Summit review 2016

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Für faire Regeln SUMMIT 2016 – der Rückblick


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Eröffnung Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft Dr. Carsten Linnemann, Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MdB) Heinz Buschkowsky (SPD), ehem. Bürgermeister Berlin-Neukölln RA Georg Stecker, Sprecher des Vorstandes Die Deutsche Automatenwirtschaft Referenten Thomas Breitkopf RA Dr. Henrik Bremer RA Stephan Burger Dietmar Dahmen Stephanie Döring Grit Giebelhausen Gereon Haumann Dirk Hofmann Heiko Hubertz RA Rolf Karpenstein Dr. Michael Keiner Dr. Wolfgang Kursawe RA Thomas Lammers Thorsten Meinberg Anke Quack Christoph Schmidt Dr. Ing. Michael Schneider Mete Tuncay Nadja Wierzejewski Dipl.-Psych. Sybille Wille Otto Wulferding Günther Zeltner Moderatoren Hagen Boßdorf Jutta Keinath RA Jörg Meurer RA Henrik Meyer Simone Storch RA Christian Szegedi

Impressum Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. V.i.S.d.P.: Georg Stecker Herausgeber: AWI Automaten-Wirtschaftsverbände-Info GmbH Dircksenstraße 49, 10178 Berlin Produktion: Edit Line GmbH Dekan-Laist-Straße 17, 55129 Mainz Fotos: Edit Line GmbH, Michael Claushallmann


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Sehr geehrte Damen und Herren, der SUMMIT 2016 – Kongress der Deutschen Automatenwirtschaft am 9. Juni in Berlin hatte alle Anbieter von Glücks- und Geldgewinnspielen in Deutschland auf dem Schirm. Vor über 400 Kongress-Teilnehmern forderten prominente Redner, an der Spitze EU-Kommissar Günther Oettinger, die Harmonisierung der Bedingungen für alle legalen und verbraucherschützenden Unternehmen. Der Kongress diskutierte mit ausgewiesenen Experten aktuelle Fragen des Rechts rund um das Spiel, des Verbraucherschutzes und der Qualitätssicherung. Aus der großen Fülle an Themen ragten beim SUMMIT 2016 aus meiner Sicht zwei Bereiche heraus:

Georg Stecker Sprecher des Vorstandes Die Deutsche Automatenwirtschaft

1. Das Glücksspielrecht in Deutschland ist dringend erneuerungsbedürftig. Das sehen nicht nur die Vertreter privater Spielangebote so, wie sich schon im letzten Jahr zeigte. Auch die erstmals anwesenden Spitzenvertreter von Lotto, den staatlichen Spielbanken und von Oddset sahen bei diesem SUMMIT dringenden Handlungsbedarf angesichts der zunehmenden Illegalität. Eine gescheiterte Regulierung wie bei den Sportwetten und völlig unregulierte Bereiche wie das Spiel im Internet sorgen für einen ständig wachsenden Anteil des illegalen Spiels. Dies bedeutet eine Schwächung des legalen Spielsektors und eine ständig wachsende Gefahr für den Verbraucher. Auf dem SUMMIT 2016 waren sich die Vertreter des gewerblichen Automatenspiels und der staatlichen Spielangebote einig in dem Ziel, gemeinsam für das legale Spiel und gegen die wachsende Illegalität einzutreten. 2. Eine moderne Regulierung des Spiels muss sich an qualitativen Kriterien orientieren. Rein quantitative Regulierungsansätze führen im Extremfall dazu, dass legale Spielbetriebe fast vollständig vom Markt verschwinden, während Illegalität und Graubereiche völlig unbehelligt weiter agieren dürfen. Am Beispiel des Spielhallengesetzes von Berlin wurde das auf dem SUMMIT exemplarisch aufgezeigt und intensiv diskutiert – verbunden mit der Botschaft, dass dies nicht die Lösung sein kann. Das Eintreten für das legale Spiel, für Qualität und für Verbraucherschutz prägten den SUMMIT 2016 – Kongress der Deutschen Automatenwirtschaft. Die Deutsche Automatenwirtschaft machte deutlich, dass es bei ihr kein Spiel ohne Regeln gibt und legal eben nicht egal ist. Diese Botschaften sind Kern des Dialogs zwischen Automatenwirtschaft, Politik und Wissenschaft. Der Summit ist eine der zukunftsführenden Plattformen dieses Dialogs. Die vorliegende Broschüre vermittelt Ihnen eine inhaltliche und atmosphärische Zusammenfassung des SUMMITs 2016. Wir freuen uns schon jetzt darauf, Sie beim SUMMIT 2017 wieder begrüßen zu dürfen.


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Das gewerbliche Spiel in Deutschland braucht keinen Sonderstatus. Die Branche fordert aber eine faire Behandlung durch die Politik sowohl generell als auch im Vergleich zu anderen Spielangeboten. Legalität und Qualität sieht die Deutsche Automatenwirtschaft als wichtige Bausteine für eine gute Zukunft. Das war die Botschaft des SUMMITs 2016 – Kongress der Deutschen Automatenwirtschaft in Berlin.

SUMMIT 2016: Für faire Regeln

»Die Zukunft gehört der Regulierung nach Qualitätskriterien. Das legale Angebot muss deutlich gestärkt werden.« Georg Stecker

»Ich bin für fairen Wettbewerb und gleiche Bedingungen für staatliches und privates Spielangebot.« Dr. Carsten Linnemann

Die Deutsche Automatenwirtschaft hat in den letzten Jahren große Wandlungsprozesse durchlaufen. Die gesamte Branche hat sich mit intensiven und umfangreichen Schulungsmaßnahmen auf den Weg der Prävention gemacht. Seit zwei Jahren wird die Zertifizierung durch unabhängige TÜV-Organisationen zur Qualitätssicherung massiv forciert. Bei der Zugangskontrolle für Spielstätten spricht sich der Branchen-Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) inzwischen für ein biometrisches Sperrsystem aus. „Die Branche ist zur Veränderung und zur Verbesserung bereit. Unser Weg heißt Legalität und Qualität“, machte Georg Stecker in seiner Begrüßungsrede für den SUMMIT 2016 am 9. Juni in Berlin deutlich.

Legalität stärken Legalität und Qualität – diese beiden Begriffe und die damit verbundenen Inhalte ziehen sich wie ein roter Faden durch die Politik der Automatenbranche in den letzten Jahren. Sie waren auch die Leitbegriffe für den SUMMIT 2016. An Legalität und Qualität muss sich laut Georg Stecker auch die aktive Zukunftsgestaltung für das Spiel orientieren. Dieses Ziel sieht er angesichts der massiven und zukunftsbedrohenden Restriktionen für das gewerbliche Spiel in Gefahr. „Das legale Spielangebot wird dadurch geschwächt. Wir müssen aber für eine deutliche Stärkung des legalen Angebots arbeiten“, so Georg Stecker in seiner Begrüßungsansprache für die über 400 Teilnehmer am SUMMIT 2016. Um weitverbreitete Vorurteile abzubauen, kommuniziert die Branche diesen Weg der Legalität und Qualität nicht nur offensiv in Richtung Politik. Mit einer groß angelegten, bundesweiten Informations-Kampagne wird auch die breite Öffentlichkeit gesucht. Dazu gehört auch der Branchenkongress als die Plattform für einen intensiven, öffentlichen Dialog und natürlich das Gespräch mit anderen seriösen und legalen Spielanbietern. Dazu gehören sowohl private als auch staatliche Unternehmen, wie der aktuelle SUMMIT 2016 zeigte. Auch mit Lotto, den staatlichen Spielbanken und der Oddset-Sportwette ist man im Gespräch. „Denn wir haben viel mehr Gemeinsames als Trennendes“, so Stecker. „Und unser größter gemeinsamer Gegner ist das illegale Spiel.“


