Medijuana 33

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Nr. 33 4/2017 Aug-Sept

Medical & Harm Reduction Magazine

Rick Simpson: Simpson: CANNABIS FÜR JEDEN BEDARF „Es ist die sicherste Medizin auf Erden.“

CBD THERAPY Heilung ohne High-Gefühl

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Du hast ein Recht auf Cannabis! n der Verfassung der Europäischen Union sind grundlegende Menschenrechte für alle EU-BürgerInnen festgeschrieben. Diese Grundrechte können nicht von einzelnen Staaten, bzw. nur in besonders begründeten Ausnahmefällen, beschränkt werden. Zu diesen Rechten gehört, dass man im Krankheitsfall die jeweils wirkungsvollste Behandlung bekommt. In den meisten Fällen wird dieses Recht gewahrt, denn für 99 Prozent der PatientInnen verschreibt der behandelnde Arzt die wirkungsvollste Medizin bzw. Behandlung. Doch der übrige Anteil von einem Prozent der PatientInnen stellt den Rechtsstaat auf eine harte Probe! Was geschieht, wenn einem Patienten bewusst wird, dass seine Symptome statt mit opiathaltigen Schmerzmitteln, die ein hohes Risiko und schädliche Nebenwirkungen beinhalten können, auch wirksam mit Präparaten auf Cannabisbasis behandelt werden können? Dann fordert die Ärzteschaft – von der Pharmaindustrie mit hohen Beteiligungen und anderen Zuwendungen bedacht –, von der etwa 90 Prozent die medizinische Wirkung des Cannabis nicht anerkennt, die bisherigen Forschungsergebnisse und notfalls sogar das Wissen und die Glaubwürdigkeit der eigenen KollegInnen infrage stellt, immer neue wissenschaftliche Beweise. Für den Staat reicht das aus, um Cannabis medizinische und soziale Risiken zuzuschreiben, und damit verwehren sie den PatientInnen ihr Medikament und beschneiden sie in ihren Grundrechten. In den meisten Ländern der EU – beispielsweise in Ungarn – ist die Anti-Cannabis-Lobby so stark, dass

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IMPRESSUM Chefredakteur: Gabor Holland Autoren: Bob Arctor, Jack Pot M. Szelestei, Kevin Herzig Anatol Zweig, Tomas Kardos Toni Straka, G.B.I. N. Nogada Lektorin: Helen Bauerfeind Design: Gergely Vaska

Verantwortlicher Herausgeber: G. Holland Medijuana Publishing GmbH 1180 Vienna, Hildebrandgasse 9/8 E-Mail: office@medijuana.eu Web: www.medijuana.eu

PatientInnen, die Cannabis oder aus Cannabis hergestelltes CBD-Öl benutzen, als Drogenabhängige und Kriminelle abgestempelt werden. Vor einem Monat etwa nahm die Polizei nach einer Veranstaltung den Vorsitzenden der Ungarischen Vereinigung für Medizinalcannabis fest. In Österreich wurde vor Kurzem der Vorsitzende eines Cannabisclubs, der die Interessen vieler Kranker vertritt und selbst auf eine medizinische Behandlung angewiesen ist, verhaftet. Wie es aussieht, hat der Staat keine Probleme mit PatientInnen, die ihren Ärzten vertrauen und glauben, dass sie die für sie wirksamste Behandlung verschrieben bekommen. Wenn Opiat, dann eben Opiat: Verschlechterung der Lebensqualität, eine ganze Reihe schädlicher Wirkungen, geringere Lebenserwartung – sei’s drum. Dreht sich alles nur darum, dass es den Ärzten, der Pharmaindustrie und dem Staat gut geht? Manche meinen, dieses staatliche Vorgehen erfülle den Tatbestand organisierter Kriminalität, und sprechen konkret von Mafiamethoden. Beispielsweise Rick Simpson, mit dem wir vor Kurzem in Berlin sprechen konnten. Aber ihr findet in dieser Ausgabe auch eine Menge Artikel über die medizinischen Wirkungen von Cannabis, über neue Forschungsergebnisse, die internationalen Legalisierungsprozesse und natürlich über die Cannabispflanze selbst, die nicht nur bei der Behandlung zahlreicher Krankheiten, sondern auch bei der täglichen Haar- und Hautpflege sehr hilfreich sein kann. Dreht - zu eurem eigenen Wohl! Der Hrsg.

IN ZUSAMMENARBEIT MIT

Medical & Harm Reduction Magazine

INDEX AEROPONIK SYSTEMS ANNABLUME ATAMI BUSHPLANET CANNA

61 51 11, 51 4-5 U2, 39

DINAFEM SEEDS

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FLORGANICS

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GREENHOUSE FEEDING

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GREEN HABIT

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GROW2GETHER

15

HANFPARADE

U3

HUG‘S

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HEMP HEALTH CENTER

47

HUMBOLDT SEED ORGANIZATION

47

KRUMME GURKEN

39

LUCY‘S RAUSCH

22

NACHTSCHATTEN VERLAG NEAR DARK ONLY A PLANT PLAGRON

30 51, 61 43 37, U4

PREMIUM GENETICS

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PUFF AND STUFF

37

ROYAL QUEEN SEEDS

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SERIOUS SEEDS

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SCHALL & RAUCH

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SWEET SEEDS

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TAMAR HEADSHOP

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UNITED SEEDBANKS

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VAPOSHOP

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VERDAMPFTNOCHMAL

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Der Herausgeber von Medijuana weist alle Leserinnen und Leser darauf hin, dass der Handel mit lebensfähigen Hanfsamen sowie Verkauf, Besitz und Lieferung derselben in mehreren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als illegal gelten! Sämtliche Inhalte sind zu Informations- bzw. Unterhaltungszwecken gedacht. Wir möchten keineswegs dazu beitragen, dass jemand in seiner Heimat bestehenden Gesetzen zuwiderhandelt. Es ist nicht Anliegen des Herausgebers von Medijuana, irgendjemanden zur illegalen Nutzung der in der Broschüre erwähnten Produkte anzuregen. Der Herausgeber trägt keine Verantwortung für Aussagen, die auf verkauften Anzeigenflächen erscheinen. Sämtliche Meinungen im Redaktionsteil stammen von den Autoren und decken sich nicht in jedem Falle mit dem Standpunkt des Herausgebers. Gelegentlich ist es nicht möglich, den/die Inhaber/in des Urheberrechts zu identifizieren oder mit ihm/ihr Kontakt aufzunehmen, daher übernehmen wir im Falle des Nachweises von begründeten Urheberrechtsansprüchen auch im Nachhinein die Zahlung einer bestimmten Vergütung. Wir gehen bei sämtlichen Texten und Bildern bis zur Erklärung des Gegenteils davon aus, dass sie uns zur Veröffentlichung zugesandt wurden. Für die Vervielfältigung der Broschüre – auszugsweise oder als Ganzes – ist die schriftliche Erlaubnis des Herausgebers erforderlich, auch wenn die Vervielfältigung nicht zu kommerziellen Zwecken erfolgt. Alle Rechte vorbehalten!

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INHALT DU HAST EIN RECHT AUF CANNABIS!

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MEDI+GREEN FRANKREICH ENTKRIMINALISIERT

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IMMER NOCH NICHT TÖDLICH

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KATALANISCHE LEGALISIERUNG SCHREITET VORAN

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AUCH LAS VEGAS KÖNNTE SICH BALD IN RAUCH HÜLLEN

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FÜNF MILLIARDEN DOLLAR AUS GRAS

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ALTERNATIVE REGULIERUNGSMODELLE

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MIT GRAS RUNTERKOMMEN

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CANNA+GLOBE HANFMESSE MARY JANE IN BERLIN

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MEDIZIN CANNABIS FÜR JEDEN BEDARF

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„Es ist die sicherste Medizin auf Erden.“

CANNA+GLOBE MIT TABAK GEMISCHT

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MEDI+GREEN POLNISCHES PARLAMENT GENEHMIGT THERAPEUTISCHES CANNABIS

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NEUE HOFFNUNG IN DER BEHANDLUNG VON SCHIZOPHRENIE

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CANNA+GLOBE 5 GRÜNDE, WARUM MAN KRÄUTER BESSER VERDAMPFT ALS RAUCHT

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MEDI+GREEN KAMPF UM DAS BESTE HEILMITTEL IM SPITAL

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MIGRÄNE? CANNABIS KANN ABHILFE SCHAFFEN!

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GIFTIGE ZUSATZSTOFFE IN VAPORISERÖLEN

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CANNABIS – DAS BEVORZUGTE SCHMERZMITTEL

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THC UND CBD BEI DER HEILUNG VON KNOCHENBRÜCHEN 6

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INHALT 41

MEDICAL CANNABIS IN DEUTSCHLAND

CANNA+GLOBE CBD- UND HANFSAMENÖLE 42-43

UNTER DEM MIKROSKOP

MEDI+GREEN 44

SONDERNUMMER ZUM THEMA CANNABIS UND EPILEPSIE

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HOHE ZUSTIMMUNG BEI TV-DISKUSSION „Österreichs Cannabispolitik ist ein Desaster“

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CBD-BEHANDLUNG VON GEHIRNTUMOREN BEI KINDERN

GROW 48–49

FLO UND DER MOJITO CUT

VOLLBLUT 50

FREILANDZUCHT IN UNGÜNSTIGEM KLIMA Ratschläge des Gärtners von Sweet Seeds®

MEDIZIN 20

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52–53

CBD THERAPY Heilung ohne High-Gefühl

VOLLBLUT 54–55

REMO CHEMO

„Allerhöchste Potenz, Stabilität und therapeutische Wirkung“

CANNA+GLOBE 12

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UNSERE ETHIK: BOMBENGENETIK! Regenerativer Grow- und Stecki-Shop in Linz

VOLLBLUT 58–60

KALI MIST FEMINISIERT Schwergewichtige Sativa-Queen im perfekt weiblichen Gewand

A’LA CANNA 62–63

HANFSAMENÖL ZUR PFLEGE VON HAUT UND HAAREN

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LONGDRINKS SÜSS UND SALZIG 7


MEDI+GREEN rankreichs neuer Innenminister Gérard Collomb verkündete kürzlich, dass ab September der Besitz von Cannabis für den persönlichen Gebrauch nicht mehr bestraft werde. Parallel zu dieser Maßnahme würden die Sanktionen für den Handel mit Cannabis voraussichtlich erhöht. Der Innenminister sagte, nach Verabschiedung des Gesetzes würden Personen, die mit Cannabis aufgegriffen werden, mit einer Geldstrafe davonkommen, ihnen würde weder Gefängnis noch ein Strafverfahren drohen. Ministerpräsident Emmanuel Macron hatte schon vor seiner Wahl davon gesprochen, dass für den Besitz von Cannabis eine Maximalstrafe von 100 Euro angesetzt würde. Im Wahlkampf hatte er geäußert, dass es ausreichend sei, den Besitz von Cannabis als Ordnungswidrigkeit zu behandeln. Er sah neben den Problemen, die aus dem Verbot resultieren, auch Vorteile eines geregelten Systems. Die bisherige strenge Regelung trug keine Früchte, aber mehrere Millionen FranzösInnen werden wie Kriminelle behandelt. Im Augenblick können für den Besitz von Marihuana zehn Jahre Gefängnis, in Extremfällen Strafen von bis zu 7,5 Millionen Euro verhängt werden. Gewöhnlich werden solch hohe Strafen allerdings nicht angesetzt – üblich sind geringere Geldstrafen und Verwarnungen, daher ist es an der Zeit, dass sich diese Praxis auch in

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Frankreich entkriminalisiert den Gesetzen niederschlägt. KritikerInnen begrüßen die Entkriminalisierung, aber sie geht ihnen nicht weit genug. Nach Ansicht der drogenpolitischen Organisation ECHO wird das neue Gesetz nichts daran ändern, dass die Drogengesetze gegen die EinwohnerInnen

ärmerer Regionen und gegen Einwanderer angewandt werden. Denn sie sind es, denen eine Geldstrafe ernsthafte Probleme bereiten kann, und so wird die neue Regelung, trotz ihrer positiven Wirkung, gesellschaftliche Ungerechtigkeit aufrechterhalten.

Immer noch nicht tödlich

(12 bis 17 und 18 bis 25 Jahre) war ein häufigerer rekreativer Gebrauch von Cannabis jedoch statistisch nicht signifikant und somit nicht mit den Maßnahmen in Verbindung zu bringen, die den medizinischen Gebrauch von Cannabis ermöglichen. Hinzuzufügen ist, dass die Anzahl der Jugendlichen, die Cannabis ausprobiert haben, in den Staaten nicht anstieg, in denen Gras auch für den Freizeitgebrauch freigegeben wurde.

as Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) hat den internationalen Drogenbericht 2017 veröffentlicht, der auf dem Stand der Erhebungen von 2015 Statistiken aus allen Ecken der Welt enthält. Der Bericht stellt fest, dass Cannabis weiterhin die am weitesten verbreitete und am häufigsten beschlagnahmte Droge ist. Wie in den Vorjahren berichtete UNODC 2015 von keinem einzigen Todesfall durch Cannabisüberdosierung. Dem Bericht ist zu entnehmen, dass Cannabis im Jahre 2015 von ungefähr 3,8 Prozent der Erwachsenen benutzt wurde. Das entspricht etwa 183 Millionen Menschen. Bei medizinischen Therapien sind 93 Prozent der PatientInnen CannabiskonsumentInnen. Weitere Drogen der Topliste sind in absteigender Reihenfolge Opioide und Opiate, Kokain, Amphetamine und Ecstasy. Der Bericht zeigt auf, dass 2015 in der Europäischen Union 6,6 Prozent der 15- bis 64-Jährigen Cannabis konsumiert haben. In der Altersklasse von 15 bis 34 Jahren liegt der Durchschnitt mit 13,3 Prozent deutlich höher. In der Europäischen Union konsumieren 3 Millionen Erwachsene (ein Prozent) täglich oder fast täglich, 70 Prozent von ihnen sind

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zwischen 15 und 34 Jahre alt. In der Hauptsache sind es Männer. In den Ländern, die den medizinischen Gebrauch von Cannabis ermöglichen, stieg der nicht medizinische Gebrauch bei Menschen ab 26 Jahren von 5,8 Prozent auf 7,2 Prozent im Zeitraum von 2004 bis 2013. In den jüngeren Altersgruppen


Katalanische Legalisierung schreitet voran ür die spanische Provinz mit den meisten Cannabis Clubs (CSC) ist der Augenblick gekommen, in dem das geduldete Cannabis für die KonsumentInnen legal wird. Eine Regulierungsvorlage für den Anbau, Konsum und die Verbreitung von Cannabis passierte eine Abstimmung im Parlament mit 118 Pro- und acht Gegenstimmen. Das neue Gesetz ist einer Bürgerinitiative zu verdanken, welche die nötigen 50.000 Unterschriften für eine Parlamentsdebatte gesammelt hatte. Ziel der Initiative ist es, die Risiken des Schwarzmarktes einzudämmen und Konsum, Herstellung und Handel in eine regulierte Form zu bringen. Der Cannabissachverständige Amber Marks sagte dem Portal Talking Drugs, dass in Spanien ähnliche Gesetze schon in Navarra und dem Baskenland beschlossen worden seien, die katalanische Regulierung jedoch die erste sein wird, die grundlegende Rechte – wie die Rechte der KonsumentInnen, das Gleichbehandlungsrecht der Verfassung, persönliche Autonomie und das Recht zur Entwicklung der Persönlichkeit – festschreiben werde. Er fügte hinzu, dass die Regelung auch Vorschriften zum Transport von Cannabis, seiner Verpackung und hygienischen Lagerung sowie zur Untersuchung des Produkts beinhalte. Nach dem Gesetz können die CSCs weiterhin nur so viel Cannabis anbauen, wie gebraucht wird, um den Bedarf der Mitglieder von jährlich maximal 150 kg zu befriedigen. Die Cannabisclubs werden ein Jahr Zeit haben, um ihren Betrieb mit dem Gesetz in Einklang zu bringen. Das ist notwendig, weil die CSCs bisher in einer Grauzone operierten: Da der Konsum von Cannabis nicht verboten war, unterscheidet das Gesetz nicht zwischen Methoden und Mengen für Klubmitglieder und kriminelle Organisationen. Im Laufe der Jahre sind mehrere Vorschriften für den Betrieb von CSCs erlassen, und wegen gewisser Unregelmäßigkeiten zahlreiche Clubs geschlossen

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worden. Daher wurde es notwendig, Aktivitäten im Zusammenhang mit Cannabis exakt gesetzlich zu regeln. Marks hob hervor, dass das neue Gesetz einen angemessenen Einklang zwischen Aspekten der Volksgesundheit und der Menschenrechte zeige und die Unsicherheiten der letzten Jahrzehnte beim Betreiben von CSCs endlich beseitige. Darüber hinaus trete das Gesetz dem Cannabistourismus entgegen, denn Mitglieder könnten erst 15 Tage nach erfolgter Registrierung Cannabis erwerben, womit ausgeschlossen werde, dass sie zusammen mit der Mitgliedskarte sofort ein Paket Haschisch bekommen können. Die ReformerInnen möchten diese Regelung auf ganz Spanien ausdehnen, jedoch sperrt sich die größte spanische Partei, die Partido Popular, dagegen. Die AktivistInnen starten nun eine neue Unterschriftensammlung. Wenn es innerhalb von sechs Monaten gelingt, eine halbe Million Unterschriften zu sammeln, dann muss das Parlament die Frage auf die Tagesordnung setzen.


