MGH Missionsheft 87 3-2017

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Informationsblatt der Mission GEHE HIN e.V.

Nr. 3 (87) 2017

Gehe hin...

Darum gehet hin in alle Welt...


Deutschland

Gehe hin…

Wenn dieses anfängt… Evangelisation Kinderarbeit Gefängnisarbeit Gefährdetenhilfe Verlagsarbeit Diakonie Impressum: “Gehe hin...” ist das Informationsblatt von gleichnamiger Mission „GEHE HIN“ (früher Missionswerk Waldbröl) Es erscheint viermal im Jahr und wird kostenlos bezogen. Die Mission GEHE HIN (MGH) ist ein anerkannter, gemeinnütziger Verein und ist in das Vereinsregister Waldbröl eingetragen. Sie wird durch freiwillige Gaben und Spenden getragen. Spenden können steuermindernd geltend gemacht werden. Spendenkonten: für Deutschland und Europa Kreissparkasse Köln IBAN: DE82 3705 0299 0341 0002 06 BIC: COKSDE33XXX Unsere Anschrift: Gottlieb-Daimler-Str. 2 D-51545 Waldbröl Tel.: 02291 - 92 65 0 Fax: 02291 - 92 65 10 Mobil: 0172 - 78 67 520 E-mail: info@gehe-hin.de Internet: www.gehe-hin.com Shop: www.gehe-hin.de Alle Rechte vorbehalten

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Die Worte Jesu aus Luk. 21,28 lassen mich in der letzten Zeit nicht mehr los. Da steht nämlich geschrieben: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter, darum, dass sich eure Erlösung naht.“ Jesus spricht zu seinen Jüngern von der Endzeit, er reiht einige furchterregende Ereignisse auf, die auf diese Erde kommen sollen. Lasst uns heute einmal mehr nüchtern um uns schauen. Was prägt unser alltägliches Leben? – Täglich erreichen uns Nachrichten von immer mehr lokalen Kriegen, von Naturereignissen, von Terror, von Finanz- und Wirtschaftskrisen, von wachsender Kriminalität. Wir erleben es, wie die wichtigsten Säulen der Gesellschaft – die Familie, die Gottesfurcht, der Glaube weggebrochen werden. Wie Werte, die über Jahrtausende von der Gesellschaft prägend waren, über Bord geworfen werden. Das Vorantreiben der furchtbaren Genderpolitik, selbst durch konservative Parteien. Wir erleben es immer wieder, wie die Gesellschaft mit riesigen Schritten sich mehr und mehr von Gott und den Wahrheiten der Bibel entfernt. Wir erleben es hautnah, wie die Familien, selbst christliche, auseinanderfallen, wie sie nicht mehr ein Ort der Zuflucht und Geborgenheit sind. Wir erleben es, dass Kinder nicht nur ungehorsam, sondern arrogant, frech und selbstsüchtig sind. Wir erleben es, wie Gemeinden Tor und Tür dem modernen Einfluss öffnen und somit der Welt und seinen Vergnügungen Raum geben. Wir erleben es, wie der praktische Glaube, das völlige Vertrauen auf die Allmacht Gottes, die Hingabe an unseren Herrn und vor allem die Liebe für- und zueinander mehr und mehr abnimmt. Es muss alles genau berechnet und durchkalkuliert werden. Viele fragen sich: Wie wird es werden, wo geht das Ganze nur hin? Angst und Ratlosigkeit verbreiten sich, die Angst treibt viele in die Depression und Mutlosigkeit. Doch mitten in diesem Geschehen ruft Jesus uns heute zu: „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, so sehet auf und erhebet eure Häupter!“ Dieses Wort soll uns heute Mut machen: Ganz bald kommt unser himmlische Bräutigam um seine Braut abzuholen. Also weg mit der Angst, weg mit der Resignation, weg mit der Mutlosigkeit. Unser Herr kommt! Er kommt schon bald! Das „Aufsehen“, das „Haupterheben“ heißt für uns aber auch, sich von allem, was uns an dieses Irdische bindet, zu lösen. Wie geht es uns, wenn wir daran denken, dass wir unsere gut eingerichteten Häuser, die teuren Autos, die schönen Urlaube und vieles andere mehr, hier zurücklassen sollen. Sind wir wirklich bereit, es ohne zurückzuschauen zu verlassen, um unserem Herrn entgegen zu eilen? Dieses Wort erinnert uns aber auch, dass wir die uns verbliebene Zeit für unseren Herrn auskaufen, daraus etwas Nützliches machen, etwas, das einen Ewigkeitswert hat. Gebe Gott, dass dieses Wort uns neu ausrichtet auf das Ewige, auf die richtige Haltung im Warten der baldigen Erlösung. Im Auftrag des Vorstandes

