pedaliéro Ausgabe 38 by pedaliero Magazin

NR. 39 | AUSGABE 02/2013

facebook.com/RoseBikes

GESTALTE DEIN BIKE UNCLE JIMBO 6

Für mich ist das Fahrrad ein Teil von mir. Das Rad muss genau das machen, was ich will und nichts Unerwartetes. Außerdem soll das Bike gut aussehen, es spiegelt ja auch meine Persönlichkeit wider. Der Bike-Konfigurator bietet die Gelegenheit das Traumrad zu konfigurieren, genauso wie ich es mag und ohne Kompromisse. Joost Wichman, ROSE Vaujany, 4X Proﬁ und Europameister

rose.de

Editorial Ladies & Gentlemen!

Anja Mittag und Oliver Bierhoff - zwei Menschen mit unterschiedlichen Geschlechtern, aber mit einer großen Gemeinsamkeit. Natürlich ist hier nicht vom guten Aussehen die Rede, sondern von der Parallelität in ihrem Sportlerleben. Beide haben mit ihrem Tor für den letzten Europameistertitel gesorgt, Frau Mittag bei den Fußballdamen, Herr Bierhoff bei den Herren; sie erst vor einigen Wochen, bei ihm ist es schon 17 (!) Jahre her. Aber während Oliver Bierhoff noch heute für sein abgefälschtes Kullertor als Sonnengott der 90er Jahre gefeiert wird, bekommt Anja Mittag für die Vollendung eines Tempogegenstoßes in Reinkultur nur einen feuchten Händedruck. Das ist nicht böse oder respektlos gemeint. Es spiegelt einfach eine gewisse Rollenverteilung in unserer Gesellschaft wider. Während die Fußball-Frauen Welt- und Europameistertitel in Serie gewinnen und auf einer Art Amateurstatus verharren, reicht es bei den Herren, sich ins Halbfinale zu kämpfen, um als Superstars Millionen zu verdienen. Andersherum macht es dem Betrachter oft wenig Freude, rhythmische Sportgymnastik oder Wasserballett zu verfolgen, wenn die Teilnehmer auf Namen wie Horst oder Klaus hören. Eine Frau gefällt uns im Rock besser als im Anzug, bei Männern ist es genau umgekehrt. (Zugegeben, hier bilden die Schotten die regelbestätigende Ausnahme, aber die müssen auch ein Seeungeheuer in Schach halten.) Das sind die Geschmacksmuster, an denen sich die meisten orientieren. Und es ist schwierig, daran etwas zu ändern. Umso schöner ist es, dass sich der Mountainbikesport nicht auf angestaubten Vorlagen ausruht, sondern andere Wege beschreitet. Das zeigen zum Beispiel die Mädels im Rennsport, deren Wettbewerbe oft spannender sind als die der Männer. Und auch im Hobbybereich schwingen sich immer mehr Frauen aufs Bike, fahren mit Männern oder miteinander, mögliche Leistungsunterschiede spielen beim Biken ja eine eher untergeordnete Rolle. Und so widmen wir auch diese Ausgabe wieder dem schönen Geschlecht, das in der Berichterstattung manchmal zu kurz kommt, und halten ein paar interessante Themen parat. Da gibt es edle und starke Teile für die Ladies und Mode, so schön, dass die Paparazzi kommen. Wir werfen einen Blick auf die Gehring Sisters, das schweizerische Zwillingspärchen räumt in der momentan extrem beliebten Endurokategorie gerade so richtig ab. Mit Alina Nachtmann stellen wir eine Künstlerin vor, die auch unser Cover entworfen hat. Außerdem hat Nina Machuletz wieder einige Bikes für uns ausprobiert. Ladies & Gentlemen, freuen wir uns über das tolle Wetter, über die Zeit miteinander und dass beim Mountainbiken manche Dinge ein bisschen anders sind! Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe! Rock & Roll, eure Sawitzki Bros.!

©pedaliéro #02/13

^Text: Andreas Sawitzki

Inhalt Extras

Editorial ��3 Neues zum Liebhaben ��6 Portfolio Alina Nachtmann �� 32

Reportage

The Gehrig Sisters. Das Enduro Doppelpack ��14 Werkspionage! Rumgeschnüffelt bei Sram �� 52 Helden im Hintergrund �� 60 Trail Attacke! �� 72

Ausprobiert

Merida One Sixty 1800 ��12 Giant Reign 1 �� 22 Giant Trance X29 0 �� 50

Teile

Edel und Stark – Mädels! �� 24 Ausprobiert Parts: Five Ten Freerider VXi �� 30 Mode, Mode Mode �� 38

Rubriken

Support Your Local Dealer! Shops in deiner Nähe! �� 70 Abo ��81 Impressum �� 82

°Titelbild: Alina Nachtmann

©pedaliéro #02/13

MY FOUR ACES Vier Reifen, eine revolution채re Technik: SUPER GRAVITY. Spart insgesamt 700 g an der rotierenden Masse. Extrem resistent gegen Durchschl채ge. Rundum gegen Schnitte gesch체tzt. Ein Reifen f체r alles - von Enduro bis Downhill! schwalbe.com/supergravity

DIRTY DAN

MAGIC MARY

HANS DAMPF

ROCK RAZOR

Steve Smith Worldcup winner Hafjell 2012 on Magic Mary SG

Kali Chakra PLUS

Neues

ass die indische Göttin Kali ihr Stirn-Chakra schützen will, versteht sich ja von selbst. Insofern ist der Kali Chakra PLUS fast schon ein Geschenk für die Götter und zwar ein 290 Gramm leichtes. Der neue, stylische CrossCountry- und Trailhelm schützt mit Polycarbonat-Schale und ePSSchaum bei Stürzen und mit Insektennetz vor tieffliegenden Viechern. Drei Größen und fünf Farben stehen zur Wahl, der Preis: göttliche € 49,90. Mehr unter www.sportsnut.de!

DT Swiss Spline One

zum Liebhaben

chwere Jacke – das war gestern! Die Bekleidungsprofis von Craft haben ein federleichtes Jäckchen geschneidert, das kaum ins Gewicht fällt: Gerade einmal 100 Gramm wiegt es in der Herrengröße M! Geschneidert wird die Performance Featherlight aus extrem leichten Polyester-Gewebe mit einem Flächengewicht von nur 37 g/m2. € 79,95 kostet das gute Stück, eine Weste ist ebenfalls erhältlich und kostet € 59,95. Mehr funktionelle Fliegengewichte unter www.craft.se!

Falk Pantera

eder Fuß ist anders, das wissen auch die Ergonomieexperten von SQlab. In Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Triathlon Vize-Weltmeister und Fußexperten Björn Gustaffson sind Sohlen entstanden, passend für alle Fußtypen, egal ob Hohlfuß, Senkfuß oder Normalfuß. Sie sollen die jeweiligen Schwachpunkte des Fußes unterstützen und ihn in die richtige Stellung bringen. Zum Finden der passenden Sohle werden Fuß- und Beinstellung im Fachhandel vermessen. Der Preis: € 29,95. www.sq-lab.com!

T Swiss schickt eine neue Nummer 1 ins Rennen: Spline One. Tubeless ready, auf breite Reifen ausgelegt und mit 1.520 Gramm verführerisch leicht (XR 1501 29‘‘). Mit Straight-Pull-Speichen, zweiteiligem geschmiedeten Nabenkörper, in den Ausführungen Cross Country, Trail und Enduro. In allen Versionen stehen alle drei Laufradgrößen zur Verfügung, nur die EnduroAusführung muss auf 29 Zöller verzichten. Mehr Infos zu Spline One unter www.dtswiss.com!

Craft Performance Featherlight Jacket & Vest

alk bringt die zweite Generation seiner Fahrrad-Navis an den Start. Leicht wie ein Handy (137 Gramm), mit 7,1cm Bildschirmdiagonale und wasserdicht. Dank ANT+ können Tritt- und Herzfrequenzfunktionen mit passenden Sensoren ausgewertet werden, die clevere iGPX-Funktion berechnet automatisch navigierbare Routen aus GPX-Files, die in vielen Onlineportalen angeboten werden. Die Preise gehen ab € 329,95 los, mehr unter www.paul-lange.de!

SQlab Sohlen

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trek fUeL ex 29 Und remedy 29

Trek Fuel EX 29

a, wer sagt‘s denn! Trek stellt seine Erfolgsmodelle Fuel EX und Remedy jetzt auch auf große 29 Zoll Laufräder. Beide Modelle sind komplette Neuentwicklungen und sollen Treks bewährte Full-Suspension Technologie auf 29er adaptieren. Grundlage dazu bildet das Full-Floater Design des Hinterbaus – mit exklusiv für Trek entwickeltem DRCVDämpfer (Dual-rate Control Valve – sorgt für eine lineare Kennlinie bei kleinen und großen Schlägen) und ABP-System (Active Braking Pivot minimiert Bremseinflüsse auf die Federung). Garniert wird das Ganze mit dem präzisen Handling der von Gary Fisher entwickelten G2 Geometrie.

Trek Remedy 29

Das Enduro-Bike Remedy 29 verfügt über einen Federweg von 140mm und wird zunächst in drei verschiedenen Aluvarianten angeboten. Das Trailbike Fuel EX 29 geht gleich in die Vollen, drei Alu- und drei Karbon-Modelle sowie sechs Größen stehen ab sofort im Laden. Der Federweg des Fuel EX beträgt 120mm, gepaart mit 29 Zoll Laufrädern klingt das nach viel Spaß im Gelände! Wir sind gespannt auf die ersten Fahreindrücke, weitere Infos zu den beiden neuen Bikes findet ihr unter: www.trekbikes.com!

3Essen Hoodie „RACING is NOT a CRIME“

Endura Brigg

as ist mal eine Kampfansage: leichter als Racing Ralph und schneller als Furious Fred soll der im September erscheinende Wettkampfreifen Thunder Burt sein. Viele, dafür aber sehr kleine und flache Stollen im Zentrum der Lauffläche sollen wie ein Turbo auf trockenen, schnellen Strecken wirken, für Kurvengrip sorgen stärkere Außenstollen. Wie alle Schwalbe Reifen Tubeless Ready, Gewicht ab 370gr (26 x 2.10), der Preis: € 54,90. www.schwalbe.de.

nsere Freunde von 3Essen mal wieder. Ein neuer Hoodie. Feinstes Stöffchen, farbige Innenkapuze, gemacht im fernen Portugal. Thema heute: „RACING is NOT a CRIME“. Wie wahr. Oder wie 3Essen sagen würde: „Dreh den Hahn auf, trete das Pedal bis zur Bodenplatte, schalte hoch ... RACING is NOT a CRIME. Du lebst, um Rennen zu fahren. Jeden Tag. Überall.“ Ist dem noch etwas hinzuzufügen? Der Preis: € 64,90. www.3essenshop.com

onne, Schatten, Mischlicht - die Endura Brigg ist die Brille für jeden Fall. Ihre Gläser passen sich wechselnden Lichtverhältnissen an, die Innenseite hat eine Anti-Fog-Beschichtung. Wir haben sie ausprobiert: Sehr guter Sitz und angenehmer Tragekomfort, wunderbar leicht, dank Selbsttönung kann jede weitere Brille daheim gelassen werden. Wird komplett mit 1a-Etui geliefert, der Preis: € 79,90. Bä-ren-stark. endura.co.uk

Schwalbe Thunder Burt

RockShox Pike

ie hat sich eine kleine Auszeit genommen, doch nun ist sie zurück – aber wie! Komplett neu konstruiert, steifer, mit mehr Federweg und leichter denn je. Gebaut für den Trail und harte Beanspruchung, für alle Laufradgrößen, mit Federwegen von 150 und 160mm sowie 140mm für 29 Zoll. Der Name ist zwar derselbe, ansonsten hat sich so ziemlich alles verändert an der Pike. Die gesamte Dämpfungseinheit wurde neu entwickelt und trägt nun den Namen „Charger”, sie ersetzt das bekannte Motion- oder Mission-Control. Im Inneren arbeitet eine „Bladder” genannte Blase, die das Aufschäumen des Öls verhindern und für konstant gutes Ansprechverhalten sorgen soll. Ebenfalls neu ist der Maxle Lite Schnellspanner, der bombenfest sitzen soll und ausschließlich als 15mm Version erhältlich ist. 35 mm Standrohre hat die Pike, asymmetrische Tauchrohre drücken das Gewicht (1837gr bei 160mm und 26 Zoll), die Bremsseite der Gabel wurde auf maximale Steifigkeit und Lenkpräzision, die Dämpferseite auf niedriges Gewicht ausgelegt. Die Pike gibt es in schwarz und weiß, wobei die Standrohre immer schwarz sind. Die Preise bewegen sich je nach Ausführung von € 878,- bis 949,- Euro, mehr Infos findet ihr unter: www.sram.com/de!

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speCiaLized s-wOrks endUrO CarbOn 29

NEW LOC

K-ON GRI

otzblitz! Da haben sich die Leute von Specialized aber was einfallen lassen. 155mm Federweg – das gab es an einem 29er noch nie. Und bisher galt der lange Hub gepaart mit den großen Laufrädern als unvereinbar. Um das neue 29er Enduro zu bauen mussten die Entwickler gleich ein paar Joker aus der Tasche ziehen. Die Kettenstreben entwarfen sie mit 430mm extrem kurz, gerade mal sechs Millimeter mehr als beim 26er Enduro. Dadurch soll sich das 29er ebenso wendig und agil verhalten wie der bekannte Namensvetter. Das Topmodell, das S-Works Enduro, ist mit allem bestückt, was gut und teuer ist. Auch im 29er arbeitet ein Cane Creek Double Barrel Air Dämpfer, die Front beherrscht eine Fox Talas 34. Das Bike rollt auf superleichten Roval Carbon Laufrädern, geschaltet werden können 11 Gänge an Srams XX1. Diese und einige andere Details drücken das Gesamtgewicht auf läppische 12,4 Kilo. Und was kostet der Spaß? Soviel wie ein Kleinwagen, € 7999,-, dafür kann das Specialized S-Works Enduro Carbon 29 aber auch mehr und stinkt nicht aus dem Auspuff. Mehr Infos und Bikes auf großen und kleinen Rädern findet ihr unter: www.specialized.com!

WWW.COSMICSPORTS.DE

Cosmic iPad® App

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Specialized Rumor

isse im Ötztal n b e rl E e ik b Mountain LER UND HOLGER MEYER EL MIT KAREN 13 . – 28. Juli 20 amp Sölden 26 lc ai tr r 2013 le be ng em Si –> . Sept Sölden 12. – 15 e und –> Bike & Yoga ls, nette Leut Natur, Top Trai de h! en ic D ub f ra Atembe s warten au hrtechnik Tipp Fa ge en M jede Infos: Anmeldung & aeher.de nm se ra www.die

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Ötztal. Der Hö

www.mattiasfredriksson.com

l.com MUS 0 info@oetzta ÖTZTAL TOURIS T +43 (0) 5720 ria st Au en 6450 Söld

Erlebe das ganz große Mountainbike-Abenteuer.

er sagt denn, dass 29er Bikes nichts für Frauen sind? Dieser Mär will Specialized mit dem Rumor ein Ende setzen. Das Bike ist speziell auf die anatomischen Besonderheiten der Frauen zugeschnitten, hat eine extrem niedrige Überstandshöhe, ein niedriges Sitz- und ein etwas kürzeres Oberrohr. 110mm Federweg vorne und hinten hat das Trailbike zu bieten, zum einfachen Abstimmen des Fahrwerks kommt es mit Specialized bewährten Autosag daher. Im Sattel sitzend kann einfach über ein Ventil Luft abgelassen werden, bis der Sag automatisch stimmt. Einfacher geht es kaum – ein enormer Komfortgewinn, nicht nur für Frauen. Am Rumor finden sich einige damenspezifische Parts wie Sattel und Griffe, denn gerade an diesen Kontaktpunkten unterscheiden sich Weiblein und Männlein meist sehr. Eine weitere Besonderheit sind die speziell abgestimmten Federelemente, denn oft kommt es vor, dass gerade leichte Fahrerinnen Dämpfer und Gabel nicht optimal einstellen können und einen Teil des Federweges nicht nutzen können. Zwei Modelle des Bikes stehen zur Wahl, das Rumor Expert für € 3.799,- und Rumor Comp für € 2.499,-. Mehr Infos unter www.specialized.com!

