metropolitan Inside - November/Dezember 2013

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Lifestyle & Trends in der Metropolregion

Rhein-Neckar 6 / 2013

November / Dezember

Inside

3 Euro

Süße Verführungen: Die Schokoladenseite der Metropolregion  Leute: Katzenberger jetzt im Krimiformat Genießen in Ludwigshafen: Beim Kaffee erste Sahne  Auf einen Cappuccino: Ex-Kanzler-Sohn Walter Kohl  Todestrieb: Die dunklen Ecken von Mannheim im Krimi  Der Palatinator: Chako auf Tour  Lichterglanz: Die schönsten Weihnachtsmärkte.


Inhalt

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3 Editorial 6 Neuland

6 News aus der Metropolregion

8 Lichtblick

8 Kalte Schönheit

10 Leute 10 Katzenberger auf dem Karrieresprung

12 Story 12 Beim Kaffee in der Region erste Sahne 15 Einfach röstlich – Die besten Adressen

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16 Porträt

24 Wohnen & Leben

16 Auf einen Cappuccino mit Ex-Kanzler-Sohn Walter Kohl

24 Gesunde Wärme schafft neues Wohngefühl

18 Glanzlichter 18

Die Weihnachtsmärkte der Region

22 Küchen & Wohnen 22 Keine Gerüch(t)e-Küche mehr?

26 Laminat mit Struktur

29 Beauty & Wellness 29 Wohlfühlzeit in Bad König 30 Badeerlebnis mit Umwelteffekt in Landau 32 Wo Wellness Spaß macht 34 Ein kleiner Pieks für die Gesundheit 37 Öffnen Sie das Tor zur Seele


Inhalt

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52 40

38 Mode 38 Designorientierte Zukunft – Modeschule Kehrer 39 Dirndl sind im Trend

40 Essen & Genießen 40 Neue Restaurants-serviert von der Espresso-Redaktion 42 Der Essigdoktor aus Venningen 48 Die Schokoladenseite der Metropolregion 50

Buch-Tipp: 52 Sonntagskuchen.

52 Besuch auf dem Ziegenhof – Wo meckern zum Geschäft wird

6 Event-Highlights 5 & Event-Tipps 58 Afrika kommt nach Mannheim 60 Cirque de Soleil in der SAP Arena 62 Chako jetzt Palatinator 64 Worms im Advent

66 Kunst & Kultur 66 Hambacher Fest-Bankett

68 Reiseträume 68 Istanbul – Zwischen 1001 Nacht und großer Zukunft 74 Von Mannheim nach Marseille

78 Buchtipp 78 Nora Schwarz: Todestrieb

80 Ausflugsziel 80 Schlechtwetter-Tipp: Technik-Museen in Speyer und Sinsheim

82 Impressum

54 Schlössel –Kulinarischer Treffpunkt

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der Fotograf harald kröher zeigt uns die pfalz – wie wir sie noch nie gesehen haben

kalte schönheit Wenn die Körpertemperatur auf unter 35 Grad abfällt, besteht Lebensgefahr. Vielleicht hätte Harald Kröher an diesem traumhaften Wintermorgen nicht in diesen Hubschrauber steigen sollen. Vielleicht hätte er sich nicht bei 20 Grad minus draußen auf die Kufen des Helikopters stellen sollen, um zwei Stunden lang wie im Rausch zu fotografieren. Doch dann wäre nicht dieses spektakuläre Bild entstanden. Ein Bild, das uns die Pfalz aus einer noch nie gesehenen Perspektive zeigt: im Vordergrund der 1909 erbaute Luitpoldturm auf dem 610 Meter hohen Weißenberg, im Hintergrund das bewaldete Gipfelmeer des Biosphärenreservats Pfälzer Wald und am Horizont die Schichtung einer Kalt- und einer Warmfront – die ein fast unwirkliches, kaltes Licht verursacht. So kalt, dass Harald Kröher nach der Landung mit starker Unterkühlung ins Krankenhaus musste – trotz spezieller Thermokleidung. Dass er diesen Flug gemacht hat, bereut der Profifotograf dennoch nicht. Beim „Super Circuit“, dem weltweit größten Fotokunstwettbewerb, wurde der Pfälzer mit zwei Goldmedaillen ausgezeichnet. Er ist aber nicht nur erfolgreicher Landschaftsfotograf, sondern sein Interesse gilt auch der Inszenierung von Mensch und Natur. Auch in Sachen Modefotografie hat er eine eigene Handschrift entwickelt. In seiner Heimatstadt Pirmasens hat Harald Kröher die „Fototage“ inszeniert. 2011 zeigten 140 Fotografen aus zwölf Ländern ihre Arbeiten, 2014 ist eine Neuauflage in Planung. Und wenn es jetzt wieder Winter wird, kann es durchaus sein, dass wieder ein Helikopter über dem Pfälzerwald kreist – auf der Suche nach kalter Schönheit. Mehr Infos zur Arbeit von Harald Kröher gibt es auf: www.stileben-online.de


