Landmadla Vorschau

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F r ä n k i n n e n

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F r ä n k i n n e n

LANDmadla DEZEMBER 2016 // WWW.LANDMADLA.DE

Anja Frey aus ErlangenHöchstadt will Astronautin werden. Das wäre ihr größtes Geschenk. S. 10

Schwerpunk

SCHEN

F R E U D I C H !

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KEN

GLÜCK LICH MACH ENDES AUS D ER RE GION

E r l a n g e n

NEUES LEBEN DURCH ORGANSPENDE

N e u s t a d t

HIER ENTSTEHEN CHRISTBAUMKUGELN

I p h o f e n

DEKO-TIPPS: SO WIRD‘S GEMÜTLICH


LANG

EWEIL

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MAL AUS! MICH

leife nwartesch Die Telefo sonst macht dich sinnig! noch wahn


LANDmadla

EDITORIAL

HER MIT DEN GESCHENKEN Wir sagen danke für eure Rückmeldungen

G

eschenke also. Liegt vor Weihnachten ja nahe, das Thema für diese Ausgabe zu wählen. Für uns gibt es aber noch einen anderen Grund. Denn, wie ihr seht, hat sich das Landmadla verändert. Und damit wollen wir euch ein Geschenk machen. Dafür, dass ihr so fleißig mit uns an dem Heft gearbeitet, uns Rückmeldung gegeben habt, was euch gefällt, was weniger, was ihr gerne lesen würdet, was eher nicht. Darum geht es ja: Landmadla soll euer Heft sein. „Post von Fränkinnen für Fränkinnen“ ist das Motto. Aber, was haben wir mit euren Anregungen gemacht? Das Papier: „Hochglanz ist hochwertig. Aber ist das Land?“, war eine Rückmeldung, die einige geäußert haben. Also haben wir diesmal das Papier Naturmatt ausprobiert. Na, was sagt ihr? Der Umschlag: „Das Muster auf euren Um-

schlagseiten ist so toll. Schön wäre, wenn wir damit etwas machen könnten.“ Aber klar doch: Wenn’s in der Telefonschleife mal wieder länger dauert, könnt ihr das Muster jetzt selbst gestalten. Die Inhalte: „Es wirkt ein bisschen durcheinander“, fanden einige. Ordnung schaffen sollen nun vier Rubriken. Unter Landlichter findet ihr das Inhaltsverzeichnis, die Kolumne „Das letzte Wort hat der Mann“, die Insta-Lieblinge oder das Editorial. Landgeschichten sind, wie das Wort schon sagt, Geschichten zum jeweiligen Heft-Thema, wie diesmal „Geschenke“, oder das Landmadla-Porträt. Unter Landleben gibt es alles, was mit Leben zu tun hat: vom Kochrezept über unser „Selbstgemacht“ bis hin zum Ausflugstipp. Und bei Landschönheit geht es um Mode, Wohlfühlen und Shoppen. Natürlich in Franken. Genug geschrieben – viel Spaß beim Auspacken des neuen Landmadla-Hefts! Ach doch noch was: Bitte beschenkt uns auch weiterhin – mit eurem Feedback, euren Wünschen und Ideen. Wir freuen uns darauf!

Corinna Igler, Landmadla-Redaktion

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LANDgeschichten

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Sandra Grimm aus Haßfurt hat

Flüchtlingen geholfen.

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Der Kulmbacher Frank Walther litt am

28 Regina Maiwald aus Erlangen bekam nach zehn

Guillain-Barré-Syndrom.

Jahren endlich eine Niere.

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Ingrid Böhm-Rudolph

So werden Weck-Gläschen zu einer besonderen Geschenkverpackung.

Ein weihnachtliches Dessert, das schnell geht: Spekula-

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Franken

Freude, Eierkuchen an Weihnachten.

LANDleben

zeigt, wie Weihnachten richtig gemütlich wird.

tiustiramisu

LANDschönheit

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So lässig: Die Wintermode sieht nicht nur bequem aus.

Das kommt auf den Wunschzettel: Geschenke aus

Glücksrezept: Friede,


Schwerpunkt

LANDmadla

SCHENKEN

LANDgeschichten

LANDleben

LANDschönheit

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34 Weihnachten wird natürlich Ingird Böhm-Rudolph aus Markt Einsersheim zeigt, wie du weihnachtlich dekorierst.

