Medijuana 41

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Nr. Nr.3941 4/2018 6/2018Aug–Sept Dez–Jan

Medical & Harm Reduction Magazine

18+

Wissenschaftliche Freiheit

Legalisierung bringt Forschung in Schwung

Einkauf nicht nur in der Apotheke Cannabisgebrauch älterer Menschen in Colorado

Cannabis findet seinen Weg in die Veterinärmedizin Die Pflanze der Erkenntnis Die zweifache Wirkung des Cannabis auf die Alterung des Hirns





Liebe Leute!

Z

u Jahresbeginn glaubt man immer, man habe ein langes Jahr vor sich, doch nun im November haben wir schon wieder das Ende vor Augen. Ich glaube nicht, dass es nur uns so geht. Der Grund ist trivial – es liegt wahrscheinlich daran, dass wir stets mehr Pläne haben, als wir verwirklichen können. Mit diesem Jahr können wir aber alles in allem zufrieden sein. Dank dafür gebührt in erster Linie der kanadischen Regierung, die – auch wenn das in vielen europäischen Ländern erstaunlich klingen mag – ihre Wahlversprechen eingelöst hat. Und das nicht nur verbal, sondern mit einer juristischen Umsetzung. Im Oktober trat – entgegen allen gut gemeinten internationalen Warnungen – das Gesetz in Kraft, das den Konsum von Cannabis in Kanada legalisiert. Unser Artikel fasst die Ereignisse der ersten Monate nach Inkrafttreten zusammen, in erster Linie aus der Sicht der PatientInnen. Für sie ist die Situation nämlich aus mehreren Gründen schlechter als gedacht: Die Produktion bleibt hinter der Nachfrage zurück, was mancherorts ernsthafte Versorgungsprobleme für die PatientInnen mit sich bringt. Demgegenüber behauptet der Vertreter der Produzenten, dass für sie die KonsumentInnen von medizinischem Cannabis immer an erster Stelle stünden. In Österreich gibt es keinen Grund, allzu viel Optimismus zu haben, besonders wenn man daran denkt, was geschehen wird, wenn die kleinste Partei der Regierungskoalition ihre Wahlversprechen einlöst und – um die Stimmen von einigen RentnerInnen zu gewinnen – zum Angriff auf den Geschäftszweig Cannabis bläst. Viele Unternehmen und damit die Einkünfte ganzer Familien könnten gefährdet sein;

Impressum Chefredakteur: Gabor Holland Autoren: Bob Arctor, Jack Pot M. Szelestei, Kevin Herzig Anatol Zweig, Tomas Kardos Toni Straka, N. Nogada, Anna Histič Lektorin: Helen Bauerfeind Design: Gergely Vaska, Magdalena Orawska Titelbild: Sweet Seeds

Verantwortlicher Herausgeber: G. Holland Medijuana Publishing GmbH 1180 Vienna, Hildebrandgasse 9/8 E-Mail: office@medijuana.eu Web: www.medijuana.eu

schon jetzt ist die Wirkung der Androhung spürbar. Diese Unsicherheit wird dem Geschäftszweig sicher nicht guttun. Dennoch wird medizinisches Cannabis auch in den schwächeren Demokratien Einzug halten, da kein europäisches Land das Recht der PatientInnen auf wirksame Behandlungen verweigern wird. Auf einem anderen Blatt steht, dass der Zugang zu Cannabis nicht durch die Menschenrechte gewährleistet ist. Besonders dann nicht, wenn der Ärztestand einen faustischen Pakt mit dem System eingeht. Mit Gregor Zorn, einem slowenischen Biologen und Berater für Cannabistherapie, sprachen wir über die Notwendigkeit, ÄrztInnen verlässliche Informationen über medizinisches Cannabis zu verschaffen. Ein weiterer Artikel berichtet über die Ergebnisse einer Untersuchung an Mäusen der Alzheimer-Forschungsgruppe der Universität Bonn. Ihm entnehmen wir, dass Cannabinoide die Leistung eines jugendlichen Gehirns herabsetzen, die eines älteren Gehirns hingegen wahrscheinlich verjüngen. Des Weiteren berichten wir über die unglaublichen Mengen von Antidepressiva, die von ÄrztInnen und der Industrie über uns geschüttet werden. Es überrascht nicht, dass Untersuchungen jetzt belegen, wie stark sie abhängig machen. Trotzdem wird Cannabis weiterhin nicht als Antidepressivum anerkannt, häufig mit dem Hinweis auf Nebenwirkungen, obwohl diese im Vergleich zu den Nebenwirkungen der momentan angewandten Medikamente geringfügig sind. Nicht zuletzt bringen wir Nachrichten aus der Welt des Cannabis, Sortenbeschreibungen und Rezepte – weil eben informiert sein, gärtnern und kochen gleichermaßen großartige Dinge sind. Der Hrsg.

In Zusammenarbeit mit

Medical & Harm Reduction Magazine

Index aeroponik systems

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Alfa boost

64, U3

atami

25, 61

Barney‘s Farm biobloom

59 15, 43

Bushplanet 4-5 CANNA U2,26 cannapol 45 cannatrade 35 florganics 41 GreenHouse feeding

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Hanf expo wien

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hanf institut

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krumme gurken

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Lucy‘s Rausch

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Nachtschatten verlag

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plants4friends 27 premium genetics

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PUNA 61 serious seeds

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sweet seeds

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united seed banks

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Vaposhop

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Verdampftnochmal 11 Der Herausgeber von Medijuana weist alle Leserinnen und Leser darauf hin, dass der Handel mit lebensfähigen Hanfsamen sowie Verkauf, Besitz und Lieferung derselben in mehreren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als illegal gelten! Sämtliche Inhalte sind zu Informations- bzw. Unterhaltungszwecken gedacht. Wir möchten keineswegs dazu beitragen, dass jemand in seiner Heimat bestehenden Gesetzen zuwiderhandelt. Es ist nicht Anliegen des Herausgebers von Medijuana, irgendjemanden zur illegalen Nutzung der in der Broschüre erwähnten Produkte anzuregen. Der Herausgeber trägt keine Verantwortung für Aussagen, die auf verkauften Anzeigenflächen erscheinen. Sämtliche Meinungen im Redaktionsteil stammen von den Autoren und decken sich nicht in jedem Falle mit dem Standpunkt des Herausgebers. Gelegentlich ist es nicht möglich, den/die Inhaber/in des Urheberrechts zu identifizieren oder mit ihm/ihr Kontakt aufzunehmen, daher übernehmen wir im Falle des Nachweises von begründeten Urheberrechtsansprüchen auch im Nachhinein die Zahlung einer bestimmten Vergütung. Wir gehen bei sämtlichen Texten und Bildern bis zur Erklärung des Gegenteils davon aus, dass sie uns zur Veröffentlichung zugesandt wurden. Für die Vervielfältigung der Broschüre – auszugsweise oder als Ganzes – ist die schriftliche Erlaubnis des Herausgebers erforderlich, auch wenn die Vervielfältigung nicht zu kommerziellen Zwecken erfolgt. Alle Rechte vorbehalten!

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inhalt Liebe leute! 3

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medi+green CBD schlug in GroSSbritannien ein wie eine Bombe 8 Zwei Drittel der SpanierInnen befürworten die Legalisierung 8 Cannabisküche in England 9 28

canna+globe

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cannada* 10–11

18

*Slangbezeichnung für Kanada nach der Legalisierung cannafest 12–13 Ist die Größe wirklich entscheidend?

medi+green Abhängigkeit von Antidepressiva

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Cannabis wäre die Alternative nordlicht

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North Grow zum ersten Mal 39

23

canna+globe Führerscheinentzug 18–19 An der Grenze zur Willkür? Weniger ist manchmal mehr 20–21 Cultiva Hanfmesse Wien 46

medi+green International Cannabis Policy Conference

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Hanf auf Siegeszug in der Kosmetikindustrie

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Lockerung der Gesetze in Asien

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HanfesserInnen der Bronzezeit

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news

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canna+globe Cannabis findet seinen Weg in die Veterinärmedizin

28–29 9

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inhalt medi+green 30

Basteln an Österreichs neuen Cannabisregelungen Patient muss im Mittelpunkt der Reform stehen

medizin 36–37

Kämpfer für die gute Sache

medi+green

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39 Erste Studie zu sicherer Dosis von CBD bei

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Schmerzen 39 Ein Moos könnte THC überlegen sein

medizin 40–41

„Studien sagen uns nicht alles“

Interview mit dem slowenischen Biologen Gregor Zorn 44–45

Einkauf nicht nur in der Apotheke Cannabisgebrauch älterer Menschen in Colorado

46–47

Die Pflanze der Erkenntnis Die zweifache Wirkung des Cannabis auf die Alterung des Hirns

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Wissenschaftliche Freiheit Legalisierung bringt Forschung in Schwung

Vollblut 50

himalaya gold: Die gewaltige Indica! Die Pflanze des Jahres:

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Serious Kush

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power to the people ... mit 25 Prozent THC bei Gorilla Girl® und dem wahnsinnigen One-Hitter Sweet Amnesia Haze®

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Dinamed CBD Autoflowering Der schnellste und einfachste Weg, große Mengen hochwertiges Cannabidiol zu produzieren

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Acapulco Gold™

(Barney‘s Farm) 60 Michka® – süSSe Inspiration mit scharfer Note

(Sensi Seeds)

a’la canna 39

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Hanfsamensuppe 7


Medi+green

CBD schlug in Großbritannien ein wie eine Bombe

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ach den am 1. November in Kraft getretenen Rechtsvorschriften ist es britischen ÄrztInnen nun möglich, bestimmte Produkte auf Cannabisbasis zu verschreiben. Die Londoner Firma Dragonfly Biosciences kündigte an, dass sie in Besitz einer Lizenz sei und ab Anfang 2019 medizinisches Cannabis anbauen und vertreiben werde. In Großbritannien ist Dragonfly momentan der größte Akteur auf dem Markt für Nahrungszusatzstoffe mit CBD, der sich nun auch an die Herstellung von Medikamenten macht. Das Unternehmen baut in Bulgarien auf 420 Hektar Cannabis an, mit einem jährlichen Ertrag von 232.000 Kilogramm Blüten, die in einem pharmazeutischen Betrieb auf Malta aufbereitet werden. Dragonfly begann Anfang letzten Jahres mit der Herstellung von pharmazeutischen Produkten. Nach der Verkündung des neuen Gesetzes können im Vereinigten Königreich nun 80.000 FachärztInnen Medikamente auf Cannabisbasis verschreiben. Der Geschäftszweig wird voraussichtlich in Zukunft einen gewaltigen Aufschwung nehmen; schon jetzt erschienen Aktien von Firmen aus dem Geschäftszweig Medizinisches Cannabis an der Londoner Börse. Der erwartete Profit ist so groß, dass die

Nummer eins der britischen Zuckerindustrie, British Sugar, bereits 2016 bekannt gab, dass die Firma auf einen Teil ihrer Tomatenplantagen Cannabis anbauen werde. Damit wurden sie zum Zulieferer von GW Pharmaceuticals, einer Firma für Arzneimittel mit THC- und CBD-Inhaltsstoffen, etwa Epidiolex zur Behandlung von epileptischen Kindern. Nicht nur die Produktion floriert, auch die

Zwei Drittel der SpanierInnen befürworten die Legalisierung

N

ach den Zahlen eines spanischen Internetportals, das sich auf Erhebungen spezialisiert hat, befürworten 68 Prozent der spanischen Gesamtbevölkerung eine legale Regulierung für Cannabis. Dies bedeutet ein gewaltiges Wachstum gegenüber der Umfrage von 2014, bei der nur 52,1 Prozent der Befragten dies befürwortete. Interessant ist bei der Veröffentlichung von

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Electromania, dass es keinen signifikanten Unterschied zwischen einzelnen Regionen und Altersgruppen gibt, obwohl sich beispielsweise die Standpunkte der Katalanen und der Zentralregierung in Madrid in der Cannabisfrage diametral gegenüberstehen. Aus den Daten lässt sich entnehmen, dass gegenwärtig nur die WählerInnen der extrem rechten Parteien (VOX, Partido Popular) die Legalisierung

Forschung zur Wirkung von CBD. Der Medizin scheint es wegen seiner vernachlässigbaren Toxizität vielversprechend. Seine Nebenwirkungen sind geringfügig und es hat, im Gegensatz zu THC, keine psychotropen Wirkungen. Bei immer mehr Erkrankungen und Symptomen bringt es Ergebnisse, die mit anderen Medikamenten bisher nicht erreicht werden konnten.

rigoros ablehnen, während die Mehrheit der WählerInnen der Mitte-rechts-Partei Ciudadanos bis zur linken Podemos einer solchen Maßnahme zustimmen würde. Sie wissen ja, wovon sie reden. Nach eigenen Angaben haben 57 Prozent der Erwachsenen schon einmal Cannabis probiert und 29 Prozent von ihnen konsumieren es regelmäßig oder gelegentlich. Auch bei den SympathisantInnen der extrem rechten Parteien liegt die Zahl derer, die Cannabis schon probiert haben, bei einem Drittel – hat ihnen wohl keine Entspannung, sondern ein unangenehmes Erlebnis beschert. Die Frage einer rechtlichen Regelung und die Möglichkeiten einer Cannabisreform wurden in der Vergangenheit auch in einem parlamentarischen Forum diskutiert, infolge der Äußerung des Leiters der amerikanischen Drug Policy Alliance, Michael Collins, dass es keine Frage sei, ob Spanien das Cannabis legalisiert, sondern nur, wann und wie. Durch eine Legalisierung würde Spanien auf dem Gebiet des Cannabis eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen. Die breite gesellschaftliche Unterstützung und gewisse Vorzeichen hatten Unidos-Podemos bewogen, eine Gesetzesvorlage zur Legalisierung anzukündigen, die nicht nur für Großunternehmen, sondern auch für kleine Betriebe vorteilhaft wäre. Wird also Spanien die erste Schwalbe in Europa?


Cannabisküche in England

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uf Speisekarten aus Übersee erscheinen immer mehr Gerichte mit Cannabis. Die meisten Küchenchefs in Europa wissen nicht, dass dafür keine Legalisierung nötig ist, da man die Gerichte auch mit Cannabinoiden aus legal angebautem Industriehanf anreichern kann. Sam Evolution, der am 1. Dezember in Brighton ein Restaurant mit dem Namen Canna Kitchen eröffnete, hat das erkannt. Er bietet vegetarische und vegane Speisen an, von denen die meisten Cannabinoide enthalten. Der wichtigste Inhaltsstoff ist Cannabidiol (CBD), das sich in letzter Zeit neben THC zum wichtigsten Cannabisbestandteil entwickelt hat. Wesentlicher Unterschied ist, dass CBD keine Bewusstseinsveränderung bewirkt. Man verwendet es daher immer öfter in Lebensmitteln. Neben dem CBD werden die Cannabinoide CBG und CBN eingesetzt, die ebenfalls keine psychotrope Wirkung haben und deren medizische Vorzüge durch zahllose Forschungen belegt sind. Canna Kitchen möchte das Ansehen des Cannabis verbessern, die Gäste sollen ein anderes Bild von der Pflanze bekommen. Restaurantinhaber Sam Evolution berichtet: „Die zahlreichen positiven Eigenschaften der Pflanze haben mich immer inspiriert. Cannabis ist eine der vielseitigsten Pflanzen, die wir in unserem modernen Leben auf fast allen Gebieten einsetzen können. Außerdem ist sie weltweit das Nahrungsmittel mit den meisten Nährstoffen und verfügt zudem über zahlreiche therapeutische Vorzüge. Wir bemühen uns, die bisherige falsche Vorstellung von der Pflanze zu verändern und setzen sie den Menschen in einer bislang unbekannten Form vor.“ Das Restaurant verwendet saisonale lokale Zutaten, kombiniert mit kulinarischen Einflüssen aus aller Welt und der Heilwirkung der Cannabinoide. So bietet es etwa gebackenen Blumenkohl mit Zatar, Taboulé mit Hanfher-

zen, geräucherte Aubergine und Schwarzkohl mit Sesamsamen an. Die kulinarischen Kreationen stammen von der Chefköchin Charlotte Kjaer, der eine abwechslungsreiche vegetarische Küche eine Herzensangelegenheit ist: „Ich liebe es, saisonal und in Harmonie mit der Natur zu kochen. Die Verwendung saisonaler Gemüsesorten ist nicht nur nahrhaft für den Körper, sondern auch vorteilhaft für unseren Planeten. Ich habe mir das Ziel gesetzt, ehrliche, ausgewogene Gerichte voller Lebensfreude zu schaffen.“ Das Restaurant benutzt nicht nur Hanföl und Hanfsamenöl, sondern auch die Pflanze selbst. Dabei wird angestrebt, die Geschmacksnuancen der verschiedenen Sorten in den Gerichten auszuschöpfen. Neben dem Restaurant gibt es auch ein CBD-Café mit Gebäck und Getränken, die mit Cannabinoiden angereichert sind, sowie eine Apotheke. Cannabis-Küchenchefin Charlotte Kjaer


Canna+Globe

*Slangbezeichnung für Kanada nach der Legalisierung Nun hat das erste hochentwickelte Land die Legalisierung für sein gesamtes Territorium eingeführt. Das ging in Kanada, wie auch anderswo, nicht reibungslos vonstatten, besonders nicht für die PatientInnen von medizinischem Cannabis, langfristig bietet Kanada jedoch der ganzen Welt das überzeugendste Modell.