MEDI+GREEN

Auch Las Vegas könnte sich bald in Rauch hüllen Nach Washington, Colorado, Oregon und Alaska legalisierte am 1. Juli auch Nevada. Und wie üblich hielten die HanffreundInnen, die endlich legal ihre Lieblingssorten kaufen konnten, vor den ersten Hanfläden gewaltige Volksfeste ab, mit DJs und Imbisswagen. Nevada hatte im November letzten Jahres für die Legalisierung gestimmt.

n Kalifornien, Massachusetts und Maine muss man noch darauf warten, dass das Gesetz in Kraft tritt und die ersten Cannabisläden eröffnet werden können. Umso erstaunlicher, dass es in Nevada so schnell ging: Ein halbes Jahr hat es bis zur Legalisierung gedauert – viel kürzer als wir es vorher in Colorado oder erst recht in Washington erlebt haben. Dies lässt darauf schließen, dass man schnell der Praxis der Legalisierungsstaaten folgen wird. Dementsprechend unterscheidet sich die konkrete Regulierung durch wenig Neues gegenüber den bisher bekannten Modellen. Von nun an können über 21-Jährige täglich eine Unze, also 28 Gramm Cannabis in den Läden von Nevada oder an Automaten erhalten. Das Gesetz bezieht sich nicht nur auf die Cannabisblüten, sondern erstreckt sich auch auf andere Erscheinungsformen. Man kann beispielsweise täglich 1/8 Unze Konzentrat kaufen, Cannabisöl zum Beispiel, oder das in Europa weniger bekannte Shatter und Wax. Minderjährigen sind Konsum und Handel weiterhin verboten. Bekifftes Autofahren wird streng bestraft. Man erhebt eine ausgesprochen hohe Steuer von 34 Prozent auf Cannabis, wovon der Staat für die nächsten zwei Jahre 70 Millionen Dollar für die Bildung eingeplant hat. Beim medizinischen Cannabis liegt der Steuersatz niedriger, um den PatientInnen den Zugang zu ihrem Medikament zu erleichtern. Eine Besonderheit des Gesetzes, die man aus anderen Staaten nicht kennt,

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besteht darin, dass nach einer vorläufigen Gerichtsentscheidung der Alkoholgroßhandel das Recht erhält Cannabis zu vertreiben, vom Züchter bis zum Einzelhandel. Doch diese Regelung wird sehr wahrscheinlich im Lauf der Zeit geändert werden, denn Alkohol und Cannabis gehen in Nevada getrennte Wege. Wer gehofft hat, in den Casinos von Las Vegas bald einen durchziehen zu können, wird enttäuscht, denn der Konsum von Gras ist nur

zu Hause erlaubt. Das Cannabisgesetz folgt in vielen Punkten der Alkoholregulierung, außerdem verbietet die Glücksspielregulierungskommission von Nevada, dass in den Casinos Cannabis konsumiert wird. Der Entscheidung liegt das Bundesverbot zugrunde, und darüber hinaus möchte man wahrscheinlich Trump nicht reizen. Es ist also weiterhin ausgeschlossen, wie Raoul Duke in die Spielhöllen zu gehen. Bleibt nur, im Hotel ein Shitplätzchen zu essen und damit das Problem zu lösen. Die Steuereinnahmen von Nevada werden zukünftig wohl auch die von Colorado und Washington übersteigen, schon deshalb, weil jährlich 42 Millionen TouristInnen Las Vegas besuchen, und wenn auch nicht im Casino, bietet sich ihnen andernorts Gelegenheit zu kiffen. Die Eröffnung von Bars, in denen Cannabis konsumiert werden kann, wurde vorläufig abgelehnt, aber 2019 wird dieser Teil des Gesetzes nochmals überprüft werden, und es ist möglich, dass dann solche Bars eröffnen können. Bedarf wird sicherlich bestehen, denn nach Berechnungen der Väter der Regulierung werden 60 Prozent der KonsumentInnen Touristen sein. Sicherlich werden sie nicht alle nur in ihren Hotelzimmern dem Marihuanakonsum frönen wollen. Die Tourismusbranche kann keine uneingeschränkte Werbung damit treiben – Werbung für Cannabis in Radio oder Fernsehen ist gesetzlich verboten, falls mindestens 30 Prozent des Publikums minderjährig sind.



MEDI+GREEN ins der ersten Argumente in den Legalisierungskampagnen besteht gewöhnlich in den durch die Gesetzesänderung zu erwartenden Steuereinnahmen. Für Colorado bedeutete das im Jahre 2015 ein Plus von 2,3 Milliarden Dollar – im Vergleich zu Kalifornien ist das nur Kleingeld. Nach einer Studie hat der am dichtesten bevölkerte Staat der USA nicht weniger als 5 Milliarden Dollar an Steuereinnahmen aus der Legalisierung zu erwarten. Und das, obwohl nach dem Bericht der Universität von Kalifornien auch in Zeiten des freien Cannabishandels 30 Prozent der KonsumentInnen ihren Bedarf auf dem Schwarzmarkt decken werden, um die zusätzlichen Kosten der Regulierung – Tests, Transport und Steuern – zu sparen. Lori Ajax, Leiterin des Bureau of Medical Cannabis Regulation und Auftraggeberin der Studie, ist sich sicher, dass bis zur Umstellung des Marktes einige Zeit vergehen wird. Sie hält es für unwahrscheinlich, dass alle schon vom ersten Tag an in den registrierten Cannabisläden einkaufen werden, das Einvernehmen der lokalen Kräfte würde die Akzeptanz des legalen Marktes jedoch erhöhen. Der Bericht rechnet auch mit einem Ansteigen des Tourismus, was ebenfalls erhöhte Steuereinnahmen zur Folge hätte. In Kalifornien, dem Staat mit der fünftstärksten Wirtschaftskraft der Welt, würden nach der Legalisierung 61,5

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Fünf Milliarden Dollar aus Gras Prozent des Umsatzes in den legalen Cannabisgeschäften und 29,5 Prozent auf dem Schwarzmarkt erzielt werden. Etwa 9 Prozent der legalen EinkäuferInnen seien dann TherapiepatientInnen. Nach der Studie würden illegal konsumierende Erwachsene am leichtesten auf den Weg der Legalisierung umgeleitet, da sie die Unannehmlichkeiten, die aus dem Verbot resultieren – Stigma und rechtliche Risiken –, vermeiden. Wie aus Le-

Alternative Regulierungsmodelle ast du schon einmal überlegt, wie es wäre, wenn Cannabis nicht von profitorientierten Firmen, sondern von philanthropen Gemeinschaften vertrieben würde, die nicht von maximalen Profiterwartungen motiviert wären? Es wäre natürlich hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit wünschenswert, solche Modelle in Gang zu bringen. Dies ist auch die Meinung führender DrogenforscherInnen. Sie empfehlen eine alternative Cannabisregulierung. Prof. Chris Wilkins und die MitarbeiterInnen der Massey University sowie des Whäriki Forschungszentrums nahmen sich dafür das in Neuseeland 2003 regulierte Glücksspiel zum Ausgangspunkt: Es stellt jährlich etwa 260 Millionen neuseeländische Dollar (NZD) für Gemeinschaftsorganisationen zur Verfügung und unterstützt damit Sportveranstaltungen, Kunst, Lehre und gemeinschaftliche Dienstleistungen. Auf Marihuana bezogen schlägt Wilkins vor, dass die Cannabisgemeinschaften 20 Prozent ihrer gesamten Einnahmen aus dem Verkauf für die Behandlung von Drogensüchtigen, weitere 20 Prozent für die Unterstützung gesellschaftlicher Gruppen und noch einmal 20 Prozent für Steuerzahlungen an die Regierung abgeben sollen. Die

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Gelder für die Therapierung von Drogensüchtigen würden an zivile Organisationen in den Regionen verteilt werden, in denen auch der Verkauf abgewickelt wurde, und somit könnten die dort Lebenden bei Bedarf diese Hilfe in Anspruch nehmen. Von dem Modell würden neben der Bevölkerung die örtlichen Organisationen und Therapieeinrichtungen profitieren, aber auch der Staat bekäme bedeutende Summen zur Deckung seiner Ausgaben im Zusammenhang mit dem Cannabiskonsum. Wilkens betrachtet es als

galisierungsberichten bereits bekannt, wird der regulierte Marihuanamarkt im Übrigen neue Arbeitsplätze schaffen. Die Marijuana Policy Group in Denver spricht beispielsweise von über 18.000 neuen Arbeitsplätzen allein in Colorado. Sicher werden es in Kalifornien noch einige mehr sein, was vielleicht die Führung des Bundes dazu bewegen könnte darüber nachzudenken, ob es sich lohnt, Cannabis auf Bundesebene zu verbieten.

Tatsache, dass das legale System erhöhten Konsum und dadurch höhere Risiken verursache. Weiterhin sei bekannt, dass legalisiertes Cannabis den Alkoholkonsum reduziere, und somit auch die Risiken, die durch den Konsum von Alkohol und anderen Drogen entstünden, für die das Modell im Übrigen ein geeignetes Therapiesystem bieten würde. Wilkens will auch dem Schwarzmarkt entgegenwirken – durch einen Minimalpreis von Cannabis, der dem Schwarzmarktpreis entspricht. Für potente Sorten wären jedoch höhere Steuern zu zahlen. Die erfolgreiche Schwächung der organisierten Kriminalität würde das System für alle attraktiv machen.



MEDI+GREEN

Mit Gras runterkommen Die Verbreitung von therapeutischem Marihuana hat dazu geführt, dass in mehreren US-Bundesstaaten sehr viele Menschen von opiathaltigen Medikamenten auf Cannabis umsteigen und dadurch die Anzahl der Todesfälle durch Überdosierungen sinkt. Kein Wunder, dass mittlerweile schon in Kliniken mit der Umstellung von Heroin bzw. Kokain auf Cannabis experimentiert wird. oe Shrank, Leiter des Rehabilitationsinstituts Los Angeles High Sobriety, sagt, dass die meisten MedizinerInnen von einer Reha vollkommene Abstinenz erwarteten und daher eine Therapie mit Cannabis mit Skepsis betrachteten. Shrank denkt jedoch an Schadensminimierung, wenn er sagt, man müsse beachten, dass Cannabis bei der Schmerzstillung und der Behandlung anderer medizinischer Probleme hilfreich ist, außerdem Entzugserscheinungen verringert und der Abhängigkeit entgegenwirkt. Außerdem gebe es hier keine tödliche Dosis im Gegensatz zu stärkeren Mitteln. In der High Sobriety Reha werden 50 Personen behandelt, die positiv auf die Therapie ansprechen, es ist jedoch Ansichtssache, ob sie aufgrund der Therapie mit Cannabis als geheilt betrachtet werden können. Von wissenschaftlichen Ergebnissen ausgehend scheint die Cannabisanwendung in der Abhängigkeitsbehandlung immer akzeptierter zu sein. Untersuchungsleiterin Yasmin Hurd vom Institut für Suchtkrankheiten an der Pharmazeutischen Schule Mount Sinai zeigt in ihrer Studie auf, dass CBD (Cannabidiol) die Schädigungen durch Opiate ausgleicht, zum Beispiel solche durch Heroin bei der Glutamatreizübertragung im Nervensystem. Hurd glaubt deshalb, dass CBD einen Platz in der Behandlung von Opiatabhängigkeit verdient hat; ähnliche Untersuchungen belegen Gleiches bei Kokain. Die wenigen gegenwärtig zur Verfügung stehenden Daten über die Behandlung bei Crack- (rauchbares Kokain, Kokainbase) und Kokainabhängigkeit sind vielversprechend.

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Der Forscher Michael-John Milloy von der British Columbia University in Vancouver leitete eine Untersuchung, welche die Daten von drei Langzeitanalysen aufarbeitete. Die Forschung bezog insgesamt 3.000 DrogenkonsumentInnen ein, die Angaben über ihren Gebrauch machten. Insbesondere 122 von ihnen, die versucht hatten, mithilfe von Cannabis den Konsum aufzugeben, widmeten sich Milloy Nora Volkow

und sein Team. Bei der Durchsicht der Daten aus einem Zeitraum von 30 Monaten stellten die ForscherInnen fest, dass 89 Prozent der Untersuchungsgruppe ihren Crackkonsum verringert hatten und stattdessen Cannabis konsumierten. Marihuana half ihnen schließlich, den Gebrauch vollkommen einzustellen und nicht rückfällig zu werden. Da es sich nicht um klinische Untersuchungen handelt, kann man nicht eindeutig einen Kausalzusammenhang belegen, zudem geben die Erhebungen keinen Aufschluss über die konsumierte Menge von Cannabis und die Konsummethode. Dennoch spricht Nora Volkow vom amerikanischen internationalen Institut gegen den Drogenmissbrauch der Untersuchung eine große Bedeutung zu. Eine wirkungsvolle Behandlungsmethode gegen Crack- und Kokainabhängigkeit sei ein Fortschritt, da es gegenwärtig keine probate medizinische Therapie gebe, wie zum Beispiel bei Heroin. Milloy plant nun klinische Untersuchungen mit CrackkonsumentInnen, bei denen eine Gruppe Placebos bekommen soll, die andere Gruppe Cannabis mit geringem THC-Gehalt, das keine Euphorie hervorruft. Vielleicht zeigt sich dann, dass CBD der wichtigste Bestandteil bei der Behandlung der Abhängigkeit ist. Nora Volkow sagte, aufgrund der Tierversuche habe man herausgefunden, dass Cannabidiol die geeignetste Komponente ist, da sie die Verbindung zum Belohnungszentrum des Gehirns herstellt und das Belohnungsgefühl beim Drogenkonsum verringert. Wenn das auch beim Menschen funktioniert, dann werden wir noch viel von Cannabis hören – als Medikament gegen das Verlangen nach Kokain.


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CANNA+GLOBE

Hanfmesse Mary Jane in Berlin I m Funkhaus Berlin, welches direkt am Spreeufer liegt und früher den öffentlichrechtlichen Rundfunk der DDR beherbergte, fand Mitte Juni die zweite Auflage von Deutschlands größter Hanfmesse statt. Schon letztes Jahr war die Hanfmesse Mary Jane, damals noch im alten Postbahnhof, ein großer Erfolg. Zu ihrem Debüt kamen letztes Jahr knapp über 10.000 BesucherInnen. Dieses Jahr präsentierten knapp 150 internationale Aussteller auf über 8.000 Quadratmeter Innen- und Außenfläche sich und ihre Produkte. Die rund 15.000 BesucherInnen hatten die Möglichkeit, verschiedenste Fachvorträge über Medizin, Recht und Anbau im Konferenzsaal zu besuchen und sich in die

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Diskussionen einzubringen. Im Außenbereich konnte man bei schönem Wetter am Spreeufer entspannen oder einen der zahlreichen Essensstände aufsuchen. Auch ein vielseitiges musikalisches Unterhaltungsprogramm wurde geboten. Die Warteschlange am Eingang war teilweise schon ziemlich lang, zu den besten Zeiten am Samstag und Sonntag musste man mitunter schon eine Weile anstehen. Viele nutzten die kostenlosen Shuttlebusse oder kamen mit der Messe-Fähre, welche bei der Jannowitzbrücke ablegte und die BesucherInnen direkt und kostenlos zum Veranstaltungsort brachte. Auffallend war, dass sich kurz nach Inkrafttreten des entsprechenden

Gesetzes unter den BesucherInnen scheinbar besonders viele befanden, die Cannabis von ihrem Arzt verordnet bekommen hatten. Denn an vielen Ecken und Enden der Messe wurde medizinisch inhaliert. Im Inneren des Funkhauses reichte die Produktpalette von Lebensmitteln über Textilien bis hin zu Kosmetika und Arzneimitteln aus Hanf. Auch für GärtnerInnen gab es eine große Auswahl an Erden und Substraten, Düngern, Zelten und Lampen. Der Trend im Eigenanbau geht definitiv in Richtung LED-Beleuchtung und biologischer Landwirtschaft. Am Freitagund Samstagabend konnte man nach Schließung der Messestände noch im Außenbereich bei Livemusik verweilen, die Eindrücke verarbeiten und sich mit Gleichgesinnten austauschen. Am Samstag gab es noch eine After-Party im Berliner Astra-Club. Wer gezielt seine Lieblingsfirma oder -marke auf der Messe besuchen wollte, musste sich erst einmal durchfragen. Weg-


weiser? Fehlanzeige! Korrekte Angaben im Hallenplan? Ebenso! Uns wurde auch von anderen kleineren Ungereimtheiten berichtet, von denen die BesucherInnen jedoch größtenteils nichts mitbekamen. Im Gegenteil – sie kamen in den Genuss eines Cannabisfestivals mit den Neuheiten und Bestsellern der Branche, günstigen Messepreisen, Kostproben und zu guter Letzt einem abwechslungsreichen und höchst informativen Programm. Für uns war die Messe ein großer Erfolg, wir konnten viele unserer Magazine unter die Leute bringen und die Resonanz der LeserInnen war großartig.

text: Die Redaktion photos: Odeta Catana

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CANNA+GLOBE

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MEDIZIN

Cannabis für jeden Bedarf „Es ist die sicherste Medizin auf Erden.“

Medijuana: Hallo Rick, danke, dass du dir Zeit nimmst. Gleich zu Beginn: Wie bist du überhaupt auf die medizinischen Vorzüge von Cannabis gestoßen? Rick Simpson: Ein Jahr nachdem ich 1997 einen Unfall hatte, schaute ich fern, und da lief eine Sendung namens Reefer Madness II – dort zeigten sie all die Patienten mit Spastiken und anderen Symptomen, die Cannabis gegen ihre Beschwerden rauchten. Sie erzielten damit wunderbare Ergebnisse. Ich meine, ich habe vorher auch schon mal Gras geraucht, aber ich habe es nie als Medizin betrachtet. Also habe ich mir ein wenig Cannabis von einem Bekannten besorgt und es geraucht. Ich war sicher, dass es besser wirkte als alles, was mir meine Ärzte gaben. Durch den Unfall habe ich ein ständiges Pfeifen im Kopf, das 24 Stunden anhält. Jetzt habe ich es noch immer, aber mit den Extrakten ist es unter Kontrolle. Ich ging zu meinen Ärzten, da wir in Kanada ein Programm mit medizinischem Cannabis hatten, aber die wollten mir alle kein Cannabis verschreiben. 1999 waren die Nebenwirkungen der Medikamente, die ich bekommen hatte, so heftig, dass ich Selbstmordgedanken entwickelte. Ab dem Tag wusste ich, dass ich mir selbst helfen musste. Ich habe mir vorgestellt: Wenn mich das Rauchen von Cannabis entspannt – was wäre, wenn ich das medizinische Harz einfach extrahierte? So kam es dazu, dass ich selbst Cannabisextrakte herstellte. Ich schäme mich fast es zuzugeben, aber ich habe die Extrakte fast drei Jahre einfach stehenlassen. 1999 habe ich sie hergestellt, aber erst Ende 2001 verwendet. 2001 besuchte ich meinen Arzt, zu dieser Zeit waren aufgrund des Unfalls meine Gedankenprozesse sehr beeinträchtigt, ich hatte teilweise Schwierigkeiten, mir meinen Namen zu merken – das kam zum Teil auch von den Nebenwirkungen der Medikamente. Die Ärzte meinten, dass sie nichts mehr für mich tun könnten, dass ich auf mich alleine gestellt sei. Auch da wollten sie mir kein Rezept für medizinisches Cannabis ausstellen. Also ging ich nach Hause und begann, die Extrakte zu essen. Innerhalb kürzester Zeit, nach knapp zwei Wochen, stellten sich die 20

foto: Davor Pongracic

Auf der Mary Jane konnten wir uns ausführlich mit dem Pionier der Cannabisextrakte, Rick Simpson, unterhalten. Er erzählte uns, wie er vor gut 20 Jahren die medizinischen Effekte von Cannabis entdeckte, wie es um die Forschung auf dem Gebiet steht und welche Empfehlungen er für unsere LeserInnen parat hat.