52 Der Winter ist bequem Die beiden Modedesignerinnen Anna Lena und Nora Jeske aus Kronach verraten die Trends.

Christkind

wird Astronautin Anja Frey aus Erlangen-Höchstadt will Deutschlands erste Frau im All werden. 14

Hier wird

Weihnachten gemacht Bei Inge Glas in Neustadt bei Coburg werden Millionen Glaskugeln hergestellt. 18 Mein größtes Geschenk Drei Franken erzählen, worüber sie sich am meisten gefreut haben.

56 Wunschzettel Was nur dem Mann, der besten Freundin, dem Kind oder einfach netten Menschen schenken? Wir haben Geschenketipps aus Franken.

40 Selbstgemacht Weck-Gläschen mit Porzellanknöpfen 44

Landmadla-Rezept 60 Glücksrezept Autorin Constanze Kuchenmeister erklärt, wie das Fest glücklich und friedvoll wird.

Spekulatiustiramisu 48 Weinachtsmärkte in Franken

Markt Einersheim

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Erlangen-Höchstadt

10

Haßfurt

20 Neustadt b. Coburg

14

Kronach

52 Würzburg Coburg

Bamberg

Bayreuth Nürnberg

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LANDlichter

Kulmbach

Erlangen

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Editorial

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Insta-Lieblinge

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Impressum

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Das letzte Wort hat der Mann

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Martinimarkt Schloss Thurn Heroldsbach Foto: Barbara Herbst


LANDmadla

Freude durch

Schenken Geschenk ist das eigentliche

Manfred Hinrich (1926 - 2015), Dr. phil., deutscher Philosoph, Philologe, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller


Text Corinna Igler // Fotos Matthias Hoch // Ort Erlangen-Höchstadt

Anja Frey öffnet Türen. Als erstes Christkind Höchstadts die Kirchentür. Nun will sie als erste deutsche Astronautin die ins All öffnen.

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Mfr.


LANDgeschichten

CHRISTKIND Astronautin

VOM ZUR

Sie war das erste Christkind Höchstadts. Und nun will sie tatsächlich in den Himmel aufsteigen. Die 29-jährige Anja Frey will Astronautin werden, hat sich bei dem Projekt „Die Astronautin“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt beworben. Landmadla verrät sie, wie es dazu kam.

Warum möchtest du du Astronautin werden? Astronautin ist für mich der interessanteste Beruf der Welt; abwechslungsreich, anspruchsvoll und einzigartig. Ich träumte schon immer davon, einmal die ganze Welt zu sehen, vom Orbit ist das mit einem Blick möglich. Die Ausschreibung „Die Astronautin“ einer Bremer Raumfahrtfirma, war für mich die Möglichkeit, mich als Astronaut zu bewerben. Falls es nicht klappt, hatte ich schon vorher den Plan B, um ins All zu kommen: als Weltraumtourist!

Seit wann willst du Astronautin werden? Seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich mich für den Weltraum, Wissenschaft und Abenteuer interessiert. Ich war schon immer ein Raumfahrtfan, habe aber nie gedacht, dass ich tatsächlich Astronautin werden könnte. Welchen Weg hast du eingeschlagen, um diesem Berufswunsch näher zu kommen? Welche Voraussetzungen braucht es? Ich habe Luft- und Raumfahrttechnik mit Vertiefung Raumfahrtsysteme studiert. Außerdem habe ich bei der Europäischen Raumfahrtagentur gearbeitet und arbeite jetzt in der Raumfahrtindustrie. Als Astronaut ist Vielseitigkeit gefragt; Fremdsprachen sind genauso wichtig wie technisches Verständnis, Disziplin und Kreativität in gleichem Maße gefordert, starke Nerven sollten mit einer umgängliche Art einhergehen. Eine Voraussetzung ist ein guter Gesundheitszustand aus medizinischer und psychologischer Sicht. Allgemeine Eigenschaften die von einem Astronauten erwartet werden, sind unter anderem ein gutes Urteilsvermögen, die Fähigkeit, unter belastenden Bedingungen zu arbeiten, ein gute Gedächtnis, Konzentrationsvermö-

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Illustrationen: fotolia.com / awesomedwarf

S

ie könnte die erste deutsche Frau im All werden: Anja Frey aus Erlangen-Höchstadt. Die 29-Jährige hat sich bei dem Projekt „Die Astronautin“ des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) beworben. Wie über 400 andere Frauen aus den Bereichen der Ingenieur- und Naturwissenschaften auch. Die erste Hürde hat sie geschafft: Als eine von 86 Frauen hat Anja die Vorauswahl gemeistert und wurde zum offiziellen Auswahlverfahren des DLR zugelassen. 2017 entscheidet sich, ob sie tatsächlich zur Internationalen Raumstation (ISS) fliegen darf.


