pedaliéro Ausgabe 12 by pedaliero Magazin

ÂŠpedaliĂŠro #01/08

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^Text: Max Mustermann Â°Bild: Kalle Knipser ~Grafik: Klaus Klicker

2008 SPARK LTD FROM THE CARBON EXPERTSâ&#x201E;˘ IMPâ&#x201E;˘ Carbon Technology incorporates LESS material at the lugs

HMXâ&#x201E;˘(High Modulus Extreme) carbon fibers weigh LESS than any other Traction Controlâ&#x201E;˘ technology (Lockout/70mm/110mm travel) means LESS wasted energy NETâ&#x201E;˘ (Naked External Tubeset) tubing uses LESS cosmetic material 1790 gram frame weighs LESS than any 110mm frame Integrated Seat Mast means LESS weight Complete bike weighs 9.35 kg

A>/@9 :B2_The lightest 110mm bike is now available at select bicycle retailers worldwide_please visit aQ]bb a^]`ba Q][ to preview the entire collection. ^Text: Max Mustermann Â°Bild: Kalle Knipser ~Grafik: Klaus Klicker ÂŠpedaliĂŠro #01/08

Editorial Das dreckige Dutzend Die zwölf ist eine besondere Zahl. Zwölf Monate hat ein Jahr, Jakob hatte zwölf Söhne und zwölf sind ein Dutzend. Im HollywoodStreifen rekrutiert Lee Marvin zwölf Todgeweihte, um sie für eine gefährliche Aufgabe zu gewinnen. Ende der 70er Jahre war der Film ein Blockbuster, ich habe ihn erst zehn Jahre später gesehen. Der Begriff des »Dreckigen Dutzend« hat sich seitdem in meinem Kopf festgesetzt: Zwölf Einzelgänger werden zu einer verschworenen Gemeinschaft, um Großes zu leisten. Gehirnkino. - Es umgibt uns ständig: Begriffe, Situationen, Musik, Bilder lösen Assoziationen und Emotionen aus. Wir erinnern uns an Momente, die wir in unserem Kopf aufgezeichnet haben, egal ob wir sie selbst erlebt oder auf Film gebannt gesehen haben. In stillen Momenten legt unser innerer Projektor los, zeigt uns die Highlights des vergangenen Tages, der letzten Wochen, ja sogar manchmal des ganzen Jahres. Filmmaterial, das wir gesammelt haben, im Alltag, bei besonderen Anlässen und natürlich auch beim Sport. Die Mountainbiketour mit den Freunden wird gezeigt, das Schaufeln der neuen Dirtline oder der Urlaub im Traumrevier. In unserer Gallery haben wir für euch einige dieser Blockbuster festgehalten - Filmtitel, die Erinnerungen wecken. Doch die stärksten Erinnerungen rufen eigene Erlebnisse hervor, deshalb reisen wir in dieser Ausgabe mit euch nach Jordanien, Zermatt und Gran Canaria. Wir geben Reiseempfehlungen, und Informationen, damit das Fernweh wächst, und zum Aufbruch

©pedaliéro #01/08

verleitet. Denn eine Reise ist nicht nur Selbstzweck, sie ist auch immer der Beginn von etwas Neuem. Jede Reise verändert den Menschen, bringt neue Perspektiven, Ideen, Einsichten; Altes wird über Bord geworfen, Neues entdeckt. Für uns war eine Reise in die Türkei der Startschuss eines Projektes, das unser ganzes Leben verändert hat, der pedaliéro. Die Idee spukte zwar schon länger in unsren Köpfen herum, aber unter dem Halbmond wurde der Entschluss gefasst, dieser Idee Leben einzuhauchen. Dass es ausgerechnet auf einer Reise passiert ist, kann Zufall sein, vielleicht ist es aber auch »Kismet«. So wird in der arabischen Welt die Vorstellung von Schicksal genannt, eine Art höherer Macht, die ohne das Zutun der Menschen den Lebensweg beeinflusst. Fest steht, dass unterwegs zu sein Vorankommen beinhaltet, im direkten und übertragenen Sinne. Jeder Schritt nach vorne bringt einen Menschen weiter. Unsere Reise in die Türkei ist verantwortlich für den pedaliéro, der mit dieser Ausgabe zum zwölften Mal erscheint. Und plötzlich schließt sich der Kreis. Das dreckige Dutzend. Schon rattert der Film im Gehirnkino wieder los... Viel Spaß beim Lesen und Reisen! Rock & Roll, eure Sawitzki Bros.!

°Bild: Luciano Badino

Inhalt Extras

Gallery – Gehirnkino – Der Film in deinem Kopf �� 6 Sportfoto des Jahres �� 28 Proust Reloaded: Carlo Dieckmann ��55 Homies ��78 Joschas Diary �� 84 Kolumne �� 98

Reise

Jordanien - Hollywoodkulisse im Wüstensand �� 30 Gran Canaria - Ein Rudel geht auf Roadtrip �� 46 Schweiz - Zermatts makellose Zahnreihe �� 68

Neuigkeiten

Neues auf Stollenreifen �� 16 Neues zum Liebhaben �� 18 Neues aus aller Welt ��23 Neues aus aller Welt REISE �� 26

Test

Ausprobiert: Specialized Enduro SL Comp �� 42 Ausprobiert: Nox Flux FR 6.5 �� 43 Ausprobiert Parts: Acros AH-06, Shimano XT �� 44

Reportage

Werkspionage: Rumgeschnüffelt bei KTM ��56

Porträt

Portfolio Marco Toniolo �� 86

Rubriken

Editorial �� 3 Abonnement �� 96 Impressum ��97

°Titelbild: Norbert Eisele-Hein

©pedaliéro #01/08

^Text: Max Mustermann °Bild: Kalle Knipser ~Grafik: Klaus Klicker

LL RO KE TA

. NO D. E RO CEN S

D UN SO

Gehirnkino

TE DA O. .C OD R P OR CT RE N DI MA RA E M CA

Der Film in deinem Kopf Die Pedale klicken ein – die Reifen zischen los – die Aufnahme-Taste in deinem Kopf wird gedrückt. Deine Augen sind dein Objektiv, dein Gehirn das Celluloid, auf das deine Eindrücke gebannt werden. Abends im Bett spulst du zurück und schaust dir in aller Ruhe deinen Blockbuster an. Hier sind unsere Top-Movies!

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: www.bmc-racing.com

PRO D. N O. SCE NE TAK E ROLL

DAT E

¡Three Amigos!

PRO D. C O. DIRE CTO R CAM ERA MAN

(»Deutscher Titel: Drei Amigos!«)

Drei todesmutige Pistoleros machen sich auf, das mexikanische Dorf Santa Ponco vor plündernden Banditen zu retten. Das Problem nur: Die drei Amigos sind keine Helden, sondern eigentlich abgehalfterte Schauspieler…

USA 1986 Regie: John Landis Hauptdarsteller: Steve Martin, Chevy Chase, Martin Short

SOU ND

PRO D. N O. SCE NE TAK E ROLL

DAT E

Wie ein Vogel ohne Flügel

PRO D. C O. DIRE CTO R

SOU ND

CAM ERA MAN

(Originaltitel: »Before Women Had Wings«)

Nach dem Tod ihres Mannes ertränkt Glory Mary Jackson ihren Kummer im Alkohol. Leidtragende sind ihre Töchter, die daraufhin Trost bei der charismatischen Miss Zora suchen. Diese zeigt ihnen eine neue Welt voller Hoffnung, Vergebung und Freundschaft.

USA 1997 Regie: Lloyd Kramer Hauptdarsteller: Ellen Barkin, Oprah Winfrey, Julia Stiles

°Bild: Rocky Mountain/ Sterling Lorence

PRO D. N O. SCE NE TAK E ROLL

DAT E

The Rock – Fels der Entscheidung

PRO D. C O. DIRE CTO R

SOU ND

CAM ERA MAN

(Originaltitel: »The Rock«)

Mit einer Handvoll Elitesoldaten hat sich der verbitterte Brigade-General Hummel auf der legendären Gefängnisinsel Alcatraz verschanzt. Von dort aus bedroht er die Einwohner von San Francisco und 81 Geiseln, die er festhält, mit einer biochemischen Waffe. Seine Forderung: 100 Million Dollar von der US-Regierung…

USA 1996 Regie: Michael Bay Hauptdarsteller: Sean Connery, Nicolas Cage, Ed Harris

°Bild: Marzocchi/ Ronny Kiaulehn

PRO D. N O. SCE NE TAK E ROLL

DAT E PRO D. C O. DIRE CTO R CAM ERA MAN

Der Weg nach El Dorado SOU ND

(Originaltitel: »The Road to El Dorado«)

Die spanischen Ganoven Tulio und Miguel landen mit einer Schatzkarte zufällig auf eine einsame Insel, auf der sie die mythische Inkastadt El Dorado finden. Dort werden sie als Götter verehrt und genießen das Leben. Doch dann trachtet ihnen der blutrünstige Cortez nach eben diesem...

USA 2000 Regie: Eric Bergeron, Don Paul Zeichentrickfilm

°Bild: www.bmc-racing.com

PRO D. N O. SCE NE TAK E ROLL

DAT E

»Pale Rider - Der einsame Reiter«

PRO D. C O. DIRE CTO R

SOU ND

CAM ERA MAN

(Originaltitel: »Pale Rider«)

Etwas Mysteriöses umgibt den einsamen Reiter. Einerseits ist er Prediger, andererseits wird er spielend leicht selbst mit dem größten Kraftprotz fertig. Diese Eigenschaften prädestinieren ihn gerade dazu, der Schutzpatron einer kleinen Goldgräberstadt zu werden. Denn die wird von dem skrupellosen LaHood schikaniert…

USA 1985 Regie: Clint Eastwood Hauptdarsteller: Clint Eastwood, Michael Moriarty, Carrie Snodgress

°Bild: Rocky Mountain/ Sterling Lorence

Neues auf Stollenreifen Cannondale Moto & Rize Wachablösung bei Cannondale: Da es Stammhalter nie ganz einfach haben, hat das erfolgreiche ›Prophet‹ gleich zwei Nachfolger bekommen, das ›Rize‹ für den AllMountainBereich und das ›Enduro ›Moto‹. Beim Moto verwirklicht Cannondale ein komplett neues Rahmenkonzept, das viel Leistung bei wenig Gewicht, hohe Steifigkeit und einen großen Einsatzbereich verbinden soll. Ermöglicht wird dies durch die feine Fertigung in Carbon, sogar bestimmte Umlenkhebel der Radaufhängung sind aus Kohlefaser. Das Rahmengewicht beträgt 2,9kg, das OnePointFive-Steuerrohr verspricht hohe Stabilität. Hinten kommt eine neue Dämpfungstechnik namens «Hatchet Drive” zum Einsatz, ein Hinterrad-Aufhängungssystem mit einem schwimmend gelagerten Dämpfer. Letzterer wurde von Fox speziell für das Moto entwickelt, die Dämpferbefestigung erfolgt am Unterrohr. Vier verschiedene Modelle stehen zur Auswahl, mit € 3.499,- markiert das ›Moto Carbon 3‹ das preislich untere Ende, das gewichtsoptimierte ›Moto Carbon Ultimate Ltd‹ kostet € 5.999,-. Das AllMountainbike Rize ist Cannondales Statement zum Thema »Super-Allrounder«, bergauf pfeilschnell, mit ordentlich Reserven bergab; leichte, aber solide und zuverlässige Konstruktion. Mit seinen 130mm Federweg basiert das Rize auf einem verklebten Rahmen aus Hochmodul-Carbonfasern und Aluminium-Schmiedeteilen: das Sitzrohr mitsamt des Tretlager in 3D Schmiedetechnik bilden das Rückgrat aus Alu; Ober-, Unter- und Steuerrohr werden in Kohlefaser gefertigt. Per High-Tech-Klebung wird das Alu-Sitzrohr mit dem Carbon-Ober- und Unterrohr verbunden, zusammen soll es Cannondales steifstes Gesamtpaket ergeben. Das Rahmengewicht des ›Rize Carbon‹ liegt bei 2,115g, der Rahmen der Aluminiumvariante wiegt 2,310g. Ebenfalls neu: Cannondales PBR Lefty mit Zugstufenverstellung per Druckschalter (Push-Button Rebound), Lockout und 130mm Luftgefedert. Das Gewicht der Carbon-Version: 1.225g. Wow! Fünf Modelle der neuen Trailrakete bescheren eine Qual bei der Wahl: zwei aus Aluminium, drei in Kohlefaser. Das ›Rize 5‹ (Alu) für € 1.699 wird Cannondale sicher einige Neukunden bescheren, der Einstieg in Welt des ›Carbon-Rize‹ wird ab € 3.699,- möglich sein. Das Topmodel ›Rize 1‹ wechselt für € 6.999,- den stolzen Besitzer, dafür gibt‹s hier aber auch nur vom Feinsten das Feinste. Ab März beim Händler eures Vertrauens, unbedingt mal live anchecken! Bitte hier gucken: de.cannondale.com.

^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki

©pedaliéro #01/08

Reuber boxxhorn G 7

Yeti ASR full Carbon

Nicolai Helius RC

Aufgepasst und Hände hoch! Der Reuber kommt! Schon seit 18 Jahren im Ruhrpott-Bike-Business unterwegs, zeichnet er sich für einige schöne Rahmen verantwortlich. Und sein neues Baby bekamen wir so früh zu Gesicht, wie kaum ein anderes Stollenbike zuvor, nämlich direkt vom Zeichentisch des Ingenieurs! ›boxxhorn G 7‹ heißt das Downhillbike und soll bergab eine Waffe sein. Für Highspeed hat der Rahmen eine ausgeprägte Race-Geometrie, die auch im Wettkampf einiges Potential bietet. Zwei Größen stehen zur Wahl, S/M und L/X, dazu gibt es zwei Jahre Garantie auf den Rahmen. Ausgestattet ist das boxxhorn G 7 mit einer G-Box und Fox-Dämpfer, Letzterer stellt 218mm Federweg zur Verfügung. Der Lenkwinkel beträgt 64,75 Grad, der Hinterbau ist außerdem auf eine 150mm Nabe ausgelegt. Wer bei diesen leckeren Zutaten schon Appetit bekommen hat, muss noch etwas darben: den Getrieberahmen gibt es erst ab Anfang April. Der Preis für das Sahneteilchen: € 3.890,(inkl. Getriebe und Dämpfer, Kurbel, Innenlager...). – Wohl bekomm‹s!

Alle XC Racer, Marathonisti und Gewichtsfetischisten haben jetzt ein neues Lieblings-Must-Have - das erste komplette Carbonbike aus dem Hause Yeti. Das Rahmengewicht des ›ASR full Carbon‹ beträgt 2.090g (inkl. Dämpfer), der Federweg am Heck: 98mm. Es soll gleichermaßen stabil und schnell sein, viel Vortrieb entwickeln und agil bergab düsen. Die Yeti Active Suspension (AS) ist auf den XC- und Marathon-Bereich ausgelegt. Bei voller Benutzung des Federweges wird die Dämpfung progressiv und verhindert ein Durchschlagen. Das durchgehende Sitzrohr wird auf den Fahrer zugeschnitten. Das macht eine Sattelstütze überflüssig und spart Gewicht. Dank Stubbie-Aufsatz aus Carbon kann die Sattelhöhe um 3cm variiert werden. Mit dem ›ASR full Carbon‹ verfolgt Yeti das Ziel, ein vollgefedertes Bike zu kreieren das sehr leicht und im Renneinsatz auf höchstem Niveau wettbewerbsfähig ist, ohne an Performance einzubüßen. Zu haben ist das exklusive Stück in drei Größen (S, M, L) und zwei Farben (Team türkis & Carbon) zum Preis von € 2.899,- (inkl. Fox Float RP3 Dämpfer). Mehr schöne Sachen unter www.yeticycles.de.

Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass man Kalle Nicolai nur lange und ausdauernd genug mit E-Mails und Anrufen nerven muss, bis er sich ans Zeichenprogramm setzt und das Ingenieursgehirn anschmeißt. So oder ähnlich muss es wohl auch bei einem konspirativen Zusammenschluss etlicher CC- und Marathon-Racer gelaufen sein, denen der Sinn nach einem echten Viergelenker ähnlich dem Helius CC stand. Nur mit weniger Federweg, maximal 110 mm, und natürlich leichter. Das Helius RC bringt dank Keramik Lagerachsen, edler Igus WFM Lager, leichterer Rohre, aufwendig optimierter Frästeile, Titanschrauben und einem DT Swiss XR Carbon Dämpfer 2.450g auf die Wage. (Gr. M) Es ist ab sofort lieferbar und steht bereits bei vielen Nicolai-Stützpunkthändlern zum Testen bereit. Die Frästeile gibt‹s, wie bei allen Helius-Modellen, auf Wunsch in schwarz, rot oder gold. Das Rahmenkit inklusive Dämpfer kostet € 2.643,- und bekommt zum Schutz dieser Investition die volle Nicololai-5-Jahresgarantie unter Wettkampfbedingungen.