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bike.oetztal.com

Ausprobiert Merida One Sixty 1800

Fahreindruck Bereits im vergangenen Jahr hatte ich die Möglichkeit, den Prototyp des One Sixty Probe zu fahren – jetzt steht das Serienbike zum Verkauf in den Shops. Die Messlatte war hoch, konnte das Vorserienmodell doch mit exzellenten EnduroEigenschaften überzeugen. Beim ersten Aufsitzen spüre ich wieder das vertraute Gefühl, das Bike passt wie angegossen. Der breite Lenker gepaart mit einem kurzen Vorbau kommt mir als Bikerin zupass. Da ich mich bereits von den Klettereigenschaften des One Sixty überzeugen konnte, scheue ich keine Sekunde, es mit auf eine große Tour zu nehmen. Das antriebsfreudige Heck lässt sich mittels Einstellung am Dämpfer Monarch Plus von Rock Shox gut für den Anstieg optimieren. Die absenkbare Rock Shox Lyrik unterstützt die positiven Eigenschaften beim Uphill. Obwohl das Bike mit 14,4 Kilo nicht superleicht ist, entpuppt es sich als wahres Vortriebswunder. Oben angekommen öffnet man den Dämpfer, fährt die Gabel aus, jetzt stehen 160mm Federweg vorn und hinten zur Verfügung. Per Knopfdruck senkt die Reverb Stealth (mit elegant innenverlegtem Zug) den Sattel ab, und ab geht die Post! Durch die gute Kinematik des Hinterbaus saugt sich das Bike förmlich am Untergrund fest und bietet beste Bodenhaftung. Die Lyrik ist hellwach und spricht sehr fein auf Unebenheiten an. Geschwindigkeitsverzögerungen übernimmt die Avid Elixier 5 zuverlässig, wenngleich sie im Stand-by nicht immer ganz schleiffrei ist. Es ist nicht nur eine Frage des Vertrauens, dieses Abwärtsgeschoss frei laufen zu lassen. Das Bike überzeugt mit einer grundsoliden Laufruhe, der Schwerpunkt sitzt tief, das Handling ist fein. Darf es seinen Genen entsprechen und ins Tal sausen, ist es über jede Nervosität erhaben. Es beruhigt mich ungemein, die aktive Pilotin eines ausgeglichenen Enduros zu sein. One Sixty bedeutet für mich Einladung und Aufforderung, die Gelassenheit und Gelöstheit des Abwärts zu genießen.

Du wirst dieses Rad lieben...wenn durch deine Adern Enduro fließtt!

Kategorie Enduro Preis € 4.149,- Gewicht 14,4 kg FW vorne 160 mm FW hinten 160 mm Info www.merida-bikes.com

Fazit Das Ony Sixty 1800 ist ein tourentaugliches Enduro, dessen Ausstattung über jeden Zweifel erhaben ist. Es nimmt den Anstiegen seine Bissigkeit und setzt in der Abfahrt eine grundsolide Souveränität frei – komme, was wolle. Was braucht das Herz eines glücklichen Enduristen mehr?

^Text: Nina Machuletz °Bild: Peter Meis

Erstklassiger RockShox Monarch Plus Dämpfer

Schön: Breiter Lenker, kurzer Vorbau

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OUT NOW I! DAS BIKE DAS BERGAUF GEBREMST WERDEN MUSS I

Weitere Infos unter: conway-bikes.de

Enduro Zwillinge The Gehrig Sisters

Mann, bin ich heute in Form. Nachdem mich die Standseilbahn auf 2000 Meter gebracht hatte, der bärbeißige Tiroler an der Schranke zum anschließenden Kabinenlift sich aber weigerte, mich samt Bike weiter zum Gipfel zu befördern, habe ich die letzten 300 Höhenmeter mal eben ganz cool aus eigener Wadenkraft bewältigt. Nur zwei kurze Trinkpausen - bin Traditionalist mit Flasche im Rucksack; den Zwangsstopp nehme ich dafür billigend in Kauf - und oben angekommen eine längere zum Genuss des Panoramas von Wetterstein und Karwendel. Ahhh - ein erhabenes Gefühl. Bezwinger der Berge nennt mich fortan. Die nun folgende Trail-Abfahrt durchs Joch habe ich mir redlich verdient. Ohnehin liegen meine wahren Talente doch viel mehr beim Downhill: Fahrtechnik, Rasanz, Adrenalin, Risiko, das ist eben was für echte Kerle. Kurz gesagt: Mein Ding!

^Text: Falco Mille

©pedaliéro #02/13

°Bild: Falco Mille

attel runter, die Schaltung meines Enduros schnappt drei Klicks ins Lange und schon tauche ich mit Schmackes in einen felsigen Singletrail ein, der sich mit zahlreichen Windungen eng an die Flanke des Berges schmiegt. Vielleicht habe ich doch ein bisschen zu viel Schwung drauf. Links neben mir geht’s steil hinab, die Felsstufen sind auch nicht ohne, und ein Stück weiter hat ein Bergrutsch einen Teil des Weges abgebrochen. Aber hey, alles nichts Wildes, nichts was ich nicht zu bewältigen vermag. Nach dem Abbruch nehme ich wieder Tempo auf, drifte durch zwei Kehren, dass das Geröll nur so spritzt. Tataa, ich komme! Aber irgendetwas ist seltsam. Wo kommen diese Stimmen her, ruft da jemand hinter mir? Na klar, ein breiter Bergvolk-Slang und eindeutig weiblich. Ich erwache aus meinem Geschwindigkeitsrausch und horche auf: „Hey du lahmi Tröttä, mach mol Platz!“ Wie bitte? Ich traue meinen Ohren nicht. Dann eine zweite Stimme: „Fahr mol schneller, oder gang ufd Site!“ Ist das möglich? Ich greife in die Eisen, gerate ins Straucheln, komme halb in einem Ginsterbusch zum Stehen und blicke mich entsetzt um. Da schießen sie auch schon an mir vorbei. Zwei Amazonen auf fetten Enduros. Langes Haar, das unter den Helmen weht. Aufgewirbelte Steinchen, die mit hellem Klang von meinen Rahmen abspringen. Gelächter, das sich hinter der nächsten Kurve verliert. Eine Staubwolke, die langsam den Hang hinaufzieht. Was bleibt: euer Freund und Geschichtenerzähler, der wie versteinert mit offenem Mund den Trail hinunter starrt. Hätte ich zu dem Zeitpunkt gewusst, wer mich da von der Bahn gefegt hat, wäre meine Demütigung sicherlich weniger schlimm ausgefallen, wenn überhaupt. Das Geheimnis sollte sich aber erst einige Kilometer später am Ausgang des Trails lüften: auf der Terrasse einer Berghütte mit rustikalem Mobiliar und bei einer großen Apfelschorle. Dort sitzen die beiden Teufelsweiber und grinsen mich frech an, aber als ich mich verschämt abwenden will, winken sie mir zu: „Hast den Trail ja doch noch geschafft“, ruft die eine. „Der ist nicht ganz ohne, oder?“, ergänzt die andere. „Ich hoffe, wir haben dich nicht zu sehr erschreckt.“ Die beiden sind Zwillinge. Zwillinge - Enduro - schnell. In meinem Hirn rattert es: Das sind doch nicht

^Text: Falco Mille

etwa … Ich komme an den Tisch, und die beiden stellen sich vor: „Anita und Caro, Hi!“ Ich glaub's nicht, die Gehrig Zwillinge. Verdammt flinke Schweizerinnen, deren Namen mir aus verschiedenen Enduro-Rennberichten durchaus geläufig sind. Da landet das Schwesternpaar nämlich regelmäßig auf den vorderen Plätzen. Das schreit doch nach einer Story, und nachdem ich mich vorgestellt habe, beginne ich die beiden auch schon mit Fragen zu löchern. pedaliéro: Frauen sagt man bekanntlich eine vorsichtigere, weniger risikofreudige Natur als Männern nach. Wenn ich euch fahren sehe, kann ich das nicht bestätigen. Anita: Generell finde ich nicht, dass wir sehr risikofreudig sind, wir mussten schon viele Verletzungen einstecken und haben dadurch auch viel gelernt. Zum Beispiel, das Risiko einzuschätzen und nicht einfach mal drauflos zu donnern. Klar haben auch wir manchmal ein mulmiges Gefühl bei gewissen Sachen, aber das Adrenalin beim Bergrunterfahren pusht einen extrem. In einem Rennen fällt es uns oftmals leichter, Risiken einzugehen, die Konzentration ist dabei aber auch höher, und man weiß genau, wofür man es macht, nämlich, um schneller als alle anderen zu sein! Ist es mal brenzlig, wird versucht, sich zu entspannen und nicht zu viel zu bremsen, sonst kann es schiefgehen … P: Was macht für euch den besonderen Reiz des Enduro-Sports aus? Caro: Die Komponenten zwischen Downhill auf Zeit und Ausdauer ist für uns die ideale Mischung. Eigentlich ist es doch genau so, wie wir zu Hause auf eine Biketour gehen: gemütlich hochfahren und es bergab richtig krachen lassen. Außerdem gefällt uns die Kameradschaft, nur auf den Stages ist jeder auf sich gestellt, ansonsten verbringt man einfach einen Tag auf dem Bike mit Freunden. P: In den Anfängen des Enduro-Sports wurden die Wertungen ungesehen gefahren. Orientierung war ein wichtiges Kriterium. Mittlerweile werden alle Sektionen zuvor ausgiebig trainiert. Verliert ein Enduro-Rennen so etwas von seinem Reiz? A: Eine schwierige Frage! Meiner Meinung nach ist es sinnvoll, die Stages zu trainieren, allerdings in einem gemäßigten Ausmaß, ein Tag vor dem Rennen reicht aus. Blind in ein Rennen zu starten birgt auch ein gewisses Risiko, und richtig Spaß macht ein Trail meistens erst, wenn man ihn zum zweiten Mal fährt und sich zumindest in etwa klar ist, was nun als nächstes kommt.

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°Bild: Falco Mille

©pedaliéro #02/13

P: Anita, welche Stärken und Schwächen siehst du bei deiner Schwester Caro als Racerin? A: Caro ist mutig und hat viel Durchhaltewillen. Manchmal ist sie aber auch etwas übermotiviert und wagt dann zu viel. P: Caro, die gleiche Frage an dich, wie siehst du Anita? C: Anita kann den Racemodus auf Knopfdruck einschalten, allgemein ist sie sehr konstant vorne dabei. Manchmal zweifelt sie etwas zu sehr an sich selbst. P: Wenn man MTB als Wettkampfsport betreibt, bleibt dann noch Zeit zum Genuss-Biken, oder dominiert der Leistungsdruck? C: Ein gewisser Leistungsdruck ist auf jeden Fall vorhanden, aber oftmals setzen wir uns diesen selbst. Biken ist für uns nach wie vor immer Genuss, wir steigen nie aufs Bike mit dem Gedanken „Ich muss jetzt trainieren“, wir fahren einfach unglaublich gerne. Manchmal haben wir auch Anlaufschwierigkeiten rauszugehen, wenn draußen nicht so tolles Wetter ist, aber sobald man auf dem Bike ist, ist das vergessen. P: Ich weiß, dass Ihr Schweizerinnen seid. Wo lebt Ihr? Wo seid Ihr aufgewachsen? A: Wir leben in unserer Wahlheimat Flims in Graubünden/Schweiz. Mit 19 Jahren sind wir dem Ruf der Berge gefolgt und sind hierher gezogen. Aufgewachsen sind wir allerdings in Frasnacht, einem kleinen Dorf am schönen Bodensee. P: Wer ist die Erstgeborene? Und wer konnte zuerst Rad fahren? C: Anita ist zehn Minuten früher auf die Welt gekommen. Rad fahren haben wir aber zusammen gelernt. Anita war als Kind etwas untalentierter und hatte öfters Blessuren. P: Anita blond, Caro dunkel - worin unterscheidet Ihr euch ansonsten am stärksten? A: Caro ist die etwas impulsivere und kommunikativere von uns beiden und ist die Regierung im Doppel. C: (lacht) Ja, weil du eben bequemer bist! Ich muss Caro oft eine Extraeinladung schicken, wenn es darum geht, allgemeine Aufgaben zu erledigen. Allerdings ist Anita etwas ehrgeiziger und fokussierter, ich möchte immer gerne auf allen Hochzeiten tanzen.