Anja Frey steht in der Kirche, in der sie das erste Christkind Erlangen-Höchstadts war.

gen, räumliches Orientierungsvermögen, psychomotorische Koordination und manuelle Geschicklichkeit. Charakterlich sollte sich ein erfolgreicher Astronautenanwerber durch hohe Motivation, Flexibilität, Teamfähigkeit, geringe Aggressivität und emotionale Stabilität auszeichnen. Wie weit bist du auf dem Weg zur Astronautin bisher? Ich war letzten Monat bei der ersten Runde der psychologischen Auswahltests beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Hamburg. Zu diesem Test wurden die besten 86 Kandidatinnen eingeladen. Insgesamt gab es über 400 Bewerbungen von Frauen aus ganz Deutschland. Am Ende werden zwei Kandidatinnen ausgewählt, die zur Astronautin ausgebildet werden, und eine davon soll zur ISS fliegen. 12

Weißt du, was auf dich zukommt? Falls ich es in die nächste Runde schaffe, stehen in der nächsten Phase zunächst einmal weitere psychologische Tests beim DLR an. Anschließend findet eine Art Assessment Center statt, in dem Teamfähigkeit, Belastbarkeit usw. getestet werden. Erfolgreiche Kandidatinnen müssen dann durch eine ganze Reihe medizinischer Tests. Falls ich ausgewählt werde, erwartet mich ein mehrjähriges, hartes Training, ein Flug in einer sehr engen Rakete und zehn Tage Aufenthalt auf der ISS, bei dem jede Minute verplant ist. Was reizt dich an diesem Beruf? Mich interessiert vor allem die Wissenschaft, die auf der ISS betrieben wird. Sie ist ein fliegendes Labor mit exzellenten Möglichkeiten für Wissenschaft und


LANDgeschichten

industrielle Forschung. Die Internationale Raumstation ist nicht nur eine technische Meisterleistung, sondern vor allem ein einzigartiges Beispiel internationaler Kooperation. Am Beruf Astronaut reizt mich das Abenteuer, unseren Planet (zumindest vorübergehend) zu verlassen und im größten künstlichen Objekt im Erdorbit zu wohnen. Falls ich ausgewählt werde, freue ich mich schon auf das Astronautentraining, das zwar hart aber auch vielseitig und sehr interessant ist. Ich sehe in diesem Beruf die Möglichkeit, etwas zu bewegen. Was hat denn dein Umfeld (Familie/Freunde) gesagt, als du zum ersten Mal diesen Berufswunsch geäußert hast? Alle unterstützen mich und sind stolz und versuchen mir zu helfen. Meine Mutter macht sich Sorgen, dass ich tatsächlich in die Rakete steige. Mein Umfeld gibt mir die Unterstützung und das Selbstvertrauen, weiter an meinem Traum zu arbeiten. ❤

LANDMADLA-CHECK

ANJA FREY

Alter 29 Wohnort derzeit München, aufgewachsen in Erlangen-Höchstadt

Deine Lieblingsorte in deiner Heimat sind? Warum? Bierkeller, fränkische Lebensart. Es geht nichts über einen Obatzdn und ein frisches Radler dazu. Wo ist für dich deine Heimat? Meine Familie ist für mich Heimat. Egal, wie oft ich umziehe und wie weit ich reise, bei meiner Familie fühle ich mich immer zu Hause. Warum bist du gerne in Franken? Ich lebe gerne in Franken wegen der hohen Lebensqualität und schönen Landschaft. Außerdem gibt es nirgends anders so guten Karpfen. Was macht dich glücklich? Familie, Freunde, Abenteuer Wohin flüchtest du? Ich lese gerne Bücher, um dem Alltag zu entkommen.

Anja gemeinsam mit ihrer Schwester Katharina, die ebenfalls schon Höchstadter Christkind war.

