Meraner Nachrichten Jänner 2014

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DCOOS5470 NE/CONV/0026/2010

JÄNNER 2014 13. JG. NR. 1 www.gemeinde.meran.bz.it

NEWS

„MERANER TAFEL“ BILANZ-OSCAR 2013

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RATHAUS

STADTARCHIV MERAN GRUNDSCHULE SINICH

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ZUKUNFT

MASTERPLAN 2030 RUSSISCHES ZENTRUM

PROJEKTE 11 12

„PALAIS MAMMING“ 10 STADTVIERTEL SINICH 14

GRUPPEGUT.IT

Leere Versprechungen beim Glücksspiel!


News Liebe Meranerinnen und Meraner, es freut mich, dass die nunmehr alte Landesregierung schon kurz nach der Eröffnung des ersten Teilstückes der Meraner Nordwest-Umfahrung den zweiten Bauabschnitt an die erste Stelle der neuen Prioritätenliste gesetzt hat – gemäß dem Motto, was man angefangen hat, dass muss man auch fertigmachen! Erst die Weiterführung des Tunnels vom Hauptbahnhof durch den Küchelberg bis zur Passeirer Straße wird eine tatsächliche „Umfahrung“ der Stadt Meran möglich machen. Und zu weniger Verkehr, weniger Lärm und weniger Abgasen führen. Dies obwohl schon die unterirdische Trasse von der Schnellstraße MeBo zum Hauptbahnhof, also die „Anbindung“ des Zentrums von Meran, in vielfacher Hinsicht zu einer spürbaren Entlastung für die Menschen geführt hat. Die ersten vorliegenden Zahlen belegen u.a. eine deutliche Abnahme des Autoverkehrs durch Untermais. Eine große Herausforderung liegt jetzt darin, am Hauptbahnhof ein richtiges Mobilitätszentrum zu schaffen. Dieser zentrale Bereich soll eine moderne Drehscheibe für Fußgänger, Radler, Autofahrer sowie Bus- bzw. Zugnutzer werden. Diesbezüglich müssen – immer in enger Zusammenarbeit mit anderen öffentlichen und privaten Partnern – neue Wege gegangen werden. Ein entsprechender Baustein für die neue nachhaltige Mobilität ist beispielsweise das „Car Sharing“, das seit kurzem am Hauptbahnhof (und bald auch am Untermaiser Bahnhof) möglich ist: Bürgerinnen und Bürger können sich dann ein Auto „leihen“, wenn sie es auch wirklich brauchen – zu recht günstigen Bedingungen (und ohne versteckte Spesen). Ein zeitgemäßes Busterminal wurde bereits verwirklicht, der Radverleih soll hingegen ausgebaut werden… auch Parkraum für Pendlerinnen und Pendler muss geschaffen werden. Und schließlich geht es um die Vernetzung der verschiedenen Angebote. Der Bereich rund um den Hauptbahnhof hat strategische Bedeutung. Dies heißt aber nicht, dass es nicht auch anderswo in der Stadt gezielte Bemühungen braucht, um den Verkehr in gewisse Bahnen zu lenken – und so die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger zu steigern. So geschehen durch die Neugestaltung der Dantestraße in Obermais, die mit einer neuen Verkehrsregelung einhergegangen ist. Und auch mit der jüngst erfolgten Schließung der Freiheitsstraße – also der Schaffung einer ver-

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kehrsfreien Zone. Diese war – schon seit langer Zeit – von den Meranerinnen und Meranern gewünscht. Entgegenkommen wird es in besonderen Fällen selbstverständlich geben, jedoch keine ungerechtfertigten Sondergenehmigungen für irgendwelche „Schlauen“. Voraussetzung, um eine richtige Flaniermeile zu schaffen, war die Sperrung für den öffentlichen Busverkehr: Andernfalls wäre man dort alle zwei Minuten einem Linienbus begegnet… Grund zur Freude auch, weil inzwischen mit der Ausarbeitung eines wichtigen Dokumentes für die Zukunft von Meran begonnen worden ist. Das Studio Benevolo aus Brescia wird diesen Masterplan erstellen – mit der aktiven Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Im Mittelpunkt steht, die bestehende Rolle von Meran als Kulturstadt sowie als Tourismus- und Dienstleistungszentrum samt dem heutigen hohen Niveau der angebotenen Sozialdienste auch weiterhin zu garantieren. Dabei geht es u.a. um die künftige räumliche Verteilung im Stadtgefüge – mit klarer Abgrenzung zwischen städtischem Bereich und ländlicher Umgebung. Besonderer Aufmerksamkeit bedürfen dabei beispielsweise die weitläufigen Bereiche rund um den Hauptbahnhof, die aufgelassenen Militärkasernen, der Pferderennplatz Mais sowie die Stadtviertel am Stadtrand. Der genaue Zeitplan der Masterplan-Ausarbeitung wird in diesen „Meraner Nachrichten“ vorgestellt. Ebenfalls in dieser Ausgabe der „Informationen der Stadtgemeinde Meran“ wird ein Dienst vorgestellt, den wahrscheinlich nur wenige Meranerinnen und Meraner kennen: das Stadtarchiv. Jüngst wurde auch eine diesbezügliche Dienstcharta aufgelegt – als transparente Orientierungshilfe für den Zugang zu den einzelnen Dienstleistungen. Diese Form der Kommunikation war u.a. ein von der entsprechenden Jury lobend hervorgehobener Punkt, der zum Gewinn einer besonderen Auszeichnung geführt hat – mehr über den „Bilanz-Oscar 2013“ ebenfalls in diesen „Meraner Nachrichten“. Sechs Dienstchartas gibt es bereits (Friedhof, Stadtbibliothek, Tagespflegeheim, Tagesstätte, Hauspflegedienst und eben Stadtarchiv), zwei weitere Broschüren werden im Laufe des Jahres folgen (Kinderkrippen und Demographische Dienste). Ihr

Dr. Günther Januth Bürgermeister der Stadtgemeinde Meran (buergermeister@gemeinde.meran.bz.it)

Eigentümer: Stadtgemeinde Meran, Lauben 192 Eintragung Landesgericht Bozen Nr. 7/2002 vom 11.03.2002 Herausgeber: Bezirksmedien GmbH, Lana Presserechtlicher Redaktionsleiter: Dr. Ulrich Mayer Redaktion: Stefano Bolognesi, Dr. Günther Januth, Nerio Zaccaria, Andrea Casolari Übersetzung: Dr. Paolo Pergher und Dr.in Claudia Tomio Anschrift: Mediendienst der Stadtgemeinde Meran, Lauben 192, Meran e-mail: meraner.nachrichten@gemeinde.meran.bz.it Grafik: Bezirksmedien GmbH, Lana Druck/Auflage: Athesia Druck, Bozen / 19.000 Stück

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News NUTZUNG VON ESSBAREN WAREN NAHE AM MINDESTHALTBARKEITSDATUM

„Meraner Tafel“ versorgt viele ­bedürftige Menschen mit Nahrung Über 23.000 Kilogramm Lebensmittel wurden in den vergangenen zwölf ­Monaten im Rahmen des Projektes „Siticibo“ in Meran eingesammelt – im Wert von knapp 127.000 Euro. Die zwar „ausgemusterte“, aber deshalb nicht minderwertige ­Nahrung ging an 873 bedürftige Personen.