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P: Man sagt, Zwillinge sind unzertrennlich. Ist das bei Euch auch so? A: Wir ziehen uns niemals! extra dieselben Kleider an!!! Ansonsten sind wir schon ziemlich unzertrennlich, allerdings können wir auch ganz gut mal eine Zeit lang ohne die andere. Caro war ja z. B. zwei Monate alleine in Neuseeland. P: Wie seid Ihr zum Mountainbiken gekommen? Wann fing das an? C: Unsere ganze Familie fuhr schon immer MTB, wir sind jedoch lieber geritten und haben erst mit 20 Jahren angefangen zu biken. Als unser Bruder 2003 in Lugano die CC WM als Junior bestritt, haben wir das erste Mal ein Downhillrennen gesehen, und es hat uns komplett in den Bann gezogen. Wir wussten gleich, dass wir das auch machen wollten! Es vergingen jedoch einige Jahre, bis dieser Traum Wirklichkeit wurde. P: Was gab den Anstoß, das Hobby zum Wettkampfsport zu machen? A: Die Wettkampfatmosphäre hat uns schon immer fasziniert, deshalb war es für uns naheliegend, auch in dieser Disziplin Wettkämpfe zu bestreiten. Wir brauchen diesen Wettkampfdruck, um uns ans Limit pushen zu können. P: Versucht Ihr Euch beim Biken gegenseitig zu übertreffen, oder seid ihr ein Team ohne interne Konkurrenz? C: Natürlich haben wir immer eine Twin-Battle am Start, und jede möchte im Wettkampf gerne die andere besiegen. Wir können uns gegenseitig sehr gut pushen, müssen uns aber außerhalb des Renngeschehens überhaupt nicht ständig messen. Gerade bei Massenstarts können wir uns gegenseitig extrem helfen, die anderen in Schach zu halten. P: Welche sportlichen Ziele habt Ihr für die Zukunft? A: Höchstes Ziel ist immer, unfallfrei durch die Saison zu kommen. In der Enduro World Series möchten wir uns im Overall unter den ersten Zehn wieder finden. P: Was macht Ihr, wenn Ihr nicht auf dem Bike unterwegs seid? C: Dann bewegen wir uns sonst irgendwie in den Bergen, sei es im Winter Snowboarden, Skifahren, Langlaufen, Skitouren - oder ins Gym oder Yoga. Im Sommer legen wir uns auch ganz gerne mal an den Caumasee in Flims, gehen Joggen oder halten einen Kaffeeklatsch mit unseren Freundinnen. A: Eine weitere Leidenschaft ist das Kochen, ich habe ursprünglich Köchin gelernt, und auch Caro hat eine Gastronomie-Ausbildung. Wir lieben es,

^Text: Falco Mille

neue Sachen oder irre Kombinationen auszuprobieren und unsere Freunde zu bekochen. P: Welchen Tipp könnt Ihr Frauen geben, die ihre Technik verbessern und mal in den Enduro-Sport hineinschnuppern wollen? C: Um sich zu verbessern, muss man unbedingt auch mal seine Komfortzone verlassen und sich etwas wagen. Oftmals ist es dann nämlich einfacher, als man ursprünglich gedacht hat. Ein bisschen Geduld und Durchhaltewille kann dabei auch nicht schaden. Wenn es beim einen Mal nicht geklappt hat, einfach üben, bis es geht. Als ich um einiges klüger den Notizblock wieder im Rucksack verstaue, haben Anita und Caro eine Idee: „Wenn du uns mal richtig in Action erleben willst, dann schau‘ doch mal vorbei, wenn wir ein Rennen fahren.“ Klar will ich das. „Das Superenduro im italienischen Madesimo steht als nächstes an. Falls du da noch nichts vor hast …“ Ein paar Wochen später sitze ich im Auto und versuche, dem schwarzen Van der Gehrigs zu folgen, der sich die engen Serpentinen des Splügenpasses hinauf schraubt. Kurz hinter der Passhöhe an den Ausläufern des Piz Palü macht der Superenduro Station, die italienische TopRennserie. 284 Enduristi aller Klassen treten hier an, um Skill und Drill untereinander zu messen. Die Qualität der Serie und der hohe Anspruch haben sich mittlerweile herumgesprochen. Das Starterfeld ist international. Gewertet werden vier Stages und ein Prolog, der am Vorabend des eigentlichen Rennens im Ortszentrum von Madesimo ausgefahren wird. Hier schlagen die Zwillinge zum ersten Mal zu: erster Platz für Caro, dritter für Anita. Die beugt sich später am Aushang der Ergebnisse zu mir rüber und flüstert: „Wart's mal ab. Morgen steht es andersherum.“ Eine gewagte Ansage. Stehen am nächsten Tag doch gute 1300 Höhenmeter Uphill-Transfers und ca. 2000 Höhenmeter Downhill in vier Wertungsprüfungen auf dem Programm. Die besondere Spezialität der italienischen Enduro-Serie im Vergleich zur deutschen: Die Transfer-Uphills müssen hier in einer knapp bemessenen Zeit gemeistert werden. Gemütliches Bummeln, Zeit für Päuschen oder Reparaturen gibt es nicht. Die Gehrigs sind guter Dinge und lassen es langsam angehen. Die technischen Schlüsselstellen und das grobe Strecken-

^Text: Falco Mille

profil prägen sie sich ein. Übermäßiges Training wird jedoch vermieden, um Kraft für den Wettkampf zu sparen. Die Zwillinge gehen früh ins Bett, das die obere Etage im Ausbau ihres Sprinters bildet. Als ich am Rennsonntag aus meinem Zelt krabble, sitzen Anita und Caro schon voll gerüstet und guter Dinge auf ihren Bikes, um auf keinen Fall ihre Startzeiten zu verpassen. Ich beschleunige mein Morgenritual, schultere den Rucksack und mache mich auf zum Lift, um bei Zeiten einen guten Fotospot für die erste Stage zu finden. Die Morgensonne zaubert eine Kulisse, die jedem Heidi-Film Ehre macht. Anhand der Abstände, in denen die Fahrer an mir vorbeijagen, kann ich schon auf der ersten Etappe erkennen, dass die Gehrigs gut Druck machen. Nach einer schnellen Tretpassage über die Almwiesen tauchen sie kurz nacheinander in einen Track des Madesimo Bikeparks ein, an dessen Ende ein langer Uphill-Transfer zur zweiten Stage ansteht. Zeit für mich zum Stellungswechsel Richtung zweiter Abfahrt, die eine Ecke technischer als die erste ausfällt. Auch hier zischen die Zwillingen auf der idealen Falllinie vorbei und haben die Abstände zu ihren Vorstartern bereits deutlich verkürzt. Über vier Stunden läuft das Rennen, Uphill, Downhill, Uphill, keine Zeit zum Verschnaufen. Ein schnell eingeworfener Riegel, ein Schluck aus dem Trinkschlauch und ab auf die nächste Etappe. Ich habe mich zum Ziel der letzten Stage begeben, warte gespannt auf den Zieleinlauf. Aus dem Wald schallen die Anfeuerungsrufe herüber. Kurz darauf kommen sie kurz nacheinander über den Zieldrop geschossen: Anita und Caro. Und dann die Sensation: Die Schwestern haben tatsächlich den Hattrick geschafft! Doppelsieg für die Schweizer Zwillinge: Anita auf dem ersten, Caro auf dem zweiten Platz. Die Freude ist überschwänglich, und ich reihe mich in die Schlange der Gratulanten ein. Als ich Caro, der Gewinnerin des Prologs, Anitas Prognose des Endergebnisses stecke, stößt die ihre Schwester an: „Wie bitte?! Das hast du gesagt!?“ Anita grinst nur. Auf dem Rückweg mache ich noch Station bei den beiden in ihrer Flimser WG. Dort habe ich noch ein Erlebnis der besonderen Art, das mich endgültig zum absoluten GehrigFan macht. Die zwei sind nicht nur erstklassige Racer, sondern auch begnadete Köchinnen. Ich bekomme die leckersten Gnocchi meines Lebens serviert. Vielen Dank für alles, Anita und Caro. You rock !!!

©pedaliéro #02/13

Weitere Infos ......... ........................

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www.twinsmtbraci

ng.com

www.facebook.com TwinsmtbRacing

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°Bild: Falco Mille

Ausprobiert Giant Reign 1

Fahreindruck In seinem leuchtenden Blau ist das Giant wie ein Versprechen. Es trägt den Namen Reign, was in etwa Herrschaft bedeutet. ‚Wessen Herrschaft will es denn übernehmen?‘ frage ich mich und kann es kaum erwarten zu prüfen, ob es seinem Namen gerecht wird. Herrscht dieses Trailbike über jedwedes Terrain? Regiert es alle Berge? Der Zufall will es, dass ich bei einem Aufenthalt am nördlichen Gardasee dem Reign ruppiges Geläuf unter die Stollen legen kann. Am ausreichend breiten Lenker beeindruckt die neue SLX nicht nur durch Aufgeräumtheit, sondern auch mit satter Bremsperformance. Die Lenkzone ist überzeugend, 70 Millimeter Vorbau ermöglichen wendige Steuermanöver bei sicherer Spurtreue. Wie ein schönes Schmuckstück präsentiert sich der Bedienknopf für die Giant Remote-Sattelstütze. Diese lässt sich zwar mit deutlichem Spiel in der Schelle hin und her bewegen, im Fahrbetrieb ist dies aber nicht zu spüren. Wunderbar, dass sich die Fox Talas im Uphill absenken lässt, denn so lassen sich die Hecklastigkeit und etwas behäbige Klettereigenschaft des Reign minimieren. Der Name ist Programm: für die Abfahrt alle Federungselemente geöffnet, per Knopfdruck den Sattel abgesenkt, die Kettenspannung dank neuer SLX fixiert – ready to descent. Das Reign besticht durch eine hohe Laufruhe und fühlt sich in der Abfahrt zwischen Gesteinsbrocken und auf felsigen Stufen sichtlich wohl. Ich fühle mich gut aufgehoben, es beherrscht jede Art von Geläuf und macht auch auf dem Flow-Trail großen Spaß!

Du wirst dieses Bike lieben... wenn du die Regenschaft über den Trail übernehmen willst!

Kategorie Trailbike Preis € 2.699,- Gewicht 13,2 kg FW vorne 150 mm FW hinten 150 mm Info www.giant-bicycles.com

Fazit Das Giant Reign 1 ist ein solides Trailbike, das eine klare Präferenz für die Abfahrt zeigt. Mit sattem Federweg ausgestattet lässt es sich nach dem Uphill ruck-zuck in den DownhillModus switchen. Das schafft Pluspunkte und tröstet über die etwas schwachen Bergaufeigenschaften hinweg. Ein bisschen mehr Spielraum in der Versenkbarkeit des Sattels wäre für unseren Geschmack noch wünschenswert. Als Kritikpunkt könnte man zudem die nahe am Dämpfer verlegten Züge nennen. Da dies aber in den Langzeittests der Vergangenheit wenig Probleme gemacht hat, werten wir diese Art der Zugverlegung lediglich als kleinen Schönheitsfehler. Männer Cockpit für die Dame

^Text: Nina Machuletz °Bild: Peter Meis

Onboard Kettenführung

©pedaliéro #02/13

Für jeden Traum das passende Zuhause

Mietwohnung mit Dachterrasse oder das eigene Haus mit Garten. Bei der Nr. 1 haben Sie die besten Chancen, Ihre Wünsche zu realisieren. Denn hier finden Sie nicht nur die meisten Immobilien, sondern auch alles zum Umzug, der günstigen Baufinanzierung oder der Wertermittlung einer Immobilie oder Wohnung. Was auch immer Sie suchen, bei uns werden Sie es finden.

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EdelundStark Ladies

Gute Teile gehören an jedes Bike und in jede Werkstatt. Edle Stücke, für gutes Biken, gute Arbeit , gutes Aussehen. Stark im Auftritt, stark in der Funktion, stark im Kommen. Wir präsentieren Teile, Edel und Stark.

Cateye Strada Slim Klein, leicht, elegant – so muss ein Bikecomputer aussehen, damit frau sich an ihm begeistern kann. Und auf die Größe kommt es nicht an? Oh doch, der Strada Slim ist ein ganz Großer! Immerhin acht Funktionen hat er zu bieten und das im flachsten Design, das die Welt je gesehen hat! 35% dünner, 47% kleinerer Sensor – aber 23% größeres Display! Das sind Zahlen, die jeder Weight-Watchers-Gruppe Tränen in die Augen treiben würde. Das Ganze funktioniert kabellos, die angezeigten Funktionen können auf die Bedürfnisse des Fahrers hin angepasst werden. Bedient wird der Strada Slim denkbar einfach dank ClickTec: Eine Taste klickt sich durch sämtliche Parameter des Computers – einfacher geht es kaum. Ebenfalls sehr einfach gehalten ist der neue Slim Sensor, der innen an der Gabel und außerhalb des Sichtfeldes angebracht wird. Als Belohnung winkt eine aufgeräumte Optik! Was kostet der Zauberzwerg? Schlanke € 67,95. Mehr Infos unter: www.paul-lange.de!

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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Shimano S40 RS Uns ist zu Ohren gekommen, dass sich Frauen in der Kinderabteilung nach Brillen umsehen. Damit ist jetzt Schluss! Speziell für kleinere und schlankere Kopfformen hat Shimano die S40 RS entwickelt. Die Nasenbrücke ist vielfältig einstellbar, die Bügel können ebenfalls individuell angepasst werden. „3D Digital Fit Technology“ nennt sich das bei Shimano, wir nennen es „Supersahne-Sitz“. Gute Übersicht verschafft das einteilige, randlose Design des Glases, voller UV 400 Schutz ist garantiert. Die S40 RS wird mit einem Wechselglas geliefert und ist kompatibel mit RX Clip. Kostenpunkt: sonnige € 74,95. Hier gibt es noch mehr auf die Nase: www.paul-lange.de!

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Shimano WM 82 Ein Frauenfuß ist einfach anders gebaut. Diese Erkenntnis kann man jedes Wochenende im Club überprüfen, beim Bikeschuh verhält es sich nicht anders. Aus diesem Grund wurde der WM 82 von Shimano auf einem spezifischen Damenleisten gefertigt, der sozusagen als Kopiergrundlage für die Serienfertigung von Schuhen dient, und somit für die Passform verantwortlich ist. Unterstützt wird die gute Passform des WM 82 durch eine strukturell flexible Innensohle, die sich vielen unterschiedlichen Fußformen anpassen kann. Außen bietet ein robustes Synthetikleder guten Schutz und sorgt für eine lange Lebensdauer. Durch zwei Klettverschlüsse sowie einen Ratschenverschluss lässt sich der Schuh präzise einstellen und schnell öffnen und schließen. 673 g bei Gr. 40 bringt ein Paar auf die Waage, als System wird SPD benötigt. Der Preis: € 159,95. www.paul-lange.de.

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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SDG Allure Anka Martin Lady Sattel Endurofahrerin Anka Martin kann es richtig krachen lassen. In ihrem Geiste wurde der SDG Allure entwickelt, für Frauen, ultraleicht, aber doch robust. Mittels einer komfortablen Aussparung und einem kleinen bisschen Extra an Schaumstoff wurde auf die Besonderheiten der weiblichen Anatomie eingegangen. Der Kunstlederüberzug ist mit ultraleichtem EVA Schaumstoff unterfüttert, das Ganze thront auf einem Rohrgestell aus einer Titanlegierung. Das schmale Seitenprofil sorgt für Bewegungsfreiheit, spritzgegossene Dämpfungselemente hinten und vorne für zusätzlichen Komfort. Der SDG Allure ist 140mm breit und wiegt 280gr und geht für € 79,90 über den Ladentisch. Mehr Infos: sdgcomponents.com.

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Chiba Lady BioXCell Gegen einschlafende Hände hat Chiba das BioXCell-System entwickelt. Ein Gelpolster schützt den Ulnar-Nerv, der im Bereich des Handballens verläuft, indem es Vibrationen des Lenkers aufnimmt. Ein zweistufiger Aufbau (ca. 0,8 cm hoch) sorgt dafür, dass der Lenker nicht mehr auf den Mittelbereich der Hand drückt, in dem der Karpaltunnel liegt. An der Ober- und Innenhand kommt ein extrem luftdurchlässiges Airmesh zum Einsatz, das gute Belüftung und gute Laune hervorruft. Mit an Bord sind Handgelenksabschlüsse aus Neopren, eine Anziehhilfe sowie ein Frotteedaumen zum Schweiß abwischen (keine Angst, waschbar bis 30°!). Mehr feine Fingerlinge findet Ihr unter www.chiba.de!

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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Einstelltaste

Display + Beschleunigungsmesser •

4 Voreinstellungen: • Automatisch Offen Medium (Platform) Blockiert

• Geschwindigkeit • Trittfrequenz • Uhrzeit

Steuereinheit •

• Verschiedene weitere Funktionen

Modus Taste Monarch RT3 Relay •

• Sensor an der Federgabel

• Batterie

• Sensor im Tretlager

Das erste automatische Federungskonzept, kontrolliert durch elektronische Intelligenz. e:i shock system ist ein Stoßdämpfer, der gesteuert wird durch Beschleunigungsmesser, welche die Bodenbeschaffenheit wahrnehmen und in Rekordzeit umsetzen. Die Sensoren erfassen den Geländeuntergrund sowie das Pedalieren des Fahrers und übertragen diese Informationen zum Dämpfer, der sich automatisch anpasst. Das gesamte System wiegt nur 350 Gramm, die Batterie erlaubt 25 Stunden Betriebsdauer. Entdecke die 2013er Bikes von Lapierre: e:i shock ist in den Modellen XR29, ZESTY und SPICY erhältlich.