Welche Erfahrung in deinem Leben hat dich geprägt? Am meisten haben mich die Menschen geprägt, die ich in meinem Leben kennengelernt habe. Erfahrungen sind nur wertvoll, wenn man sie mit seinem Umfeld teilen kann. 13


Das größte Geschenk ist für Regina Maiwald aus Erlangen das neue Leben, das sie durch ihre Niere bekommt.

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LANDgeschichten

MEIN GRÖSSTES

Geschenk Landmadla hat sich auf die Suche nach dem größten Geschenk in Franken gemacht und hat dabei drei Menschen getroffen, die verraten, worüber sie sich bisher am meisten gefreut haben. Da ist Regina (31), die etwas glücklich macht, was für uns völlig banal klingt: in einen Big Mac beißen zu können. Oder Frank (45), den ein Schnupfen wortwörtlich lahm gelegt hat und der heute froh ist, wieder Haare schneiden zu können. Und Sandra (30), die Flüchtlingen geholfen und dabei für sich etwas ganz Besonderes mitgenommen hat.

Frank Walther aus Kulmbach litt am Guillain-Barré-Syndrom, konnte plötzlich weder Kamm noch Schere halten. Heute kann er wieder lachen, wenngleich nicht wie früher.

Sandra Grimm aus Haßfurt hat diesen Sommer in einem Flüchtlingscamp gearbeitet. Trotz des Leids, das sie dort gesehen hat, nimmt sie etwas Positives mit.

19


Text Corinna Igler

MEIN GRÖSSTES Geschenk

„SANDERELLA“ WOLLTE NICHT MEHR NUR ZUSEHEN Sandra Grimm aus Haßfurt hat Flüchtlingen geholfen, mit ihnen Englisch gelernt, Tische und Stühle gebaut. Und dabei hat sie selbst das größte Geschenk erhalten.

Im Camp haben Flüchtlingsfamilien, auch in Form von Bildern, versucht, zu verarbeiten, was ihnen Schreckliches widerfahren ist.

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S


Fotos Barbara Herbst, Sandra Grimm // Ort Haßfurt

S

ie hat lange für sich behalten, was sie vorhat: nach Griechenland fliegen und dort Flüchtlingen helfen. Sandra Grimm ist Lehrerin, allerdings nicht verbeamtet, sie wird immer nur dann eingesetzt, wenn sie irgendwo gebraucht wird. Von September 2015 bis April 2016 ist Sandra nicht im Schul-Einsatz. Helfen will sie trotzdem. In den Medien verfolgt sie, wie Millionen Menschen flüchten und in Griechenland ankommen. „Mich hat das wütend gemacht, dass permanent Menschenrechte verletzt wurden“, sagt die 30-Jährige. Sie informiert sich, über welche Hilfsorganisation sie unterstützen kann. „Das war gar nicht so einfach“, sagt Sandra. Im Sommer dieses Jahres landet sie schließlich bei „Boarderfree“, einem Schweizer Verein, dessen

Würzburg Unterfr.

LANDgeschichten

Vorsitzende selbst einst Flüchtling war. Und im Camp Petras Olympus, einem kleinen Bergdorf. „Weit weg von der nächsten Stadt Katarini, weit weg von der Zivilisation und ganz weit weg von den Augen Europas“ wie die „Boarderfree Association“ auf ihrer Facebook-Seite schreibt. Nach der Räumung des Camps Idomeni kamen viele Flüchtlinge dorthin. Ausschließlich Jesiden aus dem Norden des Irak. Mit sechs anderen Helfern lebt Sandra für vier Wochen zusammen in einer Wohnung, ohne WLAN und es gibt nur eine Stromleitung. Und obwohl sie via Facebook schon Fotos von dem Camp gesehen hat, ist sie schockiert von dem Bild, das sich ihr dort bietet. „Ich hab nur gedacht: Oh Gott. Oh Gott - das kann doch nicht wahr sein, dass Europa die Leute hier so vor sich hin gammeln lässt.“ Das Militär stellt mit den Behausungen und sanitären Anlagen im Dixi-Toiletten-Stil die Grundversorgung. „Ohne die freiwilligen Helfer wäre dort weiter nichts.“ Zehn Minuten braucht Sandra nach dem ersten Eindruck erst einmal für sich. Ans Heimfahren denkt sie aber keine Sekunde – trotz der Sehnsucht nach ihrem Mann, von dem sie noch nie so lange getrennt war. „Die Hoffnung der Leute, die trotz allem, was sie durchgemacht haben und noch durchmachen, so dankbar sind, was die Freiwilligen für sie tun, macht alles wieder wett.“ Sandra übernimmt die Organisation der Schule im Camp, teilt die Kinder nach Alter und Leistung auf, unterrichtet Englisch. Und zwischendurch wird gespielt, gemalt und gesungen. Mit den Frauen im Camp macht sie Sport, lässt sich von ihnen wiederum das Brotbacken in Lehmöfen zeigen. Sie fährt in die Stadt, besorgt Holz, damit die Männer Tische und Stühle für die Schule bauen können. Auch ein Café stellt sie