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Story


Story

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Zu Gast beim Mohrbacher in Ludwigshafen

Beim Kaffee in der Region erste Sahne In der Mundenheimer Straße 233 ist die Welt noch in Ordnung. Es weht hier ein Hauch der guten, alten Zeit und man kann ihn wirklich riechen. Privat-Kaffee-Rösterei ist da geschrieben. Gegründet im Jahr 1924. Direkt am Schaufenster des Ladengeschäftes stehen die nostalgischen silbernen Mühlen mit Schwungrädern von einst. Hinter der Verkaufstheke glänzen bronzene Schütten, in Regalen stehen Konfitüren- und Honiggläser, es locken leckere Pralinen. Und ein intensiver, angenehmer Duft von Kaffeebohnen zieht in die Nase. „Wir führen hier eine große Auswahl an Premiumprodukten mit über 35 Kaffeesorten, Mischungen und Espresso“, berichtet Seniorchef Winfried Bischof. „Unser Kundenkreis rekrutiert sich dabei hauptsächlich aus der Rhein-Neckar-Region. Das sind viele Privatkunden, die auch in unser Verkaufsgeschäft kommen. Wir beliefern aber auch Cafés und Konditoreien, Feinkostläden, Restaurants und Hotels oder Weingüter, dies im Umkreis von rund 100 Kilometern.“ Die Kaffeesorten der H. Mohrbacher KG kann man dazu über den Online-Verkauf ordern. Das Familienunternehmen versendet seine Produkte deutschlandweit, nach München wie nach Berlin und sogar in die KaffeerösterHochburg Bremen. Aber auch international hat man seine Anhänger. „Unser Versand erfolgt heute in viele Länder Europas“, berichtet Winfried Bischof. Und noch mehr: „Wir beliefern auch eine deutsche Bäckerei in New Jersey in den USA und haben so-

gar einen Kunden im sibirischen Tomsk“, erzählt der 82-Jährige. „Dieser Russe hat in Deutschland Kaffees getestet und ist durch Zufall auf uns gestoßen.“ Der Mann war sogleich überzeugt. „Wir sind der Geheimtipp für Kaffee-Kultur“, strahlt Winfried Bischof. Der Erfolg des Hauses kommt jedoch nicht von ungefähr. Er ist das Resultat von harter Arbeit und Qualitätsdenken über Jahrzehnte. „Die Geschichte begann 1924 mit der K-Frage des Firmengründers Hans Mohrbacher, dem Vater meiner Frau Felicitas“, erzählt Winfried Bischof. „Er stellte sich nach einer kaufmännischen Ausbildung bei der Firma Röchling die Frage: Kohle oder Kaffee?“. Hans Mohrbacher entschloss sich für letzteres Produkt, erwarb ein Anwesen in der Mundenheimer Straße 233, kaufte einen koksbefeuerten Röster und startete seine Kaffeerösterei. „Mein Schwiegervater betrieb dazu hier noch sein Ladengeschäft

und fuhr daneben regelmäßig seinen Kaffee mit einem Fahrrad mit Ladefläche nach Mannheim zum Verkauf“, teilt Winfried Bischof mit. Es folgten jedoch harte Zeiten. Bei einem der beiden letzten Luftangriffe auf Ludwigshafen im Februar 1945 wurde das Firmen-Anwesen in der Mundenheimer Straße total ausgebombt. Nach dem Krieg begann das Familienunternehmen sofort mit dem Wiederaufbau. Mühsam wurden aus dem Schutt Steine abgeklopft und das Gebäude sukzessive wieder aufgebaut. Im Jahr 1949 stellte Mohrbacher eine neue Röstmaschine auf und betrieb das Geschäft weiter. Am 1. Mai 1954 stieg dann Winfried Bischof in das Familienunternehmen ein. „Das war der Tag der Verlobung mit meiner Frau Felicitas“, erinnert sich der heutige Seniorchef, der nach wie vor als Geschäftsführer fungiert. Auch Felicitas Bischof steht noch heute im Verkaufsraum. Die Firmenleitung haben die beiden aber vor zwölf Jahren offiziell