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^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki

Neues zum Liebhaben Tschüss LX – Herzlich willkommen SLX!

Ritchey Wet Black finish

Die Shimano LX verabschiedet sich aus der Welt der Mountainbikes. 18 Jahre lang war sie die gute und günstige Alternative zur XT, in Zukunft wird sie ihren Dienst an Trekkingbikes verrichten. Dazu wurde sie komplett umgestaltet, und hat ein futuristisches Design bekommen. Wir verabschieden uns von der LX mit einem weinenden und einem lachenden Auge, denn die Nachfolge übernimmt die nagelneue Gruppe SLX, sozusagen eine Super-LX! Shimano möchte mit der neuen Gruppe insbesondere AllMountain-Piloten ansprechen, die nicht nur eine gut funktionierende, sondern auch robuste Ausstattung suchen. Optisch und technisch stark an die XT angelegt, kann sie ebenfalls mit Shadow-Schaltwerk und Servo-Wave-Technik aufwarten. Zudem wird sie einige Elemente der Hardcore-Gruppe Hone übernehmen, die es 2008 nicht mehr geben wird. Ein 2-fach Kettenblatt mit Bashguard im Wabendesign ist eines der Features, das die SLX auch für Freerider oder Dirtjumper interessant machen dürfte. Besonders angetan waren wir bei einer kleinen Probefahrt von den knackigen Schaltvorgängen und vom sehr edlen Design. Der Preis dürfte auf dem Niveau der alten LX liegen, und so hat auch die SLX die besten Voraussetzungen der geheime Star bei Shimano werden!

Menschen mit Hang zum Besonderen werden an Ritcheys neuem Wet Black finish gesteigerte Freude haben. Das glänzende Oberflächenfinish durchbricht den Kreis der matt-eloxierten Produkte und verfügt über den gewissen Bling-Faktor, der ein Bike einfach more sexy macht. Vorbauten, Lenker und Sattelstützen in verschiedenen Ausführungen sind im neuen Look zu haben. Gerade der WCS-Vorbau mit seinem fetten Design und formschönen »R« auf der Front versprüht einen Hauch Rolls-Royce-Feeling. Fehlt eigentlich nur noch die Emily zum Luxusgefährt… Mehr unter: www.ritcheylogic.com.

^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki

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NOX Sticky Grips

Lake Los Logos

NOX hat die beliebten Sticky Grips nochmals überarbeitet. »Sticky Race« und »Sticky Dirt« heißen die beiden neuen Modelle in den stylischen Farben white, black, chocolate-brown, meloneteam und iron-grey. Beide Varianten haben die bewährte StickyKlemmung für bombensicheren Halt am Lenker. Das Modell »Sticky Dirt« besitzt zusätzlich einen 60mm großen Innenring für den perfekten Grip nach einem No hand - No foot - no head :) - oder was auch immer…. Der Preis pro Paar beträgt € 19,- für beide Modelle. Bitte hier gucken: www.noxcycles.com.

Das Jahr 2008 wird farbig, soviel steht fest. Passend dazu macht sich der Lake Los Logos wunderbar an Radlers Füßchen. Den rechten Schuh ziert ein großes Lake-Logo, beide Treter haben einen Glattleder-Oberschuh und eine griffige Gummisohle, die sich hervorragend mit Flat-Pedals versteht. Alle ProblemgrößenFüßler aufgepasst: den Los Logos gibt es von US Größe 7-13 und - extra für euch - auch in 1/2 Zwischengrößen. Beim Preis von € 69,95 ist der Los Logos eine Ansage für alle Bmxler, Freerider und Downhiller, neben Cayenne-Gelb gibt es ihn auch in Orange-Burst und Jalapeno-Jelly. Yipiieh! Weitere hübsche Sachen unter www.thalersports.de.

Atomlab Wheels 2008

Icebreaker Funktionskleidung

Wenn es Laufräder gibt, die den Ruf haben, »unkaputtbar« zu sein, dann sind es die von Atomlab. 2008 gibt es dazu noch ein optisches Update. Für exklusiven Look sorgen Felgen in schwarz oder weiß, die mit roten Torx-Nippeln und weißen Pimp-Speichen versehen werden und zusammen mit den neuen Pimp- oder den bewährten Aircorp 12mm-Steckachsen-Naben stylische Laufräder ergeben. Angeboten werden viele erdenkliche Kombinationen, auch in 24‘‘ und für Singlespeed. Der komplette Satz ist ab € 338,- im Fachhandel zu haben. Für Leute mit knapperer Kasse gehen die neuen GI Wheels von Atomlab an den Start. Für € 258,- gibt es eine unverwechselbare Optik: schwarze Felgen, schwarze Nippel und weiße Speichen werden zusammen mit den neuen Pimp-Naben komplettiert. 24‘‘ oder 26‘‘ Felgen, 20mm Steckachse vorne, 10mm für Kassette oder Singlespeed hinten, so lässt sich nahezu jedes Bike kostengünstig mit individuellen, aber stabilen Laufrädern ausrüsten. Äußerst shiny! www.sports-nut.de.

Ein sehr interessantes Bekleidungs-Konzept kommt von Icebreaker: statt die neueste Hightech-Faser zu entwickeln, greift die neuseeländische Firma auf ein Material zurück, dessen Produzenten 24 Stunden am Tag im Einsatz sind, nicht streiken und keine Raucherpause kennen, die Wolle des Merino-Schafs. Wer jetzt an dicke Strickpullis denkt, muss umdenken. Die Icebreaker Merinowolle kratzt nicht, ist leicht und seidenweich, mit guter Wärmeisolierung und atmungsaktiv. Das Wärmekonzept unterscheidet sich ebenfalls von herkömmlicher Funktionswear: auch wenn die Icebreaker-Klamotten Feuchtigkeit aufnehmen, halten sie noch schön warm. Die Inspiration liefert Mutter Natur, ein Merinoschaf muss schließlich auch Temperaturen von -20 bis +35 Grad Celsius locker wegstecken können, und in Neuseeland ist nicht immer gutes Wetter! Icebreaker bietet von der Unterwäsche über den Base-Layer bis zu Pullis und Jacken ein komplettes Programm, das sich auch problemlos mit herkömmlicher Funktionskleidung kombinieren lässt. Schöne Idee und schöne Sachen, einfach mal hier schauen: www.icebreaker.com

^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki

©pedaliéro #01/08

Northwave LIZZARD Für alle, die einen technischen, aber trotzdem komfortablen Schuh suchen, hat Northwave den Lizzard entwickelt. Die Airmesh-Struktur und ein atmungsaktiver Schaft sorgen dafür, dass der Fuß auch unter Belastung atmen kann. Eine Nylonsohle mit Anti-Grip Gummi Aufsätzen soll eine sehr gute Synthese aus Steifigkeit und Griffigkeit bieten. 4Crosser Guido Tschugg wird in diesem Jahr seine 4Cross Rennen damit bestreiten – in der Sonderfarbe »Military«! Der Preis: schlappe € 99,90. Jetzt gibt es beim nächsten 4Cross-Rennen keine Ausrede mehr! Noch mehr Schuhe und Tschugg als Bike-Terminator unter: www.northwave.de!

NOX FLUX FR 6.5 Freeride / Slopestyle Frame Hinterbau mit MAXLE 12 mm Steckachse (optional) One Point Five Steuerrohr (auf 1 1/8" reduzierbar) 170 mm Federweg Schwarz eloxiert oder melone Team ISCG Kettenführungsaufnahme Incl. Rock Shox Monarch 4.2 Größen S / M / L

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HAWK Bikes E & M GmbH I Saarstraße 14 I 12161 Berlin I Tel. 0049 (0) 30 44 72 21 - 0 I Fax. 0049 (0) 30 44 72 21 - 500 I info@noxcycles.com I www.noxcycles.com Bike Mailorder 10439 Berlin Tel. 030 44 03 40 35

California Sports 10719 Berlin Tel. 030 3 24 87 80

Rad-Plus 13597 Berlin Tel. 030 44 72 20 67

Buhl Bikes 26121 Oldenburg Tel. 04 41 8 85 08 77

Fischies Bike Box 34613 Schwalmstadt 0 66 19 1 61 88

Dirt Metals 53721 Siegburg Tel. 0 22 41 2 50 31 80

Zweirad Klein 72766 Mittelstadt Tel. 0 71 27 9 55 69 99

r2 Handels GmbH 01237 Dresden Tel.: 03 51 21 52 14 70

Bike Store 8320 Nestelbach (AU) Tel.: 0043 313 33 81 50

Radcomputer VDO Z3 PC-Link

Geländesport Oldskul-Longsleeve

VDO Cyclecomputing startet mit einem neuen Sahneteilchen in die Saison, dem Z3 PC-Link. Wer nun meint, ein neuer Bikecomputer sei nun wirklich nicht erwähnenswert, der sollte mal die Öhrchen spitzen: Die Funktionen des Altimeters des Z3 PC-Link, des Pulsmessers und die des Radcomputers sind von einer Vollständigkeit, wie man sie nur selten erlebt hat. Kleines Beispiel gefällig?

Geländeradsportler Holger Meyer ist ein Allround-Talent, jetzt macht der Mann, der niemals rastet, auch noch Klamotten! Eine ganze Palette von feinen Teilchen steht bereit, für Freerider, Ladies und sogar Babys! Sämtliche textilen Prachtstücke ziert das »Geländersport«-Logo und werden nur in sehr limitierte Auflagen produziert. Das »Geländesport Oldskul«-Longsleeve gibt es in den Farben rot/ schwarz und hellblau/ dunkelblau zum Preis von € 39,-. Unbedingt auch mal die anderen Sachen angucken unter www.dierasenmaeher.de!

Durchschnitts-Steigung/ Gefälle der aktuellen Tour in % Tages-Höhenmeter bergauf/ bergab Tages-Strecke bergauf/ bergab Max-Gefälle/ Max-Steigung der aktuellen Tour in % Durchschnitts-Steigung/ Gefälle der aktuellen Tour in % Messung der Erholzeit oder des ErholPuls Basiswerte für die Leistungsberechnung (Watt) einstellbar, abhängig von Radtyp, Rad-Gewicht & Sitzposition permanenter Vergleich der aktuellen mit der Durchschnittsgeschwindigkeit mit Abweichungspfeilen uswusw. Es gibt kaum etwas, was der VDO Z3 PC-Link nicht hat. Das Besondere ist aber nicht allein die schiere Funktionsvielfalt, es ist der bequeme Abgleich der aufgezeichneten Informationen am PC. Sämtliche Fahrrad-, Trittfrequenz-, Höhen- und Puls-Daten können auf den heimischen Rechner übertragen und ausgewertet werden. Die Trainings-Einheit kann tabellarisch und grafisch dargestellt und mit einer zweiten verglichen werden. Dazu gibt es ein Trainings-Einheiten-Verwaltungs-Programm sowie ein Trainings-Analyse-Programm. Für alle, die ihre Touren gerne auswerten oder ihr Training analysieren und optimieren möchten, gibt es kaum ein besseres Gerät als den Z3 PCLink. Mehr Infos über das Programm von VDO unter: www.cycleparts.de.

Neues aus aller Welt Continental DH Racing Team Die Sponsoring-Kooperation von Continental und Nicolai geht 2008 ins dritte Jahr. Mit Materialsupport und professionellem Rennservice erleichterten die beiden Unternehmen bereits in den vergangenen beiden Jahren 25 jungen Fahrern den Einstieg in den materialintensiven Downhillsport. 2008 wird es keine Neuauflage des Rankings mit interner Wertung geben. Stattdessen gehen die Partner mit einem regulären, breit besetzten Rennteam an den Start und haben den Einsatz gesteigert. Nach dem robusten, eher einfach gehaltenen Cupbike der vergangenen Jahre ist das 2008er Teambike ein unter 18kg aufgebautes Ion ST, die neuste Downhillwaffe auf dem Hause Nicolai. Dazu gibt es von Conti neue Werksreifen, einen neuen Teamstand mit Werkstatt, Rider-Lounge, Bike-Racks, Betreuer und Mechaniker, Ersatzteilversorgung, etc. Teammanager und Koordinator des Conti-Racing Teams ist Downhill-Veteran Torsten Rödl, der bereits das letztjährige Conti Ranking betreute. Team-Captain ist der langjährige SRAM-Nicolai Teamfahrer Frank Schneider. Er wird das Team auf Leistung trimmen, an der Technik der Fahrer feilen und Trainingscamps leiten. Um die freien Plätze im Team kann man sich noch bis Mitte April bewerben. Das komplette Race Bundle inkl. Bike, Team Outfit, freien Reifen, Rennservice, Ersatzteilversorgung und Support wird in Verbindung mit einem Sponsoring- und Werbevertrag für € 3.200, angeboten. www.contiracing.de.

Deutsche 4X Meisterschaften in Wilthen – Acht Reifen, vier Fahrer, ein Sieger! Der Bikepark »Dirtbase-Wilthen« im Oberlausitzer Mountainbikerevier ist vom 17. zum 18. Mai 2008 der Mittelpunkt der 4X-Welt. Die Bike-Freunde Wilthen/ Oberlausitz e.V. veranstalten an diesem Wochenende die Deutsche Meisterschaft im 4Cross und dazu den 1. Lauf zum Mitteldeutschen 4X Cup (MDC). Die Strecke des »Dirtbase-Wilthen« bietet für Zweiradkünstler den idealen Ort für packende Vierkämpfe. Überholmanöver sind garantiert, vor allem im zweiten Teil der Strecke mit sehr weiten Sprüngen und dem längsten Triple Deutschlands als eine von zwei Zielsprung-Optionen. Aber nicht nur auf der Strecke ist für jede Menge Action und Unterhaltung gesorgt. Kona wird mit Promo-Truck und Testbikes das Rad fahrende Volk beglücken, ein Dirtjump-Contest macht den Luftraum über der Oberlausitz unsicher. Natürlich kümmern sich die Bike-Freunde aus dem sächsischen Wilthen neben kräftigem Zweiradspaß auch um das leibliche Wohl der Besucher. Für kaltes Bier und heiße Bratwurst ist gesorgt. Wer also spannende Rennen und coole Bikeaction erleben will, der kommt am 17. und 18. Mai um Wilthen nicht herum. www.bikepark-wilthen.de.

DOREL kauft CANNONDALE Neuer Besitzer für die Highend-Schmiede: der kanadische Konzern Dorel, zu dem u.a. auch Pacific Cycle mit den Marken Schwinn, Mongoose, GT, InSTEP, Playsafe und Roadmaster gehören, hat sein Portfolio jetzt um Cannondale erweitert. Für rund 200 Millionen US-Dollar wechselte das Paket bestehend aus Cannondale und Sugoi von einer Tochter der Pegasus Capital Advisors zum neuen Besitzer Dorel. In diesem Zuge wurde bei Dorel gleich eine neue Independent Bicycle Dealers (IBD) Division gegründet, die Cannondale Sports Group. Sie wird sich ausschließlich auf Premium-Marken konzentrieren und verfolgt eine klare Fachhandels-Strategie, während Pacific Cycles weiterhin gezielt über große Verbrauchermärkte vertrieben wird. «Wir freuen uns auf unsere Zukunft bei Cannondale – und wir freuen uns auf die Zukunft unserer Fachhändler. Das Ziel von Cannondale ist, international die Nummer Eins der Fachhandelspartner zu werden«, so Matt Manelly, Präsident und CEO bei Cannondale.

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^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki

»Vertical Hunt« presented by adidas – Tick! Ich hab dich! Ihr wart/ seid auf dem Pausenhof immer die Besten beim Fangen spielen? Dann ist der »Vertical Hunt« genau euer Event. Was im ersten Moment nach dem neuesten Actionfilm von Chuck Norris klingt, ist in Wirklichkeit das Ergebnis der von adidas durchgeführten Mountainbikestudie MTBProjekt2008.com. »Ziel der Umfrage war nicht die ultimative Event-Idee auf einem silbernen Tablett serviert zu bekommen, sondern abzuklopfen, was aktive Mountainbiker sich von einem Event wünschen, was ihnen wichtig ist und vor allem wo der nächste adidas Event stattfinden soll«, so Axel Burkhardt von adidas. Herausgekommen ist ein spektakuläres und innovatives Kurzetappenrennen, das in der imposanten Bergwelt rund um Sölden im Ötztal stattfinden wird. Vom 22. bis 24. August 2008 werden die Teilnehmer auf ein dreitägiges Etappenrennen geschickt. Das Besondere daran: Es wird, wie der Name »Vertical Hunt« schon vermuten lässt, als Jagdrennen ausgetragen. Das hoch dotierte Rennen fordert die in unterschiedliche Klassen startenden Teilnehmer in vier verschiedenen Disziplinen heraus: Hill Climb, Short Track, Marathon und XC Marathon. Gestartet wird nach der Gundersen-Methode, d.h. nach den Platzierungen des vorausgegangenen Wettkampfes. Anmeldungen können ab März auf www.oetztal-verticalhunt.com ausgefüllt werden. »Dieses Event unterstreicht alles, was die Mountainbikedestination Ötztal ausmacht,« sagt Tourismusdirektor Oliver Schwarz. »Eine ungeheure landschaftliche Vielfalt, hohe Berge, traumhafte Panoramen und Biken in luftiger Höhe. Deshalb war hier keine große Überzeugungsarbeit notwendig. Mit diesem innovativen Etappenrennen wollen wir gemeinsam mit adidas einen neuen Akzent im Mountainbikesport setzen«. Wir sind gespannt und freuen uns schon jetzt auf den Startschuss zum ersten »Vertical Hunt«. Achja: Klipo gilt nicht!