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MEIN GRÖSSTES Geschenk

Sandra aus Haßfurt hat im Camp Petras Olympus (Bild oben) mit Flüchtlingskindern gespielt (Mitte) und gemeinsam mit ihnen das Schulhaus, in dem sie unterrichtet hat, bemalt (Bild unten).

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mit den Flüchtlingsfamilien und ihren Volunteer-Kollegen auf die Beine. „Wir Volunteers haben den Kaffee gezahlt, für die Flüchtlinge war er natürlich umsonst.“ Wenn Sandra heute an die Zeit denkt, hat sie ein breites Lächeln im Gesicht, ihre Augen strahlen. Sie zeigt Armbänder, die Kinder im Camp für sie in den Jesiden-Farben Weiß, Rot und Gelb geflochten haben, Bilder die sie ihr zum Abschied gemalt haben – mit einer traurigen Sonne, weil ihre „Sanderella“ geht. „Sanderella haben sie zu mir gesagt, weil sie ,dra‘ nicht sprechen konnten“, erzählt Sandra mit einem Lachen. Doch es gibt auch die andere Seite. Sandra sah auch viel Leid. „Die Familien haben mir Bilder und Videos gezeigt, von dem, was sie durchgemacht haben. Die Jesiden wurden ja schon immer verfolgt. Fast jeder im Camp hat die Vergewaltigung oder den Mord eines Familienmitglieds mitansehen müssen.“ Sandra hält die flache Hand vor ihren Hals, fährt damit von links nach rechts. „Diese Geste bedeutete, dass jemand vom IS geköpft wurde“, erklärt sie. Sie denke dauernd an diese vier Wochen, hat auch noch Kontakt zu Leuten vor Ort. „Ich bin zwar wieder daheim, aber ein Teil von mir ist gedanklich noch dort.“ Die Erfahrung, die sie dort gemacht hat, bezeichnet sie als Geschenk. Nicht aber etwa für die Flüchtlinge, für die Sandras Hilfe sicherlich auch ein Geschenk war, sondern für sich: „Dass die Leute mir ihre Geschichten, die schrecklich waren, anvertraut haben, dass sie so offen waren, dieses Vertrauen – das finde ich das Bemerkenswerte. Und mir wurde bewusst, welches Glück ich habe, dass ich in Deutschland geboren wurde. Überhaupt, wie gut es uns geht.“ Sandra zeigt auf ihrem Smartphone ein Foto, auf dem sie mit einem kleinen Mädchen zu sehen ist. „Sie war mit ihrer Mutter und Geschwistern in dem Camp. Der Vater ist schon in Deutschland, aber sie dürfen nicht nachkommen. Ihr kleiner Bruder hat unter der Situation am allermeisten gelitten. Es hat mir im Herzen weh getan, zu sehen, wie er an seinem Geburtstag mit seinem Papa telefoniert hat“, erzählt sie und stockt kurz. Sandra wirkt nachdenklich. Aber nur kurz, dann kehrt ihr Lächeln ins Gesicht zurück. Das Lächeln, das so viel Glück ausstrahlt. Und dieses Glück teilt Sandra, indem sie „ihr Geschenk“ nicht mehr für sich behält, sondern ihre Erfahrung teilt. Auf ihrer Facebookseite beispielsweise oder in der Schule, in der sie nun arbeitet. ❤


Sandra Grimm ist wieder daheim und berichtet Landmadla, was sie erlebt hat und wie dankbar sie fĂźr das ist, was sie hat.