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Für fairen Wettbewerb Deswegen braucht die Branche eine „faire Regulierung statt Strangulierung“, nahm der prominenteste Besucher des SUMMITs 2016, EU-Kommissar Günther Oettinger, diesen Faden auf. Er bedauerte sehr, dass dies „derzeit von der Politik nicht verstanden wird“. Oettinger ließ keinen Zweifel daran, dass das Glücksspiel natürlich Regulierung braucht. Gerade mit Blick auf den Online-Sektor, der noch völlig unreguliert ist, hielt er das für zwingend nötig. Weil das so ist, müsse aber mit Unternehmen, „die von ehrlichen Staatsbürgern, Steuerzahlern und Arbeitgebern“ geleitet werden, fair umgegangen werden. Oettinger bot der Branche an, sie in ihrem Ringen um fairen Wettbewerb zu unterstützen. Dass diese Unterstützung gebraucht werden kann, erkannte auch Dr. Carsten Linnemann, MdB und Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung MIT. Dass es bei den Restriktionen gegen die Branche unter anderem um den Erhalt des staatlichen Lotto-Monopols geht, ließ er als Argument für die umfangreichen gesetzlichen Beschränkungen nicht gelten. „Gleiche Bedingungen für privates und staatliches Spiel sind unerlässlich“, forderte er. „Denn beides wird gebraucht.“ Dass zurzeit ganz andere Maßstäbe gelten, schockierte ihn. Die Einführung von Losverfahren, die über Bestand oder Schließung von Spielstätten entscheiden, nannte er „Wahnsinn“. Auch er forderte faire Bedingungen.

Spielhallen sind nicht das Problem Ob die von der Politik allerdings zu erhalten sind, dahinter setzte Heinz Buschkowsky, der ehemalige Bürgermeister von Berlin-Neukölln, einige Fragezeichen. Die Politik habe die Branche doch in diese schwierige Lage gebracht. Ob von der gleichen Politik die Rettung zu erwarten sei, müsse deswegen zumindest bezweifelt werden. Die aktuelle Politik gegen die Automatenwirtschaft bezeichnete Buschkowsky als grundsätzlich falsch. Natürlich sei er für strikte Kontrolle. Aber in Berlin sei es so, dass die gesetzlichen Regelungen komplett an den Problemen vorbeigingen: „Legale Spielhallen machen keine Probleme. Aber sie werden von den Gesetzen bis ins Mark getroffen. Probleme machen dagegen die Café-Casinos, die Hinterzimmer, die getarnten Wettbüros, die Läden mit abgelaufenen Geräten. Aber die werden

»Politik ist keine Erziehungsanstalt. Sie darf nicht in den Lebensentwurf von Menschen eingreifen.« Heinz Buschkowsky

»So lange Sie ausgetrocknet werden, geht es nicht fair zu. Wir brauchen faire Regulierung statt Strangulierung.« Günther Oettinger

von den Gesetzen nicht berührt. Da wird sich nicht das Geringste ändern.“ Buschkowsky nannte die Spielhallengesetzgebung in Berlin völlig unverblümt ein „Illegalitätsbeschaffungsprogramm“. Auch wenn dieser Weg natürlich falsch sei, werde er dennoch gegangen. Aus seiner Sicht bleibt der Branche nichts anderes übrig, als strikt auf Legalität zu achten, das Gespräch mit Politik und Behörden zu suchen und die Mandatsträger „notfalls an den Haaren in die Spielhalle zu ziehen und sie zu informieren“. Also unermüdlich im Gespräch bleiben – ohne Garantie auf Erfolg. Diesen Weg hat die Deutsche Automatenwirtschaft mit ihren Unternehmen, ihren Verbänden und dem Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft schon eingeschlagen. Zur Politik des ständigen Dialogs gehört vor allem der SUMMIT, zu dem sich die Branche mit Politik, Wissenschaft und Medien seit 2014 jedes Jahr trifft.

Wandel macht stark

„Die Steinzeit ging nicht zu Ende, weil es keine Steine mehr gab“ – Top-Speaker und Creative Consultant Dietmar Dahmen vertrat in seiner Rede die These, dass nur der Wandel stark macht. Dahmen zählte Beispiele auf, wie sich durch Anpassung an geänderte Gegebenheiten Dinge gewandelt haben. „Sie können einfach weitermachen oder den Blickwinkel ändern und sich neu ordnen.“ Das Wichtigste überhaupt seien die Gäste. Was die wollen, sei wichtig. Ein Lebensgefühl zu verkaufen, Spaß haben, darum gehe es auch in der Automatenbranche. Die Welt ändert sich und wir müssen uns anpassen: „Die Frage ist nicht ‚Warum?‘, sondern ‚Warum nicht?‘.“ Wir denken gerne linear, aber es gehe nie gerade weiter. Der Wandel sei die Rettung. „Wir lieben die Komfortzone, aber Veränderung passiert außerhalb der Komfortzone!“ Daher lautete Dahmens eindringlicher Appell: „Raus aus der Komfortzone. Sie sind Macher, seien Sie auf der Suche nach etwas Neuem!“


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Auch die staatlichen Anbieter von Glücksspiel sind unglücklich mit der Regulierungssituation in Deutschland. Der Druck der Illegalen macht Probleme. Das wurde beim SUMMIT-Talk auf dem Kongress der Deutschen Automatenwirtschaft deutlich.

Spiel-Regulierung fehlt die Qualität

Das legale Glücksspiel in Deutschland gerät durch eine verfehlte Regulierung unter Druck. Diese Einschätzung verband alle Teilnehmer an der Diskussionsrunde „Spielregeln 2021 Die Zukunft der Glücksspielregulierung“ auf dem SUMMIT 2016 am 9. Juni in Berlin.

Absurde Situation Die Diskussionsrunde auf dem SUMMIT war interessant zusammengesetzt. Mit Vertretern von Lotto, staatlichen Spielbanken und Oddset-Wetten war das sogenannte staatliche Spiel prominent vertreten. Man hätte eigentlich davon ausgehen können, dass die Kritik an der staatlichen Regulierung etwas moderater ausfällt als beim gewerblichen Automatenspiel, der vierten Spielart in der Diskussionsrunde. Aber dem war nicht so. Auch die Vertreter der staatlichen Spielangebote sind nicht zufrieden mit der Regulierungssituation in Deutschland, und sagen das auch offen. Die Unzufriedenheit mit der Regulierungssituation ist bei der staatlichen Sportwette Oddset am ausgeprägtesten. Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Oddset Deutschland Sportwetten (ODS) GmbH, zeigte sich wenig duldsam mit den staatlichen Regeln. Auf der einen Seite sei es den Bundesländern über Jahre nicht gelungen, Sportwett-Konzessionen zu vergeben und damit für legale Verhältnisse zu sorgen, kritisierte Schmidt. Und auf der anderen Seite könnten sich völlig unreguliert Online-Anbieter unbehelligt betätigen. „Die machen, was sie wollen“, zeigte sich Schmidt nachhaltig konsterniert. „Deutschland forciert verbal den Spielerschutz. Aber ausgerechnet bei uns ist das gelobte Land des illegalen Online-Spiels. Das ist eine absurde Situation.“

»Deutschland ist das gelobte Land des illegalen Online-Spiels. Das ist eine absurde Situation.« Christoph Schmidt

»Wir brauchen eine zentrale Behörde, die eine schlüssige Regulierung des Spiels in die Hand nimmt.« Otto Wulferding

Die Unruhe kann man Christoph Schmidt nicht verdenken, wenn selbst beim „doch etwas behäbigen“ Lotto angesichts dessen, was sich so im Internet tut, die Kritik steigt. Auch dort ist Lotto-Konkurrenz unterwegs, wie Torsten Meinberg, Geschäftsführer Lotto Hamburg, besorgt berichtet. Gerade beim Geschäft mit Lotto gehöre der „Spieler- und Jugendschutz zum Markenkern“, so Meinberg. „Bei dem, was sich online so tut, merken die Spieler aber nicht, dass sie nicht sicher sind.“ Eine bessere Regulierung, die gerade diesen Sektor nicht so behandelt, als würde es ihn nicht geben, sei daher überfällig.