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Ausprobiert Parts! Five Ten Freerider VXi

Erfrischend in der Optik, robust und sicher im Tragen, und ich durfte ihn testen. In ansprechender Farbgebung, nicht im geringsten klobig und mit seiner neu strukturierten Stealth-Sohle (sie ist im Ballenbereich glatt wie ein Babypopo) kommt der Freerider VXi daher. In solch innovative Schuhe möchten die Füße doch gleich schlüpfen. Die Schnürung ist ohne zeitraubende Fummelei schnell auf das entsprechende Fußmaß angepasst. Meine Füße gleiten in den Freerider hinein, ohne dass ich den geringsten Gedanken an einen Schuhanzieher verschwenden muss. Das

gibt schon mal hundert Punkte für den Kandidaten extra! Und es kommt noch besser: meine Füße, vom Chassis fest umschlossen, stehen plan auf einer recht steifen Sohle. Es fühlt sich an, als wären meine Fußsohlen tiefer gelegt. Das kann nur von Vorteil für den unmittelbaren Kontakt zum Plattformpedal sein. Und tatsächlich, das Bike aufgesattelt, pedaliert es sich mit dem VXi außerordentlich effizient, denn es verpufft keine Kraft in der Dämpfung des Schuhs. Die Idee der neuen Sohlenstruktur geht auf! Liegt die Sohle entlastet auf dem Pedal, lässt sich der Fuß mittels Drehung in jede benötigte Position verschieben. Das ist ein Aha-Effekt! Ich kann meinen Check-Up für die Füße mit der neuen Stealth-Sohle nun vornehmen, ohne den Kontakt zum Pedal zu verlieren. Ein echter Benefit, ich muss zugeben, dass ich mich von diesem Fuß-vom-Pedal-heben-um-ihn-richtig-zupositionieren-Bewegungsmuster herzlich gern verabschiede. Insgesamt überzeugt die Performance des Five Ten VXi vollständig, er ist bequem, leicht anzuziehen und lässt sich gut positionieren. Dank legendärer Stealth Gummimischung bleibt er ansonsten da, wo er hingehört: auf dem Pedal.

^Text: Nina Machuletz °Bild: Peter Meis

©pedaliéro #02/13

2 MIO. FAHRZEUGE – WORAUF SIE SICH VERLASSEN KÖNNEN.

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Berger Baader Hermes

°Bild: Alina Nachtmann

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Portfolio Alina Nachtmann

Manche Dinge geschehen aus purem Zufall. Und genau so ein Moment war es, der uns zur Künstlerin Alina Nachtmann führte. Per Zufall hat sie einen Draht zur Bikeszene, per Zufall hatte sie Zeit, um uns für die Ladies Ausgabe ein Coverbild zu gestalten. Alina ist 22 Jahre alt, studiert an der LMU München Kunst und Multimedia. Für uns hat sie einige ihrer Arbeiten herausgesucht und ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert!

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^Text: Andreas Sawitzki

°Bild: Alina Nachtmann

©pedaliéro #02/13

P: Alina, an deinen Bikebildern kann man gut erkennen, dass du dich mit dem Thema Mountainbike auskennst, sie wirken sehr authentisch und echt. Woher kommt die Nähe zum Biken? AN: Ein Freund von mir ist Freerider, er hat mich zu den Bikebildern inspiriert. Ich wollte das Gefühl einfangen, dass man hat, wenn man auf dem Bike sitzt. Ich habe mir dann viele Fotos aus unterschiedlichen Quellen angeschaut und mit ihm gesprochen, übers Biken, über Bikebilder. P: Ist dieses Eintauchen in eine Materie wichtig, um zu einem glaubwürdigen Bild zu kommen? AN: Es ist ja immer von Nutzen, tiefer in eine Sache einzutauchen, sich intensiv damit zu beschäftigen, um auch Feinheiten zu erfassen. Denn die sind manchmal besonders wichtig. So habe ich mich zum Beispiel intensiv damit auseinander gesetzt, wie ein Biker auf dem Rad sitzt, habe die Körperhaltung analysiert und mich beim Zeichnen daran orientiert. Man läuft ansonsten schnell Gefahr, dass es unglaubwürdig wirkt, das nimmt dem Bild viel von seiner Wirkung. P: Deine Bilder zeigen sehr viele unterschiedliche Stile, mit welchen Medien arbeitest du am liebsten? AN: Das stimmt, ich probiere gerne Sachen aus, kombiniere gerne Dinge, nimm hier etwas, bediene mich dort. Ich zeichne viel, benutze aber auch Wasserfarbe, manchmal gestalte ich auch Sachen aus Filz oder fertige Collagen an. Meistens

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Alina Nachtmann

zeichne ich aber mit einem Grafik Tablett. Es ist eine ideale Mischung aus Zeichnen und digitalem Arbeiten, es bietet sehr viele Möglichkeiten und verbindet das Beste aus beiden Welten. P: Wie kommst du zu den Ideen zu deinen Bildern? Hast du reale Vorbilder oder Gedanken, die durch deinen Kopf spuken? AN: Ideen finde ich überall. Sie kommen im Alltag, wenn ich Fotos oder andere Arbeiten ansehe, manchmal springen sie mich förmlich an. Dann trage ich sie eine Weile in mir herum und überlege, was man daraus machen kann. Wenn ich eine Idee habe, einen Anfang, dann kommt der Rest von selbst. P: Sind diese unterschiedlichen Einflüsse Grund für deine Stilvielfalt? AN: Das kann man so sehen. Manche sehen das als Nachteil, dass man sich nicht spezialisiert, alles machen möchte. Aber ich richte mich da immer nach dem Thema. Ich sehe mich nicht als Künstlerin, ich versuche immer am Projekt zu arbeiten, und manche Themen kann man mit der einen Technik besser umsetzen, manche mit einer anderen. Am Ende steht die Arbeit da, und die muss Ausstrahlung, Präsenz haben. Wenn sie das hat, bin ich zufrieden. P: Alina, vielen Dank für das Gespräch!

©pedaliéro #02/13

Mehr über Alina ........................

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www.tigalina.de ............ ............

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°Bild: Alina Nachtmann

PA PA RA ZZI

Rad fahren wäre ohne feine Klamotten ziemlich nackig. Sie sind ein wichtiger Teil der Bikeausrüstung, ihre Funktion von ebenso großer Bedeutung wie ein gutes Rad. Doch sie müssen nicht nur funktionell sein, sondern am besten auch noch gut aussehen! Wir präsentieren Mode, so schön, dass man Angst vor Paparazzi haben muss!

Erwischt! Er Trikot PEARL iZUMi ELITE LTD Jersey "Captain" (79,95 €) Hose PEARL iZUMi ELITE LTD Bib Short "Captain" (99,95 €) Helm Catlike Leaf Schwarz (79,95 €) Schuh SHIMANO SH-XC30 (89,95 €) Brille SHIMANO S60X (119,95 €) Socken PEARL iZUMi ELITE Sock "Captain" (12,95 €) Handschuhe PEARL iZUMi ELITE Gel Vent Glove (34,95 €)

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Sie Trikot PEARL iZUMi W X-Alp Jersey (79,95 €) Hose PEARL iZUMi W X-Alp Short (139,95 €) Jacke PEARL iZUMi W X-Alp Jacket (159,95 €) Helm MET Terra (79,95€) Schuh SHIMANO SH-WM43 (89,95 €) Socken PEARL iZUMi W ELITE Low Sock Schwarz (12,95 €) Handschuhe PEARL iZUMi W ELITE Gel FF Glove (39,95 €) Rucksack SHIMANO Unzen 10 L (89,95 €)

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No Pictures, Please! Er Trikot PEARL iZUMi X-Alp Jersey (89,95 €) Hose PEARL iZUMi X-Alp Shorts (149,95 €) Helm Catlike Vacuum (99,95 €) Schuh SHIMANO SH-M088W (99,95 €) Rucksack SHIMANO Rokko 12 L (54,95 €) Brille SHIMANO S21X (49,95 €) Socken PEARL iZUMi ELITE Low Sock (12,95 €) Handschuhe PEARL iZUMi Launch Glove (39,95 €)

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Sie Trikot PEARL iZUMi W SELECT LDT SS Jersey "Fern Scuba" (69,95 €) Hose PEARL iZUMi W Symphony Short (89,95 €) Helm Catlike Tako (49,95 €) Schuh SHIMANO SH-WM51 (89,95 €) Socken PEARL iZUMi W ELITE Low Sock "Stripe Orchid" (12,95 €) Handschuhe PEARL iZUMi W Attack Glove (29,95 €)

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Was soll das? Er Oberteil - Endura Hummvee Shirt (44,99 €) Hose - Endura Downhill Short (70,- €) Schuhe - Bontrager RXL Mountain (219,99 €) Helm - Met Crossover (59,95 €) Handschuhe - Endura MT500 Glove (39,99 €) Socken - Endura Retro Socks (19,99 €)

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Sie Hose - Endura Urban Short inkl. Gürtel (64,99 €) Shirt - Endura Urban Merino (64,99 €) Socken - Bontrager Race 5“ Socks (10,99 €) Schuhe - Bontrager RXL Mountain (219,99 €)

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Der Prügelprinz Er Oberteil - Sugoi Lumberjack Jersey (69,90 €, auch als Kurzarm-Variante erhältlich) Hose - Sugoi RSX Short (139,90 €)

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Sie Oberteil – Craft Logo Hood (79,95 €) Mütze – Craft Big Logo Hat (19,95 €)

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Privatsphäre bitte! Er Oberteil - Northwave Rocker Polo (49,90 €) Hose - Northwave Idol Baggy Short (69,90 €) Helm - Met Veleno (99,95 €) Schuhe - O'Neal Trigger Flat Pedal Shoe (109,90 €) Socken - Northwave Skeleton 3d Sock (11,- €) Handschuhe - Northwave Dumper Full Gloves (35,- €)

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Sie Oberteil - Northwave Fizz Graphics Jersey (49,90 €) Hose - Northwave Pearl Baggy (75,- €) Handschuhe - Northwave MTB Air Woman Gloves (36,- €) Socken - Northwave Diva Sock (10,- €) Schuhe - Schuh SHIMANO SH-WM51 (89,95 €) Helm - Met Veleno (99,95 €)

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Der Pavillon Er Oberteil - Rythm Tech T-Shirt (39,99 €) Hose - Rythm Short (69,99 €) Helm - Spectar XR (139,99 €) Schuhe - SSR Multisport (84,99 €) Socken - Race 5“ Socks (10,99 €)

Ein Flug früher Er Oberteil - O'Neal Pin It II Jersey (49,90 €) Hose - O'Neal Pin It II Shorts (79,90 €) Handschuhe - O'Neal AMX Glove (29,90 €) Socken- Endura Retro Socks (19,99 €) Schuhe - O'Neal Trigger Flat Pedal Shoe (109,90 €) Schützer - sixsixone Rampage Knee/Shin Guard (89,90 €) Brille - Craft C103 Eyewear Bike Sportbrille (169,- €) Tasche - Evoc World Traveller (229,90 €)

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Schöne Grüße! Er Oberteil - Royal Racing Cutter-Hoody-Jacket (89,90 €) Hose - Royal Racing Domain-Short (109,- €) Schuhe - O'Neal Trigger Flat Pedal Shoe (109,90 €) Socken - Endura Retro Socks (19,99 €) Helm - Aplina Evolution 2.0 (149.95 €) Brille - Alpina Panoma Magnetic D (119,95 €)

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Sie Oberteil - Zimtstern Maia (69,95 €) Hose - Zimtstern Mosca (69,95 €) Socken - Bontrager Race 5“ Socks (10,99 €) Schuhe - SHIMANO SH-WM51 (89,95 €)

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Fans! Er Oberteil - Craft Active Classic Jersey (49,95 €) Hose - Craft Performance Bike Loose Fit Short (99,95 €) Socken - Northwave Skeleton 3d Sock (11,- €) Schuhe - O‘Neal Trigger Flat Pedal Shoe (109,90 €)

©pedaliéro #02/13

Sie Oberteil - Craft Performance Bike Tour Longsleeve (119,95 €) Hose - Craft Performance Tour Shorts (99,95 €) Socken - Northwave Diva Sock (10,- €) Schuhe - SHIMANO SH-WM51 (89,95 €)

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Vor dem Club Er Trikot - Bontrager RXL Short Sleeve Jersey (99,99 €) Hose - Bontrager RXL Bibshort (119,99 €) Schuhe - Bontrager RXL Mountain (219,99 €) Helm - Bontrager Specter XR (139,99 €) Socken - Bontrager Race 5“ Socks (10,99 €)

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Sie Trikot - Bontrager RXL Short Sleeve Jersey (99,99 €) Hose - Bontrager Shorts Rythm Elite (119,99 €) Schuhe - Bontrager RXL Mountain (219,99 €) Handschuhe - Bontrager Rythm Glove (31.99 €- 34.99 €) Helm - Bontrager Lithos (99,99 €) Socken - Bontrager Race 5“ Socks (10,99 €)

©pedaliéro #02/13

Sperrgepäck Er Oberteil - Triple 2 Rump Shirt Men (89,95 €) Jacke - Triple 2 Flog Jacket Men (249,95 €) Hose - Triple 2 Barg Short Men (129,95 €) Schuhe - Hang Wang Approach GTX (169,95 €) Tasche - Evoc Bike Travel Bag (359,90 €)

©pedaliéro #02/13

Sie Oberteil - Arc’teryx Emissary Short Sleeve (60,- €) Hose - Fjällräven Nilla Trousers (119,95 €) Schuhe - O‘Neal Stinger (109,90 €)

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Homecoming Hereos er Oberteil - Zimtstern Wezen (69.95 €) Hose - Zimtstern Hercules Denim (109,95 €) Handschuhe - Zimtstern Draco Pro (39,95 €) Helm - Sixsixone Evo Carbon Camber Helmet (339,- €) Schützer - Sixsixone Rampage Knee/Shin Guard (89,90 €) Schuhe- O'Neal Trigger Flat Pedal Shoe (109,90 €) Socken - Endura Retro Socks (19,99 €)

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

sie Oberteil - Zimtstern TSM True Love (34,95 €) Hose - Zimtstern Taurus (109,95 €) Handschuhe - Royal Racing Tybyn Glove Royal (29,90 €) Helm - Sixsixone Evo Wired Helmet (199,- €) Schützer - Sixsixone Riot Knee Guard (47,90 €) Socken - Socken- Bontrager Race 5“ Socks (10,99 €) Schuhe - SHIMANO SH-WM51 (89,95 €)

©pedaliéro #02/13

CHAKRA™ PLUS Gewicht: ab 290g

Moving Helmets Forward. Als Luft-und Raumfahrt-Ingenieur war Brad Waldron Teil eines Teams, dass damals von der NASA gefragt worden ist, ob es möglich sei, einen Jet zu bauen der den Atlantik mit Mach 2 überqueren konnte und trotzdem genug Komfort während des Fluges für insgesamt 300 Passagiere bieten zu können. Die Antwort war ja, dank der Hilfe und Nutzung modernster Verbundwerkstoffe in einer Art und Weise die zuvor unmöglich erschien. Als führender Kali Protectives Ingenieur entwickelte Brad den Chakra™ PLUS Helm, ausgestattet mit der Composite-Fusion™-Technologie und machte somit diese Technologie für jederman erschwinglich. Der Schlüssel zum Erfolg war wieder einmal mehr, mit Hilfe und Nutzung modernster Verbundwerkstoffe in einer Art und Weise, die zuvor unmöglich schien. Der Chakra™ PLUS von Kali Protectives, ein Helm, der den Kopf sicher schützt und perfekten Komfort bietet, egal bei welcher Geschwindigkeit.

