Informationsblatt der Mission GEHE HIN e.V.
Nr. 2 (86) 2017
Gehe hin...
Hebt eure Augen auf!
Darum gehet hin in alle Welt...
Deutschland
Gehe hin…
Das weiße Erntefeld Evangelisation Kinderarbeit Gefängnisarbeit Gefährdetenhilfe Verlagsarbeit Diakonie Impressum: “Gehe hin...” ist das Informationsblatt von gleichnamiger Mission „GEHE HIN“ (früher Missionswerk Waldbröl)
Wir kennen die Geschichte, wo Jesus am Jakobsbrunnen der samaritischen Frau begegnete. Als die Frau dann ihren Krug stehen ließ und ins Dorf lief, sagte Jesus seinen Jüngern ganz seltsame Worte: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wisst. Nun sind die Jünger vollends verwirrt: Wie, hat ihm jemand zu essen gegeben? Vielleicht diese Frau? Aber nein, sie kam ja Wasser zu holen. Und dann versucht Jesus ihnen klar zu machen: Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen des, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. Das konnten die Jünger nicht verstehen. Er hatte doch Hunger, er musste doch etwas essen und jetzt spricht er so ganz seltsame Worte. Jesus meinte es im geistlichen Sinne, die Jünger aber konnten es nicht begreifen. Und da sagt Er ihnen diese Worte: Hebt eure Augen auf und seht in das Feld; denn es ist reif zur Ernte. Jesus hatte den Auftrag von seinem Vater bekommen, diesen Samaritern die große Liebe des Vaters zu offenbaren, und das war seine Speise. Natürlich würde Er auch noch essen, aber in diesem Augenblick, da es um die Rettung der Menschenseelen ging, da ist das Materielle Nebensache. Der Herr muss ihnen zurufen: Hebt eure Augen auf!!! Da kommen die Samariter! Das ist das Erntefeld, das zur Ernte reif ist! Diese Leute suchen nach Wahrheit, sie brauchen den Messias!
Es erscheint viermal im Jahr und wird kostenlos bezogen.
Liebe Kinder Gottes. Das ist es, was wir in der heutigen Zeit brauchen: Den richtigen Blick, die richtige Sicht auf das weiße Erntefeld. Leider sind unsere Blicke sehr oft an Dinge gefesselt, die so vergänglich sind.
Die Mission GEHE HIN (MGH) ist ein anerkannter, gemeinnütziger Verein und ist in das Vereinsregister Waldbröl eingetragen.
Heute jedoch ruft der Herr allen seinen Kindern zu: Hebt die Augen auf! Seht auf die weiß gewordenen Felder! Der Herr verlangt von uns nicht, dass wir die ganze Welt retten sollen, nein.
Sie wird durch freiwillige Gaben und Spenden getragen.
Oft ist es so, dass wenn der Herr uns ruft, wir so viele Ausreden finden: Ach, ich muss erst noch das Haus zu Ende bauen, dann will ich dir dienen. Ich muss zuerst meine Schulden loswerden, deshalb kann ich jetzt noch nicht dienen. Ich muss zuerst meine Kinder großziehen…
Spenden können steuermindernd geltend gemacht werden. Spendenkonten: für Deutschland und Europa Kreissparkasse Köln IBAN: DE82 3705 0299 0341 0002 06 BIC: COKSDE33XXX Unsere Anschrift: Gottlieb-Daimler-Str. 2 D-51545 Waldbröl Tel.: 02291 - 92 65 0 Fax: 02291 - 92 65 10 Mobil: 0172 - 78 67 520 E-mail: info@gehe-hin.de
In Mat. 9,36 lesen wir: Und da er das Volk sah, jammerte ihn desselben. Jesus sieht die Menschen um sich herum und sieht ihre geistliche Armut. Er ist nicht sauer auf sie, sondern er hat Mitleid. Er sieht die Menschen – von Gott getrennte Menschen – Menschen die verloren gehen, die für ewig verloren gehen. Das bewegt ihn. Das ist ein Stich in sein Herz. Jesus hat Mitleid. Nun ist die Frage: Wie betrachten wir eigentlich unsere ungläubige Umgebung? Ist es uns bewusst, dass es sich bei unseren Freunden um verlorene Menschen handelt? Dass unsere Klassenkameraden und Arbeitskollegen in die Hölle kommen? Dass unsere Nachbarn, oder unsere Verwandten, von Gott getrennt sind?
