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Einf端hrung Situation Analyse Konzeptentwicklung Entwurf
FISK UND CRAWFORD COAL PLANTS Im Herbst 2012 wurden die beiden letzten innerst채dtischen Kohlekraftwerke Chicagos nach langem Kampf zwischen B체rgerrechtsorganisationen und Betreibern abgeschaltet. Die Kraftwerke liegen im Industrieg체rtel am Chicago River, eines vier und das andere acht Kilometer vom Loop entfernt.
LOOP
FISK
CRAWFORD
ENDE EINER ÄRA Die Bürger der angrenzenden Wohnviertel kämpften schon seit vielen Jahren für die Stilllegung der Kraftwerke. Zwar waren sie wichtige Arbeitgeber, aber für die Anwohner vor allem Luftverschmutzer. Lungenkrankheiten und Tumore wurden dem Smog zugeschrieben. Die Bürger fingen an sich zu organisieren und die Demonstrationen nahmen immer größere Ausmaße an. Somit stieg nicht nur der Druck auf die Betreiber, sondern auch auf die lokale Politik. Schließlich wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt ein Langzeitplan entwickelt, welcher die Schließung der Kraftwerke Ende des Jahrzehnts vorsah. Kurz darauf erregte jedoch eine Studie der Harvard School of Public Health große Aufmerksamkeit, welche eine Verbindung zwischen der verschmutzten Luft und mehreren Todesfällen nachweisen konnte. Kurz darauf wurde der baldige „Shutdown“ der beiden Kraftwerke bekanntgegeben, eine Verbindung zwischen der Studie bzw. den Bürgerrechtsorganisationen und der Schließung jedoch von den Betreibern dementiert. Vielmehr seien neue Auflagen des Umweltschutzes und die stärker werdende Konkurrenz von Erdgas betriebenen Kraftwerken der Grund für die Schließung.
EINE ÜBERSCHRIFT IST AUCH WIHCTIG Scriptum bla blupp gediegen. Hula Hupp! Ich weiß es, oder nicht? Scriptum bla blupp gediegen. Hula Hupp! Ich weiß es, oder nicht? Scriptum bla blupp gediegen. Hula Hupp! Ich weiß es, oder nicht? Scriptum bla blupp gediegen. Hula Hupp! Ich weiß es, oder nicht? Scriptum bla blupp gediegen. Hula Hupp! Ich weiß es, oder nicht? Scriptum bla blupp gediegen. Hula Hupp! Ich weiß es, oder nicht? Scriptum bla blupp gediegen. Hula Hupp! Ich weiß es, oder nicht? Scriptum bla blupp gediegen. Hula Hupp! Ich weiß es, oder nicht? Scriptum bla blupp gediegen. Hula Hupp! Ich weiß es, oder nicht? Scriptum bla blupp gediegen.
DER CHICAGO RIVER 1948 wurde der „Illinois-Michigan-Kanal“ fertiggestellt, welcher den Chicago River mit dem Missisippi im Süden verbindet. Dadurch entstand neben der Zuganbindung eine weitere günstige Verkehrsroute für Chicago. Entlang des Flusses, bzw. des Kanals siedelte sich daher die Industrie an, welche auch für eine erhebliche Wasserverschmutzung verantwortlich war. Im Rahmen der Deindustrialisierung werden nun immer mehr Grundstücke am Chicago River frei und eine Revitalisierung bzw. Säuberung des Flusses ist von der Stadt geplant.
DAS ZONENMODELL Nach dem 1925 von der Chicagoer Schule entwickelten Zonenmodell gliedert sich die Stadt radial in Nutzungszonen. Im Laufe der Jahre ist jedoch durch die Verlagerung von Standorten und dem Abbau von Schwerindustrie eine st채rkere Durchmischung der Zonen entstanden. Trotzdem kann man sagen, dass das Kraftwerk in der Industriezone liegt, ges채umt von einkommensschwachen Wohnvierteln.
Wongebiete der Unterschicht, Schwerindustrie, Industrievororte
Industrie
Central Business District
FISK
DER INDUSTRIEKORRIDOR Die das Grundstück nördlich begrenzende Cermakstreet ist eine wichtige innerstädtische Ost-West Verbindung. Sie wird über große Abschitte von Gleisen gesäumt und bildet die Grenze zwischen Wohnviertel und Industriekorridor. So entsteht eine physiche und klar definierte Schwelle, welche die Gemeinden vom Wasser und den gegenüberliegenden und benachbarten Gemeinden trennt. Die vereinzelt auftretenden Brücken sind vorallem von logistischer Wichtigkeit und können einen Austausch der Gemeinden nicht leisten.