V

iele halten das Inkrafttreten der kanadischen Gesetze für die erste Cannabislegalisierung, die den Namen „landesweit” verdient, und das nicht ohne Grund. Obwohl Uruguay bereits vor fünf Jahren legalisierte, konnte der legale Cannabismarkt dort nur einen geringen Teil der KonsumentInnen überzeugen. Ein Grund ist die schlechte Qualität des staatlichen Marihuanas, dazu kommt die Registrierungspflicht für KonsumentInnen. Man kann in Uruguay nicht einfach in eine Apotheke gehen und ein paar Gramm Gras kaufen, sondern man muss sich zunächst auf der Landesliste der Marihuanaraucher registrieren lassen, was verständlicherweise vielen missfällt. Das kanadische Modell bemüht sich, die südamerikanischen Fehler zu vermeiden, und möchte eine möglichst große Zahl von KonsumentInnen zur legalen Beschaffung veranlassen. Dabei soll vermieden werden, dass sie sich stigmatisiert fühlen, weil sie Cannabis einem Bier vorziehen. In den Nachrichten stand viel Vergnügliches über die neue Regulierung zu lesen – beispielsweise, dass kanadische PolizistInnen

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nun sorglos in ihrer Freizeit kiffen können, wenn sie fit zur Arbeit kommen. Es gab aber auch weniger vergnügliche Details – zum Beispiel über das Monitoring der öffentlichen Medien, mit dem die Regierung die Einstellung der Bevölkerung zum Kiffen analysiert. Uns interessiert die Auswirkung der Legalisierung auf die Versorgung mit medizinischem Cannabis.

30 g. 19+ Zunächst ein paar Worte darüber, wie die Regelung in der Praxis aussieht. Genauso wie Alkohol können in Kanada nur Personen über 19 Jahren Cannabis kaufen, jüngere Menschen dürfen nicht einmal in Begleitung von Erwachsenen die betreffenden Geschäfte betreten. Dort dürfen gegenwärtig Cannabisblüten, Öl, Samen und Gerätschaften zum Konsum vertrieben werden. Auf öffentlichen Plätzen dürfen Erwachsene bis zu 30 Gramm Cannabis mit sich führen und zu Hause kann man bis zu vier Pflanzen züchten, abgeschirmt von den Blicken anderer. Der

Konsum ist überall dort verboten, wo auch Tabakrauchen verboten ist, im Auto und an Orten, wo sich regelmäßig viele Minderjährige aufhalten, beispielsweise in der Nähe von Schulen, Spielplätzen und bei öffentlichen Sportveranstaltungen. Der Handel ohne Lizenz ist natürlich weiterhin verboten und wer an Minderjährige verkauft, riskiert eine Gefängnisstrafe von bis zu 14 Jahren. Mit dieser Regelung vor Augen stürmten Mitte Oktober mehr KanadierInnen die ersten Cannabisläden als seinerzeit die Bürger von Uruguay die ihren. Dies gereichte jedoch den KonsumentInnen von medizinischem Cannabis zum Nachteil.

Versiegte Quellen An mehreren Orten des Landes kam es ein paar Wochen nach der Eröffnung der Cannabisläden am 17. Oktober zu schweren Cannabisengpässen. Dies traf natürlich die therapeutischen KonsumentInnen, die regelmäßig jeden Tag Cannabis zur Linderung ihrer Symptome benutzen, am schwersten.


Die Patientenhilfsorganisation Canadians for Fair Access to Medical Marijuana bezeichnete die Lage als Krise des medizinischen Systems. James O’Hara, Mitglied der Organisation, berichtete auf CBC, dass ihn viele Kranke mit ärztlichen Rezepten kontaktierten, weil ihre angestammten Läden mit Versorgungsengpässen kämpften. Die Versorgung von Kranken, deren schwere gesundheitliche Probleme wie Epilepsie oder andere Formen von Anfällen bzw. psychiatrische Störungen eine tägliche Behandlung erfordern, war infrage gestellt. O’Hara zufolge sei es dazu gekommen, weil das Gesetz keine reibungslose Versorgung des medizinischen Marktes garantieren könne. In den Apotheken gingen die Vorräte an bis dahin zuverlässig erhältlichen Sorten oder an CBD-Öl teilweise zu Ende. Immer auf ihre bewährten Produkte zurückgreifen zu können, ist für PatientInnen von vorrangiger Bedeutung. Manchen von ihnen hatten Händler gesagt, dass nach der Legalisierung das Profitstreben nicht ausbleiben werde. Vorgewarnt konnten sie sich im Voraus eindecken, soweit es ihnen ihre materielle Situation erlaubte.

Patientenschutz Das Profitstreben führt nach Meinung vieler PatientInnen dazu, dass viele Produzenten vom medizinischen zum rekreativen Markt

wechseln, der mit höheren Einnahmen lockt. Das bedeutet langfristig eine geringere Auswahl an medizinischen Sorten und der angebotenen Mengen insgesamt. Allan Rewak, Leiter des Cannabis Council of Canada, das 85 Prozent der ZüchterInnen und medizinischen Produzenten des Landes vertritt, bestreitet dies rigoros. Seiner Meinung nach genössen auf dem kanadischen Cannabismarkt die medizinischen KonsumentInnen auch gegenwärtig Vorrang und FreizeitkonsumentInnen müssten weiterhin zurückstehen. Er räumt jedoch ein, dass mit großen Schwierigkeiten zu rechnen sei, wenn dies dennoch der Fall sein sollte und die medizinischen Pa-

tientInnen zum Warten verurteilt würden. Er sieht die Ursache für den Engpass auch darin, dass viele PatientInnen befürchtet hatten, die Freizeitkiffer würden alle Vorräte aufkaufen, und deswegen vorsichtshalber größere Mengen hamsterten. Seiner Meinung nach handelt es sich nur um Anfangsschwierigkeiten und er betonte, dass die medizinischen Versorger Tag und Nacht arbeiteten, um die Bedürfnisse der PatientInnen zu befriedigen. Den Engpass sagte übrigens eine Woche vor der Legalisierung eine Studie voraus, die vorrechnete, dass nach der Legalisierung der legale Markt nur 30 bis 60 Prozent der tatsächlichen Bedürfnisse befriedigen könne, und folglich ein Drittel der KonsumentInnen noch mindestens ein halbes Jahr lang auf den Schwarzmarkt angewiesen sein würde. Zur Entwicklung des legalen Marktes muss die Lizenzerteilung für Produzenten und Vertrieb erleichtert werden, bzw. müssen weitere Darreichungsformen des Cannabis – beispielsweise in Lebensmitteln und Konzentraten – zum Handel freigegeben werden. Wenn all dies geschieht und die PatientInnen ohne größere Probleme die Dürreperioden überstehen, werden wir in Kanada die bisher beste Regelung sehen, die auch die Bedürfnisse der PatientInnen im Auge behält.

text: Bob Arctor

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Canna+Globe

Cannafest

Ist die Größe wirklich entscheidend? Zweifellos ist das Cannafest zu einer der größten Hanfmessen in Europa geworden. Was bedeutet, dass BesucherInnen, die offen für Neuheiten sind und auch Vorträge und Konzerte besuchen möchten, am besten mehrere Tage für dieses Event einplanen.

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rfreulich zu sehen, dass das Cannafest hinsichtlich der Aussteller, BesucherInnen und Events auch in seinem neunten Jahr selbstbewusst die Vorreiterrolle in Mitteleuropa verteidigte. Mit einer Tageskarte ist es vollkommen unmöglich, alles zu sehen. Manche Orte erreichten wir erst am dritten Tag. Und am Samstagnachmittag zwischen drei und fünf Uhr lohnt sich der Besuch einfach nicht, weil man nur Schlange steht und einander rumschubst. Daran zeigt sich das Wachstum des tschechischen Markts und ebenso die Tatsache, dass neben den wohlbekannten internationalen Giganten von Jahr zu Jahr mehr tschechische Aussteller erscheinen und es schon vier tschechische Zeitschriften gibt, die sich dem Thema Cannabis widmen.

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Unter den Vortragenden auf der Konferenz fanden wir viele lokale Fachleute, dennoch beschäftigten sich die meisten Vorträge mit der Legalisierung in den USA und Kanada. Die Lage hier ist im Gegensatz zu derjenigen in der Tschechischen Republik – wo das Thema ebenfalls auf der Tagesordnung steht – viel eindeutiger und verständlicher. Außerdem standen Forschungen und Testergebnisse zu Cannabis im Vordergrund, ebenfalls erwähnenswert sind die Vorträge über persönliche Erfahrungen. Ziemlich seltsam und überraschend war jedoch, dass man die Kaution für die Kopfhörer für die Übersetzungen nur bar und in tschechischen Kronen bezahlen konnte, weswegen wir einigen Vorträgen, die wir hatten anhören wollen, nicht folgen konnten.

Trotz des Marktcharakters haben sich die Begleitveranstaltungen ebenfalls entwickelt – Vergnügungsprogramme, Dienstleistungen und Zivilorganisationen sind in immer größerem Maße präsent, was ebenfalls Anlass zu Lob gibt. Es ist kein Zufall, dass die hochrangige EuroAmerican Cannabis Business Conference neben Los Angeles und Montreal Prag zum Veranstaltungsort ihrer europäischen Aktivitäten erkoren hat, zudem an den zwei Tagen vor dem Cannafest. Alles in allem ein unverzichtbares, anstrengendes Programm für ein Wochenende, an dem der/die BesucherIn viele Eindrücke sammeln kann. Der Hrsg.


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Medi+green Cannabis wäre die Alternative

Abhängigkeit von Antidepressiva Eine neue Analyse stellt heraus, dass das Absetzen der am weitesten verbreiteten Antidepressiva stärkere Entzugserscheinungen hervorruft, als die Rezeptbeilagen angeben. Das wesentlich sicherere Cannabis wird kaum zur Behandlung von Depressionen eingesetzt, obwohl eine diesbezügliche Studie an einer kleinen Zahl von ProbandInnen hoffnungsvolle Ergebnisse präsentiert.

N

ach Angabe der WHO sind weltweit 300 Millionen Menschen von Depressionen betroffen. Eine medikamentöse Behandlung der Symptome ist in der gesamten entwickelten Welt verbreitet. Hier steht Großbritannien an der Spitze, wo 16 Prozent der Bevölkerung, also sieben Millionen Menschen, Antidepressiva auf Rezept erhalten. Bei dieser Zahl möchte man glauben, dass bombensichere Medikamente im Umlauf sind, deren Nebenwirkungen und Suchtpotenzial gründlich erforscht sind. Nach einer britischen Studie zeigt sich jedoch, dass die verbreitetsten Antidepressiva SSRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) für AnwenderInnen eine viel größere Gefahr darstellen als bisher angenommen. Die Forscher James Davies und John Reed wollten wissen, wie die PatientInnen die Nebenwirkungen dieser Antidepressiva erleben, ob sie die Medikamente leicht absetzen können und wie lange die Entzugserscheinungen anhalten. Sie verglichen insgesamt 23 Studien, die mit verschiedenen methodischen

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Ansätzen mit 14 bis 1.367 Personen erstellt worden waren. Die Ergebnisse sind schockierend: Durchschnittlich 56,4 Prozent der TeilnehmerInnen berichteten von Entzugserscheinungen und 45,7 Prozent von ihnen bewerteten diese als schwer. Die Entzugserscheinungen weisen eine breite Streuung von ein paar Tagen bis zu vielen Monaten auf; die Mehrheit der PatientInnen aber kämpfte mehr als zwei Wochen mit dem Entzug. Zwei Untersuchungen fanden heraus, dass 40 Prozent der Menschen, die Antidepressiva abgesetzt hatten, sechs Wochen, 25 Prozent sogar zwölf Wochen unter Entzugserscheinungen litten. Demgegenüber gibt das Nationale Gesundheitsinstitut an, dass die Symptome eines Entzugs gelinde seien und gewöhnlich innerhalb einer Woche vergingen. Davies und Reed sind jedoch der Meinung, dass viele PatientInnen die Tabletten wegen der Entzugserscheinungen nicht absetzten, sich dem monatelangen Kampf nicht gewachsen fühlten und sie lieber weiterhin einnähmen. Viele Befragte berichteten von schrecklichen

Schwindelanfällen und Übelkeit, wenn sie versuchten, die Dosis zu verringern, andere von schwerem Zittern, Selbstmordgedanken, Durchdrehen, Halluzinationen und extremen Stimmungsschwankungen. Wer hätte jemals Ähnliches mit Cannabis erlebt? Niemand, und das können wir mit Sicherheit behaupten, denn diese lange mit Argwohn betrachtete Pflanze wurde wie keine andere gründlich auf schädliche Wirkungen und Entzugserscheinungen untersucht. Wir wissen, dass Personen, die unter Depressionen leiden, sie schon lange zur Selbsttherapie nutzen. Schon 1996, im Jahr der ersten Legalisierung von Medizinalhanf, erschien eine Studie, die über die positiven Erfahrungen jener, die Depressionen mit Cannabis behandeln, berichtet. Zehn Jahre danach ergab eine Untersuchung mit 4.400 Personen, dass PatientInnen, die Cannabis wöchentlich oder täglich konsumieren, besserer Stimmung sind als andere, die sich des Konsums enthalten. Eine Studie aus dem Jahr 2007 fand heraus, dass eine kleine Menge THC die Symptome der Depression lindert, während eine höhere Dosis sie verstärkt. Dies wird damit erklärt, dass die Aktivierung der CB1-Rezeptoren sich auf die Produktion von Serotonin auswirkt, das Stimmungen reguliert. So ist es möglich, dass eine entsprechende Menge THC bei einer Depression positiv wirkt, und das ohne die Nebenwirkungen von Antidepressiva. Es besteht ein gewaltiger Bedarf an weiteren Untersuchungen zur Wirkung von Cannabis auf Depressionen, um mehrere Millionen Menschen von den fälschlich als sicher angepriesenen Antidepressiva zu befreien.


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Medi+green

Nordlicht North Grow zum ersten Mal

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n Kopenhagen fand Anfang September die erste Hanfmesse Nordeuropas statt. Man sieht in diesem Fall nicht nur das Licht am Ende des Tunnels – das Licht erhellt schon den ganzen Tunnel! Es ist kein Geheimnis, dass wir – schon aufgrund persönlicher Kontakte – den VeranstalterInnen die Daumen drückten und das Ereignis gespannt erwarteten. Das Design war skandinavisch, der Veranstaltungsort modern und kubisch, die Stände befanden sich in Reih und Glied und sahen minimalistisch aus – aber das Aussehen war nicht die Hauptsache, sondern die Veranstaltung selbst und ihr Programm. Glücklicherweise erschienen außer den BesucherInnen Fachleute in großer Zahl. Dänemark und das benachbarte Südschweden sind ein ziemlich starker Markt und da man im Freien nur in einer ziemlich eng begrenzten Zeitspanne anbauen kann, blüht die Treibhauszucht umso mehr. Neben den internationalen Namen fanden wir zu unserer Freude viele lokale Akteure, Hersteller und Händler und lernten ein paar innovative dänische

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Produkte kennen. Die großen Firmen fehlten uns nicht – die Ausnahmen in allen Ehren – aber sie sind zum größten Teil langweilig, ihre Stände entbehren jeglicher Qualität und das Freibier schmeckt auch schal. Auf der Konferenz hörte man hauptsächlich Vorträge zu medizinischen Themen, es gab aber auch viele persönliche Erfahrungs-

berichte, was ebenfalls beweist, dass in Dänemark das Subsidiaritätsprinzip wichtig ist, und die Lösungen auf lokaler Ebene mit der Hilfe von lokalen Fachleuten gefunden werden müssen. Es verrät viel über die Stimmung und den Stil der Veranstaltung, dass sich eine lokale Klinik für Cannabisbehandlungen unter den Ausstellern befand, was auf anderen Messen bisher selten ist. Auf jeden Fall ein erfreuliches und vorwärtsweisendes Event.