Internet: www.gehe-hin.com
Zerreißt es uns das Herz? Haben wir Mitleid mit ihnen? Oder schimpfen wir über die Ungläubigen, die Gott zu Recht verdammen wird?
Shop: www.gehe-hin.de
Möge der Herr in uns, seinen Kindern, dieses Mitgefühl wecken. Möge Er unsere Blicke losreißen von allem Vergänglichen und sie auf die reifen Felder hinwenden.
Alle Rechte vorbehalten
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In Liebe Walter Suckau
Moldawien
Gehe hin…
Arbeit mit behinderten Menschen „So ist weder der pflanzt noch der begießt etwas, sondern GOTT, der das Gedeihen gibt.“ 1. Kor. 3,7 Wie schon seit einigen Jahren durften wir, die Geschwister aus der Gemeinde in Blankenheim und der Gemeinde in Waldbröl, auch dieses Jahr im April die Arbeit unter den Gemeinden in Moldawien und den körperlich und geistig eingeschränkten Menschen durchzuführen. Es ist ein großes Arbeitsfeld und wunderbar zu sehen, wie der Same, der ausgestreut wurde, Frucht bringt. Dem HERRN allein sei der Dank und die Ehre dafür! So war geplant, am 08. April, nach Chişinău zu starten, und mit freudiger Erwartung machten wir uns früh morgens auf den Weg. Doch es kam anders als geplant. Unser Flug wurde wegen einem technischen Defekt des Flugzeuges storniert und umgebucht. So kam es, dass unsere Reisegruppe in drei Gruppen geteilt wurde. Die erste Gruppe flog eine Stunde später über München nach Chişinău und waren somit schon gegen Mittag in Moldawien. Die zwei anderen Gruppen sollten ihre Reise etwas später antreten und der Flug ging über Istanbul dann nach Chişinău. In Istanbul wurden wir leider getrennt und die eine Gruppe (die Geschwister aus Waldbröl) blieben einen Tag länger in Istanbul. Die ersten drei Tage war unser Reiseziel Cahul – Südmoldawien. Dort versammelt sich eine Gruppe von etwa 50 Menschen (jeder mit irgendeiner Behinderung), unter der Leitung von Bruder Dima, der auch selber an den Rollstuhl gebunden ist, jeden Dienstag um einen Gottesdienst zu halten. Die Aufforderung von Paulus an die Korinther „Wie ist es nun, ihr Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder von euch etwas: einen Psalm, eine Lehre, eine Sprachenrede, eine Offenbarung, eine Auslegung; alles lasst zur Erbauung geschehen!“ (1. Korinther 14,26) nehmen die Geschwister sehr ernst, von daher kann der Gottesdienst auch schon mal einige Stunden gehen. Es war für uns ein besonderes Erlebnis, wie tiefgründig ihre Gebete sind und ihr Dank dem himmlischen Vater gilt, sodass man wie undankbar beschämend feststellen musste, wir oft sind, die wir doch gesund sind und in einem wohlhabenden Land leben. Für uns war es eine Ermahnung.