P.E.R.R.O - PILSEN ENVIRONMENTAL RIGHTS AND REFORM ORGANIZATION Die Bürgerrechtsorganisation P.E.R.R.O hat in Zusammenarbeit mit „Architecture for Humanity“ ein Booklet publiziert, in dem sie ihre Wünsche, Ziele und Forderungen an die Umnutzung des Areals formuliert und abstrakt darstellt. Quelle Bild: Fisk Generating Station - Final PERRO Booklet, 2012
ÖFFENTLICHES GRÜN Eine der wichtigsten Forderungen der Gemeinde ist die Erweiterung öffentlicher Grünflächen, denn Pilsen hat statistisch gesehen die wenigsten Parkflächen Chicagos. Eingegliedert in ein System aus verschiedenen öffentlichen Bereichen soll so ein „Community Network“ entstehen, welches auch die Nutzung der Wasserkante ermöglicht. Quelle Bild: Fisk Generating Station - Final PERRO Booklet, 2012
PARADEBEISPIEL Bei zunehmender Deindustrialisierung dieser Gebiete kann das Kraftwerk somit als Prototyp fungieren und die zukünftige Entwicklung des Industriegebiets und des Flusses maßgeblich beeinflussen. Aufgrund der dadurch entstehenden politischen Wichtigkeit meldet sich auch der Bürgermeister zu Wort. Quelle Bild: Fisk Generating Station - Final PERRO Booklet, 2012
DAS ERSTE KONZEPT Basierend auf dem tatsächlichen Bedürfnis für eine dauerhafte Markthalle in Chicago wurde ein Nutzungskonzept entwickelt, welches nicht nur den Bestand bespielen soll, sondern auch als Bindeglied der beiden angrenzenden Viertel „Pilsen„ und „Bridgeport“ dient. Das erarbeitete Konzept nutzt die gute Anbindung durch CTA und den direkten Anschluss an einen der Hauptverkehrsachsen in Form eines Park&Ride Angebot aus. So kann das Grundstück als „Schwelle“ zwischen Stadt und Vorstadt funktionieren. Der umgebaute Schornstein dient als Landmark und markiert den Ort auf eine von eindrucksvolle Weise.
DIE MARKTHALLE Das Herzstück des Areals soll die Markthalle werden, welche sich nochmal in drei Kategorien unterteilen lässt. Es gibt den produzierenden, handwerklichen Bereich, untergebracht in dauerhaften Pavillons. In der alten Turbinenhalle befindet sich der dauerhafte Lebensmittelmarkt und der überdachte Aussenbereich bietet Platz für Events und temporäre, themenbasierte Märkte.
INITIALZÜNDUNG Anstatt mit einem Masterplan eine gezwungene Entwicklung vorzugeben, geht es nun darum, mit gezielten Interventionen eine freie Entwicklung zu ermöglichen und anzustoßen. Die Erhaltung des bestehenden Charmes wird durch die Definierung bestimmter Orte unterstützt. So entsteht ein Grundgerüst für eine vielfältige Nutzung.
BRÜCKENKÖPFE Der Gedanke die Interventionen auf ein möglichst geringes Maß herunterzubrechen führt zu Brückenköpfen. Die bloße Andeutung von Wegeverbindungen definieren Orte am Wasser und lassen visuelle Bezüge entstehen. Die Bezüge können sich im Laufe der Zeit zu tatsächlichen Wegverbindungen entwickeln, Brückenköpfe können zu kompletten Brücken ausgebaut werden. Die zeitgleiche Ausweitung der bestehenden Kanäle gibt dem neuen Areal zugleich einen besonderen Charakter.
WIRKUNG Um die Symbolhaftigkeit und Wirkung von Brückenköpfen zu zeigen, wurden in dieser Collage die Brücken im Loop entfernt. Trotz fehlender baulicher Verbindung ist eine starke Beziehung der beiden Uferseiten vorhanden.
KLASSISCH ODER SKULPTURAL Die Ausformulierung dieser Brückenköpfe lässt viel Spielraum offen. Neben einem klassichen, massiven Fundament, welche eine Art Terasse ausbildet, besteht auch die Möglichkeit den Kopf als Skulptur auszubilden. Diese Skulptur kann Blicke fokussieren und Wege vorgeben, aber auch abschirmen und trennen.
WIRKUNG Neben der Ausgestaltung der Objekte ist auch deren Platzierung und Umgebung von großer Bedeutung. Vorallem die Beziehungen untereinander lässt die gewünschte Wirkung entstehen.
KONZEPT Der alte Schornstein des Kraftwerks wird zu einem Aussichtsturm umgebaut und dient als Initial. Davon ausgehend bilden verschiedene Elemente wie Brücken, Wasserzugänge oder Gebäudedurchbrüche ein Netzwerk aus exemplarischen architektonischen Interventionen. Dieses Netzwerk baut räumliche und visuelle Bezüge auf, welche bestehende Grenzen gezielt übertreten und eine übergreifende Erschließung provozieren.
STATUS QUO Der aus länglichen Parzellen bestehende Industriegürtel schließt sich zu seiner Umgebungund schirmt somit den Chicago River nach außen ab.
PHASE 1 Architektonische Interventionen definieren Orte und siedeln sich gezielt an bestehenden Schwellen und Grenzen an.
PHASE 2 Das so entsehende Netzwerk provoziert die Erschließung des Areals durch den Besucher. Visuelle und räumliche Bezüge durchbrechen die vorhandene Ordnung.
PHASE 3 Die sich etablierenden Wegebeziehungen ermÜglichen die vollständige Nutzung des Areals durch die angrenzenden Viertel.
INITIAL Der alte Schornstein ist ein weitsichtbares Merkmal. WASSERKANTE Der Zugang zur Wasserkante wird ermöglicht. BRÜCKE Fußgängerbrücken ermöglichen die Überquerung von Fluss und Kanälen. GEBÄUDEDURCHBRÜCHE Interventionen am Bestand erschließen alte Geäude und ermöglichen eine Durchwegung bestehender Strukturen.
FISK COAL PLANT - PROTOTYPE FOR CHICAGO Institut Entwerfen und Bautechnik Fachgebiet Konstruktive Entwurfsmethodik Prof. Renzo Vallebuona Sommersemester 2013 Michael Wald Philipp Kremer