Nr. 4/2012 Sept-Okt
Medical & Harm Reduction Magazine
UNGEDULDIGE CANNABIS-PATIENTEN Die Situation in Deutschland und Italien
AK-47 Regulär vs. feminisiert
DIE EVOLUTION DER HYDROKULTUR-INDUSTRIE WELTKOMMISSION FÜR DROGENPOLITIK Ex-Präsidenten gegen den Drogenkrieg
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Medical & Harm Reduction Magazine
Die Zeit bleibt nicht stehen obald wir mit dem Vertrieb von Medijuana begonnen hatten, kamen bereits die ersten Rückmeldungen. Sehr früh haben wir das Gefühl bekommen, dass wir etwas geschafft haben, das die Vorstellungen, Interessen und Ansprüche vieler teilt, zumindest hinsichtlich dessen, was ein Leser sich von einem guten Hanfkulturmagazin erwartet. Obwohl wir erst bei der vierten Ausgabe sind, wissen wir aufgrund unserer Erfahrungen, dass im nächsten Jahr, spätestens bis zur Festivalsaison im Sommer, eine Erhöhung der Auflagenzahl notwendig sein wird. Obwohl wir noch ein junges Magazin sind, haben wir bereits vieles erreichen können. In kürzester Zeit haben mehrere zehntausend Menschen das Magazin kennengelernt und uns ihre Anerkennung auf verschiedenste Weise gezeigt. Eine wichtige Erfahrung war für uns, dass Ihr als Leser Medijuana nicht nur kennengelernt, sondern auch mögen gelernt habt. Dies wissen wir in erster Linie von den an der Verbreitung beteiligten Grow- und Headshop-Mitarbeitern. Mehrere Personen fragten uns, ob wir noch einige Exemplare hätten, denn sie würden bereits von der ersten Ausgabe mehrere Dutzend benötigen, so groß wäre die Nachfrage. Außerdem hätten sie neben den anderen Magazinen auch gern Medijuana. Für ein Gratisblatt ist die größte Anerkennung, die es von seinen Lesern bekommen kann, dass es nach dem Lesen nicht weggeschmissen wird, sondern aufgehoben, und die aufeinanderfolgenden Ausgaben gesammelt werden. Bereits nach dem ersten Festival, an dem wir teilnahmen, habt Ihr uns zugejubelt, als Ihr die Medijuana-Aufschrift gesehen habt, nur damit wir wussten, dass Ihr uns kennt und unser Magazin mögt. So habt Ihr mit Eurem Feedback, zwar nicht absichtlich, aber dennoch dazu beigetragen, dass wir bereits im nächsten Jahr – mit Hilfe unserer regionalen und internationalen Partner – beginnen werden, auch in der Schweiz und in Deutschland zu verlegen. Dies wird einen großen Schritt für uns darstellen und wir hoffen, dass wir unser Ziel nicht verfehlen werden. Bei der Cultiva Hanfmesse im Oktober werden wir uns als Hauptsponsoren vorstellen und versuchen, uns in unserer besten Form zu zeigen. Auf der Veranstaltung wollen wir Euch neben der Zeitung zahlreiche andere Schmankerln anbieten, aber die Details sollen noch nicht ans Tageslicht kommen. Das Wesentliche ist, falls Dir Medijuana gefällt und Du uns vielleicht persönlich treffen möchtest, dass Du zur Cultiva Hanfmesse kommst, wo Dich drei Tage lang unzählige Aussteller, mehrere Berühmtheiten und viele interessante Programme erwarten. Natürlich gibt es außerdem auch andere Neuigkeiten in der Hanfwelt. So kannst Du erfahren, wer die coolsten Präsidenten der Welt sind, die sich für die Drogenreform aussprechen und die Staatschefs – ihre einstigen Kollegen – dazu auffordern, den Drogenkrieg zu beenden. Neben solch wichtigen politischen Figuren finden sich viele Prominente, die gegen den Drogenkrieg sind, und sogar welche, die sich aktiv an der Reformkampagne beteiligen. Von ihnen stellen wir auch einige vor. Wir befassen uns ebenfalls mit aktuellen Fragen zu den deutschen und italienischen Regelungen von Marihuana-Therapien, aus welchem Grund wir zwei betroffene Personen, einen deutschen Patienten und den italienischen Leiter der Hanf-Therapie-Lobby, zu Wort kommen lassen. Wir werden einem New Yorker Richter gedenken, der es als erster auf sich nahm, vor der Öffentlichkeit bekannt zu geben, dass er die mit seiner Krebskrankheit einhergehenden Schmerzen seit Jahren mit Marihuana behandelt. Jedoch können ihn die protestierenden Parteien zu ihrem Leidwesen nicht in die Mangel nehmen, denn er ist leider (ihrer Meinung nach bestimmt, um sich der Verantwortung zu entziehen) im vorigen Monat verstorben. Mit unserem Artikel möchten wir ihm unsere posthume Ehre erweisen und uns vor ihm verneigen. Währenddessen steht in Kalifornien unverändert die Vernichtung der medizinischen Marihuana-Apothekenverbände an der Tagesordnung, obwohl ihnen bereits in 17 US-Staaten genehmigt worden ist, für ihre Tätigkeit eigene Regelungen zu erlassen. Komisch, wie viel Geld und Energie Einige imstande sind zu investieren, um die Zeit anzuhalten. Natürlich stellen wir auch in dieser Ausgabe einige interessante Cannabisarten vor. Außerdem könnt Ihr einen echt klassischen AK47 Growreport lesen. Wir empfehlen Euch des Weiteren gute Bücher, Feste zum Abfeiern und einige Growshops, wo es sich unserer Meinung nach auf jeden Fall lohnt, vorbeizuschauen. Obwohl das auch auf Cultiva zutrifft. Also empfehlen wir auch das! Der Redakteur
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Cover image: Warlock (Serious Seeds) Photo:G.B.I.
INDEX BABYLON GROW BIO NOVA BUSHPLANET CULTIVA HANFMESSE FLOWERY FIELD HANF im GLÜCK HEADBUD HUG’s INDRAS PLANET LATE SUMMER DAYS FESTIVAL MANDALA SEEDS MR. SMART NACHTSCHATTEN VERLAG PARADISE GROW PLAGRON SENSI SEEDS CO. SERIOUS SEEDS VIVA SATIVA WHITE LABEL SEED CO.
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MEDI+GREEN GRASKLUBS IN FRANKREICH
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RUSSISCHES BEHÖRDEN-OUTDOOR WEGEN DER BEATLES NIMMST DU DROGEN
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AUF EINEN ZUG MARIHUANA FÜR KINDER?
Chefredakteur: Gabor Holland
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Autoren: Bob Arktor, G.B.I. Jack Pot , Lawrence Brooke
DER KANADISCHE PATIENT TRAUMA IN RAUCH AUFGEGANGEN
IMPRESSUM
Martin Muencheberg, Tomas Kardos
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Lektorin: Helen Bauerfeind Design & Photo: Gergely Vaska, Rob Naivsi
CANNABIS GEGEN FETTLEIBIGKEIT ENTSPANNUNG IN DEN USA
Verantwortlicher Herausgeber: Peter Perjesi
10 CK & MEDIJUANA PUBLISHING KN Advertising s.r.o.
CANNA+GLOBE DER DROGENKRIEG IST VERLOREN
945 05 Komarno 5. Eötvösa 57/20. E-mail: medijuana.at@gmail.com
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Web: www.ckmedijuana.info
Die Weltkommission für Drogenpolitik verkündet ihr Urteil
EXPERTEN MEDIZIN MEDIZINALHANF IN DEUTSCHLAND HANFBLÜTEN AUS DER APOTHEKE UNGEDULDIGE CANNABIS-PATIENTEN
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Die Stellung des medizinischen Marihuanas in Italien
MEDI+GREEN VERTEIDIGUNGSREDE EINES RICHTERS FÜR POT
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CANNA+GLOBE STARALLÜREN
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Berühmtheiten gegen Verbot und Drogenkrieg
VOLLBLUT KRYSTALICA
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GROW DIE EVOLUTION DER HYDROKULTUR-INDUSTRIE
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VOLLBLUT SUPER SKUNK AUTOMATIC AK-47 REGULÄR VS. FEMINISIERT TNT KUSH UNGLAUBLICH TOLLE NEUE SORTEN VON PARADISE SEEDS 2012
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Der Herausgeber von Medijuana weist alle Leserinnen und Leser darauf hin, dass der Handel mit ebensfähigen Hanfsamen, sowie Verkauf, Besitz und Lieferung derselben in mehreren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als illegal gilt! Sämtliche Inhalte sind zu Informations- bzw. Unterhaltungszwecken gedacht. Wir möchten keineswegs dazu beitragen, dass jemand in seiner Heimat bestehenden Gesetzen zuwiderhandelt handelt. Es ist nicht Anliegen des Herausgebers von Medijuana, irgendjemanden zur illegalen Nutzung der in der Broschüre erwähnten Produkte anzuregen. Der Herausgeber trägt keine Verantwortung für Aussagen, die auf verkauften Anzeigenflächen erscheinen. Sämtliche Meinungen im Redaktionsteil stammen von den Autoren und decken sich nicht in jedem Falle mit dem Standpunkt des Herausgebers. Gelegentlich ist es nicht möglich, den Inhaber des Urheberrechts zu identifizieren oder mit ihm Kontakt aufzunehmen, daher übernehmen wir im Falle des Nachweises von begründeten Urheberrechtsansprüchen auch im Nachhinein die Zahlung einer bestimmten Vergütung. Wir gehen bei sämtlichen Texten und Bildern bis zur Erklärung des Gegenteils davon aus, dass sie uns zur Veröffentlichung zugesandt wurden. Für die Vervielfältigung der Broschüre – auszugsweise oder als Ganzes- ist die schriftliche Erlaubnis des Herausgebers erforderlich, auch wenn die Vervielfältigung nicht zu kommerziellen Zwecken erfolgt. Alle Rechte vorbehalten!
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MEDI+GREEN ine kleine Gemeinschaft von Smokern kommt zusammen, um mit gleichem Aufwand gemeinsam für den Eigengebrauch Cannabis herzustellen, an dessen Früchten (genauer gesagt: Blüten) im gleichen Maße teilzuhaben. Dies ist der Grundgedanke des Systems der Cannabis Social Clubs (CSC), das die ENCOD gestartet hat und das seinen Siegeszug durch Europa fortsetzt. Nach den funktionierenden Beispielen in Belgien und Spanien will auch der Deutsche Hanfverband das Modell übernehmen, und auch in Frankreich lief die Bewegung an. In unserer Februarausgabe hatten wir den Plan des Regulierungs- und Kontrollmodells der Grasklubs auf europäischer Ebene vorgestellt, die den Schwarzmarkt in den drei Bereichen Anbau, Ankauf und Konsum ausschließt, die Einhaltung der für das Gesundheitswesen nötigen Erfordernisse sicherstellt und auch Steuereinnahmen generiert. Voraussetzung für die Einrichtung solcher Klubs ist die Entkriminalisierung des Besitzes einer geringen Menge Marihuanas für den Eigengebrauch. Daher ist es eine spannende Entwicklung, dass sich die Hanfaktivisten in Frankreich dazu entschlossen haben, sich der CSC-Bewegung anzuschließen. Denn Frankreich hat ein für europäische Verhältnisse sehr strenges Rauschmittelgesetz und nimmt beim Graskonsum trotzdem – oder gerade deswegen – eine Spitzenstellung ein. Frankreich aber ließ die schönsten Träume der Prohibitionisten wahr werden, denn es verbietet neben dem Anbau, dem
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Grasklubs in Frankreich
Besitz und dem Konsum auch noch, die Rauschmittel positiv darzustellen. Es ist nicht einmal möglich, ein Hanfblatt auf der Titelseite einer Zeitung abzubilden. Zudem bestraft Frankreich – das ist seinem kürzlich abgewählten konservativen Präsidenten Sarkozy zu verdanken – gemeinschaftliche Rauschgiftproduktion mit bis zu 90 Jahren Gefängnis und Geldstrafen bis zu 7,5 Millionen Euro. Dominique Broc, einer der Führer der französischen
CSC-Bewegung, betrachtet die Frage hinsichtlich der Strafandrohungen. “Wer also das persönliche Risiko einer Klubmitgliedschaft auf sich nimmt, der steht künftig den Behörden nicht allein gegenüber”, erklärt Broc, der sich wegen seiner eigenen Pflanzen selbst bei der Polizei angezeigt hat, um mit einem Musterprozess bei der Ausarbeitung der französischen CSC-Regeln zu helfen. Wir wünschen den Franzosen viel Erfolg!
Russisches Behörden-Outdoor inigen Mutmaßungen zufolge übernimmt Russland die Rolle der USA als Weltdrogengendarm, mit der nötigen Entschlossenheit einer drogenfreien Zukunft nachzujagen, ohne sich um Staaten kümmern zu müssen, die medizinisches Marihuana erlauben, und auch nicht um den in Mexiko tobenden Drogenkrieg. An zwei Dingen kann er sich jedoch die Finger verbrennen: Am Anbau von Industriehanf und an der im Lande wuchernden Korruption. Im letzten Herbst hatte das Antidrogenkomitee des russischen Staates nach Jahrzehnten wieder den Anbau von Nutzhanf erlaubt. Im Frühjahr zogen die Gärtner der Behörde hinaus auf ein Feld in der Nähe einer Moskauer Metrostation, um mit einer schönen Hanfplantage die Landwirtschaft in Schwung zu bringen. Sie hatten es auf etwa zweihundertdreißig ausgewachsene Pflanzen gebracht, als die Plantage wegen einer Anzeige genauer geprüft werden musste. Groß war die Bestürzung
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der Behörden, als sich herausstellte, dass auf der städtischen Parzelle statt Nutzhanf unter fürsorglicher Pflege gutes Cannabis herangewachsen war. Die Beamten, ihres Zeichens Wodkatrinker, ließen die in Blüte stehenden Pflanzen eiligst entfernen. Offen bleibt jedoch die Frage, wie
wohl die teuren Qualitätscannabissamen unter die Zierhanfsamen geraten waren. Und welche Sorten wohl noch auf den hektargroßen übrigen staatlichen Nutzhanfplantagen wachsen. Warum sollten die auch kontrolliert werden, gehören sie doch dem Staat. Wir meinen, jemand bereitet ein großes Geschäft vor!
Wegen der Beatles nimmst du Drogen Auf vielen Vorträgen zur Drogenprävention war der fast zum Gemeinplatz gewordene Spruch “Jeder ist von etwas abhängig” zu hören. Die meisten haben schon von den in Märchen und in die Folklore eingeschmuggelten Drogenmotiven gehört, und mit ein wenig Glück haben nicht wenige schon Vaters Lieblingsvideo der Rolling Stones gesehen und, wenn sonst nichts anderes, ein Bild davon bekommen, was ihre Vorfahren in den Sechzigern getrieben haben. a, und was bekommt ein junger Pechvogel, dessen Verhältnis zu Drogen der russische Staat herauszubilden versucht? Wenn er sich ein wenig mit dem Thema auskennt, sieht er schon seit einer geraumen Weile, dass der neue Drogenzar der UN ein Russe ist, und dass Russland, was die Drogenpolitik, die Prävention und Behandlung betrifft, vollkommen auf Kollisionskurs mit Europa liegt. Wie wir wissen, geht es immer weiter bergab. Jewgeni Brjun, der leitende Alkohol- und Drogenspezialist des russischen Gesundheitsministeriums, gab vor Kurzem auf einer Pressekonferenz in Moskau von sich, dass die Beatles für die Ausbreitung der Rauschgiftexperimente verantwortlich seien. Und Brjun drischt kein leeres Stroh, denn er hat sich ernsthaft mit dem Werk der Pilzköpfe auseinandergesetzt. Er vermutet den Zeitpunkt, an dem die Hölle ausbrach, bei ihren indischen Abenteuern, zu denen Lennon und die Seinen ausdrücklich mit dem Ziel der Bewusstseinsveränderung aufgebrochen waren. Als jedoch der Markt den Warenzusammenhang zwischen
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Musikerlebnis und Drogen erkannte, da öffnete sich die Büchse der Pandora, behauptete der russische Fachmann für Medizin und Drogen. Paul McCartney, der dieses Jahr, im Alter von 70, erklärte, dass er langsam mit dem Grasrauchen aufhört, gab schon früher zu, was nicht zu leugnen war, nämlich dass in gewissen Kompositionen, beispielsweise in “Got To Get You Into My Life”, “Day Tripper” oder “Lucy In The Sky With Diamonds” konkret auf Drogen angespielt wird. Da Sir John sich ausgezeichneter Gesundheit erfreut, während Westeuropa langsam mit Drogen zu leben lernt und deren Konsum endlich nicht als Straftatbestand, sondern als medizinische Frage begreift, wird in Russland mit Feuer und Schwert verboten, verfolgt, inhaftiert und vor Behandlungsformen von gesicherter Wirkung verschlossen. Somit liegt bei ihnen im euroasiatischen Vergleich die Zahl der Heroinabhängigen und HIVAnsteckungen am höchsten. Obwohl in der ehemaligen Sowjetunion die Beatles auf dem Index standen!