Nach diesen drei Tagen ging unsere Reise dann weiter nach Bendery (Transnistrien) unserem Hauptsitz, wo uns die Geschwister schon sehnsüchtig erwarteten. Unser Ziel in diesem Einsatz war, mehrere kleine Viele dieser Le ute leben in se hr Gemeinden zu besuchen, sie im ärmlichen Verh ältnissen Glauben zu stärken und ermutigen und einige Gottesdienste speziell für die Behinderten Menschen durchzuführen. Insgesamt durften wir acht Gemeinden besuchen. Drei Gottesdienste haben wir für die Behinderten geplant, diese wurden auch zahlreich besucht. Sie konnten von der Liebe des guten Hirten hören, der dem verlorenen Schaf nachgeht und solange sucht, bis Er es gefunden hat und es wiederherstellt. Nach den Gottesdiensten gab es ein warmes Mittagessen für alle und anIn diesen Tagen machten wir schließend für jeden ein Lebensmehrere Hausb esuche mittelpaket, worüber sich die Behinderten sehr gefreut haben und dankbar waren. Jesus gibt uns den Auftrag, der ganzen Kreatur das Evangelium zu verkündigen und gerade Menschen mit Behinderung, die oft von ihren liebsten und nahestehenden Menschen verlassen werden, brauchen die Liebe Christi. Für uns sind sie oft unscheinbare, wertlose Menschen, doch in Gottes Augen sind sie Seine Geschöpfe! Unser Dank gilt dem großen und wunderbaren HERRN, der uns die Frucht der Arbeit sehen lässt. Im Jahr 2016 hatte die erste Seele den tiefen Drang verspürt, durch die Taufe in den Bund einzugeWährend eines Gottesdienstes hen. Dieses Jahr sind es 4 Seelen. in Der HERR wirkt Wunder und unsere Herzen sind voll Dankbarkeit!
einer Gemeind
en
Eure Geschwister der Gemeinde Blankenheim & Waldbröl
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Ukraine
Gehe hin…
Unterwegs mit der „Auferstehungsbotschaft“
Betet, dass das Wort Gottes in den Herzen der Kinder guten Herzensboden findet
In der Tuberkuloseklinik sind auch manchmal die Eltern der Kinder dabei. So kommen auch sie unter das Wort Gottes.
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Noch in früheren Zeiten gab Gott seinem Volk die Verordnungen, bestimmte Feste einzuhalten, zu feiern. Wofür? Um dem Herrn den gebührenden Dank und Ehre zu geben und um dem jungen Volk das Wirken Gottes weiterzugeben. So sind wir auch dankbar unserem Herrn für das wunderbare Fest der Auferstehung. Dieses dürfen wir auch in unserem Land frei feiern. Und wehe uns, wenn wir über dies Wunder der Auferstehung und der Erlösung vom Stachel des Todes schweigen werden. Im Bewusstsein dieser Verantwortung waren wir in den Festtagen eine Woche lang mit dem Auferstehungsprogramm unterwegs in verschiedenen Kindereinrichtungen. Insgesamt waren es ca. 250 Kinder, denen wir in der Woche diese frohe Botschaft weitersagen konnten. Preis dem Herrn dafür! Im Sanatorium für tuberkulosekranke Kinder hörten die Kinder besonders aufmerksam zu und lernten den Vers aus Apostelgeschichte 10,43 in kürzester Zeit auswendig. Dort heißt es: Von diesem zeugen alle Propheten, dass durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen. Oft ist es so, dass man im Dienst für den Herrn verschiedene Hindernisse erlebt. Auch diese Zeit war keine Ausnahme. Und trotzdem konnten wir immer wieder erfahren, wie der Herr uns aus verschiedenen Situation herausgeholfen hat. So war es auch, als wir zu dem Tuberkulose-Krankenhaus unterwegs waren. Bei einem Rückwärtsmanöver verursachten wir einen kleinen Unfall. Der Fahrer des anderen Autos wurde zuerst wütend und verlangte viel Geld als Entschädigung. Doch als wir ihm den Zweck unserer Fahrt erklärten, wurde er auf einmal ruhig und wollte nur den tatsächlichen Schaden erstattet bekommen haben. Noch mehr! Wir fuhren als Freunde auseinander. Das bewirkt der Herr! Als wir in die Klinik kamen, erwartete uns dort eine weitere Unannehmlichkeit. Der Raum, den wir sonst für die Kinderstunden nutzten, wurde