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kaLiProTeCTiveS.Com/bike

Ausprobiert Giant Trance X29 0

Fahreindruck Es ist ein hübsches Bike, das Giant da auf die Räder gestellt hat, schlicht und schnörkellos, trotzdem wie aus einem Guss. Poliertes Aluminium, das dem Auge schmeichelt. Im Rahmen verschwindende Schalt- und Bremszüge, die Schlichtheit noch untermauernd. Kein Gramm Karbon! Die Ausstattung: solide, mit einer kompletten Shimano XT Schalt- und Bremseinheit, Federgabel und Dämpfer von Fox. Also schnell Lenker gerade gerichtet, Vorderrad eingebaut und ab auf den Trail! Bike und Tester verschmelzen nach kurzer Einstellarbeit unmittelbar zu einer Einheit. Verantwortlich dafür: die gefällige Geometrie des Bikes, die durch ihre äußerst angenehme Sitzposition den Fahrer schön ins Bike integriert. Antriebseinflüsse? Keine Spur davon im aktivierten Plattformmodus. Das Fahrwerk funktioniert antriebsneutral und komfortabel. Traktion? Verfügbar in allen erdenklichen Fahrsituationen, auch wenn es steil bergan gehen soll. Agilität? Enorm, das Bike nach Richtungswechseln gierend und dennoch, dank ausgezeichneter Laufruhe, mir stets hohe Sicherheitsreserven vermittelnd. Bergab kommen die Vorteile der großen Räder spürbar beim Fahrer an: mit großer Souveränität meistert das Trance auch schwieriges Gelände. Und wenn es mal richtig steil werden soll, hilft ein Absenken der mittels vom Lenker zu bedienenden hydraulischen Sattelstütze aus dem eigenen Hause. Diese hat zwar im Stillstand leichtes, merkliches Spiel, das macht im Fahrbetrieb aber nix. Die verbaute 2-fach Kurbelgarnitur mit der Übersetzung 24/38 Zähne in Verbindung mit der 10-fach Kassette passt perfekt zum Einsatzgebiet des Trance. Und die Bremsen? Die für alle Fahrsituationen ausreichende Reserven bietende, bissige, dennoch fein dosierbare und ergonomisch exzellente XT-Bremse bringt die Fuhre jederzeit zuverlässig zum Stehen! Übrigens: es sind die besten Bremsen, die ich jemals an einem Bike erfahren durfte!

Du wirst dieses Rad lieben...wenn dein High End-Bolide aus Alu sein darf!

Kategorie Trailbike Preis € 3.599,- Gewicht 12,6 kg FW vorne 120 mm FW hinten 120 mm Info www.giant-bicycles.com

Fazit Mittelklasse? Wer sagt hier was von Mittelklasse? Noch immer kann man auch aus Alu Top-Bikes bauen, das Trance X29 beweist das eindrucksvoll. Ein Bike wie aus einem Guss mit tollen Fahreigenschaften, solider Ausstattung und gutem Hinterbausystem. Maestro System

^Text: Peter Meis °Bild: Frank Kieß

Bike mit X!

©pedaliéro #02/13

Werkspionage! Rumgeschnüffelt bei Sram!

Huch, ist das hoch! Warum bin ich hier nur raufgeklettert? Der Kran wackelt ziemlich, und ich bin alles andere als schwindelfrei. Dabei sah es bei meinem Kollegen Bond in Casino Royale so einfach aus. Parkour! Ich befinde mich im Industriegebiet von Schweinfurt, nicht weit entfernt sehe ich die Lichter der Stadt. Ich richte mich auf und schwanke über den langen, gelben Ausleger. Parkour! Circa 20 Zentimeter ist die Lücke breit, die ich überwinden muss. Ob ich es schaffe? Parkour! Geschafft! Das Ziel meiner heutigen Spionageaktion ist die Firma Sram, die in Schweinfurt ihre größte europäische Niederlassung hat. Unter mir liegt eine gigantische Stapelkatze. Da muss ich hin! Parkour! Ich greife den großen Haken und lasse mich geschickt aufs Hallendach herab. Eine Judorolle dämpft meine Landung. Parkour! Von jetzt an ist es nur noch ein Kinderspiel – ich gleite durch eine geöffnete Dachluke, hangele mich eine Regalwand hinunter und lande in den geöffneten Armen eines Mannes, der mich am Kragen packt und mit ernstem Blick ansieht. Es ist der Geschäftsführer von Sram in Schweinfurt, Bernhard Johanni, und er ist gar nicht sauer über meinen ungebetenen Besuch, sondern bereit, mir einen Blick hinter die Kulissen von Sram zu gewähren!

Chef Bernhard Johanni vor der Sram-Ahnengalerie

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

©pedaliéro #02/13

Mit einem Dreh hat alles angefangen. Gripshift war das erste Produkt der Amerikaner, eine Drehgriffschaltung für Schaltwerke und Umwerfer. Stanley Day, einer der Gründer, war Triathlet. Er war auf der Suche nach einer Schaltung, die er gut auf dem Triathlonbike einsetzen konnte. Er hatte Probleme damit, die Gänge zu wechseln, da sich die Schalthebel am Rennrad damals üblicherweise auf dem Unterrohr befanden. Also dachte er über eine Lösung nach und erfand Grip Shift. Es war zuerst für den Einsatz an Rennrädern konzipiert worden, mit dem wachsenden Mountainbike-Markt wurden die Shifter dann aber auch fürs MTB modifiziert – die Erfolgsstory von Sram nahm ihren Lauf. Sram wurde 1987 in Chicago gegründet. Schnell wuchs die Firma und baute ihr Produktportfolio durch eine ganze Reihe von Übernahmen kontinuierlich aus. 1997 wurde die Sparte für Fahrradnabenschaltungen des deutschen Herstellers „Mannesmann Sachs AG“, vormals Fichtel & Sachs, übernommen. Das Traditionsunternehmen Sachs wurde 1895 gegründet, seit 1904 wurden Nabenschaltungen in Schweinfurt hergestellt. Fichtel & Sachs war das erste neue Kind im Hause Sram, die Nabenschaltungen wurden daraufhin in Schweinfurt hergestellt.

©pedaliéro #02/13

2002 wurde dann RockShox, der damalige Weltmarktführer für Mountainbike-Federgabel- und Dämpfertechnologie, unter das Sram-Dach geholt. 2004 folgte der amerikanische Hersteller von Felgen- und Scheibenbremssystemen Avid sowie die Marke Truvativ, Spezialist für Bikehardware, Innenlager- und Kurbelgarnituren. „Im Jahr 2007 nahmen wir noch den amerikanischen Laufradhersteller Zipp zu uns, und unser neuester Zugang sind die Leistungsmesser von Quarq!“, ergänzt Bernhard Johanni nicht ohne Stolz in der Stimme. „Was macht ihr hier in Schweinfurt denn genau?“, möchte ich von Bernhard Johanni wissen. „Wir haben hier ein großes Entwicklungscenter, insgesamt arbeiten 17 Entwickler an neuen Produkten“, antwortet dieser. „Es ist das größte Entwicklungscenter dieser Art, das Sram weltweit betreibt. Wir konzentrieren uns hier auf Drivetrains, also den gesamten Antrieb, Kassetten, Umwerfer, Schaltwerke, Schalthebel, Kettenblätter und Ketten.“

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

„Wie bitte?“, frage ich erstaunt, „alle Schaltungen, X7, X9, X0, XX und wie sie alle heißen, werden in Deutschland konstruiert, nicht in den USA?“ „Ja, das ist richtig. Außerdem entwickeln wir hier auch Nabenschaltungen. Bis letzten Sommer haben wir diese auch hier gefertigt, aber wir haben die Entscheidung gefällt, die Produktion in unsere Fabrik in Asien zu verlegen. Das hatte vor allem logistische Gründe: Viele Radhersteller bauen ihre Bikes in Asien zusammen, und da ist es von Vorteil, direkt dort vor Ort zu sein. Neben dem Entwicklungscenter wurde in Schweinfurt auch eine neue Einrichtung etabliert, das „Development Training Center“. OEM-Kunden, Händlern und Journalisten soll dort die Möglichkeit gegeben werden, sich näher mit den vielen Produkten der Sram-Familie auseinander zu setzen. Workshops und Händlerschulungen finden hier statt, Experten stehen mit ihrem Wissen zur Verfügung. „Darüber hinaus haben wir noch ein ganz besonderes Projekt, es nennt sich World Bicycle Relief“, erzählt Bernhard Johanni

weiter. „Es ist ein humanitäres Projekt, das Menschen in bedürftigen Regionen mit Fahrrädern versorgt. Der WBR wurde 2005 gegründet, inzwischen sind weit mehr als 100.000 Räder verteilt worden.“ „Warum gerade Fahrräder?“, frage ich, während wir weiter durch die Firma laufen, „werden andere Dinge nicht viel dringender benötigt?“ „Die ersten Räder gingen an Menschen, die Medikamente ausgeliefert haben. Es werden viele Medikamente nach Afrika verschifft, unglücklicherweise werden sie dort nur schlecht verteilt. Die Menschen, die die Medikamente dort verteilen, gehen zu Fuß, und sie schaffen vielleicht drei bis vier Dörfer am Tag. Mit dem Rad können sie mehr als zehn Dörfer beliefern, das ist ein enormer Fortschritt. Danach haben wir Räder an Schüler ausgeliefert, speziell an Schülerinnen. Sie müssen häufig einen Fußweg von über zwei Stunden zur Schule zurücklegen. Viele Eltern verbieten es ihren Kindern deshalb, zur Schule zu gehen, weil sie zu Hause gebraucht werden. Mit den Rädern können sie die Zeit auf 40 Minuten oder sogar weniger reduzieren – ein großer Zeitvorteil. Einen weiteren

Experten für Kettenschaltungen: Andreas Benz und Frank Schmidt

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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Fokus haben wir auf Miniunternehmer gelegt. Sie können mit einer Mikro-Finanzierung ein Bike erstehen und so ihr Geschäft ausbauen. Das ist ebenfalls eine echte Erfolgsstory. Insofern ist das Fahrrad für viele Menschen Grundlage ihrer Existenz.“ Inzwischen sind wir in der Cafeteria angekommen. Es ist noch nicht lange her, dass genau an dieser Stelle laute Maschinen arbeiteten und Getriebenaben herstellten. Jetzt genießen Mitarbeiter die gediegene Atmosphäre und stärken sich mit Speis und Trank. An einem Tisch sehen wir zwei Männer, vor sich Schaltungen, Ketten und sonstige Teile, angeregt in ein Gespräch vertieft. „Ah, gut dass ich euch treffe!“, sagt Bernhard Johanni, während wir an ihren Tisch treten. „Das sind Frank Schmidt und Andreas Benz, sie arbeiten an der Entwicklung von Kettenschaltungen. Du kannst sie mit Fragen löchern, ich muss mich verabschieden, ich habe noch einen Termin in Frankfurt!“, sagt er und macht sich mit zügigen Schritt von dannen. Dieses Angebot lasse ich mir natürlich nicht entgehen und nehme an ihrem Tisch Platz.

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Die Entwickler „Wenn ihr beginnt, Dinge zu entwickeln, wie entscheidet ihr, was ihr tun wollt, welches Projekt ihr überhaupt in Angriff nehmt?“, frage ich. „Macht ihr euch so etwas wie eine Roadmap?“ „In der Regel schlägt der Produktmanager einige Ideen vor, wir legen dann die Spezifizierungen und einen Zeitplan fest und legen los“, antwortet Frank Schmidt, der Leiter der Entwicklungsabteilung Kettenschaltungen. „Viele Dinge finden wir draußen bei den Bikern. Eine unserer neuesten Veröffentlichungen ist die XX1, eine Mountainbike-Gruppe mit elf Gängen bei einem Kettenblatt. Die Idee ist daraus entstanden, dass wir viele XC-Biker gesehen haben, die unsere 20-fach-Gruppe XX gefahren sind, aber nur ein Kettenblatt verwendet haben. Natürlich funktioniert das, aber es funktioniert nur für wirklich starke Fahrer, weil die Gangspreizung sehr groß ist.“ „Es gab also eine große Nachfrage am Markt, bevor ihr überhaupt ein Produkt hattet?“, möchte ich von Frank Schmidt wissen. „Ja, die Leute haben das zweite Kettenblatt entfernt und Kettenführungen angebaut, um vorne einfach fahren zu können“, erwidert er. „Da gab es zum Teil wilde Konstruktionen. Wir haben diesen

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Trend erkannt und wollten mehr Fahrern die Möglichkeit geben, nur ein Kettenblatt zu fahren. Also haben wir angefangen, darüber nachzudenken, wie es umzusetzen ist, wie groß zum Beispiel der Übersetzungsbereich bei guter Gangspreizung sein sollte. Wir haben viele Übersetzungsverhältnisse in Kombination ausprobiert, zuerst mit 10-fach, sind dann aber schnell zur Einsicht gelangt, dass uns elf Gänge enorm weiterhelfen würden. Für uns war das die beste Lösung, um einen breiten Übersetzungsbereich zu erhalten, mit vernünftigen Schritten zwischen den Gängen. Darüber hinaus haben wir auch das Schaltwerk komplett neu entwickelt, die Bewegungsrichtung des Parallelogramms unterscheidet sich maßgeblich von unseren anderen Schaltwerken. Es bewegt sich parallel zur Achse des Hinterrades, und es eliminiert vorbildlich ungewolltes Shiften, das sogenannte ,Ghostshifting‘. Lustigerweise hatten wir dieses Konzept schon seit ein paar Jahren in unserer Schublade liegen, konnten es aber nie anwenden, da es auf 2- oder 3-fach nicht funktioniert. Jetzt, unter dieser neuen Voraussetzung, ist es endlich zum Einsatz gekommen.“ „Nun mag euer Übersetzungsverhältnis ja wohl überlegt sein, trotzdem wird es Fahrer geben, die eine andere Kombination fahren wollen …“, wende ich ein.

