A m A n fan g war d er M ut: M ut als Z u k u n f ts ko m p etenz
Wir Wir sind 6 Milliarden Menschen und wir stehen alle miteinander in Verbindung, schon weil wir alle auf ein und demselben Planeten leben. Wir leben in der Wissensgesellschaft, was bedeutet, dass unser Leben um Information kreist, doch die Information, die täglich auf uns einstürzt, ist bereits heute viel zu groß für unser Leben. Und das ist jetzt, morgen wird sie noch größer sein, Information wächst exponentiell, und wo wir sie dann unterbringen, weiß niemand, in unseren explodierenden Hirnen jedenfalls sicher nicht. So gehen unsere Tage dahin, beherrscht von Ereignissen, die weit außerhalb unserer Kontrolle liegen und an denen wir scheinbar nichts ändern können. Das Leben ist kompliziert, sagen deshalb einige von uns und meinen, daran sei nichts zu ändern. Wir können aber auch sagen, das Leben ist komplex. Dann können wir etwas tun. Das zeigt uns die Komplexitäts forschung.2
Komplexität Henri Poincare, französischer Mathematiker und Physiker, hat bereits im Jahr 1892 das Ende der Messbarkeit unserer Welt festgestellt. Mit einem Experiment wies er nach, dass es beim Aufeinandertreffen von drei Körpern zu chaotischen, instabilen Verläufen kommt. Diese sind erheblich von den konkreten Anfangsbedingungen abhängig. Sie sind langfristig nicht berechenbar. Diese nicht lineare Dynamik bedeutet, wir wissen zwar, dass etwas passieren wird, allerdings wissen wir nicht genau, was passieren wird. Dieses Experiment war die Annäherung an das, was wir heute Komplexi2 Peter Lau und Maren Wilstorff, in: edition brand eins, Heft 5, 2019, S. 156.
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