pedaliéro - Magazin für Geländeradsport

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Nr. 25 | Ausgabe 03/2010



Editorial

Flashmob

Der Teenager in der roten Badehose wirkt wie ein Fremdkörper am lässigen Surfstrand. Uncool wie Guido Westerwelle, mindestens 20 Kilo zu viel auf den Rippen und die kleine rote Badehose schmückt seinen weißen Körper keineswegs. Und jetzt dreht er auch noch seinen Ghettoplayer lauter – und fängt an auf seinem Handtuch zu tanzen! Was nach einer verlorenen Wette oder einem entgleisten Junggesellenabschied aussieht, entpuppt sich nach wenigen Augenblicken als Flashmob. Zuerst steigt ein hagerer Bengel in die Choreografie ein, danach eine Handvoll attraktiver Mädels, bis schließlich der ganze Strand dem Rhythmus folgt. Flashmobs – Sinn oder Unsinn? Mag man sich fragen, eines fällt allerdings auf: Die gemeinsame Aktion hat eine ganz spezielle Qualität des Miteinanders, der ungelenke Tänzer wandelt sich innerhalb kürzester Zeit vom Vollspacken zum Anführer einer fröhlichen Tanzgesellschaft. Plötzlich spielt es keine Rolle mehr, wie er aussieht und dass er sich linkisch bewegt, er ist Teil einer Gemeinschaft, die nicht danach fragt, wer du bist, wo du herkommst oder wie viel Geld du verdienst. Es ist noch gar nicht so lange her, da waren Frauen in Bikeparks wie Fremdkörper, wie ein dicker, bleicher Teenager in roter Badehose. Zeiten ändern sich, der Anteil an Mountainbikerinnen wächst stetig, heute ist es eine Selbstverständlichkeit, dass unter fetten Protektorenjacken Mädels schwitzen. Noch deutlicher als in Europa kann man diesen Trend in Nordamerika verfolgen, wie Fotografin

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Holde Schneider aus Whistler berichtet. Sie hat erlebt, wie hoch Fahrkönnen, Motivation und Ansehen der dort bikenden Frauen sind. Wenn Whistler als Brutkasten moderner MTB-Trends gesehen werden kann, dürfen wir uns auf einen immer größeren Anteil an bikenden Mädels einstellen – sehr zur Freude der bikenden Frauen und Männer! Einer besonders talentierten Mountainbikerin begegnen wir ab Seite 30. Harriet Rücknagel ist es nach siebenjähriger Alleinherrschaft der Downhill-Königin Antje Kramer erstmals gelungen, die Phalanx zu brechen und zur Deutschen DH-Meisterin gekrönt zu werden. Zwar konnte Antje verletzungsbedingt nicht an den Start gehen, Harriets Leistung soll das allerdings nicht schmälern. Durch ihren tollen Finalrun darf sie nun das Trikot der Meisterin tragen, zumindest bis zum nächsten Jahr, wenn Antje Kramer wünschenswerterweise wieder dabei ist und die Karten neu gemischt werden. Es tut sich also jede Menge bei den Frauen, die schnell vom lautstarken Kettenrasseln der Männer übertönt werden. Unbedingt gehören sie mit zur Gemeinschaft, die nicht danach fragt, wer du bist, wo du herkommst oder wie viel Geld du verdienst. Und dazu benötigt es keinen Flashmob. Rock & Roll, eure Sawitzki Bros.!

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Holde Schneider

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Inhalt Extras

Editorial ........................................................................................................ 3 Shops in deiner Nähe! ..................................................................................... 66

Neuigkeiten

Neues aus aller Welt .......................................................................................... 6 Neues auf Stollenreifen 2011 .............................................................................. 14

Ladys Spezial

Die Frauen von Whistler ................................................................................... 20 Ausprobiert: Specialized Safire .......................................................................... 28 Deutsche Düsefrau: Harri-Jet Rücknagel .............................................................. 30 For girls only: Feine Teile für die Damenwelt! ........................................................ 38 Ausprobiert: Ghost Miss AMR 7500.................................................................... 48 Unterwegs beim Trek-Women Freeridecamp 2010................................................... 50

Reise

Mittelmeerknaller: Golfo Dainese ....................................................................... 80

Portfolio

Der Fotograf Ale di Lullo...................................................................................56 Der Mountainbiker Andi Wittmann .................................................................... 86

Technik

Parts Spezial: Aufgemotzt is besser! ..................................................................... 68

Rubriken

Abo ............................................................................................................ 96 Impressum ................................................................................................... 98

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°Titelbild: Martin Krolop (www.krolop-gerst.de)

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Neues aus aller Welt Hand in Hand den Berg hinab – Trek und Gary Fisher nun unter einem Label! Trek Bicycle und Bike-Pionier Gary Fisher geben voller Stolz ihre Hochzeit bekannt! Vorbei die Zeit als man zusammen unter einem Dach in wilder Ehe lebte, nun ist der Zusammenschluss offiziell, und die Gary Fisher-Kollektion präsentiert sich als eigenständige Modellreihe im Programm von Trek. „Gary Fisher Collection“ prangt auf den Rahmen der Serie, alle Mountainbikes kommen auf 29 Zoll Laufrädern dahergerollt. Somit ist eine klare Abgrenzung zum restlichen Programm von Trek gegeben, das ausschließlich 26er Bikes umfasst. Gary Fisher dazu. „Ich arbeite schon seit 1996 mit Trek zusammen an der Marke Fisher. Aber erst jetzt bin ich inmitten des besten Teams angekommen, bei dem sich alles ums Fahrrad dreht. Meine Ideen landen ab sofort direkt bei Trek, das ergibt noch bessere Produkte und bringt noch mehr Menschen auf die Bikes. Ich liebe es.” Wir gratulieren recht herzlich zu dieser Eheschließung! Wer dem Brautpaar ebenfalls seine Aufwartung machen möchte findet die Gary Fisher-Kollektion auf der Website von Trek unter: www.trekbikes. com/fishercollection!

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^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

Contessa Riding Days - Auf die Räder fertig los! Wie schon seit vielen Jahren finden auch 2010 wieder die Contessa Riding Days statt. Das heißt vom 5. Bis 8. August für den femininen Teil der Bikecommunity: ab in die Schweiz und Spaß haben! Neben vielen Touren gibt es jede Menge Tipps & Tricks in Sachen Technik, Fahrkönnen und auch Bikewartung. Das ganze findet rund um St. Moritz und Pontresina statt, die Region bietet nicht nur die beeindruckenden Landschaftsszenerien sondern auch schöne Trails, die einen bleibenden Eindruck im weiblichen Bikerherz hinterlassen. Wer tagsüber den Körper schindet, der muss am Abend seine Seele balsamieren. Dafür sorgt ein Wellnesshotel mit großzügigem Spa-Bereich. Im Preis von € 470,sind drei Übernachtungen im Sporthotel Pontresina (www.sporthotel.ch), die komplette Verpflegung, die Bergbahnnutzung, das Mountainbiketraining, Scott Test Bikes, Protektorennutzung und noch einiges mehr enthalten. Weitere Informationen unter: www. dierasenmaeher.de !

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Drahtseilanschlag am Lanserkopf!

Flow Sister – Bikenetzwerk für Ladys

Rund um den Landserkopf in Österreich gibt es viele Freerider, die sich ihre Wege durch die Wälder bahnen. Einige der dort angelegten Strecken befinden sich auf genehmigtem Gelände, andere Abschnitte jedoch erstrecken sich teilweise über Privatgelände. Deren Besitzer sind verständlicher Weise nicht immer erfreut, dass die MTB-Freunde sich bei ihnen austoben.

Die Innsbrucker MTB-Szene ist verdächtig groß und wächst kontinuierlich. Vertriders und Trailsolution haben die Stadt ins Rampenlicht gerückt, der Nordkettendownhill hat sich einen Namen gemacht, und nun rücken auch die Damen der Szene mehr und mehr ins Rampenlicht. Nicht jeder hat das Glück, in den Bergen zu wohnen, nicht jeder hat das Glück, aus Jux mit dem Mountainbike die Berge hinunterfahren zu können, doch wer diese Möglichkeiten hat, sollte sie auch mit möglichst vielen Menschen teilen.

Dass in einer gemeingefährlichen Aktion ein Drahtseil über einem beliebten Trail gespannt wurde um anscheinend unerwünschte Gäste fern zu halten, widerspricht allerdings nicht nur sämtlichen guten Sitten, sondern entspricht wohl auch dem Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung. Wie hinterhältig, weil schwierig zu sehen, so ein Anschlag ist, musste der 13-jährige Max Pointner am eigenen Leib erfahren. Er raste mit seinem Bike in den Draht und wurde vom Rad gerissen. Max kann von Glück reden, dass er noch im Wachstum steckt und der Draht nur seinen Helm traf. So kam er „nur“ mit ein paar Prellungen und Abschürfungen davon. Einen erwachsenen Fahrer hätte es da wohl um einiges schlimmer erwischt, war der Draht auf Halshöhe gespannt. Dieser Vorfall erregte großes Aufsehen, die MTB-Freunde des Lanserkopfes waren schockiert und suchen nun eine gemeinsame Lösung des Konfliktes. Außerdem fordern sie Freigabe für weitere Strecken im Raum Lanserkopf. Gemeinsam überreichte die gesamte Bike-Community der Bürgermeisterin von Innsbruck eine Petition für legale Strecken am Lanserkopf. Wir alle hoffen auf eine gemeinsame Lösung, bei der sich beide Seiten friedlich einigen. Damit Max und seine Freunde bald wieder ohne Bedenken den Berg runter rauschen können. Weitere Informationen unter: www.trailsolutions.at. Achja: Gefährliche Körperverletzung wird in Deutschland mit Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren geahndet, dabei ist allein schon der Versuch strafbar.

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Folglich haben zwei Wahltirolerinnen ein neues Projekt auf die Beine gestellt – Flow Sister. Ein neues Netzwerk von Frauen für Frauen, die eine große Leidenschaft verbindet, das Freeriden. Quasi ein MTB-Damen-Headquarter im Herzen Tirols. Angeboten werden Fahrtechniktrainings, Reparaturworkshops, regelmäßige Wochenendsessions in all den schönen Gebieten der Alpen, außerdem ein regelmäßiger Stammtisch in der Bikerhomebase Wolke 7. Ziel ist es, die MTB-Frauen-Freerideszene zu unterstützen und auszubauen. Männer, wollt ihr das nicht auch? Klar, denn immer unter Männern biken ist doch öde! Mit direktem Zugang zum Kneissl Nordkettentrail und dessen kleinem Bruder, dem Hungerburgtrail, gibt es viele Fahrmöglichkeiten direkt vor der Tür. Das Netzwerk ist erst der Anfang – eine Basis, um den Damenbikesport zu pushen. Also: Flow Sisters dieser Welt vereinigt euch! Die Mädels im Web: www.facebook.com/flowsister

^Text: Marco Knopp °Bild links: www.trailsolutions.at °Bild rechts: Flo Smith

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Trailride-Camp für Ladys!

Mountain-Heroes – Pure Natur Sport

Frauen an die Macht! Nicht nur in diesem Heft, sondern auch beim Trailride-Camp in Österreich, regiert das schöne Geschlecht auf den Stollenreifen. Auf den flowigen Singletrails in Saalbach Hinterglemm werden drei Tage lang jede Menge Tipps und Tricks zum Thema Fahrtechnik gegeben. Als Lehrmeisterin ist eine echte Frohnatur und lokale Größe am Start: Sabine Höll - bekannt als stets gut gelaunte Freeriderin und Bikeguide. Trainiert wird in kleinen Gruppen auf den Abfahrten des Bikeparks und außerdem unterwegs, auf den Trails der Region. Wer am Abend erschöpft vom Bike steigt, muss natürlich nicht in einer Berghöhle übernachten. Das Hotel Spielberghaus bietet alles was die Bikerseele nach einem harten Tag benötigt – leckeres Essen, gemütliche Zimmer, und einen tollen Garten inklusive Hot Pot und Pumptrack! Im Camp-Preis enthalten sind außerdem alle Lifttickets und Shuttlegebühren für Leogang und Saalbach Hinterglemm. Der ganze Spaß kostet euch € 389,- und geht vom 13. bis 15. August. Mehr dazu unter: www.summitride.com!

Mountain-Heroes – was im ersten Moment nach einer neuen Marvelverfilmung klingt, ist ein Sportteam, das sich aus verschiedenen Bergsportdisziplinen zusammensetzt. Eins haben alle Athleten gemeinsam: die Liebe zu den Bergen und der Natur. „Pure Nature Sport“ lautet das einheitliche Credo der Crew, das Betreiben des Sports in den Bergen im respektvollen Umgang mit der Natur und dem sozialen Umfeld steht im Vordergrund. Neben dem Mountainbiken leben die Heroes ihre Leidenschaft zu den Bergen in den Disziplinen Alpine Skiing, Mountain Running und Paragliding aus. Das komplette Team besteht aus sieben Frauen und sechs Männern, was eine weitere Ambition der Mountain Heroes unterstreicht: Der Frauenradsport soll gestärkt und gefördert werden. So gibt es in jeder Disziplin mindestens eine Frau, die zeigen sollen, dass nicht nur Männer Helden sein können. Und wollen wir nicht alle Helden sein? Hier ist eure Chance, surft auf www.mountain-heroes.com und lernt das Team und seine Philosophie kennen!