„Ja, natürlich, das haben wir berücksichtigt. Wir bieten deshalb alternative Kettenblätter an, und nicht nur das: Der Kettenblattwechsel ist extrem einfach.“ Frank Schmidt beugt sich nach vorn und reicht mir einen Kurbelarm herüber. „Du musst nur vier Schrauben lösen und kannst das Blatt abnehmen – die Kurbel muss dazu nicht demontiert werden. So ist es sogar denkbar, unterwegs ein Kettenblatt zu tauschen. Das geht schneller, als einen platten Reifen zu flicken.“ Ich drehe die Kurbel in meinen Händen und betrachte das Kettenblatt. Irgendwie sieht es anders aus. „Ein großer Vorteil bei XX1 ist ja, dass ihr auf einen Umwerfer verzichten konntet“, frage ich weiter, „aber der Umwerfer dient ja auch als Kettenführung. Wie habt ihr dieses Problem in den Griff bekommen?“ „Wir mussten ein Kettenblatt entwickeln, das die Kette besser führt. Wir haben eine Menge Designs gemacht, und unsere erste Idee war es, die Zähne des Kettenblattes länger und breiter zu machen.“

Markus Klier, Leiter des Sram Testlabors

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

©pedaliéro #02/13

„Das hat aber nicht zufriedenstellend funktioniert“, erzählt Andreas Benz nun weiter, „also haben wir probiert, jeden zweiten Zahn dicker zu machen, und das hat geklappt. Ein StandardKettenblatt führt nur jedes zweite Glied einer Kette, das XX1 Kettenblatt dagegen führt jedes Kettenglied. Am Ende waren wir selbst vom Ergebnis überrascht. Für die Kette ist es nahezu unmöglich, abzuspringen. Nino Schurter zum Beispiel ist noch keine Kette mit der XX1 abgesprungen, und er hat einen sehr aggressiven Fahrstil. Wir sagen nicht, dass es unmöglich ist, aber es ist wirklich schwierig.“ „Ein Bike ohne Umwerfer ausstatten zu müssen birgt einige Möglichkeiten. Denkt ihr, dass ihr mit euren Produkten auch dazu anregt, neue Wege im Rahmenbau zu beschreiten?“, frage ich Andreas. „Es eröffnet zumindest neue Möglichkeiten, das haben uns auch schon einige Bike-Entwickler mitgeteilt. Wenn du zum Beispiel die XX1 nimmst, kannst du ganz anders an ein Bike herangehen. Du brauchst keine Aufnahme für den Umwerfer mehr, und du hast auch freie Hand darin, die Anlenkpunkte des Hinterbaus zu positionieren. Das kann mitunter schon ein echter Benefit

sein. Aber komm‘ mal mit, wir zeigen dir mal was!“, sagt Andreas Benz, und wir laufen von der Cafeteria zu einer großen, grauen Tür. Unmissverständlich weisen Schilder darauf hin, dass weder Fotografieren noch Schnüffeln hier erlaubt sind – kurz: Der perfekte Platz für mich! Die Tür öffnet sich, und wir betreten ein riesiges Testlabor. Laufräder auf Walzen drehen ihre Runden, Schaltwerke klicken durch die Gegend, Kurbelarme werden malträtiert. Auf einer Apparatur prangt in roten Lettern der Name DeMONSTRator, eine Kamera filmt die Bauteile, die auf dieser Folterbank gequält werden. „Ihr betreibt ja einen ganz schönen Aufwand, um eure Produkte zu testen!“, bemerke ich staunend. „Ja“, entgegnet Andreas Benz, „jedes Produkt, das in Schweinfurt entwickelt wird, durchläuft mehrere Zyklen. Prototypen werden gebaut, getestet, verändert. Gute Eigenschaften werden kultiviert, schlechte verbessert. Alles wird protokolliert und hinterfragt: Sind die Bauteile stabil genug? Wie ist die Performance? Millimeterweise nähert man sich dem Ziel, der Produktdesigner

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

wird eingespannt, denn alles soll ja nicht nur schön arbeiten, sondern auch schön aussehen. Sind diese Schritte abgeschlossen, muss das Ganze für die Serienproduktion in Asien angepasst werden. Es ist ein langer Prozess, sämtliche Teile exakt abzustimmen, die richtigen Materialien und Maße zu erhalten.“

Das Servicecenter Ich folge Frank Schmidt und Andreas Bent weiter, und wir verlassen das Sram-Testcenter. Eine freundliche, junge Dame kommt uns entgegen: Andrea Daenekas ist Leiterin des Servicecenters und nimmt mich direkt unter ihre Fittiche. Also möchte ich von ihr wissen, was das Servicecenter denn zu bieten hat.

„Ist es so ein großes Problem, die Bauteile in den exakten Maßen zu bekommen, bei den heutigen CAD-Maschinen?“, frage ich verwundert.

„Wir kümmern uns um jedes Produkt, das Sram herstellt, egal ob Federgabel, Dämpfer, Bremse, Nabenschaltung oder, oder, oder. Wir sind hier zuständig für Deutschland, Österreich und die Schweiz“, antwortet Andrea, während wir in die Serviceabteilung gehen. An sechs Werktischen wird an Produkten getunt, repariert, eingestellt. „Es arbeiten permanent fünf Mechaniker hier, während der Sommersaison haben wir noch ein bis zwei zusätzliche Mechaniker da, um die erhöhte Nachfrage bedienen zu können.“

„Wir arbeiten mit sehr geringen Toleranzen, da kann jede Abweichung zum Problem werden“, entgegnet Frank Schmidt. „Wenn du an den 11-fach-Antrieb denkst: Die Kassette ist so eng gebaut – da brauchst du ein Schaltwerk, das sehr präzise arbeitet. Alle aus Taiwan kommenden Produkte werden hier genau darauf geprüft, ob sie den Vorgaben aus Deutschland entsprechen. Es ist nicht damit getan, die CAD-Datei nach Taiwan zu schicken, vier Wochen abzuwarten und dann das Ergebnis vorliegen zu haben. Es ist jede Menge Feintuning nötig, um das Produkt herstellen zu können. Insofern sind wir permanent in den Produktionsprozess in Asien mit einbezogen.“

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Eifrig gehen die Mitarbeiter zu Werke, per Headset nehmen sie zwischendurch immer wieder Telefonanrufe entgegen. „Die Händler können direkt hier in der Werkstatt anrufen“, erklärt Andrea Daenekas mir. „120 Telefongespräche werden jeden

Weitere Infos ......... ........................

............. www.sram.com/de

www.worldbicyclere ..............

Tag geführt. Für uns ist es sehr wichtig, immer erreichbar zu sein und mit den Händlern Kontakt zu halten.“ Die Mitarbeiter rund um Andrea Daenekas sind auch für das DTC, das „Development Training Center“, zuständig. Hier findet die Schulung der Händler an den Sram-Produkten statt. „Rund 200 Personen können wir so jedes Jahr betreuen. Die Händlerschulungen finden im Winter von November bis Ende März statt. Es wird sehr intensiv an den Produkten gearbeitet, ein Tag RockShox, ein Tag Avid, ein Tag nur Kettenantriebe und so weiter. Es kommen höchstens zehn bis zwölf Händler in eine Gruppe, damit jeder auch die Möglichkeit bekommt, direkt am Produkt zu arbeiten und direkter mit dem Lehrer zusammenarbeiten zu können.“ „Wie wird es von den Händlern angenommen?“, möchte ich von Andrea wissen. „Sehr gut“, antwortet sie, „es ist nicht nur so, dass die Händler danach in der Lage sind, manche Reparaturen selber zu erledigen – sie können Fehler viel genauer beschreiben. Sie sagen dann

lief.org ..............

zum Beispiel nicht mehr ‚Die Gabel ist kaputt‘ sondern ‚Die Gabel sinkt ein, eventuell verliert sie Luft‘. Wir können dann viel besser einschätzen, was los ist. Manchmal muss ein Produkt dann gar nicht eingeschickt werden, wir können stattdessen ein Ersatzteil raussenden, weil die Reparatur sehr einfach ist.“ Neben mir packt ein Mitarbeiter eine eingeschickte Federgabel aus. Im Idealfall liegt eine genaue Fehlerbeschreibung bei, das ist aber nicht immer so. Karsten, so heißt der Mitarbeiter, nimmt die Gabel komplett auseinander, ersetzt fehlerhafte Teile und setzt sie danach wieder komplett zusammen. „Wie neu!“, ruft er zu uns herüber und macht die Gabel fertig für den Versand. „Unser Ziel ist es, ein defektes Produkt maximal 24 Stunden im Haus zu behalten“, erklärt Andrea, „und in der Regel gelingt uns das auch. Und du –“ dabei guckt sie mich an, „du warst auch schon fast 24 Stunden hier, zumindest gefühlt.“ Sie lacht und schiebt mich langsam Richtung Ausgang. „Zeit für den Rückweg!“ „Jaja, immer serviceorientiert, die Leute von Sram“, denke ich, als die Tür hinter mir zufällt und die Sonne über Schweinfurt langsam untergeht.

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

°Bild: Peter Meis

Helden im Hintergrund Auf Tuchfühlung mit dem BMC Mountainbike Racing Team

Der Auftrag Selbst wenn ich es wollte, ich könnte kaum zählen, wie viele Worldcups ich schon besucht habe. Viele Reportagen sind daraus entstanden, im Fokus stets die Athleten, zwischen Podium und Plattfuß, an guten wie an schlechten Tagen. Aber dieses Mal sollen sich meine Augen auch auf die Helden im Hintergrund richten. Die Männer und

Frauen, die unermüdlich den Erfolg des Teams vorantreiben, mit sichtbaren und unsichtbaren Maßnahmen. Und so bekamen wir die Erlaubnis, uns an die Fersen des BMC Mountainbike Racing Teams zu heften, um ganz nah mitzuerleben: Was passiert hinter den Kulissen? Welches Equipment führt das Team mit sich? Wie gestaltet sich ein Arbeitstag in der Hektik eines Weltcup-Rennens aus Sicht der Betreuer und Mechaniker?

^Text: Peter Meis

Natürlich tauchen auch die Topfahrer auf, denn ohne sie wäre der Rennzirkus eine Leerfahrt, nur lautete die Fragestellung dieses Mal: Wie bereiten sich die Fahrer auf die Strapazen der direkten Auseinandersetzung mit der Konkurrenz und der Strecke vor? Wie sieht ihr Alltag aus? Vor dem Rennen, aber auch im Nachgang? Also brachen wir nach Albstadt auf, um dem Team mal genauer auf die Finger zu schauen. Zum Beginn unserer Reise konnten wir allerdings noch nicht ahnen, dass unsere Reportage ein Wochenende später, beim Worldcup in Nove Mesto Na Morave in Tschechien, noch eine Fortsetzung finden sollte. Die BegrüSSung Als wir am Samstag, dem Tag vor dem Rennen, im Fahrerlager beim BMC-Team in Albstadt aufschlagen, stehen die Türen des Team-Zeltes für uns bereits offen. Herzlich werden wir von Steven Jonckheerde, seines Zeichens Sports Marketing Manager, empfangen. Steven hat bereits einen Plan ausgeheckt, der uns maximale Informationsbeschaffung ermöglichen soll, ohne dass wir journalistische Fremdkörper wie Sand im Getriebe den minutiös getakteten Ablauf stören können. Das Team und sein Equipment Als die Saison 2012 vorüber war, ließ das BMC Mountainbike Racing Team aufhorchen. Mit der Neuverpflichtung illustrer Größen des Cross Country Sports wie Julien Absalon, Ralph Näf und Lukas Flückiger setzte die Schweizer Marke, bereits stark vertreten im Straßenradsport, auch ein großes Ausrufezeichen bei ihrem zukünftigen sportlichen Engagement im Profisport auf den groben Stollen. Entsprechend groß und umfangreich gestaltet sich der Aufwand an Mensch und Material, den das Team bei einem Cross Country Weltcup-Wochenende zu stemmen hat. In seiner Funktion als Sports Marketing Manager von BMC gibt uns Steven Jonckheerde interessante Einblicke in die Philosophie, die sich hinter dieser Aktivität verbirgt. Auch als Entwicklungsteam, das neue Produkte austesten und sich stets auf dem neuesten Stand der Technik befinden möchte, ist in der Zusammenarbeit mit den

^Text: Peter Meis

Partnern Fox, Shimano und 3T eine strategische und langfristige Partnerschaft angestrebt. Bei der Auswahl der Laufradgröße setzt das Team konsequent auf 29er. Es sind keine 26 Zoll Bikes im XC-Fuhrpark zu finden, und auch der Einsatz von Bikes auf 650B-Rädern ist nicht vorgesehen. Die Beschäftigung von vier Topfahrern, zu denen auch der amtierende XC-Europameister Moritz Milatz zählt, erweise sich als sehr spannend und bereichernd, so Steven. Uneingeschränkter und von allen akzeptierter Teamleader ist Julien Absalon, und dies auf eine sehr positive Art und Weise. Mit Bewunderung im Blick erzählt Steven, dass kaum einer so hart trainiert wie der erfolgreiche Franzose. Darüber hinaus sei er extrem detailverliebt und ein wahrer Technik- und Material-Freak, der mit großem Ehrgeiz stundenlange Diskussionen mit den Mechanikern führe, um auch noch das letzte Quäntchen Gewicht aus dem zur Verfügung stehenden Material herauszuquetschen. So habe sich eine WinWin-Situation ergeben: Absalon, der in den letzten beiden Jahren mit 26 Zoll auf den technisch immer schwieriger werdenden Strecken oft am absoluten Limit gefahren sei, erhielt einen neuerlichen Motivationsschub durch den Vorteil, den die größeren Räder auf anspruchsvollen Abfahrten einfach bieten. Und das BMC-Team profitiere von der unendlichen Erfahrung des zweimaligen Olympiasiegers. Trotz der großen Namen soll die Anzahl der Männer im Team zukünftig verringert werden. Ab der Saison 2014 sei es das Ziel, auch zwei Frauen jüngeren Jahrgangs zu engagieren, um die schwache Vertretung im Frauenradsport auszumerzen. In der Cross Country Kategorie setzt das Team auf zwei U23- und sechs Elitefahrer. Jeder Profi verfügt über zwei identische Räder: eines als Trainingsbike, das andere für den Einsatz im Rennen. Während es sich bei diesen Bikes ausschließlich um Hardtails handelt, verfügen Moritz Milatz und Ralph Näf darüber hinaus noch über jeweils ein Racefully. Außerdem wird in den vier bis fünf Teamtrucks noch ein Rennrad für Julien Absalon mitgeführt. Die Bikes werden auf den Rahmengrößen S und M aufgebaut und entsprechen dem

Lukas und Chefmechaniker Sylvain Golay

Lukas Flückiger und Julien Absalon

°Bild: Peter Meis

Auch ein Champion braucht mal Hilfe!

