pedaliero "Urban Cycling" 2.2011

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Nr. 05 | Ausgabe 02/2011


Mehr Infos unter www.diamantrad.com


Inhalt Extras Editorial ...................................................................................................................................4 Neues zum Liebhaben, zum Verschenken, zum Weihnachtsfest ................................................................6

Fahrbericht: Ausprobiert! Diamant Pacer .......................................................................................................................... 23 Rotwild R.T1 GH ...................................................................................................................... 38 Diamant Zouma Sport + .............................................................................................................. 55

Report PG-Bikes, Geschäftsführer Manuel Ostner im Gespräch ......................................................................40 Weg mit den blauen Lollies! Verkehrsexperte Dr. Dietmar Kettler im Gespräch .......................................... 50 1-2-3-Bikepolo! ....................................................................................................................... 72

Reise Städtetrip Göteborg! Schweden, wir kommen!................................................................................... 24

Spezial Fotografen Portfolio Maria Stratmann............................................................................................. 58 Der Shop in deiner Nähe!............................................................................................................ 56

Rubriken Abo ........................................................................................................................................81 Impressum .............................................................................................................................. 82

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°Titelbild: www.pg-bikes.com (Orlando Bloom auf dem Blacktrail)

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Editorial „EIN UNTERIRDISCHES NIVEAU!“

Ja, ich gebe es zu, ich war emotional beteiligt, als der Spiegel in seiner Septemberausgabe unverhohlen gegen Radfahrer wetterte. „Der Straßenkampf - Rüpel-Republik Deutschland“ titelte das ansonsten doch meistens seriöse Blatt. Radfahrer würden sich im Straßenverkehr einen Guerillakampf mit Autofahrern und Fußgängern liefern. „Nahkampfzone Straßenverkehr. Rad-Rambos blasen zur Auto-Hatz“ konnte man dann auch noch dieser Tage auf Spiegel Online lesen, Thema abermals: die bösen, bösen Radfahrer. Aber sind wir denn wirklich so schlimm? Sind wir wirklich rüpelnde Rambos ohne Sitte und Anstand, die nur darauf aus sind über rote Ampeln zu heizen oder den Radweg auf der falschen Seite zu nutzen? Um das zu klären habe ich ein bisschen recherchiert und bin auf einen der angesehensten Experten zu den Themen Radfahrer und Recht gestoßen. Dr. Dietmar Kettler ist Buchautor und Rechtsanwalt, quer durch die Republik vertritt er Radler, wenn es um deren Belange geht. „Ein unterirdisches Niveau!“, so lautet sein Urteil über den Spiegel-Artikel. Für ihn gilt es, nicht Gräben zu ziehen sondern Brücken zu bauen. „Es gibt seit Jahren wiederholt Untersuchungen, in denen versucht wird zu klären, ob Radfahrer schlimmer sind oder die Sitten im Allgemeinen verlottern. Aber weder das eine noch das andere stimmt.“ sagt er uns im Gespräch. „Ziel ist es, die Eigenverantwortlichkeit und das soziale Verhalten der Verkehrsteilnehmer wieder in den Mittelpunkt zu stellen.“ Eine These, die wir nur unterstützen können. Das ganze Interview könnt ihr ab Seite 50 lesen. Konstruieren wir einmal folgenden Fall: Ich fahre eine Straße entlang, auf der ich jeden einzelnen Verkehrsteilnehmer persönlich kenne. Da drüben fährt Onkel Bernd, Töchterchen Marie ist auf ihrem Kinderrad unterwegs, Schwester Sabine geht über den Zebrastreifen, Oma und Opa sitzen im entgegenkommenden Auto usw. So also die Situation. Würde ich in so einem Falle nicht wie ein Luchs aufpassen, dass niemanden der anderen Verkehrs-

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^Text: Andreas Sawitzki

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teilnehmer auch nur ein Haar gekrümmt wird? Oder denke ich: wenn Marie auf ihrem Kinderrad durchzieht, bitte, ich halte dagegen? Na also. Verleitet uns also die Anonymität im Straßenverkehr dazu, unachtsam und risikobereit zu sein? Haben die Menschen, denen ich täglich begegne, keine Familien und Freunde? „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“

Als der Ethiker Immanuel Kant im 18. Jahrhundert den kategorischen Imperativ formulierte war er ein deutliches Stück weiter, leider ist dieser Leitsatz beinahe aus den Köpfen der Menschen verschwunden. Wir alle stehen in der Pflicht Verantwortung zu übernehmen, Toleranz und Rücksichtnahme vorzuleben und zu fördern. Hetzerische Beiträge helfen uns in keiner Weise weiter, sie verhärten die Fronten nur und fördern alles Mögliche zu Tage – nur nicht mehr Verkehrssicherheit. Und in dieser Hinsicht müssen wir dem Spiegel leider ein schlechtes Zeugnis ausstellen: sechs, setzen! Passt aufeinander auf, herzlichst Andreas Sawitzki!

