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Wellnesswelten für den Eigenbedarf

Die mit der Pandemie begründete Schliessung der öffentlichen Schwimmbäder, Fitness- und Saunaeinrichtungen in der Schweiz hatte den Anbietern privater Wellnesswelten 2020 einen unverhofften Boom beschert. Jedoch schon zuvor erfreuten sich Swimmingpools für draussen und drinnen ebenso wie die Sauna in den eigenen vier Wänden anhaltender Beliebtheit – entsprechende Platzverhältnisse und Budgets vorausgesetzt.

Heutzutage kann man zwischen konventionellen Becken, Naturpools und Schwimmteichen seine Auswahl treffen. Vor Baubeginn müssen neben Materialien, Form und Ausstattung auch Pflegeaufwand sowie Wasser-und Energiekosten kritisch überprüft werden. Denn besonders bei ganzjähriger Benutzung ist eine angemessene Beheizung im Herbst und Winter unerlässlich.

Pool zum Sport oder Naturerlebnis

Bei der Wahl des Pools kommt es auf die Vorlieben der Benützer an. Sportliche Naturen werden sich möglicherweise für ein spezielles Sportbecken entscheiden. Weniger ambitionierten Zeitgenossen, die sich beim Schwimmen in erster Linie entspannen wollen, ist hingegen mit einer einfacheren Version gedient. Liebhaber von Flora und Fauna mit einem Naturpool Badefreuden mit ihrer Leidenschaft verbinden, weil sie Wasserpflanzen und -tiere betrachten könnten. Auch Schwimmteiche kann man sich inzwischen zulegen. Die Beckengrösse wird hier entsprechend der Grösse des Grundstücks festgelegt. Selbstverständlich haben auch andere Aspekte einen Einfluss auf die Wahl: Naturpools und Schwimmteiche zum Beispiel unterscheiden sich in der Art der Wasseraufbereitung.

Kostengünstig Wasser erwärmen

Das Wasser im Pool kann mithilfe einer Luftwärmepumpe effizient erwärmt werden. Die Wärme aus der Luft wird aufgefangen und an das Wasser abgeben. Mit einer Wärmepumpe lässt sich die Badesaison deutlich verlängert werden. Manche Modelle funktionieren bis zu einer Aussentemperatur von minus sieben Grad immer noch einwandfrei. In den Sommermonaten wird die Sonnenkraft genutzt. Mittels eines Solarabsorbers erreicht das Beckenwasser eine angenehme Badetemperatur, die auch gehalten wird. Der Absorber wird über eine Filterpumpe betrieben, sodass keine zusätzlichen Energiekosten entstehen. Das Wasser lässt sich auch über eine vorhandene Heizung wärmer machen. Dabei wird ein Wärmetauscher eingesetzt, der die Wärme von der Heizung an das Wasser abgibt. Wärmetauscher können im Übrigen auch an Luft-Wasser-Wärmepumpen, Sonnenkollektoren oder Erdsonden sowie an konventionelle Heizungen angeschlossen werden. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis weisen erfahrungsgemäss Folienbecken mit Skimmer oder Überlauf und doppelter Isolierung auf. Dabei werden zuerst die Schalungssteine auf einer betonierten Bodenplatte gemauert und dann mit Baustahl, Armierung und Beton versehen. Dann wird ein Spezialvlies auf die Wände aufgebracht. Im nächsten Schritt montiert man am Beckenrand eine Befestigungsschiene, an der man eine PVC-Schwimmbadfolie einschweisst. Bei Bedarf lässt sich die Folie einfach austauschen. Diese Poolvariante bietet zudem viele

Im eigenen Badezimmer kann man, entsprechende Platzverhältnisse vorausgesetzt, ebenfalls einen Whirlpool installieren lassen.

Gestaltungsmöglichkeiten und hat ein langes Leben. Damit verfügt man über eine grosse Auswahl an Designs und Folienfarben, sowie an Formen und Einstiegsmöglichkeiten.

Pflege mit guten Ergebnissen

Für die einfachere Pflege ist die überlegte Wahl des Standorts ausschlaggebend. Dadurch können nicht nur Aufwand für die Reinigung, sondern auch Heizungskosten gespart werden. Dabei gilt folgende Regel: Das Outdoor-Schwimmbad sollte nicht unter einem Baum liegen, denn sonst beschattet dieser die Wasserfläche und Blätter fallen ins Wasser. Und auch ein windgeschützter Standort ist empfehlenswert. Mittlerweile lässt sich der Pflegeaufwand durch eingebaute Technik verringern. Ein Saugroboter kann die Wände verlässlich sauber halten. Gegen Algenbefall helfen Chlortabletten. Experten empfehlen alternativ auch Kochsalz. Mit einer Salzanlage kann man sich die manuelle Zugabe von Chlortabletten ersparen. Die Desinfektion erfolgt dank der Salzelektrolyse im schwach konzentrierten Salzwasser und so erspart man sich den Chlorgeruch. Nicht an letzter Stelle schont das System die Haut und die Natur.