gerade renoviert. Wir mussten einen Ausweg suchen. Die Kinder machten sich schon große Sorgen, ob der feierliche Gottesdienst stattfinden wird. Aber unser Herr hatte schon für alles vorgesorgt. Das Personal war uns sehr zugetan und so wurden wir in einen Raum geleitet, wo normalerweise keine Auswärtigen hineindurften. Von dort schallten dann auch schon bald fröhliche Lieder zur Ehre Gottes! Liebe Brüder und Schwestern. Einige Zeit zurück hatten wir ein Gebetsanliegen weitergegeben. Es gab eine Zeit, da uns verboten wurde, das Kinderheim in unserer Nähe zu besuchen. Heute möchten wir uns von Herzen für Eure Gebete bedanken. Der Herr hat die vielen Gebete erhört und geantwortet, und so konnten wir diesen dreißig Kindern, die aus verschiedenen Gründen ohne Eltern geblieben sind, die frohe Botschaft weitersagen. Preis dem Herrn dafür! Jeder Sonntagschullehrer betet und hofft, dass das, was er von Gott und seiner Liebe weitergibt, irgendwann in den Herzen Frucht bewirkt. Wenn es jedoch geschehen ist, ist man überrascht, wie einfach doch die Kinder den Herrn Jesus annehmen. Wir führten den Bibelunterricht in der Tuberkuloseklinik durch. Das Thema war Golgatha und die drei Kreuze. Die besondere Betonung war, dass der Herr für unsere Sünden freiwillig den Leidensweg gegangen war. Nach dem Unterricht kam Nastja (13) auf uns zu und wünschte ein Gespräch. Sie wünschte zu beten. Im Gebet bat sie unter Tränen bei Gott um Vergebung ihrer Schuld. Unsere Herzen jubelten über dieses von Gott gewirktes Wunder. Nastja hat aber auch noch ein Wunsch, von der Tuberkulose geheilt zu werden. Lasst uns beten, dass der Herr Nastja heilt, wenn es sein Wille ist, und das Nastja unserem Herrn treu bleibt und im Glauben und Vertrauen wächst. Danke liebe Geschwister für eure vielseitige Unterstützung unseres Dienstes. Eure Schwestern Marina und Irina
Riesige Freude über das Spielzeug aus Deutschland!
Ukraine
Gehe hin…
Folgen des Ukrainekonflikts Friede euch, Brüder und Schwestern! Die Umstände, in denen wir hier im Donbas (Kriegsregion) leben, haben sich in der letzten Zeit stark verändert. Fast alle Unternehmen haben ihre Tätigkeit eingestellt und von den Selbstständigen gibt es nur wenige, die arbeiten. Die Märkte sehen halb geschlossen aus, die Preise sind dreimal und bei einigen Waren sogar viermal so hoch wie in der Ukraine. Für junge Familien mit Kindern und für ältere Menschen ist es schwierig geworden. Kinder müssen ernährt und bekleidet werden und die Senioren sind alleine geblieben, weil die Jugend weggezogen ist. Besonders betroffen sind die Witwen und Witwer, von denen es in unserer Region der Bruderschaft über 60 gibt – mit einer Rente von 2600 Rubel (ca. 40 Euro). Wir beten, dass es eine gute Ernte gibt und die Situation irgendwie leichter wird. Sozialhilfe-Brot gibt es für 16 Rubel und anderes ab 20 Rubel. Kartoffeln kosten 25 Rubel und junge Kartoffeln ab 100 Rubel. Alles Gemüse hat fast den gleichen Preis. Möhren oder Kohl kosten 50 Rubel pro Kilogramm. Fälle von Raub und Diebstahl werden häufiger. Zu uns in das Rehazentrum sind sie in den Keller eingestiegen. Ich war schon unterwegs nach Hause und musste noch einmal zurück fahren, weil dringend etwas gedruckt werden musste, und dabei schreckte ich die Einbrecher auf. Beim Vorbeifahren bemerkte ich das aufgebrochene Schloss. So weckte ich alle und wir trugen alles in den Keller des Rehazentrums. Sie hatten nur etwas an Kartoffeln mitgenommen und davon einiges auf der Straße verloren.