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp

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Neues zum Liebhaben BMC – MC01 UND UC01 ALFINE 11 Mit zwei echten Höllengeschossen wollen wir diese News gleich mal stilecht eröffnen. Das BMC MC01 besitzt seine Wurzeln im BMC Racing Team, von hier wurden viele Ideen und Innovationen übernommen und weiter gedacht. Die Grundidee war es auszuprobieren, wie leicht man ein Stadtfahrrad auf der Basis des BMC Challenge Rahmens aufbauen kann. Diesen kleinen Versuch kann man getrost als geglückt bezeichnen, mit schlappen 6,8kg ist das Bike federleicht und stößt gerade an die Gewichtsgrenze der UCI. Ebenfalls ein echter Hammer ist der wartungsarme und langlebige Riemenantrieb sowie das gewohnt lässige Design in BMC Farben. Die Suche nach dem ultimativen Stadt-Rennrad dürfte sich hiermit erledigt haben. Sucht ihr allerdings nach einer Allzweckwaffe im Straßenverkehr, so möchten wir euch das UC01 Alfine 11 ans strampelnde Herz legen. Etwas schwerer zwar, aber dafür mit Schutzblechen und Lichtanlage und darüber hinaus ebenfalls mit Riemenantrieb ausgestattet. Der Rahmen ist in der Sitzstrebe teilbar, damit der Riemen einfach ein- und ausgebaut werden kann. Die restlichen Komponenten müssen sich aber selbstverständlich auch nicht verstecken. Wer also noch mehr über diese beiden 1A Zweiradschönheiten und ihre Ausstattung erfahren möchte, der surft mal fix zu: www.bmc-racing.com!

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^Text: Marco Knopp

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ORTLIEB BACK-ROLLER CLASSIC Was haben a) der Film „Casablanca“, b) der Flirtspruch „Glaubst du an Liebe auf den ersten Blick? Oder soll ich nochmal vorbei laufen?“ und c) der Ortlieb Back-Roller Classic gemeinsam? Richtig! Es sind alles über Jahre bewährte Klassiker. Der Back-Roller Classic ist wohl DIE Fahrradtasche schlechthin -tausendfach kopiert und doch nie erreicht. Diese schnörkellose, geräumige Packtasche ist nicht nur extrem strapazierfähig, sondern dank ihres robusten Materials auch nahezu unzerstörbar. Das patentierte ORTLIEB Quick-Lock1-System ermöglicht ein schnelles und unkompliziertes Befestigen und Lösen der Tasche am Gepäckträger mit nur einer Hand. Beim Einhängen arretieren die Befestigungshaken selbsttätig, zum Abnehmen muss man einfach nur den Tragegurt anheben und – schwups! - ist die Tasche wieder frei. Mit einem Volumen von 40L/ Paar bietet der Back-Roller Classic auch genug Platz für große Einkäufe oder längere Touren. Nun stellt sich natürlich die Frage, wieso wir hier bei den Neuheiten einen Klassiker vorstellen. Ganz einfach: Das Ding ist einfach der Knaller und ist ab 2012 in neuen Farben und neuen Designs erhältlich. Jeder, der sein Fahrrad wirklich liebt, sollte selbiges mit dem Back-Roller Classic schmücken. Für € 109,95/ Paar wird auch dein Bike bald ein Stückchen mehr zum Klassiker. Infos: www.ortlieb.de!

