2003

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M I G RO S GESCHÄFTSBERICHT

2003



INHALTSVERZEICHNIS

GESCHÄFTSBERICHT 1

E INLEITUNG

2

B ERICHT

3

E NTWICKLUNG

4

D IE O RGANISATION

MIT

DER

T ABELLE

DER

K ENNZAHLEN

P RÄSIDENTEN DER

K ONZERNERGEBNISSE DER

  

M IGROS

Migros-Gemeinschaft Delegierte Verwaltung MGB Generaldirektion MGB Direktionsbereiche MGB Kontrollstelle MGB Konzernrechnungsprüfer Corporate Governance

       

5

U MSÄTZE



6

I NVESTITIONEN



7

M-V ERTRIEBSNETZ 2003



8

D ETAILHANDEL Allgemeines zum Detailhandel der Migros Marktanteile M-Cumulus M-Infoline Die zehn regionalen Genossenschaften Ethische Labels Das Engagement der Migros Food-/Near-Food-Sortiment Non-Food-Sortiment Fachmärkte Gastronomie Wellness Fitnessparks Golfparks Übriger Detailhandel migros-shop.ch und LeShop.ch Ex Libris Globus-Gruppe

               


9

M IGROS -I NDUSTRIE Einleitung Bischofszell Nahrungsmittel Chocolat Frey Estavayer Lait Jowa Mibelle Micarna Midor Mifa Mifroma Migros-Betriebe Birsfelden (MBB) Optigal Riseria Taverne Seba Aproz W. Leuenberger Handelsunternehmen innerhalb der Industriegruppe Scana Lebensmittel Swiss Delice

10

 

D IENSTLEISTUNGSUNTERNEHMEN Hotelplan Limmatdruck Migrol Migrosbank

11

              

L OGISTIK

   

UND I NFORMATIK

Migros-Verteilzentrum Suhr Migros-Verteilbetrieb Neuendorf Logistik und Transport IT-Services

   

12

M IGROS -P RESSE



13

S PONSORING

14

W IRTSCHAFTSPOLITIK



15

P ERSONELLES



16

K ULTURPROZENT

BY

M IGROS

UND

H UMAN R ESOURCES



Kulturprojekte Klubschulen Monte-Genoroso-Bahn Aufteilung des Kulturprozents

   

17

Q UALITÄTSSICHERUNG – F OOD S AFETY



18

N EUE U MWELT -

UND

S OZIALPOLITIK

Betriebsökologie Umweltkennzahlen

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 

S TIFTUNGEN Eurocentres Gottlieb-und-Adele-Duttweiler-Stiftung Gottlieb-Duttweiler-Institut (GDI) Parks im Grünen Stiftung Adele-Duttweiler-Preis

20 WWW . MIGROS . CH

     


ZAHLENTEIL 1

Z AHLEN M IGROS -K ONZERN Finanzen Allgemeines Fünfjahreskennzahlen des Konzerns Konzernbilanz Konzernerfolgsrechnung Konzerngeldflussrechnung Konzernwertschöpfungsrechnung Anhang zur Konzernrechnung Grundsätze der Rechnungslegung Erläuterungen zur Konzernbilanz Erläuterungen zur Konzernerfolgsrechnung Erläuterungen zur Konzerngeldflussrechnung Sonstige Angaben Bericht des Konzernprüfers Migros-Pensionskasse

2

                 

Z AHLEN M IGROS -G ENOSSENSCHAFTS -B UND Fünfjahreskennzahlen MGB Bilanz MGB Erfolgsrechnung MGB Anmerkungen zur finanziellen Berichterstattung Bericht der Kontrollstelle

      

3

M IGROS -K ONSOLIDIERUNGSKREIS



4

E RKLÄRUNG

DER

F ACHAUSDRÜCKE

IN DER

K ONZERNRECHNUNG

A DRESSEN

  

B I L DT E I L 1

E INLEITUNG



2

B ILDTEIL



I MPRESSUM





M I G RO S JA H R E S B E R I C H T / F I NA N Z T E I L

2003



M I G R O S FAC T S

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KENNZAHLEN KENNZAHLEN IN MIO CHF

2 0 03

2 0 02

  +

   –

  + ,

  + ,

  ,

  ,

 ,

 ,

 ,

 ,

  ,

  ,

FREE CASHFLOW

– 



INVESTITIONEN

 

 

    ,

    ,





  

 

  

  

K O N Z E R N U M S AT Z

Veränderung in % zum Vorjahr – U M S Ä T Z E D E R G E N O S S E N S C H A F T E N (Inland und Ausland)

Veränderung in % zum Vorjahr – E B I T DA

in % vom Konzernumsatz – EBIT

in % vom Konzernumsatz – KO N Z E R N G E W I N N

in % vom Konzernumsatz – CASHFLOW

in % vom Konzernumsatz –

– – BILANZSUMME

› Eigenkapital › in % der Bilanzsumme – WIRTSCHAFTSPOLITISCHE ZWECKE

– P E R S O N A L B E S TA N D (Anzahl Personen)

– M I G R O S - G E N O S S E N S C H A F T E R (Mitglieder)

1 2002: Angepasster Vorjahreswert aufgrund neuer Umsatzdefinition Hotelplan-Gruppe. 2 Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt: 2002 › 61252; 2003 › 61486

JAHRESBERICHT

A U F W E N D U N G E N F Ü R K U LT U R E L L E , S O Z I A L E U N D



MIGROS FACTS

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BERICHT DER PRÄSIDENTEN

Migros ist die stärkste Marke der Schweiz! Dies ergab eine Befragung, die seit zwanzig Jahren vom Marktforschungs-Institut IHA-GfK in der Deutsch- und Westschweiz durchgeführt wird. Weshalb ist das so? Die Migros ist eine aus der Not geborene, aber geniale Idee des Gründers Gottlieb Duttweiler. Sie wurde während 79 Jahren kompromisslos umgesetzt. Die Marke Migros steht heute mehr denn je für Qualitätsprodukte zu günstigen Preisen, für den breiten Zugang der Bevölkerung zu Kultur und Bildung, für Fitness und Wellness, für Pionierleistungen, auch wenn es um den Schutz von Mensch, Tier und Umwelt geht. Das sind die wesentlichen Inhalte der sechs Buchstaben Migros. Sie machen das Unternehmen und somit die Marke Migros vertrauenswürdig und zur einzigartigen schweizerischen Marke. Damit das auch in Zukunft so bleibt, werden wir die Idee Migros weiter vorantreiben und die Marke mit grösster Sorgfalt pflegen – auch indem wir uns noch intensiver mit der Kommunikation dieser Inhalte und dem Erscheinungsbild beschäftigen, aber auch indem wir Ordnung unter den inzwischen zahlreichen Untermarken der Migros schaffen. Diese Inhalte und Werte haben wir im neuen Leitbild festgehalten. Der Kernsatz darin lautet: «Die Migros ist das Schweizer Unternehmen, das sich mit Leidenschaft für die Lebensqualität seiner Kundinnen und Kunden einsetzt.» Das Leitbild soll uns als Leitstern begleiten. Es bildet das stabile Fundament der Migros, denn wer sich bedingungslos für die Lebensqualität seiner Kundinnen und Kunden einsetzt, braucht weder schwierige Jahre noch die Zukunft zu fürchten. Zu den schwierigen Jahren zählt auch das vergangene. Zwar erholten sich die Finanzmärkte gegen Ende Jahr deutlich, trotzdem verharrte das Konsumbarometer auf einem Rekordtief, was gemäss Bundesamt für Statistik zu einem leichten Rückgang des gesamtschweizerischen Detailhandels führte. Die Unternehmen der breit diversifizierten Migros-Gemeinschaft konnten sich jedoch durch kundenorientierte, kreative Aktivitäten und dank einem straffen Kostenmanagement recht gut behaupten: Der Migros-Detailhandel hat erfreulicherweise erneut Marktanteile gewonnen und die Eigenindustrie verstärkte ihre Marktposition im In- und Ausland. Obwohl sich einige Umstrukturierungen aufdrängten, war die Migros auch im vergangenen Jahr nicht nur ein sicherer, sondern auch ein fortschrittlicher Arbeitgeber. Zwar ging die Anzahl der Mitarbeitenden zurück, der durchschnittliche Beschäftigungsgrad auf Vollzeitstellen umgerechnet blieb jedoch gleich hoch. Unbeeinflusst durch die Wirtschaftslage betrugen die gesamten Investitionen, vor allem in die Erneuerung und die Expansion des Filialnetzes, in logistische Verbesserungen und in industrielle Anlagen, 1,3 Milliarden Franken. Dadurch fanden viele Zulieferfirmen Aufträge und


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MIGROS FACTS

Beschäftigung für Tausende von Mitarbeitenden. Leider werden nach wie vor ausführungsreife Projekte durch fragwürdige Einsprachen von Verbänden behindert. Die Migros ist ein dynamisches Unternehmen. Nach der Strukturreform hat auch das Jahr 2003 viele Neuerungen gebracht: Corporate Governance Erstmals wurde in den Bereichen «Auditing», «Finanzen» und «Personelles» mit Ausschüssen der Verwaltung gearbeitet. Die Erfahrungen sind positiv. Die Ausschüsse ermöglichen eine vertiefte Bearbeitung und erlauben eine effizientere Behandlung der Geschäfte in der Verwaltung. Leitbild Das neue Leitbild der Migros wurde in allen Unternehmen umgesetzt. Die über 80 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben es positiv aufgenommen. Auf der Grundlage des Leitbildes haben wir auch die Umwelt- und Sozialpolitik neu definiert. Ihre Zielsetzung ist, die Lebensqualität für die zukünftigen Generationen zu erhalten. Flexibles Pensionierungsalter Für mehr Lebensqualität soll auch die Flexibilisierung des Pensionierungsalters sorgen. Geplant ist, dass sich Migros-Mitarbeitende in Zukunft zwischen 55 und 65 Jahren pensionieren lassen können. Das ordentliche Pensionierungsalter soll um ein Jahr auf 63 Jahre erhöht werden – um der zunehmenden Überalterung der Bevölkerung Rechnung zu tragen. Expansion Das Expansionsziel von 40 000 Quadratmetern konnte für 2003 praktisch erreicht werden. Leider wird die Umsetzung der Expansionspläne im laufenden Jahr durch Einsprachen erschwert. Markenprodukte Um die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden besser erfüllen zu können, haben wir die Sortimente mit unterdurchschnittlichen Marktanteilen erfolgreich mit Markenprodukten ergänzt. Auch haben wir die Eigenmarken-Sortimente weiter gestärkt und halten konsequent an unserer Eigenmarken-Politik fest: Ihr Anteil wird auch künftig bei 90 Prozent bleiben. Onlineshopping Mit der Partnerschaft zwischen LeShop.ch und migros-shop.ch haben wir optimale Voraussetzungen geschaffen, um das Onlineshopping in die Zukunft zu führen. Erste Erfahrungen übertreffen die Erwartungen bei weitem und zeigen, dass der Einkauf im Internet immer populärer wird. Gütesiegel Den Ausbau unserer Sortimente mit ökologischem und sozialem Mehrwert – die seit einem Jahr unter dem Namen «Engagement» zusammengefasst werden – haben wir mit Entschlossenheit vorangetrieben: Die Umsätze sind erneut gestiegen. Damit bleiben wir Marktleader. Nun zu den Konzernzahlen des vergangenen Jahres: Obwohl der schweizerische Detailhandel leicht geschrumpft ist, Hotelplan durch die neue Umsatzdefinition in der Rechnungslegung einen um 368 Millionen Franken geringeren Umsatz


MIGROS FACTS

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ausweist und die Globus-Gruppe das Warenhaus ABM geschlossen hat, liess sich durch eine allgemein erfreuliche Marktleistung ein Umsatz von 20 Milliarden Franken erzielen. Das betriebliche Ergebnis liegt mit 484 Millionen Franken deutlich über dem Vorjahr. Das Konzernergebnis wurde stark durch die positive Entwicklung der Finanz- und Kapitalmärkte beeinflusst. Mit 352 Millionen Franken ist es doppelt so hoch wie im Vorjahr. Im Detailhandel erzielte die Migros einen Inlandumsatz von 16,8 Milliarden Franken. Darin enthalten sind die Inlandumsätze der zehn regionalen Genossenschaften, der Globus-Gruppe, von Migrol und Ex Libris. Migros legte erneut Marktanteile zu Die Migros konnte im vergangenen Jahr wiederum 0,2 Prozent Marktanteile zulegen. Das zurückhaltende Kaufverhalten der Konsumentinnen und Konsumenten sowie die schwache Konjunktur vor allem in der ersten Jahreshälfte bewirkten, dass der gesamtschweizerische Detailhandel um 0,4 Prozent (Bundesamt für Statistik) schrumpfte. Im Vergleich mit der durchschnittlichen Teuerung des schweizerischen Warenkorbs von 0,6 Prozent, fiel die durchschnittliche Migros-Teuerung mit 0,2 Prozent tiefer aus. Die Anzahl der Verkaufsstellen nahm um elf auf 592, die der Supermärkte um fünf auf 531 Standorte zu. Die M-Gastronomie umfasst 217 Betriebe, vier mehr als letztes Jahr. Für die zunehmend fitness- und sportbegeisterte Bevölkerung haben wir das Angebot im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. Heute stehen insgesamt 34 Freizeitanlagen zur Verfügung. Migros-Industrie stärkt Marktstellung im In- und Ausland Bei einem Nettoumsatz von 4 Milliarden Franken im Inland betrug das Wachstum 2003 4,5 Prozent. Die Exportumsätze nahmen um 23 Prozent auf beachtliche 213 Millionen Franken zu. Die in der Belieferung des Grossverbraucherbereichs tätige Scana ist daran, ihre Aktivitäten auch innerhalb der Migros weiter auszubauen. Grosse Herausforderungen für die einzelnen Unternehmen Die übrigen Detailhandelsunternehmen hatten im vergangenen Jahr unterschiedliche Herausforderungen zu meistern: Ex Libris konnte ein deutliches Wachstum ausweisen. Die Globus-Gruppe musste im allgemein schwierigen Umfeld für Warenhäuser auch in ihren angestammten Bereichen wie den Globus-Warenhäusern, Interio und Office World einen Umsatzverlust von 3,3 Prozent hinnehmen. Berücksichtigt man aber die Schliessung von ABM und Office World Deutschland sowie die unbefriedigende Entwicklung der neuen Formate wie Oviesse, ergibt sich ein Umsatzschwund von 10,4 Prozent oder 186 Millionen Franken. Durch die getroffenen Massnahmen, die das Ergebnis der ganzen Gruppe stark belasten, ist ein entscheidender Schritt in der notwendigen Transformation der Globus-Gruppe gemacht. Trotz äusserst schwierigen Bedingungen, verursacht durch den Irak-Krieg, durch Terroranschläge und Sars, konnte die internationale Reiseorganisation Hotelplan den Umsatz halten. Das Unternehmensergebnis fiel jedoch mit 13,5 Millionen Franken schwächer aus als im Vorjahr (20 Mio. Franken).


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MIGROS FACTS

Im Gegensatz dazu darf die Migros-Bank auf ein Rekordjahr zurückblicken: Die Bilanzsumme wuchs um 6 Prozent auf 26,5 Milliarden Franken und der Bruttogewinn gar um über 80 Prozent auf 321 Millionen Franken.

Ausblick Für das laufende Jahr haben wir in allen bedeutenden Konzerngesellschaften höhere Umsatz- und Ertragszahlen budgetiert, so dass sich sowohl das operative Ergebnis als auch das Unternehmensergebnis des Konzerns nochmals deutlich verbessern werden. Die Migros wird ihre Strategie weiter verfolgen und im Detailhandel ihre Stellung im Markt durch eine forcierte Preis-, Qualitäts- und Expansionspolitik weiter ausbauen.

Danke! Dass der Migros-Konzern sich im rauen wirtschaftlichen Umfeld so positiv entwickeln konnte, ist das Verdienst aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für ihr ausserordentliches Engagement danken wir ihnen von Herzen! Unser Dank gilt auch unseren Geschäftspartnern sowie allen Kundinnen und Kunden, die uns ihr Vertrauen schenken.

Claude Hauser, Präsident der Verwaltung

Dr. Anton Scherrer, Präsident der Generaldirektion


M I G R O S FAC T S

E N T W I C K LU N G D E R KO N Z E R N E RG E B N I S S E

Konzernumsatz (in Mio CHF) 20 000 15 000

 

 



1999

2000

2001

    ∗

 

10 000 5 000 0

2002

2002

2003

∗ 2002: Angepasster Vorjahreswert aufgrund neuer Umsatzdefinition Hotelplan-Gruppe.

Ebitda (in Mio CHF) 1200 900

 

 

 

 

 

1999

2000

2001

2002

2003

600 300 0

Konzerngewinn (in Mio CHF) 600



450



300



150 0



 1999

2000

2001

2002

2003

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M I G R O S FAC T S

Personalbestand (Anzahl Personen)

Personalaufwand (in Mio CHF) 4000

 

 

 

 

 

80 000

3000

60 000

2000

40 000

1000

20 000

0

1999

2000

2001

2002

2003

0

 

 

 

 

 ∗

1999

2000

2001

2002

2003

∗ Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt: 2002: 61 252; 2003: 61 486

Kulturprozent (in Mio CHF) 120 90











1999

2000

2001

2002

2003

60 30 0

Free Cashflow (in Mio CHF)

Investitionen (in Mio CHF) 200

1 300 975

 

 

 

 

 

100

650

0

325

-100

0

1999

2000

2001

2002

2003





-200

 1999

2000

2001

2002

2003

–  – 


M I G R O S FAC T S

DIE MIGROS-GEMEINSCHAFT

10 R E G I O NAL E G E N O S S E NS CH AF TEN :    Mitglieder (+ , %)

A ARE   Mitglieder (+ , %)

B ASEL

D ELEGIERTENVERSAMMLUNG Präsident 100 Mitglieder aus zehn regionalen Genossenschaftsräten 10 Mitglieder aus zehn regionalen Verwaltungen

  Mitglieder (+ , %)

G ENF   Mitglieder (+ , %)

L UZERN   Mitglieder (+ , %)

N EUENBURG -F REIBURG

V ERWALTUNG (V ERWALTUNGSRAT ) Präsident – Präsident der GD (bis 30. 6. 04 auch vier der bisherigen GD-Mitglieder) – Je ein Vertreter der angeschlossenen Genossenschaften – Zwei Mitarbeiter-Vertreter (bis 30. 6. 04 drei Vertreter) – Sieben bis neun externe Mitglieder (mit Übergangsregelung bis 30. 6. 04) Ausschüsse: Detailhandel Migros, Personalpolitik, Personelles und Entschädigung, Finanzen, Audit

  Mitglieder (+ , %)

O STSCHWEIZ   Mitglieder (+ , %)

G ENERALDIREKTION Präsident der Generaldirektion Stabsstellen

T ESSIN   Mitglieder (– , %)

D EPARTEMENT

I

HR, Kulturelles und Soziales, Freizeit

D EPARTEMENT

II

Marketing

D EPARTEMENT

III

Logistik und Informatik

D EPARTEMENT

IV

Industrie

D EPARTEMENT

V

Finanzen

W AADT   Mitglieder (+ , %)

W ALLIS   Mitglieder (+ , %)

Z ÜRICH   Mitglieder (+ , %)

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M I G R O S FAC T S

DELEGIERTENVERSAMMLUNG A MTSDAUER : 2000–2004 (S TAND 1. 1. 2004) BÜRO DER DELEGIERTENVERSAMMLUNG

Präsident: Kurt Pfister – Vizepräsident: Joël Buchard, Migros Wallis – Weitere Mitglieder: Inge Baer-Voemel, Migros Luzern – Conchita Büchi-Jucker, Migros Aare – Lucas Gerig-Frey, Migros Basel Die Delegiertenversammlung des MGB tagte dieses Jahr dreimal. Nebst den statutarischen Geschäften thematisierte sie die ersten Erfahrungen bezüglich Neustrukturierung der Organe MGB und Stärkung der Corporate Governance. Zudem wählte sie drei neue, von der M-Gemeinschaft unabhängige Mitglieder in die MGB-Verwaltung. Auch wurde die Wahl einer Statutenkommission beschlossen, welche sich mit der Gesamtrevision der Statuten befassen sollte.

AARE

Agner-Heller, Katharina Brogli, Werner Brönnimann, Martin Büchi-Jucker, Conchita Godet-Graf, Barbara Hausmann, Ernesto Hauswirth, Peter Kaiser, Hans-Martin Klöti, Urs Lehmann, Jean-Luc Meier-Bruhin, Ruth Nold-Meier, Ursula Santini, Roland Studer-Bussmann, Lydia Studer-Rohrer, Beatrice Thomi-Keller, Eva BASEL

Brunner-Ritter, Rosmarie Gerig-Frey, Lucas Kuhn, Herbert Marr-Schelker, Beatrice Niederberger, Eduard Torri-Fröhlich, Christine Vergeat, Dagmar Werder, Hans Zuber, Christian GENF

Anthonioz, Bernard Buchser-Theler, Agnès Graisier-Stoeckli, Monique Lamonato, Jean-Charles Lawrence, Graham Tinguely-Oderbolz, Monique Urfer, Jean-David Vuillod-Burger, Jacqueline Widmer-Wirth, Johanna

LUZERN

Amstutz, Gotthard Baer-Voemel, Inge Betschart, Marianne Christen-Schuler, Marie Duss, Roland Gerhard-Frieden, Ruth Kumschick-Wanner, Andrea Laubscher-Schrämmli, Margrit Pfammatter, Matthias NEUENBURG-FREIBURG

Berset-Oberson, Monique Bürgisser, Nicolas (ab 2. 4. 03) Duport, Jean-Luc Frund, Pierre Maneff, Dorothée Monnier-Gonseth, Chantal Semeraro-Pertino, Tiziana Virdis Yerly, Dominique OSTSCHWEIZ

Bont, Hans-Ruedi Burkhart, Hanspeter Cajochen-Forst, Josef Gfeller, Erwin Grüninger, Roland Hindermann, Martin Honegger, Ulrich Menet-Fochi, Maddalena Mörtl-Luff, Cindy Mühlethaler-Meyer, Yolanda Schürmann-Leopold, Romana Vögeli-Baldamus, Claudia Wegmüller, Hanspeter TESSIN

Cadenazzi-Rosa, Margherita Cassina, Giuseppe Ceschi, Aldo

Dürler-Mazzola, Elena Herold-Palazzolo, Margherita Pucci, Fabrizio Zingg-Scascighini, Pia WAADT

Angéloz-Niedermann, Doris Chappuis-Briaux, Valérie Duvoisin-Miéville, Rose-Marie Gremaud, Philippe Marendaz, Bernard Pittet, Bernard Plumey, Jean-Pierre Reymond-Candaux, Paulette Widmer, Jean-Pierre WALLIS

Bianco-Zambaz, Mirella Buchard, Joël Ceccarelli-Pitteloud, Marie-Andrée Guntern-Jäggi, Erika Mooser-Imesch, Trudy Morand, Pascal Ruffiner, André ZÜRICH

Bitterli, Kurt Bramaz-Buol, Regina Brunner-Blaser, Maja Büchel, Tony Donau-Elsener, Loredana Grant-Oetiker, Charlotte Ott, Eva Peyer, Eugenie Schönbächler-Baruffol, Elisabeth Sieber-Lüscher, Martina Steiner-Süess, Birgit Vieli-Hardegger, Luzia Wihler, Alfred


M I G R O S FAC T S

VERWALTUNG MGB A MTSDAUER 1. 7. 2000 – 30. 6. 2004 PRÄSIDENT DER VERWALTUNG

VERTRETER DER ANGESCHLOSSENEN GENOSSENSCHAFTEN

Claude Hauser MITGLIEDER DER GENERALDIREKTION

Anton Scherrer, Präsident Jörg Zulauf, Leiter Departement Finanzen, Vizepräsident Gisèle Girgis, Leiterin Departement Human Resources, Kulturelles und Soziales, Freizeit Jakob Knüsel , Leiter Departement Industrie Armin Meier, Leiter Departement Logistik und Informatik

A ARE : Herbert Bolliger B ASEL : Werner Krättli G ENF : Guy Vibourel L UZERN : Ernst Weber N EUENBURG -F REIBURG : Elie Amsellem O STSCHWEIZ : Christian Biland T ESSIN : Ulrich K. Hochstrasser W AADT : Philippe Bürki W ALLIS : Gérald Kummer Z ÜRICH : Peter Birrer (Vizepräsident)

MITARBEITER

Hans-Peter Guilbert Harold Sacher Gisela Schmucki WEITERE MITGLIEDER

Doris Aebi (ab 1. 2. 03) Rolf Frieden Jacqueline Guggenbühl-Hertner Andres Gut (Vizepräsident) Josef Leu Max Meyer Salomé Paravicini Emil Rebmann Thomas Rudolph (ab 1. 2. 03) Heinz Winzeler (ab 1. 2. 03)

GENERALDIREKTION MGB S TAND 1. 1. 2004 P RÄSIDENT Anton Scherrer V IZEPRÄSIDENT Jörg Zulauf, Leiter Departement Finanzen

Gisèle Girgis, Leiterin Departement Human Resources, Kulturelles und Soziales, Freizeit Armin Meier, Leiter Departement Logistik und Informatik

Urs Riedener, Leiter Departement Marketing Jakob Knüsel , Leiter Departement Industrie

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M I G R O S FAC T S

DIREKTIONSBEREICHE MGB S TAND 1. 1. 2004 R E T O B AT TA G L I A Leiter SQTS FREDI BEUTLER Leiter Personelles MGB J Ö R G B RU N Leiter Marketing Food B E AT B Ü H L E R Spartenleiter Micasa MARCEL BÜHLMANN Leiter SGE Kolonial J E A N -C L AU D E D ’H O N D T Generalsekretär PETER DIETHELM Leiter SGE Milchprodukte/Eier ARMIN FEHR Leiter M-Service MONICA GLISENTI Leiterin Corporate Communications und Sponsoring HEDY GRABER Leiterin Kultur und Soziales FRITZ HÄHNI Leiter Immobilien HANS HEINZELMANN Leiter SGE Fleisch, Fisch, Geflügel

J O H N F. L E U E N B E R G E R Leiter Human Resources G I AC O M O L U R AT I Leiter Logistik/Transport URS MAIER Spartenleiter Do it + Garden PETER MÄRKI Leiter SGE Früchte /Gemüse/ Blumen E R N S T M A RT I Leiter SGE Hartwaren HANSPETER MEIER Spartenleiter sportXX BERND MESSERER Leiter Controlling M-Gemeinschaft RENÉ MEYER Leiter Logistik-TA B E AT M Ü H L E M A N N Werbeleiter R O B E RT M Ü L L E R Leiter Devisen/Geld/ Zahlungsverkehr W O L F G A N G P FA F F E N E D E R Leiter Interne Revision und Sicherheit

WILLI ROSSI Leiter Marketing-Systeme ADRIAN RYSER Leiter Treasury/Finanzen MGB M A RT I N S C H L Ä P F E R Leiter Wirtschaftspolitik MARIE-LOUISE SCHMID Leiterin Marketing-Services THOMAS SCHMUTZ Leiter Koordination Klubschulen R U D O L F S C H WA R Z Leiter IT Services ALEX SIEBER Leiter SGE Hygiene/Kosmetik/ Selfcare MICHAEL SPIESS Leiter Marketing Non-Food PIERRE-ANDRÉ STEIM Leiter Unternehmensentwicklung R E T O W A I DAC H E R Leiter Rechtsdienst ROGER WEBER Leiter Rechnungswesen MGB FELIX WEISS Leiter Rechnungswesen M-Gemeinschaft

KONTROLLSTELLE MGB A MTSDAUER 1. 7. 2002 – 30. 6. 2004 MITGLIEDER

PricewaterhouseCoopers AG – Niccolò Lucchini, Lugano – Walter Matzinger, Wetzikon ZH SUPPLEANTEN

Christian Meier, Toffen BE – Kurt Ott, Räterschen ZH

KONZERNRECHNUNGSPRÜFER A MTSDAUER 1. 7. 2002 – 30. 6. 2004 PricewaterhouseCoopers AG


M I G R O S FAC T S

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CORPORATE GOVERNANCE

Die Verwaltung wird schlanker Gute Erfahrung mit der Arbeit in Ausschüssen Im MGB herrscht eine klare Trennung zwischen dem operativen Management und der Verwaltung als strategisches sowie überwachendes Organ. So wird ab Juni 2004 vom operativen Management nur noch der Präsident der Generaldirektion in der Verwaltung vertreten sein. Damit wurde – unter Wahrung von Entscheidungsfähigkeit und Effizienz auf der obersten Unternehmensebene – die Voraussetzung für noch mehr Transparenz sowie für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Führung und Kontrolle geschaffen. Das operative Geschäft des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) und seiner Tochtergesellschaften wird durch die Generaldirektion mit einem Präsidenten geführt. Der Vorsitzende verfügt über ein Weisungsrecht, die anderen Mitglieder sind mit klar zugeordneten Kompetenzen ausgestattet und tragen die Verantwortung für ihre Departemente. Auf Stufe Verwaltung wird in Ausschüssen gearbeitet. Die Hauptaufgaben dieser Ausschüsse sind eine unabhängige und vertiefte Auseinandersetzung mit den Dossiers und die Kontrollfunktion der Verwaltung wahrzunehmen. Jeder Ausschuss hat ein Pflichtenheft, das die Aufgaben und Zuständigkeiten festlegt. Die Ausschüsse treffen sich regelmässig zur Besprechung von Traktanden, die durch ihre jeweiligen Vorsitzenden festgelegt werden. Die Ausschussmitglieder erhalten vor den Sitzungen Unterlagen, die ihnen die ordentliche Vorbereitung der Traktanden erlauben. Die permanenten Ausschüsse der Verwaltung sind: «Audit», «Finanzen», «Detailhandel», «Personalpolitik» und «Personelles und Entschädigung». Auditausschuss Der Auditausschuss hat mit den unabhängigen Prüfern alle wichtigen Themen der Rechnungslegung und der Revisionsergebnisse, insbesondere der Konzernrechnung und der Jahresrechnung MGB, besprochen. Zudem wurde die Angemessenheit und Wirksamkeit der Rechnungslegung des Konzerns gemeinsam mit den externen und internen Revisoren und dem Rechnungswesen des Konzerns behandelt. Die drei Mitglieder, alles externe haben sich 2003 fünfmal getroffen. Gestützt auf die genannten Überprüfungen und Besprechungen mit dem Management und den unabhängigen Prüfern hat der Auditausschuss der Verwaltung MGB die Aufnahme der geprüften Jahresrechnungen in den Geschäftsbericht der Migros-Gemeinschaft für das am 31. Dezember 2003 endende Geschäftsjahr empfohlen. Die Verwaltung hat diesem Antrag zugestimmt.


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M I G R O S FAC T S

Finanzausschuss Der Finanzausschuss stellt unter Berücksichtigung der verabschiedeten Strategien, Pläne und Vorgaben der Migros-Gemeinschaft den Einsatz der verfügbaren Mittel sicher. Im Speziellen beurteilt er vorgeschlagene Käufe und Verkäufe von Geschäften beziehungsweise von Geschäftsbereichen sowie Grossinvestitionen oder Desinvestitionen des MGB und dessen Tochtergesellschaften, soweit diese in den Verantwortungsbereich der Verwaltung fallen. 2003 hat er sich auch mit dem Finanzplan sowie mit verschiedenen Geschäften im Bereich der finanziellen Restrukturierung befasst. Die drei Mitglieder trafen sich 2003 dreimal. Ausschuss Detailhandel Migros Dieser Ausschuss ist für die Erarbeitung von Strategien als Antrag an die Verwaltung und für Beschlüsse über Konzepte, Richtlinien und operative Pläne im Detailhandel zuständig. Er hat folgende Aufgaben und Kompetenzen: – Ausarbeitung von Strategien im Zusammenhang mit allen Bereichen des Waren- und Detailhandels des orangen M und diesbezügliche Antragstellung zuhanden der Verwaltung. – Festlegung von verbindlichen Massnahmeplänen, Prioritäten und Aktivitäten zur Umsetzung der bestehenden Pläne und Budgets. – Überwachung und Kontrolle der genehmigten Pläne und Budgets. – Entscheid über Massnahmen bei Abweichungen von den genehmigten Plänen und Budgets. Die 16 Mitglieder (die sechs Mitglieder der Generaldirektion MGB und die zehn Leiter der regionalen Genossenschaften) trafen sich 2003 siebenmal, um insgesamt 65 Traktanden zu behandeln. Ausschuss M-Personalpolitik Dieser Ausschuss entwirft und schlägt Schwerpunkte vor für eine langfristige, sozialverträgliche Ausrichtung der Personalpolitik in der Migros-Gemeinschaft. Im vergangenen Jahr befasste er sich insbesondere mit der Beratung und Verabschiedung der personalpolitischen Grundsätze, welche als Rahmen für die Revision des Reglements der Migros-Pensionskasse (MPK) dienen. Der Ausschuss bezog Stellung zu den Vorschlägen, welche eine Projektgruppe vorgelegt hatte. Die Verwaltung hiess die Rahmenbedingungen an ihrer Sitzung vom 18. September 2003 gut. Die vier Mitglieder trafen sich 2003 mehrmals. Ausschuss Personelles und Entschädigung Dieser Ausschuss ist für eine adäquate Besetzung der Verwaltung (inklusive Präsident der Generaldirektion) und die Festsetzung einer entsprechenden Entschädigung besorgt. Auch unterstützt er die Verwaltung bei der optimalen Auswahl der Mitglieder der Generaldirektion, der Verwaltungsräte der Tochtergesellschaften des MGB und der Stiftungsräte der Migros-Gemeinschaft


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sowie bei der Festsetzung der entsprechenden Entschädigung dieser Organe. Im vergangenen Jahr befasste er sich unter anderem mit der Erweiterung und den Honoraren des Verwaltungsrates der Tochtergesellschaften, mit der neuen Zusammensetzung der Verwaltung MGB und den Entschädigungen der Generaldirektion MGB. Die fünf Mitglieder trafen sich 2003 sechsmal.

AUDITAUSSCHUSS

ZUSAMMENSETZUNG MITGLIEDER

AUSSCHUSS M-PERSONALPOLITIK

AUSSCHUSS PERSONELLES UND ENTSCHÄDIGUNG

–

–



–

–

EXTERNES MITGLIED

INTERNES ODER

PRÄSIDENT

INTERN ODER

PRÄSIDENT

E. Rebmann

EXTERNES MITGLIED

GENERALDIREKTION

EXTERN

V E R WA L T U N G S R AT

M. Meyer

A. Scherrer

E. Weber

EXTERNE MITGLIEDER

EXTERNE MITGLIEDER

ANZAHL MITGLIEDER PRÄSIDIUM

FINANZAUSSCHUSS

AUSSCHUSS DETAILHANDEL MIGROS

J. Guggenbühl J. Leu

(MIN.

10

GENOSSEN-

DIE HÄLFTE)

SCHAFTSLEITER

Th. Rudolph H. Winzeler

GENERALDIREKTION

5

1

GENOSSENSCHAFTSLEITER

MITGLIEDER

1 1

(E. Weber) MITARBEITER-

2

EXT. MITGLIED

( M I N .)

D. Aebi

VIZE-PRÄSIDENTEN VR

P. Birrer, A. Gut

VERTRETER

PRÄSIDENT

H. Sacher

GENERALDIREKTION

EXT. MITGLIED

S. Paravicini E I N S I T Z B E R AT E N D

C. Hauser 1

MITGLIED GD (FINANZEN)

MITGLIED GD (FINANZEN)

MITGLIED GD (HR)

J. Zulauf

J. Zulauf

G. Girgis

A. Scherrer

Entschädigungen Lohnsumme der Generaldirektion Im Jahr 2003 betrugen die Bezüge der sechs Mitglieder der Generaldirektion des MGB (inklusive Präsident) insgesamt 3,4 Millionen Franken (2002 waren es 2,7 Millionen Franken für fünf Mitglieder, inklusive Präsident). Die obersten Führungskräfte des MGB haben keine Bonifikationen oder anderen zusätzlichen Entschädigungen erhalten. Honorare der Verwaltung Von den 29 Mitgliedern der Verwaltung des MGB bezogen der Präsident und die zehn externen Mitglieder im Jahr 2003 insgesamt 855 000 Franken (inklusive Sitzungsgelder Ausschüsse).

Revisionsstellen Dauer des Mandates und Amtsdauer des leitenden Revisors PricewaterhouseCoopers (PwC) ist seit 1984 Kontrollstelle des Migros-Genossenschafts-Bundes und seit 1996 Konzernprüfer für die Migros-Gemeinschaft. Der leitende Revisor ist seit 1999 für das Revisionsmandat verantwortlich. Mitreva ist die Kontrollstelle der regionalen Genossenschaften und einiger Konzerngesellschaften.


26

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Revisionshonorar und zusätzliche Honorare Für Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Prüfung der Jahresrechnung sowie für andere Dienstleistungen in den Bereichen Unternehmensbewertung, Steuerberatung und Sorgfaltsprüfungen stellten PwC und Mitreva in Rechnung:

P RÜFUNGSDIENSTLEISTUNGEN TCHF

SONSTIGE DIENSTLEISTUNGEN

2003

2002

2003

2002

 

 





 

 





P WC

Migros-Genossenschafts-Bund, Globus-Gruppe, Migrosbank und Konzernrechnung M-Gemeinschaft M I T R E VA

Übrige Konzerngesellschaften


M I G R O S FAC T S

27

U M SÄT Z E

Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen nach Segmenten , % , % , % , % , % , % , % , %

GESAMTUMSATZ MIGROS-KONZERN MIO CHF

Einzelhandel Grosshandel Gastro/Hotel Freizeit /Fitness Bildung/Kultur Reisen Brenn- und Treibstoffe Liegenschaftenerträge/ Übrige

Genossenschaften Inland Globus Inland Migrol Ex Libris D E TA I L U M S AT Z S C H W E I Z Genossenschaften Ausland Globus Ausland D E TA I L U M S AT Z A U S L A N D Industrie Dienstleistungs- und übrige Unternehmen MGB Andere betriebliche Erträge Migros-interner Umsatz K O N Z E R N U M S AT Z

Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen nach geografischen Märkten (in Mio CHF)  (+)   (+)

20 000 15 000

  (+)

  

2003

2002

             

             

     –    

       –     ⁄

  Aufteilung der Bruttoumsätze nach Einheiten oder nach Bereichen. Diese Darstellung zeigt die Abstimmung zwischen den Bruttoumsätzen und den Netto-Konzernumsätzen. Für die Errechnung des Konzernumsatzes wurden die Migros-internen Umsätze eliminiert.

10 000 5 000

 2002: Angepasster Vorjahreswert aufgrund neuer Umsatzdefinition Hotelplan-Gruppe. 2003

0

Exporte

 2002: Angepasster Vorjahreswert aufgrund neuer Umsatzdefinition Migros-Konzern.

2002 Ausland

Inland

Gesamtumsatz In- und Ausland der M-Genossenschaften (in Mio CHF)

Gesamtumsatz In- und Ausland der Globus-Gruppe (in Mio CHF)

Konzernumsatz (in Mio CHF)

Total 14 440

Total 1 701

Total 20 013

 (+) 14 000 10 500

  (+)



1 800

 

900

3 500

450 2003

15 000

1 350

7 000

0

 (– )



0

2002

Ausland

Inland

20 000

  (– )

 

 (– )



  (+)

 

2003

2002

10 000 5 000

2003

2002

0

Andere betriebliche Erträge Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen


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M I G R O S FAC T S

I N V E ST I T I O N E N

Fit für morgen Die Migros investiert Milliarden in die Zukunft. Mit über einer Milliarde Franken im Jahr 2003 ist die Migros einer der grössten Investoren in der Schweiz. Diese Investitionen sind zukunftsgerichtet und erfolgen im Rahmen der strategischen Ausrichtung der Teilbereiche. Ziel ist es, der Migros langfristig eine gesunde Entwicklung und Wachstum zu ermöglichen. Das hohe Investitionsniveau wird in den nächsten Jahren anhalten. Da die Investitionen zum überwiegenden Teil in der Schweiz erfolgen, wurden und werden damit nicht nur in der Migros, sondern auch darüber hinaus tausende von Arbeitsplätzen in der Schweiz gesichert. BEREICH ( M I O .

CHF)

Genossenschaften Logistik MGB Industrie Globus-Gruppe Übrige Migros-Unternehmen T O TA L

2003

2002

       

       

Die Genossenschaften haben 2003 elf neue Verkaufsstandorte eröffnet, sieben Ersatzneubauten und 13 grössere Umbauten mit Erweiterungen realisiert. Herausragend waren die Eröffnung des neuen MMM/Obi in Aigle mit 12 000 m2 Verkaufsfläche und einem Investi– tionsvolumen von 78 Millionen Franken sowie des architektonisch anspruchsvoll gestalteten MParc Sursee (8500 m2 Verkaufsfläche, Investitionen von 65 Millionen Franken). Beide werden einen grossen Beitrag zur Stärkung der Vertriebsnetze in diesen Regionen leisten. Der Hauptteil der Investitionen beim MGB fliesst in die Erhöhung der Beteiligung an der Migrosbank. In der M-Industrie weihte Micarna im September 2003 nach rund vierjähriger Planungs- und Bauzeit den neuen Schlachthof in Courtepin ein. Nun verfügt der Fleischproduzent über einen der modernsten Schlachthöfe und eine der effizientesten Frischfleischproduktionen Europas. Diese Investition von 55 Millionen Franken ist ein Bekenntnis zum Produktionsstandort Schweiz und zur einheimischen Landwirtschaft.

Hotelplan schliesst 2003 die Verlagerung des Stammsitzes ab (Projektumfang rund 30 Millionen Franken). Das Investitionsniveau des Migros-Konzerns verbleibt auf hohem Niveau. Die Investitionsmittel werden konzentriert für Expansion und die Revitalisierung bestehender Verkaufsflächen eingesetzt. In der Industrie liegt der Fokus auf jenen Produktionsbereichen, die auch in liberalisierten Märkten eine Zukunft haben, und auf der Steigerung der Effizienz. Die Investitionstätigkeit der Genossenschaften wird im laufenden Jahr auf hohem Niveau weitergeführt. Die Flächenexpansion wird 2005 allerdings geringer ausfallen. Der Grund sind noch nicht bereinigte Einsprachen. Wichtigste Projekte sind der MM Köniz (Migros Aare) und der MM im Seedamm-Center in Pfäffikon SZ (Migros Zürich). Ausserhalb der Vertriebsnetze sind die Investitionen im Freizeitbereich von Bedeutung. Im Gebiet der Migros Aare erfolgt die Gesamteröffnung des Golfparks Münchenbuchsee und in Zürich die Eröffnung des Fitnesscenters Puls 5. Bis Ende 2005 investiert das Buchser Traditionsunternehmen Chocolat Frey rund 45 Millionen Franken in den Ausbau der Produktionskapazitäten und die weitere Optimierung der Herstellprozesse. Damit kann sichergestellt werden, dass die wachsenden Marktanforderungen auch mittelfristig abgedeckt werden können. In der Elsa (Estavayer Lait SA) werden rund 19 Millionen Franken in die Optimierung der internen Logistikprozesse investiert. Nebst modernsten Fördermitteln wird in der Milchprodukteherstellung im Jahr 2005 ein neu erstelltes Hochregallager in Betrieb genommen. Die Midor, die für die Migros Biskuits und Glace herstellt, nimmt 2004 ein unterirdisches Hochregallager für Zwischenprodukte in Betrieb. Die Investition führt zu einer Reduktion des An- und Auslieferverkehrs und erlaubt eine verbesserte Nutzung der Produktionsund Fabrikarealflächen. Es werden rund 16 Millionen Franken für den Bau aufgewendet. Die Globus-Gruppe wird in den nächsten Jahren mit bedeutenden Mitteln die Erneuerung ihrer Verkaufsstellen fortsetzen. Ziel ist es, den sich wandelnden Kundenbedürfnissen gerecht zu werden.


M I G R O S FAC T S

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M-VERTRIEBSNETZ 2003

Veränderungen im Verkaufsnetz Inland

(ohne Untertotale)

ANZAHL STANDORTE

ANZAHL STANDORTE

VERKAUFSF L Ä C H E N ( M 2)

VERKAUFSF L Ä C H E N ( M 2)

2003

2002

2003

2002

M - V E R T R I E B S S TA N D O R T E

Migros-Standorte (ohne Autocenter)

M MM MMM T O TA L

MParcs/Fachmarktcenter/Obi Spezialläden (Fundgruben usw.) T O TA L

Eigenständige Restaurants T O TA L S TA N D O R T E

        

        

                  

                  

          

          

                    –

                    –

   

   

  – – –

  – – –





 

 

   

   

– – –

– – –  

    

    

– M-VERTRIEBSLINIEN

Supermärkte

Fachmärkte

M, MM und MMM übrige Supermärkte 1 T O TA L M - V E R K A U F S S T E L L E N Do it + Garden Micasa sportXX Obi-Baumarkt/Garten T O TA L F A C H M Ä R K T E

Migros-Gastronomie

M-Restaurants eigenständig M-Restaurants integriert Restaurants übrige

– GENOSSENSCHAFTEN UND DIVERSE

Detaillisten mit Migros-Produkten Avec M-Autocenter/Tankstellen Verkaufswagen – D E TA I L H A N D E L T O C H T E R U N T E R N E H M E N

Ex Libris (nur Inland) Migrol Tankstellen Total Migrol-Auto-Service/Migrol-Service Tankstellen (Automat) Migrol-Shops – F R E I Z E I T - S TA N D O R T E U N D S T I F T U N G E N

Migros-Sport- und -Freizeit-Zentren Fitness-Zentren der M-Klubschulen Golfparks T O TA L F R E I Z E I T

Stiftungen Park im Grünen 1 in MParcs/Fachmarktcenter und Spezialläden integriert


30

M I G R O S FAC T S

ANZAHL STANDORTE

Veränderungen im Verkaufsnetz Ausland

2003

ANZAHL STANDORTE

2002

VERKAUFSF L Ä C H E N ( M 2)

2003

VERKAUFSF L Ä C H E N ( M 2)

2002

V E R K AU F S F L Ä C H E AU S L A N D

Frankreich (Migros France)

MMM Thoiry MMM Etrembières

T O TA L F R A N K R E I C H

Deutschland (GM Basel)

MM Lörrach MM Bad Säckingen MM Freiburg i.Br.

T O TA L D E U T S C H L A N D

      

      

             

             

   –  –        –    

     –            

      –   –              –        

                                 

Globus-Vertriebsnetz Vertriebsstandorte Globus-Warenhäuser Herren-Globus ABM-Transformation ABM Oviesse Nannini Globest Interio-Gruppe Interio CH Interio D Interio F Office-World-Gruppe Office World Office World Office World Office World Globe Mulhouse G LO BU S - G RU P P E

CH D F UK


M I G R O S FAC T S

31

ALLGEMEINES ZUM DETAILHANDEL DER MIGROS

Die Migros trotzte der allgemeinen Krise Wie schon 2002 war der gesamte Detailhandelsumsatz in der Schweiz auch 2003 rückläufig: Konsumentinnen und Konsumenten gaben nominal 0,4 Prozent weniger aus als im Vorjahr. Erfreulicherweise entwickelte sich die Migros gegen diesen negativen Trend: Das bereinigte Umsatzwachstum der zehn Genossenschaften betrug 2003 im Inland 1,7 Prozent, was einer Zunahme von 238 Millionen Franken entspricht. Dazu kamen 14 Millionen Franken Mehrumsatz aus den Migros-Geschäften im Ausland. Erstmals stieg der Umsatz bei den Lebensmitteln (inkl. DMP) und im Near-Food über 10 Milliarden Franken. Mit diesem Wachstum konnte die Migros ihren Marktanteil um rund 0,2 Prozent steigern. Die Verkaufsfläche nahm 2003 um 38 800 Quadratmeter zu. Das gute Ergebnis zeigt, dass sich gerade in schwierigen Zeiten die klare Preispolitik der Migros besonders auszahlt. Die Kundinnen und Kunden haben mit ihrer Treue erneut bestätigt, dass sie die Strategie der Migros, qualitativ hochwertige Produkte zu günstigen Preisen anzubieten, sehr schätzen. Die Migros gibt Einsparungen konsequent in Form von Preisvorteilen an die Kundschaft weiter und trägt so der erhöhten Preissensibilität Rechnung. Diese erfolgreiche Politik wird 2004 fortgesetzt. So wurden im Januar 2004 33 neue M-Budget-Artikel ins Sortiment aufgenommen. Die Teuerung auf Lebensmitteln betrug im vergangenen Jahr 0,8 Prozent, im Non-Food-Sortiment hingegen war sie mit –2,2 Prozent wiederum negativ. Im Schnitt über das gesamte Sortiment belief sich die Migros-Teuerung auf 0,2 Prozent. 2003 wurde die Umstellung auf die Zentrale Warenwirtschaft (ZWW) im Bereich MigrosTrockensortiment erfolgreich abgeschlossen. Inzwischen werden alle Filialen aller zehn regionalen Genossenschaften vom Verteilzentrum Suhr aus beliefert. Dies erlaubt eine bessere Präsentation der Waren, einen schnelleren und vollständigeren Nachschub und noch mehr neue, innovative Artikel. Diese Verbesserungen führten zu einem deutlichen Umsatzwachstum der entsprechenden Sortimente in der zweiten Jahreshälfte. Damit ist der Prozess noch nicht abgeschlossen: 2004 werden alle Non-Food-Sortimente sowie das gesamte Near-Food ebenfalls auf ZWW umgestellt. Die Qualität der Dienstleistungen gegenüber den regionalen Genossenschaften wird so erneut verbessert, und die Kundenwünsche werden auch in diesen Bereichen noch stärker erfüllt. Auch sonst konnte die Migros 2003 ihre Leistungsfähigkeit noch steigern – ganz im Sinne der Konsumenten: Dank günstigerer Einkaufskonditionen konnten bei den Milchprodukten die Preise gesenkt werden. Der Preisvorsprung von 7 Prozent gegenüber der Hauptkonkurrenz konnte dadurch nochmals vergrössert werden. Im März folgte die Einführung einer Reihe rein vegetarischer Gerichte in etlichen Migros-Restaurants, die von der Schweizerischen Vereinigung für Vegetarismus (SVV) mit dem Europäischen Vegetarismus-Label zertifiziert wurden.


32

M I G R O S FAC T S

Der April stand ganz im Zeichen der Lancierung des ökologischen, sozialen, ethischen Dachlabels Engagement. Durch dieses Symbol werden zehn glaubwürdige und verlässliche Labels unübersehbar zusammengefasst und wahren dennoch ihre eigene Identität. Damit trägt die Migros dem Bedürfnis der Kundinnen und Kunden nach mehr Klarheit und Orientierung bei der Produkteauswahl Rechnung und dokumentiert gleichzeitig ihren umfassenden Einsatz für Mensch, Tier und Natur. Die Migros setzt sich aber auch für bessere Arbeitsbedingungen in der Produktion ein: Wir haben mit sämtlichen Non-Food-Lieferanten weltweit einen Vertrag abgeschlossen, der unter anderem die Mindestlöhne regelt, sich gegen Diskriminierung jeglicher Art einsetzt, Kinderarbeit verbietet und das Recht auf Versammlungsfreiheit fordert und fördert. Die Einhaltung dieses neuen «Verhaltenskodexes» ist Bedingung für künftige Lieferungen an die Migros und wird durch die international anerkannten Firmen eco-tex und ITS laufend überwacht. Ist-Zustände werden aufgenommen und analysiert sowie Verbesserungsmassnahmen eingeleitet. In den Monaten Mai und Juni wurden weitere Markenartikel ins Migros-Sortiment aufgenommen. Mit San Pellegrino, Contrex, Kleinkindernahrung von Nestlé, Red Bull, Elmex und Meridol, Pralinensortimenten, Nutella und Kinderschokoladen von Ferrero sowie Haar- und Pflegesortimenten von L’Oréal/Garnier ergänzt die Migros ihr Angebot. Obwohl auch 2004 mit der Einführung von Knorr, Nivea und Gillette weitere grosse Namen Aufnahme in die Migros-Regale finden werden, will die Migros ihren Leistungsvorsprung vor allem mit ihren starken Eigenmarken wahren. Diese machen weiterhin über 90 Prozent des Angebotes aus. Im September stellte die Migros ihr neues Marketingprogramm für Kinder vor. Seither bieten die «Lilibiggs» – Hugo, Nina und Hund Tobi – ein abwechslungsreiches Programm für Kinder sowohl in einzelnen Kindersortimenten als auch in der Filial-Infrastruktur. Für dieses Programm stehen ausgewogene Ernährung, Gesundheit, Genuss, Qualität und Sicherheit der Produkte. Für den Spass sorgen cooles Verpackungsdesign, leckere Kindermenüs und sinnvoll gebaute Spielplätze sowie unterhaltsame Artikel in der Eigenpresse und in Kindermagazinen. Zur Weihnachtszeit wartete die Migros mit einer weiteren ökologischen Neuheit auf. Als erster und einziger Grossverteiler verkaufte sie FSC-zertifizierte Weihnachtsbäume aus Schweizer Wäldern. Einmal mehr dokumentierte sie damit, dass sie sich für naturnahe Schweizer Produkte, für kurze Transportwege und für den Schutz einheimischer Wälder einsetzt. Die Kundinnen und Kunden hatten dabei auf Basis einer Rückverfolgbarkeitsnummer ihres Baumes die Möglichkeit auf www.migros.ch das Waldstück zu entdecken, in welchem der Baum gewachsen war. Auch die Obi-Bau- und -Gartenfachmärkte legten 2003 zu. Die vier Verkaufsstellen schrieben erstmals über 100 Millionen Franken Umsatz. Noch mehr Fitness bewiesen die sportXX-Geschäfte: Im vergangenen Jahr wurde das Verkaufsnetz um 13 auf mittlerweile 30 Läden vergrössert. Und die Zusammenarbeit der Internetsupermärkte migros-shop.ch und LeShop.ch seit Januar 2004 generierte bereits in der ersten Woche einen Umsatz von über 700 000 Franken. Für die Kundschaft hat die Migros immer ein offenes Ohr: Über die Informationsplattform M-Infoline kamen 2003 über 70 000 Kundenkontakte zu Stande.


