Landmadla September 2017

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SEPTEMBER 2017

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WWW.LANDMADLA.DE

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Wir haben einen Blick in die Handtaschen der drei fränkischen Politikerinnen Melanie Huml (Foto), Emmi Zeulner und Dorothee Bär geworfen und so einige Überraschungen entdeckt.

DU HAST DIE WAHL! Franken Forchheim Neustadt

WAS POLITIKERINNEN HERUM TRAGEN W O A N D E R E TA G E N M A C H E N W I R U R L A U B W E N N D I E D I L D O F E E A N D E R T Ü R K L I N G E LT


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LANDmadla

EDITORIAL

BABYPAUSE Wenn ein LANDmadla geht, bleibt es mit dem Herzen hier

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s ist schon wieder Zeit, leise Servus zu sagen. Meine Zeit beim LANDmadla ist – vorerst zumindest – vorbei, denn ich gehe in Elternzeit. Und wie immer hat mein Abschied zwei Seiten. Auf der einen Seite freue ich mich ungemein auf die Zeit, die vor mir liegt. Auf der anderen Seite werde ich das LANDmadla, das Team, die tollen Geschichten und euch, die lieben Leserinnen, die uns so viel geben, vermissen. Und daher steht für mich auch fest, dass ich wiederkommen will. Zum Glück ist es bei uns in Deutschland sehr komfortabel in Sachen Mutterschutz und Elternzeit. Doch wenn es um Krippenplätze, Hortplätze und Ferienbetreuung geht, sieht es leider schon wieder recht schwierig aus. Für mich stehen daher meine Wünsche an die Politik im großen Wahljahr 2017 fest. Was mir leider meine Wahlentscheidung bisher nicht wirklich erleichtert. Ich muss mich also noch ein bisschen mit Wahlprogrammen beschäftigen,

bis ich mit Gewissheit weiß, wem ich am 24. September 2017 meine Stimme geben will. Auch unser LANDmadla beschäftigt sich in dieser Ausgabe mit Politik. Und da Politik nicht nur in Wahlprogrammen stattfindet, sondern von Menschen gemacht wird, haben wir uns mit fränkischen Politikerinnen getroffen. Sie haben uns in ihre Handtasche gucken lassen und uns erzählt, wie viel Politik sie mit nach Hause nehmen. Außerdem haben wir uns Projekte angeschaut, die Dinge in die Hand nehmen, die die Politik nur bedingt beeinflussen kann: Bei Mode macht Mut in Bamberg beispielsweise werden ehemalige arbeitslose Frauen und Migrantinnen beschäftigt und nähen Kleidung aus gespendeten Textilien. Mir bleibt nun nur noch zu sagen: Ich hoffe, ihr habt alle Spaß mit dem LANDmadla und bleibt uns auch 2018 treu, damit ich nach meinem Jahr Babypause wieder mit viel Freude unser Magazin mitgestalten kann.

Lebt, liebt und lacht, euer LANDmadla Friederike! Friederike Stark, Landmadla-Redaktion


LANDgeschichten

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Franken helfen Franken Der Verein unterstützt Projekte und menschen in Franken.

Buchstäblich dekoriert Unser D.I.Y.-Tipp ist ein Bilderrahmen mit Botschaft

Ein Urlaubstag in... ...Bad Staffelstein und Kloster Banz.

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In die Tasche geguckt Politikerinnen zeigen, was sie dabei haben.

Verbieg dich nicht Personalberaterin Miriam Dittert weiß, wie Karriere geht.

Wo ein Wille ist Christiane Meyer ist eine der wenigen Bürgermeisterinnen.

LANDleben

LANDschönheit

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Farbe bekennen Heike Zeller-Nagel gibt Stylingtipps.

Wenn die Dildofee klingelt Carolin ist Kinderpflegerin und verkauft Sextoys.

Mode, die Mut macht Klamotten entstehen auf soziale Weise.


LANDmadla

Schwerpunkt P O L I T I K LANDgeschichten

LANDleben

LANDschönheit

10 Ich packe meine Tasche Was tragen die Politikerinnen Melanie Huml, Dorothee Bär und Emmi Zeulner mit sich herum?

26 Franken helfen Franken Spendenpolitik - Seit 2009 unterstützt der Verein Projekte und Menschen in Franken.

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16 Verbieg dich nicht Personalberaterin Miriam Dittert hat einige Tipps, wie man Karriere macht und erfolgreich ist.

28 Selbstgemacht Landmadla dekoriert diesmal buchstäblich.

20 Wo ein Wille ist Christiane Meyer ist eine von wenigen weiblichen Bürgermeistern in Bayern.

Frauen bringen Farbe

mit Typberaterin Heike Zeller-Nagel weiß, womit Frau ind er Politik wirkt. 48 Dildos lösen Tupper ab Wie Dildofee Carolin mit ihrem Job umgeht und wem sie davon erzählt.

32 Landmadla-Rezept Wir zeigen, wie du dir fränkische MoinkBalls machst.

54 Mode macht Mut Bei dem Projekt nähen arbeitslose Frauen unterschiedlicher Herkunft aus gespendeten Stoffen Klamotten.

38 Ein Urlaubstag in... ... Bad Staffelstein und Kloster Banz, wo auch Angela Merkel heuer war.

58 Wunschzettel Schönes und Ausgefallenes kommt aus Franken.

Ebermannstadt Breitengüßbach

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Bad Staffelstein

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Würzburg

Bamberg

Bayreuth Nürnberg

46 54 Bamberg

LANDlichter 3

Editorial

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Insta-Lieblinge

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Impressum

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Das letzte Wort hat der Mann


Foto: Matthias Hoch


LANDmadla

Wenn du etwas gesagt haben willst, frage einen

Mann;

wenn du etwas erledigt haben willst, frage eine

Frau. Margaret Thatcher (1925 - 2013), britische Politikerin, von 1979 - 1990 Premierministerin. Sie war die erste Frau in diesem Amt.

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SEPTEMBER 2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

POLITIK

Illustration: jesadaphorn/fotolia.com

LANDgeschichten

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FRITZI STELLT DIE GEWISSENSFRAGE

SIND KLEINE NOTLÜGEN ERLAUBT?

„Was ist Wahrheit?“ Diese fast schon Scheinproblem. Hinter mancher Lüge philosophische Frage stellte schon stecken eher folgende Themen: Pontius Pilatus nachdem er Jesus • Die Fähigkeit, sich mit der eigenen verhört hatte. Die Wahrheit ist ein Realität auseinander zu setzen und hohes Gut. In der Bibel werden die dabei auch mit den bitteren Anteilen Gläubigen aufgefordert, die Wahrheit der eigenen Seele und Bestrebungen zu suchen und selbst die Wahrheit zurecht zu kommen. zu sagen. Im Psalm 15 heißt es, dass • Die Versuchung, es sich durch eine Lüge Detlef Pötzl diejenigen bei Gott zu Gast sein dürfen, „die bequem zu machen makellos leben und das Rechte tun, die von Herzen • Die Fähigkeit, mit den Konsequenzen der eigenen die Wahrheit sagen und niemanden verleumden“. Ehrlichkeit zurecht zu kommen. Manchmal kennt man die Wahrheit gar nicht und Es gibt allerdings auch Situationen, in denen eine kann nur das sagen, was man selber erlebt hat, was Lüge - auch moralisch gesehen – geboten ist, zum man gehört hat oder was man sich selbst überlegt Beispiel dann, wenn ein Mörder nach dem Aufenthat. Das ist dann ja noch keine Lüge. Im Katechismus haltsort seines Opfers fragt. der katholischen Kirche (einer Zusammenfassung Pauschale Antworten auf die Frage, ob und wie viel der Glaubenslehre) wird im Punkt 2482 die Lüge folLüge erlaubt ist, gibt es also nicht. Wie so oft ist eine gendermaßen beschrieben: „Die Lüge besteht darin, Entscheidung in jedem Einzelfall notwendig. Man dass man Unwahres sagt in der Absicht zu täuschen. soll es sich aber nicht zu leicht machen. WahrscheinDer Herr prangert die Lüge als Werk des Teufels an.“ lich ist es gut, sich selbst zu fragen, was einem die Es heißt dann weiter: „Die Lüge ist der unmittelbarste Wahrheit und der wahrhaftige Umgang miteinander Verstoß gegen die Wahrheit. Lügen heißt gegen die wert sind. Der Katechismus sagt in Punkt 2484 dazu: Wahrheit reden oder handeln, um jemanden zu „Eine Lüge ist mehr oder weniger schwerwiegend täuschen, der ein Recht hat, sie zu kennen.“ gemessen an der Natur der Wahrheit, die sie entstellt, Das klingt zunächst mal alles ziemlich klar. Dennoch den Umständen, den Absichten dessen, der sie beist es nicht einfach, eine generelle und moralisch eingeht, und den Nachteilen, die den Belogenen daraus wandfreie Antwort zu geben. Hinter den allermeisten erwachsen.“ Wenn also einem anderen ein Nachteil – vielleicht auch hinter allen - Lügen steht eine kleine daraus entsteht, dass ich die Wahrheit sage, ist die oder große Not. Manche Lüge erscheint mir oft als Lüge weniger schwerwiegend. ❤

Detlef Pötzl ist Pfarrer in der Erzdiözese Bamberg

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Text & Foto Anna Gartiser

ICH PACKE

meine Tasche UND NEHME MIT…

Wer hat sich denn noch nicht gefragt, was unsere Politikerinnen so alles in ihrer Tasche aufbewahren? Ein Mikrofon? Handzettel für die nächste Rede? Alles Quatsch! Wir haben drei fränkische Politikerinnen einfach mal gebeten, ihre Handtaschen für uns zu öffnen. Und darin haben wir ganz gewöhnliche Dinge, wie Handys und Schminksachen entdeckt, aber auch Außergewöhnliches: So verrät LANDmadla, wer eine Chilimühle mit sich herumträgt und vor allem, warum.

MELANIE HUML

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ie lässt die LANDmadla-Redaktion tief blicken – in ihre Tasche, versteht sich. Ein Prachtstück in Schwarz mit zwei goldenen Reißverschlüssen und einem goldenen Druckknopf, der das Hauptfach verschließt. Die größte Tasche ist es nicht. Umso erstaunlicher, was da tatsächlich alles reinpasst. Das Wichtigste, klar: Handys. „Damit man immer erreichbar ist oder jemanden erreichen kann – sei es das Büro oder die Familie“, erzählt die 41-Jährige. Doch auch der Schminkbeutel muss immer dabei sein. Gerade an langen Tagen möchte Huml hin und wieder ihr Make-Up etwas auffrischen. Neben Handys und Schminksachen finden aber auch Dinge, wie ein Schlüsselbund, Geldbeutel,

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und iPad seinen Platz. „Ganz häufig habe ich irgendwelche kleinen Kinderbücher dabei, falls man mit den Kindern unterwegs ist und ihnen einfach was vorlesen möchte“, verrät die Staatsministerin. Bis vor Kurzem durfte auch ein Schnuller keinesfalls fehlen. Ihre Söhne Emanuel und Jeremia sind ja auch gerade mal fünf und zwei Jahre alt. Da können Kinderbücher und Schnuller, gerade unterwegs, schon mal zum Lebensretter werden, wenn die Kleinen mal müde sind oder Mamas Aufmerksamkeit möchten und unterhalten werden wollen. Weiter zeigt Melanie Huml aber noch andere Dinge, die sie – oft sogar tagelang – in ihrer Handtasche behält: Dinge, die sie von Terminen, die sie beeindruckt