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Die Diskussionsrunde (v.l.): Hagen Boßdorf (Moderation), Torsten Meinberg, Geschäftsführer Lotto Hamburg, Otto Wulferding, Vorstandsvorsitzender Deutscher Spielbankenverband e.V. (DSbV), Christoph Schmidt, Geschäftsführer Oddset Deutschland Sportwetten (ODS) GmbH und Georg Stecker, Sprecher Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. (DAW).

Online macht Druck Gerade das, was sich online tut, setzt alle Spielanbieter unter Druck. Für den Vorstandsvorsitzenden des Deutschen Spielbankenverbands (DSbV) Otto Wulferding geht es beim Blick auf die Gesamtsituation auch darum, etablierten Geschäftsmodellen wie der „Kombination aus Spiel und sozialer Komponente wie in unseren Casinos“ ihre Entwicklungsmöglichkeiten zu lassen – auch angesichts einer globalen Konkurrenz aus dem Internet. Ähnlich geht es der Deutschen Automatenwirtschaft, die sich nicht nur vom Internet, sondern auch von illegalen terrestrischen Angeboten wie den Café-Casinos bedroht sieht. „Hier greift der Staat gar nicht oder zu wenig ein“, so Georg Stecker, Vorstandssprecher der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW). „Entweder fehlen die Regularien. Oder sie treffen die Falschen. Aufjeden Fall ist das eine unbefriedigende Situation.“

»Spieler- und Jugendschutz sind unser Markenkern. Den dürfen wir uns durch Online-Spiel nicht in Frage stellen lassen.« Torsten Meinberg

Vielfalt in Einheit? Dass Regulierung nötig ist, darin waren sich alle Teilnehmer der Diskussionsrunde einig. Allerdings werden vernünftige und sinnvolle Regeln gefordert. Und da kommen die derzeitigen Gesetze nicht gut weg. Staatliches wie privates Spiel treffen sich in ihrer Kritik an den aktuellen Regeln, die offensichtlich an der Realität vorbeigehen. Und trotz des Wettbewerbs untereinander ist man sich auch in der Definition des Hauptgegners einig: das ungeregelte und illegale Spiel.

»Gegen illegales Online-Spiel und CaféCasinos fehlen die Regularien. Oder sie treffen die Falschen. Auf jeden Fall ist das eine unbefriedigende Situation.« Georg Stecker


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Niemand aus der Automatenbranche bestreitet, dass es in der Vergangenheit Fehlentwicklungen auf dem Glücksspielmarkt gegeben hat. Was haben Politik und Verwaltung falsch gemacht? Und wie konnte es zu dem Wildwuchs des illegalen Spiels kommen? Diese Fragen stellte Hagen Boßdorf in einer Podiumsdiskussion.

Zwischen Verbot und Vollzugsdefizit »Berlin tut genau das Falsche: Die Behörden leisten keinen Vollzug bei den Illegalen! Ein Umdenken ist dringend nötig, damit wir weißen Schafe keine schwarzen Hufen bekommen.«

Heinz Buschkowsky bringt es auf den Punkt: Das illegale Spiel in den Hinterzimmern und der Scheingastronomie sei eine künstlich provozierte Entwicklung durch ein vereinfachtes Gaststättenrecht, also von Politik und Behörden selbst herbeigeführt. Dass dies eine Fehlentwicklung ist, sieht man schon allein durch die Tatsache, dass bei Anwendung des Berliner Mindestabstandsumsetzungsgesetzes von den bisherigen 550 Spielhallen lediglich fünf bestehen bleiben. In einer Straße wie der Hermannstraße aber, in der sich eine sogenannte Spielhalle neben der anderen befindet, wird sich gar nichts ändern – weil es dort nämlich so gut wie keine legal geführte Spielhalle gibt. Die Behörden, so Buschkowsky, seien hilflos und hätten die Entwicklung hin zu immer mehr Scheinbetrieben nicht rechtzeitig erkannt. Thomas Breitkopf ergänzt, dass der Kern des Problems aber auch die fehlende Erkenntnis der Politik sei, dass der Mensch einen „Grundbedarf” hat, zu spielen. Und könne er dies nicht mehr in den legalen, gewerblichen Spielhallen tun, so wird er entweder in die Illegalität abtauchen, oder aber unreguliert online spielen. Um die Behörden zu unterstützen, wies Breitkopf in diesem Zusammenhang auf die Plattform des Bundesverbands Automatenunternehmer (BA) hin. Auf der Webseite „BAlarm” können Gesetzesverstöße direkt und anonym gemeldet werden. Im letzten halben Jahr, so Breitkopf, wurden bereits 150 solcher Fälle gemeldet.

Thomas Breitkopf

Dialog und Lobbyarbeit

»Die Gastronomie ist kein Auffangbecken für Illegale – eine verschwindende Minderheit bringt eine ganze Branche in Verruf!« Gereon Haumann

Obwohl sich die Automatenbranche bereits seit Jahren im Dialog mit der Politik und den Behörden befindet, glaubt Buschkowsky nicht an eine Verbesserung der Situation: „Wenn wir die Gastronomie nehmen, ist der Trend doch, alle Automaten aus dieser raushaben zu wollen. Ich sehe keine Chance für den Vollzug in der erlaubnisfreien Gastronomie.” Demgegenüber sprach sich Gereon Haumann gegen eine derartige pessimistische Sicht der Dinge aus. Berlin könne nicht als Blaupause für ganz Deutschland gelten. In der Gastronomie sei traditionell die soziale Kontrolle der Spieler besser als in den Spielhallen: „Es ist daher falsch, die Automaten in der Gastronomie zu verteufeln und eine Reduzierung von drei Geräten auf zwei zu fordern.” Man dürfe nicht vergessen, so Haumann weiter, dass die Mehr-


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v. l.: Moderator Hagen Boßdorf Gereon Haumann, Präsidium Dehoga Bundesverband, Berlin Nadja Wierzejewski, Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz (ADD), Trier Thomas Breitkopf, Präsident des Bundesverbands Automatenunternehmer (BA) Heinz Buschkowsky, ehemaliger Bürgermeister von Berlin-Neukölln

heit der Gastronomiebetriebe in Deutschland legale Betriebe seien, in denen maximal drei Geldspielgeräte hängen. Und diese Automaten sicherten häufig die Pacht. „Wir reden hier über kleine und mittelständische, familiengeführte Betriebe.“ Es würde ja bereits ausreichen, wenn die Gesetze, die da sind, angewandt würden. Die Aufgabe der Verbände sei es, so Haumann, zu informieren und in der Politik Überzeugungsarbeit zu leisten. Dem anschließen konnte sich Nadja Wierzejewski, die in Rheinland-Pfalz der Glücksspielaufsicht vorsteht und sich glücklich schätzt, dass diese eine Behörde „zu 100 Prozent das Glücksspiel betreut”. Aber auch sie sagt: „Die Café-Casinos sind die Achillesferse der Glücksspielaufsicht.” Für die Aufsicht über die Gastronomie sei sie nicht zuständig und habe so keinen Handlungsauftrag. Ehrlich und fair sei in Rheinland-Pfalz der Dialog mit den Spielstättenbetreibern. Davon kann Breitkopf in Berlin nur träumen. Er wies darauf hin, dass für die Automatenbetreiber der Verbraucherschutz an erster Stelle stünde; hierfür seien eine Einlasskontrolle und eine Zertifizierung von Spielstätten geeignete Mittel, um den Vollzug voranzutreiben.

