Landmadla März 2017 Vorschau

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F r ä n k i n n e n

3 € // MÄRZ

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2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Nadine Schubert lebt ohne Plastik und verrät Landmadla, wie das geht, ohne dafür als „grüne Öko-Tante“ abgestempelt zu werden.

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DER EIGENE GARTEN ALS SUPERMARKT

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LANDmadla

EDITORIAL

DU GRÜNST SO SCHÖN, FRANKEN! LANDmadla blickt durch die grasgrüne Brille

D

ie Farbe – ganz klar. Öko. Politik. Garten. Kräuter. Kiwi. Smoothies. All das sind Schlagwörter, die mir zu „Grün“ einfallen. Dann wäre da noch „mein kleiner grüner Kaktus“ oder „Grün grün grün sind alle meine Kleider“ – Lieder, die einem, einmal gehört, ein Leben lang nicht mehr aus dem Ohr gehen. Aber mit „Grün“ verbinde ich noch viel mehr: die schöne fränkische Landschaft nämlich. Die Wiesen und Wälder, die zu Franken gehören wie die butterweiche Aussprache von „T“ wie Deodor, „P“ wie Baula und „K“ wie Glubb. Es war also gar nicht so schwer, das

Frankenland mal durch die grasgrüne Brille zu betrachten, wie wir das für diese Landmadla-Ausgabe getan haben. In Franken grünt es nämlich an ganz vielen verschiedenen Stellen. Ob im Wald, wie Försterin Rita Satzger zeigt, im ökologischen Sinn, wie die Bestseller-Autorin Nadine Schubert beweist, die ihr Leben ohne Plastik gestaltet, oder in der (Tee-) Industrie. Genauso wie im Garten. Und sogar kulinarisch und modisch geht es in Franken grün zu. Das macht doch Hoffnung, immerhin ist Grün ja die Farbe der Hoffnung. Und wenn in Franken so viel Grün zu finden ist, kann das doch nur ein gutes Zeichen sein.

Corinna Igler, Landmadla-Redaktion


LANDgeschichten

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Rita Satzger hat den Weißkittel gegen den grünenJanker getauscht.

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Grünes Schlaraffenland Dagmar Besand zeigt, wie du zum Selbstversorger wirst.

20 Franken, die Teeregion Was Tee mit Fußball gemeinsam hat? Einen Ort in Franken.

LANDleben

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Wandern Sieben Wege, die du in Franken gehen kannst.

Ökotante? Fehlanzeige! Nadine Schubert lebt ohne Plastik.

Grüne Smoothies Wir haben drei Rezepte zum Nachmachen für dich.

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LANDschönheit

52

Küss mich Janine aus Kulmbach küsst zwölf Männer im TV.

Selbstgemacht Mit der Avocado-Maske wird‘s auch grün im Gesicht.

Glücksrezept Constanze Kuchenmeister mag‘s grün nur auf dem Teller.


Schwerpunkt

LANDmadla

GRÜN,GRÜN,GRÜN,...

LANDgeschichten

LANDleben

10 Die Wächterin im Wald Rita Satzger ist Försterin im Landkreis Forchheim.

26 Wandern in Franken Wir zeigen dir sieben Strecken, die du im Frühjahr gehen könntest.

48 Grüne Smoothies LANDmadla hat drei Rezepte für dich ausprobiert. 50

Wunschzettel

„Grüne“ Dinge, die wir haben wollen. 14 Grünes Schlaraffenland Dagmar Besand von der Traumgarten AG zeigt, wie du zum Selbstversorger wirst. 20 Tee made in Franken Franken hat eine lange Tradition im Kräuteranbau und der Teeproduktion. Wir waren bei der Martin Bauer Group in Vestenbergsgreuth.

36 Ökotante? Fehlanzeige! Nadine Schubert lebt ohne Plastik und trotzdem modern. Sie verrät, wie‘s geht. 42 Landmadla-Rezept Carmelo Mirco Iuliano aus Kronach gewährt Einblick in die Sterneküche. 44 LANDmadla Gimmick Wir zeigen dir, was du mit dem beigelegten Band von wunderpop anstellen kannst.