Nissan Qashqai Challenge Nissans Freeride-Wettbewerb geht 2008 in die nächste Runde: fünf Contests in fünf europäischen Metropolen werden bei Zuschauern und Fahrern wieder für Adrenalinschübe sorgen. Insgesamt werden $250.000 Preisgeld vergeben. Neben den bereits im Vorjahr bewährten Locations Mailand, Madrid und Paris kommen 2008 London und München neu hinzu. Die Weltelite des Freeridens geht dabei an den Start: Kylie Strait, Cameron McCaul und Paul Basagoita aus den Vereinigten Staaten, der verrückte Spanier Andreu Lacondeguy, Mister Frontflip Lance McDermott, Vorjahressieger Darren Berrecloth und viele andere mehr. Die deutsche Flagge werden Benny Korthaus und Amir Kabani hochhalten. Wer City-Freeriding der allerfeinsten Sorte sehen möchte, sollte sich unbedingt diese Termine vormerken: Mailand 25./ 26. April; Madrid 2./ 3. Mai; München 11. Mai; Paris 17. Mai; London 24. Mai. Mehr Infos unter: www.nissan-qashqaichallenge.com.

Neues Geschwisterteam : Schwester, Schwester Fumic-Brüder aufgepasst: Die Schwestern Lea und Kiona Schleifenbaum aus Essen sind ab jetzt als die MTB-Racing-Sisters unterwegs. Lea ist Jahrgang 90, fährt 4Cross und wird beim Mitteldeutschen 4Cross-Cup, der Deutschen Meisterschaft in Wilthen, einigen Internationalen Rennen und beim Dirtmasters Festival 4X-Rennen starten. Kiona ist Baujahr 94, ist die CrossCountry-Sister und wird beim iXS-NRW-Cup, dem Berg-German-A-Cup und einigen kleinen Rennen in Deutschland in die Pedale treten. Außerdem werden die Schwestern bei den großen Bikefestivals vor Ort sein. Wir wünschen den beiden viel Erfolg und drücken heftigst die Daumen! Mehr Infos unter: www.MTB-Racing-Sisters.de.

^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki

©pedaliéro #01/08

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Red Bull Ride the Stairway Das hört sich schon crazy an: Radler, die gemeinsam mit Schneebrettpiloten und Skifahrern eine schneebedeckte Piste runterheizen, sich dann über eine Rampe in die Luft schießen, um dort abgefahrene Tricks zu machen. Und das mitten in der Stadt. Irgendwie abgefahren, ist aber das Red Bull Ride the Stairway. Bereits zum dritten Mal rief der Brauseproduzent zum Crossover-Event der Airtime-Freaks und viele kamen. Trotz Regen und recht ›hohen‹ Temperaturen (12 Grad) meldeten sich über 40 Snowboarder, Mountainbiker und Freeski-Fahrer an, um das Setup zu rocken. Als Tatort musste der Marktplatz in Solingen Gräfrath herhalten, und den rund 8.000 Zuschauern wurde einiges geboten: Tricks wie Superman, Double Backflip und Tailwhip waren bei den Mountainbikern an der Tagesordnung, während die Brettfahrer mit Trick-Combos wie 50/50 to Frontflip, Frontside 180 Switch 50/50 Backside 180 out oder Switch Tailpress Pretzel out begeisterten. Im Finale setzen sich dann Felix Wiemers bei den Skiern, Marlon Boeger bei den Snowboardern und Florian Konietzko bei den Mountainbikern durch. Besonders erwähnenswert: die einzige weibliche Starterin Andrea Lucht (Snowboard), die aber leider nicht unter den ersten drei Plätzen landete, und Florian Konietzkos Double Backflip, den er »mal eben« nach dem Contest zeigte!

➥ Hut ab, das geht ja gut ab: 4X-Legende Brian Lopes hat bei Ibis cycles unterschrieben. Der Serien-Weltmeister wird aber nicht nur mit neuen Stuff die 4x-Strecken rocken, er wird auch in der Produktentwicklung der Edelschmiede tätig sein. ➥ Ab sofort vertreibt Sports Nut (u.a. Atomlab, Morewood, Sombrio & Spank) exklusiv die Marke BOS Engineering für Deutschland und Österreich. Der Anbieter von hochwertigen Dämpfern und Federgabel-Tuning-Kits wird in diesem Jahr mit mehreren Neuheiten den Markt bereichern. ➥ Zur Saisoneröffnung am 5. April findet im Bikepark in Mörfelden-Walldorf, südlich von Frankfurt am Main, ein BestTrick-Contest statt. Es gibt klasse Preise zu gewinnen, die Benutzung des Bikparks ist übrigens kostenlos. ➥ Bad News für alle Trickradsprungfreunde: die Abflughalle wird im März aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Damit geht der Dirt-Szene der Top-Indoor-Spot verloren. Die Macher arbeiten nun daran, die Abflughalle an einem anderen Ort wiederauferstehen zu lassen. Stay tuned… ➥ Einstand nach Maß: Europameisterin Sabine Spitz gelangen auf der Mittelmeerinsel Zypern bei den ersten beiden Rennen der Saison gleich zwei Siege an einem Wochenende. Ein blitzsauberer Start ins Olympiajahr 2008!

Ergebnisse Ride the Stairway 2008 Snowboard:Philipp Ramhofer Ski: Felix Wiemers MTB: Florian Konietzko

©pedaliéro #01/08

➥ Die Gewinner unserer großen Jubiläums-Tombola aus pedaliéro Nummer 10 stehen jetzt fest! Auf www.pedaliero.de, Gewinnspiel, findet ihr alle Glückskinder und ihre fantastomanischen Preise zum direkten Nachschauen im Netz. Wir wünschen viel Glück gehabt zu haben!

^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki °Bild: Sebastian Kessler

Neues aus aller Welt Reise Mountainbiking-Pilates - Wellness von Frauen für Frauen Mountainbiking und Pilates liegen im Trend, was liegt da näher, als diese beiden Dinge miteinander zu kombinieren? Das haben sich auch Gaby Buchner und Ingrid Lowka gedacht und das Angebot Well2-fit ins Leben gerufen. Die beiden Mountainbikerinnen sind diplomierte Pilates- und Spinning-Instruktorinnen und bereits seit neun Jahren als Bikeguides unterwegs. Ihr Well2-fit-Seminar richtet sich an alle Frauen, egal ob Starterinnen und Durchstarterinnen, die in der herrlichen Gebirgskulisse der Bayerischen Alpen zwischen Tegernsee und Spitzingsee ihre Kondition und ihren Köper aufpolieren möchten. Die Seminare finden mit maximal acht Teilnehmerinnen statt, auf Tour gibt es Übungseinheiten in Sachen Fahrtechnik. Außerdem wird nach dem Motto »Selbst ist die Frau« gelernt, anfallende Reparaturen am Bike selbst durchzuführen. Pilatesstunden werden jeweils vor und nach einer jeden Tour angeboten. Eine exklusive Unterbringung mit tollem Wellnessangebot rundet das Angebot ab, inklusive sind ebenfalls jede Menge Frauengespräche und viel Spaß... Der Preis beträgt € 585,- und beinhaltet drei Übernachtungen mit Halbpension im 4-Sterne-Hotel Arabella Sheraton Spitzingsee, dreieinhalb Tage Tourenbetreuung, Fahrtechnik- und Reparaturkurs, Nutzung der neuesten Damen-Testbikes von Specialized, sechs Einheiten Pilates sowie eine Wellnessmassage. Termine: 26.-29.06. 2008 und 14.-17.08.2008 Weitere Infos: www.well2-fit.de

Individualtouren im Salzburger Land Harald Philipp lebt im Sommer in Saalbach Hinterglemm als Bikeguide. Das Motto seines »Summitride« Tourenangebots: flexibles Bikeguiding für Individualsportler. pédaliero hat nachgefragt. pédaliero: Im Salzburger Land gibt es bereits einige Bikeguiding-Anbieter, machst du denen nun Konkurrenz? Harald: Ich sehe mein Angebot als eine Ergänzung und nicht als Konkurrenz zu den Guiding-Programmen in Leogang und Saalbach Hinterglemm. Mein Summitride Guiding ist anders und richtet sich vor allem an Biker, die ein individuelles Erlebnis suchen. Wodurch unterscheidet sich dein Angebot? Es gibt bei mir keinen Fahrplan und kein festgeschriebenes Programm, jeder Biker hat andere Ansprüche. Da ich grundsätzlich keine Gäste in Gruppen zusammenwürfele, kann ich als Guide mehr auf die persönlichen Wünsche eingehen und abseits ausgefahrener Wege die Freiheit des Freeridens erleben. Wo findet man dich in Saalbach? Meine Basislager ist das Spielberghaus, eine urige Berghütte fernab von Verkehrslärm und Massentourismus. Es wird von Bine und Walter bewirtschaftet, beide sind auch Bikeguides. Ich traf sie mal auf einem Singletrail. Fürs Summitriding ist das Spielberghaus der perfekte Ausgangspunkt, umgeben von einigen der schönsten Singletrails und mit einem anspruchsvollen North-Shore-Trail direkt vor der Haustüre. Mehr Infos zum Summitride Bikeguiding gibt es auf www.summitride.com

^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki °Bilder oben: www.well2-fit.de °Bild unten: Harald Philipp

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Bikeguide Slowenien In den vergangenen zwei Jahren haben Peter Immich und sein Kollege Michi Kemmler zahlreiche Trails im slowenischen Soca-Tal (Julische Alpen) befahren. Sie haben die besten Touren gesucht, notiert, fotografiert und viel geschwitzt. Herausgekommen ist der Mountainbikeführer »Slowenien – 30 Mountainbiketouren im Soca-Tal«. Er beschreibt das Soca-Tal als einzigartige, noch sehr ursprüngliche Landschaft, mit freundlichen Menschen und einem sehr dichten Wegenetz. Viele Straßen und Trails stammen noch aus der Zeit des ersten Weltkriegs. Das Tal war Schauplatz der sogenannten Isonzo-Schlachten und die alten Versorgungswege dieser Zeit bieten heute erstklassige Singletrail-Action. Begleitend zum Buch gibt es die Webseite www.mtb-slowenien.de, auf der u.a. die GPS-Tracks und Wegpunkte zu den 30 Touren kostenlos heruntergeladen werden können. Der Band umfasst 192 Seiten inklusive 95 Farbfotos, eine Übersichtskarte mit sämtlichen Touren, faltbare Roadbooks mit Wegweisern, Karten und Höhenprofilen sowie alles Wissenswerte zum Soca-Tal. Erschienen ist der Bikeguide im freiraus Verlag. Bestellung zum Preis von € 24,80 zzgl. Versandkosten unter: www.mtb-slowenien.de/bestellung.

»Abenteuer Korsika« - Mit dem MTB durch das Gebirge im Meer Zwei Worte zieren in großen Buchstaben das Cover der DVD » Abenteuer und Korsika«. Und was drauf steht, steckt auch drin. Zwei Mountainbiker gehen auf Biketour quer durch die großartige Landschaft der Mittelmeerinsel. Über einsame Bergstraßen und den Weitwanderweg GR20 führt die Route von Calvi im Nordwesten bis nach Porto Vecchio im Südosten der Insel. Dass da auch mal geschoben werden muss, versteht sich von selbst. Sehr schön: klar und deutlich werden auch Tourenabschnitte genannt, die kaum fahrbar sind und für Biker eher ungeeignet. Bei der Vielzahl und Qualität der überaus flowigen Trails lassen sich die wenigen Tragepassagen aber leicht verschmerzen. Auf ihrem Weg passieren die Radler nicht nur historische Highlights, wie Überreste der genuesischen und pisanischen Architektur, ihre Route führt sie auch mitten ins Herz Korsikas, in die heimliche Hauptstadt Corte im Zentrum der Insel. Auf 80 Minuten Laufzeit vermittelt »Abenteuer Korsika« sehr schöne Eindrücke dieses vielfältigen Bikereviers und macht Lust auf einen Bikeurlaub auf der Mittelmeerinsel. Mehr Infos unter www.abenteuer-alpencross.de.

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^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki

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Immer auf der Suche nach neuen, spektakulären Fotos haben wir dieses Mal ausnahmsweise in fremden Gewässern gefischt. Doch das nicht ohne Grund: denn erstens stammt das Bild aus unserem eigenen Hause, vom Fotografen Tom Körber, und zweitens hat er damit den begehrten Sven-Simon-Preis 2007 der WELT am SONNTAG gewonnen. Wenn das nicht mal ein Grund ist, sich ordentlich selber auf die Schulter zu klopfen! Tom, der außerdem Chefredakteur unseres Segelmagazins »Sailing Journal« ist, und häufig als Surffotograf unterwegs ist, hat das Foto in Namibia geschossen. »Das war ein ziemlicher Glückstreffer«, erzählte er uns, »ich hatte schon einige Zeit am Ufer gestanden und Fotos von Surfern gemacht. Gerade als ich wieder Bild machen wollte, ist mir die Robbe ins Bild gesprungen. Sie tauchte einfach hinter dem Surfer auf, ich hatte sich überhaupt nicht kommen sehen!« Ein goldener Schnappschuss, den die hochkarätig besetzte Jury (unter dem Vorsitz von Axel Sven Springer und weiteren Prominten wie Boris Becker, Franz Beckenbauer, Katarina Witt und Heiner Brand) mit dem Titel »Sportfoto des Jahres« auszeichnete!

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Tom Körber

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Jordanien

Hollywoodkulisse im Wüstensand

^Text und °Bild: Norbert Eisele-Hein

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»Lawrence von Arabien« war mein erster Film im Cinemascope-Format. Auf Zehenspitzen bin ich damals an der Kinokasse vorbeigetänzelt. Schließlich stand auf den Plakaten klar und deutlich »Ab 12 Jahren«, und ich war gerade mal acht. Nervös baumelten meine Beine im Rasiersitz der vordersten Reihe. Mit weit geöffneten Mund und Augen erlebte ich Sir Peter O‹Toole in seiner Kultrolle als britischen Offizier Thomas Edward Lawrence. Braungebrannt und mit stechend blauen Augen, führte er die arabischen Stämme zum Sieg über die osmanische Besatzungsmacht. An seiner Seite der schöne Omar Sharif und Anthony Quinn, mit einer monströs vergrößerten Hakennase, als Auda, Stammesfürst der Howeitat. Gnadenlose Action in der Wüste und monumentale Aufnahmen einer mir völlig unbekannten Welt aus ewigem Sand, gleißender Sonne und mächtigen Gebirgen ließen mein kleines Abenteurerherz frohlocken. Schon im zarten Kindesalter stand fest: Da musst du hin!

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^Text und °Bild: Norbert Eisele-Hein

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Bisher verirrten sich meist nur klassische Trümmertouristen nach Jordanien, davon die meisten über christliche Bibelkreise motiviert: Jesus wurde im Jordan von Johannes getauft, Moses schlug bei Wadi Musa mit seinem Stab Wasser aus dem Felsen, Loths Frau erstarrte an den Ufern des Toten Meers zur Salzsäule, wie im ersten Buch Mose zu lesen ist… Ich wollte das Märchenland im Nahen Osten mit dem Bike erkunden. Berge, Schluchten, Canyons, Wüste und das Rote Meer bieten scheinbar beste Bedingungen. Zur Akklimatisation an die fremden Sitten streifen wir zuerst durchs Zentrum von Amman, der Hauptstadt von Jordanien. Alte Männer sitzen beim Backgammon oder rauchen eine Shisha, eine Wasserpfeife. Die einen diskutieren lautstark und gestenreich das Spiel, die anderen scheinen mit dem Tabakrauch im Nirwana abzutauchen. Dazwischen wuseln junge Kellner mit Tabletts voller Tee- und Kaffegläser. Andere hantieren kunstvoll mit dem Nachschub an glühenden Kohlen für die Wasserpfeifen. Auf den ersten Blick wirkt alles wie ein heilloses Durcheinander. Aber das Chaos hat Prinzip. Wer genau hinsieht, wird feststellen, dass der tausendfach wiederholte Ablauf der Geschehnisse eine spezielle Form arabischer Meditation darstellt.