Der Hintergrund: Das Mindesthaltbarkeitsdatum von Lebensmitteln wird sehr oft mit dem Verbrauchs- oder Verfallsdatum gleichgesetzt. Der erste Begriff versteht sich – auch laut harmonisiertem EU-Recht – lediglich als Herstellergarantie für die Produktqualität: Es wird also gewährleistet, dass am genannten Datum die ursprünglichen Eigenschaften des Nahrungsmittels (etwa dessen Geschmack) noch 100-prozentig erhalten sind. Ein Verzehr nach Ablauf dieses Datums ist also noch möglich – ganz im Unterschied zum Verbrauchs- oder Verfallsdatum! Dieser Begriff ist für leicht verderbliche Produkte zwingend vorgeschrieben… und gibt den Zeitpunkt an, bis zu welchem das Essen auch wirklich verbraucht werden soll. Rund ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel werden weggeworfen, so eine Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2011. Zurückzuführen ist dies auf mehrere Gründe: In vielen (südlichen) Gebieten ist es etwa schwierig, das Verderben der Nahrung zu verhindern. In anderen (industrialisierten) Ländern herrscht wiederum ein enormer Überfluss an Lebensmitteln. Nicht zuletzt führen aber auch ausgeschöpfte Lagerkapazitäten bei Herstellern oder Verkäufern dazu, dass Essbares „weggeworfen“ wird. Und selbstverständlich: Viele Nahrungsmittel werden schon bei der Ernte aussortiert, da Größe, Farbe oder Form nicht den Vorgaben

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Foto: Mediendienst Stadtgemeinde Meran

Im Oktober 2009 wurde versuchsweise die ­„Meraner Tafel“ (Projekt Siticibo) eingerichtet – als Trägerorganisation zeichnete die italienweit tätige Stiftung „Banco Alimentare“ verantwortlich. Seit Juli 2011 wird die Initiative auch von der Stadtgemeinde Meran und der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt unterstützt. Die Grundidee: Private Unternehmen, die Lebensmittel verkaufen oder auch herstellen, geben jene Produkte kostenlos weiter, die sich nahe am vorgegebenen Haltbarkeitsdatum befinden – oder sonstige Makel aufweisen. Die Siticibo-Freiwilligen sammeln die Nahrung, die im schlimmsten Fall ästhetisch beeinträchtigt ist, und geben sie an bedürftige Menschen weiter. Andernfalls würden die Lebensmittel allesamt im Mülleimer enden… „Siticibo“ versucht der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenzuwirken: „Mindesthaltbarkeit erreicht“ heißt nämlich nicht, dass die Produkte ungenießbar sind!

entsprechen. Oder dann auch später, wenn „kleine Schönheitsfehler“ sie zum Ladenhüter verdammen… Einige Daten: Im Vorjahr wurden von den Freiwilligen in Meran über 23.000 Kilogramm Lebensmittel eingesammelt (und etwa 35.000 Kilogramm andere Produkte) – vor allem deutlich mehr Nahrung als noch im Jahr 2012. Diese sind 873 Menschen zu Gute gekommen. Der Gesamtwert der Produkte, die für den Mülleimer bestimmt waren, beträgt knapp 250.000 Euro – ohne den freiwilligen Einsatz im Rahmen des Projektes „Meraner Tafel“ hätten sie nicht genutzt werden können. Laut bereits erwähnter FAO-Studie gehen weltweit pro Jahr etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verloren: In den Industriestaaten werden 40 Prozent der Nahrungsmittel, obwohl völlig genießbar, von den Händlern und auch von den Konsumenten entsorgt. In Europa liegt der Durchschnitt für verschwendete bzw. vergeudete Lebensmittel pro Kopf und Jahr bei etwa 115 Kilogramm. Mehr Informationen: www.bancoalimentare.it


Titelthema BEMÜHUNGEN, ÜBER DIE SICH AUSWEITENDE SPIELSUCHT AUFZUKLÄREN

Faszinierendes Glücksspiel mit sehr unwahrscheinlichem Gewinn

Foto: Shutterstock

In Südtirol werden pro Monat rund 60 Millionen Euro verzockt – allein in ­ eran sind derzeit rund 50 Männer und Frauen aufgrund ihrer Spielsucht M (die in Italien erst seit kurzem als Krankheit anerkannt ist) in Behandlung; pro Woche kommen zwei neue Personen dazu.

Zwischen 2004 und 2011 sind in Italien die Ausgaben für das Glücksspiel um 222 Prozent gestiegen – im Jahr 2011 wurden insgesamt 80.000 Millionen Euro „verspielt“.

Neben verbietenden Maßnahmen setzt die Stadtgemeinde Meran seit einigen Monaten auch auf Präventionsarbeit – und beteiligt sich mit verschiedenen Initiativen an der „Aktion Spielsucht“ des Landes Südtirol, des Forums Prävention und des Südtiroler Sanitätsbetriebes: Im Mittelpunkt der Bemühungen steht die Ausstellung „Wir machen dein Spiel!“. Denn: Auch in Südtirol führt die steigende Anzahl an Glücksspielen zu immer mehr Abhängigen. Das Schlimme dabei: Auf Dauer – so die mathematische Logik – erleidet jeder Spieler einen Verlust, da das Glücksspiel allein vom Zufall abhängt (und nicht vom Geschick und Können). Immer größere Einsätze, immer größere Verluste, immer größere Verzweiflung… aus Spaß wird Besessenheit! Neben den offiziellen Spielsälen locken derzeit in Meran knapp 140 Gaststätten mit Spielautomaten – nicht zu unterschätzen ist auch das „anonyme“ Zocken im Internet.

Man steht auf jeden Fall auf der ­Verliererseite… Eben diese Automatenspiele bergen das größte Suchtpotential und sind häufigste Ursache für eine Abhängigkeit (56,3 Prozent) – aufgrund einer hohen Spielfrequenz und vielen kleinen Gewinnen. Die Stopptaste suggeriert, das Spiel beeinflussen zu können… was selbstverständlich nicht möglich ist. Mit kleinen „Erfolgserlebnissen“, etwa zwischen 5 und 10 Euro, locken auch die Rubbellose. Das Angebot in Italien umfasst mittlerweile fast 50 unterschiedliche Arten. Bei „Il Milliardario“ werden etwa pro Gewinnreihe insgesamt 100.800.000 Scheine gedruckt – nur 20 Lose bringen den beworbenen Gewinn von 500.000 Euro: Reihte man alle gerubbelten Karten aneinander, so wäre dies eine 15.120 Kilometer

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Titelthema

Glücksspiele haben immer schon fasziniert, so hat es etwa schon in den ältesten Kulturen auch Würfelspiele gegeben. Seit dem 17. Jahrhundert beschäftigen sich Mathematiker mit dem Phänomen – sie errechnen beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, wie oft ein bestimmtes Ereignis eintritt: Beim allseits bekannten Münzenwurf („Kopf oder Zahl“) beträgt diese 1:2, d.h. bei zwei Versuchen wird man immer einmal „gewinnen“. Beim aus Ganovenfilmen bekannten „russischen Roulette“ ergibt sich nach dem Beladen eines sechsschüssigen Revolvers mit nur einer Patrone folgende Situation: Die mathematische Wahrscheinlichkeit, dass sich beim ersten Abdrücken ein Schuss löst, liegt bei 1:6 oder einem Sechstel (16,67 Prozent), beim zweiten Abdrücken dann 1:5 oder einem Fünftel (20 Prozent) usw. Auch beim klassischen Würfeln ist es „wahrscheinlich“, dass man bei sechs Versuchen jede Zahl genau einmal wirft (oder etwa, dass die Hälfte der Würfe zu einer geraden Augenzahl führt…).

