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Konrad Willeit: Diakonats- und Priesterweihe in Nairobi
„Nicht dein, sondern sein Reich komme …“
… lässt Weihbischof David, der Weihbischof von Nairobi, die Weihekandidaten wissen!
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Ein Freudentag war der Sonntag, 25. Oktober 2020, allemal. Festtagsstimmung liegt in der Luft der Pfarre zu den Heiligen Josef und Maria in Shauri Moyo, Erzdiözese Nairobi. Trotz Corona und aller nötigen Einschränkungen werden an dem Tag sechs junge Josefs-Missionare zu Diakonen und einer zum Priester geweiht. International, wie die JosefsMissionare selbst, sind auch die Kandidaten: zwei aus Indien, einer von der Demokratischen Republik Kongo und drei von Kamerun. Am Tag zuvor hatten sie in der Kapelle des Priesterseminars der St. Josefs-Missionare in Nairobi den ewigen Missionseid abgelegt. Der Priesteramtskandidat Herman Menjuan stammt aus Malaysia. Er ist der erste Josefs-Missionar aus Malaysia und ist stolz darauf, nach 140 Jahren Missionsarbeit der Josefs-Missionare in Borneo selbst in ihre Gemeinschaft aufgenommen zu werden.
Msgr. David erinnert die sieben Kandidaten eindringlich, in ihrer Euphorie nicht den wahren Auftrag aus dem Auge zu verlieren. „Die Kirche, in der ihr arbeiten werdet, gibt es bereits. Eure Aufgabe ist es, an ihr weiterzubauen. Ihr sollt nicht mit eurem eigenen Evangelium kommen, eurer eigenen, persönlichen Botschaft, eurem eigenen Kirchenrecht… Nein! Ihr sollt an dem weiterbauen, was eure älteren Glaubensgeschwister begonnen haben. Vermittelt also nicht eigene Moden und Vorlieben, sondern führt das begonnene Werk eurer Glaubensvorfahren fort.“
An die sechs Diakone gerichtet, erinnert der Bischof: „Der Herr hat euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt. Als Diakone sollt ihr Christus dienen, den die Apostel als den Diener der Menschen kannten. Erfüllt Gottes Willen großherzig. So werdet ihr den Menschen und – in der Tat – der ganzen Menschheit dienen.“
An den zu weihenden Neupriester gewandt, sagte Weihbischof David: „Die Lehre, die du verkündest, soll wahre Nahrung für das Volk Gottes ¦ Konrad Willeit,
Vinzentinum,
Brixen
Oben:
Einzug der sechs Weihekandidaten für das Amt des Diakons und des Priesteramtkandidaten.
Oben:
Msgr. David während der Weihezeremonie.
Rechts:
Mit Freude zeigt sich der Neupriester Herman dem Volk.
sein. Dein Lebensbeispiel möge anziehend wirken für alle, die Christus suchen, damit du durch dein Reden und Tun an jenem Haus weiterbauen kannst, welches die Kirche Gottes ist. Erinnere dich, dass du aus dem Volk ausgewählt und beauftragt bist, für das Volk Gottes zu handeln. Deshalb erfülle deinen Anteil am Werk Christi und stelle die Sache Christi vor deine eigene.“ An die Gläubigen richtet der Bischof den Aufruf, den Berufungsauftrag dieser Männer aufmerksam zur Kenntnis zu nehmen und zu begleiten. Ihre Aufgabe sei es, das Wachstum der Kirche so zu fördern, dass diese zum Volk Gottes und zum Tempel des Heiligen Geistes werde. Darum sollen die Gläubigen ein förderliches Umfeld für das Wirken der Diakone und des Neupriesters ermöglichen und sich nicht ungebührlich in ihr persönliches Leben einmischen.
In einem Interview erzählt Neupriester Herman, dass sein Weg zum Priestertum weder ein gerader noch ein leichter gewesen ist. 2011 habe Mill Hill begonnen, in Borneo Kandidaten anzuwerben. Nach mehreren Jahren Studium der Philosophie in der Heimat sei er nach Kenia gekommen, habe zunächst das 2-jährige Pastoraljahr der Josefs-Missionare absolviert und anschließend das 4-jährige Studium der Theologie. Nun sei er froh, als Priester und Missionar arbeiten zu dürfen. Auch wenn seine Familie aufgrund der COVID-Reisebeschränkungen nicht persönlich bei seinem großen Fest anwesend sein kann, tröstet ihn doch die Tatsache, dass sie daheim mit Live-Übertragung an seiner Weihe teilnehmen können. In den nächsten Tagen wird Missionar Herman Menjuan für kurze Zeit nach Hause fahren, um mit seinen Lieben zu feiern und sich ein wenig zu erholen, bevor er den Missionsauftrag in Turda auf den Philippinen antreten wird.
Der Gottesdienst im St. Josefs-Missionshaus Brixen mit dem Rektor und der Hausgemeinschaft und mitgestaltet von der Chorgruppe findet am Freitag, 19. März 2021, Tag des hl. Josef, um 10.30 Uhr statt. Nachher gemeinsames Mittagessen.