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^Text und °Bild: Norbert Eisele-Hein

Eine satte Rampe bringt uns in gut 15 Minuten auf den Zitadellenhügel über der Stadt. Zwischen den Überresten der im 2.ten Jahrhundert von Kaiser Marc Aurelius erbauten Tempelanlage durchdriften und nebenbei dem markerschütternden Schrei des Muezzin lauschen – arabischer Soulfood für Leib und Seele. Weit reicht der Blick über die restlichen sechs Hügel der Metropole. Etwas unterhalb fällt sofort das antike Theater auf. Zu Zeiten der römischen Besatzung, als Amman noch Philadelphia hieß, fasste es 6000 Zuschauer. Die kolossale Arena ist noch prächtig erhalten. Umrahmt von Verkehrstrubel und Werbeplakaten wirkt sie wie eine Spiegelung aus längst vergangenen Tagen. In Blickrichtung Neustadt flattert die größte Flagge der Welt volle Breitseite im Wind. An einem über hundert Meter hohen Mast winkt das 60 x 30 Meter große Stoffungetüm als Zeichen der Moderne und als Signal an den Rest der Welt. »Think big« lautet das Motto, wohl auch in Anlehnung an die Freundschaft zu den USA. Ca. 100 km östlich von Amman lassen sich zahlreiche Omayyaden-Schlösser gut in einer ausgedehnten Wüstenschleife verbinden. Sinn und Zweck dieser völlig abgelegenen Schlösser sind bis heute nicht ganz geklärt. Von einer mobilen Hofhaltung zur besseren Kontrolle der Nomaden und zur Sicherheit vor der seuchengebeutelten Großstadt ist die Rede. Viele Forscher sind jedoch der Meinung, dass es sich schlichtweg um frühislamische Lustschlösschen handelte. Jedenfalls

^Text und °Bild: Norbert Eisele-Hein

sprechen die frivolen Fresken über Wein, Weib und Gesang Klartext darüber, dass die aus Damaskus stammenden Omayyaden im 7.ten und 8.ten Jahrhundert das Bilderverbot des Islam nicht ganz so eng sahen. Die gut 1200 Höhenmeter lange Abfahrt zum Toten Meer entpuppen sich als echter Leckerbissen. Zwischen Granitblöcken und schwarzen Basaltbändern schreddern wir eine sandige Kehre nach der anderen zu Tal. Hitze und eine ordentlicher Portion geschluckter Staub, lassen uns insgeheim schon von einem Sprung in die kühlen Fluten träumen. So salzig wird die Brühe schon nicht sein. Palmen, Sonnenliegen und Strandkörbe steigern unsere Erwartungen. Auch das Meer macht an sich einen idyllischen Eindruck. Aber der mit 400 m unter Null tiefste Punkt unseres Planeten, an sich ein Höhepunkt unserer Reise, vereitelt mit 30% Salzgehalt jegliche Erfrischung. Zwar sagt man dem Wasser sensationelle Heilwirkungen für Hautkrankheiten nach, aber schon der kleinste Tropfen »Totes Meer« auf der Zunge oder gar den Augen brennt wie die Hölle. Selbst auf der Haut wirkt die Suppe wie ein schmieriger Ölfilm, der schon wenige Minuten nach dem Bad unangenehm zu ätzen beginnt. Auf halbem Weg zwischen dem Toten Meer und dem Golf von Aqaba gelangen wir nach Petra. Erst 1812 entdeckte der Schweizer Johann Ludwig Burckhardt die von mächtigen Felsriegeln hervorragend versteck-

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^Text und °Bild: Norbert Eisele-Hein

Allgemeines Jordanien Das Haschemitische Königreich Jordanien grenzt u.a. an Israel und Irak. Am 26.10.1994 wurde im Wadi Araba ein bis heute vorbildlich funktionierender Friedensvertrag mit Israel geschlossen und die politisch heiklen Schauplätze des Irak sind weit weg. Jordanien gilt als sicher und es bestehen derzeit keinerlei Warnungen des Auswärtigen Amtes.

^Text und °Bild: Norbert Eisele-Hein

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te, rosarote Felsenstadt der Nabatäer. Die bizarre Felsenwelt liegt strategisch günstig an der historischen Weihrauchstraße. Dieser Standortvorteil gepaart mit einer geschickten Handels- und Zollpolitik verhalf der ersten christlichen Hochkultur zu einem erklecklichen Reichtum. Petras Felsenwelt aus Canyons und Bergrücken wurde nur mit Hammer, Meißel und einer unglaublichen Künstlerschaft zu einer Großstadt mit Wassersystemen, riesigen Kirchen, Theatern und Grabkammern. Das Glanzlicht der versunkenen Zivilisation, das Schatzhaus, ruft selbst Hollywood auf den Plan. Harrison Ford durfte vor der berühmten Fassade die Schlussszene für seinen Kassenknüller »Indiana Jones und der letzte Kreuzzug« drehen. Bikes sind im Ausgrabungsgelände natürlich nicht erlaubt! Etwas außerhalb jedoch, bei Klein-Petra, wartet eine komplette Mondlandschaft aus unzähligen Slickrocks und Achterbahn-ähnlichen Singletrails auf ihre Erstbefahrung mit Stollenreifen. Auf der rauen Oberfläche der verwitterten Sandsteindünen haftet der Reifengummi wie angenagelt. Im Wadi Rum, wo ein Großteil des Filmepos »Lawrence von Arabien« an Originalschauplätzen gedreht wurde, gibt es auch heute noch keinen Touristenrummel. Das Land gehört, wie schon zu Zeiten Lawrence‹, immer noch den Howeitat. Der stolze Beduinenstamm vermietet heutzutage Kamele, Pferde und Landcruiser. Hohe Tempera-

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turunterschiede und die ständig nagende Erosion haben diese vor 30 Millionen Jahren entstandene Bergwüste zu einem fantastischen Felsenzirkus geformt. In den mehrere hundert Meter steil aufragenden Felsen gibt es Bögen, Türme und Bandsysteme, die Biker wie Highways nutzen können. Zwischen den gigantischen Felsmonolithen verlocken jungfräuliche Sanddünen zum Surfen auf Rädern. Rampen, Kamelhöcker und versteinerte Anlieger formen einen Bikepark der unbegrenzten Möglichkeiten. Da lacht das Kind im Manne, der Kindheitstraum hat sich voll erfüllt. Und auch der halbwegs Erwachsene in mir grinst breit und zufrieden. Aber Vorsicht! Eine Kurve zu viel, dazu ein kleiner Sandsturm und die Orientierung ist im Eimer. Wer unbeschwert biken will - ohne Gefahr zu laufen dabei zu verdursten -, sollte deshalb unbedingt mit einem beduinischen Führer zu den schönsten Plätzen des Wadis fahren. Ohnehin sollte man sich eine Wüstennacht unter freiem Sternenhimmel nicht entgehen lassen. Das Bombardement der Sternschnuppen schlägt jeden Sci-Fi-Movie mit Leichtigkeit. Schon jetzt übertrifft Jordanien, v. a. das Wadi und Petra, meine kühnsten Erwartungen. Leichte Abzüge in der Beach-Wertung würde ich dem etwas zu salzigen Toten Meer erteilen. Am Ziel in Aqaba und somit wieder auf Meereshöhe, wirft uns die Hitze schier aus dem Sattel. Um 22.30 zeigt das Thermometer im-

^Text und °Bild: Norbert Eisele-Hein

mer noch 32° Celsius. Vielleicht war das auch der Grund für Lawrence‹ größte Schlappe. In seinem Buch »Die sieben Säulen der Weisheit«, einem Meisterwerk über die arabische Volksseele und die eiskalte Kolonialpolitik der Engländer, schildert er den Sturm auf Aqaba und damit die Vertreibung der Osmanen minutiös. Allerdings verschweigt er galant, dass er schon zu Beginn der Schlacht vom Kamel fiel. Erst nach siegreicher Beendigung des Gemetzels erwachte er im Wüstenstaub aus seiner Ohnmacht.

^Text und °Bild: Norbert Eisele-Hein

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Charakteristik Jordanien Jordanien ist mit 89500 qkm ungefähr so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Die touristischen Highlights liegen fast ausschließlich entlang der Nord-Süd-Ausrichtung auf ca. 380 km Länge. Biker mit Packtaschen können so wunderbar das ganze Land auf diversen Highways und Schotterpisten bereisen. Biker auf der Suche nach technischen Trails finden rings um Petra und im Wadi Rum zahllose Herausforderungen. Der Biketransport in Bussen und Sammeltaxis ist kein Problem.

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^Text und °Bild: Norbert Eisele-Hein

Info Jordanien ➥ www.see-jordan.com, sämtliche touristischen Infos ➥ www.jordantimes.com, Tagesaktuelles (Wetter, …) der wichtigsten Tageszeitung ➥ Informationsbüro Jordanien, Petra Feyand-Weilbächer, Weserstr. 4, 60329 Frankfurt/M., Fon 069/92 31 88 70, jordan@adam-partner.de, kostenlose Broschüren. ➥ Anreise/Flug Royal Jordanian Airlines, Kaiserstr. 3, 60311 Frankfurt/M., Fon 069/231856, www.rja.com. jo, 4 x wöchentlich (Di, Mi, Sa, So) Frankfurt-Amman, 2 x wö. (Mi, Sa). München-Amman über Frankfurt. Dauer 4,5 h über München 6 h. Ab ca. € 400.- (incl. Steuern). Bikes vorher anmelden! Inlandsflug: Aqaba, Amann, 45 Minuten ev. gleich mitbuchen! ➥ Visum 6 Monate gültiger Reisepass, Visum wird im Flughafen erteilt (10 JD). ➥ Währung 1 Jordanischer Dinar (JD)=ca. € 1,25 Beste Reisezeit Oktober bis Mai (während des Ramadans, 4 Wochen im Oktober/November, steht das öffentliche Leben tagsüber weitestgehend still – besser meiden!) ➥ Tourenveranstalter Bike Adventure Tours, Obere Bahnhofstr. 13, Postfach, Ch-8910 Affoltern a/A, Tel. +41(1)761 37 65, Fax 761 98 96, e-mail: info@bike-adventure-tours.ch, www.bike-adventure-tours. ch. Bike Adventure Tours bieten ziemlich exakt diese Route an! Termine: 22. Okt. - 1. Nov. 2008, 1. - 11. April 2009 ➥ Desert Guides P.O.Box 9177 Amman, 11191 Jordan, desertgd@go.com.jo, www.desertguides.com.jo bieten 4 – 12 tägige Trips für Biker, individuelle Gestaltung möglich. ➥ Übernachtung Fünf-Sterne-Hotels und einfache Herbergen, ab 10 JD. ➥ Essen Jordanien ist definitiv das falsche Land für eine Diät. Wer gemischte Vorspeisen bestellt bekommt meist schon über 10 Teller mit leckersten Gerichten und hat danach kaum mehr Platz für die Hauptspeise. Preisniveau in guten Restaurants vergleichbar zu Deutschland, weitaus günstiger isst man in den vielen kleinen Restaurants oder Garküchen am Straßenrand. ➥ Literatur/Karten Marco Polo, Jordanien, € 6,95, handlich, übersichtlich, guter Einstieg. Jordanien verstehen, Sympathie-Magazin Nr. 33, fundiertes Wissen fast geschenkt, € 3,90. HB-Bildatlas Special, Jordanien, gute Fotos und Infos für € 8,90.

^Text und °Bild: Norbert Eisele-Hein

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AuspSprecoiabliiezedrEt!nduro SL Comp sein. In K n duro kam im letzte Das Specialized En or und hat gleich Jahr auf den Markt ewirbelt. Nur etwas dentlich Staub aufg Enduro - konnte über 12 Kilo für ein Es konnte, und es das funktionieren? Tage, da war keines dauerte nur wenige s-Teilchen mehr der begehrten Luxu indest nicht auf zu bekommen. Zum ndert es nicht, dass legalem Wege. Da wu cht duro 2008 nur lei Specialized das En en schickt. Bei der verändert ins Renn es beim Bewährten, Geometrie blieb all ken aktuelle Annatürliche schmüc Bike, und auch die bauteile heuer das wurden getunt. Dämpferelemente

von DT. AuffälSpeichen kommen merkmal sind aber ligstes Ausstattungs : Gabel und auch die Federelemente das Bike s Specialized-S, sie Kurven verhält sich Dämpfer tragen da In . in se m 5m m und hinten 15 r besonders agil, bieten vorne 150m neutral, es ist wede en ld bi el ab den meisten und G Federweg. Vorbau behäbig, das dürfte ch no 0, (6 n Vorbaulänge mmen. eine Einheit, drei Fahrern entgegen ko igs, ng nst gu gü e rfü di r Ve r wi zu n n be he Ganz bewusst ha 80 und 100mm) ste ausprobiert, ro du Kauf wählen kann. En s im de be e nt te Varia aus denen man Fazit pm Co r al sehr gut, an bei de deren Firmen es klingt ja schon m schließlich spart m all s Da r Im Vergleich zu an de r be nü fge Au ge ste ro er s Eu 0 so? Da d den EnduVersion satte 4.40 aber fährt das auch rpretiert Specialize te in an m nn , te ka r ch fü fre g. Da s Enducht au S-Works-Ausführun n offenbart eine re ken etwas anders, da ige an ste ed -G ro fah b mal in Urlau ition. Die Front er in Richtung dann ein- bis zehn komfortable Sitzpos tendiert etwas stärk ro ah -R on rb en Ca ein en ein en extrem hat man ren, muss aber auf d-Bike und hat ein baut etwas höher, so un lro Al n sse wi ch an rli ch natü rgauf kann m ich. Leicht und men verzichten. Do guten Überblick. Be großen Einsatzbere hmen Ra du te gu En s u da Al , s en au senk damit in Touwir alle, dass auch die Gabel 40mm ab fortabel genug, um m ko em ein so n u be na O ge . d mit en, kommt rg hoch gebaut werden, un Gewässern zu fisch fliegt super den Be ero ik nb d re Un t. r ck de Comp bestü sich der Vorteil uns bekanntes ist das Enduro SL angekommen zeigt beim Downhill kein h. sic in h nlic ige rk lle wi hi es istung des e Down dieser Rahmen hat ntainbike an die Le erhöhten Front: di ou lM Al rde en as G ein s da chen, um trachtet man den d top, da kann man Man muss lange su Enduros heran. Be tiven, schaften sin va r no fü in da n, ch ge tli lli or wi tw eran soviel Fahrleisart schönen, eigen stehen lassen. Mitv von € 2.599,- für eis Pr en et eit re rb de ra Fe ve n er saub age muss stimmte individuellen und le, Qualität und Im d die sehr gut abge Sty sin , ng tu atsst oBei der Au rk ist sehr harm ss es selbst DirektRahmen zu finden. lemente, das Fahrwe man feststellen, da n re e ve wi , cle ist en l be ein ga r fü rücken dürfte, so ein tung hat man sich dern schwer fallen nisch. Die Doppelb en rs ve rts Pa n gst rte An lie mt noch hr steif, aus etab rmuten könnte, se lieren. Und es kom Komponentenmix ve lku an ka m zu d Ra ehi nenten entsc emen braucht man ain-Fully »Pitch«, und eigenen Kompo vor Handlingprobl rter: Das AllMount hä n hr ife se Re in l, st tte lb e, Sa haben. Se Einsatzbereich den. Lenker, Griff allerdings nicht zu das einen ähnlichen s der t au ch ni en e m m m ol ko H e e ab di n dn € 1.699,- über die und Vorderra engen Kurven stoße hat, geht schon ab d un n hr se tio n uk ite od be Pr ar eine andere inten Specialized-eigenen an den Rahmen. H ntheke. Doch das ist de La lie ua oß Q r gr te ch gu sehr , um au elle erzählt sind durchwegs von , die an anderer St ible 155mm. Genug te ns ich se ch es , G SL 5 icy mit Avids Ju n. Antriebseinflüstät. Gebremst wird Sprünge zu mache werden soll… s au n tio na bi so soll das om K nicht auszumachen, geschaltet mit einer d sin se e Felgen und Sram X7 und X9, di

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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Ausprobiert!