Sehr viel eher stürzt man mit ­einem Flugzeug ab… Für sechs Richtige beim „Superenalotto“ liegt die Wahrscheinlichkeit bei 1:622.614.630 – es ist also sehr, sehr unwahrscheinlich, den Jackpot zu knacken. Um diese „Unmöglichkeit“ eindrucksvoll unterstreichen, wird immer wieder mit Ereignissen verglichen, die den Tod zur Folge haben (wobei die verschiedenen Quellen hier auch ganz unterschiedliche Zahlen liefern): So liegt die Wahrscheinlichkeit, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder an einer Krebserkrankung zu sterben, bei 1:200 bzw. 1:400 (Schlaganfall 1:1.600, Diabetes 1:3.400, Leukämie 1:12.000). Jene, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, beträgt 1:12.000, jene an den Folgen eines Haushalts- oder eines Arbeitsunfalls zu sterben, liegt bei 1:26.000 bzw. 1:43.000. Der Tod infolge eines Flugzeugabsturzes (1:3.000.000), eines Insektenstiches (1:4.000.000), eines Blitzschlages (1:20.000.000) oder eines Hundebisses (1:41.000.000) sind immer noch sehr viel wahrscheinlicher, als eben der Millionengewinn beim Glücksspiel… Dennoch hoffen viele auf das „schnelle Geld“: In Italien werden derzeit rund zwei Millionen suchtgefährdete Spieler und 800.000 Personen mit einer echten Abhängigkeit geschätzt. Die Verhal-

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Foto: Shutterstock

lange Strecke (beispielsweise von Meran nach Paris, weiter nach Madrid, Berlin, Athen, Moskau, Helsinki, Stockholm, Kopenhagen, Zürich und wieder Meran). Die aneinandergereihten Gewinnerlose wären gerade einmal drei Meter lang!

Italienweit gibt es derzeit schätzungsweise zwei Millionen suchtgefährdete Spieler – und 800.000 Personen mit einer echten Abhängigkeit. Meist lockt das Automatenspiel…

tensmuster der Spielsüchtigen sind meist ähnlich wie bei anderen Abhängigen: Diese verheimlichen normalerweise ihre Sucht vor der Familie und den Freunden. Ist das gesamte Geld erst einmal verspielt, dann leihen sie sich unter irgendeinem Vorwand weiteres Geld (auch bei Wucherern)… Es kann auch so weit kommen, dass gestohlen wird, um weiterspielen zu können. Die Ursachen für die Sucht sind unterschiedlich – oft ist es die pure Langeweile, die zum Spiel verleitet… und oft das Unvermögen, irgendwelche Probleme zu bewältigen. Der Anteil an Männern und Frauen, die täglich so ihr „Glück“ versuchen, ist ungefähr gleich groß – auch haben alle Altersgruppen ein gleiches Risiko zu erkranken. Großteils wird in Südtirol verantwortungsbewusst mit den Angeboten umgegangen. Doch in den vergangenen Jahren verlieren immer mehr Personen die Kontrolle über das Spiel: Sie können nicht mehr aufhören; es entsteht ein unwiderstehlicher Drang, immer wieder zu spielen. Hierfür werden beträchtliche Summen ausgegeben: Die offiziellen Statistiken sprechen von ungefähr 1.400 Euro pro Jahr und Einwohner (da sind sowohl Neugeborene als auch Greise mit einberechnet). Mehr Informationen: www.aktion-spielsucht.it

Teste dein Spielverhalten! Seite 16


News VERBAND FÜR ÖFFENTLICHKEITSARBEIT VERGIBT PREIS AN STADT MERAN

„Bilanz-Oscar“ – W ­ ertschätzung für die Bemühungen der ­Stadtverwaltung

Foto: FERPI

Im Beisein von Minister Graziano Delrio und Jury-Präsident Dino Piero Giarda ­wurde einer Meraner Delegation vor kurzem in Rom der „Oscar 2013“ überreicht – als Auszeichnung für eine transparente und verständliche Haushaltsgebarung.

Eine besondere Auszeichnung: Der „Oscar 2013“ für eine transparente und verständliche Haushaltsgebarung in der öffentlichen Verwaltung ging in der Kategorie der Nicht-Hauptstädte an die Stadtgemeinde Meran.

Die Vergabe der Auszeichnung an vier öffentliche Verwaltungen (und zwei Krankenhäuser bzw. Sanitätsbetriebe) steht – wie jene an private Unternehmen – unter der Schirmherrschaft des italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano. Verliehen wird der „Bilanz-Oscar“ vom italienischen Verband für Öffentlichkeitsarbeit (FERPI). Den Vorsitz in der hochkarätig besetzten Jury hatte Dino Piero Giarda, Professor für Finanzwissenschaften an der Universität Cattolica in Mailand. Deren Wahl in den verschiedenen Kategorien fiel heuer auf die Region Basilikata, die Provinz Triest, die Hauptstadt Udine sowie die Nicht-Hauptstadt Meran. Die Auszeichnungen wurden im Senatsgebäude ‚Palazzo della Minerva‘ in Rom überreicht.

„Effizienz und Transparenz sind in der Verwaltung möglich“ Regionenminister Graziano Delrio erklärte: „Ein korrekter, effizienter und transparenter Umgang mit öffentlichen Ressourcen ist nicht nur möglich, sondern gehört italienweit bereits zum Alltag vieler öffentlicher Verwaltungen. Der Haushalts-Oscar ist ein Beweis dafür. Von Norden bis Süden, von den kleinen Kommunen bis hin zu den Regionen ziehen Bestrebungen in Richtung einer transparenten Rechenschaftsberichterstattung wie ein frischer Wind durch das ganze Land. Gerade in Zeiten versiegender öffentlicher Kassen und krisengebeutelter Familien hat die

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News

Jury-Vorsitzender Dino Piero Giarda fügte hinzu: „Italien muss als Mitglied der Wirtschafts- und Währungsunion eine Haushaltspolitik vorantreiben, die den strukturellen Ausgleich und die Erreichung des derzeit vorgegebenen, effektiven Saldos von drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes anpeilt. Der Rechnungsabschluss der öffentlichen Verwaltung, der heute diese beiden Auflagen erfüllt, ist das Ergebnis der Rechnungsabschlüsse aller Körperschaften, aus denen sich der öffentliche Verwaltungsapparat zusammensetzt: Gemeinden, Provinzen, Regionen, Sozialversicherungsanstalten, Universitäten, autonome Körperschaften und Staat. Alle diese Körperschaften gehen bei der Erstellung ihrer Haushalte zwar unterschiedlich vor, doch ausschlaggebend für die Bewertung ihrer Leistung ist, in welchem Maße sie zur Bildung des konsolidierten Abschlusses des Staates beitragen. Diese Vorgehensweise ist übrigens auch bei der Rechenschaftsberichterstattung und Managementprüfung von Privatunternehmen gängige Praxis.”