Vestenbergsgreuth

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Neuschleichach

LANDschönheit 52 Kulmbacherin knutscht Janine Weber küsst zwölf Männer, doch für keinen gibt es grünes Licht. 54 Selbstgemacht Mit der feuchtigkeitsspendenden Avocado-Maske wird‘s auch noch grün im Gesicht. 58 Glücksrezept Autorin Constanze Kuchenmeister liebt einen Franken.

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Würzburg Coburg

Bamberg

Bayreuth Nürnberg

14 10

LANDlichter

Pretzfeld

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Editorial

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Insta-Lieblinge

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Impressum

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Das letzte Wort hat der Mann

52 Kulmbach


Veldensteiner Forst (Oberfranken) Foto: Stephan Amm

www.facebook.com/landmadla 6


LANDmadla

Ein Blatt aus sommerlichen Tagen, ich nahm es so im

Wandern mit. Auf dass es einst mir mĂśge sagen, wie laut die

Nachtigall geschlagen, wie grĂźn der Wald, den ich durchschritt.

Theodor Storm (1817- 1888), deutscher Schriftsteller, Lyriker und Autor von Novellen und Prosa

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.

Das ist der schönste Job, wenn man raus in den Wald kann. Wenn ich aus dem Auto steige, bin ich direkt im Grünen, an der frischen Luft, die Vögel pfeifen. Das ist ein Gefühl von Freiheit, von Ruhe RITA SATZGER

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Text Corinna Igler // Fotos Lea Schreiber // Ort Pretzfeld

Obfr.

LANDgeschichten

Forchheim

Wald DIE WÄCHTERIN IM

Rita Satzger kam von der Apotheke in den Wald. Die 31-Jährige hat ihren alten Job geschmissen, Forstingenieurwesen studiert und ist nun Försterin im Landkreis Forchheim. Dort hat sie ein Auge auf unzählige Bäume, verteilt auf mehrere tausend Hektar. Bei einem Reviergang mit ihr sieht man den Wald mit ganz anderen Augen.

D

rei Frauen stehen im Wald. Irgendwo im Kreis Forchheim. Zwischen sogenannten Biotopbäumen. „Da ist ein Spechtloch“, sagt Rita Satzger. Ein paar ratlose Blicke werden ausgetauscht. „Hä, wo?“ „Da in dem Baum, da seht ihr ein Loch. Das zeigt, dass da ein Specht am Werk ist“, erklärt die junge Frau. Und unter anderem deshalb ist dieser Baum auch ein Biotopbaum. „Dafür gibt‘s eine Förderung“, erklärt die 31-Jährige, die seit Juli Försterin im Ebermannstadter Stadtwald und im Wiesenttal ist. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, Waldbesitzer auf solche Biotopbäume aufmerksam zu machen, sie zu beraten und mit ihnen gemeinsam die Förderung zu beantragen.

Ein paar Kilometer weiter läuft sie mit einer Spraydose durch den Wald, kennzeichnet mit der pinken Farbe einen Baum. „Käferbefall“, sagt Rita. Woran sie das sieht? „Der Baum harzt stark. Das zeigt, dass er verletzt ist.“ Und sie zeigt nach oben: Die Krone der Fichte ist ziemlich licht und verfärbt sich. Bei dem Rundgang durch den Wald hat man den Eindruck, dass sich Rita Satzger richtig wohl fühlt. „Ja, das stimmt schon“, sagt sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Das ist der schönste Job, wenn man raus in den Wald kann. Wenn ich aus dem Auto steige, bin ich direkt im Grünen, an der frischen Luft, die Vögel pfeifen. Das ist ein Gefühl von Freiheit, von Ruhe“, erklärt sie.

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Rita Satzger ist Försterin. Sie sieht den Wald mit ganz anderen Augen als Spaziergänger beispielsweise.