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Canna+Globe

Führerscheinentzug An der Grenze zur Willkür?

A

m Wochenende vom 12. bis 14. Oktober kam es im Zuge der Hanfmesse Cultiva in der Pyramide Vösendorf zu einer äußerst repressiven Vorgehensweise der Exekutive. Bei intensiven Schwerpunktkontrollen wurden über 100 BesucherInnen ihre Führerscheine abgenommen. Diese hätten unter Einfluss von Suchtmitteln gestanden, heißt es seitens der Polizei. Uns liegen Berichte vor, die eine Vorgehensweise an der Grenze zur Willkür belegen. Die aktuelle Gesetzeslage – ohne Grenzwerte oder genormte Testverfahren – verstärkt diese Praktiken.

Berichte von Betroffenen Uns liegen mehrere Berichte von Betroffenen vor, die an diesem Wochenende ihren Führerschein abgeben mussten, unabhängig davon, ob sie berauscht Auto fuhren oder nicht. Um aufzuzeigen, warum die bei den Kontrollen durchgeführten Tests nicht geeignet sind, eine Fahruntüchtigkeit festzustellen, und daher der Entzug der Führerscheine einem Rechtsstaat nicht würdig ist, skizzieren wir zwei Berichte von Betroffenen.

Fall 1 – Luca von Cannafleur, Österreich Luca berichtet, dass er keine THC-haltigen Cannabisprodukte zu sich nehme. Am Freitag, den 12. Oktober, sei er 30 Minuten nach 18

Messeschluss zu seinem Auto gegangen und habe ein großes Polizeiaufgebot beobachtet. Da er weder im Besitz von Cannabis war noch unter Einfluss von THC stand, beschloss er loszufahren. Er stieg in sein Auto und hatte noch nicht einmal den Motor angelassen, als er von einem Polizeiwagen zugeparkt wurde. Die jungen Polizisten, die während der Amtshandlung überwiegend freundlich gewesen seien, forderten Luca auf, sich einem Urintest zu unterziehen, welchen er ablehnte. Um das Auto zu durchsuchen, kamen noch weitere Beamte in Zivil hinzu – welche natürlich nichts fanden. Immer wieder versuchten die Beamten, Luca zu einer Urinprobe zu überreden. Nach mehrfacher Ablehnung wurde er in die provisorische Einsatzzentrale der Polizei (angemietet im Hotel) gebracht. Und auch die Polizeiärztin bestand auf einem Urintest (Zitat: „Das können Sie sich nicht aussuchen“), der nochmals verweigert wurde – Luca klärte die amtshandelnde Polizeiärztin über die Rechtslage auf. Daraufhin habe er Tests machen müssen wie fünfmal im Kreis drehen und dann den Finger-Nase-Versuch sowie 30 Sekunden abschätzen. Laut Polizeiärztin und Psychologin habe er die Tests nicht bestanden. Dann wurde ihm eine Blutprobe genommen. Luca sagt: „Im Hotel ging es zu wie am Fließband, als ich mit der Untersuchung fertig war, sind schon 14 neue Leute im Warteraum gewesen.“ Eine Woche später trudelte ein Brief der BH Villach

ein – Luca habe „unter Einfluss von Suchtmitteln ein Fahrzeug gelenkt“. Gegen diesen Bescheid reichte er natürlich Beschwerde ein. Wir werden weiter berichten.

Fall 2 – Geschäftstreibender Max* aus Österreich Max kommt als Geschäftstreibender schon seit mehreren Jahren auf die Cultiva-Hanfmesse, um sich zu vernetzen und neue Kontakte zu knüpfen. Auch ihm wurde am Freitag der Führerschein entzogen. Schon tagsüber, als er immer wieder zu seinem Auto gegangen sei, um Produktproben zu holen, sei er aufgehalten und kontrolliert worden, wobei die Polizei seinen Ausweis sehen wollte und eine Taschenkontrolle vornahm. Etwa um 19.00 Uhr habe er dann die Messe verlassen. Keine fünf Meter gefahren, wurde er von einem Beamten in Zivil gestoppt, dazu kam ein Streifenwagen mit vier weiteren Polizisten. Die Frage, ob er Alkohol oder Suchtmittel konsumiert habe, verneinte er wahrheitsgemäß – die Antwort des Polizisten „Das stellt jetzt eh der Amtsarzt fest“ machte Max stutzig. Daraufhin wurde das Auto von einem Hund durchsucht – ohne Ergebnis. Der Zivilpolizist habe abschließend noch die Pupillenreaktion geprüft und Max mit ins Hotel genommen. Hier verneinte er nochmals Fragen nach Cannabiskonsum, auf die Verweigerung des Harntests reagierte


die Amtsärztin schnippisch. Auch bei Max wurden Tests wie bei Luca durchgeführt, auf Nachfrage von Max, ob es so richtig sei, habe die Amtsärztin „Eh wurscht“ gesagt – was ihn vermuten lässt, dass ungeachtet dessen, ob eine Beeinträchtigung vorlag oder nicht, die Führerscheine einkassiert werden sollten. Und er behielt Recht. Denn sein erhöhter Puls (Zeichen von Stress und Nervosität) reichte der Amtsärztin, um den Führerschein abnehmen zu können. Gegen diesen Bescheid legte Max Beschwerde ein, wir werden weiter berichten. *Name von der Redaktion geändert

verkehr birgt Gefahren und ist abzulehnen. Eine solche tritt beispielsweise auf, wenn man sich in der Einstellungsphase der Cannabismedikation hinter das Steuer setzt oder wenn man (nach Abschluss der ca. vierwöchigen Einstellungsphase) die empfohlene Dosis eklatant übersteigt. Die Polizei kann mit den Harnteststreifen nicht einmal messen, wann und welche Cannabinoide eingenommen wurden. Lehnt der/die Kontrollierte jedoch den freiwilligen

Lage der PatientInnen Im Hinblick auf die erarbeitete Resolution zeigt sich der Vorsitzende der ARGE CANNA, Gerfried Düregger, zuversichtlich: „Es liegen zahlreiche Berichte von Betroffenen vor, die der Handhabung des Problems durch die Polizei kein gutes Zeugnis ausstellen – leider auch von PatientInnen mit ärztlich verschriebener Cannabismedikation. Die Ursache liegt nicht bei der Polizei, sondern in den Rechts-

Experten-Resolution Unabhängig von den Ereignissen, die sich vor den Toren der Messe abspielten, fand am Freitagabend ein Expertenpodium zu Verkehrssicherheit und Rechtslage auf dem Cultiva-Cannabis-Kongress statt. Dort wurden genau diese rechtsstaatlichen Defizite diskutiert und mögliche Lösungsansätze erarbeitet. Die ExpertInnen veröffentlichen nun eine gemeinsam erarbeitete Resolution. Diese fordert u. a. objektive und genormte Testverfahren sowie das Verbot der für die Fahrtüchtigkeit nicht aussagekräftigen Harntests bei Verkehrskontrollen durch die Polizei und die Einführung evidenzbasierter Grenzwerte in der forensischen Blutanalytik. Die Unterzeichner der Resolution sind: Dr. Martin Feigl, Rechtsanwalt, Wien; Dr. Gebhard Heinzle, Rechtsanwalt, Bregenz; Mag. Martin Hoffer, Verkehrsjurist, Wien; Mag. Klaus Hübner, ARGE CANNA, Wien; Dr. Rainer Schmid, Toxikologe, Wien.

Wissenschaft: Fahruntauglichkeit kaum feststellbar

Bei regelmäßiger Einnahme von Cannabis, beispielsweise bei medizinischer Indikation, ist eine Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit laut wissenschaftlicher Erkenntnisse nur in geringem Maße gegeben. Eine akute Berauschung durch Cannabis im Straßen-

Harntest ab, ist es gut möglich, dass der Polizeiarzt voreingenommen ist – hat er/ sie dann noch Probleme beim Finger-NaseVersuch oder schätzt 30 Sekunden um eine Sekunde falsch ab, wird der Führerschein entzogen. Erst nach mehreren Wochen kommt das Ergebnis der Blutabnahme und der/die Betroffene kann dann belegen, dass z. B. kein THC, sondern nur das erlaubte CBD konsumiert wurde. Daher sollten CBDPatientInnen, aber auch KonsumentInnen handelsüblicher Hanfprodukte den Test im Polizei-Planquadrat im Zweifelsfall verweigern und sich am besten gleich beim Polizeiarzt Blut abnehmen lassen. Wie bereits ausgeführt kann der Polizeiarzt ob der Verweigerung dann jedoch voreingenommen sein.

grundlagen, nach denen diese ihr Handeln gestaltet. Die in der Experten-Resolution bezeichneten rechtsstaatlichen Defizite mögen daher möglichst rasch von politischer Seite in Angriff genommen werden.“ Weiterhin weist Düregger darauf hin, dass PatientInnen, die Angst vor Führerscheinverlust haben beziehungsweise ihn schon abgeben mussten, sich an die ARGE CANNA wenden können. Dort gibt es kostenlose Beratung und Hilfe bei der Erlangung einer ärztlichen Verschreibung und Rechtshilfe bei der Wiedererlangung des Führerscheins – schreiben Sie an kontakt@ arge-canna.at.

text: Kevin Herzig

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Canna+Globe

Weniger ist manchmal mehr D ie in diesem Jahr in Wien veranstaltete Cultiva hatte zwar nicht die größte Besucherzahl aller Zeiten, brachte jedoch in verschiedener Hinsicht vorwärtsweisende Veränderungen. Die entsetzlichen Massen von Ausstellern und BesucherInnen, die wir in den Vorjahren manchmal erlebt hatten, vermissten wir nicht. Scheinbar war den VeranstalterInnen aufgegangen, dass weniger manchmal mehr sein kann. Der Andrang war erträglich und man konnte sich an den drei Tagen gut auf dem Gelände bewegen, wozu auch die größere Ausstellungsfläche und die intelligentere, logische Aufteilung der Ausstellungsflächen beitrug. Früher schob sich die Menge von einem Stand zum nächsten, ohne dass man genau anschauen konnte, was es da zu sehen gab.

Eine wirklich erfreuliche Neuerung war die zeitgleich stattfindende Konferenz. Endlich standen auch Namen auf der Liste der Vortragenden und die Vorträge zu ernsten medizinischen Themen führten ein wenig aus der Marktatmosphäre heraus. Gut möglich, dass insgesamt weniger BesucherInnen zu den Vorträgen kamen, aber mit größerer Sicherheit solche, die am Thema interessiert waren und auch verstanden, worum es ging. Vielleicht durch die neuen Akteure und den damit verbundenen Herausforderungen, vielleicht auch aus anderen Gründen machte die Cultiva diesmal einen ernsthaften Schritt auf dem Weg der Erneuerung, was langfristig sehr viel wichtiger ist als die Tatsache, dass die Polizei ein paar Dealer schikanierte und total bekiffte Punks vor die Tür setzte.



Medi+green

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ie internationale Interessenvertretung und Forschungs-NGO FAAAT (For Alternative Approaches to Addiction, Think & do tank) organisiert eine internationale Konferenz zur Cannabispolitik, die sich an einen wichtigen Gipfel der Vereinten Nationen über Cannabis- und Drogenpolitik anschließt. Hintergrund ist, dass Hanf (Cannabis sativa) im Jahr 1961 ohne wissenschaftliche Begründung weltweit verboten wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwarf die internationale Gemeinschaft ein Abkommen, das gemeinsame Anstrengungen zur Abschaffung von Drogen vorsah. Auf Betreiben der USA wurde Hanf schließlich einbezogen. FAAAT drängt die WHO und die Vereinten Nationen weiterhin, das Hanfverbot zu revidieren. Die Konferenz verfolgt folgende Ziele: • eine internationale Gemeinschaft von EntscheiderInnen, UnternehmerInnen und WissenschaftlerInnen zusammenzubringen; • bestehende und zukünftige internationale Gesetze und Vorschriften zu überprüfen; • die Potenziale einer politischen Reform von Hanf und Cannabis im Rahmen der Agenda der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung für 2030 aufzuzeigen; • die Entscheidungsträger der Länder, der UN und der WHO über das Potenzial von Hanf und

International Cannabis Policy Conference die sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und menschenrechtlichen Vorteile der Legalisierung von Cannabis auf internationaler Ebene zu informieren; • Cannabisverordnungen von der reinen Gesundheitsvorsorge hin zur potenziellen Nutzung als nachhaltiges Supercrop auszuweiten, über Fehlinformationen über Hanf und Cannabis sowie über die vielfältigen Einsatzmög-

lichkeiten von Hanf als wirksames Instrument zur nachhaltigen Entwicklung und für die Gesellschaft aufzuklären; • bestehende innovative und wachsende Märkte aufzuzeigen. Die Konferenz findet vom 7. bis 9. Dezember 2018 im Austria Center Vienna (AVC) statt. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.cannabis-conference.com.

Hanf auf Siegeszug in der Kosmetikindustrie

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annabidiol (CBD) wird schon lange in der Medizin verwendet, aber auch in der Kosmetikindustrie dient es als Bestandteil von Massageölen und Hautpflegemitteln. In den nächsten Jahren könnte es aufgrund seiner positiven medizinischen Wirkungen und infolge weniger strenger Gesetze zu einem der verbreitetsten Wirkstoffe werden. CBD-Öl ruft keine Bewusstseinsveränderung hervor und

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wird zum Beispiel in Feuchtigkeitscremes verwendet. Solange diese Produkte nur minimale Mengen THC enthalten, können sie legal vertrieben werden. Die Brightfield Group, die auf Marktuntersuchungen für Cannabis und CBD spezialisiert ist, ist der Meinung, dass CBD in Zukunft einer der beliebtesten Inhaltsstoffe von Kosmetika werden könnte und eine ähnliche Wirkung auf die Kosmetikindustrie haben könnte wie

Sheabutter und Aloe. Durch den steigenden Verbrauch von Cannabis für Medizin und Kosmetika erwartet die CBD-Industrie für 2022 einen Umsatz von 22 Milliarden. Im September brachte etwa die französische Kosmetikfirma Sephora unter dem Namen High Beauty erste Cannabisprodukte auf den Markt, zum Beispiel das Hautpflegeöl High Expectations und das Gesichtswasser High Five. Der Blickwinkel hat sich verändert: Man nimmt diese Kosmetika nicht als Drogen, sondern als Wellnessprodukte wahr. Estée Lauder ist bisher die einzige Mainstream-Kosmetikfirma, die Produkte mit Cannabis herstellt. Nach ihren Angaben bestehen sie zu 100 Prozent aus natürlichen Ingredienzien und enthalten regional angebautes Cannabis von höchster Qualität. Ein Newsportal aus Ohio startete kürzlich eine Untersuchung über Kosmetikprodukte mit CBD, die in den USA vertrieben werden. Nach ihren Angaben hat CBD antioxidierende und entzündungshemmende Wirkungen, die den Zustand der Haut verbessern, Falten glätten und die Augenwimpern stärken. Es wird bekräftigt, dass die Produkte keine psychoaktiven Komponenten enthalten.



