Games und Business September Ausgabe

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BA-Wahl

Neues Kapitel aufgeschlagen

Branchengipfel Rock ’n’ Roll mit Merkur

Spielglück

Online-Konzept für Mittelstand

Sportwette

Kritischer Blick aufs Trikot

Jungunternehmer

Neue Perspektiven, neue Wege

Frisch aufgelegt

Geldspiel
Das Unternehmermagazin für die Automatenwirtschaft www.gamesundbusiness.de 15. September bis 15. Oktober 2023 • 09 73. Jahrgang • Arbeitsrecht: Beleidigungen in Chatgruppen

Endlich handeln

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»Was so deutlich in den Medien kommuniziert wird, darf die Politik nicht länger übersehen.«

Ein Bericht über illegales Spiel in einer Ausgabe des Spiegels (Nr. 35/26.8.2023) macht Hoffnung, dass dieses massive Problem endlich angegangen wird. Nicht etwa, weil dort Patentrezepte aufgelistet werden, mit deren Hilfe sich die Ausbreitung des illegalen Spiels sofort stoppen ließe. Es ist vielmehr der ungewohnt offene und vor allem unvoreingenommene Blick, mit dem hier journalistisch auf das illegale Spiel geschaut wird, der auffällt. Ein anonymer Privatermittler spricht dort aus, was viele legale Automatenunternehmer mit Blick auf die mangelnde Strafverfolgung illegaler Glücksspielanbieter immer wieder denken: „Die Städte haben quasi kapituliert. (…) Die Lage ist aussichtslos.“ Ein Kölner Polizist verdeutlicht in dem Artikel, welche riesigen Summen – geschätzt – mit 40.000 bis 50.000 illegalen Fun Games in Deutschland mittlerweile umgesetzt werden. „Wir gehen von rund 5.000 bis 10.000 Euro Monatsumsatz pro Gerät aus, bundesweit also 250 bis 500 Millionen Euro“, wird der Beamte zitiert. Eine knallharte und ehrliche Bestandsaufnahme. Was so deutlich in den Medien kommuniziert wird, darf die Politik nicht länger übersehen. Tatsächlich kann sie es jetzt auch nicht mehr. Wenn Politiker, die in ihren Reden immer wieder den Spielerschutz betonen, es damit wirklich ernst meinen, müssen zwei Dinge geschehen: Das illegale Spiel muss endlich wirksamer bekämpft werden, und das legale Spielangebot muss wieder attraktiver werden. Eigentlich könnte die Politik sich über diesen medial vermittelten Handlungsauftrag sogar freuen – Lösungsmöglichkeiten liegen in beiden Fällen in ihren Händen. Sie kann mit speziell dafür geschulten Polizisten und Ordnungsbeamten illegale Café-Casinos abräumen. Und die Attraktivität des legalen Spielangebots zu steigern, ist über eine Novellierung der Spielverordnung leicht politisch zu steuern. Probleme und Lösungsansätze sind klar benannt. Jetzt also handeln. Ansonsten verkommt jede weitere politische Betonung der Bedeutung des Spielerschutzes zur Farce.

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• runterladen • öffnen • immer informiert Google Play App Store g&b-App games&business im Store finden 9 September 2023 Aufschlag

»Wir kommen jetzt von zwei Seiten«

Software für Deutschland und neue Zielmärkte zu entwickeln, noch größere Nähe zu den Kernmärkten aufzubauen und Synergien innerhalb des Konzerns zu heben – so lauten die Ziele von Gerhard Hubmann, Geschäftsführer von Bally Wulff und Apex Germany. Er hat games & business in Mainz für ein Interview besucht.

Die Herbst- und Winter-Quartale sind für die Automatenwirtschaft extrem wichtig. Entsprechend intensiv ist der Output der Industrie, um mit Innovation das Spielgeschehen auf Touren zu bringen. Es ist wie im Clubgeschäft – nur Hits machen die Tanzfläche voll. games & business hat sich umgesehen, was in dieser Saison aufgelegt wird.

Junge Unternehmer in der Automatenbranche, die bereit sind, das Familienunternehmen einmal weiterzuführen – wie erleben sie die Branche, wo sehen sie Herausforderungen und was wollen sie verändern? games & business hat sich dieses Mal mit Michael Schmelzer in seiner Spielhalle in Mühlacker getroffen.

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Ein starkes Team: Unternehmensgründer Christian Schmelzer (r.) und Sohn Michael Schmelzer in ihrer Spielhalle in Mühlacker, wo neben Geldspielgeräten auch Unterhaltungsgeräte wie dieser Tischkicker stehen.