AUF EINEN ZUG BLUTGEFÄSSBILDUNG Das Cannabidol (CBD) verhindert über verschiedene Mechanismen die Bildung neuer Blutgefäße im Innern eines Tumors. Die Forscher der italienischen Universität Insubria glauben, dass die zweifache Wirkung gegen die Tumore und die Endotelzellen (Toxin, das beim Zerfall einiger Bakterien frei wird) die Annahme bekräftigt, dass CBD ein wirksamer Bestandteil in der Krebstherapie sein könnte.
ENTZÜNDUNG Die Untersuchung des Forschungszentrums Pennington Biomedical bestätigte, dass die Cannabidole, die den CB1Rezeptor aktivieren, die Aktivität des Tumornekrosefaktors (TNF) im Gehirn herabsetzen. Im Verlauf chronischer Entzündungen kommt es zu einer Überproduktion von TNF, die mit Brechreiz, Erbrechen und Anorexie einhergehen kann. Nach Meinung der Forscher helfen die Ergebnisse, die Wirksamkeit der Cannabidole bei der Linderung des Übelseins in Verbindung mit TNF zu erklären.
SCHMERZEN IN DER CHEMOTHERAPIE Die schmerzhafte periphere Neuropathie führt häufig zu Problemen der Dosisminderung in der Chemotherapie. Das chemotherapeutische Mittel Cisplatin wirkt toxisch auf die peripheren Nerven, was bei vielen Kranken Schmerzen verursacht. Bei Tierversuchen linderte das endocannabinoide Anandamid die Schmerzen. Die Forscher der Universität von Minnesota halten die Behandlung mit Cisplatin für eine vielversprechende Strategie bei der neuropathischen Schmerzstillung.
STRESSLÖSUNG Bei Versuchen an Ratten blockierte ein synthetisches Cannabinoid (WIN 55,2122) die Aktivität der adrenergen Rezeptoren und setzte die Aggressivität der Tiere herab. Nach Auffassung der Forscher der Thomas-Jefferson-Universität in Philadelphia tragen diese Ergebnisse zur komplexen, Stress mindernden Wirkung der Cannabinoide bei und beweisen ihre Wirksamkeit in Fällen von stressverursachten Anomalien der adrenergen Rezeptoren.
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Marihuana für Kinder?
rapie erscheint. Eine Gruppe betroffener Eltern erkannte, dass das CBD-reiche Cannabis die Symptome wirkungsvoll lindert. Sie gründeten eine Facebook-Gruppe, in der sie Erfahrungen austauschen und einander Unterstützung anbieten. Das leicht psychoaktive, krampflösende und entzündungshemmende Cannabis offenbarte sich vielen von ihnen als Alternative zu den traditionellen Medikamenten mit ihren starken Nebenwirkungen. Alle Eltern der Facebook-Gruppe machten die Erfahrung, dass sich der Gesundheitszustand ihrer Kinder verbesserte. Einige von ihnen schwören auf Cannabisölkapseln mit einem Verhältnis von 3:1 von CBD zu THC, welche einen vierzehnjährigen Jungen quasi symptomfrei machten und auch seine Lebenslust und seinen Appetit verbesserten. Im Fall eines anderen Jungen verringerten sich die täglichen Anfälle auf fünf. Somit werden seine Fähigkeiten, zu laufen und zu schlafen sowie sein Appetit kaum beeinträchtigt. Gleichzeitig gehört auch der durch die früheren Medikamente verursachte katatone Zustand der Vergangenheit an. Am schwierigsten ist es für die Eltern, die richtige Sorte zu finden und eine stetige, qualitativ hochwertige Quelle zu finden. Einige Eltern brachten die Schwierigkeit zum Ausdruck, an den eigenen Kindern den experimentierenden Arzt spielen zu müssen, um die wirkungsvollste Sorte zu finden. Wenn dies jedoch geschehen sei, wären die Ergebnisse so augenfällig, dass sie um keinen Preis zur Verabreichung von bedingt wirksamen Medikamenten mit schweren Nebenwirkungen zurückkehren würden.
n einem Punkt sind sich die Anhänger des Verbots und der Legalisierung einig, nämlich darin, dass Marihuana Jugendlichen unter achtzehn Jahren nicht zugänglich gemacht werden darf. Denn das Grasrauchen im Kinder- und Jugendalter ist viel riskanter als der Cannabiskonsum bei Erwachsenen. Dennoch gibt es Krankheiten, bei denen momentan nur die Wirkstoffe des Marihuanas helfen können. Wie sollen die Eltern sich richtig entscheiden? Eine Gruppe von Eltern, deren Kinder an einer seltenen und starken Form der Epilepsie, dem Dravet-Syndrom, leiden, fand die Lösung im Cannabidiol (CBD) und in der Verwendung von Cannabissorten, die
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keine psychoaktiven Wirkstoffe enthalten, obzwar die Beschaffung der entsprechenden Sorten mit vielen Problemen einhergeht. Kinder, die am Dravet-Syndrom leiden, können täglich hundert Anfälle erleiden, von denen die stärksten stundenlang andauern können. Je länger ein Krampfanfall dauert, desto größer ist das Risiko, dass der Patient bleibende Schäden erleidet, die auch die Entwicklung des Gehirns beeinflussen können. Eine Heilmethode ist nicht bekannt; die erhältlichen Medikamente beenden die Krämpfe nicht, verfügen jedoch über Nebenwirkungen, sodass momentan die Mäßigung des Umweltstresses als wirksamste The-
ie Kanadische Konföderation bereitet für 2014 die Einführung neuer Gesetze für Patienten vor, die medizinisches Marihuana nehmen. Es soll unter anderem den registrierten Kranken den Anbau von Marihuana verbieten und gewährleisten, dass bestimmte Produkte in die Apotheken, beziehungsweise die übrigen medizinischen Zentren gelangen. Die Medicinal Cannabis Patients‘ Alliance of Canada (MCPAC) kommentierte, dass bei Inkrafttreten der Preis für medizinisches Marihuana das Zweifache des Straßenpreises betragen werde und die Kosten der häuslichen Produktion sich vervielfachen würden. Infolgedessen würden sich viele Patienten die Anwendung nicht mehr erlauben können, wer es sich aber leisten kann, werde auf der Straße Sorten zweifelhafter Qualität kaufen. Konfrontiert mit dieser Einschätzung, sagte der Sprecher des Kanadischen Gesundheitsministeriums, dass die Verschärfung der
Der kanadische Patient
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Gesetze durch den Missbrauch in Therapieprogrammen gerechtfertigt seien. Gleichzeitig bekräftigte er, dass man mit Preiserhöhungen rechne, das Ziel sei jedoch, jedem Marihuana bereitzustellen, dessen medizinischer Zustand es erfor-
dere. Die Erfahrungen zeigten zwar, dass mehrfach unter Ausnützung der Therapieprogramme Anbau im großen Stil betrieben werde, dies begründe aber nicht, die Patienten ihres einzigen wirkungsvollen Medikaments zu berauben.
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Cannabis gegen Fettleibigkeit Nach einem verbreiteten Stereotyp sind Grasraucher faule Typen, die zwischen Pizzaschachteln und Eiscremebechern den lieben langen Tag auf dem Kanapee herumlungern und denen schon beim Gedanken an Bewegung graut. och führt das Grasrauchen meist bei Unmotiviertheit zu Faulheit. Eine Gruppe von Forschern hat jetzt nachgewiesen, dass Cannabis in der Therapie der mit Fettleibigkeit einhergehenden Zuckerkrankheit sowie Herz- und Gefäßkrankheiten wirksam sein kann. Dr. Stephen Wright ist Direktor für Forschung und Entwicklung bei der Firma GW Pharmaceuticals, welche Medikamente herstellt, die Cannaboide enthalten. Er sagte, Tierversuche hätten schon zweifelsfrei bewiesen, dass THC-Säure (THCA) und Cannaboid (CBD) wirkungsvoll Diabetes II therapieren könnten, da sie den Cholesterinspiegel in der Blutbahn niedrig hielten und das Fett in den wichtigen Organen abbauten. Die appetitanregende Funktion des Cannabis ist allgemein bekannt. Es stellte sich nun heraus, dass zwei seiner Bestandteile, wenn auch nur kurzfristig, das Hungergefühl unterdrücken. Im Verlauf näherer Untersuchungen beobachteten die Forscher, dass die beiden Substanzen auch auf den Fett-
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Trauma in Rauch aufgegangen as Posttraumatische Stresssymptom (PTSD), das mit ständigen Beklemmungen und Angst, beziehungsweise dem Wiedererleben der vergangenen Schrecken einhergeht, wird am häufigsten bei aus dem Krieg heimgekehrten Soldaten und anderen Opfern von Gewalttaten diagnostiziert. Früher hatte sich schon gezeigt, das MDMA (Ecstasy) in der PTSD-Therapie Wirkung zeigt, nun aber behauptet eine Publikation in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Drug Testing and Analysis, dass Cannabis und Cannabinoide auch die Symptome lindert, die das Syndrom hervorruft. Die Hauptfigur der Fallstudie ist ein neunzehnjähriger Mann, der durch die Einnahme von Cannabis seine dramatischen PTSD-Symptome lindern konnte, und zwar in einem höheren Maße als das früher angewandte Lorazepam. Aufgrund der Tests glauben die Forscher, dass Cannabis in der Lage ist, die Kraft der negativen Gefühlseindrücke zu schwächen und damit die Beklemmungen und das Wiederkehren der unangenehmen Erinnerungen bei PTSD-Patienten zu verringern. Die Präsenz des endocannaboiden Signalsystems in den stressempfindlichen Zellkernen des Hypothalamus und im limbischen System zeigt an, dass dieses System mit den Stressreaktionen zu tun hat. Die Nachweise zeigen immer deutlicher, dass Cannabis bei der Bewältigung von Beklemmungen und Angst hilfreich sein kann, ebenso in der Depressionstherapie, was weitere PTSD-Versuche nahelegen.
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spiegel des Organismus und dessen Wirkung auf das Insulin, beziehungsweise auf den Blutzuckerwert einen positiven Einfluss haben. Die Versuche an Mäusen zeigen, dass THCA und CBD zusammen den Stoffwechsel der Tiere steigern, infolgedessen die Fettkonzentration in der Leber und die Cholesterinmenge im Blut abfallen. Die THCA steigert die Insulinsensibilität der Tiere und schützt die insulinproduzierenden Zellen, die somit länger und wirkungsvoller funktionieren können. Professor Mike Cawthorne, Leiter der Tierversuche, sagte unter anderem, dass diese Moleküle sichtlich das Energieniveau der Zellen anheben, und damit auch den Stoffwechsel beschleunigen. GW Pharmaceuticals drückte die Hoffnung aus, nach den Versuchen ein Präparat herstellen zu können, das sich wirksam bei der Behandlung von Diabetes II einsetzen lässt. Zurzeit werden Humanversuche durchgeführt, deren Ergebnisse zum Jahresende erwartet werden.
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MEDI+GREEN ie Nachrichten der letzten Zeit über die Änderungen des Drogenrechts in den USA registrieren immer mehr Staaten, die ein Programm für medizinisches Marihuana betreiben. Zuletzt trat am 1. Juni ein entsprechendes medizinisches Programm in Connecticut in Kraft, im damit 17. US-Staat. Das ist zwar eine gute Nachricht, allerdings hört man wenig darüber, ob sich neben der Lage der Therapiepatienten auch die der Rehabilitationspatienten verbessert hat. Ebenfalls im Juni erleichterten zwei Staaten die Sanktionen für den Besitz einer geringen Menge Marihuana. Rhode Island, das bereits als 15. Staat in die Reihe derer eingetreten ist, welche die Entkriminalisierung einführten, verabschiedete am 15. Juni die Gesetzesvorlage Nummer 253 im Senat, welche den Besitz von maximal einer Unze (etwa 28 Gramm) Gras vom Straftatbestand zu einer Ordnungswidrigkeit herabstuft. Statt einer Geldstrafe von 500 Dollar und Haft – wie bisher – wird nun eine Strafe von höchstens 150 Dollar verhängt. Einem der unterstützenden Senatoren zufolge, hat Rhode Island mit dieser Vorlage den Weg zu einer rationalen Drogenpolitik beschritten. Von nun an biete der Staat den Jugendlichen statt Gefängnis Aufklärung und – wenn nötig – Therapie an. Ein Vertreter der Republikaner gab seiner Genugtuung Ausdruck, dass von nun an eine jugendliche Dummheit die zukünftige Berufskarriere nicht
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Entspannung in den USA mehr in Gefahr bringen kann, was Rhode Island insgesamt von Nutzen sein wird. Die nächste Stadt der Entkriminalisierung wird Chicago sein, wo der Stadtrat mit überwältigender Mehrheit beschlossen hat, den Besitz von weniger als 15 Gramm Marihuana (eine gute halbe Unze) nicht mehr mit Gefängnis, sondern nur mit einer Geldstrafe zu belegen. Die Richtlinien sind hier aber strenger: Im Vergleich zu Rhode Island ist für die halbe Menge Gras eine Strafe von bis zu 500 Dollar und 10 Stunden gemeinnütziger Arbeit zu verhängen. Gegenüber den bisherigen sechs
Monaten Gefängnis stellt dies allerdings eine Verbesserung dar. Die Polizei darf ausschließlich Konsumenten in Gewahrsam nehmen, die sich nicht ausweisen können, beziehungsweise auf dem Gelände einer Schule oder in einem Park bei der Tat ertappt werden. In Chicago wurden letztes Jahr 18 000 Konsumenten mit 10 Gramm Marihuana festgenommen. Diese heldenhafte Leistung der Polizei nahm 45 000 Arbeitsstunden in Anspruch. Nach den Berechnungen dürfte dies nun auf die Hälfte absinken und der Stadt jährlich 1 Million Dollar ersparen.