M I G R O S FAC T S

33

M A R KTA N T E I L E

Die Migros steigerte erneut ihren Marktanteil Auch 2003 hat die Migros gegenüber der Konkurrenz zugelegt. Am Schweizer Gesamtmarkt von 83,1 Milliarden Franken partizipierte die Migros im Jahr 2003 inklusive Globus und Ex Libris mit 15,2 Milliarden Franken. Der Gesamtmarkt vergrösserte sich seit 1999 nominell um 2,4 Milliarden Franken. An dieser Steigerung war die Migros mit 900 Millionen Franken beteiligt. In Prozenten ist der Migros-Marktanteil im gleichen Zeitraum von 17,7 auf 18,3 Prozent gestiegen. Im Jahr 2003 reduzierte sich der Gesamtmarkt gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Milliarden Franken. Die Migros konnte ihre Marktanteile trotz Umstrukturierung bei Globus halten. Ohne Globus ist der Marktanteil der Migros um 0,2 Prozent gestiegen.

Marktanteile Migros (inkl. Globus)

Migros-Umsatz in Mrd CHF 15 11,25

, %

, %

, % , %

, % , %

, % , %

, % , %

MAR KTVO LUM EN SC H WEIZ N EU ( QUE LLE : BA K K ONJ UNK TU RFO RSC HUNG BAS EL A G) MRD CHF 1 999 2 000 2 001 2 002 Total∗ , , , ,

Food Non-Food∗

, ,

, ,

, ,

, ,

2003

, , ,

∗ ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe 7,5

, %

, %

, %

, %

, %

3,75 0

MIG RO S-U MSATZ FÜ R B EREC HN UN G D ER MAR KTANT EILE ∗ 1999

2000

2001

2002

2003

Marktanteile Migros (ohne Globus)

Migros-Umsatz in Mrd CHF 14 10,5 7

, %

, %

, %

, %

, %

, %

, %

, %

, %

, %

199 9

200 0

2 001

2 002

2003

Total∗ Food Non-Food∗

, , ,

, , ,

, , ,

, , ,

, , ,

∗ Der Migros-Umsatz 1999 bis 2003 beinhaltet den Umsatz der Genossenschaften (ohne Direkt-/Engroslieferungen, Detaillisten mit Migros-Produkten, Autocenter/Tankstellen und Freizeitanlagen) sowie die Umsätze Globus und Ex Libris.

MIGROS-UMSATZ OHNE GLOBUS FÜR BERECHNUNG DER MARKTANTEILE ∗

, %

, %

, %

, %

, %

3,5 0

MRD CHF

1999

2000

Food

2001

2002

Non-Food

2003

MRD CHF

1999

2000

2001

2002

2003

Total∗ Food Non-Food∗

, , ,

, , ,

, , ,

, , ,

, , ,

∗ Der Migros-Umsatz 1999 bis 2003 beinhaltet den Umsatz der Genossenschaften (ohne Direkt-/Engroslieferungen, Detaillisten mit Migros-Produkten, Autocenter/Tankstellen und Freizeitanlagen) sowie die Umsätze Ex Libris.


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M I G R O S FAC T S

M - C U M U LU S

MIT CUMULUS ÜBER DEN WOLKEN

Millionen setzen auf die richtige Karte M-Cumulus ist das Bonusprogramm der Migros für treue Kundinnen und Kunden. Seit seiner Einführung im Jahr 1997 hat sich das Cumulus-Kundenbindungsprogramm als ein fester Bestandteil der schweizerischen Einkaufskultur etabliert. Nachdem im Jahr 2002 erstmals auf Einkaufsdaten basierende Versände durchgeführt worden waren, war 2003 ein Jahr der Konsolidierung. Gegenwärtig sind 2 100 000 Kontoinhaberinnen und -inhaber auf der Cumulus-Datenbank erfasst, und 1 950 000 Personen haben ihre Karte in den letzten vier Wochen verwendet. Der über die Cumulus-Karte er-

fasste Umsatzanteil im Detailhandel beträgt erfreuliche 72 Prozent. Der Datenschutz ist nach wie vor ein wichtiges Thema. Die jährliche Überprüfung der Einhaltung der gesetzlichen und selbst gestellten Forderungen betreffend Datenschutz und Informationssicherheit durch eine unabhängige Organisation verlief erneut positiv. Die Karte trägt weiterhin das Datenschutz-Gütesiegel «GoodPriv@cy». Seit November 2003 können auch die Migrol-PrivateCard-Inhaber von Cumulus-Punkten profitieren. Die Partnerschaft mit der Migrosbank entwickelt sich weiterhin positiv: Personen mit einer Kreditkarte der Migrosbank können damit weltweit Punkte sammeln. Wer bei Einkäufen in der Migros mit der Kreditkarte bezahlt, profitiert sogar doppelt.

M -I N FO L I N E

INFORMATIONEN AUS ERSTER HAND

Eine Brücke zur Kundschaft Über die Informationsplattform M-Infoline ist der Weg zur Migros noch kürzer geworden. M-Infoline hat sich als Informationsplattform bei unseren Kundinnen und Kunden fest etabliert und erfreut sich rasch wachsender Beliebtheit. Rund 70 000 Kontakte kamen im Jahr 2003 allein über diese Stelle zu Stande. M-Infoline versteht die Kundenreaktionen als Chance für unser Unternehmen, aber auch als Zeichen

des Vertrauens in die Institution Migros. Kritik und Anregungen fliessen in die Sortimentsgestaltung und in die Qualitätssicherung der Migros ein. Fragen zum Einkaufsalltag stehen im Vordergrund, aber politische und ethische Themen werden ebenfalls angesprochen. Auch Anliegen, die nicht direkt mit der Migros zu tun haben, werden vom M-Infoline-Team beantwortet, so zum Beispiel Fragen rund um die Ernährung. Die M-Infoline ist eine echte Dienstleistung für MigrosKundinnen und -Kunden!


M I G R O S FAC T S

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DIE ZEHN GENOSSENSCHAFTEN Gesamtumsatz-Veränderung 2003

Gesamtumsatz Inland 2003

(in % zum Vorjahr)

(in Mio CHF) Wallis

Wallis



Tessin

Tessin



NeuenburgFreiburg

  

Genf

 

Luzern Ostschweiz

 

Zürich

, – ,

Aare

1 800

2 400

,

Ostschweiz

, ,

Aare

  1 200

,

Luzern

Zürich

 

600

,

Genf

Waadt

 

Waadt

,

NeuenburgFreiburg

Basel

 

Basel

0

,

, –1

3 000

(in Mio CHF)

  0

30

60

90

120

Genf (Frankreich) Basel (Deutschland)

Tessin

,

NeuenburgFreiburg

, ,

Basel

Wallis

 

Tessin

 

7,5

,

Luzern

,

Zürich

, , 28

56

   

Luzern

,

Aare

Ostschweiz

 

Zürich

   

Aare 84

30

 

Waadt

Ostschweiz

22,5

 

Basel

Waadt

15

 

Genf

,

0

,

(Anzahl Personen 31. 12. 2003)

NeuenburgFreiburg

Genf

3

Personalbestand

(in Mio CHF)

,

2

,

0

150

Investitionen 2003 Wallis

1

Gesamtumsatz-Veränderung Ausland 2003 (in % zum Vorjahr)

Gesamtumsatz Ausland 2003 Genf (Frankreich) Basel (Deutschland)

0

112

140

0

2 200

4 400

6 600

8 800

11 000


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MIGROS AARE

Schallmauer durchbrochen Die Migros Aare hat im Dezember 2003 zum ersten Mal mehr als 3 Milliarden Franken Jahresumsatz erreicht und bleibt somit nicht nur im Alphabet an der Spitze aller MigrosGenossenschaften. Das Geschäftsjahr 2003 war rundherum erfreulich. Dies vermögen zwei Zahlen zu belegen: Die 3,4 Prozent Mehrumsatz im Vergleich zum Vorjahr entsprechen 99 Millionen Franken. Dieser Erfolg ist nicht in erster Linie auf Expansion, sondern auf die nach wie vor konsequente Ausrichtung auf Frische zurückzuführen – und auf den aussergewöhnlichen Einsatz aller 11 610 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Aus den vielen Ereignissen des Jahres seien nur drei herausgegriffen: Das Berner Freizeit- und Einkaufszentrum WESTside von Architekt Daniel Libeskind hat vom Regierungsstatthalter zwar die Baubewilligung erhalten. Dennoch müssen Stadt Bern und die Migros mit dem Baubeginn zuwarten, weil Beschwerden die Realisation des WESTside verzögern. Dies gilt auch für den Fachmarkt in Oftringen, dessen Bau bewilligt ist, vom VCS aber noch blockiert wird.


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Die Migros Aare war 2003 die Hauptpartnerin des Jubiläums «200 Jahre Kanton Aargau» und stiftete – unter anderem – eine sechsstellige Summe für den Ausbau des Kunsthauses Aarau. Und die Eröffnung der neuen Migros in Herzogenbuchsee steht stellvertretend für alle anderen Verbesserungen innerhalb des Verkaufsstellennetzes der Migros Aare, zum Vorteil ihrer Kundinnen und Kunden. MIGROS BASEL

Frisch und kunstvoll Die allgemein mangelnde Konsumlust der Schweizerinnen und Schweizer hemmte auch bei der Genossenschaft Migros Basel das Umsatzwachstum. Erfreulich entwickeln sich die drei Filialen der Migros Deutschland. Erstmals wurde eine Kunden- und Passantenumfrage mit 12 000 Personen durchgeführt, aus der deutlich hervorging, dass die Migros Basel im Bereich «Frische» sowie im Preis-Leistungs-Verhältnis klar führend ist. Diese Befragung soll in regelmässigen Abständen wiederholt werden. In Delémont wurde die M-Loisirs-Filiale auf 6 800 Quadratmeter zu einem MParc ausgebaut. Im oberen Baselbiet, in Gelterkinden, kann nach einem Ja durch die Gemeindeversammlung das geplante Einkaufszentrum realisiert werden. Als ein kulturelles Highlight wurde auf dem Gelände des Parks im Grünen in Münchenstein eine Kunstausstellung mit Werken der Baselbieter Künstlerin Claire Ochsner durchgeführt. Die 30 Grossskulpturen sind bei der regionalen Bevölkerung auf Begeisterung gestossen. MIGROS GENF

Frischer Wind am Léman Auch die Migros-Genossenschaft Genf ist nicht stehen geblieben: In den Filialen La Praille, Cornavin, Gland, Thônex, Chêne-Bourg und Nyon-La Combe wurde erneuert und ausgebaut. Die Genossenschaft nimmt am sozialen Leben in der Region teil und unterstützte verschiedene lokale Ereignisse. Die drei Klubschul-Zentren und die Kulturabteilung organisierten 276 Kurse und 40 Veranstaltungen mit insgesamt 68 Aufführungen. Der Umweltschutz wird in der Migros gross geschrieben. Die Genossenschaft Genf setzt sich mit Investitionen in ihrer Region für eine nachhaltige Entwicklung ein und ist mit ihren rund 4000 Stellen auch ein wichtiger sozialer Faktor. Sie pflegt die Beziehungen zu den Frischprodukte-Lieferanten ihrer Umgebung. Sie sorgt für den Absatz von mehr als einem Drittel der lokalen Früchte- und Gemüseproduktion und lässt in ihren Läden


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die Bauernfrauen aus der Region ihre Landwirtschaftsprodukte anpreisen und ist eine zuverlässige Partnerin der Behörden beim Abfallrecycling. Für die Jungen wird ebenfalls gesorgt: Migros Genf offerierte 170 Kindern im Rahmen der Aktion Ferienpass einen aktiven Sommer. Mit der Einstellung von 80 Lehrlingen setzte sie eine neue Rekordmarke. M I G R O S LU Z E R N

Herzhaftes aus dem Herzen der Schweiz Das Umsatzwachstum ist mit plus 0,6 Prozent deutlich bescheidener als in den Vorjahren. Gründe für diese Entwicklung sind die schleppende Konjunktur, aber auch der Verkauf der Tankstellen an die Migrol und die Baustelle beim Einkaufszentrum Zugerland in Steinhausen. Trotzdem erwirtschaftete die Migros Luzern einen Umsatz von 1,247 Milliarden Franken. In den 41 Verkaufsstellen konnten über 28,4 Millionen Kundinnen und Kunden bedient werden, das sind mehr als 90 000 pro Tag. Als Höhepunkt stand Anfang November die Eröffnung der Erweiterung Surseepark auf dem Programm. Auf über 11 500 Quadratmetern Verkaufsfläche präsentieren sich neben Partnergeschäften die vier Migros-Fachmärkte Do it + Garden, Micasa, sportXX und M-Electronics. Das Non-Food-Sortiment der Migros soll auch in Zukunft kompetent ausgebaut und präsentiert werden, so in den Einkaufszentren Zugerland Steinhausen und Länderpark Stans. Im Jahr 2004 erfährt der Super- und Verbrauchermarkt des Surseeparks eine Vergrösserung, und die Filialen Neudorf Cham, Goldau und Horw können ebenfalls neu eröffnet werden.

MIGROS NEUENBURG-FREIBURG

Das Hunderttausend ist voll 2003 wurde der Umsatz um 0,5 Prozent auf 810,4 Millionen Franken gesteigert. Wenn man bedenkt, dass die 10 Millionen Umsatz des Migros-Restaurants an der Expo.02 zu kompensieren waren, ist dies ein gutes Resultat. 396 000 Kunden besuchten im Wochenschnitt die 27 Filialen der Genossenschaft, fachkundig und mit viel Einsatz betreut von den 3311 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die Zentrale Warenwirtschaft erlaubte die völlige oder teilweise Neugestaltung von neun Filialen, um die Verkaufsfläche zu optimieren.


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Im vergangenen Jahr konnte die Migros Neuenburg-Freiburg ihren 100 000. Genossenschafter willkommen heissen. Diese stolze Zahl dokumentiert die Verankerung in der Region – ein wichtiger Faktor für den Erfolg im Detailhandel. Das Jahr 2004 bringt grosse Herausforderungen. An den Kassen wird das Informatiksystem NewPOS eingeführt, bei den Bestellungen das Projekt BPS und beim Personal sowie in der Buchhaltung die SAP-Projekte.

MIGROS OSTSCHWEIZ

In voller Fahrt Das Jahr 2003 war für die Migros Ostschweiz bemerkenswert: In nur einem Jahr wurden für über 100 Millionen Franken 33 Supermärkte nach dem gleichen Ladenkonzept umgebaut. Alle erneuerten Filialen bestechen durch die warmen Farben, die grosszügige Ladeneinteilung und die neuen Formen der Sortimentspräsentation. Boden, Decke, Wände und Beleuchtung sind identisch, gleichgültig ob es sich um den grossen Migros-Markt Gäuggeli oder die kleine M-Filiale in Ebnat-Kappel handelt. Dennoch hat jeder Laden seinen eigenen Charakter. Im Mai 2003 lancierte die Migros Ostschweiz zudem in sämtlichen Filialen das neue Programm «Aus der Region. Für die Region». Gestartet wurde mit rund 80 Produkten wie Äpfel, Käse, Eier, Milch, Poulet, Salat, Gemüse, Brot, Blumen usw. Das Sortiment wird seither laufend erweitert. Erste Auswertungen zeigen, dass auch wenig bekannte regionale Produkte mit einer klaren Differenzierung zu den Mitbewerbern gute Chancen auf Erfolg haben. Paradebeispiel dafür ist «Flauder», das neue Süssgetränk der Mineralquelle Gontenbad. Im Wirtschaftsgebiet der Migros Ostschweiz wurden 15 000 Kundinnen und Kunden sowie 900 Passantinnen und Passanten interviewt. Generell sind sie mit der Migros Ostschweiz sehr zufrieden. Besonders positiv erwähnt wurden die Freundlichkeit des Personals und die Ladenatmosphäre. Optimierungspotenzial sehen die Befragten bei den Wartezeiten an der Kasse und im Frischebereich. Erste Verbesserungsmassnahmen sind bereits eingeleitet worden. Im 2004 wird erneut eine Kundenbefragung durchgeführt. Im Golfplatzrating 2003, welches das Wirtschaftsmagazin «Bilanz» zusammen mit «Golf Suisse» erstellt, wurde der Migros-Golfplatz Waldkirch mit der Wertung «bester Newcomer» ausgezeichnet.


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MIGROS TESSIN

Erholung in der Sonnenstube Trotz der schwierigen Marktlage und substanzieller Lohnerhöhungen konnte die Migros Tessin den Umsatz leicht steigern und die Rentabilität bedeutend verbessern. Eröffnet wurden zwei neue Verkaufspunkte und zwei umgebaute Filialen. Ausserdem wurden die Voraussetzungen geschaffen für eine verstärkte Expansion und eine Modernisierung des Vertriebsnetzes bis Ende 2004. Die neu gestartete Strategie «In Ticino per il Ticino» stärkt und betont das regionale Sortiment und bringt eine neue Art von Läden. Kommunikativ unterstützt wird die Strategie durch die neu gestaltete eigene Wochenzeitung «Azione». Für das Jahr 2004 wird mit einer begrenzten Verbesserung von Umsatz und Ertrag gerechnet. Der Grund sind bedeutende Umbau- und Expansionsarbeiten.

M I G R O S WA A D T

Ein Jahrhundertfest 2003 war für die Waadt ein ganz besonderes Jahr. Sie feierte 200 Jahre Zugehörigkeit zur Eidgenossenschaft. Das Kulturprozent der Migros Waadt unterstützte verschiedene Aufführungen und Ausstellungen im Rahmen dieser Feier. Um sich bei der Bevölkerung für ihre Treue zu bedanken, verteilte die Migros Waadt in ihren Filialen die Gedenkmünze «Gilles» zum Andenken an den grossen Waadtländer Poeten und Chansonnier. 2003 hat Migros Waadt das Programm «Aus der Region – Für die Region» («Au Coeur de la Région») eingeführt, womit regionale Produkte gefördert werden. Der Umsatzzuwachs um 14,4 Millionen Franken oder 1,2 Prozent ist vor allem der zusätzlichen Kundschaft und dem Gewinn weiterer Marktanteile zu verdanken. Auch die Renovation des MMM Métropole in Yverdon und der neu gebaute MMM Chablais Centre in Aigle trugen zum guten Resultat bei. Für Letzteren wurden 80 Millionen Franken investiert und damit fast 300 Arbeitsplätze geschaffen. 2004 folgt die Eröffnung von M Cossonay und die Vergrösserung von MM Vevey.

M I G R O S WA L L I S

Erfolgreich gegen harte Konkurrenz Die Rhoneebene weist im Schweizer Vergleich am meisten Verkaufsfläche pro Einwohner auf. Trotz dieser starken Konkurrenz hat die Migros Wallis ihren Umsatz zwischen 2001 und 2003 um zehn Prozent gesteigert. Diese erfreuliche Entwicklung dokumentiert die starke Konzentration auf Frischprodukte und Kundenfreundlichkeit.


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In St-Maurice und Savièse wurden zwei Läden mit je 700 Quadratmetern Verkaufsfläche eröffnet, und der Freizeitmarkt von Martigny wurde total renoviert und um 600 Quadratmeter erweitert. Vor allem im Interesse der touristischen Kundschaft werden jetzt in allen Läden auch Kreditkarten als Zahlungsmittel akzeptiert. Fast ein Viertel aller Einkäufe wird auf diese Weise bezahlt.

MIGROS ZÜRICH

Wachsen in harten Zeiten In einem schwierigen Umfeld konnte die Genossenschaft Zürich erneut über 70 Millionen Franken mehr Umsatz als im Vorjahr erzielen. Besonders erfreulich war die Steigerung der Kundenzahl um 2,3 Prozent. Die Umbau- und Renovationstätigkeit wurde fortgesetzt: Sieben Läden wurden modernisiert und erneuert. Vier neue Migros-Standorte wurden in Eglisau, Zürich-Airport, Uster-West und Zürich-West eröffnet. Die Klubschule Glarus zog in den Bahnhof um, und der Fitnesspark Regensdorf wurde total renoviert. Mit umfassenden Massnahmen wurde der Frische während der gesamten Wertschöpfungskette besondere Aufmerksamkeit geschenkt, und eine repräsentative Kundenumfrage unter dem Namen «Kundissimo» führte zu einer Reihe von Verbesserungsmassnahmen. Die Milchproduktion wurde im vergangenen Jahr nach Estavayer ausgelagert. Der Preis des Energiemodells Zürich belohnte die nachhaltige Energiepolitik der Genossenschaft Zürich.


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ETHISCHE LABELS

BIO CHF , Mio (+ , %)

FOREST STEWARDSHIP COUNCIL (FSC) CHF , Mio (+, %)

Produkt aus biologischer Landwirtschaft. Unabhängige Kontrolle.

Holz aus umwelt- und sozialverträglich bewirtschafteten Wäldern. Unabhängige Kontrolle.

MAX HAVELAAR CHF , Mio (+ %) Aus fairem Handel. Produziert nach sozialen Kriterien. Unabhängige Kontrolle.

ECO CHF , Mio (–, %) Umweltfreundliche Produktion auf allen Verarbeitungsstufen. Sichere Arbeitsbedingungen. Unabhängige Kontrolle.

7-PUNKTE-FLEISCH-GARANTIE CHF , Mio (– , %) Schweizer Fleisch. Kontrollierte, artgerechte Haltung und Fütterung. IP-SUISSE CHF , Mio (–, %) Aus naturnaher Schweizer Landwirtschaft. Angebaut nach den Richtlinien der IP-Suisse. Unabhängige Kontrolle. MARINE STEWARDSHIP COUNCIL (MSC) CHF , Mio (–, %) Produkt aus Fischerei, die Fischbestände schont. Unabhängige Kontrolle.

BIOBAUMWOLLE CHF , Mio (+, %) Baumwolle aus biologischem Anbau. Immer nach Eco-Richtlinien verarbeitet. Unabhängige Kontrolle. MIOPLANT NATURA CHF , Mio (+, %) Die Pflanzen werden unter reduziertem Einsatz von chemischen Hilfsstoffen gezogen. Die Hilfsmittel für den Garten sind aus natürlichen Rohstoffen.

Summe ∗ CHF   Mio (+, %)

DOLPHIN SAFE CHF , Mio (+, %) Thunfischfang, bei dem die Delphinbestände geschont werden. Unabhängige Kontrolle.

∗ Produkte, die zwei Labeln zugehörig sind (Migros-Bio + Max Havelaar, Eco + Biobaumwolle), wurden in den jeweiligen Labeln umsatzmässig miteinbezogen, jedoch im Gesamtumsatz nur einmal gerechnet.


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E N GAG E M E N T

Der Einsatz der Migros für Mensch, Tier und Natur Fairness zahlt sich aus. Das soziale und ökologische Engagement der Migros ist beispielhaft in Bezug auf Breite und Stärke der Anstrengungen. So verlangen es auch das Leitbild und die neue Umwelt- und Sozialpolitik der Migros. Das Dachlabel Engagement ergänzt und unterstreicht seit dem letzten Jahr die zehn sozialen und ökologischen Labels. Es dient als verbindendes und kennzeichnendes Symbol. Zusätzlich erleichtern drei wichtige Elemente auf der Verpackung den visuellen Zugang: das blaue Band mit dem Wort «Engagement», das eine rasche Wiedererkennung ermöglicht, der Kurzbeschrieb der jeweiligen Labelprogramme und die Angabe der Homepage www.migros.ch mit dem Link «Engagement», wo weitere Hintergrundinformationen zu finden sind. Migros will das Sortiment mit Produkten, die besonders sozial und ökologisch hergestellt werden, ausbauen und verfolgt das Ziel, bis im Jahr 2010 2,5 Milliarden Franken Umsatz damit zu machen. Das Engagement umfasst auch die ethischen Projekte der Migros – Projekte, die aktuelle und bedeutende Themen aufgreifen und beispielhafte Lösungen anbieten. Etwa zum Schutz des Tropenwaldes, bei der Abschaffung der Kinderarbeit oder für bessere Lebensbedingungen. Dritter Pfeiler des umfassenden ethischen Einsatzes sind die sortimentsübergreifenden ethischen Mindeststandards, die die Migros für alle möglichen Produkte umsetzen wird.

Die einzelnen Labels: BIOPRODUKTE

Das Angebot treibt Knospen In den Regalen der Migros wächst das Sortiment der Bioprodukte. Die Migros verwendet für diese Produkte ihr eigenes Biolabel. Die Anbaurichtlinien für die inländische Produktion sind gleichwertig mit denen von Bio Suisse, die

das Label «Knospe» vergibt. Die Landwirte werden von denselben unabhängigen Organisationen kontrolliert. Für Importe hält sich die Migros an die EU-Richtlinien. Alle ausgezeichneten Produkte werden ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger hergestellt. Fürs Inland gelten strenge Heizvorschriften bei Gewächshäusern. Treibhausproduktion wird deklariert. Bei der Tierhaltung gilt: Sämtliche Tiere haben regelmässigen Auslauf ins Freie. Das Futter muss überwiegend biologisch und bei Wiederkäuern zum grössten Teil aus dem Betrieb selber stammen. Ausserdem führt die Migros exklusiv Biorindfleisch aus Weidehaltung. Dieses Programm gilt bezüglich Tierhaltungsvorschriften als fortschrittlichstes überhaupt. Milch, Käse, Eier und Fleisch stammen ausschliesslich aus der Schweiz. Auch im Zuchtfischbereich werden immer mehr Bioprodukte angeboten. Flugtransporte sind für alle Produkte strikte verboten, genauso wie Gentechnik. Im In- und Ausland wird die Einhaltung der Richtlinien unabhängig kontrolliert. Umsatz 2003: , Millionen Franken, Steigerung gegenüber dem Vorjahr: +, Prozent.

MAX HAVELAAR

Maximale Fairness Die Stiftung Max Havelaar vergibt ihr Label an Produzenten, die ihre Richtlinien für fairen Handel erfüllen. Die Kriterien werden international von der FLO (Fair Trade Labelling Organisation) kontrolliert. Die Produzenten erhalten einen höheren Preis für ihre Produkte und eine so genannte Fair-Trade-Prämie. Diese setzen sie für gemeinschaftliche Projekte ein. Das MaxHavelaar-Label finden Sie im Migros-Sortiment auf Kaffee, Tee, Schokolade, Bananen, Orangensaft, Reis, Rosen, Zucker, Ananas, Mango, Orangenmarmelade, Green Tea, Kakaopulver und Topfpflanzen. Zunehmend tragen Max-Havelaar-Produkte auch das Biolabel. Umsatz 2003: , Millionen Franken, Steigerung gegenüber dem Vorjahr: + Prozent.


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7-PUNKTE-FLEISCH-GARANTIE (M-7)

Gesundes Fleisch von gesunden Tieren Migros-Garantien haben Fleisch am Knochen. Die 7-Punkte-Fleisch-Garantie deckt das mittlere Segment im Fleischmarkt zwischen klassischen und Bioprodukten ab. Sie steht insbesondere für kontrolliert tierfreundliche Haltungsbedingungen und artgerechte Fütterung von Kühen, Rindern, Kälbern, Schweinen, Truten, Poulets und Lämmern. Je nach Tiergattung bedeutet M-7 zwingend Auslauf, nämlich bei Poulets und Truten. Aber auch die neu ins Programm aufgenommenen Schweineaufzucht- und Schweinemastbetriebe müssen den Tieren Zugang ins Freie gewähren. Für alle Tiere werden «besonders tierfreundliche Ställe» (BTS) gefordert. Das bedeutet unter anderem, dass die Tiere nie angebunden sein dürfen, dass sie Tageslicht und saubere Einstreu haben müssen. Unter diesem Label werden keine Eier und keine Milch produziert. Die neuen Kälbermast-Richtlinien auf Basis Vollmilchmast werden nach und nach bei allen Kälbermästern umgesetzt. Das Fleisch, das für M-7 produziert wird, stammt ausschliesslich aus Schweizer Produktion. Gentechnik ist auf dem ganzen Betrieb verboten. Die M-7-Richtlinien sowie die Einhaltung der Tierschutz-Gesetzgebung gelten für den gesamten Betrieb und werden unabhängig kontrolliert. Umsatz 2003: , Millionen Franken, Rückgang gegenüber dem Vorjahr: – , Prozent.

vollen Lebensraum bieten und die Landschaft bereichern. Migros verfolgt als Ziel, alles Inlandgetreide (Brot und Mehle) auf IP-Suisse oder Bio umzustellen. Umsatz 2003: , Millionen Franken, Rückgang gegenüber dem Vorjahr: – , Prozent.

MARINE STEWARDSHIP COUNCIL (MSC)

Fische mit Meer-Wert Das MSC-Label ist der Nachweis für Meerfisch aus nachhaltigem Fischfang. Fischbestände dürfen nicht überfischt werden und müssen Zeit haben, sich zu erholen. Das Meer als Ökosystem darf nicht beeinträchtigt werden. Die Einhaltung der Bestimmungen wird unabhängig kontrolliert. Die Migros fördert den MSC seit dessen Gründung und hat bereits Folgendes im MSC-Sortiment: geräucherten Alaska-Wildlachs, frischen Wildlachs während der Fangsaison von Juli bis Oktober, frische oder geräucherte Makrelen und Makrelenfilets aus Cornwall und Devon, Rock Lobster aus Australien sowie verschiedene Convenience-Gerichte. Das Angebot ist leider immer noch viel kleiner als die Nachfrage. Umsatz 2003: , Millionen Franken, Rückgang gegenüber dem Vorjahr: – , Prozent.

DOLPHIN SAFE

Der gute Thon im Fischfang IP-SUISSE

Lebensmittel aus lebensfreundlicher Umwelt Das IP-Suisse-Label zeichnet in der Migros Brote, Mehle, Kartoffeln und Rapsöl aus schweizerischer Produktion aus, die umweltfreundlich produziert werden. Synthetische Hilfsstoffe dürfen nur beschränkt und nur nach genauer Bedarfsabklärung verwendet werden. Zudem gibt es spezielle Richtlinien für jede Kultur. So dürfen im Getreideanbau keine Fungizide, Insektizide und Halmverkürzer eingesetzt werden. Fungizide und Insektizide sind auch im Rapsanbau verboten. Bei den Kartoffeln werden die Kartoffelstauden vor der Ernte mechanisch und nicht chemisch entfernt. Sie werden ohne Keimhemmungsmittel gelagert. 60 Prozent des IP-Suisse-Apfelsaftes der Migros stammt von Hochstammbäumen, die den Vögeln wert-

Die Migros sorgt für die Sicherheit der Delphine. Migros verkauft seit 1991 ausschliesslich KonservenThon, der mit delphinfreundlichen Fangmethoden gefischt wird. So sind beispielsweise Ring-, Wabenund Treibnetze, in denen Delphine verenden würden, verboten. Das Label verlangt von den Fischern auch weitere Vorkehrungen, damit sich keine anderen Tiere wie Robben, Meeresschildkröten oder Haie und Vögel in den Netzen verfangen. Heute halten sich 97 Prozent der Thunfischereien an diese Bestimmungen. Die Einhaltung dieser Bestimmungen wird unabhängig kontrolliert. Umsatz 2003: , Millionen Franken, Steigerung gegenüber dem Vorjahr: +, Prozent.


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FOREST STEWARDSHIP COUNCIL (FSC)

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BIOBAUMWOLLE

Wie man in den Wald hineinruft...

Gut für Bauern und Kunden

Die meisten Holzwaren in der Migros kommen aus gut gepflegten Wäldern. Der Forest Stewardship Council ist ein internationaler Zusammenschluss von Umweltorganisationen, Vertretern einheimischer Volksgruppen und Wirtschaftsverbänden. Er hat weltweit gültige Richtlinien für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung erarbeitet. Die Einhaltung der strengen FSC-Richtlinien wird unabhängig kontrolliert. So steht das FSC-Label glaubhaft für Holz, das nach umwelt- und sozialverträglichen Kriterien gewonnen wird. Die Migros ist Marktleaderin mit FSC-Produkten und steigert deren Anteil im Sortiment laufend. Produkte mit dem FSC-Label führt Migros in der Papeterie- und Haushaltabteilung, bei Micasa, Do it + Garden, im Campingbereich und, mit FSC-zertifizierten Weihnachtsbäumen, neu auch im Bereich Pflanzen. Und damit FSC stärker gefördert wird, ist die Migros Gründungsmitglied der Organisation «WWF Wood Group» und des Vereins FSC Schweiz. Umsatz 2003: , Millionen Franken, Steigerung gegenüber dem Vorjahr: +, Prozent.

Die Bioproduktion lohnt sich sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Biobaumwoll-Anbau bedeutet, dass sich die Bauern die Kosten für Pestizide, Kunstdünger und Herbizide sparen. Die notwendige Handarbeit gibt mehr Menschen Arbeit. Der Boden bleibt fruchtbar, auch für die nächsten Generationen. Grundwasser und Flüsse bleiben sauber. Der Anbau der Biobaumwolle wird unabhängig kontrolliert. Kleider und Heimtextilien, die mit Biobaumwolle hergestellt werden, werden immer nach Eco-Richtlinien produziert. Das Migros-Sortiment von Biobaumwoll-Produkten wurde im letzten Jahr stark erweitert und umfasst heute Babykleider und -wäsche, Kinderkleider und -wäsche, Damen- und Herrenwäsche, Pyjamas für Babys, Kinder, Frauen und Männer sowie Kinder- und Damen-T-Shirts. Dazu kommen Bettwäsche, Frottierwäsche und Bademäntel. Umsatz 2003: , Millionen Franken, Steigerung gegenüber dem Vorjahr: +, Prozent.

MIOPLANT NATURA ECO

Ökologisches am Körper Auch bei den Textilien gibts Stoff für Verbesserungen. Das Label Eco steht für die umweltfreundliche Produktion von Kleidern, Heimtextilien und Schuhen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Lieferanten erfolgt die ökologische Optimierung Schritt für Schritt. Der Einsatz von umweltgefährdenden und allergenen Stoffen ist strikte verboten. Die lückenlose Erfassung aller Arbeitsgänge, aller Hilfsmittel, auch jener der Vorlieferanten, erlaubt es, die gesamte Herstellung unabhängig zu kontrollieren. Umsatz 2003: , Millionen Franken, Rückgang gegenüber dem Vorjahr: – , Prozent.

Natürlich natürlich Die Migros pflanzt den Umweltschutzgedanken. Das Mioplant-Natura-Sortiment mit Topfpflanzen, Schnittblumen sowie natürlichen Pflanzenschutzmitteln und verschiedenen Arten von Pflanzenerde entspricht den eidgenössischen Richtlinien für die Integrierte Produktion. Umsatz 2003: , Millionen Franken, Steigerung gegenüber dem Vorjahr: +, Prozent.


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Ethische Projekte

MIGROS KIDS SCHOOL TIRUPUR

Kinderausbildung statt Kinderarbeit In Indien macht das Migros-Engagement Schule. Im Dezember 2000 wurde in der südindischen Textilhauptstadt Tirupur die Migros KIDS School für 200 Kinder eröffnet. Sie war in Zusammenarbeit mit der deutsch-indischen Organisation «KIDS Foundation» aufgebaut worden. Die Migros finanzierte aus dem «Fonds für gezielte Hilfe» die Land- und Baukosten. Die Schule ist Teil einer Offensive der Migros gegen Kinderarbeit. Sie steht allen Kindern der Umgebung offen, also nicht nur den Kindern der Textilarbeiterinnen, die für die Migros Kleider herstellen. Der Erweiterungsbau, der ebenfalls von der Migros finanziert wurde, wird die Aufstockung der Schülerzahl von derzeit 425 auf 750 Schüler bis Ende Jahr 2004 ermöglichen. Als nächster Investitionsschritt ist nun der Bau einer Kindertagesstätte geplant, die die Betreuung und Versorgung der Schülerinnen und Schüler verbessern wird.

NACHHALTIGE PALMÖLPRODUKTION

Sauberes Öl Die Migros engagiert sich für den Tropenwald. Palmöl ist ein wichtiger Rohstoff für die Lebensmittelindustrie, nebst Soja das wichtigste Öl auf der Welt. Die Nachfrage nach Palmöl wächst enorm. Dieses Öl findet sich in sehr vielen Lebensmitteln wie Saucen, Backwaren, Margarine, aber auch im Non-Food-Bereich, etwa bei Waschmitteln oder Kosmetika. Palmöl ist deshalb so beliebt, weil es bei Zimmertemperatur fest ist und nicht künstlich gehärtet werden muss. Allein die Migros-Lebensmittelindustrie braucht rund 3000 Tonnen Palmöl pro Jahr. Die Umweltproblematik ist jedoch gross: Ganze tropische Wälder werden zur Gewinnung des Palmöls abgeholzt. Darum ist die Migros aktiv auf den WWF zugegangen und hat Kriterien für eine nachhaltige Palmölproduktion aufgestellt. Heute sind drei Liefe-

ranten zertifiziert. Sie decken die gesamte Nachfrage der Eigenindustrie im Lebensmittelbereich. Für diese Pionierleistung wurde die Migros am UNO-Umweltgipfel in Johannesburg 2002 mit einem Preis für nachhaltiges Wirtschaften ausgezeichnet. Zusammen mit dem WWF und anderen wichtigen Akteuren der Palmölindustrie hat die Migros im August 2003 den ersten runden Tisch zum Thema Palmöl organisiert. Diese internationale Konferenz hatte zum Ziel, Produktion und Nachfrage von nachhaltigem Palmöl weltweit zu fördern. Als weitere Schritte sind nun die Formulierung und die Umsetzung gemeinsamer Regeln geplant. Diese Regeln werden ökologische und soziale Aspekte einschliessen und auch die geeigneten Gebiete für Neupflanzungen definieren, damit der natürliche Tropenwald intakt bleibt.

BIOBAUMWOLLE AUS MALI

Weg vom Gift Dank Hilfe von der Migros können afrikanische Baumwollbauern gesünder leben und produzieren. Migros unterstützt das Projekt Biobaumwolle der Entwicklungsorganisation Helvetas durch eine Abnahmegarantie und durch Beiträge aus dem «Fonds für gezielte Hilfe». Ziel des Biobaumwoll-Projektes ist es, den Bauern einen neuen Handelsweg zu ebnen, weg von der Verschuldung, weg von den extrem tiefen Weltmarktpreisen und auch weg von der Umweltvergiftung, die mit dem konventionellen Baumwollanbau einhergeht. Hunderte von Bauernfamilien haben sich bereits angeschlossen und viele warten darauf, ins Projekt aufgenommen zu werden. Die Bauern kennen die Gefahr, die vom unsachgemässen Umgang mit Giften ausgeht, aus leidvoller Erfahrung, da die Pestizide oft im einzigen Wohnraum gelagert werden. Für den Kauf der Dünger haben sie sich früher verschuldet, heute produzieren sie selber Kompost. Ein Drittel der Beteiligten sind Frauen: Einige haben sich zusammengeschlossen und bewirtschaften die Biobaumwoll-Parzellen gemeinsam. Ihre Einkünfte verbessern die Familiensituation entschei-


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dend, denn es sind die Frauen, die für die Ernährung der Kinder aufkommen müssen. Der Anbau der Baumwolle wird von der unabhängigen Kontrollorganisation Ecocert nach den europäischen Biorichtlinien überwacht. Für die erste Ernte wurde die Baumwolle als «Baumwolle in Umstellung zum biologischen Landbau» zertifiziert. Denn bevor die Ernte als «Voll-Bio» klassiert werden kann, muss sich der Boden während drei Jahren von der konventionellen Produktion erholen. Die Migros führt Damen- und Kinderpyjamas aus dieser Baumwolle.

KAFFEE AUS RIO NEGRO

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ÖKOLOGIE AUF DER BANANENPLANTAGE

Keine krummen Dinger Dank der Migros werden im Bananenland Costa Rica Natur und Tiere besser geschützt. Ebenfalls in Costa Rica wurde innerhalb einer Bananenplantage von Chiquita ein Naturschutzgebiet von 80 Hektaren ausgeschieden, das Waldreservat Nogal. Migros und Chiquita teilen sich die Kosten für Aufforstung, Schutz der Flora und Fauna und Informationsarbeit. Das Gebiet beherbergt seltene Tiere und Pflanzen wie den Weissen Milan oder das Kapuzineräffchen. Hier gibt es auch ein Schulungszentrum, in dem Besucher unter Einbezug der lokalen Bevölkerung auf Umweltanliegen sensibilisiert werden.

Hoffnung pflanzen Die Unterstützung der Migros bringt mehr Leben auf der Kaffeeplantage. Im Süden Costa Ricas investierte die Migros in Gebäude auf der Kaffeeplantage Rio Negro: Dort entstanden ein kleines Restaurant für kostengünstige Mahlzeiten, eine Krankenstation, zwei Kinderhorte, die am Abend und am Wochenende zu Gemeinschaftszentren werden. Ein Bus dient als Laden. Neben diesen Einrichtungen unterstützt die Migros die Plantage mit einem dreijährigen Kaffeeabnahmevertrag zu kostendeckenden Preisen. In dieser schwierigen Zeit für Kaffeebauern, wo der Weltmarktpreis sehr tief ist und der Verkauf nicht einmal die Produktionskosten deckt, bedeutet die Hilfe der Migros Hoffnung.

AIDSPROPHYLAXE IN INDIEN

Schutz und Hilfe Eine Migros-Initiative fördert die Gesundheit. In Südindien führt die Migros ein neuartiges Projekt zur Aidsprävention durch: Bei verschiedenen Lieferanten werden in geeigneten Einrichtungen Präservative kostenlos angeboten. Aufklärung und Beratung sind Teil dieses Konzepts zur Eindämmung der Ausbreitung von Aids.


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M I G R O S FAC T S

FO O D - / N E A R- FO O D - S O RT I M E N T

NAHRUNGSMITTEL, GETRÄNKE, TIERWELT, BROT, BACKWAREN, CONVENIENCE- UND TIEFKÜHLPRODUKTE

Eine Kette ohne schwaches Glied Migros ist jetzt auch bei den Eiswaren die Nummer 1. Per Mai 2003 wurden alle Migros-Genossenschaften an das System Zentrale Warenwirtschaft im Bereich Nahrungsmittel, Getränke, Tierwelt angeschlossen. Die Hauptstützen in diesem System sind: – die zentrale Logistikplattform im Migros-Verteilzentrum Suhr, – die zentral gesteuerte Transportlogistik, – das zentral geführte Warenwirtschaftssystem unter SAP R3 und – die zentral geführten Warenwirtschaftsprozesse unter Category Management. Damit ist ein grosser Teil der Food-Sortimente in ein von der Ladenkasse bis zum Lieferanten durchgängiges System eingebunden. Sowohl die Ergebnisseite wie auch die Kostenseite dokumentieren den durchschlagenden Erfolg dieses neuen Systems: Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,7 Prozent. Anderseits wurden Lagerstufen vollständig abgebaut, was zu einer Gesamtlagerreduktion von etwa 55 Millionen Franken führte. Der ausserordentlich heisse Sommer führte in den Sortimentskategorien Getränke und Eiswaren zu überdurchschnittlichen Umsatzzunahmen. Die Migros ist im Laufe dieses Jahres auch bei den Eiswaren zur Marktleaderin aufgestiegen. Um unseren Kundinnen und Kunden eine breitere Auswahlmöglichkeit zu bieten, wurden mit der Einführung von weiteren A-Marken wie San Pellegrino, Contrex, Red Bull und Ferrero bestehende Sortimentslücken ideal gefüllt. Der Einsatz von tierischen Fetten bei Brot-/Feinbackwaren-Sortimenten wird von den Konsumenten immer weniger verstanden. Die Migros hat deshalb im Laufe des Jahres bei der Herstellung von sämtlichen Brotwaren, allen Frischteigen, grossen Teilen von Feinbackwaren und allen Weihnachtsartikeln auf pflanz-

liche Fette auf der Basis von Palmöl aus nachhaltigem Anbau umgestellt. Butterzöpfe und Buttergipfeli werden natürlich auch weiterhin mit Butter hergestellt. Die kundengerechtere Sortimentsgestaltung mit vielen Neuheiten und die hohe Verkaufsbereitschaft führten zu höheren Marktanteilen in diesen Sortimenten.

FLEISCH – FISCH – GEFLÜGEL

Aller sichern Punkte sind sieben Die Migros passt für ihre Kundschaft garantiert aufs Fleisch auf. Die 7-Punkte-Fleisch-Garantie wurde konsequent weiter ausgebaut und ins Dachlabel M-Engagement integriert. Per Jahresende sind mehr als 4000 Bauern als Schlachtviehproduzenten unter den Auflagen der 7-Punkte-Fleisch-Garantie registriert. Die Diskussionen um die Fleischfarbe bei Kalbfleisch haben wir abgeschlossen: Im September lancierte die Genossenschaft Migros Aare erfolgreich das weiterentwickelte Programm der Kälbermast auf Basis Vollmilch. Dieses Konzept wird schrittweise im folgenden Jahr umgesetzt. Die drei wichtigsten Anforderungspunkte sind: – Fütterung auf Basis Vollmilch (mindestens 1000 Liter pro Tier). – Jederzeit Heu als Raufutter und Wasser zur Verfügung. – Mindestpreis. Der Rindfleischkonsum hat auch in diesem Jahr um rund 6 Prozent zugelegt, und Geflügel zeigt mit einer Zunahme von rund 4 Prozent ebenfalls einen recht positiven Trend. Der Anteil von Frischgeflügel im Angebot wird ständig grösser, und die Geflügel-Convenience-Produkte unter der Linie Don Pollo tragen ebenfalls wesentlich zum Erfolg bei. Auf den Import der beliebten USA-Truten haben wir verzichtet. Die EU hat diese Produkte aus den USA wegen des Einsatzes von gentechnisch verändertem Futter respektive Antibiotikazusätzen nicht für den Import zugelassen.


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Fisch Das Sortiment unter dem Label MSC haben wir weiter ausgebaut. Es besteht zurzeit aus rund 35 Artikeln. Es werden weltweit weitere Zertifizierungen eingeleitet (Südafrika, Nordsee). Biofrischlachs von den Orkney und Shetland Islands bieten wir auch mit Bedienung an, ebenso Biokrevetten aus Ecuador. Die Standards entsprechen der British Soil Association bzw. Naturland. Neu im Sortiment verkaufen wir Kaviar aus italienischer Zucht. Die weissen Störe werden in Norditalien gehalten. Um den Schutz der wilden Störe zu gewährleisten, erfolgt der Handel des Kaviars sowie des Fleisches unter Aufsicht der CITES. Food Safety Das Projekt «Rückverfolgbarkeit» wurde mit dem Instrument «Tierverkehrsdatenbank» weiter perfektioniert: Alle Schlachtviehproduzenten werden über dieses System erfasst und geführt. Die Ausrottung der Rinderkrankheit BSE ist ein erklärtes Ziel der Migros. Über 140 000 Tiere wurden mit dem Prionics-Test untersucht, wobei nur noch ein Tier positiv war. Dies hat uns veranlasst, die Kontrollvorschriften zu lockern, das Mindestuntersuchungsalter wurde von 24 auf 30 Monate hinaufgesetzt. Im umliegenden Europa waren verschiedene Länder (Niederlande, Belgien) von der Geflügelpest betroffen. Wir bezogen keine Ware aus diesen Ländern. Auch waren wir nicht betroffen von verbotenen Nitrofuranrückständen im Geflügelfleisch aus Portugal und Rumänien. Von den ausländischen Lieferanten fordern wir international anerkannte Auditberichte (BRC, IFS). In einzelnen Fällen werden auch eigene Betriebsinspektionen angeordnet. Die Sicherheit der Fleischwaren wurde überprüft im Rahmen von – Qualitätstests über die Zusammensetzung, – Rückstandsuntersuchungen, – mikrobiologischen, chemischen und bakteriologischen Analysen. Die Wettbewerbskommission behandelte folgende Verfahren: – BSE-Test > eingestellt. – Schweinefleisch > Antrag Sekretariat auf Einstellung. – Schlachtbetriebs-AG/Micarna SA > gebilligt. – Wettbewerbsabreden auf dem Schweizer Fleischmarkt (Importverzicht nach Bauernblockaden) > eingestellt.

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– Wettbewerbsabreden bei der Versteigerung von Teilzollkontingenten > eingestellt. – Preisgestaltung auf dem Geflügelmarkt > eingestellt.

FRÜCHTE – GEMÜSE – BLUMEN

Heisser Sommer und heisse News Auch im Jahrhundertsommer kam die Migros mit frischen Produkten. Was für 2002 der kalte Frühling bedeutete, war für 2003 der heisse Sommer. Im In- und Ausland machte die aussergewöhnliche Trockenheit vielen Früchte- und Gemüseproduzenten zu schaffen. Dies wirkte sich auf die Verkaufspreise und die Qualität der Produkte aus. Die guten Partnerschaften der Migros mit Lieferanten und Produzenten und die enge Zusammenarbeit mit den Verbänden waren auch in dieser schwierigen Situation äusserst hilfreich. Intelligente Innovationen im Verpackungsbereich haben uns in jeder Hinsicht Erfolg gebracht. Der kompostierbare Biokarottenbeutel erhielt im Herbst 2003 den Konsumentenpreis und den «Swiss Star», vergeben durch das Schweizerische Verpackungsinstitut in Luzern. Ebenso erfolgreich waren die neuen Mehrweggebinde für Chiquita-Bananen. Diese gewannen neben dem «Swiss Star» auch den «World Star». «EurepGAP» ist zum weltweit anerkannten Standard für die landwirtschaftliche Produktion geworden. Diese Zertifizierung beinhaltet integrierte Produktion IP, Lebensmittelsicherheit, Hygiene, Rückverfolgbarkeit, Sicherheit und Gesundheit der Arbeitskräfte und Einhaltung der Arbeitsrechte. Alle ausländischen MigrosLieferanten im Früchte- und Gemüsebereich sind bereits zertifiziert oder im entsprechenden Prozess. In der Schweiz werden die bestehenden IP-Programme über ein Anerkennungsverfahren die «EurepGAP»-Anerkennung erlangen. Im Blumen- und Pflanzenbereich wird die Zertifizierung ebenfalls vorangetrieben. Ziel ist es, bis Mitte 2004 alle Früchte-, Gemüse- und Blumenlieferanten der M-Gemeinschaft in den «EurepGAP»-Standard einzubinden.


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MILCHPRODUKTE – EIER

Mitten im Gipfelsturm Die Erfolge der Migros mit Milch, Eiern und Käse führen schon bald auf die Berge. Die Veränderungen in der einheimischen Milchwirtschaft sorgen für Verunsicherung. Als tragende Konstante in diesem labilen Markt erweist sich einmal mehr die Migros. Dank günstigen Preisen und attraktiven Sortimenten steigerten wir erneut Absatz und Marktanteile. Unsere Konsumentinnen und Konsumenten konnten von Preisreduktionen auf vielen verschiedenen Milch- und Käseprodukten profitieren. Das Jahr 2003 stand im Zeichen des Umbruchs. In Zusammenarbeit mit vielen fachkundigen Spezialisten aus allen Bereichen der Migros-Gemeinschaft haben wir neue Abläufe und Systeme erstellt, die uns eine noch effizientere Marktbearbeitung ermöglichen. Als Pilotorganisation im Frischebereich werden wir 2004 ein Category Management einführen, das zum Ziel hat, das Eier-, Milch- und Käseangebot zu verbessern. Die konzeptionellen Anstrengungen in unseren Sortimenten machen sich bezahlt. Unsere strategischen Eigenmarken Slimline, Excellence und Léger entwickeln sich weiterhin ausgezeichnet. Diese drei Marken widerspiegeln die Innovationskraft der Migros. Damit dies auch in den nächsten Jahren so bleibt, arbeiten wir intensiv an einer neuen Marke, welche die Schweiz und die Berge in den Mittelpunkt stellt. Mit einem Feuerwerk an neuen Milch- und Käseprodukten aus den Schweizer Bergen treten wir gegen die zunehmend international ausgerichtete Konkurrenz an.