LANDgeschichten

oder bewegt haben, mitgenommen hat, wie beispielsweise das Kirchenblatt der Andacht für die Opfer des Busunglückes auf der A9. Man sieht also: Es braucht viel Platz, um all das unterzubekommen. Deshalb ist Melanie Huml auch der praktikable Taschen-Typ. Quadratisch, praktisch, gut? So könnte man es nennen. „Es muss was reingehen – zur Not auch eine DIN A4-Terminmappe!“ Und auch die Vielseitigkeit spielt eine große Rolle: „ Wenn ich jetzt jeden Morgen anfangen müsste, die Handtasche zwecks Farbe zu wechseln… Es muss morgens einfach recht schnell und praktisch sein“, verrät Huml. Eine Clutch wird sich also nur zu besonderen Anlässen unter den Arm geklemmt. Diesmal ist also die schwarze Tasche mit den goldenen Reißverschlüssen dabei. Und auch wenn ihr Mann das nicht so sieht – sie ist gut sortiert und alles findet seinen Platz, stellt die Staatsministerin klar. Und Mary Poppins bringt es auf den Punkt: „Damenhandtaschen sind innen größer als außen.“ Und den Überblick behalten immer noch nur die Besitzerinnen selbst. ❤

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Text & Foto Brigitte Krause

DOROTHEE BÄR

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orothee Bär ist „schlecht gelaunt, wenn ich Hunger hab‘“, und deswegen kullert in ihrer Tasche immer eine kleine Essensbox mit Mandelkernen und Cranberry herum. Nervennahrung, wenn die Fahrt oder Sitzung mal länger dauert. Die CSU-Bundestagsabgeordnete und Kandidatin des Wahlkreises Bad Kissingen leert fürs LANDmadla ihre Handtasche. Was ist denn noch alles immer dabei? Natürlich der Bundestagsausweis – und Gummibärchen. „Etwas Gesundes und etwas Ungesundes“, sagt Dorothee Bär und grinst. Das nächste Teil zieht gerne kritische Bemerkungen ihres Gatten auf sich („Schaut aus wie der Arm von Wolfgang Petri“): der Schlüsselbund. Klar bevorzugen Männer spartanische Strenge. Mütter von drei Kindern haben andere Schlüsselbunde: zwei selbstgemachte Anhänger hängen da (zum Muttertag geschenkt), am lila „Heimat“-Filz separat die „Berliner Schlüssel“ zur Wohnung in Berlin. Noch ein lila-grüner Filzanhänger „Mein Daheim“, Freundschaftsbändchen der Töchter, ein Glücksbringer-Käfer (uralt und „schon hundertausendmal mit Sekundenkleber geflickt“), und der Eiffelturm in Pink „vom Urlaub in Paris. Die Kinder haben auch alle einen und noch welche mitgebracht für Oma und Freunde.“ Der Schlüsselbund enthält nicht nur Glücksmomente und Erinnerungen, er ist praktisch. Ein Griff in die Tasche und „ich finde ihn gleich“. Doch das Allerwichtigste: die Chili-Mühle für die Handtasche: „Ich bin chilisüchtig“, sagt sie. So

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mancher Kollege weiß das und peppt sich sein eigenes Essen auf, indem er sich das Ding leiht… Natürlich befinden sich in der Handtasche aber auch Klassiker wie Handcreme, Puder und Lipgloss – fast leer („Minimalausstattung“) – und Taschentücher, Haarspange („für mich oder die Töchter“), ein Bündel kleiner Malstifte („braucht man immer“) und Visitenkarten. Eine Freundin hat Dorothee Bär die Karten-Box vor 20 Jahren aus Amerika mitgebracht (Inschrift: Es gewinnt immer die mit den meisten Schuhen). Ganz versteckt unter den Kärtchen etwas, das Dorothee Bär immer wieder erdet: Fotos ihrer Liebsten. „Da freue ich mich dann, wenn die Visitenkarten weg sind.“ Nicht weiter erwähnenswerte Taschenbewohner sind Handy, Ladekabel und/oder Powerbank. Was außerdem nie fehlt: die Tasche fürs Shoppen. „Ich hab‘ noch keinen Cent für Plastiktüten ausgegeben. Mein Mann sagt: Lieber lässt sie zehn Joghurt fallen als eine Plastiktüte zu kaufen…“ Zur Wahlkampfzeit befinden sich außerdem in der Tasche: Flyer für die nächste CSU-Veranstaltung und ein Bündel Glitzerbleistifte in fränkischem Rot und Weiß mit dem Hashtag #heimatliebe. Dorothee Bär gibt zu: „So sieht die Handtasche aus, wenn sie aufgeräumt ist.“ Sonst findet man in der Mama-Tasche immer noch einiges mehr wie etwa diverse Papierchen und auch mal ein Paar ausgezogene Socken. ❤


LANDgeschichten

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Text Anna Gartiser

// Foto Barbara Herbst

EMMI ZEULNER

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ie Tasche von Emmi Zeulner begleitet die Bundestagsabgeordnete schon vier Jahre. Vier Jahre in denen die Tasche alles Mögliche miterlebt hat – von politischen Veranstaltungen bis hin zum ausgeschütteten Bier im Bierzelt. Denn Emmi Zeulner hängt sehr an ihrer Tasche – der schwarzen Umhängetasche, die zu allem passt, dank der neutralen Farbe und dem Lederband. Zu ihrem Wahlsieg vor vier Jahren bekam sie diese von Baunachs Stadträtin Sabine Saam geschenkt. Seitdem finden Terminmappe, Handy, Geldbeutel und Stift Platz darin. Ihre Schlüssel haben sogar ein ganz besonderes Fleckchen: Das Seitenfach. „Es geht mir natürlich auch wie ganz vielen anderen, dass ich meine Schlüssel grundsätzlich nicht finde, wenn ich sie brauche“, erzählt Zeulner. Mit dem kleinen Trick aber, sind sie immer griffbereit. Was man von Taschentücher und Co. nicht sagen kann. Die 30-Jährige verrät: „Ich bin jemand, ich muss mir immer welche leihen, weil ich meine meistens vergesse.“ Auch das verflixte Kleingeld hat sie niemals parat, wenn sie es braucht. Schließlich zahlt sie sonst meistens mit Karte. Herrlich sympathisch findet die LANDmadla-Redaktion. Geht es doch vielen Frauen genauso! Allerdings sortiert Emmi Zeulner ihre Tasche jeden Abend aus. Deshalb kommt es doch sehr selten vor,

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dass sich darin noch andere Dinge verstecken. Kein Schnickschnack, keine wochenlang angesammelten Kassenzettel oder Bonbonpapierchen. So passen stattdessen gerne mal mehrere Ordner in die große und aufgeräumte Umhängetasche. Emmi Zeulner mag es nämlich praktisch. Auch deshalb ist die Farbe Schwarz optimal. „Das wäre für mich der Horror, wenn ich jeden Morgen eine Tasche passend zu Schuhen, Outfit und Gürtel aussuchen müsste. Da bin ich nicht der Typ für. Es muss einfach funktionsmäßig sein“, lacht die 30-Jährige. „Ich bewundere das immer, wenn Menschen das können, dass einfach alles perfekt zusammen passt und finde das auch sehr schön“, erzählt die Bundestagsabgeordnete. Aber das sei eben einfach nicht sie. Bei ganz besonderen Anlässen habe sie sowieso meistens keine Tasche dabei. Ganz im Gegenteil zum Alltag mit ihrer kleinen Tochter Frieda. Mit einem Baby braucht man doch so einiges. Aber weder Windel noch Schnuller findet sich in der schwarzen Umhängetasche. „Frieda hat nämlich ihre eigene Tasche“, sagt Emmi Zeulner. Macht ja auch Sinn. Wickelsachen in der Wickeltasche und Mamas Sachen in ihrer Tasche. So muss sie morgens weder Kindersachen rumräumen, noch Kassenzettel und Co. wegwerfen – denn Tasche-sortieren gehört ja schon zu ihrer Abendroutine. Gar keine schlechte Idee! ❤


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„Das wäre für mich Horror, wenn ich jeden Morgen eine Tasche passend zu Schuhen, Outfit und Gürtel aussuchen müsste.“ EMMI ZEULNER

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Text Corinna Igler

Verbieg DICH NICHT!

Die Karriere klopft nicht an, Karriere macht man. Aber wie? Welche „Politik“ sollte man fahren, um erfolgreich zu sein. Miriam Dittert ist selbstständige Personalberaterin und hat langjährige Führungserfahrung. Sie verrät Landmadla, wie es die Karriereleiter hoch geht.

Karriere machen - das geht ja nicht von selbst. Wenn ich Karriere machen möchte, welche Schritte sind dann die ersten? Stimmt, Karriere kommt selten von selbst. Es gibt aber nicht das eine Patentrezept, wie man Karriere macht. Das kommt auf die Chancen und Möglichkeiten, den Willen und auch immer auf den jeweiligen Menschen an. Auch das Quäntchen Glück „zur richtigen Zeit am richtigen Ort“ gehört manchmal dazu. Ein „Karriereplan“, in dem man Ziele und Wünsche konkretisiert und visualisiert, hilft vielen Menschen dabei, sich über ihre Vorstellungen klar zu werden. Aber wie erstellt man einen Karriereplan? Die Formulierung von beruflichen und privaten Zielen steht im Vordergrund. Unterstützend bei der Zielformulierung ist die Frage: Wer bin ich und was

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will ich? Was sind meine Stärken, wo habe ich noch Entwicklungspotenzial und wie kann ich mich weiter entwickeln? Wo stehe ich heute und wo möchte ich in fünf Jahren stehen? Es klingt zwar abgedroschen, aber es ist tatsächlich so: Der Weg ist das Ziel. Wichtig ist, sich auf diesem Weg immer wieder Feedback einzuholen - ob vom Vorgesetzten, von Kollegen, von einem Coach oder von Freunden - und immer wieder selbst zu reflektieren. Nur so kann man herausfinden, ob man auf dem richtigen Weg ist oder gegebenenfalls seine Ziele anpassen oder korrigieren sollte. Das ist nicht schlimm - das ist das Leben. Was muss ich tun, um ernst genommen zu werden beziehungsweise meine Ziele durchsetzen zu können? Oft haben gerade junge Menschen zu Beginn ihrer be-


LANDgeschichten

ruflichen Laufbahn noch nicht das Selbstbewusstsein, um im Unternehmen eigene Ziele durchzusetzen und entsprechend aufzutreten. Für manche ist es kein Problem - für andere eine echte Herausforderung. Wer sich aber versteckt, wird schwer wahrgenommen. Deswegen ist es wichtig, sich im Unternehmen zu positionieren. Man kann beispielsweise Verantwortung in kleineren Projekten oder im Team übernehmen und somit auch zeigen, was in einem steckt. Da gibt es immer Möglichkeiten und Chancen, die man nutzen kann. Gute Vorbereitung, der Glaube an sich selbst und ein souveränes Auftreten unterstützen außerdem dabei, eigene Ziele zu vertreten und ernst genommen zu

werden. Nur verbiegen sollte man sich in meinen Augen nicht. Ziele konsequent verfolgen ist das eine, aber authentisch zu sein und Empathie aufbauen zu können, das andere. Für mich persönlich ein ganz wichtiger Punkt, den ich in meiner bisherigen Laufbahn auch immer versucht habe „zu leben“. Ist es als Frau schwerer, wahrgenommen zu werden beziehungsweise sich durchzusetzen? Um diese Diskussion habe ich mir nie viele Gedanken gemacht. Wir Frauen möchten gleichbehandelt werden, also sollten wir auch versuchen, gleich zu behandeln. Das ist für viele Frauen eine echte Herausforderung und sie ziehen im Job noch immer häufig den Kürzeren. Wir dürfen uns als Frauen aber nicht verstecken