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Der Drogenkrieg ist verloren Die Weltkommission für Drogenpolitik verkündet ihr Urteil Ein paar Jahre genügen vollkommen, um eine eigenartige Zeit in der internationalen Drogenpolitik einschätzen zu können: Die wachsende Gruppe von ehemaligen Präsidenten, die früher für ein strenges Drogenverbot eintraten, besinnt sich gegen Ende ihres Mandats und fordert statt des Drogenkrieges eine vernünftige Drogenpolitik; nicht selten sogar die Legalisierung von Marihuana. Neben den ehemaligen Präsidenten schließen sich Schriftsteller und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Weltkommission für Drogenpolitik an, die das Ende des Drogenkrieges anstrebt.
text: Tomas Kardos
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chwer zu sagen, wann genau die allgemeine Unzufriedenheit mit der UNDrogenkonvention von 1961 und dem zehn Jahre später auf ihrer Grundlage eingeleiteten Drogenkrieg begann. Leichter zu sagen, wann sie solche Kreise zog, dass neben Ex-Polizisten und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auch ehemalige Staatspräsidenten ihrer Verurteilung des Drogenkrieges Ausdruck gaben. In den 2000er Jahren waren weiten Kreisen schon Analysen zugänglich, die belegten, dass der Drogenkrieg trotz der gewaltigen aufgewendeten Mittel sein erklärtes Ziel verfehlte. Weder ist es gelungen, die Drogenproduktion zu verringern, noch den Konsum, wohl aber berufen sich zahlreiche Staaten auf ihn, um reihenweise grundlegende Menschenrechte zu verletzen. Und es landen auch nicht hunderttausende von Verbrechern hinter Gittern, während ganze Landesteile unter der gnadenlosen Macht der Drogenkartelle stehen. Gleichzeitig erscheinen Forschungsarbeiten in diesem Zusammen-
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hang über die möglichen Mehreinnahmen, die eine gesetzliche Regelung anstelle der Strafverfolgung des von der Wissenschaft als eins der sichersten Heilmittel betrachteten Cannabis bringen würde. Und wie sie der Drogenmafia wenigstens einen Teil des Bodens unter den Füßen wegziehen würde. Als einer der ersten Ex-Präsidenten erregte der von 1994 bis 2000 amtierende mexikanische Präsident Ernesto Zedillo großes Aufsehen. Er bekam ein breites Echo als Sachberater einer Ende 2008 publizierten Studie, die den Kampf gegen die Drogen beurteilte. In der Folge bekräftigte Zedillo in zahlreichen Interviews ihren Inhalt, wonach der Drogenkrieg in den USA das Nachbarland Mexiko unverhältnismäßig belaste, während er den Strom der Waffen und Drogen über die Grenze nicht anhalten könne. Gleichzeitig verkündete der Ex-Präsident, dass die USA mit rein kriminologischen Mitteln niemals zu einem Ergebnis gelangen würden und es an der Zeit sei, mehr Aufmerksamkeit auf selbstCésar Gaviria war von 1990 bis 1994 Präsident von Kolumbien
George Papandreou trat als Ministerpräsident Griechenlands dem Ausschuss bei
und fremdverschuldete Schäden zu lenken. Obwohl die Studie in erster Linie das Verhältnis zwischen den USA und Mexiko hinsichtlich des Drogenkrieges erörterte, gab sie doch den ersten Anstoß für das Erwachen des Selbstbewusstseins der lateinamerikanischen Staaten. Das namentlich schon im April 2008 gegründete lateinamerikanische Komitee für Drogen und Demokratie gab Anfang 2009 seine erste offizielle Verlautbarung heraus, in welcher lateinamerikanische Ex-Präsidenten – der Brasilianer Fernando Henrique Cardoso, der Mexikaner Ernesto Zedillo und der Kolumbianer César Gaviria – dem Präsidenten Barack Obama zuredeten, anstelle des erfolglosen Krieges gegen die Drogen die Einführung neuer Kriterien zu erwägen. Angeraten wird, sich dem Drogengebrauch in erster Linie unter den Vorzeichen der allgemeinen Gesundheitsfürsorge und der Therapie anzunähern und Marihuana zu entkriminalisieren. Auf einer Pressekonferenz betonte Cardoso, dieses Tabu, welches seiner Meinung nach die ehrliche Diskussion behindere, sei zu brechen, denn zahlreiche Studien bestätigten, dass das illegale Cannabis nicht schädlicher sei als legaler Alkohol oder Tabak. Gaviria, der seinerzeit bei der Ergreifung des berüchtigten Kokainbarons Pablo Escobar mitgewirkt hatte, redete der Schadensbegrenzung und dem Bedarf an Prävention das Wort, gleichzeitig hob er hervor, dass es müßig sei, einen Krieg auf moralischer Grundlage zu führen, wenn das angestrebte Ziel unerreichbar sei. Dem Komitee schlossen sich kurz darauf auch Persönlichkeiten wie die Schriftsteller Paulo
Coelho und Mario Vargas Llosa sowie frühere Gesundheitsminister, gelehrte Professoren und Forscher an – und die Angelegenheit erhob sich langsam auf eine globale Ebene.
Zusammenschluss für die Drogenreform Die offizielle Gründung der Globalen Kommission zur Drogenproblematik und deren Bekanntgabe auf einer Pressekonferenz ließ bis Juni 2011 auf sich warten. Neben den
schon erwähnten Mitgliedern, den Präsidenten von Mexiko, Brasilien und Kolumbien, umfasste das 19-köpfige Komitee auch den ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan, George Shultz – Minister der Regierungen von Nixon und Reagan, Paul Volcker – früherer Präsident der US-Notenbank, Sir Richard Branson – Kopf der Megafirma Virgin, sowie Georgios Papandreou – ehemaliger Präsident Griechenlands. Die Gemeinschaft veröffentlichte ihren Bericht auf der im New Yorker Waldorf Hotel Astoria abgehaltenen
Ernesto Zedillo war zwischen 1994 und 2000 Präsident von Mexiko
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Fernando Henrique Cardoso war von 1995 bis 2003 Präsident von Brasilien
Veranstaltung. Dieser verdeutlicht nicht nur das Scheitern des Krieges gegen die Drogen und die von der Verbotspolitik verursachten Schäden, sondern auch die Erfolge jener Länder, die eine alternative Drogenpolitik betreiben. Die Mitglieder riefen die Regierungen der Welt dazu auf, den Drogengebrauch zu entkriminalisieren, ihn als ein Phänomen der Gesundheitsfürsorge zu betrachten und in erster Linie hinsichtlich des Marihuanas die Möglichkeiten einer legalen Regelung zu prüfen. Das Komitee erweiterte sich um solch hochkarätige Mitwirkende wie die ehemalige schweizerische Justizministerin und Präsidentin Ruth Dreifuss, den 2010 zurückgetretenen Prager Oberbürgermeister Pavel Bém und Aleksander Kwasniewski, den ehemaligen polnischen Staatspräsidenten. Für uns ist Letzterer am interessantesten, denn er hatte das zwischen 1998 und 2002 geltende ungarische Recht geprägt, aber noch strengere Drogengesetze in Polen unterzeichnet, die zehntausende Jugendliche ins Gefängnis gebracht hatten und ihrem Leben schon im Alter von 20 Jahren das Rückgrat brachen.
HIV – das neue Schlagwort In seinem Artikel geht der polnische Präsident auf die Rolle ein, die HIV bei der Ausbreitung des Drogenkrieges gespielt hat. In einer Atmosphäre des Verbotes wagten die intravenösen Drogenkonsumenten nicht, 14
schadensbegrenzende Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, und teilten deshalb oft die Spritzen untereinander. In zahlreichen Ländern behindere außerdem die Regierung die Spritzentauschprogramme. Dies ist die wichtigste Nachricht der Kommission zur Drogenproblematik im Jahre 2012. Am 26. Juni diesen Jahres, dem traditionellen Weltdrogentag, trat die Organisation mit einer bahnbrechenden Studie an die Öffentlichkeit, welche den Titel: “Der Krieg gegen die Drogen und HIV/AIDS oder wie die Kriminalisierung des Drogenkonsums die globale Seuche schürt”. (Die Studie kann von der Webseite http://globalcommissionondrugs. org heruntergeladen werden.) Das Kommuniqué hebt hervor, dass der globale Krieg gegen Drogen die Ursache Nummer Eins der sich unter intravenösen Drogenkonsumenten und ihren Sexualpartnern immer schneller ausbreitenden HIVSeuche ist. Desweiteren, dass die aggressive Anwendung der Gesetze die Drogenkonsumenten von medizinischen Diensten und HIV-Behandlungsprogrammen fernhält. Der Ansatz des Drogenkrieges verzerrt stark die Praxis addiktologischer Programme, welche deshalb oft nicht die nachweislich wirkungsvollsten Behandlungsmethoden einsetzen können. Dem stellen die Autoren der Studie die Ergebnisse jener Ländern gegenüber, in denen es mit Hilfe von wissenschaftlich begründeten Behandlungsprogrammen gelungen ist, die Ausbreitung von HIV zurück-
zudrängen und auf einem niedrigen Niveau zu halten. Die UN ist bei alldem gespalten. Während ihre medizinischen Organisationen im Interesse der Zurückdrängung der HIV-Seuche auf die Einführung schadensbegrenzender und wissenschaftlich fundierter Behandlungsprogramme drängen, empfiehlt das Büro für Drogenbekämpfung den Mitgliedsstaaten die Fortführung des Drogenkrieges. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die heutige Situation unhaltbar geworden ist. Aus diesem Grund drängt sie auf die Anerkennung des Zusammenhanges zwischen der unterdrückenden Drogenpolitik und der eskalierenden HIV-Seuche. Und somit fordert sie die Freilassung jener für die Allgemeinheit harmlosen Drogenkonsumenten und die Anwendung nachweislich wirksamer Schadensbegrenzungsprogramme. Des Weiteren drängt sie auf das Eingeständnis, dass der Krieg gegen die Drogen gescheitert ist, und die Zurkenntnisnahme der wahren Auswirkungen. Sie fordert das geeinte, auf Tatsachen gegründete Auftreten der UN gegen die Ausbreitung von HIV. Bei Redaktionsschluss beginnt in New York die Internationale AIDS-Konferenz 2012, und wir sind sicher, dort von der Globalen Kommission zur Drogenproblematik zu hören, beziehungsweise von der Verfolgung der Drogenkonsumenten, sowie über den Zusammenhang mit der Ausbreitung von HIV. Wir hoffen, dass ihre Prinzipien und Vorschläge offene Ohren finden.
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MEDIZIN
Medizinalhanf in Deutschland Auch in Deutschland ist es inzwischen ganz legal möglich, natürliche Hanfblüten aus bestimmten Apotheken zu erhalten, die das Medijuana ihrerseits direkt aus Holland beziehen. Doch in der Realität sind es bisher nur um die 70 Patienten, die diese Naturmedizin im Rahmen der sogenannten “Ausnahmegenehmigung nach § 3 Abs. 2 BtMG” auch tatsächlich erhalten und überteuerte Blüten erwerben dürfen. Deutlich mehr Patienten erhalten lediglich synthetische Cannabis-Präparate wie Dronabinol oder Nabilon, die sie noch mehr kosten. Denn in den meisten Fällen zahlen die Krankenkassen nichts. s bewegt sich was in Deutschland – auch wenn es ein immer noch viel zu zäher und langwieriger Prozess ist. Aber es ist ein Prozess, der wohl nicht mehr aufzuhalten ist. Immer mehr Ärzte und Patienten entdecken das medizinische Potential von Cannabis neu, und auch die Politik kommt daher nicht mehr umhin, dieser Entwicklung Rechnung zu tragen. In einer Expertenanhörung beriet der Gesundheitsausschuss des Bundestages im Mai 2012 auf Antrag der Grünen, wie sich die derzeitige Situation des medizinischen Cannabis in Deutschland verbessern lässt. Denn verbesserungswürdig ist die Situation allemal – schließlich ist in Deutschland mit dem Präparat Sativex derzeit nur ein einziges (natürliches) Cannabis enthaltendes und von den Krankenkassen bezahltes Arzneimittel zugelassen – allerdings ausschließlich für Kranke, die aufgrund
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von Multipler Sklerose an einer Spastik leiden. In diesem einen Fall übernehmen die Krankenkassen die Kosten – in allen anderen Fällen lehnen sie es kategorisch ab. Und so kommt es, dass Patienten, die an Krankheiten wie zum Beispiel Krebs leiden und mit Cannabis ihr Leid lindern könnten, auch Sativex verordnet bekommen können, um beispielsweise ihre Schmerzen zu lindern, ihrer Appetitlosigkeit entgegenwirken oder um Übelkeit oder Gleichgewichtsstörungen besser bekämpfen zu können. Doch in all diesen Fällen müssen die Patienten das Medikament bisher komplett selbst bezahlen, weil Sativex außerhalb seiner Zulassung für Multiple Sklerose in einem so genannten “Off-Label-Use” verwendet wird. Viele Kranke bekommen nicht die nötige und mögliche Hilfe, weil sie sich Sativex einfach nicht leisten können – schließlich liegt der Preis um
ein Hundertfaches über dem tatsächlichen Rohstoffpreis des Medikaments. Kein Wunder, dass bisher kein Kranker seine Medizin selbst anbauen darf – inzwischen maximiert die Pharmaindustrie ihre Gewinne auch mit natürlichem Cannabis. Und dennoch scheint Sativex für die Politik die beste Lösung zu sein – es kann nicht geraucht werden und enthält hochwirksames natürliches THC. Die Grünen schlugen daher im Mai diesen Jahres im Bundestag vor, dass das zuständige Gremium im Gesundheitswesen, der “Gemeinsame Bundesausschuss”, beschließen sollte, dass auch HIV-Kranke, Krebs- oder Schmerzpatienten cannabisbasierte Medikamente auf Kosten der Kassen erhalten können. Diesen Vorschlag unterstützte in der Anhörung auch die Bundesärztekammer – der Spitzenverband der Krankenkassen lehnt den Vorschlag dage-
gen erwartungsgemäß und energisch ab: Der “Off-Label-Use” komme nur unter ganz engen Voraussetzungen, die von höchstrichterlicher Rechtsprechung abgedeckt seien, in Betracht. So müsse es sich zum Beispiel um “schwerwiegende, regelmäßig tödlich verlaufende Erkrankungen” handeln. Auch seien für viele der Begleiterscheinungen wie Übelkeit oder chronische Schmerzen Arzneien verfügbar, die nicht auf Cannabis basieren und die von den Kassen übernommen werden. Dennoch wollen die Grünen ihren Vorschlag bald im Plenum des Bundestages zur Abstimmung stellen und hoffen, dass sie auch von anderen Fraktionen Unterstützung erhalten. Doch diese Hoffnung hilft vielen Betroffenen im Hier und Jetzt auch nicht weiter, und so therapieren sich tagtäglich tausende Deutsche auch weiterhin selbst – mit illegal
erworbenem Cannabis. Das sind vor allem Betroffene, die denken, dass sie eh keine Chance haben, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen, da sie ja nicht mal einen Arzt finden, der sie dabei unterstützt. Doch das ist ein Fehler, den die meisten Patienten erst dann erkennen, wenn tatsächlich ein Strafverfahren wegen illegalen Besitzes oder gar wegen Eigenanbaus von Betäubungsmitteln droht. Denn dann ist nur eines sicher: Der Richter wird den Angeklagten fragen, was er ganz konkret unternommen hat, um seinen zwar medizinisch induzierten, aber dennoch illegalen Cannabiskonsum in legale Bahnen zu lenken. Patienten stehen dann umso besser da, je mehr sie sich darum bemüht haben, aus der Illegalität herauszukommen. Dabei kommt es gar nicht unbedingt darauf an, dass diese Bemühungen auch erfolgreich waren – man muss es nur versucht haben. Ganz konkret haben in Deutschland alle Kranken – sofern sie von ihrem behandelnden Arzt dabei unterstützt werden – die Möglichkeit, beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte einen kostenpflichtigen Antrag auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung nach § 3 Abs 2 BtMG zu stellen. Wird diese Genehmigung erteilt, darf der Patient aus vier standardisierten holländischen Sorten wählen und muss in der Apotheke dafür zwischen 14 und 17 Euro pro Gramm bezahlen. Diese unter Umständen immensen Kosten – die bis zu 1500 Euro im Monat betragen können – können die Patienten nur senken, indem sie selbst (illegal) Pflanzen ziehen oder sich ihre Blüten dann doch wieder auf dem schwarzen Markt besorgen. Denn hier zahlen sie nur die Hälfte pro Gramm bei vergleichbarer Qualität. Und wenn das illegale Medijuana dann ins legale Apotheken-Döschen gelegt wird, kann hinterher keiner mehr irgendeinen Unterschied feststellen. Immerhin etwas.
text: M. Muencheberg
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MEDIZIN text & photo: Martin Muencheberg
Hanfblüten aus der Apotheke Seit einem Autounfall leidet der gebürtige Bayer Günther Weiglein unter chronischen Schmerzen im Rücken, in der linken Schulter und dem linken Oberschenkel – und mittlerweile darf er diese Schmerzen ganz offiziell mit Medijuana lindern. Medijuana: Wie kam es, dass du heute einer von ca. 70 Deutschen bist, die ganz legal Hanfblüten als Medizin konsumieren dürfen? Günther Weiglein: Bei mir fing alles 2006 mit einer Polizeikontrolle in Bayern an: Ich war unterwegs nach Hause und völlig nüchtern – aber ich hatte ein halbes Gramm Haschisch in der Tasche, welches man prompt fand. Da somit mein Führerschein in Gefahr war, verlagerte ich meinen Wohnsitz nach Berlin. Als dann von der bayerischen Führerscheinbehörde der erwartete Brief kam, der die Abgabe meines Führerscheins einforderte, antworte-
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te ich nur knapp und förmlich, dass ich nicht mehr in Bayern wohnhaft sei und man die Angelegenheit an die Berliner Kollegen weiterleiten solle. Ein paar Wochen später erhielt ich Post von der Berliner Führerscheinstelle und bekam nun die Gelegenheit, “zu dem Vorwurf Stellung zu nehmen”. Bei meinem Besuch auf dem Amt wirkte ich dann wohl etwas nervös – ich weiß noch genau, wie die Beamtin gleich zu Beginn sagte: “Nun holen sie doch erst mal richtig Luft – wir sind hier ja nicht in Bayern.” Damit war das Eis gebrochen und ich schüttete ihr mein Herz aus, erzählte von dem Unfall, den Schmerzen und dem erprobten, aber illegalen Schmerzmittel. Daraufhin bot sie mir direkt an: “Suchen sie sich doch einen Facharzt, der ihnen per Gutachten bescheinigt, dass ihnen Cannabis hilft.” Und das tat ich. MED: Wie schwer fiel es dir, so einen Arzt zu finden? GW: Das war gar nicht so einfach – da muss man einfach Ausdauer beweisen und so lange suchen, bis man den Richtigen gefunden hat. So kam ich nach einigen missglückten Versuchen auch zu meiner jetzigen Ärztin,
die da sehr offen ist. Plötzlich war es nur eine Sache von Minuten, und sie verschrieb mir Dronabinol. Das war für mich aber noch nicht das Ende des Weges, denn natürlich konsumierte ich die Blüte auch nach wie vor, um meine Schmerzen zu lindern – und dies wollte ich auch legal tun dürfen. MED: Wie klappte das bei dir? GW: Dronabinol hat bei mir nie so gut gewirkt wie die Blüte und war zudem extrem teuer – für 10 Milliliter einer 2,5% igen Lösung musste ich 246 Euro zahlen. Wollte ich mich komplett mit Dronabinol therapieren, hätte ich monatliche Kosten von etwa 350 bis 400 Euro. Mit illegalen Hanfblüten zu einem Preis von ca. 7 Euro pro Gramm kam ich dagegen auf monatlich unter hundert Euro. Das überzeugte schließlich auch meine Ärztin. MED: Bist du damit nun zufrieden? GW: Nein, inzwischen versuche ich der Behörde auf dem Rechtsweg klarzumachen, dass die Preise für Apothekengras überzogen sind und dass der Anbau auch in den eigenen vier Wänden möglich ist. Ich möchte eine Pflanze da anbauen, wo ich auch meine getrockneten Blüten aufbewahren darf: in meiner Wohnung. Und wenn ich hier getrocknete Cannabisblüten haben darf, warum dann nicht auch lebende? Irgendwann wird sich ein Gericht damit befassen müssen – ich gebe jedenfalls keine Ruhe.