Es sind schwere Zeiten gekommen. Ich erinnere mich, wie meine Mutter vom 2. Weltkrieg erzählte – und von einige Zeit später, es war ähnlich. Es ist nicht angenehm, doch die Zahl der Bettler hat stark zugenommen. Das Volk ist sehr verarmt. Die Frage der Speisung scheint sich aufzudrängen, doch ich weiß Die meisten Bet riebe und auch nicht, wie darauf zu reagieren ist. Kohlengruben stehen still Bitten wir Gott um Weisheit, was und wie zu tun ist. Zurzeit planen wir Ausflüge für Jugend, Jungschar und Kinder vom 2. bis zum 22. Juli für jeweils volle 6 Tage – auf einem privaten Grundstück. Wir führten am 2. Auferstehungstag eine gemeinsame Versammlung durch. Geschwister aus 19 Gemeinden kamen zusammen, sodass das Bethaus voll wurde. Die Lage in Bezug auf das Gesetz ist unklar. Wir machen alles weiter wie bisher. Gott gibt auch in dieser Lage Genügsamkeit und Zufriedenheit. Wir danken für eure Gebete und Hilfe, In Liebe Alexander & Nelli Sawin
Liebe Geschwister, liebe Missionsfreunde, gerne möchten wir den Geschwistern in der No t nach Möglichkeit helfen. Zu diesem Zweck sollen vor Ort in den Ge meinden Witwentreffen organisiert werde n. Dort sollen die betro ffenen geistlich gestärkt und erbaut we rden. Aber auch mater iel l möchten wir diesen Geschwistern he lfen, indem man für sie in bestimmten Zeitabschnitten Lebensmittelp akete vorbereitet. Sollte jemand die Mögli chkeit und die Freudigk eit haben, diesen Geschwistern mit einer Gabe zu helfen, ist diese s hier möglich. Als Verwendungszweck sollte dann angegeben werde n „Hilfe für Witwen“. Vielen Dank im Vo raus. Der Herr segne eu ch.
Nach dem bepflanzen unseres Gartens, hoffen und beten wir nun auf eine gute Ernte
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Bolivien
Gehe hin…
“Ich möchte mehr Glauben haben…“ Dient einander, jeder mit der Gnadengabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfaltigen Gnade Gottes… 1.Petr 4,10 Liebe Geschwister, liebe Beter,
Wir müssen immer wieder staunen über Gottes wunderbare Führungen. Nach wie vor kommen sehr viele Patienten zur Beratung und Behandlung. Viele haben seit Jahren Probleme und schleppen diese von Tag zu Tag, von Monat zu Monat, ohne irgendwo Hilfe zu bekommen, mit sich.
Eines Nachts wurde ich zu einem kranken Säugling gerufen, welches einen Tag davor geboren war. Als ich in der Kolonie eintraf, kämpfte eine Frau um das Leben des Kindes. Es musste dringend operiert werden. Das nächst gelegene Krankenhaus hatte an dem Morgen geschlossen und wir mussten selbst weiter Rat suchen. Da es unter Sauerstoffmangel litt, suchten wir nach einer Sauerstoffflasche und fanden nur eine ganz große, die wir uns dann ausliehen und ins Auto hievten, um diesem kleinen Wesen die Not zu lindern. Wir mussten Leute wecken, die uns für die halbe Reise Benzin verkauften, weil der Tank gerade leer war. Leider waren unsere ganzen Bemühungen vergebens und der Säugling verstarb in unseren Händen. Danach halfen wir dieser Familie, so gut wir konnten. Einige Wochen später meldete sich dieses Elternpaar, sie wünschten mich zu sprechen. Leider war ich in der Zeit abwesend und so möchten wir uns mit dieser Familie noch treffen. Bitte betet für diese Begegnung, dass wir ihnen Gottes Gnadenlicht weitergeben können.