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und können unterstützend beispielsweise an unserem Auftreten, unserer Körpersprache, unserer Vermarktung, unserem Verhandlungsgeschick und unserer Konfliktfähigkeit arbeiten. Über die Frauenquote, die sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt, könnten wir jetzt stundenlang diskutieren. Fest steht für mich allerdings, dass ich keinen Job bekommen möchte, nur um irgendeine Quote zu erfüllen. Familie und Kind unter einen Hut bekommen, ist auch immer ein großes Thema. Du bist ja selbst Mutter einer kleinen Tochter. Wie gelingt dir das? Vereinbarkeit hört sich immer so schön an, ist aber gar nicht so einfach. Denn auch der Tag einer jungen Mutter bzw. einer jungen Familie hat nur 24 Stunden. Es ist schon ein Spagat, allem gerecht zu werden. Auf der einen Seite möchte ich für die Familie da sein, viel Zeit mit meiner Tochter verbringen, und auf der anderen Seite einen guten Job machen. Ohne das Verständnis des Arbeitgebers und die Unterstützung innerhalb der Familie ist das schwer zu schaffen. Spannend ist, was sich hier seitens der Politik - also beispielsweise im Hinblick auf Kitaplätze - im Verlauf der nächsten Jahre noch alles tut. Wenn dem Arbeitgeber Familienfreundlichkeit wichtig ist, dann kann er auch einiges für junge Familien tun. Beispielsweise flexiblere und zeitweise kürzere Arbeitszeiten, Home Office oder attraktive Angebote der Kinderbetreuung wie eine eigene Kindertagesstätte, Ferienbetreuung, Eltern-Kind-Büro usw. Um nur mal so ein paar Ideen zu nennen, die übrigens auch die Arbeitgeberattraktivität steigern. Ich zum Beispiel stelle mich ab Oktober einer neuen beruflichen Herausforderung und werde in Teilzeit arbeiten - als Personalleiterin.

die Akzeptanz im Unternehmen. Wichtig ist außerdem eine gute Planung und Organisation im Team. Da muss es klare Regeln und Strukturen bzgl. Aufgabenverteilung, Verantwortlichkeiten, Informationsfluss, usw. geben. Der Karriereweg ist ja nicht immer glatt und eben. Wie motiviert man sich denn wieder, wenn man mal einen Fehler gemacht hat, eine Niederlage einstecken musste oder Steine im Weg liegen? Da muss man durch. Es ist natürlich manchmal steinig und holprig. Das gehört dazu und dann braucht man eine positive Grundeinstellung, Familie, gute Freunde und Durchhaltevermögen. Man kann auch aus seinen Fehlern lernen und vielleicht sogar später drüber lachen. Betrachten wir es doch einfach als persönliche Weiterentwicklung. ❤

Miriam Dittert ist selbständige Personalberaterin mit dem Schwerpunkt Personal- und Organisationsentwicklung sowie Coaching. Sie ist 1976 geboren und lebt mit ihrem Partner und ihrer einjährigen Tochter in Schweinfurt. Ihre Berufslaufbahn startete sie im Bereich Marketing/Vertrieb. Danach sammelte sie zehn Jahre

Teilzeit in einer Leitungsfunktion? Erfolgreiche Führung ist nicht zwingend abhängig von der Arbeitszeit. Freilich braucht es neben der Unterstützung und dem Vertrauen des Arbeitgebers auch

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Führungserfahrung im Personalmanagement. Miriam Dittert hat ihren Master of Arts in Personalmanagement und Kompetenzentwicklung mit Neuen Medien gemacht.


Foto: retrostar / fotolia.com

LANDgeschichten

„Über die Frauenquote, die sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt, könnten wir jetzt stundenlang diskutieren. Fest steht für mich allerdings, dass ich keinen Job bekommen möchte, nur um irgendeine Quote zu erfüllen.“ MIRIAM DITTERT

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Text Friederike Stark // Fotos Barbara Herbst

WO EIN

Wille IST...

Christiane Meyer ist in vielerlei Hinsicht eine Art Exotin in der fränkischen Kommunalpolitik. Denn sie ist eine von nur wenigen weiblichen Bürgermeistern in Bayern und hat als Underdog auf Anhieb den Sprung ins Ebermannstädter Rathaus geschafft.

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rstmal herrscht Umtriebigkeit. Dass Fotos gemacht werden, das war der Mitarbeiterin im Rathaus in Ebermannstadt gar nicht bewusst. Sie will erstmal die Chefin fragen, ob das in Ordnung ist. In diesem Moment kommt Christiane Meyer schon aus ihrem Büro im Rathaus in Ebermannstadt. Sie streckt die Hand aus, greift fest zu uns sagt: „Das ist schon in Ordnung, kein Problem.“ Schon der erste Eindruck zeigt: Diese Frau packt an, diese Frau ist unkompliziert. Ein Eindruck, der sich nach einer Stunde Gespräch verfestigt.

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Chrsitiane Meyer hat in Ebermannstadt ihre Kindheit verbracht. Ihre Eltern, beide Lehrer, waren immer schon politisch interessiert, haben sie auf Friedensmärsche und Demontrationen mitgenommen. Beim Abendbrot wurde über politische Themen gesprochen und beide Eltern waren ehrenamtlich in Vereinen wie dem Bund Naturschutz tätig, haben sich dabei auch nicht vor unbeque-


LANDgeschichten

„Ich habe meine Kindheit auf Demos verbracht“ CHRISTIANE MEYER

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men Themen gedrückt. Bürgerliches Engagement hat Christiane Meyer also in die Wiege gelegt bekommen. Trotzdem, Bürgermeisterin ihrer Heimatstadt, der zweit größten Stadt im Landkreis Forchheim, zu werden, war nie ihr Ziel.

sie oft abends erledigt, nachdem sie mit ihrem Sohn, der inzwischen 13 Jahre alt ist, über seinen Tag gesprochen hat. Ein Ritual, das ihr sehr am Herzen liegt. Doch eines stellt Christiane Meyer sofort klar. Sie will auf keinen Fall jammern. Sie wollte es genau so haben und sie will auch bei der nächsten Wahl wieder antreGanz im Gegenteil: Erstmal kehrte Christiane Meyer ten. „Natürlich entschiedet das meine ganze Familie ihrer Stadt den Rücken - ging nach Nürnberg, um Archmit.“ Genauso wie sie es bei der Wahl vor drei Jahren tiektur zu studieren. Lebte in Zirndorf und arbeitete an gemacht haben. Christiane Meyer zog während der der Uni Erlangen-Nürnberg als Beamtin zweiten Schwangerschaft gemeinsam mit ihrem des Freistaats. Sie bekam eine Tochter, Mann in ihre Heimat nach Ebermannstadt die inzwischen 20 Jahre alt ist, und zurück. Denn die Verbundenheit zu ihrem ging nach kurzer Zeit wieder zur Zuhause riss nie ab. Heute lebt sie mit Arbeit. Diese Zeit habe sie, so sagt ihrem Mann und ihrem Sohn direkt Meyer, ohne dass sie es wusste, neben ihrem Bruder und seiner Familie. auf ihre Arbeit als Bürgermeisterin Ihre Eltern wohnen nur ein paar hundert vorbereitet. Denn als berufstätige Meter weiter weg. Die Tochter studiert Mutter in Teilzeit habe sie gelernt, zur Zeit in Passau. Typisch Mama, wünscht effizienter und strukturierter als vorher sich Chrsitiane Meyer, dass ihre Tochter sich zu arbeiten. Denn sie erlebte das, was irgendweann wieder für Ebermannstadt Direkt mit den Menschen typisch für Teilzeit ist: Muss ein Projekt zusammenarbeiten, das entscheidet. Ein Gedanke, der sie auch genießt Christiane Meyer fertig werden, aber auch das Kind bei ihrer Tätigkeit beeinflusst. Meyer will und liest von Mitbürgern pünktlich aus der Kita abgeholt werEbermannstadt für Kinder und Jugendliche den, dann bleibt einem nichts anderes empfohlene Bücher. so interessant und abwechslungsreich wie übrig, als konzentriert zu arbeiten und möglich gestalten, so dass es die jungen jede Minute sinnvoll auszunutzen. Leute später, wenn sie ein paar Jahre für ihre Ausbildung in anderen Städten waren, wieder zurück nach Heute, als eine von sechs Bürgermeisterinnen im Ebermnnstadt zieht. Landkreis Forchheim, arbeitet sie in Vollzeit. Bei diesem Job bleibt einem auch nichts anderes übrig, sagt sie Christiane Meyer hatte aber auch nach ihrer Rückkehr und zeigt ihren Terminkalender. Fast jeden Tag hat sie - trotz ihrer Heimatverbundenheit - erstmal keine poTermine bis 20 oder gar 22 Uhr. Fast immer begrüßt sie litischen Ambitionen in Ebermannsatdt. „Ich war auch die Gäste, oft hält sie eine Rede. Und in einer Stadt mit nie im Stadtrat oder habe mich aufstellen lassen“, sagt knapp 7000 Einwohnern muss ein Bürgermeister alle sie. Aber ihr lag ein Bürgerbegehren gegen die Ansiedseine Reden und Grußworte selbst schreiben - einen lung eines Supermarktes auf geschützten Flächen am Pressesprecher gibt es nicht. In ihren drei Jahren als Ortsrand sehr am Herzen. Und als damals stellvertreBürgermeisterin, schätzt Meyer, habe sie sicherlich weit tende Vorsitzende der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe mehr als 400 Reden schreiben müssen. Eine Aufgabe, die bemerkte sie, wie sehr das Schicksal ihrer Heimatstadt

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LANDgeschichten

Morgens bearbeitet Chritiane Meyer als erstes die Post. Auf ihrem Schreibtisch herrscht das organisierte Chaos. Ihr Terminkalender ist proppen voll, doch Chrstiane Meyer geneißt die Arbeit und will wieder zur Wahl antreten.

von Entscheidungen im Stadtrat und der Verwaltung abhängt. Aus diesen Überlegungen heraus entstand gemeinsam mit Mitstreitern aller Parteien die Idee, eine eigene Gruppierung zu gründen: die Neue Liste Ebermannstadt (NLE). Chrstiane Meyer übernahm den Vorsitz, rund 25 weitere Mitglieder zählte die NLE. Aber niemand, auch nicht Meyer selbst, spielte damals mit dem Gedanken, dass Meyer für das Bürgermeisteramt kandidieren werde. Ende 2013 aber war es dann soweit: Nachdem Christiane Meyer sich die Kandidatur reiflich überlegt und mit ihrer Familie abgesprochen hatte, ließ sie sich aufstellen. „Dass wir es tatsächlich bis ins Rathaus schaffen, damit hätten wir nie gerechnet“ sagt Meyer. Denn in Ebermannstadt hieß es schon immer hinter vorgehaltener Hand: Eine Frau wird nie Bürgermeister von Ebermannstadt. Natürlich aber spielte sie die Möglichkeit durch. Was wäre, wenn? Ihr Sohn war damals erst zehn Jahre alt, ihre Tochter wohnte noch daheim. Wie viel würde sie arbeiten müssen, wie sehr würde das Amt auch ihr Privatleben beeinflussen? Meyer gibt zu, dass sie erst zögerte. Doch irgendwann bemerkte sie, dass kein Gegenargument triftig genug war, sich nicht der Wahl zu stellen. Das einzige, was sie brauchte, war Mut. „Vielen Frauen fehlt oft der Mut. Sie überlegen zu lange, ob sie eine Sache wirklich können, anstatt sie einfach zu machen“, sagt Meyer. Ein Zug an Frauen, der sie ärgert und den sie sich selbst auch nicht mehr erlaubt. Klar musste sie viel lernen und vieles ertragen, sagt sie. Denn manch ein Stadtrat war völlig überwältigt von Meyers überraschendem Sieg. „Aber heute habe ich nicht das Gefühl, dass auch nur ein Kollege sich daran stört, dass ich eine Frau bin.“ ❤ 23


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Schwerpunkt

POLITIK

Illustration: redline1980/fotolia.com

LANDleben

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UMFRAGE

WAS WÜNSCHST DU DIR VON POLITIKERN FÜR DIE REGION? Diese Frage haben wir auch unseren Leserinnen gestellt - und die Antworten sind so unterschiedlich wie die Landmadla selbst.

„Eine weiterführende Schule im nördlichen Landkreis Kronach, damit den Kindern die langen Schulwege erspart bleiben.“ Ulrike K.