Anders als das in ihrem früheren Job der Fall war. Rita hat früher nämlich in der Apotheke gearbeitet, war pharmazeutisch-technische Assistentin. Aber dann wollte sie raus. „Ich bin aufgewachsen auf einem kleinen Hof im Allgäu. Da packt man mit an, ist viel draußen“, erklärt sie sich den Drang nach draußen, die Sehnsucht nach einem Job in der Natur. Beigetragen dazu hat sicherlich auch ihr Aufenthalt in Australien, wo sie auf einer Farm gearbeitet hat. „Ich brauch‘ einfach was, wo ich raus und anpacken kann.“ Also hat sie Forstingenieurwesen in Weihenstephan studiert, hinterher eine einjährige Ausbildungszeit im Staatsdienst angeschlossen und ihre Laufbahnprüfung gemacht. Und dann war in Forchheim die Stelle in der Forstverwaltung frei. Ritas Vorgänger ging in Pension. So kam sie aus dem Allgäu nach Franken. Genauer gesagt nach Pretzfeld. Dort hat sie im Schloss ihr Büro, das zum Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg gehört. Im Vergleich zum Allgäu gebe es hier in Franken viele verschiedene Baumarten. „Das ist spannend und anspruchsvoll“, sagt Rita. Gut gefallen ihr an der

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Fränkischen Schweiz auch die Felsen und kleinen Täler. „Und wunderschön ist es, wenn die vielen Streuobstwiesen blühen.“ Das einzige was ihr neben der Familie „ scho a bissle“ fehlt, sind die Berge im Allgäu. Zuständig ist die junge Försterin für rund 500 Hektar Stadtwald in Ebermannstadt, für circa 120 Hektar Wald im Wiesenttal und Ansprechpartner für die Waldbesitzer auf einer Fläche von insgesamt 4000 Hektar Privatwald. Mit dem Bild, das vom Förster-Job beispielsweise in Fernsehserien wie „Forsthaus Falkenau“ vermittelt wird, hat der Job aber nicht viel gemein, weiß Rita Satzger. Den Großteil ihrer Arbeit macht die Beratung von Waldbesitzern aus. Gerade wenn es um Anpflanzung geht, gibt es viel zu beachten: „Man muss auf den Boden achten, schauen, welche Baumart damit am besten klar kommt. Die Fichte beispielsweise ist als Flachwurzler für die in der Fränkischen Schweiz oft steinigen und kalkigen Böden nicht unbedingt geeignet, unter anderem weil sie dort keinen Halt hat. Zudem gilt es, darauf zu achten, was vom Naturschutz her am besten passt. Und ich versuche natürlich auch


LANDgeschichten zu beachten, was der Waldbesitzer will, für ihn soll es ja auch wirtschaftlich sein.“ Am meisten liegt Rita Satzger an einer guten Mischung im Wald. Neben der Beratung gehören zu ihren Aufgaben auch die Verkehrssicherung, also das Zurückschneiden von Bäumen, wenn sie Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit haben, oder die Waldpädagogik. Und eben die Waldpflege. Das heißt Käferbearbeitung, Durchforsten. „Wenn man Bäume mit kleinen, schmalen Kronen sieht, tut das schon weh. Weil man weiß, dass der Baum leidet“, sagt Rita Satzger. Das Fällen von Bäumen stoße nicht immer bei allen auf Zustimmung. „Aber das gehört dazu, wenn der Wald gesund sein und wachsen soll. Ein von Käfern befallener Baum tut dem Wald nicht gut. Schnell breitet sich der Käfer auch auf die umliegenden Bäume aus. Also ist es wichtig, dass der Baum raus kommt.“ Doch wie sieht eigentlich ein gesunder Wald aus? „Man muss die Bäume von Anfang an, wie kleine Kinder, gut erziehen. Das heißt, ihnen Platz zum Wachsen geben, Baumbestände regelmäßig durchpflegen. Hat ein Baum eine große Krone, ist er sehr vital, das ist der top Zustand“, erklärt Rita Satzger, während sie durch den Stadtwald läuft, die kalte Luft atmet, die Vögel zwitschern und irgendwo in der Nähe ein Specht klopft. ❤