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^Text: Marco Knopp °Bilder links: Colin Stewart °Bild rechts: Flo Smith

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7,62 CM GRÖSSER STEIGERN IHR SELBSTVERTRAUEN 7,62 CM SIND 3 ZOLL – DAS IST GENAU DER GRÖSSENUNTERSCHIED ZWISCHEN 26“ UND 29“ LAUFRÄDERN, DER DEN GRÖSSEREN BIKES DAS EXTRA AN SICHERHEIT UND LAUFRUHE VERSCHAFFT. JEDOCH REICHEN DIE GRÖSSEREN LAUFRÄDER UND DIE 29ER GEOMETRIE ALLEINE NICHT AUS, UM WELTCUP SIEGE EINZUFAHREN. DARUM HABEN WIR DEN NEUEN STUMPJUMPER HT 29ER ZUM LEICHTESTEN, STEIFSTEN UND AGILSTEN HARDTAIL ÜBERHAUPT GEMACHT. KURZE KETTENSTREBEN, TIEFES TRETLAGER, STEILER LENKWINKEL UND DIE FÜR SPECIALIZED SPEZIELL GEBAUTE ROCKSHOX 29ER GABEL SIND DIE ZUTATEN FÜR DAS SIEGERPAKET VON TODD WELLS. MEHR ÜBER TODD WELLS UND DAS NEUE STUMPJUMPER HT 29ER: WWW.SPECIALIZED.COM

TODD WELLS AUF SEINEM SEA OTTER SIEGER-PAKET STUMPJUMPER HT 29ER


Konservierte Downhillact ion: Frisch auf den Tisch!

Continental X-King und Mountain King II

Was war das für ein geniales Downhillwochende! Knallhart geshreddet, immer am Limit – doch leider hat der Kumpel mit der Digicam den geilen Run verpennt! Macht nix, dafür gibt es doch extreme-pics.de! Dort findet ihr Bilder etlicher Downhillrennen, wie beispielsweise dem gesamten iXS-Cup, die ihr im Bildshop für einen kleinen Obulus erwerben könnt. Schluss mit verwackelten Kumpelaufnahmen – hier gibt es Bilder in allerbester Profiqualität, die euer Fahrkönnen anständig würdigen! Bereits am Dienstag nach jedem Rennwochenende stehen die Bilder zum Download bereit, dazu News vom Wettbewerb. Seiteninhaber Thomas Dietze: “Zur Zeit sind drei Fotografen auf den Rennen unterwegs, in Zukunft sollen es aber noch einige mehr werden, damit wir mehr Rennen abdecken können. Interessierte Fotografen finden auf unsere Website alle Infos dazu!“. Sämtliche Downhillshots stehen nach dem Kauf als hochauflösendes JPG zur Verfügung, jetzt steht der Wandtapete, dem Muttertagsgeschenk oder dem StudiVZ-Profilbild nix mehr im Wege! Alles weitere unter www.extreme-pics.de!

Neues von der Royal Family: Conti hat seiner blaublütigen Stollenreifenfamilie mit dem X-King und dem Mountain King II zwei neue Stammhalter beschert. Der X-King schließt die Lücke zwischen dem Race King und dem Mountain King II und ist als Symbiose aus XC und AllMountain angetreten. Schnell und mit genügend Grip, dem springenden Mittelstollen und den soliden Außenstollen sei‘s gedankt. Zu haben ist er als 2.0er, 2.2er und 2.4er Version, natürlich auch in Black Chili Compound, als 29-er und in vielen anderen Versionen. Ein Update hat der oft und gerne durch Wald und Flur bewegte Mountain King bekommen: das optimierte Profil lässt den König noch leichter rollen, die verstärkten Schulterstollen vermitteln ein Plus an Sicherheit und mehr Grip in schnellen Kurven. Der Mountain King II nennt zudem die neue ProTection-Technologie sein eigen. Clou dieser Technologie ist eine zusätzliche schützende Gewebelage aus gummiertem, hochfesten Nylon, die den Reifen umspannt. So hat der King eine dreilagige Seitenwand, sowie vier Lagen unter der Lauffläche. Der Pannenschutzfaktor soll dadurch um 30% im Vergleich zum Vorjahr erhöht worden sein, gleichzeitig wurden 25% Gewicht eingespart.

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^Text: Marco Knopp °Bild links: Thomas Dietze

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Ride the max!

Promotion Bike-Action in Tirol

Einkaufsfahrten mit dem Drahtesel? Die überlassen wir jetzt mal den älteren Semestern. Tirol kann nämlich auch ganz anders biken: und zwar schnell und wild auf Single Trails. Die haben die Mountainbike-Spezialisten im Alpen-Mekka bei ihrer gelungenen Bike-Planung neben den über 5.000 Kilometern gut beschilderter blauer, roter und schwarzer Strecken natürlich nicht vergessen. Gelb ist die Farbe nach der du als Adrenalinjunkie beim Biken in Tirol Ausschau halten musst. Und da wäre so einiges in der Signalfarbe, was sich in den 15 Top-Bike-Regionen Tirols zu testen lohnt: zum Beispiel der Ehrenbachtrail in den Kitzbüheler Alpen. Bei 700 Höhenmetern auf 5 Kilometern dürfte so mancher Skiakrobat neidisch werden. Gleich in der Nachbarschaft – auf der Hohen Salve – drängt sich fast von selbst der HarlasangerTrail von der Wiegealm auf. Von ultraflowig

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°Bild: Tirol Werbung

bis extrem knackig geht es rund um Sölden auf über 10 verschiedenen Routen bergab und auch im Alpbachtal wurde auf dem Laubwerk-Trail ein mit Wippen, Drops und Wallrides gespickter Kurs angelegt. Um zwei super geshapte Trails ist die Freeride-Community in der Tiroler Zugspitz Arena reicher geworden und St. Anton glänzt mit einem landschaftlichen 5-Sterne-Trail von der Heilbronner-Hütte hinunter durchs Verwall. Locker uphill, flowig downhill über technisch schwierige Wurzelpassagen mit natürlichen Anlegern und dazwischen kurz mal abtauchen in einem der drei Seen, heißt es in Nauders. Apropos See: Natürlich ist auch die Ferienregion Achensee Single Trail mäßig cool drauf. Der Track bei der Lamsenjochhütte hat es in sich und lässt sich wunderbar mit dem Plumsjochtrail in der Silberregion Karwendel verbinden. Und was tut sich in puncto Bikepark in

Tirol? Im Wipptal öffnet Anfang Juli der Bikepark Tirol seine Pforten: mehrere Strecken, Slopestylearea und Transport per Lift versprechen großes Abenteuer. Na? Schmachtet dein Freeride-Herz schon nach wilder Trail-Action? Dann klick’ dich doch gleich mal rein und check’ die Packages der Tiroler Mountainbike-Spezialisten. Da ist für jeden Geldbeutel was dabei – ganz bestimmt auch für dich! www.bike.tirol.at/angebote

Die 15 Top-Bike-Regionen Tirols St. Anton am Arlberg | Nauders | Imst-Gurgltal | Ötztal | Tiroler Zugspitz Arena | Mieminger Plateau & Fernpass-Seen | Silberregion Karwendel | Stubai | Wipptal | Achensee | Alpbachtal Seenland | Ferienregion Hohe Salve | Kitzbüheler Alpen - Brixental | Kaiserwinkl | Osttirol

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Neues auf Stollenreifen 2011! SPECIALIZED Safire, Myka und Camber! Seit Jahren spielt Specialized eine Vorreiterrolle in der Entwicklung von Damen-Bikes. Angepasste Geometrien, speziell ausgewählte Parts wie schmalere Lenker, kürzere Kurbeln oder ausgewiesene Damensättel, sollen bei den Ladys den Spaß am Biken vergrößern. Für das Modelljahr 2011 haben die Amerikaner das Trailbike „Safire“ komplett neu designt. Kein Rohr wurde unverändert gelassen, auffälligste Änderung ist dabei sicherlich das neue Oberrohr. Es ist stark gebogen, der Dämpfer verschwindet förmlich in der Biegung. Erreicht wurde dieses durch eine recht aufwendige dreiteilige Oberrohrkonstruktion, die Mittelsektion wurde so gestaltet, dass der Dämpfer gleich mehrere Zentimeter abtauchen kann. „Es war sehr aufwendig, dieses Oberrohr zu entwickeln,“ verrät Rachel Lambert, Women’s Product Marketing Managerin bei Specialized, „ aber wir wollten unbedingt das Oberrohr noch niedriger bekommen. So hat man noch mehr Bewegungsfreiheit und Standover height“. Ebenso ist der Dämpfer neu positioniert worden, so soll noch mehr

Safire

Sensibilität des Hinterbaus erreicht werden, andererseits soll sich das Fahrwerk auch im Wiegetritt antriebsneutral verhalten. Auch das Steuerrohr wurde modernisiert, es ist nun konisch und beherbergt eine S140TA Federgabel. Das Heck stellt nach wie vor 120mm zur Verfügung, beide Federelemente sind speziell auf das geringere Körpergewicht von Frauen abgestimmt worden, damit der gesamte Federweg besser genutzt werden kann. Ein zweites Modell wurde ebenfalls komplett redesignt: Das Specialized Myka. Drei Grundkonzepte stehen zur Wahl: Das Hardtail Myka HT in der 26‘‘ und 29‘‘ Zoll Ausführung, sowie das vollgefederte Myka FSR. Die HT-Modelle bieten abhängig von der Rahmengröße 80 oder 100mm Federweg an, auch hier wurde die Federkennlinie der Gabeln neu angepasst. Am Myka FSR befindet sich wie beim Safire das dreiteilig konstruierte Oberrohr, mit der auffälligen Dämpferanbringung. Somit ist auch beim Myka eine sehr

niedrige Überstandshöhe und viel Platz zum Austoben gegeben. Eine weiterer Frischling wird im kommenden Jahr garantiert für Furore sorgen: das Camber. Hatte man den beliebten Alleskönner Stumpjumper im letzten Jahr von 120mm auf 140mm Federweg aufgemotzt, rückt nun das Camber in die entstandene Lücke nach. Ausgelegt ist es als Viergelenker, der Dämpfer verläuft wie beim Stumpjumper parallel zum Oberrohr, die 120mm werden je nach Modell von Fox oder Rock Shox Federelementen beherrscht. Auch die Geometrie ähnelt sehr jener des Stumpis, mit einem relativ flachen Lenkwinkel und einem tiefen Tretlager soll sich das Camber schnell und sicher durch Kurven zirkeln lassen. Und auch der Preis ist ein Knaller: dieser wird sich im Bereich zwischen 1200 und 2500 Euro befinden. Da wird so mancher Billig-Versender ins Grübeln kommen. Das Camber wird voraussichtlich noch in diesem Jahr in die Läden kommen, das Modell FSR-XC wird dafür komplett aus dem Programm gestrichen.

Sehr aufwändig in der Fertigung: Dreiteiliges Oberrohr

Das neue Topmodell Safire Pro

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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Myka

Tief gezogenes Oberrohr für viel Standover height

Camber

Da erkennt man den großen Bruder Stumpjumper wieder: der Hinterbau des neuen Camber

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SCOTT Genius LT und Scale! Vor zwei Jahren hat das Scott Genius mit seinen 150mm Federweg für viel Aufsehen gesorgt. 150 Millimeter – das kannte man bis dato nur von Endurobikes, was das Genius aber partout nicht sein wollte. Heute sind 140-150mm in gemäßigten Trailbikes und Marathonfullys allerorten zu finden, somit könnte man fast behaupten, dass das Genius einen neuen Trend eingeläutet hat. Der Erfolg gibt den Schweizern Recht, und mit dem neuen Genius LT wollen sie offensichtlich an diesen Erfolg anknüpfen. LT –

das steht für Long Travel, und wieder gelingt es den Leuten von Scott für Überraschung zu sorgen. Denn hinter besagten Long Travel verbergen sich satte 185mm Federweg. Eine Größenordnung, die bisher nur reinrassigen Freeridern und Downhillern vorbehalten war. Doch das Genius LT gehört keineswegs einer dieser beiden Kategorienan, vielmehr soll es ein leicht pedalierbares, verspieltes Trailbike mit dem Extrablub Federweg sein. Besonders Tourenfahrer sollen mit dem LT angesprochen werden, und betrachtet man das Konzept genauer, macht das auch Sinn.

Am Lenker befindet sich Scotts genialer Tracloc Hebel, mit einem Klick sind drei Fahrwerkseinstellungen möglich: Offen (185mm Federweg vorne und hinten), reduziert (vorne 185mm, hinten 110mm), sowie vorne und hinten blockiert Zudem besteht die Möglichkeit die speziell für Scott gefertigte Rock Shox Lyrik mittels 2-Step-Technologie auf 140mm abzusenken. Hört sich alles etwas kompliziert an, ist aber im Gebrauch sehr einfach und übersichtlich zu bedienen, und funktioniert perfekt.

Dämpfer steht auf dem Kopf, für sensibleres Ansprechverhalten Fahrwerks-Fernbedienung am Lenker: Twinloc

Genius LT

Gepimpte Lyrik mit 185mm Federweg - exklusiv bei Scott

Praktisch: Sag-Indicator

Direct-Postmount Bremsbefestigung und 12-Millimeter-Achse von DT Swiss

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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Das Genius LT wird es in zwei Rahmenversionen geben, als Karbon- wie auch als Alumodell. Der Gewichtsunterschied zwischen beiden Rahmenvarianten beträgt rund 250 Gramm. In der Top-Karbonvariante soll das Genius LT rund 14 Kilo wiegen. Also Tschüss Ransom, herzlich willkommen Genius LT! Und Scott zaubert für 2011 ein weiteres Ass aus dem Ärmel: das derzeit leichteste Serienhardtail der Welt! Festhalten Leute, 899 – in Worten achthundertneunundneunzig – Gramm wiegt der Rahmen des neuen Scales,

und zwar garantiert! Das gilt zumindest für die drei Topmodelle 899, Premium und RC. Jeder Rahmen, der auch nur ein Gramm mehr wiegt, wird aussortiert, ein Aufkleber am Unterrohr zeigt das Gewicht jedes einzelnen Karbonrahmens. Erreicht wurde dieses sensationelle Gewicht durch viel Detailarbeit und das hochkomplexe Herstellungsverfahren IMP5, das die vorherige Tube-to-TubeTechnologie ablöst. Das Gesamtgewicht des Topmodells soll somit bei schlappen 7,5 Kilo liegen, hier kommen wir schon in den Bereich hochwertiger Rennräder.