„Mobilität auf dem Land! In den kleinen Dörfern gibt es keine Möglichkeit, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen - betrifft alle Generationen!“ Katja F.

„Mehr Hilfen für arbeitende Alleinerziehende.“ Julia W.

„Lohngerechtigkeit. Immer noch erhalten Männer mehr Lohn als Frauen bei gleichwertiger Arbeit.“ Sibylle G.

„Wohnungsbau vorantreiben, bzw. schneller neue Baugebiete ausweisen, damit Familien endlich bauen können.“ Heidi R.

„So ein Sozialticket wie zum Beispiel in Berlin. Damit Menschen mit sehr geringem Einkommen ermäßigte Fahrkarten und Einlass zu kulturellen Veranstaltungen und Museen bekommen.“ Daniela K.

„Optimierung der öffentlichen Verkehrsmittel zwischen Tettau und Steinbach am Wald, angelehnt an den Zugfahrplan!“ Christiane F. 25


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SO SIEHT

Hilfe

Auch eine Art Politik, allerdings eine besonders gute und eine, die anderen hilft, betreibt der Verein „Franken helfen Franken“: Spendenpolitik sozusagen. Der Verein unterstützt Hilfsbedürftige und gemeinnützige Projekte in der fränkischen Heimat.

IN FRANKEN AUS

1 Franken Helfen Franken unterstützte den Chapeau Claque beim Jugendprojekt Jump to Job. 2 Durch die gesammelten Spendengelder konnte Franken Helfen Franken auch der Jugendsozialarbeit in Bamberg helfen. 3 Dank zahlreicher Spender konnte Franken Helfen Franken auch die TafelPlus in Lichtenfels unterstützen. 4 Beim Bau eines Wohnheimes für Menschen mit Behinderung der Lebenshilfe Kronach griff der Verein finanziell unter die Arme.

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LANDleben

Text Corinna Igler

Fotos Franken helfen Franken, Chapeau Claque, ISO, TafelPlus Lichtenfels, Lebenshilfe Kronach

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ange wusste keiner, was genau dem kleinen Felix fehlt. Vom ersten Tag seines Lebens an, musste er an Maschinen angeschlossen werden, wäre sonst nicht lebensfähig gewesen. Täglich sind seine Eltern 120 Kilometer nach Erlangen in die Klinik gefahren, um ihr Baby zu sehen, und um eingewiesen zu werden, damit sie später daheim selbst die Maschinen bedienen können. Ihr Zuhause musste dafür umgebaut werden. Die Kosten für die kleine Familie stiegen ins Unermessliche. In Fällen wie diesen kommt „Franken helfen Franken“ ins Spiel, der Spendenverein der Mediengruppe Oberfranken. Seit 2009 unterstützt „Franken helfen Franken“ gemeinnützige Vereine, Projekte und Initiativen in Franken. Über 320.000 Euro wurden schon gesammelt. „Über unsere Tageszeitungen und digitalen Kanäle erreichen wir so viele Leute. Das wollen wir nutzen, um diejenigen zu unterstützen, denen es nicht so gut geht“, erklärt Sarah Ort, die „Franken helfen Franken“ für die Mediengruppe Oberfranken betreut, die Idee dahinter. Zur Mediengruppe Oberfranken gehören die Tageszeitungen Fränkischer Tag, Bayerische Rundschau, Coburger Tageblatt, Saale Zeitung und Die Kitzinger sowie das Onlineportal infranken.de. So werden täglich immerhin über 300.000 Leser erreicht. In den vierteljährlichen Sitzungen entscheiden die Vereinsmitglieder, wer oder was mit wie viel Geld unterstützt wird. Die Mitglieder befassen sich eingehend mit jeder einzelnen Anfrage und stellen dadurch sicher, dass tatsächlich nur solche Projekte unterstützt werden, die ganz besonders auf Hilfe angewiesen sind. „Wir achten darauf, dass wir konkrete Projekte unterstützen, die gemeinnützig, besonders förderungswürdig und dringend auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Berücksichtigt werden unter anderem die Dringlichkeit, die Nachhaltigkeit und die

finanzielle Situation des Projektes beziehungsweise der Person“, erklärt Sarah Ort. Egal ob Integrationsprojekt, Bildungsinitiative oder Opferbetreuung –„Franken helfen Franken“ unterstützt Vereine, Organisationen, Personen, deren Aktivitäten im sozialen, kulturellen oder Sport-Bereich liegen und gemeinnützig sind. „Privatpersonen dürfen wir aus rechtlichen Gründen leider nicht direkt unterstützen. Allerdings können wir diesen Personen über Organisationen wie Caritas, Diakonie oder dem Deutschen Rotes Kreuz helfen“, sagt Sarah. Für sie ist „Franken helfen Franken“ eine Herzensangelegenheit. Sie ist diejenige, bei der die Anfragen landen, diejenige, die die Schicksale als erste mitbekommt. „Die Einzelschicksale berühren natürlich am meisten“, sagt sie und erzählt von einer obdachlosen Frau, der man jüngst geholfen hat. „Ihr Mann ist krank und sie hat sich aus der Obdachlosigkeit gekämpft und eine kleine Wohnung gefunden. Dafür hat sie Möbel gebraucht. Wir haben sie unterstützt und vor einigen Tagen kam sie vorbei und hat sich mit einer Schachtel ,Merci‘ bedankt. Das geht natürlich ans Herz und freut einen zu sehen, dass die Unterstützung ankommt.“ ❤

Wenn du „Franken helfen Franken“ und damit Bedürftige oder gemeinnützige Projekte in der fränkischen Region unterstützen möchtest, dann geht das ganz einfach über folgendes Spendenkonto. Das Beste: Jeder gespendete Euro geht zu 100% an Menschen und Projekte in finanzieller Not. Mediengruppe Oberfranken Franken helfen Franken e.V. IBAN DE 62 7705 0000 0302 1945 01 BIC BYLADEM1SKB (Sparkasse Bamberg) 27


Text Corinna Igler

SELBST GEMACHT

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Text Friederike Stark // Fotos Matthias Hoch

BUCHSTABEN-BILDERRAHMEN

W I R D E K O R I E R E N B U C H S TÄ B L I C H Diesmal zeigen wir dir, wie du im Handumdrehen ein ganz persönliches Geschenk basteln kannst. Egal, ob du das Bild zur Hochzeit verschenken willst, mit dem Wort „Liebe“ und den Namen des Brautpaares, oder dem Papa zum Vatertag mit den Wörtern „Familie“ und den Namen aller Familienmitglieder - es ist immer ein echtes Unikat.

Was du dazu brauchst: • Einen Bilderrahmen in der Größe deiner Wahl • Grünes Tonpapier für das „Spielbrett“ • Schere, Fineliner, Edding, Bleistift, Lineal, Klebestift • Für die Buchstaben: Wir haben den LANDmadla-Briefumschlag genommen. Man kann aber auch eine Korkplatte, einen festen Karton oder sogar echte Buchstaben-Spielsteine aus Holz nehmen.

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Vorarbeit: Überlege, welche Wörter du legen willst. Dann schreibst du die Wörter auf ein kariertes Papier, indem du sorgfältig einen Buchstaben in je ein Kästchen schreibst. Probiere ein bisschen herum, bis die Wörter genau so liegen, wie es dir gefällt. Nun zählst du ab, wie viele Buchstaben du für den Bilderrahmen benötigst.

1 Nun zeichnest du dir auf dem LANDmadla-Briefumschlag so viele Quadrate vor, wie du Buchstaben brauchst. Wir haben unsere Buchstaben-Steine zwei auf zwei Zentimeter groß gemacht.

2 Dann schneidest du die Quadrate aus. Wenn die Quadrate nicht ganz gerade sind, Schwamm drüber: Schließlich macht das den Charme selbstgemachter Dinge aus.

3 Und los geht es mit den Buchstaben. Mit dem Edding werden die benötigten Buchstaben auf die Quadrate gemalt. Mit dem Fineliner wird der Buchstabenwert in die untere rechte Ecke geschrieben. Die Werte der verschiedenen Buchstaben findest du im Internet.

4 Anschließend schneidest du den grünen Karton auf die benötigte Größe zurecht. Unser „Spielfeld“ ist 20 auf 20 Zentimeter groß.

5 Nun klebst du das Spielfeld auf das Passepartout vom Bilderrahmen.

6 Dann geht das lustige Buchstabenlegen los. Lege auf jeden Fall alle Wörter einmal auf das Spielfeld, damit du die Abstände richtig einhältst.

7 Erst dann klebst du die Buchstaben fest. Am besten beginnst du mit den Buchstaben, die am Rand stehen und arbeitest dich schrittweise zur Spielfeldmitte vor.

8 Und zum Schluss kommt alles in den Bilderrahmen. Wir haben noch ein LANDmadla-Herz mit in den Rahmen gehängt.

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Fotos steelraum

FRÄNKISCHE MOINK-BALLS VOM GRILL

Zutaten für 20 fränkische

• 4 EL von

Moink-Balls vom Grill:

eurem liebsten Rub

• Ein Kilo Hackfleisch, halb

• 1 Blutwurst

Schwein, halb Rind

• BBQ- Soße

• 400g fertig angemachtes

• 2 Packungen Bacon

Mehr Rezepte unter

babq.de

fränkisches Sauerkraut

Zuerst das Sauerkraut abtropfen lassen, damit die Balls schön fest bleiben. Dann das Hackfleisch mit dem Rub würzen und das Sauerkraut mit dazugeben. Die ganze Masse ordentlich durchmischen und dann die Blutwurst in kleine Würfel schneiden. Jetzt formt ihr aus der Hackmasse kleine Bällchen und drückt ein Stück Blutwurst hi-

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nein. Die Balls dann wieder verschließen und mit einem Streifen Bacon umwickeln. So alles fertig und ab auf den Grill bei 150 Grad ca. 25 bis 30 Minuten. 10 Minuten vor Schluss die Bällchen noch mit BBQ-Soße einpinseln. Und dann sind sie auch schon fertig. Also viel Spaß beim Ausprobieren und Nachgrillen.


REZEPT

Im steelraum dreht sich auf 450 Quadratmetern alles um heiße Geräte: von großen Gasgrills bis zu feinen Siebträgermaschinen. Dort gibt es eine hochwertige Markenvielfalt, zum Beispiel Broil King oder Napoleon, und ein breites Sortiment an Zubehör bis hin zu Soßen und Gewürzen. Ihr findet steelraum in der Bürgermeister-Wachter-Straße 2 in Bischberg/Trosdorf. Mehr unter www.steelraum.de oder ihr kommt einfach mal vorbei!

Und hier noch ein Tipp von mir:

Habt keine Scheu und Berührungsängste vor dem Grillen, vor allem die Ladies. Die Grillschürze und –zange gehören nicht immer dem Mann. Mehr als verbrennen kann das Grillgut nicht. Wichtig ist, ein Gefühl für Temperatur und Garzeit zu bekommen und vor allem wenn ihr mit hochwertigen Produkten arbeitet, empfehle ich euch unbedingt ein Thermometer. Es gibt kein Richtig oder Falsch! – Erlaubt ist alles, was schmeckt!

Michael Hofmann ist Inhaber von steelraum. Michael, warum ist Grillen dein Thema? „Nun, es ist einfach meine absolute Leidenschaft und seit Mai 2016 ist es meine tagtägliche Arbeit. Bei mir bekommt ihr immer eine individuelle Beratung – egal ob beim ersten oder fünften Besuch! Schaut gerne mal auf meiner Facebookseite oder auf meinem Blog babq.de vorbei. Dort findet ihr nützliche Tipps und viele weitere Rezepte für den Grill!“

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Tour ON

Rückblick

„Es ist unfassbar, wie viele schöne Ecken es in Franken zu entdecken gibt. Urlaub vor der Haustüre geht tatsächlich. Und dabei lernt man auch noch jede Menge netter Leute kennen.“ In etwa das stünde wohl auf der Postkarte, wenn wir eine von unserer Landmadla-Tour verschickt hätten. Anfang Juni haben wir unser Landmadla-Mobil gepackt und haben besucht: Pettstadt im Landkreis Bamberg, Zeil am Main in den Haßbergen, Pottenstein in der

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Fränkischen Schweiz, die Bierstadt Kulmbach und Wallenfels im Landkreis Kronach. Am Samstag, 12. August, war dann unser vorerst letzter „Urlaubstag“. Und dabei ging es ganz schön rasant zu, nämlich mit dem Floß die wilde Rodach hinunter. Unser Fazit: Warum in die Ferne schweifen…. So abgedroschen dieses Sprichwort klingt, so wahr ist es auch. Das Gute ist so nah: In Franken lässt es sich wunderbar urlauben!