ersten Wirkungen ein. Ich verlor rund 16 Kilogramm, mein Blutdruck kam unter Kontrolle und meine Gedanken klarten wieder auf. Ende 2002 war ich dann wieder beim Arzt aufgrund von drei Läsionen, eine bei meinem Auge, eine auf der Wange und eine auf der Brust. Ich hatte diese Läsionen schon seit den 90ern, aber sie waren nie abgeheilt – daher hab ich auch stark angenommen, dass es sich hier um Hautkrebs handelte. Die Ärzte operierten gleich die erste Läsion und wollten die übrigen zwei ein wenig später entfernen. Sechs oder sieben Tage nach der OP begutachtete ich die operierte Stelle mit einem Vergrößerungsspiegel und musste feststellen, dass sie sich entzündet hatte, was heutzutage Standard für Krankenhäuser ist. Genau in diesem Moment kam mir eine Radiosendung in den Kopf, die ich gut 30 Jahre zuvor gehört hatte. Der Moderator hatte sich einen höllischen Spaß daraus gemacht: „THC, der aktive Wirkstoff von Cannabis, hat in Studien Potenzial in der Krebsbekämpfung gezeigt.“ Und der Moderator hatte wie verrückt gelacht. Danach hatte ich nirgends mehr davon gehört, dass THC oder andere Cannabinoide Krebszellen töten können. Also habe ich je einen Tropfen des Extrakts auf die Läsionen gegeben und mit Pflaster verbunden. Ich war sicher, dass sowieso nichts passieren würde. Nach vier Tagen aber entfernte ich die Pflaster und die Läsionen waren komplett verheilt. Ich dachte mir: „Was zur Hölle ist da passiert?“ Als die Ärzte die eine Läsion entfernt hatten, hatten sie das Material zur pathologischen Aufarbeitung geschickt mit dem Ergebnis Basalzellkarzinom – also Hautkrebs. Ich erzählte meinen Freunden und Bekannten, dass ich meinen Krebs mit Cannabis geheilt hätte. Aber alle lachten mich aus und keiner nahm mich ernst. Nach einiger Zeit begann ich, die Extrakte an Patienten mit den verschiedensten Beschwerden zu verschenken, und die Ergebnisse waren allesamt beeindruckend. MED: In Kanada hat sich mittlerweile auch einiges geändert, was denkst du darüber, dass immer mehr Länder ihre Cannabisgesetze überdenken? RS: Für mich geht es nicht darum, die Gesetze zu überdenken oder zu ändern. Jedes Gesetz, jede Verordnung, die jemals gegen Cannabis eingeführt wurde, basiert auf Korruption, Täuschung und Lügen. Cannabis hat noch nie jemandem geschadet. Es war über Tausende von Jahren unser wichtigstes landwirtschaftliches Produkt. Es gab keine Regulierungen. Doch dann wurde Cannabis zu einer großen Bedrohung, nicht nur für die pharmazeutische Industrie, sondern auch für die Baumwollindustrie. Diese Liste lässt sich noch weiterführen. Wir sollten eigentlich eine auf Hanf basierte Wirtschaft haben anstatt diesen fossilen Brennstoff-Blödsinn. Wir brauchen keine fossilen Brennstoffe,

Rick Simpson bei der Mary Jane Berlin, (Foto: Odeta Catana)

lass uns stattdessen Cannabis anpflanzen. Wir könnten vielleicht sogar den Hunger beenden, da die Hanfsamen so nährstoffreich sind. Der Anbau von gesundem Cannabis macht Sinn. MED: Du hast Cannabisextrakte für deinen Hautkrebs verwendet und gegen die Nebenwirkungen des Unfalls. Bei welchen anderen Krankheiten kann Cannabisextrakt eingesetzt werden? RS: Ich formuliere das lieber so: Ich kenne keine Erkrankung, bei der die Verwendung von Cannabisextrakten keine Besserung bringt. Wir haben verschiedenste Krankheiten behandelt – MS, AIDS, chronische Schmerzen, Diabetes etc. Und wir haben sie effizient behandelt. Das Schöne an dieser Medizin ist, dass sie dem hippokratischen Eid folgt.

MED: Wenn es um die Produktion von Cannabisextrakten geht, gibt es da spezielle Strains, die du empfiehlst, oder spezielle Cannabinoidprofile? RS: THC ist der Krebs-Killer, das ist mittlerweile anerkannt in den Expertenkreisen. Der größte Teil der Krebsforschung wurde mit THC durchgeführt. Dr. Raphael Mechoulam hat THC in den 60ern entdeckt und mit dem Entourage-Effekt beschrieben, wie die verschiedenen Cannabinoide zusammenarbeiten. Ich habe immer behauptet, dass die Cannabinoide synergistisch zusammenarbeiten [lacht]. Da wusste ich noch gar nicht, wer Dr. Mechoulam ist. Ich bevorzuge einen Mix verschiedener potenter Indicas. Wenn ich jemanden mit einer schweren Erkrankung behandle, will ich den Extrakt aus den besten Blüten machen. MED: Wie begegnest du dem Umstand, dass an diversen Stellen – ob legale Dispensary oder illegal über das Internet – Produkte verkauft werden, die deinen Namen tragen? Wie kannst du sicher sein, was da drin ist? RS: Ich bin darüber gar nicht glücklich. Ich meine, es gibt zwar gute Leute, die wirklich gute Extrakte in hoher Qualität produzieren, und dem Extrakt meinen Namen geben – Jack Herer hat damit begonnen, das war nicht ich. Aber leider findest du für jede Person, die wirklich helfen will, zehn Personen, die dir das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Zum Beispiel produzieren Händler Öle aus Blättern und Stängeln, die dafür natürlich nicht gut geeignet sind, und geben dem meinen Namen. Der einzige Weg, das zu verhindern, wäre, auf meinen Namen weltweit eine Marke anzumelden, das kostet aber einiges. Deshalb warne ich immer. Ich zeige den Menschen, wie sie sich selbst versorgen können. Grow your own! Die einzigen zwei 21


MEDIZIN

Webseiten, auf denen du authentische Beiträge von mir findest, sind: phoenixtears.ca and www.simpsonramadur.com. Alle anderen, die behaupten ich zu sein, sind Betrüger! MED: Manche unserer LeserInnen haben vielleicht nicht die Möglichkeit, sich selbst zu versorgen. Was sind so die Merkmale, an denen man einen guten Cannabisextrakt erkennt?

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RS: Das Einfachste für Leute, die keine Erfahrung mit Cannabis haben, ist, jemanden zu finden, der sich mit Cannabis auskennt, es gibt mehr Cannabiskonsumenten, als man glauben will! Diese Person soll dann helfen, gutes von schlechtem zu unterscheiden. Lass sie das Produkt testen, lass sie einen Joint drehen oder etwas vom Öl probieren. Wenn es schläfrig und ruhig macht, hast du das

richtige gefunden – Indica. Wenn es dich aufputscht, ist es Sativa, das wollen wir nicht nehmen. MED: Gibt es Fälle, bei denen Cannabis nicht angewendet werden soll? Gibt es Kontraindikationen? RS: Ich höre immer wieder, dass Cannabis unbedingt von Kindern ferngehalten werden muss, aber tatsächlich ist es doch das Beste, was man seinen Kindern geben kann, da es so wenige Nebenwirkungen hat, verglichen mit den ganzen Medikamenten, die Kinder sonst vom Doktor bekommen. Es ist die sicherste Medizin auf Erden. MED: Man kann sagen, dass deine Arbeit nicht wissenschaftlich fundiert ist, was entgegnest du dem? RS: [Lacht] Dr. Lumír Hanus, Dr. Paul Hornby, Dr. Raphael Mechoulam, Dr. Bob Melamede, mit einigen von denen habe ich schon Vorträge gehalten. Das sind alles Doktoren, und wenn du mit ihnen sprichst, werden sie dir Tausende Studien zeigen, die Cannabis und Cannabinoide als Medizin beleuchten. Jeder, der meint, dass die wissenschaftliche Basis fehlt, hat noch nicht ordentlich danach gesucht.

text: Kevin Herzig


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CANNA+GLOBE

Mit Tabak gemischt Im Mai veröffentlichte der Global Drug Survey die aktuellen Daten zu den Drogenkonsumgewohnheiten. Wieder stellte sich heraus, wie groß der Unterschied zwischen den KifferInnen in Übersee und denen im alten Europa ist. Während man in Amerika den Stoff auch im Joint pur konsumiert, mischen wir mit Vorliebe Ganja mit Tabak. Die Studie versucht zu klären, warum wir an dieser offensichtlich ungesunden Sitte festhalten. ins der bedenklichsten Ergebnisse der globalen Drogenkonsumuntersuchung ist vom medizinischen Standpunkt die Tatsache, dass in Europa der Tabak zum Cannabis gehört wie das Salz zur Suppe. 80 bis 90 Prozent der Deutschen, Österreicher und Schweizer rauchen ihren Joint mit Tabak. An der Spitze stehen mit 93 bis 94

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Prozent Italien, Griechenland und Ungarn, überraschend ist jedoch, dass auch 89 Prozent der Holländer den aus den Coffeeshops verdrängten Tabak in ihren Joint mischen. In Europa stehen die Finnen mit 58 Prozent Tabakzugabe im Joint am Ende der Liste, während man in Übersee kein Land findet, wo über 20 Prozent der KonsumentInnen Tabak

hinzufügen. Nur 10 Prozent der Argentinier, 9 Prozent der Mexikaner und insgesamt 8 Prozent der Amerikaner folgen dem europäischen Brauch. Woran das wohl liegt?

Übernommene Gewohnheit Die Gewohnheit des Mischens mit Tabak stammt aus Zeiten, als Gras und Haschisch noch zu teuer waren, um es schnell zu konsumieren, daher verlängerte man die Zeit des Konsums eines Joints mit der Zugabe von Tabak. Diese Methode ist beim Konsum in Gruppen praktisch. Man konnte schöne lange oder dicke Joints kreisen lassen, die man stark hustend weitergab. Auch wenn die Schwarzmarktpreise seitdem gesunken sind, lässt sich diese Gewohnheit nicht aus dem allgemeinen Bewusstsein verdrängen. Manche erklären das Mischen auch mit der höheren Potenz: Man rauche nicht das ganze Cannabis in einem Joint auf einmal, dementsprechend stelle sich auch die Wirkung erst nach und nach ein. So logisch das auch klingen mag, bringt diese Methode schwere medizinische Probleme mit sich, und wie man am Beispiel der Amerikaner sieht: vollkom-


men überflüssigerweise. KifferInnen, die Tabak in ihren Joint drehen, müssen mit allen medizinischen Risiken des Tabakrauchens rechnen. Besonders dann, wenn jemand regelmäßig viel kifft, den Rauch lange tief einhält und vielleicht zusätzlich noch Zigaretten raucht. Ein weiteres Problem zeigt sich dann, wenn man mit dem Kiffen aufhört und mit Nikotinentzugserscheinungen konfrontiert wird, die wiederum die Chancen, das Kiffen sein zu lassen, gefährden, besonders wenn man Tabak zum ersten Mal in einem Joint geraucht hat. Es wäre am besten, wenn endlich in den Köpfen der KonsumentInnen die Kopplung zwischen Marihuana und Tabak sich auflösen würde. Wie aber kann man das erreichen?

Eine mögliche Erklärung Um die Konsumgewohnheiten zu ändern, muss der Mythos zerstört werden. Noch immer ist das seit Jahrzehnten verbreite-

te falsche Bild präsent, dass die Beigabe von Tabak das High-Gefühl verstärke. Das University College London (UCL) veröffentlichte in diesem Zusammenhang kürzlich Ergebnisse, die für jene eine schlechte Nachricht darstellen, die ihr Festhalten am Tabak damit begründen, dass der Tabak die euphorische Wirkung erhöht. Forschungsleiterin Chandni Hindocha erklärte, dass ihre Untersuchung die Annahme, dass Cannabis vermischt mit Tabak eine stärkere Wirkung entwickelt, nicht stütze. Sie merkte an, dass sich erstaunlich wenige Untersuchungen damit beschäftigt hätten, wie der gemeinsame Konsum der beiden Stoffe die Bewusstseinsveränderung beeinflusst, und eine Untersuchung mit geringer Teilnehmerzahl werde hier keine abschließende Beurteilung zulassen. An dem Versuch der UCL hatten 24 Personen teilgenommen, die unterschiedliche Joints – pur, mit Tabak oder mit einem Placebo – rauchten. Die ForscherInnen stellten fest, dass der Tabakmix zeitweise den

Blutdruck und den Herzschlag erhöhte, was Menschen, die mit Gras entspannen wollen, sich eigentlich selten wünschen. Interessanter jedoch ist die Feststellung innerhalb der Untersuchung der mentalen Wirkung, dass beigegebener Tabak die negativen Wirkungen von Cannabis auf das Kurzzeitgedächtnis verringere. Damit ist zum Teil bestätigt, dass es vorteilhaft sein kann, wenn KifferInnen Cannabis nicht pur konsumieren. Gleichwohl seien zur Erforschung des Wirkmechanismus weitere Untersuchungen nötig. Es ist aber fraglich, ob dieser Effekt Kreislaufstörungen und das erhöhte Risiko von Krebserkrankungen rechtfertigt. Die Antwort möge sich jede/r selbst geben.

Von der Legalisierung lernen! Obwohl die europäischen Länder dafür bisher noch nicht offen sind, zeigt die Legalisierung positive Prozesse hinsichtlich des Konsums. Sicher ist, dass in den USA weniger geraucht wird als in Europa. Dort zeigt sich auch, dass nach der Legalisierung immer mehr Menschen alternative, medizinisch weniger riskante Konsummethoden bevorzugen – wie das Vaporisieren oder den Genuss in Lebensmitteln. In Europa könnten in langjähriger Arbeit ähnliche Ergebnisse erreicht werden, wenn man der Schadensminimierung größeres Gewicht bei der Einschätzung der Risiken des Cannabiskonsums beimessen würde und Alternativen zum Mischen mit Tabak propagierte. Jede Regierung hat die Aufgabe, die Gesundheit der BürgerInnen zu schützen. Es wäre ausgesprochen wichtig, die GraskonsumentInnen mit Kampagnen zu informieren. Dazu muss man nicht einmal legalisieren!

text: Jack Pot

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MEDI+GREEN

Polnisches Parlament genehmigt therapeutisches Cannabis och dazu fast einstimmig! Mit 440 Ja- und zwei Neinstimmen sowie einer Enthaltung wurde das Gesetz verabschiedet, das Kranken die Anwendung von Präparaten auf Cannabisbasis ermöglicht. Die Präparate sollen von Pharmafirmen aus importiertem Cannabis hergestellt werden. In den vergangenen Jahren bewegte sich Polen in aller Stille in Richtung Legalisierung des therapeutischen Cannabis. Bereits letztes Jahr übernahmen die Krankenkassen die Kosten für Medikamente mit Cannabiswirkstoffen. Sativex ist ein solches Medikament, das gegen Rezept in allen Ländern der EU erhältlich ist, wenn der/die verschreibende ÄrztIn entsprechenden Bedarf feststellt. Das Medikament kann jedoch nur bei bestimmten Krankheiten angewendet werden und wirkt nicht bei jedem/jeder PatientIn. Daher empfahl das Verfassungsgericht dem Parlament im April 2015 die Freigabe von therapeutischem Cannabis. Die rechtsgerichtete Partei Kukiz’15 brachte letzten März eine Gesetzesvorlage ein, nach der Cannabis und aus seinen Wirkstoffen hergestellte Präparate verschrieben werden können. Kranken sollte es außerdem gestattet werden, eine ihrem Konsum entsprechende Cannabismenge im

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Eigenanbau herzustellen. Die Gesetzesvorlage wurde inzwischen modifiziert und bietet nun keine Möglichkeit für den Eigenanbau mehr. In der gegenwärtigen Form wird Apotheken die Beschaffung von Cannabis und die Herstellung von Cannabispräparaten genehmigt, welche gegen Rezept verkauft werden können. Die Partei Civic Platform meldete schon jetzt Änderungswünsche an, damit das Cannabis für die Herstellung von

Heilpräparaten nicht nur durch Import beschafft, sondern auch in Polen selbst hergestellt werden kann. Diese Entwicklungen stellen in dieser Region einen großen Schritt dar, der zeigt, dass die Genehmigung vom Medizinalcannabis von Parteilinien unabhängig eine Entscheidung nach sachlichen Gesichtspunkten ist, die auch eine konservative Regierung mit einem vollen Konsens tragen kann.