Walter Suckau


Russland

Gehe hin…

Vielen Dank aus Alexandrow Unsere lieben Geschwister im Herrn der Gemeinden Waldbröl, Hamm-Sieg und Altenkirchen. Wir grüßen Euch alle recht herzlich in der Liebe unseres Herrn Jesus Christus. Wir danken euch ganz herzlich für eure Fürsorge, für das Mittragen unserer Nöte. Herzlichen Dank für die jahrelange vielseitige Unterstützung, für euren Dienst an unsere Gemeinde. Bei dieser Gelegenheit bedanken wir uns besonders für die durchgeführten Arbeiten an unserem Bethaus. Schon lange waren die Arbeiten an unserem Dach fällig, aber wir waren nicht imstande, diese Arbeiten auszuführen. Das Dach war undicht, es war nicht isoliert und bei unserem harten Winter hatten wir immer Probleme, das Haus zumindest ein wenig warm zu bekommen. Jeder, der heute in unser Bethaus hereinkommt, hebt unwillkürlich den Blick zu der neuen, weißen Decke. Herzlichen Dank an die Brüder eurer Gemeinden, die bei der Ausführung der Arbeiten nicht das kalte, nasse Wetter, noch ihre Gesundheit scheuten, sondern unermüdlich die Arbeiten verrichteten. Damit haben sie ein gutes Beispiel, ja ein Zeugnis eines aufopfernden Dienstes gezeigt. So etwas bewirkt in den Kindern Gottes die Nächstenliebe. Herzlichen Dank auch für die vielen Kurzbesuche mit Programmbeiträgen, gesunder Lehre, die wir besonders nötig haben, und mit den Mildtätigkeitsdiensten. Möge der Herr euch dafür reichlich belohnen. Im August gestalteten wir von unserer Gemeinde eine Kinderwoche. Die bestand aus zwei Teilen. Der erste Teil wurde zwischen einigen Hochhäusern durchgeführt. Hier machte man sich mit den Kindern bekannt, hat gespielt und gebastelt. Es kamen auch Erwachsene dazu. Ihnen war es sehr verwunderlich, dass

alles ohne Bezahlung gemacht wurde. Es kamen bis zu 35 Kinder, plus Erwachsene. Danach wurden die Kinder ins Bethaus eingeladen, wo sie ein leckeres Mittagessen bekamen. Anschlie- Im ersten Teil wu rde mit den K ßend kam der geistliche indern g espielt. Teil mit Gesang, Gruppenarbeit und Gebet. Es war sehr gesegnet, denn auch die Erwachsenen haben gerne mitgesungen. Zwei Mal bekamen wir Besuch von der Polizei. Diese wollten wissen, was hier läuft und so weiter. Wir erklärten es ihnen und sie zogen ohne irgendDer zweite Te welche Beanstandungen il wurde im B ethaus ab. Wir waren dankbar, durchgeführt . dass es keinerlei Probleme mit ihnen gab. Zum Schluss gab es immer eine Überraschung. Liebe Geschwister, bitte betet für den ausgestreuten Samen, dass er aufgeht in den Herzen derer, die dabei waren. Betet für unsere Gemeinde, wir haben großen Mangel an Die Schweste hingegebenen Dienern. rn so Der Herr segne euch.

rgten für leck eres Essen.

In Liebe, im Auftrag der Gemeinde in Alexandrow Bruder Oleg Smirnow

vorher nachher

Das Dach ist fe

rtig.

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Ukraine

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Neues aus dem Rehazentrum Liebe Brüder und Schwestern, aus lauter Gnade können wir hier in dem Kriegsgebiet unserem Herrn weiterhin dienen. Ein besonderer Dank an alle, die sich der Not unserer Witwen und Waisen angenommen haben. Bei der letzten Brüderversammlung unserer Region wurde besprochen, dass einmal monatlich für alle Witwen ein solides Lebensmittelpaket vorbereitet wird. Außerdem brauchen viele von ihnen regelmäßig Medikamente. Und auch hier können wir ihnen eine gute Hilfe anbieten.

Kindertage

Da der Winter vor der Tür steht, wollen wir für die Witwen, die in eigenen Häusern wohnen, Holz oder Kohle für die kalten Monate besorgen. Denen, die in Mietswohnungen leben, möchten wir hier und da die hohen Gas- oder Stromrechnungen bezahlen.

n.

r dem Abernte

Unser Feld vo

Liebe Geschwister, diese Hilfe für die Witwen und Waisen nehmen wir als eine Gabe vom Herrn an. Der Herr vergelte Euch allen Eure Wohltat. Viele Worte der Dankbarkeit und Tränen zeugen davon, wie viel diese Unterstützung für die Betroffenen bedeutet.

Militärs hatten, wobei alles detailliert untersucht wurde. Wir konnten ungestört für unsere Kühe Bibelunterric Heu für den Winht im Zentrum ter vorbereiten. Einige Räumlichkeiten wurden renoviert, jetzt ist es etwas gemütlicher geworden. Unser Brotbackofen musste neu gelegt werden. Jetzt verbraucht er weniger Holz und hält die Wärme länger. Wir hatten auch eine gute Ernte eingesammelt. So wurden Tomaten und auch andere Früchte für den ganzen Winter eingemacht. Das ist in den kalten Monaten eine besonders gute Unterstützung für unsere Männer. In diesem Sommer hatten wir ein Tauffest, wo elf Geschwister öffentlich bezeugten, dass sie für diese Welt und der Sünde gestorben sind. Auch wenn es stark regnete, hatten wir einen sehr gesegneten Tag. Wir möchten uns von Herzen bei allen bedanken, die unseren Dienst im Gebet und auch finanziell unterstützen – der Herr vergelte es euch allen. Im Herrn verbunden

Alex & Nelli Sawin aus Charzisk

Im Rehabilitationszentrum haben wir nach wie vor zwischen vierzig und fünfzig Männer. Noch werden wir von den Machthabenden in Ruhe gelassen, obwohl wir schon einige Besuche von den

Der neue Bac

kofen funktio niert ausgezeichne t.