Medi+green

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ebenslange Freiheitsstrafen, öffentliche Hinrichtungen, Schießbefehle gegen DrogenkonsumentInnen – das fällt uns ein, wenn wir an die asiatische Drogenpolitik denken, die, nach der Mehrzahl der Nachrichten zu urteilen, keine Menschenrechte kennt. Nun aber gibt es mehrere Anzeichen für eine Lockerung des Cannabisverbots, was langfristig zu einer Wende der drakonischen Gesetzgebung führen könnte. In Thailand hat der Gebrauch von Metamphetaminen in den 2000er Jahren ein erschreckendes Ausmaß angenommen. Die Staatsgewalt reagierte erfolglos mit exemplarischen Hinrichtungen. Seitdem hat das Land Asiens größte Gefängnispopulation, in den vergangenen Jahren haben sich unhaltbare Zustände entwickelt. Die Regierung handelte Anfang 2017 gegen ihre eigenen Richtlinien und setzte die angedrohten Freiheitsstrafen für Besitz und Handel herab. Gleichzeitig begannen die thailändischen Sachverständigen ihre Lobbyarbeit für medizinisches Cannabis, verhandelten mit den Parteispitzen und sprachen von positiven Aussichten. Trotz der strengen Gesetze war in Thailand der Konsum von Cannabis immer populär und nach den jüngsten Erhebungen befürworten fast drei Viertel der Bevölkerung die Zulassung des medizinischen Gebrauchs, was auch dem Gesundheitsministerium nicht verborgen

Lockerung der Gesetze in Asien blieb. Wenn nun Thailand sich bewegt, könnte es Veränderungen in der gesamten Region bewirken. Malaysia steht seinem Nachbarn in Strenge um nichts nach – jeden Monat werden mehrere Drogenhändler im Namen des Drogenkrieges hingerichtet. Wegen der Überbelegung der Gefängnisse verkündete der Justizminister, dass die Regierung die Entkriminalisierung von Cannabis und Mor-

HanfesserInnen der Bronzezeit

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talienische und amerikanische ArchäologInnen haben anhand der Untersuchung von 250 Schädeln aus der Zeit von 2500– 1800 vor unserer Zeitrechnung festgestellt, dass Menschen, die in der Gegend des heutigen Neapel lebten, Hanf zur Herstellung von

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Fäden und Kleidung verwendeten. Wie ließ sich das feststellen? Die ForscherInnen untersuchten die auf den gefundenen Zähnen vorhandenen Schrammen, die nicht durch Essen oder Kauen entstanden waren. Auch auf unseren Zähnen befinden sich solche nur

phin prüfe, um die Zahl der Gefangenen zu verringern. Ebenfalls erwäge man die Legalisierung der beiden Drogen für den medizinischen Gebrauch, was abgesehen von niedrigeren Strafandrohungen die Möglichkeit zu lebensrettenden Maßnahmen für Süchtige bedeuten würde. Auf deutliche Veränderungen wird man noch warten müssen, aber die Vorzeichen sind schon mal positiv.

unter dem Mikroskop sichtbaren Spuren, die entstehen, wenn wir beispielsweise mit dem Schlüsselbund zwischen den Zähnen vor der Haustür den Reißverschluss hochziehen oder beispielsweise am Bügel der Brille nagen. Die seit Jahrzehnten bekannte Untersuchungsmethode enthüllte den ArchäologInnen kulturelle Eigenarten aus der Menschheitsgeschichte, die sich durch andere Funde nur schwerlich erschließen lassen. Durch die Untersuchung der rund 3.000 Zähne von 200 Personen zeigten sich eindeutige kulturelle Muster. An den Zähnen von 28 Frauen und nur eines Mannes fand man Spuren, die durch Kauen von Hanf entstanden sind. Dies deutet darauf hin, dass die Herstellung von Fäden und Kleidung aus Hanf in der frühen Bronzezeit Aufgabe der Frauen war. Die Forschung kann jedoch nicht sagen, wie alt die Herstellung von Produkten aus Hanf ist. Bekannt ist aber, dass im antiken Rom die Verwendung von Hanf verbreitet war. Hanf wurde auch zusammen mit Metall verwendet, wie die Schwertscheide in einem Grab verriet, die ebenfalls Spuren von Hanf enthielt. Die ForscherInnen sprechen von einem großen wissenschaftlichen Fortschritt und sind der Meinung, dass diese Untersuchungsmethode es ermöglichen wird, künftig weitere Traditionen zu enthüllen.


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Medi+green desapothekenkammer riskieren. Vier zeitgleiche Anfragen bei den Apothekenkammern Bayern, Baden-Württemberg, NordrheinWestfalen und der Bundesapothekerkammer (BAK) haben übereinstimmend ergeben, dass Cannabis derzeit für rund 24 Euro pro Gramm verkauft werden muss, wenn die Apotheken sich wie gesetzlich vorgeschrieben an die Arnzeimittelpreisverordnung (AmPreisV) halten.

NEWS

ausjudiziert werden, weil die Tests der Polizei auf Cannabisabbaustoffe gerichtet sind. Diese entstehen aber auch beim legalen Gebrauch von CBD-Produkten.

Österreich Exekutive schikaniert CultivaBesucherInnen und Aussteller

Deutschland Deutsche Apotheken müssen Cannabis überteuert verkaufen Während Cannabis auf dem deutschen Schwarzmarkt zwischen 8 und 15 Euro je Gramm kostet, wird CannabispatientInnen mit Rezept der letzte Cent aus der Tasche gezogen. Apotheken verlangen im Durchschnitt 24 Euro pro Gramm. Tun sie das nicht, drohen ihnen Konsequenzen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hat jetzt auf Anfrage bestätigt, dass Apotheken, die Cannabis abgeben, ohne die derzeit heiß diskutierten Aufschläge vollends zu berechnen, eine Ahndung durch die jeweilige Lan-

Der Gegenwind in Österreich hält weiter an. Bei der 11. Cultiva-Hanfmesse erlebten rund 140 HanffreundInnen ein unschönes Erwachen bei einer der Verkehrskontrollen rund um die Messe. Viele dieser Fälle müssen erst

Schweiz Kaum Widerstand gegen Modellprojekte Im Schweizer Bundesrat sind nurmehr die Konservativen gegen Cannabis-Modellprojekte. Alle anderen Parteien haben inzwischen eingesehen, dass sich der Cannabiskonsum nicht durch Gesetze verbieten lässt. Die Eidgenössische Kommission für Suchtfragen schlägt sogar vor, auch Minderjährige in spezielle Versuche einzubeziehen. Angesichts der Heilwirkung von Cannabis bei Autismus und Epilepsie ist es dafür höchste Zeit.

CANNA Terra Professional Plus CANNA Terra Professional Plus ist der natürlichste und reinste Erdmix, den man sich für die Pflanzenzucht vorstellen kann. Die besten Ergebnisse erzielt man in Kombination mit CANNA Terra Dünger. Die Zusammensetzung ist speziell für den Innenanbau ausgelegt. Natürlich ist sie auch für den Außenanbau sehr gut geeignet. Vorteile von CANNA Terra Professional Plus – CANNA Terra Professional Plus ist aus luftigem Moostorf und Stücken aus Baumrinde, die antiseptisch wirken, hergestellt. Ein außergewöhnliches Wurzelwachstum und die Ausbildung dickerer Stämme werden dadurch gefördert. – Durch einen schnelleren Stoffwechsel und eine niedrigere Krankheitsanfälligkeit sichert dies eine gesteigerte Produktion. – Für die Langzeitkontrolle ist das Medium durch Zugabe von Kalk für mindestens einen Wachstumszyklus ph-Wert-justiert. Es ist darüber hinaus mit einem Mineraldünger vorbehandelt, der das Anfangsniveau so korrigiert, dass nahtlos mit den CANNA Terra Düngern weitergearbeitet werden kann. – Die spezielle Struktur ermöglicht eine optimale Verteilung von Wasser und Luft im Medium. – CANNA Terra Professional Plus enthält Spurenelemente und Chelate, die die Pflanze während des Wachstums schützen.

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Canna+Globe

Cannabis findet seinen Weg in die Veterinärmedizin Immer öfter hört man in letzter Zeit von Cannabismedizin für Tiere. Einige CBD-Hersteller haben nun eigene Präparate für Vierbeiner im Angebot und auch immer mehr TierärztInnen wenden CBD in der Praxis an und melden dabei Erfolge – so wie Dr. vet. med. Ulrike Marginter, die auf dem Cultiva-Cannabis-Kongress über ihre Erfahrungen referierte.

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n den letzten Jahren ist ein sprunghafter Anstieg des Interesses an Cannabis als Medizin zu verzeichnen. Immer mehr Menschen greifen mittlerweile bei bestimmten Beschwerden oder gar regelmäßig zu medizinischem Cannabis, das es mittlerweile in zahllosen Darreichungsformen gibt. Das therapeutisch vielfältige Wirkspektrum der Cannabinoide sowie deren geringe Nebenwirkungen sind jedoch nicht nur für Menschen interessant. Denn auch Tiere haben ein Endocannabinoidsystem. Es liegt deshalb nahe, dass derzeit viele BesitzerInnen von Haustieren am Thema Cannabis für Tiere interessiert sind. Und auch immer mehr TierärztInnen entdecken Cannabis für ihre Patienten – auch im deutschsprachigen Raum.

Erkrankung zu haben, da CBD mit dem Endocannabinoidsystem interagiert. Das ist ähnlich wie bei den Omega-3-Fettsäuren, welche

auch als gesundheitsfördernd angesehen werden und genauso mit dem Endocannabinoidsystem interagieren. Im Allgemeinen lässt

Wie kann CBD bzw. Cannabis bei Tieren eingesetzt werden? Alle Tiere können einen gesundheitlichen Nutzen aus der Verwendung von CBD ziehen, auch ohne eine körperliche oder psychische 28

Dr. vet. med. Ulrike Marginter


CBD das Tier ruhiger und entspannter sein, reduziert den Angst- und Stresslevel, hilft, chronische Schmerzen zu lindern, verbessert die neurologischen Funktionen, macht das Tier beweglicher und unterstützt das Immunsystem. Für viele HaustierbesitzerInnen gibt es nichts Schlimmeres, als ihre Vierbeiner leiden zu sehen. Cannabidiol kann bei Epilepsie, Infektionen, Schmerzen, psychosomatischen, Verdauungs- und Wundheilungsstörungen sowie vielen weiteren Indikationen helfen, bei vergleichsweise geringen Nebenwirkungen.

Wie wird Cannabis bei Tieren angewendet? Bei Tieren wird vorwiegend CBD angewendet, mit diesem Cannabinoid gibt es auch die meisten Erfahrungsberichte und vereinzelt schon Studien. Aber auch CBG (Glaukom) und THC (Tumore) kommen zur Anwendung. Im Idealfall wird dem Futter CBD als Öl untergemischt. Einige Katzen sind von dem Geschmack nicht angetan – es gibt CBDPräparate für Katzen, die mit Fischöl angereichert sind, diese schmecken den Katzen mitunter besser. Oder man füllt das CBD-Öl in Kapseln und gibt es der Katze ein. Die Verabreichung bei Hunden gestaltet sich meist einfacher. Zu Beginn kann mit einer Dosierung von ungefähr 1 mg CBD pro 5 kg Körpergewicht begonnen werden. Bei einem 2,5-%-CBDPräparat entspricht dies ungefähr einem Tropfen. Diese Dosis kann dann erhöht werden. Dosierungen über 1 mg CBD pro kg Körpergewicht sollten nicht ohne tierärztlichen Rat gegeben werden.

Wie wirkt CBD auf das Haustier? Bei der oralen Aufnahme von Cannabidiol bei Tieren verhält es sich grob wie beim Menschen. CBD interagiert mit den Rezeptoren des körpereigenen Endocannabinoidsystems und entfaltet so seine volle Wirkung. Auf diese Weise kann CBD bei Tieren bei einer Reihe von Krankheiten und Beschwerden angewendet werden (siehe oben).

Tatsächlich ist die Art und Weise, wie Cannabinoide mit dem Organismus von Säugetieren interagieren, stets ungefähr dieselbe. Daher lassen sich in der Cannabisforschung Versuche am Tiermodell auch auf den Menschen umlegen (und umgekehrt).

Erfahrungen aus der Praxis Beim Cultiva-Cannabis-Kongress konnte man einen ersten Überblick über die Erfahrungen von Dr. Ulrike Marginter erhalten. Sie wendet CBD in ihrer Kleintierpraxis in Hinterbrühl in Niederösterreich seit gut einem Jahr an und verzeichnet damit gute Erfolge. Einige HaustierbesitzerInnen seien noch skeptisch, wenn sie CBD von Dr. Marginter für ihr Tier empfohlen bekämen, aber angesichts der guten Verträglichkeit und Erfahrungsberichte wagten die meisten den Versuch. Die Erfahrungen reichen von ängstlichen Hunden zu Silvester, die mit CBD eine ruhige Nacht verbringen können, über Katzen, die im Auto ohne CBD panisch miauen, bis hin zu epileptischen Hunden, die dank CBD eine viel niedrigere Anfallsfrequenz haben. Dr. Marginter berichtete auch, dass mithilfe des Cannabinoids Cannabigerol (CBG) bei einem Hund mit Glaukom der Augeninnendruck massiv gesenkt werden konnte. Ein weiterer

wichtiger Einsatzbereich ist die Geriatrie. Dr. Marginter sagte, dass es Haustieren, die an ihrem Lebensabend CBD bekommen, besser gehe und sie weniger leiden.

CBD für Haustiere – kein Wundermittel, kein Allheilmittel Abschließend sei erwähnt, dass CBD auch für Haustiere kein Allheilmittel ist und vielmehr als Teil einer ausgewogenen und gut abgestimmten Ernährung, Pflege und Medikation gesehen werden sollte. CBD (und andere Cannabinoide) können zwar zu einer Verbesserung und Reduzierung diverser Symptome führen, werden aber nicht bei jeder Krankheit und jedem Patienten erfolgreich sein. Behalte im Hinterkopf, dass CBD keine gravierenden Nebenwirkungen hat (es wurde von geringen Nebenwirkungen berichtet – Nervosität und Erbrechen, wenn das CBD in zu hohen Dosen verabreicht wurde) – und absolut keine psychoaktive Wirkung besitzt. Sprich aber trotzdem mit deinem Tierarzt über die Möglichkeit einer Medikation mit CBD und setze niemals Medikamente ohne Rücksprache mit dem Tierarzt ab.

text: Anna Histič

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Medi+green

Basteln an Österreichs neuen Cannabisregelungen Patient muss im Mittelpunkt der Reform stehen

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ine auf hohem Niveau verbleibende Anzahl an Cannabis-Strafanzeigen im laufenden Jahr und eine erstmals schärfere Vorgehensweise der Exekutive bei der Hanffachmesse Cultiva lassen in Österreich nichts Gutes für die von der Regierung angekündigte Reform des Suchtmittelgesetzes (SMG) erahnen. Doch ob die Regierung bei dieser Reform angesichts des zu erwartenden Schwenks der Weltgesundheitsorganisation WHO in punkto Cannabis überhaupt noch einen Rückschritt machen kann, ist fraglich. Das zu Redaktionsschluss noch ausstehende angekündigte Review-Papier der WHO lässt das Hanf-Institut eine weitere Aufweichung, aber wohl noch keine Empfehlung zur Legalisierung von Cannabis erwarten. Immerhin muss die Organisation, die jahrzehntelang für die Verfolgung von CannabiskonsumentInnen verantwortlich war, schlussendlich zugeben, dass die Prohibition Millionen Menschen diskriminierte. Eine erste Pre-Review der WHO im vergangenen Juli ebnete zumindest für das schmerzstillende und muskelentspannende Cannabinoid Cannabidiol (CBD) den Weg. CBD wird seither als unbedenklich angesehen, womit weitere Erleichterungen im Umgang damit abzusehen sind. Während die Liste der Staaten, die Cannabis entkriminalisiert oder legalisiert haben, mittlerweile fast wöchentlich länger wird – jüngste Beispiele sind Mexiko, Norwegen und Thailand – ist noch offen, welchen Bericht die rechtskonservative Gesundheitsministerin

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Beate Hartinger-Klein zur Frage des Verkaufs von Cannabisblüten in den Apotheken vorlegen wird. Bisher hatte sich das Gesundheitsministerium Augen und Ohren gegenüber allen Erkenntnissen zu Cannabis als Heilpflanze zugehalten, obwohl mittlerweile über 18.000 Studien die Heilkraft von Hanf beweisen. Nachdem mittlerweile immer mehr Branchen – von den Apotheken bis zu den Trafikanten – beim Geschäft mit dem Hanf mitmischen wollen, sollte die Reform der österreichischen Cannabisregelungen aber primär auf die Bedürfnisse der PatientInnen und KonsumentInnen abgestimmt werden.

Deutsches Modell ist realitätsfern Im Grunde liegt Gefahr im Verzug vor, wenn kranken Menschen ein natürliches und nebenwirkungsarmes Heilmittel wider besseren Wissens vorenthalten wird. Doch welchen Weg sollte Österreich gehen? Anhaltende Probleme bei der Patientenversorgung mit Cannabisblüten in Deutschland und rund dreimal so hohe Preise wie auf dem Schwarzmarkt zeigen, dass das deutsche Cannabisgesetz sicher nicht das optimale Modell ist. In Deutschland kostet ein Gramm aus der Apotheke bis zu 25 Euro. Außerdem nimmt das Gesetz keine Rücksicht auf die für PatientInnen unverzichtbaren Cannabiskonzentrate. In den zuständigen Amtsstuben der Republik dürfte an einem Modell gearbeitet werden, in dem THC-haltige Blüten über Apotheken

Beate Hartinger-Klein

abgegeben werden sollen. Bei CBD-Produkten ist einerseits der Verkauf von Blüten in Trafiken zu erwarten. Andererseits bleibt die Hoffnung, dass CBD als „Novel Food“ eingestuft wird und damit künftig dem Lebensmittelgesetz unterliegt.

