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Vorwort des Direktors
Liebe Leserin, lieber Leser
Unter säkularen Unternehmen gehört es inzwischen geradezu zum guten Ton, eine «Mission» zu haben. Für ein christliches Missionswerk ist es dagegen heutzutage ungleich schwerer, von «Mission» zu sprechen, ohne in weitschweifige und apologetische Erklärungen darüber zu verfallen, wer wir sind und was wir tun. Zu stark sind populäre Zerrbilder in vielen Köpfen, die christliche Mission einseitig und generalisierend gleichsetzen mit der Entwürdigung von Menschen und der Zerstörung ihrer Kultur. Umso wichtiger ist es uns daher, unser Selbstverständnis und unsere Arbeit als Missionswerk allgemeinverständlich und prägnant darzustellen. Meine Ausführungen dazu finden Sie auf Seite 12.
Eines der zentralen Themen, in denen dieses Selbstverständnis zum Ausdruck kommt, ist der Einsatz für Gender-Gerechtigkeit; und das nicht erst seit #MeToo. Er zieht sich durch all unsere Handlungsfelder und durch alle Programme und Projekte unserer Entwicklungszusammenarbeit. So zeigt sich zum Beispiel in der HIV-Prävention, dass der Kampf gegen sexuelle Gewalt enorm wichtig ist, um die Ansteckungsraten zu senken. Mehr darüber erfahren Sie von Projektkoordinatorin Rita Mbah aus Kamerun im Beitrag ab Seite 4, der auch die Verbindung von Gender-Gerechtigkeit mit Einkommensförderung und Bildung verdeutlicht.
Um den Kampf gegen sexuelle Gewalt geht es auch bei der Arbeit unserer Partnerkirche GKP. Sie führt in Bandung in Indonesien eine Notunterkunft für Frauen, die Gewalt erlebt haben. Im Jahr 2020, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie, haben sich die Anfragen von Gewaltopfern vervierfacht. Dieser enorme Anstieg hat verschiedene Gründe, aber er zeigt eines deutlich: Wir werden noch lange unterwegs sein auf unserem Weg hin zu einer Welt, in der niemand aufgrund seines Geschlechts diskriminiert oder bedroht wird.
Ich danke Ihnen, dass Sie uns auf diesem Weg wohlwollend begleiten und wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Ihr
Pfarrer Jochen Kirsch, Direktor Mission 21
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