Und auch bei Scott wird 2011 der 29er Trend gepflegt - das Scale wird es im nächsten Jahr auch mit großen Schluffen geben. Bedingt durch die Anpassungen an die größeren Laufräder läuft dieser Rahmen unter dem Motto: maximal 949 Gramm. Scotts Teamfahrer Nino Schurter und Florian Vogel haben angekündigt, das Bike auf seine Wettkampftauglichkeit zu testen, um es eventuell auch in Rennen einzusetzen!

Man spart wo man kann: Klemme war gestern!

Extrem leicht: Hohles Ausfallende

Scale 9

Scale 2

Züglein, versteck dich!

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CORRATEC – neue Bikes zum Jubiläum Seit 20 Jahren bringt die Rad-Schmiede von Konrad Irlbacher nun schon feine Bikes unter das radelnde Volk. Zum großen Jubiläum hat Corratec alle Register gezogen und läutet gleich mit einigen Neuigkeiten die Saison 2011 ein. Schöne Nachricht für alle Super-Bow-Fans: Corratecs Klassiker mit dem unverwechselbaren Rahmendesign gibt es nun auch in Carbon. Für den Rahmen des X-Bows werden hochwertige Karbonfasern in den Schlauch gewebt. Diese nahtlose Herstellung aus einem Guss soll eine hohe Haltbarkeit und Verwindungssteifheit bewirken, verbunden mit einem geringen Gewicht. Die sportliche Geometrie macht das X-Bow zum Winnerbike für den Renneinsatz. Ausgestattet mit Top-Komponenten, von der XTR-Gruppe bis zum DT-Swiss-X1650 Laufradsatz, hat man zudem die Möglichkeit, über den Cor-

ratec-Konfigurator individuelle Wünsche zu verwirklichen. Der Preis für das Schätzchen: € 6.499,-. Ebenfalls mit an Bord: das neue Universal Bottom Bracket System (UBBS). Etwa noch ein anderer Tretlagerstandard? Mitnichten, viel eher eine Lösung zu eben dieser Problematik der Tretlager- und Rahmenkompatibilität. Das Innenlager ist beim UBBS bereits im Rahmen integriert und kann mittels verschiedener Aufnahmen mit allen Innenlager- und Kurbelsystemen kombiniert werden. Auch neu: das Super Bow 29er – Corratecs AluVersion des Bows in 29 Zoll. Gute Laufruhe, komfortables Fahrverhalten und hoher Sitzkomfort sollen die Linie auszeichnen. Drei verschiedene Ausstattungsvarianten stehen zum Kauf bereit. Preis für das SuperBow

Race 29” mit XT-Schaltwerk und Manitou Tower Expert-Gabel: € 1.499,-. Auch für die große Trailbike-Gemeinde, die gerne mit 140mm durchs Gelände düst, gibt es News: die bekannte X-Force-Serie wurde um eine Version mit 14 Zentimetern Federweg aufgebohrt. Herzstück der Fullys ist das von Corratec entwickelte 2Circle-Federungssystem. Die Kabel werden jetzt über die neue C-Logo Kabelführung geleitet, um ein Einknicken der Züge beim Einfedern zu verhindern. Für hohe Stabilität und Steifigkeit kommt bei den Vorderrädern das Thruaxle-Steckachsensystem mit 15 Millimeter Durchmesser zum Einsatz, hinten baut man auf das RockShox Rearaxle-Steckachsensystem. Das X-Force 0.2 wechselt - ausgestattet mit DT Swiss XMM 140-Gabel, XT-Schaltwerk und Avid CodeBremsen -für € 2.599,- den stolzen Besitzer.

X-Bow

Bow

SuperX-Force 0.2

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^Text: Michael Rotermund

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„Die Frauen von Whistler“

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^Text: Holde Schneider °Bild: Holde Schneider

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Im Bikepark – schwere Jungs prügeln mit ihren Downhillboliden über die Trails, Monsterdrops lassen das Blut in den Adern gefrieren, ein Tummelplatz für Machos und Draufgänger. Alles fest in männlicher Hand? Mitnichten! Wieder einmal zeigt der Bikepark im kanadischen Whistler, dass hier die Uhren etwas schneller laufen. Unter Full-Face-Helmen und dicken Protektoren entdeckt man immer mehr Frauen, 200-Millimeter-Downhiller werden ebenso elegant wie technisch versiert den Berg hinuntergesteuert wie 140-Millimeter-Trailbikes. Die Ladys sind auf dem Vormarsch, scheuen weder Dreck noch Blessuren auf der Suche nach ihrem ganz persönlichen Spaß. Fotografin Holde Schneider hat den legendären Bikepark besucht und einen Zeitenwechsel beobachtet! pedaliéro: Whistler gilt als Prototyp des Bikeparks, mit sehr anspruchsvollen und schweren Trails, aber auch mit vielen leichten, flowigen Strecken. Wie schätzt du dort das Verhältnis Männer/Frauen ein, bezüglich zahlenmäßiges Verhältnis und Stimmung?

Holde Schneider: „Es ist schon auffällig, wie hoch der Anteil an Frauen ist. Beeindruckend viele Frauen fahren auf hohem technischen Niveau und mit einer erfrischenden Unverkrampftheit. In dieser Ecke der Welt scheint technisches Biken wichtiger zu sein als Konditionsbolzerei, der Spaß am Flow geht ganz klar vor. Auch beim „Looneyrace“, einem regelmäßigen Unter-der Woche-Spaß-Rennen, starten fast genauso viele Frauen wie Männer. Wenn man sich in unseren Breiten einen Bikemarathon ansieht, kommt

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auf zehn Männer ja ungefähr eine Frau. Generell ist die Stimmung in Whistler zwischen den Geschlechtern sehr gut und eher kameradschaftlich als von Wettbewerbsgedanken geprägt.“ Woran liegt es, dass gerade in Whistler das Fahrkönnen unter den Frauen so hoch ist?

„Whistler ist ja nur der Treffpunkt, das Epizentrum, zu dem das ganze Umland und auch viele Biker aus dem Ausland „hinpilgern“. Während des siebentägigen Etappenrennens in der Gegend, dem „BCBikeRace“, haben wir viele Kanadierinnen kennengelernt, die extrem gut fahren. Sie fahren fast täglich auf den Trails rund um Whistler, haben dort auch das Biken gelernt und damit natürlich einen klaren Standortvorteil. Wenn dann noch andere Frauen mit Vorbildfunktion vorwegfahren, hilft das sicherlich zusätzlich, um sich an das nächste technische Level heranzutasten und sein eigenes Können zu optimieren. In Whistler selbst wohnt sicherlich nur eine Handvoll herausragende Bikerinnen, der Rest findet sich am Wochenende ein. Hier ist es völlig normal, am Wochenende die Bikes hinten auf die Ladefläche des Pick-ups zu schmeißen und in die Berge zum Biken zu fahren. Es wäre ja auch ein Jammer, mit diesen Trails vor der Nase nicht biken zu gehen!“ Wie sehen die Möglichkeiten, sich auf dem Bike zu verbessern, konkret aus, was ist dort der Unterschied zu Europa?

„In Whistler selbst sind die Übungsmöglichkeiten natürlich mannigfaltig, es gibt jede Menge kleine „Spielplätze“, allein der Bikepark ist riesig und hat sehr lange Abfahrten mit unterschiedlichen Levels, auf denen man sich an Hindernisse und Sprünge herantasten kann. Darüber hinaus kann man sich von Frauen coachen lassen, absolute Abfahrtscracks wie Katrina Strand (http://canadiandhgirls.wordpress.com/)

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^Text: Holde Schneider °Bild: Holde Schneider

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geben Fahrkurse von Frauen für Frauen und sind gut gebucht. All das gibt es in Europa sicherlich auch, Whistler ist aber einfach das Destillat all dessen, was technisches Biken ausmacht. Und alles in einer beeindruckenden Intensität und Selbstverständlichkeit, die einfach viel Spaß macht. Es gibt wohl kaum jemanden in Whistler ohne Bike und als Frauensport ist das Biken so normal wie bei uns Joggen, Yoga oder Bauch-Beine-Po.“ Wie geht frau mit der Angst um, wenn es darum geht, schwierigere Dinge in Angriff zu nehmen wie Sprünge, verblockte Spitzkehren etc.?

„Es ist ja leider kein Mythos, sondern Realität, dass Frauen oft konditionell stark sind, aber manchmal die Abfahrten ängstlich runterzittern – teilweise auch bergab schieben und sich wenig trauen. Ich komme zwar mittlerweile auch schwierige Abfahrten in den Alpen immer irgendwie runter, nach dem BCBikeRace hatte ich aber insgesamt 40 blaue Flecken, einen Helm geschrottet und jede Menge Tape auf der rechten Schulter. Daran kann man eindeutig erkennen, dass das Niveau in Kanada dann doch deutlich höher ist. Wenn man meint, schon ganz passabel zu fahren, relativiert sich das in Whistler und Umgebung sehr schnell wieder. Viele andere, Frauen wie Männer, sind in diesem Rennen gestürzt, der Doc hatte gut zu tun und die Schlange vor seiner „Open-Air-Praxis“ wurde täglich länger. Aber es gab auch beeindruckend viele Frauen aus dem vorderen Feld ohne schlimme „Prügelspuren“. Dieses hohe Fahrniveau der Frauen resultiert vermutlich aus vielen Dingen: Sie fahren insgesamt häufiger, häufiger auch schwierigere Trails, sie sind das schwierige Niveau von Anfang an gewöhnt und es ist völlig normal, dass sie als Mädels biken gehen und mitmischen. Motivierend ist wohl am Ende die Zugehörigkeit zu einer leidensfähigen und leidenschaft-

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^Text: Holde Schneider °Bild: Holde Schneider

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lichen Community, die einen jeden Morgen aus Neue auf das Bike steigen lässt.“ Gibt es besondere Fahrerinnen in Whistler, die herausstechen? Wer sind die auffälligen Persönlichkeiten?

„Wir hatten gute Tage mit Katrina Strand, die Frau ist schon ein kleiner Rockstar in der Szene, fährt den meisten Männern weg und ist dabei charmant, total nett und fährt mit viel Style. Dann wär da noch Claire Buchar, die sicherlich auch eine herausragende Fahrerin ist. Beide sind tough, ohne unnötig burschikos zu sein und ohne ihre Weiblichkeit zu verstecken.“ Was ist mit der Ausrüstung: Sitzen die Frauen in Whistler auf eigenen Bikes oder sind es die ausrangierten Bikes der Freunde oder Ehemänner?

„Die Mädels haben definitiv ihr eigenes passendes Equipment oder leihen sich in einem der vielen gut sortierten Shops die passende Ausrüstung. Es gibt auch jede Menge frauenspezifische Klamotten, Protektoren und Helme zu kaufen und zu leihen – viel mehr Zeug als hier. Auch beim BCBikeRace standen die Bikes der Mädels denen ihrer männlichen Teammates in nichts nach. Ich fahre ja auch „Männer-Bikes“ und Männerklamotten in Größe S, weil rosa und hellblaue Blümchendekors nicht so mein Ding sind. Obwohl man auch sagen muss, dass immer mehr gutes Design für Frauen in Europa entsteht beziehungsweise seinen Weg nach Europa findet.“ Was sagen die Männer dazu, dass die Frauen einen doch manchmal recht robusten Sport betreiben? Fühlen die sich in ihrem Revierverhalten gestört oder begrüßen sie es? „Die freuen sich darüber, da bin ich mir sicher, zumindest so lange, wie sie den Frauen noch wegfahren können ;-)“

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^Text: Holde Schneider °Bild: Holde Schneider

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Mountainbikers Paradies

Die Dolomiten – nicht umsonst sind sie in das Unesco-Weltnaturerbe aufgenommen worden, denn die bleichen Berge überraschen immer wieder. Sanfte Almwiesen unter schroffen Felsen, handtuchbreite Singletrails, Flowriding in seiner schönsten Art. Jetzt im Sommer bringen die Bergbahnen Biker bis auf 2000 Höhenmeter hinauf, dann kann man immer noch viele Hundert Meter bergaufkurbeln. Der Lohn sind nicht enden wollende Abfahrten auf tollen Trails. Und da dieser heiße Spot an der Sonnenseite der Alpen liegt, sind die ersten Touren schon im Frühling machbar, wenn die nördlichen Nachbarn noch Schnee schöpfen. Auch zum Jahresende will die Saison nicht enden und geht in den Altweibersommer hinein, der meist bis Ende Oktober reicht.

Promotion Aber Trails sind nicht alles, was der Biker braucht, und somit haben sich die Bikehotels in Südtirol zusammengeschlossen. Die Hotels bieten alles, was sich Biker wünschen: eine sichere Unterstellmöglichkeit für Bikes, Waschplatz, Trockenmöglichkeit für Bikerkleidung, Sportlerkost usw. Künftig wird dies aber nicht nur in Hotels angeboten, nun sind auch Ferienwohnungen und der südtiroltypische Urlaub auf dem Bauernhof mit von der Partie. Die Gruppe ist auch verantwortlich für die Touren. Diese stehen als Tourenkarten (www. funbike.it) oder gratis als GPS-Download (www.bikehotels.it) zur Verfügung, viele werden auch beschildert. Die hoteleigenen Guides verraten Geheimtipps, die sonst nirgends verzeichnet sind.

Da viele Mountainbiker auch Rennrad fahren oder mit der Familie auf den Radwegen unterwegs sind, haben die Bikehotels Südtirol die Kategorie Mountainbike Südtirol um die Abteilungen Roadbike Südtirol und Trekkingbike Südtirol ergänzt. Der Schwerpunkt, den ein Hotel oder eine andere Unterkunft anbietet, ist mit einem Symbol gekennzeichnet. So kann der Biker sofort erkennen, wo er das richtige Angebot für sich und seine Begleiter findet. Roadbike und Trekkingbike sind noch im Aufbau, aber bald schon werden die entsprechenden Touren auch im digitalen Tourenplaner zu finden sein. www.bikehotes.it, hier sind Biker in guten Händen.