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Energie für den Mittelstand

Nachdem sich der Energiemarkt zuletzt wieder in ruhigeren Fahrwassern bewegt, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um die eigene Strategie zu überdenken. Der Energieanbieter meistro stellt seine Lösungen rund um dynamische Tarife vor.

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Es geht um Dialog

Anfang Oktober ist in Berlin wieder Zeit für den Bundeskongress zum Glücksspielwesen. Es ist schon der achte, den der Behörden Spiegel veranstaltet. Die Agenda macht neugierig, ebenso die angekündigten Namen. Wir blicken mit Robert Hess, Senior Consultant beim Behörden Spiegel, voraus. 90

13 September 2023 Inhalt Highlights dieser Ausgabe
Geldspiel
Das Unternehmermagazin für die Automatenwirtschaft www.gamesundbusiness.de 15. September bis 15. Oktober 2023 • 09 73. Jahrgang • Arbeitsrecht: Beleidigungen in Chatgruppen BA-Wahl Neues Kapitel aufgeschlagen Branchengipfel Rock ’n’ Roll mit Merkur Spielglück Online-Konzept für Mittelstand Sportwette Kritischer Blick aufs Trikot Jungunternehmer Neue Perspektiven, neue Wege
Geldspiel: Frisch aufgelegt 34 Ägypten-Spiele Im Glanz der Pharaonen 36 adp Merkur: Performance und Spielfreude 38 Löwen Entertainment: „Spielerlebnis verbessern“ 40 Bally Wulff: „Sein eigener Macher sein“ 44 Apex: Flexible Power in der Gastronomie 46 psmtec: Heiße Trends und Sterne 48
12 September 2023 Inhalt
dieser Ausgabe
Blick auf das Podium im vergangenen Jahr: Auch in diesem Jahr werden wieder hochkarätige Redner in Berlin erwartet.
Highlights
»Weil wir es richtig machen«
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Die Herbst- und Winter-Quartale sind für die Automatenwirtschaft extrem wichtig. Entsprechend intensiv ist der Output der Industrie, um mit Innovation das Spielgeschehen auf Touren zu bringen. Es ist wie im Clubgeschäft – nur Hits machen die Tanzfläche voll. games & business hat sich umgesehen, was in dieser Saison aufgelegt wird.

Geldspiel

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Frisch aufgelegt

SSpielfreude ist im Moment der Begriff, der in aller Munde ist. Selbst die Verbände haben ihn inzwischen entdeckt. Denn nur die Spielfreude im legalen Spiel hält auch die Spielerinnen und Spieler im legalen Spiel. Es ist der Schlüsselbegriff der Zeit.

Spaß gegen Spaßbremsen

Für die Industrie ist das allerdings nicht neu. Spielfreude ist der Kernbegriff, um den sich das Geschäftsmodell der gesamte Branche dreht. Warum soll jemand spielen, wenn es ihm keine Freude macht? Im Idealfall ist das Wort Spielfreude daher ein Synonym für das Wort Geldspielgerät. Ganz so einfach ist das alles leider nicht. Der Gesetzgeber, die Prävention und oft auch die Moral haben etwas dagegen, wenn das Spiel zu viel Spaß macht. Gerade zurzeit müssen die Hersteller mit einem Dickicht von Regeln und Beschränkungen kämpfen, die es sehr schwer machen, immer wieder von Neuem Spielfreude aufzulegen. Denn neben dem Spaß am Spiel lebt die Branche halt auch vom neuen Spaß am Spiel. Es ist wie im Musikbusiness. Der Hit von heute ist schon bald ein Oldie. Es muss nachgelegt werden.

Glück und Geschick

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Dass man dem Glück auch eine gewisse Richtung geben kann, ist die Spielidee, die bei Bally Wulff weiter verfolgt wird. Das Ganze nennt sich „Meaningful Choice” und ermöglicht dem Spielgast tatsächlich Entscheidungen zu treffen, die den weiteren Spielverlauf individuell gestalten. Bei einer anderen Entscheidung wäre das Spiel anders verlaufen, lernt man mit zunehmender Erfahrung. „Der Spieler macht seinen Erfolg selbst”, ist die Formel, mit der Spielerbindung und Identifikation geschaffen werden sollen. Der Reiz der Branche ist, dass man aber auch auf genau die umgekehrte Strategie setzen kann. So ist der Mystery Bonus bei psmtec das genaue Gegenteil von Steuerung, nämlich einfacher Zufall. Das hat seinen eigenen Reiz, vor allem dann, wenn er umso häufiger kommt, je länger man spielt. Auch das ist ein Weg, die Gäste bei der Stange zu halten. Wie auch das CloverCash-System von Apex. Jackpots waren schon immer eine ganz besondere Welt.