HYGIENE – KOSMETIK – SELFCARE

Big is beautiful Mit dem Konzept «Beauty & Selfcare» hat die Migros für schöne Zahlen gesorgt. Im Bereich Near-Food macht die Migros den Markt. In einem leicht wachsenden Umfeld konnten wir unsere Marktanteile markant und klar über dem Niveau des Hauptmitbewerbers ausbauen. Die Profilierungskategorien Beauty & Selfcare entwickelten sich im Jahr 2003 ausgezeichnet. Einen wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hatte die zweite Welle von Markenartikeln mit Gaba (Mundpflege), L’Oréal (Haarpflege) sowie Nestlé (Babynahrung). Sowohl der Kanal Migros als

auch die Markenartikel konnten Käuferreichweite und Bedarfsdeckung klar ausweiten. Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass die erwartete Verdrängung der MigrosEigenmarken weit weniger hoch als prognostiziert ausgefallen ist. Mit dem Roll-out der Markenparfums konnte ein wichtiger Kompetenzakzent im «Selektiv»-Segment gesetzt werden. 2003 wurde auch die Umsetzung des neuen und sehr innovativen Ladenkonzepts «Beauty & Selfcare World» mit zusätzlichen 28 Standorten weiter vorangetrieben. Die Reaktionen unserer Kunden und Mitarbeiter auf diese professionelle und kosmetische Ladengestaltung sind anhaltend sehr positiv und führen entsprechend zu guten Umsatzsteigerungen. Im Bereich Waschen/Papier/Reinigung haben wir unsere Marktanteile ebenfalls erfreulich ausgebaut. Insbesonders unsere beiden strategischen Eigenmarken Total und Elan geniessen sehr hohes Vertrauen beim Verbraucher. Produkte für Babys, speziell die Windeln, unterliegen momentan einem harten Preiskampf, was zu einer negativen Marktentwicklung geführt hat. Es gilt nun, vom Impuls des vergangenen Jahres zu profitieren und mit weiteren innovativen Eigenmarken-Konzepten sowie der konsequenten Umsetzung der Markenstrategie weiter zu wachsen. Im Jahr 2004 werden wir voraussichtlich weitere 33 Läden auf das neue «Beauty & Selfcare»-Konzept umbauen. Im Rahmen der Einführung von zwei weiteren A-Marken ist es unerlässlich, dass die beschlossene Vertriebstypen-Strategie nachhaltig auf der Fläche umgesetzt wird. Zusätzlich werden verschiedene Optimierungen unsere Eigenmarkensortimente noch attraktiver machen. Die Einführung der Zentralen Warenwirtschaft für die SGE Hygiene – Kosmetik – Selfcare ist auf Kurs und erfolgt planmässig per Mai 2004.


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N O N -FO O D - S O RT I M E N T

BEKLEIDUNG – SCHUHE

Kleidsame Zahlen trotz allem Die Konkurrenz der Migros muss sich warm anziehen. Die Migros konnte im schwierigen Bekleidungsmarkt ihre Position halten und diese in einigen Sortimentsbereichen gar ausbauen. Sie arbeitet somit unter starkem Konkurrenzdruck besser als der Gesamtmarkt. Der Markt ist europaweit auf einem Tiefpunkt. Das Marktvolumen in der Schweiz sinkt wertmässig um 8 bis 10 Prozent. Besonders betroffen sind die Oberbekleidung und die Strumpfwaren. Die Gründe dafür liegen einerseits in der Zurückhaltung der Konsumenten, andererseits bei der sehr warmen Witterung im Sommer und dem späten Wintereinbruch. Zudem fehlen zündende Modetrends. Die mengenmässige Marktentwicklung dürfte sich etwas besser zeigen; dies ist auf das steigende Preisbewusstsein der Käuferinnen und Käufer zurückzuführen. Preisnachlässe werden beinahe schon das ganze Jahr über angeboten. Es wurden 2003 vermehrt grössere, saisonangepasste Aktivitäten durchgeführt. Diese wurden sehr gut verkauft und bestätigen die Richtigkeit dieser Entscheidung. Im Bereich der Damenstrumpfwaren haben wir erstmals eine Promotion mit Promotricen und Wettbewerb für das Segment der «Wellness»-Feinstrumpfhosen durchgeführt und sind dabei auf positives Echo gestossen. Es konnten auf diese Weise viele neue Kundinnen gewonnen werden. Erfolgreich eingeführt wurden die Damenwäschemarken Sloggi und Emotions by Triumph sowie das Konzept «Grosse Grössen» bei Damen und Herren. Die Biobaumwoll-Sortimente für Kinder und Babys wurden und werden weiterhin ausgebaut. Der Bereich «Kinder Tagwäsche permanent» wurde vollständig überarbeitet, die Produkte wurden ausgetauscht. Die neuen Sortimente gefallen sehr, und der Umsatz in diesem Bereich entwickelt sich äusserst positiv.

Auch die Schuhabteilung hat ihre Sortimente stark erneuert und modernisiert und stösst damit auf positives Echo. Die Flächenproduktivität im Bereich Schuhe konnte deutlich verbessert werden. Dies gelang durch erfolgreiche Promotionen und die stärkere Gewichtung der Haus- und Freizeitschuhe. Etwas mehr Mühe hat der Bereich Strassenschuhe. Nach wie vor auf sehr hohem Niveau behaupten sich Herrenwäsche und -accessoires, wo es gelungen ist, als absoluter Marktleader weitere Marktanteile dazuzugewinnen. Seamless-Wäsche kommt auch bei Herren gut an. 2004 soll die im 2003 verabschiedete strategische Neuausrichtung umgesetzt werden. Dabei wollen wir die Sortimentskompetenz der Profilierungsbereiche Wäsche und Kinder-/Babybekleidung weiter vorantreiben. Der Preis wird noch wichtiger, die Sortimente werden noch stärker an die Bedürfnisse der Kunden angepasst. Im Bereich Logistik, Liquidationen und Kostenstellenkosten sollen die Kosten gesenkt werden. Die Neupositionierung bei der Damen- und Herrenoberbekleidung wurde gestartet und wird bis Ende 2004 umgesetzt sein. Die Umstellung auf SAP und daraus folgend eine mögliche Anpassung der Organisation soll so reibungslos wie möglich ablaufen und unsere Leistung am Markt nicht beeinträchtigen.


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HARTWAREN

Neue Freiheiten für die Freizeit Haushalt Die Hartwaren-/Haushaltsortimente sind mit 36 Prozent Marktanteil (Verbrauch 43 Prozent, Küche 40 Prozent, Tisch 33 Prozent, Accessoires 21 Prozent) unbestrittener Marktleader und bevorzugte Einkaufsquelle der Schweizer Konsumenten. Gegenüber der relevanten Konkurrenz verfügt die Abteilung Hartwaren/Haushalt über einen klaren Preisund Innovationsvorsprung sowie eine höhere Sortimentskompetenz. Die Sortimente werden für Kunden übersichtlich und erlebbar gemacht durch die national einheitliche Einführung von Warenträgern für Besteck und Tischtextilien. Diese Warenträger ermöglichen sogar, die Auswahl für den Kunden übersichtlich und auf bestehender Fläche zu vergrössern. Die vollumfänglich in der Schweiz hergestellte Qualitätsproduktlinie M-Topline, das einzig mit Tupperware vergleichbare System für sauber strukturierte Aufbewahrung und Vorratshaltung in der Küche, erfreut sich immer grösserer Beliebtheit bei den Kunden und wächst ungebrochen. Das Thema «Table Cooking» wurde ausgebaut und das Microfaser-Reinigungssortiment Twist (analog Swiffer) um den Twist-Jet ergänzt. Bei der Migros war das grösste und weitaus innovativste Weihnachtssortiment der Schweiz zu finden.

bereich setzte die zusätzlich integrierte Marke Outdoorchef einen neuen Akzent. Die Kugelgrillgeräte mit Gastechnologie überzeugen nicht nur eingefleischte Grillfans auf Anhieb. Sars- und kriegsbedingte Reiseunlust dürften gemeinsam mit dem schönen Wetter dazu beigetragen haben, dass schon beim Saisonstart im März die Kunden mit grossem Interesse unsere Filialen besuchten und dank marktgerechter Angebote auch einkauften.

Spielwaren Während der Weihnachtszeit herrschte in der Spielwarenabteilung wie immer Hochsaison. Die Weihnachts-Kommunikations-Kampagne war geballt: Der Prospekt (Auflage: rund 1,8 Millionen) wurde Ende Oktober mittels Eigenpresse verteilt. TV-Spots waren in den Monaten November und Dezember auf allen Schweizer TV-Stationen sowie RTL, Arte, SAT1 und weiteren Sendern zu sehen. Der neue Geschenk-Einpackservice durch Promotoren erfreute sich grösster Beliebtheit. Während des ganzen Jahrs gab es Neuheiten wie den Sommerhit «Beyblade-Kreisel» oder tolle Merchandisingprodukte des Disneyfilmes «Finding Nemo». So konnten trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes durch konsequente Sortimentsbewirtschaftung und attraktive Preisangebote die Marktanteile ausgebaut werden.

Papeterie Freizeit Der Rekordsommer 2003 sorgte dafür, dass das Leben unter freiem Himmel in vollen Zügen genossen wurde. Investitionsgüter wie Möbel und Grillgeräte wurden trotz wirtschaftlicher Flaute rege gekauft. Das M-Giardino-Sortiment, welches Gartenmöbel und Grillgeräte, aber auch zahlreiche Zubehörartikel umfasst, wurde für die Saison 2003 zu grossen Teilen umgestaltet. Gute Verkäufe im Vorjahr machten diesen Schritt möglich. Zu den Neuerungen zählte der deutliche Ausbau des Angebots an Metall- und Holzmöbeln. Die M-Giardino-Metallmöbel sind dank modernster Produktionstechnologie so gut vor Wind und Wetter geschützt wie eine Autokarosserie. Holzmöbel aus tropischen Regionen werden ausschliesslich aus FSC-zertifizierten Hölzern gefertigt. Gleichzeitig wurde der Fokus bewusst vom nach wie vor umsatzträchtigen Kunststoffsortiment weggelenkt. Im Grill-

Als Schweizer Marktleader bei Büroartikeln des täglichen Gebrauchs erhöhen wir die Sortimentskompetenz mit über 250 neuen Produkten. Mit einem ausgewogenen Eigenmarken-/Marken-Mix, schwergewichtig in den unteren und mittleren Preislagen, profilieren wir uns bei den Privathaushaltungen sowie vermehrt auch für den gewerblichen Bedarf bei Klein- und Mittelunternehmungen. Mit dieser neuen Ausrichtung schliessen wir die Lücke zwischen den Kleinflächen und dem Fachmarkt.

Elektronik Der CE-Markt (Consumer Electronics) befindet sich in einer Konsolidierungsphase und nahm in den letzten acht Monaten – gemäss IHA – wertmässig um rund 11 Prozent ab. Das Kunden-/Kaufverhalten war eher preissensibel und zurückhaltender. Mitbewerber wie MediaMarkt («Ich bin doch nicht blöd») haben die Preis-


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aggressivität in diesem Markt noch verstärkt. Zudem drängen neue Mitbewerber wie die französische FNACGruppe aus der Romandie in die Deutschschweiz, um an diesem 7-Milliarden-Markt zu partizipieren. M-Electronics hat in diesem Zeitraum wertmässig rund 5 Prozent mehr verkauft und konnte demzufolge deutlich an Marktanteilen gewinnen. Wir sind auf dem besten Wege, uns als Nummer 3 im Markt zu etablieren. Dies dank einem verbesserten Marktauftritt (M-Electronics-Flyer), forcierter Überarbeitung von M-Electronics-Filialen (Revitalisierung) und Flächenexpansion (z. B. Surseepark, Uster-West, total rund zehn Filialen). Vor allem bei der Haushaltelektronik, in der digitalen Fotografie und bei den Flachbildschirmen konnten wir durch Sortimentsüberarbeitungen – auch in den Erstpreislagen – und intensivere Bearbeitung unserer Stammkunden deutlich zulegen und zu unserer alten Stärke zurückfinden.

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Für 2004 steht die Fachmarkt-Ausrichtung im Zentrum. Dazu gehören ein neuer Marktauftritt (kompetenter, klarer, innovativer, neuer Absender), Expansion (Umsetzung von zusätzlichen, eigenständigen Verkaufsflächen – gemäss Businessplan rund zehn Projekte), Revitalisierung/CatMan (Überarbeitung bestehender M-Electronics-Filialen, Einführung der Category-Management-Methodik, die uns noch kundenorientierter macht) und SAP/ZWW (die Umsetzung der Zentralen Warenwirtschaft, Logistik- und EDV-Systeme). Unser Ziel ist es, der nahe Elektronikfachmarkt der Migros mit dem bekannt besten Preis-LeistungsVerhältnis, vorselektionierten Sortimenten bekannter Welt- und Eigenmarken und den besten Dienstleistungen bei Service und Garantie zu sein. Mit der Neuausrichtung wollen wir noch schneller, kundenorientierter und innovativer am Markt auftreten.


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FAC H M Ä R KT E

DO IT + GARDEN

MICASA

Heisse Zahlen mit kalter Luft

Sparsam möbliert

Der heisse Sommer brachte gute Umsätze für Kühlung und Bewässerung. Der Gesamtmarkt stagniert gegenwärtig, verändert sich aber sehr stark. Neue Anbieter sind in den Schweizer Markt eingetreten und versuchen hier Fuss zu fassen. Die konjunkturelle Unsicherheit führt auch im Heimund Gartenmarkt zur Zurückhaltung bei Anschaffungen. Insgesamt hat sich der Gartenmarkt erfreulicher entwickelt als der Heimwerkerbereich. Der Rekordsommer brachte uns Rekordumsätze mit Klimageräten und Ventilatoren. Wir konnten gegenüber dem starken Vorjahr unsere Umsätze um 60 Prozent auf gut 6 Millionen Franken steigern und haben knapp 40 000 Einheiten abgesetzt. Ein weiterer Renner waren die Sonnenstoren im Wert von mehr als 1 Million Franken. Die Gesamtmenge des dazu benötigten Stoffes betrug mehr als 8000 Quadratmeter, was rund zwölf Tennisplätzen entspricht. Im Bereich der Gartenbewässerung registrierten wir ebenfalls Rekordumsätze. So verkauften wir dieses Jahr über 1 Million Meter Wasserschläuche, was der Distanz von Zürich nach Hamburg entspricht. In Mitleidenschaft gezogen wurden die Rasenpflegeprodukte: Der Sommer war zu heiss für Gartenarbeiten. Die ausgebliebenen Umsätze konnten wir teilweise im Herbst kompensieren. 2004 werden wir an der Neuausrichtung von Do it + Garden arbeiten, um unsere Leaderposition im sich wandelnden Markt Schweiz weiter auszubauen und zu konsolidieren. Parallel dazu streben wir eine weitere selektive Expansion mit unseren Fachmärkten an. Eine der grossen Herausforderungen ist es, den D+G-Pilot Zentrale Warenwirtschaft erfolgreich umzusetzen.

In der Krise sparen die Schweizer in den eigenen vier Wänden. Praktisch querbeet herrscht Flaute im Möbelhandel. Die Umsätze in der gesamten Branche gingen entsprechend zurück. Der Einrichtungsmarkt ist wertmässig auch 2003 weiter geschrumpft. In der Rezession sparen Frau und Herr Schweizer an erster Stelle beim Möbelkauf. Der Anteil Wohnungseinrichtung an den Haushaltausgaben ist weiter gesunken. In diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hatte auch Micasa einen Umsatzrückgang zu verzeichnen. Sehr erfreulich entwickelte sich dagegen der neu positionierte Bereich der Wohnaccessoires. Dies zeigt, dass der Einrichtungsmarkt momentan mit kleinerem Budget operiert. Im vergangenen Jahr konnten drei neue MicasaFachmärkte in Delémont, Sursee und Egerkingen eröffnet werden. Weitere Filialen wurden nach der neuen Ausrichtung umgebaut. Ein weiterer Ausbau von FSC-Produkten bei Micasa: Im Juni wurde die neue Möbellinie «Panorama» für die Bereiche Wohnen, Schlafen und Büro aus Schweizer Produktion lanciert. Die nachhaltige Waldwirtschaft bekommt ein immer stärkeres Gewicht; weitere Schweizer Unternehmen im Spanplattenbereich haben das FSC-Zertifikat erhalten. Im Bereich Heimtextilien sind mittlerweile über 70 Prozent der Bettwäsche-Artikel eco-zertifiziert. Die Anzeichen einer leichten Erholung stimmen positiv.

OBI

Solid gebaut Die Obi-Bau- und -Gartenfachmärkte haben auch 2003 kräftig zugelegt. Besonders erfreulich ist die kontinuierliche Umsatzentwicklung. Zusammen haben die vier Verkaufsstellen im letzten Jahr 100 Millionen Franken Umsatz über-


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schritten. Auch die flächenbereinigte Umsatzentwicklung liegt nach wie vor über der Marktentwicklung. Dabei hat das Wachstum nicht nur in den wetterabhängigen Bereichen Gartensortimente und Freizeit- und Klimageräte (Stichwort Jahrhundertsommer) stattgefunden. Auch klassische Baumarktsortimente wie Maschinen, Farben, Bauelemente sowie der Sanitär- und Badbereich decken die Kundenbedürfnisse offenbar optimal ab und weisen eine sehr gute Entwicklung auf. Die Gerätevermietung «Mietprofi» ist weiterhin sehr beliebt. Darauf aufbauend sollen nun auch die Handwerkervermittlung und der Montageservice gesamtschweizerisch eingeführt werden. Mit der Aufschaltung der deutsch- und französischsprachigen Homepage für die Obi-Baumärkte können nun auch Internetbenützer Neuigkeiten, Heimwerkertipps und die vierzehntäglichen Obi-Sonderangebote einsehen und Sortimentsprospekte herunterladen. 2003 konnte in Aigle trotz des bewilligungsmässig sehr schwierigen Umfeldes für grossflächige Fachmärkte ein weiterer Obi-Bau- und -Gartenfachmarkt, kombiniert mit einem Einkaufszentrum, eröffnet werden. Für zwei neue Standorte haben die Bauarbeiten begonnen, weitere sechs Standorte sind gesichert. Damit steigt die gesamtschweizerische Marktpräsenz und Erreichbarkeit für die Kunden weiter.

SPORT

Umsätze mit guter Kondition Beim Sport sparen die Leute zuletzt. Der extrem dynamische Sportmarkt zeigt weiter eine sehr positive Tendenz mit einem geschätzten Wachstum von 4 bis 5 Prozent im Jahr 2003. Bei einem Marktvolumen (inklusive Bike/Vermietung) von rund 2,6 Milliarden Franken sind dies extrem hohe zusätzliche 100 bis 130 Millionen. Vor allem der sehr gute Winter des letzten Jahres hat massgeblich dazu beigetragen. Der Sportmarkt erweist sich einmal mehr als sehr resistent – den Sport lassen sich die Leute etwas kosten. Die Zukunftsperspektiven sind sehr gut. Der Expansionsdrang der Branche hält unvermindert an. Im dritten aufeinander folgenden Geschäftsjahr konnte bei sportXX wiederum ein sehr hohes flächenbereinigtes Wachstum (ohne Expansion) von rund 8 Prozent erzielt werden; der Umsatz wuchs um rund 50 Prozent. Innerhalb eines Jahres wurden nicht weniger

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als 13 neue sportXX eröffnet, womit das Netz bereits 30 Filialen umfasst; mehrheitlich wurden dabei bestehende M-Sports-Standorte signifikant vergrössert und modernisiert. Insbesondere der wichtigste Wirtschaftsraum Zürich ist mit drei neuen Standorten (Glatt-Zentrum, Uster und Zürich-Süd/Brunau) neben Regensdorf, Spreitenbach, Rapperswil und Winterthur jetzt sehr gut abgedeckt. Neben der starken Expansion standen weitere Grossprojekte im Mittelpunkt: Im Einkauf wurde das SAPSystem und bei M-Sports die Zentrale Warenwirtschaft eingeführt. Ausserdem wurden sportXX und M-Sports zu einer einzigen Sportabteilung zusammengelegt. Mit weiteren fünf Neueröffnungen schreitet die Expansion im Jahr 2004 sehr schnell voran. Die Umstrukturierung der Organisation ist abgeschlossen. Dies bietet eine sehr gute Ausgangslage für die Zukunft. Mit der Zusammenlegung der beiden Sportabteilungen, der neuen Zentralen Warenwirtschaft bei MSports und mit der eingeleiteten Neuausrichtung der Supermarkt-angegliederten M-Sports steht jetzt die Struktur, womit der Fokus noch intensiver auf Expansion und die weitere Erhöhung der Sortiments- und Beratungskompetenz gelegt werden kann.


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GA ST RO N O M I E

Es muss nicht immer Fleisch sein In den Migros-Restaurants kommen Vegetarier immer besser auf ihre Kosten. Die Gastronomie Migros erreichte im Jahr 2003 einen Umsatz von 736 Millionen Franken, 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Darin eingeschlossen ist der Minderumsatz von knapp 20 Millionen Franken durch den Wegfall der zwei Freizeitrestaurants auf den Arteplages der Expo.02. Die Migros-Restaurants spüren die gemässigte Stimmung in der Schweizer Gastronomie. Sie konnten innerhalb der Handelsgastronomie ihren Marktanteil ausbauen. Migros-Restaurants sind in der Regel an einen Supermarkt oder Fachmarkt gekoppelt. Es wurden neue Coffee & Time und Take-away-Stationen

eröffnet und elf bestehende Migros-Restaurants umgebaut und an die Kundenbedürfnisse angepasst. Das «Lilibiggs»-Programm wird in der Gastronomie über Spielplätze und das Kindermenü umgesetzt. Bei den Gästen gut angekommen sind die traditionellen Gerichte, die unter «Le Menu» angeboten werden. Seit dem Frühjahr bieten 46 Restaurants ein zertifiziertes vegetarisches Angebot an. Vorausgegangen war eine kurze Pilotphase ab Januar 2003 in sechs Betrieben. Die Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vereinigung für Vegetarismus (SVV) für die Zertifizierung bewährt sich durch die externe Kontrolle. Die Verbesserung des vegetarischen Angebots bleibt für das Jahr 2004 einer der Schwerpunkte der MigrosGastronomie.

WE L L N E S S FITNESSPARKS

GOLFPARKS

Gesundheit im Zentrum

Schläger und Ball für alle

Das Wohlbefinden ihrer Kunden liegt der Migros am Herzen. Sich rundum gesund und wohl fühlen – dieses Lebensgefühl steht im Mittelpunkt der M-Fitnessparks. Im Jahr 2003 erfreuten sich 45 000 Jahreskarteninhaberinnen und -inhaber am ganzheitlichen Angebot. Der Fitness- und Wellnessgedanke hat Zukunft: Die Fitnessparks in Regensdorf und Oberhofen wurden umgebaut und konnten im Frühling beziehungsweise im Herbst wieder eröffnet werden. Der 14. Fitnesspark, Puls 5, wird im Jahr 2004 in Zürich-West eröffnet. Nach wie vor sind die Wintermonate überdurchschnittlich stark, den saisonalen Schwankungen soll nächstes Jahr mit einer nationalen Sommerkartenaktion entgegengewirkt werden.

Bei der Migros ist Golf kein exklusives Vergnügen. Die Golfparks der Migros erhielten im Jahr 2003 nicht nur Mitgliederzuwachs, sondern konnten auch mit der Teileröffnung des Golfparks Moossee bei Bern ihre sechste Anlage in Betrieb nehmen. Im nächsten Jahr steht in Moossee die Gesamteröffnung an. Seit Frühling 2003 können die Golfparkmitglieder ihre Reservationen online vornehmen; bereits nach kurzer Zeit wurden 30 Prozent der Buchungen im Netz getätigt.


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Ü B R I G E R D E TA I L H A N D E L

MIGROS-SHOP.CH UND LESHOP.CH

EX LIBRIS

Mit vereinten Kräften

Die 150 Millionen sind geschafft

Die Migros hat für ihren Onlineshop einen starken Partner gefunden. Seit Januar 2004 bieten die Migros und LeShop.ch im Internet ein stark erweitertes Sortiment an und setzen gemeinsam auf diesen Wachstumsmarkt: Über die Internetadresse www.migros-shop.ch ist jetzt auch der Onlineshop www.LeShop.ch erreichbar und umgekehrt. Beide Adressen führen neu in denselben Laden im Internet. Die beiden Anbieter sind eine strategische Allianz eingegangen und haben damit klar die Führung im schweizerischen Online-Detailhandel übernommen. LeShop.ch betreibt das Geschäft weiterhin selbstständig und auf eigene Rechnung. Die Migros ist in erster Linie Lieferant und Partner für gemeinsame Marketingaktivitäten. Der neue Internetshop offeriert über 6000 Produkte – Migros-Artikel genauso wie Markenartikel. Was die Kunden online bestellt haben, wird ihnen bis zum Abend des nächsten Tages von der zentralen Logistikplattform in Bremgarten AG aus durch die Expresspost bis vor die Haustüre geliefert. Um die Synergien voll zu nutzen, schloss die Migros ihr Rüstzentrum in Schönbühl bei Bern. Die 31 Angestellten wurden von der Genossenschaft Migros Aare übernommen. Der Start des neuen Onlineshops hat sämtliche Erwartungen weit übertroffen. Bereits in der ersten Woche wurden fünfmal mehr Besuche auf der Website verzeichnet als früher, der Umsatz verdreifachte sich. Innerhalb dieser Startwoche wurden 210 Tonnen Lebensmittel vor die Haustüren der Kunden geliefert. Der Wochenumsatz von 780 000 Franken lässt den vor dem Start angepeilten Jahresumsatz von 25 bis 30 Millionen Franken für 2004 als durchaus realistisch erscheinen.

Ex Libris hat einen neuen Umsatzrekord erreicht. In einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld mit einer verhaltenen Konsumentenstimmung erzielte Ex Libris im Jahr 2003 einen neuen Umsatzrekord. Mit einem Plus von 3,2 Prozent wurde erstmals die Marke von 150 Millionen Franken Bruttoumsatz inklusive Mehrwertsteuer überschritten. Über 5,2 Millionen Kunden kauften bei der Migros-Tochter für insgesamt 151,5 Millionen Franken ein. Das Unternehmen konnte seine führende Marktstellung weiter ausbauen und festigen. Um über 50 Prozent steigerte Ex Libris in den letzten sechs Jahren den Kundenumsatz in der Schweiz – im gleichen Zeitraum wurde das Filialnetz um 17 Prozent erweitert. Falls die Konjunktur sich nicht weiter verschlechtert, sollte Ex Libris den Umsatz im Geschäftsjahr 2004 weiter steigern können. Basis dafür ist die Weiterführung der bisherigen erfolgreichen Strategie. Der Fokus ist auf eine marktorientierte, kundennahe und nachhaltige Sortiments-, Preis- und Aktionspolitik gerichtet. Erreicht werden soll dies durch organisches Wachstum in den bestehenden Filialen, durch Filialrenovationen und -umbauten nach dem neuen Ladenkonzept und durch eine selektive Expansion sowie einen weiteren Ausbau des Online-Geschäftes www.exlibris.ch (Vollsortiment mit über einer Million Artikel aus den Produktwelten Buch, Musik, Film/DVD, PC-Software und Games). In der Schweiz arbeiten insgesamt 448 Personen (entspricht 298 Vollzeitstellen) für Ex Libris. Sie setzen sich in den 117 Filialen, in der Logistik, im Online-Bereich und in der Zentrale mit Leidenschaft für die Kundinnen und Kunden und für das Unternehmen ein. KENNZAHLEN

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende Ebitda (in Mio CHF) Investitionen

2003

2 0 02

,  ,

, 

,

, ,


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Globus-Gruppe

Beschleunigter Umbau Die Gruppe bereinigte unrentable Geschäftszweige und schloss ABM Ende 2003. Die Zurückhaltung der verunsicherten Konsumentinnen und Konsumenten wirkte sich im Inland speziell im gehobenen Warenhausgeschäft negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Die GlobusWarenhäuser (–3,5 Prozent), Herren-Globus (–3,9 Prozent) und Interio (–3,8 Prozent) mussten trotz hoher Kundenfrequenz Umsatzeinbussen hinnehmen. Einzig Office World Schweiz (+0,2 Prozent) konnte den Umsatz knapp halten. Vor diesem Hintergrund motivierte besonders, dass der Anfang Mai eröffnete «Globus am Bellevue» in Zürich, die neue ***delicatessa im Globus in Genf und die erweiterten HerrenGlobus-Fachgeschäfte in Bern, Basel und Zürich die Erwartungen übertrafen. Auch die InterioWohngalerien, die neu ein koordiniertes Möbelsortiment in die Innenstädte bringen, sind bei der Kundschaft gut angekommen. Ein für die ganze Gruppe besonders einschneidendes Ereignis war der Abschluss der ABMTransformation, welche die ursprünglich 61 ABM-Filialen neuen Konzepten zuführte (Oviesse, an einigen Standorten in Kombination mit Estorel-Drogeriemärkten und Nannini-Coffee-Shops, Globus-Unternehmungen, Migros oder Dritte). Die damit verbundene weitere Reduktion der Verkaufsfläche führte wie erwartet zu einem massiven Umsatzrückgang. Die Umsätze der 32 Textilgeschäfte von Oviesse, deren Expansion im Sommer abgeschlossen wurde, entwickelten sich insgesamt noch unter den Erwartungen; der Bekanntheitsgrad der Marke konnte jedoch durch eine nationale Werbekampagne mit Melanie Winiger als Oviesse-Botschafterin deutlich gesteigert werden. Die im Vorjahr mit viel Goodwill eröffneten sechs Nannini-Coffee-Shops wurden Anfang Oktober vom Franchisegeber übernommen, um die weitere Expansion in der Schweiz voranzutreiben. Gesamthaft erzielte die Globus-Gruppe im Inland einen Bruttoumsatz von 1306,2 Millionen Franken (–11,2 Prozent, ohne ABM-Transformation –3,3 Prozent). Im Ausland vermochte Office World UK (+1,7 Prozent) den Umsatz auf nahezu unveränderter Verkaufsfläche zu steigern, während Interio Deutschland (+19 Prozent) und die GlobeGruppe (+1,8 Prozent) in Frankreich die Zuwächse mit Expansion erzielten. Die Warenbezüge der Franchisenehmerin Interio Österreich, die einen Gewinn erwirtschaften konnte, fielen leicht tiefer aus (–3,6 Prozent). Die seit Markteintritt unrentablen zehn Office-World-Fachmärkte in Deutschland wurden per Ende Juni geschlossen; ebenso wurde entschieden, den Markttest von Office World in Frankreich im laufenden Jahr abzubrechen. Insgesamt ergab sich für das Ausland ein leicht tieferer Umsatz von 394,9 Millionen Franken (–8,5 Prozent). Zusammen mit


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dem Inlandumsatz erzielte die Globus-Gruppe somit einen Bruttoumsatz von 1701,1 Millionen Franken (–10,6 Prozent, ohne ABM-Transformation –4,7 Prozent). Trotz schwierigem Umfeld konnten die Unternehmungen Globus-Warenhäuser, HerrenGlobus, Interio Schweiz, Office World Schweiz, Office World UK sowie das Warenhaus Globe in Frankreich einen Betriebsgewinn erarbeiten. Zu diesem positiven Ergebnis hat auch das Sparprogramm «Focus 2003» beigetragen, welches den Mitteleinsatz in allen Unternehmungen konsequent auf Erfolgsfaktoren ausrichtete. Andererseits verursachte der beschleunigte Umbau der Gruppe, der ein nachhaltig ertragsstarkes Fundament schaffen soll, hohe Aufwendungen und Sonderkosten. Diese konnten nur zu einem Teil von den positiven Ergebnissen der Unternehmungen kompensiert werden. Insgesamt weist deshalb die Gruppe für das Jahr 2003 ein negatives Konzernergebnis aus.

DIE ENTWICKLUNG DE R BRUT TOUM SÄ TZ E IM I NLA ND GESCHÄFTSJAHR 2003 UMSATZ

Globus-Warenhäuser 1 Interio Office World Herren-Globus Total ohne ABM ABM-Transformation 2 Total mit ABM

KENNZAHLEN

MIO CHF

VERGLEI CH 2002

, , , ,  , ,  ,

– , % – 3,8 % + , % – , % – , % – , % – , %

Konzernumsatz netto (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende Ebitda (in Mio CHF) Investitionen (in Mio CHF)

1 inkl. Globi-Verlag 2 Umfasst die Umsätze von ABM, Oviesse, Nannini und Estorel

DIE ENTWICKLUNG DER BRUTTOUMSÄTZE IM AUSLAND GESCHÄFTSJAHR 2003 UMSATZ MIO CHF

VERGLEIC H 2002

+ , % – , % + , % – , % + , % – , %

Office World UK Office World D 1 Interio D Interio A 2 Globe-Gruppe 3 F

GBP

EUR

, , , , ,

Total Ausland

CHF

,

EUR EUR EUR

1 Marktrückzug per Mai 2003 2 Franchising-Partner 3 ein Warenhaus, vier Office-World-Filialen und eine Interio-Wohnboutique

2003

200 2

 ,   , ,

 ,   , ,


60

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M I G RO S - I N D U ST R I E

Die Migros-Industriebetriebe sind sowohl intern als auch extern stark gewachsen. Trotz gedämpfter Entwicklung im Detailhandelssektor, trotz Einführung einer zweiten Welle von Markenartikeln, trotz Tourismusflaute und trotz harter Konkurrenz auf den Exportmärkten gelang es der Migros-Industrie, im Jahre 2003 überdurchschnittlich zu wachsen – sowohl mit der im Migros-Detailhandel als auch bei der im Grossverbrauchersektor und im Export abgesetzten Ware. Das interne Wachstum wurde von den Unternehmen Estavayer Lait SA und Mifroma SA durch die Übernahme der Milchverarbeitung und des Käse-Geschäftes der Genossenschaft Zürich zusätzlich unterstützt. Der lange, schöne Sommer verhalf der Seba Aproz SA mit ihren Getränken und der Midor AG mit Glace zu Rekordumsätzen. Den gegenteiligen Effekt hatte das heisse Wetter auf die Chocolat Frey und MBB. Bei einem Nettoumsatz von 3,990 Milliarden Franken im Inland betrug das Wachstum gesamthaft 4,5 Prozent oder 172 Millionen Franken – bei einem Rohwarenpreisniveau, bei dem sich Preiserhöhungen und -senkungen in etwa die Waage hielten. Das Wachstum verteilte sich zu 62,2 Prozent auf den Migros-Kanal, zu 14,4 Prozent auf Drittlieferungen in der Schweiz (Grossverbraucher) und zu 23,4 Prozent auf den Export. Das Wachstum wurde zudem in allen Bereichen von einer erfreulich grossen Anzahl von echten Innovationen getragen. Mit neuen Produkten wurde 2003 ein Umsatz von 481 Millionen Franken erzielt. Die gesamten Exportumsätze betrugen netto 213 Millionen Franken (+23,3 Prozent). Dabei ist Deutschland vor Grossbritannien und Österreich unser wichtigster Absatzmarkt. Der Exportanteil am Umsatz ist in den verschiedenen Migros-Industrien recht unterschiedlich. Während Mibelle bereits über 36 Prozent im Ausland absetzt, gibt es Unternehmen wie Micarna und Optigal, die wegen des schweizerischen Agrarpreisniveaus keine Exporte tätigen und sich auf das Wachstum im Grossverbrauchergeschäft in der Schweiz konzentrieren. Die Swiss Delice AG in Suhr, die hochwertige Premium-Produkte der Migros-Industrie unter der Marke Swiss Delice verkauft, erreichte über 15 Millionen Franken Umsatz. Sie konnte ihre Distribution in den Hauptmärkten Deutschland, Grossbritannien und Italien sowie im Duty-free-Retail-Geschäft wesentlich verbessern. Der von den einzelnen Industrieunternehmen selbstständig betriebene Verkauf von Produkten unter Handelsmarken konnte ebenfalls ausgebaut werden. Die Scana Lebensmittel AG, die in der Belieferung von Grossverbrauchern tätig ist, konnte in einem sehr schwierigen Markt ihre Stellung behaupten und erreichte einen


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Nettoumsatz von 195 Millionen Franken. Die stufenweise Aufnahme der Belieferung der Migros-Gastronomie in den letzten Monaten des abgelaufenen Jahres wird 2004 zu einem Umsatzsprung führen. Ausserhalb der Scana wurde 2003 ein Grossverbraucherumsatz von 217 Millionen Franken (+12,9 Prozent) durch Direktbelieferungen aus den einzelnen M-Industrien erreicht. 2003 startete das Produktivitätsprojekt «Avanti» in der Migros-Industrie. Im Rahmen dieses Programms durchleuchtet gemäss einem Dreijahresplan ein internes Spezialistenteam alle Unternehmen im Hinblick auf umsetzbare Verbesserungen und Kostensenkungen. Diese haben zum Ziel, die Konkurrenzfähigkeit der Migros-Industrie zu verbessern und somit das Überleben langfristig auch unter verschärften Wettbewerbsbedingungen sicherzustellen. Der Personalbestand der Migros-Industrie in der Schweiz belief sich per Ende 2003 auf 9729 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und lag damit um 3,9 Prozent tiefer als im Vorjahr. Wir gehen davon aus, dass auch 2004 ein leichter Rückgang des Personalbestandes zu verzeichnen sein wird. 2003 wurden in die Migros-Industrie-Unternehmen 224 Millionen Franken brutto investiert. Die grössten Investitionsprojekte betrafen die Micarna (Schlachthofprojekte), die Optigal (Geflügelschlachthof, Verwaltungsgebäude), die Chocolat Frey (Kapazitätsausbau), die Elsa (Logistikbereich), die Bina und die Midor.

Migros-Industrie Umsatz 2003 (in Mio CHF) Riseria SA



W. Leuenberger AG

 

Seba Aproz SA



MBB AG Mifa AG



Optigal SA

 

Mibelle AG



Midor AG Mifroma SA



Chocolat Frey AG

 

Bischofszell Nahrungsmittel AG



Estavayer Lait SA



Micarna SA



Jowa AG

0

100

200

300

400

500

600

700


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BISCHOFSZELL NAHRUNGSMITTEL AG

CHOCOLAT FREY AG

Alles frisch und viel neu

Flach und trotzdem suprême

Mit vielen Innovationen bleibt Bischofszell Spitze. Die Bischofszell Nahrungsmittel AG hat ein abwechslungsreiches Jahr 2003 erfolgreich abgeschlossen: Der Umsatz konnte um 2,4 Prozent gesteigert und die Rentabilität weiter verbessert werden. Sowohl das Detailhandelsgeschäft (+1,8 Prozent) als auch das Grossverbrauchergeschäft (+3,1 Prozent) entwickelten sich überdurchschnittlich. Die Bina präsentiert sich heute mit den vier Geschäftsbereichen Getränke, Früchte, Fertiggerichte und Kartoffeln und dank klar getrennten Marketing- und Entwicklungsorganisationen für Detailhandel und Grossverbrauchergeschäft nahe am Markt. Die Anzahl neu entwickelter und eingeführter Produkte liess sich massiv steigern, und es wird auch für die erste Jahreshälfte 2004 mit diversen Neueinführungen gerechnet. Im schwierigen Umfeld der Gastronomie und Grossverbraucher gelang es, Marktanteile zu gewinnen. Mit SVV-zertifizierten vegetarischen Gerichten und den Dream-Steam-Produkten waren wir bei zukunftsträchtigen Trends und Technologien wiederum unter den ersten Anbietern im Markt. Im Detailhandel wurde die Anzahl neuer Projekte von 167 auf 295 gesteigert. Innert kurzer Zeit gelang es, in sämtlichen Geschäftsbereichen neue Konzepte zu lancieren bzw. zu planen. Weiterhin speziell erfreulich zeigt sich die Entwicklung der Frische-Convenience. Auch für die nächsten Monate sind hier Innovationen geplant. Ungenügend war die Entwicklung im Exportgeschäft. Bestehende Geschäfte wurden wegen ungenügender Rentabilität aufgegeben und der ganze Bereich des Exportgeschäftes musste neu ausgerichtet werden, um innert den nächsten Jahren mit einem begrenzten Kernsortiment insbesondere im Bereich der Getränke reüssieren zu können.

Trotz der Hitze hat die Chocolat Frey Marktanteile dazugewonnen. Neben der allgemein verhaltenen Konsumsituation war das vergangene Jahr vor allem geprägt durch einen Jahrhundertsommer. Während mehr als 14 Wochen mit tropischen Temperaturen entwickelte sich der Verkauf von Schokoladeprodukten stark rückläufig. Immerhin haben wir uns relativ zum Markt gut geschlagen und gemäss Chocosuisse unseren Marktanteil von 38,0 auf 39,2 Prozent gesteigert. Hierzu beigetragen haben vor allem die Lieferungen in die verarbeitende Milch- und Glace-Industrie, die ein eigentliches Hoch erlebten. Die dramatische Entwicklung der letzten Jahre hat sich bei der Beschaffung von Kakao wieder etwas entspannt. Allerdings hielten ein hoher Pfundkurs sowie hohe Preise bei den Kernen das Gesamtniveau nach wie vor hoch, so dass keine wesentlichen Preisnachlässe realisiert werden konnten. Als eigentliches Highlight darf man die Einführung unserer Flachtafel-Serie Suprême erwähnen, die sich vom Start weg weit über Budget entwickelte und unsere Marktposition bei den Schokoladetafeln ausbaute. Mit einem als gelungen zu bezeichnenden CI-Relaunch haben wir unseren Marktauftritt als strategische Eigenmarke weiter professionalisiert. Der Grossteil unseres Wachstums wurde auch in diesem Jahr in neuen Märkten realisiert, wo wir neben unseren Privatlabel-Kunden im Schokoladebereich vor allem unsere Situation in der Division Kaugummi erheblich ausbauen konnten. Weit mehr als die Hälfte dieses wichtigen Wachstumsbereiches wird heute exportiert. Unser zukunftssicherndes Ausbauprojekt ist voll in der Realisierung und wird Mitte 2005 abgeschlossen sein. Neben Produktesicherheit, Rückverfolgbarkeit und Qualität schaffen wir damit die Voraussetzung, den Standort Buchs nachhaltig zu sichern und unsere Anlagen mehrschichtig betreiben zu können.

KENNZAHLEN

2003

2002

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

   

   

KENNZAHLEN

2003

2 0 02

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

   

   


M I G R O S FAC T S

ESTAVAYER LAIT SA

Milchfluss über den Röstigraben Die Milchprodukte vom Neuenburgersee stellen neue Rekorde auf. Erstmals überschritt 2003 der Bruttoumsatz 600 Millionen Franken, was unter dem Strich einen ausgewiesenen Nettoumsatz von 577 Millionen Franken ergab. Der Zuwachs war hauptsächlich folgenden Faktoren zu verdanken: Lieferung von UHT-Milch und -Rahm an die Migros Luzern und an die Scana Lebensmittel AG, von Joghurt, UHT-Rahm sowie Past- und UHTMilch an die Migros Zürich, den Export von Joghurt und Desserts der Marke Swiss Delice nach Frankreich, Belgien, Luxemburg und Spanien. Mit insgesamt 54 Neuheiten wurden 7 Prozent des Umsatzes erarbeitet. Für die Herstellung ihrer Milchprodukte wie Frischkäse, Desserts, Joghurts, Drinks, Milch, Rahm, Mayonnaise und Salatsaucen kaufte die Estavayer Lait SA im Jahr 2003 insgesamt 235 Millionen Kilogramm Milch. Sie hat den Vertrag zur Abnahme von Ostschweizer Milch übernommen, der mit der Migros Zürich abgeschlossen worden war. KENNZAHLEN

2003

2002

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

   

   

JOWA AG

Das tägliche Brot wird noch besser Frische und umweltschonende Backwaren sind eine Spezialität der Migros. 2003 war für die Jowa erneut ein Jahr der Bewegung. Mit den Vorsätzen des Leitbildes, Neues zu kreieren und mutig zu handeln, haben wir über 250 Neuheiten lanciert. Unsere frischen Torten und Patisserie beispielsweise präsentieren sich in einer attraktiven, transparenten Blister-Verpackung, und auch die Pasta erscheinen seit diesem Jahr im neuen Kleid. Mit der ausschliesslichen Verwendung von pflanzlichen Fetten aus nachhaltigem Anbau bewiesen wir unser Verantwortungsbewusstsein und unser Streben nach kontinuierlicher Verbesserung unserer Prozesse.

63

Zur Stärkung des Programms Engagement wurden im Frühjahr alle Halbweissbrote der Migros auf Rohstoffe nach IP-Suisse- oder Biostandard umgestellt. Unsere Präsenz vor Ort haben wir mit über 70 zusätzlichen Ladenbacköfen bewusst erweitert und gestärkt, damit in Zukunft noch mehr Konsumenten Tag für Tag «frisches Brot bis Ladenschluss» erleben und geniessen können. Besonders stolz sind wir auf die fünf neu eröffneten Instore-Bäckereien, beispielsweise im MMM Serfontana, unserem südlichsten Standort, womit die Premiere in der Migros Tessin gelungen ist. KENNZAHLEN

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

2003

2 0 02

    

    

MIBELLE AG

Die Pflege ist der Traube Kern Der Konkurrenzkampf gegen Markenartikel wird zum Markenzeichen. Mit dem Einzug von Markenartikeln in die Migros ist das Umfeld für Mibelle sehr schwierig geworden. Der Trend wird 2004 anhalten. Auch im Export ist die Situation signifikant schwieriger. Grosse Retailer beschaffen Kosmetikeigenmarken heute bereits in China. In diesem schwierigen Umfeld ist es der Mibelle gelungen, den Umsatz mit der Migros zu halten und den Gesamtumsatz um 12,3 Prozent zu steigern. Dies gelang vor allem dank der vielen Innovationen der Mibelle. Ein Höhepunkt war die Einführung von Produkten mit Traubenkernextrakt als Wirkstoff. Die entsprechenden Produkte für die Haarpflege sind zum Patent angemeldet worden. Dies ist ein Beispiel dafür, dass Handelsmarken innovativer sein können als Marken. 2004 wird die Mibelle trotz weiterer Einführung von Markenartikeln in der Migros und weiter verschärftem Wettbewerb erneut zweistellig wachsen – dank hoher Innovationskraft und Marktnähe. KENNZAHLEN

2003

2 0 02

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

   

   


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M I G R O S FAC T S

MICARNA SA

MIDOR AG

Mit gutem Gewissen Fleisch essen

Ein echter Jubiläumssommer

Die Sorgfalt bei der Fleischproduktion zahlt sich aus. Vertrauensbildend für den Fleischverzehr wirkt sich das von der Migros am 14. April 2003 lancierte Dachlabel Engagement für Mensch, Tier und Natur aus. Ausserdem wurde im Rahmen der 7-Punkte-FleischGarantie erfolgreich Kalbfleisch aus Vollmilchmast mit Heufütterung lanciert – zusammen mit der Genossenschaft Migros Aare. Die leichte Steigerung im gesamtschweizerischen Fleischkonsum wirkt sich bei der Micarna insbesondere auch auf den Rindfleisch-Verkauf positiv aus. So ist die weitere Absatzentwicklung optimistisch einzuschätzen – bei tendenziell sinkenden Marktpreisen. Die Micarna SA erzielte in diesem von Fusionen und Konzentrationsprozessen im Fleischgewerbe geprägten Jahr 2003 strategische Wettbewerbsvorteile mit der Inbetriebnahme des neuen Schweineschlachthofs und der Frischfleischverarbeitung in Courtepin sowie durch das automatische Hochregallager für Charcuterie in Bazenheid. Delicarna, die Micarna-Eigenmarke für feinste Fleischwaren, erfreut sich stark zunehmender Beliebtheit. Weitere Marktanteilssteigerungen waren mit Charcuteriespezialitäten, Convenience-, Grill- und Saisonprodukten oder Geflügelfleischwaren zu verzeichnen. Die Umsetzung der Reinraumtechnologie in der Charcuterielogistik wird den Qualitätsstandard der Produkte aufs Maximum anheben und die Rückverfolgbarkeit der Produkte dank einem durch das SAP-Netzwerk gestützten Datentransfer nachhaltig sicherstellen. Mit «Santé et Motivation» ist ein modernes Führungssystem umgesetzt worden, das die Leistungen und Fähigkeiten der Arbeitnehmer in zielorientierter Weise unterstützt. Das M-Industrie-interne Projekt «Avanti» zeigte mit Prozessoptimierungen erfolgswirksames Kostensenkungspotenzial auf.

Zu ihrem 75. Geburtstag brach die Midor alle Rekorde. Steigende Umsätze, steigende Marktanteile: Sowohl im Inland als auch im Exportgeschäft legte die Midor deutlich an Umsatz zu und konnte im harten Verdrängungskampf die hohen Marktanteile bei Biskuits und Eiswaren weiter steigern. Ausgerechnet im Jubiläumsjahr verhalf das ausserordentlich warme und lang anhaltende Hochsommerwetter zu Rekordumsätzen bei den Eiswaren. Die dementsprechend hohe Produktionsleistung wurde mit vereinten Kräften sichergestellt und damit die Lieferbereitschaft gewährleistet. Den Trends stetig auf der Spur: Wiederum präsentierte die Midor zahlreiche Innovationen. 81 Neuheiten deckten die verschiedensten Kundenbedürfnisse ab. Den veränderten Essgewohnheiten wird mit Neueinführungen Rechnung getragen, so zum Beispiel mit der Lancierung einer Linie mit fettreduzierten Biskuits. Von Prestige zu Créa d’Or: Mit dem Ziel, einen starken Marken- und Liniencharakter zu erarbeiten, wurden die Premium-Biskuits komplett überarbeitet und die Wortbildmarke Créa d’Or mit glänzender Goldfolienprägung realisiert. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen bestätigen der Midor, dass sie sich auf dem richtigen Weg befindet.

KENNZAHLEN

2003

2002

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Anzahl Mitarbeitende

 

 

 

 

KENNZAHLEN

2003

2 0 02

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

   

   

MIFA AG

Saubere Zahlen Auch 2003 schrieb die Mifa Umsätze, die sich gewaschen haben. Die Marken Total, Handy und Potz konnten ihre Leaderposition weiter ausbauen, und Mifa konnte sich als grösster Schweizer Wasch- und Reinigungsmittel-Hersteller am Markt behaupten. Besonders hervorzuheben ist die Einführung der überarbeiteten Duft-Waschmittellinie unter der Marke Elan. Die internationalen


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Geschäfte konnten wiederum gesteigert werden, da die Anteile der handelseigenen Marken (Private Labels) europaweit zugenommen haben. Im Bereich der Fette und Margarinen führte die Mifa erfolgreich eine Trans-Fettsäure-reduzierte Blätterteigmargarine ein. Diese liegt voll im Trend zur gesunden Ernährung. KENNZAHLEN

2003

2002

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

   

   

MIFROMA SA

Käse für die ganze Schweiz Alle Schweizer Migros-Genossenschaften werden jetzt von der Mifroma bedient. Im Jahr 2003 wurde die Mifroma in der gesamten Migros zum Kompetenzzentrum für Käse. Seit Juli liefern wir unser Sortiment an sämtliche regionalen Genossenschaften. Und seit Mitte des Jahres geht eine grosse Auswahl unserer Produkte auch an die Scana Lebensmittel AG. Unter den neu eingeführten Produkten war eine absolute Neuheit für die Schweiz: geriebener Parmigiano Reggiano, in praktischen Streudosen abgefüllt. Der Prozess der Automatisierung beim Warenfluss und bei der Logistik wird fortgeführt. Bei Mifroma France ist auf den 1. Januar 2004 das Datenverarbeitungssystem SAP – in Zusammenarbeit mit Mifroma Ursy und der Estavayer Lait SA – eingeführt worden. Die Joghurtlinie Exellence und Rahm unter der Marke Swiss Delice werden seit März 2002 in anderen europäischen Ländern vertrieben. Im Jahr 2003 wurden 1000 Tonnen verkauft. Die vollen Käselager in der Schweiz erlaubten den Ankauf von Produkten zu günstigen Preisen. KENNZAHLEN

2003

2002

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

   

   

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MIGROS-BETRIEBE BIRSFELDEN AG (MBB)

Kein Sommer für Kaffeetrinker Die führende Schweizer Kaffeerösterei denkt auch in harten Zeiten an die Umwelt. Der warme Sommer hinterliess beim «Heissgetränk» Kaffee seine Spuren. Der Vorjahresumsatz wurde deshalb knapp verfehlt. Der Konzentrationsprozess unter den Schweizer Kaffeeröstern geht weiter. Mit der Inbetriebnahme eines neuen Rösters modernster Bauart haben wir unsere Position weiter gestärkt. Ab 2004 werden unsere Kaffeeröster aus ökologischen Gründen nur noch mit Gas betrieben. Nach der Konsolidierung unseres Kaffeesortimentes im Jahr 2003 werden wir 2004 mit einigen attraktiven neuen Produkten unsere Kunden begeistern. Als der grössere der zwei in der Schweiz übrig gebliebenen Hersteller von Brotverpackungen werden wir im Jahr 2004 der Umwelt zuliebe nur noch wasserlösliche Farben einsetzen. Unser Prozess Logistik entwickelt sich mehr und mehr zum kompetenten Verzoller in der Migros-Gemeinschaft. Unsere Logistikdienstleistungen werden im Umfang des importierten Kolonialwarensortimentes schrumpfen. Mit der Direktbelieferung an das MigrosVerteilzentrum Suhr (MVS) können weiter Kosten eingespart werden. KENNZAHLEN

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

2003

2 0 02

   

   

OPTIGAL SA

Die Produktion bekam Flügel Die Geflügelproduktion steht vor grossen Herausforderungen. Der Schweizer Geflügelmarkt ist relativ stabil. Der Hitzesommer 2003 liess die Getreidepreise steigen, was sich auch auf die Geflügelproduktion auswirkte. Geflügelseuchen im Ausland – im Frühjahr 2003 in der Benelux-Region, neuerdings in Ostasien – verunsicherten die Konsumentinnen und Konsumenten. Die Schweizer Produktion allerdings ist weiterhin einwandfrei.