Neue Hoffnung in der Behandlung von Schizophrenie opulär ist die antipsychotische Wirkung eines nicht psychoaktiven Bestandteils des Cannabis. Schon in den 1980er Jahren begannen die Untersuchungen zur angststörungslösenden Wirkung des CBD (Cannabidiol) und heute sind wir an dem Punkt angelangt, wo die Wissenschaft in ihm ein vielversprechendes Mittel zur Behandlung von Schizophrenie sieht. Die gegenwärtig angewandten Medikamente lindern die „positiven Symptome“ der Schizophrenie – d. h. die bei einem gesunden Menschen nicht auftretenden besonderen Auswirkungen – wie Halluzinationen und Trugbilder. Bei solchen kognitiven negativen Symptomen wie verringerter Sprachfähigkeit, zurückhaltender gesellschaftlicher Interaktion oder abgestumpfter Gefühle zeigen sie keine Wirkung. Demgegenüber lässt eine in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte, neue australische Untersuchung darauf schließen, dass CBD gerade auf diesen Gebieten fähig ist, eine Verbesserung zu erreichen. Die ForscherInnen erzeugten bei Ratten eine künstliche Schizophrenie und gaben ihnen dann drei Wochen lang 10 mg CBD pro Kilogramm Körpermasse. Sie fanden heraus, dass mit der Anwendung von Cannabidiol die Auffassungsgabe der Ratten,

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ihr Arbeitsgedächtnis und ihr Sozialverhalten wieder in Ordnung kamen. Das bedeutet, dass CBD auch bei Menschen zur Behandlung von Schizophreniesymptomen eingesetzt werden kann, wo andere Medikamente bisher nicht erfolgreich sind. Zudem verfügen die bisher bei der Behandlung der Krankheit eingesetzten Antipsychotika über eine breite Skala von Nebenwirkungen – von Muskelkrämpfen über Angststörungen bis hin zu Zittern und Ohnmacht. Einige angewandte Präparate führen auch zu Gewichtszunahme und Stoffwechsel-

störungen, tragen zur Zuckerkrankheit bzw. dem Risiko eines hohen Cholesterinspiegels bei. Für die Wissenschaft ist die Anwendung von Cannabidiol deshalb interessant, weil es keine der Nebenwirkungen hervorruft, sondern die meisten dieser Nebenwirkungen therapiert. Die ForscherInnen warnen jedoch alle PatientInnen vor Experimenten, da das THC die Schizophreniesymptome verschlimmern kann. Sie fügen hinzu, dass sie bei gesunden Personen keine Verbesserung der kognitiven Funktionen haben feststellen können.


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CANNA+GLOBE

Gründe, warum man Kräuter besser verdampft als raucht 1. Besser für die Gesundheit

Obwohl das Verdampfen für immer mehr KonsumentInnen – sowohl beim medizinischen als auch beim rekreativen Gebrauch – die offensichtliche Wahl darstellt, sind die Vorteile des Verdampfens gegenüber dem Rauchen noch nicht allen bekannt. In diesem Artikel wollen wir euch anhand von fünf guten Gründen darlegen, warum man Kräuter lieber verdampfen statt rauchen sollte.

Der Hauptgrund für den Großteil der KonsumentInnen, es mit der Verbrennung bleiben zu lassen und stattdessen auf das Verdampfen von Kräutern umzusteigen, ist der Gesundheitsaspekt. Beim traditionellen Verbrennungsvorgang wird eine Reihe von sehr giftigen (oft krebserregenden!) Subtanzen freigesetzt. Durch die Aufnahme dieser Giftstoffe in die Lunge (eine sehr effiziente Art der Verabreichung) wird der Körper verschiedenen Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Beim Verdampfen entstehen jedoch viel niedrigere Temperaturen, wodurch eine Verbrennung der Kräuter verhindert wird. Zur Veranschaulichung: Ein Vaporizer heizt das Material in der Regel auf Temperaturen zwischen 180 und 210°C auf, während bei einer Pfeife oder einem Joint bis zu 900°C erreicht werden. Außerdem werden die Wirkstoffe

durch den Dampf extrahiert und gesammelt, was eine viel sicherere Einnahmeform darstellt und ein insgesamt angenehmeres Erlebnis bedeutet. Verdampfen wird heutzutage oft mit dem Inhalieren bei E-Zigaretten verglichen, wobei beim Verdampfen von getrockneten Kräutern (oder Wachs) keine chemischen Mittel verwendet werden, wie das bei den meisten E-Zigaretten/E-Liquids der Fall ist. Bei der Verwendung von hochwertigen (vorzugsweise biologisch gezüchteten!) Kräutern kann man sicher sein, keine giftigen Stoffe zu inhalieren.

2. Wirkung Ein weiterer bedeutender Aspekt – für viele KonsumentInnen ein maßgeblicher – ist die Wirkung des Krauts/Wachs/Hash, wenn es verdampft wird. Nicht nur handelt es sich

Volcano Dosierungkapseln

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se Methode die Diskretheit des Verdampfens erhöht wird – was wir nachfolgend noch genauer besprechen wollen.

4. Diskretheit

Storz & Bickel Dosierungkapseln

um ein sehr ein anderes High – verglichen mit dem Rauchen des Materials, verschiedene Verdampfungstemperaturen erlauben es dem/der KonsumentIn außerdem, die Wirkung zu „steuern“. Das lässt sich auf die Tatsache zurückführen, dass die verschiedenen Wirkstoffe (THC, CBD etc.) bei unterschiedlichen Temperaturen verdampfen. Bei der Wahl höherer Temperaturen (um 210°C) werden beispielsweise höhere CBD-Konzentrationen extrahiert, während niedrigere Temperaturen mehr THC freisetzen und so ein unterschiedliches High produzieren. Deshalb wird ein Vaporizer empfohlen, der mit verschiedenen Temperatureinstellungen ausgestattet ist (was mittlerweile immer mehr zum Standard wird).

Dampf produziert wenig Geruch und keinen Rauch. Obwohl Dampf sichtbar sein kann (speziell bei Temperaturen um 190°C und höher), bleibt er nicht für lange Zeit im Raum hängen. Das bedeutet auch, dass der Geruch von Dampf sich nicht in der Kleidung festsetzt, wie das bei Rauch der Fall ist. Mit kleineren Vaporizern in Pen-Form – wie dem Storm oder den Puffco-KonzentratPens – kann man sehr gut unbemerkt bleiben, da diese einer E-Zigarette sehr ähnlich sehen und dadurch weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen, wenn man in der Öffentlichkeit verdampft. Wie bereits erwähnt, sind einige Vapes mit einem sehr schnellen Füllsystem (Kapseln) ausgestattet, was nicht nur beim Pflegen der Kammer hilft, sondern diese auch einfacher und weniger auffällig befüllen lässt.

5. Geschmack Erstmaligen Vaporizer-AnwenderInnen fallen oftmals zwei Dinge auf: die Sanftheit des Dampfes mpfes und das Aroma.

3. Benutzerfreundlichkeit Die Verwendung eines Vaporizers ist viel praktischer als das Rauchen von Kräutern. Da die Geräte immer intuitiver und einfacher in der Anwendung werden, gibt es keinen Grund mehr, seinen Vape nicht einzupacken, bevor man aus dem Haus geht, und auch unterwegs zu verdampfen. Kapselsysteme (wie jenes von Storz & Bickel für den Mighty und den Crafty) gehen noch einen Schritt weiter, indem man vorgefüllte Kapseln für noch einfacheres Laden vorbereiten kann. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass durch die-

DaVinci IQ Aromakammer

Arizer Solo II Temperaturanzeige

Indem man seine Kräuter verdampft, wird das Material nicht durch den Rauch verdorben, was das Verdampfen zu einem angenehmen Erlebnis macht. Die sogenannten Terpene verdampfen bei etwa der gleichen Temperatur wie THC, aber manche Terpene sind flüchtiger (oder duftender!) als andere. Nicht ohne Grund verwenden viele Leute ihren Vaporizer, um Kräuter wie Pfefferminze, Lavendel oder Kamille zu verdampfen. DaVinci hat seinen neuesten Vaporizer, den DaVinci IQ, mit einer sogenannten Aromakammer ausgestattet. Der Dampf wird dabei durch eine zusätzliche Kammer geleitet, die mit einer kleinen Menge Kraut gefüllt werden kann, um so zusätzliche Aromen hinzuzufügen. (x)






facebook.com/MedijuanaMagazin


Kampf um das beste Heilmittel im Spital ernhard ist seit 15 Jahren wegen eines Appetitmangelsyndroms Dronabinolpatient. Nach 14 Jahren wurde ihm dieses Medikament von der Krankenkasse genehmigt. Doch nach einem Sportunfall landete er in einem niederösterreichischen Krankenhaus. Seine Medikation löste dort Erstaunen und Entsetzen aus, da man doch solch schwere Drogen nicht einfach verschreiben könne. Als auch diese Hürde genommen war, erlebte Bernhard weitere Schikanen. Während des Frühstücks fragte er nach den Tropfen, die seine Übelkeit vertreiben und seinen Appetit anregen sollten. Bei diesen „ungiftigen Gifttropfen“ handelte es sich

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um Dronabinol in Öl aufgelöst. Wegen ihrer wasserabweisenden Fähigkeit und ihrer niedrigen Konzentration von 2,5 Prozent nimmt Bernhard sie pur ein. Im Krankenhaus bekam er aber seine Tropfen in einem kleinen Plastikbecher mit etwas Wasser. Eine Gebrauchsanleitung des Herstellers, in der genau auf die Verabreichung (auf Brot oder pur – nicht mit Wasser) eingegangen wird, wollten die Schwestern nicht lesen. Wenn Bernhard eine der Schwestern um seine Tropfen anflehte, kam auch einmal ein „Schauen wir einmal, wie lange es der Herr ohne Essen aushält“ oder: „Ihre Krankheit hätte ich auch gerne, dann würde ich end-

Migräne? Cannabis kann Abhilfe schaffen! talienische WissenschaftlerInnen haben in einer Studie eine weitere mögliche Indikation der Cannabinoide entdeckt: Medizinalcannabis kann womöglich zur Vorbeugung und Behandlung von Migräne eingesetzt werden. Die Cannabinoide sollen besser als bewährte Schmerzmittel gegen Migräne helfen und dabei weniger Nebenwirkungen verursachen. Ein Forscherteam um Dr. Maria Nicolodi am Interuniversitären Zentrum in Florenz hat untersucht, inwiefern Wirkstoffe des Cannabis zur Prophylaxe oder Therapie der Migräne und Clusterkopfschmerzen geeignet sind. Im ersten Schritt wurde eruiert, welche Dosis überhaupt zur wirksamen Bekämpfung der Kopfschmerzen nötig ist. Dazu erhielten 48 freiwillige MigränepatientInnen zunächst zehn Milligramm einer Mixtur aus zwei Cannabispräparaten (Bedrocan und Bedrolite), von denen das eine 19 Prozent Tetrahydrocannabinol (THC), das andere so gut wie kein THC, dafür aber neun Prozent Cannabidiol (CBD) enthielt. Die Dosierung wurde kontinuierlich gesteigert. Dabei stellte sich heraus, dass Dosen unter 100 mg wirkungslos blieben. Erst die orale Gabe von 200 mg reduzierte akute Schmerzen um 55 Prozent.

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In der zweiten Phase wurden 79 PatientInnen mit chronischer Migräne drei Monate lang entweder mit täglich 25 mg Amitriptylin oder mit 200 mg der THC-CBDMixtur behandelt. 48 ClusterkopfschmerzpatientInnen erhielten im selben Zeitraum entweder ebenfalls 200 mg THC-CBD oder täglich 480 mg Verapamil. Bei akuten Schmerzen wurden bei beiden Arten von Kopfschmerz weitere 200 mg der Kombination als Akuttherapie verabreicht. Die Ergebnisse der Studie können sich sehen lassen: Während die Gabe von Cannabis die Anfälle um bis zu 40,4 Prozent

lich abnehmen“. Nach einem Monat in jenem kranken Haus wurde Bernhard in ein anderes Spital überstellt. Obwohl Bernhard versucht hatte sicherzustellen, dass seine Versorgung mit Dronabinol über das Wochenende gewährleistet ist, musste er drei Tage ohne seine Medizin auskommen. Dann wurde es besser. Die Klosterschwestern brachten ihm die Tropfen, die noch immer in einem Tresor verwahrt wurden, ungefragt eine gute Stunde vor den Essenszeiten. Man scherzte und nahm es locker – Brüder, Schwestern und Ärzte kannten hier – an einem Platz, an dem hauptsächlich alte Menschen gepflegt werden – die Heilwirkung der wohltuenden Gifttropfen aus dem ungiftigen Allerweltskraut. Vorrätig waren sie dennoch nicht. Eigentlich hätte er nun schon in eine Rehaklinik kommen sollen. Aber der Antrag wurde im kranken Haus intern nicht weitergegeben. Die Tropfen wurden ihm diesmal bei der Überstellung einfach in die Hand gedrückt. In der neuen Klinik fragte auch niemand mehr danach – Bernhard verwahrte und dosierte die Tropfen selbst und konnte entsprechend seiner Gewohnheiten essen. Nach über fünf Wochen freut sich Bernhard: Aus dem Spital entlassen, kann er seinem Appetitmangel wieder mit natürlichen Blüten auf die Sprünge helfen.

und damit sogar besser als herkömmliche Migränemittel verringerte, konnte bei Clusterkopfschmerzen die Intensität und Frequenz nur in geringerem Ausmaß gesenkt werden. Als Akuttherapie ist Cannabis bei beiden Kopfschmerztypen gut wirksam, mit einer Reduktion der Schmerzintensität um 43,5 Prozent – bei Cluster-PatientInnen allerdings lediglich bei Menschen, die schon in der Kindheit an Migräne litten. Anders als bei herkömmlichen Schmerzoder Migränemedikamenten sind die Nebenwirkungen der Cannabisgabe weitestgehend positiv zu bewerten: Magenschmerzen, Darmentzündungen und Schmerzen des Bewegungsapparates nahmen merklich ab.


MEDI+GREEN

Giftige Zusatzstoffe in Vaporiserölen Das Vaporisieren halten wir für eine weniger schädliche Alternative zum Rauchen, bei der die Wirkstoffe sich auch am besten entfalten. Das ist auch weiterhin so, jedoch können sich beim Verdunsten bestimmter Verdünnungsmittel schädliche Nebenprodukte bilden. Dieses Phänomen betrifft besonders CBD-Öle.

m Sommer 2015 veröffentlichte Project CBD einen Bericht von Dr. Jahan Marcu, der die potenzielle Gefahr, die vom Erhitzen und Einatmen von Propylenglykol (PG) ausgeht, entdeckte. PG ist ein weitverbreitetes Verdünnungsmittel, das in zahlreichen Cannabisölprodukten, inklusive der Nachfülleinheiten für den Vape Pen, vorkommt. Die Studie zeigt auf, dass PG, wenn es in elektronischen Vaporisern erhitzt wird, als Spaltprodukt potenziell krebserregendes Formaldehyd bilden kann. Es ist eine schlechte Nachricht, dass PG typischerweise in CBD-Öl-Extrakten aus Cannabis oder Industriehanf vorkommen kann. Project CBD stellte fest, dass fast alle Marken von CBD-Vape-ÖL Propylenglykol oder, was noch schlimmer ist, Polyethylenglykol (PEG), einen anderen toxischen Zusatzstoff, enthalten. Das Journal of Alternative and Complementary Medicine (JACM) bestätigte die Gefahren, die durch PG entstehen, und bot Belege dafür, dass PEG erhitzt noch gefährlicher ist. Die ForscherInnen des Wissenschaftlichen Instituts für therapeutisches Marihuana in Arizona untersuchten den Zerfall von PG, PEG, pflanzlichem Glycerin und mittelkettigen Triglyceriden (wie zum Beispiel Kokosöl). Sie erhitzten die Stoffe auf 230°C, was eine hohe, aber akzeptable Temperatur bei der Verdampfung ist. PEG enthält eine große Menge Acetaldehyde und Formaldehyd, beides krebserregende Stoffe. Die Untersuchung bestärkte, dass PEG bei dieser Temperatur zu Formaldehyd zerfällt.

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„Das Einatmen von Formaldehyd kann mit dem Auftreten von myeloischer Leukämie und nasopharyngealem Krebs in Verbindung gebracht werden“, stellten die ForscherInnen fest. Weiterhin konstatierten sie, dass die Menge an Formaldehyd, die bei der Erhitzung von ungefilterten PEG entsteht, vergleichbar ist mit der Formaldehyddosis beim Rauchen einer einzigen Zigarette. Die mittelkettigen Triglyceride erzeugten eine kleine Menge Acetaldehyd (ungefähr 33-mal weniger als PEG). Pflanzliches Glycerin erschien nicht in einer feststellbaren

Menge unter den untersuchten toxischen Stoffen. Das Verdampfen von Cannabis ist eine gesündere Methode als das Rauchen von Cannabis, doch spielt die Qualität des Produkts dabei eine große Rolle. Grundsätzlich müssen beim Verdampfen die flüchtigen Terpene und Cannabinoidverbindungen (THC, CBD) freigesetzt werden. Es soll aber kein Rauch entstehen. Statt der 400°C, die beim Verbrennen des Cannabis entstehen, sind die Vape-Öle nur auf 160–190°C zu erhitzen, damit sie die Cannabinoide und Terpene freisetzen. Die Nebenprodukte der chemischen Reaktion bei einer Verbrennung um die 200°C sind nicht weniger schädlich als die bei über 400°C entstandenen. Da die Cannabinoide bei einer Temperatur von unter 230°C verdunsten, ist es prinzipiell möglich, Schädigungen durch ein mit PEG oder PEG versetztes Cannabisöl zu vermeiden, aber gewöhnlich verteilt sich die Hitze in den Vaporisern nicht gleichmäßig. Nahe an die Heizeinheit gelangtes Öl kann einer höheren Temperatur ausgesetzt sein, besonders bei Vape Pens und anderen elektronischen Handverdunstern. Ein Teil dieser Probleme tritt auf, weil die Regulierungsvorschriften nicht immer die Methode des Konsums von chemischen Verbindungen im Auge behalten – Verdunsten, Schlucken und Rauchen sind eben unterschiedliche Formen den Cannabiskonsums. PEG gilt im Allgemeinen als risikolos, beim Erhitzen und Einatmen verändert sich jedoch diese Einschätzung.