Dolomiten-Touren auf dem iPhone erleben – Mountainbike-App für Rosengarten-Latemar Wer im App-Store das Suchwort „Mountainbike“ eingibt, braucht lange Ergebnislisten nicht zu fürchten: Es gibt nicht wirklich viele. Die Firma Moobix will das ändern und bringt eine Reihe von Applikationen speziell für Mountainbiker heraus. Diese stellen die „Highlight-Tour“ einer Region per Video, Fotogalerie, Streckendaten, Höhenprofil mit Bodenbeschaffenheiten und GPS-Track vor. Darüber hinaus gibt es alle wichtigen Infos

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für Biker in der Region wie z.B. über Bikehotels, Bikeacademys, Biketransporte, Bikeshops und Kartenmaterial. Dank der Unterstützung des Bike Competence Centers in Südtirol und der örtlichen Locals entstand die erste Applikation für die „Umrundung des Latemar“ im Rosengarten/Dolomiten. Die nächsten gibt´s für Val di Fassa, Val di Fiemme und Valsugana im Trentino bzw. das Meraner Land in Südtirol.

^Text: Gerhard Krautwurst °Bild: Marco Knopp

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Ausprobiert!

Trailbike

Bike: Specialized Safire Comp Kategorie: Trailbike Wenn man sich auf die Suche nach einem Rad begibt, das speziell für Frauen entworfen wurde, führt kein Weg an Specialized vorbei. Konsequent wie kaum eine zweite Firma verfolgt sie den Gedanken der Ladys-Bikes bis ins Detail. Eine eigene Rahmengeometrie ist dabei nur der Anfang. Spezielle Damenparts werden im eigenen Hause entwickelt, aufwendig beispielsweise die Produktion der Damensättel, die den Eigenschaften der weiblichen Anatomie angepasst sind. Das Bikeprogramm für die Mädels umfasst die Spanne vom High End Karbon-Renner bis hin zum Einsteiger-Hardtail. Genau dazwischen ist wohl unser „Ausprobiert!“-Bike, das Safire, angesiedelt. Die 130mm Federweg vorne und 120mm hinten stehen für einen breiten Verwendungszweck, ein idealer Begleiter für viele Spielarten des Mountainbikens. Der spezielle Frauenrahmen hat ein besonders niedriges Oberrohr, um viel Bewegungsfreiheit zu bieten. Ein schmaler Lenker und dünne Griffe sind ebenso obligatorisch wie der bereits erwähnte Sattel. Er ist etwas breiter und hat eine Aussparung, um Druckstellen zu vermeiden. „Body Geometry“ nennt Specialized diese ergonomischen Produkte und macht in der Linie eine klare Unterscheidung zwischen Frauen- und Männerartikeln. Das Safire ist als Viergelenker ausgelegt, ein bewährtes und sehr gutes Federungskonzept. Es spricht hervorragend an, vermeidet es aber beim Treten zu wippen. Der Federweg bietet schon einiges an Reserven, um auch zünftige Downhillpassagen locker herunter zu kommen. Auch auf Details wurde Wert gelegt, ein gediegener Kettenstrebenschutz schützt den Lack, weiße Laufräder made by DT Swiss geben dem Bike einen tollen Look.

Du wirst dieses Rad lieben … wenn du als Frau ein Bike suchst, das nur für dich gemacht wurde!

Charakteristik

Specialized Safire Comp

Toller Rahmen, sehr gute Fahreigenschaften, frauenspezifisch bis ins Detail

Kategorie: Trailbike Preis: € 2199,Gewicht: 12,5 kg FW vorne: 130 mm FW hinten: 120 mm Info: www.specialized.com

Fazit: Specialized setzt in Punkto Ladys-Bikes Maßstäbe, da macht das Safire keine Ausnahme. Als unkomplizierte Immer-dabei-Maschine macht es bergab, aber auch bergauf eine tolle Figur. Draufsetzen und Wohlfühlen! - lautet die Devise. Ein sehr hochwertiger Rahmen mit vernünftigen Komponenten machen aus dem Safire das Bike, an dem sich andere Bikes messen lassen müssen!

Ladys-Sattel Specialized Ariel

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^Text: Lisa Lantzsch °Bild: Andreas Sawitzki

Cockpit: So fährt die Dame!

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1990

Invent the Future!

KONRAD IRLBACHER | Gründer der Marke corratec

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Harri-Jet Deutsche Downhill-Meisterin Harriet Rücknagel – Zwischen Hitzschlag und Staublunge

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^Text: Falco Mille °Bild: Thomas Dietze, www.extreme-pics.de

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Die diesjährige Deutsche Downhill-Meisterschaft in Rittershausen, vom 9. bis 11. Juli, fand unter ernsthaft erschwerten Bedingungen statt. Wochenlange Dürre und Temperaturen jenseits der 30 Grad hatten den Waldboden am Eichholzkopf derart ausgetrocknet, dass man sich streckenweise eher in einem Sandsturm der Sahelzone wähnte als im Mischgehölz der gemäßigten Breiten. Bereits während des Trainings hatte sich der lose Boden weitgehend verflüchtigt, ein Gewirr aus freien Wurzeln und tiefen Rinnen hinterlassen und die schwitzenden Fahrer mit einer umbrafarbenen Patina überzogen. Bei den Lizenz-Damen sollten an diesem Wochenende die Karten neu gemischt werden. Die siebenfache Deutsche Meisterin Antje Kramer hatte sich zuvor beim Rennen in Ilmenau das Schlüsselbein gebrochen und ihre härteste Konkurrentin Harriet Rücknagel witterte bereits den Titel. Nach einer zweitschnellsten Qualizeit toppte sie im Rennen mit einer 3:23er-Zeit alle Vorstarterinnen und mus-

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ste nur kurze Zeit bangen, aber die QualiSchnellste Sandra Rübesam blieb hinter ihr zurück. Der pedaliéro, der mit seinem Rennteam ebenfalls in Rittershausen angetreten war, möchte euch die neue Deutsche Meisterin in seinem Women Special natürlich gern etwas näher vorstellen. Also haben wir uns durch die Phalanx der Gratulanten gekämpft und die strahlende, staubverkrustete Harriet mit unseren Fragen überfallen. pedaliéro: Harriet, herzlichen Glückwunsch zum Titelgewinn. Deinem ersten Titel wohlgemerkt. Wie füllt sich das an? Harriet: „Ich hab das noch gar nicht richtig realisiert, aber es kommt so langsam und fühlt sich richtig gut an. Ich war ja nun vier Jahre hintereinander Zweite und im letzten Jahr habe ich nur verloren, weil ich dumm gestürzt bin. Da war die Motivation natürlich groß in diesem Jahr. Aber ich hätte Antje Kramer natürlich lieber im direkten Vergleich geschlagen. Darum hoffe ich, dass sie nächstes Jahr wieder antritt und wir uns dann noch einmal messen können. Aber jetzt wünsche ich ihr erst einmal gute Genesung.“

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Du bist also zuversichtlich, dass du den Titel gegen Antje verteidigen kannst? „Es wird auf jeden Fall hart werden. Wenn Antje dabei ist, darf man keine Fehler machen.“ Die diesjährige DM-Strecke wurde unter den Fahrer wegen der engen Absteckung ja recht kontrovers diskutiert. Was war deine spontane Einschätzung, nachdem du den Kurs das erste Mal abgegangen bist? „Ich bin die Strecke am Freitag zusammen mit meinem Bergamont-Teamkollegen Josua (Hein, DM-Dritter, Elite) abgegangen und wir waren uns recht schnell einig, dass wir die Strecke nicht mögen, dass sie keinen Spaß machen wird, weil der Flow fehlt. Ich mag lieber schnelle Strecken, gern technisch, aber eben mit Flow.“ Lässt du dich bei der Linienwahl beraten, guckst du ab oder hast du da deine ganz eigene Strategie? „Josua und ich besprechen die Strecke, während wir sie gemeinsam abgehen, diskutieren darüber. Mal findet er eine gute Linie, mal zeige ich ihm etwas. Dann probieren wir die Passage zusammen aus und gucken, was besser geht. Ich gehe aber auch allein die Strecke ab und entdecke dabei die eine oder andere Möglichkeit für mich, zum Beispiel eine bestimmte Wurzel anders zu fahren.“ Rittershausen war dieses Jahr mit der Gluthitze und dem vielen Staub ganz schön extrem. Wie hast du bei diesen harten, erschöpfenden Bedingungen trainiert? „Auf jeden Fall so früh wie möglich raus auf die Strecke. Gleich mit dem ersten Shuttle hoch, bevor die Sonne den Wald aufheizt. Und dann nicht viel fahren, Kräfte sparen.

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Lieber einmal mehr die Strecke abgehen und dabei lernen. Am Freitag bin ich die Strecke im Training lediglich zweimal komplett gefahren, am Samstag ebenfalls und am Sonntag nur einmal vor dem Rennen. Die Strecke ändert sich ja laufend während des Trainings. Samstagabend bin ich sie auch noch mal abgegangen. Dabei entdeckt man immer wieder die eine oder andere Möglichkeit, wo man noch eine Zehntelsekunde rausholen kann.“ Hop-oder-Top-Sprünge, die Zögerer zerschmettern und Draufgänger belohnen, sind kontrovers. Umfahrungen kosten richtig Zeit. Was denkst du darüber? „Ich habe auch Probleme mit großen Sprüngen und habe lange für den ersten Double und die Grube gebraucht. Josua hat immer wieder versucht, mich drüberzuziehen. Irgendwann ist dann aber der Knoten bei mir geplatzt und ich bin einfach drüber. Danach war ich überrascht, wie leicht es letztendlich war. Man muss sich einfach nur trauen. Und wenn nicht: Dafür gibt es dann eben die Chicken-Line. Aber ich sag mal: Wenn ich ein Rennen gewinnen will, dann muss ich auch springen.“ Weißt du vor deinem Lauf genau, wo du fahren wirst, oder entscheidest du situationsbedingt während eines Laufs, ob du ein Gap springen oder eine schwierige Linie fahren wirst? „Nein, ich weiß vorher genau, was und wo ich fahren werde. Dafür lerne ich die Strecke, präge sie mir jeden Abend noch einmal ein. Natürlich passieren auch Fehler, während ich fahre, aber ich weiß von vornherein genau, wo es für mich langgeht.“ Um zu gewinnen, muss man hart am Limit fahren. Welches Risiko bist du bereit, dafür

^Text: Falco Mille °Bild: Thomas Dietze, www.extreme-pics.de

einzugehen? Oder bleibst du immer im grünen Bereich? „Ich fahre schon am Limit, aber ich denke, ich bin dabei sehr kontrolliert. Ich stürze einfach nicht. Klar, ich rutsche schon mal weg und verliere etwas, aber stürzen? Nein, das ist keine Option. Natürlich gibt es kritische Fahrsituationen, manchmal habe ich richtig zu kämpfen, aber ich bleibe dabei in aller Regel auf dem Bike. Auch bei Matschrennen. Leogang: Matsch. Maribor: Matsch. Aber ich falle einfach nicht. Obwohl ich vielleicht sagen würde, dass ich bei Matsch eher auf Nummer sicher gehe.“ Was machst du in den Minuten vor dem Start? Meditation? Zerstreuung? Konzentration auf die Strecke? „Wer mich kennt, weiß, dass ich keine bin, die viel und gern redet. Die meisten Mädels stehen vor dem Rennlauf am Start zusammen und unterhalten sich. Ich versuche, mich in dieser Phase allein auf das Rennen zu konzentrieren. Die Nicole Beege ist da ähnlich drauf. Also hocken wir vor dem Start meistens etwas abseits zusammen.“ Bei den Jungs hat man beim DH oft das Gefühl, dass alle zu einer großen Familie gehören. Die Konkurrenz beschränkt sich allein auf die paar Minuten Fahrzeit. Wie ist die Balance aus Konkurrenz und Freundschaft bei euch Mädels? „Ich glaube, wir sind da etwas sparsamer, was gegenseitige Hilfe und Tipps betrifft. Die Mädels wissen, dass ich schnell bin, und wenn wir mal zusammen fahren, passt das nicht so wirklich – dieses Ding: Ich zeig der mal ‚ne Linie und am Ende ist sie dann ‚ne Sekunde schneller. Die Konkurrenz ist da schon recht deutlich spürbar. Also fahr ich meistens mit den Jungs oder mit der Nicole. Nicole und ich puschen uns ganz gut gegenseitig.“

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^Text: Falco Mille °Bild: Thomas Dietze, www.extreme-pics.de

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Wie sehen dich die Jungs, mit denen du fährst? Der Macho-Stolz ist ja nicht zu unterschätzen. „Die haben schon Respekt vor mir, aber es sind halt Jungs. Die sind leider ziemlich schnell gefrustet, wenn wir mal zusammen fahren und ich schneller bin. Die werden dann auch gern mal obszön, wie Jungs halt so sind. Aber ich habe viele männliche Freunde, und da weiß ich, wie ich das zu nehmen habe oder wie ich darauf reagieren muss.“

Vollgas gegeben habe. Mit mehr Konkurrenzdruck im Nacken hätte ich vermutlich noch mehr rausholen können.“

der Kopf warm. Das ist wichtig. Der Kopf muss warm fürs Rennen werden!“

Am Samstag in der Quali war Sandra Rübesam noch schneller als du. Hat dich das beunruhigt? „Da war auch ein wenig Taktik meinerseits im Spiel. Darum war ich deswegen jetzt nicht so besonders nervös.“