TML – THE MISSING LINK™ Der “Blütebeschleuniger” Das neueste Produkt aus dem Bio Nova Labor schützt die Pflanzen vor schädlichen Einflüssen von außen, stimuliert das pflanzeneigene Abwehrsystem und sorgt für einen deutlich höheren Ertrag. The Missing Link besteht aus einer Vielzahl spezieller Spurenelemente, die in einem Millionen von Jahren andauernden Prozess der Aufnahme und Abgabe durch Pflanzen und Tiere, Kompostierung, erneute Aufnahme, Mikrobenaktivitäten usw., essentiell geworden sind für das Wachstum und die Blüte aller Organismen. Durch die Art und Weise, mit der in unserer überkultivierten Gesellschaft viele Gewächse gezüchtet und deren wirkliche Bedürfnisse unter Missachtung der Naturgesetze übergangen werden, entstehen Mangelerscheinungen, die zu vielen Krankheiten bei Pflanzen sowie bei Tieren und Menschen führen. Durch das Fehlen jener essentiellen Bausteine kann ein Organismus nicht wirklich zur Entfaltung kommen. Eine konzentrierte Behandlung mit diesen unentbehrlichen Stoffen führt zu einem ungeahnt positiven Ergebnis bei den entsprechenden Pflanzen – sowohl hinsichtlich ihrer Qualität als auch in Sachen Quantität. Dieses Produkt schließt die Lücke in der Nahrungskette, von dessen Existenz man bis jetzt noch nichts wusste. Mit recht also: The Missing Link… The Missing Link kann zusammen mit X-ceL Booster gebraucht werden und bildet so die ideale Kombination in der Wachstums- und Blütephase. DOSIERUNG: Die Anwendung gestaltet sich einfach: TML kann in einer Dosierung von 1:2000 (50 ml pro 100 Liter) fortlaufend in das Behältnis mit der Nährflüssigkeit gegeben werden oder wöchentlich in einem Düngungsturnus in einer Dosierung von 1:500. Gespritzt werden kann in einer 1:1000 (1 ml pro Liter) Dosierung. Eine Überdosierung ist nicht möglich. TML wird von der ersten Wachstumswoche bis zur letzten Woche der Blütezeit angewendet. TML kann zusammen mit allen Düngerarten angewendet werden.
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MEDIZIN
Ungeduldige Cannabis-Patienten Die Stellung des medizinischen Marihuanas in Italien Die größte ausländische Mannschaft auf dem Drug Peace March gegen das Rauschgiftverbot im Frühjahr in Wien war zweifellos die der Italiener, deshalb interessierten wir uns dafür, wie es bei ihnen um das Rekreations-Cannabis und das medizinische Marihuana bestellt ist. Müssen auch sie ihren Befreiungskampf mit dem Gesetzgeber führen, oder gehen sie gerade deshalb auf die Straße, um die frohe Botschaft zu verbreiten? Dabei stellte sich heraus: Während das Gesetz in Italien den Einsatz von Marihuana zu medizinischen Zwecken zulässt, können nur wenige Patienten diese Möglichkeit nutzen und neigen dazu, die Erzeuger, die sie versorgen, als Dealer zu betrachten. 20
Medijuana: Du bist die Vorsitzende der wichtigsten Organisation für medizinisches Marihuana, sprechen wir also zuerst kurz über die Tätigkeit der Vereinigung. Seit wann existiert ihr, was ist euer Ziel und woraus besteht konkret eure Arbeit? Alessandra Viazzi: Unsere Organisation Pazienti Impazienti Cannabis (Ungeduldige Cannabis-Patienten) gründeten wir 2001 mit dem Ziel, mit Marihuana Patienten zu heilen. Wir arbeiten institutionell und kooperieren mit den Gesundheitsministerien in Italien und Holland. 2007 erreichten wir auch, dass
THC der Klasse der weniger gesundheitsgefährdenden Mittel zugeordnet wurde, in der auch andere Drogen mit anerkannter Heilwirkung wie Opiate oder Barbiturate zu finden sind. Mit der Zuordnung in die zweite Kategorie haben wir zwar einen großen Schritt nach vorn getan, trotzdem müssen wir noch immer daran arbeiten, dass das Gesetz die Situation der Patienten, die medizinisches Cannabis nutzen, erleichtert. MED: Bedeutet das, dass in Italien das medizinische Marihuana-Programm, wenn auch nur schwerfällig, bereits funktioniert?
AV: Ja, theoretisch schon, es ist genehmigt. MED: Und welchen Grund hat es, dass es noch nicht zu dem erwarteten großen Knall gekommen ist? Wissen die Ärzte nichts von dieser Möglichkeit, oder fürchten sie sich, den Patienten Cannabis zu verordnen? AV: Erst einmal ist es sehr schwer, in Italien einen Arzt zu finden, der Patienten Marihuana verschreibt. Viele wissen noch nichts davon, andere haben Angst, sie kennen nicht die entsprechende Dosierung des Medikaments. In dieser Hinsicht ist auch die
Cannabinoide haben auf Kranke mit Tumoren, neben zahlreichen anderen, auch eine schmerzlindernde Wirkung. Außerdem verhindern sie Übelkeit, andauerndes Erbrechen und wirken appetitanregend. Es wurde nachgewiesen, dass diese Verbindungen auch das Wachstum von Krebszellen hemmen. Forschern zufolge lassen sich mehr als 70 verschiedene Cannabinoide in der Cannabispflanze aufweisen, von denen viele mit dem menschlichen Endocannabinoid-System zusammenwirken. Die Cannabinoid-Rezeptoren sind in unserem ganzen Körper auffindbar. Einige Cannabinoide binden sich nur an bestimmte Rezeptoren, deshalb wäre auch solch eine Anwendung möglich, die als Ziel die Therapie hat. THC
CBD
CBG
CBN
CBC
THCV
CBGA
CGCA
CBCA
THCA
CBDA
Schmerzlinderung (Analgesie) reduziert den Appetit / Hilfe beim Gewichtsverlust (anorektisch) verlangsamt das Wachstum von Bakterien (antibakteriell) senken den Blutzucker (Diabetes) reduziert Übelkeit (Antiemetika) reduziert Anfälle (Antiepileptikum) Behandlung von Pilzinfektionen (Antimykotika) reduziert Entzündungen (entzündliche) Schlafhilfe reduziert das Risiko der Arterien Blockierung (antiischämisch) hemmt das Wachstum von Krebszellen (antiproliferativ) Behandlung von Schuppenflechte (Antipsoriasis) Behandlung von Psychosen (Neuroleptika) Behandlung von Muskelkrämpfen (krampflösend) Linderung von Angst (Antidepressivum) gesteigerter Appetit hilft beim Knochenwachstum (Knochen-Stärkung) Verminderung der Funktionen des Immunsystems reduziert die Kontraktion des Dünndarms (Anti-Darm-prokinetisch) schützt das Nervensystem vor Schädigungen (Neuroprotektion)
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Alessandra Viazzi, Präsidentin von Pazienti Impazienti Cannabis (Ungeduldige Cannabis Patienten)
Meinung der Ärztevereinigung gespalten, ob Cannabis zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden kann. MED: Welche Arten von Hanf könnt ihr den Patienten anbieten, und wie erhalten sie zu diesen Zugang? AV: Die Cannabissorten Bedrocan, Bediol und Bedrobino können wir auf Rezept vom OMC, dem holländischen Büro für medizinischen Hanf, einkaufen. (Nähere Einzelheiten über die Arbeit des OMC und vertriebene Medical-Sorten finden sich im Februarheft des Medijuana Nr. 2/2012 – d. Red.) Das gekaufte Cannabis kommt, bevor es in die
text: Jack Pot photo: Rob Naivsi
Apotheken gelangt, unter Mitwirkung des Gesundheitsdienstes in die römische Zentrale des Gesundheitsministeriums, wo das Produkt legalisiert wird. In der Mehrzahl der Fälle bezahlen die Patienten über das Medikament hinaus auch die Versandkosten. MED: Wie viel kostet den Patienten ein Gramm dieser Sorten? AV: OMC gibt ein Gramm Cannabis für sieben Euro ab. Die ziemlich hohen Versandkosten haben sich jetzt etwas reduziert, weil die Patienten die für drei Monate verordnete Dosis inzwischen auf einmal bestellen können. Die meisten Patienten konsumieren durchschnittlich ein Gramm pro Tag, so können sie das medizinische Marihuana je 100 Gramm ohne Versandkosten für 220 Euro erhalten. MED: Wie viele registrierte MedicalMarihuana-Patienten leben derzeit in Italien?
AV: Das Gesundheitsministerium behandelt die Daten der Patienten vertraulich, und die Vorschriften sind regional unterschiedlich. Nach unserer Schätzung beträgt die Anzahl der Patienten, die einen Marihuana verordnenden Arzt finden konnten, und die für ihre Therapie keine bürokratischen und finanziellen Hürden erleben, um 500. Wenn der Hausarzt einem Patienten Marihuana verordnet, muss dieser einem Gesetz zufolge sämtliche Kosten seiner Therapie übernehmen, und das kann sich nicht jeder leisten. MED: Da ihr in Rom arbeitet, nehme ich an, dass ein Großteil dieser Patienten in Rom lebt. AV: Ja, obwohl auch ein italienisches Pharmahandelsunternehmen ebenfalls die Lizenz zur Beschaffung der Bedrocan-Arten besitzt und das bestellte Cannabis in jede beliebige Apotheke Italiens liefern kann. Sie sind befugt, das Marihuana auch ohne die Legalisierung durch das Gesundheitsministerium auszuliefern, was jedoch das Medikament erheblich verteuert. Über diese Firma bestellt kann ein Gramm mit Versandkosten bis zu 30-40 Euro kosten. Es ist zwar noch nicht allgemein bekannt – Cannabis wurde durch seine Einstufung in die zweite Drogenkategorie nämlich für jedermann verschreibbar, wie zum Beispiel auch die Barbiturate, die nahezu jeder in der seinem Wohnort nächstgelegenen Apotheke erhalten kann. MED: Wie siehst du die politischen Veränderungen, die sich in Italien vollzogen haben? Rechnet ihr jetzt, nachdem Berlusconi gehen musste, mit einer günstigen Entwicklung der Drogenpolitik? AV: Jetzt haben wir eine sogenannte technische Koalitionsregierung, die Zukunft der Drogengesetze lässt sich nur schwer beurteilen. Die allgemeine Haltung gegenüber Marihuana ist gegenwärtig ziemlich paradox. Auf der einen Seite kannst du dir als in Therapie befindlicher Patient Cannabis kaufen, wenn du es dir jedoch selbst anbaust, musst du nach dem Gesetz mit einer Gefängnisstrafe von 6 – 20 Jahren rechnen. Wenn man bei dir mehr als fünf Gramm Cannabis oder Haschisch und auch Pflanzen findet, giltst du bereits als Dealer. Es gibt also noch genug zu tun.
5 Jahre Cultiva Hanfmesse EXPO – PARTY – WORKSHOPS 19. – 21. OKTOBER 2012, EVENTPYRAMIDE WIEN Die 5. Cultiva Hanfmesse, die exklusive Fachmesse für den ganzen deutschsprachigen Raum, verspricht mehr als nur eine Messe zu sein. Die kultige Veranstaltung ist ein Erlebnis für alle Besucher und eine unentbehrliche Plattform für Branchenkontakte. Cultiva bietet über 100 internationale Aussteller, Workshops, Shows und Partystimmung. Jahre Cultiva Hanfmesse sind ein erfreulicher Grund auf Altbewährtes zu setzen und Neues zu zeigen. Voller Stolz präsentiert sich die Cultiva im neuen Design. Der freche bunte Look zeigt optisch die inhaltliche Vielfalt der Messe. Der botanische Garten in der 42 m hohen Eventpyramide in Vösendorf verwandelt sich in einen Garten Eden, gewidmet der Pflanze Cannabis Sativa. Über 100 Aussteller aus aller Welt zeigen Neuigkeiten und Trends rund um die Hanfpflanze. Auf einer Fläche von 6.000 m2 werden alle Produkte für Anbau, Pflege, Düngung, Pflanzenschutz, sowie Nutzung als Baustoff, Kosmetik, Nahrungsmittel und vieles mehr präsentiert. Neue Geräte vor allem zur medizinischen Verwendung und Vaporisierung werden mit Spannung erwartet. Die Cultiva Vapolounge bietet die Möglichkeit alle neuen Modelle während der Messe zu testen und diese mit speziellen Messerabatten zu erwerben. Viele Aussteller bieten Samplebags, sodass Dünger und Substrate gratis getestet werden können. Auch aus der Landwirtschaft werden Projekte vorgestellt und die Gemeinde Hanfthal in Niederösterreich stellt ihre Aktivitäten rund um den Hanf vor. Die Cultiva findet nicht nur Indoor statt, sondern verfügt auch über einen attraktiven Außenbereich. Im 5.000 m² großem Exotic Garden gibt es genug Platz zum Entspannen. Im Cultivazelt werden zu gemütlichen Beats Drinks und erstmals auch die Cultiva Hanfpizza serviert.
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Durch das abwechslungsreiche Rahmenprogramm wird die Messe zum Event. Dieses Jahr steht Ganja Guru Jorge Cervantes im Mittelpunkt. Er ist bekannter Autor zahlreicher Bücher und wird sein neues Buch vorstellen. An allen 3 Messetagen wird Jorge Cervantes Workshops zum Thema Growing abhalten und von Giant plants aus Kalifornien berichten. Weitere Highlights sind die Hanf Kochshow, Verkostungen von Hanfbäckereien und Hanf-Eiscreme sowie Info-Workshops zu den Themen Hanf und Medizin. Alle Party-Begeisterten dürfen sich auf die 5-Jahres Party freuen, die am 20. Oktober im angrenzenden Club Park Royal bei freiem Eintritt stattfindet. Mittlerweile hat sich die Cultiva auch als B2B Plattform etabliert, bei der internationale Händler, Shops und Firmen neue Kontakte knüpfen. Firmen aus Deutschland, der Schweiz und den angrenzenden Nachbarländern haben ihren Besuch bereits angekündigt.
ÖFFNUNGSZEITEN Fr, 19.10.12 von 11 – 19 Uhr Sa, 20.10.12 von 11 – 20 Uhr So, 21.10.12 von 11 – 18 Uhr
TICKETS Vorverkaufspreise: Tageskarte: € 12,- (ermäßigt € 11,-)* 3 Tageskarte: € 24,Vorverkauf auch über Ö-Ticket und registrierte Shops auf der Cultiva Homepage Tageskassa: Tageskarte: €15,- (ermäßigt € 13,-)* 3 Tageskarte: € 27,* für Studierende, Pensionisten und behinderte Personen mit gültigem Ausweis. Die Mitnahme von Hunden in die Pyramide ist leider nicht gestattet.