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2003 stieg die Produktion von Optigal markant auf insgesamt 27 200 Tonnen Geflügel, der Umsatz um 3,6 Prozent auf 169 Millionen Franken. Zum guten Resultat haben verschiedene Faktoren beigetragen: – Unsere Verkaufsequipe hat sich zum Vorteil der Kunden stabilisiert. – Der heisse Sommer war eine ideale Grillsaison. – Dank guter Werbepräsenz waren wir auch im Markt besser vertreten. – Für die Migros Waadt und die Migros Zürich lancierten wir neue regionale Produktionen. Die Agrarpolitik 2007 wird die Lage in Zukunft grundlegend verändern: Sie sieht vor, die Kontingente für Geflügelimporte zu versteigern – ein Drittel ab 2005, zwei Drittel ab 2006 und schliesslich die Gesamtmenge ab 2007. Dieser Systemwechsel führt zu einer Verteuerung der Inlandware. Umso wichtiger werden unsere Anstrengungen zur Verbesserung der Produktivität und zur Kostensenkung. Wir werden weiterhin Schweizer Geflügel fördern, indem wir wo immer möglich auf regionale Produktion setzen. 2004 wollen wir dies für die Migros-Genossenschaften Aare, Tessin und Wallis einführen.

Leider führte dieser Prozess zu einer Absatzreduktion, da im Jahr 2003 Fertigwarenlager abgebaut wurden. Im Juni konnten wir die neue Reislinie für die Firma Scana ins Sortiment aufnehmen. Für den Gastronomiebereich wurden acht neue Produkte entwickelt, welche exklusiv für Scana produziert werden. Im September führten wir die neuen Reisverpackungen mit Erfolg im Markt ein. Sie bringen dem Verbraucher einen Convenience-Vorteil, können einfach geöffnet werden und reissen nicht mehr. Per 1. Dezember 2003 wurde der gesamte MigrosReiseinkauf in die Riseria integriert. Somit ist für die Beschaffung und Veredelung des gesamten Reissortiments der Migros der Reisprozess der Riseria verantwortlich. Im Drittmarktgeschäft konnten wir einen Grosskunden in Deutschland gewinnen. Seit Januar 2004 werden fünf neue Reisprodukte exportiert. KENNZAHLEN

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

KENNZAHLEN

2003

2002

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

  , 

 

SEBA APROZ SA

, 

Flüssiger Rekordabsatz

RISERIA TAVERNE SA

Reis auf dem richtigen Gleis Der Reis für die Migros kommt jetzt ausschliesslich mit der Bahn. Das traditionelle Reisgeschäft verlief im Jahr 2003 auf dem Niveau des Vorjahres. Der heisse Sommer und eine veränderte Aktionspolitik sind die Hauptursachen der eher langsamen Marktentwicklung. Der Reismarkt ist um 0,8 Prozent geschrumpft, die Migros hielt ihren Marktanteil auf dem Vorjahresniveau von 49 Prozent. Seit Inbetriebnahme des Migros-Verteilzentrums Suhr (MVS) wird der gesamte Migros-Reis mit der Bahn transportiert. Die Lagerzeit von Fertigreis wurde um rund sechs Wochen reduziert. Dies führte dazu, dass wir den Migros-Reis als JIT-Produkt führen und somit Lager- und Transportkosten reduzieren konnten.

2003

2 0 02

  , 

  , 

Seba Aproz verkaufte erstmals mehr als 200 Millionen Liter Wasser. Die grossen Unternehmen des internationalen Lebensmittelmarkts wie Nestlé, Danone oder Coca-Cola engagieren sich mit Firmenkäufen immer stärker im Handel mit in Flaschen abgefülltem Wasser und sorgen damit für scharfe Konkurrenz. Die Marken San Pellegrino und Contrex sind jetzt ebenfalls in der Migros zu haben. Der Jahrhundertsommer bescherte den Wasserverkäufern glänzende Umsätze. Seba Aproz konnte einen historischen Rekord verbuchen: Zum ersten Mal wurden mehr als 200 Millionen Liter verkauft. Und die Marken Aproz, Nendaz, Aquella und M-Budget konnten ihren Anteil im hart umkämpften Mineralwassermarkt vergrössern. Weitere Neuheiten: Das Pepsi-Sortiment wurde um Pepsi Twist mit Zitronenaroma erweitert. Für die Produktion eines grossen Teils unserer Flaschen wird rezykliertes Pet verwendet. Die Sortieranlagen für Petflaschen in Aproz wurden aufgegeben. Ihre Aufgaben


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werden von den Sortierzentren von PRS (Pet Recycling Schweiz) übernommen. Die Linie Nendaz Cooler hat sich ausserordentlich gut entwickelt. Fürs Jahr 2004 haben wir nach dem erfolgreichen 2003 erneut grosse Ziele: Einführung mehrerer Neuheiten im Frühling, neues Flaschendesign für verschiedene Produkte, neue Kommunikations- und Marketingkonzepte sowie die Inbetriebnahme einer neuen, ultramodernen Abfüllanlage. KENNZAHLEN

2003

2002

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

  , 

  , 

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W. LEUENBERGER AG

Ein Fünftel geht ins Ausland Europa freut sich über helvetische Pasta. Schweizer Teigwaren erfreuen sich in den europäischen Ländern nach wie vor grosser Beliebtheit. Hauptkunden der W. Leuenberger AG blieben zwar die MigrosGenossenschaften, aber über 20 Prozent unseres Gesamtumsatzes konnten wir exportieren. Neben neuen Outfits für unsere Pasta wurden speziell in den Segmenten Caramia, M-Budget und Bio neue Produkte eingeführt. Bei den Senfumsätzen konnten besonders die schärferen Provenienzen überzeugen. KENNZAHLEN

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Produkteneuheiten Exportumsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

2003

2002

   

   


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Handelsunternehmen innerhalb der Industriegruppe

SCANA LEBENSMITTEL AG

SWISS DELICE AG

Ein neues Migros-Mitglied

Feinster Schweizer Food

Scana ist in der Migros heimisch geworden. In einem anspruchsvollen Marktumfeld, geprägt durch Rückgänge der Übernachtungszahlen in der Hotellerie und tiefere Frequenzen in der Gastronomie, erfolgte die Integration in die M-Gemeinschaft erfolgreich. «Scana bleibt Scana» konnte im Markt glaubwürdig kommuniziert und gelebt werden. Kundenverluste infolge der Übernahme der Scana Lebensmittel AG durch den MGB mussten praktisch keine in Kauf genommen werden. Ein Ziel im Jahr 2003 war es, das bestehende Markenartikelsortiment durch Produkte aus der M-Industrie zu ergänzen, was bis Mitte Jahr erfolgreich realisiert wurde. Die Produkte werden von unserer Kundschaft punkto Qualität und Preis voll akzeptiert. Das zweite Hauptziel, die Gastrobetriebe der MGemeinschaft zu beliefern, konnte für alle Genossenschaften bis Anfang Dezember voll umgesetzt werden. Kunden- und Lieferservice vermochten die M-Gastronomen voll zu überzeugen. Um das strategische Ziel des Kompetenzzentrums und der Alltemperaturlogistik zu verfolgen, wurde die Planung für die Lagererweiterung in Regensdorf an die Hand genommen. Die neuen Lagerflächen tragen der zukünftigen Geschäftsentwicklung in allen Bereichen Rechnung.

Swiss Delice ist die einzige Dachmarke für Schweizer Food-Spezialitäten. Trotz den schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen konnte Swiss Delice AG ihre Hauptmärkte weiterhin erfolgreich mit dem qualitativ erstklassigen Sortiment (insbesondere Schokolade, Biskuits, Gebäck, Rösti und Joghurts) beliefern – als einzigartige Premiummarke für traditionelle Schweizer Fine-Food-Spezialitäten. Ausgewählte Produkte aus dieser Edellinie, hergestellt durch die Migros-Industriebetriebe, sind auch bereits auf mehr als 110 Flughäfen weltweit zu finden. Anlässlich der Teilnahme an verschiedenen Fachmessen präsentierte Swiss Delice eine Reihe neuer Produkte, darunter eine Schokoladenlinie unter dem Namen Suprême mit verschiedenen Geschmacksrichtungen. Sie begeistert sowohl den Handel als auch die Konsumenten. Zusätzlich belebte ein neues, attraktives Weihnachtssortiment das ganze Saisongeschäft. Dank verschiedenen Listungen bei namhaften Retailern insbesondere in den Hauptmärkten Europas ist Swiss Delice auf dem besten Weg, sich als Premiummarke zu etablieren. Der Markt der Private Labels wird weiterhin von den einzelnen Migros-Industriebetrieben bearbeitet. KENNZAHLEN

KENNZAHLEN

2003

2002

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

 

, ∗ 

∗ a b Ü b er na h m e Mi g ro s 1 . 7 . 2 0 0 2

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende

2003

2 0 02

 

 


M I G R O S FAC T S

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DIE N ST L E I STU N G S U N T E R N E H M E N Hotelplan Erfolgreich unterwegs Das Reiseunternehmen hat ein schwieriges Jahr gut überstanden. Die internationale Presse hatte im vergangenen Jahr wenig Positives über den Tourismus zu berichten. Führende europäische Reisekonzerne hatten hohe Verluste zu vermelden. Grosse Verunsicherungen wegen der rückläufigen Wirtschaftslage auch in der Schweiz, wegen des IrakKriegs, Terroranschlägen in stark frequentierten Feriendestinationen und der tödlichen Lungenkrankheit Sars im asiatischen Raum führten zu einem weiteren, spürbaren Schwund der Passagierzahlen. Seit dem 11. September 2001 beträgt diese Einbusse allein für die Schweiz gesamthaft gesehen gegen 30 Prozent. Dank vorsichtiger Planung und zurückhaltenden Dispositionen, namentlich auch im Fluggeschäft, im Risk Management bei den Hotel-/Bettenkontingenten, sowie mittels einer sorgfältigen Expansionspolitik in den vergangenen Jahren erzielte die Hotelplan-Gruppe ein sehr zufrieden stellendes Resultat. Dank rechtzeitig eingeleiteter Massnahmen an der Verkaufsfront konnte das Umsatzvolumen mit 1,667 Milliarden Franken auf Vorjahresniveau gehalten beziehungsweise um 0,1 Prozent leicht gesteigert werden. Während Hotelplan Schweiz mit ihren Tochtergesellschaften einen Passagier-Rückgang um 3,8 Prozent und eine Umsatzeinbusse von –1,6 Prozent zu verzeichnen hatte, erzielte die Schweizer Gruppe einen deutlich verbesserten Betriebsgewinn (Ebita) von 10,23 Millionen Franken (im Vorjahr 1,5 Millionen). Ohne jegliche Zwischenfälle erbrachte unsere Fluggesellschaft Belair ihre Leistungen und erzielte bei einem Jahresumsatz von 123,8 Millionen ein Ergebnis vor Steuern von 1,47 Millionen Franken. Die Auslastung belief sich im Mittelstreckensegment auf 83 Prozent und im Fernfluggeschäft auf 84 Prozent. Sie übertraf damit unsere Erwartungen. Unsere Auslandgesellschaften, vorab die erfolgreiche und im Markt stark gefestigte Inghams Travel Ltd. in England wie auch die nun florierende italienische Hotelplan-Gruppe in Italien, erreichten Spitzenwerte und trugen massgebend zum Konzernergebnis bei. Auch die in 14 Ländern operierende Interhome-Gruppe überstand das Jahr unbeschadet und erzielte ein erfreuliches Ergebnis. Unbeeinflusst von der tendenziell negativen Marktturbulenz forcierte Hotelplan sein Umweltengagement auf vielseitige Art und Weise. Das Erscheinen eines inhaltsreichen Umweltberichts, das Mitwirken von Mitarbeitenden an einer Umweltwoche am Roten Meer, die Verleihung von Umwelt-Awards 2003 an mehr als 40 von Hotelplan qualifizierte und auf vielseitige


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M I G R O S FAC T S

Ansprüche getestete Betriebe sowie die durch den Umweltfranken finanzierten und unterstützten Auslandprojekte in Rajasthan (Indien), Kreta und in weiteren Zielgebieten reflektieren die Vielfalt und die ungebrochene Bereitschaft, unser auf professioneller Basis abgestütztes Engagement weiter auszubauen. Hotelplan hat sich im abgelaufenen Jahr gut behauptet. Wir sind und bleiben gut gerüstet für ein neues Jahr. KENNZAHLEN

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende Ebitda (in Mio CHF) Investitionen (in Mio CHF)

2003

2002

    , ,

  ∗   , ,

∗ D u rch ei n e n eu e Um s a t zdef i n i t i on re du z i er t s i ch der Um s a t z um 3 6 8 Mi l l i on en Fr a n ken .


M I G R O S FAC T S

LIMMATDRUCK

Umbau und Ausbau Der Bereich Druckerzeugnisse wurde zum neuen Geschäftsbereich Media Services umgebaut. Die grosse Akzidenzrollendruckmaschine wurde abgebaut und nach Polen verkauft. Media Services erbringen in neuen Räumlichkeiten Dienstleistungen wie Produktions- und Kommunikationsberatung, Electronic Publishing, Internet Full Service und Koordination Druck mit Partnern. Parallel zum Umbau erfolgte der Ausbau des Geschäftsbereichs Verpackungen. Die ehemalige Buchbinderei wurde zur Kleberei umgebaut. Zusätzlich wurden neue Betriebsmittel installiert: je eine Druckmaschine, Stanzmaschine und Klebmaschine. Der Bereich Verpackungen hat damit seine Stellung als Nummer 2 im Markt der Verpackungen aus Karton und Papier weiter verstärkt. KENNZAHLEN

2003

2002

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende Ebitda (in Mio CHF) Investitionen (in Mio CHF)

  , ,

  , ,

MIGROL

Treibstoff für den Umsatz Die Migrol liess sich auch 2003 nicht bremsen. Der gesamtschweizerische Markt für Brenn- und Treibstoffe war 2003 mit –3 Prozent wie schon im Jahr zuvor rückläufig. Entsprechend intensiv wurde um die Gunst der Kunden gekämpft. In diesem Umfeld konnten wir unsere Marktposition dank zweistelligem Wachstum bei den Dieselprodukten weiter ausbauen. Im Shopgeschäft erzielten wir erneut ein stolzes Wachstum und setzten insgesamt 168 Millionen Franken um (Vorjahr 155 Millionen). Im Jahr 2003 fanden in verschiedenen Kantonen Volksabstimmungen über die Festsetzung der Ladenöffnungszeiten statt. Die Liberalisierungsbestrebungen erlitten dabei einen Rückschlag, wurden doch die Öffnungszeiten für Tankstellen teilweise eingeschränkt. Politisch ist dieser Kampf jedoch nicht definitiv entschieden, da die Tankstellenbetreiber in neu formierten kantonalen Berufsverbänden – in St. Gallen unter der Federführung eines Migrol-Partners – begonnen haben,

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im Sinne der Konsumenten für längere Öffnungszeiten aktives Lobbying zu betreiben. Das Heizölgeschäft wurde während des ganzen Jahres von den hohen Preisen an den internationalen Beschaffungsmärkten stark beeinflusst. Zu Beginn des Jahres hielt die «Irak-Prämie» die Konsumenten von grösseren Einkäufen ab, und in der zweiten Jahreshälfte sorgte vor allem der konjunkturelle Aufschwung in den USA und Ostasien für anhaltend hohe Ölpreise. Mit gezielten Werbe- und Verkaufsaktionen gelang es uns, den Absatz im schrumpfenden Markt praktisch zu halten und damit unsere Marktanteile nochmals zu verbessern. Unsere Investitionen gingen auch im Berichtsjahr zum weitaus grössten Teil in die Erneuerung und Erweiterung des Tankstellennetzes. Ende 2003 hatten wir 331 Tankstellen im Netz, wovon 134 mit Convenience-Shop. Über ein Drittel der Investitionen wendeten wir für die Erneuerung der Kassensysteme auf, welche nun das bargeldlose Zahlen nach den neuesten, international anerkannten Sicherheitsanforderungen abwickeln können. Im Berichtsjahr wurden erstmals flächendeckend Cumulus-Punkte an die Inhaber von Migrol-PrivateCards vergeben. 2004 wollen wir diesen Dienst auf alle Zahlarten ausdehnen und auch die Heizölkunden mit einbeziehen. KENNZAHLEN

Umsatz (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende Ebitda (in Mio CHF) Investitionen (in Mio CHF)

2003

2 0 02

   , ,

   , ,


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MIGROSBANK

Durch die Bank verbessert Die Migrosbank erreichte in einem schwierigen Umfeld ein sehr gutes Resultat. 2003 war geprägt von ständigen Anstrengungen zur Korrektur negativer Ausblicke. Die Wirtschaftsentwicklung ist weltweit trotzdem noch nicht aus der Stagnation heraus. Wichtige Handelspartner der Schweiz wie Deutschland, Italien und Japan leiden weiterhin unter grossen strukturellen Problemen. Die USA trugen mit dem Krieg gegen den Irak zur anhaltenden Verunsicherung bei. Das Schweizer Volk hat bei den eidgenössischen Wahlen auf die allgemeine Unzufriedenheit reagiert. Trotz einiger weniger positiver Anzeichen ist der wirtschaftliche Aufschwung aber noch nicht lanciert. Nach einem relativ schwachen Jahresbeginn gewannen die Aktienmärkte seit März 2003 durchschnittlich über 15 Prozent und hielten sich bis zum Jahresende auf gutem Niveau. Die Angst vor erneuten Rückschlägen drückte jedoch immer wieder die Stimmung. Die Volumen und die davon abhängigen Kommissionserträge blieben weiterhin tief. Entsprechend erreichten die Erträge aus diesem Geschäft die Vorjahreszahlen nicht. Entgegen vielen Erwartungen blieben die Zinsen auf so tiefem Niveau wie seit Jahren nicht mehr. Im Hypothekenmarkt entwickelte sich ein harter Konkurrenzkampf, den die Migrosbank dank einer individuelleren Preisgestaltung immer öfter zu ihren Gunsten entscheiden konnte. Der Zufluss an Spargeldern übertraf die Erwartungen wiederum deutlich. Insgesamt konnte die Bank in einem schwierigen, hart umkämpften Markt die Ertragskraft im Kundengeschäft halten. Dazu hatte sie die Kosten im Griff! Die Ausleihungen hingegen nahmen etwas weniger zu, was sich auf den kontinuierlich ansteigenden Bestand an eigenen Wertschriften auswirkte. Zugute kamen der Bank in diesem Moment die sich erholenden Märkte, die im Gegensatz zum Vorjahr zu den erfreulich hohen Erträgen führten. Vor allem dank diesem sehr guten Geschäft mit den eigenen Wertschriften kann die Bank in diesem Jahr einen noch nie da gewesenen Bruttogewinn ausweisen. Mit dem raschen Handeln an der Zinsfront und gezielten Werbekampagnen wurden das Vertrauen der Kunden, die Preisführerschaft und das Image der «ehrlichen Bank» entscheidend gefördert.


M I G R O S FAC T S

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Für das Jahr 2004 gibt es einige Anzeichen, dass die konjunkturelle Erholung einsetzt. Die Migrosbank rechnet mit weiterhin tiefen Zinsen und einem starken Schweizer Franken. Dank positiven Zeichen aus den USA und einer gesundenden Binnenwirtschaft wird die steigende Tendenz, wenn auch nicht mit riesigen Schritten, weiter anhalten. Als Dienstleistungsunternehmen der Migros-Gemeinschaft ist die Migrosbank die kompetente, unkomplizierte und zuverlässige Schweizer-Bank, die mit Leidenschaft qualitativ gute Bankdienstleistungen zu attraktiven Konditionen erbringt. Sie verkörpert die sympathische Alternative bei der Wahl der geeigneten Bankbeziehung. KENNZAHLEN

Bilanzsumme (in Mrd CHF) Bruttogewinn (in Mio CHF) Anzahl Mitarbeitende Eigenkapitalrendite (in %)

2003

2002

, ,   ,

, ,   ,


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M I G R O S FAC T S

LO G I ST I K U N D I N FO R M AT I K

MIGROS-VERTEILZENTRUM SUHR (MVS)

Die ganze Palette Die Verteilung der Migros-Produkte in der ganzen Schweiz klappt immer besser. Ende Mai 2003 konnte die Hochlaufphase plangemäss abgeschlossen werden. Je nach Ausliefertag erhalten zwischen 500 und 600 M-Betriebe von Suhr aus ihr ganzes Food-Trockensortiment und die Getränkeartikel. Täglich werden zwischen 5500 und 8000 Paletten ausgeliefert und zwischen 3500 und 5500 Paletten von unseren Lieferanten angeliefert. Seit der Aufschaltung der ersten Filiale – im April 2002 – ist MVS in der Lage, die Filialen täglich zu bedienen. Wie bei einer komplexen Anlage dieser Grössenordnung üblich verlief die Inbetriebnahme nicht ohne Anlaufschwierigkeiten. Dank gutem Zusammenspiel von motiviertem Personal und Hochtechnologie konnten diese jedoch überwunden werden. Zur Optimierung der Anlage wurde im September der Tagesablauf umgestellt. Dank einer neuen Nachschubberechnung, welche unter SAP durchgeführt wird, erhalten wir die Daten um 04.00 Uhr. Dies ermöglicht es uns, bereits um 05.00 Uhr mit der Kommissionierung zu beginnen. Nach der Palettenbildung werden die Paletten, welche fixen Transportkapazitäten zugeteilt sind, direkt an die Kommissionierung weitergeleitet. Die restlichen Paletten werden an das Dispositionssystem der MGB-Transportabteilung (Cadis) übermittelt und durch die Disponenten verplant. Damit die Filialen ihre Ware rechtzeitig erhalten, mussten in jeder Filiale die Soll- und Meldebestände neu eingestellt werden. Mit einer optimalen Pflege des Bestandes werden die Nachschübe pro Artikel richtig berechnet. Damit ist eine optimale Verkaufsbereitschaft sichergestellt. Entscheidende Fortschritte wurden auch in der Befüllung des Hochregallagers erzielt, konnten doch die Anliefermengen der Lieferanten so geplant werden, dass sie mit den Abflussmengen übereinstimmten und die Lagerkapazität auch für die erhöhten Weihnachtsmengen nie an Grenzen stiess.

Mit dem Weihnachtsgeschäft 2003 wurde das erste volle Betriebsjahr beendet. 2004 kann erstmals eine einjährige Statistik für die Planung herangezogen werden. Dies ermöglicht eine weitere Prozessoptimierung, welche die Planung der Ausliefermengen verbessern wird. Die Vorteile für unsere Kunden sind eine dauernde und vollständige Verfügbarkeit der Sortimente. Für das Jahr 2004 steht die Steigerung der Anlageleistung und somit die Bewirtschaftung der Kosten an erster Stelle.

MIGROS-VERTEILBETRIEB NEUENDORF (MVN)

Neuausrichtung in Neuendorf Der Migros-Nachschub ist neu organisiert worden. Die Verschiebung der Süsssortimente von Volketswil nach Suhr wurde im Frühjahr 2003 termingerecht abgeschlossen. Ab Volketswil werden nun die Sortimente «Bekleidung liegend» und «Schuhe» für alle Filialen der ganzen Schweiz verteilt. Diese Neuausrichtung erforderte auch den Einbau einer weiteren Sorterkommissionieranlage mit 257 Abwurfstellen sowie die Anpassung der gesamten technischen Infrastruktur. Der Wiederaufbau nach dem Brandfall im Februar 2002 wurde per Mitte 2003 abgeschlossen. Auf der IT-Seite wurden umfangreiche Neuinstallationen vorgenommen. Im Tiefkühlbereich wurde die Software analog des Bereiches Non-Food implementiert, so dass nun für alle MVN-Logistikbetriebe ein einheitliches IT-System zur Verfügung steht. Parallel dazu wurden die Prozesse vereinheitlicht. Des Weiteren wurden die IT-Schnittstellen zu den übergeordneten Warenwirtschaftssystemen angepasst, damit auf der Einkaufsseite die Durchgängigkeit nach dem System ZWW/SAP gewährleistet ist. Im August konnte das neue, vollautomatisierte Tiefkühlhochregallager mit 28 000 Palettenplätzen dem Betrieb übergeben werden. Dieses Gebäude zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass der Energieverbrauch dank neuem Kälteverteilsystem und einer Wärmerückgewinnungsanlage um 30 Prozent gegenüber herkömmlichen Systemen gesenkt werden konnte.


M I G R O S FAC T S

Im Zuge der Optimierungsmassnahmen wurden Aussenlager abgebaut und die Produktivität – über das Gesamtunternehmen betrachtet – um 4,5 Prozent gesteigert. Die Verrechnung der Logistikdienstleistungen wurde auf eine neue Basis gestellt. Ziel ist es, die Pauschaltarife nach Warenwert abzuschaffen, leistungsadäquate Tarife zu verrechnen und die Logistikkosten in Zusammenarbeit mit dem Marketing MGB zu senken.

LOGISTIK UND TRANSPORT

Auf Schienen in die Zukunft Im In- und Ausland läuft der Migros-Nachschub nach ausgeklügelten Systemen. Nationale Transporte Seit Mitte Mai 2003 beliefert die Abteilung Logistik und Transport alle Genossenschaften ab dem MigrosVerteilzentrum Suhr (MVS). Mit dem erfolgreichen Abschluss des Hochlaufs ZWW Kolonial und dem Übergang in die Betriebs- und Optimierungsphase beginnt für Logistik und Transport eine neue Ära. Wir entwickelten uns zu einem gesamtverantwortlichen Dienstleister und sind dadurch in der Lage, hochkomplexe Distributionstransport-Konzepte im Rahmen der qualitativen und quantitativen Anforderungen zu planen und umzusetzen. Unsere durch lange Erfahrung erworbenen Fähigkeiten und Systemkenntnisse helfen uns, die zukünftigen Herausforderungen erfolgreich zu meistern, insbesondere die Umsetzung der Distributionstransporte von ZWW Non-Food und die Transportkostenoptimierung durch geschickte Kombination der Distributionsund Beschaffungstransporte. Die Migros als grösster privater Kunde der SBB hat unter Federführung von Logistik und Transport mit SBB Cargo einen zukunftsweisenden Zusammenarbeitsvertrag unterzeichnet. Durch die enge Zusammenarbeit bewirken wir eine Kostenoptimierung in den gemeinsamen Transport- und Logistikprozessen und damit eine positive Tarifentwicklung für die Migros-Betriebe. Internationale Transporte Das stetig wachsende Warenaufkommen aus dem Süden Indiens eröffnet uns die Möglichkeit, nach Hongkong und Shanghai auch im Hafen Tuticorin eigene Migros-Sammelcontainer zu beladen. Letztes Jahr

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wurden von diesem Hafen aus über 900 Einzeltransporte durchgeführt. Bei genügendem Warenaufkommen kann das Marketing von Frachteinsparungen von bis zu 20 Prozent profitieren. Die Möglichkeit, «Bekleidungs-Container» aus Indien und China direkt im Migros-Verteilbetrieb Neuendorf in Volketswil zu verzollen («in house»), wird zurzeit im Rahmen eines Bekleidungsprojektes geprüft. Die Transporte werden dadurch schneller, die Transportkosten weiter gesenkt. Das anhaltend schöne und trockene Sommerwetter in Europa hatte auch Auswirkungen auf die Rheinschifffahrt. Der Betrieb auf der Wasserstrasse musste im September vorübergehend eingestellt werden und konnte auch in den folgenden Monaten nicht vollumfänglich aufgenommen werden.

IT-SERVICES

Das Netz wird dichter Die elektronischen Verbindungen in der Migros wurden weiter perfektioniert. Das Jahr 2003 steht für mehrere erfolgreiche Inbetriebnahmen neuer IT-Systemteile. So wurden zwischen Februar und Mai die letzten vier Migros-Genossenschaften (Tessin, Waadt, Genf und Wallis) dem zentralen SAP-Kolonial-System zugeschaltet. Damit konnte das im Jahr 1999 gestartete, anspruchsvolle SAP-RetailProjekt – europaweit eines der grössten – auf Termin und im Rahmen der Budgets abgeschlossen werden. Seit Juni 2003 werden mehr als 1000 Verkaufsstellen mit 600 elektronisch eingebundenen Lieferanten über dieses neue System der Zentralen Warenwirtschaft für Trockensortimente gesteuert und versorgt. Das im Rahmen der MIZU (IT-Zusammenarbeit der Migros-Genossenschaften Aare, Luzern, Zürich) im Jahr 1998 gestartete SAP-Frische-System fand seinen erfolgreichen Abschluss per Mitte 2003 mit der Aufschaltung der Fleischsortimente in den Migros-Betriebszentralen und -Verkaufsstellen der Regionen Luzern und Zürich. Seit März 2003 wurden in insgesamt elf Schritten die Sortimente Do it, Micasa, Hartwaren und Sport im neuen SAP-Retail-Non-Food-System aufgeschaltet. Aktuell werden die Beschaffungs- und Logistikprozesse für rund 185 000 Artikel vollständig in diesem System unterstützt. Seit Herbst 2003 sind auch die Verkaufs-


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M I G R O S FAC T S

prozesse in 18 Fachmärkten aus neun Migros-Genossenschaften im produktiven Systembetrieb. Neben den erfolgreichen Inbetriebnahmen waren auch die Betriebsstatistiken erfreulich: Die Systemverfügbarkeit liegt bei 99,97 Prozent, was einer Ausfalldauer von weniger als 3 Stunden pro Jahr entspricht. Weitere Meilensteine waren die Inbetriebnahme der neuen, einheitlichen Software für die Kassasysteme und die reibungslose Aufschaltung der Estavayer Lait SA als 14. Unternehmen auf die zentralen SAP-Systeme der M-Industrie wie auch die Inbetriebnahme der neuen Rechnungswesen- und Personalsysteme beim MGB. Im Verlaufe des Jahres wurden die IT-Dienstleistungen für die Transportdisposition sowie die Entwicklung und der Betrieb des Migros-Internetauftrittes in die IT-Services beim MGB integriert.

2004 stehen der Endspurt und der Abschluss der im Jahr 1999 begonnenen IT-Vereinheitlichungs strategie im Migros-Kerngeschäft auf dem Programm. Dazu gehören sowohl die Aufschaltung sämtlicher Filialen wie auch des gesamten Bekleidungssortiments im SAP-Non-Food-System, die forcierte Verbreitung der neuen Kassasoftware sowie die filialseitige Zuschaltung der Hygiene-/Kosmetik- und Tiefkühl-Sortimente im SAP-Kolonial-System. Bereits Anfang Jahr stehen wichtige Entscheide an zu einem einheitlichen IT-System für die MigrosKlubschulen und zur I-2007-Initiative. In diesem Projekt geht es um die IT-Schwerpunkte ab 2005. Spannende Erkenntnisse werden aus der «Migros-Smart-Store-Initiatve» erwartet. Hier sollen in den Filialen neue Technologien zur weiteren Vereinfachung des Warennachschubes wie auch zur Vereinfachung des Kassierprozesses ausgetestet werden.

M I G RO S - P R E S S E

Leichtes Wachstum bei allen Titeln Auch das Anzeigengeschäft läuft gut. «Brückenbauer», «Construire» und «Azione» konnten bei der Auflage um 0,7 Prozent und bei der Leserschaft um 3,6 Prozent zulegen. Dank guten Anzeigenverkäufen konnten die Umfänge der Zeitungen gehalten oder sogar noch ausgebaut werden. KENNZAHLEN

Brückenbauer Construire Azione Total

AUFLAGE

LESERSCHAFT

         

         

Q u e l l en : W E M F Au f lagen-Bul le t in 2003, Ma ch-B asic 2003

«Saison-Küche», «Cuisine de Saison», «Cucina di Stagione», die einzige dreisprachige Kochzeitschrift der Schweiz, konnte sowohl die Auflage (+1 Prozent) als auch die Leserschaft (+17 Prozent) deutlich steigern. KENNZAHLEN

Saison-Küche Cuisine de Saison Cucina di Stagione Total

AUFLAGE

LESERSCHAFT

       

       

Que l len: WEMF Auflagen-Bul le t in 2003, Ma ch-B asic 2003


M I G R O S FAC T S

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S P O N S O R I N G BY M I G RO S

Hilfe mit gutem Namen Mit der Unterstützung von Kultur- und Sportveranstaltungen bringt die Migros vieles in Gang. Die Migros engagiert sich als Sponsor einer Vielzahl von Veranstaltungen und Institutionen in allen Regionen der Schweiz. Damit leistet sie ihren Beitrag zu einer vielfältigen Veranstaltungsszene in den Bereichen Sport und populäre Kultur. Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Migros profitieren vom Sponsoring auf vielfältige Weise, so etwa von vergünstigten Ticketpreisen oder von attraktiven Dienstleistungen und einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm an den Veranstaltungen selbst. Im Gegensatz zu den Aktivitäten des Migros-Kulturprozents tritt die Migros im Sponsoring prominent mit ihrer Dachmarke in Erscheinung und nutzt die Veranstaltungen auch als Plattformen für den Auftritt ihrer strategischen Eigenmarken und Fachmärkte. Die Migros konzentriert ihre Sponsoringaktivitäten auf Veranstaltungen in den Bereichen Laufsport, Skisport, Inline-Skating, Rock-/Pop-Openair-Festivals, Kino, sowie «Show und Spektakel». Im Jahr 2003 war die Migros bei folgenden Veranstaltungen als Sponsor engagiert: Laufsport Hauptsponsor von zwölf der grössten Laufveranstaltungen mit insgesamt rund 130 000 Teilnehmern in der ganzen Schweiz. Hauptsponsor des Schweizerischen LeichtathletikVerbandes als Laufsport-Dachorganisation mit rund 300 000 Aktiven in der Schweiz. Titelsponsor des «Migros-Sprint» mit rund 40 000 Teilnehmern im Alter von 10 bis 16 Jahren in der ganzen Schweiz. Skisport Titelsponsor des «Grand Prix Migros» mit rund 6000 Teilnehmern im Alter von 9 bis 15 Jahren und einem Vielfachen an Begleitpersonen bei 14 Veranstaltungen in der ganzen Schweiz. Hauptsponsor des jährlich stattfindenden Jugendskilagers in der Lenk (600 Kinder aus der ganzen

Schweiz können kostenlos eine Skilager-Woche in der Lenk verbringen).

Inline-Skating Hauptsponsor des «Swiss Inline Cup» mit über 20 000 Teilnehmern an acht Veranstaltungen in der ganzen Schweiz. Hauptsponsor des «Monday Night Skate» mit über 80 000 Teilnehmern in mehreren Schweizer Grossstädten. Rock-/Pop-Openair-Festivals Hauptsponsor der fünf renommiertesten und grössten Openair-Festivals mit insgesamt über 450 000 Besuchern in der ganzen Schweiz (St. Gallen, Gurten, Paléo, Zofingen, Gampel). Kino Hauptsponsor von vier der grössten Openair-Kinos mit insgesamt rund 180 000 Besuchern in der ganzen Schweiz (Basel, Bern, Genf, Zürich). Hauptsponsor der «Zauberlaterne», des Filmklubs für Kinder von sieben bis zwölf Jahren, mit über 60 lokalen Klubs und rund 25 000 Mitgliedern in der ganzen Schweiz. Show und Spektakel Hauptsponsor verschiedener Musicalproduktionen («Fame», «My Fair Lady», «Chicago» und andere) und weiterer populärer Shows («Salto natale», «Karl’s kühne Gassenschau», «Das Zelt») mit jährlich über 300000 Zuschauern in verschiedenen Schweizer Städten.


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M I G R O S FAC T S

W I RTS C H A F TS P O L I T I K

Politisches Handeln Die Migros ist nicht nur im Detailhandel Spitze, sie setzt sich auch für andere wichtige Belange der Schweizer Wirtschaft ein. Einsatz für die Strommarktöffnung Die Migros kämpft seit Jahren gegen die Gebietsmonopole im Schweizer Strommarkt. Denn die Schweizer KMU und die Industrie zahlen im Vergleich zur europäischen Konkurrenz massiv überhöhte Preise. In einem einstimmig gefällten Leiturteil hat das Bundesgericht der Migros im Juni 2003 Recht gegeben, indem es feststellte, dass das Kartellgesetz auch für die Stromwirtschaft gilt. Diese volkswirtschaftlich wichtige Branche floriert nämlich nicht zuletzt wegen ihrer monopolartigen Stellung. Im konkreten Fall weigerten sich die Freiburgischen Elektrizitätswerke (FEW), Watt-Strom durch ihr Versorgungsgebiet in die Migros-Industriebetriebe in Estavayer-le-Lac und Courtepin zu leiten. Das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement lehnte im Sinne der Migros ein Gesuch der FEW ab, dem Urteil aufschiebende Wirkung zu geben. Die Migros kämpft nicht nur für günstigere Strompreise; sie engagiert sich auch weiterhin für eine geordnete, wirtschaftlich sinnvolle und umwelt- sowie sozialverträgliche Liberalisierung des Strommarktes in der Schweiz. Sie ist durch Armin Meier, Mitglied der Generaldirektion, in der Expertenkommission Elektrizitätswirtschaftsordnung vertreten, die nach dem Nein zum Elektrizitätsmarktgesetz einen neuen Anlauf zur Marktöffnung nimmt. Starke Partnerin der Schweizer Landwirtschaft Die Migros kaufte der Schweizer Landwirtschaft im Jahr 2002 Produkte für rund 2 Milliarden Franken ab. Mit mehr als 27 Prozent Anteil an der Endproduktion ist sie somit die klar grösste Kundin. Der Migros-Anteil schwankt in den einzelnen Sortimentsbereichen: Sehr hoch liegt er mit 45,3 Prozent bei Zucker, weil in den M-Industriebetrieben grosse Mengen Inlandzucker verarbeitet werden. Auch in den Bereichen Früchte,

Gemüse und Blumen tragen die Verarbeitungsmengen (Tiefkühlgemüse, Chips-Kartoffeln) zum hohen Wert von 42,2 Prozent bei. In der Sortimentsgruppe Fleisch konnte ebenfalls ein überdurchschnittlicher Wert gemessen werden (32,1 Prozent). Beim Geflügel liegt der Migros-Anteil gar über 50 Prozent. Die Migros steht zur Schweizer Landwirtschaft und investiert langfristig in ihre Industriebetriebe, die landwirtschaftliche Produkte verarbeiten. In den nächsten fünf Jahren werden dafür rund 700 Millionen Franken aufgewendet: ein Beweis für unser langfristiges Engagement in die inländische Produktion.

Engagement in der Plattform «Agrarzukunft Schweiz» Die Migros ist auch in schwierigen Zeiten an einer konstruktiven Partnerschaft mit der Schweizer Landwirtschaft interessiert. Sie unterstützt gemeinsam mit Vertretern der Politik, der Verwaltung und der bäuerlichen Organisationen das Projekt «Agrarzukunft Schweiz». Im Frühling 2003 wurden der Öffentlichkeit erste Resultate aus dem Margentransparenz-Prozess präsentiert: Auf allen Wertschöpfungsstufen decken die Preise bei den untersuchten Nahrungsmitteln die Vollkosten nicht. Diese Erkenntnis führte zu mehr Transparenz, und der Vorwurf der ungerechtfertigten Margenabschöpfung durch «die Grossverteiler» konnte relativiert werden. In einem zweiten Schritt werden die multifunktionalen Leistungen der Bauernbetriebe, die nicht über die Produktpreise abgegolten werden, untersucht. Geprüft werden auch die finanziellen Beiträge des Bundes bezüglich Wirksamkeit und Zielgruppengerechtigkeit.


M I G R O S FAC T S

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PERSONELLES U N D H U M A N R E S O U RC E S

Anteil der Mitarbeitenden an der Netto-Wertschöpfung (in %, Migros-Konzern)

Personalbestand (Anzahl Personen *) 80 000

80 60

,

,

,

, ∗

,

60 000

 

 

 

 

 

1999

2000

2001

2002

2003

40 000 40 20 000 20 0 0

1999

2000

2001

2002

2003

∗ Anpassung 2002 aufgrund neuer Umsatzdefinition

2003 ist die Zahl der Mitarbeitenden leicht gesunken. Die Abnahme ver teilte sich relativ gleichmässig über sämtliche Konzernbereiche. Im MGB hingegen führten die Zentralisierung des Warengeschäftes und andere grössere Projekte zu einem Anstieg des Personalbestandes. Zum Teil sind die sinkenden Personalzahlen auch auf die schleppende Konjunktur und die Schliessung weiterer ABM-Filialen (Globus) zurückzuführen. ∗ Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt: 2002 › 61252; 2003 › 61486

Anteil Ausländer M-Gruppe Inland (in %) 28

,

,

,

,

,

26

Anteil Frauen im Kader (in %) 20 15

,

,

,

,

,

10

1999 2000 2001 2002 2003 Der Anteil der ausländischen Mitarbeitenden schwankte in den letzten Jahren zwischen 27 und 28 Prozent. 2003 waren es 26,2 Prozent. Auf Vollzeiten umgerechnet sind es 29 Prozent.

Anteil L-GAV/KAB M-Gruppe Inland (in %)

5

,

,

,

1999

2000

2001

,

,

80 0

1999

2000

2001

2002

2003 70

Per Ende 1998 wurden die Kaderstufen in der M-Gruppe von sieben auf zwei Ebenen reduziert. Die Anzahl Kadermitarbeitende wurde dadurch insgesamt gesenkt. Die Frauenquote erhöhte sich seither kontinuierlich bis 2003 auf 19 Prozent. Von allen Mitarbeitenden sind 60 Prozent Frauen. Das prozentuale Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Mitarbeitenden hat sich in den letzten Jahren kaum verändert.

2002

2003

2003 arbeiteten insgesamt 59 606 Mitarbeitende unter dem MigrosLandes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) oder den Migros-Kaderanstellungsbedingungen. Dies entspricht einem Anteil von 81,4 Prozent der Belegschaft (umgerechnet auf Vollzeitstellen 95,9 Prozent). Bei den Nicht-Unterstellten handelt es sich um Mitarbeitende mit einem Beschäftigungsgrad von weniger als 20 Prozent.


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Mitenand gahts besser Die Migros handelt weiterhin nach dem Grundsatz, dass motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Erfolg entscheidend sind. In der Umwelt- und Sozialpolitik wurden für den Bereich Personelles unter anderen folgende Ziele definiert: – Förderung der Mitarbeitenden auf allen Ebenen durch gezielte Weiterbildung sowie durch unternehmerische Herausforderungen und Eigenverantwortung. – Gestaltung tragfähiger sozialpartnerschaftlicher Beziehungen nach innen und aussen. – Entwicklung eines zeitgemässen Gesundheitsmanagements und konsequente Förderung der Arbeitssicherheit. Im Rahmen der Umstellung auf die Zentrale Warenwirtschaft (ZWW) sind weitere Funktionen von den regionalen Genossenschaften zum MGB in Zürich und ins neue Logistikzentrum MVS in Suhr verlegt worden. In den Kernprozessen Beschaffung und Verteilung ist dadurch einerseits die Produktivität verbessert worden, andererseits wurden Arbeitsplätze umgeschichtet. Mit einer transparenten Informationspolitik, dem Einbezug von Mitarbeitervertretern bei spezifischen Entscheidungsprozessen, mit alternativen Arbeitsplatzangeboten und mit Schulungen werden die betroffenen Mitarbeitenden bei dieser besonderen Herausforderung unterstützt. Altersstruktur Die Zahl der über 64-Jährigen in der Schweiz hat sich seit 1950 mehr als verdoppelt, diejenige der unter 20Jährigen dagegen hat deutlich abgenommen. Arbeitskräfte werden mittel- bis langfristig immer knapper, das Durchschnittsalter der Belegschaft nimmt laufend zu. Die demografische Entwicklung der Schweiz wird auch die Migros als Arbeitgeberin vor besondere Herausforderungen stellen. Vor allem dann, wenn die Produktivitätssteigerungen mit dem erwarteten wirtschaftlichen Wachstum nicht mehr Schritt halten können. Migros baut daher das Angebot an Lehrstellen weiter aus und sucht die jungen, qualifizierten Arbeitskräfte ans Unternehmen zu binden. Für die überdurchschnittlich wachsende Altersgruppe der 40- bis 50-Jährigen sind spezifische Weiterbildungsangebote geschaffen worden. Es wurden auch Vorkehrungen getroffen, damit die Lebensarbeitszeit und die damit verbundene Altersvorsorge flexibler gestaltet werden kann. Zuwandrerinnen und Zuwanderer werden von der Migros aktiv in Ar-

beitswelt und Gesellschaft integriert. In Verträgen und internen Regeln hat die Migros die Grundlagen für die Gleichstellung ausländischer Mitarbeiter geschaffen. Darüber hinaus ergreift sie Massnahmen zur Orientierung und Sensibilisierung aller Mitarbeiter auf allen Stufen und realisiert integrationsfördernde Projekte.

Sozialpartner Mit dem seit 1. Januar 2003 gültigen, neuen Landes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) wurde eine klare Rollenverteilung zwischen internen (Personalkommissionen, Landeskonferenz) und externen Sozialpartnern (Gewerkschaften) ausgehandelt. Es geht darum, die speziellen Kenntnisse der jeweiligen Gesprächspartner optimal zu nutzen, die Effizienz zu steigern und Vereinfachungen im Ablauf zu erzielen. Während die Gewerkschaften nach wie vor Vertragspartner der Migros im L-GAV sind, der die übergreifenden, für die gesamte Migros-Gemeinschaft gültigen Regelungen festhält, wurde für die internen Sozialpartner unter diesem Dach die Zuständigkeit auf der Ebene der einzelnen Unternehmen erweitert und festgeschrieben. Sie erhalten dadurch jenes Gewicht zurück, das ihnen bei der Inkraftsetzung des ersten L-GAV im Jahre 1983 unbeabsichtigt weggenommen worden war. Personalkommissionen und Geschäftsleitungen haben gemeinsame Anliegen in einer Betriebsvereinbarung zu regeln. Geht es um eine Veränderung der wöchentlichen Arbeitszeit, ist neben zwei Peko-Vertretern auch ein Gewerkschaftsvertreter Gesprächspartner von drei Unternehmensvertretern. Die Branchenvereinbarung legt den Rahmen für den Abschluss, den Inhalt und die Beendigung von Betriebsvereinbarungen für die einzelnen Branchen (Genossenschaften, Industriebetriebe usw.) in der MGemeinschaft fest. Die Landeskonferenz der Personalkommissionen ist beim Aushandeln einer solchen Branchenvereinbarung durch vier Mitglieder, die beteiligten Arbeitnehmerverbände sind durch zwei Mitglieder vertreten. Der Vertretung der Unternehmen der Branche gehören sechs Mitglieder an. Damit die Personalkommissionen ihre Funktionen als interne Sozialpartner kompetent wahrnehmen können, hat die Paritätische Kommission die im L-GAV verankerte Weiterbildung in der Sozialpartnerschaft in einem neuen Ausbildungskonzept festgelegt. Über die Dauer einer Amtsperiode hinweg werden die spezifischen Kompetenzen Schritt für Schritt aufgebaut. Kein


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anderes Unternehmen in der Schweiz bietet eine so umfassende Aus- und Weiterbildung für interne Sozialpartner an. Jedes Mitglied einer Personalkommission hat Anrecht auf fünf Weiterbildungstage im Jahr.

Externe Vertragspartner Die Kontakte, die zwischen der interprofessionellen Gewerkschaft Syna und der Migros seit Juni 2001 gepflegt werden, liessen erkennen, dass Zielsetzungen und Zukunftsvorstellungen der beiden Gesprächspartner gute Voraussetzungen für ein sinnvolles Zusammengehen ergeben können. Diese Erkenntnis führte zu Beitrittsverhandlungen und schliesslich zu einer Vereinbarung über den Beitritt zum L-GAV ab dem 1.Januar 2004. Die Migros bekennt sich seit Jahrzehnten ausdrücklich zu einer ausgebauten, breit abgestützten Sozialpartnerschaft auf der Basis des Landes-Gesamtarbeitsvertrags. Grundlagen dieses Vertragswerks sind das Bekenntnis zu Treu und Glauben sowie der absolute Arbeitsfrieden. Die Gewerkschaft VHTL hat beschlossen, im Oktober 2004 eine Fusion mit der damals neu zu gründenden interprofessionellen Gewerkschaft Unia einzugehen. Somit stünde ab 2005 automatisch ein neuer Vertragspartner im L-GAV, ein Partner, dessen Ausrichtung und Zielsetzungen, Funktions- und Vorgehensweise noch unbekannt sind. Auch der SBKPV hat eine Fusion beschlossen, hier ist jedoch der genaue Zeitpunkt noch unbekannt. Da sich die Migros immer vorbehalten wird, bei der Wahl ihrer Vertragspartner mitentscheiden zu können, gab es für sie keinen andern Weg, als gegenüber dem VHTL die ordentliche Kündigung per Ende 2004 und gegenüber dem SBKPV die ausserordentliche Kündigung mit sofortiger Wirkung auszusprechen. Die Migros hat gegenüber den gekündigten Vertragspartnern ausdrücklich, auch öffentlich, ihre Gesprächsbereitschaft bekannt gegeben. Gesundheit Sie ist eines der wichtigsten strategischen Themen der nächsten Dekaden. Schweizerinnen und Schweizer werden in naher Zukunft mehr für Gesundheitspflege ausgeben als für Nahrungsmittel. Arbeitskosten, die auf mangelnde Gesundheit und Unfälle zurückzuführen sind, werden überproportional wachsen. Für die Migros sind Bedürfnisse und Bedarf von Kunden und Mitarbeitenden im Bereich Gesundheit Anknüpfungs-

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punkte für das unternehmerische Handeln. Aus diesem Grunde ist ein Projekt integraler Gesundheitspolitik lanciert worden. Mit der Umsetzung der EKAS-Richtlinie über den Beizug von Arbeitsärzten und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit (ASA) wird eine nachhaltige, systematische Verbesserung der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes verfolgt. In praktisch allen Unternehmen sind entsprechende, systematische Instrumente bezüglich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz aufgebaut worden. Zusammen mit der Umsetzung dieser gesetzlichen Anforderungen, einem umfassenden Absenz- oder Präsenzmanagement sowie weiteren Massnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung wird ein ideales Paket zum Senken von Krankheitsständen und Unfallzahlen geschaffen. Die Migros hat sich daher für die Gründung des Schweizerischen Verbandes für betriebliche Gesundheitsförderung engagiert. Im Bereich der Genossenschaften wurde zu diesem Zweck eine Betriebsgruppenlösung erarbeitet. Für die Industrie- und Dienstleistungsunternehmen werden im kommenden Jahr solche überbetriebliche Lösungen erarbeitet. Weil Gesundheit so umfassend wie möglich verstanden werden soll, ist die «Life-Work-Balance» für die Migros mehr als ein wohlklingendes Schlagwort. Laufend werden beispielsweise Ziele und Massnahmen im Bereich von Gleichstellung, Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Mütter und Väter überprüft und angepasst. Spezielle Weiterbildungsangebote wie das Väterseminar unterstützen die Teilnehmer darin, die «LifeWork-Balance» zu verbessern und damit den anspruchsvollen Herausforderungen im Arbeitsalltag besser gerecht zu werden.