Wie unterstützt dich dein Sponsor Bergamont? „Das Initial zu unserem Team kam ursprünglich von SRAM, und dann haben wir nach einem Rahmensponsor gesucht und ihn glücklicherweise mit Bergamont gefunden. Die fanden unsere Idee gut und hatten Lust, uns ebenfalls zu unterstützen. Vor allem Matschi Faber, der ja selbst seit Ewigkeiten Downhill fährt, hat sich sehr für uns engagiert und gibt uns tolle Unterstützung. Er ist eigentlich immer für uns da und kennt alle Sorgen und Nöte eines Downhill-Racers. Und ich glaube, er findet es ganz gut, was wir so machen.“

Kurz vor meinem eigenen Start kam die Lautsprecheransage, dass Nino Antic am Rittersprung schwer gestürzt und ins Krankenhaus gebracht wurde. Das hat mich ganz schön verunsichert. Lässt du dich von Unfällen auf der Strecke in deiner Fahrweise beeinflussen? „Nein, das verunsichert mich eigentlich nicht. Anders ist das bei den Leuten, mit denen ich auf dem Rennen eng zusammen bin, Josua oder Nicole. Wenn die mir erzählen, dass sie mit einem Sprung oder einer Passage Schwierigkeiten hatten oder gestürzt sind, wirft mich das mental zurück. Dann muss ich mich für den betreffenden Abschnitt besonders stark motivieren. Auch wenn ich da bisher sicher war und eigentlich keine Probleme hatte.“

Was war das Geheimnis für diese Strecke, um schnell zu sein? Wo ging noch was rauszuholen, außer bei den Tretpassagen und Sprüngen? Speziell bei diesen extremen Bedingungen, sprich loser Staub, tiefe Rinnen und jede Menge freiliegende Wurzeln? „In den Rinnen und bei den freien Wurzeln ist es wichtig, Zwischentritte zu machen oder notfalls halbe Tritte, wenn der Platz nicht reicht, und zwar immer, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet. Wichtig ist es auch, Wurzeln zu springen und dadurch Speed zu pumpen, nicht jede Unebenheit abzureiten. Sachen rund fahren, Kurven frühzeitig anbremsen, um mit Speed und auf der richtigen Linie für die nächste Kurve zu liegen. Schwung mit aus den Kurven zu nehmen, ist sehr wichtig.“

Ist dein Rennlauf aus deiner Sicht optimal verlaufen oder hattest du Patzer? Wäre noch mehr gegangen? „Patzer auf jeden Fall. Die hat ja jeder. In den Tretpassagen hätte ich wohl noch mehr Gas geben können. Ich war mir aber während des Laufs schon ziemlich sicher, dass es gut läuft. Ich war eigentlich die ganze Zeit schneller als Sandra (Rübesam) und es war keine Antje (Kramer) da, bei der ich weiß, dass sie mich hätte schlagen können. Das ist wohl der Grund, weswegen ich auf den Tretpassagen nicht wirklich

So ein Rennwochenende schlaucht gewaltig. Wie teilst du dir deine Kräfte ein, damit du die meiste Power beim Rennlauf freisetzen kannst? Schlaf, Ernährung, Pausen, Ruhe? „Weniger fahren, mehr die Strecke abgehen und dabei lernen. Ansonsten – Schlaf: viel. Ernährung: Nudeln. Ruhepausen zwischen den Trainingsläufen. Früh raus, solange die Temperaturen noch erträglich sind. Warmfahren. Obwohl ich dazu eigentlich nie Lust habe, vor allem nicht bei dieser Hitze. Aber durchs Warmfahren wird ja vor allem

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Nachdem du mit dem Deutschen Meistertitel hierzulande zu höchsten Ehren gekommen bist, liegen die nächsten Herausforderungen ja nun auf internationaler Ebene. Wo willst du da hinkommen? Was sind deine Pläne? „Da ist dann natürlich der World Cup, und mein Ziel ist es, dort mittelfristig unter die Top Ten zu kommen. Aber wenn ich aufs Ausland schaue, muss ich noch eine ganze Ecke schneller werden, um da oben mitfahren zu können. Das heißt, ich muss noch viel arbeiten. Die nächsten beiden World-Cup-Strecken liegen mir eigentlich. Champéry und Val di Sole. Die sind nicht so tretlastig. Und dann kommt noch die WM in Mount Saint Anne. Aber ich konzentriere mich jetzt zunächst auf die nächste Station und will auch nicht zu hoch greifen. Also hoffe ich erst einmal, dass ich in Champéry die Quali schaffe.“ Du hast viel vor, und ich drücke bei deinen Zielen die Daumen. Wie arrangierst du dein Leben als Rennfahrerin mit Beruf und Arbeitsleben? „Ich hatte ein Studium begonnen, was ich mittlerweile

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aber abgebrochen habe. Als Studentin war Zeit weniger das Problem. Zurzeit arbeite ich bei meiner Mutter auf dem elterlichen Bauernhof. Ist zwar nur ein kleiner Hof, aber Arbeit gibt es trotzdem immer. In Kürze werde ich eine Ausbildung als Heilpraktikerin beginnen. Weil es sich um eine schulische Ausbildung handelt, hoffe ich, dass ich nach wie vor genug Zeit zum Racen und Trainieren haben werde. Das war für mich bei der Berufswahl sehr wichtig.“ Wie bist du eigentlich zum Biken gekommen? „Mein Bruder hat mir damals mal sein altes Bike für 70,Euro verkauft. Damit bin ich dann zuerst immer 4Cross gefahren. Ich war auch ziemlich gut darin, sodass mir mein Bikehändler anfangs gar keinen Downhiller verkaufen wollte. Er meinte, ich sei ein 4Cross-Talent. Ich habe mir dann mal an einem DH-Rennwochenende das Bike von einem Kumpel geliehen, bin beim Rennen gestartet und prompt Zweite in der Lizenz-Klasse geworden. Da ist das Fieber in mir ausgebrochen.“ Hast du außer dem Bike noch andere Hobbys oder Interessen? „Klettern und Skaten, vor allem als Ausgleich und im Winter.“ Skaten im Winter? „Ski-Langlauf-Skaten, wie man es vom Biathlon her kennt, also nicht in der Loipe fahren, sondern weit ausholen.“ Und was noch? Naja, ich stricke Stirnbänder, meist im Auto auf den gemeinsamen Fahrten zu den Rennen, um die Zeit totzuschlagen. – Lach nicht, die sind in meinem Freundeskreis sehr gefragt.“ Harriet, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin alles Gute.

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^Text: Falco Mille °Bild: Thomas Dietze, www.extreme-pics.de

Mehr Downhillbilder findet ihr unter: www.extreme-pics.de

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^Text: Janine Nicolai, Marco Knopp

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Lila-Laune macht das schnell trocknende KurzarmTrikot von IXS. € 49,95 ^Text: Janine Nicolai, Marco Knopp

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^Text: Janine Nicolai, Marco Knopp

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^Text: Janine Nicolai, Marco Knopp

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^Text: Janine Nicolai, Marco Knopp

Klar, dass man im Sommer nur Lust auf kurze Shirts hat. Aber sobald es mal wieder ein wenig frischer wird, zieht man einfach diese stylishen Armstulpen an. Dann hat man es immer kuschelig warm. € 16,95

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Ausprobiert!

Trailbike

Bike: Ghost Miss AMR 7500 Kategorie: Trailbike Wenn man eine Teamfahrerin wie Olympiasiegerin Sabine Spitz in den eigenen Reihen hat, sind die Erwartungen an ein Frauenbike der Firma Ghost natürlich entsprechend groß. Nun ist Frau Spitz natürlich eher auf reinrassigen Rennpfeilen unterwegs, doch wahrscheinlich dreht sie auch auf dem AMR gern mal eine Runde. Denn mit 120 Millimeter Federweg vorn wie hinten ist das Bike der klassische Allrounder, ein Trailbike für Touren, Marathons oder XC-Runden. Wohl keine Bikeklasse spricht einen so großen Kundenkreis an und bietet einen so großen Einsatzbereich. Für 2010 hat Ghost das Miss AMR 7500 komplett neu entwickelt. Ein toller Rahmen mit ganz und gar frauenuntypischem Dekor fällt als Erstes ins Auge. Es muss ja nicht immer Pink sein, bei unseren Testfahrerinnen ist die Farbgebung sehr gut angekommen. Auch der Rahmen weiß zu gefallen: Großvolumige, hydrogeformte Rohre in sehr guter Verarbeitung – da versteht jemand sein Handwerk. Besonderes Augenmerk sollte man auf den Hinterbau legen: Ghost hat ihn mit einem Übersetzungsverhältnis von zwei zu eins konstruiert. Der Dämpfer kann so mit weniger Luftdruck gefahren werden, was ein besseres Ansprechverhalten zur Folge hat. Gerade für leichtgewichtige Frauen ist das ein großer Vorteil, der den Komfort spürbar verbessert, wie wir im Gelände feststellen konnten. Das Ghost saugt den Untergrund einfach auf – aktiv genug, um sportlich zu sein, aber immer äußerst komfortabel. Der Fox RP23 Dämpfer mit BoostValve ist dabei perfekt mit der Fox an der Front abgestimmt, ihre 120 Millimeter Federweg sind blockierbar, allerdings nicht absenkbar.

Du wirst dieses Rad lieben … wenn du ein Maximum an Fahrspaß und Qualität zum erschwinglichen Preis suchst!

Charakteristik

Ghost Miss AMR 7500

Super Ausstattung, unkomplizierte Fahrverhalten, sehr guter Hinterbau.

Kategorie: Trailbike Preis: € 2299,Gewicht: 12,1 kg FW vorne: 120 mm FW hinten: 120 mm Info: www.ghost-bikes.de

Fazit: Es ist sehr erstaunlich, wie Ghost zu diesem Preis ein derart hochwertiges Bike auf die Beine stellen kann. Neben erwähnten Federelementen ziert eine komplette Shimano-XT-Gruppe das Bike. Unkompliziert die Sitzposition, weder zu gestreckt noch zu aufrecht, gerade so, wie es sein sollte. Dazu gesellt sich ein angenehmes, quirliges Handling, das die Fahrerin nie überfordert und Sicherheit beim Downhill bietet.

Karbon Wippe

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^Text: Lisa Lantzsch °Bild: Andreas Sawitzki

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DAS 2011 ELEMENT MAKE VICTORY A WAY OF LIFE

Carbon Sitzstreben. Carbon Kettenstreben. Carbon Umlenkhebel. Carbon Lagerschalen. Sollen wir weitermachen? Das und die neue Smooth Wall Konstruktion, die selbst die Innenseiten wie Spiegel aussehen l채sst, f체hren zu einem Rahmengewicht von unter 1.960 Gramm. Die 2011er Element RSL (98mm) und MSL (120mm) sind leicht und verdammt schnell. Zeit an deiner Siegesrede zu feilen, Du wirst sie brauchen!

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Schwerkraft mal positiv betrachtet

Es gibt ja einige natürliche Feinde der Frauen: Männer, unbequeme Schuhe und die Schwerkraft. In Sachen Männer und Schuhe kann man leicht etwas unternehmen - einfach neue besorgen – die Schwerkraft allerdings lässt sich nicht so leicht aushebeln. Da muss man schon härtere Geschütze auffahren, zum Beispiel 170 Millimeter. Soviel Federweg ist schon von Vorteil, um die Freuden der Schwerkraft genussvoll auszukosten. Wie man in einem Stück zum Fuße des Berges hinabkommt, will allerdings gelernt sein. Also habe ich mich aufgemacht in das schöne Saalbach Hinterglemm, um mich beim Trek-Women Freeridecamp 2010 bergab-fit zu machen. Freeriden boomt in der Bikerszene – auch bei uns Frauen. Der Anteil abfahrtsfreudiger Bikerinnen wächst stetig, wir wollen besser werden, Steilkurven und Wallrides fahren, droppen lernen und jede Menge Spaß im Bikepark haben. So wundert es mich nicht, dass sich gleich 25 Frauen zu dem viertägigen Camp der Trek Gravity-Girls eingefunden haben. Nach einem herzlichen Empfang im Hotel Salzburg wird schnell klar, dass es vier witzige Tage werden können. Viele der Mädels kennen sich schon vom letzten Jahr - die Camps haben hohes Suchtpotenzial. Und davon kann ich mich schnell selber überzeugen.