Weitere Info auf Anfrage und auf der Cultiva Homepage. (www.cultiva.at / info@cultiva.at)
MEDI+GREEN
reieinhalb Jahre zuvor hatten die Ärzte an meinem 62. Geburtstag einen Knoten in meiner Bauchspeicheldrüse gefunden. Wie sich herausstellte, war das Geschwür bösartig, im dritten Stadium. Sie sagten mir, ich habe noch 4-6 Monate zu leben. Heute gehöre ich der kleinen Gruppe an, die mit dieser Krankheit so lange überlebt haben. Aber nach meiner vierzigjährigen juristischen Laufbahn, wovon ich über zwanzig Jahre Richter im Staat New York war, habe ich nicht geahnt, dass meine Suche nach palliativen Behandlungen (die nur der Linderung der Symptome und nicht der Heilung der Krankheit dient) schließlich zum Marihuana führen würde. Für das Überleben musste ich einen enormen Preis zahlen, inklusive einer monatelangen Chemotherapie, einer Strahlenhölle und brutaler Chirurgie. Vor einem Monat begann ich eine neue Therapie, die noch mehr an meinen Kräften zehrt. Jede Woche, nachdem ich eine intravenöse Infusion chemotherapeutischer Drogen verabreicht bekommen habe, die drei Stunden dauert, trage ich eine Pumpe, die in den folgenden 48 Stunden noch mehr von diesen Drogen injiziert. Übelkeit und Schmerz sind ständige Begleiter. Man bemüht sich, den dramatischen Gewichtsverlust, der ein Teil dieser Krankheit ist, zu bekämpfen und genügend zu essen. Das Essen, eine der größten Freuden des Lebens, ist jedoch zu einem täglichen Kampf geworden, jedes Gäbelchen ein kleiner Sieg. Jedes Medikament, das man verschrieben bekommt, führt zu zwei oder drei anderen Medikamenten, die seine Nebenwirkungen bekämpfen. Die schmerzlindernden Mittel führen zu Appetitverlust und Verstopfung. Die Übelkeit verringernden Mittel erhöhen den Blutzucker, ein ernstes Problem für mich bei meinem
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Verteidigungsrede eines Richters für Pot Gustin L. Reichbach, Richter im amerikanischen Staat New York, wurde vor drei Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs behandelt. Nach langwieriger Suche fand er im Marihuana einen Balsam für die von seiner Krankheit verursachten Leiden und für die Linderung der Symptome, die mit der Chemotherapie einhergehen. Als erster aktiver New Yorker Richter trat er an die Öffentlichkeit, weil seiner Meinung nach der Gebrauch von medizinischem Marihuana in der Behandlung unheilbarer Patienten “außer Frage stehen muss”. Das Erscheinen des nachfolgenden Artikels, der im Mai in der New York Times erschienen war, überlebte er nur um zwei Monate. Am 14. Juli gab sein Organismus endgültig den Kampf auf. angegriffenen Pankreas. Der Schlaf, der das Elend des Tages beiseite schieben könnte, wird immer flüchtiger. Inhaliertes Marihuana ist die einzige Medizin, die meine Übelkeit lindert, meinen Appetit anregt und mich leichter einschlafen lässt. Das orale Ersatzmittel Marinol, dass mir die Ärzte verschrieben hatten, war wirkungslos gewesen. Freunde haben beschlossen, mich auf eigenes Risiko mit dem Stoff zu versorgen, statt nur die Agonie meines Leidens anzusehen. Ich fühle, dass ein paar Züge vom Marihuana vor dem Essen mir “Munition” für meinen Kampf, zu essen, geben. Und ein paar weitere Züge zur Schlafenszeit bringen mir den verzweifelt nötigen Schlaf. Dies ist keine Geschichte von Recht und Gesetz, sondern eine Angelegenheit von medizinischen und Menschenrechten. Meine Behandlung am Memorial Sloan Kettering Cancer Center bedeutet den höchsten Stan-
dard der medizinischen Versorgung. Aber man kann von Ärzten nicht erwarten, dass sie das Recht brechen, auch wenn sie wissen, dass es im besten Interesse ihrer Patienten wäre. Wenn die palliative Behandlung als grundlegendes medizinisches und Menschenrecht begriffen würde, sollte Marihuana für den medizinischen Gebrauch jenseits der Kontroverse stehen. Sechzehn Staaten, inklusive unserem Nachbarstaat New Jersey (Connecticut steht vor einer Wende und könnte der siebzehnte werden), erlauben schon den legitimierten klinischen Gebrauch von Marihuana. (Am 1. Juni 2012 erlaubte der Staat Connecticut die Verwendung von Marihuana zu medizinischen Zwecken. – Anm. d. Red.) Die Gesetzgebende Versammlung des Staates New York diskutiert gerade einen Gesetzentwurf, Marihuana als effektive und legitime medizinische Substanz anzuerkennen und einen rechtlichen Rahmen
für den Gebrauch zu erstellen. Die Gesetzgebende Versammlung hat auch schon früher solche Entwürfe verabschiedet, die aber im Senat des Staates nicht durchkamen. Dieses Jahr wird es, so hoffe ich, anders sein. Krebs ist eine parteiübergreifende Krankheit und so allgegenwärtig, dass es unmöglich ist, sich vorzustellen, dass es Gesetzgeber gibt, deren Familien von dieser Geißel verschont geblieben sind. Damit, dass ich nun das Wort ergreife, möchte ich allen helfen, die von Krebs befallen sind und jenen, die später folgen werden. Da ich gegenwärtig noch als Richter Prozesse leite, bezweifeln wohlmeinende Freunde die Weisheit meiner Entscheidung, mit dieser Angelegenheit an die Öffentlichkeit zu gehen. Aber ich sehe klar, dass ebenfalls betroffene Krebskranke aus einer Vielzahl von Gründen nicht in der Lage sein könnten, unserer Zwangslage Ausdruck zu geben. Eine weitere herzzerreißende Aporie in der Welt des Krebses, dass die Droge, die Linderung ohne Nebenwirkungen verschafft, als Narkotikum ohne medizinischen Wert eingestuft wird. Weil die Kriminalisierung einer wirksamen medizinischen Methode die faire Rechtsprechung beeinträchtigt, fühle ich mich ermächtigt, als Jurist und an einer tödlichen Krank-
heit Leidender, das Wort zu ergreifen. Ich flehe den Gouverneur und die Gesetzgebende Versammlung von New York – einem Staat, der immer eine Führungsrolle innehatte – an, sich den fortschrittlich und human denkenden sechzehn Staaten anzuschließen und die Vorlage zum medizinischen Marihuana dieses
Jahr anzunehmen. Die Medizin als Wissenschaft hat noch keine Heilmethode gefunden, aber es ist barbarisch, uns den Zugang zu einer Substanz zu verweigern, die erwiesenermaßen unsere Leiden lindert. Gustin L. Reichbach ist Richter am State Supreme Court in Brooklyn.
CANNA+GLOBE n und für sich kann man es noch nicht Aktivismus nennen, wenn ein Berühmter den Namen seines bevorzugten Coffeeshops bekannt gibt und auch gemeinsame Fotos mit dem Besitzer zeigen kann. Es ist etwas ganz Anderes, wenn jemanden nicht die Liebe zum Kiffen, sondern die gegenwärtige, verfehlte Drogenpolitik auf die Seite der Reformer treibt. Bei Stings Coming-out vor ein paar Jahren winkte die internationale Presse nur ab. Um nämlich dort beträchtlichen Platz eingeräumt zu bekommen, hätte er mindestens bedröhnt, mit einem gepunkteten Schwimmreifen um den nackten Leib von seinem neugeborenen Aktivismus berichten müssen. Er jedoch, mit der Ausgewogenheit, die man von einem fünfzigjährigen englischen Gentleman mit großer Familie erwartet, erklärte in der Huffington Post seine Vorbehalte gegen das Drogenverbot und den Drogenkrieg. Ein Artikel der amerikanischen Drogenreformorganisation Drug Policy Alliance (DPA) öffnete dem weltbekannten Musiker die Augen, und er wurde schließlich deren begeisterter Fürsprecher. Sting nannte den Drogenkrieg die erfolgloseste und ungerechteste politische Affäre der USA mit der Konsequenz, dass der Cannabismarkt in die Hände der Mafia gelange, der größte Teil der Konsumenten aber ins Gefängnis, während die Bedürfti-
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Starallüren Berühmtheiten gegen Verbot und Drogenkrieg Einer Minimaldefinition zufolge sind Weltstars auch Menschen, nur haben sie sehr viel mehr Geld, deshalb bringen sie oft mit Bewusstseinsveränderung etwas Farbe in ihr Luxusleben. Neben den hedonistischen Drogenkonsumenten gibt es auch solche Berühmtheiten, welche die Probleme sehen, die sich aus dem Drogenverbotssystem ergeben und sich – unabhängig vom Konsum der Mittel – auf die Seite der Drogenreformbewegung stellen. gen nicht an die nötigen Medikamente und Therapien kämen. Dieses verfehlte System koste zusätzlich viele Milliarden von Dollars. Am Ende seines Artikels ruft er alle auf, der Bewegung zum Erfolg zu verhelfen und sich der DPA anzuschließen. Offenkundig schrieb
er nichts, was nicht schon bekannt war, er wiederholte nur die Prinzipien der Reformer; die Geste hat jedoch Bedeutung: Als weltbekannter Star hat er sich sichtbar auf die Seite der bösen Jungs gestellt, die solch hässlichen Dinge wie Entkriminalisierung, Schadensbe-
Woody Harrelson ist einer der bekanntesten Aktivisten, Mitglied des Beratungsgremiums von NORML, der amerikanischen Legalisierungsorganisation
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Morgan Freeman zufolge ist Marihuana “Gottes eigene Pflanze”, die er auch in Zukunft nicht absetzen möchte, da es keinen Grund dafür gäbe
grenzung oder eben Legalisierung fordern, anstatt alle Drogen “mit Stumpf und Stiel auszumerzen”.
Rhetorik mal anders Susan Sarandon, die als politische Aktivistin berühmt ist, betrachtet die Drogenfrage nicht unter dem Begriffspaar Verbot – Erlaubnis, sondern eher unter dem Gegensatz von Dummheit und gesundem Menschenverstand. Die Schauspielerin, schon in ihren Sechzigern, erklärte öffentlich, dass sie ihren Kindern die Drogen nicht verboten, sondern sie zu einem kultivierten Gebrauch erzogen habe. Merken wir uns also, dass auch die Fachleute der Drogenprävention, die von den Realitäten ausgehen, der Meinung sind, in je reiferem Alter und im Besitz von je mehr Informationen jemand Drogen ausprobiert, desto geringer ist das Risiko, das sich aus dem Konsum und anderen Faktoren ergibt. Aus einer solchen Einstellung resultiert der kultivierte Drogengebrauch, der eine Lebensweise voraussetzt, in der die Drogen meilenweit von den lebenswichtigen Dingen entfernt sind, gleichzeitig ihr Konsum vollkommen integriert ist und noch dazu eine angenehme Wirkung auf den Alltag des Betreffenden ausübt. Dazu aber ist – vielleicht wegen des Verbots – ein erheblicher Teil der Jugendlichen
offenbar nicht in der Lage. Das zeigt sich, wenn der Alkohol als Droge klassifiziert wird. Sarandon sagte auch, dass sie einige natürliche Mittel nicht verschmähe und die Zauberpilze ihre Favoriten wären. Verantwortungsvolle Erziehung hin oder her – schwer vorstellbar, eine solche Erklärung von einer beliebten ungarischen Schauspielerin im gleichen Alter zu hören! Susan Sarandon hat nicht einmal ihren Kindern verboten, Drogen zu nehmen
Der schon siebzigjährige, weltberühmte Morgan Freeman sprach ebenfalls in einer Zeitung über die eigene Motivation des Drogenkonsums und damit verbundenen spirituellen Erfahrungen. Er sagte, dass er den Konsum von Kokain und anderen, “härteren” Drogen aufgegeben habe, aber das “Gottes eigene Pflanze” genannte Marihuana wolle er auch in Zukunft nicht lassen, weil es dazu keinen Grund gebe. Der Künstler führte seine Theorie aus, dass Moses Fall mit dem brennenden Dornbusch nicht geschehen wäre ohne ein wenig Marihuana, woraufhin der verstörte Reporter schnell das Thema wechselte, ohne dass wir von den Bemühungen des Schauspielers für eine Reform der Drogenpolitik gehört hätten, die er schon bei unzähligen anderen Anlässen erläutert hatte.
Im Dienst der Medizin Wenn wir jedoch nach einer Berühmtheit suchen, bei der man über wahren Aktivismus reden kann, ist Woody Harrelson zweifellos Kandidat Nummer Eins. Der Schauspieler kaute nicht nur in “Natural Born Killers” Magic Mushrooms; es ist auch bekannt, dass er regelmäßig Marihuana konsumiert und bis zum heutigen Tage der Notwendigkeit der Drogenreform das Wort redet. Seiner Meinung nach steht nicht die Legalisierung von Cannabis, sondern der Respekt vor der 29
Die hedonistische Lebensweise des Oscarpreisträgers Jack Nicholson ist Teil seines Images: qualitativ hochwertige Joints, Kokain, gute Weine und gute Frauen
Freiheit der Wahl im Vordergrund. Im Jahre 1996 hatte er vier Pflanzen Industriehanf bei sich zu Hause gezogen, um das Gesetz von Kentucky, das nicht zwischen wildem und veredeltem Hanf unterscheidet, auf die Probe zu stellen. Harrelsons Fall kam vor Gericht, das er als Sieger verließ. Im Jahr 1999 drehte er einen Dokumentarfilm mit dem Titel “Grass”, in dem er als Narrator über die Schattenseiten des US-Krieges gegen die Drogen spricht. Interessanterweise wurde der Film in Ontario verboten, aber nicht etwa wegen seiner Aussage, sondern wegen einer Szene, in der Schimpansen Marihuana rauchen. Eine noch bedeutendere Rolle übernahm Harrelson 1997, als er 500 000 Dollar (!) Kaution für einen gewissen Todd McCormick zahlte, einen zwanzigjährigen Aktivisten für medizinisches Marihuana, der für sich und andere Krebspatienten Cannabis angebaut hatte, um ihre Schmerzen zu lindern. McCormick, bei dem seit einem Alter von zwei Jahren bereits zehnmal Geschwüre diagnostiziert wurden, hatte mit Sorten experimentiert, die Schmerzen lindern und das Leben von Kranken lebenswerter machen. Schließlich wurde der Junge im Jahr 2000 zu fünf Jahren Haft verurteilt, von denen er vier auch absaß. Der Aktivist zerbrach auch im Gefängnis nicht, und seitdem er wieder ein freier Mann ist, kämpft er für ein Gesetz pro medizinisches
text: Bob Arktor
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Marihuana. Inzwischen sitzt Harrelson im Beirat der Legalisierungsorganisation NORML und ist fast bei jeder Protestkundgebung in der ersten Reihe dabei.
Freundschaftlicher Rat Der beliebte Jockey aus Dallas, Larry Hagman, bekam nach einer erfolgreichen Lebertransplantation von einem Freund, einem gewissen Jack Nicholson den Rat, statt harter Sauferei Marihuana zu versuchen, das mit viel weniger Gesundheitsrisiken behaftet ist. Der befreundete Oscar-Preisträger sprach aus Erfahrung. Zu Nicholsons Playboy-Image gehörte lange Zeit der hedonistische Lebensstil, gute Weine, Qualitätsjoints, andere Drogen und der überschwängliche Genuss des Schönen Geschlechts. Kein Wunder, dass der Wind der Hippie-Bewegung ihn erfasste und dass er neben dem ausschweifenden Sexualleben auch tapfer mit der Bewusstseinserweiterung experimentierte. Einzigartig, wie er den Zeitgeist erfasste. Seine in den 60er Jahren gedrehten Filme “Psych-Out” und “The Trip” wurden grundlegende Werke der psychedelischen Kultur. Nicholson ist auch heute kein Verächter des Guten, aber des Drogenkrieges. Auf eine entsprechende Frage antwortete er einmal folgendermaßen: “Meine Ansichten sind zwar extrem überzeugend, aber auch unpopulär. Die repressive Drogenpolitik zerstört den Rechtsstaat und korrumpiert die Polizei”. So leicht lassen sich die Bedenken gegen eine prohibitive Drogenpolitik formulieren.