Grösste Lehrstellenanbieterin Mit 2591 Jugendlichen in Ausbildung ist die Migros inklusive Globus die grösste Lehrstellenanbieterin der Schweiz. Letztes Jahr haben wir zusätzliche 267 Ausbildungsplätze geschaffen und somit 958 Lehrstellen angeboten. Davon konnten gut 50 Stellen nicht besetzt werden. Zu Beginn des Lehrjahres 2004 wurde das Angebot um weitere 10 Prozent erhöht. Einzelne Unternehmen der Migros werden das Angebot in den nächsten zwei Jahren sogar verdoppeln. Das Angebot an Lehrstellen wird auch insofern erweitert,


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als 34 verschiedene Berufe erlernt werden können. Die Migros investiert in den beruflichen Nachwuchs mit Stützunterricht, Sprachaufenthalten, Finanzierung von Kursen in den Klubschulen und zum Teil auch über Austauschprogramme. 30 Verkaufslehrlinge von Orange ergänzen ihre Ausbildung mit spezifischen Einsätzen in der Migros. Die Erfahrungen sind sehr positiv. Die Vorbereitungen für die Umstellungen, die durch das neue Berufsbildungsgesetz bedingt sind, laufen auf vollen Touren. Zur Optimierung dieser Vorbereitungen arbeitet die Migros mit den Berufs- und Branchenverbänden des Detailhandels intensiv zusammen. Zur Sicherung der Qualität in der Grund- und Weiterbildung sowie zur Aufwertung der Verkaufsberufe hat sich die Migros mit den wichtigsten Arbeitgebern und Arbeitgeberorganisationen des Detailhandels zu einem Verband zusammengeschlossen.

nehmen mit dem funktions- und leistungsorientierten Führungs- und Entlöhnungssystem M-FEE. Die Mitarbeitenden sollen entsprechend ihren Fähigkeiten am richtigen Ort eingesetzt werden. Regelmässige Zielvereinbarungen, Standortbestimmungen, Beurteilungs- und Laufbahngespräche sind definierte Teile des M-FEE-Führungsprozesses. Gemeinsam mit den Mitarbeitenden werden die persönlichen Anliegen sowie die Fähigkeiten und Zukunftsperspektiven erfasst und mit denen des Unternehmens abgeglichen. Daraus werden Massnahmen zur Förderung und Entwicklung des einzelnen Mitarbeiters sowie die Planung von Aus- und Weiterbildungsaktivitäten abgeleitet. Im letzten Jahr ist die Quote der Belegschaft innerhalb der Migros-Gemeinschaft, die mit dem M-FEEFührungsprozess arbeitet, bereits auf über 60 Prozent gestiegen.

Gleichstellung Die Migros-Gemeinschaft bekennt sich im L-GAV 2003– 2006 explizit zu einem Klima von gegenseitigem Respekt und Toleranz. Allfällige Benachteiligungen und Diskriminierungen aufgrund eines Persönlichkeitsmerkmals werden ausgeschlossen. Um eine geschlechts- und altersunabhängige Einstufung und Entlöhnung garantieren zu können, arbeiten immer mehr Migros-Unter-

Arbeitskosten und Löhne Der Anteil der Arbeitskosten an der Wertschöpfung ist mit 76,4 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. Mit durchschnittlichen Lohnanpassungen zwischen 1,25 und 1,75 Prozent für das Jahr 2004 können wir die Löhne wesentlich stärker erhöhen als andere Unternehmen.

PERSONALAUFWAND MIGROS-GEMEINSCHAFT IN MIO CHF

Löhne und Gehälter Altersvorsorge/Sozialversicherungen Übrige Sozialleistungen Übriger Personalaufwand T O TA L P E R S O N A L A U F WA N D

1999

2000

2001

2002

2003

      

      

      

      

      

,–,

,–,

,–,

,

, –,

,

,

,

,

,

– IN

%

Verhandelte Lohnerhöhung Massgebende Teuerung (Landesindex der Konsumentenpreise per September des Vorjahres)


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KULT U R P RO Z E N T – K U LT U R P RO J E KTE

Die Migros hat und ermöglicht Kultur Das Migros-Kulturprozent setzt unübersehbare Akzente in der Schweizer Kulturlandschaft. In der Umwelt- und Sozialpolitik wurden für den Bereich Kultur unter anderen folgende Ziele gesetzt: – Förderung des aktiven künstlerischen Schaffens und damit der Auseinandersetzung mit der Gesellschaft. – Förderung des breiten Zugangs zur Kultur. – Soziales Engagement für die Allgemeinheit. Im Jahr 1 nach der Expo.02 war in der «Kulturwirtschaft» keineswegs Aufatmen angesagt. Den Gürtel nochmals enger schnallen und durchhalten lautete die Devise. Die wirtschaftlich labile Situation und die Unsicherheit darüber, wann der Aufschwung sich denn nun endlich bemerkbar mache, spürten und spüren die Kunst- und Kulturschaffenden sehr direkt. Förderungsgelder, Kultursponsoring-Engagements, Auszeichnungen und Wettbewerbe wachsen nach wie vor nicht auf den Bäumen. Künstlerinnen und Künstler leben nicht im Schlaraffenland. Wichtiger denn je war deshalb die Arbeit und Unterstützung des Migros-Kulturprozents: eine Förderung und Unterstützung, die in den Statuten und den Werten der Migros verankert ist und dadurch ebenso für Kontinuität wie für Weiterentwicklung steht. Den Erfolg unserer Arbeit können und wollen wir nicht nur an grossen Zahlen ablesen. Erfolgreich sind unsere Projekte, Aktivitäten und Fördermassnahmen dann, wenn wir den «Nerv der Zeit» treffen, die Entwicklung einer Szene beschleunigen und sichtbar machen und manchmal auch Unmögliches ermöglichen, wenn sich Projekte entwickeln und unabhängig werden. Gleichzeitig ist es uns ebenso wichtig, dass Projekte Hand und Fuss haben und sich umsetzen lassen. Das Unmögliche mit dem Machbaren zu vereinen ist eine der Stärken des Migros-Kulturprozents. Darüber haben wir uns 2003 ganz besonders gefreut: Premiere am 13. September: Erstmals wurde in der Schweiz der KleinKunstTag gefeiert. Auf Initiative und mit Unterstützung des Migros-Kulturprozents haben über 120 Kleintheater in der Deutschschweiz

mit Aktionen, Sondervorstellungen, Diskussionsforen und Festivitäten auf die Angebote und Bedürfnisse der Kleinkunst hingewiesen. Ein sehr grosses, positives Echo bei Publikum und Medien hat diesen Pionieranlass abgerundet. Das Buch «Unsterbliches Blau – Bleu immortel» ist Abschluss und Dokumentation der im In- und Ausland überaus erfolgreichen und mehrfach verlängerten Ausstellung über die Afghanistan-Reisen von Annemarie Schwarzenbach, Ella Maillart und Nicolas Bouvier. Der zweisprachige, wunderschöne Fotoband zeigt Fotografien und (Reise-)Texte der drei wichtigsten Schweizer Reiseschriftstellerinnen und -schriftsteller des letzten Jahrhunderts. Das Tanzfilmfestival «Bewegte Tanzbilder», durchgeführt im Kino Xenix in Zürich, füllte offenbar eine Lücke in den üblichen Kinoprogrammen. Dieses Pilotprojekt bekam denn auch viel (Kritiker-)Lob und (Publikums-)Beachtung. Mit dem Projekt «Vitamin B» unterstützt das MigrosKulturprozent ehrenamtliche Vorstände von sozialen und soziokulturellen Vereinen. Bis anhin wurde diese Unterstützung vor allem in Workshops und Seminaren vermittelt, seit Ende 2003 hat Vitamin B auch eine Geschäftsstelle und feste Öffnungszeiten – und vor allem eine kompetente, auskunftsfreudige Geschäftsführerin. Der interkulturelle Förderpreis «conTAKT» will Menschen aus verschiedenen Kulturen, Ausländer und Schweizer, an einen Tisch bringen. Dieses Jahr wurden sechs spannende Projekte ausgezeichnet, die der Begegnung und dem Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Schweizern und Ausländern dienen und von Menschen aus mindestens drei Herkunftsländern realisiert werden. Der Förderpreis besteht einerseits aus einem Projektbeitrag, andererseits auch aus fachlicher Projektbegleitung und Workshops zu interkultureller Arbeit, Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit. Seit über zehn Jahren hilft der «club minu» übergewichtigen Kindern und Jugendlichen, ein gesundes Ess- und Bewegungsverhalten zu entwickeln. Auf Initiative der Verantwortlichen wurde nun der Schweizerische Fachverein für Adipositas im Kindes- und Jugend-


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alter (akj) gegründet, der vor allem der Weiterbildung und Vernetzung von Fachleuten dient und sich nicht zuletzt auf Erfahrungen aus dem «club minu» abstützt. Zum zehnten Mal wurde dieses Jahr der Kammermusik-Wettbewerb des Migros-Kulturprozents durchgeführt. Einmalig an diesem Wettbewerb ist die Kombination von Geldpreisen und Vermittlung von Konzertengagements. Bis heute konnten 29 junge Ensembles mit beinahe 300 Auftritten im In- und Ausland von dieser Auszeichnung profitieren. Bei diesen Auftritten übernimmt das Migros-Kulturprozent zwei Drittel der Gage. Dadurch erhalten junge Musikerinnen und Musiker in einer entscheidenden Phase ihrer Karriere die Möglichkeit, durch vermehrte Auftritte ihre Bekanntheit zu steigern. Neue Technik und mittelalterliche Romantik vertragen sich wunderbar, das zeigte ein Workshop mit den Hamburger Robotik-Künstlern F18 im Literaturhaus L’arc in Romainmôtier. Das Künstlerkollektiv aus Deutschland widmet sich vor allem der Herausforderung, künstlerische Ideen mit schwieriger, unvollkommener und widerspenstiger Technik umzusetzen, und löste bei den Teilnehmenden grosses Echo aus. Das Album «Eis» des Schweizer Popmusikers Greis – produziert auf unserem Start-up-Label Coffee – wurde von Kritikern zum bisher besten und tiefschürfendsten Schweizer Hip-Hop-Album erklärt. Der junge Künstler zeigt eine sehr persönliche sowie eine politisch engagierte Seite. Doch nicht nur die Journalisten mögen die CD, sondern auch die Jugendlichen: Fast 6000 Exemplare gingen über den Ladentisch – eine sehr gute Zahl für ein Schweizer Debütalbum. Ein Höhepunkt im Programm des Migros-Museums für Gegenwartskunst war die Frühlingsausstellung «Bewitched, Bothered and Bewildered – Spatial Emotion in Contemporary Art and Architecture», zu der auch ein umfassender Katalog erschien. Die Ausstellung fand im In- und Ausland grosse und gute Resonanz. Im Anschluss wanderte sie nach Gdansk, Polen. Die Klubhaus-Konzerte feierten 2003 mehrere Höhepunkte. Die grösste Begeisterung löste ohne Zweifel das London Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Maestro Nello Santi aus. Die «Vorkonzerte» der Klubhaus-Konzerte, als kurze Einführung und Einstimmung in die jeweiligen Hauptprogramme gedacht, stiessen auf so grosses Echo, dass daraus in diesem Jahr die Reihe «Klubhaus-Akzente» entwickelt wurde. Musik und Wort oder Musik und Tanz kommen hier

gleichermassen «zu Wort» und stossen beim Publikum auf reges Interesse. Einen ganz besonderen musikalischen Schatz hat dieses Jahr das Label Musiques Suisses gehoben: Die Einspielung von Paul Juons Sinfonie A-Dur – eine Weltpremiere – wurde weitherum als Entdeckung gefeiert. Das Label Musiques Suisses dokumentiert das Schweizer Musikleben in seiner ganzen Breite, Vielfalt und Gegensätzlichkeit. Rund 15 CDs mit klassischer Musik und Musik aus dem Grenzbereich zur Folklore aus der Schweiz erscheinen jährlich auf diesem Label.

KLUBSCHULEN

Günstige Sprungbretter Die Migros-Klubschulen helfen Karrieren anschieben. «Le monde bouge, et vous?» So bewirbt die Klubschule ihr vielfältiges Angebot im Karriere- und Freizeitbereich. Auch die Klubschule hat sich 2003 weiterentwickelt: Die Frequenzen der Klubschule sind leicht positiv, obwohl der Bereich Informatik aufgrund des Markteinbruchs rückläufig ist. Im Jahr 2003 besuchten jede Woche rund 150 000 Personen die Weiterbildungskurse der Klubschule Migros. Mit den neuen Allgemeinen Anstellungsbedingungen wurde ein zeitgemässes und fortschrittliches Personalregulativ eingeführt und eine gemeinsame personalpolitische Basis für alle Kursleitenden in der Migros geschaffen. Tausende von Verträgen wurden entsprechend angepasst, damit am 1. Januar 2004 alle Kursleitenden unterschiedslos von den damit verbundenen Verbesserungen profitieren können. Darüber hinaus wurde damit die Grundlage für die sukzessive Einführung der Arbeitsbedingungen des L-GAV für all diejenigen Kursleitenden gelegt, die in der Klubschule oder Freizeitanlage ihre Vollzeit- oder Hauptbeschäftigung ausüben. Im Herbst 2003 ist die modulare Führungsausbildung erfolgreich gestartet. Dieses neue Weiterbildungsangebot gliedert sich in die Ausbildungen «Management» und «Leadership», beide Lehrgänge sind modular und führen zusammen zum eidgenössischen Fachausweis «Führungsfachfrau/-mann». Diese berufsbegleitende Weiterbildung richtet sich an Personen, die betriebswirtschaftliches Wissen und Können suchen und ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen verbessern wollen, um Führungsaufgaben gewachsen zu sein.


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Die Klubschule hat auch 2003 ihr breites Angebot attraktiver Zusatzaus- und -weiterbildungen im Gesundheits-, Bewegungs- und Fitnessbereich erweitert: Der neue Diplomlehrgang Ernährungscoach wird in den meisten Deutschschweizer Schulen angeboten und war bereits nach kurzer Zeit ausgebucht. Diese Ausbildung befähigt die Absolventen, kompetente Ernährungsberatungen für gesunde Menschen, leicht Übergewichtige sowie für Sportlerinnen und Sportler anzubieten. International anerkannte Sprachtestinstitutionen haben ein neues Sprachtestverfahren für Privat- und Firmenkunden entwickelt. BULATS (Business Language Testing Service) prüft eine Anzahl von Sprachfähigkeiten und erstellt ein genaues Sprachprofil von Kandidaten in Englisch, Französisch, Deutsch oder Spanisch. Seit Herbst 2003 wird dieser einstündige Test in den Klubschulcentern mit grossem Erfolg vor allem bei Firmen (Ausbildungskontrolle) angeboten. Der leicht positive Trend im Bereich Sprachen ist hauptsächlich auf den hohen Zulauf von Immigranten, die Deutsch lernen möchten oder müssen, zurückzuführen. Die Klubschulen bieten gezielte, intensive Kurse an, die nicht nur auf die Bedürfnisse dieses Zielpublikums zugeschnitten sind, sondern auch den Rahmenbedingungen der regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) entsprechen. Die Website der Klubschule www.klubschule.ch wurde weiterhin fleissig besucht, im Jahr 2003 erfolgte bereits jede fünfte Anmeldung online. Die Informatikschule konnte sich 2003 in einem sehr schwierigen und bewegten Marktumfeld gesamthaft gut behaupten. Insbesondere die höher qualifizierenden Angebote, die zu national oder international anerkannten Abschlüssen führen, entwickelten sich recht erfreulich. Nach dem erfolgreichen Start der eidgenössischen Informatik-Lehrgänge in Bern und Luzern im Frühjahr 2003 sollen diese Angebote im nächsten Jahr weiter ausgebaut werden. Weitere Schwerpunkte im Jahr 2004 werden die Einführung von neuen strategischen Angebotsfeldern wie IT-Security, Open Source Software und Linux sowie Digital Lifestyle sein.

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MONTE-GENEROSO-BAHN

Trotz allem generös Das schlechte Tourismusjahr warf die Bergbahn nicht aus dem Gleis. 2003 war ein schwieriges Jahr: Die Übernachtungen im Tessin gingen um 9 Prozent zurück, nachdem sie schon im Jahr zuvor um 15 Prozent gesunken waren. Die Tagestouristen aus dem benachbarten Italien und die Gäste aus Deutschland blieben fast gänzlich aus, und aus der Deutschschweiz kamen im Jahr nach der Expo.02 weit weniger Besucher als erwartet. Der einzige positive Aspekt war das schöne Wetter, das im Sommer 2003 viel besser war als im Vorjahr. In den Wintermonaten fehlte der Schnee dagegen gänzlich, was zu einem starken Rückgang der Passagierzahlen führte. Trotzdem konnten wir die Zahl der beförderten Personen um 6 Prozent steigern. Die Umsatzzahlen stiegen aber nicht entsprechend, da wir per 1. Juni aus dem SBB-Halbtax-Pool ausstiegen, um eine bessere Transparenz unserer Tarife zu erreichen. Die Preissenkung führte zu einem Einnahmenrückgang von über 100 000 Franken. Die Kulm-Restaurants erhöhten den Umsatz um 6 Prozent, das Camping am See um 10 Prozent – im Gegensatz zu den andern Tessiner Campings, die Einbussen um 10 Prozent zu verzeichnen hatten. Wir führten unsere Arbeit weiter, die, ohne die Umwelt zu belasten, die Menschen der Natur näher bringen soll.


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Aufteilung des Kulturprozentes auf einzelne Bereiche MGB UND GM

2003

Kultur Bildung Soziales Freizeit und Sport Wirtschaftspolitik Verwaltungskosten/Rückstellungen T O TA L

2002

MIO CHF

%

MIO CHF

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      

, , , , , , 

      

, , , , , , ,

MGB

2003

2002

MIO CHF

%

MIO CHF

%

      

, , , , , , 

      

, , , , , , ,

Kultur Bildung Soziales Freizeit und Sport Wirtschaftspolitik Verwaltungskosten/Rückstellungen T O TA L

Prozentuale Aufteilung Kulturprozent , % , % , % , % , % , %

Kultur Bildung Soziales Freizeit und Sport Wirtschaftspolitik Verwaltungskosten/ Rückstellungen


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Q UA L I TÄTS S I C H E RU N G – FO O D SA F E T Y

Der Weg zur Sicherheit Die Migros-Produkte werden minutiös auf allfällige Gefahren untersucht. Dass die Migros Laboratorien betreibt, ist hinlänglich bekannt. Weniger bekannt ist hingegen, dass die bereits seit zwei Jahren als Swiss Quality Testing Services (SQTS) auftretende Organisation die Qualität von Produkten nicht nur im Labor überwacht, sondern über deren ganze Entstehung betreut. «De la fourche à la fourchette», «From Farm to Fork», «Vom Stall bis auf den Tisch» (vom englischen «From Stable to Table» übernommen) und andere Schlagworte mehr beschreiben diese Qualitätsphilosophie im Lebensmittelbereich. Im technischeren Gebiet der Konsumgüter sprechen wir – etwas weniger blumig – von «Integrierter Qualitätssicherung über die ganze Wertschöpfungskette». In diese Richtung zielen diverse weltweite Initiativen, und das CIES, eine internationale Vereinigung von Grossverteilern, hat vor zwei Jahren ein neues Auditkonzept lanciert, welches auch von der Migros übernommen worden ist. Gemäss dieser Global-FoodSafety-Initiative (GFSI) sollen weltweit Lebensmittelhersteller nach grundsätzlich gleichen Kriterien auditiert und zertifiziert werden. Ähnlich wie in der Welt der Konsumgüterherstellung die ISO9000-Normen zur Organisation der Qualitätssicherung dienen, wurden von Grossverteilerverbänden Normen geschaffen, welche grundlegende Anforderungen an die Lebensmittelverarbeiter zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit beschreiben. Die Migros-SQTS ist aktiv an der Entwicklung der GFSI beteiligt und hat nun auch damit begonnen, innerhalb eines internationalen AuditNetzwerks dahingehend mitzuarbeiten, dass möglichst viele Migros-Lieferanten die vom Marketing MGB geforderte Food-Safety-Zertifizierung erlangen. Damit wird im Handel mit Lebensmitteln und Konsumgütern die Qualitäts- und Sicherheitsverantwortung in zunehmenden Mass auf den Hersteller abgewälzt. Dieser muss die Qualitätssysteme einführen, sie auditieren lassen und so das Zertifikat – unter Umständen teuer – erkaufen. Im Gebiet der Auditfirmen gibt es natürlich harte Konkurrenz, und es kann durchaus

sein, dass nicht das beste Audit das Rennen macht, sondern das kürzeste und damit günstigste. Damit jedoch die Migros nicht nur «blind» den Zertifikaten irgendwelcher Auditfirmen vertrauen muss, bieten wir unseren Kunden – dies sind zum grössten Teil MigrosLieferanten im In- und Ausland, aber auch andere Unternehmen – einen integralen Beratungs-, Analysenund Audit-Service an. Hier konnten bereits schöne Erfolge vor allem im Non-Food-Bereich erzielt werden. Unsere Spezialisten werden sehr früh, zum Teil bereits während der Produktentwicklung, für Qualitätsfragen beigezogen. Sie werden mit Fabrikationsaudits beauftragt, und durch eine Stichprobenkontrolle der fertig fabrizierten Ware wird bereits vor der Verschiffung sichergestellt, dass die Lieferung reklamationsfrei verkauft werden kann. Auch im Lebensmittelbereich besuchen unsere Qualitätsberater Kunden (also Lebensmittelverarbeiter), besprechen mit ihnen die vorhandenen Qualitätssysteme und offerieren massgeschneiderte Untersuchungs- und Auditpläne. Dieses Vorgehen hat einerseits wesentlich zur Umsatzverbesserung der SQTS beigetragen und andererseits die Qualitätssicherung insgesamt verbessert. Neben diesen Ansätzen am Ursprung der Waren sind auch Kontrollen kurz vor dem Ende der Kette, in den Läden und Restaurants, notwendig. Und hier – wie könnte es auch nach so einem heissen Sommer anders sein – steht natürlich die Kühlkette im Zentrum des Interesses. Ungekühlte oder zu wenig gekühlte, empfindliche Lebensmittel verderben und sind immer wieder Ursache von Erkrankungen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Abgesehen vom gesundheitlichen Schaden, der hier Konsumenten zugefügt wird, sind die wirtschaftlichen Verluste durch den entstehenden Arbeitsausfall beträchtlich. Die SQTS hat im Laufe des Jahres 2003 alle MigrosVerkaufsstellen, -Metzgereien und -Restaurants im Schnitt einmal inspiziert und musste nicht mehr Mängel feststellen als in anderen, kühleren Jahren. Es darf somit festgestellt werden, dass die technischen Einrichtungen der Migros – über die ganze Logistikkette bis in den Laden – dieses Jahr den Anforderungen genügten


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und kaum Beanstandungen wegen zu schlecht gekühlter Waren ausgesprochen werden mussten. Natürlich sind hier nicht nur die technischen Einrichtungen massgebend, sondern auch der gewissenhafte Umgang mit den heiklen Waren durch das Personal. Neben diesen systematischen und gut planbaren Arbeiten wurden die in den Labors beschäftigten Chemiker und Techniker wie in anderen Jahren auch immer wieder durch aktuelle Ereignisse in Atem gehalten. So mussten auch dieses Jahr wiederum schlecht verarbeitete und somit gefährliche Elektroartikel vom Markt genommen werden – offenbar Artikel, die den Weg um die Qualitätskontrollen herum gefunden hatten. Weiterhin einen Schwerpunkt bildeten Tierarzneimittelrückstände. Hier zeigte es sich, dass die Anwendung von Medikamenten bei Tieren nicht nur im Fernen Osten, sondern eben auch in hoch entwickelten Ländern sehr genau kontrolliert werden muss. Das Thema Acrylamid blieb ebenfalls in den Schlagzeilen. Wir haben, zusammen mit den landwirtschaftlichen Organisationen und den Migros-Industriebetrieben, ein Projekt durchgeführt, mit Hilfe dessen

abgeklärt wurde, ob durch verschiedene industrielle Methoden der Lagerhaltung von Kartoffeln deren Potenzial, beim späteren Braten Acrylamid zu bilden, beeinflusst werden könnte. Das Fazit ist klar: Es mag im Laborversuch gelingen, hier Erfolge zu erzielen, im Grossversuch bestätigte sich dies hingegen zumindest vorläufig nicht. Zudem hat sich gezeigt, dass der grösste Beitrag an die AcrylamidAufnahme nicht aus den Kartoffelprodukten kommt, sondern aus Kaffee. Und damit die Überraschung perfekt ist: Nicht der stark geröstete, sondern der milde Kaffee hat am meisten! Wir gehen hier mit der Interpretation angesehener Toxikologen einig, dass es wohl kaum möglich sein werde, den Acrylamidgehalt der Ernährung durch technologische Massnahmen wesentlich zu senken. Zudem ist Acrylamid nur einer der vielen in Lebensmitteln beim Erhitzen gebildeten Stoffe, welche sich im Tierversuch als krebserzeugend herausstellen. Dies lässt wohl eine etwas relativierte Betrachtung der medienwirksamen Problematik zu.


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NEUE U M W E LT- U N D S O Z I A L P O L I T I K

Die Strategie ist klar Die Migros vergisst bei allem wirtschaftlichen Erfolg auch die Umwelt und die Mitmenschen nicht. Abgeleitet vom Unternehmensleitbild hat die Verwaltung der Migros im Jahr 2003 die neue Umwelt- und Sozialpolitik verabschiedet. Darin wird die Lebensqualität, für die sich die Migros mit Leidenschaft einsetzt, umfassend und langfristig interpretiert. Die Lebensqualität für die zukünftigen Generationen erhalten und uns dafür einsetzen – diese Zielsetzung führt zu einer nachhaltigen Entwicklung, wie sie der Überzeugung der Migros entspricht. Für die Migros sind diese Gedanken im Übrigen nicht neu, wurden doch soziale und gesellschaftliche Ziele schon durch ihren Gründer Gottlieb Duttweiler festgeschrieben. Mit der neuen Umwelt- und Sozialpolitik sollen die Stärken der Migros gelebt und noch stärker verankert werden. Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden, unseren Lieferanten und den interessierten gesellschaftlichen Gruppen wollen wir die Zukunft aktiv mitgestalten. Wir engagieren uns dafür, dass zwischen den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ansprüchen ein Gleichgewicht gefunden wird (vgl. Grafik).

Die Umweltpolitik der Migros hat zu konkret messbaren Erfolgen geführt. Auch in der Öffentlichkeit wurde

dieses Engagement mit mehreren Energie-, Solarstrom-, Umwelt- und Nachhaltigkeitspreisen anerkannt. Die neue Politik soll vor allem helfen, Prioritäten besser setzen und die Mittel gezielter einsetzen zu können. Sie gibt für die wichtigsten Prozesse jeweils zwei bis drei allgemein formulierte Leitziele vor. Aus diesen werden Schwerpunkte gebildet. Die Unternehmen bleiben frei, ihren Bedürfnissen entsprechende Detailziele zu setzen. Auch die Organisation ist Sache der einzelnen Unternehmen. Entscheidend ist, dass Verantwortliche bestimmt sind und Umwelt- und Sozialziele in die alltäglichen Prozesse integriert werden. Die Genossenschaft Migros Luzern hat ihre Strukturen entsprechend umorganisiert und den Faktor Umwelt in ihr umfassendes Qualitätsmanagement-System integriert. Umweltziele fliessen in die allgemeinen Zielsetzungen ein, und jeder Mitarbeiter kennt seine Handlungsmöglichkeiten. Im nächsten Jahr sollen weitere Genossenschaften und Migros-Betriebe ein integriertes Umweltmanagement-System erhalten. Nähere Informationen unter www.engagement.ch.

Betriebsökologie In der Umwelt- und Sozialpolitik wurden für den Bereich Betriebsökologie unteren anderen folgende Leitziele definiert: – Verringerung des spezifischen Ressourcen- und Energieverbrauches, also Mehrproduktion ohne entsprechende Mehrbelastung. – Steigerung der Transporteffizienz und Förderung innovativer und umweltschonender Logistik- und Transportsysteme. – Beschreiten innovativer Entsorgungs- beziehungsweise Recyclingwege in Zusammenarbeit mit geeigneten Partnern.

Klima Das Schweizer CO2-Gesetz ermöglicht die Einführung einer Lenkungsabgabe auf Kohlendioxid-Emissionen. Die Migros kümmert sich schon seit Jahrzehnten um die Reduktion des Energieverbrauchs und damit des CO 2-Ausstosses. Die Massnahmen bewirkten in den


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letzten zehn Jahren vor allem im Filialbereich eine starke Senkung des spezifischen CO2-Ausstosses. Eine CO2Abgabe – falls sie vom Bund eingeführt wird – würde die Migros in ihrem Bestreben nach weiteren Reduktionen unterstützen. Die politisch unklare Ausgangslage erschwert zurzeit die Investitionsplanung in diesem Bereich. Mit der freiwilligen Teilnahme am Programm der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) bekennt sich die Migros aber klar zu diesem Engagement. Die CO2-Emissionen der Industrie konnten in den letzten Jahren trotz Mehrproduktion stabilisiert werden. In den Filialen konnte durch Abwärmenutzung und Ersatz von Öl durch Gas absolut eine Reduktion erreicht werden. Dies obwohl die Filialfläche seit 1990 stark gewachsen ist. Die CO2-Emissionen durch den Gütertransport steigen weiterhin an. Auswirkungen auf das Klima haben auch halogenhaltige Kältemittel. Der vollständige Verzicht auf FCKW konnte noch nicht erreicht werden. Die Betriebe der Migros haben jedoch eine Ausstiegsstrategie für das nächste Jahr beschlossen. Mit der Teilnahme am Programm der Energieagentur der Wirtschaft können Unternehmen eine Energieund CO2-Zielvereinbarung mit dem Bund abschliessen. Bis jetzt sind die Gruppen M-Filialen und M-Industrie aufgebaut. Für energieintensive Betriebe wie die M-Industrie besteht damit die Möglichkeit, sich von einer allfälligen Abgabe befreien zu lassen. Nach teilweise aufwändiger Dokumentationsarbeit befinden sich die beiden Gruppen vor dem Abschluss der Vereinbarungen. Das an der Energiemodell-Gruppe «Einkaufszentren» teilnehmende Glatt-Zentrum hat bereits 2003 das EnAW-Zertifikat für seine auditierte Vereinbarung mit dem Bund erhalten.

Energie Für die Produktekühlung, die Ladenbelüftung, die Beleuchtung und für die vielfältigen Prozesse in den Industriebetrieben und Betriebszentralen werden in der Migros grosse Mengen an Energie verbraucht. Der effiziente Einsatz ist darum von grosser Bedeutung. Die Erhöhung der Verkaufsflächen und die Mehrproduktion waren auch im Jahr 2003 die entscheidenden Faktoren für den Energieverbrauch. Zudem wurde in den kalten Wintermonaten mehr geheizt. Der heisse Sommer führte zu einem Elektrizitätsmehrverbrauch bei der Produktkühlung und der Klimatisierung. Einsparmassnahmen konnten diese Effekte teilweise kompensieren.

Best Practice Über den Energieverbrauch einer Filiale wird zu einem grossen Teil während des Planungsprozesses entschieden. Unter der Bezeichnung «Best Practice in der Haustechnik» hat der MGB begonnen, einfache, günstige und effiziente Konzepte in einer speziellen Dokumentation aufzubereiten und so den Genossenschaften als Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen. Best-Practice-Konzepte fördern gezielt den rationellen Energieeinsatz und erhöhen so die Energieeffizienz der Genossenschaften. Neben vielen bewährten Standardmassnahmen werden in der M-Gemeinschaft auch stets herausragende Innovationen angewendet. Das Jahr 2003 brachte einige interessante Beispiele. Solare Kälte Beim MGB steht seit rund einem Jahr eine Kälteanlage in Betrieb, die im Sommer aus der Solarstrahlung Klimakälte produziert. Die für die Schweiz innovative Anlage läuft zur hohen Zufriedenheit der Nutzer. Neues Kühlkonzept In der neuen Trendfiliale Puls 5 im Zürcher Industriequartier wurde erstmals ein innovatives Konzept für die Produktekühlung realisiert. TK200X arbeitet mit nur noch einem Kreislauf für die Plus- und Tiefkühlung. Bei gleicher Energieeffizienz werden die Kosten deutlich gesenkt. EnergieSchweiz Die Migros unterstützte im Herbst 2003 die Lancierung der Gebäudekampagne von EnergieSchweiz aktiv. Ziel ist die Reduktion des Wärmebedarfs von Neubauten. Mit der soeben vollendeten Minergie-Sanierung des MGBHochhauses am Zürcher Limmatplatz konnten durch die Grundwasserkühlung, die Reduktion der Lüftung und ein ausgeklügeltes Beleuchtungssystem namhafte Einsparungen an Elektrizität und Wärme erzielt werden – und dies bei einer deutlichen Komfortsteigerung. Energiepreis Zürich Das «Energiemodell Zürich», ein Zusammenschluss grosser Energieverbraucher im Kanton Zürich, hat die Genossenschaft Migros Zürich mit dem alle zwei Jahre verliehenen Wanderpreis ausgezeichnet. Damit wird das nachhaltige Engagement der Migros Zürich im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz gewürdigt.

Gütertransport Da die Filialbelieferung ausschliesslich per Lastwagen erfolgt, werden die Optimierung der Auslastung und moderne Fahrzeuge zu wichtigen Faktoren. Daneben


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soll in Zukunft die Verwendung alternativer Treibstoffe ausgeweitet werden. Die Biogas-Lastwagen der Genossenschaft Zürich dürfen ab diesem Jahr das EngagementLogo der Migros tragen. Transporte zwischen Produktions- und Verteilbetrieben hingegen sollen so weit wie möglich mit der Bahn erfolgen – hier ist die Migros der grösste Kunde der SBB in der Schweiz. Kombinierte Transporte – beispielsweise ins Tessin – sind fester Bestandteil unserer Logistik.

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zieren. Mit Recycling-Pet spart man gegenüber Neu-Pet 60 Prozent Energie. (www.engagement.ch)

Abfälle Zurückgenommene Kundenabfälle 2003: Total 11 198 Tonnen

 % %  %

Pet PE-Milchflaschen Elektrische Geräte

Mobilität Damit die Mitarbeiter ohne Auto zur Arbeit kommen können und für Geschäftsfahrten trotzdem mobil sind, unterhält der MGB mit Mobility seit 2000 eine Partnerschaft. Mit den neuen, übertragbaren Karten nutzen die Mitarbeiter die Kostenvorteile der Kombination von Bahn und Car-Sharing. Bei der eigenen Flotte zeigt die Migros Ostschweiz, dass sich Autos mit Dieselfilter in der Praxis bewähren – und dies bei geringerem Treibstoffverbrauch. Die Migros engagiert sich auch für einen umweltschonenden Kundenverkehr. Mit den Migros-Filialen in Bahnhöfen, einer guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr und den Avec-Läden sind wir in unmittelbarer Nähe zu unseren Kunden. Im Zeichen neuer, innovativer Lösungen stand die Teilnahme am Pilotprojekt der Stadt Zürich zum Aufbau einer Mobilitätsberatung. Unsere Meinung zu Einkaufen und Verkehr wurde in der gleichnamigen Broschüre veröffentlicht.

Effiziente Elektrogeräte

Verpackungen Gleich für mehrere Verpackungsinnovationen hat die Migros einen Preis gewonnen. Die neuen MehrwegBananentrays wurden mit dem «World Star»-Preis ausgezeichnet. Die Jury würdigte den guten Produkteschutz und die optimalen Präsentationsmöglichkeiten im Laden. Mit diesem neuen Bananentray lassen sich jährlich 400 Tonnen Karton einsparen. Damit schonen wir nicht nur die Umwelt, sondern sparen auch Geld. Die kompostierbaren Verpackungen der Biorüebli wurden mit dem «Swiss Star»-Verpackungspreis ausgezeichnet. Diese Verpackung wird aus nachwachsenden Rohstoffen wie Raps- und Rizinusöl hergestellt und kann zusammen mit den Rüstabfällen kompostiert werden. (www.svi-verpackung.ch) Migros setzt auf Pet-Recycling Die Migros (Seba) erreichte das Ziel, die Pet-Getränkeflaschen aus über 50 Prozent Recyclinganteil zu produ-

Im Rahmen von EnergieSchweiz war die Migros an der Erarbeitung einer Effizienzstrategie für Elektrogeräte beteiligt und setzt diese Strategie in ihren Sortimenten um. Wir fördern besonders effiziente Geräte und Leuchtmittel mit Aktionen und Informationen für die Kunden. Ein offizieller Marktcheck des Bundesamtes für Energie attestiert der Migros «das energieeffizienteste Lampenangebot mit einer relativ guten Etikettierung». Die Energiedeklaration wurde mit der neuen Gestaltung von Verpackungen weiter verbessert. Auch bei den Kühlschränken, die zu den grössten Stromverbrauchern in der Schweiz gehören, wurde das Migros-Sortiment konsequent auf Effizienz getrimmt. Geräte mit der Effizienzklasse C verschwanden aus dem Sortiment, und die effizienten A+-Geräte wurden neu eingeführt. So konnte der durchschnittliche Elektroverbrauch der Miostar-Kühlschränke innerhalb von drei Jahren um ungefähr 30 Prozent reduziert werden. Für ihre Anstrengungen in der Vermarktung von

%

Batterien

Die Migros informierte im Jahr 2003 aktiv zum Thema Abfall und Recycling. Für die Kunden wurde eine Informationsbroschüre erarbeitet und mit der Genossenschaftszeitung «Brückenbauer» verschickt. Die Mitarbeiter wurden mit Hilfe einer Ausbildungs-CD geschult, so dass sie im Laden kompetent Auskunft geben können. (www.engagement.ch) Trash ist Kultur 2003 unterstützte die Migros zum dritten Mal die Antilittering-Kampagne «Trash ist Kultur» der Umweltorganisation Pusch. Die Kampagne setzt sich ein für mehr Lebensqualität dank weniger Abfall auf öffentlichen Plätzen. Im November veranstaltete die Migros einen spannenden Trash-Skulpturenwettbewerb.


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A+-Kühlschränken wurde der Migros (zusammen mit dem EW Zürich) der europäische Preis «Energy Plus Award» verliehen. Bei der Unterhaltungselektronik gibt es leider keine Energiedeklaration oder Energielabels, an denen sich der Kunde orientieren könnte. Hier sollten weltwei-

te, strenge Standards definiert werden. Eine gute Entscheidungshilfe bietet die Internetadresse www.topten. ch, die die energieeffizientesten Geräte aufführt. Für effiziente Geräte arbeitet die Migros auch mit den Energieagenturen S.A.F.E (www.energieeffizienz.ch) und EAE (www.eae-geraete.ch) zusammen.

Umweltkennzahlen

2003

2002

MIGROS-GEMEINSCHAFT 1

VERÄNDERUNG

±%

ENERGIE

        

        

% % % %

[%]

  

  

% %

[ M 2]

  

  

%

[MWH]

        ,

% % % % % –%

[MWH]

Gesamtenergieverbrauch Elektrizität Wärme

[MWH] [MWH]

WASSER

[1000

Abfall Abfall Recyclinganteil –

M 3]

[TONNEN]

M-FILIALEN 2 V E R K AU F S F L Ä C H E

Energie Elektrizität Filialen Elektrizität Wärme Wärme

[KWH/M2

VERKAUFSFLÄCHE]

[KWH/M2

VERKAUFSFLÄCHE]

[ M 3/ M 2

VERKAUFSFLÄCHE]

        ,

[TONNEN]

  

  

%

[MWH]

        ,

        ,

% –% % –% % –%

  

  

% %

[MWH]

WASSER Wasser –

[1000

M 3]

M-INDUSTRIE 3 PRODUKTION

Energie Elektrizität Elektrizität Wärme Wärme

WASSER Wasser Abfall Abfall Recyclinganteil

[KWH/PRODUZIERTE

TONNE]

[KWH/PRODUZIERTE

TONNE]

[MWH] [1000

M 3]

[ M 3/ P R O D U Z I E RT E T O N N E ] [TONNEN] [%]

1 M-Filialen & M-Industrie & Logistik (MVV, MVN, MVS) & Betriebszentralen & MGB, 2 Erhebung nach neuem Erfassungskonzept ab 2002, 3 Abgrenzung 2002 & 2003 angeglichen (inkl. Scana) , Datenstand: Februar 2004


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ST I F T U N G E N

EUROCENTRES

Sprache verbindet Kontinente In den Eurocentres steht die Verständigung im Zentrum. Ziel der Eurocentres-Stiftung ist es, über nationale, kulturelle und soziale Grenzen hinweg zum Verständnis der Menschen untereinander beizutragen. Sie betreibt in elf Ländern 26 Sprachschulen. Unterrichtet werden Deutsch, Italienisch, Spanisch, Englisch, Französisch und Japanisch. In einem durch den Krieg im Irak und durch Sars geprägten schwierigen geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld ist es den Eurocentres gelungen, sich erfolgreich zu behaupten. So konnten trotz Umsatzrückgängen in einzelnen Märkten sowohl in der Schweiz als auch im wichtigen Markt Japan deutliche Marktanteile hinzugewonnen werden. Auch die Neuausrichtung wurde planmässig fortgeführt. Zusätzlich konnte auch in diesem Jahr die Kostenstruktur erneut verbessert werden. Im Rahmen des 2002 eingeführten Franchisekonzepts wurden zwei eigene Schulen für strategisch weniger wichtige Sprachen oder Destinationen in Franchiseschulen umgewandelt. Damit konnte das Angebot in der bekannten Eurocentres-Qualität weitergeführt werden. In Perth, Australien, wurde eine weitere Franchiseschule erfolgreich eröffnet. Die Buchungen lagen von Anfang an weit über den gesteckten Zielen.

GOTTLIEB-UND-ADELE-DUTTWEILER-STIFTUNG

Aufmerksame Hüter Das Vermächtnis des Migros-Gründers ist in guten Händen. Nach Athos Gallino und Willi Kuhn, die auf Ende 2002 aus dem Stiftungsrat zurückgetreten sind, gehören Markus Mosele und Michel Renevey neu diesem Gremium an. Es war 1941 von Gottlieb Duttweiler gegründet worden, um nach seinem Tod über die Einhaltung seiner Ideen und Prinzipien zu wachen. Sein Vermächt-

nis sollte lebendig bleiben und seinen demokratischen Geist behalten. Im Laufe des Jahres 2003 begann die Migros ihre neuen Strukturen umzusetzen. Die Gottlieb-undAdele-Duttweiler-Stiftung stellte sich dabei immer wieder die Frage, wie sie am besten die Prinzipien und Ideen verteidigen und bewahren könne, die die Migros zu einem einzigartigen und erfolgreichen Unternehmen gemacht haben. Ihren Erfolg verdankt die Migros eindeutig der Tatsache, dass ihr Gründer immer die Politik verfolgt hat, Qualitätsprodukte zu möglichst tiefen Preisen zu verkaufen, den Menschen in den Mittelpunkt aller Anstrengungen zu stellen und eine transparente Informationspolitik zu betreiben, um das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Diese Grundsätze müssen weiterhin gelten – auch in einer sich wandelnden Wirtschaftswelt. Dafür wird die Gottlieb-und-Adele-Duttweiler-Stiftung weiterhin ihren moralischen Einfluss geltend machen.

GOTTLIEB-DUTTWEILER-INSTITUT (GDI)

Das Fenster zur Welt und zur Zukunft Im GDI wird heute für morgen vorausgedacht. «The Age of Cheap»: Zum Schwerpunktthema 2003 entwickelte sich der Megatrend «Billig». Unter diesem Themendach führte das GDI erfolgreich die 53. Internationale Handelstagung für Discounter, Innovatoren und andere Leader durch. Das GDI als Dienstleister, Tabubrecher, Querdenkerforum, Wissensplattform und Forschungsstelle baute seinen Bekanntheitsgrad in Europa und im angelsächsischen Raum weiter aus. Dies widerspiegelte sich nicht nur im internationalen Presseecho, wie etwa im «Time Magazine», sondern zeigte sich auch an den Teilnehmern der Handelstagung, welche inhaltliche Höhepunkte mit Referenten wie Serge Weinberg (Pinault-PrintempsRedoute, Paris), José Nueno (IESE, Barcelona) oder Peter Williams (Selfridges, London) erlebten. Die Teilnehmer des «Young Executive Panel» wurden wochenlang augenzwinkernd in der Presse zitiert.


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Der «4 th European Food Service Summit» brachte über 250 Top-Leute aus dem Restaurant-Bereich zusammen. Die Teilnehmer kamen aus ganz Europa, auch aus den neuen EU-Ländern, bis hin zu Neuseeland, Kanada und den USA. Wiederum konnten neue und innovative Managementthemen wie «Karaoke Capitalism» von Professor Kjell Nordström innovative Konzepte wie Wagamama, Chai 33, Krispy Cream aus der Innovations-Küche im Food-Bereich und das «Easy Concept» von Stelios Haji-Ioannou vorgestellt werden. Neu wurde die Veranstaltungsreihe «Food for Thought» ins Leben gerufen, basierend auf einer der wichtigsten Aussagen von Gottlieb Duttweiler: «Die wahre Wirklichkeit, jene, die andere Phantasie nennen, ist von zuverlässigerer Dauer als das blosse geschäftliche Denken des Tages.» Mit «Food for Thought» präsentiert das GDI Denker und Macher, die im Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft richtige Fragen stellen, Impulse und Antworten geben können. Die Reihe soll Beiträge zur Streit-, Diskussions- und Dialogkultur zwischen Wirtschaft und Gesellschaft leisten und Brücken bauen. Weit auseinander liegende Positionen sollen verständlich gemacht, der Konsens nicht von Anfang an, sondern durch Auseinandersetzung, Neugierde und Verstehen gesucht werden. Mit Professor Robert Shiller von der Yale University, bekannt durch seine revolutionären Ansätze beim Risikomanagement, und Mike Moore, ehemaliger Premierminister Neuseelands und WTO-Direktor, konnten hochrangige Referenten empfangen werden. Diese Veranstaltungsreihe wird 2005 intensiviert und ist einem ausgesuchten Gästekreis zugänglich. Die GDI-Studien (Megatrends, Studien-Trilogie; Zukunft von Mann/Frau/Familie, Retail Innovation Report 03) wurden erfolgreich lanciert und stiessen sowohl bei den Kunden als auch den Medien auf grosses Interesse. Erstmals wurden auch Studien in Englisch produziert, ebenso die Jahresausgabe des Trendmagazins «GDI-Impuls». An dieser Ausrichtung wird auch im kommenden Jahr festgehalten. Erneut zugenommen haben im vergangenen Jahr die Teilnehmerzahlen, trotz der anhaltend schwierigen Wirtschaftssituation. Denselben Trend verzeichneten die Gastveranstaltungen zusammen mit der Gastronomie. Sie machten das GDI als Treffpunkt und Begegnungsstätte einem noch grösseren Kreis bekannt. Im Jahr 2004 wird das Institut mit neuen Veranstaltungen noch verstärkt Innovationen fördern und

sich dem Zeitgeist stellen – einerseits im Wirtschaftsbereich durch den Aufbau von «Channels», einer europäischen Vertriebstypen-Fachtagung, andererseits gesellschaftlich mit dem ersten Wirtschafts- und Gesellschafts-Summit, dem «Forum of Economy and Society Today». Neue Formate und Veranstaltungen sind in Planung, lassen Sie sich überraschen! Mehr Informationen finden Sie unter www.gdi.ch.

PARKS IM GRÜNEN

Die grünen Lungen der Migros Mit vier Parks verschafft die Migros der Schweiz Luft. Die Parks im Grünen bieten der ganzen Schweizer Bevölkerung Erholung. Die vier Parks in Rüschlikon bei Zürich, in Münchenstein bei Basel, auf dem Berner Hausberg Gurten und in Signal de Bougy bei Lausanne sind eine Attraktion für Jung und Alt. Organisiert von den regionalen Genossenschaften finden hier viele Events und kulturelle Veranstaltungen statt. In den angegliederten Restaurantbetrieben werden Verpflegungen aller Art offeriert.

STIFTUNG ADELE-DUTTWEILER-PREIS

Eine Wohltat für Wohltäter Eine Migros-Stiftung unterstützt die Schwachen. Am 22. Oktober 2003 überreichte die Stiftung AdeleDuttweiler-Preis zum 28. Mal den Adele-DuttweilerPreis. Geehrt wurde diesmal Gerhard Grossglauser von der Stiftung Cerebral in Anerkennung seines über 30jährigen Engagements im Dienste der Schweizerischen Stiftung für das cerebral gelähmte Kind und für eine bessere Lebensqualität der Behinderten. Gerhard Grossglauser, seit 1972 Direktor der Stiftung Cerebral, hat zahlreiche Projekte im Bereich der Mobilität umgesetzt, dank denen viele Behinderte ein aktiveres und autonomeres Leben führen können. So hat er unter anderem zur Entwicklung des so genannten «Safetrans»-Sicherheitssystems beigetragen. Der Preis in der Höhe von 50 000 Franken wird dem Preisträger zur zweckmässigen Verwendung im Rahmen seiner Tätigkeiten übergeben. Die Stiftung Adele-Duttweiler-Preis wurde 1972 von den zehn regionalen Genossenschaften und dem Migros-Genossenschafts-Bund gegründet.


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W W W. M I G RO S . C H

Ausgebauter Service Die Website ist 2003 deutlich gewachsen. Zum einen steigerte sie – gemäss den von der WEMF beglaubigten Nutzerzahlen – die Besuche auf 2,16 Millionen. Dies entspricht einer Zunahme von 46 Prozent gegenüber der Statistik aus dem Vorjahr. Zum anderen ist mit den Visits auch das inhaltliche Angebot gewachsen. So entstanden im selben Design etwa der Auftritt der Genossenschaft Migros Ostschweiz und ein zentraler Auftritt für die Medienschaffenden.

Auch weitere Optimierungen und Neuerungen kamen vor allem den Bedürfnissen der User nach Service entgegen. Stark nachgefragt wurden die Stellenbörse, Filialsuche und Öffnungszeiten sowie die Kleinanzeigen. Auf der Seite www.m-cumulus.ch stiess die Abfrage des Kontostands auf grosse Resonanz. Projekte wie der in die Gesamt-Weihnachtskampagne eingebettete, neunwöchige Wettbewerb mit erfolgreicher Verknüpfung von Online und Offline verstärkten ebenso die Interaktivität wie die Online-Umfrage.



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Z A H L E N M I G RO S - KO N Z E R N F I NA N Z E N A L LG E M E I N E S

KENNZAHLEN ( M I O .

CHF)

Konzernumsatz Bruttomarge EBITDA EBIT Finanzergebnis Konzerngewinn Cashflow Free Cashflow Selbstfinanzierungsgrad Effektivverschuldung Verschuldungsfaktor Finanzierungsverhältnis

2003

2002

  , %        –   %   ,  %

   , %    –     

 %   ,  %

 2 0 0 2 : An gep a s s ter Vorj ahreswer t auf g r und neuer Um s a t zdef i n i t i on Hote lplan-Gr upp e.

Wachstum der Migros basiert hauptsächlich auf dem Umsatz der regionalen Genossenschaften Mit 1,6 Prozent Umsatzzunahme im Schweizer Markt tragen vor allem die regionalen Genossenschaften mit 207 Millionen Franken zum Gesamtwachstum bei. Erfolgreich präsentiert sich auch der Detailhandel Migros im Ausland (+ 17 Millionen Franken). Beeinflusst wird der Konzernumsatz vom Umsatzrückgang bei der Globus-Gruppe durch die Transformation von ABM von – 197 Millionen Franken sowie die unbefriedigende Umsatzentwicklung höherpreisi-

ger Angebote bei den Globus-Warenhäusern. Die Zurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten wirkt sich auf alle Bereiche im In- und Ausland aus. Hotelplan konnte das Umsatzvolumen leicht steigern. Während Hotelplan Schweiz eine Umsatzeinbusse zu verzeichnen hat, erzielten die Auslandgesellschaften positive Ergebnisse. Migrol kann trotz tiefem US-Dollar-Kurs und einem gesamtschweizerisch rückläufigen Markt die Vorjahresumsätze erreichen. Dies gelang vor allem mit dem Ausbau des Shopgeschäftes und Verkaufsaktionen im Heizölgeschäft. Im Weiteren kann das Exportgeschäft wieder um + 50 Millionen Franken gesteigert und der Anteil am Gesamtumsatz verbessert werden.