LANDMADLA-CHECK

R I TA S AT Z G E R

Alter 31 Wohnort Bamberg

Deine Lieblingsorte sind? Warum? Der Wald, weil ich hier im Grünen und an der frischen Luft bin. Das ist ein Gefühl von Freiheit, von Ruhe. Und die Berge in meiner Heimat. Dein Lieblingsbaum ist… … die Eiche. Weil sie alt wird, viele Tiere beherbergen kann und ein tolles hartes Holz hat, das man als Möbel- und Bauholz verwenden kann. Warum lebst du gerne in Franken? In Bamberg ist immer was los, herzliche Menschen, gute Stimmung, tolle Stadt. Als Kontrast blütenreiche Bachtäler, schroffe Felsen, lichte Wiesen und bunte Mischwälder in der Fränkischen Schweiz. Aber auch die sanften Weinberghügel im Maintal sind immer wieder schön zu besuchen. Franken ist Abwechslung pur! Was macht dich glücklich? Wenn es meiner Familie und meinen Freunden gut geht, zufriedene Waldbesitzer, gute Musik, gutes Essen, Sonnenschein und vieles mehr. Was ist für dich typisch fränkisch? Guter Wein, gutes Essen wie „Schäuferla“, Rauchbier und die „D“- und „T“-Schwierigkeiten, die Allgäuer übrigens auch haben. 13



Text Corinna Igler // Fotos Lea Schreiber // Ort Neuschleichach

Ufr.

LANDleben

Ökotante SIEHT ANDERS AUS

Nadine Schubert lebt ohne Plastik. Das heißt aber nicht, dass sie mit Latzhose und Schlappen durch die Gegend rennt. Nein, vielmehr ist sie eine attraktive Frau, die zeigt, dass sich Umweltbewusstsein ganz einfach in den Alltag integrieren lässt, ohne dafür seinen Stil über Bord werfen zu müssen. Nur in einer Sache kann sie als Frau auf Plastik nicht verzichten.

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Nadine Schubert macht ihr Waschmittel selbst, unter anderem raspelt sie dafĂźr Seife.

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LANDleben Nadine, du lebst ohne Plastik. Wie kam das? Das war 2013. Ich war gerade mit meinem zweiten Kind schwanger und hab‘ im Fernsehen eine Reportage gesehen, wie Plastikmüll die Umwelt verschmutzt und auch der Gesundheit schadet. Ich hab‘ mir gedacht, das will ich meinen Kindern nicht antun. Dann hab‘ ich drauf geschaut, wie viel Plastikmüll bei uns im Haushalt anfällt, hauptsächlich durch Verpackung von Lebensmitteln und Kosmetika. Und dann hab‘ ich beschlossen, das muss auch anders gehen. Und wie ging es von heute auf morgen anders? Vor allem bei den Lebensmitteln war es mir wichtig, nichts zu kaufen, was in Plastik verpackt ist. Ich möchte nicht, dass wir Plastik in den Mund nehmen. Also hab‘ ich geschaut, was ich bekomme, was nicht in Plastik verpackt ist. Milch und Joghurt zum Beispiel gibt es auch in Glasflaschen. Und alles, wofür ich keinen Ersatz gefunden habe, gab es nicht mehr. Chips zum Beispiel oder Gummibärchen, Müsli oder Kloßteig. Nudeln beispielsweise gibt es auch im Karton, genau wie Reis. Obst und Gemüse kaufe ich lose. Und wenn ich nur eine eingeschweißte Gurke gefunden habe, dann gab es halt mal keinen Gurkensalat. Da ist keiner dran gestorben. Was hat denn dein Mann zu diesem Vorhaben gesagt? Der fand’s gut. Seitdem kauft er Getränke – das war schon immer seine Aufgabe im Haushalt – in Glas- statt in Plastikflaschen. Er nimmt das auch wirklich selbst ernst. Er schenkt mir beispielsweise gerne schöne Wäsche. Zu Weihnachten hab‘ ich ein Nachthemd bekommen, musste es aber wegen der Größe umtauschen. Dann hat die Verkäuferin mich angesprochen, sie konnte sich noch an meinen Mann erinnern, weil er wohl gefragt hat, ob es auch was Schönes aus Baumwolle beziehungsweise ohne Kunstfaser gibt. Und letztlich hat er eines aus Seide gekauft. Gerade mit Kindern stelle ich mir das schwierig vor, ihnen von heute auf morgen zu sagen, dass sie etwas, das sie gerne mögen, plötzlich nicht mehr bekommen… Ja, es war schon schwer, meinem Sohn erklären zu müssen, dass ich ihm keine Cornflakes mehr kaufen