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Unsere Heuhaufen für den Winter


Ukraine

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Zeugnis von Sergei Ich bin Sergei, 49 Jahre alt. Ich lebe in der Stadt Donezk. Von Gott hörte ich schon in meiner Kindheit von meiner Mutter. Sie erzählte mir, dass es einen Gott gibt und dass er im Himmel lebt. Aber hier hörte mein Wissen über Gott auf. Im Laufe meines weiteren Lebens bemühte ich mich weder seine Existenz zu leugnen, noch zu beweisen. Gott hatte in meinem Leben einfach keinen Raum. Ich lebte wie die meisten meiner Mitbürger. Schon sehr früh begann ich mit dem Sport. Ich machte meinem Trainer große Hoffnungen. Doch dann kam das Verlangen nach großem Geld. Aber wo sollte das her? Es fanden sich „Freunde“, die mir vorsagten, wie man ans „leichte“ Geld kommt. Als Folge bekam ich meine erste Verurteilung und kam ins Gefängnis. Dann kam die zweite Verurteilung, und die dritte. Es kamen Drogen, Alkohol, Zigaretten, alle diese Dinge fesselten mich. An Gott dachte ich nur ganz selten. Nur dann, wenn es mir sehr schlecht ging. Aber je älter ich wurde, desto öfter dachte ich über mein Leben nach. Immer öfter kam in mir das Gefühl hoch, dass mich jemand beraubt. Es kamen die Gedanken über den Sinn meines Lebens. Was kommt nach dem Tod? So geschah es eines Tages, dass das Gefängnis, wo ich meine Strafe abbüßte, Christen der örtlichen Gemeinde besuchten. Diese luden mich zu dem Gottesdienst ein, wo ich nach vielen Jahren wieder etwas über Gott hörte. Ich hörte, dass der Sohn Gottes alle Sünder liebt und auch alle Sünden vergeben kann. Ich verstand dieses nicht, mir war es sogar lächerlich und ich erlaubte mir, darüber zu lästern. Aber im Nachhinein bekam ich große Angst: Wer ist dieser Sohn Gottes? Was ist, wenn…? Ich fing an, im Neuen Testament zu lesen, ich versuchte selbst auf meine Fragen eine Antwort zu finden. Eines Nachts wachte ich auf und in mein Gedächtnis kamen die gelesenen Worte aus der Bibel. Ich wurde sie nicht los. So war es eine Zeit lang jede Nacht. Und eines Nachts kam mir diese Erkenntnis, dass ich ein Sünder bin, dass ich verloren bin. Bei der nächsten Gelegenheit ging ich zum Gottesdienst und bekehrte ich mich dort. Tiefer Frieden und eine Glückseligkeit erfüllten mein ganzes Wesen! Nach einem Jahr wurde ich entlassen und suchte sofort eine Gemeinde vor Ort auf. Ich besuchte regelmäßig die Gottesdienste und nach einem Jahr ließ ich mich taufen und wurde Mitglied in der ChristenBaptisten Gemeinde. Ich freute mich wie ein Kind! Ich erzählte von meiner Freude meiner leiblichen Schwester, aber sie nahm es sehr skeptisch auf. Ein-

mal besuchte ich auch das Gefängnis, wo ich früher meine Strafe absaß. So vergingen acht Jahre. Und da kam für mich ein schwarzer Tag. Ich gab in meinem Herzen eiBruder Serge ner Beleidigung Raum und dieses i brachte mich zum Fall. Ich besuchte immer seltener die Gottesdienste und irgendwann hörte ich damit ganz auf. Nach mehrfachen Ermahnen wurde ich ausgeschlossen und ich fiel in den Abgrund der früheren Sünden. Ich soff, rauchte und stahl, wo es nur eine Möglichkeit dazu gab. So vergingen vier schreckliche Jahre! Keinen einzigen Tag davon war glücklich, sondern umgekehrt, ich war einsam und von allen verlassen. Und eines Tages kam der feste Entschluss: Ich gehe zurück, zu Gott. Ich tat Buße und kam zurück in die Gemeinde. Doch so einfach lässt der Teufel seine Beute nicht los. Ich hatte keine Kraft zum Kämpfen und fiel immer wieder. Einmal, und es beschämt mich auch nur daran zu denken, bestahl ich einen Bruder aus der Gemeinde. O, wie viel Langmut und Geduld hat der Herr und die Geschwister der Gemeinde mir erwiesen! Ich kann dieses nicht begreifen! Da wurde mir angeboten, in das Rehabilitationszentrum „Freiheit“ zu gehen. Ich willigte ein und so kam ich hierhin. Hier sind so viele ganz unterschiedliche Menschen, aber eines haben sie gemeinsam – die waren alle Sklaven der Sünde. Und der Herr hat schon viele aus der schaurigen Grube in der wir steckten, herausgeholt und hat uns geherzt und hat uns gewaschen und zu Kindern Gottes gemacht. Und jetzt sind diese ehemaligen Trinker, Drogenabhängige, Hurer, Lästerer - Kinder Gottes. Und Er führt auch heute Seine Arbeit an uns weiter. Durch seinen Geist reinigt er uns von den vielen schlechten Angewohnheiten und verändert unseren Charakter in sein Wesen. Dieses ist ein langer und oft schmerzhafter, jedoch ein notwendiger Prozess. Vielen Dank für die Mitarbeiter, die ihr Leben für uns hinopfern und uns dienen. Bitte betet für diese Geschwister. Danke an alle Gemeinden und Geschwister in Deutschland, die diesen Dienst im Gebet und finanziell unterstützen. Bitte betet auch für mich, dass ich mich allein an Christus festhalte und im Glauben und Vertrauen wachse. Sergei, Donezk 2017