Operative Ergebnisse entsprechen den Zielsetzungen Die operativen Ergebnisse entsprechen den Erwartungen, zumal die Grossprojekte Zentrale Warenwirtschaft, Zentralisierung der Logistik und Erneuerung der IT noch nicht abgeschlossen sind und in der Reisebranche mit einem schwierigen Jahr gerechnet wurde. Neue Abläufe, die Überprüfung und Vereinheitlichung von Prozessen wie auch Effizienzprogramme zeigen erste positive Auswirkungen bei den Resultaten, die in den folgenden Kapiteln erläutert werden. Bruttomarge Die Bruttomarge kann um 0,1 Prozent leicht gesteigert werden. Sie ergibt sich aus Verschiebungen der Umsatzanteile zum Bereich Handel mit grösserem Anteil der Eigenproduktion wie auch günstigerer Warenbeschaffung. EBIT Der EBIT, leicht beeinflusst vom prozentual zum Umsatz besseren Bruttogewinn, ist 33 Millionen Franken höher als im Vorjahr, da die Zunahme des operativen Aufwandes unterproportional verläuft. Im operativen Aufwand erfolgt eine Zunahme des Personalaufwandes von 103 Millionen Franken, verursacht durch Lohnerhöhungen, Äufnung weiterer Reserven für AHV-Ersatzrenten für alle Mitarbeitenden und die Erhöhung des Pensionskassenbeitragssatzes um ein zusätzliches Prozent für

ZAHLENTEIL

Wichtige Errungenschaften in einem nicht einfachen Umfeld Der Migros-Konzern hat sich auf die veränderten Marktsituationen eingestellt und dank verschiedener Optimierungsprogramme in der Wertschöpfungskette ansprechende Resultate erreicht. So war die Migros in der Lage, in einzelnen Bereichen die Umsätze zu erhöhen, Marktanteile zu gewinnen und sich finanziell wiederum zu verbessern. Der Risikoüberwachung und der Verschuldung wurde besondere Bedeutung zugemessen. So kann die Effektivverschuldung bei einem Investitionsvolumen von über einer Milliarde stabil gehalten und das Verhältnis Fremd-/Eigenkapital zu Gunsten des Eigenkapitals verbessert werden.


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die Arbeitgeber. Die während der guten Börsenjahre reduzierten Beitragssätze werden wieder dem reglementarischen Niveau angenähert. Vereinfachte Prozesse, restrukturierte Unternehmen und Sparanstrengungen führen zur Abnahme der anderen betrieblichen Aufwendungen. Die Abschreibungen sind leicht unter dem Vorjahr. Dies trotz Gesamtinvestitionen von über 1,3 Milliarden Franken. Verwendet sind sie vorwiegend bei den Genossenschaften für neue, erweiterte und umgebaute Verkaufsstandorte und bei der Industrie für die Modernisierung und Kapazitätsausweitung. Zudem wurden im laufenden Jahr in Finanzbeteiligungen über 160 Millionen Franken investiert, die nicht zu höheren Abschreibungen führen.

Finanzergebnis durch Equity-Beteiligung, Finanzmärkte und Finanztransaktionen positiv beeinflusst Das Finanzergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr beachtlich verbessert werden. Mit den flüssigen Mitteln, Wertschriften und Geldanlagen werden gute Erträge ohne grosse Wertkorrekturen erwirtschaftet. Hinzu kommen vermehrte Erträge aus der Equity-Beteiligung der Migrosbank. Die Finanzierungskosten wurden weiter optimiert und ergeben eine tiefere Durchschnittsverzinsung und entsprechende Zinslast. Stabiler Cashflow von über einer Milliarde Der aus der Geschäftstätigkeit erwirtschaftete Geldzufluss reicht nicht ganz aus, um alle Investitionen selbst zu finanzieren. Die erarbeiteten Mittel zeigen jedoch, dass die Fähigkeit, genügend Mittel für zukünftige, langfristige Investitionen zu erwirtschaften, vorhanden ist. Der wertorientierten Führung kommt in der Migros besondere Beachtung zu.

Cashflow (in Mio CHF) 1200 900

 



 

 

 

1999

2000

2001

2002

2003

600 300 0

Wertorientierte Führung in der Migros Die wertorientierte Führung ist eine heute weit verbreitete Form der finanziellen Unternehmensführung. Die Ausrichtung an der Mehrwertschaffung ist für alle Unternehmen, unabhängig von Tätigkeitsfeld, Unternehmensgrösse oder Rechtsform, von zentraler Bedeutung. Auch die Migros hat sich zur Einführung dieses Konzeptes als Basis für die finanzielle Führung entschlossen und wendet dabei ein an die Migros-Gemeinschaft angepasstes Modell der wertorientierten Führung an. Grundlage dafür ist, dass sich die Migros-Gemeinschaft in Bezug auf Wertschaffung und Effizienz wie alle anderen Unternehmen verhalten muss. Oberstes Ziel für die Migros ist dabei, über eine nachhaltige Wertschöpfung den langfristigen Erfolg sicherzustellen. Dazu werden differenzierte Ziele für die verschiedenen Unternehmensbereiche gesetzt. In der Verwendung der geschaffenen Werte unterscheidet sich die Migros sodann von kapitalmarktorientierten Unternehmen. Die geschaffenen finanziellen Werte stehen zum Beispiel für das Kulturprozent, zur Sicherung von Arbeitsplätzen oder für langfristige Investitionen in wichtige Projekte zur Verfügung. Das angewandte Konzept und dessen Instrumente dienen nicht nur der Stärkung des Wertschöpfungsgedankens, sondern verbessern auch die Qualität und Transparenz von Entscheidungen und stellen eine Weiterentwicklung unserer finanziellen Führungsinformationen sicher. So konnten mit der Einführung ein stärkerer Fokus auf die nachhaltige Strategieumsetzung sowie eine verstärkte Integration von strategischer Planung, Finanz- und Investitionsplanung erreicht werden. Jährliche Resultate, Budgets und Pläne werden an festgelegten Zielvorgaben gemessen und neue Projekte werden entsprechend bewertet. Bereichsspezifische Auswertungen mit differenzierten Zielvorgaben erlauben zudem eine vertiefte Beurteilung unserer Aktivitäten und Risiken und zeigen die Wertschöpfung der entsprechenden Bereiche oder Projekte auf. Rendite, Wachstum und Mehrwertschaffung als zentrale Grössen werden somit Bestandteil der operativen Tätigkeit und stärken unsere Schlagkraft in einem immer härter werdenden Konkurrenzumfeld. Dabei stehen die wichtige Denkhaltung der wertorientierten Führung sowie die positive Einstellung zur Steigerung der Attraktivität stets im Vordergrund.


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Finanzielles Risikomanagement Das finanzielle Risikomanagement innerhalb des Konzerns erfolgt nach einheitlichen, vom Management festgelegten Grundsätzen und Richtlinien. Diese betreffen die Sicherstellung und Bewirtschaftung der liquiden Mittel, die Absicherung der Markt-, Währungs-, Zins- und Kreditrisiken und die Beschaffung kurz- und langfristiger Finanzierungen. Die Gesellschaften des Migros-Konzerns sind dafür grundsätzlich selbst verantwortlich. Das Treasury des Migros-GenossenschaftsBundes offeriert als konzerninternes Bank- und Service-Center optimierte Lösungen für alle Liquiditäts-, Finanzierungs- und Devisenbedürfnisse der Konzerngesellschaften. Dadurch erfolgen die Bewirtschaftung der Liquidität und die kosteneffiziente Beschaffung von Devisen und Finanzierungen zur Optimierung der Finanzmittel mehrheitlich zentralisiert. Die Überwachung der Risiken mit Limitensystemen und Sensitivitätsanalysen sowie deren Bewirtschaftung erfolgen beim Migros-Genossenschafts-Bund. Liquiditätsmanagement Zum Zwecke der jederzeitigen Gewährleistung der Zahlungsbereitschaft des Konzerns führt der Migros-Genossenschafts-Bund eine Nettoliquidität in der Grösse von mindestens 4 Prozent des Konzernumsatzes. – Geldmarkt- und Devisengeschäfte Mindestens 50 Prozent der Liquidität des MigrosGenossenschafts-Bundes werden im Rahmen der Liquiditäts-, Devisen- und Zinsenpolitik mehrheitlich zur Liquiditätsversorgung der Konzerngesellschaften eingesetzt. Als interne Bank und Service-Center ist der Migros-Genossenschafts-Bund zuständig für alle Liquiditäts- und Devisenbedürfnisse des MigrosKonzerns. Durch die Bündelung der internen Fremdwährungsbedürfnisse können Devisentransaktionen extern bezüglich Timing und Kosten optimiert abgewickelt werden. Der Migros-Genossenschafts-Bund offeriert seinen Partnern neben einer KontokorrentLösung in verschiedenen Währungen auch die Möglichkeit, kurz- oder langfristige Finanzierungen oder Anlagen zu tätigen. – Anlageportfolio Bis zu höchstens 50 Prozent der Liquidität des MigrosGenossenschafts-Bundes werden im Rahmen eines separaten Portfolios in Wertschriften angelegt. Die vom Management vorgegebene Anlagepolitik regelt mittels strategischer und taktischer Asset Allocation die Aufteilung der Anlagen nach Anlagekategorien, Märkten

99

und Währungen. Der Aktienanteil wurde im Lauf des Jahres 2003 stark zurückgefahren. Aufteilung Wertschriften nach Währungen 2003

 % % % %

Schweizer Franken Euro USD Übrige

Aufteilung Wertschriften nach Anlagekategorien 2003

 % %

Obligationen Aktien

Finanzierungsmanagement Die Finanzierungspolitik setzt die Rahmenbedingungen für die Aufnahme von kurz- und langfristigen Finanzierungen am Geld- und Kapitalmarkt. Die Finanzierung basiert grundsätzlich auf einem Drei-Säulen-Konzept: den Anlagesparkonten der Migros-Mitarbeitenden, Krediten und Darlehen von inländischen und ausländischen Banken und Institutionellen sowie Kapitalmarktanleihen. Dank zentraler Bündelung des Mittelbedarfs und A-Rating von Standard & Poor’s erfolgt die Kapitalbeschaffung kostenminimal und optimal diversifiziert bezüglich Laufzeitenstaffelung und Gegenparteien. Aufteilung der Konzernfinanzierung nach Gegenparteien 2003

 %  %  %

Anleihen Mitarbeitende Banken/Dritte


100

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Aufteilung der Konzernfinanzierung nach Fälligkeiten (Status 31.12.2003) Mio. CHF 600 400 200 0

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Banken, Dritte

Anleihen

Versicherungsmanagement Der Versicherungsschutz für die Unternehmen und Stiftungen der Migros-Gemeinschaft wird durch Eigenversicherung sowie durch Verträge mit privaten Versicherungsgesellschaften und öffentlich-rechtlichen Versicherungsanstalten gewährleistet. Die Versicherungsabteilung des Migros-Genossenschafts-Bundes tritt dabei gegenüber den VersicherungsGesellschaften als «Versicherungs-Inhouse-Broker» auf. Dank Konzernverträgen ist einerseits ein sehr umfassender und weitgehender Deckungsumfang erhältlich und andererseits sind hohe Deckungssummen möglich. Dadurch ist auch sichergestellt, dass alle Migros-Unternehmen über den bestmöglichen Versicherungsschutz zu angemessenen Prämien verfügen.

Bilanzmanagement Das finanzielle Risiko-Management dient dem Zweck der Erhaltung der starken Bilanz mit gesunden Bilanzrelationen. Diese Aktivitäten basieren auf einem konservativen Ansatz, der den strategischen Finanzzielen «flexible und genügende Liquiditätsversorgung» und «Minimierung der Risiken» vor dem «Erwirtschaften einer maximalen Rendite» Vorrang einräumt. Mit geeigneten Informationssystemen werden Risiken frühzeitig erkannt und bewirtschaftet. Mit langfristiger Planung des Investitionsbedarfs wird eine Strategie verfolgt, um die effektive Verschuldung auf einem tiefen Stand zu halten. So widerspiegelt eine Effektivverschuldung von 4,8 Milliarden Franken zu einer Bilanzsumme von 16,6 Milliarden Franken eine gesunde Struktur. Der Zuwachs der Effektivverschuldung beträgt 67 Millionen Franken bei einem Eigenkapitalzuwachs von 374 Millionen Franken. Die Bilanzstruktur mit einem um 1,8 Prozentpunkte verbesserten Eigenkapitalanteil von 50,6 Prozent ist gesund. Jörg Zulauf Departement Finanzen


M I G R O S - KO N Z E R N

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2001

2002

2 0 03

 

 

 

Veränderung in % zum Vorjahr –

+ ,

+ ,

+ ,

     + ,

  + ,

E B I T DA

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

 ,

 ,

 ,

 ,

 ,

 ,

 ,

 ,

 ,

 ,

  ,

 ,

  ,

  ,

  ,



‒ 





– 

 

 

 

 

 

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

 

 

 

 

 











     

     

     

     

     

  

  

  

  

  

KENNZAHLEN IN MIO CHF

K O N Z E R N U M S AT Z

in % vom Konzernumsatz – EBIT

in % vom Konzernumsatz – KO N Z E R N G E W I N N

in % vom Konzernumsatz – CASHFLOW

in % vom Konzernumsatz – FREE CASHFLOW

– INVESTITIONEN

– U M L AU F V E R M Ö G E N

in % vom Gesamtvermögen – ANLAGEVERMÖGEN

in % vom Gesamtvermögen – K U R Z F R I S T I G E S F R E M D K A P I TA L

in % vom Gesamtkapital – L A N G F R I S T I G E S F R E M D K A P I TA L

in % vom Gesamtkapital – E I G E N K A P I TA L

in % vom Gesamtkapital BILANZSUMME AU F W E N D U N G E N F Ü R K U LT U R E L L E , S O Z I A L E U N D W I RTS C H A F TS P O L I T I S C H E Z W E C K E

– PE R S O NA L B E S TA N D KO N S O L I D I E RU N G S K RE I S

› Anzahl Personen . . › Vollzeitstellen . . › Vollzeitstellen Jahresdurchschnitt – M I G R O S - G E N O S S E N S C H A F T E R (Mitglieder)

 2 0 0 2 : An gep a s s ter Vorj ahreswer t auf g r und neuer Umsatzdefinit ion Hote lplan-Gr upp e.


102

M I G R O S - KO N Z E R N

KO N Z E R N B I L A N Z

Aktiven

ERLÄUTERUNGEN

31.12.2003

3 1 . 1 2 . 2 002

MIO CHF

MIO CHF

U M L AU F V E R M Ö G E N

Flüssige Mittel Wertschriften Forderungen Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzung T o t a l U ml a u f v e r mö g e n –

1/16 2/16 3/16 4 5

        

        

      

      

 

 

     

     

       

       

     

     

 

 

a n l a g ev er mö g en Sachanlagen Finanzanlagen Immaterielle Anlagen T o t a l A n l a g e v e r mö g e n

6 7/16 8

BILANZSUMME

Passiven K U R Z F R I S T I G E S F R E M D K A P I TA L

Bankverbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung T o t a l k u r z f r i s t i g e s F r e md k a pi t a l –

9/16 10/16 11

L a n g f r is t ig es F r emd ka pit a l Finanzverbindlichkeiten Rückstellungen T o t a l l a n g f r i s t i g e s F r e md k a pi t a l T o t a l F r e md k a pi t a l –

12/16 13

min d er h eit s a n t eil e

14

E I G E N K A P I TA L

15

Genossenschaftskapital Gewinnreserven Konzerngewinn T o t a l E i g e n k a pi t a l BILANZSUMME


M I G R O S - KO N Z E R N

103

KO N Z E R N E R FO LG S R E C H N U N G

ERLÄUTERUNGEN

Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen Andere betriebliche Erträge K o n z e r n u ms a t z – Material- und Dienstleistungsaufwand der verkauften Produkte und Leistungen B r u t t o g e w i n n a u s be t r i e bl i c h e r T ä t i g k e i t – Personalaufwand Betriebliche Abschreibungen Andere betriebliche Aufwendungen EBIT – Finanzergebnis Übriges Ergebnis Gew inn vo r St euer n – Steuern Gew inn – Minderheitsanteile KONZERNGEWINN

 2 0 0 2 : Angepa s s ter Vorj ahreswer t auf g r und neuer Umsa tzdefinit ion Hote lplan-Gr upp e.  2 0 0 2 : An gepa s s ter Vorj ahreswer t auf g r und neuer Umsa tzdefinit ion Mig ros-Konzer n.

16/17 16/18

19 6/8 16/20/24

16/21 22

23

2003

2 002

MIO CHF

MIO CHF

    

        ⁄ 

   

   ⁄   

     

     

 –  

–   

 

 

+






104

M I G R O S - KO N Z E R N

KO N Z E R N G E L D F LU S S R E C H N U N G

ERLÄUTERUNGEN

Geschäftstätigkeit KO N Z E R N G E W I N N

Abschreibungen auf: › Sachanlagen › Finanzanlagen › Immaterielles Anlagevermögen Buchgewinne aus Verkäufen von Vermögensteilen Nicht liquiditätswirksamer Ertrag aus Equity-Beteiligungen Zunahme von Rückstellungen (Vorjahr Abnahme) G e l d f l u s s a u s be t r i e bl i c h e r T ä t i g k e i t v o r V e r ä n d e r u n g d e s N e t t o u ml a u f v e r mö g e n s Zunahme (Abnahme) des betrieblichen Nettoumlaufvermögens = G E L D F LU S S

AU S

6 8

25

GESCHÄFTSTÄTIGKEIT (CASHFLOW)

2003

2002

MIO CHF

MIO CHF





   ‒  ‒  

   – –  – 

  ‒ 

 

 

 

‒      ‒  ‒  

–    –    –  

‒  

–  

‒ 



  ‒ 

 –  – 



– 

–

   

   

‒ 

– 

  

  

 

 

Investitionstätigkeit Investitionen in Sachanlagen Veräusserung von Sachanlagen Kauf von Beteiligungen Veräusserung von Beteiligungen Investitionen in Beteiligungen von assoziierten Gesellschaften Investitionen in immaterielle Anlagen Erwerbungen, Veräusserungen, Veränderungen Konsolidierungskreis

= G E L D F LU S S

AU S

INVESTITIONSTÄTIGKEIT

FREE CASHFLOW

6

8

Finanzierungstätigkeit Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Finanzanlagen Langfristige Finanzverbindlichkeiten

= G E L D F LU S S

AU S

F I NA N Z I E RU N G S T Ä T I G K E I T

– Wä h r ung seinf l uss auf l iq uide Mit t el L IQUIDE MITTEL ANFANG JAHR Liquide Mittel Ende Jahr

= ABNAHME

LIQUIDE

MITTEL

Zusammensetzung des Fonds Liquide Mittel Wertschriften

= FONDS

LIQUIDE

MITTEL

UND

WERTSCHRIFTEN


M I G R O S - KO N Z E R N

105

KONZE R N W E RTS C H Ö P F U N G S R E C H N U NG

Eine nachhaltige Wertschöpfung und auf die Zukunft gerichtetes Bewirtschaften der verfügbaren Mittel sollen auch in schwierigen Zeiten die Sicherung des Unternehmens, der Arbeitsplätze wie auch der Leistungen an die öffentliche Hand ermöglichen. Dabei sollen die Leistungen an unsere Kunden laufend gesteigert werden. 2003 MIO CHF

Entstehung Unternehmensleistung Materialaufwand Übriger Aufwand

B r u t t o w er t s c h ö pf u n g Abschreibungen

N E T T OW E RT S C H Ö P F U N G

2003 %

2002 3 MIO CHF

2 002 %

     

  

     

  

  

 

  

 

 



 



        

   

   

        

 



 



Verwendung an Mitarbeitende an Kultur/Soziales (Kulturprozent) an Kreditgeber an öffentliche Hand › Steuern › Mehrwertsteuern › Zölle/Gebühren/Abgaben an Unternehmung (Selbstfinanzierung)

N E T T OW E RT S C H Ö P F U N G – –

2003

Kennzahlen zur Wertschöpfung Bruttowertschöpfung je Ø Vollzeitstelle Nettowertschöpfung je Ø Vollzeitstelle Personalaufwand je Ø Vollzeitstelle Durchschnittliche Anzahl Vollzeitstellen

CHF CHF CHF

       

2 0 02 3

       

Die Zunahme der Unternehmungsleistung ist auf die weiterhin erfolgreiche Umsatzentwicklung bei den Genossenschaften und der Industrie zurückzuführen. Trotz Kostensteigerung der Vorleistungen zum Vorjahr vermag die Nettowertschöpfung in absoluten Werten zuzulegen. Dies ist auf die anhaltende Verlagerung im Konzernumsatz zu Leistungen mit höherer Wertschöpfung zurückzuführen. In der Verwendung der Nettowertschöpfung halten die Mitarbeitenden die prioritäre Stellung auf hohem Niveau. Zwar sinkt der Anteil um 2 Prozentpunkte, in absoluten Werten ist jedoch eine Zunahme zu verzeichnen, die auf weiteren Verbesserungen wie der Anhebung der Mindestlöhne, allgemeine Salärerhöhungen sowie der Sozial- und Nebenleistungen beruhen. Entsprechend legen die Kennzahlen je durchschnittlicher Vollzeitstelle bei der Brutto- wie Nettowertschöpfung zu. Die Unternehmensfortführung und Innovationssicherung ist durch Einbehaltung eines adäquaten Gewinnes weiterhin anzustreben. Dafür ist ein langfristiger Gewinnausweis von über 6 Prozent der Wertverwendungstabelle zu erreichen und zu halten. 3

Anpassung Vorjahr: Die Konzern-Wer tschöpfungsrechnung des Vorjahres ist aufgrund der neuen Umsatzdefinitionen des Migros-Konzerns und der Hotelplan-Gruppe in den Positionen Unternehmungsleistung und Materialaufwand angepasst. Des Weiteren ergab die Überprüfung der Meldungen für die Abgaben an die öffentliche Hand, dass die Angaben für die Zölle im Vorjahr unvollständig übermittelt wurden.


106

M I G R O S - KO N Z E R N

ANH A N G Z U R KO N Z E R N R E C H N U N G

Grundsätze der Rechnungslegung Allgemeine Grundlagen der Rechnungslegung Die Konzernrechnung wird gemäss den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER vorgenommen. Die der Konsolidierung zugrunde liegenden Einzelabschlüsse werden nach einheitlichen Grundsätzen erstellt. Die Erstellung der Konzernrechnung verlangt von der Unternehmensleitung Einschätzungen und Annahmen zu treffen, welche die ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, Eventualverpflichtungen im Zeitpunkt der Bilanzierung sowie Erträge und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Wenn zu einem späteren Zeitpunkt derartige Einschätzungen und Annahmen, welche von der Unternehmensleitung im Zeitpunkt der Bilanzierung nach bestem Wissen getroffen wurden, von den tatsächlichen Gegebenheiten abweichen, werden die ursprünglichen Einschätzungen und Annahmen in jenem Berichtsjahr entsprechend angepasst, in dem sich die Gegebenheiten geändert haben. Konsolidierungsstichtag Abschlussstichtag aller einbezogenen Unternehmen ist der 31. Dezember mit Ausnahme der Hotelplan-Gruppe, deren Geschäftsjahr am 31. Oktober endet.

Konsolidierungskreis In die Konzernrechnung einbezogen sind alle Unternehmen, welche durch die M-Gemeinschaft direkt oder indirekt kontrolliert werden. Kontrolle bedeutet die Möglichkeit der massgebenden Beeinflussung der finanziellen und operativen Geschäftstätigkeiten, um daraus entsprechenden Nutzen ziehen zu können. Dies ist üblicherweise der Fall, wenn die M-Gemeinschaft direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte einer Gesellschaft besitzt. Im Laufe des Berichtsjahres erworbene oder veräusserte Gesellschaften werden ab dem Datum der Übergabe der Kontrolle der Geschäftstätigkeiten an die M-Gemeinschaft und alle verkauften Gesellschaften bis zum Veräusserungsdatum in die Konzernrechnung einbezogen resp. davon ausgeschlossen.

Aufgrund der unterschiedlichen Tätigkeit und zur Wahrung der Bilanzklarheit wird die durch die M-Gemeinschaft gehaltene Migrosbank nicht konsolidiert. Die Migrosbank veröffentlicht ihre Jahresrechnung im eigenen Geschäftsbericht. Der Konsolidierungskreis ist im Anhang auf den Seiten 144 bis 149 dargestellt.

Konsolidierungsmethode – Vollkonsolidierung Der Einbezug der Gesellschaften erfolgt nach der Methode der Vollkonsolidierung. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der angelsächsischen Methode (Purchase-Methode). Aktiven und Fremdkapital von erworbenen Gesellschaften werden auf den Zeitpunkt des Kontrollwechsels nach Konzern-Grundsätzen neu bewertet; Mehr- und Minderwerte werden den betreffenden Bilanzpositionen zugeordnet und die verbleibende Differenz zwischen dem Kaufpreis sowie dem nach den Rechnungslegungs-Grundsätzen der Gruppe ermittelten Eigenkapital, d.h. dem Goodwill, wird aktiviert und planmässig abgeschrieben. Allfällige Beteiligungen von Dritten an vollkonsolidierten Gesellschaften werden als Minderheiten am Eigenkapital und am Erfolg separat ausgewiesen. – Equity-Methode Es bestehen kleinere Beteiligungen zwischen 20 und 50 Prozent, welche nach der Equity-Methode in die Konzernrechnung einbezogen werden. Die Migrosbank wird nach der Equity-Methode in die Konzernrechnung integriert (siehe auch unter Konsolidierungskreis). Übrige Beteiligungen Alle übrigen Beteiligungen von weniger als 20 Prozent werden zu Anschaffungskosten abzüglich der notwendigen Wertberichtigungen ausgewiesen und in den Finanzanlagen geführt.


M I G R O S - KO N Z E R N

Veränderung des Konsolidierungskreises Im Berichtsjahr ergaben sich folgende Änderungen, die im Konsolidierungskreis berücksichtigt wurden: ZUGÄNGE

Casaclub SRL, IT-Siena Gattinoni SRL, IT-Lecco Schlachtbetrieb St. Gallen AG, Gossau SG Swiss Industries GmbH, DE-Weil am Rhein

KAUF

30.09.2003

EK

ÜBERNAHME

30.06.2003

EK

KAUF

05.05.2003

AUS FUSION

01.09.2003

MIBELLE COSMETICS GMBH, DE-WEIL AM RHEIN UND M I FA D E T E R G E N T S G M B H , D E - W E I L A M R H E I N

KAPITALERHÖHUNGEN

Globe S.à.R.L. Hotel Disentiserhof AG, Disentis Mer et Soleil Provence SA Migrol AG M I T G L E I C H Z E I T I G E R Ä N D E R U N G D E R Migrosbank ÄNDERUNG BETEILIGUNGSANTEIL

Globe Holding ILEM SA Randenburg Immobilien AG Reisburo Van Staalduinen B.V. Scana Lebensmittel AG Shopping Center Brünnen AG

GESELLSCHAFTSFORM

NEU

BISHER

99,9 %

99,85 %

64 %

84 %

70,83 %

70,73 %

80 %

60 %

99,8 %

91 %

97,4 %

92 %

FUSIONEN, NAMENSÄNDERUNGEN UND SITZVERLEGUNGEN

Die Hotelplan Internationale Reiseorganisation AG wurde in Hotelplan AG umbenannt und hat gleichzeitig den Sitz zusammen mit einigen Tochtergesellschaften nach Opfikon verlegt. Zudem wurden Dornbierer Reisen AG, Hinwil, und Liechtenfelser Hof AG, Basel, mit der Hotelplan-Gruppe fusioniert. ABM Au Bon Marché, Bülach, Globus Immobilien AG, Schaffhausen, Herren Globus AG, Spreitenbach, Immobilien AG zum grossen Engel, Schaffhausen, und Interio AG, Spreitenbach, wurden mit Magazine zum Globus fusioniert. Es fand eine Sitzverlegung von Zürich nach Spreitenbach Aargau statt. Convenience House AG, Zürich, Ex Libris GmbH Deutschland sowie die Genossenschaft Freizeit- und Sportzentrum Migros (FSM), Greifensee, befinden sich in Liquidation. Die Sportanlagen werden in Zukunft von der Genossenschaft Migros Zürich betrieben. Fusioniert wurde ferner die GESA Gesellschaft für Sachwerte, Zürich, mit der Migrosbank, Zürich.

107

Gruppeninterne Beziehungen Alle gruppeninternen Transaktionen, Beziehungen und Zwischengewinne, mit Ausnahme der Zwischengewinne auf Warenvorräten, werden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert. Auf die Eliminierung der Zwischengewinne auf Vorräten wird verzichtet, da sie für die Vermögens- und Ertragslage der M-Gemeinschaft nur von untergeordneter Bedeutung sind.

Fremdwährungsumrechnung In den Einzelgesellschaften werden Fremdwährungsaktivitäten zu den entsprechenden Transaktionskursen oder, falls sie durch Termingeschäfte kursgesichert sind, zum Sicherungskurs umgerechnet. In fremder Währung erstellte Jahresrechnungen werden für die Konzernrechnung zum Jahresendkurs in Schweizer Franken umgerechnet. Die aus Wechselkursveränderungen gegenüber dem Vorjahr entstehenden Umrechnungsdifferenzen auf dem Nettovermögen werden mit dem konsolidierten Eigenkapital verrechnet. Für die Umrechnung der Erfolgsrechnungen werden Durchschnittskurse verwendet. Daraus resultierende Kursdifferenzen werden im Eigenkapital erfasst. Bewertungsgrundsätze – Flüssige Mittel Flüssige Mittel beinhalten Kassenbestände, Callgelder und Kontokorrente mit Banken und ähnlichen Instituten. Fremdwährungsbestände sind zum Jahresendkurs umgerechnet. – Wertschriften Die Wertschriften sind zu Kurswerten am Bilanzstichtag bewertet. Sie sind kurzfristig realisierbar. – Forderungen Diese sind um die erkennbaren Verlustpositionen vermindert (Einzelwertberichtigung). – Warenvorräte Die Warenvorräte sind zu Einstandswerten (Beschaffungs- bzw. Herstellkosten) oder zum niedrigeren realisierbaren Nettowert bewertet. Die Herstellkosten setzen sich zusammen aus Rohmaterial, sonstigen direkten Kosten und zurechenbaren Produktionsgemeinkosten. Der Wertansatz für die wichtigsten Vorräte basiert auf der Methode der gleitenden Durchschnitte.


108

M I G R O S - KO N Z E R N

– Sachanlagen Grundstücke sind zum Anschaffungswert eingesetzt und werden nicht abgeschrieben. Die übrigen Anlagen werden zu den Anschaffungs- bzw. Herstellkosten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Abschreibungen (linear) ausgewiesen. Die Nutzungsdauer der wesentlichen Anlagenkategorien:

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung werden nicht aktiviert, sondern direkt der Erfolgsrechnung belastet. Das immaterielle Anlagevermögen wird über dessen wirtschaftliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die wirtschaftliche Nutzungsdauer der wichtigsten Kategorien beträgt:

Gebäude Installationen und technische Anlagen Übriges Sachanlagevermögen

Goodwill Lizenzen, Patente, ähnliche Rechte

40–50 Jahre 12–20 Jahre 3–12 Jahre

Die nach den vorstehenden Grundsätzen ermittelten Bilanzwerte werden periodisch überprüft. Der Buchwert von Vermögensgegenständen darf nicht über dem erzielbaren Wert sein. Der erzielbare Wert eines Vermögensgegenstandes entspricht dem höheren Wert aus dem Nettoveräusserungswert oder Nutzwert. Eine notwendige Reduktion des Buchwertes auf den niedrigeren erzielbaren Betrag wird der Konzernerfolgsrechnung als ausserplanmässige Wertverminderung von Vermögenswerten belastet. Reparaturen und Unterhaltskosten werden laufend dem Konzernergebnis belastet. – Leasing Der Migros-Konzern hält keine wesentlichen Sachanlagen im Rahmen von Finanz-Leasing-Verträgen. Sie werden über die geschätzte Nutzungsdauer abgeschrieben. Bezahlte Mieten unter Operating Leasing-Verträgen werden erfolgswirksam über die Dauer des Vertrags erfasst. – Finanzanlagen Übrige nicht konsolidierte Beteiligungen sind zum Anschaffungswert abzüglich allfällig notwendiger Abschreibungen für nachhaltige Wertverminderungen bilanziert. – Immaterielles Anlagevermögen Das immaterielle Anlagevermögen enthält von Dritten übernommene Lizenzen, Patente und ähnliche Rechte, Leistungen für Software-Entwicklungen sowie Goodwill. Die Zugänge von Lizenzen, Patenten und ähnlichen Rechten sowie Leistungen für Software-Entwicklungen werden zu Anschaffungswerten erfasst. Die aktivierten Werte werden jährlich auf Werthaltigkeit überprüft und über die erwartete Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Der Goodwill aus Kapitalkonsolidierung entspricht der Differenz zwischen dem Erwerbspreis und den «fair values» der akquirierten identifizierbaren Vermögenswerte und Verbindlichkeiten.

5 – 10 J a h r e

5 – 10 J a h r e oder kürzere rechtliche oder wirtschaftliche Nutzung s d a u e r

Entwicklungskosten EDV

5 – 10 J a h r e oder kürzere rechtliche oder wirtschaftliche Nutzung s d a u e r

– Rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, sofern eine gesetzliche Pflicht oder eine Verpflichtung aus bisherigen Ereignissen entstanden ist, die wahrscheinlich zu einem Mittelabfluss führen wird und dieser zuverlässig bewertet werden kann. Die gebildeten Rückstellungen stellen die bestmögliche Einschätzung der endgültigen Verpflichtung dar. Mögliche Verpflichtungen, deren Existenz durch zukünftige Ereignisse noch bestätigt werden muss oder deren Höhe nicht zuverlässig eingeschätzt werden kann, werden den Eventualverbindlichkeiten zugeordnet. – Steuern Alle Ertragssteuern, die sich aufgrund der steuerlichen Gewinne des Geschäftsjahres ergeben, sind der Erfolgsrechnung belastet, unabhängig vom Zeitpunkt der Fälligkeit. Darüber hinaus entstehen aufgrund der zeitlich befristeten Abweichungen zwischen Steuer- und Konzernwerten Rückstellungen für latente Steuern. Die Berechnung der latenten Steuerverbindlichkeiten erfolgt aufgrund eines gesamtschweizerischen Durchschnittssatzes von 21 Prozent wie im Vorjahr. Der auf das Berichtsjahr entfallende Betrag wird in der Erfolgsrechnung berücksichtigt. Latente Steuerguthaben aus steuerlichen Verlustvorträgen werden nicht aktiviert. Wo keine Ausschüttung von Gewinnen vorgesehen ist, sind Quellensteuern und andere Steuern auf mögliche spätere Ausschüttungen von zurückbehaltenen Gewinnen der Konzerngesellschaften nicht berücksichtigt, da diese Gewinne in der Regel reinvestiert werden.

Personalvorsorge In der Schweiz bestehen unabhängige Vorsorgeeinrichtungen zu Gunsten der Mitarbeitenden, welche durch Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge finanziert werden. Der Vorsorgeplan der Migros-Pensions-


M I G R O S - KO N Z E R N

kasse beruht auf dem Leistungsprimat. Die meisten Mitarbeiter der Gruppe sind im Genuss von leistungsorientierten Vorsorgeplänen, im Allgemeinen auf der Basis vom letztbezogenen versicherten Einkommen und der Beschäftigungsdauer. Gemäss der Fachempfehlung Swiss GAAP FER 16 handelt es sich für die Behandlung in der Konzernrechnung um beitragsorientierte Vorsorgepläne, da die Arbeitgeberbeiträge im Voraus festgelegt werden und die Unternehmen weder reglementarisch noch gesetzlich verpflichtet sind, weitergehende Beiträge zu leisten, falls die Vorsorgeeinrichtung nicht über genügende Vermögenswerte verfügt. Die Altersvorsorge ausländischer Gesellschaften ist durch die jeweilige staatliche Institution sichergestellt. Zusätzliche Verpflichtungen aus der ergänzenden Altersvorsorge in Form von AHV-Übergangsrenten (Pensionierung von Mann und Frau mit 62 Jahren) sind in der Jahresrechnung berücksichtigt.

Erfassung von Erträgen, Kosten und Aufwendungen Der ausgewiesene Umsatz entspricht den erfolgten Verkäufen und Lieferungen von Produkten und erbrachten Leistungen an Dritte nach Abzug von Verkaufssteuern und Rabatten. Abgrenzungen für Lieferanten-Boni werden in derselben Periode verbucht wie die zugehörigen Materialaufwendungen. Transaktionen mit nahe stehenden Personen (siehe Ziffer 16)

Die Geschäftstätigkeiten mit nahe stehenden Personen werden zu marktkonformen Konditionen abgewickelt und beinhalten keine aussergewöhnlichen Transaktionen.

Grundsätze des finanziellen Risikomanagements Risikomanagement Der Migros-Konzern ist im Rahmen seiner Geschäftstätigkeit einer Vielzahl von Finanzrisiken ausgesetzt, etwa im Zusammenhang mit Währungs- und Zinsentwicklungen, Änderungen der Finanzierungsstruktur oder Veränderungen der Preise am Aktienmarkt. – Marktrisiko Der Migros-Konzern ist Marktrisiken ausgesetzt, welche vorwiegend die Marktwerte der investierten liquiden Mittel, Wertschriften und Beteiligungen betreffen. Diese Risiken werden laufend überwacht. In Übereinstimmung mit der internen Risikopolitik werden deri-

109

vative Instrumente eingesetzt, um einzelne Risiken zu bewirtschaften und abzusichern. Der Migros-Konzern geht keine Finanztransaktionen ein, welche zum Zeitpunkt des Abschlusses der Transaktion ein nicht abschätzbares Risiko enthalten. – Fremdwährungsrisiken Als Detailhandelskonzern mit vorwiegender Verkaufsaktivität in der Schweiz erfolgt der Einkauf der Handelswaren auch zu einem bedeutenden Ausmass im Ausland und in Fremdwährung. Zudem bestehen Aktivitäten im Ausland wie z.B. Office World und Hotelplan. Wechselkursschwankungen können deshalb erheblichen Einfluss auf die Erfolgsrechnung haben, vor allem in Form von Transaktionsrisiken und in begrenztem Ausmass von Umrechnungsrisiken. Die Währungsrisiken werden laufend überwacht und, wenn angebracht, werden Transaktionen mit dem Ziel der Werterhaltung der Vermögenswerte durchgeführt. Als Absicherungsinstrumente kommen vor allem Devisentermingeschäfte zur Anwendung, um gewisse in Fremdwährung erwartete Ausgaben abzusichern. – Zinsrisiken Der Migros-Konzern ist aufgrund der Volatilität der Marktzinssätze einem Zinsrisiko ausgesetzt. Sichtguthaben, Geldmarkt- und Obligationenanlagen unterliegen einem Zinsrisiko, welches materielle Auswirkungen auf die Vermögens- und Ertragslage des Konzerns haben kann. Ebenso bestehen Zinsrisiken auf der Finanzierungsseite, die sich aus variabel verzinslichen Rollover-Krediten von nationalen und internationalen Banken, festverzinslichen Kapitalmarktaufnahmen sowie aus variabel verzinslichen Mitarbeiteranlagen zusammensetzen. Falls notwendig werden die daraus resultierenden Zinssatzrisiken mit Finanzinstrumenten wie Interest Rate Swaps und Forward Rate Agreements abgesichert. – Aktienrisiko Migros kauft in beschränktem Umfang Aktien zur Anlage der liquiden Mittel. Dabei wird auf eine angemessene Diversifikation der Aktienanlagen nach Märkten, Titeln und Branchen geachtet. Risiken des Wertverlustes werden durch Analysen vor dem Kauf, durch Konzentration des Portfolios auf erstklassige Wertschriften sowie durch laufende Überwachung der Performance und Risiken der Investitionen reduziert. – Commodities Migros ist einem Preisrisiko ausgesetzt in Bezug auf voraussichtliche Käufe von Commodities, die als Roh-


110

M I G R O S - KO N Z E R N

materialien im Konzerngeschäft eingesetzt werden. Zur Bewirtschaftung der Preisfluktuationen auf diesen geplanten Käufen tätigt der Migros-Konzern Warentermingeschäfte. – Gegenparteirisiken Die Gegenparteirisiken umfassen das Bonitätsrisiko bei marktgängigen Wertschriften, das Ausfallrisiko bei derivativen Finanzinstrumenten und das Kreditrisiko auf Kontokorrentbeständen und Festgeldern. Das Bonitätsrisiko wird reduziert, indem grundsätzlich Obligationen von Schuldnern gekauft werden, die mindestens ein A-Rating oder ein entsprechendes Rating einer schweizerischen Grossbank aufweisen. In Einzelfällen werden auch Obligationen von Schuldnern mit einem tieferen Rating gekauft, allerdings erst nach eingehender Analyse und positiver Beurteilung allfälliger Risiken. Zur Vermeidung von Klumpenrisiken ist das Obligationenportfolio breit diversifiziert. Das Ausfallrisiko wird vermindert, indem als Gegenparteien nur sehr gute Banken und Finanzinstitute gewählt werden. Die Kreditrisiken werden mittels Limitensystem streng überwacht und begrenzt. Die pro Gegenpartei ausgesetzten Limiten basieren auf einem internen Rating, welches auf der Basis eines offiziellen Ratings, eines Grossbankenratings oder aufgrund eigener Analyse vergeben wird. – Liquiditätsrisiken Die Gesellschaften des Migros-Konzerns sind für die Bewirtschaftung der liquiden Mittel grundsätzlich selbst verantwortlich. Die Anlage von nicht betriebsnotwendigen liquiden Mitteln wie die Beschaffung von Darlehen zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen wie auch zur Finanzierung von Investitionen können zentral beim Migros-Genossenschafts-Bund erfolgen, der die Funktion einer internen Bank einnimmt. Diese Funktion erlaubt es dem Migros-GenossenschaftsBund, den Liquiditätsfluss innerhalb des Konzerns mehrheitlich zu kontrollieren. Für die jederzeitige Erfüllung der daraus entstehenden Liquiditätsanforderungen werden vom MigrosGenossenschafts-Bund ausreichende Barreserven und leicht realisierbare Wertschriften gehalten. Darüber hinaus erlaubt die Kreditwürdigkeit des Konzerns die günstige Beschaffung von liquiden Mitteln für Finanzierungstätigkeiten auf dem nationalen und internationalen Kapitalmarkt.

Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente werden zur Optimierung und Absicherung der Warenflüsse und der Finanzpositionen im Rahmen des Asset- und Liability-Managements des Konzerns eingesetzt. Die Übersicht auf Seite 124 zeigt die angewendeten derivativen Finanzinstrumente mit den zugrunde liegenden Kontraktwerten und den positiven oder negativen Brutto-Wiederbeschaffungswerten. Die dargestellten Wiederbeschaffungswerte stellen die Marktwerte zum Bilanzstichtag dar. Die mittel- bis langfristigen Bankkredite sind in der Regel variabel verzinslich. Wo sinnvoll, wird deren Verzinsung mittels Swaps über die Restlaufzeit fixiert. Ebenfalls werden geplante zukünftige Mittelaufnahmen am Kapitalmarkt mit Swaps teilweise oder ganz gegen einen potenziellen Zinsanstieg abgesichert. Risikomanagement spezifischer Einzelunternehmen – Migrosbank Im Bereich des Bankgeschäfts kommt dem Risikomanagement eine überragende Rolle für den Unternehmenserfolg zu. Deshalb wird die Wahrnehmung, Bewirtschaftung und Steuerung der Risiken in der Migrosbank als zentrale Kernkompetenz betrachtet und gesamtheitlich vorgenommen. Die Überwachung der primären Risikokategorien (Kreditrisiko, Finanzmarktrisiko, operationelles Risiko inkl. IT-Sicherheit, rechtliches Risiko und Compliance) erfolgt auf Geschäftsleitungsebene, dem Risk Council. – Hotelplan Das Geschäft eines Reiseveranstalters ist von kleinen Margen geprägt. Dem stehen hohe Auslastungsrisiken (Betten, Flüge) und zusätzlich Währungs- und Preisrisiken gegenüber. Hier hat das Risikomanagement in zweifacher Hinsicht eine zentrale Bedeutung: einerseits um die Kalkulation zu sichern und andererseits um mit kalkulierter Risikobereitschaft Zusatzgewinne zu erzielen. Mit der Einführung eines Business Warehouses kann nun im Flug- und Landrisiko eine verbesserte Risikobewirtschaftung erfolgen. Das Business Warehouse lässt als einheitliches Führungsinstrument für die Hotelplan-Gruppe Daten von unterschiedlichen Systemen tagfertig darstellen. Eine weitere Optimierung und entsprechende Anpassungen der Prozessorganisation sind vorgesehen.


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– Migrol Bei Migrol kommen vor allem die Preis- und Währungsrisiken des Ölgeschäftes zum Tragen. Diese Risiken werden zum Teil über Währungs- und Warentermingeschäfte abgesichert. Wo Absicherungsinstrumente fehlen, werden durchschnittliche Erfahrungswerte in die Kalkulation einbezogen.

Versicherungsmanagement Generell wird aufgrund von vorliegenden Risikosituationen, des möglichen Schadenpotenzials mit den Kriterien Eintretenswahrscheinlichkeit und Schadenausmass entschieden, ob ein Risiko selbstfinanziert, d.h. über die «Eigenversicherung», getragen werden sollte oder ob dieses mit einer geeigneten Versicherung zu überwälzen ist. – Sach-/Betriebsunterbrechungsversicherung Für die Sachrisiken (Feuer, Elementar, Einbruchdiebstahl, Wasser, EDV) betreibt der MGB eine «Eigenversicherung», d.h. häufige Risiken bis zu einer gewissen

111

Summe werden selber getragen. Gross- und Katastrophenrisiken sind über eine Konzern-Police abgedeckt. – Haftpflichtversicherung Für alle zum Migros-Konzern gehörenden Betriebe besteht für Betriebshaftpflicht- und Produktehaftpflichtrisiken Versicherungsschutz über einen Basis- und einen Exzedenten-Vertrag. – Transportversicherung Die Importe und Exporte von Food- und Non-FoodProdukten werden über eine «Eigen-Versicherungs-Lösung» abgedeckt. Grossschäden sind über eine «Rückversicherung» abgesichert. – Motorfahrzeugversicherung Für die obligatorische Haftpflicht-Versicherung und die Kasko-Risiken besteht eine Konzern-Flotten-Versicherung. – Übrige Risiken Für Spezialrisiken wie Neu-/Umbauten, Maschinen, Ausstellungen etc. bestehen je nach Risikosituation und Versicherungswürdigkeit separate Policen.


112

M I G R O S - KO N Z E R N

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

1

   

  

  

FORDERUNGEN

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Übrige kurzfristige Forderungen Tot a l – – – – – – –

4

   

WERTSCHRIFTEN

Obligationen Aktien Tot a l – – – – – – – – – – – – –

3

2002 MIO CHF

FLÜSSIGE MITTEL

Kassa / Post / Bankbestände Festgelder (mit Restlaufzeit unter 12 Monaten) T O TA L – –

2

2003 MIO CHF

  

  

VO R R Ä T E

Rohmaterial, Hilfs- und Betriebsstoffe Produkte in Arbeit Handelsware Pflichtlager Tot a l

      

      

> Im Berichtsjahr wurden Festgelder zur Zahlung fällig, was entsprechend zur Zunahme bei den Bankbeständen führt. — — > Die Wertschriften des Umlaufvermögens dienen ebenfalls der Liquiditätssicherung. Die Bewertung erfolgt zu Marktwerten am Bilanzstichtag. Die Zielsetzung der Wertschriftenanlagen besteht darin, eine positive Rendite auf dem eingesetzten Kapital zu erwirtschaften, welche langfristig über den Refinanzierungskosten der M-Gemeinschaft liegt. Die Erhöhung bei den Obligationen ist zu 3/4 durch CHF-Obligationen Inland und 1/4 durch Fremdwährungs-Obligationen Ausland begründet. Die Reduktion bei den Aktien ist je zur Hälfte auf CH-Titel und Aktien Ausland zurückzuführen. — > Die übrigen Forderungen enthalten unter anderem Verrechnungssteuer-Guthaben, Vorauszahlungen für Dienstleistungen, Abrechnungskonten aus dem Liegenschaften- und Personalbereich sowie Guthaben aus dem Kontokorrentverkehr mit Stiftungen. Im Berichtsjahr wurden weitere kurzfristige Festgeldanlagen in Höhe von CHF 83 Mio. bei verschiedenen Kantonen und Städten vorgenommen. — > Die konsequent weiter gehende Zentralisierung der Warenwirtschaft sowie der Abschluss der ABM-Transformation ergeben den Abbau der Lagerbestände für Handelsware. —


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5

2002 MIO CHF

AKTIVE RECHNUNGSABGRENZUNG

Zinsen Vorausbezahlte Aufwendungen Übrige Abgrenzungen Tot a l

6

2003 MIO CHF

   

SACHANLAGEN

WERTE IN MIO CHF

GRUNDSTÜCKE U. BAUTEN

TECHN. ANLAGEN U. MASCHINEN

   

ÜBRIGES SACHANL.VERMÖGEN

ANLAGEN IM BAU

TOTAL SACHANLAGEVERMÖGEN

2003

2002

A N S C H A F F U N G S W E RT E

Stand .. Zugänge Abgänge Umgliederungen Währungsdifferenzen Veränderung Konsolidierungskreis St a nd .. › davon Finanzleasing –

   –    –  

   –    –   

   –  –   –   

  –  –   – 

    –    –   

    –  – –    

Stand .. Laufendes Jahr Abgänge Umgliederungen Währungsdifferenzen Veränderung Konsolidierungskreis St a nd ..

   –  –  –  

   –    –  

   –  –   –  

 – – – – – –

   –    –  

   –  – –   

BILANZWERT NET TO .. › davon Finanzleasing – –

 

 

 



  

  

a bs c h r eibu n g en

2003

br a n d v er s ic h er u n g s w er t e Mobilien Immobilien – – – f ina n z l ea s in g

   

2002

   

In der Berichtsperiode sind nach Konzernvorschriften behandelte Sachanlagen aus Finanzierungs-Leasing mit einem bilanzierten Nettowert von CHF 4 Mio. enthalten. Die betreffenden Verbindlichkeiten sind mit CHF 3 Mio. unter Position 12 Finanzverbindlichkeiten – Banken und andere Kreditinstitute – erfasst.

113


114

7

M I G R O S - KO N Z E R N

2003

2002

MIO CHF

MIO CHF

FINANZANLAGEN

Langfristige Bankguthaben Übrige langfristige Forderungen Nach Equity-Methode bewertete Beteiligungen Übrige nicht konsolidierte Beteiligungen T O TA L

      

      

> Die langfristigen Bankguthaben beinhalten ordentliche und nachrangige Darlehen von CHF 250 Mio. (Vorjahr CHF 560 Mio.) an die Migrosbank. Die Gewährung der nachrangigen Darlehen an die Migrosbank steht im Zusammenhang mit den Eigenkapitalvorschriften laut Bankengesetz. Die Beteiligung des MGB an der Migrosbank erhöhte sich im Berichtsjahr durch eine ordentliche Kapitalerhöhung um CHF 160 Mio. Im gleichen Umfang konnten die nachrangigen Darlehen reduziert werden. Die übrigen langfristigen Forderungen enthalten Darlehen an Migros nahe stehende Stiftungen im Umfang von CHF 23 Mio. (Vorjahr CHF 17 Mio.). Die Abnahme ist auf Darlehen bei Kantonalbanken in Höhe von CHF 45 Mio. zurückzuführen, die aufgrund der Fälligkeiten in 2004 ins Umlaufvermögen umzugliedern sind. Equity-Beteiligungen: Die Position enthält im Wesentlichen die Beteiligung an der Migrosbank. Im Berichtsjahr ist neu die Beteiligung der Micarna AG von 42,2 % an den Schlachtbetrieben St. Gallen in Höhe von CHF 3.8 Mio. dazugekommen. In den Übrigen Beteiligungen besteht der grösste Teil an der Versicherungsgesellschaft Generali (Schweiz) Holding AG. Die Generali-Aktien stammen aus dem Verkauf der Secura und sind bis 2006 gesperrt.


M I G R O S - KO N Z E R N

8

I M M AT E R I E L L E A N L A G E N

WERTE IN MIO CHF

ENTWICKLIZENZEN, LUNGSKOSTEN P AT E N T E , ( E D V ) VERLAGSRECHTE

GOODWILL

ORGANIS AT I O N S KOSTEN

115

TOTAL I M M AT E R I E L L E A N L A G E N

2003

2 0 02

A N S C H A F F U N G S W E RT E

S TAND .. Zugänge Abgänge Umgliederungen Währungsdifferenzen Veränderung Konsolidierungskreis St a nd .. –

  ‒  ‒ ‒ 

  ‒ ‒ ‒ ‒ 

  ‒ ‒  ‒ 

  ‒ ‒ ‒ ‒ 

  ‒ ‒  ‒ 

  ‒  ‒  

  ‒ ‒ ‒ ‒ 

  ‒ ‒ ‒ ‒ 

  ‒ ‒ ‒ ‒ 

  ‒ ‒ ‒ ‒ 

  ‒ ‒ ‒ ‒ 

  ‒  ‒  











a bs c h r eibu n g en Stand .. Laufendes Jahr Abgänge Umgliederungen Währungsdifferenzen Veränderung Konsolidierungskreis St a nd .. BILANZWERT

NET TO

..