Sprudelbad – die pure Entspannung

Wer sich für einen eigenen Wellnessbereich entscheidet, hat sich vermutlich über einen Whirlpool Gedanken gemacht. Whirlpools können im Bad oder im Garten aufgestellt werden. Tragbare oder sogar aufblasbare Pools sind inzwischen ziemlich verbreitet. Die Form kann man nach Belieben auswählen: Es gibt die klassischen runden oder rechteckigen Becken, daneben auch trapezförmige oder elliptische Formen. Wer sich bereits ein Sprudelbecken angeschafft hat und weitere Extras wünscht, wird schnell fündig. Man kann das Standardmodell ohne Weiteres leicht ergänzen. Ein Whirlpool ist mit einer oder mehreren Düsen ausgestattet. Das Wasser wird zum Sprudeln gebracht, indem durch die Düsen, auch Jets genannt, kontinuierlich Luft oder sogar reiner Sauerstoff zugeführt wird. Das verstärkt das Gefühl von Schwerelosigkeit und gibt dem Körper zusätzlichen Auftrieb. Mithilfe einer Zirkulationspumpe in der Wanne wird das vorhandene Wasser angesaugt. Dann wird es, durch Druck mit Sauerstoff versetzt, durch die Düsen wieder in den Whirlpool abgegeben. Am Körper empfindet man dies als eine sanfte bis starke Massage. Der Druck ist bei manchen Systemen auch manuell regulierbar. Es gibt ausserdem Whirlpools mit einem Luftsystem. Dabei wird das Wasser über eine Luftpumpe mit Luft versorgt. Diese saugt Luft an und presst sie durch die Düsen, die meist am Wannenboden angebracht sind, in den Whirlpool. Die vorgewärmte Luft sorgt dafür, dass sich das Wasser weniger schnell abkühlt.

Tiefere Kosten dank Filteranlagen

Die normalerweise relativ hohen Unterhaltungskosten für ein Schwimmbecken lassen sich mithilfe neuartiger Systeme reduzieren. Eine Sandfilteranlage kann beispielsweise durch ein Gewebe-Membranfilter ersetzt werden. Durch die Filtertaschen muss das Wasser nicht zurückgespült werden, wodurch sich Energie einsparen lässt. Eine Abdeckung macht bei den Outdoor-Pools auf jeden Fall Sinn, denn damit kann der Wärmeverlust um mehr als die Hälfte zurückgehen. So wird das Wasser zudem vor groben Verunreinigungen wie Blätter oder Äste geschützt. Die Folge: Die Wasserqualität bleibt auch ohne Pflegemittel länger gut. Indoor oder Outdoor?

Im eigenen Badezimmer kann man, entsprechende Platzverhältnisse vorausgesetzt, ebenfalls einen Whirlpool installieren lassen. Es gibt Modelle mit einem automatischen und selbstreinigenden Wassersystem. In diesem Fall muss das Wasser nicht nach jeder Nutzung abgelassen werden und die Wassertemperatur bleibt konstant. Eine andere Möglichkeit stellen die mit Massagedüsen ausgestatteten Badewannen dar. Wer seine Badewanne langweilig findet, der kann sie problemlos durch einen Whirlpool ersetzen. Die Kombination von Schwimmbecken und Whirlpool, die sogenannte «Swimspa»- Anlage kann zu gesundheitlichen Zwecken genutzt werden. Solche Becken sind allerdings zwischen vier und sechs Metern lang und in der Regel für den Aussenbereich vorgesehen. Es gibt dabei Modelle mit einer oder zwei Wasserzonen. Bei der Ausführung mit einer Wasserzone befinden sich die Gegenstromanlage des Poolbereichs und die Massagedüsen des Whirlpools auf den jeweils gegenüberliegenden Beckenseiten. Die Anlagen mit zwei Zonen zeichnen sich durch zwei abgegrenzte Wasserkreisläufe aus.

Whirlpool – zu teuer?

Die Art der Isolierung bestimmt die Höhe der Kosten für den Unterhalt. Wenn der Whirlpool voll ausgeschäumt ist, bedeutet das auch niedrigere Kosten. Da bleibt weniger Hohlraum und es wird folglich weniger Energie verbraucht. Alle drei bis sechs Monate muss das Wasser ausgetauscht werden. Jährlich sollte man mit durchschnittlich 100 bis 300 Franken Wartungskosten rechnen. Die Unterhaltskosten hängen auch von der Art der Pflegeprodukte ab, die in der Regel einmal pro Woche dem Wasser beigegeben werden. Den Gebrauch von Pflegemitteln kann man deutlich reduzieren, indem man einen Ozonator einbaut, der die Keimbildung verhindert. Gegen Kalkablagerungen hilft ein Magnetizer. Manche Whirlpool-Modelle sind bereits mit einem Filtersystem ausgerüstet.

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