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Essen & Genießen

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Restaurant-Tipp Drang nach oben: Der junge Koch Robert Rädel im neuen Restaurant Oben

Restaurant Oben In Lingental bei Leimen wurde ein altes Landgut stilsicher saniert. Ein Glück für Feinschmecker, das Restaurant Oben will mit frischen Ideen nach ganz oben. Endlich! Endlich versteht es ein Koch, mehr als nur Geschmack auf den Teller zu bringen. Düfte sind doch so wichtig! Was die Parfümeure längst erkannt haben, setzt sich jetzt auch langsam in guten Küchen durch: Die Nase isst mit. Wenn der „Schwebende Wald“ auf den Tisch kommt, denkt man: Stehe ich jetzt mitten in einem Steinpilz-Claim? Der Duft, der aus der gläsernen, doppelbodigen Wunderkugel emporsteigt, ist unwirklich verlockend. Eine leichte Creme von Steinpilzen, dazu ausgesuchte, scharf angebratene Steinpilzscheiben, das geräucherte Reh, ganz fein aufge-

schnitten und mit einem Rauchsalzmantel überzogen, alles auf einem Moosbett, schön anzuschauen und so wunderbar gut. Aber wir sollten von vorne beginnen, ein paar Worte zum neuen Restaurant verlieren. Das Landgut Lingental liegt auf einer Bergkuppe im Kraichgau. Mit viel Leidenschaft wurde in einem wunderbar restaurierten Anwesen ein Ensemble gastronomischer Betriebe eröffnet. Neben dem „Oben“ auch eine Patisserie, eine Vinothek, ein Café und ein Blumenladen. Das Restaurant erinnert mit seinem ländlichen Chic irgendwie an Kitzbühel und strahlt eine Wärme aus,

die nicht nur vom offenen Kamin ausgeht. Die blanken Holztische wunderschön eingedeckt, die Kronleuchter aus in sich verschlungenen Hirschgeweihen. Hier wird auf jedes Detail geachtet. Dazu der liebevolle Service von Bettina Thiel und Robert Rädel. Sein Küchenstil? Eine produktorientierte, aromenreiche und kreative Küche auf höchstem Niveau. Zum „Schwebenden Wald“ gibt es geräuchertes Rehtatar, die Karotte in Entenfett gegart, Aprikose und einen lockeren Haselnussbiskuit. Dann ein sous-vide gegarter Kabeljau und ein kräftiger Ochsenschwanz mit Bete, Selleriecreme und Laugenknödel. Die Kurze Rippe vom Rind (36 Stunden bei 63 Grad gegart), traumhaft zart. Zum Schluss Naschwerk: Götterbaumhonig von Thomas Kalb mit Sauerklee, Waldheidelbeeren und Hefe. Ja, wir waren hier ganz oben, im Oben, im neuen kulinarischen Himmel über dem Kraichgau. Und wenn wir wieder hierherkommen, dann wird aus der Glas­kugel vielleicht Trüffelduft oder auch eine Meeresbrise entströmen. Wäre doch was Herr Rädel. Oder? Menüs € 66.- (sechs Gänge) und € 111.- (acht Gänge), Vorspeisen € 17.– bis € 23.–, Hauptgerichte € 28.– bis € 36.–, Desserts € 9.– bis € 13.–, Flaschenweine ab € 30.– Lingentaler Hof 2 | Lingental Tel. 06224 9210931 www.landgut-lingental.de Dienstag bis Samstag ab 18 Uhr,  Sonntag & Montag bis ca. 23 Uhr

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Essen & Genießen

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Neues aus der Gastroszene Urbanes Bistro-Feeling in der Heidelberger Altstadt

Pilgrim Man muss nicht wie englische Siedler mit der Mayflower über den Neckar schippern, um zum Pilgrim an die Heidelberger Uferstraße zu kommen. Das nach den Siedlern benannte Bistro ist der neueste Coup von Benjamin Foerstner, dem Macher des Restaurants Carl Theodor nahe der Alten Brücke. Im stylischen Gastraum mit dunklen Holzmöbeln kommt Großstadtgefühl auf. Egal ob Frühstück, Mittagessen oder abends einen Drink mit einer Kleinigkeit zu Essen, im Pilgrim ist man immer richtig. Sehr zart gegrillt auf einem heißen Stein ist das Roastbeef vom Pommerschen Rind (€ 22.50). Ideal begleitet wird es von einem Glas Castillos Rioja (0,2l € 5,80). Uferstraße 4 · Heidelberg · www.pilgrim-bistro.de Gold für die Braumanufaktur Welde