Illustrationen: Malashkos, Auguste Lange; fotolia

An fünf Stationen in Franken haben wir auf unserer LANDmadla-Tour halt gemacht und festgestellt: In Franken lässt es sich wunderbar urlauben!


LANDleben

Felsenbad Pottenstein Am heißesten Tag des Jahres waren wir im Felsenbad und sind mit vielen netten Besuchern, insHerbst

besondere Urlaubern, ins Gespräch gekommen. Kein Wunder, das Bad

Foto: Barbara

ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Vor allem wegen der imposanten Kulisse des Finkensteines, vor dem gebadet werden kann.

Eisessen Leider hatten wir in Kulmbach beim Eisessen weniger Glück mit dem Wetter, dafür haben wir von Familie De Pellegrin, Inhaber des Eiscafés Sanremo, sehr viel über die Eisherstellung gelernt. Alle Zutaten dort, wie Bio-Milch, Bio-Eier und Bio-Yoghurt, kommen aus der Region.

Pettstadt Lecker war schon der erste Stopp unserer Tour. In Pettstadt ging es richtig entspannt in dem liebevoll gestalteten Garten des Erlebnisernte Hofladens von Heidi Kaiser los. Bei Kaffee und Kuchen wurde geratscht und geschlemmt.

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Flößen In Schnappenhammer im Landkreis Kronach starten die Floßfahrten. Und die machen jede Menge Spaß, wenngleich man ziemlich nass wird und nach etwa einer halben Stunde tropfend am Flößerhaus in Wallenfels vom Floß steigt. Dafür ist es nicht nur eine Art kleiner Adrenalin-Kick, vielmehr kann man auch wunderbar die Natur vom Wasser aus genießen. Ein Urlaubserlebnis, das man in Franken auf jeden Fall einmal mitgemacht haben sollte.

Göller Biergarten Im Brauereibiergarten Göller in Zeil am Main führte uns Max Göller, einer der drei Geschäftsführer, über das Gelände und gewährte uns so einen Einblick in die derzeit laufenden Umbauarbeiten.Und bei typisch fränkischen Speisen und einem kühlen Bier kamen wir dort mit einigen Landmadla ins Gespräch.


neue

DAS LANDMADLA.DE Vielleicht hast du es schon gesehen: Unsere Landmadla-Website ist neu. Dort warten nun noch mehr Geschichten und Tipps aus Franken auf dich. Auร erdem hast du hier die Mรถglichkeit, bei Landmadla dabei zu sein, indem du uns einfach schreibst oder uns eine Frage stellst, der wir mal auf den Grund gehen sollen. Schau doch einfach mal rein!

WWW.LANDMADLA.DE

LANDleben


Text Corinna Igler

EIN URLAUBSTAG IN

Kloster Banz ist das neue Wildbad Kreuth – zumindest wenn man es von politischer Seite betrachtet. Dort trifft sich, was politisch Rang und Namen hat. Die CSU hält dort ihre Klausuren ab und erst Mitte Juli war dazu auch Bundeskanzlerin Angela Merkel dort. Doch in und um Kloster Banz kann man nicht nur tagen, diskutieren und streiten. LANDmadla hat sich auf Entdeckungstour begeben:

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Uhr: Legen wir doch direkt in Kloster Banz los. Wer erst noch in die Gänge kommen muss, dem sei der Waldklettergarten, gleich oberhalb des Klosters, empfohlen. In ungewohnter Höhe gehst du dort ganz neue Wege. In wunderschöner Landschaft, der natürlich gegebenen Waldstruktur angepasst, befinden sich dort fünf Parcours in unterschiedlichen Höhen und Schwierigkeitsgraden. Und wer’s lieber langsamer angehen lässt, für den lohnt nicht nur der Blick auf das ehemalige Benediktinerkloster Banz, sondern auch der Blick hinein. Im Museum wird ein Einblick in die Vergangenheit und die gegenwärtige Nutzung des imposanten Gebäudes, das hoch über dem Maintal thront, gegeben. Die um 1070 gegründete Abtei wurde 1803 aufgehoben und beherbergt heute ein Bildungszentrum der Hanns-Seidel-Stiftung.

Uhr: Gut gestärkt kannst du dich dann auf den Weg zum Berg der Franken machen. Viele Wege führen auf den Staffelberg. Die Standardroute beginnt am Bad Staffelsteiner Friedhof und führt über Feldwege und eine lange Hohlgasse auf den Staffelberg. Der ist nicht nur weithin sichtbar, vielmehr bietet der 539 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Staffelberg selbst unbeschreibliche Ausblicke: Vom Hochplateau aus kann man auf den sogenannten Gottesgarten rund um Bad Staffelstein bis auf den Rennsteig, weit in den Frankenwald und auch zur Veste Coburg blicken. Von Bad Staffelstein auf den Staffelberg und wieder zurück sind es ungefähr sieben Kilometer.

Uhr: Wer eine kleine Stärkung braucht, dem sei die Waldschänke oder die Klosterschänke ans Herz gelegt.

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Foto: fotolia.com / adam

LANDleben


Uhr: Wenn du nicht schon auf dem Weg zum Staffelberg einen kleinen Stadtspaziergang durch Bad Staffelstein gemacht hast, solltest du das auf jeden Fall jetzt tun. Die tollen Fachwerkhäuser dort, allen voran das Rathaus, sind wirklich einen Blick wert und vermitteln ein heimeliges Gefühl.

Fotos: Ronald Rinklef, Matthias Einwag

Uhr: Und nun? Ab auf’s Wasser. Entweder mit dem Kanu (Leihmöglichkeiten findest du hier: https:// www.bad-staffelstein.de/de/tourismus/freizeit/a-z. php#anchor_1d9773de_Accordion-14-Kanuverleih) oder mit dem Floß. Das legt allerdings wenige Kilometer weiter in der Korbstadt Lichtenfels, unweit des dortigen Bahnhofs, ab. In geselliger Runde, mit Musikant, bei Brotzeit und fränkischem Bier geht es gemütlich etwa 2,5 Stunden über den Main. Voranmeldung ist erforderlich: https:// www.bad-staffelstein.de/de/tourismus/ freizeit/a-z.php#anchor_192fa898_Accordion-9-Flossfahrten Uhr: Wem das noch nicht genug Wasser war oder wer Kanu- bzw. Floßfahrt auslässt und direkt nach der Staffelberg-Wanderung entspannen will, der kann das hervorragend in der Obermain-Therme tun und den Abend dort schön ausklingen lassen. ❤


Foto: Eckto-Pictures Fotografie

LANDleben


SEPTEMBER

2017 // WWW.LANDMADLA.DE

Schwerpunkt

POLITIK

Foto: retrostar / fotolia.com

LANDschรถnheit

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FAKTEN BABY!

FRAUEN UND POLITIK IN ZAHLEN

Am 30. November 1918 trat in Deutschland das Reichswahlgesetz mit dem allgemeinen aktiven und passiven Wahlrecht für Frauen in Kraft. Am 19. Januar 1919 konnten Frauen, die am Wahltag das 20. Lebensjahr vollendet haben, zum ersten Mal in Deutschland reichsweit wählen und gewählt werden. Der Frauenanteil der 1919 gewählten Weimarer Nationalversammlung betrug 8,7 Prozent (37 von 421 Sitzen). Im Bayerischen Landtag sind derzeit 51 Abgeordnete weilblich (28,3 Prozent). Die Freien Wähler haben mit 15,8 Prozent derzeit den niedrigsten Frauenanteil in ihrer Fraktion, die Grünen mit 50 Prozent den höchsten. Aktuell liegt der Frauenanteil im 18. Deutschen Bundestag bei 36,5 Prozent (230 von 631 Sitzen). Mit Angela Merkel (CDU) wurde am 22. November 2005 zum ersten Mal eine Frau Regierungschef eines deutschen Gesamtstaates. Durch die Wahl Hannelore Krafts (SPD) zur Ministerpräsidentin Nordrhein-Westfalens wurde sie turnusgemäß am 1. November 2010 als erste Frau Präsident des deutschen Bundesrates. Bisher gab es in Deutschland noch keine Bundespräsidentin.

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Text Corinna Igler // Ort Breitengüßbach

F FRAUEN BRINGEN

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Illustrationen: okalinichenko; fotolia

IN DIE POLITIK

Die Zeiten eines Kleiderkodex in den Rathäusern und Parlamenten sind vorbei, sagt Heike Zeller-Nagel, Image-Typberaterin aus Breitengüßbach. Egal ob Kostüm, Blazer und Jenas oder ein Hingucker-Kleid - wichtig ist für Politikerinnen und Frauen, die Karriere machen wollen, das gleiche wie für alle anderen auch.

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Heike Zeler-Nagel hat einige Image-Typberaterin. Beispiele gut gekleideter Es muss aber nicht immer Anzug, Politikerinnen und PolitiKostüm oder Bleistiftrock sein. ker-Frauen herausgesucht. Stilsicher geht auch im Casual-Look, Da wäre beispielsweise dabei sind der Long-Blazer und der Heike Zeller-Nagel die Stilikone schlechtTrench-Coat aber ein „Must Have“. Typberaterin hin: Michelle Obama, Heike Zeller-Nagel berät Frauen – die Ex-First Lady im pinken Cockund auch Männer -, welche Farben ihnen tailkleid, in Jeans oder im seriösen stehen. Das richtet sich, so die Expertin, vor Abendkleid. „Unterschiedliche allem nach dem Hautunterton, der NaturOutfits, aber dennoch hat sie haarfarbe und den Augen. eine völlig authentische WirAber sie gibt auch Tipps, was für die eigene kung“, findet Heike Zeller-Nagel. Figur besser und was weniger geeignet ist: Und genau darauf kommt es „Bin ich etwas molliger, sollte ich nicht an, sagt sie. Dass man sich unbedingt Hüfthosen trage. Bin ich oben wohlfühlt und authentisch breiter, kann ich mir die Schulterpolster im wirkt. Und ganz nebenbei darf Blazer sparen, weil das sonst noch breiter man in der Politik als Frau wirkt.“ Weiß man einmal, was einem steht, auch gerne Farbe bekennen. kann man bedenkenlos raus und shoppen Wie Angela Merkel beispielsgehen, sagt sie. Doch das muss gar nicht weise: Mit ihrem 3-Reiher zeigt immer sein. Heike Zeller-Nagel schaut sie sich sehr gerne in Farben und zunächst im jeweiligen Kleiderschrank, was sticht dabei mächtig heraus. „Gekonnt man wie zusammen tragen kann und stellt wirken und dabei zwischen den dunkihren Kundinnen Outfits aus dem eigenen len Anzügen der Herren glänzen, damit Kleiderschrank zusammen. „Dabei stellt zieht man die Blicke auf sich. Blazer, Blusich oft heraus, was noch fehlt. Dann sen, Shirts oder Accessoires wie Schals kauft man das und vermeidet so oder Krawatten lassen sich auch ganz Fehlkäufe.“ leicht mit der eigenen politischen Kommt beim Einkaufen der Kennfarbe kombinieren“, gibt Heike Gedanke auf „Ich bin nicht sicher, Zeller-Nagel Tipps. ob mir das steht“, rät Heike Doch nicht nur die Farbe macht’s. Zeller-Nagel, es lieber sein zu „Anzüge schmeicheln der lassen. Denn egal, ob Politikerin, Figur, gepaart mit den leichten Karriere- oder Hausfrau – da gilt Schulterpolstern sorgen für alle Dasselbe: Man muss sich sie für eine aufrechte wohlfühlen, sonst wirkt es auch Haltung“, rät die nicht authentisch! ❤ 45