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Ukraine

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Kinderfreizeit mitten in Kriegszeiten Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist; dessen Hoffnung auf den HERRN, seinem Gott, steht; der Himmel, Erde, Meer und alles, was darinnen ist, gemacht hat; …der Recht schafft… Der HERR… erhält die Waisen und Witwen. (aus Ps. 146)

Die Kinderfreizeit im Gebiet Donezk war in diesem Jahr nicht so zahlreich besucht worden wie im letzten Jahr. Die Ursache lag darin, dass es per Gesetz verboten ist, irgendeine Agitation zu führen und somit einzuladen in die „totalitäre Sekte“. So werden jetzt alle Kirchen und Gemeinden genannt, die nicht zu der orthodoxen Kirche gehören. Es war ungewöhnlich, Kinder auf der Straße zu sehen, die aber nicht eingeladen werden durften. Aber es ist niemanden verboten, Gutes zu tun und somit von Gottes Liebe weiterzusagen. Dieses taten die Geschwister der örtlichen Gemeinden im Laufe des Jahres. Sie teilten mit den Notleidenden ihre Kleider und Lebensmittel, halfen praktisch den vielen Witwen und Waisen. Und es kamen immerhin jeden Tag an die sechzig Kinder. Die meisten davon kamen aus völlig ungläubigen Familien. Preis dem Herrn dafür.

biet. im Donezkge Kinderwoche n die kt, wir konnte an d e g i se tt o G hren. stört durchfü e g n u it e iz re Kinderf

Das Thema der Freizeit war „Das Erkennen Christi“. Jeden Tag hörten die Kinder neue Wahrheiten t. ie b e g im Donezk über Jesus. Die Beispiele vom Kinderwoche isl u m r beteten die guten Hirten, dann „Christus das In diesem Jah us. chen zu Christ äd Brot des Lebens“, „Christus das M n e ch is m Licht der Welt“ und andere. Besonders interessant war für viele Kinder das Thema „Christus – die Auferstehung und das Leben.“ In den letzten drei Jahren sind so viele Menschen zu Tode gekommen und das nicht irgendwo, sondern bei vielen in der eigenen Familie.

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Am letzten Tag hatten wir das Thema „Christus – der Weg, die Wahrheit und das Leben“. Und Gott sei Dank, mehrere Kinder haben dies verstanden, baten bei Gott um Vergebung und traten somit auf den neuen Weg mit Christus, den Weg, der zum ewigen Leben führt. In einer anderen Gruppe waren zwei muslimische Mädchen, mit denen wir uns schon im letzten Jahr bekannt gemacht hatten. Die heißen Rewane und Roxana. Ihre Eltern Husein und Elmina wurden bekannt mit einer christlichen Familie, und dank dieser Bekanntschaft lassen sie die Kinder in die Freizeit. Im letzten Jahr waren die Mädchen zum ersten Mal in einem Bethaus. Als wir dann über das Gebet sprachen, zitierte Rewane mir ein Gebet aus dem Koran. In diesem Jahr beteten beide Mädchen schon zu Jesus! Wie wunderbar! In einer Gruppe fragt Artöm: „Hat Gott mir wirklich alle, alle Sünden vergeben?“ Als er eine positive Antwort bekam, schrie er laut los: „Hurra!“ Ich sah, dass er auf einem Bein hinkt. Als ich diese Familie zu Hause besuchte, erfuhr ich die traurige Geschichte dieser Familie. Vor drei Jahren erfasste ihn ein Auto, und infolge dessen wurde seine rechte Seite gelähmt. Sechs Monate später war seine Mutter im Begriff, den Kinderwagen mit dem sechs Monate alten Archip, den kleinen Bruder von Artöm, in den Aufzug zu schieben. Dabei gingen die Türen zu und der Aufzug mit dem eingeklemmten Kind setzte sich nach oben in Bewegung. Verzweifelt versuchte die Mutter die Türen aufzuschieben um den Jungen zu retten. Dabei fiel sie in den Liftschacht. Artöm, der dabei war musste mitansehen, wie seine Mutter qualvoll sterben musste. Die herbeigeeilten Nachbarn retteten den kleinen Archip.


Ukraine

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In der letzten Freizeit bekehrten sich Artöm und sein Bruder Sachar. Preis dem Herrn dafür! Lasst uns beten, dass diese Jungs stark im Glauben und Gottes treue Diner werden. In dieser Freizeit hatten wir besonders viele Waisenkinder dabei. Und ich merkte, wie diese sich nach Geborgenheit und Schutz sehnen. So konnten wir ihnen auf unseren himmlischen Vater hinweisen, denn Er sagt, dass Er der Vater der Waisen ist. Lasst uns beten, dass alle diese Kinder diesen Vater im Himmel kennenlernen. Als ich wieder aus dem Donezk Gebiet zurück war, hatten wir drei weitere Freizeiten in unserer Region um Zitomir. Auch hier erlebten wir Gottes wunderbares Wirken. Wir erlebten, wie Kinder ganz bewusst bei Gott um Vergebung baten. Das waren segensreiche Stunden! Dort, im Donezk Gebiet, betete ich sehr ernst um Bekehrung der Kinder, weil sie auch in ganz anderen Verhältnissen wohnen, in ständiger Gefahr. Hier wiederum war mir auch bewusst, dass das Wort Gottes nicht leer zurückkommen, sondern irgendwann Frucht bewirken wird. Doch ich rechnete nicht damit, dass der Herr so schnell auf unsere Gebete antworten wird. Es war am vierten Tag, als ich wie auch sonst, den Kindern zum Schluss sagte, dass, wenn jemand sich bekehren möchte, sollen sie nach dem Schluss des Unterrichts zu mir kommen. Da erhob sich Dascha und Fragte: „Darf ich jetzt sofort beten?“ „Aber sicher“, sagte ich, und flehte zu Gott um Dascha. Die Kinder standen unaufgefordert zum Gebet auf. Danach kamen auch noch einige Jungs und sagten, dass sie auch glauben, dass Christus für sie gestorben sei und wollten zu ihm beten.