Unterschiedliche Strategien

Die Unternehmen arbeiten mit ganz unterschiedlichen Strategien daran, um hier bei Unternehmen wie Spielgästen ganz vorne über die Ziellinie zu gehen. Bei Merkur ist es die geballte Vielfalt, die jetzt mit dem Branchengipfel auf den Markt losgelassen wurde. Zwölf neue Spielepakete für Spielhalle und Gastronomie sind durchaus eine Ansage. Jedes der Pakete hat dabei seinen eigenen Charakter, was maßgeschneiderte Lösungen für jeden Platz zur Verfügung stellen soll. „Wir möchten Spielgäste und Unternehmer glücklich machen”, heißt es dazu aus Espelkamp.

Das wollen die Löwen aus Bingen auch. Und sie arbeiten deswegen daran, „das Spielerlebnis kontinuierlich zu verbessern”. Nicht ohne Grund flattert bei den Löwen inzwischen die Dachmarke Novoline über allem. Seit deren Start auf dem deutschen Markt steht sie für eine akribische Arbeit am Wechselspiel von möglichst hoher Performance durch hohe Spielfreude – und umgekehrt. An diesem Credo wird absolut festgehalten. Und das nicht ohne Erfolg, wie man weiß.

Features rauf und runter

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Ebenfalls eine besondere Welt ist die Welt der Features. Sie hat sich in den letzten drei, vier Jahren zu einer ganz eigenen Kategorie entwickelt, die nicht nur die Ereignishäufigkeit beim Spiel in die Höhe getrieben hat. Der Feature-Spieler ist inzwischen eine ganz eigene Kategorie von Spielgast, dem immer neue Spielanreize gegeben werden müssen. Die Feature-Welt kennt mittlerweile die „Buy Feature Games”-Option bei psmtec, mit der Spielgäste nicht auf den Einlauf von Features warten müssen, sondern sie einfach kaufen können. Und bei Gauselmann hat man – trotz aller FeatureBegeisterung – erkannt, dass zu viel Feature auch überfordern kann. Und deswegen gibt es gezielt wieder auch Marketing für ganz einfache Spiele.

Aber gerade das zeigt: Es ist nicht so einfach mit der Spielfreude, wie es auf den ersten Blick aussieht. Die Bedingungen, unter denen sie entwickelt werden müssen, sind herausfordernd. Die Regeln machen es der Branche extrem schwer. Fakt ist, dass die Industrie wirklich sehr hart daran arbeitet, die Welt des Spiels bunt, aufregend und abwechslungsreich zu halten. Wer für seine Gäste Spielfreude auflegen will, der hat dafür eine große Auswahl.

Enge Grenzen provozieren offenbar große Kreativität, staunt Stefan Dreizehnter mit viel Respekt vor der Leistung der Industrie und ohne jeden Zynismus.

35 September 2023 Geldspiel
34 September 2023 Geldspiel

Ran an die Regulierung

Der Kampf gegen illegales Spiel und für ein attraktiveres Spiel sieht der wiedergewählte BA-Präsident Thomas Breitkopf als zentrale Aufgabe der kommenden Jahre: „Regeln müssen auf den Prüfstand, um der Lebenswirklichkeit zu entsprechen.”

Herzlichen Glückwunsch zur Wiederwahl an die Spitze des BA mit einem teilweise neuen Vorstandsteam.

Vielen Dank. Ja, der BA-Vorstand hat sich mit Johanna Bergstein und Julia Voß verjüngt und ist weiblicher geworden. Dies ist ein wichtiger Schritt hinsichtlich des Generationenübergangs in Richtung Modernisierung.

Ich möchte mich aber an dieser Stelle ausdrücklich bei meinem Mitstreiter

Andy Meindl sowie den beiden scheidenden Vizepräsidenten Dirk Fischer und Michael Stang bedanken. Wir waren ein Team und haben die vergangenen zwei Jahre gut und erfolgreich zusammengearbeitet.