Pflanze, nicht Chemikalie Das Hanf-Institut verweist weiterhin auf einen Punkt, der im Mittelpunkt der Reformen stehen sollte: Cannabis ist eine von 28.000 natürlichen Heilpflanzen und sollte dementsprechend reguliert werden. Eine Überregulierung wie in Kalifornien führte lediglich dazu, dass der preisgünstigere Schwarzmarkt mit all seinen Qualitätsproblemen unverändert weiter floriert. Ein österreichisches Modell muss auch den Eigenanbau, der in diesem Land zur EUweit besten durchschnittlichen Qualität geführt hat, berücksichtigen. Denn immer noch wird das Gemüse aus dem eigenen Garten am besten gehegt und gepflegt.


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Medi+green


Medizin

Kämpfer für die gute Sache Patrick leidet seit seiner Kindheit an schweren Erkrankungen. Dennoch setzt er sich für die gute Sache ein und lässt sich nicht unterkriegen, auch nicht von der Krankenkasse. Er erzählt uns von seiner Krankheit und seinem Kampf gegen Windmühlen. Medijuana: Erzähl uns doch bitte erstmal etwas über dein Krankheitsbild und wie es sich auswirkt. Patrick G.: Ich leide seit Geburt an einer chronischen Niereninsuffizienz. Dadurch sind mehrere Erkrankungen entstanden. Schwerhörigkeit und grauer Star beidseitig, Morbus Perthes, chronische Übelkeit und Erbrechen, Magen-Darm-Probleme, Bluthochdruck und zusätzlich Knorpel- und Knochenabbau, deswegen bin ich auch Schmerzpatient. Zurzeit nehme ich 23 Tabletten täglich, die natürlich alle mit Nebenwirkungen verbunden sind. Wegen der Tabletten leide ich sehr oft an Durchfall, Depressionen und Schlafstörungen. Das Einzige, was mir bis jetzt gegen die Nebenwirkungen der Medikamente und der Krankheit wirklich geholfen hat, ist Cannabis! MED: Also begleiten dich Schmerzen schon beinahe dein ganzes Leben. Wie bist du dann zu Cannabinoiden als Medizin gekommen? PG: Ja, so ziemlich, eigentlich schon seit dem Volksschulalter. Auf Cannabis als Medizin bin ich schon in sehr jungen Jahren gestoßen. Ich wurde mit 13 Jahren das erste Mal nierentransplantiert und hatte leider in den ersten zwei Jahren eine Abstoßung nach der anderen. Sieben, um genau zu sein. Damals wurde ich auch mehrmals biopsiert. Ein Kollege hatte Mitleid mit mir und wollte mir helfen. Er empfahl mir, Cannabis zu probieren, da es ein super Heilmittel sei. Natürlich habe ich mich erst belesen, um Genaueres über diese Pflanze zu erfahren. Ich war damals 15 Jahre alt und wollte eigentlich nichts mit Drogen zu tun haben. Erst Wochen nach seinem Angebot, als ich schon kurz vor der Dialyse stand und schon einen OP-Termin für einen neuen Shunt vereinbart hatte, probierte ich das erste Mal Cannabis aus. Ich weiß, dass man sich das jetzt nicht wirklich vorstellen kann, wenn man selber noch nicht in dieser Situation war – mir war das erste Mal in meinem Leben nicht mehr übel und ich fühlte mich nicht mehr so vergiftet wie jemals zuvor. Ich fühlte mich zum ersten Mal pudelwohl, das Übelkeitsgefühl und der flaue Magen waren wie weggeblasen. Es fühlte sich an, als ob mir ein Stein vom Herzen viel und eine große Last endlich weg war. Ich bekam natürlich gleich darauf einen ordentlichen Hunger. Zum ersten Mal 36

in meinem Leben konnte ich verschiedene Sachen essen und musste mich nicht übergeben. Eine Woche nach meinem ersten Cannabiskonsum hatte ich noch eine Blutabnahme vor der OP. Mein Kreatinin-Wert war erstmals von normal 2,8 auf 1,9 heruntergegangen. Meine damaligen Ärzte in München wollten wissen, was ich anders gemacht hatte. Als ich ihnen sagte, dass ich angefangen hätte, Cannabis zu konsumieren, waren sie geschockt! Obwohl sie sahen, dass es mir und auch meiner Niere besserging, wollte niemand mit mir darüber reden. Die Niere hatte ich dann insgesamt über zehn Jahre, obwohl sie mir damit nur um die drei Jahre prophezeit hatten. Erst als ich aufgehörte, Cannabis zu konsumieren, wurde meine Niere abgestoßen. Als ich meine zweite Niere bekam, wollte sie erst nicht arbeiten. Zwei Wochen nach der Transplantation und ohne Leistung der neuen Niere rauchte ich im Krankenhaus einen Joint und legte mich schlafen. Als ich nach ungefähr zwei Stunden aufwachte, sprang meine Niere plötzlich an! Ich bin mir sicher, dass sie nur dank des Joints zu arbeiten begonnen hat! Leider gibt es noch keine validen Studien hierzu. Daher wird das alles als Zufall deklariert.

MED: Wie nimmst du medizinisches Cannabis zu dir? In Form von Dronabinol – inhaliert oder oral? Nimmst du noch zusätzlich CBD? PG: 2009 habe ich das Medikament Dronabinol bekommen. Ich fing mit den 5-mgKapseln an. Da mein Magen diese nicht so gut vertrug, wurde mir die ölige Lösung empfohlen. Leider wurde mir von denen genauso übel. Ich vertrage das Trägerfett nicht so gut. Darum wurde ich dann auf die alkoholische Dronabinol-Lösung mit 5 Prozent Wirkstoff umgestellt. Diese Lösung ist zur Vaporisation geeignet und auch die Bioverfügbarkeit ist hier für den Körper besser. MED: Wie gestaltete sich die Verschreibung und die Übernahme durch die Krankenkassen – welche Probleme hast du da momentan? Wird das Dronabinol mittlerweile übernommen? PG: Also bis Juli 2017 habe ich mein Dronabinol vaporisiert und es wurde auch von SGKK übernommen. Leider wird es mir zurzeit nicht mehr bezahlt. Ich habe mir immer einmal pro Woche ein Gramm der Dronabinol-Reinsubstanz in der alkoholischen Lösung aus der Apotheke geholt, also insgesamt vier Gramm pro Monat. Als es mir zu anstrengend wurde, jede Woche zum Hausarzt zu gehen – auch, weil ich immun-


suppressiert bin, also leichter krank werde –, wollte ich mir zwei Gramm alle zwei Wochen holen. Die SGKK lehnte plötzlich ab und behauptete, dass sich mein Konsum verdoppelt habe und ich daher suchtkrank sei. Obwohl sich meine Monatsdosis oder Tagesdosis ja nicht geändert hätte. Es wären nur für mich weniger Arztbesuche vonnöten gewesen. Ich wurde sogar vom Chefarzt der SGKK zum Chef der Drogenklinik in Salzburg geschickt. Dieser meinte, wenn der Chefarzt sage, dass hier eine Indikation gegeben sei, würde ich es auch wieder bezahlt bekommen. Es wurden aber weder mein Attest noch die Schreiben von meinen anderen Ärzten akzeptiert. MED: Wie gehst du jetzt weiter vor gegen die Ablehnung? PG: Ich habe schon Klage eingereicht, aber der Termin wurde schon mehrmals verschoben. Aktuell soll ein Gutachten fehlen und der Prozess kann sich daher noch um weitere Monate verschieben. MED: Du hast da also schon viel mitgemacht, aber lässt dich nicht unterkriegen. Wir werden gerne über den Ausgang der Verhandlung berichten. Welche Möglichkeiten gibt es bei einer Ablehnung durch die Krankenkassen – nur den Weg zum Gericht? PG: Leider gibt es in Österreich nur den Weg zum Arbeits- und Sozialgericht. Was natürlich ewig dauert, mit Kosten verbunden ist und für beide Parteien sehr nervenaufreibend ist. Natürlich kommt es auch in Österreich darauf an, in welchem Bundesland man sich befindet. Ich hoffe, dass es diese Probleme nach der Fusion der Gebietskrankenkassen nicht mehr geben wird. MED: Du hast ja schon Erfahrungen mit Cannabisblüten als Medizin – wäre das eine Alternative für dich? Auch im Hinblick darauf, dass diese viel günstiger wären?

PG: Abgesehen davon, dass es viel günstiger wäre, würde es auch den Patienten mehr helfen, da alle Cannabinoide und das volle Spektrum der Pflanze nutzbar wären. Auch die Terpene wären hier interessant, da ihnen auch eine therapeutische Wirkung nachgesagt wird. MED: Bist du der Meinung, dass Ärzte in Österreich sich mittlerweile mit der Thematik befassen? PG: Ja, Gott sei Dank, mittlerweile! Leider sind es noch zu wenige Ärzte, die sich wirklich damit beschäftigen, aber die Zahl nimmt definitiv zu. Wir bräuchten mehr Ärzte wie Dr. Kurt Blaas in Wien! Er kann sich ja nicht um ganz Österreich alleine kümmern! Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Ärzte mit diesem wichtigen Thema beschäftigen. MED: Du engagierst dich auch für PatientInnen und deren Anliegen, kannst du uns etwas darüber erzählen?

PG: So gut es mir selber möglich ist, helfe ich. Ich bin seit 2011 im Vorstand bei der CAM und LEGALIZE Österreich. Die CAM setzt sich schon seit den Neunzigerjahren für Cannabismedizin in Österreich ein. Einmal im Monat haben wir unsere Patiententreffen in Wien, die ich selber auch schon jahrelang geleitet habe. Wir klären die Patienten und Interessierte über Cannabinoide, deren Wirkung und Einsatzbereiche auf. Auch Infos zu legal erhältlichen Präparaten wie z. B. Dronabinol, Sativex usw. gibt es bei uns. Wir schauen auch, dass Cannabismedizin immer wieder in den Medien zu hören, zu lesen oder zu sehen ist, damit auch nicht direkt Betroffene wissen, was diese Wunderpflanze alles kann. Auf unserer Homepage www.cannabismedizin.at findet man mehr Infos über unsere Arbeit.

text: Kevin Herzig

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Medi+green

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Erste Studie zu sicherer Dosis von CBD bei Schmerzen

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m Zuge der Legalisierung von Cannabis zum Freizeitkonsum in Kanada hat ein Team von WissenschaftlerInnen des Research Institute des McGill University Health Centre (MUHC) und der McGill University ermutigende Nachrichten für chronische SchmerzpatientInnen geliefert, indem es die wirksame Dosis des Cannabinoids Cannabidiol (CBD) für eine sichere Behandlung festgelegt hat. Diese soll Schmerzlinderung ohne das typische „High“ bzw. ohne die Euphorie des THCs liefern. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Zeitschrift PAIN (Journal der International Association for the Study of Pain) veröffentlicht. Bisher war die genaue Wirkungsweise von CBD unbekannt. Dr. Gabriella Gobbis Team zeigte, dass CBD nicht auf die CB1-Cannabinoidrezeptoren einwirkt. Seine therapeutische Wirkung entfaltet es vielmehr durch einen Mechanismus, der spezifische Rezeptoren bindet, die an Angstzuständen und Schmerz beteiligt sind. Die ForscherInnen sind durch diese Erkenntnis in der Lage, die genaue Dosis von CBD mit analgetischen und angstlösenden Eigenschaften zu finden – somit besteht nun nicht mehr das Risiko einer Abhängigkeit oder einer durch THC verursachten Euphorie.

„Wir fanden in Tiermodellen bezüglich chronischer Schmerzen, dass niedrige Dosen von CBD, die über sieben Tage verabreicht wurden, sowohl Schmerzen als auch Angst lindern. Das sind zwei Symptome, die häufig mit neuropathischen oder chronischen Schmerzen einhergehen“, sagte Danilo De Gregorio, Postdoktorand an der McGill University im Labor von Dr. Gobbi.

„Unsere Ergebnisse verdeutlichen den Wirkungsmechanismus von CBD und zeigen, dass es als Medikament ohne die Nebenwirkungen von THC verwendet werden kann“, sagte Dr. Gobbi, Professorin für Psychiatrie an der Fakultät für Medizin der McGill University. „Diese Studie ist ein Fortschritt für eine evidenzbasierte Anwendung von Cannabis in der Medizin.“

Ein Moos könnte THC überlegen sein

Jürg Gertsch vom Institut für Biochemie und Molekulare Medizin der Universität Bern entdeckte vor einigen Jahren, dass Lebermoose im Internet als sogenannte „Legal Highs“ angepriesen wurden. Zu der Zeit war über die pharmakologische Wirkung dieser Substanz noch nichts bekannt. In Zusammenarbeit mit ChemikerInnen des Teams von Erick Carreira vom Departement für Chemie der ETH Zürich hat das Berner Forschungsteam um Gertsch nun THC und Perrottetinen biochemisch und pharmakologisch verglichen. In Tiermodellen konnten sie zeigen, dass das Perrottetinen sehr einfach ins Gehirn gelangt und dort spezifische Cannabinoidrezeptoren aktiviert. Es weist sogar eine stärker entzündungshemmende Wirkung im Gehirn auf als THC, was Perrottetinen für eine medizinische Anwendung interessant macht. „Es ist erstaunlich, dass nur zwei Pflanzengattungen, die 300 Millionen Jahre in der Entwicklungsgeschichte auseinanderliegen, psychoaktive Cannabinoide produzieren“, sagt Gertsch. Perrottetinen wirkt an Cannabinoidrezeptoren ähnlich wie körpereigene Endocannabinoide. Laut den Forschenden sind jedoch weitere Studien nötig, zum Beispiel in präklinischen Modellen von chronischem und entzündlichem Schmerz. Insbesondere hemme Perrottetinen die entzündungsauslösenden Prostaglandine im Gehirn.

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erner WissenschaftlerInnen haben in Zusammenarbeit mit KollegInnen von der ETH Zürich erstmals ein Cannabinoid aus Lebermoos molekular und pharmakologisch untersucht. Das Cannabinoid hat eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung, die derjenigen von THC überlegen sein soll. Die Studie wurde im Journal Science Advances publiziert.

Der japanische Pflanzenchemiker Yoshinori Asakawa hatte bereits 1994 eine mit THC verwandte Substanz im Lebermoos Radula perrottetii gefunden und dieser Substanz den Namen „Perrottetinen“ gegeben. In diesem Naturstoff sind die einzelnen Atome ähnlich wie im THC verknüpft, unterscheiden sich aber in ihrer dreidimensionalen Anordnung.

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Medizin

„Studien sagen uns nicht alles“ Interview mit dem slowenischen Biologen Gregor Zorn

Die Informationsvermittlung an ÄrztInnen und PatientInnen ist entscheidend, wenn man medizinisches Cannabis verfügbar machen will – das ist die Grundidee, warum Gregor Zorn Cannabistherapieberater wurde. Er ist Mitbegründer und Vorstandsmitglied der European Cannabinoid Therapy Association (ECTA) und gibt Kurse zu medizinischem Cannabis an der Universität von Padua. Medijuana: Wie sind Sie als Biologe auf die therapeutische Wirkung von Cannabis aufmerksam geworden? Gregor Zorn: Bevor ich anfing, mich auf diesem Gebiet zu betätigen, interessierte ich mich für die Rolle der Ernährung in der Gesundheit und habe dieses Fach auch gelehrt. Ich habe 2014 an einer Konferenz in Ljubljana über medizinisches Cannabis teilgenommen. Damals wusste ich noch nichts über das therapeutische Potenzial von Cannabis, also begann ich es als Biologe zu untersuchen und fand viele Forschungen und Studien darüber, wie medizinisches Cannabis bei der Gesunderhaltung helfen kann. Es gibt jeden Tag neue Studien – vielleicht ist Cannabis Sativa die am besten untersuchte Pflanze der Welt! Viele Jahre lang wollte die Wissenschaft die schädlichen Auswirkungen von THC auf unsere Gesundheit nachweisen, aber schließlich wurde das genaue Gegenteil bewiesen: Es stellte sich heraus, dass nicht nur THC, sondern auch andere Cannabinoide sehr nützlich für unsere Gesundheit sein können. Es war faszinierend, diese neue Welt zu entdecken, und es öffnete mir auch die Augen, denn ich gehörte zu den Menschen, die an die Anti-Cannabis-Propaganda glaubten. Aber in der Tat habe ich etwas ganz anderes gefunden. MED: War es der überwältigende Beweis für die positiven gesundheitlichen Auswirkungen, der Sie dazu veranlasste, Ihr Wissen in diesem Bereich zu vertiefen? GZ: Ja, aber ich würde immer noch nicht sagen, dass die Beweise überwältigend sind. Aufgrund des Verbots ist es immer noch sehr schwierig, die gesundheitlichen Auswirkungen von Cannabis auf den Menschen zu untersuchen anstatt auf Zellkulturen oder Tiere. Nehmen wir das Beispiel Krebs: Es wurden so viele verschiedene Krebsarten an Zellkulturen und Tiermodellen erforscht, aber es gab nur wenige Cannabis-Forschungen an Krebspatienten. Es ist schwer zu verstehen, warum in einem so wichtigen Bereich nur so wenige Studien am Menschen durchgeführt wurden. Ohne ausreichende Forschungen wird die Wissenschaft behaupten, dass es an 40

Gregor Zorn

Beweisen für ihre Anwendung mangelt und dass Ärzte sie daher nicht verschreiben. Aber andererseits waren es die positiven Effekte, die meine Aufmerksamkeit auf Cannabis lenkten, denn ich konnte die Ergebnisse bei Patienten sehen.