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MEDI+GREEN

Cannabis – das bevorzugte Schmerzmittel In zivilisierten Gesellschaften hat jeder das Recht seine Schmerzen zu lindern, wenngleich das Mittel dazu umstritten ist. Bei chronischen Schmerzen verschreiben die Ärzte regelmäßig Medikamente mit Opiatgehalt, aber auch die Anwendung von Cannabis ist verbreitet. Diejenigen, die beide Heilmethoden ausprobiert haben, halten Cannabis für haushoch überlegen. orscherInnen der University of California und der Kent State University erstellten eine Erhebung unter etwa 3.000 MedizinalcannabispatientInnen, in der die Wirkung von Opiaten (rezeptpflichtigen Schmerzmitteln, Morphium und Heroin) und Cannabisschmerzmitteln subjektiv verglichen wurden. Ausgangspunkt war die Tatsache, dass in den US-Bundesstaaten, die medizinisches Marihuana genehmigt haben, immer mehr Menschen bei der Behandlung von Schmerzen von Opiaten auf Cannabis umgestiegen sind. In der Folge gingen die Todesfälle durch Opiatüberdosierungen beträchtlich zurück. In den Vereinigten Staaten verloren 2015 etwa 33.000 Menschen ihr Leben durch den Gebrauch von Opiaten, und diese Zahl steigt jährlich. Grund genug, eine weniger riskante Methode zur Schmerzstillung zu suchen. Die Untersuchungsergebnisse sprechen für sich. 61 Prozent der PatientInnen hatten in den sechs Monaten vor der Untersuchung Opiate zusammen mit Cannabis genommen. 97 Prozent von ihnen stimmten zu, dass die Anwendung von Cannabis die benötigte Men-

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ge von Opiaten verringere. 89 Prozent von ihnen erklärten, dass die Opiate unangenehme Nebenwirkungen auslösten, beispielsweise Verstopfung und Brechreiz. 92 Prozent gaben an, dass mit der Anwendung von Cannabis die Nebenwirkungen erträglicher wurden,

81 Prozent sagten aus, dass Cannabis allein genommen Schmerzen wirkungsvoller stille als in Kombination mit Opiaten. Kein Wunder also, dass 92 Prozent der Befragten Cannabis den Opiaten als schmerzstillendes Mittel vorziehen. Diese Entscheidung ist aus medizinischer Sicht absolut zu unterstützen, denn Opiate können schwere Abhängigkeiten verursachen und in toleranzbedingten erhöhten Dosen sogar den Tod zur Folge haben. Die Potenz einer Cannabisabhängigkeit ist dagegen viel geringer und eine Überdosierung führt nicht zum Tod. Die ForscherInnen formulierten knapp, dass „in einer Gesellschaft mit weniger Opiatabhängigen die Schädigungen für die allgemeine Gesundheit viel geringer sind“. Sie befürworteten weitere Untersuchungen zum Thema, da die gegenwärtige Studie auf subjektiven Einlassungen der PatientInnen basiere und auch die angewandte Menge nicht angegeben worden sei. Trotzdem zeichnet sich eine deutliche Tendenz hin zu Schmerzstillung mit Cannabis ab und in näherer Zukunft wird diese in immer mehr Ländern den Vorrang vor Opiaten bekommen.


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MEDI+GREEN

THC und CBD bei der Heilung von Knochenbrüchen Israelische ForscherInnen sind weiterhin führend bei der Untersuchung von medizinischem Cannabis. In erster Linie durch Untersuchungen, die an der Jüdischen Universität und der Universität Tel Aviv durchgeführt wurden, konnte festgestellt werden, dass THC und Cannabidiol (CBD) die Heilung von Knochenbrüchen fördern und die Lysylhydroxylasen (zur Knochenheilung nötige Enzyme) in den knochenbildenden Zellen aktivieren können. us biologischer Sicht sind diese Ergebnisse bedeutsam, da die Untersuchung kontrolliert unter der Aufsicht von ForscherInnen aus 18 Ländern durchgeführt wurde. Das Züricher Institute for Biomechanics und das Department of Biomedical Engineering sowie das Department of Orthopedics der schwedischen Lund University arbeiteten mit der israelischen Gruppe zusammen, um die Wirkungen der Cannabisagonisten (CBD und THC) auf das Knochensystem und ihre biochemische Interaktion zu erkunden. Dies ist die erste Untersuchung der Wirkung von Cannabis auf die mechanische Struktur des Körpers, an der sich so viele bedeutende WissenschaftlerInnen beteiligten. Einer von ihnen stand „Pate“ – der Cannabisforscher Dr. Raphael Mechoulam, der vor 50 Jahren das THC und später das CBD entdeckte. Seine Arbeit über das CBD legte die primäre Sprache der Studien über medizinisches Marihuana fest und seine jüngsten Entdeckungen über die Heilwirkung bei Knochenbrüchen könnten richtungsweisend sein. Die Untersuchung umfasste drei Experimente. Zunächst wurde Ratten mit gebrochenen Oberschenkelknochen THC und CBD injiziert, um die Wirkung auf die strukturellen und mechanischen Eigenschaften bei Knochenbruch zu testen. Anschließend wurde die Wirkung einer 50/50-Mischung aus CBD und THC am Kallus (Schwiele eines geheilten Knochenbruchs) untersucht. Die molekulare Zusammensetzung der Knochen wurde in

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beiden Experimenten neun Wochen lang mit FTIR (Fourier Transform Infrared Spectroscopy) untersucht. Im dritten Experiment wurde untersucht, welche Wirkungen CBD und THC bei der Knochenheilung auf knochenbildende Zellen haben. Für die mechanischen Tests wurden 3-D-Röntgenaufnahmen verwendet. Die Fixierung wurde entfernt und die Mineralisierung des Knochens untersucht. Nach dem Abbildungsprozess wurde die Festigkeit des Knochens getestet – mit einer Biegung von 5 mm/min, bis der Knochen wieder brach. Bei diesem dritten Experiment wurden neu entstandene knochenbildende Zellen von MäuDr. Raphael Mechoulam

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sen verwendet, die vier Tage lang bei 37°C gezüchtet worden waren. Als sie eine Reife von 80 Prozent erreicht hatten, gab man THC und CBD hinzu. Mit den aus der Züchtung extrahierten Ribonukleinsäuren maß man den Lysylhydroxylasenspiegel, die Entwicklung der Gene, die bei der Produktion eine Rolle spielen, sowie das mRNA (welches den zur Proteinsynthese benötigten Code enthält). Nach sechs bis acht Wochen zeigte sich, dass sich der Kallus bei Ratten, die mit CBD und THC behandelt worden waren, stärker vergrößert hatte als bei denen, die andere Mittel bekommen hatten. Die ersten Experimente zeigten auch, dass CBD die Festigkeit des Knochens und seine mechanischen Eigenschaften beträchtlich steigert. Im zweiten Experiment fand man nach Ablauf von acht Wochen heraus, dass THC die Stärke und Festigkeit von Knochen bis zum Maximum steigert, in einem etwas höheren Maße als CBD. Schließlich stellte man nach dem dritten Experiment fest, dass CBD selektiv die Lysylhydroxylasgene und den mRNA-Spiegel erhöht. Das Ergebnis der Untersuchungen ist die bisher wahrscheinlich bedeutendste publizierte Datensammlung in Verbindung mit Cannabis und Knochenbrüchen, die einen tiefen Einblick in die genetischen Wirkungen von Cannabis auf den Körper gewährt. Die Ergebnisse bieten wichtige Belege für die Biomechanik. Wir können aufgrund der Ergebnisse der Untersuchung mitteilen, dass THC und CBD die zur Knochenheilung wichtigsten Enzyme und beteiligten Gene stimulieren.


Medical Cannabis in Deutschland Bitte zahlen und warten as deutsche Cannabisgesetz ist erst wenige Monate alt – und die Beschwerden häufen sich. Noch immer verweigern viele MedizinerInnen die Verschreibung von Cannabisblüten. Wenn ein/e PatientIn dann doch endlich das begehrte Rezept in der Hand hält, gehen die Schwierigkeiten erst los. Obwohl das Gesetz

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vorschreibt, dass Cannabisrezepte nur in begründeten Ausnahmefällen abgelehnt werden dürfen, mehren sich die Meldungen, dass nicht einmal die Hälfte der Anträge bewilligt werde. Die Krankenkassen behaupten entgegen aller wissenschaftlichen Evidenz, dass für den dauer- und regelhaften Leistungsanspruch

der Nachweis der Wirksamkeit fehle. Sie übernehmen deshalb nur bei 20 bis 60 Prozent der Fälle die Kosten, die durchschnittlich 540 Euro pro Monat betragen. Die hohen Kosten ergeben sich aus dem im Vergleich zum Schwarzmarkt bis zu dreimal so hohen Abgabepreis in den Apotheken. Einige Ärzte hatten berichtet, dass Kassen die Kostenerstattung nur sehr zögerlich bewilligten – laut dem Münchener Unternehmensgründer Vaclav Cerveny, der im Herbst in der bayerischen Hauptstadt ein Cannabiszentrum zur Beratung und Behandlung von PatientInnen aufbauen will, ist dies nur bei 20 bis 30 Prozent der PatientInnen der Fall. Insgesamt ging die Menge des verschriebenen Cannabis nach der Gesetzesänderung leicht zurück. Wurden im Dezember 2016 noch über 17 Kilogramm verschrieben, waren es im April 2017 nur mehr 14 Kilogramm. Zur Massenmedizin wurde Medical Cannabis somit bisher nicht. Konnten nach der Vorläuferregelung nicht einmal 1.000 deutsche StaatsbürgerInnen Cannabis aus der Apotheke beziehen, berichten die Krankenkassen jetzt von Anträgen im vierstelligen Bereich. Überträgt man jedoch die Datenlage des US-Bundesstaates Colorado auf Deutschland, sind mindestens 250.000 PatientInnen zu erwarten, für die Cannabisblüten die beste Medizin sind.

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CANNA+GLOBE

CBD- und Hanfsamenöle unter dem Mikroskop In Prag wurden erstmals innerhalb der Europäischen Union unabhängige Tests von im Einzelhandel erhältlichen Ölen mit Cannabidiolgehalt und Hanfsamenölen durchgeführt. Die Ergebnisse bestätigen, dass eine Qualitätskontrolle bei Massenprodukten aus Hanf notwendig ist. ie Hanfindustrie hat sich in den letzten Jahren gewaltig entwickelt und die Qualitätskontrolle konnte damit nicht Schritt halten. Am Fachbereich für Lebensmittelanalyse und Ernährung an der Prager Chemischen und Technologischen Universität wird das erste PFC-geprüfte europäische Laboratorium betrieben. PFC (Patient Focus Certification) ist ein unabhängiges Programm zur Zertifizierung der Qualität von Produkten auf Cannabisbasis – also für Medikamente, aber auch medizinisch-technische Geräte, Nahrungsergänzungsmittel

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und Lebensmittel. PFC überprüfte in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Cannabis und Cannabinoid Institut (ICCI) einige im Handel erhältliche CBD-Produkte und Hanfsamenöle. Insbesondere die unabhängigen Qualitätstests von Produkten auf Cannabisbasis, die für den menschlichen Verzehr gedacht sind, bestärken, dass Sicherheitsbestimmungen bei Herstellung und Vertrieb nötig sind.

Strenge Methodik Die von der Professorin Jana Hajšlová geleitete Gruppe untersuchte im letzten Quartal 2016 insgesamt 29 Öle, die CBD enthalten – den nicht psychotropen, biologisch aktiven Wirkstoff des Cannabis, sowie aus Hanfsamen gepresste Öle. In beiden Kategorien interessierte sie die Qualität und Herkunft der benutzten Öle sowie die eventuell in den Ölen feststellbaren Umweltverunreinigungen, etwa polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoff (PAH). Zum Schutz der Gesundheit der KonsumentInnen legten die ForscherInnen bei den Qualitätsprüfungen die höchsten in den Rechtsvorschriften festgelegten Grenzwerte zugrunde. Bei den CBD-Ölen wurde auch die Qualität des angegebenen CBD mit denen vom Hersteller angegebenen Werten und dem potenziellen THC-Gehalt verglichen. Für Lebensmittel auf Cannabisbasis erstellte der Forschungsdirektor des ICCI, Tomáš Zábranský, die Bewertungsrichtlinien. Die ForscherInnen untersuchten das

Vorkommen von polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, die nach der Einstufung der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) zu den krebserregenden und das Erbgut verändernden Stoffen gehören. Die krebserregende Wirkung dieser Stoffe wurde an Tieren experimentell und an Menschen mit epidemiologischen Untersuchungen festgestellt. Das ist besonders wichtig für alle, die CBD langfristig wegen seiner wohltuenden Wirkungen konsumieren. Der zweite Untersuchungsgegenstand war der


THC-Gehalt. Diese psychoaktive Verbindung ist schon in relativ kleinen Mengen in der Lage, die Wahrnehmung zu beeinflussen, was besonders die Fähigkeit Auto zu fahren und Entscheidungen zu treffen in Mitleidenschaft ziehen kann, wenn die KonsumentInnen sich nicht im Klaren darüber sind, dass ihre Psyche unter dem äußeren Einfluss eines Wirkstoffes steht. Darüber hinaus könnte der Nachweis von THC im Blut bei einer Verkehrskontrolle zum Führerscheinentzug führen. Falls sich im Falle einer behördlichen Kontrolle des Öls herausstellt, dass der THC-Gehalt über dem erlaubten Höchstwert liegt, kann gegen den/die KäuferIn sogar ein Strafverfahren wegen Drogenbesitzes eingeleitet werden.

Zusatzstoffe und zu viel THC Die Ergebnisse der Analyse blieben leider hinsichtlich der Qualität weit hinter den Erwartungen zurück. Das veranlasste das ICCI und den Fachbereich für Lebensmittelanalyse und Ernährung dazu, die KonsumentInnen über die Risiken der gefährlichen Verunreinigungen zu informieren. Hinsichtlich der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAH) wurden neun der getesteten 29 CBD-Öle (31 %) als „zufriedenstellend“

bewertet. Die Hanfsamenöle schnitten besser ab. In dieser Kategorie hielten 23 der 25 untersuchten Proben (92 %) den vorgeschriebenen PAH-Wert für Lebensmittel ein. Bei der Analyse wurde deutlich, dass sich die KonsumentInnen oft nicht im Klaren über die Zusammensetzung der jeweiligen Produkte sind. Bei 60 Prozent der untersuchten CBD-Öle war der THC-Gehalt nicht auf dem Etikett aufgeführt – obwohl der/ die BenutzerIn einen positiven THC-Test riskiert, beispielsweise bei Verkehrskontrollen oder Überprüfungen am Arbeitsplatz. Bei einem Viertel der untersuchten Öle ist

die in der Tschechischen Republik erlaubte Schwelle von 2 ng/ml THC schon bei der empfohlenen Dosis im Blut nachweisbar und bei weiteren 10 Prozent bei Anwendung der auf der Packung angegebenen Maximaldosis. Bei 34 Prozent der CBD-Öle war der wahre Gehalt von CBD bzw. Cannabidiolsäure (CBDA) problematisch, und zwar im Bereich der vom Hersteller angegebenen Dosierung! Über die Konsequenzen der Untersuchung sagte der leitende Direktor des ICCI, Pavel Kubu: „Wir nahmen Kontakt mit allen Herstellern der untersuchten Lebensmittel auf Cannabisbasis auf, teilten ihnen die Ergebnisse mit und boten ihnen Hilfe bei Sicherheitsuntersuchungen und der Verbesserung der Qualität an. Eine Liste der Produkte, bei denen die Grenzwerte der PAH-Analyse zufriedenstellend eingehalten wurden, machten wir in einem Verzeichnis auf der Webseite PFC International allen KonsumentInnen zugänglich. Die in der International Medical Cannabis Patients Coalition (IMCPC) zusammengeschlossenen Patientenorganisationen bekommen Informationen über die Qualität der von ihnen benutzten Öle. Die Liste der Öle mit einer als ‹geeignet› eingestuften Qualität befindet sich auf der Webseite des ICCI in der Rubrik Pressemitteilungen.“

text: Miklós Szelestei

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MEDI+GREEN

Sondernummer zum Thema Cannabis und Epilepsie Obwohl Cannabis seit Jahrhunderten zur Behandlung von Krampfanfällen verwendet wurde, verbot man im 20. Jahrhundert seine medizinische Anwendung. Mit der Lockerung der Gesetze für die medizinische Anwendung von Cannabis begannen Untersuchungen der klinischen Anwendbarkeit nun von Neuem. ie Redaktion der Fachzeitschrift Epilepsy & Behavior gab kürzlich eine Sondernummer über das Potenzial der Cannabinoide bei der Behandlung von Epilepsie heraus. Die Publikation enthält Studien bekannter Epilepsiefachleute, nach deren Meinung ein tiefgehendes Missverständnis der öffentlichen Meinung über die Epilepsietherapie auf Cannabisbasis herrsche. Und da ein dringender Bedarf bestehe, den PatientInnen medizinisches Cannabis zur Verfügung zu stellen, sei eine Zusammenfassung des Wissens über die Cannabinoide wichtig. Die Publikation wendet sich also an NeurologInnen und EpileptologInnen und bietet einen Überblick über die historischen Aspekte der Epilepsiebehandlung mit Cannabis, über die Botanik und Pharmakologie sowie die Grundlagen des Endocannabinoidsystems. Darüber hinaus werden die verfügbare anekdotische Evidenz und klinische Untersuchungen detailliert aufgeführt. Risiken bei der Verwendung in Fällen von Epilepsie und mögliche Wirkungen der Cannabinoide im Gehirn werden diskutiert und Aspekte des Cannabisanbaus und seiner Verbreitung sowie rechtliche Implikationen bei der Verwendung in der Epilepsiebehandlung dargestellt. Dr. Raphael Mechoulam, der bekannte Cannabinoidentdecker, gibt dem Thema einen historischen Rahmen. Er merkt an, dass

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die Anwendung von nicht psychoaktiven Cannbinoiden (CBD) in Israel offiziell für die Behandlung von Epilepsie bei Kindern zugelassen wurde. Zwischen der Beendigung der

Studie und der Freigabe des medizinischen CBDs seien mehr als 35 Jahre vergangen. „Ich denke, dass CBD und andere Cannabinoide in den kommenden Jahrzehnten einen bedeu-

tenden Fortschritt in medizinischer und therapeutischer Hinsicht erzielen werden“, sagte Dr. Mechoulam. Die Publikation nimmt eine der spannendsten Herausforderungen bei der medizinischen Anwendung von Cannabis an: die Untersuchung von Drogen auf Pflanzenbasis im Spannungsfeld der Interessen der Pharmaindustrie. Beispiele aus den Vereinigten Staaten und Großbritannien werden analysiert, um zu zeigen, wie zwei Großunternehmen – GW Pharmaceuticals und die Universität von Mississippi – bei der Herstellung von medizinisch reinen Cannabinoiden vorgehen. Wissenschaftliche Protokolle zum Gebrauch von therapeutischem Cannabis in den USA sowie die staatliche Qualitätskontrolle, die bei den „handwerklich gefertigten“ Präparaten oft fehlt, werden offengelegt. „Wir hoffen, dass die Artikel zu einem größeren Verständnis führen, und was noch wichtiger ist: weitere Untersuchungen über Fragen der Epilepsie und zur wissenschaftlichen Erforschung der Vorteile und Risiken der Therapie auf Cannabisbasis anregen“, führen die RedakteurInnen aus. „Wir müssen einen Wissenspool erstellen für die Anwendung, der sich schnell ändernden wissenschaftlichen und Reglementierungsvorgaben im ärztlichen Gebrauch von Cannabis und Cannabinoiden.“