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WEIHNACHTEN WIRD

natürlich Wenn man bei Ingrid Böhm-Rudolph in Markt Einersheim das Haus betritt, möchte man es gar nicht mehr verlassen. Gerade in der Weihnachtszeit.

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Text Corinna Igler // Fotos Lea Schreiber // Ort Markt Einersheim

Würzburg Unterfr.

LANDleben

Für Landmadla zeigt die Homestagerin, wie es in der kalten Jahreszeit zu Hause so richtig gemütlich wird und was heuer in Sachen Weihnachtsdeko im Trend liegt.

Der Esstisch Gold ist zu Weihnachten ein Klassiker. Mit Weiß kombiniert – das geht immer, weiß die Homestagerin. Auf dem Esstisch hat sie die beiden Farben (weißes Geschirr, goldenes Besteck) kombiniert und als Tischdecke eine aus Leinen gewählt. Das macht das Ganze noch gemütlicher. Kerzenlicht und edle Gläser dürfen nicht fehlen, damit aus dem Esstisch eine Festtafel wird.

Kissen und Felle auf den Stühlen schaffen Gemütlichkeit. Felle – egal ob braun oder weiß – sind heuer besonders im Trend. Sogar auf dem Tisch könnte man ein Fell statt einer Tischdecke platzieren, meint Ingrid Böhm-Rudolph. Naturmaterialien sind als Weihnachtsdeko wieder sehr beliebt: egal ob grob gestrickte oder gehäkelte Kissenbezüge in Naturtönen wie Beige oder Braun, Wolldecken, Körbe oder Holzsterne. Ein nettes Detail: Die Bestecktütchen, bedruckt mit Weihnachtsliedtexten. 35


Das Wohnzimmer Verschiedene Lichtquellen in der Wohnung machen es gemütlich, sagt die Homestagerin. Hier in der Ecke ein Licht, dort in der Nische eines. Und am besten, es ist dimmbar. Natürlich sorgt ein Kamin noch für extra Gemütlichkeit. Auch im Wohnbereich setzt Ingrid Böhm-Rudolph auf Naturmaterialien und gemütliches Licht durch Kerzen. Hochwertige Wachskerzen sind ihr dabei besonders wichtig. „Sie sehen schöner aus und halten lange. Diese Investition lohnt sich wirklich.“ Ganz besonders wichtig bei der Deko ist aber eines: dass sie zu den generellen Einrichtungsfarben der Wohnung passt.

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LANDleben

ZUR PERSON

INGRID BÖHM-RUDOLPH

Home-Stagerin

Ingrid Böhm-Rudolph ist Homestagerin und hat ihr Büro in Iphofen (Unterfranken). Mehr Infos unter: homestaging-boehm.de Was ist Home-Staging? Wenn zu verkaufende Immobilien professionell präsentiert werden – ohne allerdings Baumängel zu verdecken – , nennt man das „Home-Staging.“ Viele potenzielle Kunden sollen sich angesprochen fühlen – wie bei einem schön geputzten und auf Hochglanz polierten Gebrauchtwagen. In den USA ist dieses Verfahren längst gang und gäbe, in Deutschland ist es seit einigen Jahren im Kommen.

Der Außenbereich Die Zeit von Lametta und bunt blinkenden Lichtern ist vorbei. Der Trend geht hin zu hochwertigeren Materialien, zu warmem Licht, statt zu Klimbim. Zu Holz- und Korbgegenständen, vor alem zu aus Ästen und Zweigen gebundenen Kränzen – so natürlich wie möglich.

Wie funktioniert’s? Steht die Immobilie leer, wird sie mit Möbeln und Dekorationen eingerichtet, um Raumproportionen zu verdeutlichen und um eine behagliche Atmosphäre zu schaffen. Schwieriger ist es bei noch bewohnten Immobilien. Hier wird aufgeräumt, persönliche Dige werden weggepackt. Der eigene Stil des „Noch-Bewohners“ soll so reduziert werden, damit der Interessent gedanklichen Freiraum bekommt, sich selbst in der Immobilie zu sehen.

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Text Corinna Igler // Fotos Ronald Rinklef

SELBST T GEMACH 4

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LANDleben WECKGLAS

GLAS MIT KNÖPFCHEN Weckgläschen stehen regelrecht für Selbstgemachtes. Für die Marmelade, die Oma immer darin eingemacht hat zum Beispiel.