Die Nöte und Sorgen solcher Menschen lernt man erst später kennen, wenn man mit ihrem Tageslauf und ihrer Lebensweise mehr bekannt wird. Einige Einzelheiten aus unserem Alltag möchten wir berichten, um euch einen kleinen Einblick zu geben.
Die Alt-Kolonisten kommen oft schon bei Tagesanbruch, um sich in Schlange zu stellen und warten dann oft bis zum Nachmittag oder Abend, bis sie dran kommen. Eine Terminvergabe haben wir probiert, doch es sprengt einfach den Rahmen. Doch sind wir andererseits auch dankbar für die vielen Besucher.
Eines Tages kam ein Ehepaar zu mir, da die Frau vor einigen Jahren einen Unfall mit ihrem Pferdewagen hatte. Die Frau saß im Pferdewagen und aus irgendeinem Grund erschraken die Pferde und liefen los. Der Wagen kam ins Schleudern und sie geriet zwischen die Pferde und den Wagen. Seit dem Unfall konnte sie oft nicht mehr richtig schlafen.
Das zeigt, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, sich bestätigt. Der medizinische Weg lässt Einzelgespräche zu, ohne bei den anderen Kolonisten in Verdacht zu kommen. Und so gibt es immer wieder Möglichkeiten, dass die Menschen ungehindert kommen können um ihre körperliche, aber auch seelischen Nöte loszuwerden. Es kommen die einfachen Leute, oftmals bitter arme, sowie auch Prediger, die zu einer ganz anderen, höheren Klasse gehören. Wir haben es nie gewusst, dass es hier so eine Klassengesellschaft gibt.
Als ich die alte Verletzung fand und ihr auch half, konnte sie seit langem mal wieder schlafen. Wie froh und dankbar war die ganze Familie für diese Hilfe. Die Mutter dieser Frau hat einen kranken Fuß seit fast 30 Jahren. Nun wartet diese Familie, dass wir sie zu Hause besuchen, und unser Gebet ist, das Gott in dieser Familie durch seinen guten heiligen Geist in ihren Herzen wirkt. Wir wollen für diese Familien beten.
So war es spät Abend geworden, als ich eine Familie, die an dem Tage lange gewartet hatte, annehmen konnte. Als die Reihe bis zu ihrer jugendlichen Tochter war, verabschiedeten sich die Eltern, weil sie mit dem Abend-Bus verreisen wollten. Ihre Brüder warteten draußen mit dem Pferdewagen. Während der Behandlung hörte sie, wie meine Frau und die Kindern im anderen Zimmer Lieder zum Abendsegen sangen. Sie sprach mich darauf an und
gerne möchten wir berichten über die Wege Gottes und über die Segnungen, welche wir in dieser Zeit erlebt haben. Ebenso, was aktuell vorliegt, und auch einige Gebetsanliegen. Doch zu allererst möchten wir uns bei euch allen, von ganzen Herzen für eure Gebete und auch finanzielle Unterstützung innig bedanken. Denn nur dank dieser Unterstützung ist der Dienst überhaupt möglich. Dank eurer Gebete sind wir bis dahin auch vor ernsthaften Krankheiten und Unfällen bewahrt geblieben.
Auch für unsere Kinder gibt es immer wieder was zu tun
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Aus einem anderen Dorf meldete sich bei mir ein Mann, dem vor acht Jahren(!) das Schultergelenk ausgekugelt wurde. Er kam zu mir mit der Bitte, ihm zu helfen. Dieser Mann muss operiert werden und wir bitten für sein leibliches und für sein seelisches Heil zu beten.