Larry Hagman nahm also den Rat seines Freundes an und sagt jetzt, dass man sich mit Marihuana schön zurücklehnen und das Leben genießen kann, während der Alkohol den Körper zerstört und gewalttätig macht. In seinen Lebenserinnerungen berichtet er auch über seine Erfahrungen mit LSD und Meskalin, die ihm prägende Einsichten in der Lebensführung verschafften und ihn von der Todesangst befreiten. Erst kürzlich ging er in einem Interview so weit, dass er jedem Politiker nahe legte, mindestens einmal in seinem Leben LSD zu versuchen.
Just legalize it! Zum Schluss ein paar Worte über Stars, die Marihuana einfach nur deswegen legalisieren wollen, weil sie seine Wirkung schätzen und nicht gefährlicher finden als andere Drogen, die legal erhältlich sind. Rap, HipHop oder Reggae können zahllose Ikonen vorweisen, die auf ihre Weise für die Legalisierung kämpfen. Diese Jungs – von 2Pac über Snoop Dogg zum jungen Marley – verwickeln sich nicht in komplizierte, langwierige Rechtsabhandlungen, sie gehen einfach ihren eigenen Weg, denken und entwickeln ihre eigene, manchmal sehr einfache Meinung über die Welt, von der Politik über die Armut bis zum Gras. Es ist ihnen egal, welcher Klugscheißer welches Gesetz fabriziert. Snoop Dogg präsentierte zuletzt einen Band mit eigenen Gedichten, aus dessen Seiten aus Zigarettenpapier die Fans nach dem Lesen einen Joint drehen konnten.
VOLLBLUT
Krystalica us dem Hause Mandala Seeds erschien vor Kurzem eine neue Edition der leistungsstarken Krystalica, die schon längst als Connaisseur Cannabis Anerkennung gefunden hatte, bevor sie letztes Jahr von High Times zur “Sorte des Jahres” auserkoren wurde. Krystalica ist eine exotische Kreuzung mit einem hohen Anteil an Landrassen Genetik von Kerala in Südindien und Nepal. Diese Sorte gehört seit 2004 zu einem fortlaufenden Hanfzucht-Projekt bei Mandala Seeds und war bisher nur in sehr exklusiven, limitierten Editionen erhältlich, die sehr schnell vergriffen waren. Nun, zum ersten Mal, gibt es die Samen der neuesten Edition überall im Handel zu kaufen. Jede Edition nimmt mehrere Jahre Arbeit in Anspruch. Währenddessen suchen die Züchter kontinuierlich unter einer großen Auswahl von Pflanzen der ElternGenetik und der daraus resultierenden Nachkommen die schönsten und wertvollsten Exemplare heraus. Das Ergebnis ist eine außergewöhnliche Kreuzung mit hervorragenden Eigenschaften. Ihr schonendes, langanhaltendes Sativa-betontes High, das ohne unangenehme Nebenwirkungen bleibt, wird besonders gerne kreativ oder medizinisch genutzt. Krystalica besitzt ein beeindruckendes Potenzial für hohe Erträge. Eine außerordentlich große und dichte, pyramidenförmige, zentrale Blütenstaude und dicke Seitentriebe sind typisch für die ertragreichsten Pflanzen. Innen ermöglicht der Anbau in Hydrokultur maximale Leistungsausbeute. Es ist jedoch möglich, unter einer lichtstarken Lampe (z.B. 400-600W NDL) überdurchschnittliche Ergebnisse im Bio-Anbau mit Erden zu erreichen. Obwohl dies eine sehr leistungsstarke Sorte ist, eignet sie sich auch für Anfänger, weil sie sehr robust ist und schnell wächst. Sie besitzt auch hohe Hitzeresistenz und kann Schädlingsbefall gut verkraften bzw. gänzlich abwehren. Die eindrucksvolle Harzproduktion, die auch zur Namensgebung führte, ist bei einigen Pflanzen besonders extrem ausgeprägt. Das Aroma entspricht allen Erwartungen einer hochklassigen Sativa. Die meist fruchtige und süße Palette an Aromen reicht von Ananas bis Erdbeere. Das Ganze wird abgerundet mit einer Auswahl an Pflanzen, die mehr zum aphrodisierenden Duft von Moschus tendieren. Seit der ersten Ausgabe vor acht Jahren hat sich Krystalica als medizinisch wertvolle Hanfsorte erwiesen. Sie wurde schon bei zahlreichen Anwendungen erfolgreich genutzt, wie z.B. bei Neurodermitis, Schlafstörungen, Angst- und Depressionszuständen, Appetitlosigkeit, Stressanfälligkeit, Glaucoma und vielem mehr. Krystalica ist deshalb eine beliebte Sorte unter medizinischen Growern in Nordamerika und wird von lizensierten Apotheken angeboten.
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Die Evolution der Hydrokultur-Industrie Mitte der 70er Jahre stand da ein Wort in einem Buch. Dieses Wort schuf mit der Einführung von Hydrokultur-Systemen einen völlig neuen Markt. 1976 kam die in meiner Werkstatt in Berkeley entwickelte “AquaFarm” auf den Markt: Ein elektrisch betriebener Blumentopf, ein ideales Hydrokultur-Modul für den individuellen Grower.
Der Autor 1978 bei der Inspektion eines Strahlabsorbers für einen Fusionskraftreaktor – General Hydroponics war damals zwei Jahre alt
erkeley ist der Ort, an dem das Wort Hydrokultur (Hydroponics) ursprünglich ersonnen wurde: Das war bereits im Jahre 1929, und der Vordenker hieß Dr. Gericke von der hiesigen University of California. Er war der erste Wissenschaftler, der anhand eines zehn Meter langen, künstlichen Tomatenfeldes den Hydrokultur-Anbau demonstrierte, für den er auch eine komplette Nährlösung entwickelt hatte. 1974 hatte ich mein Studium an der UC Berkeley erfolgreich abgeschlossen und einen Job in der Maschinenbau-Abteilung im staatlichen Lawrence Berkeley Lab (LBL) gefunden. Unsere Mission war es hier, neuartige Maschinen zu entwickeln, die glatt den Nobelpreis für Physik gewinnen könnten. Und tatsächlich gewann 1976 einer unserer Teilchendetektoren den Nobelpreis in Stanford – das war schon eine verheißungsvolle Zeit damals. Und obwohl mir mein Job beim LBL damals gro-
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text: Lawrence Brooke photos: General Hydroponics Europe
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ßen Spaß gemacht hat, war mir jedoch auch klar, dass ich mit so einem Beamtenjob finanziell keinen größeren Erfolg haben würde. So gründete ich 1976 in meiner Garage General Hydroponics – gemeinsam mit einer Gruppe von Freunden. Das waren zumeist auch ehemalige LBL-Kollegen und gestandene Wissenschaftler bzw. Techniker. Wir suchten zunächst nach einem neuartigen Nährstoff für unsere AquaFarm. Damals existierte dahingehend noch nichts Außergewöhnliches – also begann ich, ganz verschiedene Rezepturen und Zutaten zu erforschen. Als an der UC Berkeley auch ein Kurs in Hydrokultur angeboten wurde, meldete ich mich mit einem Haufen Freunde an und wir lernten dort eine ganze Menge. Unsere dortige Klasse gründete 1977 dann auch die HSA (Hydroponic Society of America), die zu einer internationalen Organisation heranwuchs und bis in die 90er Jahre hinein bestand. Unser Kursleiter war ein pensionierter NASA-Mitarbeiter, der selbst eine Firma für Hydrokulturnährstoffe besaß und entsprechend gute Kenntnisse von Rezepturen und den richtigen Inhaltsstoffen hatte. Innerhalb eines Jahres entwickelten wir gemeinsam die erste Nährstoff-Produktlinie für General Hydroponics, die wir dann zusammen mit unserem hydroponischen System verkauften. Dabei haben sich drei Nährstoffrezepturen ergeben: eine für das Wachstum (A), eine für die Blüte (B) und eine für die von der Pflanze nicht selbst herstellbaren Mikronährstoffe (C). Durch die Kombination dieser drei Rezepturen ergab sich eine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten: Für starkes Wachstum A+C, für den Übergang in die Blüte A+B+C und für eine stärkere Blüte B+C. Die A- und B-Mischungen waren trockene Konzentrate aus gereinigten Mineralsalzen, C war ein flüssiges Konzentrat, welches sicherstellte, dass auch alle wichtigen Mikronährstoffe in der richtigen Gewichtung enthalten waren. Dies war das ursprüngliche Nährstoff-Baustein-System, mit dem die Grower nun ihre maßgeschneiderten NährstoffMischungen selbst zusammenstellen konnten. Mein Team entDie Flora-Serie im Laufe der Zeit…
Dr. Cal Herrmann, Chefwissenschaftler für General Hydroponics seit 1986
wickelte dieses System und bot es in Kombination mit unserer AquaFarm über unsere kleine Gruppe von Vertriebshändlern und Gartenbau-Geschäften an. Heute machen wir MaxiGro und MaxiBloom, die Mikronährstoffe sind hier schon in der richtigen Dosierung enthalten. Das sind trockene, wasserlösliche, komplette Nährstoffmischungen aus bestens gereinigten Mineralsalzen – die derzeit wohl beste Wahl aus der Nährstoffwelt für ein starkes Wachstum und eine kräftige Blüte. Wir waren aber nicht nur die Gründer der HydrokulturTechnologie, wir waren auch die Gründer eines winzigen Marktes für engagierte und exzentrische moderne Gärtner. Berkeley war dank meines wissenschaftlichen und technologischen Zugangs der perfekte Ort, um mit General Hydroponics an den Start zu gehen – hier verkauften wir unsere allerersten Produkte und konnten unsere Träume wahr werden lassen. Wenn ich heute – nach 36 Jahren – zurückblicke, bin ich immer noch erstaunt. Wir hätten uns nie träumen lassen, wie sich die private Gärtnerei und die hydroponischen Systeme noch entwickeln würden. 1985 war eine weitere magische Zeit. Das DANSCO Garten-Center eröffnete in der Universitätsstraße in Berkeley und bot hydroponische Systeme, Halogen-Leuchten und ein paar Hydrokultur-Produkte an – wir stellten auch hier General Hydroponics-Produkte in die Regale, und beide Unternehmen starteten durch. Das war vor 27 Jahren. Der winzige Markt, mit dem wir uns in unseren frühen Tagen abgemüht hatten, wuchs unglaublich schnell zu einem internationalen Markt heran, für den Hydrokultur nicht mehr nur ein Wort in einem Buch war. Ich war versessen darauf, eine noch bessere Nährstoff-Produktlinie zu entwickeln und wusste aus meinen LBL-Tagen, dass der Schlüssel zum Erfolg im Aufspüren von Talenten lag. Mit etwas Glück ließ das Schicksal Dr. Cal Herrmann meinen Weg kreuzen – Cal war auch ein ehemaliger Wissenschaftler von der UC Berkeley und hatte langjährige Erfahrungen als ein auf Chemie spezialisierter Forscher sammeln können. Nach vielen Jahren im Technologiezentrum für Wasser, wo er Filtertechnologien für ganze Städte entwickelt hatte, wurde das Budget beschnitten, da sauberes Wasser nun keine Priorität mehr hatte – zumindest nicht für die Reagan-Administration. Cal ging daraufhin zur NASA, um Wasserfiltrationstechnologie für Raumflüge von der Erde zum Mars zu entwickeln. Gleichzeitig begannen Cal und ich mit einem Projekt, das schließlich zur Entwicklung der Flora-Produktlinie mit den Mischungen FloVon
raGro, FloraBloom und FloraMicro führte. Ich war nun schon über zehn Jahre lang ein etablierter Nährstoff-Hersteller und als solcher auch immer ordnungsgemäß beim Staat registriert. Mit der Zeit wurden immer mehr und immer bessere Inhaltsstoffe verfügbar – allerdings war ich auch immer sehr wählerisch, wenn es um die Qualität der Zutaten ging. Für viele der Zutaten war es am besten, sie gleich in Nahrungsmittel- bzw. in pharmazeutischer Qualität zu kaufen – das kostete zwar mehr, dafür waren die Stoffe dann aber auch deutlich reiner. Denken Sie immer daran: Es zählt nicht nur, WAS in der Nährstoffmischung drin ist, es zählt mindestens genauso, was NICHT in der Mischung enthalten ist. Pflanzenwurzeln verbringen schließlich ihr gesamtes Leben mit unseren Nährlösungen – deshalb müssen diese perfekt sein. Reinheit ist alles. 1986 brachten wir unsere erste Flora-Produktlinie auf den Markt – wir nahmen aber auch immer noch kleine Anpassungen vor, um die Linie immer weiter zu verbessern. Ich hatte die Auswahl an hydroponischen Systemen um die AeroFlo und RainForest-Modelle erweitert, und auf einer Konferenz in San Francisco brachte ich 1987 all diese neuen Produkte mit auf die Fachmesse. Der Hauptredner der Konferenz, Dr. Hillel Soffer, schaute sich meine AeroFlo und RainForest-Systeme an und informierte mich, dass er und seine Geschäftspartner bereits internationale Patente auf diese Entwürfe angemeldet hatten. Davon wusste ich natürlich nichts und war wie vor den Kopf geschlagen. Also schlug ich ihm vor, zukünftig gemeinsam an der Verbesserung der Technologie zu arbeiten und diese Systeme ebenso gemeinsam zu bauen und zu verkaufen. Er stimmte zu und wir wurden gute Freunde. Wir arbeiteten an der Uni im kalifornischen Davis (wo Hillel auch seinen Doktor gemacht hatte) etwa ein Jahr lang an einer Solar-Wasser-Destillationsanlage. Hillel kooperierte auch mit Cal, um uns dabei zu helfen, unsere Flora-Serie noch weiter zu verbessern. Cal hatte die Idee, der Nährstoffmischung auch einen pHStabilisator, einen Puffer, hinzuzufügen. Das war ein bisschen schwierig, aber mit Hilfe Hillels und der Hilfe von einigen der besten holländischen Nährstoff-Wissenschaftlern, die Freunde von Hillel waren, entwickelten wir die moderne Flora-Linie. Der Schlüssel dazu war das Team – ich hatte es geschafft, ein Team aufzubauen, welches die Technologie immer noch ein wenig weiterentwickelte. So entstand das Baukasten-System der nächsten Generation: die Flora-Serie. Die ersten AeroFlos und RainForest
professionell unterstützt.