kann. Am Anfang hab‘ ich sie dann ab und zu noch gekauft, als Kompromiss sozusagen. Dann hab‘ ich aber irgendwann angefangen, Knuspermüsli selbst zu machen. Und das schmeckt ihm jetzt noch viel besser. Du bist eine gut aussehende, modische Frau. Was machst du denn, wenn du tolle Klamotten siehst, die aber aus Kunstfaser sind, oder mit Kosmetik? Shampoo beispielsweise ist ja immer in Plastiktuben abgefüllt. Mein ganzes Konsumverhalten hat sich verändert. Ich brauch‘ nicht mehr so viel. Gerade bei Klamotten ist es schwer, etwas ohne Kunstfaser zu finden, aber ich hab‘ ja auch noch so viel, ich brauch‘ nichts Neues. Kosmetik mach‘ ich mir selbst. Wimperntusche zum Beispiel. Und meine Haare wasche ich mit Haarseife. Nur mit Seife? Muss man das Haar denn nicht mit Shampoo waschen, damit es nicht fettig wird, oder braucht mal eine Kur zur Pflege? Ich hab‘ meine Haare einfach entwöhnt. Am Anfang sollte man auf festes Shampoo umsteigen, dann geht das schon. Das dauert ein bisschen, bis sich die Haare entwöhnt haben, aber dann geht das wunderbar. In Bamberg hab‘ ich einen tollen Seifenladen, „Seife und mehr“, entdeckt und dort kaufe ich meine ganze Seife – auch die fürs Haar. Hast du denn mit Vorurteilen zu kämpfen? Gerne wird man ja als Öko-Tante abgestempelt, wenn man einfach nur versucht, bewusster zu leben. Nein. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass ich nicht das bin, was man sich unter einer Öko-Tante vorstellt. Ich bin eine moderne Mama und zeige, dass man sich nicht verbiegen muss, nur weil man bewusster lebt. Deswegen spricht das, was ich tue, wahrscheinlich auch so viele an. Apropos, was du tust: Du hast einen Blog, den Spiegel-Bestseller „Besser leben ohne Plastik“ geschrieben und gerade das zweite Buch fertig. Wie kam es denn dazu? Am Anfang war es sehr mühsam, ohne Plastik zu leben. Klar, kann man beim Einkaufen auf Verpackungen verzichten. Aber was ist mit so Dingen wie Putzmittel? Ich hab also in Foren geschaut und 39


angefangen, mich einzulesen. Aber man musste sich alles mühsam zusammensuchen. Deswegen hab‘ ich im November 2013 begonnen zu bloggen. Und ich habe gemerkt, es gibt ganz viele Leute, die Lösungen suchen. Allein im letzten Jahr hatte ich eine Million Klicks auf meinem Blog und 300.000 Besucher. Das ist für mich eine Bestätigung, dass die Leute schon gerne ohne Plastik leben wollen, aber einfach eine Anleitung brauchen. Und dann hab‘ ich, zusammen mit meiner Co-Autorin, ein Buch geschrieben und angefangen, Vorträge zu halten. Mittlerweile bin ich deutschlandweit unterwegs, um zu zeigen, wie man ohne Plastik leben kann. Ich schocke die Zuhörer am Anfang immer erst mit Bildern, was Plastik aus uns und unserer Umwelt macht – zum Beispiel wissen die meisten gar nicht, dass Kaugummi zu 80 Prozent aus Plastik besteht und worauf sie herum kauen - und dann gebe ich eben Tipps, wie es auch anders geht. Du sparst jetzt viel Plastik, hast sicherlich weniger Müll als früher. Aber ist so ein Leben nicht auch zeitaufwändiger – gerade, wenn du Putzmittel, Waschmittel etc. selber machst? Anfangs war es etwas zeitaufwändiger, ja. Aber, wenn man es mal gewohnt ist, überhaupt nicht. Ich wette, seine Zahncreme selber zu machen, dauert nicht so lange, wie im Drogeriemarkt an der Kasse zu stehen. Ist es denn finanziell überhaupt günstiger, ohne Plastik zu leben? Wenn ja, weißt du, wie viel Geld du sparst? Das kann man eigentlich nicht sagen, ob das Leben mit oder ohne Plastik teurer ist. Aber ich konsumiere dadurch bewusster, ich kaufe wirklich nur noch das, was ich brauche und laufe nicht mehr, wie früher, durch die Supermarktregale und schmeiße einfach mal was hinein, was ich probieren will. Dadurch spare ich natürlich schon. Und vor allem spare ich Müll. Wo lebt es sich denn leichter ohne Plastik – in der Stadt oder auf dem Land? Auf dem Land kann ich natürlich nicht einfach in einen Unverpacktladen gehen, wie sie in Städten jetzt immer öfter aufkommen. Dafür hat man auf dem Land oft Platz, um selbst etwas anzu40