„Lernen, Vergleiche mit den ­Nachbargebieten anzustellen“ „Es wäre sinnvoll, neben dem formellen, ordnungsgemäß erstellten und genehmigten Haushalt auch einen Haushaltssaldo vorzulegen, in dem veranschaulicht wird, in welchem Ausmaß die einzelne Körperschaft zum konsolidierten Abschluss der öffentlichen Verwaltung beiträgt. Dieser Beitrag und dessen Entwicklung in der Zeitperspektive sollten durch die Räte bzw. die Gremien, die den Haushaltsvoranschlag bzw. die Endabrechnung genehmigen, geprüft und bewertet werden. Auch wäre es begrüßenswert, wenn die einzelnen Körperschaften lernten, ihre Resultate denen ihrer Nachbargebiete und anderer vergleichbarer Körperschaften gegenüberzustellen. In der öffentlichen Verwaltung ist es nicht möglich, eine Erfolgsrechnung zu erstellen, weil sie entweder keinen Absatz hat oder ihre Erlöse nicht anhand von Marktpreisen zu bewerten sind. Darum ist eine Gegenüberstellung vergleichbarer Körperschaften der einzige Weg, um Anhaltspunkte für eine Bewertung des Betriebsergebnisses zu bestimmen und zu vermitteln“, so Dino Piero Giarda. Die Begründung für den “Bilanz-Oscar 2013” an die Stadtgemeinde Meran: „Die Stadtgemeinde Meran hat einen umfassenden und detaillierten Bericht zur Endabrechnung 2012 vorgelegt. Die verschiedenen

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Foto: Mediendienst Stadtgemeinde Meran

öffentliche Verwaltung den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber die Pflicht, jede einzelne Ressource optimal einzusetzen und jede Maßnahme gezielt auf eine günstige Entwicklung mit positiven Auswirkungen auf die Bevölkerung auszurichten. Diese Art der Rechenschaftsberichterstattung ist ein Erfolgsmodell, das meiner Meinung nach auch auf die Reform der Institutionen unseres Staates angewandt werden sollte.“

Von der Jury lobend erwähnt: Die Stadtgemeinde Meran hat in den vergangenen Jahren sechs Dienstchartas aufgelegt – weitere zwei Broschüren werden im laufenden Jahr folgen.

Interessensgruppen finden in den ausführlichen und informativen Unterlagen präzise Antworten auf ihre Fragen. Mit dem Ziel, das Verständnis der Daten zu erleichtern und die Informationen möglichst übersichtlich zusammenzufassen, wurde den Unterlagen ein Abstract beigefügt. Es handelt sich dabei um ein achtseitiges Heft, in dem die bedeutendsten Haushaltsergebnisse zusammengefasst sind, die von der Stadtverwaltung in den letzten fünf Jahren erzielt werden konnten. Ergänzt werden diese Ergebnisse durch die Indikatoren, die schon für die Präsentation der Endabrechnung im Gemeindeausschuss, in der Ratskommission für Haushalt und im Gemeinderat herangezogen wurden.“

„Dienstchartas verdienen eine besondere Anerkennung“ Und weiter: „In einer interessanten Übersicht werden die Etappen von der Erstellung bis zur Genehmigung und Veröffentlichung der Endabrechnung 2012 in ihrer zeitlichen Abfolge verdeutlicht. Besondere Anerkennung gebührt der Stadtverwaltung auch für ihre Bemühungen, die Bürgerinnen und Bürger anhand der Erstellung von Dienstchartas umfassender über das Dienstangebot in besonders wichtigen Verwaltungsbereichen vom Hauspflegedienst über die Tagesstätte und das Tagespflegeheim für SeniorInnen bis hin zur Stadtbibliothek umfassender zu informieren. Alle Unterlagen stehen den Bürgerinnen und Bürgern in beiden Landessprachen auf der Website der Stadtgemeinde Meran unter der Rubrik ‚Transparente Verwaltung‘ zur Verfügung und sind dort jederzeit unkompliziert und schnell abrufbar. Online zugänglich sind außerdem alle Haushalte der Stadtgemeinde Meran, die von der Stadtverwaltung seit 2001 genehmigt wurden.“ Mehr Informationen: www.ferpi.it


Rathaus SAMMLUNG ERMÖGLICHT AUSEINANDERSETZUNG MIT DER GESCHICHTE

Stadtarchiv erlaubt interessante Blicke in die Vergangenheit von Meran

Foto: Mediendienst Stadtgemeinde Meran

Umfangreiche wertvolle Dokumente und Akten lagern im Meraner Stadtarchiv, das an der Passeirergasse im Steinachviertel seinen Sitz hat. Die Nutzung durch die Bevölkerung wird durch moderne Computertechnologie und ausgebildetes Fachpersonal unterstützt.

Wertvolle Zeugnisse der Geschichte werden im Meraner Stadtarchiv an der Passeirer Gasse für die Nachwelt aufbewahrt – interessierte Bürgerinnen und Bürger können im umfangreichen Bestand recherchieren.

Die Geschichte des Meraner Stadtarchivs beginnt im 17. Jahrhundert – damals waren das Archiv des Stadtrats und jenes des Gerichts noch getrennt. Sowohl Räume als auch Bestände befanden sich in einem schlechten Zustand. Die erste bekannte Erwähnung des Archivs aus dem Jahr 1674 beinhaltet so vorwiegend Anweisungen, die Räume instandzuhalten sowie die Bestände zusammenzulegen (samt Übersiedlung ins Rathaus). 1894 folgte eine Inventarisierung in der Landesfürstlichen Burg – durch Ignaz Seyrer (1816-1899). Vier Jahre später wurde Karl Moeser (1877-1963), Archivar des Innsbrucker Statthaltereiarchivs, mit der Neuordnung beauftragt. In einem Bericht aus dem Jahre 1901 wird die neue Einteilung des Materials in drei große Gruppen ge-

schildert, die heute noch gilt: Dokumente, Kodices und Akten. 1908 wird ein eigenes Komitee gegründet, das sich um das Stadtarchiv, das Stadtmuseum und die Landesfürstliche Burg kümmert.

Übersiedlung von der Laubenan die Passeirergasse Bei der Planung des neuen Rathauses 1913 werden eigene Archivräume vorgesehen. Der Erste Weltkrieg – und die Verlegung der Dokumente ins alte Krankenhaus – verhindern zunächst aber die Neuordnung des Materials. Nach Kriegsende erhält der

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Rathaus Direktor des Bozner Staatsarchivs Antonio Zieger (1892-1984) den Auftrag, verschiedene Akten – darunter bayrische Verwaltungs- und Gerichtsakten – von Innsbruck nach Meran und Bozen zu bringen. 1938 überträgt man ihm die Leitung des Meraner Stadtarchivs: Seine Arbeit wird jedoch vom Zweiten Weltkrieg (und der sicherheitsbedingten Verlegung der Bestände nach Schloss Schenna) unterbrochen. Nach 1945 bemüht sich wieder Karl Moeser um die Neuordnung der Materialien. Ein vollständiges Inventar fehlt aber immer noch; so wird der Leiter des Bozner Staatsarchivs Ferruccio Bravi mit dessen Erstellung beauftragt.

das Büro des Dienststellenleiters untergebracht. Im zweiten und dritten Stock sind neben weiteren Büros auch die Lagerräume (der vierte Stock beherbergt einen Seminarraum mit rund 50 Plätzen): Eines der kostenbarsten Dokumente, die dort aufbewahrt werden, ist zweifelsohne die von Heinrich König von Böhmen und Graf von Tirol erlassene Ordnung der Stadt Meran; dieses Pergament (37,5 x 33,5 cm) mit einem Hängesiegel aus Wachs stammt aus dem Jahre 1317 – und enthält Vorschriften für den Handel, das Gewerbe und die Rechtsprechung. Mehr Informationen: www.gemeinde.meran.bz.it

In den folgenden 20 Jahren schenkt man dem Stadtarchiv im Meraner Rathaus wenig Aufmerksamkeit. Erst 1994 ist wieder davon die Rede, einen neuen Archivar zu beschäftigen – und das Stadtarchiv im Steinachviertel in einem geschichtsträchtigen Gebäude unterzubringen (dieses war im theresianischen Kataster als „Fuchsisches Amtshaus“ eingetragen – die Bezeichnung geht wahrscheinlich auf die Adelsfamilie Fuchs zurück, die in der weiteren Umgebung größere Besitztümer hatte; um 1780 bis etwa 1858 gehörte das Haus der Familie von Schneeburg). Der von der Stadt Meran erworbene, direkt an das Widum angrenzende Teil besteht aus zwei unterschiedlich hohen Baukörpern: Seit 1996 ist dort das Stadtarchiv und seit 2004 auch die Verwaltung des Stadtmuseums untergebracht.