Nox Flu x FR 6.5

Heiß, gelb und Made in Berlin! - Nei n, wir sprechen hier nicht von einer una ppetitlichen Farbvariante der Currywu rst, die Rede ist vom Flux FR 6.5. Mittlerweile fast schon eine Art Klassiker aus dem Hause Nox, haben wir den Dauerbrenner mal tüchtig durchs Gehölz gescheucht. Gelb wie ein Bagger, mit fetten Gussets verstärkt und einer auf puren Fahrspaß ausgelegten Geometrie muss man ihn zu den leichten Freeridern zählen. Die Austattung besteht aus Sram X9 Parts, gebremst wird per Avid Juicy Seven, komplett gemacht mit einem Paar Big Bettys. Die SchwalbeReifen passen vom Charakter her sehr schön zum Flux, man kann aber noch dickere Puschen drauftun, die Reifenfreiheit des Rahmens verträgt selbst noch 2.5er Schlappen. Gut zu gefallen wusste die Lyrik-Gabel. Gab es letztes Jahr noch arge Qualitätsprobleme beim 2-Step-System, scheinen diese nun behoben. 1a Performance, top Steifigkeit und Lenkpräzision, zudem variabel von 160mm auf 115mm absenkbar. Also erstmal Sattel hoch, Gabel runter und zum Spot getigert. Na siehste, man kann also auch mal längere Strecken zurücklegen, obwohl das FR 6.5 damit sicher nich t zum Tourenbike wird. Dafür ist es doch ein wenig schwer und die Geometrie mit dem 67er-Lenkwinkel definitiv für anderes gedacht. Nämlich fürs Bergabfahren. Und da geht das Nox mächtig ab: quirlig, wendig, verspielt saugt es die

©pedaliéro #01/08

Trails auf wie Pac-Mans großer Bruder. Hier ein kleiner Schlenker, dort flach gelegt, schnell in den Anlieger, und immer mit der Sicherheit und Souveränitä t eines ausgewachsenen Freeriders– ein Spaßbike allererster Kajüte! Der 4 - Link Hinterbau arbeitet dabe i sehr antriebsneutral. Die Federungsar beit am 170mm-Heck übernimmt ein Rock Shox Monarch 4.2 . Er spricht - nicht nur für einen Luftdämpfersehr sensibel an, das Floodgate ermöglicht zudem noch die Feinjustage zum min imieren des Wippens beim pedalieren.

Rock Shox neuer Stern am Dämpferhimmel? - Wir werden sehen. Kurz noch ein paar Fakten zum Flux FR 6.5: One Point Five Steuerrohr, ISC G Kettenführungsaufnahme , das Gewicht liegt bei 16,2kg. Der Preis für das Rahmenset mit RockShox Monarch 4.2 Dämpfer € 1.599,-

Fazit Wir sagen Daumen hoch für einen quirligen Spaß-Freerider ! Und für alle Farbmuffel: den gelben Flitzer gibt es auch in schwarz!

^Text: Michael Sawitzki °Bild: Marco Knopp

Ausprobiert: Parts! e Willkommen zu einer weiteren Folg s!«, unserer Serie »Ausprobiert: Part in der wir Teilen die Aufmerksamkeit hazukommen lassen, die sie verdient ben. Heute im Angebot: Ein goldiger der Steuersatz und die neueste Version legendären XT-Gruppe!

Steuersatz Acros AH-06

Shimano XT

Ich muss zugeben, wir waren ziemlich gespannt auf die neue XT-Gruppe. Viele Dinge hatten wir vorher gehört, nun wollten wir sie auch ausprobieren. Netterweise schickte uns Shimano gleich die ganze Palette an Neuerungen: Schaltwerk, Umwerfer, Shifter, Scheibenbremsen, Kurbeln und Laufräder. Holla die Waldfee, da haben wir uns erstmal ein schönes Shimano-Rad aufgebaut! Schon beim ersten Betrachten überzeugt das neue Finish. Es glänzt t seidenmatt, die komplette Gruppe sieh aus. sehr stimmig und hochwertig

Als ich den goldenen Acros AH-06 zu unseren Technikern brachte, fühlte ich mich plötzlich, als wäre ich in den Klondike-River-Goldrausch geraten. »Was ist das? - Wo kommt der her, wo will der hin? – Zu mir, nein zu mir! Haben, haben, haben!«, schwirrte es durch die Werkstatt. Dass ein Steuersatz so für Aufregung sorgen kann! Ist aber auch ein schmuckes Teilchen, das r jedes Bike zum Blickfänger macht. Abe AHder auch mit inneren Werten kann 06 glänzen: Edelstahllager, leichte 107 t Gramm, und das Ganze handgefertig der in Deutschland. In der Praxis zeigt ken Goldjunge einen seidigen Lauf, Muc n atige hat er während unseres viermon . Testeinsatzes natürlich keine gemacht funk auf s Acro Fünf Jahre Garantie gibt lität tionsfähigen Einsatz, deutsche Qua beinhaltet eben auch deutschen Service. , Zu haben ist der AH-06 in 1 1/8 Zoll . der Preis liegt bei angenehmen € 99,m erde auß es Unter www.acros.de gibt st jede Menge andere coole Farben. Müs ihr euch angucken!

Acros AH-06

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

tder Serienproduktion allerdings deu lich größer sein wird.

Fängt man bei der Schaltung an, die stets das Aushängeschild der XT war, stellt man fest, dass man Gutes noch n verbessern kann. Sehr begeistert ware wir von dem neuen Schaltgefühl. Die neue XT schaltet exakt und sehr definiert, wesentlich knackiger als vorher. Dabei ist das Gefühl allerdings nicht tknüppelhart, sondern präzise und deu lich, das löst Begeisterung aus! Ein Übriges tun die Rapidfire Plus Shifter, die man dank ihrer bekannten 2-Way-Release-Technik mit Zeigerfinger ODER Daumen herunter- bzw. hochschalten kann. Dazu kommt das neue Shadowgt, Schaltwerk, das nicht so weit herausra im s, sondern unterhalb des Ausfallende Schatten der Kassette, sitzt. Sehr prak an ell schn tisch, so bleibt man nicht so Steinen oder Ästen hängen!

Die Kurbelgarnitur hat als besonderes Feature ein mittleres Kettenblatt aus Composite, das 100 Prozent haltbarer sein soll. Darüber hinaus bringt sie Hollowtech II und Hyperdrive in Verbindung mit strategisch platzierten g Steighilfen mit, die den Schaltvorgan verbessern sollen. Besonders Schmankerl zum Schluss in sind die neuen XT-Laufräder, die es : drei verschiedenen Ausführungen gibt untssCo Cro CrossCountry/V-Brakes, ry/Disc und AllMountain/Disc mit 20-mm-Steckachse. (In Zukunft wird mder Reigen auch noch um eine 15-m Steckachsen-Version bereichert). Auf Die ign. Des fällig ist zuerst einmal das Felgenflanken sind mit weißen Stickern ist verziert, der Wiedererkennungswert und extrem hoch. Sehr eigenständig sehr fesch! Ebenfalls schön: die roten ! Nippel und die roten Centerlock-Ringe is24 runde Edelstahlspeichen gewährle ten Stabilität auch in anspruchsvollem Gelände, gefahren werden kann der Laufradsatz WH-M776 (AM-Disc) mit iSchlauchlosreifen (UST) und Drahtre fen, bei einer maximalen Reifenbreite von 2.5 Zoll. Das Set-Gewicht liegt bei 2.050 Gramm. Der CrossCountry-Disc-Satz WH-M775 wiegt leichte 1.680 Gramm im Set, sein Kollege für 0 V-Brakes, der WH-M770, ganze 1.67

en Ebenfalls sehr ausgereift sind die neu hydraulischen Scheibenbremsen, die wir mit 203er- und 185er-Rotoren gefahren sind. Die Bremspower ist i enorm, Fading Fehlanzeige, und dabe zu ist die Bremse sehr einfach und gut t, dosieren. Wer einen Bremsanker such sen, müs en wird sich woanders umschau e die XT bietet dagegen eine homogen sBrem und dBalance zwischen Han kraft. Die Griffweite ist werkzeuglos per an Rändelschraube einstellbar, die zwar in war, unserem Exemplar etwas klein

Gramm im Set. Auch wenn die Floskel von der hochgert legten Messlatte schon zu oft strapazie ppe wurde, in Hinsicht auf die XT-Gru trifft die Formulierung 100-prozentig zu. Sie ist der Maßstab, an dem sich alle anderen Gruppen messen lassen er müssen, und auch 2008 gibt sie wied n die Marschrichtung vor. 1-a-Funktio gepaart mit attraktivem Design und das zum fairen Preis – Bikerherz, was willst du mehr?

©pedaliéro #01/08

XT Schaltwerk RD-M772

XT Bremshebel BL-M775 und Rapidfire Plus Hebel SL-M770

XT Bremssattel BR-M775

XT Kurbelgarnitur FC-M770

XT Laufradsatz WH-M776

©pedaliéro #01/08

Ein Rudel geht auf Roadtrip Das harte Leben eines Mountainbike-Pros

tellt man sich den Alltag eines Profi-Mountainbikers vor, hat man stets dieselben Bilder vor Augen: junge, sexy Mädchen rekeln sich lasziv in einem mit Champagner gefüllten Jacuzzi, umringt und bejubelt von Tausenden von Fans stemmt man Pokale von unfassbarer Schönheit in den Himmel usw. usf. Ja, denkste Puppe. Wer das meint, der soll durch die folgenden Zeilen eines besseren belehrt werden. Hier kommen Einblicke in das wahre Leben eines MTB-Pros, getätigt während einer Tour auf Gran Canaria mit Guido Tschugg, Sascha Meyenborg und Johannes Fischbach.

borg n Sascha Meyen Erinnerungen vo t-Übersetzung) (Mit Insider-Wor d Gran Canaria un Drei 4Crosser auf fen: jeden Morgen nix mit Ausschla mich das nervige um halb acht riss s huggs Wecker au Geklingel von Tsc ht ic n haben es zwar dem Schlaf. Wir lb geschafft, vor ha ein einziges Mal e , aber das hindert en eh st u fz au n eu n n n, den Wecker jede Guido nicht dara . lb acht zustellen Tag wieder auf ha n können. Ich hätte ihn kille

^Text: Sascha Meyenborg, Michael Sawitzki °Bild: Kai Dudenhöfer

©pedaliéro #01/08

chbach : Johannes Fis tt ri ch S er st ch Doch Nä e: Viechbach). m a en od (C wecken er ein in der Früh eh t is t en g A r diese hugg: ant. Zitat Tsc pl er v en h sc is b n in 15 Minu re h fa ir W i! »Fisch Keine « Zitat Ende. r! ou T re se n u t der ten n später mein te u in M 5 1 t. Antwor cht mal lich: »Ey, ma ch ä ts ta h oc d arTyp nt ihr nicht w ön k s, es tr S nicht son es jeden Tag! ten?«. So lief

^Text: Sascha Meyenborg, Michael Sawitzki °Bild: Kai Dudenhöfer

Dann ging‹s für zwei bis fü nf Stunden auf Tour. Davor aber erst mal nen fetten Adapter (= ???) von d er Bäckerei gezogen u nd nen schön en Latte (= koffeinhaltig es Heißgeträn k) bei FreeMotion getrun ken, unserer B ikestation auf Grann e. Die Touren w a ren alle sehr locker, da wir ja auf dem Ausdauergrundla gentrip waren .

©pedaliéro #01/08

^Text: Sascha Meyenborg, Michael Sawitzki °Bild: Kai Dudenhöfer

©pedaliéro #01/08

Nächstes Ding: A lle zwei Minuten hat der Viechbach irg endeinen Deal m it dem Guido ausg emacht. Häufigst es Objekt der Begierd e war das Handy vom Tschugg. M an hatte Fischis Handy geklaut, und er wollte unbedin gt Guidos haben. Fischi: »I will dei Handy!« Guido: »Ne, i verk aufs net!« Immer wieder. Fischi: »I will dei Handy!« Guido: »Ne, i verk aufs net!« Über mehrere Tag e gingen die hart en Verhandlungen. Irgendwann war es dann soweit. Es w urde verkauft. Die san da Wahnsin n.

©pedaliéro #01/08

dann erst e d r u w r u r To spaNach jede adillo (= c o B r e n ö en h mal ein sc tte-Variante) gezog t gue es ha nische Ba st des Tag e R n e D . lt aund gechil ucht, mit seinem k s r e s imv e Tschugg tten. Hat a h c u z t e ar. ads Schrott w s e putten He l h o w b habt, o en hab mer aufge hrenddess ä W . s u a eil tation Sah aber g der PlayS n am f u a e d r o k ist dan ich die Re rt. Fischi e s s e b r e v il er sie Portable eflippt, we g s u a r e m Abend im t hat. ackt krieg n k e g t h nic

^Text: Sascha Meyenborg, Michael Sawitzki °Bild: Kai Dudenhöfer

©pedaliéro #01/08

Abends war noch Gym angesagt. Alles war cool un d wir haben echt Gas gegeben. Waren dann immer ziem lich fertig. Zwischen den Trainingsein heiten war Fotose ssion mit Kai »D ie Linse« Dudenhöfe r. Der ist mal der gechillteste überh aupt: ist ne FünfStunden-Tour in einer normalen Shorts mitgefah ren, mit Unterhos e ohne Radleinsatz . Is a harte Sau (= ein furchtloser Ju nker). ©pedaliéro #01/08

Da wir dir ekt neben der Partym gewohnt h eile aben, mus sten wir n lich auch atürmal ausch ecken, wa los war. U s da so nd so ließ e n wir die mit dem e Tage in oder an deren Bier (= hopfen chen haltiges G erstengetr auskling änk) en. Aber darü ber Berich te ich an d ser Stelle ielieber nich t näher (u Frauen zie nsere hen uns s onst die H beine lang ammel). Viele Grüß

e, euer Sa

^Text: Sascha Meyenborg, Michael Sawitzki °Bild: Kai Dudenhöfer

scha

©pedaliéro #01/08

°Bild: Gero Deibert

Werkspionage: Rumgeschnüffelt bei KTM!

Wie Phönix aus der Asche

^Text: Andres Sawitzki °Bild links: KTM °Bilder rechts: Andres Sawitzki

©pedaliéro #01/08

s ist eine Gruppe Motorradfahrer, die mich mitnimmt. Coole Burschen auf schweren Enduromaschinen, gehüllt in Leder, den Blick lässig in die Ferne schweifend. Auch ich sitze auf einem motorisierten Gefährt, drei orange Buchstaben auf dem Tank geben an, wohin die Reise geht: KTM.

In Pfeilformation knattern wir über die Landstraße in Richtung Mattighofen, dem Sitz von KTM. Schon von Weitem kann ich den prächtigen Neubau erkennen, Glas und Stahl türmen sich in den blauen Himmel, ein Traumschiff inmitten saftig-grüner Kuhwiesen.

beobachteten Augenblick hinter eine große Blumenvase, die im Flur steht. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, doch nachdem einige Sekunden vergangen sind, ohne dass ich entdeckt worden bin, weiß ich, dass ich es geschafft habe. Denke ich zumindest.