Entwicklungskosten (EDV): In Ausnahmefällen sind die selbst entwickelten EDV-Lösungen wie auch die zugekaufte Software aktiviert und werden in 3 bis 5 Jahren amortisiert. Wesentliche Entwicklungskosten sind insbesondere SAP-Softwarelizenzen sowie die Entwicklungskosten für ein Kassensystem. Goodwill aus Kapitalkonsolidierung: Der Zugang beim Goodwill ist insbesondere durch weiteren sukzessiven Erwerb von Minderheitsanteilen bei der Beteiligung an der Scana AG erklärt.

9

2003

2002

MIO CHF

MIO CHF

BANKVERBINDLICHKEITEN

Tot a l – – – 10 S O N S T I G E V E R B I N D L I C H K E I T E N Lieferungen und Leistungen Personal- und M-Partizipationskonten Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Tot a l





> Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der Umgliederung einer in 2004 fälligen Obligationen-Anleihe. Die Position enthält im Weiteren Geldaufnahmen in Schweizerfranken und Fremdwährungen.

     

     

> Die Personalkonten werden zu üblichen Kontokorrentsätzen verzinst, während für die Partizipationskonten ein Vorzugszins zur Anwendung kommt. Die Übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten unter anderem Vorauszahlungen von Kunden, zu erwartende Garantieleistungen und offene Mehrwertsteuer-Abgaben. —


116

11

M I G R O S - KO N Z E R N

2002 MIO CHF

PA S S I V E R E C H N U N G S A B G R E N Z U N G

Kursgelder der Klubschulen Mieten Zinsen Übrige Abgrenzungen Tot a l – –

12

2003 MIO CHF

    

    

FINANZVERBINDLICHKEITEN

Obligationen-Anleihen HERAUSGEBENDES UNTERNEHMEN FÄLLIGKEIT

LAUFZEIT

Z I N S S AT Z

MGB

16.0 6 . 2 0 0 4

1997–2004

3,25

MGB

03. 0 2 . 2 0 0 5

1998–2005

3,25

MGB

31. 1 0 . 2 0 0 5

1995–2005

4,625

MGB

25. 0 4 . 2 0 0 8

2001–2008

3,75

Total Obligationen-Anleihen Grundpfandgesicherte Verbindlichkeiten Personal-Anlagekonten Banken und andere Kreditinstitute Übrige Festgelder und Darlehen Tot a l – –

13

> Bei den Übrigen Abgrenzungen sind im Wesentlichen Abgrenzungen für Ferien- und Überzeitguthaben von Mitarbeitenden, für kulturelle Aktionen sowie für sonstige betriebliche Aufwendungen enthalten. — — > Die Personal-Anlagekonten geniessen einen Vorzugszins und sind für die Mitarbeitenden der M-Gemeinschaft eine beliebte Anlagemöglichkeit. Die zur Verfügung gestellten Gelder unterstehen einer 6-monatigen Kündigungsfrist für Bezüge über CHF 25000.–. Die Position Banken und andere Kreditinstitute enthält Aufnahmen in Schweizerfranken und in Euro. —

           

             

ZWECKPARAGRAPH

 ‒ ‒ ‒ 

RÜCKSTELLUNGEN

WERTE IN MIO CHF

BUCHWERT P ER .. Bildung Verwendung Auflösung B u c h w e r t pe r   .   .    

L AT E N T E STEUERN

STEUERN

M-AHVE R S AT Z R E N T E

ÜBRIGE PERSONALVORSORGE

  ‒ ‒ 

  ‒  ‒  

  ‒ ‒ 

  ‒ ‒ 

ÜBRIGE LANGFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN

  ‒  ‒ 

TOTAL

   –  –   

Die Rückstellungen für Steuern umfassen noch nicht definitiv veranlagte Ertrags- und Vermögenssteuern früherer Jahre und des Berichtsjahres sowie hängige Mehrwertsteuer-Verfahren. Die Rückstellung für Latente Steuern wird aus dem Unterschied der Eigenkapitalien gemäss Handelsbilanzen und den Werten der Konzernbilanz ermittelt. Im Berichtsjahr sind die Latenten Steuern mit dem unveränderten durchschnittlichen KonzernSteuersatz von 21 Prozent berechnet. Die Position Übrige langfristige Rückstellungen beinhaltet wesentliche Rückstellungen für ausstehende Kundenverpflichtungen aus dem Cumulus-Programm, Schadenrisiken und Haftungsansprüche.


M I G R O S - KO N Z E R N

14 M I N D E R H E I T S A N T E I L E T O TA L – – 15 E I G E N K A P I T A L WERTE IN MIO. CHF

2002 MIO CHF

GENOSSENSCHAFTSKAPITAL∗

E I G E N K A P I TA L  .  .     Gewinnverwendung  Umrechnungsdifferenz ‒ Konzerngewinn  E i g e n k a pi t a l   .   .     – – 16 N A H E S T E H E N D E P E R S O N E N

WERTE IN MIO CHF

2003 MIO CHF

GEWINNRESERVEN

   2

 

MIGROSBANK UND PERSONALSTIFTUNGEN MIT VORSORGEKOMMERZ. ZWECK STIFTUNGEN

KONZERNGEWINN

TOTAL

 ‒  ‒

  

372

2 372



 

STIFTUNGEN UND GESELLSCHAFTEN IM RAHMEN D. KULTUR-%

2003

TOTAL

2002

BILANZ

Flüssige Mittel Wertschriften Forderungen Verkäufe von Sachanlagen Finanzanlagen (davon nachrangige Darlehen) Bankverbindlichkeiten (kfr.) Sonstige Verbindlichkeiten (kfr.) Finanzverbindlichkeiten –

   ‒  ⁽  ⁾   

‒ ‒  ‒

‒ ‒  ‒  ‒  ‒

     ⁽  ⁾   

 ⁽  ⁾   

‒  

  

 ‒ 

  

  

  

 

 

‒ ‒

 

 

5

   11

ERFOLGSRECHNUNG

Nettoerlöse aus Lief. u. Leist. Andere betriebliche Erträge Andere betriebl. Aufwendungen – FINANZERGEBNIS

Zinsertrag Zinsaufwand

117

> ∗ Das Genossenschaftskapital setzt sich aus Anteilscheinen von CHF 10.– pro Genossenschafter zusammen und verändert sich anhand der Mitgliederzahl. — — — — — — > In der Konzernrechnung sind nebenstehende Forderungen und Verbindlichkeiten sowie aus Transaktionen resultierende Aufwendungen und Erträge enthalten. Unter Einhaltung der Swiss GAAP FER 15 werden sämtliche Transaktionen mit nahe stehenden Personen, welche in den Positionen der Bilanz und Erfolgsrechnung enthalten sind, ausgewiesen. Die Transaktionen erfolgen zu marktkonformen Bedingungen. Verkäufe von Sachanlagen an Personalvorsorgestiftungen: Verkauf der Büro- und Gewerbeliegenschaft Globus an der Industriestrasse 171 in Spreitenbach an die MigrosPensionskasse und Verkauf der Büro- und Gewerbeliegenschaft Globus am Fronwagplatz 22 in Schaffhausen an die Pensionskasse Globus. —


118

M I G R O S - KO N Z E R N

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNERFOLGSRECHNUNG

2003

2002

MIO CHF

MIO CHF

17

N E T T O E R L Ö S E AU S L I E F E RU N G E N U N D LEISTUNGEN NACH BEREICHEN

Genossenschaften Globus Industrie Dienstleistungen MGB T O TA L – –

         

           ⁄

17

N E T T O E R L Ö S E AU S L I E F E RU N G E N U N D LEISTUNGEN NACH SEGMENTEN

Detailhandel Grosshandel Gastro Freizeit Bildung Reisen Brenn- und Treibstoffe Liegenschaftenerträge / Übrige T O TA L

             

              ⁄

 ⁄ 2 0 0 2 : An gepa s s ter Vorj ahreswer t auf g r und neuer Umsatzdefinit ionen Mig ros-Konzer n u nd Hote l pl a n -Gr upp e.

> Im Berichtsjahr erzielte Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen mit Dritten gruppiert nach Konzernbereichen. Wesentliche Umsatzanteile im Bereich Dienstleistungen erzielen die Gesellschaften Hotelplan und Migrol. — — — > Für eine höhere Transparenz bezüglich Umsatzerzielung erfolgt neu der Ausweis der Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen nach Geschäftssegmenten. Mit dieser Zusatzinformation erfolgt eine gezielte Information zu den einzelnen Geschäftstätigkeiten des Konzerns. Die Inhalte der einzelnen Segmente sind wie folgt definiert: – Detailhandel: Erlöse aus Verkaufsstellen Migros, Globus, Ex Libris und Tankstellenshops – Grosshandel: Erlöse aus Warenverkauf (Konsumgüter), welcher nicht über das eigene Verkaufsstellennetz abgewickelt wird – Gastro: Erlöse aus Restaurantund Hotel-Betrieben – Freizeit: Erlöse aus Fitness-, Wellness- und Golfparks – Bildung: Erlöse aus Klubschulen und kulturellen Veranstaltungen – Reisen: Erlöse aus Ferien- und Reisegeschäften – Brenn- und Treibstoffe: Erlöse aus dem Brenn- und Treibstoffgeschäft – Liegenschaftenerträge/ Übrige: Erlöse aus Immobilienvermietung, sowie wesentliche Erlöse aus Druckereigewerbe und Transportdienstleistungen —


M I G R O S - KO N Z E R N

2003

2002

MIO CHF

MIO CHF

17

N E T T O E R L Ö S E AU S L I E F E RU N G E N U N D LEISTUNGEN NACH GEO-MÄRKTEN

Inland Ausland Export T O TA L – – – – – –

18

      

        ⁄

ANDERE BETRIEBLICHE ERTRÄGE

Werbebeiträge Aktionsbeiträge Sonstige betriebliche Erträge Aktivierte Eigenleistungen T O TA L

    

      ⁄

 ⁄ 2 0 0 2 : An gepa s s ter Vorj ahreswer t auf g r und neuer Umsatzdefinit ionen Mig ros-Konzer n u nd Hote l pl a n -Gr upp e.

119

> Die Nettoerlöse sind nach folgenden Kriterien in GeoMärkte aufgeteilt: - Inland Umsatzerzielung in der Schweiz - Ausland Umsatzerzielung der Tochtergesellschaften im Ausland - Export Umsatzerzielung mit Exportgeschäften von der Schweiz ins Ausland — — — > In den übrigen Betriebserträgen sind u.a. Erträge aus Franchiseverträgen, aus Versicherungsleistungen wie auch Einnahmen von Personalrestaurants enthalten. —


120

19

M I G R O S - KO N Z E R N

2002 MIO CHF

P E R S O N A L A U F WA N D

Löhne und Gehälter Altersvorsorge Übrige Sozialleistungen Übriger Personalaufwand Tot a l – – – – – – – – – – – – – – –

20

2003 MIO CHF

      

      

A N D E R E B E T R I E B L I C H E AU F W E N D U N G E N

Mieten Anlagenunterhalt Energie und Verbrauchsmaterial Verwaltung Werbung Übriger Betriebsaufwand T O TA L

       

       

> Die Zunahme der Löhne und Gehälter ist auf die Lohnanpassungen der einzelnen Migros-Unternehmen von 1,25% bis zu 1,75% zurückzuführen, die individuell und leistungsbezogen erfolgten. Anpassungen der Mindestlöhne führen gleichfalls zur Steigerung des Personalaufwandes. Bei der Altersvorsorge/Sozialversicherung wurden weitere Rückstellungen für die freiwilligen AHV-Ersatzrenten für alle Mitarbeitenden geäufnet sowie die Beitragssätze der Pensionskasse für Arbeitgeber um 1 % erhöht. Die weitere Einführung neuer Informatiksysteme bedarf einer entsprechenden Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden. Diese Ausgabeposition nimmt einen wesentlichen Anteil im Übrigen Personalaufwand ein. — — > Die Zunahme im Anlagenunterhalt steht im Zusammenhang mit der weiterführenden Einführung der zentralen Warenwirtschaftssysteme und dem damit notwendigen Ausbau der Informatiksysteme. Nicht aktivierungspflichtige Softwarelizenzen und Hardware verursachen im Wesentlichen diese Kostensteigerung. Der Übrige Betriebsaufwand nimmt markant ab, was auf höhere Eigenleistungen für Logistik und Beratung und zu gleichen Teilen auf weniger beanspruchte Dienstleistungen von Dritten zurückzuführen ist. —


M I G R O S - KO N Z E R N

21

     

     ‒ 

  

  

   –

   

ÜBRIGES ERGEBNIS

Gewinn aus Verkäufen von Anlagevermögen Übrige ausserordentliche Erträge Ü br i g e r E r t r a g – Verluste aus Verkäufen von Anlagevermögen Übriger ausserordentlicher Aufwand Ü br i g e r A u f wa n d T O TA L – –

23

2002 MIO CHF

FINANZERGEBNIS

Erträge aus flüssigen Mitteln und Wertschriften Erträge aus Equity-Beteiligungen Übrige Beteiligungserträge Fina nz er t r a g F I N A N Z AU F WA N D T O TA L – – – –

22

2003 MIO CHF

STEUERN

Laufende Ertragssteuern/Kapitalsteuern Latente Steuern T O TA L – – – –

  

  

24 A U F W E N D U N G E N F Ü R K U LT U R E L L E , SOZIALE UND WIRTSCHAFTSPOLITISCHE ZWECKE Kultur Bildung Soziales Freizeit und Sport Wirtschaftspolitik Verwaltung/Rückstellungen Tot a l

      

      

121

> Aufgrund von Wertgewinnen und höheren Dividendenerträgen auf Aktienanlagen steigt der Finanzertrag. Die Erträge aus Equity-Beteiligungen sind durch das Ergebnis der Migrosbank beeinflusst. Im Finanzaufwand sind im Gegensatz zum letzten Jahr keine Abschreibungen auf nicht konsolidierten Beteiligungen mehr enthalten. — — > Im Übrigen ausserordentlichen Aufwand sind Sonderkosten Globus im Zusammenhang mit der forcierten Schliessung der ABM-Geschäftsstellen und dem Ausstieg der Office World Deutschland enthalten. — — — — > Die Zunahme beim Aufwand für latente Steuern ist eine Folge der verbesserten Ertragslage der einzelnen Konzerngesellschaften und der zeitlichen Differenz der Steuerbemessung zum konzernrelevanten Ergebnis. — — — > Diese Aufwendungen sind im betrieblichen Aufwand enthalten. —


122

M I G R O S - KO N Z E R N

ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNGELDFLUSSRECHNUNG

2003

2002

MIO CHF

MIO CHF

25

VERÄNDERUNG DES BETRIEBLICHEN N E T T O U M L AU F V E R M Ö G E N S

Forderungen aus Lieferungen/Leistungen Sonstige Forderungen Warenvorräte Aktive Rechnungsabgrenzung Verbindlichkeiten aus Lieferungen/Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung T O TA L

‒  ‒     ‒ ‒  ‒ 

    – – – 

> Geschäftstätigkeit: Trotz Ergebnisverbesserung nimmt der Cashflow aus Geschäftstätigkeit im Vergleich zum Vorjahr um rund CHF 98 Mio. ab. Der Rückgang ist insbesondere durch das nicht cash-wirksame EquityErgebnis Migrosbank sowie durch den Anstieg der Positionen des Nettoumlaufvermögens begründet. — > Investitionstätigkeit: Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Anlagen sind in den jeweiligen Kategorien der Anlagespiegel ausgewiesen. Zusätzlich sind im Berichtsjahr Investitionen in Beteiligungen an assoziierten Unternehmen – insbesondere bei der Migrosbank mit einer Beteiligungserhöhung von CHF 160 Mio. – erfolgt. — > Finanzierungstätigkeit: Ein gezieltes LiquiditätsManagement sowie die erwähnte Umwandlung von Bankdarlehen in Beteiligungsanteile Migrosbank ergibt die Abnahme bei den Finanzanlagen. —


M I G R O S - KO N Z E R N

123

SONSTIGE ANGABEN

2003

2002

MIO CHF

MIO CHF

E V E N T U A LV E R P F L I C H T U N G E N

Bürgschaften, Garantieverpflichtungen, Pfandbestellungen zu Gunsten Dritter › davon mit nahe stehenden Personen – –

 

 

   

    

VERPFÄNDUNGEN, ZESSIONEN, E I G E N T U M S V O R B E H A LT E

Buchwert der verpfändeten/abgetretenen Aktiven › davon mit nahe stehenden Personen Beanspruchung › davon mit nahe stehenden Personen – – WEITERE NICHT ZU BILANZIERENDE VERPFLICHTUNGEN

Langfristig eingegangene Mietverträge › davon mit nahe stehenden Personen Baurechtsverträge › davon mit nahe stehenden Personen Langfristige Abnahmeverpflichtungen

      

      

— — — — — — — — > Die Angaben im Vorjahr waren unvollständig und mussten angepasst werden. — — — — — > Bei den langfristigen Mietund Baurechtsverträgen handelt es sich grösstenteils um eingegangene Verpflichtungen zur langfristigen Sicherung von Standorten für Verkaufsstellen der Genossenschaften. —


124

M I G R O S - KO N Z E R N

D E R I VAT I V E F I N A N Z I N S T R U M E N T E WERTE IN MIO CHF

WIEDERBESCHAFFUNGSWERTE POSITIV N E G AT I V

2 0 03

› Zinsinstrumente Swaps, Caps (FRA) › Übrige derivative Instrumente Terminkontrakte, Stillhalteroptionen › Devisen – – – – – – – – – – – – – – – –

2 0 02

2003

KONTRAKTVOLUMEN

2 0 02

2 0 03

2002





 

 

 

 

 

 

  

  

L E A S I N G V E R P F L I C H T U N G E N AU S O P E R AT I V E N L E A S I N G G E S C H Ä F T E N FÄLLIGKEIT

Mio. CHF

2 0 04

2 0 05





NACH

2 0 06

TOTAL KONZERN





> Die variabel verzinslichen Bankkredite werden teilweise mittels Zinssatzswaps in fix verzinsliche Verbindlichkeiten umgewandelt. Mit FRA (Forward Rate Agreements) werden variable Zinsverpflichtungen vorzeitig fixiert. Mit Zinssatzswaps werden auch geplante zukünftige Mittelaufnahmen am Kapitalmarkt teilweise gegen einen potenziellen Zinsanstieg abgesichert. Devisentermingeschäfte dienen der Absicherung der Währungsrisiken des Wareneinkaufs, Warenterminkontrakte der Absicherung der Preisschwankungen beim Einkauf von Kaffee und Heizöl. Mit dem Verkauf von Swaptions (Optionen auf Zinssatzswaps) und Caps (Optionen auf Zinsobergrenzen) werden im generell sinkenden Zinsumfeld zusätzliche Erträge zur Reduktion der Zinskosten erwirtschaftet. Sillhalteroptionen sind zu 100 % unterlegt und dienen der Ertragsoptimierung der unterliegenden Aktienpositionen. — > In den ausgewiesenen Verpflichtungen sind Leasingverträge aus der Hotelplan-Gruppe für zwei Flugzeuge des Typs Boeing B 757-200 ER und für ein Flugzeug des Typs Boeing B 767300 ER enthalten. Diese Leasingverträge sind auf eine Dauer von 10 Jahren bzw. 3 Jahren abgeschlossen. Die jährlichen Kosten aus den Verbindlichkeiten von Operativen Leasinggeschäften sind der Erfolgsrechnung, Position Mieten, angelastet. Im Jahre 2003 betragen sie CHF 23 Mio. (Vorjahr CHF 18 Mio.). —


M I G R O S - KO N Z E R N

2003

2002

MIO CHF

MIO CHF

ARBEITGEBERBEITRAGSRESERVE

Bestand per Bilanzstichtag ..





– – – – FREMDWÄHRUNGEN

2003

2002

Wesentliche Wechselkurse BILANZ

1 USD 1 GBP 1 EUR

US-D OLLAR Britisches Pfund Euro

, , ,

, , ,

EURO

,

,

ERFOLGSRECHNUNG

1 EUR

125

> In Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 16 ist diese Arbeitgeberbeitragsreserve nicht aktiviert. — — — — > Für die Umrechnung der Erfolgsrechnungen wurden Durchschnittskurse verwendet. —


126

M I G R O S - KO N Z E R N

BERICHT DES KONZERNPRÜFERS

Bericht des Konzernprüfers an die Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes Zürich Als Konzernprüfer haben wir die konsolidierte Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung und Anhang, Seiten 102 bis 125 sowie der im Anhang publizierte Konsolidierungskreis) der Migros-Gemeinschaft für das am 31. Dezember 2003 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Die Jahresrechnungen der regionalen Genossenschaften sowie des grössten Teils der übrigen Gesellschaften wurden durch die MITREVA Treuhand und Revision AG geprüft. Für die konsolidierte Jahresrechnung ist die Verwaltung verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, die Jahresrechnung zu prüfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des schweizerischen Berufsstandes, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der konsolidierten Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der konsolidierten Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der konsolidierten Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet. Gemäss unserer Beurteilung vermittelt die konsolidierte Jahresrechnung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (Swiss GAAP FER) und entspricht dem schweizerischen Gesetz. Wir empfehlen, die vorliegende konsolidierte Jahresrechnung zu genehmigen.

Zürich, 11. März 2004 PricewaterhouseCoopers AG P. Brand H. Heiber


M I G R O S - KO N Z E R N

127

MIGROS-PENSIONSKASSE

Die Migros-Pensionskasse ist eine vollautonome Vorsorgeeinrichtung, d.h. sie deckt alle Risiken selbst ab, ist nach dem Leistungsprimat aufgebaut und wird mit Durchschnittsbeiträgen finanziert. Die Beiträge und Leistungen sind in einem einheitlichen Reglement festgelegt. Die vorliegende Rechnung wurde in Anlehnung an den Schweizer Kontenrahmen für Personalvorsorgeeinrichtungen erstellt, welcher von der Treuhand-Kammer mit der Fachmitteilung Nr. 5/1999 publiziert wurde. Die Bilanzaktiven sind zu Marktwerten bilanziert und das ausgewiesene Vorsorgekapital beruht auf dem versicherungstechnischen Gutachten per 31. Dezember 2003.

Betriebsrechnung

2003 MIO CHF

2003 %

MIO CHF

2002

2 002 %

Aufwand T O TA L A U F WA N D Reglementarische Versicherungsleistungen Ausserreglementarische Versicherungsleistungen Leistungen infolge Austritt, Wohneigentumsförderung, Ehescheidung, Teilliquidation Zinsaufwand Bildung von Vorsorgekapital Beiträge an den Sicherheitsfonds Bildung von Arbeitgeberbeitragsreserven Verwaltungs- und übriger Aufwand Bildung Schwankungsreserve Deckungskapital Ertragsüberschuss –

 , , ,

, , ,

 , , ,

, , ,

, ,  , , , , , ,

, , , , , , , ,

, , , , , , , ,

, , , , , , , ,

 , , , , , , , , , ,

, , , , , , , , , ,

 , , , , ‒ , , , , ,  ,

, , , , ‒ , , , , , ,

Ertrag T O TA L E R T R A G Reglementarische Beiträge Übrige Beiträge Eintrittsleistungen Vermögensertrag Ertrag aus Auflösung von Vorsorgekapital Ertrag aus Auflösung von übrigem Kapital Ertrag aus Auflösung von Schwankungsreserven Übriger Ertrag Aufwandüberschuss –

Verwendung des Jahresergebnisses Ä N D E RU N G D E R B I L A N Z KO N T E N Wertschwankungsreserve Kapitalanlagen Freies Kapital J a h r e s e r g e bn i s

, ‒, ,

‒, ‒, ‒ ,


128

M I G R O S - KO N Z E R N

Bilanz (nach Verwendung des Jahresergebnisses)

31.12.2 0 0 3

31.12.2 0 0 3 %

31.12.2 0 0 2

MIO CHF

MIO CHF

31.12.2002 %

 ,

,

 ,

,

, , , ,

, , , ,

, , , ,

, , , ,

 , , ,  ,  , ,  ,

, , , , , , ,

 , , ,  ,  , ,  ,

, , , , , , ,

 , ,  , ,  , , ∗

, , , , , ,

 , ,  , , , ,

, , , , , ,

Aktiven T O TA L A K T I V E N O P E R AT I V E A K T I V E N Kasse, Post- und Bankguthaben Forderungen Aktive Rechnungsabgrenzungen und übrige Aktiven

k a pi t a l a n l a g e n Darlehen Hypotheken Anleihensobligationen und ähnliche Finanzanlagen Aktien und ähnliche Wertschriften oder Beteiligungen Alternative Anlagen Immobilien –

Passiven T O TA L P A S S I V E N Fremdkapital Vorsorgekapital Übriges Kapital Wertschwankungsreserven Kapitalanlagen Schwankungsreserve Deckungskapital

Anmerkungen: ∗ Die Schwankungsreserve Deckungskapital wurde im Berichtsjahr erfolgswirksam aufgelöst und für die Bildung einer Rückstellung für Risikoschwankung verwendet. Diese neue Rückstellung ist im Vorsorgekapital mit einem Betrag von CHF 459,5 Millionen enthalten. Auf Basis des versicherungstechnischen Gutachtens per 31. Dezember 2003 beträgt der Deckungsgrad gemäss Art. 44 BVV 2 111,2 Prozent (Vorjahr 108,4 Prozent).


M I G R O S - KO N Z E R N

129

ERLÄUTERUNGEN ZUR BETRIEBSRECHNUNG UND BILANZ

Betriebsrechnung Die Jahresrechnung weist per Saldo einen Ertragsüberschuss von CHF 379,2 Millionen auf, gegenüber einem Aufwandüberschuss von CHF 1271,3 Millionen im Vorjahr. Die Hauptursache für das positive Abschneiden begründet sich mit dem guten Ergebnis bei den Kapitalanlagen. Das Nettoergebnis aus dem Versicherungsteil betrug CHF –522,5 Millionen gegenüber CHF –586,6 Millionen im Vorjahr. Unter Berücksichtigung des Ergebnisses aus Vermögensanlagen von CHF 909,6 Millionen (CHF – 678,0 Millionen), der sonstigen Erträge von unverändert CHF 12,4 Millionen und des Verwaltungsaufwandes von CHF –20,2 Millionen(CHF –19,1 Millionen) resultierte ein Ergebnis vor Veränderung der Wertschwankungsreserve von CHF 379,2 Millionen (Aufwandüberschuss von CHF –1271,3 Millionen). Die Dotation der Wertschwankungsreserve, welche über die Rubrik «Verwendung des Jahresergebnisses» gebucht wurde, betrug CHF 380,1 Millionen(Entnahme von CHF 734,0 Millionen). In der Berichtsperiode wurde auf den gesamten Kapitalanlagen eine Performance (Erträge und Marktwertveränderungen) von 7,3 Prozent (Vorjahr –5,1 Prozent) erzielt, während das strategische Zielresultat (Benchmark), beruhend auf dem Anlagekonzept 2003 und der Marktentwicklung, ein um 2,2 Prozentpunkte schlechteres Resultat ergeben hätte. Die Mehrperformance des MPK-Vermögens beruht zu 1,6 Prozent auf der Überbzw. Untergewichtung einzelner Anlagekategorien gegenüber der Anlagestrategie und zu 0,6 Prozent auf der geschickten Titelwahl in der Bewirtschaftung. Das Risiko des Wertschriftenvermögens (Standardabweichung) betrug 5,7 Prozent und war damit gleich gross wie dasjenige der Strategie. Im Jahresrückblick prägten die folgenden Faktoren das Marktumfeld: – Der Schweizer Aktienmarkt konnte sich von der europaweit ausbleibenden Konjunkturerholung und den Ereignissen im internationalen Umfeld in 2003 nicht abkoppeln und begann das 1. Quartal mit einem kräftigen Minus von rund 12 Prozent. Danach schloss der Index (SPI) jeden Monat, ausser im September 2003, positiv ab und erzielte eine Jahresperformance von 22,1 Prozent.

– Die Unsicherheit des bevorstehenden Irak-Krieges sowie die weltweit fehlenden Konjunkturimpulse haben die wichtigsten Börsen der Welt von Januar bis März 2003 jeweils negativ rentieren lassen. Hierbei war im 1. Quartal 2003 Europa stärker betroffen als Asien oder die USA. Ab April 2003 wurden die negativen kumulierten Renditen zügig abgebaut und per Jahresende schlossen die oben genannten Börsen auf Jahressicht positiv ab. – Weltweit verhielten sich die Zinsen sehr uneinheitlich. Während im Dreimonatsbereich die Zinsen über das Berichtsjahr gesehen meist fielen oder gleich blieben, stiegen sie im langfristigen Bereich (10 Jahre) überwiegend an, was teilweise zu Kursverlusten führte. – Die starken Veränderungen ausländischer Währungen gegenüber dem Schweizer Franken beeinflussten im Jahr 2003 die Renditen auf ausländische Obligationen zusätzlich. Der erhebliche Anstieg des Euro übertraf die durch den Zinsanstieg resultierenden Kursverluste bei weitem und liess die Euro-Obligationen aus Sicht des CHF positiv rentieren. Demgegenüber führte der Verfall des US-Dollar dazu, dass diese Obligationen eine starke negative Performance für 2003 ausweisen. Im Unterschied zu den zurückliegenden Jahren rentierten Aktienanlagen im Berichtsjahr erstmals wieder besser als Obligationen.

Bilanz Bei Aktiven von CHF 13,4 Milliarden und Verpflichtungen von CHF 12,1 Milliarden ergibt sich ein Vermögensüberschuss von rund CHF 1,3 Milliarden, was einem Deckungsgrad von 111,2 Prozent entspricht (Vorjahr 108,4 Prozent). Der Vermögensüberschuss entspricht der Summe der ausgewiesenen Wertschwankungsreserven, welche neu 9,9 Prozent (7,6 Prozent) der Bilanzsumme betragen. Die Bandbreite zur Abdeckung der anlage- und verpflichtungsseitigen Risiken erstreckt sich von 10,85 Prozent bis 15,35 Prozent. Per Bilanzstichtag besteht somit ein geringfügiges Reservedefizit von rund CHF 129 Millionen (CHF –371 Millionen). Diesem Umstand wurde mit der vollständigen Aufhebung der Beitragspause und der teilweisen Aufhebung ausserreglementarischer Leistungen begegnet. Alle laufenden und künftigen Ansprüche der Versicherten sind voll gesichert.



MIGROS -GENOSSENS CHA FTS-BUND

131

K E N N Z A H L E N Ü B E R 5 JA H R E MIG RO S - G E N O S S E N S C H A F TS - B U N D KENNZAHLEN IN TAUSEND CHF

N E T T O U M S AT Z

Veränderung in % zum Vorjahr – B E T R I E B S E R G E B N I S VO R A B S C H R E I B U N G E N ( E B I T DA )

in % vom Umsatz – UNTERNEHMENSERGEBNIS

in % vom Umsatz – UNTERNEHMENS-CASHFLOW

in % vom Umsatz – ABSCHREIBUNGEN

in % vom Cashflow – INVESTITIONEN

1999

2000

2001

2002

2003

   +,

   +,

   +,

   +,

   + ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

–  –,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ,

  ..

  ,

 

 

 

 

 

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

   ,

  

  

  

  

  

 

 

 

 

 

   ⁽  ⁾

   ⁽  ⁾

   ⁽  ⁾

   ⁽  ⁾

   ⁽  ⁾

– U M L AU F V E R M Ö G E N

in % vom Gesamtvermögen – ANLAGEVERMÖGEN

in % vom Gesamtvermögen – K U R Z F R I S T I G E S F R E M D K A P I TA L

in % vom Gesamtkapital – L A N G F R I S T I G E S F R E M D K A P I TA L

in % vom Gesamtkapital – E I G E N K A P I TA L

in % vom Gesamtkapital BILANZSUMME AU F W E N D U N G E N F Ü R K U LT U R E L L E , S O Z I A L E U N D W I RT S C H A F T S P O L I T I S C H E Z W E C K E

– P E R S O N A L B E S TA N D

Anzahl Personen (auf Vollzeit umgerechnet)


132

MIGROS -GENOSSENS CHA FTS-BUND

BILANZ MIG RO S - G E N O S S E N S C H A F TS - B U N D

Die vorliegende Jahresrechnung ist nach den aktienrechtlichen Vorschriften erstellt.

Aktiven

ERLÄUTERUNGEN

3 1 . 1 2 . 2 0 0 3 3 1 . 1 2 . 2002 TSD. CHF TSD. CHF

U M L AU F V E R M Ö G E N

Flüssige Mittel und Festgelder Wertschriften Kfr. Forderungen: › gegenüber Unternehmen des Konzerns › aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Andere kfr. Forderungen Warenvorräte Aktive Rechnungsabgrenzung T O TA L U M L AU F V E R M Ö G E N –

1 2 3 4 5

                 

                

              

              

  

  

a n l a g ev er mö g en f ina n z a n l a g en Lfr. Forderungen: Beteiligungen:

› › › ›

gegenüber Unternehmen des Konzerns gegenüber Dritten an Unternehmen des Konzerns an Dritten

s a c h a n l a g en T O TA L A N L A G E V E R M Ö G E N BILANZSUMME

6 7 8 9 10


MIGROS -GENOSSENS CHA FTS-BUND

Passiven KURZFRISTIGES

ERLÄUTERUNGEN

133

3 1 . 1 2 . 2 0 0 3 3 1 . 1 2 . 2002 TSD. CHF TSD. CHF

F R E M D K A P I TA L

Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten:

11

› gegenüber Unternehmen des Konzerns › aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten

Andere kfr. Verbindlichkeiten Personal- und M-Partizipationskonten Kurzfristige Rückstellungen Passive Rechnungsabgrenzung T O TA L K U R Z F R I S T I G E S F R E M D K A P I TA L – l a n g f r i s t i g e s F r e md k a pi t a l Verbindlichkeiten: › gegenüber Dritten › gegenüber Unternehmen des Konzerns Personal-Anlagekonten Obligationen-Anleihen/Privatplatzierungen Langfristige Rückstellungen

12 13 14

15 16 17

T o t a l L a n g f r is t ig es F r emd ka pit a l T O TA L F R E M D K A P I TA L – eig en ka pit a l Genossenschaftskapital Gesetzliche Reserven Sonstige Reserven Bilanzgewinn/-Verlust (–) T O TA L E I G E N K A P I TA L BILANZSUMME

18 19

                

                

                

                 

           

       –    

  

  


134

MIGROS -GENOSSENS CHA FTS-BUND

E R FO LG S R E C H N U N G MIG RO S - G E N O S S E N S C H A F TS - B U N D

2003

ERLÄUTERUNGEN

Nettoumsatz Sonstige Betriebserträge G e s a mt e r t r a g a u s be t r i e bl i c h e r T ä t i g k e i t – Material-, Waren- und Dienstleistungsaufwand B r u t t o g e w i n n a u s be t r i e bl i c h e r T ä t i g k e i t – Personalaufwand Werbeaufwand Verwaltungs- und Betriebsaufwand Betriebliche Abschreibungen E B I T ( E r g e bn i s v o r Z i n s e n u n d S t e u e r n ) – Finanzergebnis Übriges Ergebnis Gew inn/Ver l ust (–) vo r St euer n – Steuern G EW I N N / V E R LU S T ( – )

20 21

22 23 24 25

26 27

TSD. CHF

2002

TSD. CHF

       

       

    

    

         

         

     

– –  – 

 

– 

 

– 


MIGROS -GENOSSENS CHA FTS-BUND

135

ANMERKUNGEN ZUR FINA N Z I E L L E N B E R I C H T E R STAT T U N G

Bilanz 1

FLÜSSIGE MIT TEL UND FESTGELDER

Flüssige Mittel Festgelder T O TA L – – –

2

31.12.2 0 0 3 31.12.2 0 0 2 TSD. CHF TSD. CHF

     

     

           

           

W E R T S C H R I F T E N (zur Liquiditätshaltung)

Obligationen CHF Inland Obligationen CHF Ausland Obligationen Fremdwährung Ausland Aktien Inland Aktien Ausland Tot a l – –

 

       

      

> In 2003 wurden die kfr. Geldanlagen um CHF 83 Mio. erhöht. Die Position «Übrige» beinhaltet Rückforderungen aus Verrechnungssteuern, ausländische Mehrwertsteuern, Guthaben aus Kontokorrentverkehr mit Stiftungen sowie diverse Vorschüsse. —

     

     

> Dank verbesserter Lagerbewirtschaftung und fortschreitender Zentralisierung konnten die Handelswarenbestände weiter reduziert werden. —

KURZFRISTIGE FORDERUNGEN G E G E N Ü B E R U N T E R N E H M E N D E S KO N Z E R N S

  

GEGENÜBER DRITTEN

Geldanlagen bei öffentlicher Hand/ Elektrizitätswerke/Dritte Personalvorsorgeeinrichtung Übrige Tot a l – –

5

WA R E N V O R R Ä T E

Handelsware Übriges Material Tot a l

> Die Bewertung der Wertschriften erfolgt zu den Marktwerten am Bilanzstichtag. Von den Obligationen Inland sind wie im Vorjahr CHF 5 Mio. in Obligationen der Migrosbank investiert. — — > Für Investitionsvorhaben sowie zur allgemeinen Finanzierung sind von Genossenschaften und Dienstleistungsunternehmen mehr Gelder in Anspruch genommen worden. —

3

T O TA L – – 4 ANDERE KURZFRISTIGE FORDERUNGEN

>Von den Festgeldern sind CHF 150 Mio. (Vorjahr CHF 80 Mio.) bei der Migrosbank angelegt. Das Kontokorrent-Guthaben gegenüber der Migrosbank beträgt CHF 82,4 Mio. (Vorjahr CHF 26,2 Mio.). Diese Position dient der Liquiditätshaltung für die MigrosGemeinschaft. — —


136

MIGROS -GENOSSENS CHA FTS-BUND

31.12.2 0 0 3 31.12.2 0 0 2 TSD. CHF TSD. CHF

6

LANGFRISTIGE FORDERUNGEN G E G E N Ü B E R U N T E R N E H M E N D E S KO N Z E R N S

T O TA L – – 7 LANGFRISTIGE FORDERUNGEN

  

  

GEGENÜBER DRITTEN

Tot a l – – – 8 BETEILIGUNGEN AN UNTERNEHMEN

 

 

D E S KO N Z E R N S

Tot a l – – – – – – – – 9 BETEILIGUNGEN AN DRITTEN Tot a l – – – – – – – 10 S A C H A N L A G E N Grundstücke unbebaut Gebäude Technische Anlagen/Maschinen Übrige Sachanlagen Anlagen im Bau Tot a l

  

  

 

 

           

           

> Davon sind CHF 250 Mio. (Vorjahr CHF 560 Mio.) ordentliche und nachrangige Darlehen an die Migrosbank gewährt. — > Hiervon entfallen CHF 23 Mio. auf Darlehen an Migros nahe stehende Stiftungen (Vorjahr CHF 17 Mio.) sowie CHF 20 Mio. auf Geldanlagen bei Kantonalbanken (Vorjahr CHF 45 Mio.). — > Die Beteiligungszugänge be— tragen in 2003 insgesamt CHF 216,6 Mio. Davon entfallen CHF 53,2 Mio. auf die Kapitalerhöhung und Anteilskäufe der Migrol AG. CHF 160 Mio. entfallen auf die Kapitalerhöhung bei der Migrosbank AG. Im Berichtsjahr erfolgten Wertberichtigungen und Abgänge auf dem Beteiligungsbestand in Höhe von CHF 6,2 Mio. — > Der grösste Teil der Beteiligungen an Dritten besteht an der Versicherungsgesellschaft Generali (Schweiz) Holding AG und zum kleineren Teil am Aktienkapital der Migros Türk Ticaret A.S. Die Generali-Aktien stammen aus dem Verkauf der Secura und sind bis 2006 gesperrt. — > In 2003 wurden für CHF 37,3 Mio. Investitionen in Sachanlagen getätigt. CHF 25,9 Mio. entfallen davon auf Technische Anlagen/ Maschinen und hier insbesondere auf den Ausbau der IT- Infrastruktur. Im Berichtsjahr wurden steuerliche Sofortabschreibungen aus dem Vorjahr in Höhe von CHF 28 Mio. nachgeholt. —


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31.12.2 0 0 3 31.12.2 0 0 2 TSD. CHF TSD. CHF

11

FINANZVERBINDLICHKEITEN

Bankkontokorrente Geldaufnahmen Obligationen-Anleihen (Verfall ..) T O TA L – –

      

      

12

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER U N T E R N E H M E N D E S K O N Z E R N S (kurzfristig)

Tot a l – – 13 A N D E R E K U R Z F R I S T I G E

 

 

VERBINDLICHKEITEN GEGENÜBER DRITTEN

Personalvorsorgeeinrichtungen AHV-Ausgleichskasse / Stiftungen Migros-Geschenkgutscheine Übrige Tot a l – – – –

14

         

         

K U R Z F R I S T I G E R Ü C K S T E L LU N G E N

Rückstellungen für › Steuern › Versicherungsschäden › Konzernrisiken › Risiken für Waren- und Geldgeschäfte › Sonstiges T O TA L – –

15 P E R S O N A L - A N L A G E K O N T E N Tot a l

          

  

           

  

> Durch die Umgliederung einer in 2004 fällig werdenden Obligationsanleihe erhöhen sich die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten. — — > Dank vorteilhaften Zinskonditionen des MGB werden die Gelder der Unternehmen im Konzern gehalten. — — > Die Personalvorsorgeeinrichtung hat einen Teil ihrer liquiden Mittel beim MGB angelegt. Bei den Geschenkgutscheinen handelt es sich um verkaufte Gutscheine, welche sich noch im Umlauf befinden. Die Position «Übrige» resultiert aus Kontokorrent-Verkehr mit ausserhalb des Migros-Konzerns stehenden Unternehmen, Mehrwertsteuern und diversen Verbindlichkeiten. — > Aufgrund der geleisteten Vorauszahlungen ergibt sich am Bilanzstichtag eine Steuerforderung. Diese ist unter der Position «Andere kfr. Forderungen» ausgewiesen. Die Rückstellung für Risiken aus Geldgeschäften ist durch die Bewertung nach dem Vorsichtsprinzip (Imparitätsprinzip) geprägt. — > Mitarbeitende der M-Gemeinschaft haben Gelder mit sechsmonatiger Kündigungsfrist für Bezüge über CHF 25 000.– zur Verfügung gestellt. Die PersonalAnlagekonten geniessen einen Vorzugszins. Dieser entspricht dem variablen Zinssatz für erste Hypotheken der Migrosbank. —


138

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31.12.2 0 0 3 31.12.2 0 0 2 TSD. CHF TSD. CHF

16

O B L I G AT I O N E N - A N L E I H E N / P R I VAT P L AT Z I E RU N G E N FÄLLIGKEIT

LAUFZEIT

Z I N S S AT Z

1 6.06.2004

199 7 – 2 0 0 4

3,25

0 3.02.2005

199 8 – 2 0 0 5

3,25

3 1.10.2005

199 5 – 2 0 0 5

4,625

2 5.04.2008

200 1 – 2 0 0 8

3,75

T O TA L O B L I G AT I O N E N - A N L E I H E N – – 17 L A N G F R I S T I G E R Ü C K S T E L L U N G E N Freiwillige Personalvorsorge Versicherungsfonds Allgemeine Geschäftsrisiken Sonstiges Tot a l – – – – – – – – – 18 S O N S T I G E R E S E R V E N Vorjahr + Zuweisung aus Gewinnverwendung Tot a l – – 19 B I L A N Z G E W I N N / - V E R L U S T Vorjahr Jahresgewinn/-Verlust (–) T O TA L

        

         

      

–  

   

          

         

       

 –  – 

> Eine Anleihe im Volumen von CHF 250 Mio. ist am 16.06.04 fällig und wird deshalb unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. — — — — — — > Die freiwillige Personalvorsorge deckt die AHV-Ersatzrente für die Übergangsjahre vom generellen M-Pensionsalter (62 Jahre) bis zum ordentlichen Rentenalter für Männer und Frauen sowie die Finanzierung von Frühpensionierungen ab. Die unter Allgemeine Geschäftsrisiken gebildete Rückstellung für die Neuausrichtung im Warenhandel wurde mit CHF 9 Mio. beansprucht und beträgt am Bilanzstichtag noch 19,1 Mio. Insgesamt wurden im Berichtsjahr CHF 2 Mio. nicht mehr benötigte Rückstellungen aufgelöst. — > Die Zuweisung erfolgt jeweils gemäss Beschluss der Delegiertenversammlung. Aufgrund des Vorjahresverlustes erfolgte in 2003 keine Zuweisung. — — > Der Antrag der Verwaltung zur Verwendung des Bilanzgewinnes 2003 ist aus dem Anhang ersichtlich. —


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Erfolgsrechnung 20

20 0 3

TSD. CHF

20 0 2

TSD. CHF

N E T T O U M S AT Z

Genossenschaften Migros-Industrie Dienstleistungsunternehmen Dritte T O TA L

– – – – – – 21 S O N S T I G E B E T R I E B S E R T R Ä G E Liegenschaftenerträge: › Unternehmen des Konzerns › Dritte Tot a l Vergütungen für übrige Dienstleistungen des MGB: : › Unternehmen des Konzerns › Dritte T O TA L – – 22 P E R S O N A L A U F WA N D Löhne Sozialversicherungen Personalvorsorgeeinrichtungen Sonstiges Tot a l

           

           

     

     

     

     

         

139

         

> Die fortschreitende Einführung der zentralen Warenwirtschaft (ZWW) führt im MGB zu stark steigenden Belieferungsumsätzen an die Genossenschaften. Die sinkenden Umsätze mit der Migros-Industrie rühren daher, dass diese ihre Rohwaren vermehrt direkt und nicht über den MGB einkaufen. — — — — — — > Unter den Sonstigen Betriebserträgen sind neben den Liegenschaftenerträgen insbesondere die Erträge aus Weiterverrechnung aus der zentralen Transportabteilung sowie von Informatikdienstleistungen für den Konzern ausgewiesen. — — — — > Der Personalbestand hat in 2003 um 121 Personaleinheiten (PE) auf 1 730 PE zugenommen (Vorjahr + 136 PE). Dies ist auf die weitere Zentralisierung der Warenwirtschaft und die Einführung des Category Management zurückzuführen. Weiter wurden die Saläre um 2 % erhöht (Vorjahr 3,25 %). Entsprechend den Löhnen stiegen auch die Kosten für die Personalvorsorge und die sonstigen Personalaufwendungen. —


140

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2003

TSD. CHF

23 W E R B E A U F WA N D Tot a l – – 24 V E RWA LT U N G S - U N D B E T R I E B S AU F WA N D Miete / Baurechtszins Anlagenunterhalt Energie und Verbrauchsmaterial Verwaltungsaufwand Kulturelle Aufwendungen Dienstleistungen Übriger Aufwand T O TA L – – 25 B E T R I E B L I C H E A B S C H R E I B U N G E N Mobilien/Maschinen/Technische Anlagen Immobilien Immaterielle Werte Beteiligungen Tot a l

2002

TSD. CHF

 

> Im Berichtsjahr wurden für die Marktbearbeitung rund CHF 38 Mio. mehr ausgegeben als im Vorjahr. —

               

               

> Die weiter fortschreitende Einführung zentraler Warenwirtschaftssysteme mittels SAP ergeben durch den Einsatz externer Partner höhere Verwaltungskosten. Sämtliche ZWW-Projektkosten werden der laufenden Rechnung belastet. Im Übrigen Aufwand sind im Vorjahr Liquidationskosten aus dem Schadenfall «ChinaGeflügel» enthalten. — —

         

         

 

> Die Abschreibungen erfolgen nach handels- und steuerrechtlichen Vorschriften. In 2003 wurden steuerliche Sofortabschreibungen im Umfang von CHF 28 Mio. nachgeholt. Bei den immateriellen Werten handelt es sich um Softwarelizenzen. Bei einem Konzernunternehmen erfolgte eine Wertberichtigung von CHF 5 Mio. —


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2003

TSD. CHF

26

27

2002

TSD. CHF

FINANZERGEBNIS

Zinsertrag Zinsaufwand Saldo Währungsdifferenzen Wertschriftenerfolg Beteiligungsertrag To t a l Fina nz r ec h nung – – – – – – – –

  –          

  –   –   –     – 

ÜBRIGES ERGEBNIS

Gewinn aus Veräusserung von Anlagevermögen Verlust aus Veräusserung von Anlagevermögen Ausserordentliche Erträge Ausserordentliche Aufwendungen T O TA L

  ‒   ‒   

141

  ‒    ‒   ‒  

> Im Betriebsjahr konnten die Finanzverbindlichkeiten um rund CHF 230 Mio. reduziert werden. Zusammen mit dem tiefen Zinsniveau ergibt sich ein geringerer Zinsaufwand. Der Zinsertrag hat sich aufgrund der geringeren Habenzinsen ebenfalls reduziert. Aufgrund der positiven Entwicklung an den Finanzmärkten hat sich der Wertschriftenerfolg gegenüber dem Vorjahr stark verbessert. Die Vorjahreszahlen wurden an die neue Detailgliederung angepasst. — > Das Übrige Ergebnis ergibt sich aus der Auflösung von langfristigen Rückstellungen. Die ausserordentlichen Aufwendungen betreffen die Bildung einer Rückstellung zur Abdeckung von Risiken im Zusammenhang mit einer nicht betrieblichen Liegenschaft. Im Vorjahr enthielt die Position eine Wertberichtigung auf der Beteiligung Generali (Schweiz) Holding AG von CHF 66,1 Mio. —


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ANHANG

Informationen zur Bilanz Brandversicherungswerte › Mobilien › Immobilien – Nicht bilanzierte Leasing-Verbindlichkeiten – Aufgelöste Stille Reserven – Bürgschaften, Garantieverpflichtungen, Pfandbestellungen zugunsten Dritter – Eigentumsbeschränkung für eigene Verpflichtungen: › Bilanzwert › Pfandbelastung › Beanspruchung – Verbindlichkeiten gegenüber Personalvorsorgeeinrichtungen

3 1 . 1 2 . 2 0 0 3 3 1 . 1 2 . 2002 TSD. CHF TSD. CHF

   

   

 

 

    

    

 

 

Beteiligungen: Siehe Verzeichnis der Migros-Unternehmen im Anhang zur Konzernrechnung.

