8 minute read
Spotlight
Findus geht an Briten
Die Fischstäbchen-Marke Findus Switzerland wechselt den Besitzer: Die Iglo-Mutter Nomad Foods übernimmt Findus von der Goldacher Froneri Switzerland S.A. und zahlt dafür 110 Millionen Euro. Nomad Foods wird das gesamte Tiefkühlgeschäft in der Schweiz sowie den Produktionsstandort in Rorschach übernehmen. Frisco-Glacés werden weiterhin in Goldach produziert.
Continuum und KMU Recovery Partners kooperieren
Die St.Galler Unternehmensberaterin Continuum AG ist neu unabhängiger Partner von KMU Recovery Partners, einer ebenso unabhängigen Netzwerkplattform von Experten in Restrukturierungs- und Sanierungslösungen. Vertreter von KMU und Banken können sich über die Netzwerkplattform informieren und einen Berater ihrer Wahl engagieren. Abgedeckt werden Themen wie Restrukturierung/Sanierung/Turn Around, Finanzen/Controlling, Rekapitalisierung sowie Steuer- und Rechtsfragen.
Arbonia refinanziert Konsortialkredit
Die neue Kreditfazilität über 250 Millionen Franken wird wieder in Form eines Konsortialkredits aufgelegt und ersetzt vorzeitig den bestehenden Konsortialkredit über 350 Millionen, der eine Laufzeit von September 2016 bis September 2021 hatte. Die Arbonia konnte strukturell bessere Konditionen vereinbaren.
TKB neu mit Saron-Produkten
Die Thurgauer Kantonalbank bietet ihren Kunden ab sofort Finanzierungen auf Basis des neuen Referenzzinssatzes Saron an. Als Folge der Ablösung des Libor durch den Saron bietet die TKB Saron-Flexi-Hypotheken und Saron-basierte Feste Vorschüsse an.
Raiffeisen tritt aus Bankiervereinigung aus
Die Schweizerische Bankiervereinigung muss einen gewichtigen Abgang hinnehmen: Raiffeisen verlässt den Branchenverband per Ende März 2021. Die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz will ihre Interessen künftig eigenständig vertreten. Bei der Bankiervereinigung wird seit Längerem von Differenzen zwischen den unterschiedlichen Bankengruppen berichtet.
Leuzingers gründen Immobilienunternehmen
Peter und Marc Leuzinger haben in St.Gallen die ImmoLeu AG gegründet. Das Familienunternehmen tritt als Partner in allen Immobilien-, Treuhand- und Steuerfragen auf. Als regional verankerte Firmen wollen sich die Leuzingers auf den Ostschweizer Immobilienmarkt fokussieren. Mit der ImmoLeu AG unterstützen sie ihre Kunden in der Bewirtschaftung und Vermarktung – sei dies ein Eigenheim, ein Mehrfamilienhaus oder ein Gewerbeobjekt. Dank ihrer langjährigen Erfahrung bieten sie in Ergänzung zur Immobilientreuhand auch die klassischen Treuhand-Dienstleistungen an.
ifolor doppelt ausgezeichnet
Der Schweizer Fotoproduktmarktführer aus Kreuzlingen hat gleich zweifachen Grund zur Freude: Mitte Oktober durfte CEO Hannes Schwarz den «gfm Marketingpreis 2020» entgegennehmen. Am gleichen Abend wurde ifolor von «Kassensturz» auch als Fotobuch-Testsieger gekürt.
Die Heerbrugger SFS weitet ihre Strategie der globalen Produktionsplattform auf Leistungen für die Medizinaltechnik aus. Durch den Einbezug weiterer Standorte der SFS-Gruppe werden zukünftig neben Kunden in Nordamerika auch solche in Europa und Asien lokal unter der Marke «Tegra Medical» mit Medizinaltechnikprodukten bedient.
St.Gallen stellt Weichen für Innovationspark Ost
Die vorberatende Kommission des Kantons St.Gallen beantragt dem Kantonsrat, auf die Vorlage zum Innovationspark Ost einzutreten. Zudem spricht sie sich für eine Anschubfinanzierung von zehn Millionen Franken aus. Zu stehen kommen soll der Innovationspark Ost auf den Campus Lerchenfeld in St.Gallen in der Nähe von EMPA und Startfeld.
WTT Young Leader Award findet statt
Das WTT-Team der OST - Ostschweizer Fachhochschule hat entschieden, dass der WTT Young Leader Award 2020 am 8. Dezember definitiv stattfinden wird. Möglich macht dies ein neues Hybrid-Modell. Neu werden einzig die 50 Bühnenteilnehmer (Studenten, Coachs, Projektleiter, Preissponsoren, Referenten) vor Ort sein können – alle anderen Gäste werden den Anlass online, aber interaktiv mitverfolgen.
Huber+Suhner streicht 250 Stellen
Der Herisauer Verbindungstechnikspezialist Huber+Suhner hat in den ersten neun Monaten 2020 zwölf Prozent weniger Umsatz gemacht. Deshalb will er bis Mitte 2021 250 Stellen abbauen, 100 davon in der Schweiz.