»Die Café-Casinos sind die Achillesferse der Glücksspielaufsicht.« Nadja Wierzejewski

»Über eine normale Spielhalle reden wir gar nicht, das ist nicht unser Problem. Sondern das, was es in den Hinterzimmern noch alles gibt.« Heinz Buschkowsky


Stimmen und Meinungen

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Paul Gauselmann (Vorsitzender des Verbands der Deutschen Automatenindustrie)

»Der SUMMIT 2016 hat unwahrscheinlich viel Zuspruch gehabt, die Säle waren immer voll. Auch kritische Fragen wurden optimal angesprochen. EU-Kommissar Oettinger fand klare Worte für unsere Branche. Nächstes Jahr erwartet uns in Kooperation mit dem Euromat sicher ein weiterer Höhepunkt.«

Mathias Dahms (Präsident des Deutschen Sportwettenverbands)

»Der SUMMIT 2016 war großartig in dieser grandiosen Location. So eine Veranstaltung ist natürlich auch eine Networking-Veranstaltung, und hier konnte man alle wesentlichen Vertreter der Glücksspielbranche treffen. Die Kombination aus Fachvorträgen und unterhaltsamen Vorträgen ist sehr gelungen.«

Wolfgang Pütz (Automaten Pütz OHG, Troisdorf)

»Für mich war das der beste SUMMIT mit den besten Rednern. Gefallen hat mir, dass die Redner dieses Jahr im Vergleich zum letzten speziell auf die Branche eingegangen sind. Überzeugend waren auch die fundierten Themen, insbesondere die Rechtsberatung, und die gute Location. Das Panel-Format ermöglicht den Teilnehmern, sich in konzentrierter Form über die wichtigsten Entwicklungen in einem Fachgebiet zu informieren.«

Jörg Meurer (Geschäftsführer des Deutschen Automaten-Großhandels-Verbands)

»Der SUMMIT 2016 hat sehr an Profil gewonnen und ist eine tolle Weiterentwicklung der Kongress-Veranstaltung. Die Eingangsstatements von Dr. Linnemann und Günther Oettinger fand ich hervorragend. Die Aufstellunternehmen haben die Vielfalt einzelner Panels gesucht und hier Informationen für ihr Unternehmen gefunden.«

Dirk Weichbrodt (Automaten Weichbrodt, Wolfenbüttel)

»Ich hatte bezüglich des SUMMIT-Konzepts zuerst eine abwartende Haltung. Dieses Jahr war ich nun zum ersten Mal dabei und bin von den vielen nützlichen Informationen begeistert. Insbesondere die rechtliche Beratung war qualitativ hochwertig. Ich kann es zwar nicht abschließend beurteilen, aber von dem, was ich gehört habe, war das der beste SUMMIT.«


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Simone Storch (BA-Geschäftsführerin)

»Der SUMMIT 2016 war für mich der beste SUMMIT! Die Branche hat sich freigeschwommen und wird selbstbewusster. Wir stehen in der Mitte der Gesellschaft und werden auch so wahrgenommen. Die Hauptredner haben sich mit uns auseinandergesetzt, die Hauptthemen der Branche wurden angesprochen. Das zeigt, wo wir stehen.«

Kathrin Paprotny (TB-Automaten, Fürstenwalde/Spree)

»Für mich ist eine Entwicklung klar feststellbar. Ich bin bereits zum dritten Mal hier und bemerke jedes Jahr eine Steigerung. Speziell die Vormittagsreden haben mir gefallen. Auch finde ich es gut, dass dieses Jahr so viele Politiker dabei waren. Das zeigt, wie viel Wertschätzung unsere Branche mittlerweile genießt. Ingesamt war es eine tolle Veranstaltung.«

Hans-D. Pohlkötter (Vorsitzender des Forums für Automatenunternehmer in Europa)

»Der Summit 2016 war ein weiterer Schritt nach vorne für unsere Branche. Besonders erwähnenswert waren die Eröffnungsansprache von Günther Oettinger und das Grußwort von MdB Dr. Linnemann. Die Präsentation der Panels ist hervorragend gelaufen. Der SUMMIT sollte in den nächsten Jahren mit noch mehr Öffentlichkeit stattfinden.«

Pit Arndt (Vorsitzender des Deutschen Automaten-Großhandels-Verbands)

»Bei dem diesjährigen SUMMIT haben wir noch einmal eine Schippe draufgelegt. Die Referenten waren sehr hochkarätig. Ich unterstütze es sehr, dass der SUMMIT im nächsten Jahr mit dem Euromat-Summit verknüpft wird und damit mehr europäische Themen mit aufgenommen werden.«

Christian Siebert (FBH GmbH, München)

»Den SUMMIT gibt es jetzt seit drei Jahren, und er wird immer besser. Ich bin seit 35 Jahren im Markt aktiv und hätte mir eine solche Entwicklung bereits vor 20 Jahren gewünscht. Unsere Branche vollzieht nun endlich den Wandel vom Saulus zum Paulus. Das Dach der Deutschen Automatenwirtschaft leistet gute Arbeit und treibt diese Entwicklung voran.«


Impressionen 12


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Der richtige Event zur richtigen Zeit – das war die Meinung der Teilnehmer zum SUMMIT 2016 – Kongress der Deutschen Automatenwirtschaft. Der Kongress brachte die Sorgen und Nöte des gewerblichen Automatenspiels auf den Punkt – aber auch seine klare Positionierung zu Legalität, Qualität und der Gemeinsamkeit aller seriösen Spielanbieter in Deutschland. Das Networking kam dabei nicht zu kurz – nicht zuletzt auch dank des Sommerfests mit rund 600 Gästen.