Vor dem Eingangsportal halten wir. Die Motorräder werden abgestellt, der Erste fängt an, seine Picknickdecke auszurollen. Taschen werden ausgepackt, Brot, Wurst und Käse werden gereicht, eine Sektflasche kreist in der Runde, so stellen sich also Motorradfans eine Pilgerfahrt zu ihrer Lieblingsfirma vor! Doch keine Motorräder haben mich hierhergezogen, auch bin ich nicht zu einer gemütlichen Brotzeit aufgelegt. Das alles hier ist nur Mittel zum Zweck. Mein Ziel sind die vielen Mountainbikes, die hier entwickelt und gebaut werden, die kleinen Brüder und Schwestern der großen Motorräder, mit dem ebenso klangvollen Namen KTM. Nach der vierten Sektflasche klingelt der Erste der Gruppe an der KTM‹schen Tür, um Einlass für ein kleines Geschäft zu erbeten. Wie ein Schatten hefte ich mich an seine Fersen, ziehe mit gequältem Blick ebenfalls an dem Wachmann vorbei und husche in einem un-

©pedaliéro #01/08

Denn als ich kurz meinen Kopf zur Seite drehe, bemerke ich, dass neben mir ein Mann hockt, der sich ebenfalls versteckt und mich mit großen Augen anguckt. Auch er scheint irgendetwas im Schilde zu führen, denn als ich etwas sagen will, legt er seinen Finger auf den Mund und zischt: »Psssst!« Und plötzlich höre ich es. »LIMBRUNNEN!«, schallt es durch das Foyer. »LIMBRUNNEN, wo stecken Sie?« Es ist eine weibliche Stimme, mit asiatischem Akzent. Schweißperlen treten auf die Stirn meines Leidensgefährten, der immer unruhiger wird, denn die Stimme scheint näher zu kommen. »Meine Chefin!«, brummt »Limbrunnen« nur, »sie will ständig was von mir!« »LIMBRUNNEN, ich weiß, dass Sie hier sind, kommen Sie raus!« Jetzt ist die Stimme fast neben uns. »Ah, da sind Sie ja!«, ruft die

Stimme, als sie uns hinter der Vase entdeckt. Just in diesem Moment scheint »LIMBRUNNEN« seine Vitalkapazität zurückerhalten zu haben. Während er aufsteht, sagt er: »Ja, Frau Urkauf-Chen, ich bin hier, ich habe nur eben diesen Eindringling aufgestöbert!« Was für ein Verräter! Eben noch waren wir Brüder in misslicher Lage, jetzt schon wechselt er die Seiten! Niemals hätte ich ihm Deckung hinter meiner Vase geben sollen! »Limbrunnen, wer ist dieser Mann?«, fragt die Stimme und jetzt sehe ich auch die dazugehörende Frau. Eine attraktive Dame asiatischer Herkunft steht mir gegenüber und schaut mich mit fragendem Blick an. Um den armen »Limbrunnen« nicht in Verlegenheit zu bringen, kläre ich die Situation auf und winsel um Gnade. Zuerst droht Carol Urkauf-Chen damit, mich zu Suzuki zu verarbeiten, doch dann kehren asiatische Milde und Weisheit in ihren Blick zurück und sie nimmt mich mit auf eine Reise durch die Welt der Firma KTM! »Was für ein tolles Haus!«, entfährt es mir, als ich der KTM-Chefin durch das moderne, großzügig geschnittene Firmengebäude folge. »Das ist meine Idee, mein Baby, ich habe es zusammen mit einem Architekten entworfen. Die Firma KTM hat eine erfolgreiche Vergangenheit und das hier ist ein Schritt in die Zukunft!« »Und wie sah die Vergangenheit aus?«, möchte ich wissen. Mit einer Handbewegung deutet sie mir an, ihr zu folgen, und

beginnt zu erzählen. »Bereits 1951 wurden hier in Mattighofen die ersten Motorräder gebaut. Aus dieser Zeit stammt auch bereits der Name KTM.« »Und was bedeutet das?«, frage ich. »Eigentlich ganz einfach«, springt »Limbrunnen« ein, der eigentlich Stefan Limbrunner heißt und für das Marketing zuständig ist. »Die drei Buchstaben stehen für ›Kronreif Trunkenpolz Mattighofen‘. Mattighofen ist der Standort, Hans Trunkenpolz der Gründer der Firma und Ernst Kronreif ein ehemaliger Kompagnon und Ingenieur.« 1964 wird das erste Fahrrad bei KTM gebaut. Die erste Produktionsmenge von 10.000 Stück wird hauptsächlich nach Amerika exportiert, doch schnell sagt man sich vom amerikanischen Markt los und verkauft hauptsächlich Räder auf dem heimischen österreichischen Markt. Mitte der Siebzigerjahre wird in Simbach ein deutscher Firmenableger eröffnet. Dort werden Sporträder vermarktet und schon bald ist die Menge für den deutschen Markt größer als vom Stammsitz in Mattighofen. Doch 1992 wird ein Schicksalsjahr für KTM. Es kommt zum ersten Konkurs. Die Geschichte von KTM hätte einen ganz anderen Verlauf genommen, wenn nicht Carol Urkauf-Chen auf der Bildfläche erschienen wäre … »Ich arbeite schon seit 30 Jahren in der Fahrradbranche, bei dieser Arbeit habe ich auch meinen Mann Hermann Urkauf kennengelernt, einen Salzburger. Seine Familie hatte einen bedeutenden Fahrradgroßhandel. Zwei Jahre nach

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki °Bild groß: Marco Knopp

©pedaliéro #01/08

unserer Hochzeit haben wir erfahren, dass KTM Konkurs angemeldet hat. Damals gehörte noch alles zusammen, die Motorrad-, Fahrrad- und Kühlerproduktion. Nach dem Konkurs wurde KTM in drei Firmen aufgeteilt. Mein Mann hat dann KTM Fahrrad gekauft und die Firma bis 1995 geführt. Dann stand KTM zum zweiten Mal vor dem Konkurs. Also bin ich eingesprungen.« Im Bike-Business ist Frau Urkauf-Chen keine Unbekannte, sie besitzt schon damals eine Rahmenfabrik mit über 1.000 Mitarbeitern in Taiwan, die sehr gut läuft. »Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal gezwungen sein würde, KTM zu führen. Ich hatte mit meiner eigenen Fabrik und meinem Handelsgeschäft in Asien genug zu tun.« 1996 übernimmt Urkauf-Chen offiziell KTM Fahrrad. Zuerst muss Kapital besorgt werden, und zwar schnell. Die Produktion stockt, denn im Hamburger Hafen liegen 20 Schiffscontainer mit Material, die nicht ausgelöst werden können. Die forsche Taiwanesin beschafft das Geld und hält die Firma so am Leben. Als das geschehen ist, stellt sie die komplette Produktion um. »Der Rahmenbau bei KTM war eine recht altmodische Fertigungsweise, mit Muffen, das war nicht mehr zeitgemäß. In meiner Fabrik in Asien haben wir eine ganz andere Qualität hergestellt, hochwertig, modern, für viele namhafte Marken der Fahrradindustrie. Wir haben unsere ganzen alten Rahmen ausgemustert und neue entworfen.« Kennt alle Geheimnisse der Branche: KTM-Chefin Carol Urkauf-Chen

©pedaliéro #01/08

So kommen die KTM-Rahmen heute aus Taiwan – u.a. aus Carol Urkauf-Chens eigenem Werk. 150.000 Räder rollen jährlich mit KTM-Logo in die Welt, 110.000 davon sind zu gleichen Teilen für den österreichischen und deutschen Markt bestimmt. An einer Tür verabschiedet sich Frau UrkaufChen von mir mit dem Versprechen, dass sie später noch einmal zu uns stoßen wird. Ich ziehe allein mit Marketingleiter Stefan Limbrunner weiter. »Wir haben 110 Katalogmodelle«, verrät dieser mir und hält mir einen Prospekt unter die Nase, »dazu ein paar Dutzend Sondermodelle für große Kunden. In einem normalen Jahr sind unsere Räder im Mai ausverkauft, in einem guten im April, in einem sehr guten noch früher. Es gibt bei KTM nicht die Situation, dass man Bikes zu Sonderpreisen verkaufen muss. Es sind ganz einfach keine mehr da, wir haben tendenziell eher zu wenig Bikes! Das liegt sicher auch daran, dass bei KTM eine sehr vorsichtige Warenwirtschaft betrieben wird, weil die Firma eben schon zweimal Pleite war.« Obwohl es vielleicht möglich wäre, noch mehr Fahrräder zu verkaufen, begnügt sich KTM mit einem jährlichen Fixwachstum von 5-10 Prozent. Neue Geschäftsfelder werden sorgfältig und mit Bedacht angegangen, auch für das Thema MTB hat man sich in Mattighofen Zeit gelassen. Nach den ersten Mountainbikes

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

in den neunziger Jahren kommt im Jahr 2000 eine zweite Welle mit wettbewerbsfähigen Bikes. 2005 gibt man in Mattighofen nochmals so richtig Gas. Wichtige KTM-Modelle, wie das AllMountainbike Prowler und das Caliber, erblicken das Licht der Welt. Es folgen die Freerider Aphex und Tribute zusammen mit den Dirtbikes Soul und Flavour, insgesamt entstehen 45 verschiedene MTB-Modelle. »Im Grunde eine Vielfalt wie Custome-Made – nur günstiger für den Endverbraucher«, berichtet Stefan Limbrunner in perfektem Marketing-Deutsch. Die Endfertigung der Bikes findet in Mattighofen statt, ebenso die Lackierung. 32 Mitarbeiter arbeiten in der eigenen Lackieranlage, in der ausschließlich umweltfreundliche Wasserlacke verwendet werden. In Handarbeit werden die Dekore auf die Rahmen aufgebracht, um sie dann unter Klarlackpulver, wie bei einem KFZ, zu versiegeln. Vorbei an einer futuristisch wirkenden Straße, die magnetgesteuert Pulver aufbringt, gehen wir weiter in die Produktionshalle. Hier schrauben fleißige Hände flink die Bikes der unterschiedlichsten Kategorien zusammen. Es ist sauber und hell, eine freundliche Atmosphäre für freundliche Fahrräder. »Sehr typisch für KTM ist die Solidarität unter den Mitarbeitern.« Stefan Limbrunner lässt seinen Blick durch die Halle gleiten und sieht mich an. »Wenn es Bedarf in einem

Ist wohl gerade ein Treppenwitz eingefallen: Marketingleiter Stefan Limbrunner

Bereich gibt, sind sofort die Kolleginnen und Kollegen zu Stelle, um das Loch zu stopfen. Das Nicht-Unterscheiden von Holschuld und Bringschuld ist stark ausgeprägt, ein ›Meine Abteilung – deine Abteilung‘-Denken gibt es nicht. Man hilft sich, wo immer man kann. Es sind einige Leute dabei, die beide Konkurse mitgemacht haben, das möchte niemand noch einmal erleben. So ist hier die vorherrschende Meinung: Geht‹s der Firma gut, geht es mir gut!« »So, nun habe ich ja schon allerlei gesehen, jetzt möchte ich auch bitte noch erfahren, wer sich diese ganzen Räder ausdenkt! Bitte, bitte, bitte!«, bettel ich »Limbrunnen« an. Erst ziert er sich ein bisschen, doch dann sagt er: «Na gut, komm, ich zeige es dir!« Ich folge ihm durch einen dunklen Gang, bis in eine Werkstatt. Er stellt mich Franz Leingartner vor, dem Chef der Entwicklung. »Ich nenne ihn immer den ›Fahrradflüsterer‹, weil: er weiß alles über die KTM Räder«, verrät Stefan mir und flüstert jetzt selbst. »Meine Aufgabe wird von Mal zu Mal schwieriger«, beginnt Franz Leingartner und zwinkert mir zu, »denn jedes Jahr muss ich etwas sehr Gutes noch besser machen!« Lachend lehnt er sich zurück. »Aber im Grunde beginnt die Arbeit an einem Rad immer gleich. Zuerst werden Einsatzbereich und Federweg festgelegt, danach die ersten Zeichnungen am Computer gemacht. Wenn diese Entwürfe überzeugend sind, lassen wir einen Proto-

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Von Anfang an dabei: Geschäftsführer Josef Spießberger

typ in Taiwan fertigen. Anschließend wird der Rahmen in unserem eigenen Prüflabor untersucht und getestet. Als Letztes wird aus dem Rahmen ein Rad gemacht, ein Design entworfen, Anbauteile ausgewählt und kalkuliert. Fertig ist das Bike!« »Na, das klingt aber einfach!«, rufe ich erstaunt. »Na, das klingt nur so, es steckt sehr viel Arbeit darin. Besonders, wenn wir uns an völlig neue Projekte wagen, wie zum Beispiel an Carbon-Bikes. Marschrichtung dort war, ein Fully unter zehn Kilo zu bauen. Und das ist uns mit dem Score Prestige auch gelungen! Im Falle unserer High-End-Bikes kam noch eine weitere Herausforderung dazu: Wir wussten nicht, wie ein KTM-Bike in der Preisklasse über 6.000 Euro angenommen wird. Vielleicht hat uns da auch ein bisschen Selbstvertrauen gefehlt, aber es hat sich bewährt und uns einen Mordsauftrieb geben.« Verträumt streicht der Fahrradflüsterer über den Sattel eines Testbikes, als wir die Werkstatt wieder verlassen und zurück in den Bürotrakt gehen. Dort treffen wir Josef Spießberger, als Geschäftsführer zweiter Mann bei KTM und für den Vertrieb verantwortlich. Er verrät mir eines der Erfolgsgeheimnisse von KTM. »Wir arbeiten sehr vertriebsorientiert«, beginnt er, »darin liegt unsere Stärke. Der Außendienst wird permanent nach seiner Meinung gefragt und zweimal im Jahr werden alle Vertriebsmitarbeiter zur Klausur gebeten, um ihr Feedback zu den Rädern abzugeben.

Die Resonanzen, die jeder einzelne von seinen Händlern bekommt, fließt als Erkenntnis in die Gestaltung der neuen Produktpalette ein. Wenn es mal einen gravierenden Mangel geben sollte, kann man sofort eingreifen und die nächste Charge direkt verändern.« »Dann helfen die Außendienstmitarbeiter ja direkt mit, ein Bike zu entwickeln!«, stelle ich fest. »Genau«, bestätigt Josef Spießberger. »Die Entwicklung entwirft auch aufgrund der Erkenntnisse des Außendienstes die Radtypen. Jedes einzelne Rad muss vor den 30 Vertriebsmitarbeiten bestehen. So kann es auch vorkommen, dass der Außendienst sagt: ›So ein Rad brauchen wir nicht!‘, und dann streichen wir das aus dem Programm!« Freundlich nickt er Frau Urkauf-Chen zu, die sich in diesem Augenblick in unsere kleine Runde stellt. Für mich ist es Zeit zu gehen, vor der Tür höre ich schon meine Motorradgang am Gashahn spielen. Ich begebe mich zur Tür, und Carol Urkauf-Chen verabschiedet mich mit ihrem Resümee über die Fahrradindustrie. »Als ich nach Österreich kam, konnte ich nicht ein einziges Wort Deutsch sprechen. Zum Glück ist in der Fahrradbranche die Sprache nicht so wichtig. Wir sprechen alle ›bicycle language‘! Das ist wirklich ein komischer Beruf! Seit dreißig Jahren treffe ich immer die gleichen Gesichter. Wenn man einen Tag in der Fahrradbranche arbeitet, arbeitet man wohl sein Leben lang in der Fahr-

radbranche. Es ist wie eine Familie, es ist sehr sanft, sehr freundlich und sehr menschlich. Wenn in einer anderen Branche eine Firma Konkurs anmeldet, schicken die Gläubiger manchmal sogar die Mafia. Das würde in der Fahrradbranche nie passieren! Wenn man eine Fahrradfirma beispielsweise wie eine Autofirma führen würde, das würde nicht funktionieren. Die Fahrradbranche ist zwar auch sehr technisch und professionell, aber sehr menschlich und mit vielen Emotionen. Das gefällt mir. Und ich kann ja auch sowieso nichts anderes mehr machen. Dazu bin ich doch schon viel zu alt!«, sagt sie und als ich in ihre jugendliche Augen schaue, wundere ich mich, wie man in so jungen Jahren auf ein solches Lebenswerk blicken kann …

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki °Bild groß: Marco Knopp

s+++ +++Shop New ➥ Rocker gesucht! Rockers-Bikeshop in Bochum sucht ab sofort Auszubildende zum Kaufmann und zur Kauffrau! Bewerbungen bitte schriftlich an Rockers-Bikeshop, Nordring 47, 44787 Bochum, email: info@rockers-bikeshop.de. ➥ D-Day in Würzburg - Bikeworld Brand lädt vom 5.- 7. Juni 2008 zu den ersten Würzburger Demo Days ein. Diverse Radhersteller (u.a. Kona, Commencal & Specialized) werden ihre Testflotte zur Verfügung stellen. Über 50 Bikes können ausprobiert werden, darunter Downhillmaschinen, Endurobikes und Marathonracer. Und abends grillt der Chef persönlich. Wo? - Bikeworld Brand, Mainaustrasse 50, Würzburg. Mehr in Kürze auf www.bikeworld-brand.de. ➥ Auf der Website Vaust.com, Untermenü »Produkte«, gibt‹s einen »Laufradkonfigurator«. Mit ihm können Kunden komplette Laufradsätze selbst zusammenstellen. Nette Preise, nette Auswahl und alles 100% handgemacht. Besondere Spezialität: Rohloff-Hinterräder. Einfach mal reinschauen unter www.vaust.com. ➥ Am 7. und 8. Juni 2008 finden in Lengefeld im mittleren Erzgebirge die 2. Miriquidi Trail Days statt. Dann heißt es wieder Trailpflege, Wald kehren, Biketouren, Party und mehr... Weitere Infos demnächst auf www.miriquidi-bike-trails.de. ➥ Bike Orange in Kiel sucht Aushilfen für den Verkauf. Bitte Bewerbungen per E-Mail an: info@bike-orange.de. ➥ Samstags-Freeride bei cycleman: jeden Samstag nach Geschäftsschluss treffen sich Freerider aus der Solinger Umgebung am Bikeshop cycleman.de in der Neuenhoferstraße zum Samstags-Freeride. Um 14.00 Uhr geht‹s los, jeder kann teilnehmen, freuen würde man sich besonders über ein zahlreiches Erscheinen von Freeride-Mädels! Mehr Infos unter www.cycleman.de. ➥ Rabe Bike in München startet am 10. Juni 2008 wieder einen Werkstatt-Kurs Alpencross. Hier erfährt man, wie man sein Bike vor dem Alpencross so präpariert, dass unterwegs möglichst nichts kaputt geht. Und falls doch was passiert, zeigt das Rabe-Team alle elementaren Kniffe und Tricks rund ums Bike, vom Schaltwerk einstellen bis zum Ausrichten des Schaltauges. Der Werkstatt-Kurs Alpencross findet im Sendlinger Shop, Lindwurmstr. 203 statt, der Unkostenbeitrag beträgt €10,-. Anmeldungen bitte nur per E-Mail an sendling@rabe-bike.de.