No.1 in Sachen Bier Die Badische Braumanufaktur Welde durfte sich auch in diesem Jahr über die höchsten Auszeichnungen der Branche freuen. Von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) erhielt die familiengeführte Braumanufaktur, die seit 1752 für traditionelle und innovative Braukunst steht, den renommierten „Preis der Besten 2013 in Gold“ für langjährige hervorragende Produktqualität. Eine weitere Goldmedaille erhielt die Brauerei in Stockholm bei der internationalen Qualitätsauswahl „Monde Sélection 2013“ für ihr Spitzenbier, das Welde No1 Premium Pils. Die Auszeichnung bestätigt, dass es der Gerstensaft aus der tanzenden Flasche mit den weltweit besten Bieren aufnehmen kann. www.welde.de

espresso 2014 – der neue Gastroguide für die Metropolregion ist da

Die neue Schärfe Am 22. November erscheint espresso 2014 – die neue, 17. Ausgabe des großen Gastro-Guides für die Metropolregion. Über 300 Restaurants wurden von der Redaktion neu bewertet. Die 17. Ausgabe, die in Kooperation mit metropolitan Inside entstanden ist, schlägt mit neuem Layout neue Seiten auf. Die besten Adressen des Jahres sind erstmals zu einer TOP 100-Hotlist zusammengefasst. Über 200 weitere Empfehlungen geben Auskunft darüber, wo es sich 2014 lohnt, einen Tisch zu reservieren. Über 20 neu eröffnete Restaurants sind zum ersten Mal dabei. Besonders in der Rubrik „Gourmet“ gibt es viel Bewegung und einen Generationenwechsel. 28, 29, 31, 32, 36. Das sind keine Lottozahlen – sondern das Alter der neuen, jungen Restaurant-Chefs, die 2014 neuen Drive in die kulinarische Landschaft der Region bringen. Die Bastionen der „alten“ Feinschmecker-Hochburgen wie die Alte Pfarrey in Neuleiningen, das Da Gianni und das Dobler‘s in Mannheim oder die Krone in Herxheim-Hayna stehen und bieten Top-Qualität, aber es erscheinen junge Köche auf der Szene, die mit neuen Konzepten andere Wege gehen. Dank Akteuren wie Robert Rädel im Restaurant Oben in Lingental, Benjamin Peifer im Neustadter Urgestein, Axel Krause im Ketschauer Hof, Marcus Schleicher im Strahlenberger Hof, Max Stoll mit dem Restaurant Bistronauten in Leutershausen oder auch Tristan Brandt mit dem neuen Restaurant Opus V in Mannheim (Testbericht in der nächsten metropolitan-Ausgabe) wird das Ausgehen für Feinschmecker 2014 richtig spannend. Aber natürlich sind in espresso 2014 auch wieder die neusten und besten Allround-Restaurants, die besten Weinstuben und Weinbars und die schönsten Bistros und Cafés und lässigsten Bars gelistet. Espresso ist unverzichtbarer Guide für das gepflegte Ausgehen in der Metropolregion.

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Essen & Genießen

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SüSSe VerSuchungen

Die Schokoladenseite der Metropolregion Die Metropolregion hat wahrlich ihre Schokoladenseite. Süße Verführungen gibt es in fast jeder Stadt. Immer mehr Confiserien und Chocolaterien lassen uns dahinschmelzen. Es ist eines der sinnlichsten Genussmittel: Schokolade bietet ein Geschmackserlebnis in vollendeter Harmonie. Ob in variantenreicher Tafelform oder als erlesene Praline – wenn sie auf der Zunge zart zerschmilzt, löst sie wahre Glücksgefühle aus. Schokolade enthält zahlreiche Substanzen, die sich positiv auf Körper und Geist auswirken. Ihre Herstellung erfolgt heute zwar meist in industriellem Stil, es gibt indes noch immer kleine, aber feine Manufakturen, beispielsweise an der Weinstraße, wo zwei Chocolaterien mit filigraner Handwerkskunst und Kreativität leckere und originelle Naschereien zaubern.