MED: Sie hielten einen Vortrag auf der Konferenz Cannabicum 2018 über das Endocannabinoidsystem. Können Sie uns kurz die Bedeutung dieses Systems erläutern? GZ: Das Endocannabinoidsystem ist in uns allen vorhanden und spielt eine sehr wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Gleichgewichts in unserem Körper, damit er effizient funktioniert. Es reguliert andere wirklich wichtige Systeme wie das Fortpflanzungssystem, das Nervensystem oder das Immunsystem. Wir wissen, dass das Immunsystem eine wichtige Rolle bei der Prävention von Krankheiten spielt. Die meisten Krankheiten treten auf, wenn etwas in unserem Körper fehlt oder etwas zu viel ist und damit ein Ungleichgewicht entsteht. Falls wir nicht genügend Endocannabinoide (innere Cannabinoide) haben, können wir einige pflanzliche Cannabinoide aus Cannabis hinzufügen, um das Gleichgewicht zu erhalten. MED: Woher wissen wir, ob wir zu wenige oder zu viele Endocannabinoide haben? GZ: Einige Studien haben gezeigt, dass bei bestimmten Krankheiten ein Mangel an Endocannabinoiden besteht. Auch kann es Probleme mit der Funktion der Rezeptoren


oder der Enzyme geben, wo die Gabe von Cannabinoiden ebenfalls von Vorteil sein kann. Im Moment ist schwer zu erkennen, ob wir zu viele oder zu wenige Endocannabinoide haben, denn sie werden produziert, wenn wir sie brauchen, und dann werden sie schnell abgebaut. Aber die pflanzlichen Cannabinoide werden langsamer abgebaut, sodass sie länger in unserem Körper aktiv sind. MED: Treten bei einem Mangel an Endocannabinoiden typische Symptome oder Krankheiten auf? GZ: Ethan Russo hat eine Theorie über den klinischen Endocannabinoidmangel aufgestellt: Es gibt einige Krankheiten wie Migräne, Fibromyalgie oder das Reizdarmsyndrom (IBS). Diese Krankheiten treten oft zusammen auf und es zeigt sich, dass sie vor allem dann auftreten, wenn es an Endocannabinoiden mangelt. Durch die Gabe von pflanzlichen Cannabinoiden können die Symptome dieser Krankheiten gut reduziert werden. Pflanzliche Cannabinoide tragen auch dazu bei, die Auswirkungen der Toxine, die wir Tag für Tag zu uns nehmen – durch Ernährung, Kosmetik oder sogar durch WLAN – zu reduzieren. Hier kann Cannabis Krankheiten vorbeugen. Vor achtzig Jahren war Cannabis Teil der Nahrungskette, da haben wir die pflanzlichen Cannabinoide genutzt und das Gleichgewicht gehalten. Jetzt, da wir in unserem täglichen Leben kein Cannabis zu uns nehmen, und mit dem steigenden Gehalt an Giftstoffen, brauchen wir die pflanzlichen Cannabinoide sogar noch mehr. MED: Wie könnte man anfangen, Cannabinoide in seine tägliche Ernährung aufzunehmen? GZ: Zuerst kommt es darauf an, ob die Person gesund oder krank ist. Gesunde Menschen können die entzündungshemmende und antioxidative Wirkung der Cannabinoide gut zur Vorbeugung nutzen. Bei Krankheiten ist ein anderer Fokus erforderlich. Wir müssen die Art der Krankheit kennen und wissen, was die Person erreichen will. Studien können nicht immer sagen, welche Cannabinoide in welcher Menge für einen

Gregor Zorn bei der Cannabicum in Budapest

bestimmten Zustand geeignet sind. Aber ein guter Ausgangspunkt ist es, zu beobachten, wie andere Patienten auf Cannabinoide reagieren. Wenn zum Beispiel ein bestimmtes Verhältnis und eine bestimmte Menge 70 Prozent der Menschen mit Multipler Sklerose geholfen haben, kann es auch in meinem Fall funktionieren. Die Studien sagen uns jedoch nicht alles – wir müssen auch den Patienten zuhören. MED: Glauben Sie nicht, dass es für die meisten Ärzte einfacher ist, eine bestimmte Pille zu verschreiben, als mit verschiedenen Verhältnissen und Mengen an Cannabinoiden zu experimentieren? GZ: Es ist viel einfacher, aber wir müssen die Nebenwirkungen dieser Pillen berücksichtigen und uns fragen, ob sie helfen, die Krankheit zu bekämpfen, oder nur die Symptome reduzieren. Und neben der Aufklärung der Ärzte müssen wir auch die Patienten aufklären. Jeder sollte die Wahl haben. Die meisten Patienten wissen nicht einmal, dass sie eine Wahl haben könnten. Die Ärzte müssen uns dienen und nicht umgekehrt. Nicht jeder Arzt muss Cannabis verschreiben – es genügt, wenn es Spezialisten gibt, die das tun.

MED: Was sind Ihre Erfahrungen mit Ärzten während Ihrer Aufklärungs- und Beratungsarbeit? Sind sie bereit, Cannabis zu verschreiben, wenn sie die Chance dazu haben? GZ: Ja, das sind sie, sobald sie die rechtliche Sicherheit haben, es zu tun. Die jüngeren Ärzte sind sehr begeistert vom medizinischen Potenzial des Cannabis, besonders wenn sie die Erfolge bei den Patienten sehen – das ist der Punkt, an dem sie anfangen zu glauben. Und wir brauchen diese Ärzte, denn die meisten Patienten vertrauen immer noch dem weißen Kittel, es ist immer noch eine Autorität, von der sie sich beraten lassen wollen. Aber es gibt Mütter und Väter, die alles tun würden, um ihrem kranken Kind zu helfen. Sie sind die wahren Macher und erreichen schließlich die Gesetzesänderungen, wie zum Beispiel in Großbritannien geschehen. Sie haben eine große Macht, die dazu beitragen kann, die Einstellung zu Cannabis zu verändern.

text: Tomas Kardos

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Canna+Globe

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Medizin

Auf dem Vaporizer-Markt hat sich in den letzten Jahren so viel getan, dass es heute wirklich für jeden das passende Gerät gibt. In diesem Artikel wollen wir einen Blick auf die zwei innovativsten tragbaren Vapes und zwei Vape-Klassiker werfen.

Einkauf nicht nur in der Apotheke Cannabisgebrauch älterer Menschen in Colorado

Nach der Legalisierung fühlen sich immer mehr ältere US-AmerikanerInnen zum Marihuanakonsum hingezogen. Wie beeinflusst diese Entwicklung die Stellung des Cannabis im 21. Jahrhundert?

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m Oktober erschien eine neue Studie in der Zeitschrift American Geriatric Society, die versucht, diese Frage zu beantworten: anhand einer Befragung von Menschen über 65 Jahren in Colorado über die Art ihres Konsums und die Beschaffungsmethoden nach der Legalisierung. 350 Menschen meldeten sich freiwillig zu dieser Studie. 32 Prozent von ihnen gaben an, dass sie mindestens ein Mal im Leben Marihuana konsumiert hätten. 16 Prozent seien als „aktive“ KonsumentInnen zu betrachten, die Marihuana konsumieren, seitdem es 2012 für Erwachsene legalisiert wurde. Diesen Personen legte man dann Fragen nach der Art und Häufigkeit des Konsums vor. Die Antworten ergeben ein interessantes Bild davon, in welchem Maße die Legalisierung die Beschaffung für den medizinischen Gebrauch erleichterte. Die meisten Befragten gaben an, dass Cannabis ihre altersbedingten Beklemmungen und Depressionen lindere und bei der Behandlung von Schlafstörungen, chronischen Schmerzen und Appetitlosigkeit helfe. 26 Prozent der Befragten gaben an, dass

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sie medizinisches Cannabis auf Empfehlung rauchten, 67 Prozent konsumierten es zur Entspannung in der Freizeit. Obwohl die meisten Befragten über ein ärztliches Rezept verfügten, beschafften es sich die meisten zum erstmaligen medizinischen Gebrauch gegen Schmerzen, Angst, Depressionen und Schlaflosigkeit ohne Rezept. In den Staaten mit legaler Möglichkeit zum Freizeitkonsum benutzt es die ältere

Generation neben den verschriebenen Medikamenten. Es wäre nötig, altersunabhängig über den Cannabiskonsum zu forschen. Ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: Ältere US-AmerikanerInnen bevorzugen offenbar den Konsum in Lebensmitteln (42 Prozent), Verdampfung schätzen 29 Prozent. Beliebt in dieser Altersgruppe sind auch Extrakte und Öle.


Als häufigste Symptome werden Schmerzen (64 %) angegeben, gefolgt von Schlafstörungen (38 %), Angstbeklemmungen (24 %), Depression (22 %) und Appetitlosigkeit (18 %). Die „aktiven“ CannabiskonsumentInnen der Untersuchung sind der Meinung, dass man mit Cannabis mehrere Probleme gleichzeitig behandeln könne. „In dieser Altersgruppe gibt es Menschen in großer Zahl, die schon in ihrer Jugend erste Erfahrungen mit Cannabis gesammelt haben und nun im Alter wieder dazu zurückkommen“, erklärte Justin Strekal, politischer Leiter der gemeinnützigen Organisation NORML (National Organization for the Reform of Marijuana Laws). „Die Älteren greifen zu Cannabis, weil es die Möglichkeit bietet, sich Erleichterung zu verschaffen und den teilweise dramatischen Nebenwirkungen der traditionellen Medikamente zu entkommen und ihre Lebensqualität zu verbessern.“ Der republikanische Gouverneur von Colorado, John Hickenlooper, äußerte sich im April in einem Interview mit dem Rolling Stone ähnlich: „Bisher sehen wir keine Steigerung des Konsums“, sagte Hickenlooper. „Nur bei den Älteren ist eine deutliche Steigerung zu verzeichnen.“ Natürlich muss man bedenken, dass der Kreis der Befragten ziemlich klein war. Auch

die AutorInnen der Studie räumen dies ein. Außerdem könne es das Bild verzerren, dass die Befragten sich freiwillig gemeldet hatten. „Während der Freizeitgebrauch in den USA immer populärer wird, ist es wichtig, die Art und Weise des Konsums zu verstehen und ebenso die medizinischen Kurz- und Langzeitwirkungen“, schließt die Studie. „Deshalb müssen wir gezielte und zufällig generierte klinische Erhebungen in

der Zielgruppe der aktiven Cannabiskonsumenten als einen Schritt zum weiteren Verständnis betrachten und die Ergebnisse mit den am häufigsten mit Cannabis behandelten Symptomen und Krankheitsbildern abgleichen.“

text: Tomas Kardos

CBD- und CBG-Produkte von Cannapol Die Amsterdamer Firma Cannapol hat sich auf die Herstellung von CBD- und CBG-Produkten spezialisiert, darunter Öle, Extrakte und Kristalle, die durch das Verfahren der CO2-Extraktion gewonnen werden. Wir haben unsere eigene Plantage, auf der wir hoch qualitatives Cannabis Sativa anbauen. Darum sind Qualität und das Preis-LeistungsVerhältnis unschlagbar. Wir handeln auch mit Extraktionsapparaten für den Einsatz mit Alkohol, bis hin zu den größeren CO2-Extraktionsapparaten für den industriellen Betrieb. Sie können unsere Produkte über Amazon bestellen oder in ausgewählten Geschäften in Deutschland, Österreich und der Schweiz erwerben. Wir verkaufen über Groß- und Einzelhandel. Vergleichen Sie unsere Preise. Wenn Sie Qualität wollen, wählen Sie unsere Produkte. Wir suchen Vertriebspartner in Deutschland, Österreich und der Schweiz. CANNAPOL – Hersteller von CBD CANNAPOL ist der größte CBD-Produzent in Europa und stellt unter eigener Handelsmarke her. Das Unternehmen ist auf die Produktion von CBD-Markenprodukten spezialisiert, die in 15 europäische Länder geliefert werden. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte unter info@cannapol.com

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Medizin

Die Pflanze der Erkenntnis

Die zweifache Wirkung des Cannabis auf die Alterung des Hirns

Während es die Leistung des jugendlichen Gehirns herabsetzt, verjüngt Cannabis regelrecht das ältere Gehirn – so lautet die Feststellung einer Forschungsgruppe der Universität Bonn, die sich mit der Untersuchung der Alzheimerkrankheit beschäftigt. Über die Ergebnisse einer Studie an Mäusen berichtete auf der Konferenz Cannabicum ein Mitglied der Forschungsgruppe, der Biologe András Bilkei-Gorzó.

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enn wir uns die Frage stellen, was sich die Menschen zeitlebens wünschten, würden wir an erster Stelle wahrscheinlich sagen: Unsterblichkeit oder ein längeres Leben. Kein Wunder also, dass sich die Wissenschaft seit undenklichen Zeiten bemüht, den Prozess des Alterns zu verlangsamen oder umzukehren. Allerdings konnte sie bis heute dem modernen Menschen relativ wenige Ergebnisse präsentieren. Die 2017 publizierte Forschungsarbeit, in der die Wirkstoffe des Cannabis als mögliches Gegenmittel gegen den Alterungsprozess des Gehirns genannt wurden, fand daher großes Interesse. In dem Vortrag von András BilkeiGorzó auf der Konferenz Cannabicum wurde über die Bedeutung der Entdeckung und den gegenwärtigen Wissensstand im Detail referiert.

Auch für Ältere ist es nicht zu spät Der Alterungsprozess des Gehirns und die Abnahme der kognitiven Fähigkeiten verlaufen in allen menschlichen Gehirnen nach 46

ähnlichen Mustern ab. Die Makromoleküle des Gehirns nehmen mit der Zeit Schaden, die Teilung der Stammzellen verlangsamt und reduziert sich. Unterdessen tritt zur Aktivierung der Mikrogliazellen eine Entzündung im Hirn ein, in deren Folge kognitive Störungen auftreten und der Prozess der Demenz einsetzen kann. Das mag eine genetische Codierung sein, ist aber mit einer entsprechenden Lebensweise kontrollierbar und herauszuzögern. Vorange-

gangene Forschungsarbeiten zeigten, dass unser Endocannabinoidsystem die Häufung von Makromolekülen beeinflusst und die Teilung der Stammzellen fördert, womit die Alterung verzögert wird. Das innere Cannabinoidsystem ist in der Pubertät am aktivsten, danach verringert sich seine Aktivität. Es wurde auch festgestellt, dass in Stresssituationen in unserem Hirn Cannabinoide freigesetzt werden, die helfen, die Ruhe wiederherzustellen. Im Endocannabi-


noidsystem befinden sich zwei Hauptrezeptorentypen: die sogenannten CB1- und die CB2-Rezeptoren. Der bekannteste Wirkstoff des Cannabis, das THC, steht unter anderem mit ihnen in Verbindung und aktiviert ihre Funktionen. Die ForscherInnen zeigten auf, dass die Deaktivierung des CB1–Rezeptors bei jungen Mäusen vorzeitige Gedächtnisstörungen verursachte, sie ihnen bekannte Mäuse nicht wiedererkannten, ihr Gehör und ihre Lernfähigkeit nachließen und sie begannen, sich wie ihre älteren Artgenossen zu verhalten. Folglich schlug man mit dem Experiment die entgegengesetzte Richtung ein: Stimulation der Aktivität des CB1-Rezeptors durch Gabe von THC. Dabei war man besonders auf die Veränderungen bei der Lernfähigkeit gespannt. Wie sich herausstellte, wirkte THC so positiv auf die Lernfähigkeit älterer Tiere, dass sie sich praktisch auf die gleiche Ebene mit jüngeren begaben. Die Zahl der Verbindungen der Nervenzellen stieg, das Erkennen ihrer Artgenossen und die Orientierungsfähigkeit verbesserten sich.