Hohe Zustimmung bei TV-Diskussion „Österreichs Cannabispolitik ist ein Desaster“ ach Ansicht des Obmanns des HanfInstituts, Toni Straka, ist die österreichische Cannabispolitik ein Desaster, denn Kranke müssen nach wie vor bei der Anwendung von natürlichem Cannabis mit einer Haftstrafe rechnen. Dieser Meinung stimmten über 86 Prozent der TeilnehmerInnen einer Onlineumfrage des TV-Senders Puls4 und 50 Prozent der 500 TeilnehmerInnen einer Echtzeitumfrage des Meinungsforschungsinstituts OGM Anfang Juli zu. In der Sendereihe „Im Namen des Volkes“ zum Thema „Cannabis legalisieren – Ja oder Nein“ diskutierten Rechtsanwalt und Suchtmittelgesetzexperte Gottfried Hudl, Kinder-

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psychiaterin Dagmar Zidek und Toni Straka mit der Salzburger Juristin Eleonore Hübner, dem Grazer Richter Helmut Wlasak und dem Linzer Suchtmediziner Kurosch Yazdi über die Vorteile der Legalisierung. Straka forderte in der teilweise sehr hitzigen Diskussion die Legalisierung von Cannabis als Heil- und Genussmittel und regte Sofortmaßnahmen zur Straffreistellung von kranken Menschen an, für die Cannabis das ideale Heilmittel mit den geringsten Nebenwirkungen darstellt. Die Leiterin der Fraktion, die gegen eine Legalisierung von Cannabis sprach, stimmte Straka zu, dass CannabispatientInnen nicht

verfolgt werden sollten. Sie bestätigte auch, dass der österreichische Cannabiskonsum im Vergleich zum Alkoholmissbrauch nicht das größere Drogenprobem darstelle. Dr. Zidek wies auf die lange Erfahrung mit Cannabis als Medizin hin und erklärte, dass Hanf schon lange als Ausstiegsdroge bei anderen Süchten angewendet werde. Rechtsanwalt Hudl sagte, dass Cannabis mit anderen legalen Drogen gleichgestellt werden solle, da die derzeitige Politik nur Opfer fordere, die kein Verbrechen begangen hätten.

So denkt Österreich über Cannabis: Die Abstimmung mit 50 Prozent Ja- und 50 Prozent Neinstimmen schlüsselte sich im Detail so auf: – Frauen: 46 % JA, 54 % NEIN – Männer: 56 % JA, 44 % NEIN – 16–29 Jahre: 54 % JA, 46 % NEIN – 30–49 Jahre: 47 % JA, 53 % NEIN – über 50 Jahre: 51 % JA, 49 % NEIN – Eltern mit Kindern bis 18 Jahren: 42 % JA, 58 % NEIN – Städte über 50.000 EinwohnerInnen: 46 % JA, 54 % NEIN – Gemeinden bis 2.000 EinwohnerInnen: 70 % JA, 30 % NEIN

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MEDI+GREEN

CBD-Behandlung von Gehirntumoren bei Kindern Nachdem britische Eltern verzweifelt versucht hatten, die Gehirntumore ihrer Kinder ohne ärztliche Aufsicht mit Cannabidiol (CBD) zu behandeln, begannen britische ForscherInnen zu untersuchen, ob eine chemische Verbindung des Cannabis für diese Therapie verwendet werden kann. rof. Richard Grundy, leitender Forscher am Children’s Brain Tumour Research Centre der Universität Nottingham, sagte, dass sich in den vergangenen sechs Monaten immer mehr Eltern gemeldet hätten, die mit der Hoffnung auf Heilung ihren Kindern CBD-Öl gegeben hätten. Obwohl es noch keine klinische Untersuchung gibt, ob CBD ¬– ein nicht psychoaktiver Wirkstoff des Cannabis – gegen Gehirntumore bei Kindern hilft, wurden Studien eingeleitet, in welchen die Wirkungen von Molekülen auf Cannabisbasis bei erwachsenen KrebspatientInnen untersucht wurden. Diese CBD-haltigen Produkte sind online erhältlich, obwohl nach den neuesten Gesetzesänderungen die Firmen zum Vertrieb eine Genehmigung benötigen. „Eine neue Form der Behandlung von Hirntumoren bei Kindern ist dringend nötig, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, daher erwarten wir mit Spannung die Wirkung des Cannabidiol auf die Tumorzellen“, stellte Grundy heraus. Hirntumore führten im Vereinigten Königreich bei mehr Kindern zum Tod als andere Arten von Krebs. Bei ungefähr 1.750 PatientInnen im Kindesalter werden jährlich Krebserkrankungen festgestellt, davon etwa 400 Tumore im Hirn und im Knochenmark. Die erste Untersuchung ihrer Art versucht nun festzustellen, ob CBD das Ausmaß der Tumore verringern kann. Die ForscherInnen produzieren im Labor Zellen aus verschiede-

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nen Hirntumoren, einige unter Zugabe von Cannabidiolmolekülen, andere ohne. Danach vergleichen sie die Unterschiede beider Proben mit einer Zellmarkierungstechnik. Sie hilft bei der Feststellung, ob die Zellen sich geteilt haben, und ob es solche gibt, die abgestorben sind. Grundy und seine Forschungsgruppe rechnen damit, dass die in Cannabidiol gezüchteten Hirnzellen gesund bleiben. Sie hoffen, dass die in CBD gezüchteten Hirntumorzellen ihr Wachstum einstellen oder absterben. Katie Sheen, Mitarbeiterin der Stiftung Astro Brain Tumor, die die Studie mitfinanzierte, sagte, wenn die Experimente erfolgreich ver-

liefen, könnte mit CBD eine hinsichtlich der Nebenwirkungen mildere, weniger toxische Methode zur Krebsbehandlung als Chemound Strahlentherapie entwickelt werden. Bei der neuen Therapie kam auch der Gedanke an eine Verquickung der Behandlungsmethoden auf, die bei anderen Krebserkrankungen wünschenswert sein kann. Dr. Wai Liu, Forscher an der Londoner St. George University, berichtete von seinen bisherigen Erfahrungen: „Mit CBD haben wir Experimente in Fällen von Leukämie durchgeführt und waren in der Lage, einige Signalwege auszuschalten, wodurch die Zellen besser auf die Chemotherapie reagierten.“ Er sagte, dass einige Pharmahersteller CBD mit den psychoaktiven Komponenten des Cannabis kombinierten, und dass THC bei der Behandlung von Hirntumoren positive Ergebnisse zeitigte, besonders in Verbindung mit der Chemotherapie. Liu fügte hinzu: „Alle Zellen müssen kommunizieren, und diese Kommunikation wird behindert. Das CBD versucht dies auszugleichen, was schließlich dazu führt, dass die Tumorzellen den Zelltod sterben können.“ Der Forscher sagte, die Zellen der Kinder seien flexibler und daher bestehe die Möglichkeit, dass das CBD eine etwas abweichende Wirkung entfalte. Der genaue Wirkmechanismus lasse sich jedoch erst nach Beendigung entsprechender Studien klären. Zu den UnterstützerInnen des Projekts gehören die Eltern von William Frost, einem vierjährigen Jungen, bei dem 2014 Ependymome – langsam wachsende Hirntumore – festgestellt worden waren, und der in Nottingham behandelt wird. Seine Eltern sind CBD-Pioniere, denn aufgrund ihrer positiven Erfahrungen haben viele andere Eltern eine Cannabidiolbehandlung begonnen.


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GROW Zitronen, Orangen, Grapefruits und Mandarinen – in den letzten zehn Jahren hatte ich so ziemlich alles in meinem Garten stehen, was die Zitrusfamilie hergibt. Zumindest dachte ich das. Denn gerade als ich glaubte, dieser Brunnen sei erschöpft, ist mir ein besonderer Cut von DNA’s Tangie untergekommen. s fing alles 2007 mit einem extrem zitronigen Jack Herer von Sensi an. 2008 holte ich mir dann DNA’s Lemon Skunk, mit seinen fetten orangenen Blütenfäden und dem unglaublichen Zitronengeschmack. Dieser Strain setzte einen neuen Standard in Sachen Aroma, denn sein Geruch war einfach nicht zu bändigen! Jeder war verrückt nach Lemon Skunk und noch heute blitzen die Augen meiner Freunde, wenn die Sprache auf diesen Strain kommt! Wenig später kam Greenhouse’s Super Lemon Haze. Es war zwar weniger zitronig, brachte aber den Punch, der Lemon Skunk fehlte. Auch ich war völlig verrückt nach diesen beiden Strains und ließ im Lauf der Zeit den ein oder anderen Beutel davon in Rauch aufgehen. Doch es kam, wie es kommen musste. Irgendwann hatte ich die Schnauze einfach voll davon. Ich war dem Geschmack überdrüssig und konnte keine Zitronen mehr sehen. Das gilt leider auch für alle OGs, Diesels und Tangies. Das bringt uns zurück zum Thema dieses Artikels: FLO und der Mojito Cut. Er kommt aus Wien von Premium Genetics, ist aber auch bei anderen Händlern erhältlich. Aus 100 Damen selektiert wurde er mir als etwas ganz Besonderes beschrieben. Wie gesagt, ich hatte eigentlich genug von Tangie, ließ mich dann aber doch von der Begeisterung des Gärtners mitreißen und nahm mir einen Steckling mit. Zum Setup: Der Mojito Cut steht zusammen mit 15 anderen Damen im 6-Liter-Topf auf 1,2 m x 1,2 m unter einer 600er. Während der Vegi und der ersten zehn Blütentage brennt eine MH, danach wird auf NDL umgestellt. Die Pflanzen stehen auf Biobizz

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FLO und der Mojito Cut Lightmix und FLO von Florian’s Living Organics. FLO ist der neue heiße Scheiß! Zumindest riecht es so, wenn man die Beutel öffnet. FLO ist ein Feststoffdünger und verspricht, deine Pflanze mit all dem zu versorgen, wofür du normalerweise eine ganze Produktlinie benötigst. Sie bekommt dann über den gesamten Zyklus nur noch reines Wasser ohne Zusätze. Auf der Verpackung steht, man soll FLO und das Substrat eine Woche vor Verwendung mischen, leicht angießen und eine Woche ruhen lassen. Ich mische also 50 Liter Biobizz Lightmix mit zwei Beuteln FLO, gieße die Mischung mit zwei Litern Wasser an, fülle sie zurück in den Erdsack und verschließe ihn mit Klebeband. Nach circa zehn Tagen öffne ich den Sack: Er ist von einem sichtbaren Myzel durchzogen und riecht angenehm erdig, der unangenehme Geruch ist völlig verschwunden. Ich verteile die 50 Liter Substrat gleichmäßig auf 16 6-Liter-Töpfe und fülle sie mit Lightmix auf. Dann setze ich meine Steckies

ein. Ich habe sie ein Mal getopped, für 14 Tage in 1-Liter-Töpfen auf Lightmix mit einer Handvoll FLO vorgezogen und sie sehen einfach super aus! Da FLO verspricht, dass der Anbau von Pflanzen mit den unterschiedlichsten Ansprüchen dank dieser Methode gelingt, pflanze ich 16 verschiedene Strains! Bei vielen Töpfen ragen bereits nach fünf Tagen fette weiße Wurzeln aus den Drainagelöchern und auch die oberen Teile der Pflanzen entwickeln sich entsprechend gut. Es hat sich ausgezahlt, dass ich den Mojito Cut ein Mal getopped habe, denn er hat in den ersten 20 Tagen trotzdem 200 Prozent an Größe zugelegt. Er hat die offene Struktur, die ich bei Pflanzen gerne sehe, und verströmt bereits jetzt den Geruch eines eiskalten Mojitos im Sonnenuntergang – nur eben zum Rauchen! Auch die übrigen 15 Strains entwickeln sich fantastisch. Sie haben alle ordentlich an Höhe zugelegt und zeigen keinerlei Mängel. Wenn ich in meinen Garten sehe, habe ich das Gefühl, meine Pflanzen sind endlich zu Hause.


Ich sprudle mein Gießwasser für einen Tag mit einem Belüftungsstein, wie man ihn in der Aquaristik verwendet, bereite es aber sonst nicht auf. Kein Osmosewasser, keine pH-Korrektur. Ich gieße das Wasser, wie es aus der Leitung kommt: pH 8,0, EC 0,7. Vor jedem zweiten Gießen messe ich den pH-Wert in meinem Topf – er liegt bei allen bisherigen Messungen bei 6,5! Auch die üblichen Schwierigkeiten, die man hat, wenn man unterschiedliche Strains in einem Raum züchtet, spielen keine Rolle: Sensibelste Sativas gedeihen prächtig neben gierigen Hybriden. Eines fällt mir besonders ins Auge: Die Strains weisen unterschiedliche Grüntöne auf, obwohl sie auf derselben Erdmischung wachsen. Es stehen Pflanzen mit sattem, dunklem Grün neben Pflanzen, deren Blätter nur ein zartes Grün aufweisen. Kompakte und fleischige Hybride erfreuen sich bester Gesundheit, genau wie die großen, offenen Sativas.

Am Ende der siebten Woche beginnen erste Pflanzen Stickstoff aus ihren Blättern zu nehmen und hellen auf. Die Blüten werden schwer und das Gewicht der Buds lastet auf den Trieben. Die Stempel färben sich Braun bis Orange und die Fruchtknoten beginnen anzuschwellen. Bald ist es soweit. Eine Woche später beginne ich die Blüten mit einem Mikroskop zu untersuchen, denn nur so lässt sich der perfekte Zeitpunkt für die Ernte bestimmen. Ich untersuche dabei Form und Farbe der Trichome. Sie blasen sich immer weiter auf – zum perfekten Erntezeitpunkt sind sie nicht mehr rund und klar, sondern haben eine Glockenform und sind milchig. Erste bernsteinfarbene Trichome zeigen ebenfalls an, dass der optimale Erntezeitpunkt bald erreicht ist. Ich ernte alle 16 Strains zwischen Tag 55 und Tag 65, also nach acht bis neuneinhalb Wochen. Einige Pflanzen hätten noch mehr aufhellen können, insgesamt bin ich aber sehr beeindruckt. Alle Pflanzen haben fette Buds und riechen derart intensiv, dass meine Freundin gereizt ruft: „Es riecht in der ganzen Wohnung!“, sobald ich einen Blick in meinen Raum werfe. Im Großen und Ganzen war dies einer der besten Durchläufe, die ich in den vergangenen zehn Jahren erleben durfte. Insgesamt ist die Qualität der Buds, was Geruch und Harzbesatz angeht, außer Konkurrenz. Ich habe das Gefühl, das Aroma sei nun in 3D statt wie bisher in 2D – es hat einfach an Tiefe gewonnen. Und auch der Ertrag von etwas über 550 Gramm (also ca. 0,9 g/Watt) kann sich sehen lassen. Die einzelnen Strains liegen zwischen 20 Gramm (Vienna Red Lights) und 45 Gramm (Black D.O.G.) pro Pflanze, was sich im Rahmen meiner üblichen Ergebnisse bewegt. Waren alle Tangies, die ich bisher stehen hatte, Abstufungen von Diesel und Mandarine, durchbricht dieser eine Cut das Spektrum und brilliert mit fruchtiger Limette, zarter Minze und leichtem Sandelholz im Abgang. Deshalb nenne ich ihn den Mojito Cut. „Wer hat mal wieder Urlaub nötig?“, frage ich meine Freunde, bevor ich den ersten Mojito anzünde. Der Geruch des Mojito Cuts

ist im Verlauf der letzten Wochen immer intensiver geworden und kann nur als betörend beschrieben werden. Als ich den Joint endlich anzünde, ruft einer meiner Freunde: „Ist das die neue Tangie, von der du erzählt hast? Das riecht man gleich!“ Und wirklich: Obwohl mehrere Joints durch die Runde gehen, riecht man es sofort, wenn wieder jemand an meinem Mojito gezogen hat. Erfrischende Schwaden eines eiskalten kubanischen Mojitos ziehen durch den Raum. Man hat das Gefühl der letzten Sonnenstrahlen des Tages auf der Haut und kann den Sand zwischen den Zehen spüren. Ich lehne mich zurück und denke mir, wie schön es wäre, könnte man nur alle Mojitos rauchen … (x)

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VOLLBLUT

Freilandzucht in ungünstigem Klima Ratschläge des Gärtners von Sweet Seeds® n meiner siebenjährigen Arbeit mit der Samenbank von Sweet Seeds® wurde ich mit vielen Anbau-Fragen zur Freilandzucht und zu passenden Sorten und Techniken unter ungünstigen klimatischen Bedingungen für den Gartenbau konfrontiert.

Eine zweite Möglichkeit bieten die Sorten von Sweet Seeds® F1 Fast Version®, deren Blütezeit sehr schnell kommt. Anfang bis Mitte Juli beginnen diese Sorten zu blühen und von der letzten Augustwoche an können sie geerntet werden. Meine Lieblingssorten von F1 Fast Version® sind Green Poison F1 Fast Version® (SWS41), Black Jack F1 Fast Version® (SWS49) und Cream Mandarine F1 Fast Version® (SWS50).

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Die ideale Temperatur Die ideale Temperatur liegt zwischen 18 und 26°C. Extreme Hitze ist nicht günstig, die Temperatur muss in jedem Fall unter 32°C liegen. Auch Temperaturen unter 14°C müssen in allen Stadien des Wachstums und der Blüte vermieden werden. Wind ist segensreich, solange die Pflanzen keinen Schaden nehmen, Regen ist jedoch immer ungünstig. Für den Freilandanbau in Ländern mit widrigen klimatischen Verhältnissen gibt es zwei Möglichkeiten. Erstens selbstblühende Sorten – es genügt, sie Anfang Juni keimen zu lassen, dann können sie schon Mitte August beerntet werden. Damit kann man die wärmste Periode ausnutzen und die Kälte umgehen. Meine liebsten selbstblühenden Sorten sind Green Poison Auto® (Sweet Seeds® SWS30), Crystal Candy Auto® (SWS61) und Killer Kush Auto® (SWS56).