Wir gehen davon aus, dass eines der zentralen Probleme in den nächsten zwei Jahren das illegale Spiel sein wird. Was sind Ihre Pläne, konkret dagegen vorzugehen?

reichen hat doch genau diesen Mechanismus immer wieder gezeigt. Wenn etwas restriktiv reguliert wird, wenn etwas, das genutzt, gebraucht, geliebt wird, minimiert, entzogen wird, dann gibt es Ausweichbewegungen. Die politischen Entscheiderinnen und Entscheider sind selbstverständlich in der Lage, das zu erkennen. Aber es gibt eben auch Interessengruppen, die eine andere Auffassung vertreten. Hier gilt es, mit sachlichen Argumenten und gesundem Menschenverstand zu überzeugen.

Legales Spiel wird immer unattraktiver – vor allem wegen der aktuellen Spielverordnung, die derzeit evaluiert wird. Was sind Ihre Forderungen hierzu in Richtung Politik?

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Prof. Jens Junge hat mit seiner Studie „Spielfreude & Spielmotive an Geldspielgeräten“ mehr als 2.100 Spielgäste gefragt, was sie motiviert, in unsere Spielhallen zu kommen und unser Angebot in der Gastronomie wahrzunehmen. Demnach ist das tragende und motivierende Element vor allem die Spielfreude, die sich auch aus verschiedenen sozialen und lokalen Faktoren zusammensetzt. Dabei sind sich die Spielgäste vollkommen bewusst, dass sie längerfristig keinen Überschuss erwirtschaften. Sie wollen über sich selbst bestimmen und entscheiden und ein spannendes Spiel genießen. Leider vergeht den Spielgästen schlicht und einfach die Freude am Spiel. Es erscheint ihnen nicht spannend genug und darum suchen sie sich diese Spannung woanders – oftmals in illegalen und ungeschützten Angeboten.

auch nicht hinsichtlich Prävention und Spielerschutz! Sie gehören dringend auf den Prüfstand.

nächsten zwei Jahren dagegen unternehmen?

Jünger, weiblicher, nördlicher

Das Präsidium des Bundesverbands Automatenunternehmer (BA) hat im Rahmen des zweiten Teils seiner Jahreshauptversammlung 2023 am 30. August einen neuen Vorstand gewählt. So übernehmen ab sofort – neben den erfahrenen Verbandsakteuren Thomas Breitkopf, Gundolf Aubke und Freddy Fischer – zwei junge Automatenunternehmerinnen aus Schleswig-Holstein im BA-Vorstand Verantwortung für die Mitgliedsunternehmen in Deutschland, heißt es in einer Pressemitteilung des BA. Das BA-Präsidium bedankt sich beim scheidenden BA-Präsidenten Andy Meindl und den BA-Vizepräsidenten Dirk Fischer und Michael Stang, die nicht mehr antraten. Das ist der neue BA-Vorstand: (v. l.) Freddy Fischer, Johanna Bergstein, Thomas Breitkopf (Präsident), Julia Voß, Simone Storch (Geschäftsführerin) und Gundolf Aubke.

Zunächst gilt es deutlich zu machen, dass wir nicht das Problem sind, sondern Teil der Lösung! Aus diesem Grund unterstützen wir nach Kräften den Vollzug mit BAlarm und unseren Behördenschulungen. Wir werden uns aber nicht allein auf die Bekämpfung der Symptome reduzieren, sondern durch unsere Expertise deutlich machen, dass der größte Feind der Illegalität die Legalität ist. Unser Angebot muss an der Lebenswirklichkeit der Menschen ausgerichtet sein. Unsere Gäste erwarten Spielfreude.

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»Wir sind nicht das Problem, wir sind ein Teil der Lösung!«

Nur wenn wir wieder „attraktiv“ reguliert werden und sich die Freude am Spiel wieder einstellt, das Spiel spannend und kurzweilig wird, dann gibt es keinen Grund mehr, illegal zu spielen. Auf diesen Zusammenhang werden wir die politischen Entscheider aufmerksam machen.

Diese Entwicklung kennt, bis auf die kriminellen Strukturen hinter den illegalen Angeboten, nur Verlierer und muss dringend korrigiert werden. Das Spiel muss wieder Freude machen.

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»Wenn unser Spiel wieder ›attraktiv‹ reguliert ist, dann gibt es keinen Grund mehr, illegal zu spielen.«

Nach unserem Eindruck erkennt die Politik nicht wirklich, dass legales Spiel das beste Mittel gegen illegales Spiel ist. Haben Sie diesen Eindruck auch? Wie kann man das ändern?