Publizieren Sie Ihre Veranstaltung gratis auf leaderdigital.ch
Sie können Ihre Veranstaltung selbst auf leaderdigital.ch/agenda eintragen. Damit wird die LEADER-Webseite zum One-Stop-Shop für News, Jobs und Events aus der wirtschaftlichen Ostschweiz. Voraussetzungen für einen Eintrag sind: Veranstaltungsort in der Ostschweiz (SG, AR, AI, TG, FL), öffentliche Veranstaltung mit noch freien Plätzen, wirtschaftsnahe Themen.
NAMICS UND ISOBAR WERDEN ZU MERKLE
Die zwei Full-Service-Digitalagenturen Namics – A Merkle Company aus St.Gallen und Isobar Schweiz aus Carouge schliessen sich per 1. Januar 2021 zusammen, das
Rebranding zu Merkle soll im ersten
Quartal 2021 folgen. CEO des neuen Unternehmens wird Patrik Gamryd.
PRIME COMPUTER LANCIERT MIETMODELL
Die lüfterlosen Mini-PCs und Server des St.Galler Herstellers Prime Computer kann man jetzt auch mieten. Das neue Mietmodell bietet Prime Computer in Kooperation mit dem internationalen
Technologiedienstleister CHG-
Meridian an.
LEHRMITTELVERLAG GEWINNT WORLDDIDACAWARDS
Das crossmediale Lehrmittel «zikzak» und das Online-Tool «Schulsportplaner» wurden mit dem 19. WorlddidacAward ausgezeichnet. Der Lehrmittelverlag St.Gallen mit Sitz in Rorschach ist ein Dienstleistungsunternehmen für die Schulen des Kantons St.Gallen und der ganzen Deutschschweiz. Er entwi-
ckelt Lehrmittel, Lern-Applikationen und Lernfördersysteme für die Volks-
schule.
NEOVAC, WINTERHALTER + FENNER UND NAMICS GEWINNEN BRONZE
Schweiz Tourismus gewinnt den Titel «Master of Swiss Web 2020»: An der
Award Night sind 82 Projekte mit Gold, Silber und Bronze ausgezeich-
net worden. Unter den Bronzegewin-
nern sind auch die Projekte der Oberrieter NeoVac ATA
AG und der Winterhalter +
Fenner AG aus St.Gallen.
Die Namics AG, ebenfalls aus St.Gallen, hat ein Projekt für
Amag Clyde gestaltet, das auch mit
Bronze ausgezeichnet wurde. Das
Projekt von Winterhalter + Fenner wurde von der Valantic CEC
Schweiz AG umgesetzt, die auch in St.Gallen domiziliert ist.
«CYBER SECURITY»AUSBILDUNG AN DER OST
Das Lehrangebot der Fachhochschule OST im Bereich «Cyber Security» wurde stark ausgebaut und ist nicht nur fester Bestandteil des Studiengangs Informatik. Zusätzliche Weiterbildungsangebote und die einzigartige Laborinfrastruktur ermöglichen Studenten und Kursteilnehmern, sich auf praxiso-
rientierte Weise mit den technischen Herausforderungen der IT-Sicherheit
auseinanderzusetzen.
Der «ICT Young Professional Award» in der Kategorie «Beste Berufsmeisterschaft» geht in diesem Jahr an Timon Frey. Der Lehrling, der seine Ausbil-
dung bei der Ivoclar Vivadent in Schaan absolviert, ist Schweizermeister in der Disziplin «IT Network
Systems Administration» (Systemtechnik). An den nationalen Berufsmeisterschaften ICTskills2020 im September hat der Grabser mit 91,7 Punkten über alle ICT-Disziplinen hinweg die höchste Punktzahl erreicht.
BODENSEE-HOCHSCHULE SUCHT CYBER-TALENTE
Die Internationale Bodensee-Hochschule möchte Fachkräfte aus dem IT-Bereich mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt bringen. Dazu lanciert
sie Ende November die Initiative
cyberTALENTS Bodensee. Die IBH arbeitet dazu mit dem in Konstanz ansässigen länderübergreifenden Netzwerk für Digitalexperten am Bodensee, cyberLAGO, zusammen.
ACREVIS KOOPERIERT MIT ALTOO
Die St.Galler Acrevis Bank AG und das Zuger Fintech-Unternehmen Altoo AG haben eine Partnerschaft für eine digitale Vermögensplattform besiegelt. Acrevis ermöglicht dadurch Vermögensverwaltern, Stiftungen und Family Offices den Zugang zur AltooWealth-Platform, die ihnen Transparenz und Kontrolle über ihr gesamtes Vermögen bietet.