Nicht einfach nur Ballons


Advertorial Veranstaltungsservice Kirea

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as frisch getraute Brautpaar schreitet aus der Kirche heraus und die doppelt gefüllten Bubble-Ballons bilden ein edles Spalier. Am Ende wartet die Überraschung: Ein kleiner Pieks mit dem Zauberstab und der sogenannte Exploding Ballon kommt in vollen Zügen zur Geltung. Eine so schöne Explosion sieht man jedoch wohl selten: 100 kleine Luftballons steigen aus dem großen heraus und schweben langsam nach oben. Was für ein Bild! Die Exploding Ballons gibt es im Kirea Ballonladen. Seit 12 Jahren kümmert sich der Kirea Veranstaltungsservice um alles, was man bei einer Feier braucht. Von der Ballondeko über den Service bis hin zur Hüpfburg und Co. Bereits 2012 hat der Veranstaltungsservice Kirea den eigenen Ballonladen eröffnet, in welchem man einfach zu jedem Thema oder Motto die passende Ballondeko findet. Ob Hochzeit, Geburtstag, Firmenveranstaltung oder Weihnachtsfeier, ob Heliumsteigaktionen, Verpackungsballons oder Tischdeko: Inhaber Robert Brodesser versichert, „der Kunde bekommt genau das, was er möchte.“ Gerade für eine große Veranstaltung darf es gerne auch mal mehr sein, als „nur“ Ballons. Denn bei Kirea wird auch der Service großgeschrieben. Na klar kann sich jedermann 50 befüllte Ballons oder auch „nur“ einen Folienballon abholen, aber warum nicht den Service genießen und zum Beispiel alles liefern lassen? Oder noch besser: Kirea beauftragen, alle geplanten Aktionen, wie das Bull-Riding, eine Popcornmaschine oder Mandelrösterei liefern und auf Wunsch auch gleich im Full Service betreuen lassen? „Jeder Auftrag ist immer spannend und schön“, erzählt der Eventmanager, der seine Leidenschaft zum Beruf machte. „Einmal hatten wir eine Steigaktion, bei der wir sage und schreibe 2.000 Ballons haben steigen lassen. Eine ganze Menge, aber unsere Heliumballons sind

komplett umweltfreundlich und komplett abbaubar. Das war bei einem richtig großen Kinderfestival!“ Klar, besondere Momente, gerade in dieser Größenordnung bleiben in Erinnerung. So auch die 150 Meter lange Luftballongirlande, die sich um ein komplettes Anwesen schlängelte. „Aber im Prinzip ist für mich jeder Tag ein Highlight. Wenn wir an einem Tag so viele Abholungen haben, dass das ganze Abholager voll mit lauter Ballons und Dekorationen steht – von vorne bis hinten – und ich mich da durchwühlen muss, um eine Abholung zu finden.“ Die Vorstellung erinnert doch an die eigene Kindheit und wie man stundenlang im Bällebad verbracht hat, oder nicht? Hochzeiten sind wohl die am meisten belieferten Veranstaltungen, die Kirea Tag für Tag in ihren Aufträgen findet. Und da kommt es auch nicht selten vor, dass neben dem Ballonladen auch noch der Mietservice in Anspruch genommen wird. „Der Kunde bekommt bei uns das Komplettpaket“, so verspricht es Brodesser. Ob Stehtische, Stühle, Schokobrunnen, Jahrmärkte oder viele weitere Mietmodule, „wir haben einfach alles.“ Eins muss aber gesagt werden: Rechtzeitige Bestellung ist sowohl im Ballonladen als auch im Veranstaltungs- und Vermietservice von Vorteil. „Gerade in den Hauptsaisonen sind wir dann schon mal ausgebucht.“ so Brodesser. Und wer kein Event plant, sondern nur ein einfaches Geschenk, wie beispielsweise Geld, aufpeppen möchte, der sollte mal kreativ sein und das Geld hier in einem Ballon verpacken lassen. Das macht Spaß beim Auspacken und sieht auch noch toll aus! Ein Tipp von Robert Brodesser: „Diese Ballons bitte fernhalten von den drei K’s!“ – Katzen, Kindern und Kakteen. ❤

Öffnungszeiten: Di bis Mi 14 – 18 Uhr // Do bis Fr: 10 – 18 Uhr // Sa: 10 – 14 Uhr

WWW.KIREA.DE

Obere Königsstraße 42 // 96052 Bamberg // Tel.: 0951/3028008

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Illustration: Albert Buchatskyy/fotolia.com


LANDgeschichten

Text Corinna Igler

Dildos

LÖSEN TUPPER AB Carolin* ist Mama und arbeitet in der Kinderkrippe. Unter der Woche. Am Wochenende wird sie zur Fee und verkauft Sextoys. Wie vielen vielleicht von den Tupper-Partys bekannt, pendelt die 32-Jährige aus Neustadt an der Aisch von Wohnzimmer zu Wohnzimmer. Nur hat sie keine Frischhalteboxen für die Küche dabei, sondern Vibratoren, Liebeskugeln und Zaubergel.

C

arolin lacht. „Politik, das passt ja irgendwie“, sagt sie, als wir ihr vom Heftthema erzählen. Denn Carolin ist Mama, arbeitet in der Kinderkrippe. Was sie am Wochenende in fränkischen Wohnzimmern bei Sekt und Knabbereien verkauft, sagt sie deshalb „nicht unbedingt jedem“. Seit fünf Jahren tingelt sie mit Dildos, Zaubergel und Co durch die Gegend. „Ich war selber Gastgeberin einer solchen Dildoparty und fand das ganz locker und witzig. Dann hat mich die Fee gefragt, ob ich nicht selber auch eine werden möchte.“ Damals war Carolin noch bei der Kirche angestellt. „Die Kindergartenleiterin war zum Glück sehr locker, im Personalbogen haben wir lediglich angegeben,

* Name geändert

dass ich nebenbei im Verkauf tätig bin.“ Das ist ja nicht gelogen. Nur was Carolin da so verkauft, wusste am Anfang kaum jemand. Angst, dass bei Werbeveranstaltungen beispielsweise im Kino eine Mutter die Dildofee und gleichzeitig Pflegerin ihrer Kinder erkennt, hatte sie nicht. „Ich weiß natürlich oft nicht, wer hinter der Tür steckt, an der ich klingel. Einmal gab es die Situation, dass mir eine Kindergarten-Mama aufgemacht und überrascht gefragt hat ,Du?‘. Ich hab ganz erstaunt ebenfalls gefragt ,Du?‘ und dann hatten wir einen ganz lustigen Abend.“ Und so ein Abend ähnelt dem einer Tupperparty. „Nur die Bestellungen laufen diskret ab, in einem extra Raum. Damit nicht jede mitbekommt, was die andere

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bestellt“, erklärt die 32-Jährige. Bis zu zwölf Frauen kommen an so einem Abend zusammen, es gibt Sekt und Knabbereien. Und auch die Fee hat einiges zum Schlecken dabei. Feenstaub zum Beispiel, mit Himbeer-, Erdbeer-, Schokoladen- oder Honiggeschmack zum Beispiel. Und der eignet sich natürlich nicht nur zum Probieren auf der Haut des Arms, sondern auch im Schlafzimmer. Aber wonach treffen die Damen die Kaufentscheidung bei den Sextoys? Der Nase nach sozusagen. „Die Stärken eines Vibrators können sie an der Nase testen, um zu sehen, wie es kitzelt“, erklärt Carolin. „Ich zeige die Toys und gebe Beispiele, wie man sie verwenden kann, gebe Erfahrungswerte von Kundinnen weiter – anonym natürlich.“ Selbst ihre Erfahrungen bleiben ihre. „Ich teste selbst. Aber was ich treibe, ist meine Sache. Ich möchte auch niemanden zu einem Produkt bequatschen, nur weil ich es gut finde. Die Empfindung ist schließlich bei jedem unterschiedlich.“ Im Bestellzimmer sei es auch ok, wenn eine Dame sagt, sie bestellt nichts. Vor kommt das allerdings selten. Ein Pflegeprodukt kauft jede und jede zweite auch Spielzeug. Negative Reaktionen auf ihren Nebenjob erfährt Carolin nicht. Einmal habe eine ältere Dame gesagt „Und so etwas erzieht unsere Kinder“. Aber zum einen war diese ältere Dame selbst Teilnehmerin der Party und zum anderen kann Carolin gut kontern: „Ja und das mache ich auch sehr gut und ganz ohne Sextoys.“ Wer ansonsten davon erfährt, selbst unter den Müttern in der Kinderkrippe, reagiere aufgeschlossen. „Die meisten wollen dann selbst eine Party veranstalten und mich buchen“, freut sich die Fee. Das heißt nicht, dass sie laut herausposaunt, was sie

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„Die Stärken eines Vibrators können sie an der Nase testen, um zu sehen, wie es kitzelt“ CAROLIN*

neben ihrem Kinderpflegerinnen-Job noch so macht. „Wenn ich jemanden kennengelernt habe, als ich noch single war, hab ich das nicht gleich erzählt.“ Ihr jetziger Partner sieht Carolins Nebenjob allerdings ganz entspannt. Immerhin kann man mit dem, was Carolin da so verkauft ja auch gemeinsam Spaß haben. „Spielzeug heißt ja auch nicht, dass man es immer nimmt. Das ist wie mit Pizza, die schmeckt lecker, aber man will sie auch nicht jeden Tag.“ Viele denken womöglich Sextoys seien etwas für Singles. Weit gefehlt, die meisten von Carolins Kundinnen seien in festen Beziehungen. Und glücklich – auch, „weil sie miteinander etwas ausprobieren“. In den Schlafzimmern hat sich einiges geändert. Aber nicht nur dort, sondern auch in den Wohnzimmern. Statt Plastik-Boxen zum Aufbewahren von Nudelsalat und Co gibt es dort heute Dildos und Feenstaub. ❤

Du hättest auch gerne mal Besuch von Fee Carolin? Dann schreib uns an landmadla @ infranken.de und wir geben dir ihre Kontaktdaten.


LANDgeschichten

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URLAUBSGRÜSSE#2 Hach, wir sind ganz neidisch... Immer noch erreichen uns zahlreiche liebevoll gestaltete Urlaubsgrüße von euch. Wir freuen uns aber jeden Tag über jede einzelne Postkarte, die alle zusammen unser Büro kunterbunt machen. Hier seht ihr wieder eine Auswahl davon.



Text Friederike Stark // Fotos Matthias Hoch // Ort Bamberg


LANDgeschichten

MODE MACHT

Mut

Kleider machen Leute, heißt es. Doch auch Kleider zu machen, macht Leute. Macht sie selbstbewusster, mutiger und kontaktfreudiger. Das zeigt das Projekt „Mode macht Mut“ in Bamberg.