Insgesamt waren es an die zwanzig Kinder, die bewusst um Vergebung ihrer Schuld baten. Kiril bat unter anderem bei Gott um Vergebung, dass er vorhatte von zu Hause auszureißen. Das Gebet eines zehn(!) jährigen Mädchens schockierte mich. Sie bat bei Gott um Vergebung, dass sie vorhatte ihrem Leben ein Ende zu machen! Später sprach ich mit den Ärzten der Kinderpsychiatrie und die bestätigten mir, dass Selbstmord unter den Kindern heute keine Seltenheit ist. Wie furchtbar!

Kinderfreizeit Donezk Das Basteln m acht allen Spas s, den Mädchen, sow ie den Jungen

Bitte betet für die vielen Kinder, die in dieser Freizeit die Entscheidung für Christus getroffen haben. Betet, dass sie standhaft bleiben, dass sie zu Hause, falls sie eins haben, ein Licht sind. Bitte betet auch für uns, dass wir die Zeit, die der Herr uns schenkt, ausnutzen, um möglichst vielen die Liebe Jesu nahezubringen.

Bei der Grupp

enarbeit

In Liebe

Marina & Irina aus Z itomir

Kinderwoche in Zitomir. Anja (zweite vo n rechts) sagt ihrer Mutter, dass si e jeden Tag fü r sie betet. Ihr Vat er ist Alkoholik er.

“Herzlichen Dank an die Geschwister aus Deutschland, für das gute Spielzeug, für die jüngeren Kinder der Tuberkuloseklinik.”

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Bolivien

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Offene Türen Denn eine Tür hat sich mir aufgetan, weit und vielversprechend; und es gibt viele Widersacher 1.Korinther 16,9

Liebe Geschwister, wir erleben hier in Bolivien geöffnete Türen manche stehen uns weit offen, andere nur einen Spalt breit. Die Türen fliegen nicht auf, sie öffnen sich langsam, manchmal quietschend. Aber sie öffnen sich - weit und vielversprechend. Und dem Widersacher gefällt das nicht. Wir erleben sie, die Widersacher, die die Türen am liebsten zu halten würden. Da sind Menschenfurcht, Angst vor den Konsequenzen, Angst vor der Zukunft, Angst vor dem Ausschluss, die ein Öffnen der Tür verhindern wollen. Aber wir wissen um die Kraft der Gebete. Gott ist stärker als alle Widersacher. Bitte betet weiterhin mit uns um offene Türen und um Gnade und Weisheit im Umgang mit den Suchenden. Wir sind uns der betenden Brüder und Schwestern in der Heimat bewusst. Wir denken viel an unsere Gemeinden und eure Gebete sind uns sehr teuer und ermutigend.

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Voller Dankbarkeit sehen wir zu, wie unser Gott hier mit mächtiger Hand wirkt. Das erfüllt uns mit großer Freude und darüber möchten wir berichten.

Ein ganz besonderes Erlebnis beschäftigt und erfüllt uns mit großer Dankbarkeit. Vor wenigen Wochen durften sich zwei Altkolonier bekehren: Jakob Redekopp und Franz Peters. Zur Ehre Gottes und damit wir weiter für sie beten, möchten wir im Folgenden davon berichten. Jakob Redekopp war schon lange unruhig geworden und nicht mehr zufrieden mit seinem gottfer-

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nen Leben. Es war nicht der Wunsch nach mehr Komfort, nach einem Auto, einem Handy oder sonstigen Dingen, die in der Altkolonie untersagt sind, sondern der aufrichtige Wunsch nach Gott. Und nach einer Beziehung zu IHM, dem er versuchte durch Gesetze zu dienen. Er hatte in letzter Zeit ziemlich viel Kontakt und immer wieder Besuch von uns „Deutschländern“. Das war der Gemeindeleitung negativ aufgefallen und so hatten sie ihn zu einer Ermahnung und Zurechtweisung eingeladen. Bei diesem Treffen ging es hart und streng zu. Er ist tief enttäuscht von diesen Menschen, die Hirten sein sollen. Weil er mit den „Autofahrern“ zu viel Kontakt hat, wurde er ermahnt. Ob er glaube, dass diese Menschen, die Autos fahren, kurze Ärmel tragen und Handys haben den Heiligen Geist hätten? Das wisse er nicht, hatte er geantwortet, er teile den Heiligen Geist nicht aus. Diese Frage treibt ihn rum. Auch wenn Jakob sich dessen nicht bewusst ist, weil er unerfahren in der Schrift ist, so ist das Eigentliche was ihn beschäftigt die Frage: „Gesetz oder Gnade?“ Jesus sagt, wer versucht, durch das Gesetz gerecht zu werden, fällt aus der Gnade. Und Jakob spürt, dass Gesetze allein nicht ausreichen. Er spürt, dass Glauben mehr bedeutet. Vielleicht ahnt er, dass es um Beziehung geht. Beziehung zu dem Allmächtigen. Jakob weiß nicht genau, was er tun wird, er spürt nur, dass er Hilfe braucht – echte Hilfe mit Fundament, von einem echten Christen. Und als er so voller Fragen auf dem Heimweg ist, schickt Gott ihm einen Philippus, der ihm auf der Straße begegnet. Es ist so wunderbar, wie Gott führt, dass er im richtigen Moment Seine Diener an die Stelle schickt, wo Er sie gebrauchen will. So