Alle Digitalnews der Ostschweiz auf eastdigital.ch
Der Hub east#digital der LEADER-Herausgeberin MetroComm AG begleitet den digitalen Wandel der Ostschweiz – mit der News-, Job- und Eventplattform eastdigital.ch, mit dem east#digital-Magazin und der east#digital conference.
www.facebook.com/eastdigital.ch
Die linke Seite:
Klimaschutz – ein Gebot der Stunde
Im Herbst war ich einige Tage in den Glarner Bergen auf einer Wandertour. So eindrucksvoll die Wanderungen waren, einige Wege konnten wir nicht begehen: Die Glarner Behörden haben sie gesperrt, da es dort immer wieder zu Hangrutschen kommt. Die Folgen des Klimawandels spüren wir überall ganz direkt.
Wir müssen etwas ändern, bevor es zu spät ist. Eine breite Allianz hat im Parlament eine gut abgestützte und ausgewogene Revision des CO2-Gesetzes erarbeitet. Der Klimajugend geht das Paket zwar zu wenig weit. Sie will die Klimaziele und Netto-Null bis 2030 erreichen. Damit haben die jungen Leute Recht. Aber weitergehendere Massnahmen, die in einer Volksabstimmung keine Mehrheit finden, werfen uns nur wieder zurück. Das Parlament hat sich an der Machbarkeit orientiert und sich für ein schrittweises Vorwärtsgehen entschieden. Das CO2-Gesetz bringt umsetzbare Lösungen und sowohl für die Bevölkerung wie auch für die Wirtschaft Verbesserungen. Das ist kluge, mit Anreizen verbundene Lenkungspolitik. Eine sinnvolle Klimapolitik schützt nicht nur unsere Lebensgrundlagen, sondern schafft auch neue Arbeitsplätze. Ein der Teil der Abgaben, etwa jene auf Flugreisen, wird an die Bevölkerung zurückverteilt. Einkommensschwache Haushalte werden also nicht übermässig belastet und werden unter dem Strich mit einem zurückhaltenden Konsum gar besser fahren. Ein anderer Teil der Abgaben fliesst in den Klimafonds. Damit sollen klimafreundliche Massnahmen finanziert werden. Mit dem Gebäudeerneuerungsprogramm wird die Sanierung alter Gebäudehüllen und der Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch CO2-neutrale Systeme gefördert. Das ist wichtig, denn hier werden rund 40 Prozent der klimaschädlichen Gase verursacht. Das CO2-Gesetz ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung – für das Klima, die Menschen und die Wirtschaft. Im Parlament haben wir heftig über dieses Gesetz debattiert. Es nun aufs Spiel zu setzen, nützt niemandem, weder dem Klima noch der Wirtschaft.
Die rechte Seite:
Klimaschutz: Ja – Bevormundung: Nein
Die Klima- und Umweltpolitik geht uns alle an. Deshalb setzte ich mich in verschiedenen Funktionen für eine vernünftige, nachhaltige Umweltpolitik ein. Dazu zähle ich den Ersatz von fossilen Heizungen oder die Einrichtung von Photovoltaik- und anderen innovativen Energieanlagen.
Als Kantonsrat durfte ich vor wenigen Wochen die Kommission präsidieren, welche die Energiestrategie 2021 bis 2030 des Kantons St.Gallen diskutiert hat und das Energiekonzept 2021-2030 einstimmig unterstützt. Es legt Ziele und Massnahmen fest, mit denen der CO2-Ausstoss weiter gesenkt, die Energieeffizienz erhöht und den Zuwachs des Strombedarfs gebremst werden kann. Mit einem Kredit von 25 Millionen Franken sollen energetische Modernisierungen von Gebäuden weiterhin gefördert werden können. Ich unterstütze aber das Referendum zum CO2-Gesetz, das im eidg. Parlament eine Mehrheit gefunden hat. Denn es führt zu massiv höheren Steuern und Abgaben, welche die Landbevölkerung und den Mittelstand besonders hart treffen. Es ist deshalb wichtig, dass wir dieses teure Gesetz zur Abstimmung bringen können! Im Gegensatz zu meinen anderen Engagements besteht das geplante CO2-Gesetz vor allem aus Verboten und Abgaben. Ich bin überzeugt, dass mit Verhaltensökonomie viel mehr erreicht werden kann: Die Energieverbraucher müssen aus Überzeugung einen bewussteren Umgang pflegen. Darauf baut auch der Kanton St.Gallen in seiner geplanten Energiestrategie. Das nationale CO2-Gesetz belastet uns ganz unterschiedlich: Familien, Auto-Pendler und die Land- und Bergbevölkerungen werden stärker unter den neuen Abgaben leiden als ÖVBenutzer und die Stadtbevölkerung. Industrie- und Gewerbebetriebe mit hohem Energieverbrauch wie beispielsweise Bäckereien werden stärker zur Kasse gebeten als Banken oder Werbeagenturen. Der Weg hin zur angestrebten Klimaneutralität ist nur über Forschung, Innovation und nachhaltige Anreizsysteme und nicht über Verbote, Vorschriften und neue Steuern möglich.
Barbara Gysi Nationalrätin, Vizepräsidentin SP Schweiz Michael Götte Fraktionspräsident SVP St.Gallen Gemeindepräsident Tübach