Mutter der Kompanie: Britta Kobes

°Bild: Peter Meis

käuflich erwerbbaren Serienrahmen. Der Endkunde soll sich schließlich mit dem Produkt identifizieren und die Räder kaufen können, mit denen auch die Profis unterwegs sind. Für den Fall eines kapitalen Schadens hat das Team auch noch zwei nackte Ersatzrahmen mit im Renn-Gepäck. Während es sich bei den Rahmen um Serienprodukte handelt, sieht es beim Thema Schaltkomponenten und Laufräder schon anders aus. Von den sechs Laufradsätzen beispielsweise, die jedem Fahrer am Rennwochenende zur Verfügung stehen, handelt es sich häufig um Prototypen, die auf Herz und Nieren getestet werden, bevor sie sich später eventuell auch am potenziellen Bike des Endkunden befinden können. Die Mutter der Kompanie Nach diesem Einblick in Daten, Zahlen und Fakten stellt Steven uns Britta Kobes vor, die als Betreuerin im Team tätig ist. Wie weit sich dieser Begriff “Betreuerin” spannt, erfahren wir in einem leichten und entspannten Gespräch direkt aus erster Hand. Britta, ausgebildete Physiotherapeutin mit eigener Praxis, war von 1994 bis 2000 im Downhill-Weltcup unterwegs. Eine “verwöhnte Göre“ sei sie gewesen, mit Rastazöpfen, die unter ihrem Helm hervorlugten. Die Anna Kournikova des Downhill-Sports, wie sie sich selbst mit einem sympathischen Augenzwinkern bezeichnet. Sie lebt nun im Wallis, wie alle anderen Mitglieder des Staff auch, und spricht dabei lächelnd von der “Walliser Mafia”. Sie ist seit 2012 im Team, als sie auf einem Road Trip nach Nove Mesto Na Morave zum ersten Mal in ihrer Funktion als Betreuerin bei einem Weltcup zugegen war. Britta berichtet uns von dem großartigen Teamspirit, der bereits bei einem vorsaisonalen 10-tägigen Trainingslager in Südfrankreich zum Vorschein kam. Die neu formierte und strukturierte Mannschaft weilte dort auch, damit sich die Mitglieder des Teams kennenlernen konnten. Ihre Augen glänzen aufrichtig, als sie ihre Begeisterung darüber zum Ausdruck bringt, dass auch ein Julien Absalon sich nicht zu schade ist, den Plattfuß eines Teamkollegen aufzupumpen. Sie sei die “Mama von 12 Jungs” und gerät regelrecht ins Schwärmen, dass alle Fahrer, mit denen sie im übrigen Pferde stehlen könne, ganz pflegeleicht - “easy” - und keine

Diven seien. Natürlich gebe es auch Auseinandersetzungen, und die seien auch wichtig, aber in erster Linie menschele es im Team. Laboriert einer der Profis an einer Verletzung, genieße dieser immer Priorität. Auch bei den anderen Fahrern, die im Sinne großer Kollegialität mitdenken und zu Gunsten des angeschlagenen Kollegen auch schon mal auf eine eigene Massage verzichten würden. Neben dem Kümmern um geschundene Fahrer-Körper gehört es auch zu ihren Aufgaben, für das leibliche Wohl der Teammitglieder zu sorgen und immer genügend zu essen vorbereitet zu haben. Britta liebt es zu kochen und ist stolz auf ihren Herd mit fünf Platten im Teamtransporter. Nach dem gemeinsamen Frühstück um 8 Uhr morgens im Hotel zieht sie los, um einzukaufen und Lebensmittel für bis zu 16 Personen zu beschaffen, während eine zweite Physiotherapeutin sich in der Unterkunft um die Fahrer kümmert. Auf ihrem Einkaufszettel stehen dann Gemüse, Salate, Fisch, Risotto und Obst, jedoch keine Milchprodukte. Zurück im Fahrerlager verfügt sie an den Trainingstagen über keine freie Minute. Und der Tag des Rennens, an dem sie von der Strecke höchstens die Tech- und Feed-Zone zu Gesicht bekommt, gestaltet sich für sie dann noch intensiver. 12-Stunden-Tage sind dann keine Seltenheit. Haben die Fahrer ihren Job erledigt heißt es: auf- und alles wegräumen, wenn es sein muss auch schon mal die Bikewäsche machen, um dann im Hotel die Bein- und Rückenmassage der Profis zu übernehmen. Beim abschließenden Abendessen, das zu einer festgelegten Zeit stattfindet, hat sie dann erstmals Gelegenheit, auch mit den Mechanikern Gespräche zu führen. Dieses feste Zeitgerüst wird von allen respektiert, keiner fehle. „Der Hunger ist die Anwesenheitspflicht!“, sagt sie mit einem Lächeln. Überhaupt lächelt Britta viel während unseres Gesprächs. Auch, wenn sie von ihrem finanziellen Ausfall erzählt, während sie mit dem Renntross unterwegs ist und sich ein wenig isoliert fühlt in der Teamwelt von BMC. Sie kompensiert dies mit viel Herzblut und der Dankbarkeit, die Fahrer und Mechaniker ihr entgegenbringen und ihr damit ihren Einsatz zurückzahlen. Montags nach dem Rennen sei sie zwar ziemlich platt, aber sie würde dennoch getragen von der Euphorie

^Text: Peter Meis

beim Betrachten der zumeist guten Ergebnisse, welche die Profis eingefahren hätten. Gegen Ende unserer Unterhaltung äußert sie noch einen Wunsch: sie wünscht sich ein Mädchen im Team, eine Rennfahrerin - und wer weiß, vielleicht wird ihr dieser Wunsch ja schon in der kommenden Saison erfüllt…? Der Chefmechaniker Das Gespräch mit Sylvain Golay, dem Chefmechaniker des BMC Mountainbike Racing Teams, gestaltet sich - nun ja - etwas schwieriger. Dies liegt jedoch nicht an der mangelnden Gesprächigkeit des ehemaligen Straßenradprofis und Europameisters im Duathlon 1997, sondern an dem hektischen Treiben innerhalb der Teamarea. Weshalb unsere Berichterstattung an dieser Stelle auch etwas bescheidener ausfallen muss. Sylvain bedeutet uns: 15 minutes! Und selbst in dieser viertelstündigen Unterredung hat er das Geschehen stets im Blick und springt zwei Mal auf, um sich seiner eigentlichen Tätigkeit und Verantwortung zu widmen. Als erster mit seiner Crew vor Ort, als letzter wieder weg. So lauten seine einleitenden Worte, während er von einem 12-Stunden-Tag spricht, der häufig gerade mal eine 20-minütige Pause für die Mechaniker bereithält. Seine Mannschaft besteht aus mindestens drei Mechanikern - “besser wären vier“, sagt er - von denen jeweils einer für zwei Fahrer zuständig ist. Den Teamstand aufbauen, die Bikes montieren und diese auf die jeweiligen Bedürfnisse der Fahrer hin vorzubereiten gehöre zu den ersten Aufgaben. Das Reinigen der Bikes während und nach dem Training sowie nach dem Rennen natürlich außerdem. Am Trainingstag erfolgt dann die Test- und Abstimmungsarbeit mit den Fahrern im Hinblick auf die zu verwendenden Reifen und die Einstellung der Federelemente. Dabei berichtet er uns davon, wie wichtig das Vertrauensverhältnis zwischen Fahrer und Mechaniker sei und wie sehr auch er durch das Engagement und die Zusammenarbeit beispielsweise von und mit Julien Absalon profitiere. Zwischendurch müsse er die hektische Betriebsamkeit im Teamzelt immer wieder verlassen, um die Stände von Fox, Shimano und Continental als Anlaufstelle

^Text: Peter Meis

für Gespräche mit den technischen Partnern aufzusuchen. Zu seinen weiteren Aufgaben zähle auch, die Erfahrungen des Teams mit Reifen, Bremsen und Federelementen in direkter Kommunikation mit den Herstellern auszutauschen. Sylvain erzählt uns gerade, dass er und seine Mechanikercrew sich beim Rennen in Albstadt mit insgesamt vier Paar Laufradsätzen und Ketten in der Tech Zone aufhalten und wichtige Informationen von den während des Rennens an der Strecke verteilten Kollegen per Walkie Talkie erhalten würden… und schon gehören die vereinbarten fünfzehn Minuten der Vergangenheit an: sein Einsatz ist gefordert und Sylvain verabschiedet sich achselzuckend, aber höflich wieder in sein Element. Der Fahrer… und wie es zur Fortsetzung in Nove Mesto kam Lukas Flückiger, Neuling im Team seit der Saison 2013, ist dazu auserkoren, uns Rede und Antwort im Hinblick auf das Sein eines Profi Cross Country Racers zu stehen und uns einen Eindruck von seinem Rennalltag zu geben. Da es am Tag des Rennens verdammt kalt ist in Albstadt, kommen die Profis erst so spät wie möglich zum Ort des Geschehens. Ein kurzer Check des Wettbewerbmaterials und Warmfahren auf der Rolle sind die wenigen Aktivitäten, welche die Rennfahrer sich an diesem ungemütlichen Vormittag zumuten wollen. Wir beabsichtigen nicht, Lukas in seinen Vorbereitungen auf den wichtigen Saisonauftakt zu stören und verabreden uns mit ihm auf ein Date nach dem Rennen. Dieses verfolgen wir überwiegend in der Techund Feedzone. Das Team hat alles dabei, was im Falle eines Schadens im Laufe der kürzer gewordenen Rennen eine Reparatur oder einen Ersatz überhaupt noch sinnvoll macht. Diverse Laufradsätze mit Pneus für verschiedenste Bodenverhältnisse, Ersatzketten, Sattelstützen inklusive bereits montierter Sättel. Außerdem, zur Gewährleistung der ausreichenden Versorgung der Fahrer: Energiegels und vorbereitete Trinkflaschenbatterien, gekennzeichnet mit dem Namen des jeweiligen Fahrers und dem Hinweis, in welcher Runde die entsprechende Flasche zu reichen ist. Dabei werden wir Zeugen, wie das hektische Treiben, überwiegend bestehend aus dem Reichen des richtigen Getränks und des

Reinigens der verdreckten Brillen ab Mitte des Rennens einer allgemeinen Entspannung weicht. Der Grund: Julien Absalon führt mit riesigem Vorsprung, Lukas Flückiger hält sich konstant in der Verfolgergruppe und ist auf Podiumkurs und Martin Fanger auf gutem Wege, sein bestes Weltcupergebnis zu erzielen. Dann der Schock und die Ernüchterung: auf der Videowall ist zu erkennen, wie Absalon mit gerissenem Schaltwerk das Rennen aufgeben muss und zutiefst enttäuscht den Weg ins geschützte Fahrerlager sucht. Auch die feinen fünften und sechsten Plätze der beiden Schweizer Flückiger und Fanger können die gedrückte Stimmung des Teams nicht sonderlich aufhellen. Die Enttäuschung und der Schock über den entgangenen Weltcupsieg sitzen zu tief. Wir beschließen daher, auf die Einladung zum abschließenden gemeinsamen Abendessen mit der BMC-Truppe zu verzichten und vereinbaren mit Lukas, den wir auf der Pressekonferenz nach der Siegerehrung treffen, einen Gesprächstermin beim Weltcup im tschechischen Nove Mesto Na Morave. Wie abgemacht sitzen wir eine Woche später in bekannter Atmosphäre im BMC-Teamzelt Lukas Flückiger gegenüber. Lukas ist ein sehr sympathischer und aufgeschlossener junger Mann, der nach seinem größten sportlichen Erfolg als Gewinner der Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften in Saalfelden im Jahr zuvor in dieser Saison als Neuling zum BMC-Team gestoßen ist. Als Lukas, sehr gelassen, aber Profi durch und durch, mit seinen Ausführungen über seinen Arbeitsalltag während eines Weltcuprennens beginnt, ist sofort spürbar: der Kerl ist sich seiner Stärke und Fähigkeiten durchaus bewusst! Und wir erfahren, mit welcher Akribie er sich auf seinen Einsatz vorbereitet. In präzisen Sätzen vermittelt er, dass sich der Samstagvormittag ziemlich stressig gestalten würde. Nach dem morgendlichen Aufstehen um acht Uhr und dem gemeinsamen Frühstück mit dem Team gehe es sofort vom Hotel zur Strecke. Um elf Uhr müsse das etwa einstündige Training beendet sein, da zu dieser Uhrzeit bereits die ersten Wettkämpfe stattfinden. 45 Minuten befinde er sich etwa auf der Strecke, danach folgt ein viertelstündiges Cool Down. Die Zeit

auf dem Weltcupkurs diene aber nicht mehr dazu, noch eine erneute Studie der Linienwahl durchzuführen. Diese habe er sich bereits in den Tagen zuvor längst eingeprägt. Nein, für die Reifenwahl seien diese letzten Runden immens entscheidend und wichtig. Ganz im Gegensatz dazu gestalte sich der Samstagnachmittag als Kontrastprogramm: nach dem Mittagessen um zwölf Uhr im Teamzelt führe der Weg wieder zurück in die Unterkunft. Massage und Relaxen stünden dann auf dem Dienstplan. „Der Samstagnachmittag ist unspektakulär und langweilig“, gibt er trocken zum besten. Im Mittelpunkt stehe die Erholung, und wir erfahren, dass “die Beine hochlegen” tatsächlich wörtlich zu nehmen ist. Viel Schlafen und möglichst wenig auf den Beinen sein, so ist der Bikeprofi bestens gerüstet für seinen Wettkampfeinsatz am nächsten Tag. Nach dem Abendessen begebe er sich zügig zurück in sein Hotelzimmer, was spätestens gegen 19.30 Uhr der Fall sein sollte, und er gehe sehr früh schlafen. Am Morgen danach das gleiche Bild wie tags zuvor: um acht Uhr heißt es aufstehen. Dann frühstücken, und dies reichlich. Vollkornprodukte, Kohlehydrate und Müsli stünden auf seinem Speiseplan. Auf Früchte und Milchprodukte verzichte er dabei. Nach einer 20-minütigen Einheit auf der Straße oder der Rolle nehme er um elf Uhr noch eine Mahlzeit zu sich. Aber nur eine kleine, damit sein Magen nicht schwer arbeiten müsse. “Ich fühle mich im Rennen wohler mit einem leeren Magen, habe dann ein frischeres Gefühl und gönne mir eine Stunde vor dem Rennen höchstens noch einen Powerriegel”, gibt er preis. Im Hinblick auf sein Gewicht verlasse er sich im übrigen auf sein Körpergefühl. Dennoch befände er sich stets auf einer Gratwanderung, sein Kraft-/Gewichtsverhältnis betreffend. Zwei Stunden vor dem Rennen schlage er dann im Teamzelt auf. Mit dabei hat er dann auch alle seine Trinkflaschen, die er - wie die anderen Kollegen auch - schon im Hotel selbst vorbereitet hat. Sie enthalten für die Dauer des gesamten Rennens alle die gleiche Füllung: einen Mix aus Kohlehydraten und Mineralstoffen. Wie sehr auf diesem hohen Niveau auf das Gewicht des Gesamtpakets Fahrer/Bike geachtet wird, erklärt uns Lukas an diesem Detail: seine Trink-

^Text: Peter Meis

flaschen seien nur zu einem Drittel gefüllt. Es ergebe keinen Sinn, die Trinkflaschen komplett zu befüllen, da er ihren Inhalt auf einer Runde niemals komplett leeren könne. “Warum dann also zusätzliches Gewicht mitschleppen?”, fragt er einleuchtend. Dann werden letzte Details am Bike eingestellt, der Luftdruck gecheckt, das Einsatzgerät einer abschließenden Prüfung im Fahrbetrieb unterzogen. Ich unterbreche Lukas kurz und frage ihn, ob ich in Albstadt richtig gehört hätte, als er seinen Mechaniker anwies, seine Reifen nicht mit 1,75 bar, sondern lediglich mit 1,70 bar zu befüllen. Er antwortet grinsend: „Ja, ich merke das schon!“ Je nach den Verhältnissen auf der Strecke würde sich dieser minimale Unterschied spürbar bemerkbar machen. Die letzten sechzig Minuten vor dem Rennen. Etwas mehr als die Hälfte davon befände er sich zum Warm Up auf der Rolle, dann schlüpfe er in seine Rennbekleidung. Zwanzig Minuten vor Rennbeginn müsse er sich in seiner Startbox befinden. Er weist uns darauf hin, wie wichtig die Startposition mittlerweile geworden ist, insbesondere bei den akut vorherrschenden kalten Temperaturen. Während sich die ersten acht der Weltrangliste in einer separaten Box in unmittelbarer Nähe der Startgerade bis kurz vor ihrem Aufruf warm fahren könnten, hätten die dahinter platzierten Rennfahrer mit den langen Standzeiten zu kämpfen, bis sich das gesamte Teilnehmerfeld formiert habe. In Albstadt hatte ihn dieses Los noch getroffen, doch schon in Nove Mesto gehörte er dann zu diesen privilegierten Top 8. Seine Nervosität steigere sich am Renntag stetig bis zum Aufruf auf die Startgerade. Dieses Gefühl sei wichtig für die Körperspannung, so Lukas. Doch dann werde er immer ruhiger und entspannter, sein ganz persönlicher Film laufe dann ab. Der Worldcup sei extrem wichtig, und vor dem Rennen in Albstadt haben ihn brennende Fragen gequält. Wo stehe ich? Haben sich die Mühen der fünf bis sechs Monate währenden, harten Vorbereitungszeit gelohnt? In dieser “nicht so schönen Zeit” wollte er “am liebsten aus seiner Haut heraus”, wie er uns ein wenig nachdenklicher anvertraut. Lukas bekennt, dass er die kürzeren, etwa 90-minütigen Rennen, in denen es gelte, vom Start bis zum Zieleinlauf Vollgas fahren zu müssen, liebe.