Ich denke, dies lässt sich sehr gut erkennen und die Geschichte in anderen Be-

Selbst in der Evaluierungsstudie sind wesentliche Teile der Spielverordnung – unter anderem die Einsatz-, Gewinn- und VerlustParameter – in die Kritik geraten. Mit dieser Erkenntnis wurde auch ein wissenschaftlicher Beleg dafür erbracht, was wir in Einzelgesprächen mit unseren Gästen häufig gehört haben. Die Spielparameter entsprechen nicht den Bedürfnissen, was die Spielerinnen und Spieler in unseren Spielhallen und der Gastronomie suchen und – und das finde ich noch wichtiger – sie helfen

In der Studie wird bei der Gastronomie mangelnder Jugendschutz und mangelnde OASIS-Abfrage kritisiert. Teilen Sie diese Einschätzung? Was wird der BA unternehmen? Den Befund der Studie müssen wir sehr ernst nehmen. Es gibt im Bereich der Gastronomieaufstellung bezüglich OASIS noch richtig Luft nach oben. Das heißt für uns, wir müssen weiter aufklären. Der BA befindet sich aktuell mit dem Dehoga und in Kürze auch mit den IHKs in Gesprächen. Wir schauen, wo wir Unterstützung bekommen können. Ich kann Ihnen versichern, dass wir alles unternehmen werden, um das Problem zu lösen. Denn die Gastronomieaufstellung ist eine tragende Säule unseres Gewerbes. Die Spitzenverbände arbeiten gemeinsam mit dem Dachverband an einer Qualitätsoffensive.

Aber auch hier gilt: Nur an einer Stelle auszubessern bringt nichts. Die Erhöhung des Spielpreises alleine funktioniert nicht und ist zu kurz gedacht. Es geht um die Mathematik mit mehreren Komponenten.

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Die Gewinnung von Mitarbeitern ist eines der großen Themen der Zeit. Gibt es hier Pläne für Hilfen?

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Dieses Defizit kann ich nicht bestätigen und für mich ist auch nur schwer nachvollziehbar, wie bspw. ein/e Unternehmer/in mit den entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mal ganz nebenbei dafür geschult werden, erfolgreich ein Aufstellunternehmen betreiben soll, wenn er/sie die grundlegenden Regeln des Geldspiels nicht oder nur wenig kennt. Das ist meiner Meinung nach nicht möglich. Auch unseren Spielgästen unterstelle ich, dass sie die wesentlichen Regeln relativ gut kennen, wenngleich nicht in der Tiefe, wie die Automatenunternehmerinnen und Automatenunternehmer. Dennoch haben sie sehr wohl auf die Veränderungen der Regeln 2018 reagiert. Sei es mit Abwanderung in andere, oft illegale Spielformen oder damit, dass sie extrem unzufrieden sind mit dem Spiel und das auch artikulieren.

Gemeinsam mit der AWI ist hierzu ja im ersten Quartal des Jahres eine sehr erfolgreiche digitale Veranstaltung durchgeführt worden. Wir gehen jetzt in die zweite Runde, die Unternehmerinnen und Unternehmer bei der Personalgewinnung zu unterstützen. Die Spitzenverbände arbeiten an einer Kampagne.

gamesundbusiness.de/abo

»Das stationäre Automatenspiel behauptet sich auf dem heiß umkämpften Glücksspielmarkt.«

Die Studie kritisiert, dass bei Unternehmern, Angestellten, Gastwirten und auch Spielern die grundlegenden gesetzlichen Regeln des Geldspiels viel zu wenig bekannt sind. Können Sie dieses Defizit bestätigen? Und wenn ja – was kann der BA in den

Rund um die wirtschaftliche Situation der Automatenwirtschaft wird auch immer Kritik an einem Spielpreis laut, der sich seit Jahrzehnten nicht bewegt hat. Die Kritik kann ich zu 100 Prozent teilen. Während unser Spielpreis seit 1994 stagniert, steigen aber die Preise für uns, sprich die Kosten (für Personal, Mieten, etc.). Obendrauf kommt noch die Inflation, die natürlich auch uns Unternehmerinnen und Unternehmer gleichermaßen trifft wie die privaten Haushalte.

Was sollte sich bis September 2025 zum Besseren verändert haben?