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Er ist wirklich zuckersüß, der kleine Gartenzwerg mit seinem Handy. Nicht unbedingt, weil er so schelmisch daliegt, vielmehr weil der niedliche Kerl voll aus Schokolade besteht. Im nostalgisch-anheimelnden Verkaufsraum der Chocolaterie Stoffel in Bobenheim am Berg finden sich viele höchst originelle Produkte. Die Geschichte des Familienunternehmens begann bereits vor genau 120 Jahren. „Im Jahr 1893 ist mein Urgroßvater Walter-Friedrich aus der Schweiz nach Bad Dürkheim gekommen“, erzählt Jan Stoffel, der heutige Vertriebsleiter. „Der Liebe wegen.“ Uropa Stoffel ehelichte hier seine Pfäl-

zerin. Und hatte als Eidgenosse etwas Standesgemäßes aus dem Alpenland mitgebracht: eine Rezeptur für Schokolade. Der nächste Schritt war dann mehr als logisch. Karl-Friedrich Stoffel eröffnete in Bad Dürkheim sogleich ein Schokoladengeschäft. Über 40 verschiedene Sorten Schokolade stellt das Bobenheimer Familienunternehmen heute her, dazugekommen sind auch Pralinen. Obwohl die Chocolaterie Stoffel auch modernere Varianten wie Lavendelgeschmack im Sortiment hat, ist man hier eher klassisch aufgestellt – Champagner- oder Riesling-Trüffel finden guten Absatz. Für die Qualität sorgen


Essen & Genießen

Zu einem Mekka der Schokoladen-Genießer ist seit mehreren Jahren der „Petit Salon du Chocolat“ im Neustadter Saalbau Theater geworden. Im nächsten Jahr treffen sich alle Nascher wieder am 15. und 16. März, zum achten Mal. Aus Frankreich und Deutschland kommen die Chocolatiers in die Pfalz, um ihre Kunstwerke zu zeigen.

Konditormeister Peter Borchert und Philippe Passeron, Maître de Chocolat aus Nizza. „Unser großer Vorteil ist die Frische unserer Produkte“, teilt Jan Stoffel mit. Nur wenige Kilometer von Bobenheim am Berg entfernt, in Freinsheim, ist die Chocolaterie Meyer beheimatet. Auch sie bietet handgefertigte Schokoladen- und vor allem Pralinenkreationen an. „Die Praline hat immer noch etwas von einem Oma-Image“, meint Firmeninhaber Timo Meyer. „Sie ist aber sexy und mit neuen Geschmacksrichtungen trendy und lecker.“ Daher hat er sich besonders dieser Thematik gewidmet. Mit ansehnlichem Ergebnis. Im in Japanrot und mit Kronleuchtern chic gestalteten Verkaufsraum versprechen die Schildchen vor den Leckereien in der Theke höchsten Gaumenkitzel: Da konkurrieren Tahiti-Vanille-Trüffel mit Venezuela-Trüffel auf Cassis-Gelee, die Aprikosen-Thymian-Praline oder die RieslingVariante machen die Wahl nicht leichter. 2008 hat Timo Meyer zusammen mit seiner Frau Tina seine Chocolaterie in Freinsheim eröffnet. Die Grundsubstanz, die Schokolade, beziehen die Meyers von einem kleinen traditionellen Schokoladenhersteller in der Schweiz, der Max Fechlin AG. Die gelieferte Maracaibo Clasificado wurde von der italienischen Accademia Maestri Pasticceri zur besten Schokolade der Welt gewählt. Bei den Meyers hält ebenfalls der Trend mit der Kombination Wein und Schokolade an. „Ob Spätburgunder, Rotweincuvée, Riesling oder weiße Beerenauslese – Wein und Schokolade sind sich durchaus ähnlich und harmonieren miteinander“, urteilt Timo Meyer. Mit dem Sinnesphysiologen Dr. Steffen Michler vom Haus

der guten Weine wurde daher eine Serie von weinaffinen Schokoladen mit speziellen Würznoten entwickelt. Als Partner verschiedener Pfälzer Weingüter produziert die Freinsheimer Chocolaterie für diese feinen Naschereien. n Michael Hörskens

SüSSe AdreSSen chocolaterie Stoffel Leininger Str. 19 67273 Bobenheim am Berg Tel. 06353 93062 Freinsheimer chocolaterie reiboldstr. 4 67251 Freinsheim Tel. 06353 915345 chokolat noir L8,4 68161 Mannheim Tel. 0621 39749944 chocolaterie rebert im engelhorn-Modehaus O5 68161 Mannheim chocolaterie St.Anna no 1 St. Anna Gasse 1 69117 Heidelberg Tel. 06221 4340087 chocolaterie roco Hauptstr. 6 69117 Heidelberg Tel. 06221 434680 chocolaterie cAcAO Burgenpassage Hauptstr. 106 69469 Weinheim Tel. 06201 879879