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^Text: Lisa Lantzsch °Bild: Flo Smith

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Autorin Lisa droppt nur wenn Spalier gestanden wird

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^Text: Lisa Lantzsch °Bild: Flo Smith

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Gleich am Mittag geht es los, eine gemütliche Biketour mit Gruppeneinteilung steht auf dem Plan. Schnell zeigt sich, dass auch die anderen Mädels äußerst motiviert sind. Wir rocken bei den ersten Runs auf der hotelnahen Blue Line und der adidas Pro Line gleich ziemlich los. Nichts mit gemütlicher Biketour, hier regiert das Gaspedal. Während wir uns die Abhänge herunter schlängeln, Anlieger und Wurzelpassagen hinter uns lassen, wird bereits jede Menge geflachst und gelacht. Keine Spur von Leistungsdruck oder Platzhirschgehabe. Das ist das Schöne, wenn man mit anderen Frauen unterwegs ist, hier ist nicht wichtig, wie schnell du bist oder wie oft du absteigst, hier zählt nur, dass du Spaß hast und dabei bist. Nach der Tour wird noch gemütlich zusammen gesessen und gequatscht bis es dann ins Bett geht. Schließlich hat es der morgige Tag in sich. Nach einem köstlichen und gesunden Sportlerfrühstück im Hotel Saalbach werden die Gruppen eingeteilt. Jeder kann frei nach seinem Gusto entscheiden, ob er lieber die Big 5 Gondeltour oder Downhillstunden auf der Pro Line beziehungsweise Blue Line haben möchte. Durch gekonnte Tipps wie z.B. „locker bleiben, so werden die Stoßkräfte auf den Körper minimiert“ helfen die GravityGirls immer wieder die eigene Fahrtechnik zu verbessern. Zum Nachmittag treffen sich alle bei strahlendem Sonnenschein und azurblauem Himmel wieder und radeln gemeinsam zum legendären Spielberghaus. Hier heißt es dann relaxen oder eine Runde über den Pumptrack shredden. Und wer am Tag viele Kalorien verbrennt, der muss am Abend seinen Körper wieder mit Energie füllen. Speck, Kaas und Kaiserschmarn, da bleibt kein Akku leer. Schon nach dem zweiten Tag merkt man deutlich, wie sich das Niveau und der Mut bei vielen Mädels nach oben schraubt. Es wird sich immer wieder gegenseitig gepusht und unterstützt, was vielen ein ganz neues Selbstvertrauen gibt. Die aufgehende Sonne hat wieder traumhaftes Wetter im Gepäck und befreit die noch schlummernden Trails von den letzten Schat-

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ten der Nacht. Bikepark-Leogang! Ein echtes Traumrevier wartet auf uns. Und das soll auch genutzt werden. Schon beim Frühstück kann man die freudige Erregung in vielen Gesichtern sehen. Und die Trek-Girls haben nicht vor, uns zu schonen. Wallride Session! Mit präzisen Anweisungen und jeder Menge Spaß lehren uns die Profis, wie man erfolgreich einen Wallride meistert. Fazit: Bitte NIE im Wallride die Bremse betätigen, sonst rutscht man wie ein toter Frosch am Holz hinunter. Aber alle meistern diese Prüfung und sind stolz auf sich und die Gruppe. Danach gibt es noch ein kleines Rennen auf der 4x Weltcup-Strecke. Und wie schon die Oma früher sagte: Wer hart arbeitet, der darf auch feiern gehen. Und hart gearbeitet haben wir wirklich. Also gilt es am Abend, die verdiente Belohnung für die Mühen des Tages abzuholen. Der „Tanzhimmel“ macht an diesem Abend seinem Namen alle Ehre und 30 sportliche Mädels lassen nicht nur die Puppen tanzen, sondern auch die Kinnladen der anwesenden Männer fallen. Am letzten Tag sieht man am morgendlichen Frühstückstisch schon das ein oder andere müde Gesicht. Ob es nun am vielen Mountainbiken oder dem Tanzhimmel liegt, wir werden es wohl nie erfahren. Speedsession! Hier ist der Name wirklich Programm, am letzten Tag geht es nochmal richtig rund. In verschiedenen Gruppen schießen wir die Trails ins Tal hinab, immer auf der Jagd nach dem Hinterrad der Vorderfrau und der schnellsten Linie. Leider neigt sich auch dieser Tag viel zu schnell dem Ende entgegen, und so sitzen alle mit einem lachendem und einem weinenden Auge beim Abschiedsessen. Aber es vergeht nicht mal ein Tag bis die erste Facebookgruppe eröffnet ist und sich alle wiedersehen. Zumindest virtuell. Und während die ersten schon ihre gemeinsame Biketour nach Livigno planen verabreden sich die nächsten schon wieder für das kommende Jahr. Denn eines ist klar, auch 2011 werden wieder viele bekannte und auch neue Gesichter beim Trek-Women Freeridecamp am Start stehen und die Frauen im Mountainbiken weiter nach vorne bringen.

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^Text: Lisa Lantzsch °Bild: Flo Smith

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Ich bin 35 Jahre alt und komme aus Soiano del Lago, einer kleinen Stadt am südlichen Ende des Gardasees. Ich bin professioneller Fotograf, 80 Prozent meiner Jobs haben mit dem Biken zu tun. Die meisten meiner Kunden kommen aus der Bikebranche, Firmen, Magazine…das bedeutet, dass ich Freelancer bin! Außerdem arbeite ich noch als Grafiker und Designer, doch das meist im Winter, wenn die Bikesaison Pause macht. Meine Pläne für die Zukunft? Genau das zu machen was ich im Moment mache ist für mich das Größte…und ich möchte noch mehr auf Reisen gehen um meinen Horizont noch zu erweitern! pedaliéro: Seit wann fotografierst du? Ale: „Als ich zehn Jahre alt war habe ich eine analoge Kamera bekommen, von meinem Onkel Walter. Es war eine Minolta, sie war komplett manuell zu bedienen, und ich habe mit ihr hauptsächlich Natur und Pferderennen aufgenommen – damals mein Sport. Richtig ernsthaft habe ich das Thema Fotografie aber erst mit 21 angefangen, während meiner Zeit an der Uni. Und nun bin ich schon seit fünf Jahren Profi.“ Was ist das Geheimnis eines guten Fotos? „Perspektive, Action, und die Geschichte, die das Bild erzählt. Aber was aus einem guten Bild ein großartiges macht, ist ganz gewiss eines: das Licht!“

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^Text: Ale di Lullo °Bild: Ale di Lullo

Welche Fotografen inspirieren dich? Hast du Vorbilder? „In der Mountainbike-Fotografie gibt es eine Menge richtig guter Fotografen, da wird eine Menge cooles Zeug gezeigt. Aber ein spezielles Vorbild habe ich nicht, ich versuche viel mehr mich von guten Fotos inspirieren zu lassen. Wenn ich jemanden als Idol bezeichnen würde, ist das wohl Dave Mirra. Ich habe ihn während des Sea Otter Festivals getroffen, und wir haben uns super verstanden! He ist the man!!“ Hast du ein Lieblingsmotiv? Einen Lieblingsfotofahrer? „Am liebsten fotografiere ich Big Mountain Freeride, und damit meine ich keine großen Jumps sondern freies Fahren in der Natur. Man bewegt sich draußen und sieht dabei jede Menge! Einen Lieblingsfahrer habe ich nicht, ich versuche mit jedem Fahrer eine gute Zeit zu haben. Zuletzt hatte ich viel Spaß mit Wade Simmons und Richie Schley. Ich war mit ihnen in Österreich unterwegs, wir haben zwar nicht viele aber einige sehr gute Fotos geschossen. Vielleicht sind die beiden auch so etwas wie Idole für mich, zusammen mit Brett Tippie. Mit ihnen zu arbeiten, ist für mich immer etwas Besonderes. Das erste Mal als ich sie fotografiert habe, war ich super aufgeregt – und die Fotos sind ziemlich mies geworden! Hehehe…“ Dein Tipp für ein gutes Foto: „Man sollte eine ganz klare Idee von dem haben, was man vorhat.“

Schwarzweiss oder Farbe? „In der Regel bevorzuge ich Farbe, aber manchmal gibt Schwarzweiss die Stimmung des Augenblickes besser wieder.“ Digital oder analog? „Immer digital!“ Wie wichtig ist die Ausrüstung? „Je schlechter Licht und Wetter werden, desto mehr gewinnt die Ausrüstung an Bedeutung. Aber ich muss nicht immer die neueste Kamera oder anderen Spielkram haben.“ Lieblings-Spot? „Die Österreichischen Alpen und Kalifornien!“ Wenn du die Wahl hast: lieber selber radeln oder lieber fotografieren? „Biking! Das ist der wahre Grund für meine Profession!“ Ist es für ein Foto von Vorteil selber Biker zu sein? „Ich weiß es nicht. Ich habe jede Menge großartiger Fotos von Leuten gesehen, die keine Mountainbiker sind. Mir hilft es allerdings sehr, Situationen besser zu sehen und einzuordnen. Außerdem bist du als Mountainbiker natürlich flexibler und schneller, weil du überall hin mitfahren kannst.“ Was bedeutet Mountainbiken für dich? „…mein Körper wird immer älter, aber mein Geist weigert sich, erwachsen zu werden!“

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Amir Kabbani, Vienna Air King 2009

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Richie Schley, Saalbach Freeride Festival 2010

Greg Watts, Aptos Dirt Jam

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°Bild: Ale di Lullo

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Andreu Lacondeguy, 26Trix Leogang 2010

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Big In Bavaria 2009

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°Bild: Ale di Lullo

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Sam Hill, UCI World Cup Maribor 2010

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°Bild: Ale di Lullo

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Richie Schley und Wade Simmons, Saalbach Freeride Festival 2010

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Kelly McGarry, Saalbach Freeride Action

Sam Pilgrim, 26 Trix Leogang 2009

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°Bild: Ale di Lullo

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Lance McDermott, 26 Trix Leogang 2007

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Fi’zi:k Tundra II

Crank Brothers Joplin Ein Trend ist nicht mehr aufzuhalten: Vario-Sattelstützen. Blitzschnell sind sie während der Fahrt verstellbar, um die Höhe an die jeweilige Geländesituation anzupassen. Einer der Platzhirsche ist sicher die Crank Brothers Joplin, die nicht nur schick aussieht, sondern auch ausgezeichnet funktioniert. Dank ihres großen Hebels ist sie leicht zu bedienen, maximal kann sie 75mm in der Höhe verstellt werden. Zwei Durchmesser stehen zur Verfügung, 30.9 und 31.6mm. Das Gewicht liegt bei 461 Gramm, das sind rund 200 Gramm mehr, als eine vergleichbare fixe Sattelstütze wiegt. Betrachtet man den enormen Funktionsgewinn, den so eine Sattelstütze beim Fahren besonders in schwierigem Gelände bietet, geht dieses Mehrgewicht absolut in Ordnung.

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Der italienische Sattelhersteller Fi’zi:k hat sein Erfolgsmodell Tundra überarbeitet und ihm die Versionsnummer 2 verpasst. Zwei Modelle bewerben sich um die Gunst der Biker, eines mit Carbon braided rail (155 Gramm) und eines mit K:ium rail (190 Gramm). Weitere Neuerung ist der deutlich größere Sitzkomfort, verbaut wurde ein neuer Schaum, der auch im Fi’zi:k Antares zum Einsatz kommt. Außerdem hat man dem Tundra II eine etwas breitere und weichere Nase spendiert, was den Komfort besonders beim Bergauffahren verbessern soll.

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Syncros AM CF Lenker Der Syncros AM geht mit 71 Zentimeter ganz schön in die Breite, was sich aber keineswegs aufs Gewicht auswirkt. Nur 166 Gramm bringt er auf die Waage, kein Wunder, ist der schwarze Geselle doch aus hochfestem Carbon Fiber Composite gefertigt. Er kann ordentlich was wegstecken und fühlt sich besonders wohl an Hardcore XC- oder Trailbikes. Erhöhung: 20mm. Biegung: 9°.

Syncros AM Sattelstütze

Syncros AM Vorbau Kleines Teil, starker Auftritt: Der Syncros AM, 3D geschmiedet und CNC gefräst, aus 6061 Aluminium. Neues 2010er Design, zu haben in weiß/ schwarz und schwarz. Klemmung: 31,8mm, Längen 70, 80, 90, 100, und 110mm. Gewicht: 136g (70mm).

Leichte Sattelstütze für Marathon und Trailbikes, aus geschmiedetem 2014 Aluminium. Das patentierte 1-bolt Klemmsystem ist 5mm nach hinten versetzt, drei Durchmesser stehen zur Wahl: 27.2 / 30.9 / 31.6mm. In 350 und 400mm Länge zu haben, Gewicht: 259g (27.2 x 400mm).

Race Face Next SL Schwarz-Rot-Gold sind die Farben dieses Fußballsommers! Zu finden auch an der Race Face Karbonkurbel Next SL, der wohl leichtesten MTB-100%-Karbonkurbel am Markt. Gefertigt im Race Face Werk in British Columbia, Kanada, wiegt sie gerade einmal 695 Gramm. Die Kurbelarme sind komplett hohl und benötigen keine Verstärkung aus Aluminium, alles überflüssige Material wurde aus dem Inneren entfernt. Die Next SL hat eine leichte, CNC-gefräste Titan Achse, die direkt mit dem Antriebsseiten-Kurbelarm verbunden ist, um Gewicht zu sparen und möglichst viel Kraft auf die Pedale zu bringen. Zwischen 170mm und 175mm Kurbeln kann gewählt werden, beim Tretlager stehen 68mm und 73mm zur Wahl.

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Syncros DS28 Hardcore Laufräder für den Freeride/ Enduro Einsatz. Extrem belastbar, und das bei einem Gesamtgewicht von rund 2000 Gramm. Jedes Rad wurde von Hand eingespeicht, in mattem weiß veredelt es jedes Bike. Vorne gibt es die Wahl zwischen 20mm Steckachse und 9mm QR. Syncros Signature Schnellspanner, Syncros Naben, dazu DT Competition Speichen fertig ist das Laufrad! Die DS28 gibt es nicht nur als 26‘‘ Zoll Modell, sondern auch als 29er Variante. Für alle, die auf großem Fuße leben.

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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DT Swiss Tricon Systemlaufrad der Schweizer Firma DT Swiss. Präzise wie ein Uhrwerk, vollgestopft mit technischen Highlights. Tubeless, konkaves Felgenprofil, zweiteilige Nabe für spannungsfreie Lager und mehr Langlebigkeit. Radial und gekreuzt konstruierte Speichen sorgen für mehr Seitensteifigkeit, anstelle von Ösen gibt es Felgeneinsätze, die mehr Fläche und Abstützung bieten. Dadurch konnten die Tricon deutlich an Gewicht sparen, insgesamt 1550 Gramm bringen beide Laufräder gemeinsam auf die Waage. Das „Ratchet System“-Nabensystem erlaubt den einfachen Umbau auf verschiedene Achs- und Rotorstandards: Am Vorderrad stehen 9mm Schnellspanner oder 15mm Steckachssystem zur Verfügung, hinten 19mm und 12mm Achse.