Gehe hin…

kommen sie einander an diesem Morgen entgegen ohne es zu wissen – der verzweifelt Suchende und der Gesandte –wunderbar führt Gott die beiden Menschen zueinander. Zuerst fahren sie ohne einen Gruß aneinander vorbei, aber dann fährt Br. Viktor zurück. Weil er den Ausdruck in den Augen, den stummen Hilfeschrei verstanden hat. Und so stehen sie am Straßenrand und reden miteinander über viele Dinge, die wichtig sind. Jakob hat viele Fragen zur Bekehrung. Br. Viktor lädt ihn Nachhause ein, aber Jakob lehnt ab, er braucht jetzt Hilfe. „Kann ich mich nicht jetzt bekehren?“ fragt er schließlich. Natürlich kann er das. Zuerst weiß er nicht, wie er anfangen soll zu beten, aber nachdem er einige Sätze vorgesagt bekommt, kann er beten. Da öffnet er sein ganzes Herz und gibt alles ab. Endlich, alles, was ihn schon jahrelang drückt. Und als alles ausgeräumt ist, hat nur noch Liebe Platz. Liebe zu diesem Gott, der ihm ganz nah kommt, der Heiland ist. Das erste, was Jakob nach diesem wunderbaren Erlebnis beschäftigt, ist der Wunsch, dass seine Frau auch zu Jesus findet! Und dieser Wunsch bewegt ihn und uns bis jetzt. Und wie wunderbar! Es vergehen nur einige Tage, und da bekehrt sich auch seine Frau. Preis dem Herrn dafür! Als Bruder Viktor nach diesem bewegenden Ereignis weiterfährt, begegnet ihm Franz Peters. Er ist gerade auf dem Weg zu einem anderen, bekehrten Altkolonier, um mit ihm zu sprechen. Zuerst will er Jakob Redekopp besuchen, um von ihm zu erfahren, wie das Gespräch mit den Ältesten war. Aber weil Jakob lang nicht Nachhause kam, hat er sich voller Unruhe auf den Weg zu Fröse gemacht. Gott arbeitet schon lange an Franz und er weiß es auch. Er weiß schon lange, dass sich in seinem Leben etwas ändern muss. Auch er sucht das Gespräch. Bruder Viktor nimmt ihn im Auto mit, um einige Besorgungen zu machen und Gott schenkt ein gesegnetes Gespräch. Dann lädt Bruder Viktor auch Franz nach Hause ein, um nichts zu überstürzen und um ihn nicht zur Bekehrung zu überreden. Aber auch Franz kann und will nicht warten und so gehen die beiden Männer in die Scheune, wo Franz sich schon oft mit seinen Söhnen vor seiner Frau, die sehr gegen das Bibellesen ist, versteckt hat und mit dem Jungen in der Bibel gelesen und gemeinsam nach Antworten gesucht hat. Und hier darf Franz zu Gott finden. Zuerst braucht er Hilfe. Zuerst betet er stockend, aber dann bricht es aus ihm heraus. Die Übergabe ist echt. Und er erfährt Vergebung. Franz ist so überwältigt von der großen Gnade, die er erfahren hat, dass er sofort danken muss.

Bolivien

Den beiden Männern, die jetzt Brüder geworden sind, steht ein schwerer Weg bevor, denn das Leben in der Kolonie verbietet so eine Sinnesänderung. Die Frau von Franz ist abweisend und macht ihrem Mann das Leben nicht leicht. Wir vertrauen darauf und wissen, dass Gott Seine Kinder, auch wenn sie noch ganz jung und schwach im GlauUnterwegs in eine weit abg ben sind, durchtragen wird. elegene Kolonie, ganz an der Grenze zu ArgenZusammen mit den Neutinien. bekehrten konnten wir Peter Braun besuchen, der seit seiner Bekehrung mit seiner Familie in der Wildnis lebt. Die Gemeinschaft war sehr gesegnet, die Geschwister, die ähnliche Anfechtungen und Schwierigkeiten erleben, weil sie aus dem gleichen Hintergrund kommen, konnten sich sehr gut austauschen und einander erbauen. Nun sind wir am Denken und Beten, wie wir die Geschwister in Zukunft unterstützen können. Sie sind ganz erfüllt von der ersten Liebe zu ihrem Heiland. Wir haben häufig Gemeinschaft miteinander, die jedes Mal sehr schön und gesegnet ist. Wir sind überwältigt und dankbar darüber, dass Gott uns an Seinem Werk teilhaben lässt Bei der Famili e Redekopp is und dass wir sehen dürfen, t Gottes Friede n eingekehrt. wie wunderbar ER heute noch wirkt. Das ermutigt uns weiter zu beten und zu warten und bereit zu sein, wenn ER uns gebrauchen will. Die neu bekehrten Geschwister brauchen viel Hilfe und Unterstützung, weil sie noch jung und schwach im Glauben sind. Sie haben keine leichte Zeit, aber Gott hält sie nah bei sich. Franz Peters, einer der Bekehrten, hat es im privaten Umfeld besonders schwer. Seine Frau legt ihm wo nur möglich Steine in den Weg. Wir beten viel für sie und möchten auch euch um Gebetsunterstützung bitten. Gott ist stärker als die Macht des Bösen, darauf vertrauen wir. An ihr können wir langsam sehen, wie die Mauer zu bröckeln beginnt. Uns gegenüber wird sie freundlicher und aufgeschlossener. Möge sie auch zur Wahrheit und echten Freiheit in Christus finden. Jakob Redekopp und seine Frau machen sichtliche Schritte im Glauben, worüber wir uns sehr freuen! Sie lesen gemeinsam die Bibel, haben vor