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Essen & Genießen

Advertorial

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Ein außergewöhnliches Kleinod bereichert die Pfälzer Topgastronomie In Oberotterbach wird nordeuropäische Küche zum kulinarischen Erlebnis. Wie Perlen an einer Kette reihen sich die Toprestaurants entlang der Deutschen Weinstraße. Ziemlich am Anfang dieser Kette, in Oberotterbach zwischen Schweigen und Bad Bergzabern, hat Margit Düppre dieser edlen Kette eine ganz besondere Perle hinzugefügt: das Schlössl Oberotterbach. Es besticht durch seine schlichte Eleganz und viel Liebe zum Detail. Zum edlen, aber dezenten Ambiente passt die ausgezeichnete Küche des Hauses. Ihr Stil ist so klar und präzise, wie man es in der eher üppigen Pfalz zunächst nicht erwartet. Das hat seinen Grund: Küchenchef Sven Niederbremer. Der Norddeutsche ist nahezu frei von den Einflüssen der süddeutschen oder französischen Küche und bringt damit eine neue Komponente in die Gastronomielandschaft der Region.

Zeitschrift „Der Feinschmecker“ führte seine Restaurants unter den besten Fischrestaurants Deutschlands. Niederbremer selbst beschreibt seine Küche schlicht als Handwerk, das danach strebt zu begeistern. Geschmack zählt dabei grundsätzlich mehr als die Show. Dennoch schafft er es mit seiner außergewöhnlichen Art des Anrichtens, die Aufmerksamkeit seiner Gäste auf die einzelnen Komponenten der Gerichte zu lenken. Mit Hilfe von aromatischen Essenzen und Reduktionen wird sein Menü zum Gesamtkunstwerk. Es vermittelt dem Gast immer neue Eindrücke von vermeintlich Bekanntem – eine kulinarische Bereicherung für die Region.

nordisches understatement – geschmack zählt mehr als Show

Die Pfalz hat es dem 40-jährigen angetan. Als er vor einem Jahr auf das Projekt aufmerksam gemacht wurde, zögerte er nicht und zog von Bremen in die Südpfalz. Diese Entscheidung bereut er bis heute nicht. Was auch an den Pfälzer Weinen liegt, die seine Küche ideal ergänzen. Eine repräsentative Auswahl an Pfälzer Gewächsen findet sich schon jetzt im Weinkeller des Schlössl. Das Angebot soll aber weiter ausgebaut werden, weshalb sich der Küchenchef den Sommelier Marcel Heid an seine Seite geholt hat. Heid bietet regelmäßig Winzer-Gourmet-Menüs mit namhaften Winzern an.

In seinen Gerichten verarbeitet Niederbremer neben besten Zutaten seinen gesamten Erfahrungsschatz. Der ist beachtlich. Niederbremer war schon im renommierten Restaurant Schloss Reinhartshausen tätig, bevor ihn sein Weg zu verschiedenen Stationen in die USA und nach Südafrika führte. Dort gehörten seine Restaurants zu den Besten des Landes. Er selbst wurde 2005 zu einem der zehn besten Köche in ganz Afrika gekürt. Natürlich blieb sein Können auch in Deutschland nicht unentdeckt. Die

harmonisches gesamtpaket aus Speisen, Wein & Service überzeugt

Überhaupt besteht die Speisekarte aus einem einzigen Menü. Der Gast muss sich aber keine Sorgen machen, denn das 9 Gang Tasting Menü lässt sich nach Wunsch um einige Gänge reduzieren. Es fällt jedoch nicht leicht, auf eine der abwechslungsreich arrangierten Speisen zu verzichten. Hier hilft der freundliche Service. Und auch sonst begleitet er die Gäste unaufdringlich und aufmerksam zugleich durch den Abend. Das Team um Sven Niederbremer hatte sich vorgenommen, eine kulinarische Ergänzung der Pfalz zu werden. Dieses Ziel wurde erreicht. Das Schlössl ist schon jetzt eine Bereicherung für die an kulinarischen Höhepunkten nicht gerade arme Pfalz. Diese Leistung belohnte „Der Feinschmecker“ bereits im ersten Jahr mit einer sehr guten Wertung von drei Fs. Für das Schlössl ist das die erste Auszeichnung, aber sicherlich nicht die letzte. n

Schlössl Weinstraße 6 76889 Oberotterbach Tel. 06342 923 23-0 info@schloessl-suedpfalz.de www.schloessl-suedpfalz.de Öffnungszeiten: restaurant Mi. bis do. 18 – 22 uhr Fr. bis So. 12 – 14.30 uhr, 18 – 22 uhr (hotel durchgehend geöffnet)

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Eventhighlights

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eventhighlights in der Metropolregion rhein-neckar

Nur DaS S BESTE Quidam

Worms grünstadt Frankenthal

Ludwigshafen Bad dürkheim Schifferstadt neustadt

Speyer edenkoben Annweiler

Landau

Bad Bergzabern

13. bis 17.11. | SAP Arena | Mannheim diese Show stellt die imagination des Menschen in den Mittelpunkt einer fantastischen Produktion mit Weltklasse-Akrobaten, Schauspielern und Sängern.