„Besser leben ohne Plastik“ heißt das Buch von Nadine Schubert.

bauen. Das geht in der Stadt wiederum nicht. Und hier auf dem Land habe ich Sachen erfahren, von denen ich vorher gar nicht wusste, dass es sie gibt. Ich kann mir nicht nur beim Blumenhändler im Nachbarort eine Obst- und Gemüsekiste bestellen, ich krieg beim Bäcker um die Ecke auch Kaffeebohnen unverpackt. Durch so eine Umstellung kommt man ins Gespräch und irgendwann hab‘ ich beim Bäcker mal erzählt, dass ich schauen muss, wo ich meinen Kaffee unverpackt herbekomme, dann meinte die Besitzerin, dass sie eine eigene Röstung hat. Das wusste ich vorher beispielsweise gar nicht. Gibt es denn etwas im Alltag, bei dem du um Plastik nicht herum kommst? Ja, bei Tampons beispielsweise. Es gibt zwar Alternativen wie die Menstruationstasse. Die ist zwar auch aus Plastik, kann man aber immer wieder verwenden, wenn man sie ausspült und auskocht. Allerdings ist das nichts für mich. Und für meine Putzmittel hab‘ ich auch noch Plastik-Sprühflaschen. Das ist einfach praktisch. Und das Wichtigste ist ja, dass ich sie nicht wegschmeiße, sondern immer wieder verwende. ❤


LANDleben SELBSTGEMACHT

WIMPERNTUSCHE

ZAHNCREME 2 EL Kokosöl erwärmen, 1 TL Schlämmkreide (Calciumcarbonat) dazu und 20 – 30 Tropfen Pfefferminzöl für den Geschmack dazu geben.

„Ich bin eine moderne Mama und zeige, dass man sich nicht verbiegen muss, nur weil man bewusster lebt.“

3 EL Mandeln mit kochendem Wasser übergießen und Schale abrubbeln. Mandeln hacken und in einer Pfanne ohne Fett verbrennen, bis sie richtig schwarz sind. Die schwarzen Mandeln im Mörser zu einem feinen Brei zermahlen. Man merkt, dass Mandeln Fette enthalten, denn diese Masse ist schon sehr breiig. 1 halben TL Vaseline zugeben und gut mischen. Zum Schluss 1 TL Speisestärke untermischen und im Mörser nochmals gut mischen. In ein kleines Schraubglas oder die leere Mascara-Hülse füllen.

WASCHMITTEL 50 Gramm Olivenölseife in einen Eimer raspeln und mit 4 Liter heißem Wasser übergießen, 8 EL Waschsoda dazu und alles mit einem Schneebesen verrühren.

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Grün ist eine unglaublich vielfältige Farbe, weiß Raphaela Kotschenreuther von der „Trendique“ in Kronach. Sie zeigt anhand eines grünen Plisseekleides, dass man die Farbe sowohl sportlich als auch elegant tragen kann. Entweder mit Sweater und Sneaker oder eben mit Netzstrümpfen und elegantem Schuh mit Absatz. Die Outfits gibt‘s natürlich in der „Trendique“.

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Advertorial Trendique // Ort Kronach

Obfr.

Raphalea Kotschenreuther, Inhaberin der „Trendique“ am Kronacher Marienplatz zeigt, wie man die Trendfarbe des Jahres sowohl sportlich als auch schick tragen kann.