Cream Mandarine F1 Fast Version®

Freilandzucht ist ein spezielles Hobby. Die Pflanzen können gestohlen, von den Behörden beschlagnahmt, von Tieren gefressen, infiziert oder durch Unwetter vernichtet werden. Aber die Freilandzucht ist (fast) kostenlos, und wenn alles gut geht, können die Ergebnisse hervorragend sein. Beim Anbau in der Natur zeigt sich die geschichtliche Verbindung von Mensch und Natur in voller Pracht, zudem beschäftigen wir uns mit einer Pflanze, die eine positive Stimmung hervorruft und uns zu unserem Glück mit einem sehr süßen Aroma verwöhnt. (x)

Black Jack F1 Fast Version®

Killer Kush Auto®

Crystal Candy Auto®

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Die Haupteigenheiten der Freilandernte


VOLLBLUT

BESTE QUALITÄT BESTER SERVICE, BESTER PREIS Dieses Jahr feiern wir von Atami unseren 20. Geburtstag. Ein besonderer Anlass, den Atami nicht unbemerkt verstreichen lassen will. Die Zeit ist gekommen, um seine Flügel auszubreiten und noch höher zu fliegen. Das diesjährige Jubiläum bietet den Anlass für Atami, seine Substratbeutel neu zu gestalten. Atami hat jetzt seinen eigenen bunten Stil. Sie werden es lieben, beim Tragen des Substratbeutels gesehen zu werden! Die Erscheinung der Substratbeutel ist von derselben Qualität wie die Substrate selbst – hochwertig! Aufgrund des neuen Designs können Sie die Substrate jetzt noch besser erkennen. Zum Beispiel kommen die Substratbeutel jetzt in Vollfarbausführung anstatt in Grau mit einem Hauch von Farbe. Soweit möglich wird die Farbgebung des alten Designs der Substratbeutel auf das neue Design übertragen. Der Bi Grow Mix erscheint jetzt in hellgrünem Design, der Janeco-Light-Mix hat sich zu Hellblau gewandelt und der Kilomix sticht jetzt, im neuen Design, mit seinem leuchtenden Gelb ins Auge. Die Kokossubstratbeutel haben sich in ein schönes Pink gewandelt und die Hydro Rokz haben eine schöne dunkelblaue Farbe. Worm Manure bekommt nicht nur ein neues Design, sondern auch einen neuen Namen: Worm Delight! Das neue Design von Worm Delight ist durch seine leuchtend rote Farbpalette sehr gut wiederzuerkennen. Nicht zuletzt ist Tammy, das Maskottchen von Atami, auch in jedem Design dargestellt. Falls Sie mit Atami in Kontakt bleiben möchten, besuchen Sie die Website und den Social-Media-Channel von Atami! Webseite: www.atami.eu Facebook: www.facebook.com/AtamiEU/ Tel.: +31 73 522 32 56

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VOLLBLUT

Vor fast zehn Jahren wurde in Nordkalifornien – der Cannabisvorratskammer Amerikas, wo PatientInnen mit einer entsprechenden Genehmigung schon seit 20 Jahren legal Cannabis erhalten können – eine Handvoll CBD-reiche Cannabissorten entdeckt. Damit begannen die Laborexperimente mit dem Ziel, eine CBD-reiche Cannabistherapie zu entwickeln, und in der Folge erschienen zahlreiche neu gezüchtete Cannabissorten. 52

CBD Therapy Heilung ohne High-Gefühl eute sind in fast jeder Samenbank CBD-reiche Sorten erhältlich. Es gibt allerdings sehr viel weniger Sorten, die überhaupt kein THC enthalten. Bei der Behandlung zahlreicher Krankheiten und Symptome kommt es nämlich ausschließlich auf das CBD an. PatientInnen, die es wegen seiner Heilwirkung anwenden, verlangt es nicht nach einer psychoaktiven Wirkung. Im Gegenteil – während ihrer täglichen Routine – bei der Verrichtung ihrer Arbeit beispielsweise – möchten sie keine THC-Euphorie empfinden. Versetzen wir uns in die Lage eines Lehrers oder eines Gerichtssekretärs: Diese Menschen wollen verantwortlich arbeiten. Natürlich wollen sie sicher sein, dass das Präparat oder die Pflanze, die sie konsumieren, keinen veränderten Bewusstseinszustand hervorruft. Mit der Zeit stellt sich zwar eine Toleranz gegenüber THC im Organismus ein und die Euphorie lässt mit der Zeit ohnehin nach. Bei hochkonzentrierten Ölen läuft dieser Prozess

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relativ schnell, im Verlauf einiger Wochen, ab. Im Anschluss daran sind die PatientInnen in der Lage, ihr gewohntes soziales Leben zu führen, und sie haben auch keine „Nebenwirkungen“ mehr. Trotzdem dürfte es für viele AnwenderInnen beruhigend sein, wenn die zur Therapie verwandte Sorte überhaupt keine psychoaktiven Cannabinoide enthielte. Eine solche Sorte ist die von der CBDCrew gezüchtete CBD Therapy. Der THCGehalt dieser Sorte ist sehr niedrig und liegt nach Angaben des Herstellers in der Nähe des gesetzlich vorgeschriebenen Höchstwertes (0,2 %). Klar, dass niemand diese Sorte zum Entspannen oder zur Veränderung des Bewusstseinszustands konsumieren wird. CBD Therapy durchlief in den USA (WercShop) und Europa (Fundación CANNA, Spanien) eine eingehende Laborprüfung. Der THC-Gehalt betrug nach der Messung von Fundación CANNA in den untersuchten Proben 0,35 Prozent, der CBD-Gehalt 8,32 Prozent.


Cannabidiol oder CBD ist ein nicht narkotisierender Bestandteil der Cannabispflanze, der über ein gewaltiges Therapiepotenzial verfügt. Obwohl CBD keine psychoaktive Wirkung entfaltet (wie THC), erweckt es großes Interesse bei WissenschaftlerInnen, medizinischen Fachleuten und PatientInnen, die medizinisches Cannabis oder CBD-reiche Produkte benutzen.

THC: 0,35% Analyse von: Fundación CANNA Art der Analyse: Cannabinoidgehalt (THC, CBD, CBN, CBG) Analysemethode: GC-FID

Wirkungen des CBD antiemetisch – verringert Brechreiz antikonvulsiv – lindert Krämpfe antipsychotisch – bekämpft psychotische Krankheiten antipyretisch – entzündungshemmend antioxidant – bekämpft neurodegenerative Krankheiten Anxiolitikum/Antidepressivum – beklemmungslösend, beruhigend

Die Analysen belegten, dass alle Proben einen niedrigen THC- und einen hohen CBDGehalt aufwiesen, damit konnten die Samen

CBN: NF CBG: 0,27%

Genetik (Indica/Sativa)

50/50

Blütezeit (Wochen)

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Folgende Symptome werden behandelt: – chronische Schmerzen – Morbus Crohn (chronische Darmentzündung) und andere Probleme des Verdauungstrakts – Diabetes – rheumatische Entzündungen – chronische Schmerzen des Hüftnervs (Ischias) – Herz- und Gefäßerkrankungen – Posttraumatisches Stresssyndrom – Angstzustände, Depression, Stress – bipolare Störungen – ADHS/ADS – antibiotikumresistente Infektionen – Multiple Sklerose – Schizophrenie usw.

CBD: 8,32%

Ertrag (g / m / 600W)

500

Geschlecht

feminisiert

THC % (Durchschnitt)

0,5

CBD % (Durchschnitt)

8–10

THC:CBD-Verhältnis

1:20+

Aroma

breites Spektrum von süßen, fruchtigen Aromen bis zum intensiv erdigen Trüffelaroma

für den Markt freigegeben werden. Daraufhin gab es Reaktionen von ZüchterInnen und TherapiekonsumentInnen, die monierten, dass die THC-Menge nicht immer niedrig genug gewesen sei. Bei manchen Samen lag das Verhältnis CBD:THC bei 5:1, bei anderen bei 2:1. Die CBD-Crew gab daher ausgedehnte Untersuchungen in Auftrag, die belegten, dass 50 bis 75 Prozent der CBD-TherapySamen über einen sehr niedrigen THC- und einen hohen CBD-Gehalt verfügten. Bei den anderen Samen habe einmalig der Anteil des THC denjenigen des CBD übertroffen, aber es seien auch Verhältnisse von 20:1 und 2:1 gefunden worden. Daher sei es möglich, dass sich in einem Paket ein oder mehrere Samen befänden, die den angegebenen THC-Wert überschritten. Die Firma arbeitet nun daran, CBD Therapy für ZüchterInnen und KonsumentInnen stabiler zu machen. Es handelt sich um eine neue, revolutionäre Sorte für alle PatientIn-

nen, die kein THC benötigen, und für jene, bei denen die psychoaktive Wirkung des THC kontraindiziert ist. CBD Therapy kann auch im Treibhaus gezüchtet werden und ist sowohl zur Herstellung von Extrakten als auch zum Mischen von Präparaten der am besten angepassten Wirkung geeignet. Auf jeden Fall wird AnwenderInnen eine Laboruntersuchung des medizinischen Cannabis empfohlen. Auch wenn die Zucht im Treibhaus den THCGehalt erhöhen kann, ist er im Vergleich zu anderen Pflanzen sehr niedrig. In Österreich, wo nicht nur der Handel mit Samen, sondern auch mit Cannabispflanzen erlaubt ist, kann diese Sorte bei Premium Genetics in Wien bezogen werden.

text: G.H. – C.S.

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VOLLBLUT

emo Chemo ist ohne Zweifel eine unserer besondersten Sorten. Zunächst verkörpert sie unsere erste Kooperation mit dem legendären kanadischen Grower Remo, auch bekannt als Urban Remo. Und dann macht ihr hoher THC-Gehalt sie zu einem absoluten Muss für alle LiebhaberInnen hochpotenter Genetiken, verleiht ihr zugleich aber auch zahlreiche therapeutische Anwendungsmöglichkeiten. Urban Remo ist zweifelsfrei eine der beliebtesten Celebrities des Cannabissektors. Der kanadische Grower sammelt auf seinem Youtube-Kanal eine Menge Fans, und für viele MarihuanakonsumentInnen sind seine Sortenkritiken inzwischen unverzichtbar. Wir von Dinafem hatten schon lange Lust auf eine Zusammenarbeit mit ihm, und als sich die Gelegenheit bot, zögerten wir natürlich

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Remo Chemo „Allerhöchste Potenz, Stabilität und therapeutische Wirkung“ keine Sekunde. Da sich der weltweit anerkannte Cannabisaktivist bei seinen Europareisen immer wieder über den Mangel kanadischer Genetiken auf den internationalen Messen wunderte, entschieden wir, uns mit Remo zusammenzutun und dieses Problem zu lösen, indem wir eine feminisierte kanadische Genetik mit seinem Namen schaffen. Das Ergebnis ist Remo Chemo, eine hammerstarke Genetik mit höchstem THC-

Gehalt, die von der UBC Chemo abstammt, einer Sorte, die der Legende nach von den ForscherInnen der University of British Columbia entwickelt wurde, um die Nebenwirkungen der Chemotherapie bei KrebspatientInnen zu lindern. UBC Chemo, eine Genetik mit einem THC-Gehalt von rund 24 Prozent, fehlt nie in Remos Garten in Maple Ridge. Er selbst benutzt sie, um die schweren Rückenproble-


sind bemerkenswert dicht und harzreich und verfügen außerdem über einen sehr hohen THC-Gehalt, bis über 20 Prozent.

Growen Diese Indica-dominante Sorte braucht intensives Licht und ein möglichst trockenes Umfeld, um sich gut zu entwickeln. Was die nötige Menge an Düngemitteln angeht, sollte nicht übertrieben und gemäßigt vorgegangen werden, denn bei zu viel Düngung leidet der Geschmack der Blüten und verliert an Intensität. Dank ihres Bubba-Kush-Erbes übersteht die Pflanze Wassermangel gut, doch natürlich solltet ihr mit dem Gießen nicht sparen, wenn ihr den Ertrag maximieren wollt.

Duft und Geschmack

me zu lindern, die er seit einem Verkehrsunfall hat. Und wegen eben diesen chronischen Schmerzen begeistert sich Remo auch so für Sorten mit hohem THC-Gehalt, die ihm helfen, sie zu überstehen. Aus ihnen allen sticht die UBC Chemo durch ihre Effizienz heraus.

Morphologie Remo Chemo ist die Frucht der Kreuzung zwischen einer UBC Chemo und einer männlichen regulären Bubba Kush. Wir von Dinafem Seeds sind von einem Ableger der Genetik ausgegangen, die Urban Remo aus dieser Kreuzung erhielt, und haben sie nach einem Test mit spektakulären Ergebnissen mit sich selbst gekreuzt, um ihre Genetik nicht zu vermischen, sondern absolut rein zu halten. Ihre vorwiegend Indica-typische mittelgroße Gestalt mit breiten Blättern haben wir dabei bewahrt. Remo Chemo ist eine dichte, starke Pflanze, die man einheitlich beschneiden sollte, die unteren Zweige mit eingeschlossen. Ihre Blätter sind breit, dunkelgrün und nehmen gegen Ende der Blüte purpurne, sogar richtig dunkle und fast schwarze Töne an, was ihren Anbau zu einem echten visuellen Erlebnis macht.

Das dominante Aroma der Remo Chemo ist ein klassisches Kush-Aroma, stark und intensiv; es bleibt lange auf der Zunge und hat viel mit den klassischen kalifornischen Aromen gemeinsam. Im Einzelnen bietet sie euch Noten von Erde, Benzin und schwarzem Pfeffer. Ihr Aroma und ihr Geschmack sind köstlich – wer sie riecht, verfällt ihrem Zauber geradezu automatisch.

Wirkung Remo Chemo hat eine starke Wirkung. Dank ihres hohen THC-Gehalts hilft sie, die Nebenwirkungen von Krebsbehandlungen (Erbrechen und Übelkeit) zu reduzieren. Außerdem regt sie den Appetit an und lindert

Schmerzen. Doch Remo Chemo kann natürlich auch zu Erholungszwecken verwendet werden. Sie hat einen hohen THC-Gehalt aber kaum CBD, und damit eine starke körperliche und psychoaktive Wirkung. Ihre Stärke und der exotische Ursprung machen die Remo Chemo zu einer unserer besondersten Sorten: Sie wird THC-liebende GrowerInnen, die bei ihrer psychoaktiven Potenz voll auf ihre Kosten kommen, absolut begeistern. (x)

Ertragsfähigkeit Die Ertragsfähigkeit dieser Pflanze liegt im Normalbereich der Kush-Sorten. Obwohl sie nicht allzu hohe Erträge liefert, ist sie äußerst potent, was die Gesamtbilanz wieder ausgleicht. Sie entwickelt die klassischen Kush-Buds von der Größe eines Golfballs: rund, einheitlich und kompakt. Ihre Buds 55


CANNA+GLOBE

Unsere Ethik: Bombengenetik! Regenerativer Grow- und Stecki-Shop in Linz Österreich ist nicht ohne Grund eines der Zentren der Cannabisindustrie in Europa, und das bezieht sich nicht nur auf Wien, sondern auf das ganze Land. In den größeren Städten und lokalen Zentren wurden in den letzten Jahren Growshops in großer Zahl eröffnet. Diese entwickeln sich schnell und wachsen bald aus den ersten noch beengten Geschäftsräumen heraus. So war es auch beim Green Habit Grow- und Klonshop, der Anfang 2015 eröffnet wurde und schon nach gut einem Jahr in größere Räume umzog.