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haßloch

germersheim

rülzheim Kandel Wörth ein rh

Wormser Jazzpreis

django Asül

13.11. das Wormser | Worms Mit dem Preis, der 2003 von dem Wormser Jazzfreund Florian Gerster gestiftet wurde, wird in diesem Jahr der Kölner Saxophonist Stefan Karl Schmid ausgezeichnet, der zum Konzert anreist.

29.11. Alte Wollfabrik | Schwetzingen Seine Satirehiebe treffen ins Schwarze, jetzt bringt der Kabarettist die Schwetzinger mit dem neuen Programm „rückspiegel 2013“ zum Lachen.

eva rumpf

AidA night of the proms

22.11. galerie erlenwein | Bad Bergzabern die neustadter Künstlerin eva rumpf arbeitet mit keramischen und bildhauerischen Techniken und präsentiert bei ihrer vernissage Plastiken und zeichnungen.

5.12. SAP Arena | Mannheim Level 42-Bassist Mark King, Morten Harket von A-ha, Amy Macdonald, The Baseballs und John Miles sind die Stars der Jubiläumsausgabe

Afrika, Afrika 23. bis 25.11. rosengarten | Mannheim André Hellers neue Show vereint die Höhepunkte der zeltshow mit neuen, noch ungesehenen Attraktionen afrikanischer Kultur.

13. und 14.12. SAP Arena | Mannheim Finaleeee, o-ho-oh-ho... Ja, das wird bestimmt heftig, wenn der Bülent in seinem Heimatdorf das Finale seiner „Wilde Kreatürken“-Tour zelebriert. Also macht die Haare schön.

christmas on ice

Landauer Weihnachtscircus

25.11. bis 6.14. Karlsplatz | heidelberg Am Fuße des Heidelberger Schlosses können sich Pirouettendreher auf einer echten eisbahn verwirklichen. und Glühwein gibt es auch.

20.12. bis 5.1. Messegelände | Landau zum zwölften Mal heißt es „Manege frei“ in der glitzernden zeltstadt: mit Top-Artisten, Clowns und dressurpferden.

Bülent ceylan


Timm Thaler

Eventhighlights

oder Das verkaufte Lachen

rhein

Bensheim heppenheim

Bürstadt

Lorsch Lampertheim ilvesheim

Weinheim Viernheim Ladenburg Schriesheim

Mannheim

Buchen

Musical nach dem gleichnamigen Roman von James Krüss Buch von Markus Heitz Liedtexte von Markus Heitz und Xavier Naidoo Musik von Xavier Naidoo und Michael Herberger

eberbach r cka ne

eppelheim Schwetzingen hockenheim Walldorf

heidelberg

Mosbach

Leimen Wiesloch

Sinsheim

Weihnachts-Oratorium

Welt-Uraufführung 16. November 2013 Vorstellungen 22., 28. November 2013 6., 8., 13., 18., 27., 29., 31. Dezember 2013 4., 12., 19., 24., 26., 30. Januar 2014 | 2., 25. Februar 2014 Karten-Telefon: 06151 2811-600 www.staatstheater-darmstadt.de

21.12. und 1.1.14 dom | Speyer Gänsehaut garantiert: erstmals wird der gesamte sechsteilige zyklus von Bachs Weihnachtsoratorium im Speyerer dom aufgeführt.

der Palatinator 21.12. congressforum | Frankenthal Palatina ist das lateinische Wort für die Pfalz – und Chako Habekost ist de comedyantische Stimme seiner High-mat. Jetzt live mit dem neuen Programm „der Palatinator“.

Voice of germany 8.1. SAP Arena | Mannheim Auch ohne Xavier naidoo dürfte die neue Staffel von voice of Germany in der SAP Arena ein Kracher werden. Oder schaut er doch vorbei?