Bedeutendes Archiv für Meran und seine Umgebung

Das komplette Meraner Stadtarchiv ist in einem vierstöckigen Gebäude an der Passeirergasse untergebracht: Im ersten Stock, welcher der Öffentlichkeit zugänglich ist, befindet sich das Sekretariat. Dort werden die Anträge auf Einsichtnahme entgegengenommen – auch eine Fotokopiermaschine steht zur Verfügung. Außerdem sind dort der Lesesaal und

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Foto: Mediendienst Stadtgemeinde Meran

Heute ist das Stadtarchiv von Meran sicher eines der bedeutendsten Archive in ganz Südtirol. Es ist für die Überlieferung der Bestände der Ämter der Stadt zuständig – und verfügt über eine reiche Dokumentensammlung: Somit ist es für Meran und seine Umgebung ein wichtiges Kulturgut. Hier werden alle Gemeindeakten aufbewahrt – mit Ausnahme der Dokumente des privaten Bauwesens, die im zuständigen Amt im Rathaus archiviert sind. Neben seinen institutionellen Aufgaben begleitet das Stadtarchiv u.a. auch Projekte für Grund-, Mittel- und Oberschulen aus dem Meraner Raum. In einer eigens eingerichteten Schreibwerkstatt können sich die Klassen etwa mit Originaldokumenten aus dem Mittelalter beschäftigen – und sich mit den verschiedenen Instrumenten der damaligen Schreiber versuchen.

Die Geschichte des Meraner Stadtarchivs beginnt im 17. Jahrhundert – die heute in ihm sorgfältig aufbewahrten Akten und Dokumente sind jedoch teilweise um viele Jahrhunderte älter...


Projekte AUSSCHREIBUNG FÜR DIE INNENEINRICHTUNG DES „PALAIS MAMMING“ LÄUFT

„Herrscher der Unterwelt“ macht Lust auf das neue Stadtmuseum

Foto: Mediendienst Stadtgemeinde Meran

Das Deckenfresko im Festsaal „Palais Mamming“ zeigt die Entführung der ­Proserpina durch Pluto. Eben dieses Motiv ziert auch eine informative Installation am Steinachplatz, die auf die Geschichte des Hauses hinweist, in dem das neue Stadtmuseum untergebracht wird.

Eine Installation am Steinachplatz informiert – noch vor dessen Eröffnung – über das neue Stadtmuseum im Palais Mamming.

Das Palais Mamming ist das einzige frühbarocke Palais in Meran – es wurde in dieser Form gegen Ende des 17. Jahrhunderts durch die Verschmelzung der „Mamming’schen Behausung“ mit der Latein-Schule errichtet. Die Mamming waren eine bedeutende Meraner Familie, die während mehrerer Jahrhunderte wichtige Stadtämter bekleidete. Ihren Besitz mussten sie 1832 versteigern. 1991 erwarb die Stadtgemeinde Meran das Haus – mit der Absicht, dort das neue Stadtmuseum unterzubringen. Für die Mamming war das Palais am Steinachplatz nicht nur eine reine Wohnstätte; die Familie legte auch großen Wert auf die Ausstattung des Gebäudes: Die berühmte Baumeisterfamilie Delai wurde mit den Mauer- und Stuckarbeiten betraut. So findet sich in beinahe allen Räumen auch Stuckdekor – außergewöhnlich sind farbige Stuckmedaillons mit der Darstellung jener Schlösser, die der Familie gehörten. Eine südtirolweite Rarität sind so genannte Chinoiserien (europäische Kunstwerke, die sich an chinesischen Vorbildern orientieren), die sich in einem Eckzimmer befinden. Das städtische Museum von Meran wurde im Oktober 1900 von Franz Innerhofer gegründet; dieser wurde auch sein erster Direktor. Erstmals auf Südtiroler Boden wur-

den Objekte aus Gesamttirol gesammelt. Hervorzuheben sind u.a. ein Abguss der Totenmaske von Kaiser Napoleon, eine ägyptische Mumie, das Meraner Modell der Schreibmaschine von Peter Mitterhofer – und eine weit über 20.000 Aufnahmen umfassende Fotosammlung. In den vergangenen zehn Jahren wurde das Palais Mamming saniert – und hinter dem Haus ein Zubau errichtet: Dies, um es künftig als Stadtmuseum nutzen zu können. Einen „Vorgeschmack“ bietet derzeit eine Installation direkt vor dem Haus, die ein Deckenfresko aus dem Festsaal im zweiten Stock zeigt: Dargestellt wird die Entführung der Proserpina, der Tochter des Jupiter und der Ceres, durch den Herrscher der Unterwelt Pluto, ihrem späteren Gemahl. Die Installation informiert u.a. über die Geschichte des Hauses – und dessen kunsthistorische Bedeutung. Nach den umfangreichen Zu- und Umbauarbeiten am Palais Mamming läuft derzeit die Ausschreibung für die Inneneinrichtung für das neue Stadtmuseum am Steinachplatz. Auch das Schaffen eines direkten Zuganges zum Tappeinerweg wird demnächst angegangen. Neugestaltet soll auch der Platz vor dem Palais Mamming werden. Mehr Informationen: www.gemeinde.meran.bz.it 10


Zukunft ENDE JUNI 2014 WIRD DAS VORDOKUMENT FÜR DEN BAULEITPLAN VORLIEGEN

„Masterplan 2030“ – die Meinung der Meraner Bevölkerung zählt Am 15. November 2013 hat das Studio Benevolo mit den Vorarbeiten zum ­„Masterplan 2030“ begonnen. Auf direktem Wege und auch über das Internet soll sich vom 31. März bis 15. Mai 2014 die Bevölkerung zu Wort melden. Das fertige Dokument wird dann am 30. Juni 2014 vorliegen.

Foto: Shutterstock

Vom 31. März bis 15. Mai 2014 wird sich die Bevölkerung bezüglich der städtebaulichen Entwicklung von Meran zu Wort melden können.