Bolivien
Gehe hin…
ich bot ihr an, die Behandlung zu unterbrechen und ein paar Lieder zusammen zu singen. Sie tat es gerne, danach wurde die Behandlung fortgeführt. Als ich mich von ihr und den draußen wartenden Brüdern verabschiedete, hatte ich ein leichtes Bangen im Herzen. Was dieses Mädchen wohl im Herzen mitnahm? War es zu viel? War es richtig? Doch es war gut. Die Tage darauf kam eine ihrer verheirateten Schwestern und teilte mit, dass ihre jüngere Schwester ihr erzählt hätte, wie gut es ihr bei uns gegangen hätte. Ich war erleichtert. Kurze Zeit darauf kam ein großer Teil der Familie zu uns auf den Hof und wir sangen Lieder zur Ehre Gottes (ohne dass die anderen aus der Kolonie es erfuhren). So schenkte Gott uns noch eine Familie, die offen für Gemeinschaften ist. Unser Gebet ist es, das diese Familie sich aufrichtig bekehrt. Bitte betet dafür. Für einen von den Predigern wurde besonders viel gebetet. Ihm mussten wir ein Bein amputieren. Wir möchten uns an seiner Stelle für die Gebete herzlich bedanken. Ihm geht es jetzt sehr viel besser, er ist körperlich viel gesünder, weil der kranke Fuß das ganze Blut verseuchte. Jetzt ist weg, was krank war und er hat neuen Mut bekommen. So ist es auch im Geistlichen. Wenn das, was uns krank macht, die Sünde, von uns weg ist und kein Gift mehr streut, bekommen wir eine neue Ausrichtung und Hoffnung. So könnte man fortfahren, aber es wird genug sein, um ein Bild zu bekommen. Die Arbeit wächst weiter an, so dass es gut ist, dass Hilfe durch die Geschwister, wie die Familie Giesbrecht aus Altenkirchen, so auch durch zwei Schwestern, die im Juli anreisen, kommt. Dann kann die Arbeit besser verteilt werden und somit würde mehr Zeit für Hausbesuche sein. Es gibt viele Patienten, die nicht gut zu uns kommen können, durch Lähmungen oder auch, weil sie frisch operiert worden sind. Uns sind die Hausbesuche sehr wichtig, da wir dann mit den Familien ganz anders bekannt werden. Oft gibt es da die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen oder zu singen. Wir suchen aber auch Möglichkeiten, wie wir die Arbeit mit den Patienten verbessern können. Uns als Familie geht es gut, wir sind soweit gesund. Gottesdienste haben wir oft bei uns zuhause. Wir haben bolivianische Nachbarn, die gerne mit uns die Bibel lesen und singen. Es fing damit an, dass ich einer unserer Nachbarn erklärt habe, aus welchem Grund wir nach Bolivien gekommen sind. Am nächsten Abend stand sie bei uns mit ihrer Bibel und sagte, sie möchte mehr Glauben haben. Seitdem kommt sie immer wieder, um unserem Gottesdienst bei-
zuwohnen. Sie hat auch das Beten gelernt, nachdem ich ihr erklärte, dass es ein einfaches Reden mit Gott ist, so wie wir miteinander reden. Die Kinder machen die Schule zu Hause mit deutschem Programm. Neulich haben die Kinder ihre Noten für die Arbeiten, die sie geschrieben und nach Deutschland gesandt hatten, von Deutschland zurückbekommen. Da wir jetzt Winter haben, ist es manchmal ganz schön kalt, was in Verbindung mit der feuchten Luft uns oft einen Raum suchen lässt, wo es wärmer ist. Und das ist die Küche, weil dort gekocht wird. Wir freuen uns, dass die Zeit mit der fürchterlichen Matsche mehr oder weniger bald vorbei ist. Die schlechten Straßen hatten das Betreuen der Patienten sehr schwer gemacht. Und manchmal war auch kein Weiterkommen, ein anderes Mal war der Weg durch die Berge und Flüsse auch ganz schön gefährlich, doch da haben wir besonders Gottes Bewahrung und seine Nähe verspürt. Außer den Mennoniten kommen auch andere Menschen zur Behandlung. Manchmal sind es Bewohner unseres Dorfes oder auch von den weitergelegenen Campos. Auch hier ist unsere Aufgabe, ihnen beizustehen und Gottes Liebe weiter zu reichen. Dafür haben wir reichliche Möglichkeiten. Sie fragen manchmal, ob wir nur für Deutsche gekommen sind, oder ob sie auch kommen können. Andere kommen einfach bei Tag und bei Nacht. Aber bisher sind wir unserem himmlischen Vater sehr dankbar, dass er uns in seinem Weinberg gebrauchen möchte und erleben den reichen Segen Gottes. Ihm sei die Ehre und Anbetung.