G Grün, grün, grün

SIND ALLE MEINE KLEIDER

rün – was für eine Farbe! Könnte es gerade jetzt fürs Frühjahr eine bessere geben? Raphaela Kotschenreuther, Inhaberin der „Trendique“ in Kronach am Marienplatz, findet: „Nein. Grün ist eine tolle, unglaublich vielfältige Farbe, zu der man ganz viele Töne kombinieren kann, so dass sie wirklich jeder Typ tragen kann. “ Raphaelas grünes Lieblingsstück ist ein Kleid. Und für Landmadla zeigt sie, wie man dieses sowohl schick als auch sportlich tragen kann. „Diejenige, die es lieber sportlich mag, zieht einfach einen Sweater drüber. Im Trend liegen da ja gerade die mit Hingucker-Motiven darauf. In dem Fall habe ich einen mit einer großen Kirsche darauf ausgewählt, weil in dieser farblich Raphaela auch wieder der Grünton aufgegKotschenreuther friffen wird. Dazu kombiniert man am besten blickdichte schwarze Strümpfe und einen sportlichen Schuh.“ Doch genauso gut ist das schlichte grüne Plisseekleid auch schick zu tragen. Und zwar, indem man es ganz klassisch mit Schwarz kombiniert: schwarze Netzstrümpfe – bei einem solch schlichten Kleid gerne mit Muster – und schwarze Schuhe mit Absatz. Dazu trägt die modische Frau eine schwarze enge Halskette und eine Clutch, die wiederum ruhig auffallen darf. Und wer mutig ist beziehungsweise gern gut behütet, trägt dazu noch einen schwarzen Hut, der das Outfit zwar elegant aber alles andere als spießig wirken lässt. ❤

WWW.TRENDIQUE.DE Marienplatz 3 // 96317 Kronach // Mobil 0175 8524410

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Text Corinna Igler // Fotos Matthias Hoch

ADLA LANDM K GIMMIC

Weitere Ideen, wie du die hippen Bänder von wunderpop verwenden kannst, findest du auf Michelle Pohls Blog alles-wunderpop.blogspot.de

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LANDleben LANDMADLA-GIMMICK

EIN BAND FÜRS LEBEN Die hippen Bändchen, von denen wir dir eines dieser Ausgabe beigelegt haben, kommen aus den Händen von Michelle Pohl aus Forchheim. Und sie hat auch einige Tipps auf ihrem Blog, was man mit den von ihr gestalteten Webbändern so anfangen kann.

Michelle Pohl, 33 Jahre alt und Mama von drei Jungs, entwirft sie in ihrem Designstudio in Forchheim. Und die hippen, modernen und einzigarteigen Webbänder aus Franken sind derzeit der Hit auf Do-it-yourself-Märkten oder in kleinen Boutiquen. Egal ob als Armband, Haargummi oder Haarband getragen, als Bund in Hosen genäht oder an Kleider, oder ob als Geschenkband verwendet — ein Hingucker sind sie immer. Wir haben dir in dieser Ausgabe einfach mal ein Bändchen beigelegt, das du von der Länge her als Haargummi oder Armband verwenden kannst. Und das Schöne an den Bändchen mit den zauberhaft schönen Mustern ist, man kann ganz simpel einiges aus ihnen machen. Deshalb ist unser Selbstgemacht-Tipp diesmal auch so einfach nachzumachen: Wunderpop-Bändchen als Haargummi oder Armband: Das Bändchen sollte dafür eine Länge von mindestens 25 Zentimetern haben. Lege die beiden Enden einfach übereinander und knote sie fest zusammen. Du kannst hinterher noch ein bisschen an dem Band ziehen, so dass es noch ein bisschen weiter wird. Und dann bindest du dir mit dem bunten Haargummi einfach einen Zopf – sicher ein Hingucker im Haar. Oder du nimmst das Bändchen als Armband, was insbesondere mit mehreren Armbändern sehr stylisch wirkt.

Stifthalterung um Notizbuch Neben Haar- und Armband kann man das Wunderpop-Band aber auch noch zu jede Menge andere Sache gebrauchen. Ob als Geschenkband oder als Deko um kleine Glas-Vasen. Oder als Halterung für den Stift am Notizbuch. Zugegeben, dazu brauchst du wohl ein etwas längeres Stück Band als das, das wir beigelegt haben. Aber bei wunderpop.de kannst du aus vielen schönen Bändern in unterschiedlichen Farben und mit sämtlichen Motiven und Mustern auswählen. Und keine Angst, so teuer sind die Bänder nicht. Eine Rolle mit drei Metern des Bandes, das wir beigelegt haben, beispielsweise liegt bei um die vier Euro. Je nach Breite deines Notizbuches misst du die Länge des Bandes ab. Es sollte einmal um das Buch passen. Lass an beiden Enden ruhig ein paar Zentimeter mehr dran, damit du beide Enden auf den Innenseiten des Buchumschlages befestigen kannst. Dazu verwendest du am besten einen Sekundenkleber, Heißkleber oder ein starkes doppelseitiges Klebeband. Und dann? Stift einfach mit der Stiftklemme an das Band klemmen. ❤ 47