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GROW Seit über zwanzig Jahren belegen FloraGro, FloraBloom und FloraMicro nun schon eine dominante Stellung auf dem Weltmarkt und werden – natürlich ordnungsgemäß registriert – von Russland bis Japan, von Europa bis Amerika vertrieben. Selbst antarktische Forschungsstationen und Forschungsschiffe in der Nähe des Nordpols haben sich für unsere Flora-Serie entschieden. Wir haben die weltweit führende Hydrokulturnährstoffelinie entwickelt und produzieren in unseren drei Fabriken im Osten und Westen der Vereinigten Staaten sowie in Frankreich derartige Mengen, dass wir damit die Produktionsmengen unserer größten Konkurrenten deutlich in den Schatten stellen. Unsere Mission ist und bleibt es dabei, innovative Produkte zu entwickeln und herzustellen, die neue Standards setzen, anstatt nur zu imitieren. Tatsächlich ist die Flora-Serie nicht nur die weltweit am meisten verbreitete, sondern auch die am meisten imitierte Produktserie in ihrem Segment. Über die Jahre haben viele Unternehmen Imitationen Noucetta Kehdi und William Texier 1993 auf der White Owl WaterFarm in Sebastopol / Kalifornien
unseres dreiteiligen Nährstoffsystems auf den Markt gebracht. Wenn das System aus den Bausteinen Wachstum, Blüte und Mikronährstoffe besteht, dann ist es eine Imitation. Manche sind dabei besser als andere – es ist schließlich alles eine Frage der Qualität der Inhaltsstoffe, ihrer Zusammenstellung, ihrer Reinheit und der Sauberkeit bei der Produktion und Abfüllung. Qualitätskontrollen brauchen schließlich Jahre, um perfektioniert zu werden – und sie kosten viel Geld. Durch die Möglichkeit, weltweit mit kommerziellen Züchtern, Universitäten und wissenschaftlichen Laboren zusammenzuarbeiten, haben wir mit der Zeit eine riesige Sammlung von Daten und Fotos angehäuft. Wir nutzen unsere hydroponischen Systeme auch selbst für den Bio-Anbau von Gemüse und Blumen in Kalifornien sowie in Südfrankreich. Wir haben in den letzten 25 Jahren einige der besten Restaurants und 36
Von
Bauernmärkte in Nordkalifornien mit unseren selbst angebauten Produkten beliefert – dabei haben wir auch gelernt, wie man Nährstoffmischungen, Umweltbedingungen und hydroponische Methoden zur Erzielung eines besseren Geschmacks noch weiter optimiert. Tests haben auch gezeigt, dass – wenn sich der Geschmack einer Pflanze verbessert – dies auch für die menschliche Ernährung besser ist. Denn Ihr Geschmack sagt Ihnen schon, was das Beste für Sie ist. Und das Beste wird nun mal frisch produziert und vernünftig angebaut. Hydroponische Kulturen können sich tatsächlich mit den besten Bio-Produkten messen, wenn man gute Sorten perfekt anbaut. Eine interessante historische Fußnote ist, dass – als die Gründer der französischen Firma GHE in den frühen 90er Jahren in Kalifornien lebten – sie hier auch die White Owl WaterFarm betrieben und dass die hier angebauten Produkte auch von dem renommierten (von Alice Waters gegründeten) Restaurant Chez Pinasse in Berkeley angeboten wurden. So wurde beispielsweise die Zigeuner-Paprika und das Basilikum Genovese in unserem AeroFlo System und mit Nährstoffen der Flora-Serie kultiviert – und mit nichts sonst. Nur reines Brunnenwasser, FloraGro, FloraBloom und FloraMicro – und der Geschmack war fantastisch! Wir haben enge Arbeitsbeziehungen zum wissenschaftlichen Team der UC Davis aufgebaut, dessen Abteilung Plant Science als weltweit führend in den Bereichen Ausstattung, Lehrniveau und Forschung gilt. Wir waren hier in der Lage, gleich mehrere Projekte zu unterstützen und haben dabei viel gelernt: über Sauerstoff im Wurzelbereich, die Nährstoffaufnahme im Laufe der Zeit, die Kolonisierung von Wurzeln mit nützlichen Pilzen und Bakterien, die Verwendung verschiedener Nahrungsergänzungsmittel zur Steigerung der Effizienz und auch über solarbetriebene Hydrokulturen. Es ist ein großes Privileg, mit Wissenschaftlern zu arbeiten, die durch das Gast-Professoren-Programm der Uni in Davis zu uns gekommen sind. So haben wir mit Top-Forschern aus aller Herren Länder zusammengearbeitet, um noch mehr über Hydrokulturen, Nährstoffe, Pflanzen-Wachstumsfaktoren und Umwelteinflüsse zu erfahren. Das Ziel, Lebensmittel-Anbautechnologie weltweit zu verbreiten, wird am ehesten erreicht, wenn man dabei bewiesene Universitäts-Daten und -Methoden zugrundelegt. Prüfen und nachweisen, prüfen und nachweisen – das ist die Wissenschaft in der Praxis. Und das ist es, wofür ich lebe. Ich würde gerne all jenen ein Buch empfehlen, die sich mit der Thematik etwas eingehender beschäftigen wollen: “Soilless Culture – Theory and Practice” von M. Ravif und H. Lieth. Dies ist die wichtigste Arbeit zum Thema Hydrokultur, die in den letzten zwanzig Jahren veröffentlicht wurde. Die Autoren bilden gemeinsam ein Team von Freunden, die wir jederzeit anrufen können, um ihre Meinung zu allen Aspekten der Hydrokultur, der Pflanzen-Physiologie, der Pathologie usw. zu erfahren – auch die Wissensbereiche sind im Laufe der Jahrzehnte immer weiter gewachsen. Zum Schluss möchte ich allen Growern, die irgendein hypdroponisches Nährstoffprodukt nutzen, noch einen Tipp geben: Nehmen Sie weniger! Wir haben festgestellt, dass auch schwächere Nährstoffkonzentrationen ausgezeichnete Ergebnisse beim Pflanzenwachstum bringen und zudem auch einen Puffer gegen Stress bei hohem Wasserverlust bilden. Durch die Verwendung milderer Nährstoffe reduziert man die Belastung der unterstützenden Mikrobiologie, die mit und in Ihren Pflanzen lebt. So kann man etwas Geld sparen und schont auch noch die Umwelt. Höhere Nährstoffgehalte sind nur sinnvoll, wenn wirklich jedes Glied in der Anbau-Kette gleich stark ist – und selbst dann fährt man mit weniger Nährstoffen auch noch ähnlich gute Erträge ein.
professionell unterstützt.
Dies wird umso wichtiger, wenn Sie zur Stärkung des Pflanzenwachstums auch noch Nahrungsergänzungsmittel verwenden möchten. Es gibt ja inzwischen eine Vielzahl von Spezialprodukten, um das Wurzelwachstum, das strukturelle oder das Blüten-Wachstum anzukurbeln – wenn man diese Produkte verwendet, sollte man immer die Gesamtstärke der Mischung im Auge behalten. Und da gilt nun mal: Keep it mild! Die reale Welt organischer Kulturen dreht sich um symbiotische Organismen, die Beziehungen zu einer Wirtspflanze aufbauen. Das können nützliche Organismen sein, wie die Sporen in SubCulture – es können aber auch Krankheiten wie Grauschimmel oder Mehltau sein. So oder so – diese Mikroorganismen leben in und von der Pflanze. Es ist ein lebendiges System, über das wir immer noch eine Menge lernen können. Wenn Sie Ihre Pflanzen also mit Nützlingen besiedeln, so werden diese die Pflanze auch gegen Angriffe von Krankheitserregern verteidigen. Jüngste Tests mit SubCulture an der UC Davis haben zudem ergeben, dass es eine überraschende Effizienz bei der Stärkung von Pflanzenwurzeln aufwies und auch die Wurzelvitalität erhöhte. SubCulture liefert nützliche Mikroorganismen, um die Wurzel-Zonen zu kolonisieren. Diese Nützlinge helfen beim Schutz der Pflanze und lassen auch das Wurzel-System größer, robuster und effektiver bei der Aufnahme von Nährstoffen werden. Die SubCulture-Linie besteht aus zwei Produkten: SubCulture – M (Mycorizzhae – nützliche Pilze) sollte für junge Pflanzen, Sämlinge und Stecklinge verwendet werden. Ein-zwei Wochen später kann man dann mit SubCulture – B (Bazillus – nützliche Bakterien) weitermachen. Dann klappt‘s mit Wachstum UND Pflanzenschutz. Hydrokulturen vermischen sich heutzutage mehr und mehr mit ökologischen Methoden und Philosophien, während wir immer noch viel über Materialien und komplexe organische Systeme lernen. Wissenschaft ist manchmal langsam, da sie ja auch akribisch sein muss. Wir betreten eine neue Welt, in der HydrokulturTechnologien, organische Materialien und neue Methoden zusammenkommen, um eine neue Generation der PflanzenzuchtTechnologie zu ermöglichen, welche größere Anbaumengen bei geringerer Umweltbelastung produziert. Wir haben noch eine Menge zu lernen, und die Regelungen, die BIO definieren, sollten auch noch verbessert werden. Ich habe immer die Wissenschaft an erster Stelle gesehen – Regelungen dagegen sind oft rückwärtsgewandt und nicht visionär. Der gesamte Bereich der verschiedenen Definitionen von BIO ist in Bewegung und jedes Land macht seine eigenen Regeln – derzeit gibt es einfach noch keine einheitliche wissenschaftliche Definition, was genau BIO ist. Dennoch gibt es in all den verschiedenen, derzeit existierenden Definitionen durchaus auch Gemeinsamkeiten: Das Ziel einer naturbelassenen Produktion, biologische Nachhaltigkeit und praktischer Umweltschutz.
Lawrence Brooke und William Texier, Erschaffer von Bioponics, genießen Cocktailtomaten, die in einem Aerosol mit BioThrive wuchsen
Ich hatte immer das Gefühl, dass es meine Aufgabe als Technologie-Designer sei, dem Grower die größte und qualitativ beste Ernte zu ermöglichen. Als Gründer von General Hydroponics habe ich die Erfüllung der Bedürfnisse der Pflanzen meiner Kunden stets als mein wichtigstes Anliegen betrachtet – zur Erfüllung dieser Mission fielen dann auch noch ein paar andere Aufgaben an: Das Entwerfen von Produkten, die Vertriebsorganisation, Marketing und Werbeaktionen – auch damit erreichen wir unser erklärtes Ziel, Pflanzen zu hegen und zu pflegen und eine neue Industrie aufzubauen. Integrität und Visionen sind das Fundament, auf dem GH aufgebaut wurde. Derzeit haben wir zwei internationale Patente für die nächste Pflanzendünger-Generation angemeldet. Die Produkte, welche diese Patente definieren, werden Ende des Jahres herauskommen und eine neue Ära der PflanzendüngerTechnologie einläuten. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite gb.eurohydro.com (klicken Sie auf Growing an Industry). Oder kontaktieren Sie uns direkt per Email: info@eurohydro. com.
CANNA+GLOBE VOLLBLUT
Super Skunk Automatic ir freuen uns, bekannt geben zu können, dass die Super Skunk Automatic auf dem Highlife-Cup 2012 in Amsterdam mit dem ersten Preis in der Kategorie AutoFlowering ausgezeichnet wurde! Der Highlife-Cup wird nun schon 15 Jahre lang vom Highlife Magazin – einer der ältesten und angesehensten Cannabis-Publikationen in den Niederlanden – organisiert. Die beim HighlifeCup eingereichten Marihuana- und HaschischProben werden hier von Branchenexperten in Doppelblindstudien beurteilt – deshalb gelten die Ergebnisse dieses Wettbewerbs auch als sehr glaubwürdig und werden respektiert. “Super Skunk” erfreut nun schon seit 1990 Cannabis-Enthusiasten mit seinen besonders kräftigen, besonders potenten und besonders aromatischen Qualitäten. Die besten Eigenschaften der weltberühmten Super-Skunk-Familie wurden mit der Vitalität einer “Cannabis Ruderalis” vermischt, um eine außergewöhnliche, feminisierte AutoFlowering-Sorte zu kreieren, welche die gleiche zuverlässige Allround-Performance bietet, für die die “Super Skunk”-Genetik bei Growern berühmt ist. Unsere Samensorte “Super Skunk Automatik” hat (wie auch bestimmte selektiv gezüchtete, automatisch blühende Cannabis-Hybride) den Vorteil, dass sie in der Lage ist, gleich zwei reife und rein weibliche Pflanzen in einer einzigen Outdoor-Saison hervorzubringen – wenn man sie denn in einem warmen und sonnigen Klima anbaut. Im Indoor-Bereich löst die Auto-FloweringKomponente die Blütephase nach etwa sechs Wochen Wachstum aus. Selbst in den Händen wenig erfahrener Grower kann diese Sorte solide Ernten und glitzernde Blüten hervorbringen – und zwar mit Leichtigkeit! Die “Super Skunk Automatik” wächst kontinuierlich und bildet wunderschöne Blütenstrukturen aus – dabei bleibt sie kurz und kompakt und produziert außergewöhnlich fette und klebrige Kelche. Ihre Blüten sind süß, sehr harzig und hauen ordentlich rein: Nach einem sofortigen, kräftigen High folgt ein lang anhaltendes, durchdringendes Körpergefühl. Die neueste “White Label”-Version von Super Skunk ist eine der wirksamsten feminisierten, automatisch blühenden Cannabis-Sorten, die es zur Zeit gibt! 80 Prozent Indica! Und so hat natürlich auch die “Super Skunk Automatik” einen großen Anteil an Indica-Genen in ihrem Stammbaum.
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Großer Serious Seeds Kultivierungs-Showdown:
AK-47 regulär vs feminisiert I
n der Sortenwelt besonders potenter Cannabissorten gibt es eine Reihe von Klassikern, die schon seit sehr langer Zeit im Umlauf sind und Grower wie Smoker mit ihrer superben Qualität nachhaltig faszinieren, den Status einer Legende erreicht haben. AK-47 von Serious Seeds ist ohne Zweifel ein solch herausragender Evergreen. Für Simon, den Inhaber und Breeder von Serious Seeds, war die Entdeckung des einzigartigen AK47-Sortenprofils einer jener höchst seltenen “Lucky Punches”, ein Glückstreffer also, von dem ein jeder Cannabiszüchter träumt. Nachdem er Tausende experimenteller Pflanzen verschiedener Zuchtlinien getestet hatte, erreichte Simon 1992 schließlich mit AK-47 sein Ziel, eine hochwertige Sativa/IndicaSorte mit durchgängig bestechenden Eigenschaften und hohem Wiedererkennungswert zu züchten – die legendäre Sorte AK-47 war geboren. Während Simon den genauen Stammbaum von AK-47 bis heute als ein wohlgehütetes Geheimnis bewahrt hat, legte er doch immerhin offen, dass sie aus Colombian, Mexican, Thai und Afghani kreiert wurde, was zu einer 65:35 Sativa/Indica-Hybride mit dominanten Sativa-Attributen führte. Im Laufe der Zeit hat AK-47 die beeindruckende Zahl von sechzehn Auszeichnungen bei diversen Cannabis Cups gewonnen. Die jüngsten Erfolge waren der Sieg von AK-47 in der Sativa-Kategorie der Treating Yourself Expo 2010 in Toronto und der dritte Platz in der Kategorie Hybrid des High Times Cannabis Cup 2011 in Amsterdam. Der Treating Yourself Expo Cup ist ein Wettbewerb ausschließlich für Samenbanken, für den 24 kanadische Patienten mit staatlicher Ausnahmegenehmigung für den Eigenanbau von medizinischem Cannabis als Preisrichter eingesetzt worden waren, unter Verwendung von zwölf Digital Volcano-Vaporizern. Ein weiterer besonderer Erfolg für AK-47: Sie wurde von den Lesern des High Times Magazins zur “Pflanze des Jahres 2003” gewählt. Aber auch in Form von feinstem Haschisch hat sich AK-47 für Serious Seeds schon als preiswürdig erwiesen, als sie die Hasch-Kategorie des High Life Cup 2005 in Barcelona gewann.