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Marzocchi 55 RC3 Titanium Für das aktuelle Modelljahr hat Marzocchi seine 160mm Enduro Gabel 55 von Luft- auf Federtechnologie umgestellt. In der RC3 schluckt sogar eine Titanfeder die Stöße, dadurch konnten noch ein paar Gramm Gewicht gespart werden. Ein offenes Ölbad übernimmt Dämpfung und Schmierung zugleich, das erinnert an die gute alte Z1, die nach dem gleichen System arbeitete. Einstellbar sind Federvorspannung und Air Preload, außerdem Hi/ Lo Compression und Rebound. 35mm Standrohre sorgen für Steifigkeit, neue Buchsen für bessere Schmierung und längere Haltbarkeit. Die 55 kommt mit dem 20mm Achsstandard daher, beim Schaftmaß kann auch auf eine 1.5-Version zurückgegriffen werden. Unser Fahreindruck: Im Geländeeinsatz präsentiert sich die 55 RC3 sehr sensibel. Feinfühlig bietet sie schon bei kleinen Schlägen viel Komfort, die Titanfeder zeigt ein minimales Losbrechmoment und top Ansprechverhalten. Geht es ruppiger zur Sache hat die 55 genügend Reserven, um auch fette Einschläge wegzustecken. Vorbildlich nutzt sie den Federweg aus. Das Gewicht geht mit 2400 Gramm völlig in Ordnung, die Performance ist überwältigend. Wahrscheinlich eine der besten Gabeln, die Marzocchi jemals gebaut hat.

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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Suntour Durolux RCA 160mm Federweg – fett Verarbeitung: die beste Wahl für Endurobikes und leichte Freerider. Die Durolux RCA fällt genau in diese Kategorie und ist ein echter Geheimtipp. 35mm Standrohre und 20mm Steckachsensystem bringen die nötige Steifigkeit mit, die harte Bikeaction verlangt. Als Federelement kommt Luft zum Einsatz, damit konnte das Gewicht auf sehr gute 2250 Gramm gedrückt werden. Ein Leichtgewicht also, das es sanft angehen lässt? Wenn es um Sensibilität geht stimmen wir dem nach unserem Fahrtest voll zu. Sehr feinfühlig, fast untypisch für eine Luftgabel geht die Durolux zu Werke, das bringt viel Komfort. Wenn es allerdings richtig zur Sache geht ist werden selbst richtig schwere Burschen bestens versorgt. Mit reichlich Endprogression schluckt sie auch massive Drops weg als wäre es nichts, eine tolle Performance des Newcomers! Die Suntour verfügt über eine Zug- und Druckstufenverstellung, das Setup wird keinen überfordern. Unter drei Gabelschäften kann man wählen: 1/1/8, 1,5“ und eine „tapered“ mit konischen Schaft. Eine Postmountaufnahme für Scheiben bis 210mm rundet das sehr positive Bild ab. Achja, und wem der Federweg nicht reicht, für den gibt es die Durolux RCA auch mit 180mm!

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Race Face Atlas FR / AM Kurbeln Bunte Hunde aufgepasst: Race Face bringt Farbe ins Spiel. Das sieht gut aus und leicht ist es auch noch. CNCgefräst in British Columbia will das verwendete OPTIM-AL Aluminium über 20% stabiler als das vielfach eingesetzte 7050 Aluminium sein. Die Altlas AM (im Bild blau) ist für den Einsatz an 100-150mm-Bikes konzipiert. Mit dreifach Kettenblatt und Tretlager schlägt sie mit 955 Gramm zu Buche. Dreifach gedichtete Lager sorgen dafür, dass Fett drinnen und Dreck draußen bleiben. Etwas schwerer ist das Atlas FR-Modell, konzipiert für Freeride und Downhill. Mit 850 Gramm (Kurbelarm und Innenlager) geht sie ins Rennen, das geringe Mehrgewicht gibt noch mehr Stabilität für härteste Gangart. Die Atlas AM und FR Kurbeln gibt es in verschiedenen Farben, die Namen tragen wie Whip orange, Lorne greene oder Tooth blue.

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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Race Face Atlas AM / Freeride Lenker Farblich abgestimmt bietet die Atlas-Serie auch noch gleich den passenden Lenker zur Kurbel. „Breit“ lautet das Motto der Stunde, und das heißt in Zahlen: 79 Zentimeter beim Atlas Freeride (im Bild lila und rosé), sowie 73 Zentimeter beim Atlas AM (im Bild blau und orange). Einfach ist die Länge der Edelstangen gekürzt, auf den Lenkerenden sind exakte Zentimetermarken aufgedruckt, inklusive der Grammzahl, die man durch das Kürzen spart. Dabei sind die Atlas Lenker eh schon rechte Leichtgewichte, das Modell AM wiegt 290 Gramm, das Modell Freeride 336 Gramm. Und das bei extremer Steifigkeit und Haltbarkeit!

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Shimano WH-M778 XT Sie war die erste Mountainbikegruppe der Welt und setzt noch immer Maßstäbe: Shimano XT. Wie aktuell ein Evergreen sein kann, beweist der neue XT-Laufradsatz. Mit oder ohne Schlauch zu fahren, lässt er sämtliche Wahlmöglichkeiten zu, 24 Speichen bieten genug Steifigkeit auch für ruppigen XC-Einsatz. Gewicht gespart wurde außerdem an dem dünnwandigen Felgenprofil, die Speichenbohrungen wurden zur besseren Haltbarkeit aber zusätzlich verstärkt. Und das Gewicht? 1730 Gramm inklusive 15 Millimeter Steckachse können sich wahrlich sehen lassen. Vier Sperrklinken sorgen im Körper der Kassettennabe für einen schnellen Kraftschluss, das klingt nicht nur gut, das Fahrgefühl wird auch direkter. Rote Nippel und Center-Lock-Befestigung runden den gelungenen Gesamteindruck ab.

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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Progress X-Score Progress, die kleine und feine italienische Radfirma hat nicht nur Bikes im Programm, sondern auch jede Menge Parts. Wie zum Beispiel die Laufräder X-Score. Gemacht für Enduro- und Freeridebikes stecken sie auch härteste Belastungen weg, und sind dabei nicht mal schwer: 1945 Gramm wiegt unser Laufradsatz. Zu haben als 26‘‘ Zoll Rad, mit 6-Loch Discaufnahme und Shimano Freilauf. Jeder Progress Laufradsatz wird von Hand eingespeicht und mit einem entsprechenden Zertifikat ausgeliefert – das verspricht Qualität. Der Clou: Das Vorderrad kann wahlweise mit 9mm QR oder 15 und 20mm Steckachse gefahren werden. Sämtliche Adapter liegen dem Laufrad bei und können schnell angebracht werden!

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GoPro HD Hero „We can be heroes, just for one day!“ Ein Held sein, und wie ein solcher den schwierigen Downhill meistern – das bringt doch gar nichts, wenn es keiner sieht! Für alle, die so denken, gibt es die GoPro HD Hero. War es in der Vergangenheit sehr aufwendig subjektive Kameraaufnahmen zu machen, ist es jetzt ein Kinderspiel. Die HD Hero wiegt fast nichts, ist einfach zu bedienen und hat etliches Zubehör, um die Kamera am Bike, am Helm oder sonstwo anzubringen. Sie steckt in einem wasserdichten Gehäuse, das nicht nur bei Regen schützt, sondern mit dem man auch bis zu 60 Metern abtauchen kann. Erstaunlich hoch die Bildqualität: Sie nimmt mit HDAuflösung auf (1920x1080, 30fps), wechselt man in den Fotomodus liefert sie immer noch Bilder mit 5 Megapixeln. Der Fotomodus bietet auch Intervallaufnahmen an, in einer frei wählbaren Zeit wird ein Foto geschossen, so kann man sich während einer Tour das lästige Kamera-aus-dem-Rucksack-fummeln sparen. Die Aufnahmen werden auf SD-Karte gespeichert, Videos im MP4-Format, das ist praktisch, so können sie ohne Konvertierung direkt angeschaut oder verarbeitet werden. Wir haben die HD Hero auf einigen epischen Abfahrten benutzt und waren begeistert von der fantastischen Bildqualität. Das sieht richtig gut aus, gestochen scharf und homogene Farben – erstaunlich für so ein Minigerät, das keine sechs Zentimeter breit ist. Die Bedienung mittels zweier Knöpfe geht nach kurzer Eingewöhnungsphase sehr leicht und verständlich von der Hand, einzig auf einen Monitor zur Bildkontrolle muss verzichtet werden. Mit den verschiedenen beiliegenden Halterungen ist die GoPro sehr einfach zu befestigen, viele Kamerapositionen, die immer neue Bildideen erlauben, sind somit möglich – der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Einmal fixiert behält die Kamera bombenfest ihren Sitz, da rutscht nix ab oder muss nachgestellt werden, ein Riesenvorteil gegenüber manchem selbst gebastelten System. Zuletzt überzeugt auch die simple Handhabung des Bildformats MP4, einfach Speicherchip in den Computer stecken oder aber mittels TV-Kabel mit dem Fernseher verbinden, und schon flimmert der eigene Bikefilm durchs Wohnzimmer.

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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Athlosoft Professional Normalerweise steht man ja Datenkraken eher skeptisch gegenüber, wenn es aber um die eigene Leistung geht, kann man selbst nie genug Daten sammeln. Und so hat die Firma Athlosoft eine Software für Smartphones entwickelt, die weit über die bekannten Möglichkeiten hinausgeht, radspezifische Informationen aufzuzeichnen. Neben den Standartwerten wie Geschwindigkeit, Entfernung, Höhe, Trittfrequenz etc. kann es noch eine Menge anderer Dinge anzeigen, wie zum Beispiel den aktuellen Gang oder den Vortrieb pro Pedalumdrehung. Somit kann die Software auch für das Indoor-Wintertraining auf der Rolle verwendet werden. Das ganze lässt sich komfortabel in einem Trainingstagebuch abspeichern, dabei kann sogar zwischen verschiedenen Sportarten getrennt werden, oder unterschiedliche Athleten ein Gerät gemeinsam benutzen. Speicherbeschränkungen wie bei Pulsuhren gibt es nicht, alle sportlichen Aktivitäten können über viele Jahre aufgezeichnet und gespeichert werden. Besonderes Highlight ist aber sicher die Live-Tracking-Funktion. Mit diesem Feature können Trainer, Familie, Freunde oder wen es sonst noch interessiert, die Radtour zuhause live mitverfolgen. Ein GPS-Emfänger zeigt in Echtzeit Position und Geschwindigkeit an, zudem können sämtliche Trainingsdaten wie Herzfrequenz, Kalorienverbrauch etc. eingesehen werden. Natürlich zeichnet der GPS Empfänger auch die gesamte Tour auf, die man später auf die eigene Website hochladen, oder bei Google Earth anzeigen lassen kann. Und obwohl die Software sehr umfangreich ist und sogar garfische Darstellungen der Höhen- oder Geschwindigkeits-Profile anzeigt, wurde viel Wert auf einfache und intuitive Bedienung gelegt. Der Bildschirm kann persönlich angepasst und konfiguriert werden, zehn große Anzeigefelder geben Überblick über den aktuellen Stand der Trainingseinheit. Die Lösung für den Profi heißt Athlosoft Professional, der Set inklusive Sensoren, Halterungen, Brustgurt und Software (für Windows Mobile 5, 6, 6.1 oder 6.5) ist verpackt in einem stabilen Tragekoffer, der auch als Ladestation dienen kann. Reinlegen-anschließen-fertig.

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Golfo Dainese Trails mit Seele Nicos alter Mercedes-Geländewagen röhrt mit Druck über enge, gewundene Straßen die Küstenberge des Golfo Dainese hinauf. Wir gewinnen zügig an Höhe. Unter uns glitzert das Meer. Die Küstenorte Cervo, San Bartolomeo und Diano Marina mit ihrem pittoresken Gewirr aus Gassen, Dächern und Türmen werden schnell kleiner.

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^Text: Falco Mille °Bild: Andreas Sawitzki

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Nico hupt vor jeder Kehre, um den Gegenverkehr zu warnen, was bei dem Phon-Gewitter seines Seitenauspuffs eigentlich überflüssig ist. Bevor Nico begonnen hat, Trails in die Berge zu legen, war er Mountain-Runner. Geht es bergauf, kommt seine jahrelange Prägung, den Gipfel als Erster zu erreichen, anscheinend noch immer durch. Als Passagiere des Offroad-Gefährts hocken eng gedrängt das verschwitzte, staubige pedaliéro-Team und Jan, unser Local-Guide. Im hüpfenden Anhänger stehen sicher verzurrt unsere Bikes. Jan möchte wissen, ob wir den „Antenne“ – so heißt ein Trail, der in der Nähe der Funkstation oberhalb von Cervo beginnt – noch einmal fahren möchten oder lieber etwas Neues probieren wollen. Da wir den Antenne gerade gefahren sind und Jans Frage verlockend suggestiv klingt, nicken wir auf das Unbekannte ab: „Maiali“ heißt der nächste Trail, was Jan als „Schweinetrail“ übersetzt. Wobei er uns über die Semantik im Unklaren lässt. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt, als Nico in einen weiteren Feldweg einbiegt. Tiefe Rinnen und Bodenwellen sind kein Grund für ihn, das Tempo zu reduzieren. Als hinter einer Kurve plötzlich zwei Kühe quer auf dem Weg stehen, schmeißt Nico den Bremsanker. Der Feldweg endet auf einem Wendeplatz. Wir laden ab und satteln auf. Nico fährt zur Küste zurück, um uns später unten wieder einzusammeln. War der „Antenne“ zuvor breit, schnell und schön flüssig, so ist der Schweinetrail, der circa 200 Meter höher beginnt, im oberen Stück deutlich ver-

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^Text: Falco Mille °Bild rechts unten: Falco Mille °Übrige Bilder: Andreas Sawitzki