• Papier, Schere, Bleistift, Edding • Weckglas mit Glasdeckel, Größe nach Belieben erhältlich in der Haushaltsabteilung • Porzellan-Möbelknöpfe mit Schrauben im Internet zu bestellen • Glasbohrer • Säge oder Bolzenschneider

1

• Feile

Die Schritte

1 Lege auf den Glasdeckel ein Blatt Papier, zeichne mit einem Bleistift um den innenliegenden (kleineren) Kreis des Glasdeckels. Schneide diesen gezeichneten Kreis aus, falte ihn zweimal. In die Mitte stichst du ein kleines Loch. Lege die Schablone dann auf die Oberfläche des Glasdeckels und markiere mit dem Edding dort, wo das Loch im Papier ist, auf dem Glasdeckel den Mittelpunkt. 2 An der markierten Stelle den Glasbohrer ansetzen. Falls du keinen Glasbohrer daheim hast, ist dir ein Schreiner in deiner Nähe, wie in unserem Fall Markus Stöckert von „Schreinerei und Objektdesign Stöckert“ in Kronach, sicher gerne behilflich. Langsam und mit wenig Druck bohren, sonst zerspringt der Deckel. Den Bohrer dabei immer wieder mit etwas Wasser kühlen. Sobald der Deckel mit der Bohrerspitze durch-

bohrt ist, von der Unterseite des Deckels weiterbohren, bis das Loch gleichmäßig groß ist.

3 Stecke die Schraube durch den Knopf, den Glasdeckel und sonstiges Zubehör, was zu dem Knopf gehört und befestige die Mutter, so dass du feststellen kannst, an welcher Stelle du die Schraube kürzen musst. Zeichne die Stelle an der Schraube an und kürze sie (mit Säge oder Bolzenschneider beispielsweise). Mit einer Feile kannst du kantige Stellen noch glatt feilen.

2

3

4 Schraube nun den Knopf mit allem Drum und Dran an den Glasdeckel und setze diesen auf das Weckglas auf. Übrigens: Wenn du nicht bohren willst, dann probier’s mal mit UV-Kleber. Den Porzellanknopf einfach auf den Glasdeckel kleben und etwa zehn Stunden aushärten lassen. 41


Glücks rezept

Geschenke – wow, ein großes

runter. Ich kann es nicht mehr hören. Das neue

Thema in jeder Familie!

iPhone, Samsung, hier zum Schnäppchen-

Mein Mann will gar nichts haben. Er träumt

preis. Zeitungsausschnitte liegen neben meiner

immer noch von einem Leben ohne Besitz. Wir

Kaffeetasse am Frühstückstisch. Für mich selbst

liegen bei ihm auch immer daneben: Gürtel, Her-

hat sich die Welt nach meiner Krebserkrankung

ren-Handtasche, selbst megateuer - es ist nichts

insoweit völlig verändert. Nicht nur so dahin

für ihn. Bei meinen Kindern ist´s umgedreht.

gesagt: Ein Lächeln meiner Kinder und das

Wie alle wünschen sie sich jeden Tag Weih-

kleine bisschen Glück, jeden Tag dabei zu sein,

nachten und Geburtstag. Inzwischen sind alle

ist so wundervoll und kann durch nichts ersetzt

Teenager und mit Socken und Winterjacken

werden. Da liegt mein Mann dann tatsächlich

kann ich nicht punkten. Immer geht’s nun

richtig: Wahrscheinlich wird das einem erst

nur um das Handy. Handy rauf und Handy

nach Schicksalsschlägen bewusst.

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„Lieber ein

Lächeln schenken und das

Geld spenden.“ K O N S TA N Z E KUCHENMEISTER Jahrgang 1968 Wohnort Nürnberg seit 1990 Foto: privat, Illustration: fotolia.com / Lina Flerova

Beruf Ärztin Verheiratet seit 1994, vier Kinder (Catherine, Konstantin, Charline & Carlos) Schicksalsschlag: Kurz nach der Geburt der Zwillinge Charline und Carlos 2004 der Schock: Die junge Gynäkologin leidet unter Gebärmutterhalskrebs. Wenige Monate später wird auch ein Gehirntumor diagnostiziert. Dieses Ereignis überlebt sie mit einer Riesenportion Lebenswillen, Zielen und Träumen, Haltung und Beharrlichkeit. 2012 erschien ihr Buch „Mein Glücksrezept – Wie Sie jede Lebenskrise meistern“. (GU Verlag, 16,99 Euro)

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AUS DEM REDAKTIONSALLTAG

LASS UNS (NICHT) DISKUTIEREN! Hier geben wir dir Einblick in die Heftentwicklung. Nichts ist so einfach, wie man denkt. Folge 1: Die neue Inhaltskarte.