Stimmen und Meinungen

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Thomas Breitkopf (Präsident des Bundesverbands Automatenunternehmer)

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»Der SUMMIT 2016 war mit Sicherheit der wertigste der letzten drei Jahre. Ich war sehr überzeugt von der Rede, die Dr. Linnemann gehalten hat, da er es verstanden hat, eine Brücke zu unserer Branche zu schlagen. Der SUMMIT als Format muss unbedingt bleiben!«

Jens Lorenzen (Truck Treff GmbH, München)

»Es war eine vollends gelungene Veranstaltung, die gezeigt hat, wie wichtig der Dialog mit der Politik und dem staatlichen Glücksspiel ist. Beeindruckt bin ich davon, wie sich der SUMMIT über die kurze Zeitspanne von drei Jahren entwickelt hat.«

Jutta Keinath (Geschäftsführerin des Forums für Automatenunternehmer in Europa)

»Der SUMMIT 2016 ist das absolute Highlight für mich. Der Auftritt des EU-Kommissars Günther Oettinger und der Auftritt der Teilnehmer im SUMMIT-Talk waren für mich die Höhepunkte. Wir sollten den SUMMIT in den kommenden Jahren auf jeden Fall fortführen.«

André Thomas (Wenzel Entertainment GmbH, Dresden)

»Der SUMMIT gibt einem die Möglichkeit, sein Wissen zu den einzelnen Fachthemen zu verfestigen. Zudem ist er eine einmalige Gelegenheit, Branchenvertreter aus ganz Deutschland zu treffen.«

Heiko Busse (Geschäftsführer Crown Technologies)

»Der SUMMIT 2016 war sehr vielseitig. Jeder Redner am Vormittag hat auf seine Art seine Botschaften transportiert. Aus der Rede Günther Oettingers über die Digitalisierung konnte man doch Einiges auch für unsere Branche mitnehmen.«


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Bernd Denker (Automaten Discount Nord GmbH, Seevetal)

»Unsere Branche braucht den SUMMIT; wir haben sonst kein Forum. Die diesjährige Ausgabe war sehr informativ. Man merkt, dass sich die Branche auf das spannende Jahr 2017 zubewegt. Reizvoll ist der SUMMIT auch wegen des fachlichen Austauschs. Ich habe viele gute Gespräche geführt.«

Heinz Basse (1. Vorsitzender des Automatenverbands Niedersachsen)

»Wir haben einen stetigen Prozess nach vorne, unsere Branche und unsere Kritiker werden insgesamt gesprächsbereiter. Wir sind auf dem richtigen Weg. Für mich war jeder Part auf dem SUMMIT herausragend, denn ich habe immer etwas mitnehmen können. Der SUMMIT sollte eine etablierte Veranstaltung werden.«

Sascha Rössel (Hami Automatenaufstellungs GmbH, Denzlingen)

»Ich habe auf dem SUMMIT eine Stimmung der Zusammenarbeit wahrgenommen. Der Austausch zwischen Politik und Verband wird intensiver, das merkt man auch an der Qualität der Redner. Dass Günther Oettinger da war, hat Signalwirkung. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass das Format beibehalten und an manchen Stellen ausgebaut wird.«

Frank Waldeck (Vorsitzender des Fachverbands Spielhallen)

»Ich freue mich, dass wir uns mit vielen Kollegen aus der Automatenbranche hier zusammengefunden haben und unsere Informationen austauschen konnten. Das Format des SUMMITs wird von der Branche sehr gut angenommen, und wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr.«

Arne Schmidt (Geschäftsführer der Schmidt Gruppe Service GmbH)

»Der SUMMIT 2016 hat mir sehr gut gefallen. Es gab auch kontroverse Diskussionen. Wir haben das Gespräch mit anderen Marktteilnehmern geführt. Der Höhepunkt für mich war der SUMMIT-Talk mit den Vertretern aus alles Glücksspielbereichen – wir müssen auf die anderen Beteiligten zugehen, um den Glücksspielmarkt gemeinsam zu regulieren.«


»2017 – Worauf Sie sich vorbereiten müssen«

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Das Thema „2017 – Worauf Sie sich vorbereiten müssen“, mit dem sich der Justiziar des Bundesverbands Automatenunternehmer Stephan Burger befasste, drehte sich um die größte Bedrohung für die Automatenbranche: Die Umsetzung des Verbots von Mehrfachkonzessionen und der Mindestabstandsgebote. Burgers Fazit: Neue Erlaubnisse mit Beratung beantragen.

Anträge stellen, um zu überleben

»Suchen Sie juristischen Beistand!« Stephan Burger

Ab 30. Juni 2017 erlöschen in fast allen Bundesländern die derzeit gültigen Genehmigungen, und glücksspielrechtliche Erlaubnisse für den Betrieb von Spielhallen werden notwendig. Eine solche Erlaubnis erhalten nur Standorte, welche die Mindestabstandsgebote einhalten und keine Mehrfachkonzessionen beherbergen. Über die Antragstellung für solche Erlaubnisse referierte Stephan Burger, der Justiziar des Bundesverbands Automatenunternehmer.

Erlaubnis zeitlich befristet „Anträge auf glücksspielrechtliche Erlaubnisse und Härtefallanträge sind eine komplexe Sache. Am besten holen Sie juristische Beratung ein“, war der entscheidende Satz. Die Menge der beizubringenden Unterlagen und die von Standort zu Standort differierenden Voraussetzungen für die Erteilung einer glücksspielrechtlichen Erlaubnis gab Burger als Hauptschwierigkeit bei der Antragstellung an.

Die Erlaubnisse sollen von den Behörden befristet erteilt werden und können auch nachträglich mit weiteren Bestimmungen versehen werden, so Burger. Die Einzelheiten unterscheiden sich dabei von Bundesland zu Bundesland. In allen Bundesländern gilt aber: Um eine glücksspielrechtliche Erlaubnis zu erhalten, muss eine Spielhalle verschiedene Voraussetzungen erfüllen, unter anderem die Mindestabstandsregelungen, und sie darf „nicht den Zielen des Glücksspielstaatsvertrags widersprechen“, so Burger.

Rechtlich vieles fragwürdig An der Vergabepraxis dieser Erlaubnisse sei vieles rechtlich fragwürdig, meinte Burger. Einige Aspekte hätten bereits zu Klagen geführt, unter anderem die Tatsache, dass die eigentlich unbefristet erteilten Konzessionen ihre Gültigkeit verlören. Auch die Rechtmäßigkeit der in verschiedenen Ländern geplanten und bereits durchgeführten Losverfahren hält Burger für höchst kritikwürdig. Aber auch wenn viele Branchenvertreter von der Rechtswidrigkeit dieser Aspekte überzeugt sind, sollen Unternehmer sich nicht auf die Entscheidungen von Gerichten verlassen, mahnte Burger. Er empfahl dringend, sich um glücksspielrechtliche Erlaubnisse zu bemühen und im Fall von Konkurrenzsituationen zu anderen Standorten auch Härtefälle zu beantragen. In Bundesländern, die Härtefälle nicht im Gesetz erwähnen, sei das dennoch möglich: „Das ergibt sich aus dem Bundesrecht und muss nicht in Landesspielhallengesetzen verankert sein.“

Härtefall bei unbilliger Härte Was einen Standort im Einzelnen als Härtefall qualifiziert, sei in vielen Bundesländern allerdings noch offen. Meist müsse eine unbillige wirtschaftliche Härte, etwa durch langfristige Mietverträge, für den Spielhallenbetreiber vorliegen. Welche Unterlagen genau für die Anträge notwendig sind, sollten Unternehmer bei den entsprechenden Behörden erfragen. Ohnehin, so Burger, sollte man auf die Kommunen zugehen und gemeinsam nach tragfähigen Lösungen suchen. Ob eine Zertifizierung einer Spielhalle für die Erlaubniserteilung nützlich sei, ließ Burger offen. Schädlich sei sie auf jeden Fall nicht, meinte er.


»Update Recht«

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Im Panel „Update Recht“ sprachen drei Anwälte, die als absolute Experten für Glücksspiel- und Europarecht gelten können. Sie waren sich einig : Der Glücksspielstaatsvertrag kann als gescheitert betrachtet werden. Die Einschätzung gründet auf der massiven Kritik der EU am Glücksspielstaatsvertrag.