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Bolivien

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einigen Tagen das Tischgebet eingeführt und beten gemeinsam. Dinge, die für uns, die wir in christlichen Elternhäusern aufgewachsen sind, normal sind, werden von ihnen ganz neu entdeckt und eingeführt. Bisher halten sich die Anfeindungen in Grenzen, aber „die Stadt, die auf dem Berge ist“, kann und wird nicht lange verborgen bleiben. Bitte betet um Standhaftigkeit, wenn die Schwierigkeiten sich zuspitzen werden. Und darum, dass sie im Glauben nicht Schiffbruch erleiden.

Meinung unterordnen. Damit steht er allein da und erlebt Ablehnung. Es ergaben sich mehrere Gespräche und Besuche. Über Glaubensfragen konnte sehr offen gesprochen werden. In vielen Dingen teilt Jakob unser Bibelverständnis.

Mit unseren Visaanträgen und dem vielen Papierkram sind wir so gut wie fertig. Es ist schön, diese langwierige, nervenaufreibende Sache endlich abzuschließen.

Der medizinische Arbeitstag beginnt um 07:15 Uhr mit einer gemeinsamen Besprechung, Austausch und gemeinsamem Gebet. Diese morgendliche Stunde erleben wir als großen Segen, weil wir uns immer wieder auf unser gemeinsames Ziel, nämlich den Menschen Gott nah zu bringen, ausrichten und um Segen für den Tag flehen können. Danach nehmen wir die Patienten, die nach Terminen kommen, an, und versorgen sie so weit wie möglich.

Anfang des Monats waren Geschwister Otto und Lena Wiebe mit Herbert Schönke und dem alten Bruder Hans Warkentin zu Besuch bei uns. Es war eine sehr kurze, aber erbauliche Zeit für uns alle. Die Brüder waren zu einem Gespräch mit den Ältesten en. der Kolonie Durango eingeladen. rg o M g ta n n nst am So Der Gottesdie Sehr offen konnten sie über unsere gemeinsame Geschichte reden. Außerdem besuchten die Brüder noch einige der neu bekehrten Geschwister. Sehr schön war ein gemeinsamer Gottesdienst, zu welchem sich alle Bekehrten versammelten. Es war die erste Versammlung dieser Art und für uns ein historischer Moment. Bruder Hans Warkentin lebt seit Anfang September als wertvoller und willkommener Gast bei uns. Er konnte schon einige gute Gespräche mit den wartenden Patienten führen. Wir freuen uns sehr über seine Gegenwart. Einen Ältesten, der durch seine Offenheit auffällt, möchten wir euch gerne zum Anliegen machen. Jakob Wiebe ist der Älteste der Kolonie La Sierra. Er fiel uns schon vor einiger Zeit durch seine offene, interessierte Art auf, . e rn die so untypisch für die eher zue g end ier singen lieb n lo o -K lt rückhaltenden Altkolonier ist. Er A ie D führt seine Kolonie anders, als es in Charagua üblich ist, denn er möchte sich in Dingen, die zwar allgemein üblich, jedoch nicht vertretbar sind, nicht der allgemeinen

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Auf unserem Gelände, wo wir zur Miete wohnen, ist langsam der Alltag eingekehrt – ein Alltag, der immer wieder durch irgendwelche Umstände unterbrochen wird.

Die Anliegen sind so vielseitig und unterschiedlich wie die Menschen, die in unsere Behandlungszimmer kommen. Gott schenkt Gnade – nicht nur im medizinischen Bereich, sondern auch zu manchem guten Gespräch. Sein Geist wirkt – das beweisen die vielen Suchenden und aufrichtig an unserem Glauben interessierten Menschen. Immer wieder kommt es vor, dass Hilfesuchende ohne Termin an unsere Tür klopfen. Nach Möglichkeit versuchen wir jedem gerecht zu werden. Das bedarf viel Weisheit. Neuerdings nehmen wir nur noch an zwei Tagen der Woche Patienten in unseren Räumlichkeiten an. Die restlichen Tage der Woche wollen wir für Hausbesuche in der Kolonie nutzen. Auf diese Weise können wir den Menschen nicht nur medizinisch helfen, sondern sie in ihren eigenen Räumlichkeiten kennenlernen und in gewohnter Umgebung leichter Gelegenheiten für geistliche, tiefgehende Gespräche finden. Parallel haben die Schulkinder Unterricht, der von Nathan Janzen und Liane Giesbrecht durchgeführt wird. Dieses selbstständige Lernen bedeutet eine ganz neue Herausforderung. Durch ihr fleißiges Bemühen leisten die Kinder einen Beitrag zu unserem gemeinsamen Dienst. Das Wetter ist sehr durchwachsen, mal warm, dann wieder kühl, aber so wirklich heiße Tage haben wir noch nicht erlebt, die kommen wahrscheinlich in den nächsten Wochen.