BERGAMONT – E-LINE C-XT Mit Bosch und Bergamont haben sich zwei ganz große Bs zusammen getan, um die deutsche E-Bikeregion neu zu ordnen. Und wie macht man so etwas? Genau! Mit Power! Hier brachten die verrückten Tüftler von Bosch ihren neuen Mittelmotor ins Spiel. Dieser besitzt eines der aktuell antriebsstärksten Aggregate auf dem Markt (52 Nm), welches durch eine Spezial-Software präzise einstell- und steuerbar und somit 100% energieeffizient ist. Fehlt also nur noch ein Wirt für das neue Antriebs-Alien. Der starke Korpus war schnell im neuen E-Line C-XT von Bergamont gefunden. Shimano XT Scheibenbremsen, 10-Gangschaltung, Federgabel und noch viele weitere Must-Haves eines echten City-Bikes schmücken dieses edle Stückchen Fahrradkunst. Diese gewohnte Topausstattung und neue, belastungsgeeichte Rahmen bieten ein perfektes Gegenstück zum Bosch-Motor und machen das E-Line C-XT zum echten Thronanwärter im Land der E-Bikes. Und mit einer Reichweite von 60 bis 145 Kilometer bietet es auch genügend Mobilität, um sein Reich zu erkunden und zu beaufsichtigen. Wer also reisen will wie ein echter Kronenträger nimmt schnell € 2.499,- aus der Schatzkammer und läuft zum nächsten Bergamontkaufmann. www.bergamont.de!

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^Text: Marco Knopp

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FELT – SHELBY „Wir sind die coolsten, wenn wir cruisen, wenn wir durch die City düsen...“ - Was den Wortakrobaten von Massive Töne schon vor fast zehn Jahren bewusst war wird nun auch jedem anderen klar. Cruisen ist der Inbegriff der coolen Fortbewegung. Der Quentin Tarantino Streifen unter den FahrradBlockbustern. Und womit kann man am besten cruisen? Genau! Mit einem Cruiser. Mit dem Shelby haben die Jungs und Mädels aus dem Hause Felt einen der absoluten HammerCruiser für 2012 im Angebot. Das Design ist angelehnt an Caroll Shelby, dem Konstrukteur und Fahrer der legendären Shelby-Sportwagen. So finden sich originalgetreue Zierstreifen des Rennwagens nebst Unterschrift auf dem Cruiser wieder. Aber auch ausstattungstechnisch geht der Shelby ab, XXL Doppelbrückengabel mit justierbarem Lenker, Trommelbremse vorne und Rücktrittbremse hinten, daneben eine Shimano Nexus 3-Gang Schaltung – hier wird einiges geboten, um gut die Promenade rauf und auch wieder runter zu kommen. Wer dieses Zweiradmonster sein eigen nennen will, muss sich schnell € 799,- aus dem Sparschwein klopfen und damit flux zum nächsten Felt-Dealer laufen. Mehr zum Felt Shelby und weiteren Hammerprodukten gibt es unter: www.felt.de!

CUBE EDITOR Wäre David Hasselhoff damals nicht so faul gewesen und hätte er nicht die meiste Zeit seiner Knight-Rider-Karriere hinter dem Steuer eines Trans Am verbracht, sondern stattdessen mal für den ein oder anderen Auftrag ein Fahrrad genommen, dann müsste er sich heute sicher nicht mit kompromittierenden YouTube-Videos auseinandersetzen. Da wir nicht wollen, dass ihr so endet, stellen wir euch hier das Zweirad-Äquivalent zum „Knight Industries Two Thousand“ (K.I.T.T) vor: Das Cube Editor! Dieser schwarze Flitzer ist mit seiner sportlich-progressiven Optik nicht nur etwas für jeden Knight-Rider-Fan sondern auch für alle Vielfahrer im Stadtgelände. Das ultraleichte Urban Lifestyle Bike besticht durch seine wartungsarme 11-Gang Nabenschaltung, hübsche Crank Brother Parts und eine gediegene Alu-Starrgabel. Abgerundet wird das Angebot des Cube Editor durch den Preis, mit € 1.399,- liegt dieser meilenweit unter dem eines Trans Am – wenn das kein „Brauchst du gar nicht einzupacken, nehme ich so mit“-Argument ist! Mehr zum Zweirad-Knight-Rider und weiteren coolen Bikes zum Abenteuer erleben findet ihr unter: www.cube.eu!