^Text: Peter Meis

Er verfüge über eine große Wahrnehmungsfähigkeit während des Rennens, befände sich im Rennfieber, das natürlich. Aber er habe nicht diesen Tunnelblick, wie viele seiner Kontrahenten, bekäme stattdessen alles mit, was um ihn herum geschehe. Die große Kunst dabei sei es, nach dem knüppelharten Start das Laktat, welches sich auf den ersten ein bis zwei Kilometern gebildet habe, in der ersten Abfahrt wieder abzubauen. Er lege großen Wert auf seine Körpersprache. Es sei für ihn enorm wichtig, keine Schwäche erkennen zu lassen, sich während der Auseinandersetzung mit der Konkurrenz auf der Strecke durchzuboxen und seine Position zu verteidigen. Nach dem Rennen sei es natürlich sehr schön, einen Platz unter den ersten Fünf erreicht zu haben, auf dem Podium zu stehen und damit Bestätigung zu erfahren. Wenn er dann nach der Pressekonferenz und eventueller Dopingkontrolle endlich ins Fahrerlager und zum Team zurückkehren könnte, seien viele der anderen Teams bereits im Begriff, ihre Zelte abzubauen. Einem etwa 20-minütigen Cool Down folge dann das Abendessen inklusive Diskussion und De-Briefing mit dem gesamten Team, welches das Rennwochenende abschließe. Ende gut, alles gut! Wir gehen davon aus, dass dieses gemeinsame Abendessen in Nove Mesto in bester Stimmung und freudig aufgehellten Gesichtern bei jedem Teammitglied stattgefunden haben wird. Julien Absalon zog als Zweiter zwar erneut den Kürzeren gegen Weltmeister Nino Schurter, doch mit dem dritten Platz von Lukas Flückiger und dem zwölften Rang von Martin Fanger sicherte sich das BMC Mountainbike Racing Team an diesem kalten Tag in Tschechien neben diesen hervorragenden Einzelergebnissen auch den Sieg in der Mannschaftswertung. Und wir? Wir ziehen uns dezent zurück, freuen uns über den Erfolg des Teams und dass wir einen ganz besonderen Einblick in eine sonst verschlossene Welt erhalten haben…

Redakteur Peter Meis mit Lukas Flückiger

°Bild: Peter Meis

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°Bild: Manfred Stromberg

Trail Attacke Tirol Ein Kessel Buntes

Mir fallen die Augen zu. Das Brummen und leichte Schaukeln unseres Bike Shuttles schläfern mich ein. Die Berglandschaft Tirols zieht an mir vorbei. Ich bin erschöpft. Mehr und mehr falle ich in einen Dämmerzustand. In meinem Bewusstsein mischen sich Erinnerungen, Erlebnisse und Träume. Ich fahre Trails, Wurzeln und kniffelige Stellen, Stufen und Steine. Enge Kehren und schnelle Kurven. Weite Aussichten und dichter Wald. Ich gebe mich den körpereigenen Glücksbotenstoffen hin und nicke ein.

^Text: Manfred Stromberg

°Bild: Manfred Stromberg

„Aufwachen, wir sind da!“, tönt es von Ludi, der Bikeride-Guidin in der Reihe hinter mir. Auch sie sieht etwas verschlafen aus. Wir sind angekommen. Dieses 4 Sterne Hotel in Innsbruck wir diese Woche unsere Herberge sein. Noch leicht verschlafen steige ich aus dem komfortablen Bus und hebe mein Rad vom Anhänger. Die Lebensgeister kehren langsam zurück. Jetzt noch Wellness-Programm? Wir entscheiden uns für ein Radler auf der Terrasse, bevor es in die Dusche und zum Essen geht. Geschwitzt haben wir heute schließlich schon genug. Es war der perfekte Auftakt unserer Trail Attacke Woche. Als erster Stop stand der Bikepark Tirol in Steinach am Brenner auf dem Plan, der sich nur einen Steinwurf entfernt von unserem „Base Camp“ in Innsbruck befindet. Bevor Manfred und Ludi die Gruppe lospreschen ließen, hieß es jedoch, noch mal Geduld zu haben. Ein ausführlicher Check des Rades stand an. Fahrwerk und Ergonomie wurden sorgfältig geprüft. Man merkt Manfred sein Knowhow als Tester und Entwickler schon an. Auch bei den alten Hasen konnte noch so einiges optimiert werden. Dann ging es auf die flowigen Strecken des Bikeparks. Eigentlich waren alle auf natürliche Trails eingeschworen, aber die vielen spaßigen Kurven ließen sich einfach fantastisch fahren! Zwischendrin machten wir ein paar Übungen zur perfekten Kurventechnik und siehe da, danach lief es noch runder! Die Downhill-Strecke kam einem natürlichen Trail schon ziemlich nahe und hatte es in sich. Aber auch diese Aufgabe meisterte die Gruppe, wenn auch nicht ganz so locker. Ausgepowert machten wir uns auf den Rückweg nach Innsbruck - nun sitzen wir beim Essen im Hotel und lassen die gesammelten Eindrücke noch einmal an uns vorbei zischen. Der nächste Tag führt uns nach Ischgl. Im Winter eines der schneesichersten Skigebiete der Alpen mit reichlich Rummel, geht es im Sommer dort deutlich ruhiger zur Sache. Für uns geht es heute hoch hinaus. Weit oberhalb der Waldgrenze, auf 2.700 Metern Höhe, sind super flowige Wege für Mountainbiker angelegt worden. Optimal, um sich an die dünne Luft zu gewöhnen. Auf dem Weg runter vom Viderjoch werden wir auf dem Velill Trail mehr und mehr gefordert. Die fantastische Abfahrt von 1500Hm im atemberaubenden Bergpanorama will erarbeitet werden.

^Text: Manfred Stromberg °Bild: Manfred Stromberg

°Bild: Manfred Stromberg

Ganz Innsbrucker Locals, lassen Ludi und Manfred uns das Rad auch mal tragen. Sie beteuern, dass das ganz normal sei, man dabei das Bergerlebnis in den Vordergrund stellen müsse, und überhaupt erweitere man so seinen Aktionsradius ungemein. Sie lassen uns nicht im - nicht vorhandenen - Regen stehen und demonstrieren uns die „Alpine Tragetechnik“. Damit trägt sich das Rad fast wie von allein. Naja, aber nur fast, und lange durchhalten müssen wir auch nicht. Zwischendrin werden vereinzelt Rufe nach einem Maulesel laut, doch schon nach 15 Minuten sind wir über den steilen Buckel, der uns zu weiteren Trails führt. Oben angekommen höre ich Manfred zu Ludi sagen:„Schon toll, was die Kunden heutzutage alles mit sich machen lassen, oder?“ Die beiden lachen und freuen sich, ihre Bergerlebnisse teilen zu können. Aber es wird nicht nur geflachst, Manfred und Ludi können auch ernsthaft. So schwört uns Manfred auf die freundliche Rücksichtnahme bei der Begegnung mit Wanderern ein: „Mountainbiker sollten als die freundlichsten Menschen der Welt in die Geschichtsbücher eingehen“, meinte er mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Zum Glück sind Erziehungsmaßnahmen nicht wirklich nötig, besteht unsere Gruppe doch ausschließlich aus freundlichen Leuten mit guter Trailerfahrung. Vom Handwerker über einen Kommissar bis zum Unternehmer haben wir eine feine bunte Mischung an Bikern, die sich mit kindlicher Begeisterung von den Bergen Tirols stürzen. Schön zu sehen, wie sich gestandene Mannsbilder und die Damen gleichermaßen über die Aufgaben, die der Weg stellt, freuen können. Die Guides helfen stets mit Tipps weiter, indem sie sich in die Gruppe streuen oder auch mal von außen schauen. Die Übungen zu Bunnyhop, Kurven und Serpentinen werden sogar mit Videoanalyse unterstützt. Cool, wenn man sich selber sehen kann. Wobei – nicht immer. Aber weiter üben hilft, es ist ja schon viel besser geworden. Die ständigen Tipps helfen auch den Erfahrenen noch weiter. Jeder hat den Eindruck, noch was dazugelernt zu haben. Die anschließende Abfahrt zaubert ein Grinsen auf alle Gesichter, und ich schlafe ein, sobald wir wieder im Bus sitzen. Am dritten Tag lassen wir es etwas ruhiger angehen. Deshalb bietet Bikeride nur eine kleine Runde im Heimatrevier Innsbruck an. Mit der Hungerburgbahn

geht es ein Stück hinauf, der Rest zur Alm wird locker pedaliert. Auf dem Weg treffen wir sehr zur Freude der Gruppe – heute ohne Dame unterwegs – auf die sportlichen Bewohner der Alpenhauptstadt Innsbruck. Und die scheint nur aus hübschen Studentinnen zu bestehen. Die Stimmung steigt mit den Höhenmetern. „Auf der Alm gibt´s kei´ Sünd´“, und deshalb wird mit der hübschen Kellnerin geflirtet, was das Zeug hält. Zur Knödlsuppn spielt ein Rentner Akkordeon, es herrscht rege Betriebsamkeit von Wanderern und Mountainbikern. Irgendwann trennen wir uns vom Blick auf Innsbruck – und seinen schönen Bewohnerinnen - und es geht auf spaßigen Pfaden zügig ins Tal. Nicht übel, so ein Revier seinen Hausberg nennen zu können. Es ist bereits der vierte Tag unserer Trail Attacke, heute führt uns unsere Tour von unserem Base Camp in Innsbruck nach Sölden im Ötztal. Schon bei der Tages-Besprechung hat Manfred Stromberg, der Fiat-Rotwild-Teamfahrer und Gründer von Bikeride, leuchtende Augen. Er schwärmt sehr von den Trails in Sölden, die so abwechslungsreich seien, vom tollen Boden dort und dieser fairen Mischung aus Anspruch und Flow. Er sollte Recht behalten! Von flüssigen Flachen bis zu steilen, ausgesetzten Wegen findet sich in Sölden alles, wovon Singletrail-Fetischisten träumen. Vorbildlich ist auch die Bike-Politik in Sölden: An jedem Trail-Einstieg steht ein Hinweis, dass der Trail von Wanderern und Mountainbikern genutzt werden darf. So ist die Begegnung beider Parteien deutlich entspannter. Da liegt es vor allem an der Rücksichtnahme der Mountainbiker, ob solche Regelungen Schule machen. Und es ist tatsächlich so, Sölden ist ein echter Trailhammer! Über 3000 Tiefenmeter gleiten, shreddern und heizen wir auf sensationellen Wegen hinunter, bis unsere Arme und Beine brennen. Und erst die untergehende Sonne zwingt uns langsam, die Segel zu streichen. Die Trail Attacke Woche neigt sich langsam dem Ende zu. Am fünften Tag sitze ich nach dem Frühstück wieder im brummenden Bus und lasse das Zillertal an mir vorübergleiten. Heute soll es ins „Verbotene Singletrail-Paradies Mayrhofen“ gehen. Was Manfred damit meint, ist mir noch nicht ganz klar. Er grinste dabei. Eins ist aber sicher: Es wird sicher wieder traumhaft. Und anstrengend.

^Text: Manfred Stromberg

Infos

Trail Attacke Tirol Termin: 13.-20. Juli 2013 (auch andere Termine buchbar) Ein Bett, sechs Orte. Jeden Tag geht es von Innsbruck aus woanders hin, um die Highlights der Tiroler Trails unter die Räder zu nehmen. Die Liftmöglichkeiten der verschiedenen Bike-Gebiete werden genutzt, um die spannendsten Trails zu erreichen. Abfahrten ohne Ende, eine ganze Woche lang. Muskelanspannung nicht nur in den Armen, sondern auch im Gesicht – vom Grinsen. Destinations-Hopping: Steinach, Mayrhofen, Sölden, Innsbruck, Ischgl, Kirchberg … Ein Bike-Bus chauffiert zu den meisten Orten, ein 4-SterneHotel verwöhnt kulinarisch und mit Wellness-Angeboten – wenn dafür noch Zeit bleibt ... Leistungen > 7 Ü/HP im EZ oder DZ in ****Hotel in Innsbruck > Liftkarten für alle Bike-Destinationen plus Guiding an 6 Tagen (davon ein ruhigerer Tag mit kürzerer Tour) > 4 Fahrten mit dem Shuttle Bus mit Bike-Anhänger in die Gondel-Destinationen (eine nahe gelegene Destination wird mit Privat-Autos erreicht) > Fahrtechnik-Tipps > Fahrtechnik-Videoanalysen > IXS-Schoner können geliehen werden > Syntace Lenker und Vorbau können geliehen werden Ausrüstung Es geht vornehmlich bergab. Jedoch wird dieses Angebot als Singletrail-Woche und nicht als Downhill-Trainingslager aufgefasst. Anfahrten zu den Trails und zurück zum Lift gehen teils auch bergauf. Deswegen ist ein Downhill-Bike nicht geeignet. Am besten ist ein Enduro-Rad mit zumindest zwei Kettenblättern und pannensicheren Reifen. Räder mit weniger als 140mm Federweg sind nicht geeignet. Knie und Armschoner sollten getragen werden. Anforderungen: sehr gute Fahrtechnik sowie Erfahrung auf alpinen Trails. Hoher konditioneller Anspruch – konzentriert bergab fahren fordert einiges! Die Trail Attacke Woche richtet sich an Freunde verspielter und technischer Abfahrten! Dieses Angebot kann von einer Gruppe auch zu individuellen Terminen von unterschiedlicher Dauer gebucht werden. www.bikeride.de

^Text: Manfred Stromberg °Bild: Manfred Stromberg

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Verlag Terra Oceanis Verlag (Geschäftsführer Alexander Lehmann) Klausdorfer Weg 167| 24148 Kiel

Mitarbeiter an dieser Ausgabe Natalie Baumgärtner, Yong-Jae Cha, Peter R. Fischer, Fabian Frühling, Marco Knopp, Eliane Lehmann, Mark Liedtke, Nina Machuletz, Peter Meis, Falco Mille, Alina Nachtmann, Michael Rotermund, Jan Volbracht

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.

Fotografen Frank Kieß, Marco Knopp, Peter Meis, Falco Mille, Andreas Sawitzki, Manfred Stromberg

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