Grafiker: Yeah, endlich kann ich das neue Photoshop-Plugin ausprobieren! Redaktion: Sieht zu sehr nach Erdkundeunterricht aus.

Grafiker: Weiblicher kann ich nicht! Redaktion: Zu weiblich!

Grafiker: So jetzt aber! Redaktion: Mal schauen was die LeserInnen sagen!

LANDmadla

IMPRESSUM MONATLICHE AUFLAGE 10.000 Stück VERLAG UND HERAUSGEBER: Mediengruppe Oberfranken - Zeitungsverlage GmbH & Co. KG, Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg INHABER- UND BETEILIGUNGSVERHÄLTNISSE: Mediengruppe Oberfranken GmbH & Co.KG (100 %), Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg GESCHÄFTSFÜHRUNG: Walter Schweinsberg, Sigrun Albert, Frank Förtsch VERLAGSLEITUNG MEDIA-VERKAUF: Philipp Gatz ANZEIGENBERATUNG: Silvia Maier (Anzeigenpreise nach Vereinbarung) REDAKTION: Frank Förtsch (verantw.), Corinna Igler, Lea Schreiber, Anja Meister, Christina Hauptmann, Dagmar Besand LAYOUT: Michael Karg TITELBILD: Matthias Hoch, UMSCHLAGILLUSTRATION: fotolia.com / balabolka DRUCK: creo Druck & Medienservice GmbH Gutenbergstraße 1, 96050 Bamberg ZUSTELLUNG: Briefversand BEZUGSPREIS: Kostenlos Anzeigen und –entwürfe sind vertragsrechtlich geschützt. Nachdruck, Vervielfältigung und elektronische Speicherung nur mit Zustimmung des Verlags. Erfüllungsort und ausschließlicher Gerichtsstandort ist Bamberg. Keine Haftung für Satz- und Druckfehler oder den Inhalt der Anzeigen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben die Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt die des Herausgebers.

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Eigentums- und Nachdruckrechte für Anzeigen, Texte, Fotos, Layouts, Gestaltungselemente etc. liegen bei der Mediengruppe Oberfranken – Zeitungsverlage GmbH & Co. KG. Weiterverwendung ist nur mit der schriftlichen Genehmigung erlaubt. Bei Nichterscheinen im Falle höherer Gewalt kann der Verlag nicht haftbar gemacht werden. Fotos (soweit nicht anders vermerkt): Fotolia


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Wir entwickeln auch gerne Ideen mit Ihnen!

NEUES LEBEN DURCH ORGAN SPENDE HIER ENTSTEH EN CHRISTBA UMKUGELN DEKO-TIPPS: SO WIRD‘S GE MÜTLICH

Warum ich gerne in Franken lebe: Ich liebe die wunderschöne Landschaft mit den unterschiedlichen und bezaubernden Ortschaften. Und die fränkische Küche – es geht nix über ein deftiges Schäuferla. Und so stur, wie man immer behauptet, sinddie Franken gar nicht, ganz im Gegenteil, des „passd scho“!

Warum ich gerne in Franken lebe: Ich, als Wirtshauskind, schätze besonders die Offenheit der Leute und natürlich das gute Essen, vor allem den fränkischen Sauerbraten von meiner Oma. Außerdem sind die Franken sehr hilfsbereit. Franken ist einfach meine Heimat und da fühlt man sich ja immer am Wohlsten.

Warum ich gerne in Franken lebe Wegen meiner drei persönlichen „L“s: Leute, Landschaft und die Liebe – alles ist hier, was ich brauche. Familie und Freunde leben hier. Ob radeln, laufen oder biergarteln – Ausflüge in der Natur sind vielseitig und schön. Und das Beste: Hier habe ich meinen Ehemann kennen und lieben gelernt – ein echter Franke, der meine Werte und die Liebe zu Franken teilt.

KONTAKT TEL 09561 - 88 81 23 LANDMADLA@INFRANKEN.DE

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