Staatsvertrag gescheitert – und jetzt?

RA Dr. Henrik Bremer

Noch klarer gegen ein Weiterbestehen des Glücksspielstaatsvertrags sprechen die Entscheidungen verschiedener Gerichte, die das Koordinierungsgremium der Bundesländer, das Glücksspielkollegium, für verfassungswidrig erklärten. Hieraus leitete RA Thomas Lammers ab, dass die Werberichtlinie, die vom Glücksspielkollegium in Kraft gesetzt wurde, ihre Gültigkeit verliert.

Hilft Europa der Branche?

»Europäische Argumente helfen der Automatenbranche!« RA Rolf Karpenstein

RA Thomas Lammers

Werberichtlinie womöglich verfassungswidrig

RA Rolf Karpenstein sieht die Ursache der schlecht gemachten Gesetze in dem Wunsch der Bundesländer, das Lottomonopol zu erhalten: „Die Verantwortlichen meinen: Wenn das Sportwettenmonopol kippt, kippt auch das Lottomonopol.“ Zusätzlich warf Karpenstein der Gesetzgebung in Deutschland vor, fiskalische Ziele zu verfolgen – und das sei nach europäischem Recht nicht gestattet.

»Man wird fragen, warum das stationäre Spiel so gegängelt wird.«

»Die Werberichtlinie ist ungültig, wenn das Glücksspielkollegium verfassungswidrig ist.«

werden, werden Zwangsgelder verhängt. Bei 160.000 Euro pro Tag gibt auch Deutschland nach“, vermutete RA Dr. Henrik Bremer. Deutschland müsste dann den Glücksspielstaatsvertrag ändern.

Bei den Vorträgen im Panel „Update Recht“ ließen die Anwälte Dr. Henrik Bremer, Rolf Karpenstein und Thomas Lammers keinen Zweifel an ihrer Meinung aufkommen, der Glücksspielstaatsvertrag sei gescheitert. Die Hauptargumente der Juristen waren zum einen die massive Kritik der Europäischen Union, die nach Einschätzung der Anwälte wohl ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland aufgrund der Glücksspielgesetzgebung einleiten wird. Die Gründe: Faktische Weiterführung des staatlichen Monopols bei Sportwetten und Lotto, Wachstum des Schwarzmarkts in allen Bereichen und massive Zweifel an der Kohärenz der Gesetze, vor allem im Hinblick auf das mehr oder weniger unregulierte Glücksspiel im Internet. „Sollte bei einem Vertragsverletzungsverfahren der EU ein Verstoß Deutschlands festgestellt

Aber auch bei einem geänderten Staatsvertrag wird die Zukunft wohl nicht weniger kompliziert werden. Denn die Länder sind alles andere als einig, wie ein neuer Glücksspielstaatsvertrag aussehen soll. Hessen hat einen Gesetzesvorschlag erarbeitet, der Glücksspiel im Internet erlaubt. Das Bundesland hat signalisiert, aus dem Glücksspielstaatsvertrag auszubrechen, sollte weiterhin eine zahlenmäßige Begrenzung der Sportwettkonzessionen bestehen bleiben. Die meisten anderen Bundesländer wollen das nicht, sondern lediglich eine Heraufsetzung der Sportwettkonzessionen. Aber auch der hessische Vorschlag würde die Spielhallen nur unwesentlich entlasten. Daher wäre eine Kohärenz weiterhin nicht gegeben: „Sollte dieser Vorschlag Wirklichkeit werden, muss man in Europa fragen: Warum wird das stationäre Spiel so gegängelt, wenn online alles freigegeben wird?“, so Bremer. Diese Gängelung des gewerblichen Spiels sieht Karpenstein auch als einen Lichtblick für die Spielhallen: „Ich bin überzeugt, dass eine europarechtliche Argumentation auch für die Automatenbranche hilfreich sein wird!“


»Neue Wege der Prävention«

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Wer am 9. Juni die Impulsreferate zu neuen Entwicklungen in Sachen Prävention hörte, wusste sofort: Hier passiert was ! Hier wird gehandelt. Hier wird aus Erfahrungen abgeleitet. Hier gibt es innovative Ansätze. Aber auch: Hier muss noch einiges getan werden.

Verbesserungen dringend erforderlich

(v.l.) Mete Tuncay, Dr. Wolfgang Kursawe, Günther Zeltner, Moderator RA Hendrik Meyer

im Unternehmen selbst. Erst danach kann es um Signale nach außen gehen.“ Überhaupt sei es ein ganz wichtiger Teil, dass das Unternehmen hinter der Präventionsarbeit stehe. Für Zeltner muss Verbraucherschutz zudem alle Gäste, nicht ausschließlich gefährdete, im Blick haben: „Nicht um Krankheit geht es, sondern um Gesundheit eingebettet ins Lebensgefüge.“ Dieser Public-Health-Ansatz müsse verfolgt werden, hier solle die Branche kooperationsfähiger werden.

Politik soll Verantwortung übernehmen Dass das Hilfesystem nicht ganzheitlich ausgerichtet sei bei der Versorgung Glücksspielsüchtiger, war auch die Ansicht von Mete Tuncay vom Institut Glücksspiel & Abhängigkeit, Mannheim. „Beschämend ist es, dass es immer noch keine entsprechende Versorgung gibt“, so Tuncay, der darauf aufmerksam machte, dass zum großen Teil Menschen mit Migrationshintergrund betroffen seien. Er hielt den Zuhörern seine derzeit „bittere Realität“ vor Augen: ein unzureichendes, nicht auf Spielerbedürfnisse ausgerichtetes staatliches Hilfesystem. Unternehmer könnten einen Markt erzeugen, der es besser macht, war eine seiner Ideen. Sein Aufruf an die Politik: „Anstelle sich darauf zu konzentrieren, die Anzahl der Spielhallen zu reduzieren, sollten Sie Verantwortung übernehmen, dass das Hilfesystem für alle Menschen zugänglich ist und ausreichend finanziert wird.“

Alle an einen Tisch

»Ich kenne kein Konzept, nur Erfordernisse.« Günther Zeltner

»Ein nicht auf Spielerbedürfnisse ausgerichtetes staatliches Hilfesystem ist derzeit bittere Realität.« Mete Tuncay

»Beim Thema Responsible Gaming gehören die Automatenunternehmer unbedingt mit an den Tisch.« Dr. Wolfgang Kursawe

Günther Zeltner von der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart vergab in seiner Bestandsaufnahme zum Spielerschutz in der Automatenbranche Schulnoten: eine „2“ für die Bereitschaft, Konzepte umzusetzen, eine „3“ für Strukturen und Prozesse, eine „3“ bei der Qualifizierung des Personals. Seine „5“ für Dokumentation machte deutlich, wo er eklatante Defizite sieht. „Ich kenne kein Konzept, nur Erfordernisse“, sagte er mit Blick auf für ihn fehlende Entwicklungen bei der Verhinderung krankhaften Spielverhaltens. Auch seine Position in der Diskussion um die Außenwirkung von Zertifizierungen war klar: „Zuallererst geht es um Qualitätsentwicklung

Auch Dr. Wolfgang Kursawe von der Kölner Fachstelle Glücksspielsucht sagte geradeheraus, dass es beide schwer hätten, Gehör zu finden – Unternehmer wie auch Suchttherapeuten. Von staatlicher Seite gebe es kein Geld für die wichtige Beratung von Hilfe suchenden Glücksspielern. Die Refinanzierung erfolge durch ambulante Therapien. Ein so wichtiges Thema wie Prävention stecke noch immer in den Kinderschuhen und sei in der gesellschaftlichen Wahrnehmung nicht wirklich verankert. Für Kursawe gehören beim Thema „Responsible Gaming“ die Automatenunternehmer – wie alle Glücksspielanbieter – unbedingt an einen Tisch. Daneben müssten unregulierte Märkte vom Staat reguliert werden. Das seien die Zeichen der Zeit. Trotz einiger Bewegung auf dem Markt: „Es gibt noch dicke Bretter zu bohren“, weiß Kursawe.