Verwendung des Bilanzgewinnes Antrag der Verwaltung über die Verwendung des Bilanzgewinnes: Verlustvortrag vom Vorjahr Gewinn des laufenden Jahres B I L A N ZG EW I N N Z U R G E N E H M I G U N G D U RC H D I E D E L E G I E RT E N V E R S A M M LU N G 4 % Zins auf das Genossenschaftskapital MGB Zuweisung an die sonstigen Reserven V O R T R A G AU F N E U E R E C H N U N G –

Aufwendungen für kulturelle, soziale und wirtschaftspolitische Zwecke Kultur Bildung Soziales Freizeit & Sport Wirtschaftspolitik Anteilmässige Verwaltungskosten/Rückstellungen T O TA L

2003

TSD. CHF

‒          

2003

2002

TSD. CHF

TSD. CHF

             

             


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143

BERICHT DER KONTROLLSTELLE

Bericht der Kontrollstelle an die Delegiertenversammlung des Migros-Genossenschafts-Bundes Zürich Als Kontrollstelle haben wir die Buchführung, die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) sowie die Geschäftsführung des Migros-Genossenschafts-Bundes für das am 31. Dezember 2003 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung und die Geschäftsführung ist die Verwaltung verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, die Jahresrechnung und die Geschäftsführung zu prüfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des schweizerischen Berufsstandes, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Bei der Prüfung der Geschäftsführung wird beurteilt, ob die Voraussetzungen für eine gesetzes- und statutenkonforme Geschäftsführung gegeben sind; dabei handelt es sich nicht um eine Zweckmässigkeitsprüfung. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet. Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung, die Jahresrechnung und die Geschäftsführung sowie der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten. Ferner stellen wir fest, dass die Jahresrechnung nach den aktienrechtlichen Vorschriften erstellt worden ist. Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

Zürich, 11. März 2004

Die Kontrollstelle W. Matzinger N. Lucchini

PricewaterhouseCoopers AG P. Brand C. Föllmi


144

M I G R O S - KO N Z E R N

MIG RO S - KO N S O L I D I E RU N G S K R E I S

UNTERNEHMEN

SITZ

BETEILIGUNG IN %

GRUNDKAPITAL IN TAUSEND

GENOSSENSCHAFTEN

Genossenschaft Migros Aare Mass AG Neue Brünnen AG Oppidum AG Shopping Center Brünnen AG Shoppyland, Shoppy Time-Out Genossenschaft Migros Basel Migros Deutschland GmbH Migros Freiburg GmbH Migros Lörrach GmbH Semiba AG Société coopérative Migros Genève Centre Balexert SA M-Etrembières SA M-Thoiry SA Migros France S.à.r.l. Société des restaurants Migros S.à.r.l. SCI Les Blanchardes SCI M-Etrembières SCI Mont-Mourex SCI M-Thoiry ILEM SA (weitere 32 % im Besitze der Société coopérative Migros Vaud) Genossenschaft Migros Luzern Société coopérative Migros Neuchâtel-Fribourg Genossenschaft Migros Ostschweiz Randenburg Immobilien AG Società cooperativa fra produttori e consumatori Migros-Ticino Société coopérative Migros Valais Société coopérative Migros Vaud ILEM SA (weitere 32 % im Besitze der Société coopérative Migros Genève) Genossenschaft Migros Zürich

Moosseedorf Suhr Bern Bern Bern Moosseedorf Moosseedorf Basel DE-Lörrach DE-Lörrach DE-Lörrach Münchenstein Carouge Genève Carouge Carouge FR-Etrembières FR-Etrembières FR-Etrembières FR-Etrembières FR-Ornex FR-Etrembières Carouge Dierikon Marin Gossau Schaffhausen San Antonino Martigny Ecublens Carouge Zürich

CHF

100 100 100 97,4 100 100

CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF

100 100 100 100

EUR EUR EUR CHF CHF

100 100 100 100 100 100 100 100 100

CHF

32

CHF

CHF CHF EUR EUR EUR EUR EUR EUR

CHF CHF CHF

70,83

CHF CHF CHF CHF

32

CHF CHF

4 252 100 1 000 100 918 100 100 1 713 5 120 1 000 520 50 1 038 500 100 100 3 000 100 1 1 2 1 250 1 605 1 025 3 732 400 845 654 1 408 250 3 404


M I G R O S - KO N Z E R N

UNTERNEHMEN

SITZ

BETEILIGUNG IN %

Zürich

MIGROS-GENOSSENSCHAFTS-BUND

145

GRUNDKAPITAL IN TAUSEND CHF

15 000

im Besitz der regionalen Migros-Genossenschaften – BANK

Migrosbank (inkl. Zweigstellen) Mileda Gesellschaft für Leasing und Privatdarlehen AG –

Zürich Basel

100 100

CHF CHF

700 000 1 000

AG Einkaufszentrum Glatt-Zürich Wallisellen (restliche 33,3 % im Besitze von Globus) Betriebsgesellschaft Zentrum Glatt AG Wallisellen (restliche 25 % im Besitze von Globus) NK Capolago Ferrovia Monte Generoso SA NK Lyss GZM Extraktionswerk AG Immobiliengesellschaft Pereyvia AG Zürich Kornhof GmbH Zürich Migros Liegenschaften GmbH DE-Lörrach (restliche 6 % im Besitze von: Genossenschaft Migros Basel 2 %, Migros Deutschland GmbH 4 %) SA Pedemonte Melano Melano SCI des Voirons FR-Cranves-Sales S.I. Soleya SA Avry-sur-Matran Sportxx AG Zürich TKL Tiefkühllager AG Neuendorf

66,7

CHF

15 000

75

CHF

200

100 20 100 100 94

CHF

3 500 400 2 000 2 000 5 120

100 100 55 100 100

CHF

EK

DIVERSE

E K = Equity-Konsolidierung N K = nicht konsolidiert

CHF CHF CHF EUR

EUR CHF CHF CHF

50 991 2 000 1 000 2 500


146

M I G R O S - KO N Z E R N

UNTERNEHMEN

SITZ

BETEILIGUNG IN %

GRUNDKAPITAL IN TAUSEND

Bischofszell Buchs Estavayer-le-Lac Volketswil FR-Etrembières Buchs Courtepin

100 100 100 100 100 100 100

CHF

Gossau Meilen Frenkendorf Ursy FR-Chalamont Birsfelden Courtepin Taverne Regensdorf Aproz Suhr DE-Weil am Rhein Huttwil

42,2 100 100 100 100 100 100 100 99,8 97,3 100 100 100

CHF

INDUSTRIEBETRIEBE

Bischofszell Nahrungsmittel AG Chocolat Frey AG Estavayer Lait SA Jowa AG inkl. Produktionsstätten Jowa France S.à.r.l. Mibelle AG Micarna SA inkl. Micarna AG, Zweigniederlassung Bazenheid Schlachtbetrieb St. Gallen AG Midor AG Mifa AG Frenkendorf Mifroma SA Mifroma France SA Migros-Betriebe Birsfelden AG Optigal SA Riseria Taverne SA Scana Lebensmittel AG Seba Aproz SA Swiss Delice AG Swiss Industries GmbH Walter Leuenberger AG E K = Equity-Konsolidierung

EK

6 4 CHF 3 C H F 10 CHF

EUR CHF CHF

CHF CHF CHF EUR CHF CHF CHF CHF CHF CHF EUR CHF

000 000 500 000 762 2 000 8 000 9 2 2 3 1 1 2

000 000 000 000 105 000 000 100 8 000 850 2 000 125 8 000


M I G R O S - KO N Z E R N

UNTERNEHMEN

SITZ

BETEILIGUNG IN %

Ex Libris AG Dietikon Ex Libris GmbH Deutschland DE-Weil am Rhein Genossenschaft Freizeit- und Sportzentrum Migros (FSM) Greifensee Hotelplan AG Opfikon inkl. Tochtergesellschaften: Schweiz › Ambassador Reisen AG Solothurn › Belair Airlines AG Kloten › ESCO Reisen AG Basel › Horizon Travel AG Basel › Horizonte Clubferien und Clubhotels AG Opfikon › Hotel Disentiserhof AG Disentis › Interhome AG Opfikon › Marti Reisebüro AG Opfikon › Parcolago SA Opfikon › Parikos-Reisen AG Opfikon › RT Royal Tours SA Opfikon › TPT Tourisme pour Tous SA Lausanne › Utoring AG Opfikon › World Travel Plan Inc. Opfikon Belgien › Interhome SA Bruxelles Deutschland › ESCO-Reisen Freiburg GmbH Freiburg i.Br. › ESCO-Reisen GmbH Lörrach › Fliegender Holländer GmbH Aachen › Hotelplan Internat. Reiseorganisation GmbH Freiburg i.Br. › Interhome (Deutschland) GmbH Düren › Interhome GmbH Frankfurt Frankreich › Hotelplan Inghams Sarl Chamonix › Hotelplan Organ. Internationale de Voyages SA Paris › Interhome Gestion Sarl Paris › Interhome Sarl Paris › Mer et Soleil Provence SA Hyères Griechenland › Horizontes Club Holidays Ltd. Athen › Ikaros Village Enterprises SA Malia Grossbritannien › Bladon Group PLC London › Hotelplan Ltd. London › Hotelplan (Transport) Ltd. London › Hotelplan (UK Group) Ltd. London › Interhome Ltd. Twickenham › Westbury Travel Ltd. London

100 100 100 100

CHF

100 100 100 100 100 99 100 70 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100

CHF

147

GRUNDKAPITAL IN TAUSEND

DIENSTLEISTUNGSUNTERNEHMEN EUR CHF CHF

CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR GBP GBP GBP GBP GBP GBP

3 000 128 510 10 000 50 3 500 3 000 100 100 3 000 4 500 600 500 100 100 200 1 000 50 126 256 26 128 26 30 51 8 305 77 122 2 400 18 3 240 1 960 1 000 2 500 50 30


148

M I G R O S - KO N Z E R N

UNTERNEHMEN

SITZ

BETEILIGUNG IN %

› Casaclub SRL Siena › Gattinoni SRL EK Lecco › Horizonte Club Italia S.r.l. Milano › Hotelplan Italia S.p.A. Milano › Interhome Srl Milano › Turisanda S.p.A. Milano EK Haarlem Niederlande › Airplan C.V. › Brooks Beheermaatschappij B.V. Rijswijk › Brooks Reisburo B.V. Rijswijk › Hotelplan Internationale Reisorganisatie B.V. Rijswijk › Interhome BV Rijswijk › M-travel Reisburo B.V. Rijswijk › Reisbureau Schoenmaeckers B.V. Maastricht › Reisburo Van Staalduinen B.V. Gravenzande › Zuid-Tours B.V. Zoetermeer Österreich › Hotelplan Intern. Reiseorganisation GesmbH Innsbruck › Interhome GesmbH Innsbruck Polen › Interhome Sp z oo Warschau › IHOM Sp z oo Warschau Spanien › Horizonte Club España SA Barcelona › Hotelplan España SA Cambrils › Interhome Srl. Barcelona › Playas des Sur de Cambrils SA Cambrils Tschechien › Interhome Sro Brno Tunesien › Horizonte Tunisie Sarl Midoun, Djerba USA › Interhome Inc. North Miami Lagerhaus- und Transport GmbH DE-Weil am Rhein Limmatdruck AG Spreitenbach Zeiler AG Spreitenbach M-Cumulus Marketing Services AG Zürich Migrol AG Zürich Widmer AG Brenn- und Treibstoffe Oftringen Migros (Hong Kong) Ltd. HK-Kowloon Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG Neuendorf Migros-Verteilzentrum Suhr AG Suhr

100 34 100 100 100 100 50 100 100 100 100 100 100 80 100 100 100 65 97 100 100 100 100 80 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100 100

GRUNDKAPITAL IN TAUSEND

D I E N S T L E I S T U N G S U N T E R N E H M E N (Fortsetzung)

Italien

E K = Equity-Konsolidierung

EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR PLN PLN EUR EUR EUR EUR CZK TND USD EUR CHF CHF CHF CHF CHF HKD CHF CHF

10 1 000 10 5 100 30 728 227 16 45 2 042 70 45 23 25 23 36 80 200 1 000 24 180 70 1 533 4 000 50 200 520 6 000 1 000 100 52 000 200 100 4 500 35 000


M I G R O S - KO N Z E R N

UNTERNEHMEN

SITZ

BETEILIGUNG IN %

Spreitenbach Wallisellen Wallisellen Rotkreuz Zürich Spreitenbach Zürich GB-Milton Keynes FR-Mulhouse Bern DE-Stuttgart Spreitenbach DE-Reutlingen FR-Mulhouse FR-Mulhouse

100 33,3 25 50 100 100 100 100 99,9 100 100 100 100 100 100

149

GRUNDKAPITAL IN TAUSEND

GLOBUS-GRUPPE

Magazine zum Globus AG Einkaufszentrum Glatt-Zürich Betriebsgesellschaft Zentrum Glatt AG Globest AG Globi-Verlag Globus Holding AG Globus Office World AG Globus Office World plc Globe Holding Hotel und Restaurants Bristol AG Interio GmbH Liegenschaften-Betrieb AG Office World Vertriebs GmbH Globe Distribution Globe S.à.R.L. – S T I F T U N G E N (nicht konsolidiert)

Fondation Mi-Terra Carouge Fondation «Pré Vert du Signal de Bougy» Bougy-Villars VD G. und A. Duttweiler-Stiftung Zürich G.F. Zeiler Stiftung Lenzburg Migros-Pensionskasse Zürich Pensionskasse der Globus-Unternehmungen Zürich Personalstiftung der Zeiler AG Lenzburg Stiftung Adele Duttweiler-Preis Rüschlikon Stiftung für Europäische Sprach- und Bildungszentren (Eurocentres) Zürich Stiftung «Gurten – Park im Grünen» Bern Stiftung «Im Grüene» Rüschlikon Gottlieb Duttweiler Institut für wirtschaftliche und soziale Studien Stiftung «Im Grünen» Münchenstein

CHF CHF CHF CHF CHF CHF CHF GBP EUR CHF EUR CHF EUR EUR EUR

62 228 15 000 200 500 100 1 000 1 000 50 785 100 511 3 000 2 582 2 452 150



M I G R O S - KO N Z E R N

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FAC H AU S D RÜ C K E I N D E R KO N Z E R N R E C H N U N G

CASHFLOW (GELDFLUSS AUS GESCHÄFTSTÄTIGKEIT) Konzerngewinn + Abschreibungen + nicht liquiditätswirksame Aufwendungen ./. nicht liquiditätswirksame Erträge + / – die Veränderungen des betrieblichen Umlaufvermögens CASHFLOW-MARGE Cashflow (Geldfluss aus Geschäftstätigkeit) in Prozent vom Konzernumsatz CASH RATIO Liquidität auf kurze Sicht. Flüssige Mittel im Verhältnis zum kurzfristigen Fremdkapital. CURRENT RATIO Strukturelle Liquidität. Umlaufvermögen im Verhältnis zum kurzfristigen Fremdkapital. DURCHSCHNITTLICHE ANZAHL VOLLZEITSTELLEN Durchschnitt zwischen den Vollzeitstellen am Ende des Vorjahres und per Bilanzstichtag EBIT (EARNINGS BEFORE INTEREST AND TAXES) Betriebsergebnis / Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern EBITDA (EARNINGS BEFORE INTEREST, TAX, DEPRECIATION AND AMORTIZATION) Betriebsergebnis / Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellem Anlagevermögen EFFEKTIVVERSCHULDUNG Effektive Schulden per Bilanzstichtag. Schulden ./. flüssige Mittel + Forderungen.

FINANZIERUNGSVERHÄLTNIS (DEBIT EQUITY RATIO) Fremdkapital / Eigenkapital. Je höher diese Kennzahl ist, umso höher das Risiko für einen Konzern: Schwierigkeiten könnten entstehen, die Zinsen und Tilgungen der Finanzschulden zu zahlen oder neue Finanzierungsmittel zu bekommen. FREE CASHFLOW Geldfluss aus Geschäftstätigkeit ./. Geldbedarf aus Investitionstätigkeit. Massstab für die Flexibilität; je höher der Free Cashflow, desto breiter der Spielraum für finanzpolitische Entscheidungen der Geschäftsleitung. INVESTITIONEN Neu- und Ersatzinvestitionen in materielles und immaterielles Anlagevermögen KONZERNUMSATZ Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen + andere betriebliche Erträge der konsolidierten Migros-Unternehmen PERSONALBESTAND Anzahl Mitarbeitende per Stichtag QUICK RATIO Liquidität auf mittlere Sicht. Flüssige Mittel + kurzfristige Forderungen im Verhältnis zum kurzfristigen Fremdkapital. SELBSTFINANZIERUNGSGRAD Verhältnis der Investitionen zum UnternehmensCashflow UNTERNEHMENS-CASHFLOW Unternehmensergebnis / Konzerngewinn + Abschreibungen als Grundlage für die Berechnung des Selbstfinanzierungsgrades VERSCHULDUNGSFAKTOR Massstab für die Fähigkeit, die effektiven Schulden aus dem Cashflow zu begleichen


152

M I G R O S - KO N Z E R N

ADRESSEN

M IGROS -G ENOSSENSCHAFTS -B UND L IMMATSTRASSE 152, 8005 Z ÜRICH T EL 01 277 21 11, F AX 01 277 25 25, HTTP :// WWW . MIGROS . CH MIGROS-GENOSSENSCHAFTEN

Jede Genossenschaft publiziert einen eigenen Jahresbericht, der unter den nachfolgenden Adressen bezogen werden kann. AARE Industriestr. 20, 3321 Schönbühl Tel 031 858 81 11, Fax 031 859 24 83 Verwaltung (Präsident): Max Meyer Geschäftsleitung: Herbert Bolliger Genossenschaftsrat (Präsident): Roland Santini BASEL Ruchfeldstr. 11-17, 4142 Münchenstein Tel 061 415 55 55, Fax 061 415 55 77 Verwaltung (Präsidentin): Jacqueline Guggenbühl-Hertner Geschäftsleitung: Werner Krättli Genossenschaftsrat (Präsident): Eduard Niederberger www.migrosbasel.ch GENF rue Alexandre-Gavard 35, 1227 Carouge Tel 022 307 51 11, Fax 022 307 51 50 Verwaltung (Präsident): Marian Stepczynski Geschäftsleitung: Guy Vibourel Genossenschaftsrat (Präsidentin): Chantal Guy

LUZERN Industriestrasse 2, 6036 Dierikon Tel 041 455 71 11, Fax 041 455 71 71 Verwaltung (Präsident): Markus Mosele Geschäftsleitung: Ernst Weber Genossenschaftsrat (Präsidentin): Ruth Gerhard www.migros-luzern.ch NEUEN BU RG - F R E I BU RG rue Fleur-de-Lys 26, 2074 Marin Tel 032 755 81 11, Fax 032 755 88 85 Verwaltung (Präsident): Damien Piller Geschäftsleitung: Elie Amsellem Genossenschaftsrat (Präsidentin): Chantal Monnier OSTSCH W E I Z Industriestrasse 47, 9201 Gossau SG Tel 071 493 21 11, Fax 071 493 27 87 Verwaltung (Präsident): Andres Gut Geschäftsleitung: Christian Biland Genossenschaftsrat (Präsidentin): Yolanda Mühletaler TESSIN Postfach, 6592 S. Antonino Tel 091 850 81 11, Fax 091 850 84 00 Verwaltung (Präsident): Ulrich K. Hochstrasser Geschäftsleitung: Lorenzo Emma Genossenschaftsrat (Präsident): Giuseppe Cassina www.migrosticino.ch

WA A D T Chemin du Dévent, 1024 Ecublens Tel 021 694 61 11, Fax 021 691 03 53 Verwaltung (Präsident): Charles Iffland Geschäftsleitung: Philippe Bürki Genossenschaftsrat (Präsident): Bernard Marendaz WA L L I S rue des Finettes 45, case postale 736, 1920 Martigny Tel 027 720 44 00, Fax 027 720 44 01 Verwaltung (Präsident): Jean-Jacques Zuber Geschäftsleitung: Roland Duchoud Genossenschaftsrat (Präsident): Joël Buchard ZÜRICH Pfingstweidstrasse 101, 8021 Zürich Tel 01 278 51 11, Fax 01 278 58 86 Verwaltung (Präsident): Christoph Stüssi Geschäftsleitung: Peter Birrer Genossenschaftsrat (Präsidentin): Regina Bramaz


M I G R O S - KO N Z E R N

CHO COLAT FREY AG Bresteneggstrasse, 5033 Buchs Tel 062 836 26 26, Fax 062 836 25 01 Produktion: Schokolade, ConfiserieArtikel, Kaugummi, Halbfabrikate. Unternehmensleitung: Wolfgang Brokatzky www. chocolatfrey.ch ESTAVAYER LAIT S.A. Route de Payerne 2-4, 1470 Estavayer-le-Lac Tel 026 664 91 11, Fax 026 664 91 21 Produktion: Milchprodukte, Essig, Mayonnaise, Salatsaucen. Unternehmensleitung: Oswald Kessler www.elsa.ch JOWA AG Erlenwiesenstrasse 9, 8604 Volketswil Tel 01 947 91 11, Fax 01 947 97 96 Produktion: Brot-, Back-, Konditorei-, Tiefkühlbackwaren und Pasta. Unternehmensleitung: Dietmar Löffler www.jowa.ch BISCHOFSZELL NAHRUNGSMIT TEL AG Industriestrasse 1, 9220 Bischofszell Tel 071 424 91 11, Fax 071 424 94 94 Produktion: Konserven, Fruchtsäfte, Ice Tea,Tiefkühlprodukte, Konfitüren, Kartoffelprodukte. Unternehmensleitung: Mark Aegler www.bina.ch MIBELLE AG Bolimattstrasse 1, 5033 Buchs Tel 062 836 11 11, Fax 062 836 13 13 Produktion: Produkte zur Haut-, Haar- und Mundpflege. Unternehmensleitung: Sven Strunk www.mibelle.ch

MICARNA S A 1784 Courtepin Tel 026 684 91 11, Fax 026 684 10 31 Produktion: Frischfleisch, Charcuterie. Unternehmensleitung: Willi Enderli www.micarna.ch MID OR AG Bruechstrasse 70, 8706 Meilen Tel 01 925 81 11, Fax 01 925 84 84 Produktion: Biskuits, Apéro- und Eiswaren, Dessertpulver. Unternehmensleitung: Martin Häuptli www.midor.ch MIFA AG Rheinstrasse 99, 4402 Frenkendorf Tel 061 905 91 11, Fax 061 905 93 93 Produktion: Wasch- und Reinigungsmittel, Speisemargarinen und -fette. Unternehmensleitung: Luigi Pedrocchi www.mifa.ch OPTIGA L S . A . Route de l’Industrie 21, 1784 Courtepin Tel 026 684 89 11, Fax 026 684 88 00 Produktion: Geflügel, organische Dünger. Unternehmensleitung: Beat Schwander www.optigal.ch SEBA A P RO Z S . A . Case postale 1248 1951 Sion Tel 027 345 51 11, Fax 027 345 51 01 Produktion: Mineralwasser, Soft-drinks, Sirup Unternehmensleitung: Gilles Oberson www.aproz.ch WALTER L E U E N B E RG E R AG Bernstr. 18, 4950 Huttwi Tel. 062 959 83 83 Fax 062 959 83 84 Produktion: Pasta, Senf Unternehmensleitung: Dietmar Löffler

153

M I F RO M A S . A . 1670 Ursy Tel. 021 909 11 11, Fax 021 909 11 00 Dienstleistungen: Einkauf, Reifung, Lagerung, Verpackung von Käse. Unternehmensleitung: Oswald Kessler www.mifroma.ch M I G RO L AG Badenerstrasse 569 8048 Zürich Tel. 01 495 11 11, Fax 01 495 13 37 Dienstleistungen: Treib- und Brennstoffhandel, Tankstellen, Auto-Service-Betriebe, Tankrevisionen und Anlagenbau. Unternehmensleitung: Daniel Hofer www.migrol.ch S C A NA L E B E N S M I T T E L AG Althardstrasse 195 8105 Regensdorf-Zürich Tel. 01 870 83 00 Fax 01 870 83 01 Dienstleistung: Distribution Food und Nonfood im Grossverbrauchermarkt Unternehmensleitung: Walter Hilti www.scana.ch SWISS DELICE Wynefeld, 5034 Suhr Tel. 062 855 06 70 Fax 062 855 06 80 Dienstleistung: Export von Migros FoodProdukten im Premium-Sektor Unternehmensleitung: Rolf Roniger www.swissdelice.ch SWISS INDUSTRIES GMBH Hafenstrasse 45 D-79576 Weil s/Rhein Tel. +49 7621 422 03 83 05 Fax +49 7621 422 03 83 06 Dienstleistung: Produktion und Handel mit Artikeln aller Art keine Website





SO SCHÖN * IS ST * DI E SCH W EIZ

FO TO S F R A NÇOIS H A L A R D


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VO R W O R T

KO CH E N * M IT * E NGAGE M E N T


VO R W O R T

Auf den folgenden Seiten sehen Sie Bilder, die Ihnen auf der Zunge zergehen. Ein Fest für die Augen und für den Gaumen. Sieben Tischrunden. Jede zelebriert das Essen auf ihre Weise. Eine italienische Familie feiert in Zürich den zehnten Geburtstag ihres Sohns – mit einem opulenten Buffet. Schweizer Künstler, die normalerweise in aller Welt zu Hause sind, treffen sich wieder einmal – bei einem schicken Dinner. Ein Senn geniesst den Feierabend auf seiner Alp – und bereitet sich sein Lieblingsessen zu. Ein chinesischer Koch hat seine Freunde zum Tet-Fest eingeladen. Die Mitglieder der Migros-Generaldirektion freuen sich, nach einem anstrengenden Tag, in der Küche zu entspannen. Zwei Starmusiker grillen am Kamin. Ein Operndirektor dirigiert mit der Kelle. Ein Streifzug durch die Schweizer Küche – in ihrer aussergewöhnlichen Vielfalt. Ein Spiegelbild unserer multikulturellen Gesellschaft. Die Tischrunden haben eines gemeinsam: Sie schätzen Qualität, sie sind Feinschmecker, sie essen mit Genuss. Sie kochen mit Engagement. Sie kochen auch mit Engagement-Produkten. Engagement, so heisst das Gütesiegel der Migros für Produkte mit einem ökologischen und sozialen Mehrwert. Die Menschen, die Ihnen auf den folgenden Seiten begegnen werden, beweisen: Wer mit Engagement kocht, hat nicht nur ein gutes Gewissen – es schmeckt auch köstlich.

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KO C H E N M I T E N G A G E M E N T

NAT U RTA LE N T «MER MUESS HALT S’GSPÜRI HAA.» 14 . JA N UA R 0 4 , 150 0 M E T E R Ü B E R M M E E R

AARHÖLZLI. So heisst die Alp hoch über dem nidwaldischen Buochs. Hier lebt der Senn Franz Ambauen. Er ist 73 Jahre alt. Ein paar Dutzend Kühe und Geissen leisten ihm Gesellschaft. Und die Berggipfel. Jeder Sonnenaufgang ist ein Geschenk. ÄLPLERMAGRONEN gibt’s heute Mittag. Der Franz macht die besten Älplermagronen der Welt. «Guet ruehre», das ist sein Geheimnis. Eben: «Mer muess halt s’Gspüri haa.» Mittags sitzt er in seiner Stube und isst. Mit Genuss. Die Wände sind voller Erinnerungen. Seine Retrospektive. Ein Gesamtkunstwerk, dieser Franz. «Es git nur ein Chäs, wo passt: Sbrinz. Dä mache mir hie obe sälber.» «Mer chöönt jetz öppis Kafirahm däzuegä, dänn wird’s schön schmierig.»

















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KO C H E N M I T E N G A G E M E N T

MENÜ

* ÄLPLERMAGRONEN Mengenangaben für 4 Personen

ÄLPLERMAGRONEN 500 g mittelgrosse Kartoffeln, z.B. Charlotte Salz 250 g grosse Hörnli 2 grosse Zwiebeln Bratbutter zum Braten wenig Butter für die Form 250 g Sbrinz 1 dl Rahm

Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. In kochendem Salzwasser gar kochen, möglichst zusammen mit den Teigwaren. Franz Ambauen: «Ich gebe Kartoffeln und Magronen gleichzeitig ins Wasser. Das geht aber nur, wenn man weiss, wie es sich so verhält mit den Kartoffeln und den Magronen – manche Hörnli brauchen etwas weniger lang, es gibt dafür Kartoffeln, die sind fest kochend.» Während Kartoffeln und Teigwaren kochen, die in feine Ringe geschnittenen Zwiebeln sanft anbraten. Sie sollten aber nicht schwarz werden. Käse reiben. Kartoffeln und Teigwaren abgiessen, wenn sie gar sind. Ambauen gibt dann etwas Kaffeerahm dazu, «dann wirds schön schmierig». Kartoffeln und Teigwaren lagenweise in eine ausgebutterte Ofenform geben. Rahm aufkochen und darüber giessen. Zugedeckt etwa 10 Minuten in die Mitte des auf etwa 150 Grad aufgeheizten Ofens stellen; der Käse soll nur schmelzen, nicht gebräunt werden. Am Schluss die gebratenen Zwiebeln darüber verteilen, nach Belieben etwas geschmolzene Butter darüber träufeln.



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KO C H E N M I T E N G A G E M E N T

TA N TI AUGU RI PIERO, GENANNT «IL PISTOLERO», FEIERT SEINEN 10. GEBURTSTAG 4. DEZEMBER 03

DER KLEINE SPITZBUBE ist der Liebling der Familie. Und italienische Familien sind gross. Auch gross im Feiern. Was für ein Buffet! Sizilianische Spezialitäten. Uns läuft schon beim Anblick das Wasser im Mund zusammen. Es duftet nach Salsicce al finocchietto (auf dem Grill). Es klingt wie Eros Ramazzotti (die Live-Band im Hintergrund). PIERO hat seine besten Schulkollegen eingeladen. Sie heissen Urs, Serge und Jeremy. Dann ist da noch Valeria, die ein bisschen verliebt ist in das Geburtstagskind. Sie hat sich zur Feier des Tages wie eine kleine Prinzessin geschmückt. Das Buffet ist eröffnet. Es schmeckt göttlich. Nach dem Essen spielt die Band so richtig laut, und alle – alle Generationen – stürzen auf die Tanzfl äche.























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KO C H E N M I T E N G A G E M E N T

MENÜ

* PANELLE (frittierte Kicherebsen-Creme)

ARANCINI (Reisbällchen)

PIZZA MOZZARELLA E OREGANO INSALATA CON PATATE, CIPOLLE ROSSE, ACCIUGHE E POMODORO (Salat mit Kartoffeln, roten Zwiebeln, Sardellen, Tomaten)

OLIVE PUGLIESE (Oliven aus Apulien)

CAPONATA (Frittierte Auberginen mit Gemüse)

CROCCHETTE DI PATATE (Kartoffeln-Kroketten)

CARCIOFI ALLA BRACE (grillierte Artischocken)

TREVISANO ALLA GRIGLIA (grillierter Trevisano)

COZZE IMPANATE (panierte Muscheln)

FRITTATA DI ZUCCHINI (frittierte Zucchetti)

POLPETTE IN UMIDO (Hackfleischbällchen mit Sauce)

PASTA AL FORNO (Bolognese, Piselli e Uova) (Pasta aus dem Ofen, mit Ragout, Erbsen und Eiern)

SALSICCE AL FINOCCHIETTO (Würste mit Fenchel) ausgewähltes Rezept: Mengenangaben für 4 Personen

POLPETTE IN UMIDO 2 2 2 2

Zwiebeln Knoblauchzehen EL Olivenöl Dosen à 400 g geschälte Tomaten Salz Pfeffer Thymian und Rosmarin 1.25 dl Weisswein 400 g Gehacktes vom Rind 1 Ei 2 EL Paniermehl 2 EL Öl 1 EL Kapern 100 g grüne oder schwarze Oliven ohne Stein

Zwiebeln und Knoblauch schälen und fein hacken. Olivenöl in einer tiefen Eisenpfanne erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch darin glasig dünsten. Dann Tomaten mit dem Saft zugeben; die Tomaten mit einer Gabel am Pfannenrand zerdrücken. Die Sauce kräftig mit Salz, Pfeffer, Thymian und Rosmarin würzen und Weisswein dazu giessen. Bei kleiner Hitze etwa 20 Minuten köcheln lassen. Inzwischen das Hackfleisch mit Ei und Paniermehl verkneten und mit Salz, Pfeffer und Thymian abschmecken. Fleischteig in Portionen teilen und zu Golfball-grossen Kugeln formen. Öl in einer zweiten Pfanne erhitzen, die Kugeln hineinlegen und auf jeder Seite etwa 4 Minuten braten. Dann herausheben und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Die Kapern und die Oliven in die Tomatensauce rühren, die Fleischkugeln einlegen und kurz in der Sauce ziehen lassen.



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KO C H E N M I T E N G A G E M E N T

H E R RE NA BE N D AUCH REVOLUTIONÄRE GRILLEN GERN 27. JA N UA R 0 4

DER EINE, Dieter Meier, kommt gerade von seiner Rinderfarm in Argentinien und fliegt bald wieder nach Hollywood. DER ANDERE, Boris Blank, tüftelt lieber zurückgezogen in seinem Tonstudio in Zürich. ZUSAMMEN sind sie «Yello». Zwei Pioniere. Zwei Freunde. ZWEI Geniesser. Sie haben nicht nur den Sound einer Generation erfunden, Techno, sondern auch eine besonders schmackhafte Peperonata.











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KO C H E N M I T E N G A G E M E N T

MENÜ

* PEPERONATA RINDSFILET VOM GRILL BRATKARTOFFELN MIT ROSMARIN Mengenangaben für 4 Personen

PEPERONATA 2 2 2 3

Peperoni waschen, entkernen und in etwa 2 x 2 cm grosse Stücke schneiden. Zwiebeln hacken. In einer grossen Bratpfanne in etwas Olivenöl die Zwiebeln glasig dünsten, dann die Peperoni dazugeben. Peperoni anziehen lassen, gut wenden, mit Salz, Pfeffer und vom Zweigchen abgezupften Thymianblättchen würzen; mit einem Esslöffel Balsamico ablöschen. Ständig gut rühren, bis das Gemüse gar, aber nicht «pfluderig» ist.

rote Peperoni gelbe Peperoni grüne Peperoni mittelgrosse Zwiebeln Olivenöl Salz und Pfeffer Thymian etwas Balsamico-Essig

RINDSFILET VOM GRILL Knoblauch zerdrücken, mit etwas Olivenöl vermischen und damit das Fleisch einreiben. Fleisch in dieser Marinade ziehen lassen. Vor dem Grillen die Marinade abwischen (angebrannter Knoblauch würde bitter). Fleisch auf den Grill legen und auf beiden Seiten grillieren, bis die gewünschte Garstufe erreicht ist.

Knoblauch Olivenöl 4 dicke Scheiben Rindsfilet

BRATKARTOFFELN MIT ROSMARIN 800 g Kartoffeln (besonders gut schmecken neue Kartoffeln) 4 El Olivenöl frischer Rosmarin

Kartoffeln waschen, schälen, abspülen, in gleichmässige Würfel schneiden. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen, Kartoffeln zugeben, bei gedeckter Pfanne etwa 10 Minuten dämpfen. Den Deckel von der Pfanne nehmen und die Kartoffeln auf mittlerer Hitze unter häufigem Wenden und Zugabe von frischem Rosmarin goldbraun braten.



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KO C H E N M I T E N G A G E M E N T

E NGAGE M E N T MANCHMAL IST KOCHEN CHEFSACHE 2 9. JA N UA R 0 4

DIE ANANAS HALBIEREN. Den Lauch in kleine Stücke schneiden. Knoblauch kurz in Butter anziehen. Ist das die Aufgabe der MIGROS-Generaldirektion? JA. Und wissen Sie was? Die Chefs hatten einen Riesenspass. Für einmal waren sie Küchengehilfen von GDI-Chefkoch Ueli Kohler. Unter seiner Anleitung entstand ein Menü, das auf der Zunge zergeht wie eine Bilanzpressekonferenz in der Hochkonjunktur. KOCHEN MIT ENGAGEMENT: Anton Scherrer, Gisèle Girgis, Jörg Zulauf, Jakob Knüsel, Armin Meier und Urs Riedener haben bewiesen, was für ein Genuss das sein kann. HALT! Den Blätterteig mit einem geschlagenen Ei einstreichen, Herr Scherrer!



Die Küchen-Equipe: Urs Riedener, Jakob Knüsel, Jörg Zulauf, Gisèle Girgis, Anton Scherrer, Armin Meier (v.l.n.r.)







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KO C H E N M I T E N G A G E M E N T

MENÜ

* ANANAS-APFEL-LAUCH-SALAT BAR DE LIGNE À LA PROVENÇALE MIT KARTOFFELKUGELN APFELTARTELETTE Mengenangaben für 4 Personen

ANANAS -APFEL -LAUCH- SALAT 1 1 20 g 30 g

Ananas halbieren, aushöhlen, Fruchtfleisch in kleine Stücke schneiden. Apfel schälen, entkernen, in kleine Stücke schneiden. Lauch in kleine Stücke schneiden, Champignons in feine Scheiben schneiden. Alle Zutaten mischen, auf einem Teller anrichten.

Baby-Ananas Apfel Lauch Champignons etwas Zwiebelsprossen

F Ü R DI E S AUC E :

1 EL Aceto Balsamico di Modena 1 EL weisser Balsamico-Essig 3 EL Olivenöl etwas Sonnenblumenöl frische Kräuter nach Geschmack Salz und Pfeffer

Die Zutaten für die Sauce verrühren und über den Salat träufeln.

BAR DE LIGNE À LA PROVENÇALE 2 Zwiebeln 4 Knoblauchzehen Butter frische Kräuter nach Geschmack, z.B. Salbei, Thymian, Dill, Peterli, Schnittlauch 2 Bar de Ligne (gehört zur Familie der Wolfsbarsche); kann auch eine Forelle oder eine Felche sein Salz und Pfeffer

Zwiebeln und Knoblauch kurz in etwas Butter anziehen, dann die Kräuter dazugeben. Diese Mischung in den ausgenommenen Fisch einreiben, innen und aussen; mit Salz und Pfeffer würzen. Den Fisch in etwas Butter kurz anbraten, danach im Ofen garen (bei 200 Grad, 20 bis 30 Minuten).

KA RTO F F E L K U G E L N :

800 g Kartoffeln Salz Butter

Kartoffeln schälen und in gut gesalzenem Wasser gar kochen. Abtropfen, leicht abkühlen lassen und Kugeln ausstechen. Diese in Butter anbraten.

APFELTARTELETTE 1 Ei Blätterteig (ausgewallt, abgepackt) 2 Äpfel 1 EL Butter 2 EL Zucker Zitronensaft

Ei schlagen. Blätterteig in der Form eines Apfels ausstechen; mit dem Ei einstreichen. Äpfel schälen, entkernen, in dünne Scheiben schneiden; auf die Blätterteigform verteilen. Aus Butter, Zucker und Zitronensaft eine cremige Masse zubereiten; diese über die Äpfel verteilen. Bei 185 Grad 15 Minuten im Ofen backen.



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KO CH KÜ NST LE R LOST IN TRANSLATION 2 4 . JA N UA R 0 4

René Burri, der Magnum-Fotograf aus Paris. Dorothée Vogel, die Mode-Designerin aus Zürich. François Berthoud, der Illustrator aus Mailand. Und viele andere, zu Gast beim Verleger Dino Simonett aus Graubünden. DIE HERDPLATTE IST IHR DOLMETSCHER. International bekannte Künstler, die miteinander befreundet sind und sich endlich mal wiedersehen: einen Abend lang, zum Essen. Sie verstehen sich, weil sie gemeinsam eine Sprache sprechen. Die Sprache der Kochkunst. INSALATA D’ARANCE e fichi con Schnaps? Let it be.





















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MENÜ

* INSALATA D’INVERNO CON SALSA NEBULOSA ZURIGHESE RISOTTO ZAFFERANO AL SOLE GRIGIONESE ARROSTO INSALATA D’ARANCE E FICHI CON SCHNAPS ausgewählte Rezepte: Mengenangaben für 4 Personen

INSALATA D’INVERNO CON SALSA NEBULOSA ZURIGHESE Blattsalat, je nach Saison und optischen Ansprüchen

Blattsalat F Ü R DI E S AUC E :

½ 2 1 EL 1 EL 3 EL

Salz und Pfeffer und etwas Senf in eine Schüssel geben, Zwiebel und Knoblauch schälen, fein schneiden, dazugeben. Zuerst Balsamico und Weissweinessig dazugeben, umrühren, dann noch das Öl beigeben. Gut vermischen.

Salz und Pfeffer Senf Zwiebel Knoblauchzehen Aceto Balsamico Weissweinessig Olivenöl

RISOTTO ZAFFERANO AL SOLE GRIGIONESE 1 Zwiebel Butter 1 Tasse (ca. 200 g) Risotto-Reis 1 Glas Weisswein gute Bouillon (siehe rechts) 1 Markbein 30 g Parmesan, gerieben 30 g Sbrinz, gerieben 1 Prise Safran

Zwiebel hacken. In einer mit Butter ausgestrichenen Pfanne glasig dünsten. Reis dazugeben und leicht rösten. Mit etwas Wein ablöschen. Unter ständigem Rühren nach und nach heisse Bouillon beigeben, bis der Reis gar, aber noch «al dente» ist (etwa 20 Minuten). Kurz vor dem Anrichten zuerst das ausgekochte Markbein, dann den geriebenen Käse und den in lauwarmem Wasser aufgelösten Safran darunter ziehen. B O U I L L O N : Eine

gute Bouillon bereitet man am besten selber zu. Dafür einen Topf mit Wasser füllen, ein relativ fettiges Stück Fleisch dazugeben, das nur der Suppe Geschmack geben muss. Gelbe und rote Rüben, Sellerie, Lauch und Kohl dazugeben. Später Zwiebeln hinzufügen; am besten schmeckt es, wenn die Zwiebeln halbiert und fast schwarz angebraten werden, bevor sie in die Suppe kommen. Eventuell Markbeine mitkochen.

ARROSTO 1 kg Hohrücken vom Rind Salz und Pfeffer Öl 1 Glas kräftiger Rotwein gute Bouillon frische Kräuter (Rosmarin, Thymian usw.) Saucen-Gemüse (Rüben, Sellerie, Kohl, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch usw.)

Fleisch würzen und dann auf allen Seiten gut anbraten. Fleisch in einen grossen Topf geben, Wein und Bouillon, das nicht zu klein geschnittene Saucen-Gemüse sowie die Kräuter nach Gusto beigeben. Bei 180 Grad im Ofen garen lassen. Die Garzeit hängt von Grösse und Zartheit des Fleischstücks ab; am besten beim Kauf den Metzger danach fragen.



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T ET- F E ST «WER FRÖHLICH SEIN WILL, KANN ES TUN» 22 . JA N UA R 0 4

DAS TRADITIONELLE ESSEN findet immer am ersten Tag des zunehmenden Mondes im zweiten Mondmonat nach der Wintersonnenwende statt. Dann ist Tet-Fest, auch in Zürich. John Chen lädt seine Freunde zum Festmahl ein. Er kocht fantastisch. LOBSANG PHALA, Rigzin Gyaltag, Kioko Gantenbein und Cat Tuong Nguyen sind schon da. Die anderen werden gleich eintreffen. Chinesisches Neujahr. Auch die Vietnamesen, Tibetaner und Japaner in der Runde feiern mit. «Wer fröhlich sein will, kann es tun», lautet ein altes Sprichwort für den wichtigsten Abend des Jahres. Die Stimmung ist prächtig. Das Jahr der Ziege geht zu Ende, jetzt beginnt das Jahr des Affen.

















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* VERSCHIEDENE SUSHI UND SASHIMI AUSTERN UND FLUSSKREBSE MISO-SHIRU (Tofu-Misosuppe) SOFTSHELL CRABS GEGRILLTER RED SNAPPER ausgewählte Rezepte: Mengenangaben für 4 Personen

GRUNDREZEPT FÜR SUSHI-REIS 175 g 1 TL 1 TL 2 EL

Sushi-Reis Salz Zucker Reisessig

Reis in einem Sieb unter fliessendem, kaltem Wasser durchspülen, bis das abfliessende Wasser klar bleibt. Reis mit 2,5 dl Wasser aufkochen, 2 Minuten köcheln lassen, dann ohne Hitze zugedeckt 10 Minuten quellen lassen. Deckel von der Pfanne nehmen und offen weitere 10 Minuten quellen lassen. Inzwischen Salz und Zucker mit Reisessig mischen und erwärmen. Reis in eine Schüssel geben, mit der Essigmischung beträufeln und mit Stäbchen durchmischen.

MISO - SHIRU (TOFU-MISOSUPPE) 1,25 dl Dashi-Brühe 100 g Miso 1 EL Mirin (Reiswein) 250 g Tofu, in 1 cm grosse Würfel geschnitten 2 Frühlingszwiebeln

1 Liter Wasser mit Dashi zum Kochen bringen. Miso und Mirin verrühren und in die kochende Flüssigkeit geben. Auf mittlerer Stufe vorsichtig erhitzen (nicht zu stark erhitzen, da sonst der Miso-Geschmack verloren geht und die Suppe bitter wird). Tofuwürfel in die heisse Suppe geben und auf mittlerer Stufe 5 Minuten erhitzen. Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Suppe mit Frühlingszwiebelringen bestreut in kleinen Suppenschalen servieren.

GEGRILLTER RED SNAPPER 1 Red Snapper Öl Süsse Sojasauce

FÜR DIE MARINADE

2 Koblauchzehen 5 EL Trockener Sherry 1 Tl Ingwerpulver (oder 1 EL frisch geriebener Ingwer) 5 EL Helle Sojasauce Saft von ½ Zitrone

Vom küchenfertigen, geschuppten Red Snapper die seitlichen und die Bauchflossen abschneiden (damit sie nicht verbrennen). Die Haut parallel oder kreuz-weise einschneiden. Knoblauchzehen durchpressen und mit den übrigen Marinade-Zutaten vermischen. Den Fisch darin etwa eine Stunde marinieren. Die Marinade abtupfen (damit der Knoblauch nicht verbrennt und bitter wird). Den Fisch auf einer eingeölten Alufolie im Backofen etwa 20 bis 25 Minuten grillen. Mit süsser Sojasauce servieren.



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PRE M I E RE DER DIREKTOR DES ZÜRCHER OPERNHAUSES DIRIGIERT MIT DEM KOCHLÖFFEL 13 . F E B RUA R 0 4

DAS ENSEMBLE: Maya Dashuk (Sopran), Malin Hartelius (Sopran), Camilla Nylund (Sopran) und Isabel Rey (Sopran). Damit noch andere Stimmlagen vertreten sind: Marijana Mijanovic (Alt), Kresimir Spicer (Tenor) und Claude Hauser (Präsident der Verwaltung MGB). ERSTER AKT: Gemüsesuppe ZWEITER AKT: Wiener Schnitzel DRITTER AKT: Erdbeeren mit Schlagobers Die Vorstellung war ein voller Erfolg. Applaus. Alexander Pereira hat wieder einmal bewiesen, dass er unvergessliche Inszenierungen möglich macht. Nicht nur auf der grossen Bühne, diesmal auch bei sich zu hause.











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KO C H E N M I T E N G A G E M E N T

Claude Hauser, Präsident der Verwaltung MGB, umringt vom Ensemble.

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* GEMÜSESUPPE WIENER SCHNITZEL, KARTOFFELSALAT ERDBEEREN MIT SCHLAGOBERS ausgewählte Rezepte: Mengenangaben für 4 Personen

WIENER SCHNITZEL 1 Ei 4 Kalbsschnitzel, dünn geklopft, je ca 100 g Mehl Paniermehl gesottene Butter 4 Zitronenschnitze

Das Ei mit einer Gabel nicht zu fest schlagen. Kalbsschnitzel in Mehl wenden, dann im Ei wenden, dann im Paniermehl. In einer grossen Bratpfanne reichlich gesottene Butter erhitzen. Die Schnitzel darin beidseitig braten, bis die Panade kross und etwas gebräunt ist (etwa 4 Minuten). Vor dem Servieren mit etwas Butter beträufeln. Nach Belieben Zitronenschnitze dazu reichen.

KARTOFFELSALAT 800 g Kartoffeln (fest kochende Sorte, z.B. Stella) Salz 2 Schalotten 2 Esslöffel Dijon-Senf 1 dl Weissweinessig Salz und Peffer 3 dl heisse Hühnerbrühe 1 dl Sonnenblumenöl

Kartoffeln waschen und ungeschält in reichlich gut gesalzenem Wasser kochen. Derweil die Schalotten fein hacken, mit dem Senf, Salz, Peffer und dem Essig zu einer flüssigen Sauce rühren. Die Hühnerbrühe dazugeben, dann langsam das Öl hineinrühren. Die heissen Kartoffeln schälen und in etwa einen halben Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Mit der Sauce übergiessen. An einem warmen Ort etwas ziehen lassen, damit die Kartoffeln die Flüssigkeit aufnehmen können. Noch lauwarm servieren.





278 H E R Z L I C H E N D A N K

H E R Z L IC H E N DA N K

Achermann Adrian, Achrafi Jasmin, Achrafi Leon, Albers Lucas, Ambauen Franz, Bacchetta Dino, Ballmer Karen, Frankie & Tony, Duo en vogue with Robert de Bianco and Charles Fish, Barmettler Paul, Bechtler Christina, Bellano Sascha, Berthoud François, Blank Boris, Brauchbar Mathis, Brigger Maria, Burri René, Caracuta Mario, Carambellas Katerina, Chen Qi, Cramer Sophie, D’Apollonio Carmen, D’Apollonio Toni, Dashuk Maya, Eggenberger Hanspeter, Enderlin Maja, Engesser Gilles, Fennel Dean, Fennel Jeremy, Fennel Oliver, Fennel Susanne, Flüeler Marianne, Früh Carlo, Früh Michael, Früh Serge, Früh Ursula, Fuchs Mäddel, Gantenbein Anina, Gantenbein Kjoko, Glogger Helmut-Maria, Godly Conrad, Goetschel David Jules, Greminger J., Greminger M., Greminger Roger, Guth Claus, Gyaltag Yeshe, Gyaltag Rigzin, Haas Denise Carla, Haas Maurice, Haener Jacqueline, Hajnos Naomi, Hartelius Malin, Hauzenberger Martin, Hess Martin, Hutter Fréderique, Imboden Melk, Kampa Daniel, Karrer Sebastian, Koch Christine, Koch Josephine, Kohler Ueli, Kunz Mina, Kunz Stefanie, Lanfranconi Adah-Lynn, Lanfranconi Stefanie, Lektorama, Leuzinger Fiona, Leuzinger Giulia, Leuzinger Markus, Leuzinger Natalie, Longo Samuel, Longo Susana, Longo Valeria, Longo Veronica, Madörin Risa, Manrey, Marfurt Alix, Margreth Bruno, Maurer Peter, Meier Dieter, Menn Annatina, Metzler Anna, Meyer Zoë, Mijanovic Marjiana, Mikusi Daniel, Mrdak Dragoslava, Müller Claudia, Naef Anja, Nguyen Cat Tuong, Nylund Camilla, Olgiati Valerio, Pagliei Daniele, Palkovitz Jozo, Patisso Matteo, Patisso Melanie, Patisso Patrizia, Pereira Alexander, Phala Lobsang, Piller Simone, Pozzi Monica, Preiss Silva, Raymann Urs, Renggli Simon, Rey Isabel, Richter Marc, Rohrer Eduard, Ruch Leon, Ruch Nina, Ruch Peter, Saile Natalja, Schicker Chantal, Schicker Inge, Schicker Michelle, Schicker Nic, Schicker Ruedi, Schicker Sander, Schmid Ingrid, Schwarz Jann Martin, Simonett Dino, Simonett Reto, Spicer Kresimir, Strässler Martina, Türschmann Vanessa, Vitzthum Peter, Vogel Dorothée, Von Ah Fiona, Von Ah Katja, Von Ah Medea, Von Escher Alfred, Von Känel Pilar, Von Känel Sean, Von Känel Susann, Von Moos Charlotte, Webb Caroline, Yamazaki Miki, Yamazaki Tamaki, Zulauf Jörg. Und allen, die wir vergessen haben. Biografie FRANÇOIS HALARD François Halard wurde im Jahr 1961 geboren, studierte an der Ecole des Arts Décoratifs in Paris und begann im Jahr 1981, für „Décoration international“ zu arbeiten. Später wurde er von Alex Lieberman (Art-Director-Legende von Condé Nast USA) engagiert und zog nach New York City, wo er Architektur und Porträt kombinierte und regelmässig für „Vogue US“, „Vanity Fair“, „GQ“ und „House and Garden“ tätig war. Darüber hinaus arbeitete er für „Harper’s Bazaar“. In seinem persönlichen Werk beschäftigt er sich mit der Darstellung von Ateliers; so fotografierte er die Studios von Jean-Charles Blais, Cy Twombly, Robert Rauschenberg, Julian Schnabel und anderer bekannter Künstler sowie das Vermächtnis von Beuys (cf. Video). Im Rahmen des Fotofestivals von Arles 2003 bestritt er eine Einzelausstellung über das Haus von Malaparte.


IMPRESSUM

I M PR E S SU M

MIGROS-GENOSSENSCHAFTS-BUND, ZÜRICH Gesamtverantwortung MONICA GLISENTI, CORPORATE COMMUNICATIONS UND SPONSORING www.migros.ch Konzept STUDIO ACHERMANN, Zürich, BEDA ACHERMANN MARKUS BUCHER, CHRISTIAN KÄMMERLING, MONICA GLISENTI Fotograf FRANÇOIS HALARD, New York Artwork STUDIO ACHERMANN PATRICK ROPPEL, ADRIAN EHRAT, HELENA NOVAK (Assistenz), Zürich Illustration ALEXIS SAILE, BASTIEN AUBRY, Zürich Bildredaktion / Koordination BEATRICE MÄCHLER, MIA BONZANIGO, Zürich Foto-Assistenz BENOÎT PAILLET, Paris, BASIL STÜCHELI, Zürich Satz ROGER FURRER, Zürich Fotografische Prints RONI OCHSNER/TRICOLOR, ANDREA GOHL, Zürich Pre Press STRAUMANN AG, Dielsdorf Druck LIMMATDRUCK AG, Spreitenbach Buchbinderei BUCHBINDEREI BURKHARDT AG, Mönchaltorf

INFORMATIONSPOLITIK Die Migros-Gemeinschaft verfolgt eine offene Informationspolitik, sie publiziert geprüfte Jahresberichte nach einheitlichem Standard. Soweit wie möglich haben wir uns auch an den Global-Reporting-Initiative-Standard (GRI) gehalten.

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