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^Text: Marco Knopp

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KNOG BOUNCER Schurken lauern an jeder Ecke. Leider ist das nicht nur in den Marvel-Comics so, sondern auch im echten Leben. Und da es diese Schurken meist auf unsere liebsten Dinge abgesehen haben, läuft unser Fahrrad permanent Gefahr, Ziel eines bösen Diebstahls zu werden. Leider haben Superhelden ja meist was Besseres zu tun, als unsere ZweiradSchätzchen zu beschützen, deshalb greifen wir einfach zu den Superhelden der Bikeverteidigung: Zum Knog Bouncer. Die Schlossspezialisten haben mit dem Hochsicherheits-Bügelschloss erneut eine wirkungsvolle Waffe im Kampf gegen den Bikediebstahl entwickelt. Neben dem 13mm starken Bügel aus gehärtetem Stahl, dem HochsicherheitsSchlosszylinder in Disc-Bauweise und zwei ultrastabilen Sicherheitsschlüsseln besticht dieser kleine Fahrradschützer auch durch seinen extrem coolen Comic-Look. Erhältlich ist der stylische Schurkenschreck in drei Farbvarianten für € 39,90 ab dem Frühjahr 2012. Ihr wollt mehr? Hier: www. knog.com.au!

SKS - RACEBLADE LONG Raceblade Long - Was im ersten Moment nach dem fetten Zweihänder-Schwert des einst so glorreichen Wikingerkönigs Ole klingt, ist in Wirklichkeit ein Schutz vor Dreck- und Wasserspritzern. Fast so spektakulär wie eine echte Wikingerklinge, aber um ein vielfaches nützlicher. Und extralang: Das Ende des Radschutzes reicht jeweils bis unterhalb der Nabenachse. Diese Länge bewirkt, dass Sie und auch Ihr Hintermann von Spritzwasser verschont bleiben. Der überlange Spritzschutz lässt sich ganz leicht an fast jedes Rennrad montieren und durch die Längenverstellung der Streben perfekt an den Radius des Laufrades anpassen. Und wenn Petrus seinen Regenwolken mal länger im Hangar hält, sind die Raceblade Long ebenso schnell vom Rennrad gelöst, zurück bleiben nur die Befestigungslaschen aus Metall. Weg mit dem Dreck und ran mit den SKS Raceblade Long! Ab Januar 2012 gibt’s die Schutzbleche in Schwarz und Grau für € 44,99 zu kaufen. Wer nicht warten kann surft vorher schon auf: www.sks-germany.com!

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^Text: Marco Knopp

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TERN – ECLIPSE P9 Der urbane Lebensraum ist ein ständig wachsender Organismus und Platz ist ein rares Gut in den Zentren der Metropolen und Städte. Da ist jede platzsparende Idee gerne gesehen. Und das Eclipse P9 von TERN ist so eine gute Idee, mit einem Faltmaß von 42 x 89 x 76cm passt dieser vollständige 24“ City-Flitzer in jede Ecke und steht nicht nervig im Flur herum. Mit einer Faltzeit von nur zehn Sekunden dauert das Aufoder Zusammenklappen nicht länger als das Zubinden der Schnürsenkel - und befindet sich in etwa auf demselben Schwierigkeitsgrad. Mit den extrem hochwertigen Materialien und einem Berg aus KnowHow, was Faltmechanismen, Rahmensteifigkeit und Fahrkomfort angeht, sorgt TERN für frischen Wind in der Szene. Und dieses Know-How kommt nicht von ungefähr, denn hinter den vier Buchstaben TERN verbirgt sich nämlich niemand anderes Josh Hon, Sohn des Gründers der Marke Dahon. Man weiß bei TERN also, was man tut, und das kann man beim Eclipse P9 in vielen Details entdecken. Ein eleganter Alu-Rahmen, belastbar mit bis zu 115 Kilogramm und mit verbessertem Faltmechanismus, 9-Gang Schaltung, Scheibenbremsen und stylische Schutzbleche prädestinieren das Bike zum perfekten Begleiter im Großstadtdschungel oder auf der Urlaubsreise. Für dieses Hightec- Zweirad wird ein Kampfpreis von € 999,- angesetzt. Neben dem Eclipse P9 bietet TERN aber auch noch jede Menge anderer Faltradschätzchen in verschieden Preisund Stylekategorien an. All die schönen Rädchen findet ihr unter: www.ternbicycles.com/de!