In der ersten Projektphase (vom 15. November 2013 bis 15. Jänner 2014) macht sich das beauftragte Studio Benevolo ein erstes Bild der Stadt Meran, für die es einen so genannten Masterplan auszuarbeiten gilt. Dabei werden vor allem bereits vorliegende technische Unterlagen (z.B. Pläne, Karten, Gesetze, Daten, Statistiken usw.) gesichtet, bewertet und miteinander verknüpft. Die zweite Phase (vom 15. bis 31. Jänner 2014) sieht dann erste thematische Gespräche vor – zunächst mit der Stadtverwaltung und anderen Interessensgruppen. In der dritten Phase (vom 31. Jänner bis 15. März 2014) geht es dann darum – in Absprache mit der Stadtverwaltung –, den ersten grundsätzlichen Rahmen für die folgenden Diskussionen und die verschiedenen Themenbereiche zu definieren. Auch eine Internetseite wird eingerichtet. Die vierte und die fünfte Projektphase (vom 31. März bis 15. Mai 2014) verlaufen parallel: Zum einen wird ein so genannter Scoping-Prozess durchgeführt (gemäß einer EU-Richtlinie aus dem Jahre 1997 sind bei Raumordnungsprojekten auch Untersuchungen über deren Auswirkungen auf die Umwelt gesetzlich vorgeschrieben). Zum anderen steht die konkrete Beteiligung der Bevölkerung am Programm – diese wird über die eigene Internetseite nicht nur Informationen beziehen, sondern

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sich auch mit Vorschlägen einbringen können. Und sie wird sich auch an thematischen Informations- und Diskussionsrunden beteiligen können, die selbstver­ständlich rechtzeitig angekündigt werden. In der sechsten Phase (vom 15. bis 31. Mai 2014) wird dann versucht, die verschiedenen Aspekte aus dem Beteiligungsprozesses zu ordnen – und mit den vorliegenden Dokumenten in Einklang zu bringen. Abschließend werden diese Ergebnisse noch einmal mit der Stadtverwaltung diskutiert. Die siebte Phase (vom 1. bis 30. Juni 2014) sieht den Abschluss des Projektes vor: Das Studio Benevolo verfasst die endgültige Version des Masterplanes. Dieser wird grundsätzliche Ziele und Strategien aufzeigen, nach denen sich die städtebauliche Entwicklung von Meran bis zum Jahre 2030 richten soll. Auch auf die konkrete Umsetzung der Szenarien (und die hierfür nötige Zeit) soll eingegangen werden. 21 Interessenten aus ganz Italien hatten im vergangenen Jahr ihr Interesse an der Ausarbeitung des Meraner Masterplanes angemeldet. Der Zuschlag ist schließlich an das erfahrene Studio Benevolo aus Brescia gegangen. Mehr Informationen: www.gemeinde.meran.bz.it


Zukunft VERTRAG ZWISCHEN VEREIN BORODINA, GEMEINDE- UND LANDESVERWALTUNG

Dem „Russischen Zentrum“ in Meran neues Leben einhauchen Hier das kleine Südtirol, dort das große Russland: Auf verschiedenen Wegen wird versucht, die Zusammenarbeit dieser beiden ungleichen Partner v ­ oranzubringen. Konkrete Schritte wurden jüngst in Bozen gesetzt, wo zwei Abkommen ­unterzeichnet worden sind.

Das neue russische Zentrum im Zarenbrunn-Komplex tritt also an den Platz des alten Zentrums, dessen Gebäude am Ende des 19. Jahrhunderts mit den testamentarisch verfügten Mitteln von Nadezhda Ivanovna Borodina an der Schafferstraße erbaut worden sind. 1985 wurden diese dann von der Stadtgemeinde Meran erworben – und von 1996 bis 1997 grundlegend saniert. Genutzt wurden sie zum einen als kulturelles Zentrum der russisch-orthodoxen Gemeinschaft (u.a. Bibliothek und Kirche) und zum anderen als Seniorenwohnungen (in der „Villa Moskau“) und als Altenheim (Pflegebetten in der „Villa St. Petersburg“). Der Betrag von 6,84 Millionen Euro, den das Land Südtirol an die Stadt Meran für die Gebäude bezahlen wird, ist zweckgebunden – und zwar für die Schaffung neuer Alten- und Pflegeheimplätze in Meran. Unterzeichnet wurde bei der Gelegenheit noch ein weiteres wichtiges Abkommen – dieses betrifft den wissenschaftlichen Bereich. Abgeschlossen zwischen dem Land Südtirol und der russischen Eisenbahngesellschaft (deren Präsident Vladimir Jakunin ist), sieht es die Zusammenarbeit in der Erforschung einer effizienten Herstellung und Nutzung von „grünem Wasserstoff“ vor. Südtirol könne bezüglich der wichtigen umweltfreundlichen Zukunftstechnologie bereits auf einige beeindruckende Erfolge verweisen, lobte Vladimir Jakunin, selbst Ingenieur, beim Treffen in Bozen. Konkret soll es auch um eine Zusam-

Foto: Mediendienst Stadtgemeinde Meran

Ein wichtiger Schritt, um das russische Zentrum in Meran zu neuem Leben zu erwecken, ist im Oktober 2013 im Zuge eines Treffens in Bozen getan worden: Landeshauptmann Luis Durnwalder, Bürgermeister Günther Januth und Präsident Vladimir Jakunin vom 2009 gegründeten Verein Borodina haben ihre Unterschriften unter ein entsprechendes Abkommen gesetzt. Dieses sieht vor, dass die Gebäude des ehemaligen russischen Zentrums von der Stadt Meran an das Land Südtirol übergehen. In der Folge sollen sie wiederum kostenlos dem Borodina-Verein zur Verfügung gestellt werden, der dort ein neues Zentrum errichten wird. An historischer Stelle in Meran soll somit ein neuer russischer Bezugspunkt geschaffen werden – man möchte Ansprechpartner für die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen sein: von der Kultur über die Wirtschaft und den Tourismus bis hin zur Wissenschaft.

Die Gebäude des russischen Zentrums (im Bild: die Villa Moskau) wurden 1985 von der Stadtgemeinde Meran „gerettet“ – nun soll die Tätigkeit des russischen Zentrums wieder aufgenommen werden.

menarbeit mit dem Bozner Wasserstoffzentrum gehen, das im Frühjahr 2014 seine Tätigkeit aufnehmen wird. Gemeinsam geforscht wird künftig in drei Bereichen: Erstens geht es um die Nutzung von Wasserstoff als Treibstoff für Fahrzeuge, zweitens um die Entwicklung von Übergangstechnologien, die eine Kombination von Wasserstoff mit herkömmlichen (fossilen) Brennstoffen ermöglichen sollen – möglichst ohne Leistungsverlust. Und drittens soll Wasserstoff auch dazu dienen, große Mengen an überschüssiger Energie speichern zu können. Besonders interessant dürfte für Südtirol das russische Wissen bezüglich brauchbarer Übergangstechnologien in der Mobilität sein: Ziel ist es, Prototypen für neue hybride Antriebe zu entwickeln. Mehr Informationen: www.provinz.bz.it 12


Rathaus 2014: PLANUNGS- UND AUSSCHREIBUNGSPHASE FÜR DEN NEUEN SCHULKOMPLEX

Stadtteil Sinich – auf den Kindergarten folgt bald die Grundschule

Foto: Mediendienst Stadtgemeinde Meran

Nach der vor drei Jahren abgeschlossenen Erweiterung des örtlichen ­Kindergartens ist man derzeit mitten in den Vorarbeiten, um in Sinich eine neue Grundschule zu errichten. Voraussichtlich Anfang 2015 sollen die Bauarbeiten des Elf-Millionen-Euro-Projektes beginnen.

Zwischen der UntermBerg-Straße und der 24.-Mai-Straße wird ein neuer Grundschulkomplex (samt Turnhalle) für 260 Kinder entstehen.