András Bilkei-Gorzó

Die sichersten Ergebnisse zeigten sich bei der Ausbildung der Gene, in der Genexpression. Die Untersuchung von 12.000 Genexpressionen bekräftigte die Beobachtung, nach der THC ältere Gehirne verjüngt, jüngere Gehirne jedoch altern lässt. Spanische ForscherInnen untersuchten die beiden wichtigsten Wirkstoffe des Cannabis, THC und CBD, in einer kombinierten Dosierung an Mäusen, die genetisch zur Alzheimerkrankheit neigten, und kamen zu ähnlichen Ergebnissen wie bei den Mäusen, die nur mit THC behandelt worden waren. Der Cannabinoidcocktail verschlechterte in der Jugend die Lernfähigkeit, glich im mittleren Alter die Unterschiede aus, und bei älteren Mäusen steigerte er die Lernfähigkeit.

Kein Wundermittel für alle Warum ist es für Ältere ein Lebenselixier, lässt aber Jüngere vorschnell altern? Der Schlüssel liegt im Endocannabinoidsystem. Wir haben erwähnt, dass das System in der Jugend den Gipfel seiner Aktivität erreicht und anschließend deutlich nachlässt. Nach Meinung der Fachleute bringt die Wirkung des THC im älteren Gehirn die Funktion des Endocannabinoidsystems in Ordnung, sodass es fast wie in der Jugend funktioniert, während bei Jugendlichen das prinzipiell gut funktionierende System überlastet wird und in einen pathologischen Zustand gerät – was zu einer

schlechteren Leistung führt. Die Alterungsprozesse sind bei Mäusen und Menschen ähnlich, daher meint Bilkei-Gorzó, es gebe Grund zur Annahme, dass Cannabis sich auch bei älteren Menschen positiv auf die Lernfähigkeit auswirken kann, aber auch, dass es bei jüngeren Menschen die Ausbildung der kognitiven Funktionen behindert. Was aber, wenn schon – nach unserem gegenwärtigen Wissen – irreparable Schäden am Gehirn eingetreten sind, wie wir sie beispielsweise bei einer Alzheimererkrankung feststellen können? In solchen Fällen war bei Mäusen keine Besserung durch THC feststellbar und auch die Entzündung wurde nicht reduziert. Es scheint also, dass es nach dem Zellsterben und der Entzündung unmöglich ist, durch den Konsum von Cannabis eine Demenz zu verhindern. Am wirksamsten erweist sich gegenwärtig der kombinierte Einsatz von THC und CBD bei Mäusen in der Prophylaxe, wodurch sich Alzheimer später herausbildet als ohne diesen Schutz, oder auch beim ausschließlichen Einsatz von THC. Weiterführende Forschungsarbeiten sind nötig, um die Wirkung auch beim Menschen zu bestätigen, außerdem sollten die Untersuchungen auch andere Cannabinoide einbeziehen.

text: Tomas Kardos

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Medizin

Wissenschaftliche Freiheit

Legalisierung bringt Forschung in Schwung

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Die Legalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke gab der Forschung keinen so großen Anstoß, wie es die vollkommene Legalisierung tun würde. Während die Wissenschaft diesbezüglich eine Renaissance erlebt, bleibt nun nur noch die Aufgabe, die legale Cannabisregulierung zu einer ideologiefreien Angelegenheit zu machen.

as jahrzehntelange Verbot von Cannabis stärkte nicht nur den Schwarzmarkt und verursachte die Überbelegung der Gefängnisse, sondern es machte auch Forschungen zum medizinischen Potenzial der Pflanze unmöglich. ForscherInnen waren nämlich mit dem Paradoxon konfrontiert, dass sie keine positiven Wirkungen untersuchen konnten, die nach den Gesetzen nicht existierten. Die wenigen erlaubten Untersuchungen wurden an Tieren gemacht und fokussierten auf die toxischen Wirkungen der Pflanze, mit teilweise fragwürdigen Methoden.

Wissenschaft in Rauch aufgegangen Mit dem Namen Dr. Robert Heath, der 1974 die Wissenschaft auf dem Altar der Ideologie opferte, um die Gefahren des Kiffens zu beweisen, verbindet sich ein denkwürdiger Fall. Er untersuchte die Wirkung von Cannabis und betrieb damit verdeckte Tierquälerei. Sechs gefesselte Rhesusaffen mussten 48

Gasmasken tragend Marihuanarauch einatmen. Die unglücklichen Tiere hatten keine Chance, Luft zu schnappen, und konnten minutenlang nur Rauch einatmen. Sie litten unter Sauerstoffmangel und bekamen eine Kohlenmonoxidvergiftung. Daraufhin tönte Präsident Reagan in ganz Amerika von einem unumstößlichen Beweis für die schädlichen Wirkungen des Cannabis, die unweigerlich durch das Einatmen des Rauchs einträten. Erst Jahrzehnte später wurden die Umstände der Untersuchung aufgeklärt. Nach der ersten Zulassung der medizinischen Anwendung von Cannabis begann sich das Bild zu klären, doch obwohl heute schon mehr als die Hälfte der US-Bundesstaaten diese legalisiert hat, verzeichnet das Bundesgesetz Cannabis und seine Wirkstoffe noch immer auf der „List 1“ der gefährlichen und medizinisch wertlosen Stoffe. Wegen der strengen Verurteilung durch den Bund sind ForscherInnen noch immer ernsten bürokratischen Behinderungen ausgesetzt, wenn sie die positiven Wirkungen des Cannabis untersuchen wollen. Nach der Einreichung zahlreicher

Anträge bewilligt man ihnen nur staatliches Cannabis minderer Qualität und selten die für die medizinischen AnwenderInnen verfügbaren Sorten.

Jahre des Aufschwungs Trotz der ärgerlichen Hindernisse stieg die Zahl der Studien zur medizinischen Wirkung von Cannabis in den letzten Jahren deutlich an. Eine israelische Forschungsgruppe untersuchte mithilfe einer Onlinedatenbank, wie sich die Zahl der Publikationen zwischen 2000 und 2017 entwickelt hat. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass sie sich stärker erhöht hat als die der wissenschaftlichen Publikationen im Allgemeinen. Während die Zahl der wissenschaftlichen Untersuchungen auf das 2,5-Fache angewuchs, erreichte die Cannabisforschung im gleichen Zeitraum das 4,5-Fache. Vergleicht man die Zahlen aber mit den 2000er Jahren, verzeichnet man insgesamt ein Wachstum auf das Neunfache. Während im Jahr 2000 insgesamt 82 Cannabisstudien veröffentlicht wurden, waren es


2017 schon 742. Den ForscherInnen zufolge trat die wirklich große Steigerung 2013 ein, zur Zeit der ersten Legalisierung also. Die Zahl der Untersuchungen zur Wirksamkeit bei neurologischen Symptomen – beispielsweise Epilepsie – steigt am beständigsten. Dann folgen die onkologischen und psychiatrischen Forschungen. Zwei Drittel der Untersuchungen werden in den USA durchgeführt, an zweiter Stelle steht Kanada mit 7,5 Prozent der Forschungen. Das verdeutlicht nach Ansicht der VerfasserInnen der Studie, dass die Legalisierung sehr viel mehr für die Forschung erreicht hat als die medizinische Zulassung: „Die Zahl der Publikationen zu Cannabis war bis in jüngste Zeit kaum gewachsen, was in einem offenkundigen Zusammenhang mit dem UN-Abkommen steht, welches den Freizeitgebrauch von Cannabis verbietet, und das von den meisten entwickelten Ländern unterstützt wird. […] Man muss anmerken, dass das deutliche Ansteigen der Publikationen über Medizinalhanf seit 2013 eine Parallele zur Freigabe des Cannabis zum Freitzeitkonsum aufzeigt, die 2012 in Washington und Colorado, 2014 in Alaska und Oregon ihren Anfang nahm und der sich zahlreiche Länder auf der Welt anschlossen.“ Die ForscherInnen sind überzeugt, dass die vermehrten Publikationen neue Perspektiven in der Therapie eröffnen und auch die politischen Entscheidungen beeinflussen werden.

Von Ideologie durchtränkt Die wohltuende Wirkung der Legalisierung auf die Forschung ist jedoch vergebens, wenn Menschen auf dem Cannabisverbot beharren. In den USA wird die Akzeptanz der Legalisierung jedes Jahr geprüft – im

letzten Jahrzehnt nahm sie ständig zu und 2013 übertraf die Zahl der BefürworterInnen schon die der GegnerInnen. Warum ist das so? Nach Meinung eines brasilianischen Forschers ist zu vermuten, dass die Idee eines legalen Marktes für Cannabis vonseiten der BefürworterInnen nicht mehr nur von einer politischen Seite kommt, sondern sich auch mehr republikanische KandidatInnen und Abgeordnete es sich an die Fahne heften. Der Gedanke wurde damit auch Menschen sympathisch, die sich als Konservative verstehen, das Ansteigen der Unterstützerzahlen war also voraussehbar. Guilherme de Alencar Ramos wollte anhand zweier Studien herausfinden, wie politische Ideologien sich auf die Einstellung zur Legalisierung auswirken. An der ersten Studie nahmen 304 Personen in Rio de Janeiro teil. Ramos wollte wissen, ob die Befürwortung einer Legalisierung zwangsläufig mit einer

liberalen Ideologie zusammenhängt. Den Befragten wurden vier Politiker präsentiert (um Vorurteile auszufiltern, war einer von ihnen nicht echt) und sie sollten sagen, welchen sie mit der Legalisierung in Verbindung bringen würden. Im Ergebnis wurde die Hypothese untermauert, dass Menschen die Legalisierung tendenziell als liberale Angelegenheit auffassen. Die zweite Studie ging mehr in die Tiefe. Hier wurde untersucht, wie sich die Einstellung zur Legalisierung verändert, je nachdem, ob sie von einem liberalen oder einem konservativen Politiker propagiert wird. In diesem Experiment wurden 226 Personen zwei unterschiedliche Geschichten skizziert. In der ersten reichte ein liberaler, in der zweiten ein konservativer Politiker eine Gesetzesvorlage zur Legalisierung ein. Dann fragte man die TeilnehmerInnen, in welchem Maße sie die Pläne unterstützten. Die Analyse erbrachte, dass die Menschen unabhängig von ihrer eigenen Parteizugehörigkeit die Angelegenheit eher unterstützten, wenn sie mit einem konservativen Politiker in Verbindung stand. Kam die Vorlage von einem liberalen Politiker, verpuffte die Zustimmung vonseiten der Konservativen sofort. Fazit: Bei der Legalisierung zur Therapie oder zur Freizeitgestaltung können wir kaum parteiunabhängige Unterstützung erwarten. Wenn sich jedoch die Konservativen des Themas annehmen – siehe das Beispiel USA – erreicht sie unvorstellbare Werte. In dem Maße, wie die positiven Wirkungen der Legalisierungen für Therapie oder Freizeit öffentlich werden, wird die Unterstützung durch die Bevölkerung weltweit wachsen. Und wenn sich bei uns Politiker der Rechten in ihren Wahlkämpfen mit der Legalisierung befassen, können wir daher sicher sein, dass die Tage des Verbots gezählt sind.

text: N. Nogada

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VollBlut

Himalaya Gold: Die gewaltige Indica!

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imalaya Gold hat eine sehr spezielle Wachstumsstruktur. Es ist eine echte Indica mit starken Trieben, die im Vergleich zu den meisten Indicas weitaus größer wird. Die Blätter sind groß und rund, mit dicken überlappenden Fingern. Internodien können sich bis zu 12 cm strecken, die Seitentriebe wachsen in einem Winkel von 25-35 Grad und erreichen nach einigen Wochen die gleiche Höhe wie der Haupttrieb. Am gewaltigsten sind jedoch die Blüten. Riesige, zylindrisch geformte Blütentriebe mit dichten Kalyxen, welche die Buds steinhart machen. Himalaya Gold wird als eine der besten Outdoor-Pflanzen im gesamten Green House Seed Co. Katalog angesehen. Nicht zu Unrecht schwören viele Gärtner im nordeuropäischen Raum seit vielen Jahren auf diese Pflanze. Natürlich auch wegen ihrer massiven Erträge. Die Sorte wurde in den frühen Neunzigern stabilisiert und im Jahre 1995 auf den Markt gebracht. Seitdem ist sie stets beliebter geworden bei vielen Outdoor GrowerInnen. Dieser Erfolg ist der son-

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derbaren Eigenschaft zu verdanken, dass die Pflanze eine sehr hohe Toleranz gegen kalte Nächte hat, besonders ein hoher Temperaturunterschied zwischen Tag- und Nachttemperatur beeinflusst ihr Wachstumsverhalten nicht sonderlich. Selbstverständlich liefert Himalaya Gold auch indoor sehr gute Erträge, wir raten dabei jedoch eine kurze Wachstumsphase an (7-14 Tage), um eine maximale Höhe von 150 cm zum Ende der Blütephase nicht zu überschreiten. Das Höhenwachstum kann durch Topping reduziert werden. Auch untere Triebe und Blätter können entfernt werden, um die Gesamtgröße der Pflanze zu reduzieren. Erstaunliche Erträge von 800-1000 Gramm (trocken) pro Pflanze können outdoor erreicht werden, während indoor 600-800 Gramm pro Quadratmeter möglich sind. Der Effekt ist stark körperbetont, eben eine echte Indica. Er tritt schnell ein und hält lange an, vielen RaucherInnen reichen ein paar Züge aus. Geschmacklich erinnert Himalaya Gold stark an Lakritze mit einer schokoladigen Note. Himalaya Gold ist eine sehr starke Pflanze, mit hoher Beständigkeit gegen Krankheiten, riesigen Erträgen und starker Wirkung. Ein echter Traum für alle Outdoor-GrowerInnen und LiebhaberInnen großer Buds! (x)



VollBlut

Die Pflanze des Jahres:

Serious Kush Serious Kush: OG-Kush x White Russian

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ie ist endlich da: die Serious Version des legendären OG-Kush! Wir haben unseren weltweit berühmten White Russian gekreuzt mit einem originalen Klon von OG-Kush aus den USA. Die neue Kreuzung hat extrem dichte Buds, genau wie OG-Kush, und gleichzeitig extrem viele Kristalle wie White Russian. Wir konnten den Ertrag deutlich steigern im Vergleich zu demjenigen von OG-Kush. Die Serious Kush wächst mit großen, dichten Blüten, die komplett bedeckt sind mit Trichomen und – wo genug Licht hinkommt – sehr voluminös werden. Das Aroma ist sehr intensiv und riecht typisch „kushy“. Diese Sorte hat den einzigartigen Kush-Geschmack, der so köstlich ist, dass man gar nicht genug davon kriegen kann. Die Potenz

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von Serious Kush ist sehr hoch und sie hat einen stark sedierenden Effekt (= Couchlock-Effekt), der ideal ist für chronische SchmerzpatientInnen und Menschen mit Schlafproblemen. Sie ist ebenfalls ideal, um einfach nur zu relaxen und z. B. Videospiele zu spielen. Ein Kunde hat Serious Kush aus unseren Samen angebaut und damit die ALLERERSTE Auszeichnung dieser Sorte gewonnen: dritter Platz in der Kategorie Indica/Grower beim IC-420-Cup 2016 in Amsterdam. Im Jahr 2018 wurde dieser Sorte eine besondere Ehre erwiesen: Sie wurde aufgrund ihrer Beliebtheit unter den LeserInnen des Magazins Soft Secrets zur European Plant of the Year (= EPOTY), d. h. zur Europäischen Pflanze des Jahres (Indica) gewählt. Typ: F1-Hybride, Indica-dominant indoor-Wachstumszeit für Sämlinge: ~4–5 Wochen indoor-Blütezeit: 56–63 Tage indoor-Ertrag: 400–500 g/m2 Erntezeit outdoor/Gewächshaus: Beginn bis Mitte Oktober