Medijuana: Kaum eröffnet, zieht ihr schon wieder um – dafür muss es gute Gründe geben. Der erste Laden war nicht groß und wurde bald zu klein … Chrisi: Der Hauptgrund für den baldigen Umzug in die neue Location nach Linz/Leonding war, dass unsere Eigenproduktion immer mehr Gewicht bekam und der Platz für die Mutterpflanzen schnell zu eng wurde. In unserem alten Geschäft mussten wir mit nur 70 m2 auskommen. In unserem jetzigen Shop können wir uns auf 330 m2 so richtig austoben und viel effektiver arbeiten! Mitt-

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lerweile produzieren wir unsere Stecklinge größtenteils aus hauseigenen Mutterpflanzen, die auch von uns selektiert wurden. MED: Nach eurem Motto zu urteilen, sind die Pflanzen bei euch das Hauptprodukt. Liegt darin eure Stärke? Glaubt ihr, dass eure Pflanzen besser sind als diejenigen anderer Klonshops? Worin besteht die Besonderheit eurer Pflanzen? Welchen Vorteil habe ich, wenn ich meine Pflanzen bei euch bestelle? Chrisi: Unser Hauptgeschäft liegt im Verkauf von hochwertigen, vitalen Hanfpflanzen, sowohl Stecklingen als auch Pflanzen,

die wir aus Qualitätssamen vorziehen. Unser Ziel war von Anfang an, mit neuen Sorten und Genetiken den Markt zu bereichern. Eine unserer aktuellsten Selektionen ist die Bruce Banner x Screaming OG, eine Sorte aus den USA, die erstmals in Österreich als Steckling erhältlich ist – unsere Ethik – eine Bombengenetik! MED: Habt ihr auch eure eigene Genetik? In einigen Shops sind schon eigene Sorten aufgetaucht. Chrisi: Exklusiv bei uns erhältlich ist die „clone-only“ Sorte „Riddler“. Ein echter Glückstreffer, der bereits kurz nach Erscheinen zu den gefragtesten Sorten zählte! Es werden bald weitere Green-Habit-clone-only-Strains folgen! MED: Das Angebot ist sehr breit, aber kann ich auch Sorten nach meinem eigenen Geschmack bestellen? Chrisi: Wir sind bemüht, unser Sortiment laufend zu erweitern und zu verbessern. Es soll für jeden die passende Sorte dabei sein. Immer größerer Beliebtheit neben den Steckis erfreuen sich unsere vorgezogenen Samenpflanzen. Die Samenqualität ist uns dabei sehr wichtig und wir vertrauen daher ausschließlich auf Samen bewährter Hersteller wie zum Beispiel Humboldt Seeds, Dutch Passion, Barney’s Farm und Serious Seeds. Auf Vorbestellung können wir somit fast jeden Kundenwunsch erfüllen. (x)


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VOLLBLUT

Kali Mist feminisiert Schwergewichtige Sativa-Queen im perfekt weiblichen Gewand 58


ie Sorte Kali Mist von Serious Seeds ist eine Legende, eine zeitlose Königin unter den Sativa-Sorten dieser Welt, ein wahrer Evergreen. Ihre Züchtung geht auf das Jahr 1993 zurück. Seitdem ist Kali Mist mehrfach genetisch leicht verändert worden, teilweise weil ein Teil der Elterngenetik verloren gegangen war, teilweise aber auch aus dem Bestreben heraus, sie noch weiter zu optimieren. Simon, Inhaber und Breeder von Serious Seeds, trat sogar einmal extra eine Reise nach Kambodscha an, in der Hoffnung, dort auf alte, genetisch hochwertige Landrassen zu stoßen und sie nach Holland importieren zu können. Leider aber fand Simon „nichts, was mit der Klasse der Kali-Mist-Eltern zu vergleichen war“. Die verschiedenen genetischen Linien, die Simon in Kali Mist züchterisch vereinte, stammten ursprünglich aus Kambodscha, Kolumbien und Thailand (Sativa-Seite) und Afghanistan (Indica-Seite, geringerer Anteil). Die exotische Kali Mist offenbart die klassischen Sativa-Effekte in kristallklarer Qualität, sie liefert einen energetisierenden und inspirierenden High-Energy-Flash von körperlich wie geistig lang anhaltender, intensiver Wirkung. Mehrfache Auszeichnungen bei verschiedenen Cannabis Cups unterstreichen die große Beliebtheit dieses Sortenklassikers. Seit einiger Zeit ist Kali Mist nun auch als feminisierte Sorte erhältlich, und The Doc, ein großer Verehrer dieser Sativa-Queen, wollte herausfinden, ob sie auch in diesem züchterischen Gewand ihre herausragende Klasse bewahrt hat. Zu diesem Zweck säte er vier feminisierte Kali-Mist-Samen aus, dazu noch einige Samen einer anderen Sorte. Nach vier Tagen waren alle Keimlinge an der Erdoberfläche erschienen (beleuchtet von zwei Secret-Jardin-High-EfficiencyCFL-Leuchten à 75 Watt), einige Tage später pflanzte The Doc sie in 11-Liter-Töpfe ein und stellte sie in den Grow-Raum unter eine 600-Watt-Plantastar-HPS-Lampe. Was ein sehr lebendiges Wachstum bewirkte: Zwölf Tage nach der Keimung hatten die vier Sämlinge bereits eine Höhe von 10 bis 15 cm erreicht und einige Seitenverzweigungsansätze hervorgebracht. Nach drei Wochen berichtete The Doc, dass sie nun „regelrecht explodiert sind“, vom reichlichen Lichtangebot profitierend. Seine vier Kali-Mist-Plants waren nun bereits 25 bis 40 cm hoch und mit etlichen Seitenzweigen versehen, es war an der Zeit, die Blüte einzuleiten, was The Doc durch Reduzierung der täglichen Lichtperiode von 18 auf 12 Stunden bewerkstelligte. Natürlich war es nun auch Zeit für mehr Licht-Power, und The Doc hängte im Grow-Raum anlässlich der Blüte zwei GIB-Lighting-600-WHPS und eine 400-W-Osram-Son-T Plus auf. Er ließ die Kali-Mist-Pflanzen nur deshalb vor der Blüte bereits so groß werden, weil er in seinem Raum über reichlich vertikalen und

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horizontalen Platz verfügt und die Pflanzen dort problemlos größere Dimensionen erreichen können als in einem durchschnittlichen Grow-Raum. Die vier Kali-Mist-Pflanzen gingen zügig, innerhalb einer Woche, in die Blüte über. Als die ersten weiblichen Vorblüten erschienen, maß die längste Pflanze bereits 60 cm (bei 10 Internodien) und die anderen drei 45 bis 55 cm, das Streckungswachstum kam nun voll in Schwung. Die kleinste Kali Mist offenbarte einen scheinbar etwas höheren IndicaAnteil als die anderen drei, sie wuchs kompakter und hatte dunklere und etwas breitere Blätter. Nach zwei Wochen in der Blüte war The Doc über das heftige Streckungswachstum verblüfft: In nur einer Woche hatte die längste Pflanze um weitere 40 cm in der Höhe zugelegt! Ähnlich war es bei den anderen beiden längeren Exemplaren, nur die vierte Pflanze war erst bei ca. 60 cm angekommen. Doch alle vier Pflanzen hatten eine Vielzahl von langen Seitentrieben gebildet, entlang derer die Blütenproduktion nun ordentlich Fahrt aufgenommen hatte. Als drei Wochen Blütezeit absolviert waren, berichtete The Doc: „Jetzt zeigen sie die ersten kompakten Röschen. Die

Blütenbildung der drei längeren Pflanzen ist absolut identisch, klassisch Sativa, doch auch die kleinere Pflanze zeigt ein eindeutig Sativa-lastiges Blühverhalten. Das längste Exemplar ist nun ca. 120 cm hoch, die anderen beiden 110 und 105, und die kleinste 75 cm. Schöner Blütenaufbau, das lässt auf eine reiche Ernte hoffen!“ Und eine Woche später: „Jetzt geht es richtig ab! Die Trieb- und Blütenstreckung ist immens, die beiden längsten Plants weisen nun bereits eine Höhe von ca. 160 cm auf, und die Blüten verdichten sich immer mehr. Zudem kann man schon hübsche erste Harzbeläge sehen, die Plants werden sicherlich auch schön harzig sein am Ende. Sie werden auf jeden Fall mannshoch, wie es scheint. Die kleinste Pflanze aber nicht, sie scheint bei ca. 90 cm stehen geblieben zu sein.“ Nach fünf Blütewochen war die Streckung dann zum Ende gekommen, bei ca. 180 cm Höhe der beiden längsten Pflanzen, die dritte hatte sich bei ca. 150 cm eingependelt. „Was jetzt bei allen Pflanzen noch an Höhe kommt, stammt allein vom Blütenhöhenwachstum her. Sativa, soweit das Auge reicht“, schwärmte The Doc.


VOLLBLUT Nach sechs Blütewochen war die Blütenbildung bereits beeindruckend, „sie werden aber sicherlich noch einige Wochen in voller Blüte stehen“, schätzte The Doc. „Die kleinste Pflanze verhält sich in der Blüte mehr oder weniger identisch mit den drei größeren Plants, nur sind die Blütenstände aufgrund der kürzeren Internodien hier nicht so gestreckt. Alle vier weisen ein sehr hohes Blüten/Blätter-Verhältnis auf und sind gut am harzen. Keinerlei männliche Blüte in Sicht.“ Eine Woche später zeigte sich, dass eine von den beiden längsten Pflanzen etwas schneller blühte und wohl als erste erntereif sein würde, wohingegen die kleinste Pflanze wohl die späteste sein würde. The Doc konnte bei den anderen dreien die ersten braunen, verwelkten Härchen beobachten. „Die Blütenbildung aller Pflanzen ist sehr dicht und fest, besonders für eine Sativa-Sorte. Das Ende ist aber noch lange nicht in Sicht!“ „Die Blüten scheinen sich in Richtung goldfarben zu entwickeln“, berichtete The Doc nach acht Blütewochen. „Wunderschön, ich finde, es sind göttliche Pflanzen. Sie rie-

chen wunderbar exotisch, mit Sandelholzund Haze-Noten versehen, aber etwas süßlicher. Der üppige Harzbesatz hat sich extrem stark entwickelt, nie zuvor habe ich dermaßen harzige Kali-Mist-Pflanzen gesehen.“ Eine Woche danach prognostizierte er, dass eine der beiden längsten Plants wohl nur noch gut eine Woche bis zur Reife brauchen würde, „das ist verdammt schnell für eine Sativa“, befand er. Tatsächlich sollte diese Pflanze nach 73 Tagen Blütezeit unters Messer kommen, und die zweitlängste Plant folgte ihr vier Tage später. Drei Tage danach war auch die drittlängste fällig, und zuletzt, nach 84 Tagen, kam die kleinste Pflanze an die Reihe. „Alle vier Kali-Mist-Plants bewegten sich innerhalb der angegebenen Blütezeit, haben bis zum Schluss voll weiblich geblüht, ich konnte keine einzige männliche Blüte finden“, lobte er, „sie haben den FemiTest also mit Bravour bestanden und sind wahrlich schwergewichtige Sativa-Queens im perfekt weiblichen Gewand!“ Dank des geringen Blattbesatzes der Blüten waren die Erntearbeiten jeweils flott erledigt, und The Doc sorgte für eine insgesamt über drei Wochen dauernde Trocknung inklusive eines leichten Fermentationseffektes, der die grandiosen Kali-Mist-Blüten noch weiter veredelte. Die Buds rochen nach der Trocknung äußerst verführerisch, wunderbar organisch, ausgestattet mit einer erdig-süßlichen Note und – wie auch bei den noch frischen Buds – delikaten Haze- und Sandelholzanleihen. The Doc wog die Buds der vier Pflanzen separat, und seine kühnsten Erwartungen wurden mit ca. 140, 160, 175 und 185 Gramm sogar noch übertroffen. „Das ist schlicht der Wahnsinn“, frohlockte er. Beim Testrauchen war dann bei den Buds aller vier Plants Sativa in Reinkultur angesagt – blitzartig einsetzende „Hallo-Wach“-Wirkung mit kristallklarer Optik, erhöhtem Herzschlag, heftig pulsierender Sativa-Energie in Kopf und Körper. The Doc: „Kali Mist kribbelt wie eh und je, ich liebe dieses aufputschende, stark aktivierende und euphorische Gefühl. Und die Wirkung hält äußerst lange an, locker anderthalb Stunden und mehr, bei entsprechender Dosierung. Wobei in der Endphase jene superklare Kopfwirkung und dieser Energy-Flash naturgemäß nachlassen und man sich dann einfach nur gut relaxt und vital fühlt. Und auch der Geschmack war wieder einmal überragend, wunderbar mild im Rauch und von dezent-feiner süßer Würzigkeit. Kali Mist hat mich auch in ihrer feminisierten Form insgesamt mal wieder schwer beeindruckt, auf diese göttliche Sativa-Queen ist stets Verlass in Sachen TopQualität“, bilanzierte er.

text: G.B.I.

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VOLLBLUT

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A’LA CANNA

Hanfsamenöl zur Pflege von Haut und Haaren Hanfsamenöl ist das gesündeste Öl, das es gibt, weil seine Omega-Fettsäuren im Gleichgewicht sind. Hanfsamen werden weltweit schon sehr lange konsumiert, sie waren unter den ersten angebauten und gespeicherten Futtermitteln. Obwohl viele das Gegenteil glauben, enthalten Hanfsamen weder THC noch andere psychoaktive Bestandteile. anfsamenöl, das aus den Samen der Pflanzen gepresst wird, enthält 80 Prozent essenzielle Fettsäuren, was im Vergleich zu allen anderen Pflanzen auf unserem Planeten der höchste Anteil ist. Hanfsamenöl wird in der Medizin, als Lebensmittel und in der Kosmetik verwandt. Es ist ein wunderbarer, vielseitig verwendbarer Grundstoff. Die Analyse von Hanfsamenöl zeigt 12 Prozent einfach ungesättigte, 50 Prozent zweifach ungesättigte, 18 Prozent dreifach ungesättigte Fettsäuren und 3 Prozent GammaLinolenfettsäurengehalt auf. Das aus Hanfsamen gepresste Öl hat einen hohen Nährwert und enthält den größtmöglichen Anteil von essenziellen Fettsäuren, die der Körper nicht produzieren kann und daher mit der Ernährung aufnehmen muss.

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Die im Hanfsamenöl enthaltenen Fettsäuren:

Rezept für eine Haarpackung:

– Omega-3 (19 %) – Omega-6 (57 %) – Omega-9 (12 %) – Palmitin (6 %) – Stearin (2 %) – Gamma-Linolen (1,7%) – andere (2,3%)

Es ist wenig bekannt, dass das Hanfsamenöl zur Behandlung von Neurodermitis und anderen chronischen Hautkrankheiten verwendet wird. Täglich zwei bis drei Teelöffel von diesem Öl mit Nussgeschmack eingenommen bzw. auf der betroffenen Hautoberfläche aufgetragen ließ bei einer ganzen Reihe von Kindern die Neurodermitis zurückgehen.

– 1 Esslöffel Kokosöl oder natives Olivenöl – 1 Esslöffel Jojobaöl – 2 Esslöffel kalt gepresstes Hanfsamenöl – 5–10 Tropfen ätherisches, 100-%iges Lavendelöl

Hanfsamenöl wirkt Wunder bei der Behandlung von Haut, Haaren, Finger- und Fußnägeln, da diese aus Epithelialzellen aufgebaut sind. Hanfsamenöl nährt trockene Haut, regeneriert Hautabschürfungen und Wunden, entgiftet Gewebe, hilft bei geröteter Haut und anderen Verfärbungen. Dabei verstopft es nicht die Poren. Untersuchungen haben gezeigt, dass das Öl durch die

Wir mischen die Öle und geben schließlich das ätherische Lavendelöl dazu. Die Mischung tragen wir auf das trockene Haar auf, lassen sie einwirken und spülen dann mehrmals gründlich aus.

Verringerung der Hauttrockenheit eine gute Wirkung bei Ekzemen ausübt und Juckreiz lindert.

Stärkt die Haarstruktur Kein Wunder also, dass Kopfhaut und Haare Hanfsamenöl benötigen. Hanfsamenöl enthält Gammalinolensäuren, die den Zustand der Haare verbessern und die Produktion von Keratin fördern, wodurch die Haare stärker und gesünder werden. Gamma-Linoleumsfettsäure ist eine Ceramidquelle, und damit fördert sie den Erhalt des Proteinspiegels und das Verbleiben des Wassers in der Haarstruktur.

Zur Konditionierung Hanfsamenöl konditioniert das Haar und die Kopfhaut dank seines hohen Gehalts an Vitamin E. Dieses Öl ist ein natürliches Hydriermittel, das die Gesundheit der Kopfhaut fördert und Reizungen sowie der Bildung von trockener Haut zuvorkommt. Im Winter ist es besonders geeignet, um die schädlichen Wirkungen von kalter und feuchter Luft gering zu halten.

Erhöht die Flexibilität und macht weich Die lipiden Bestandteile des Öls erhöhen die Flexibilität der Haare, ihr Volumen und ihren Glanz, während die enthaltenen Vitamine und der Gehalt an Fettsäuren die Haare weich machen. Weiche, hydrierte Haare sind stärker als trockene, brüchige Haare. Das Öl stärkt die Matrix zwischen den Zellen, die die Haare davor schützt, ihre Feuchtigkeit zu verlieren.

text: H.S.V.

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A’LA CANNA

Longdrinks süß und salzig eit fast einem Jahr haben wir in der Redaktion einen Mixer und es vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht benutzt wird. Wir haben schon eine Menge ausprobiert … Smoothies (vom englischen smooth: glatt, geschmeidig, weich) sind cremige, aus Obst und/oder Gemüse hergestellte süße oder salzige Getränke. Von einem Mixgetränk unterscheiden sie sich in erster Linie dadurch, dass sie ausschließlich pflanzliche Bestandteile enthalten und statt mit Milch oder Joghurt mit Wasser verdünnt werden. Aber auch mit Getreide- und Samenmilch lassen sich fantastische Smoothies herstellen. Diese Getränke spielen wegen ihres hohen Vitamingehalts für die Abwehrfähigkeit unseres Organismus eine große Rolle und haben auch eine Wirkung auf den Stoffwechsel. Pflanzen mit hohem Fasergehalt sind etwas schwerer verdaulich und empfehlen sich daher eher für den morgendlichen Konsum. Mit dem Mixer zerteilen wir die Fasern und machen sie damit leichter verdaulich und verwertbar. In Sekundenschnelle können wir so eine gewaltige Menge grünen Safts zu uns nehmen. Lediglich unsere Fantasie und die Beschaffungsmöglichkeiten von Obst und grünen Blättern können der Zubereitung von Smoothies Grenzen setzen. Die Herstellung ist sehr einfach: Alle Zutaten werden zerkleinert und dann im Mixer verarbeitet. Mit Hanfsamen wird unser Frühstücksgetränk noch gesünder! Hanfsamen sind reich an Omega-3-Fettsäuren und seien daher allen, die an Herz- und Gefäßkrankheiten leiden, besonders empfohlen. Manche finden,

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dass sie dem Getränk auch einen etwas nussigen Geschmack verleihen. Wir geben etwa ein bis zwei Esslöffel dazu. Für Smoothies kann man auch Kokosmilch verwenden. Sie enthält nämlich gesunde Fettsäuren und beschleunigt den Stoffwechsel. Kokosmilch empfiehlt sich ausgesprochen als Ersatz für Kuhmilch und man kann sie auch bei Laktoseunverträglichkeit konsumieren. Wir verwenden nur Kokosmilch ohne Zusätze!

Apfel – Rote Bete – Möhre: – ein Apfel – eine mittelgroße Karotte – ein wenig Rote Bete – ein paar Tropfen Zitronensaft – Ingwer (nach Geschmack) – ein Teelöffel Chia-Samen – 4–5 Eiswürfel – so viel gefiltertes Wasser, dass das Mixgetränk Trinkkonsistenz bekommt

Mixgetränk mit Gurke und Sellerie: – eine halbe Salatgurke – eine mittelgroße Selleriestange – ein Esslöffel griechischen Joghurt – 0,3 ml gefiltertes Wasser – eine Prise Salz – Saft einer halben Zitrone – 5 Blätter frisches Basilikum 64

Mit Obst und Kopfsalat: – 100 g Himbeeren (können auch gefroren sein) – eine kleine Orange – 1–2 Scheiben Ananas – eine Kiwi – eine halbe Banane – ein Apfel – 250 g Kopfsalat – 3 Stängel Petersilie – 150 g Kefir




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