Schweiz

Zermatts makellose Zahnreihe

^Text: Norbert Eisele-Hein °Bild: Norbert Eisele-Hein

Uhr morgens, Temperatur knapp unter dem Gefrierpunkt. Eingehüllt in alle verfügbaren Funktionsklamotten klammern wir uns an einer dampfenden Tasse Kaffee fest. Klingt schwer nach Frust, aber wir bedauern nichts! Dies ist nur das gut ausgeklügelte Vorspiel zu einem der wahrscheinlich schönsten Downhills der Welt. Schon das Gerüttle der Gornergrat-Zahnradbahn versetzte uns auf dem Weg in die Gipfelwelt hoch über Zermatt in angenehme Ekstase. Eine psychedelische Mischung aus Restmüdigkeit, optischer Reizüberflutung und zunehmend dünner werdender Luft - gut geschüttelt im beheizten Waggon. Endlich am Gornergrat. 3.105 m über dem Meeresspiegel fegt die eisige Morgenbrise jegliche Trägheit aus den Knochen. Langsam wandern die Schatten über das Gipfelmeer. Sage und schreibe 33 Viertausender erröten zusehends. Jeder einzelne wunderschön, aber ein kurzer Blick in die Runde genügt, ,und schon steht fest: Das 4.478 m hohe Matterhorn ist ein Geniestreich, der Klassenprimus, das Alphatierchen sämtlicher Berggipfel dieser Welt.

Wir folgen dem Sonnenlicht ins Tal. Der Downhill bietet eine Mischung aus rasanter Schotterpiste und technischen Passagen. Aber weder loses Geröll noch tückische Altschneefelder stellen die eigentliche Herausforderung dar. Das größte Problem besteht darin, sich tatsächlich auf den Trail zu konzentrieren und nicht ständig auf den Berg der Berge zu starren. Am Riffelsee gibt die Morgendämmerung zunächst ein stechendes Blaugrün preis und zaubert alsbald eine makellose Spiegelung des Zermatter Paradezinkens auf die Wasseroberfläche. Die Sonne strahlt voll in die verschneite Ostwand des »Hörnlis«, wie die Zermatter ihr Weltwunder liebevoll nennen, und wärmt uns den Rücken. - Pause! Eins werden mit der Natur und sich ganz still in ein kitschiges, aber überwältigendes Postkartenmotiv einklinken. Dieser Downhill ist nur einer von zahlreichen Hammertrails, die der Zermatter Kurverein bereits Anfang der 90er Jahre den Bikern zuschlug. Für die Fremdenverkehrsämter im gesamten Alpenraum war Biken damals noch das Reizthema schlechthin. Schließlich wollte man die Masse der zahlungskräftigen Wanderer nicht verprellen. Andererseits forderten die jungen Zermatter, die – wie sollte es angesichts dieser Umgebung auch anders sein - fast ausnahmslos begeisterte Bergsteiger, Skifahrer und auch Biker sind, ihre Rechte. Fazit: Seither gilt generell die Zwei-Meter-

^Text: Norbert Eisele-Hein °Bild: Norbert Eisele-Hein

Regel. Zusätzlich wurden einige Filetstücke extra für Biker vorbildlich ausgeschildert und in enger Zusammenarbeit mit den Bergbahnen ein Servicepaket geschnürt. Im Falle von Zermatt ein rundum gelungener Spagat, der sowohl Downhiller als auch CrossCountry-Fans vollends überzeugen wird! Direkt vom Dorf aus bringen einen die Gondeln auf das 3.103 m hohe Rothorn und zum 2.582 m hoch gelegenen Schwarzsee. Oder man nimmt die urgemütliche Zahnradbahn hoch zum Gornergrat, am besten gleich zum eingangs erwähnten Sonnenaufgangsspektakel. Somit lässt sich hoch offiziell und effizient biken, bis dass die Bremsscheiben verdampfen. Zwar reißt die Tageskarte eine klaffende Wunde in den Geldbeutel, aber für einen Bikepark dieser Dimension ist jedes Fränkli gut investiert. Sämtliche Routen sind kombinierbar und natürlich auch mit eigener Muskelkraft zu erstrampeln. CrossCountry-Fans brauchen nur die eigens für Biker geschaffene Karte des Kurvereins. Ein echtes Schnäppchen mit einem historisch günstigen Preis. Für nur 1 Franken und 60 Rappen verschafft sie den vollen Überblick in der Trailarena von Zermatt. Aber Vorsicht: so ganz gemütliche Auffahrten kennt man im 1.620 m hoch gelegenen Zermatt nicht. Sämtliche Routen enden auch rings um die 3.000-Meter-Marke, d.h. dünne Luft miteinkalkulieren!

Unten in Zermatt werden derweil die Videokameras heftig geschwenkt. Blitzlichter erhellen die Bahnhofstraße. Touristen applaudieren. Ein traditionell herausgeputzter Ziegenhirte treibt seine Herde durch das Dorf. In gebührendem Abstand folgt die Kehrmaschine und saugt die Ziegenkacke ein. Eine perfekte Symbiose Schweizer Präzision und Ordnungsliebe. Zwischen den Scharen überwiegend asiatischer Touristen tummeln sich auch wild entschlossende Bergsteiger aus aller Herren Länder. So wie das Matterhorn für die einen neben dem Eiffelturm und dem Münchner Hofbräuhaus Pflichtstation ihrer »Europe in ten days«-Reise ist, verspüren Alpinisten weltweit das Verlangen, einmal auf dessen formvollendeten Gipfel zu stehen. Für die einen ist Zermatt ein bisschen wie Hollywood: eine perfekt inszenierte Show im Cinemascope-Format der Alpenriesen. In den noblen Läden von Rolex und Cartier bleibt bestenfalls die Kreditkarte auf der Strecke. Für die anderen bilden die steilen Grate, Flanken und Eiswände der Viertausender eine Art Colosseum, wo sie selbst unter Einsatz ihres Lebens die Gladiatoren mimen. Stummer Zeitzeuge zahlloser Bergdramen ist der Bergsteigerfriedhof mitten im Dorf. An vielen Grabsteinen hängen noch die Eispickel der Abgestürzten. Pathosbeladene Inschriften schmücken die Endstation der häufig blutjung verunglückten Bergsteiger aus New York City, Prag und Berlin ... Der Anblick treibt einem Tränen in die Augen.

^Text: Norbert Eisele-Hein °Bild: Norbert Eisele-Hein

Die Gründe für so manche Notsituation im Gebirge sind häufig Selbstüberschätzung, schlechte Ausrüstung, Wetterstürze ... oder eine unheilvolle Verquickung all dieser Komponenten. Jedenfalls knattern die knallroten Hubschrauber der Air Zermatt, der wohl bestbeschäftigsten Rettungstruppe der Welt, pausenlos über den Talkessel. Kurz nach unserer Tour erfahren wir, dass heute zwei japanische Bergsteiger am Matterhorn Normalweg abgestürzt sind. Und das, obwohl die Zermatter Bergführer die Saison am Hörnligrat noch nicht mal eröffnet hatten, weil noch viel zu viel Schnee in der Route liegt. Matterhorn – Wunderwerk geographischer Ästhetik, meist fotografierter Berg der Welt und Menschenfresser!? Heute sparen wir uns das Geld für die Liftkarte. Wir kurbeln über Tuftern zunächst auf einem steilen, aber Gottseidank schattigen Forstweg Richtung Rothorn hoch. Oben am 3.103 m hohen Gipfel springen einige Downhiller aus der Gondel. Sie sehen uns kurz mitleidig an und hüpfen sogleich jubelschreiend über gewaltige Erdwellen Richtung Blauherd hinunter. Wir lassen uns gar nicht beirren. Wir hängen zwar schon mächtig in den Seilen, aber nach einer Abfahrt von knapp 800 Höhenmetern legen wir noch eine Schippe nach. Den schimmernden Stellisee lassen wir links liegen und ackern uns auf zum Teil kippeligen Steinplatten nochmals bis zur Fluhalpe auf 2.616 m hoch. Dort

^Text: Norbert Eisele-Hein °Bild: Norbert Eisele-Hein

investieren wir unser Erspartes in eine stramme Portion leckerer Schweizer Rösti. Und weil das Mini-Nickerchen auf der Terrasse gar so entspannend war, gibt es noch einen üppigen Nussstrudel. Das Schweizer Kreuz flattert im Wind. Der Haifischzahn Matterhorn strahlt uns an. Vor uns liegen erneut 1.000 Höhenmeter Abfahrt. Zermatt ist wirklich der Gipfel für Biker.

Allgemeines Zermatt ➥ Zermatt ist ein Auto freier Kurort, d.h. die Autos bleiben in Täsch, ca. 5 km vor dem Ortsbeginn Zermatts. Von dort entweder mit Gepäck aufs Bike in den Zug einsteigen (fährt mehrmals stündlich) oder ein Taxi nehmen. Tipp: Garage und Taxi in Täsch: Auto-Taxi Metro, Tel. 967 64 44, Fax –74, www.taxi-metro.com, direkt vis-a-vis des Bahnsteigs nach Zermatt. ➥ Anreise Auto: Ab München, Lindau, Chur, Disentis, Oberalp- und Furka-Pass, Brig, Visp nach Täsch ca. 550 km, aber locker 8 Stunden für das Gekurve über die Pässe einplanen! Alternativ vom Württembergischen Raum über Basel, Bern, den Genfer See, Sion, Visp nach Täsch. Zug: ab München 8.46 Uhr, umsteigen in Stuttgart, Zürich, Visp, in Zermatt um 19.43 Uhr, Sparpreis übers Wochenende € 184, ansonsten € 270,20, Biketransport vorher anmelden, kostet € 10 extra. Biker-Hotline der DB: 01805/15 14 15

^Text: Norbert Eisele-Hein °Bild: Norbert Eisele-Hein

Info Zermatt ➥ Schweiz Tourismus Tel. 00800 100 200 30, Fax 00800 100 200 31 beides gebührenfrei, www.MySwitzerland.com, info@schweiz.de. Zermatt Tourismus, Bahnhofplatz, Postfach 247, CH-3920 Zermatt, Tel. 967 01 81, Fax -85 zermatt@wallis.ch, www.zermatt.ch ➥ Unterkünfte Hotel Couronne, Drei Sterne, DZ ab 150 SF, zusätzlich HP (drei Gänge) 25 SF p.P. , nobel, klasse Blick auf das Hörnli, Tel. 966 23 00, Fax –02, couronne.zermatt@reconline.ch, www.hotel-couronne.ch Die Alternative schlechthin: IYH, International Youth Hostel, mit Frühstücksbuffet und klasse Abendessen. 46 SF im Mehrbettzimmer und 56 SF in Zweierzimmer, Jugendherberge Zermatt, Winkelmatten, 3920 Zermatt, Tel. 967 23 20, Fax 967 53 06, zermatt@youthhostel.ch Für den schmalen Geldbeutel: Camping Matterhorn, direkt am Ortseingang, klein und schnucklig, 9 SF pro Nase, eine Flasche Bier 0,66 Liter kostet 3 SF! Tel. 96 73 921 oder Mobil 079/456 93 58 Hoch oben am Berg: Berg- u. Skihütte Fluhalp, 2.620 m, Tel. 967 25 97, Fax 966 40 01, rustikale und dennoch komfortable Zimmer oder Matratzenlager, exzellente Küche, direkt am Ende der Biketour C. Ansonsten erfüllt der Kurverein (auch über die umfassende Website) sämtliche Zimmerwünsche. ➥ Beste Tourenzeit: Je nach Schneelage ab Ende Mai bis Mitte Oktober. ➥ Bikeshops & Ersatzteile Bayard Sport, Bahnhofplatz, CH-3920 Zermatt, Tel. 966 49 50, Fax – 55, bayardsport@zermatt.ch, www.zermatt.ch/bayardsport, und Slalom Sport, Tel. 966 23 66, slalom@reconline.ch, www.slalomsport.ch, beide erstklassig sortiert, kompetenter Reparaturservice, Bikeverleih Bayard (Kona, Mongoose, K 2), Slalomsport (Cannondale und Scott): Preise bei beiden: Hardtails 1 Tag: 38, 2 Tage 72, 3 Tage 89 SF und Fullies 1 Tag 50, 2 Tage 90, 3 Tage 115 SF. Julen Sport, Tel. 967 43 40, Fax 967 79 55, julensport@rhone.ch, www.julensport.ch ➥ Touren und Veranstalter Silke Trachsel und Elmar Lehner von der Skischule Zermatt führen Touren in kleinen Gruppen: nachmittags 100 SF, ganztags 200 SF pro Gruppe, Tel. 967 52 45, Mobil 079/220 40 25 www.skischule@spectraweb.ch , www.zermatt.ch/skischule ➥ Literatur und Karten Im Büro von Zermatt Tourismus, direkt am Bahnhof, gibt es für 1.60 SF Karten mit den eingezeichneten Bikerouten. Die Routen sind allesamt vorbildlich ausgeschildert. Mehr braucht‹s also nicht! ➥ Essen & Trinken-Tipps »The Pipe«, Surfers Cantina: starke Cocktails, gute Snacks, Reggae-Music, Internet, herrlich abgefahrener Schuppen, in der Kirchstraße, www.webyourworld.com »Grampi‹s«, Ristorante, Pizzeria: gute Küche, Terrasse, Bergsteiger-Treff, Bahnhofstr. 70, www.grampis.ch »Stockhorn«, Grillrestaurant: riesige leckere Fleischportionen, www.grill-stockhorn.ch »Restaurant Waldhaus«: Italienische und Schweizer Spezialitäten, grandiose Pizza, direkt am Ende des Singletrails in Winkelmatten, zivile Preise, Tel. 967 14 50 ➥ Tipp für Sonnenaufgangs-Enthusiasten: Die Gornergratbahn fährt im Sommer von Ende Juni, Abfahrt 4.40 Uhr, bis Mitte September, Abfahrt 5.50 Uhr pünktlich zum Sonnenaufgang hoch zum Gornergrat auf 3.130 m. Einfache Fahrt 38 SF, Biketransport zusätzlich 6 SF. ➥ Tipp für Downhiller: Gleich eine Tageskarte für 65 SF zulegen oder den brandneuen Zermatt-Peak-Pass nutzen: 3 Tage 154 SF, 6 Tage 220 SF.

Homies des Jahres 2007

ine feste Institution in jedem pedaliéro ist die Rubrik »Homies – Mein Buddy, mein Bike, mein Bild«! Über das Jahr verteilt bekommen wir hunderte Bildereinsendungen von Lesern, teils mit professionellem Equipment aufgenommen, teils mit dem Handy geschossen. Stets merkt man, dass die Protagonisten sich mit sehr viel Spaß bei ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung fotografiert haben. Immer wieder bekommen wir auch Fotos, die selbst der kritischen Betrachtung eines Bildredakteurs standhalten und ohne weiteres in jedem MTBMagazin auftauchen könnten. Diese allerbesten Fotos haben wir für euch gesammelt und daraus drei ausgewählt. Sie sind unsere »Homies des Jahres 2007«, und wir spendieren ihnen nicht nur die nächsten drei Doppelseiten, sondern auch noch einen feschen Homies-Preis!

Fotograf: Sebastian Kessler Fahrer: Giacomo Großehagenbrock Ort: Baumberge, Münsterland

Einen kleinen, natürlichen Anlieger nutzt Giacomo, um hier gekonnt um die Kurve zu flitzen. Ein Bild, wie es fast überall in Deutschland hätte entstehen können, und genau das macht unserer Meinung nach den besonderen Reiz aus. Sehr gut gefallen haben uns außerdem die entsättigten Farben und die schöne räumliche Tiefe. Ein gutes Beispiel dafür, dass man auch in einer mittelprächtigen Umgebung ein erstklassiges Bild schießen kann. Dafür gibt es von uns ein prächtiges Paar Rubber Queen Reifen von Continental!

^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki

Fotograf: Jens Loskant Fahrer: Claudius Dresen und Patrick «Kalle« Ort: Abflughalle Grevenbroich

Die Abflughalle, in den letzten zwei Jahren Dreh- und Angelpunkt der nationalen Dirt-Szene, lieferte uns stets viele coole Bikefotos. Leider wird es den Top-Spot demnächst nicht mehr geben, die Abflughalle schließt vorerst ihre Pforten. Ein ganz besonderes Foto haben wir uns für die Homies des Jahres aufgehoben. Sehr außergewöhnlich finden wir die abgefahrene Perspektive, bei der die Biker rechts und links an der Kamera vorbeispringen mussten. Das Ganze unterstützt von einem Fisheye-Effekt lässt den Betrachter förmlich in die Szenerie eintauchen. Perfekt! Auch für den Shot von Jens Loskant gibt es ein paar Rubber Queen von Conti!