Michael Bublé 14.1. SAP Arena | Mannheim Seine lässige Mischung aus Swing, Pop, rock und Soul fasziniert Millionen von Fans – und jetzt singt er auch Mannheim ein Ständchen

Mundstuhl 25.1. Parktheater | Bensheim das ist auch schon ein „Ausnahmezustand“, wenn sich diese Hessen so weit in den Süden ihres Landes trauen. neues Programm! Medienpartner

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Reisefieber

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Architektur für das neue Marseille: das Kulturzentrum „Villa Mediteranée“ am Hafen

Wenn der Himmel voller Geigen hängt: „Champ harmonique“ – ein poetischer Parcours im Kulturhauptstadtjahr

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Spiegelt Geschichte: der „Mirroir géant“ im historischen Hafen


Reiseträume

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durch FrAnKreich MiT deM TgV Zur KuLTurhAuPTSTAdT

In Marseille gibt’s nicht nur Bouillabaisse Reisen Sie gerne mit der Bahn? Es muss ja nicht immer die deutsche sein. Wie wär´s mit einer Reise mit dem TGV zur noch amtierenden europäischen Kulturhauptstadt Marseille? Die 900 Kilometer sprintet der Hochgeschwindigkeitszug in sieben Stunden und sieben Minuten – aber es geht natürlich entspannter: mit Stopps in Städten, die sich an der Strecke wie an einer Perlenschnur aufreihen. Unglaublich, aber wahr. Es gibt sie noch: Züge, die pünktlich und zuverlässig fahren, nicht unter Personalmangel leiden, kostengünstige Sonder-Tickets anzubieten haben – und mit gutem Service selbst ein Stück Urlaub sind. Wir reden nicht von der zweiten Klasse im ICE, sondern von der ersten im TGV: Man sitzt bequem, um nicht zu sagen elegant, auch größer geratene Zeitgenossen haben genügend Beinfreiheit und, ganz wichtig, es steht ausreichend Platz für das Gepäck zur Verfügung, man braucht damit nicht die Gänge zu „verstopfen“. Die Zugbegleiter sind gut informiert, geben höflich Auskunft, manchmal sogar in deutsch, und leckere Häppchen gibt’s natürlich auch. Der Urlaub beginnt also schon mit dem Einstieg im Mannheimer Bahnhof. Doch kaum ist das das erste Glas Champagner getrunken, ist mit Straßburg die erste lohnende Station erreicht. Natürlich kennt (fast) jeder das Münster, den Markt, einige hervorragende Restaurants. Aber waren Sie auch schon mal im Tomi Ungerer Museum oder im historischen Weinkeller des Straßburger Hospizes? Ja, richtig

gelesen: Der Ende des 14. Jahrhunderts entstandene Keller gehört zum Hospiz, dem größten Grundbesitzer im Elsass. Zum einen, weil die Patienten in früheren Zeiten ihre Rechnungen auch mit Reben bezahlten, zum anderen, weil dieser vom Hospiz hergestellte Wein wiederum an die Kranken ausgeschenkt wurde. Heute beherbergt der Keller Meisterwerke der Küferei und neben den aktuellen guten Tropfen auch den ältesten Wein der Welt in einem Fass aus dem Jahre 1472. Lust auf mehr? Dann auf zum zauberhaft romantischen

Weihnachtsmarkt vor dem Münster, wo man nicht nur feinen Glühwein, sondern auch gutes Essen bekommt. Auf der Fahrt in den Süden bietet sich als nächste schnell und bequem zu erreichende Zwischenstation Besanon an. Die hoch über der Stadt liegende Zitadelle zählt zu den berühmtesten Bauwerken des bekannten Festungsbaumeisters Vauban und wurde 2008 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Fast 300.000 Besucher pro Jahr machen die hervorragend erhaltene Anlage, die einen wunderbaren Blick über die Stadt und

inFO der TGv fährt einmal am Tag von Frankfurt direkt nach Marseille. zwischenstopps sind möglich in Straßburg, Lyon, Avignon und Aix-en-Provence. die Bahn bietet abhängig von der verfügbarkeit ein europa-Spezial von eur 39.- an. Als Besitzer einer BahnCard 25 erhält man mit dem europaSpezial 25 % rabatt je richtung ab einem Fahrpreis von 59,– euro in der 2. Klasse bzw. 99,– euro in der 1. Klasse. An Bord des TGv kümmern sich gemischte Teams aus deutschen und französischen zugbegleitern um den Service. in der 1. Klasse sind zeitungen sowie eine kleine Mahlzeit inklusive. 320 km/h Höchstgeschwindigkeit. Spezielle Bereiche: Familienabteil, Wickeltisch, Bereich für großes Gepäck, verbesserter zugang für Personen mit eingeschränkter Mobilität.

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