All unsere BA-Vorstandsmitglieder verzeichnen Erfolge in den jeweils zu verantwortenden Bereichen. Zusammen mit den aktiven Unternehmerinnen und Unternehmern unserer Branche sind wir dabei, die Regulierungsdefizite abzubauen. Das stationäre Automatenspiel behauptet sich auf dem heiß umkämpften Glücksspielmarkt. Unsere Gäste freuen sich auf spannende und attraktive Spiele an unseren Geräten! dre |

31 September 2023 Fokus
»Die Gastronomieaufstellung ist eine tragende Säule unseres Gewerbes.«
30 September 2023 Fokus
Thomas Breitkopf, BA-Präsident

Branchengipfel Spielfreude braucht Management

Rock ’n’ Roll mit Merkur

Mit 1.300 Gästen war der Merkur Branchengipfel rekordverdächtig. Die Gäste sahen von Pinball bis Paylado das breiteste Angebot von Produkten und Dienstleistungen seit Langem. Paul Gauselmann war sich einer guten Zukunft für die Branche sicher.

Wo die Spielfreude zu Hause ist, das ist für Paul Gauselmann eine völlig überflüssige Frage. „Natürlich bei Merkur, wo sonst”, lässt der Chef der Gauselmann Gruppe keinen Zweifel bei seinen Begrüßungsworten per VideoEinspieler zum Merkur-Branchengipfel. Und er verbindet das mit der Ankündigung einer einschneidenden Maßnahme: „Weil diese Marke so wichtig ist, wird sie nun auch zum Namen der ganzen Gruppe, die seit vielen Jahren das Gesicht dieser Branche prägt wie keine andere”, so Gauselmann. Als „Verbeugung vor diesem Markenzeichen” wird die Gruppe künftig Merkur.com AG heißen. „Das ist ein wichtiger Schritt in die Zukunft. Und ich bin stolz darauf, wie gut diese Zukunft gesichert ist”, so der Unternehmensgründer auf dem Branchengipfel, der sehr eigenständige Signale für die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft der Branche sendete.

Kleine Zeitenwende

„Freude am Spiel” war das Motto dieses Branchengipfels. Und dessen Umsetzung hatte durchaus den Charakter einer kleinen Zeitenwende. Natürlich standen die Geldspielgeräte, deren Weiterentwicklung in Hard- und Software, im Mittelpunkt der Produktpräsentation. Zu erwarten war auch der Brückenschlag in Richtung Online-Spiel. Merkur geht hier den eSolutions genannten Weg, der Zugang zum Online-Gaming via Terminals ermöglicht, die vom Unternehmer betrieben werden können, wo immer deren Aufstellung erlaubt ist.

Es geht aber auch ein Stück „Zurück in die Zukunft”. Denn da waren nach ganz langer Zeit doch tatsächlich auch wieder Unterhaltungsgeräte zu sehen,

»Der Staat hat der Automatenwirtschaft den Auftrag gegeben, das Glücksspiel in legalen und sicheren Bahnen zu halten. Damit wir das schaffen, brauchen wir eine Verbesserung der Spielverordnung.«

Paul Gauselmann, Vorstandsvorsitzender Gauselmann AG

Flipper, Billards und Greifer, die ganz offensichtlich wieder Thema werden für die Freude am Spiel. Und der Platz an dem das alles zusammenläuft, könnte „Barcade” heißen. Das ist dann die Mischung aus Bar und Arcade, aus Kneipe und Spielhalle, wo wieder ganz unterschiedliche Unterhaltungsangebote gemacht werden – egal ob mit oder ohne Geldspiel. Überflüssig zu sagen, dass dieser Ausstellungsbereich immer sehr gut frequentiert war. Wann kriegt man heutzutage diesen Spaß noch geboten.

»Jeden Tag betreten irgendwo in Deutschland unzählige Neukunden zum ersten Mal eine Spielhalle. Die dürfen wir mit unseren Spielangeboten nicht überfordern und gleich wieder vertreiben.«

Jürgen Stühmeyer, Vorstand Vertrieb Gauselmann AG

An zwei Gipfeltagen wurde die Zeit ausgiebig für viele Gespräche genutzt. Der Event ist eine der seltenen Gelegenheiten, zu denen sich die Unternehmerinnen und Unternehmer aus allen Himmelsrichtungen treffen, manchmal sogar gezielt verabreden. Der Branchengipfel ist auch eine Plattform für Dialog.

»Die Parameter des Spiels in der Spielverordnung haben offensichtlich ihr Ziel verfehlt. Es wird allmählich erkannt, dass wir neu denken müssen. Wir sind in einem Prozess des Meinungswandels.«

Manfred Stoffers, Vorstand Politik und Kommunikation Gauselmann AG

54 September 2023 Games & more
>> 55 September 2023 Games & more Hier die komplette Print-Ausgabe
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