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blockter und technischer. Aber nicht minder spaßig: Mit mäßigem Gefälle zieht er sich einen Bergrücken entlang und scheidet den Grat hier und da. Felspassagen, die ein wenig Fahrkunst erfordern, und kleinere Kanten wechseln sich mit schnelleren, aber engen Passagen ab. Jan legt ein mittleres Tempo vor. Der Trail erfordert Konzentration und so nehmen wir die Kühe, die unter den alten Bäumen des Bergwalls weiden, erst wahr, als wir in eine mittelgroße Ansammlung fahren und absteigen müssen. Schiebend bahnen wir uns einen Weg durch die stoischen Rindviecher und sagen ihnen freche Dinge. Gerade haben wir die Herde durchquert, da stürmen von vorn zwei stattliche, weiße Hütehunde auf uns zu. Wir sind uns sicher: Jetzt gibt’s Ärger, weil wir ihre Mädels belästigt haben. Aber die Hunde beginnen zu tollen. Durch Stupsen werden wir zum Streicheln aufgefordert. Nach einer großen Dosis davon begleiten sie uns noch ein ganzes Stück bergab. Wir passieren einen Bauernhof und entdecken dort die Namensgeber des Trails: Aus einer Suhle strecken uns ein paar Borstenviecher neugierig die Rüssel entgegen. Der Schweinetrail wird weniger ruppig und gewinnt an Flow. Jan erklärt uns, dass auf der kommenden Passage circa 25 Sprünge liegen, die aber so gut geshaped sind, dass man sie sicher landen kann, wenn wir seiner Geschwindigkeit folgen. Einige wenige Sprünge haben Gaps, aber dort will Jan dann stoppen, damit wir sie uns zuvor anschauen können. Der Trail ist lang und kurzweilig. Er schmiegt sich zuweilen so

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logisch in die Landschaft, dass man ihn ein Stückchen vorausdenken kann. Rhythmussektionen, schnelle Kurven, Sprünge, die passen. Und dabei ist er nie mehr als nötig geshaped. Er schwingt sich sanft den langen Rücken hinunter. Ab und zu sehen wir das Meer oder kurven darauf zu. Die Sprünge mit Gaps liegen neben der Hauptlinie oder man kann sie durchrollen, aber eigentlich lässt sich alles hier gut springen und fahren. Wir machen Fotos und nehmen uns dabei vor, den Kurs gleich im Anschluss noch einmal komplett abzureiten. Als wir unten angekommen zum Auto rollen und Jan begeistert mitteilen, dass wir den Maiali gleich noch einmal ohne Fotokrams fahren wollen, schwärmt er uns von seinem Lieblingstrail, dem CNC San Roco, vor, der an der gleichen Stelle wie der Cervo beginnt und den perfekten Wechsel aus Flüssigem und technisch Grobem bietet. Genau das Richtige für uns, meint er. Wir werden es lieben. Wir verzurren mit Nico und Jan unsere Bikes, entern die G-Klasse und genießen deren Beschleunigung, als Nico Feuer gibt. Bei der Auffahrt schweift der Blick über das ansteigende Küstenland mit seinen hintereinander verblassenden Kämmen. Schiefe Mauerterrassen mit alten Olivenbäumen, Buschland und knorrige, flache Kiefern. Nico und Jan erklären uns, dass man ihre Trails das ganze Jahr fahren kann, weil diese Küstenregion wegen ihrer günstigen, klimatischen Lage den ganzen Winter schneefrei bleibt. Für die beiden der beste Platz auf Erden, zum Biken und zum Leben.

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Nach dem CNC San Roco fahren wir den Molini. Er beginnt an der gleichen Stelle wie der lange Maiali und ist die natürlichste und zugleich technischste Abfahrt im Dainese-Revier. Bei Nässe braucht man auf den felsigen Steilstücken echte Skills und eine Portion Mut, grinst Jan. Nico baut gerade an einem neuen Trail, der in 700 Meter Höhe beginnt und sich fast bis ans Meer runterfahren lässt. Eins haben alle Trails hier gemeinsam: Flow und Soul. Sie sind schonend angelegt, folgen natürlichen Höhenlinien und alten Saumpfaden und vernichten nicht sinnlos Höhenmeter. Gleiten, Segelflug kommt einen in den Sinn. Und trotzdem rocken sie, sind abwechslungsreich und streckenweise anspruchsvoll. Mit einem Wort: Genuss-Biken. Noch muss Jan abends kellnern, aber sein Plan ist es, diesen Spot zusammen mit Nico immer weiter auszubauen und eines Tages ganz vom Freeride-Betrieb leben zu können. Nach einem fantastischen Tag auf den Trails des Golfo Dainese folgen wir Jan und Nico in ein kleines Restaurant am Hafen von Diano Marina, wo wir bei Pasta, Meeresfrüchten und Rotwein unsere Fotoausbeute sichten und die Abfahrten noch einmal Revue passieren lassen. Wir sind uns einig: Golfo Dainese ist auf jeden Fall eine Reise wert. Nicht nur, wenn Finale Ligure 50 Kilometer weiter wieder einmal so überfüllt ist wie der Hamburger Flughafen am ersten Tag der Sommerferien. Mille grazie Jan e Nico per questo giorno fantastico. Ciao!

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^Text: Falco Mille °Bild: Falco Mille

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Infos Golfo Dainese Freeride: Cervo, San Bertolomeo, Diano Marina www.alpidelmareoutdoor.com Jan (engl.) +39 338 24 26 187 grindjan@libero.it

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Porträt: Andi Wittmann Name: Andi Wittmann Alter: 22 Wohnort: Bad Aibling, München Beruf: MTB-Freerider Sternzeichen: Jungfrau Best Trick: Corck 720 Diesen Trick möchte ich noch lernen: noch topsecret, mehr in 2011 Lieblingsspot: Wildkogel, Österreich, Åre, Schweden Bike: Giant STP, Reign, Glory Erfolge: Winner Best Trick Vienna Air King 2010, 3rd Best Trick Extreme Playgrounds 2010, 1st Local Support Challenge 2010, 2nd King of Dirt Riva del Garda, 2nd Bike Days Solothurn 2010, more to come! Sponsoren: Giant, Zimtstern, Oakley, IXS, Maxxis, 5/10, Fox Shox, Spank, Formula

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°Bild: Michael Pruckner

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Michael Pruckner, Fotograf: „Ich liebe es Menschen, zu inszenieren. Das schlichte Ambiente in dieser Fußgängerunterführung mit den klaren Linien und dem interessanten Lichteinfall fand ich ideal, um Andi zu porträtieren.“ (Andi Wittmann – © Michael Pruckner)

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Michael Pruckner, Fotograf: „Solche Actionshots sind was Feines. Der Fahrer gibt Gas und der Dreck fliegt ihm um die Ohren. Genau dafür sind wir an diesem Tag losgezogen. Es hatte die Wochen davor geregnet und es war reichlich Schlamm vorhanden, den der Andi um sich herum verteilen konnte.“ (Racing – Bad Aibling – © Michael Pruckner)

Andi Wittmann: „Ein sehr kurzfristiges Shooting auf meinem Hometrail, nach dem 26Trix 2010 in Leogang. Das hat richtig Spaß gemacht – eine der ersten Ausfahren mit meinem neuen Giant Glory 0 Downhillbike. Es ist so cool, wieder ein richtiges Downhillbike zu haben, macht echt Lust auf mehr Race neben dem Dirtjumpen!“

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°Bild: Michael Pruckner

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Hannes Ortmann, Fotograf: „Die Möglichkeit, Andi über der Leopoldstraße in München zu fotografieren, hat man nicht oft. Wo er einen stylishen 360°-Nosedive hinstellt, fährt normalerweise die Münchener Schickeria ihre Cabrios spazieren. Die Perspektive auf den Absprung eignete sich perfekt, um den Train und die bayerische Kulisse mit auf´s Bild zu bekommen.“ (360°-Nosedive – München – © Hannes Ortmann)

Andi Wittmann: „Es war eine kurzfristige Aktion – am selben Tag hatte ich vormittags einen Anruf bekommen, ob ich denn Lust hätte bei einem kleinen Contest auf der Leopoldstraße in München mitzufahren. Ich hatte zufällig Zeit – dabei sind noch einige richtig gute Bilder rausgekommen!“

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°Bild: Hannes Ortmann

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Hannes Ortmann, Fotograf: „Andis Trail sind für geniale Sonnenuntergänge bekannt. Am Ende des BA-Jams habe ich mich entschieden, den roten Himmel nicht für einen Action-, sondern für einen Lifestyle-Shot zu nutzen. Um mehr Licht auf die Leute und gleichzeitig oben ein sattes Rot zu bekommen, habe ich einen Grauverlauffilter vor mein Weitwinkelobjektiv gehalten. Durch den Blickwinkel der anderen Rider und den Blitz wird der Fokus auf Andi und die Trails gelenkt.“ (Lifestyle BA-Jam – Bad Aibling – © Hannes Ortmann)

Andi Wittmann: „Ja – meine erste eigene Jam: BA-Jam hieß das Ganze 2009 und es war ein echt cooler Tag. Viele, viele gute Bilder sind entstanden und die Stimmung war richtig gemütlich und entspannt. So hatten wir auch einen feinen Sunset, den Hannes gut ausgenutzt hatte.“

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°Bild: Hannes Ortmann

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Michael Pruckner, Fotograf: „Diesen Spot hat der Andi in München ausfindig gemacht. Eine superinteressante Location für Fotos, jedoch bei Dunkelheit auch aufwendig zu inszenieren. Aber wofür hat man Blitze und Photoshop!? Erst die Action fotografieren, dann den Hintergrund beleuchten und später alle Bilder zusammenfügen. Das ist das Ergebnis.“ (Wallride – München – © Michael Pruckner)

Andi Wittmann: „Funny Story ... diesen Spot hab ich im Winter entdeckt, als ich bei einem Freeski-Urban-Shooting von ein paar Freunden dabei war. Ich wollte dort unbedingt versuchen, etwas mit dem Bike zu machen, und so ist dieser Wallride entstanden. Kein MegaActionshot, aber mal was anderes ...“

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°Bild: Michael Pruckner

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Hannes Ortmann, Fotograf: „Wenn im Oktober die Sonne schon nicht mehr ganz so hoch steht, bekommt man schon tagsüber tolle Lichtstimmungen durch die Schatten der umstehenden Bäume. Ich habe mich für eine enge Perspektive entschieden, um ein cleanes Bild ohne störende Elemente zu bekommen. Die Schattenwürfe machen so einen Shot interessant, sind aber hell genug, um nicht von Andi abzulenken.“ (Tailwhip – BA-Jam – Bad Aibling – © Hannes Ortmann)

Andi Wittmann: „Ebenfalls BA-Jam 2009: Die Sonne schien den ganzen Tag und als sie schon ziemlich tief stand, entstand dieses Foto. Neben Tailwhips wurden von anderen Ridern wie Amir Kabbani und Andi Brewi noch viele weitere Tricks in die Luft geworfen.“

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°Bild: Hannes Ortmann

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Michael Pruckner, Fotograf: „Es macht immer wieder Spaß mit Andi auf seinen Hometrails zu fotografieren. Für dieses Foto warteten wir auf schönes Abendlicht. Bei Sonnenuntergängen hat man nicht viel Zeit. Blitz einstellen und ein paar gute Sprünge machen. Mit jeder Minute wird es dunkler.“ (TableTop – Bad Aibling – © Michael Pruckner)

Andi Wittmann: „Einer der vielen Sonnentagen an meinem Homespot und bei jedem Shooting findet man neue Perspektiven. In dem Fall mal wieder ein Trick der alten Schule, die man bei dem heutigen Trickgeballere auf Contests gar nicht mehr zu sehen bekommt, höchstens in Variation mit Backflips oder 360s ...“

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°Bild: Michael Pruckner

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Impressum Herausgeber: Andreas Sawitzki & Michael Rotermund Redaktionsanschrift: pedaliero – Magazin für Geländeradsport Barkauer Straße 121| 24145 Kiel Fon +49 (0) 431.719 74 14 Fax +49 (0) 431.996 99 86 post@pedaliero.de | www.pedaliero.de Chefredakteur: Andreas Sawitzki Mitarbeiter an dieser Ausgabe: Marco Knopp, Eliane Lehmann, Falco Mille, Janine Nicolai, Michael Rotermund, Kirsa Stoltenburg, Andi Wittmann Fotografen: Thomas Dietze, www.extreme-pics.de, Marco Knopp, Ale di Lullo, Falco Mille, Hannes Ortmann, Michael Pruckner, Andreas Sawitzki, Holde Schneider, Flo Smith, Colin Stewart Grafik & Layout: formklang Holtenauer Straße 256 24106 Kiel www.formklang.net Erscheinungsweise: alle zwei Monate

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°Bild: Ziegen Peter

Abonnements: 6 Ausgaben für € 15,- (Österreich & Schweiz € 24,-) auf www.pedaliero.de Anzeigen: Nordstern Media Eliane Lehmann e.lehmann@nordstern-media.de Fon +49 (0) 431.990 45 850 www.nordstern-media.de Verlag: Terra Oceanis Verlag (Geschäftsführer Alexander Lehmann) Barkauer Straße 121| 24145 Kiel Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in elektronische Datenbanken sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Herausgeber. Für unverlangt eingesandtes Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Unter Hinweis auf § 5 Abs. 3 MarkenG nehmen wir Titelschutz in Anspruch für pedaliéro in allen Schreibweisen, Schriftarten, Wortverbindungen, Darstellungsformen, Abwandlungen, Abkürzungen, Titelkombinationen, graphischen Gestaltungen, entsprechenden Zusätzen, Untertiteln und Zusammensetzungen für alle Medien, insbesondere Druckerzeugnisse wie Magazine, Zeitungen, Zeitschriften, Büchern und allen anderen Printprodukten, sowie Tonträger und Merchandising, Bildtonträger, Film, Hörfunk, Fernsehen, Software, Off- und Onlinedienste, Internet, CD-Rom, CD-I, DVD und MD (MiniDisc) und andere Datenträger sowie für sonstige audiovisuelle, elektronische und digitale Medien und Netzwerke, Domains, Veranstaltungen und Dienstleistungen aller Art.

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