I

m Schaufenster liegt eine wunderschöne Patchwork-Decke für Babys. Ausgefallene Röcke sind im Ladeninneren zu erkennen. „Mode macht Mut“ steht über der Ladentür, die langsam ins Schloss fällt und den Lärm der Bamberger Königsstraße draußen zurücklässt. Jetzt ist nur noch ein Geräusch zu hören: das Rattern der Nähmaschinen aus dem Hinterzimmer. Eine Frau, schick gekleidet in Schwarz mit roten Schuhen und rotem Lippenstift begrüßt uns. Es ist Ina Wunder, Projektleiterin von „Mode macht Mut“ - nicht Geschäftsinhaberin. Denn bei „Mode macht Mut“ handelt es sich nicht um einen typischen Laden für Klamotten und Accessoires. „Mode macht Mut“ ist ein Werkstattladen der Sozialen Betriebe der „Laufer Mühle“, in dem arbeitslose Frauen unterschiedlicher Nationalitäten und Herkunft aus gespendeten Textilien neue, einzigartige Produkte kreieren. 55



LANDgeschichten Entstanden ist die Idee bereits 2009, als Ina Wunder noch Stadtteilmanagerin der Starkenfeldstraße in Bamberg war. Denn im Zuge ihrer Arbeit in diesem Stadtteil lernte die Soziologin viele langzeitarbeitslose Frauen aus verschiedenen Herkunftsländern kennen, die gerne unter Menschen kommen und etwas Sinnvolles machen wollten. Ina Wunder suchte etwas, bei dem die Frauen einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen konnten, raus aus ihrem gewohnten Umfeld kamen und im besten Falle noch ihr Selbstbewusstsein stärken konnten. Geboren war die Idee „Mode macht Mut“. Ein Konzept, mit dem die Projektleiterin alle ihre Ziele erreichen konnte. Denn heute, acht Jahre später, steht sie in einem richtigen Ladengeschäft, in dem die neu genähten Einzelstücke verkauft werden können. Ihr war es wichtig, dass der Laden möglichst in der Innenstadt liegt. Denn so kommen erstens die mitarbeitenden Frauen raus aus ihrem Umfeld und müssen zwangsläufig sich mit anderen Frauen auf deutsch unterhalten. „Zweitens haben wir natürlich mehr potenzielle Kunden in der Stadt, die an unserem Schaufenster stehen bleiben“, sagt Ina Wunder. Im Hinterzimmer rattern die Nähmaschinen, gerade sind fünf Frauen gleichzeitig da. Zum Teil sind sie ehrenamtlich hier, zum Teil vom Jobcenter geschickt worden. Sie unterhalten sich, lachen miteinander und helfen sich gegenseitig. „Und wenn eine der Frauen dann noch mitbekommt, dass ihr frisch genähtes Stück am gleichen Tag verkauft wurde, dann ist das ein unglaublich tolles Erlebnis.“ In den Regalen im Hinterzimmer lagern Stoffe, Knöpfe, Spitzenborten, Nähgarn und Kleidung bis unter die Decke. „Wir bekommen wirklich tolle Spenden und haben so viele Stoffe, dass wir vermutlich die nächsten zehn Jahre noch nähen können“, sagt Ina Wunder. Trotzdem

ist jede Spende willkommen bei „Mode macht Mut“. Vor allem gut erhaltene Nähmaschinen und Nähzubehör können die Frauen bei „Mode macht Mut“ gut gebrauchen. Ansonsten sind die Mitarbeiterinnen immer an gut erhaltener und hochwertiger Kleidung interessiert. Denn ganz ursprünglich war die Idee, so erzählt es Ina Wunder, aus alten Kleidungsstücken neue Unikate zu kreieren. Inzwischen ist aus „Mode macht Mut“ so viel mehr geworden. Denn inzwischen nähen die Frauen sogar richtige Kollektionen. Mit verschiedenen Kooperationspartnern entwerfen sie Kleidungsstücke, die dann bei einer Modenschau präsentiert werden. Aus einer der ersten Kooperationen zwischen „Mode macht Mut“, dem Gärtner- und Häckermuseum und dem Zentrum Welterbe Bamberg enstanden 2014 beispielsweise Bamberg-typische Schürzen. Noch heute werden immer wieder Schürzen produizert und natürlich verkauft. „Etwa 300 bis 400 Schürzen sind inzwischen über die Ladentheke gegangen.“ Seit drei Jahren nun schon kooperiert der Laden mit der Bamberger Maria-Ward-Schule. Unter dem Motto „Geblümt und Zugenäht“ haben Schülerinnen im Projektseminars Modedesign Collagen gezeichnet, Kleidung entworfen und Pflanzen gestaltet. Die Frauen von „Mode macht Mut“ haben die designten Stücke genäht und bei einer Modenschau wurden die Einzelstücke gemeinsam präsentiert. Solche Modenschauen sind der Höhepunkt für die Frauen. „Vor allem, wenn sie selbst ihre Stücke präsentieren dürfen“, sagt Ina Wunder. Ein Erfolgserlebnis, wenn hundert Gäste klatschen. Aber es gibt auch noch andere Erfolgserlebnisse: Zum Beispiel, wenn aus der Arbeitsgelegenheit ein fester Job wird. Denn auch das ist bereits gelungen. ❤

laufermuehle-sozialebetriebe.de

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Text Mariell Dörrschmidt // Fotos Hersteller

Wunschzettel

Öl kommt aus Griechenland, Möbel aus Schweden und leckeres Eis aus Italien? Falsch gedacht. All das und noch viel mehr hat Franken zu bieten. Wir haben hier mal zusammengetragen, welche Wünsche man sich in der Region so alles erfüllen kann:

PUR PUR –

UMGARNEREI

DIE ÖLMÜHLE

BAMBERG –

Die Ölmühle im oberfränkischen Haig ist ein echter Geheimtipp. Über 14 verschiedene mühlenfrische und naturbelassene Speiseöle in Bio-Rohkostqualität werden dort hergestellt und jeden Donnerstag im eigenen Lädchen verkauft. Aprikosenkern, Haselnuss, Hanf, Kürbiskern, Leindotter, Leinsamen, Mandel, Mohn, Schwarzkümmel, Senf, Sesam, Sonnenblumen und Walnuss sind aktuelle Sorten für die kalte Küche. Das hauseigene Kokosöl ist zum Erhitzen geeignet und ab 6,50€ (250ml) erhältlich. Besonders beliebt ist das Leinöl ab 5,50€ (100ml), welches täglich frisch gepresst wird und nur auf Kundenbestellung erhältlich ist. Neben dem eigenen Laden gibt es die PurPur-Öle unter anderem auch im Gärtnerhof Callenberg bei Coburg, Kornblume in Rödental oder Apfelbaum in Lichtenfels zu kaufen Kontakt: www.purpur-1899.de Telefon: 09261 9663290

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D I E K R E AT I V W E LT Möbel streichen ohne Schleifen? Das geht ganz einfach. Die umGARNerei in Bamberg verwandelt alte Möbel mit Kreidefarben von Annie Sloan in individuelle Hingucker. Die sogenannte „Chalk Paint“ ist eine Farbe auf Wasserbasis, die für eine matte Optik sorgt und sich puderweich anfühlt. Fast alle Oberflächen können ohne Vorarbeiten gestrichen werden. Die Farben von Annie Sloan zum „Streichen ohne Schleifen“ gibt es in der umGARNerei ab 6,90€. Neben Chalk Paint-Workshops und verschiedenen Wohnaccessoires bietet die umGARNerei ebenfalls regional in Oberfranken gefertigte Produkte wie Schmuck, Handtaschen, Kissen und Hundeleinen und -halsbänder Kontakt: www.umgarnerei.com Telefon: 0951 51929990


LANDschönheit BLOND! MADE IN NÜRNBERG – WENN DIE LIEBLINGSHOSE MITWÄCHST Jede Mutter weiß, wie schnell der Nachwuchs in kurzer Zeit an Zentimeter zulegen kann. Kaum ist ein Lieblingsstück richtig eingetragen, da ist es auch schon zu klein. Blond! aus Nürnberg hat ein Mitwachskonzept für Kindermode entwickelt, bei dem Pumphosen zunächst als lange, dann als Dreiviertel-Hose und schließlich noch als Shorts getragen werden können. Die Macher aus Nürnberg legen Wert auf hochwertige Qualität, Tragekomfort und genügend Bewegungsfreiheit. Die Hosen gibt es ab 19,90 € entweder direkt im Laden oder im Onlineshop. Ab 29,90€ gibt es auch mitwachsende Loopkleider für Mädchen. Kontakt: www.madeinnuernberg.de/shop

CHOPP & ROLL CREAMERY G E R O L LT E S E I S Verliebt, vereist, verrollt? Auf einer Minus 30 Grad kalten Edelstahl-Platte kristallisiert die Eismasse zu Eisschnee. Mit Spachteln wird das Eis zerkleinert und mit Früchten, Keksen und Soßen vermengt. Mit einer speziellen Drehund Wendetechnik wird daraus eine Eisrolle. Das ist die Geschäftsidee des Würzburger Start-up-Unternehmens, welches Standorte in Würzburg, Hamburg, Berlin und Mallorca hat. Ein Chopp&Roll-Eisbecher kostet 4,50 €. Kontakt: www.choppnroll.com

N AT Ü R L I C H A N N A KOSMETIK MADE IN TREBGAST Sanfte handgemachte Naturkosmetik – das sind die Produkte, die Anna Müller in Trebgast (Landkreis Kulmbach) von Hand herstellt. Ihre Cremes und Öle stellt sie ausschließlich ohne Tierversuche her, die Rohstoffe bezieht sie aus der Region und aus kontrolliert biologischem Anbau. Sie kreiert Handcremes, die nach Orange duften, eine Fußcreme, die nach Minze und Zitrone riecht, Massageöle, die gute Laune machen, Nagelöle, Deocremes und vieles mehr. Erwerben kann man ihre Kosmetik im Onlineshop oder auf den vielen Märkten, auf denen Anna in Franken unterwegs ist. Der Preis liegt je nach Produkt zwischen 5 und 30 Euro. Kontakt: www.natürlich-anna.de

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Text Victoria Bauling

VERANSTALTUNGSTIPPS

im Herbst FASHION FLOHMARKT Shoppen ist dein Element? Dann solltest du den Fashionflohmarkt in Würzburg auf keinen Fall verpassen. Die Posthalle öffnet für alle Kaufbegeisterten seine Türen und lädt zum Schmökern und Anprobieren ein. Hier findet garantiert jeder das passende Outfit. Wenn dein Schrank jedoch schon aus allen Nähten platzt, findest du hier die Möglichkeit deine Kleidung, Schuhe und Accessoires zum Verkauf anzubieten. Für die kleine Shoppingpause wird Kaffee und Kuchen geboten. Termin: 10. September 2017, 14 bis18 Uhr Eintritt: frei Ort: Posthalle, Würzburg

FAMILIENSPIELFEST Deine Kinder haben Ferien und wollen unbedingt beschäftigt werden? Geht doch gemeinsam auf das Familienspielfest in Bamberg. Hier gibt es Spiel- und Bastelangebote, die zum Austoben und Staunen einladen. Außerdem wird es eine Rollerbahn geben. Ein Spaß für Klein und Groß. Stattfinden wird das Ganze im Hain Park, auf der großen Jahnwiese. Termin: 10. September 2017, 14 bis 18 Uhr Eintritt:frei Ort: Jahnwiese im Hain, Bamberg www.spielmobil-bamberg.de

Illustration: trihubova/ fotolia.com

www.fashion-flohmarkt.com

WEINFEST IN IPSHEIM Wenn du Lust auf entspannte Atmosphäre und guten Wein hast, sollte das Weinfest in Ipsheim dein Ziel sein. Seit über dreißig Jahren wird dort, immer in der zweiten Septemberwoche, ordentlich Gas gegeben. Wenn du in Partystimmung bist, kannst du Freitag und Samstag deine Energie beim Tanzen auf den Bänken raus lassen. Am Sonntag kann man dann bei guter Musik und einem leckeren Stück Kuchen das Wochenende entspannt ausklingen lassen. Termin: 08. bis 10. September 2017, Freitag und Samstag ab 18 Uhr, Sonntag ab 14 Uhr Eintritt: keine Information Ort: Ipsheim www.weinbauverein-ipsheim.de/ipsheimer-weinfest

HERBSTMARKT NÜRNBERG Den September genießen? Kann man zum Beispiel auf dem Herbstmarkt in Nürnberg. Ungefähr hundert Händler zeigen hier, was sie zu bieten haben. Neben dem typischen Krämermarkt kannst du hier auch Kochvorführungen miterleben. Der Schwerpunkt des Marktes liegt auf Geschirr- und Haushaltswaren. Die beste Möglichkeit, dich richtig auszustatten. Für die Stärkung zwischendurch sorgen hier allerlei Süßwaren und Imbissstände. Termin: 14. September bis 1. Oktober 2017, Montag bis Sonntag 10 bis 14 Uhr Ort: Nürnberger Hauptmarkt Eintritt: frei www.nuernberg.de/internet/marktamt/ herbstmarkt.html