AUS DEM REDAKTIONSALLTAG

LASS UNS (NICHT) DISKUTIEREN! Hier geben wir dir Einblick in die Heftentwicklung. Nichts ist so einfach, wie man denkt. Folge 4: Die Bild-Doppelseite

Grafiker: Ich brauch noch den Spruch für die Reh-Doppelseite (S.6)! Redakteurin: Es sind Hirsche, keine Rehe! Grafiker:

Grafiker: Ich brauch immer noch den Spruch für die Hirsch-Doppelseite! Redakteurin: „Steht ein Hirsch im Wald, ist dem Reh nicht kalt.“ Grafiker:

LANDmadla

Grafiker: Spruch, sonst gibt es „Hirschragout“! Redakteurin: Redaktion: Zu viel Waldidylle? Mal schauen was die LeserInnen sagen!

IMPRESSUM MONATLICHE AUFLAGE 10.000 Stück VERLAG UND HERAUSGEBER: Mediengruppe Oberfranken - Zeitungsverlage GmbH & Co. KG, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg INHABER- UND BETEILIGUNGSVERHÄLTNISSE: Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co.KG (100 %), Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg GESCHÄFTSFÜHRUNG: Walter Schweinsberg, Sigrun Albert, Frank Förtsch VERLAGSLEITUNG MEDIA-VERKAUF: Philipp Gatz ANZEIGENBERATUNG: Silvia Maier (Anzeigenpreise nach Vereinbarung) REDAKTION: Frank Förtsch (verantw.), Corinna Igler, Lea Schreiber, Dagmar Besand LAYOUT: Michael Karg, Franziska Schäfer TITELBILD: Lea Schreiber, UMSCHLAGILLUSTRATION: fotolia.com / natikka DRUCK: creo Druck & Medienservice GmbH Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg ZUSTELLUNG: Briefversand BEZUGSPREIS: 3 Euro Anzeigen und –entwürfe sind vertragsrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit Zustimmung des Verlags. Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstandort ist Bamberg. Keine Haftung für Satz- und Druckfehler oder den Inhalt der Anzeigen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt die des Herausgebers.

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Eigentums- und Nachdruckrechte für Anzeigen, Texte, Fotos, Layouts, Gestaltungselemente etc. liegen bei der Mediengruppe Oberfranken – Zeitungsverlage GmbH & Co. KG. Weiterverwendung ist nur mit der schriftlichen Genehmigung erlaubt. Bei Nichterscheinen im Falle höherer Gewalt kann der Verlag nicht haftbar gemacht werden. Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Fotolia


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Warum ich gerne in Franken lebe: Ich liebe die wunderschöne Landschaft mit den unterschiedlichen und bezaubernden Ortschaften. Und die fränkische Küche – es geht nix über ein deftiges Schäuferla. Und so stur, wie man immer behauptet, sinddie Franken gar nicht, ganz im Gegenteil, des „passd scho“!

Warum ich gerne in Franken lebe: Ich, als Wirtshauskind, schätze besonders die Offenheit der Leute und natürlich das gute Essen, vor allem den fränkischen Sauerbraten von meiner Oma. Außerdem sind die Franken sehr hilfsbereit. Franken ist einfach meine Heimat und da fühlt man sich ja immer am Wohlsten.

Warum ich gerne in Franken lebe Wegen meiner drei persönlichen „L“s: Leute, Landschaft und die Liebe – alles ist hier, was ich brauche. Familie und Freunde leben hier. Ob radeln, laufen oder biergarteln – Ausflüge in der Natur sind vielseitig und schön. Und das Beste: Hier habe ich meinen Ehemann kennen und lieben gelernt – ein echter Franke, der meine Werte und die Liebe zu Franken teilt.

KONTAKT TEL 09561 - 88 81 23 LANDMADLA@INFRANKEN.DE

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