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^Text: Marco Knopp

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MET CAMALEONTE Spitzen schneiden, Dauerwelle oder Strähnchen gehören ab nun der Vergangenheit an! Denn der MET Camaleonte sorgt stets für gutes Aussehen auf eurem Kopf, ganz egal wie eure Haarpracht wächst und gedeiht. Der attraktive City-Deckel ist ein Helmgerät der Extraklasse. Sein unauffälliges Design sorgt dafür, dass man euch nicht für als Astronaut sondern als sexy Pedaltreter/in wahrnimmt. Und mit € 59,95 ist er auch noch günstiger als der Besuch beim Lieblingsbarbier. Aber für einen Helm steht das Aussehen natürlich immer nur an Stelle zwei. Schutz geht vor. Also haben die Helmspezialisten von MET auch in diesem Bereich mächtig Gas gegeben. Die Dreh-Schnellverstellung passt den Camaleonte den verschiedenen Kopfumfängen an, die Innenpolster sind Anti-allergisch und waschbar. Die Reflexstreifen hinten und an den Seiten sowie das LED Rücklicht erhöhen die Sicherheit im Straßenverkehr. Die In-Mold Konstruktion bietet zwölf Belüftungsöffnungen, was gerade im Sommer von Vorteil ist. In der kalten Jahreszeit kann man den kühlenden Luftzug mit einem optional erhältlichen Winter-Kit dicht machen, das macht den Camaleonte zum perfekten Ganzjahres-City-Helm. Mehr unter www.quality-brands.de/ marken/met!

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PORSCHE - BIKE RS UND BIKE S Es gibt nur wenige Firmen, die es schaffen, Eleganz, Technik und Fahrspaß in einer so hohen Dichte in ihr Produkt zu drücken wie die Edelschmiede Porsche. Unzählige 911er und andere Design-Highlights mit dem „Stuttgarter Rössle“ sind der beste Beweis dafür. Aber da ja bekanntlich weniger mehr ist, haben die Tüftler und Designer von Porsche einfach mal zwei Reifen weggelassen und sich dem Fahrrad gewidmet. In Zusammenarbeit mit den Zweiradspezialisten der Firma Rotwild wurden zwei echte Luxusrösser gebaut: Das Porsche Bike RS und das Porsche Bike S. Die Abkürzung RS wurde der Autobranche entliehen und bedeutet nichts anderes als „Rennsport“. Genau für diesen Zweck wurde das Bike ausgestattet und konzipiert. Ein leichter Karbon-Rahmen, der dank einer neu entwickelten Modul-Monocoque-Technologie hohe Stabilität und außergewöhnliche Dämpfungseigenschaften bietet, ist die Grundlage der Rennziege. Gespickt mit wettkampferprobter Renntechnik, wie einer 20-Gang-Shimano XTR-Gruppe und 29-Zoll Crank Brothers-Laufrädern, katapultiert das Porsche Bike seinen Fahrer standesgemäß durch die Stadt. Konzeptionell in eine etwas andere Richtung tendiert das Modell Porsche Bike S. Schneeweißer Alurahmen aus 7005er Aluminium, cleanes Design und ein ins Bild passender Riemenantrieb – so stellt man sich in Stuttgart den korrekten Auftritt in der City vor. Der Gates Carbon Drive ist nicht nur optisch ein Hingucker, er soll auch einfache Handhabung und hohe Verschleißfestigkeit garantieren. Die Kombination mit einer Shimano Alfine 11-Gang-Nabenschaltung ist klug gewählt, so erhält man einen extrem wartungsarmen Antrieb. Abgerundet wird das außergewöhnliche Gefährt mit 29-Zoll-Laufrädern, die mit einer roll- und haftungsoptimierten Bereifung bestückt wurden. Und noch eine kluge Idee haben die Porsche-Ingenieure im Bike versteckt, genauer gesagt unter dem Lack. Denn dort befindet sich ein integriertes Anti-Diebstahl-Label. Dieses enthält einen individuellen Code und zeigt bei der Registrierung sofort, ob dieses Fahrrad geklaut wurde oder nicht. Und was kosten diese Edelbikes? Stolze € 5.900,(Bike RS) und € 3.300,- (Bike S). Es ist eben immer etwas besonderes, Porsche zu fahren. Mehr Infos zu den Bikes findet ihr unter: www.porsche-bike.com!