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VollBlut

Power to the People

... mit 25 Prozent THC bei Gorilla Girl® und dem wahnsinnigen One-Hitter Sweet Amnesia Haze®

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annabis ist eine in jeder Hinsicht facettenreiche Pflanze, auch wenn es um die Wirkung ihrer Cannabinoide geht. In den letzten Jahren erlebten wir auf dem Cannabissamenmarkt einen Boom CBD-reicher Sorten, die in der Regel einen niedrigen THC-Gehalt und eine sehr geringe psychoaktive Wirkung aufweisen. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken, hat Sweet Seeds® kürzlich zwei superstarke Sorten gezüchtet: Gorilla Girl® (Sweet Seeds® Sorte SWS74) und Sweet Amnesia Haze® (SWS72). Die Wirkung beider Sorten ist kraftvoll und atemberaubend. Gorilla Girl® zeichnet sich durch einen sehr hohen THC-Gehalt aus, der unter optimalen Wachstumsbedingungen zwischen 20 und 25 Prozent erreichen kann. Einige Proben haben diese Werte sogar überschritten. Sie produziert viel Harz und die Buds sind sehr kompakt. Diese Sorte entstand durch die Kreuzung zweier der berühmtesten und leistungsfähigsten Genetiken aus den USA: Gorilla Glue und Girl Scout Cookies. Wir verwendeten Girl Scout Cookies mit dem Phänotyp, der als „Thin Mint“ bekannt ist. Die Pflanzen sehen wie harmonische

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Indica-Sativa-Hybride aus und sind sehr ertragreich und kräftig, mit langen und flexiblen Seitenzweigen. Gorilla Girl® zeichnet sich durch einen intensiven Geschmack und ein Aroma mit Anklängen von Zypressen und einem Hauch von Holz aus, ergänzt durch Duftnoten von Erde und Zitrusfrüchten. Gorilla Girl® treibt kompaktere Blüten und Sweet Amnesia Haze® entwickelt Blüten von herausragendem Kaliber – voll dunkelorange-farbener Blütenstempel. Beide Sorten reifen zu echten Champions heran. Sweet Amnesia Haze® schickt uns in eine Art Labyrinth der Amnesie, wo Schwindel ein Geisteszustand ist, mit dem man überraschend gut zurechtkommt, wenn man das Beste aus der euphorischen Glückserfahrung herausholt. Die Sorte ist eine Kreuzung zweier Elite-Klone von Amnesia Haze’ außergewöhnlicher Qualität. Das Ergebnis ist eine in erster Linie Sativa-Genetik von ausgezeichneter Güte. Es ist eine sehr ertragreiche Sativa-Sorte, die an langen Seitenzweigen viele kompakte Blüten produziert. Eine weitere Besonderheit von Sweet Amnesia Haze® ist eine Blütezeit von neun Wochen – außergewöhnlich für Sativa-Pflanzen. Da sie sehr einfach zu züchten ist, kommt sie für alle ZüchterInnen – vom Anfänger bis zur Erfahrensten – infrage. Der Geschmack und die Aromen von Sweet Amnesia Haze® sind erstaunlich, mit Anklängen von Zitrusfrüchten, einem komplexen Hintergrund und einem besonderen Hauch von Zedernholz. (x)


VollBlut

Green Sensation Mehr als ein Booster

Green Sensation ist mehr als ein Booster. Green Sensation holt immer das Maximum bezüglich Geschmack und Ertrag aus der Genetik deiner Pflanze. Entdecke, wie das möglich ist. Sieh Dir die einmaligen Vorteile von Green Sensation an!

4-in-1 1. PK-Dünger Verbessert die Blüte, die Widerstandsfähigkeit der Pflanze und die Qualität des Endproduktes Damit sich deine Pflanze optimal entwickeln kann, braucht sie in ihrer Blütephase extra Phosphor (P) und Kalium (K). Green Sensation sorgt für die ideale Menge PK (9-10) und garantiert so ein optimales Zuchtresultat. 2. Enzyme Verhindern Mangelerscheinungen, stimulieren das Bodenleben und sorgen dafür, dass kein Sauerstoff verschwendet wird Green Sensation beinhaltet Enzyme mit ganz speziellen Eigenschaften. Diese sind spezialisiert auf den Abbau holzartiger Gruppen, die man in abgestorbenen Pflanzenresten wiederfindet. Auf diese Weise haben Mangelerscheinungen und Sauerstoffverschwendung keine Chance. 3. Enhancer Setzt in der Pflanze nährwertbezogene Reaktionen in Gang – für den besten Geschmack und den höchsten Ertrag Green Sensation liefert dem Saftstrom die idealen Nährstoffe zur Prozessaktivierung, woraus letztendlich bester Geschmack und höchster Ertrag resultieren. 4. Booster Liefert die aktiven Nährstoffe für besten Geschmack und Ertrag Hierfür sind mehrere geheime Nährstoffe verantwortlich, und das macht Green Sensation zu einem so besonderen und einzigartigen Produkt. Wir nennen diese Nährstoffe GS-PowerParticles. Erfahre mehr auf www.greensensation.com

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Dinamed CBD Autoflowering

Der schnellste und einfachste Weg, große Mengen hochwertiges Cannabidiol zu produzieren

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ei den feminisierten AutofloweringHanfsamen Dinamed CBD Autoflowering handelt es sich um die ultraschnelle Alternative zu Dinamed CBD. Letztere wiederum ist die erste vollkommen stabile und feminisierte pure CBD-Sorte aller Zeiten und wurde mit ihrem Cannabidiol-Gehalt von rund 14 Prozent, der ihr unzählige therapeutische Eigenschaften beschert, und ihrem weniger als einprozentigem THC-Wert – also kaum psychoaktiver Wirkung – zunächst für medizinische Zwecke entwickelt. Als wir die Genetik herausgebracht hatten, merkten wir jedoch schnell, dass sich keineswegs nur PatientInnen für sie interessierten: Auch für den Freizeitkonsum war die Nachfrage nach dieser Pflanze groß, die nach Marihuana riecht und schmeckt, aber nicht wie anderes Cannabis high macht. Um allen GrowerInnen Zugang zu Cannabidiol zu gewähren, präsentieren wir euch deshalb 2018 nun auch eine schnellere, leichter anzubauende automatische Version von Dinamed CBD.

Ertrag Dinamed CBD Autoflowering liefert euch Buds mit einem hohen CBD-Gehalt von bis zu 14 Prozent bei weniger als einem Prozent THC. Wie für Selbstblüher üblich, fällt die 56

Menge an Blüten pro Pflanze nicht so hoch aus wie bei normalen Sorten, da die Pflanzen selber kleiner sind als ihre Verwandten mit Fotoperiode. Ihr könnt es jedoch trotzdem auf bis zu 100 Gramm getrocknete Buds schaffen, was gar nicht so übel ist, wenn man bedenkt, dass dieser Ertrag innerhalb von kaum zwei Monaten ab der Keimung produziert wird! Außerdem ist bei dieser Sorte tatsächlich weniger auch mehr. Ihr werdet bei keinen anderen Autoflowering-Samen in unserem Katalog mehr Cannabidiol finden!

Aroma und Geschmack Der Duft und Geschmack von Dinamed CBD Autoflowering sind für eine Überraschung gut: Während cannabidiolreiche Sorten üblicherweise nach Orangen duften, ist diese Cannabispflanze richtig fruchtig und eher süß als zitrussauer.

Wirkung Wie Dinamed CBD Autoflowering auf den menschlichen Körper wirkt, ist der springende Punkt an dieser Sorte mit rund 14 Prozent Cannabidiol. Wer die Anwendungsmöglichkeiten der Genetik vollends verstehen möch-

te, sollte zunächst zwischen zwei Arten von Konsum unterscheiden, der therapeutischen und der Freizeitnutzung.  Therapeutische CannabisnutzerInnen: Ihr braucht CBD zur Linderung von Beschwerden (Krämpfe, Epilepsie, Angstattacken, spastische Anfälle usw.)? Diese Sorte enthält den hohen Cannabidiolgehalt, nach dem ihr sucht. Verbrennung ist sicher nicht die bestgeeignete Konsummethode für euch; wenn ihr die Blüten erst habt, könnt ihr sie also so nutzen, wie es euch passt (Öl, Pomade, Vaporizing usw.). Denn diese Buds sehen zwar aus wie Pflanzenteile, sind aber pure Medizin!  Freizeit-CannabisnutzerInnen: Wenn ihr gerne Marihuana konsumiert, psychoaktive Wirkung euch jedoch abschreckt, kommt ihr mit dieser Sorte an die Tugenden von Cannabis, die ihr schätzt, und um dessen negative Folgen herum. Dinamed CBD Autoflowering riecht und schmeckt nach Marihuana, macht aber nicht so high wie die typischen altbekannten Strains, sondern wartet mit einem entspannenden, angstlösenden Effekt auf, der eure Sinneswahrnehmung nicht verdreht und mit dem ihr auch komplizierte Aufgaben problemlos und ganz normal schafft. Auch das Gefühl von Erschöpfung und bleierner Müdigkeit bleibt euch erspart. (x)



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Acapulco Gold™

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arney’s Farm geht ständig an die Grenzen der Marihuanazucht, um etwas wirklich Atemberaubendes zu schaffen. Acapulco Gold™ ist die nächste Generation von Marihuana. Wie der originale Namensgeber hat die Acapulco Gold dicke Blütentrauben, die mit schönen rotbraunen Kelchen gesprenkelt und mit bildschönen THC-Kristallen bedeckt sind. Der Rauch hat einen intensiven Fruchtcocktail-Geschmack, der für Stunden im Raum verweilt. Diese sativadominante Sorte bietet ein anhaltendes High zum Stressabbau. (x)

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Michka® – süße Inspiration mit scharfer Note

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ichka Seeliger-Chatelain, die Grande Dame des Cannabis, wird von der Szene und der Fachgemeinschaft gleichermaßen verehrt und respektiert. Sensi Seeds und Michka verbindet eine langjährige Freundschaft. Eigentlich schon fast logisch, dass wir ihr eine eigene Cannabissorte widmen. Michka® wurde zur gleichen Zeit wie Eagle Bill® kreiert. Während des Züchtungsprozesses entdeckten wir eine Pflanze, die sich durch ihren betörenden Zitronenduft auszeichnet. Sofort war klar, dass dies unsere neue Sorte werden würde. Michka® bietet süße Inspiration mit überraschend scharfer Note. Der fantastische Geschmack und die hochwertige Ernte entschädigen für die relativ lange Anbauzeit, ein typisches Merkmal von Sativas. Michka beschreibt ihre eigene Sorte als „sehr feminin, kraftvoll, aber nie zu heftig“. Sie raucht Michka® gerne beim Schreiben. SativaLiebhaberinnen wie sie wissen, dass diese Sorten das Gehirn anregen

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und nicht zu Lethargie führen. Pflanzen, die aus regulären oder feminisierten Michka®-Hanfsamen erzeugt werden, wachsen sehr schnell. Sie verschwenden keine Energie für Seitenzweige, was je nach Anbauplatz ein Vorteil sein kann. Wer wenig Platz hat, entscheidet sich am besten für die feminisierte Variante, weil so keine männlichen Pflanzen entfernt werden müssen. Wenn die Deckenhöhe nicht ausreicht, empfehlen sich Anbautechniken wie Sea of Green oder Screen of Green. Wirklich beeindruckend zeigt sich diese Sorte im Freien, wo sie zu schwindelerregenden Höhen heranwachsen kann. Vorausgesetzt natürlich, dass man in einem warmen, sonnigen Klima lebt. Michka® ist keine Sorte für Anfänger. Vielmehr ist sie eine Sorte für erfahrene CannabisliebhaberInnen, die sich über ihr einzigartiges Bukett und Aroma freuen. Wir hoffen, dass sie wie ihre Namensvetterin ein Stück Cannabisgeschichte schreiben wird. (x)


Hochporöser Kokos Eine ausreichende Luftzufuhr ist für das Wachstum von Wurzeln entscheidend. Es mag widersinnig erscheinen, aber Wurzeln müssen atmen können. Daher ist es wichtig, Pflanzen auf einem Substrat mit hoher Luftdurchlässigkeit anzubauen. Ein auf Kokostorf aufbauendes Substrat hat aufgrund der Kokosnussfasern eine luftige Struktur. Bei häufiger Bewässerung nimmt diese Eigenschaft mit der Zeit ab. Aus diesem Grund hat Atami HOCHPORÖSEN KOKOS auf den Markt gebracht, ein Substrat, das die Vorteile des Anbaus auf dem qualitativ hochwertigen Kokos von Atami und den zusätzlichen Vorteil der Luftdurchlässigkeit von Perlit bietet. Perlit ist vulkanisches Gestein, das bei Vulkanausbrüchen gebildet wurde. Es wird mit hoher Temperatur behandelt, damit es sich ausdehnt. Man kann es etwa mit Popcorn vergleichen: Wenn wir ein Maiskorn erhitzen, dann platzt es auf und wird eine luftig-leichte Leckerei. Dasselbe geschieht mit Perlit, das in eine poröse Struktur aufplatzt, die im Vergleich zur Originalgröße zwanzigfach ausgedehnt wird. Vermischt man Perlit mit dem Anbausubstrat, wird dessen Luftdurchlässigkeit deutlich erhöht. Um Zucker in Energie zu verwandeln, benötigen Pflanzen Sauerstoff. Mithilfe dieser Energie können die Wurzeln sich ausdehnen und ihre Pflanzen aktiv mit Nährstoffen versorgen. Sie werden schnell bemerken, dass Ihre Wurzeln deutlich mehr Wurzelhärchen bilden, was die Aufnahme von Wasser und Nährstoffen begünstigt. Ein luftiges Substrat wie hochporöser Kokos gewährleistet eine gute Entwässerung und konstante Luftversorgung. Solange Sie regelmäßig Nährstofflösung hinzufügen, werden Ihre Pflanzen auf diesem Substrat wunderbar gedeihen. Hochporöser Kokos bietet weitere Vorteile: Mit hochporösem Kokos bauen Sie auf hochwertiger, gereifter, gespülter, gepufferter, gewaschener und ideal gedüngter Atami-Kokosfaser an. Diese Herstellungsprozesse sorgen dafür, dass das Kokos nicht übermäßig Salze enthält, sie machen das Substrat ph-neutral, was eine optimale Nährstoffaufnahme garantiert. Sorgen Sie dafür, dass die Wurzeln Ihrer Pflanzen perfekt atmen können und verwenden Sie hochporösen Kokos. Werden Sie Teil des Atami-Universums!

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A’la Canna

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us Hanfsamen kann man auch eine leckere Suppe kochen. Das klingt vielleicht etwas außergewöhnlich, man sollte es aber unbedingt mal probieren. Wenn man die Samen in Joghurt, Mixgetränken und Salaten genießen kann, warum nicht auch in einer Suppe?

Zutaten:

– etwa 1 Liter Wasser – eine Portion Gemüsebrühe – ¾ Tasse rote Linsen – 2 Lorbeerblätter – 2 Karotten – 2–3 frische Pilze – 1 Esslöffel Olivenöl – 1 rote Zwiebel – 2 Knoblauchzehen – 100 g Hanfsamen – zum Würzen: Salz, Pfeffer, Koriander (möglichst frisch oder frisch gemahlen)

Die Zubereitung geschieht in drei Schritten. Man rechne für die Vorbereitung ca. 20 Minuten, für das Kochen etwa 30 Minuten. 1. Das Wasser bringen wir in einem großen Topf zum Kochen und geben die Gemüsebrühe hinzu. Danach fügen wir die Linsen und die Lorbeerblätter hinzu und lassen alles auf kleiner Flamme 15 Minuten 62

Hanfsamensuppe köcheln. Dann geben wir die Karotten und Pilze hinzu, würzen mit Salz und Pfeffer und lassen die Suppe weiter kochen. 2. Wir erhitzen Öl in einer Pfanne (bei mittlerer Hitze) und braten die klein geschnittenen Zwiebeln etwa fünf Minuten lang an, bis sie glasig sind. Wir geben die gehackten Knoblauchzehen hinzu und braten sie etwa ein bis zwei Minuten an, sodass sie nicht ihr Aroma verlieren. Danach geben wir diese Mischung in die Suppe.

3. In einer anderen Pfanne rösten wir die Hanfsamen, bis sich ihr Aroma entfaltet, etwa zwei bis drei Minuten genügen, dann geben wir auch sie in die Suppe. Schließlich fügen wir den Koriander hinzu und lassen alles auf kleiner Flamme noch fünf Minuten köcheln. Guten Appetit!


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