»Zeitgemäßer Spielerschutz«

Grit Giebelhausen von der AWI-Automaten Wirtschaftsverbände-Info, Anke Quack von der Mainzer Unimedizin und Dr. Michael Schneider von der Bundesdruckerei machten deutlich, dass der Spielerschutz durchaus zeitgemäß ist, aber auch Potenzial zur Verbesserung hat.

Unternehmen im Spielerschutz angekommen

»Die Servicekräfte sind die Helden des Sozialkonzepts.« Grit Giebelhausen

»Zeitlich begrenzte Spielpausen oder freiwillige Selbstlimitierungen werden in der Praxis nachgefragt.« Anke Quack

stolz sein auf das Erreichte. Die Unternehmen sind angekommen im aktiven Spielerschutz. Dies war ein gemeinsamer Lernprozess für die Politik, die Verwaltung, die Aufstellunternehmen und die Suchthilfevereine: „Miteinander reden hilft!” Wünschenswert wären langfristige Studien und eine Evaluation der Maßnahmen.

Zeitlich begrenzte Spielpausen Auch Anke Quack vom Kompetenzzentrum Spielerschutz & Prävention an der Unimedizin Mainz sprach von einem Mangel an wissenschaftlichen Studien, die gesicherte Aussagen über die Effekte der verschiedenen Spielerschutzmaßnahmen zulassen. Informations- und Aufklärungskampagnen hätten dazu geführt, dass 74,2 Prozent der Befragten angeben, über irgendein Medium zu den Gefahren des Glücksspiels informiert worden zu sein. 25,9 Prozent kennen Beratungsstellen und 10,8 Prozent ein Beratungstelefon. Sie sieht die Spielersperre als wichtiges Instrument an, um Spielern einen Weg in die Abstinenz zu bahnen. Zusätzlich werden zeitlich begrenzte Spielpausen oder freiwillige Selbstlimitierungen in der Praxis nachgefragt. Wichtig sei mehr proaktiver Spielerschutz, um die Handlungskompetenz der Mitarbeiter weiter zu stärken. Die Glücksspielsucht zu enttabuisieren und als Krankheit anzuerkennen ist ein weiterer wichtiger Punkt zusätzlich zu der Etablierung eines übergreifenden Sperrsystems.

Biometrie: Effektiv und nutzerfreundlich

»Auch anonymisierte biometrische Daten bedürfen Schutz.« Dr. Michael Schneider

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Grit Giebelhausen von der AWI zog eine Zwischenbilanz zum Spielerschutz: Die Unternehmen sind verpflichtet, ein Sozialkonzept zu erstellen und den Spieler- und Jugendschutz in ihren Spielstätten zu leben. Die Servicekraft in den Spielstätten wird in den Mittelpunkt gerückt – sie bekommt zum Beispiel durch Checklisten einen „klaren Fahrplan für ihr Handeln”. Jeder Mitarbeiter erhält Präventionsschulungen, um dem Gast ein niedrigschwelliges Angebot machen zu können, wenn sie feststellen, dass es Probleme mit dem Spiel geben sollte. „Die Servicekräfte sind die Helden des Sozialkonzepts”, sagte Giebelhausen. Die Automatenbranche könne

Dr. Michael Schneider von der Bundesdruckerei stellte Verfahren zur Biometrie vor, wie die Gesichtsbiometrie. Aus einem Originalbild werden biometrische Merkmale extrahiert und in ein anonymisiertes Vergleichsmuster übertragen. Das System sei effektiv und nutzerfreundlich und eigne sich als niedrigschwellige Zulassungsbeschränkung auch für Spielhallen. Weitere biometrische Verfahren gäbe es mit dem Fingerabdruck, den Handvenen, der Iris und der Stimme. Um Sperrvermerke in Spielstätten nachzuverfolgen und zu verwalten, sind zusätzliche biometrische Daten notwendig. Dr. Schneider wies auch auf die Datensensitivität beim Speichern der Daten hin und stellte eine Karte vor. Diese biete höchsten Datenschutz dadurch, dass alle biometrischen Daten ausschließlich auf dieser Karte gespeichert und verarbeitet würden. Und: Auch anonymisierte biometrische Daten bedürfen Schutz.


»TÜV- Zertifizierung in der Verbraucherwahrnehmung«

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Etwa 4.000 Spielhallen in Deutschland sind bereits TÜV-zertifiziert. Dirk Hofmann als Vertreter der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und Dipl.-Psych. Sybille Wille von der Harlekin Spiel- und Unterhaltungsautomatenbetriebs GmbH betrachteten die Zertifizierung aus unterschiedlicher Sicht.

Qualität macht Spielhalle zum sicheren Ort

Für die DGUV stehe der Mitarbeiter im Fokus einer Zertifizierung, sagte Dirk Hofmann. In einer Spielstätte arbeite der Mitarbeiter häufig alleine, hat vielfältige Aufgaben zu bewältigen und muss viele Entscheidungen selbstständig treffen. Zertifizierung heiße nun, den einzelnen Mitarbeiter zu schützen, auch vor Überfällen. So müsse für die DGUV neben den spielstättenrelevanten Dingen wie Spielerschutz / Sozialkonzept und Suchtprävention auch an die Arbeitssicherheit und die Überfallprävention gedacht werden. Und was dies betreffe, hätten die Konzepte des TÜVs Rheinland und des TÜVs Intercert Saar „noch Luft nach oben”. Die Zertifizierung solle die Mitarbeiter sicherer und den Arbeitsplatz zugleich attraktiver machen. Die Spielstätten müssten Sorge dafür tragen, dass sie für alle ein sicherer Ort seien, fasst Hofmann zusammen.

Qualitätsmanagement für die Branche

»Gelebter Spieler- und Jugendschutz sollte mit umgesetzter Mitarbeitersicherheit Hand in Hand gehen.” Dirk Hofmann

»Die Zertifizierung verbessert die Qualität in der Spielstätte in jedem einzelnen Bereich.« Dipl.-Psych. Sybille Wille

Dipl.-Psych. Sybille Wille sieht die Zertifizierung in erster Linie als Qualitätsmanagement für die Branche. Und da müsse man an der Basis beginnen, also beim Mitarbeiter: Welche Tätigkeiten hat der Mitarbeiter zu erfüllen? Ebenso: Welche Formulare sind auszufüllen, damit zum Beispiel das Sozialkonzept mit Leben gefüllt werden kann? Ganz wichtig dabei: die Ansprache des Gastes. Dies muss eine machbare und verständliche Prozessbeschreibung für den Mitarbeiter sein, denn er ist der Ansprechpartner des Gastes und muss sehr gut ausgebildet sein. Das Vertrauen des Gastes darf nicht verloren gehen bei der Ansprache. „Wir führen alle halbe Jahre interne Audits durch, um diesen Standard langfristig zu halten.” 300 Spielhallen der Harlekin GmbH sind zurzeit zertifiziert und in einigen von ihnen soll nun ein Tag der offenen Tür stattfinden, zu dem auch Behörden und Politiker eingeladen werden sollen. „Eine Zertifizierung muss ja auch kommuniziert werden – nach innen und nach außen.”