Gehe hin…

Bolivien

Von noch einem ermutigenden Erlebnis am letzten Sonntag möchten wir gerne berichten: Nach unserem morgendlichen Gottesdienst, den wir auf dem Hof unseres „Hotels“ abhalten, waren wir gerade dabei, uns zum Mittagessen zu versammeln. Geschwister Janzen waren bereits nach Hause gegangen, sodass nur noch Familie Giesbrecht und die zwei Krankenschwestern da waren. Ein Klingeln an der Tür unterbrach, wie so häufig, die Ruhe. Doch statt Patienten trafen wir an der Tür drei Großfamilien an, die uns besuchen wollten – einfach so – und das am Sonntagmittag. Für ein reiches Vasper (Vesper) hatten sie selbst gesorgt, Platten voller Kuchen zeugten von einer aufwendigen Vorbereitung auf diesen Besuch. Zuerst waren wir überrumpelt, als diese 17 Menschen schweigend hintereinander in den Hof strömten. Schnell wurde die Suppe verdünnt, mehr Gedecke auf die Tische verteilt und Sitzgelegenheiten herbeigeschafft. Im Laufe des Nachmittags wurde die Gemeinschaft immer entspannter und gelöster. Wir konnten uns ungewohnt offen unterhalten und sogar gemeinsam singen. Geschwister Janzen kamen dazu und so hatten wir einen zwar unerwarteten, aber sehr schönen Nachmittag. Als die fröhliche Gesellschaft am Abend zum Melken Nachhause gefahren war, standen wir noch eine Weile zusammen und freuten uns über dieses wunderbare Geschenk, dass Gott uns Menschen ins Haus gesandt hatte. Wir brauchten die Tür nur zu öffnen und konnten weiteren Menschen von IHM zeugen.

Bei der Famili e Redekopp is t Gottes Friede n eingekehrt.

Wir haben so einen wunderbaren Gott! Er lässt sich durch unsere Menschlichkeit nicht aufhalten. Obwohl wir auch Schwierigkeiten erleben, wissen wir um Seine Gegenwart. Mögen wir von IHM treu erfunden werden. Wie Gott weiter wirken wird? Ob er eine Erweckung unter den Altkoloniern schenkt? Wir beten darum und wollen brauchbar sein, wo Er uns haben will. Möge Gott eure Fürbitte erhören und euch segnen!

Der unerwarte te Besuch blie b einige Stunden bei u ns, dann fuhre n sie mit einem Taxi zu rück

Im Herrn verbunden,

die Geschwister aus Charagua

Sie hatten vie

le Fragen

er kommen Hin und wied ische auch Einheim

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Verschiedenes Liebe Geschwister, liebe Missionsfreunde, in unserer letzten Ausgabe berichteten wir über die Lage der Witwen und der alten Menschen in dem Krisengebiet im Osten der Ukraine. An dieser Stelle wollen wir uns im Namen derer, denen geholfen wurde, von Herzen bedanken. Wir sind freudig überrascht von der Bereitwilligkeit, unseren Glaubensschwestern in ihrer Not zu helfen. Danke vielmals. Der Herr möge es euch reichlich belohnen. Die Witwen in der Region bekommen jetzt in bestimmten Abständen ein Paket mit Lebensmitteln, die vor Ort eingekauft werden. Außerdem werden wir gefragt, ob in diesem Jahr auch wieder die Möglichkeit besteht, besonders Notleidenden, Rentnern und kinderreichen Familien zu helfen, an Brennholz oder Kohle zu kommen. Diese Möglichkeit möchten wir gerne jedem anbieten. Sollte jemand die Möglichkeit und die Freudigkeit haben, auf diese Art und Weise Menschen zu helfen, bitten wir bei der Überweisung als Verwendungszweck „Weihnachtsfreude 2017“ anzugeben. Auf so eine Art möchten wir die Not, die im Winter bei vielen besonders hart zuschlägt, etwas lindern.

Bitte betet um Bewahrung d er Transporte, d ie in den näch st en Wochen starte n sollen.

Ganz herzlichen Dank an alle Geschwister und Missionsfreunde, die sich an der Päckchenaktion beteiligt haben. Sowohl die Lebensmittelpakete, als auch die Weihnachtspäckchen werden in den nächsten Wochen in den Osten der Ukraine, in Gebiete mit vielen Flüchtlingen, sowie nach Moldawien ges Die Witwen au bracht werden. ion der Krisenreg herbedanken sich ilfe zlich für die H

Gebetsanliegen Betet …

Dankt… • für die reich gesegneten Kinderfreizeiten im letzten Sommer • für die Bewahrung und den Segen bei den Einsätzen • für den reichen Segen bei den Diensten in Bolivien, • für die Bekehrung der Suchenden und die geöffneten Türen • für die aktive Teilnahme an der Unterstützung der Witwen im Osten der Ukraine und der Päckchenaktion • für die Bewahrung der zehn Transporte

• um Standhaftigkeit und Wachstum im Glauben und Vertrauen der Neubekehrten Kinder und Erwachsenen • um Weisheit für unsere Geschwister im Umgang mit Menschen, besonders in Bolivien, um tägliche Erfüllung mit der Kraft des Geistes • um ein Ende des Krieges in der Ost-Ukraine und anderen Teilen der Welt • um eine gesegnete und gerechte Verteilung der Lebensmittelpakete und der Weihnachtspäckchen, und dass die Botschaft der Liebe die Herzen erreicht • um Bewahrung der Brüder während den Fahrten • um weitere berufene und hingegebene Arbeiter im Weinberg des Herrn

Herzlichen Dank für die vielseitige Unterstützung im Gebet und finanziell. Der HERR segne euch!


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