^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki

Fotograf: Andreas Hochgesand Fahrer: Aron Gutfleisch (www.soulrider-ev.de) Location: Secret Spot

Gute Sequenzen sieht man ja häufig, trotzdem hat es ausgerechnet diese Serie in die Homies des Jahres geschafft. Fotograf Andreas Hochgesand hat einen relativ simplen Trick sehr ansehnlich in Szene gesetzt und am Computer montiert. Die schöne Perspektive und die geschmackvolle Farbgebung können überzeugen. Der Ort der Aufnahme muss leider geheim bleiben, wir hoffen es soll damit keine Straftat verschleiert werden (illegaler Trailbau oder so!). Ganz egal, auch dieses Foto staubt ein paar astreine Reifen von Continental ab, Modell Rubber Queen! Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner und an alle, die es werden wollen: nur keine Scheu! Her mit euren Fotos und zwar an post@pedaliero.de!

^Text: Andreas Sawitzki, Michael Sawitzki

14 TOP FOTOGRAFEN ÖFFNEN IHR KOMPLETTES ACTION BILDARCHIV FÜR DEUTSCHLANDS ERSTES REINES UND LIMITIERTES MTB ACTION FOTOMAG. 180 SEITEN GEBALLTE ACTION DER WELTBESTEN FAHRER AN DEN WELTBESTEN SPOTS AUF EDLEM PAPIER UND IN HOCHWERTIGEM DRUCK. KEIN LYCRA- NUR DIRT, DOWNHILL, FREERIDE, ENDURO ALLMOUNTAIN, 4CROSS, SLOPESTYLE, RACING, STREET...

ANDREU LACONDEGUY WAS GETTING WILD WHEN HE RECIEVED HIS COPY OF RANDOM!

OUT NOW!!

WWW.RANDOM-PHOTOGRAPHY.COM BESTELLUNGEN:

RANDOM ist streng limitiert und erhältlich* (solange der Vorrat reicht) über die website: WWW.RANDOM-PHOTOGRAPHY.COM und in ANGESAGTEN SHOPS. (Händlerverzeichnis auf website)

PREVIEW:

´s In dieser fantastischen Location säh sogar meine Oma klasse aus - Lance rockt aber noch mehr!

Timo rocks the wall and 30000people are watching him. Goose bumps guaranteed! Rider: Timo Pritzel ::: Location: Nürnberg / Germany Foto: 2005 ::: dennisstratmann.de

Rider: NN ::: Location: Herten / Germany Foto: 2007 ::: Manfred Stromberg

Rider: Lance Mc Dermott ::: Location: Catania / Italy Foto: 2006 ::: Gero Deibert

FEATURED RIDERS: STEVE PEAT // CEDRIC GRACIA // ANDREU LACONDEGUY // GREG MINAAR // MICK HANNAH // LLUIS LACONDEGUY // CAMERON MC CAUL // DARREN BERRECLOTH // CARLO DIEKMANN // JOSCHA FORSTREUTHER // JORIS BEGONI // NICO VINK // MICHAL MAROSI // JARED GRAVES // FABRICE TAILLEFER // NATHAN RENNIE // STEFAN KUDELLA // RICHIE SCHLEY // WADE SIMMONS // SABRINA JONNIER // MARIUS HOPPENSACK // MANFRED STROMBERG // TAULAN DERNBACH // DAN ATHERTON // MIKAEL PASCAL // SABRINA JONNIER // TIMO PRITZEL // LANCE MCDERMOTT // MUSSO // FALCO RUPPERT // RENE WILDHABER // KYLE STRAIGHT // JAN STOETZER // AARON CHASE // BRIAN LOPES // GARETH DYER // GEOFF GULEVICH // BRYN ATKINSON // JILL KINTNER // HANS REY // JOHANNES FISCHBACH // NICO VINK // MICHAL MAROSI // THOMAS VANDERHAM // DONNIC ACRACMAN // PAUL BASAGOITA // MATT HUNTER // CAMERON ZINK // CARLINE DUNNE and many many more

FEATURED PHOTOGRAPHERS: JOEL ANDRADE // FRIEDEMANN BOTSCH // YORRICK CARROUX // GERO DEIBERT // STEFAN EISEND // DANIEL GEIGER // HAROOKZ // CHRISTOPHE MARGOT // MICHAEL MÜLLER // LARS SCHARL // DENNIS STRATMANN // MANFRED STROMBERG // MARCO TONIOLO // WOLFGANG WATZKE // HOSHI YOSHIDA

^Text: Joscha Forstreuter

Mein neues FELT

Fotografen Portfolio

Marco Toniolo

^Text: Andreas Sawitzki, Marco Toniolo °Bild: Marco Toniolo

u einem guten Bike-Foto gehören immer zwei: ein guter Fahrer und ein guter Fotograf. Leider gebührt Letzterem meist nur wenig Dank bei mindestens gleichgroßem Erfolgsanteil. Um die Verhältnisse wieder ins Lot zu bringen, setzen wir ein Denkmal für die HELDEN DES HOCHFORMATS: Wir präsentieren euch die besten Fotografen der Mountainbike-Szene!

Name: Marco Toniolo Wohnort: Reichersbeuern in Oberbayern Beruf: Fotograf Marco ist in Monza bei Mailand geboren und lebte dort bis 1996. Nach dem BWL Diplom zog es ihn nach München. 5 Jahre lang arbeitete er im Büro, dann machte er sein Hobby zum Beruf: die Sportfotografie. Mountainbiken war von Anfang an sein größter Fokus, gefolgt vom Ski- und Snowboardfahren. In seinen Fotos möchte Marco die Freiheit eines Bikes im Gebirge, verbunden mit der Action einer langen Abfahrt in alpiner Kulisse einfangen. Inzwischen arbeitet er für Magazine und Firmen in aller Welt, in Deutschland kann man seine Berichte im Bike Magazin lesen. Seine Lieblingsreise bleibt die Mountainbike Expedition zum Lake Tilicho im Annapurna Gebiet, Nepal.

Seit wann fotografierst du? »Professionell fotografiere ich seit 2002.« Warum hast du angefangen zu fotografieren? »Ich wollte meine Touren in den Bergen auf Bild haben. Fotografiert habe ich meine Freunde, mit einer analogen Spiegelreflexkamera.« Woran erkennt man ein gutes Foto? »Es gibt keine Formel, es ist sehr subjektiv. Wie mit Musik. Entweder gefällt es dir oder nicht.« Was ist störend auf einem Foto? Wann würdest du von einem schlechten Foto sprechen? »Wenn ich nichts fühle beim Anschauen. Dann ist das Foto für mich schlecht.« Welche Fotografen inspirieren dich? Hast du Vorbilder? »Die Bilder der Filme im Kino inspirieren mich, gute Bilder auf der großen Leinwand berühren mich am meisten. Der Beste: Stanley Kubrick.« Hast du ein Lieblingsmotiv? »Ein fetter Powderturn beim Snowboarden mit perfektem Licht.« Lieblingsfotofahrer? »Mein Sohn. Wenn ich ihn überhaupt vor der Kamera kriege, ohne dass er gleich zu mir rennt und mit seinen Finger auf die Linse patscht.«

^Text: Andreas Sawitzki, Marco Toniolo °Bild: Marco Toniolo

Dein Tipp für ein gutes Foto: »Fantasie benutzen, um neue Ideen zu verwirklichen.« Schwarzweiß oder Farbe? »Farbe!« Digital oder analog? »Digital!« Wie wichtig ist die Ausrüstung? »Wenn man sie einmal hat, ist sie unwichtig.« Lieblings-Spot? »Der Gardasee.« Wenn du die Wahl hast: lieber selber radeln oder lieber fotografieren? »Ich radle mit der Fotoausrüstung auf dem Buckel.« Ist es für ein Foto von Vorteil, selber Biker zu sein? »Klar! Dann kennt man die Bewegungsabläufe.« Wie wichtig ist das Verhältnis Fahrer/ Fotograf für ein gutes Foto? »Sehr wichtig. Die besten Fotos mach ich mit Ridern, die ich gut kenne.« Seit wann fährst du MTB? »Seit 1993.« Was bedeute Mountainbiken für dich? »Freiheit & Natur!«

°Bild: Marco Toniolo

Marco Toniolo im Web www.marcotoniolo.com www.powderhausen.com www.mtb-forum.it Wenn es wenig Schnee hat, gebe ich mit meinen Websites Gas!

ÂŠpedaliĂŠro #01/08

Ein moralisches Angebot Ist dort, wo der pedaliéro liegen sollte, nur ein vereinsamter, leerer Fleck? War wieder jemand schneller und hat dir den pedaliéro vor der Nase weggeschnappt, obwohl du die Nacht vor dem Bikeshop deines Vertrauens campiert hast? Das muss doch nicht sein! Lass dir den pedaliéro doch einfach ins Haus bringen! 6 Mal im Jahr direkt in deinen Briefkasten für nur € 15,- in ganz Deutschland! Und aufgrund der großen Nachfrage gibt es das pedaliéro-Abo auch in Österreich und der Schweiz für € 24,-! Keine Ausgabe verpassen - und für die ersten einhundert Abonnenten gibt es noch ein zusätzliches Dankeschön: Den Fotobildband »Random«! 180 Seiten vollgepackt mit pulsbeschleunigender MTB-Action! Big Air, Freeride, Downhill, Racing, 4Cross, Street und Dirt, festgehalten von 14 Fotografen!

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pedaliéro – Magazin für Geländeradsport Terra Oceanis Verlag, Braunstr. 32, 24145 Kiel

Impressum Herausgeber: Andreas & Michael Sawitzki Redaktionsanschrift: pedaliero – Magazin für Geländeradsport Braunstr. 32 | 24145 Kiel Fon +49 (0) 431.719 74 14 Fax +49 (0) 431.996 99 86 post@pedaliero.de | www.pedaliero.de Chefredakteur: Andreas Sawitzki Autoren: Andrea Afflerbach, Joscha Forstreuter, Norbert Eisele-Hein, Marco Knopp, Marc Maschmann, Sascha Meyenborg, Falco Mille, Harald Philipp, Michael Sawitzki, Marco Toniolo Fotografen: Luciano Badino, Gero Deibert, Kai Dudenhöfer, Joscha Forstreuter, Daniel Geiger, Andreas Hochgesang, Marco Knopp, Harald Philipp, Norbert Eisele-Hein, Tom Körber, Sebastian Kessler, Ronny Kiaulehn, Sterling Lorence, Jens Loskant, Marco Toniolo Grafik & Layout: formklang Lornsenstraße 43 | 24105 Kiel www.formklang.net Erscheinungsweise: alle zwei Monate Abonnements: 6 Ausgaben für € 15,- (Österreich & Schweiz € 24,-) auf www.pedaliero.de

Anzeigen: Nordstern Media Eliane Lehmann e.lehmann@nordstern-media.de Fon +49 (0) 431.990 45 850 www.nordstern-media.de Verlag: Terra Oceanis Verlag (Geschäftsführer Alexander Lehmann) Braunstr. 32 | 24145 Kiel

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG nehmen wir Titelschutz in Anspruch für pedaliéro in allen Schreibweisen, Schriftarten, Wortverbindungen, Darstellungsformen, Abwandlungen, Abkürzungen, Titelkombinationen, graphischen Gestaltungen, entsprechenden Zusätzen, Untertiteln und Zusammensetzungen für alle Medien, insbesondere Druckerzeugnisse wie Magazine, Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und allen anderen Printprodukten, sowie Tonträger und Merchandising, Bildtonträger, Film, Hörfunk, Fernsehen, Software, Off- und Onlinedienste, Internet, CD-Rom, CD-I, DVD und MD (MiniDisc) und andere Datenträger sowie für sonstige audiovisuelle, elektronische und digitale Medien und Netzwerke, Domains, Veranstaltungen und Dienstleistungen aller Art.

°Bild: Luciano Badino

Kolumne

Damals, Mitte der Neunziger, als die Geländeräder gerade das Wippen lernten, war die Welt noch in Ordnung. Als ich zu einem Stevens-Cup Rennen irgendwo bei Bremen auflief - ich glaube, das war 1996 - mit einem Oversized Alurahmen, einer fetten 60 mm Judy und Motocross Handschuhen, hieß es nur spöttisch: Guck mal da, ein Downhiller. Meine Rundenzeiten sollten die Lästerer leider in ihrem Glauben bestärken. Ein knappes Jahr später las ich in der Mountainbike einen dieser allzeit beliebten, unverzichtbaren Vergleichstests. Diesmal: Hardcore-Fullies made in Germany: Pure Power, Steppenwolf, Nicolai, Rotwild und Cyclecraft traten gegen die Unbestechlichen* an. (*gebräuchliche, brancheninterne Bezeichnung für Testredakteure aller Couleur, ironisch-sarkastisch) Dem Trombone mit seinen satten 12cm Federweg bei 14kg Kampfgewicht bescheinigten sie, es tauge allenfalls als Trainingsgerät für Downhiller, denn selbst kurze Stiche würden damit zum atemschweren Balanceakt. Das GT LTS meines Freunds Thomas hatte einen Carbonrahmen, 11 cm Federweg und eine Z1 BAM. 13,5 kg. Das war ganz klar ein

^Text: Falco Mille °Bild: Peter Fonda

Downhiller. Da konntest Du jeden fragen, kein Scheiß, und die 2.2er Tioga Stollen unterstrichen das. 1998 war bereits das Wort Freeride in aller Munde, dieser Megatrend aus Amerika, ihr wisst schon. Die Videos haben wir uns natürlich reingezogen. Die Frorider, das waren coole Jungs. Die ballerten durch die Gegend, schaufelten sich Absprünge, stellten in der Luft das Rad schräg, oder nahmen die Füße von den Pedalen. Die bauten Hühnerleitern im Wald oder schlingerten Schotterhalden hinab. Das mit dem Schotterhalden taten sie am liebsten, denn das sah man am meisten. Und wenn wir in der Kiesgrube von der Baggerkante hüpften und mit blockiertem Hinterrad die Böschung runter bremsten, dann waren wir, ganz klar, Freerider. Natürlich fuhren wir weiter unsere Touren mit den Bikes und ab und an ein Downhillrennen. Vom Lämschutzwall eines nahen Wohngebietes aus konnte man prima Anlauf nehmen und auf der Wiese davor schaufelten wir einige Sprünge. Die Sprünge wurden größer und neue kamen hinzu. Irgendwann sagte jemand, das sei jetzt eine Dirtline. Aha, ok. In den darauffolgenden Jahren bekamen die Downhillbikes immer mehr Federweg. Wir waren damals extrem heiß auf die Magazine, weil jedes neue Heft garantiert ein noch krasseres Monster präsentieren konnte, das alles zuvor Gesehene in den Schatten stellte. Ich erinnere mich noch, wie mir der Sabber vom Kinn lief, als ich in der Downhill zum ersten Mal ein Warp 210 sah. Immer martialischer, immer Motocross mäßiger, immer fetter wurden die Geräte. Klar, das musste so sein. Die Berge wurden ja auch immer steiler, felsiger und gemeiner. Leider wurden die Bikes auch immer teurer, was nicht so toll war, und dann wurde es mit den Dingern auch immer an-

strengender, mal eine Tour zu fahren. Dafür kam kurz darauf der Durchbruch für einen neuen Biketyp. Die hießen dann so wie wir: Freerider. Damit konnte man endlich wieder alles machen. Die waren deutlich leichter als die Downhiller und hatten weniger Federweg, So wie früher eben, klasse Idee, echt genial. Die Objekte der Begierde hießen ACT Team oder Uzzi SL. Merkwürdigerweise wurden die Freerider nach nur kurzer Zeit schwerer und massiver, sie bekamen mehr Federweg und dickere Reifen, bis sie letztendlich kaum noch etwas von den Downhillern unterschied, und Touren konnte man damit eigentlich auch vergessen. Hm. Es dauerte dann aber zum Glück nicht lang, bis ein neuer Biketyp die Magazine und Shops füllte: Die hießen jetzt Enduros. Das FSR Comp war wieder so leicht, dass man damit gescheite Touren fahren konnte und hatte ordentlich Federweg fürs Grobe, bestimmt 12 oder 13cm, etwa so wie unsere ersten Downhiller vor einigen Jahren. Wirklich, eine gute Erfindung. Dann geschah wieder etwas Merkwürdiges. Auch die Enduros wurden, wie zuvor schon die Freerider, zunehmend schwerer und bekamen fette Federwege, bis man sie von einem Freerider eigentlich kaum noch unterscheiden konnte. Macht nix. Spätestens seit der letzten Messe blasen nun die All Mountains zum Sturm auf den willigen Geldbeutel. Das ist eine ganz heiße, neue Sache. Das sind Bikes wie das Genius oder das 301, die schön leicht sind, so dass man damit auf Touren Spaß hat und mit ordentlich Federweg für Abfahrten, Jumps und die harte Gangart abseits der Wege, fast so geil, wie unsere Downhiller vor 12 Jahren. Innovate or die. Noch Fragen?

^Text: Max Mustermann °Bild: Kalle Knipser ~Grafik: Klaus Klicker

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^Text: Max Mustermann °Bild: Kalle Knipser ~Grafik: Klaus Klicker