LANDleben TICKET-TIPPS Ausgewählte Highlights in Franken FESTIVAL Du hast Lust auf zwei Tage voller Genuss und Freude? In Maisel’s Bier-Erlebnis-Welt ist das kein Problem. Hier kannst du bei verschiedenen Brauereien leckere Biere probieren. Außerdem gibt es kulinarische und musikalische Highlights. Termin: 15 bis16. September, Freitag ab 18 Uhr, Samstag ab 14 Uhr Ort: Maisel’s Bier- Erlebnis-Welt, Bayreuth Eintritt: frei www.maisel.com

NÜRNBERGER ALTSTADTFESTLAUF Du hast Lust, deine Laufkünste unter Beweis zu stellen? Dann solltest du am zehn Kilometer langen Altstadtfestlauf in Nürnberg teilnehmen. Wenn du dich eher nach Stimmung und Gemütlichkeit sehnst, lädt das Altstadtfest zum entspannten Zusammensein in den Zelten ein. Termin: Stadtlauf: 17. September, 10 Uhr, Altstadtfest: 14. bis 25. September Ort: Nürnberg, Innenstadt Eintritt: frei www.altstadtfest-nbg.de

NACHT DER KONTRASTE Am 9. September bietet die Coburger Museumsnacht eine Mischung aus Ausstellung und internationalem Musikprogramm. Unter dem Motto „Luther, Lieder, Lästermäuler“, wird unter anderem an den Reformator Martin Luther gedacht. Außerdem werden die Museen, Archive und Bibliotheken in ein anderes Licht gerückt. Das Festival gilt als Höhepunkt des Coburger Kulturlebens und ist für viele die schönste Nacht. Termin: 9. September, Ort: Coburg Eintritt: Vorverkauf 7 Euro / Ermäßigt 6 Euro www.museumsnacht-coburg.de

Musik: Papa Roach Über die letzten zwei Jahrzehnte haben sich Papa Roach als echter Trendsetter im Heavy-Genre etabliert. Jetzt sind sie mit ihrem neuen Album „Crooked Teeth“ auf Tour: Am 27.9. um 19 Uhr sind sie, sowie ihre Vorbands „Callejon“ und „Frank Carter & The Rattlesnakes“ in der Stadthalle in Fürth zu sehen. COMEDY: Ralf Schmitz Ralf Schmitz - Komiker, Autor, Moderator, Schauspieler, Synchron-Sprecher und Musiker in Personalunion kommt am 11.10. mit seinem mittlerweile sechsten Live-Programm „Schmitzenklasse“ ins Congress Centrum in Würzburg. Um 20 Uhr geht’s los. TANZ: Riverdance Das Tanzensemble überzeugte mit seiner besonderen Aura bisher mehr als 25 Millionen Zuschauer in 46 Ländern und ließ sie in die Geschichte Irlands eintauchen. Mit seiner Jubiläumstour möchte es am 13.10. um 20 Uhr nun auch Zuschauer aus Franken in der Freiheitshalle in Hof verzaubern.

Verlosung 1x2 Tickets Der Veranstaltungsservice Bamberg verlost exklusiv im Landmadla je 1x2 Tickets für Papa Roach, Ralf Schmitz und Riverdance. Wer von euch einen exklusiven Platz auf der Gästeliste ergattern möchte, schreibt bitte eine E-Mail an landmadla@infranken.de mit dem Betreff „Ticket-Tipps im September“. Teilnahmeschluss ist der 15. September 2017. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, telefonisch unter der Hotline 0951 – 23837 oder unter www.kartenkiosk-bamberg.de 61

Foto: Silvana-Funday

CRAFT BRAUER


AUS DEM REDAKTIONSALLTAG

LASS UNS (NICHT) DISKUTIEREN! Hier geben wir dir Einblick in die Heftentwicklung. Nichts ist so einfach, wie man denkt. Folge 10 : Du hast die Wahl! Grafiker: Es fehlt noch das Bild zum Thatcher-Spruch. Redakteurin: Ja, was hättest du denn gerne für ein Motiv? Grafiker: Der Fotograf hat sicherlich eine Idee!

Grafiker begutachtet Motivvorschlag: Nein, nein, so geht das nicht. Redakteurin: Du hattest doch die Möglichkeit, zu sagen, wie du es haben willst.

Grafiker: So jedenfalls nicht. Redakteurin:. Keine konkrete Aussage, aber dann motzen. das ist wie in der Politik: Wer nicht wählen geht, darf sich dann auch nicht beschweren!

LANDmadla IMPRESSUM MONATLICHE AUFLAGE 15.500 Stück VERLAG UND HERAUSGEBER: Mediengruppe Oberfranken - Zeitungsverlage GmbH & Co. KG, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg INHABER- UND BETEILIGUNGSVERHÄLTNISSE: Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co.KG (100 %), Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg GESCHÄFTSFÜHRUNG: Walter Schweinsberg, Sigrun Albert, Frank Förtsch VERLAGSLEITUNG MEDIA-VERKAUF: Philipp Gatz ANZEIGENBERATUNG: Christine Vogl (Anzeigenpreise nach Vereinbarung) REDAKTION: Frank Förtsch (verantw.), Corinna Igler, Friederike Stark, Lena Stich, Lea Schreiber, Victoria Bauling, Mariell Dörrschmidt, Jana Schmid, Anna Gartiser, Brigitte Krause, Christian Reinisch LAYOUT: Michael Karg, Franziska Schäfer , TITELBILD: Lea Schreiber DRUCK: creo Druck & Medienservice GmbH Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg ZUSTELLUNG: Briefversand BEZUGSPREIS: 3 Euro Anzeigen und –entwürfe sind vertragsrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit Zustimmung des Verlags. Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstandort ist Bamberg. Keine Haftung für Satz- und Druckfehler oder den Inhalt der Anzeigen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt die des Herausgebers. Eigentums- und Nachdruckrechte für Anzeigen, Texte, Fotos, Layouts, Gestaltungselemente etc. liegen bei der Mediengruppe Oberfranken – Zeitungsverlage GmbH & Co. KG. Weiterverwendung ist nur mit der schriftlichen Genehmigung erlaubt. Bei Nichterscheinen im Falle höherer Gewalt kann der Verlag nicht haftbar gemacht werden. Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Fotolia

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Ich lebe gerne in Franken, weil...

CORINNA IGLER Produktmanagement & Redaktion

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„Franken heißt für mich Familie und Freunde. Alles hier, was für mich wichtig ist, um mich wohl zu fühlen. Hinzu kommt die tolle Landschaft. Am liebsten entdecke ich die vielen kleinen, gemütlichen Städte mit ihren hübschen Gassen, Fachwerkhäusern oder tollen Burgen, Schlössern und Festungen. Und selbst, wenn man mal raus will, liegt Franken finde ich ganz zentral – egal ob es nach München, Berlin, Italien oder an die Ostsee geht.“

„In Franken bin ich zu Hause. Hier bin ich geboren und aufgewachsen. Da meine Familie und Freunde in ganz Franken verteilt leben, lege ich mich auch nicht auf einen bestimmten Ort fest – wie daheim fühle ich mich hier überall. Und das ist auch gut so, denn jede Ecke ist auf seine eigene besondere Art wunderschön, ganz egal, ob Ober-, Mitteloder Unterfranken.“

FRIEDERIKE STARK Stv. Produktmanagement & Redaktion

CHRISTINE VOGL Koordination Verkauf

KONTAKT TEL 0951 - 188 638 LANDMADLA@INFRANKEN.DE

„Weil Franken meine Heimat ist. Ich bin hier geboren und aufgewachsen. Meine Familie und meine engsten Freunde leben hier. Weil es hier alles gibt, was das Herz begehrt: fantastisches Essen, Bier, Wein, eine wunderschöne Natur und viele einzigartige Orte und Menschen.“

„Wegen meiner drei persönlichen „L“s: Leute, Landschaft und die Liebe – alles ist hier, was ich brauche. Familie und Freunde leben hier. Ob radeln, laufen oder biergarteln – Ausflüge in der Natur sind vielseitig und schön. Und das Beste: Hier habe ich meinen Ehemann kennen und lieben gelernt – ein echter Franke, der meine Werte und die Liebe zu Franken teilt.“

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Unsere Instagram-Lieblinge 1

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1 Einen Ausflug in das schöne Sachsen macht @franken_madla 2 Bei @julijaa000 kommt unser Lall-Madla-Bierdeckel direkt zum Einsatz � 3 Bevor es in den Urlaub geht, hat @mrs_k_teacher noch das Landmadla gelesen 4 Auch die liebe @miri_peanut ist begeistert von unserem Bierdeckel �

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Zeigt uns die schönsten Seiten Frankens auf Instagram mit dem Hashtag #landmadla

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5 @energiebuendel_kate hat Landmadla per Zufall entdeckt und findet die Ausgaben super! 6 Im Urlaub hat @mama_und_die_matschhose nicht nur Wassefälle, sondern auch einen Regenbogen geknipst 7 @real_shorty_99 hat ganz wundervoll ihren Sonntag gestartet – mhhhh, lecker! 8 Bamberg zeigt sich @nico_lina_3000 in seiner vollen Pracht.

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Das letzte

WORT hat der

MANN KOLUMNE

SCHLUSS MIT LUSTIG Wenn Satire zur Realität wird

S

orry, meine Damen, aber jetzt ist Schluss mit lustig. Das geht leider diesmal nicht, auch wenn man als Mann die Ehre hat, das letzte Wort zu haben in einem Heft für die moderne Frau. Aber es dreht sich in diesem Heft alles um Politik – und da gerät die Humorbereitschaft des Kolumnisten an ihre Grenzen. Was nicht unbedingt daran liegt, dass es der Politik an heiteren Seiten mangele. Im Gegenteil – Lachen kann Konflikte entschärfen, wenn mal wieder die widerstreitenden Interessen aufeinander prallen. Aber leider leben wir in Zeiten, die wegen eines Überschusses an Ironie langsam nicht mehr lustig sind. Es gibt ja Leute, die holen sich ihre tägliche Dosis Information ausschließlich aus den grassierenden Blödel-Netzwerken im WWW. Oder, auf traditionellere Medien bezogen: nur noch Heute-Show statt Tagesschau. Die Folge: wenn alles Satire ist, was ist dann noch real? Mit Donald Trump als US-Präsident müssen wir jetzt erleben, was es

heißt, wenn Satire zur Realität wird. Unter amerikanischen Humor-Profis herrscht längst Katerstimmung. Wie soll man eine Karikatur machen, wenn die Vorlage selbst schon eine Karikatur ist? Wie soll man einen befreienden Witz über etwas machen, was nicht real im nächsten Moment zum Irrwitz gesteigert würde? Klar – viele liberal gesinnte Amerikaner wollen sich das Lachen nicht verbieten lassen. An Scherzartikeln mangelt es nicht: Da kann frau sich im „Trumpini“ an den Pool legen, einem Badeanzug mit Trump-Visage. Oder mit Trump-Tweets von der Klorolle ihre Hinterlassenschaften wegspülen. Nur zeigt all das: der TrumpWitz ist Symptom einer Krise. Und damit wären wir wieder am Anfang: Politik – verstanden als ewiges Bemühen, unser aller Zusammenleben gedeihlich zu regeln – ist eben nicht lustig. Und deswegen, ganz ironiefrei, ein Appell als letztes Wort: Gehen Sie unbedingt wählen, meine Damen! Und helfen Sie mit, die Trump-Klone und ähnliche populistische Weltverschlechterer zu verhindern. Wenigstens bei uns.

Christian Reinisch Redakteur 66


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