Unsere Patienten vor unserem Haus warten auf die Behandlung. Sie bringen oft viel Geduld mit.
Seitdem kommt sie immer wieder um mit uns dem Gottesdienst beizuwohnen.
Noch einmal ein herzliches Dankeschön für Euer Mittragen des Dienstes. Dem Herrn die Ehre dafür! Mit lieben, herzlichen Grüßen an Euch, Johann & Elly, Nathan, Leoni, Joshua, Esther, Damaris, Joel, Joas.
Manchmal kommt man einfach nicht weiter, ein anderes Mal ist der Weg durch die Berge und Flüsse auch ganz schön gefährlich.
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Verschiedenes Liebe Geschwister, am 4. Juli ist Bruder Viktor Giesbrecht mit seiner Familie (Gemeinde Altenkirchen) und Schwester Natascha Stanow (Gemeinde Bielefeld-Brake) von ihren Gemeinden nach Bolivien ausgesandt worden. Br. Viktor soll beim Aufbau der Missionsarbeit in der Gegend Charagua mithelfen und Schwester Natascha, als Krankenschwester, soll Br. Johann bei der Behandlung der Patienten helfen.
Bitte betet für
Fam. Giesbrech t und Schwester Nat ascha
Lasst uns beten, dass die Geschwister sich dort gut einleben und dass ihr Dienst zum Segen für die Menschen dort wird. Beim Beladen
des Lkw
In den nächsten Wochen soll ein zweiter Container nach Bolivien geschickt werden. Dieser ist bereits beladen worden und wartet nun darauf, bis die schriftliche Formalitäten erledigt sind. Der Container wurde von den Gemeinden, die Missionare in Bolivien haben, gemeinsam gepackt. Mit Gottes Hilfe konnten wir in diesem Jahr bereits sechs Transporte mit verschiedenen Hilfsgütern nach Osteuropa organisieren. Der Herr hat bis dahin Gnade und Bewahrung gegeben. Auch sind wir vor größeren Pannen und Unfällen bewahrt geblieben. Dem Herrn allein dafür die Ehre! Da wir aber auch noch weitere Anfragen und Bitten um Hilfe haben, möchten wir, solange es möglich ist, weitere Transporte mit Hilfsgütern durchführen. Glücklich an der ukrainsch angekommen
llhof Kontrolle im Zo
en Grenze
Gebetsanliegen Dankt…
Betet …
• für die gesegnete Arbeit unter den Invaliden und für die Seelen, die in den Bund der Taufe gehen wollen.
• für die Arbeit in Cahul und Bendery, und auch besonders für die verantwortlichen Brüder.
• für den gesegneten Dienst der Schwestern im Gebiet Zitomir.
• für einen gesegneten Einstieg der Fam. Giesbrecht und Schwester Natascha in den Dienst in Bolivien
• für den Beistand und Bewahrung der Fam. Janzen in Bolivien.
• dass der Herr durch verschiedene Dienste die Herzen der Menschen erreicht.
• für den reichen Segen bei den Kinderfreizeiten.
• dass die Täuflinge dem Herrn treu bleiben und weitere Glaubensschritte machen.
• für die Bewahrung der Brüder während den Lkw Fahrten.
• für weitere Arbeiter im Weinberg des Herrn.
• für die Seelen, die in den Bund der Taufe gehen wollen. Herzlichen Dank für die vielseitige Unterstützung im Gebet und finanziell. Der HERR segne euch!