Derzeit hat die deutsche Grundschule von Sinich ihren Sitz in angemieteten Räumen an der Damiano-ChiesaStraße, jene in italienischer Unterrichtssprache befindet sich in einem Gebäude an der Reichsstraße. Ein neuer Schulkomplex soll künftig beide Grundschulen beherbergen; darüber hinaus werden in diesem gemeinschaftliche Räume (u.a. Turnhalle und Bibliothek) einen Platz finden, die auch außerschulisch genutzt werden können. Geplant ist der Neubau neben dem Pfarrzentrum zwischen der Unterm-Berg-Straße und der 24.-Mai-Straße. Die Kosten für das Projekt: Ankauf des Grundstückes 1,6 Millionen Euro, Neubau des Schulgebäudes 6,7 Millionen Euro, Errichtung der Turnhalle 1,8 Millionen Euro sowie Einrichtung für Schule und Halle 800.000 Euro. Die Klassengröße richtet sich nach dem im August 2011 vom Gemeinderat genehmigten Raumprogramm – im neuen Gebäude sollen maximal 260 Schülerinnen und Schüler untergebracht werden: 160 italienischsprachige (in acht Klassen) und 100 deutschsprachige (in fünf Klassen). Für die Klassenräume sind 702 Quadratmeter, für die Fachunterrichtsräume 260 Quadratmeter und für die Gemeinschaftsräume 208 Quadratmeter vorgesehen. Die gemeinsame Schulbibliothek, die auch als öffentliche Bibliothek genutzt werden soll, wird 306 Quadratmeter groß sein. Vorgesehen sind im Schulkomplex auch verschiedene Verwaltungsräume (236 Quadratmeter), eine Pausenfläche (208 Quadratmeter), sanitäre Räume (82 Quadratmeter) und eine Mensa ohne eigene Küche (280 Quadratmeter). „Aula Magna“ ist keine geplant, da der nahe Saal der Pfarre St. Justus genutzt werden kann.

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Die Turnhalle wird etwas größer als der Standard sein (16 mal 28 Meter anstatt 15 mal 27 Meter) – und zusammen mit den Nebenräumen eine Fläche von 608 Quadratmetern einnehmen. Die so genannte Funktionsfläche wird 100 Quadratmeter betragen – die Verkehrsfläche im Gebäudeinneren soll hingegen 488 Quadratmeter (gleich 18 Prozent der Gesamtfläche) einnehmen. Der gesamte Schulkomplex (mit einem Bruttorauminhalt von 17.300 Kubikmetern), so die Vorgabe an die Planer, soll den energetischen Anforderungen eines Niedrigstenergiehauses („Nearly Zero-Energy Building“) entsprechen: Schulgebäude und Turnhalle werden somit von einer hohen Energieeffizienz und dem Einsatz lokaler erneuerbarer Energien gekennzeichnet sein. Festgehalten ist dies in den „Leitlinien für die Ausarbeitung des Energiekonzeptes für die Schule in Sinich“. Der Grundankauf für den neuen Schulkomplex ist bereits getätigt worden. Demnächst können die Vorplanungen beginnen, welche dann – nach eingehender Überprüfung – in einem endgültigen Projekt enden, das der Baukommission vorgelegt wird. Schließlich müssen auch noch die verschiedenen Arbeiten ausgeschrieben werden. Wenn es zu keinen Verzögerungen kommt, dann kann Anfang 2015 mit deren Beginn gerechnet werden. Fest steht jetzt schon, dass man nicht über den VittorioVeneto-Platz auf die Baustelle gelangen wird, sondern dass ein eigener Zufahrtweg geschaffen wird (von der Cesare-Battisti-Straße zur Unterm-Berg-Straße). Mehr Informationen: www.gemeinde.meran.bz.it


Projekte VIELFÄLTIGER EINSATZ FÜR DEN STADTTEIL MIT SEINEN 3.000 EINWOHNERN

Kleinere und größere Investitionen – selbstverständlich auch in Sinich „Wir werden immer vergessen“ – ein wiederkehrende Feststellung, die aber ­jeglicher Grundlage entbehrt: So werden im südlichsten Ortsteil von Meran, gleich wie anderswo, viele wichtige Arbeiten durchgeführt. Rund 550.000 Euro wurden allein im Vorjahr in Sinich für kleine Maßnahmen ausgegeben.

Weiters sind im Vorjahr knapp 14.000 Euro für verschiedene Arbeiten am Kindergarten „Regina Elena“ ausgegeben worden – und 6.000 Euro für die Schaffung eines Hundeauslaufgeländes an der Fermi-Straße. Im Frühjahr 2014 werden um 80.000 Euro neue Schrebergärten für Seniorinnen und Senioren errichtet (die entsprechende Fläche an der Fermi-Straße ist bereits im Laufe des Jahres gesäubert worden). Die technischen Voraussetzungen für das versprochene Anbringen der Schallschutzwände beim Unternehmen Remtec-Erdbau sind ebenfalls geschaffen worden – das Vorhaben kann nun in diesem Jahr angegangen werden. Insgesamt wurden so im vergangenen Jahr rund 550.000 Euro allein für den Ortsteil Sinich ausgegeben – im Jahr 2011 waren es ca. 164.000 Euro und im Jahr 2012 ca. 359.000 Euro. Einige dieser so genannten „kleinen Maßnahmen“ seit 2010: Verwirklichung einer Fußgängerbrücke über den Sinichbach und Bau eines Gehsteigteilstückes an der Reichsstraße (68.000 Euro), Errichtung einer kleinen Tribüne bei der Sportzone (8.000 Euro), Bau einer Verkehrsinsel samt Fußgängerübergang an der Reichsstraße (37.000 Euro), Errichtung eines Mini-Wertstoffhofes samt Parkplätzen (40.000 Euro Stadtwerke Meran, 37.000 Euro Stadtgemeinde Meran), Schaffung von vier neuen überdachten Bushaltestellen (insgesamt 164.000 Euro), verschiedene Asphaltierungen (188.000 Euro) usw. 2012 sind an der Battisti-Straße (22.000 Euro) verschiedene Maßnahmen durchgeführt worden, um die Sicherheit zu erhöhen – gleiches gilt für die Abarth-Straße (14.000

Foto: Mediendienst Stadtgemeinde Meran

Ein Blick auf die kleinen Maßnahmen, die etwa im vergangenen Jahr verwirklicht worden sind: So wurde im Jänner um 5.000 Euro das Schutzdach an der Busendhaltestelle in Sinich erneuert (insgesamt haben die verschiedenen Arbeiten an den Bushaltestellen 19.000 Euro gekostet). Um 47.000 Euro ist im Juli die öffentliche Beleuchtung an verschiedenen Stellen verstärkt worden. Ebenfalls im Juli wurden um 20.000 Euro neue, ansprechende Geräte für den örtlichen Spielplatz angekauft. Im August ist schließlich ein moderner Kleinfeld-Fußballplatz mit Kunstrasenbelag verwirklicht worden – die Kosten beliefen sich auf 80.000 Euro. Die Bauarbeiten für die 298.000 Euro teure Neugestaltung der Tellini-Straße samt Errichtung eines Gehsteiges haben im Oktober begonnen.

Im Frühjahr 2014 sollen auch in Sinich neue Schrebergärten für Seniorinnen und Senioren geschaffen werden.