Qualität statt Quantität Der SUMMIT 2016 stand klar im Zeichen der Zertifizierung. „Denn die Zukunft gehört der Qualität“, so DAW-Sprecher Georg Stecker. In Bayern wird die Zertifizierung als Kriterium in die Ausführungsbestimmungen des Spielhallengesetzes aufgenommen. Vor diesem Hintergrund standen der TÜV Rheinland Cert und der TÜV Intercert – Group of Saarland mit Informationen und Angeboten bereit.


»Kreatives Vergnügen – ein offenes Plädoyer für das Wohlgefühl«

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Leidenschaft, Kreativität, Ehrgeiz, Erfolg. Das alles hatten die Weinfachfrau Stephanie Döring, der Poker-Profi Dr. Michael Keiner und Spieleentwickler Heiko Hubertz in ihrem Plädoyer fürs Wohlgefühl im Gepäck. Und sie versprühten ihre Begeisterung auf alle Zuhörer und Moderator Hagen Boßdorf.

Intermezzo: Blick über den Tellerrand

Sommelière Stephanie Döring bringt Menschen Wein nahe. Sie entwickelt und vertritt die junge Linie des Hanseatischen Wein + Sekt-Kontors Hawesko und erlebt für sie beglückende Trends: dass Wein gerade in der jüngeren Generation zum Lifestyle-Getränk avanciert, dass Wein auch eine angemessene preisliche Wertschätzung erfährt und dass die Menschen sich wieder stärker zum Genuss bekennen. Dr. Michael Keiner, Geschäftsführer von Gesundheitswelt24, bestritt als Rennfahrer Langstrecken-WMs, entschied sich gegen eine erfolgreiche Karriere als Chirurg und wurde stattdessen erfolgreicher Pokerspieler. Poker bezeichnet er als Strategiespiel mit unbeschreiblichen Glücksmomenten und psychologischem Feingefühl. Heiko Hubertz ist Gründer von Whow Games in Hamburg und bringt mit Browsergames das gesamte Entertainment-Angebot der Casino-Welt auf das (mobile) Endgerät des Kunden. Die Games sind kostenlos spielbar, es gibt keinen Geldgewinn. Daher ist sich Hubertz sicher: Die Lust am Spielen, soziale Aspekte innerhalb der Spielgemeinschaft, schlichtweg der Wunsch nach positivem Entertainment motiviert zum Spiel.

»Nicht mehr wir selbst, sondern Politiker definieren für uns, was richtig, was falsch sein soll.« Dr. Michael Keiner

Gegen Regulierungswahn

»Ich bin glücklich, dass wir uns wieder stärker zum Genuss bekennen.« Stephanie Döring

»Nicht der Geldgewinn ist ausschlaggebend fürs Spielen, sondern klar der Spaß am Spiel.« Heiko Hubertz

Döring, Keiner und Hubertz sprachen vom Spaß und der Lust am Genuss, am Spiel. Dabei nannten sie das soziale Erlebnis und den Entertainmentfaktor – beides bietet auch das gewerbliche Spiel – als wichtige positive Aspekte. Sie positionierten sich gegen Regulierungswahn und Gleichschaltungstendenzen aus der Politik und bezogen klar Stellung für die Eigenverantwortung des mündigen Menschen. „Ein Minderheitenschutz dürfe nur direkt beim Betroffenen ansetzen“, so Keiner. Und Hubertz: Immer wenn sich etwas weiterentwickele, hätten gewisse Leute Schwierigkeiten mitzukommen und kämen mit dem Totschlagargument „Sucht“ – früher Büchersucht, Zeitungssucht, TV-Sucht und jetzt eben Spielsucht. Natürlich könne und solle man auch Respekt vorm Produkt haben, meinte Döring, in ihrem Fall vor dem Getränk Wein. Aber: „Wir leben, um zu genießen, um zu konsumieren“, hieß es unisono von allen Dreien. „Und das sollte jedem Menschen zugestanden werden.“


Meine Branche – Meine Kampagne – Unser Erfolg

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Legalität, Qualität und Spielerschutz sieht die Deutsche Automatenwirtschaft als wichtige Bausteine für eine gute Zukunft. Um das transparent zu zeigen, stand der SUMMIT auch unter dem Motto „Legal nicht egal“ und setzte mit dem Bekenntnis zur biometrischen Kontrolle ein zukunftsweisendes Signal.

Branche hat Zukunft fest im Blick

Mit dem Slogan „Legal nicht egal” hat der Branchendachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) bereits zum zweiten Mal eine bundesweite Informations- und Aufklärungskampagne gestartet. Der SUMMIT 2016 – Kongress der Deutschen Automatenwirtschaft bot die ideale Plattform, um zu zeigen, wie die Kampagne genutzt werden kann. Plakate und Werbeartikel mit Botschaften wie „Nur ab 18“ oder „Kein Spiel ohne Regeln“ fand man nicht nur am DAW-Stand. Das komplette Axica-Kongresszentrum wirkte „gebrandet“. Und jedem Einzelnen wurde vor Augen geführt: Diese Spielregeln befolgt die Branche. Das alles leistet sie bereits in Sachen Verbraucherschutz. Georg Stecker, Sprecher des DAW-Vorstands, betonte: „Damit wollen wir für Politik, Verwaltung, Medien und Gesellschaft unser qualitativ hochwertiges Spielangebot deutlich unterscheidbar und unverwechselbar machen gegenüber dem illegalen Angebot ohne jeden Spielerschutz.“ Wer vor Ort war, bekam flugs Plakatrollen in die Hand gedrückt. Für alle anderen warten die Artikel zur Aufklärungskampagne unter awi-shop.de auf ihren Einsatz.

In legalen Spielhallen gelten strenge Regeln. Das müssen wir zeigen!

Biometrie auf dem SUMMIT

Biometrie kann für die Zugangskontrolle in Spielhallen angewendet werden. Georg Stecker, DAW, verkündete in seiner Begrüßungsrede zum SUMMIT, dass der DAW-Vorstand ein „niederschwelliges, datensparsames, biometrisches System zur Sicherstellung von Selbstsperren befürwortet – mit dem Ziel der gesetzlichen Verankerung“.


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Legal

nicht

egal

I nIn lega Spielgelten ha lstrenge len gelten legalenlen Spielhallen Regeln zum Schutz der Spieler.

strenge R egel n automa tenw i rtschaf t.de

zu m Schutz der Spieler. a ut omatenwirts c haft.de

Spielteilnahme erst ab 18 Jahren. Übermäßiges Spielen ist keine Lösung bei persönlichen Problemen. Beratung / Info-Tel.: 01801 372700 (3,9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, höchstens 42 Cent pro Minute aus deutschen Mobilfunknetzen).

Spielteilnahme erst ab 18 Jahren. Übermäßiges Spielen ist keine Lösung bei persönlichen Problemen. Beratung / Info-Tel.: 01801 372700 (3,9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, höchstens 42 Cent pro Minute aus deutschen Mobilfunknetzen).

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Save the Date! 1. Juni 2017 Berlin


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