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Simon beschreibt AK-47 wie folgt: “Diese leicht anzubauende Pflanze ist eine lebende Legende und unsere populärste Sorte. Sie ist von mittlerer Höhe und produziert in relativ kurzer Zeit sehr gute Erträge. Extrem starkes Aroma und lang anhaltendes High. Achte besonders auf Geruchskontrolle, wenn Nachbarn in der Nähe wohnen. Die AK-47-Pflanzen haben für eine Sativa-Sorte eine kurze Blüteperiode und produzieren kompakte, blattarme Buds mit üppigem Harzdrüsenbesatz. Ihr Name soll keinerlei Gewalt assoziieren, sondern steht für den einschussartigen ‚One Hit Wonder’-Effekt beim Konsum von AK-47, die auch gute medizinische Qualitäten aufweist.” Laut der Untersuchung eines unabhängigen Labors anlässlich des High Times Cannabis Cup 1999 wies die eingereichte AK-47-Probe einen THC-Gehalt von 21,5% auf – der höchste gemessene Wert aller Sorten. Simon empfiehlt für Stecklingskulturen eine vegetative Wachstumszeit von 5-10 Tagen. AK-47 liefert Erträge von 350500 g/m2 und gelangt innerhalb von 53-63 Blütetagen zur Reife, unter natürlichem Licht ist dies um den 15. Oktober herum der Fall. Sie weist ein Sativa-typisches hohes Blüten/ Blätter-Verhältnis auf, hat also viele Blütenkelche und nur wenige Blütenblätter. Die einzelnen AK-Blütenkelche können ungewöhnlich groß sein, sie ballen sich im Verlaufe der Blüte zu dicken und dichten, rundlichen Clustern zusammen und sorgen für das typische Aussehen einer reifen AK-47. Und diese kompakten Buds bringen überreichliche Mengen an glitzernden Harztrichomen hervor, die ein intensives fruchtig-süßes Aroma erzeugen. Tatsächlich können sich auf AK-47-Pflanzen dermaßen üppige Harzmengen befinden, dass man sie glatt als “WhiteSorte” durchgehen lassen könnte. AK-47 ist ebenfalls berühmt für herausragende Resultate bei Hydrokulturen, und auch outdoors kann es in geeignetem Klima, z.B. in Spanien, eine gewaltige Performance hinlegen. Seit einiger Zeit gibt es AK-47 nun auch als feminisiertes Saatgut, und das machte Mr. Power-Planter so neugierig, dass er beschloss, ein hochinteressantes Grow-Projekt aufzuziehen: Einen Head-to-Head-Vergleich von regulären und feminisierten AK-47Pflanzen. Solch einen Vergleichsanbau hat es meiner Kenntnis nach bisher noch in keinem Magazin gegeben – würde Serious Seeds diese Herausforderung meistern, würden die feminisierten AK-47-Plants ebenso brillant werden wie ihre etablierten regulären Artgenossen? Mr. Power-Planter säte eine ganze Packung mit elf regulären AK-47-Samen und fünf feminisierten AK-47-Samen aus. Die Keimung ging problemlos vonstatten, nach vier Tagen waren alle Seeds gekeimt und ihre Keimlinge hatten die Oberfläche des Mediums erreicht. Sie wurden direkt unter
drei 600 Watt ‘Green Bud’ Metallhalogendampflampen (mit Adjust-a-Wings-Reflektoren ausgestattet, ohne Spreader) gestellt, sodass sie reichlich Licht zur Verfügung hatten. Eine Woche nach der Keimung wurden die Sämlinge in 11-Liter-Töpfe umgetopft, befüllt mit Plagron Standard Mix-Erde. Alle 16 Pflanzen entwickelten sich exzellent, Sie wuchsen sehr kompakt, mit dunkelgrünen Blättern, und hatten schon bald die ersten Seitentriebansätze hervorgebracht. Sie gediehen auch sehr einheitlich, sowohl die regulären und feminisierten Plants untereinander als auch im Gruppenvergleich miteinander. Dreieinhalb Wochen nach der Keimung leitete Mr. Power-Planter die Blüte ein, indem er den täglichen Lichtzyklus von 18/6 auf 12/12 herunterschraubte. Außerdem ersetzte er die drei Metallhalogendampflampen durch drei 600 Watt Osram HPS-
lagen in ihrer Blüteentwicklung etwa eine Woche zurück, blühten aber ebenfalls äußerst vielversprechend, mit den gleichen Blüteanlagen wie die regulären Exemplare. Ein sehr starker süßlicher Geruch ergriff Besitz von Mr. Power-Planters Grow-Raum, ausgehend von den auf allen Pflanzen mittlerweile äußerst zahlreich vertretenen Harzdrüsen. Als es in Richtung Blütenreife ging, tropften die elf Pflanzen förmlich vor Harz, sie waren mit jeder weiteren Blütewoche weiß und weißer geworden. Auch ihre Blütenstruktur war von bemerkenswerter Qualität, alle AK47-Buds wiesen ein extrem hohes Blüten/ Blätter-Verhältnis auf, wobei die Top-Cola und die Top-Buds eines jeden Zweiges den geringsten Blattbesatz zeigten. Die Buds setzten sich aus zahlreichen rundlich-dicken und steinharten Blütenclustern zusammen und offenbarten ausnahmslos jenen typischen AK-47-Look. Dies traf auch auf alle
Lampen. Innerhalb von zehn Tagen zeigten alle Pflanzen ihr Geschlecht, das bei den fünf feminisierten Pflanzen durchgängig weiblich war, bei den regulären Pflanzen ergab sich ein Verhältnis von sechs weiblichen zu fünf männlichen Pflanzen, die aussortiert wurden. In den ersten Blütewochen zeigte sich, dass die feminisierten AK-47-Plants offenkundig etwas langsamer auf die Blüteperiode reagierten, die regulären Pflanzen waren ihnen etwas voraus. Nach wie vor aber sahen alle elf Pflanzen sehr ähnlich aus. Schon bald hatten sie die blühende Grundlage für sehr fette Top-Colas und ähnlich eindrucksvolle Seitentops gebildet. Die feminisierten Plants
untergeordneten Buds entlang der Zweige zu. Mr. Power-Planter hatte also allen Grund, sich auf eine wahre Heavy-WeightErnte zu freuen. Die sechs regulären AK-47-Pflanzen wurden am 63. Blütetag geerntet, am Ende des von Serious Seeds angegebenen Erntezeitfensters von 53-63 Tagen. Sie hatten von unten bis oben erstaunlich voluminöse Buds produziert, und einige Top-Colas wiesen eine Länge von mehr als 30 cm auf – verdammt dicke Dinger! Die Blütenstruktur dieser sechs Pflanzen war mehr oder weniger identisch, das Gleiche traf auch auf ihren extrem üppigen Harzbesatz zu. Am Ende maßen sie zwi41
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schen 85 und 102 cm, wobei fünf von ihnen fast gleich hoch waren (85-93 cm), und nur eine Lady mit 102 cm Höhe etwas herausragte. Die fünf feminisierten AK-47-Pflanzen benötigten eine knappe Woche mehr, um zur Reife zu gelangen, sie wurden nach 69 Tagen geerntet. Sie waren etwas flacher gewachsen als die regulären Pflanzen und bei Höhen von 65-85 cm angekommen (wobei drei Pflanzen mit ca. 75 cm fast genauso lang waren). Die längste feminisierte Pflanze war von Mr. Power-Planter früh in der Blüte heruntergebunden worden, sonst wäre sie noch deutlich höher gewachsen als 85 cm. Die Seitentriebe fielen bei den feminisierten Plants tendenziell länger aus als bei den regulären, während ihre wunderbar dicke Blütenstruktur und die triefenden Harzmengen genau die gleiche Optik boten. Mit einem Unterschied allerdings: Die Seitentops der feminisierten Plants fielen sogar noch etwas größer und schwerer aus als bei den regulären, was Mr. Power-Planter ziemlich erstaunlich fand. Keine Unterschiede ergaben sich hingegen beim intensiv süßen Geruch aller elf Pflanzen. Die fünf feminisierten AK-47-Plants erwiesen sich als sehr verlässlich in Sachen Weiblichkeit und zeigten keinerlei männliche Blüte, was auch auf die regulären Pflanzen zutraf. Die Erntearbeiten waren eine reine Freude, denn sie gingen dank des hohen Blüten/Blätter-Verhältnisses der Buds sehr schnell vonstatten. Nachdem die Buds langsam und schonend getrocknet und dabei auch leicht fermentiert worden waren,
text & photos: Green Born Identity
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legte Mr. Power-Planter sie auf die Waage, und es kam nicht ganz überraschend, dass die feminisierten AK-47-Buds einen höheren durchschnittlichen Ertrag erzielt hatten als ihre regulären Gegenstücke: Für die feminisierten Buds schlugen 86, 98, 99, 114 und 120 Gramm zu Buche = 103,4 g/Pflanze im Durchschnitt, für die regulären Buds 73, 86, 87, 95, 98 und 106 Gramm = 91 g/Pflanze. Dieses Ergebnis war für Mr. Power-Planter sehr beeindruckend, denn seine persönliche Erfahrung war bis dahin gewesen, dass feminisierte Sorten-Versionen stets weniger Ertrag erzielt hatten als reguläre, im Gegensatz zu den euphorischen FemiSeed-Beschreibungen der jeweiligen Seed Banks. Da konnte es Mr. Power-Planter leicht verschmerzen, dass die feminisierten Pflanzen knapp eine Woche länger brauchten. Die köstlich riechenden getrockneten AK-47-Buds waren von höchster Güte, gleichermaßen ein optischer und aromatischer Genuss. In Sachen Geruch, Geschmack und
High konnte Mr. Power-Planter bei den regulären und feminisierten Buds keinerlei Unterschiede feststellen. AK-47 hat zwar nicht den intensivsten Geschmack – sie schmeckt eher mild und süß, mit einem leichten Unterton von Sandelholz, insgesamt aber nicht besonders charismatisch. Beim High trumpft sie aber gewaltig auf – Mr. Power-Planter empfand es als sehr komplex und extrem stark, dabei beide Seiten des Cannabisspektrums, Sativa und Indica, zum Ausdruck bringend. Unter dem Einfluss einer geballten Ladung Indica-Power fühlte sich Mr. Power-Planter körperlich so, als ob er sich unbedingt länger hinsetzen müsste, gleichzeitig hatte er im Kopf jedoch ein sehr klares, lebendiges und euphorisches Gefühl, und dieses Up-High bewahrte ihn in diesem Moment davor, an diesem Abend vorzeitig als hypnotisierte Couch-Potato zu enden. Diese gegensätzlichen Effekte verwirrten Mr. Power-Planter anfangs etwas, doch nach einer Eingewöhnungsphase kam er sehr gut darauf klar und schätzte die insgesamt ultra-starke, komplexe und sehr lang anhaltende AK-47Wirkung sehr. Mr. Power-Planter war von dem superben Ergebnis sowohl der regulären als auch der feminisierten Pflanzen natürlich sehr begeistert, er sieht AK-47 als eine der besten und beständigsten Sorten an, die jemals gezüchtet worden sind – und Mr. Power-Planter hat in seinem Leben wahrlich schon ganze Sortenkataloge durchgegrowt. Auch The Doc baute zwei feminisierte AK47-Pflanzen an, und seine Ergebnisse waren ähnlich bestechend, wobei seine beiden Pflanzen genauso aussahen und blühten wie Mr. Power-Planters, und in allen Bereichen die gleichen spektakulären Attribute aufwiesen. AK-47 ist von anderen Seed Banks besonders oft kopiert oder zur Züchtung “neuer” Sorten verwendet worden, natürlich unerlaubterweise. Sicher ist: Es geht nichts über das AK-47-Original von Serious Seeds, sowohl in regulärer als auch in feminisierter Form.
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TNT Kush ie Ursprünge dieser wundervollen Pflanze liegen in den fernen Bergen Pakistans. Es handelt sich um eine pflegeleichte Pflanze, die nur sehr wenige Nährstoffe zum Überleben braucht und auf stickstoffarmen Böden vor allem durch ihre prächtige grüne Färbung ins Auge sticht. Ein überhöhter Stickstoffgehalt in der Erde kann ein verstärktes Blattwachstum zur Folge haben, was sich unvorteilhaft auf den Ertrag auswirkt und außerdem einen zusätzlichen Aufwand bei der Ernte darstellt. Die Blütezeit der Pflanze ist sehr kurz (53 Tage), was sie jedoch nicht davon abhält, Blüten zu produzieren, die so kompakt sind wie Felsen. Der Großteil der Blätter ist von Trichomen überzogen und die Blüten sind sogar vollständig mit Härchen bedeckt, was ihnen ein fast schon magisches Aussehen verleiht. Eine der Eigenschaften, die diese Pflanze wohl am stärksten von der Masse abhebt, ist ihr außergewöhnlicher Geruch und ihr ganz besonderer Geschmack. Es ist nie leicht, einen Geruch oder Geschmack in Worte zu fassen und wenn wir vor einer solchen Aufgabe stehen, sind wir gezwungen, auf Vergleiche mit uns bekannten Aromen zurückzugreifen. An jenem Tag, an dem wir uns zusammensetzten, um diesen Text für unseren Katalog zu schreiben und über Geruch und Geschmack dieser Pflanze diskutierten, fiel es uns allerdings ganz besonders schwer... Na gut, um ehrlich zu sein, hatten wir viel Spaß bei der Sache, aber es war wirklich schwierig, Vergleiche zu finden, um ein derart außergewöhnliches Aroma zu beschreiben. Letztendlich entschieden wir uns für Folgendes: Geruch – nach Nüssen und Zypressen, mit einem leichten Hauch von Kirsche und reifer Sternfrucht. Geschmack – zusätzlich zu den soeben genannten Aromen sind hier auch Töne von Bittermandel und Schokolade zu bemerken. Ob wir mit dieser Beschreibung auch wirklich ins Schwarze getroffen haben, weiß ich nicht – die Verkostung war jedenfalls schlichtweg fantastisch. Eine weitere Eigenschaft, die diese Varietät auszeichnet, ist ihre Wirkung – zu 100% Indica und entspannend – was sie zur idealen Pflanze in der Behandlung von Schlafstörungen, Muskelschmerzen, Fibromyalgie (chronischer Faser-Muskel-Schmerz) usw. macht. Ihre Wirkung ist sehr intensiv und stellt sicher auch die anspruchsvollsten unter den Usern zufrieden – ebenso wie alle Liebhaber überwältigender Indicas. Kurz gesagt, handelt es sich um eine sehr pflegeleichte Pflanze mit niedrigem Düngemittelbedarf und reichlichem Ertrag. Die Blüten sind kompakt und harzig, das Aroma einzigartig. Und ihre Indica-Wirkung wird dich schlichtweg begeistern.
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VOLLBLUT Auto Wappa
Auto Acid
Cheese (IBL)
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Unglaublich tolle neue Sorten von Paradise Seeds 2012 Wir möchten alle unsere Leser wissen lassen, dass Paradise Seeds sechs großartige neue Sorten eingeführt hat: Zwei feminisierte Sorten aus den späten neunziger Jahren (Klassiker) sind zurück – zudem wurden für vier neue Auto-Flowering-Sorten berühmte Vorfahren aufgrund ihrer hervorragenden genetischen Eigenschaften ausgewählt. ie brandneuen Sorten von Paradise Seeds sind die Originale White Widow (IBL) und Cheese (IBL) – klar, die Namen sind bekannt, aber diese Sorten sind anders… Denn es sind die ursprünglichen Klassiker! Diese Klassiker kommen direkt aus der Quelle und stellen echte Sortenreinheit dar, da sie uns schon vor Jahren von den ursprünglichen Züchtern übergeben wurden – und erst jetzt von uns herausgebracht werden. Dieses ausgezeichnete Zuchtmaterial ist weit besser, als die meisten Sorten mit diesen Namen. Paradise Seeds veröffentlicht zudem
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Auto Jack
auch vier neue Auto-Flowering-Sorten von höchster Qualität. Die Zeit, in der Auto-Flowering-Pflanzen so ähnlich wie Heu oder Ruderalis schmeckten, sind (zumindest für Paradise Seeds-Sorten) vorbei. Auto Acid, Auto Jack, Auto Wappa und Auto White Berry sind allesamt potent und lecker. Diese Pflanzen sind stark und bringen reichlich harzige Buds hervor – aufgrund der großartigen Genetiken, die Paradise Seeds in ihrem Zuchtprogramm verwandt hat, können sie garantiert zufrieden stellen. Wir sind stolz darauf, an der vordersten Front der Cannabiszüchtung zu stehen und dass es uns gelungen ist, automatisch blühende Sorten auf das nächste Level zu heben. Auto-Flowering-Sorten beginnen ungeachtet der Anzahl der Stunden (Sonnen-)Licht pro Tag zu blühen. Deshalb sind im Freien angebaute, automatisch blühende Pflanzen auch früher fertig – und zwar bereits 2,5 Monate nach der Keimung. Deshalb sind diese Sorten auch ideal für kältere Regionen – hier kann man Ende Juli bis Anfang August ernten, wenn das Sonnenlicht noch stark ist. Selbst, wenn man erst im Monat Juni mit dem Anbau beginnnt, ist es möglich, noch rechtzeitig zu ernten, bevor es wieder zu kalt oder zu feucht wird! In wärmeren Klimazonen sind dagegen gleich mehrfache Ernten pro Jahr im Freien möglich – und in tropischen Breiten kann man diese Sorten gleich das ganze Jahr hindurch wachsen lassen. In allen Paradise Seeds Auto-FloweringSorten ist auch ein kleiner Teil Ruderalis enthalten, der dafür sorgt, dass die Pflanze automatisch blüht. Die Kunst der Zucht ist es dabei, Pflanzen auszuwählen, die das AutoFlowering-Gen haben, ohne dabei die geringere Qualität der “Ruderalis”-Pflanzen aufzuweisen – und dies kann nur bei konsequenter Züchtung über mehrere Generationen hinweg gewährleistet werden. Paradise Seeds wünscht Ihnen gutes Cannabis! 47
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La Pipe Mondscheingasse 9 8010 Graz www.hanfparadies.at
Cosmic5 Hubert Sattler Gasse 8 5020 Salzburg www.cosmic5.at
Medical & Harm Reduction Magazine WIEN
Hanf In St. Julien strasse 8 5020 Salzburg www.hanfin.com
Botanix Stumpergasse 26 1060 Wien www.botanix.at Indras Planet Simmeringer Hauptstr. 116 1110 Wien www.indras-planet.at Bushdoctor Kirchengasse 19 1070 Wien www.bushdoctor.at
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Hanfoase Heiligenstadter Lande 21 1190 Wien Joker Heumühlgasse 20 1040 Wien
Puff & Stuff Müllner Hauptstrasse 12 5020 Salzburg www.puffandstuff.at OBERWART Smoky Wienerstrasse 31 7400 Oberwart www.smoky-shop.at
Mr. Smart Siebenhügelstrasse 28 9020 Klagenfurt www.mr-smart.at
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Bushplanet Center Mariahilferstrasse 115 1060 Wien www.bushplanet.at Grow Solutions Haberlgasse 46 1160 Wien www.growsolutions.at Hanf und Hanf Lassallestrasse 13 A 1020 Wien www.hanf-hanf.at
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Schall & Rauch Bethlehemenstrasse 9 4020 Linz www.schall-rauch.at
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