Euro). Gleichzeitig wurde für den Kindergarten „Regina Elena“ ein Betrag von 103.000 Euro ausgegeben. Die Asphaltierung der gesamten Fermi-Straße hat 32.000 Euro gekostet. Weiters wurde die Verschiebung einer Ausfahrt an der Reichsstraße vorgenommen, um die Verkehrssicherheit zu steigern. 150.000 Euro stehen für die Verschönerung der Ortseinfahrt von Sinich bereit – und gleichzeitig dafür, den Verkehr auf der Reichsstraße zu beruhigen. Und nun zu den größeren Projekten: Genehmigung des Drei-Jahres-Projektes bzgl. der zu erweiternden Felssicherung in Sinich Süd (1,2 Millionen Euro), Erweiterung des Kindergartens (1,7 Millionen Euro) und Neubau eines Schulkomplexes samt Turnhalle (10,9 Millionen Euro). Neugestaltet wird übrigens auch der Hauptplatz – in diesem Falle nicht mit Geldern der Stadtgemeinde Meran, sondern mit solchen der Sparim AG (im Zuge eines Raumordnungsvertrages mit der Stadtgemeinde Meran). Mehr Informationen: www.gemeinde.meran.bz.it 14


News STADTWERKE TESTEN SALZ, DAS ZU 100 PROZENT BIOLOGISCH ABBAUBAR IST

Neues Streusalz – der Umwelt zuliebe Während der kalten Wintermonate wird auf den Straßen und Gehsteigen von ­Meran ein neues cyanidfreies Streusalz verwendet – es enthält ein zu 100 Prozent biologisch abbaubares Antibackmittel. Gewöhnungsbedürftig ist vor allem dessen hellgrüne Farbe. Vierzehn Unternehmen sind in Meran mit der Schneeräumung beauftragt – jeden Winter werden rund 200 Tonnen einer Salz/Kies-Mischung ausgebracht. Das gängige Antibackmittel für das Auftausalz enthält aber Cyanide: Auch wenn solche in dieser Form unschädlich sind, gibt es doch Bedenken hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit. Die Stadtwerke Meran haben sich aus diesem Grund auf dem Markt nach brauchbaren Alternativen umgeschaut – und ein neues Produkt ausgewählt, welches nun in diesem Winter auf den Straßen und Gehsteigen in Meran getestet wird. Bei dem neuen Produkt handelt es sich um gewöhnliches

Streusalz (Natriumchlorid), welches aber cyanidfrei ist – und ein zu 100 Prozent biologisch abbaubares Antibackmittel enthält. Gewöhnungsbedürftig dürfte allerdings seine hellgrüne Farbe sein. Sollten sich also die Straßen und Gehsteige leicht grün färben, dann besteht kein Grund zur Sorge: Das umweltfreundliche Antibackmittel basiert auf Tartrat-Derivaten, die in der Weinindustrie zu finden sind. Sobald es in den Erdboden oder in das Grundwasser gelangt, baut es sich schnell wieder ab. Mehr Informationen: www.swmeran.it

GRUNDLAGE FÜR BESTAND EINES FUSSBALLPLATZES IN OBERMAIS GESCHAFFEN

Schaffen von Sportanlagen wichtiger als Besitzen von Wiesen Vor knapp 30 Jahren hat ein privater Verein in Obermais einen Fußballplatz errichtet – die Konvention mit der Landesverwaltung als Grundeigentümer endet im Jahr 2016. Die Gemeindeverwaltung sichert nun eine Sportanlage in Obermais – über den Verkauf von zwei Wiesen. Zu befinden hatte darüber der Gemeinderat: Einerseits musste über den Ankauf eines neuen Grundstückes entschieden werden, um nach 2016 weiterhin einen Fußballplatz in Obermais garantieren zu können. Und andererseits musste auch die vorgeschlagene Finanzierung – also der Verkauf von zwei Obstwiesen in Gratsch und Untermais, die sich im Gemeindeeigentum befinden – akzeptiert werden. Für den ersten Punkt gab es eine recht große Mehrheit – für den zweiten Punkt stimmte nur eine knappe Mehrheit. Der Fußballplatz „Lahn“ wurde vor knapp 30 Jahren von einem privaten Verein auf einem Landesgrundstück in Obermais errichtet – auf eigene Kosten. Die entsprechende Konvention mit dem Land läuft 2016 aus; dieses möchte nun, im Zuge der geplanten Erweiterung der Gärten von Schloss Trauttmansdorff auf

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das eigene Grundstück zurückzugreifen. Die Stadtgemeinde möchte ihrerseits die vielgenutzte Sportanlage gesichert wissen – auch an anderer Stelle. Für den neuen Fußballplatz wurde eine ideale Fläche gefunden, die ganz in der Nähe liegt: Jene des übergemeindlichen Schießstandes an der Katzensteinstraße, ebenfalls im Eigentum des Landes Südtirol, wird frei – die Anlage soll an die Rabbiosi-Straße verlegt werden. Finanziert werden soll der Ankauf dieser Landesflächen über den Verkauf von gemeindeeigenen Obstwiesen, die entsprechenden Parzellen liegen in Gratsch und in Untermais. Dies wird infolge einer öffentlichen Versteigerung geschehen (wobei den bisherigen Pächtern ein Vorkaufsrecht zusteht). Mehr Informationen: www.gemeinde.meran.bz.it


Teste dein Spielverhalten! 1. Wie oft hast du mehr Geld eingesetzt, als du es dir eigentlich leisten konntest? niemals manchmal häufig fast immer 2. Wie oft musstest du höhere Geldbeträge setzen, um den selben Reiz beim Glücksspiel zu erleben? niemals manchmal häufig fast immer 3. Wie oft hast du versucht, an einem der nächsten Tage, durch erneutes Spielen ­Geldverluste zurückzugewinnen? niemals manchmal häufig fast immer 4. Wie oft hast du Geld geliehen oder etwas verkauft, um Geld zum Spielen zu bekommen? niemals manchmal häufig fast immer 5. Wie oft hattest du das Gefühl, dass du möglicherweise ein Problem mit dem Spielen hast? niemals manchmal häufig fast immer 6. Wie oft hattest du aufgrund des Spielens Gesundheitsprobleme, wie beispielsweise Stress oder Angstgefühle? niemals manchmal häufig fast immer 7. Wie oft haben dich andere Menschen für dein Glücksspielverhalten kritisiert oder dir ­gesagt, dass du ein Spielproblem hast (unabhängig davon, ob du zustimmst oder nicht) niemals manchmal häufig fast immer 8. Wie oft hat deine Glücksspielteilnahme bei dir oder in deinem Haushalt zu finanziellen Problemen geführt? niemals manchmal häufig fast immer 9. Wie oft hast du dich wegen des Spielens oder seinen Folgen schuldig gefühlt? niemals manchmal häufig fast immer

Zähle nun die Punktezahl der Antworten zusammen: Niemals: 0 Punkte Manchmal: 1 Punkt Häufig: 2 Punkte Fast immer: 3 Punkte AUSWERTUNG 0 Punkte Dein Spielverhalten ist unproblematisch. Beobachte und hinterfrage dein Spielen weiterhin, damit es nicht zu einem Problem wird. 1-2 Punkte Dein Spielverhalten ist wenig problematisch. Die negativen Folgen des Glücksspiels sind gering. Beobachte und hinterfrage dein Spielen weiterhin, damit es nicht zu einem Problem wird. 3-7 Punkte Dein Spielverhalten ist problematisch. Es können bereits negative Konsequenzen des Glückspiels auftreten. Hinterfrage dein Spielverhalten! Wie wirkt sich das Spielen auf deinen Beruf und deine Familie aus? Auf deine finanzielle Situation? Auf deine sozialen Kontakte? Auf die Zeit, die du durch das Spielen verlierst? Ein Beratungsgespräch kann hilfreich sein. 8 und mehr Punkte Dein Spielverhalten ist sehr problematisch. Es gibt Anzeichen für eine Spielsucht mit möglichen negativen Konsequenzen sowie Kontrollverlust. Wir raten dringend mit einer Beratungsstelle in Kontakt zu treten.

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