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^Text: Marco Knopp

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PAUL LANGE: PEARL IZUMI UND SHIMANO SH MW-81 Wenn die Tage wieder kürzer werden und draußen die ersten Flocken vom Himmel fallen ist es an der Zeit, sich kuschelig warm anzuziehen. Pearl Izumi hat für die frostige Winterzeit ein absolutes Lieblingsstückchen für die Damenwelt im Programm, bei dem Style und Funktion eins werden. Der Thermal Hoody, außen Wolle und innen Fleece, schützt vor Kälte und schaut gleichzeitig wunderschön aus. So schön, dass man ihn nicht nur auf dem Rad gerne trägt! Kleidung aus Merinowolle ist für viele Leute mittlerweile das Nonplusultra, und Pearl Izumi setzt mit seiner Minerale Technologie noch einen obendrauf. Der Transfer Lite SS Baselayer mit anatomisch, körpernaher Passform schützt vor Kälte und bleibt selbst bei starkem Schwitzen lange trocken, bzw. wird fix wieder trocken. Zugleich ist er absolut geruchsneutral. Den Baselayer gibt es als als Top, T-Shirt oder als Longsleeve und sollte in keinem Bikerkleiderschrank fehlen. Der Preis: € 44,95. Und wenn man es oben rum schon schön muggelig hat, dürfen die Füße natürlich nicht zu kurz kommen. Shimanos Premium Schlechtwetterschuh nennt sich SH MW-81 und lässt dank GORE-TEX Membran keine Nässe in den Schuh. Ergänzend dazu dient eine Fleece-Innensohle der Wärmeisolierung und sorgt für entsprechendes Wohlbefinden trotz Kälte beim Winterbiken. Und damit man auch auf Eis nicht ausrutscht gibt es als Antiblockiersystem auswechselbare Stollen. Geringe 815 Gramm bringt der Winterschuh auf die Waage und dich in Bedrängnis: Denn ab sofort gibt es keine Ausreden mehr!

GHOST – SPEEDLINE LECTOR 9000 Mit einer echten Stadtrakete kommen die Gespenster von Ghost um die Ecke. Das Speedline Lector 9000 bringt keine 10 Kilo auf die Waage, exakt sind es sogar nur 9,7 Kg. Möglich macht das der High-EndKarbonrahmen, der neben Gewichtsersparnis auch noch mit sehr guten Steifigkeitswerten punkten kann. Die leichte Ultegra-Schaltung und die griffigen Shimano XT-Scheibenbremsen unterstreichen den Oberklassenanspruch, das Ghost Speedline Lector 9000 frisst sich durch den Citydschungel wie ein Kannibale. Daran hätte gewiss auch Hannibal L. seinen Spaß gehabt. Freude machen auch die Schaltzüge, sie wurden durchgängig mit Außenhüllen ausgestattet. Dies garantiert langfristig gute Schaltperformance, weil die Schaltqualität nicht durch Schmutz in den Zügen beeinflusst wird. Ebenfalls für einen reibungslosen Schaltvorgang sorgt der verbaute Reverse Hanger. Hierbei sitzt das Schaltauge an der Innenseite der Kettenstrebe und wird dadurch beim Schalten weniger auf Biegung belastet. Besorgen könnt ihr euch das gute Stück bei jedem gut sortierten Ghosthändler, zum fairen Tauschkurs von € 1.799,-. www.ghost-bikes.com!

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^Text: Marco Knopp

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SCHWALBE BIG APPLE Ballonreifen - Diese coole Fahrradbereifung aus den 30er Jahren wird auch heute noch geliebt und genutzt. Vor rund zehn Jahren lieferten die Schwalben mit ihrem Big Apple eine echte Reinkarnation des kultigen Ballonreifens. Und da die Zeit nicht stehen bleibt verlangt auch ein echter Retrotrend von Zeit zu Zeit eine Anpassung an heutige Standards und Ansprüche. Also wurde der Big Apple in den Schraubstock gespannt und ein wenig aufpoliert. Neu ist zum einen das tiefere Profil von nun 1,5 Millimetern. Es macht den Reifen haltbarer und gibt ihm auch abseits der Straße guten Grip. Beim Pannenschutz tauschte Schwalbe den KevlarGuard gegen den leichteren, aber genauso sicheren RaceGuard. Auch die Lite-Skin-Seitenwand reduziert das Gewicht weiter, während das robuste Endurance Compound für eine lange Lebensdauer sorgt. Und da das Auge ja bekanntlich mitrollt, wurden dem Big Apple gleich mal drei neue Farbgewänder geschneidert. Damit gibt es den Reifen nun nicht nur in schwarz, sondern ebenfalls in den Farben creme, braun und grau. Der Big Apple ist also ein Must-Have für alle Nostalgiker und BallonfahrradFreaks! Zu bekommen ist er wie alle Schwalbe-Produkte ausschließlich im Fahrradfachhandel und kostet rund € 31.-. www.schwalbe.com!

PANTHER – UB-10 SR Puristische Designs sind im Fahrradsektor groß im Trend. Leider befindet sich eine stark reduzierte Ausstattung solcher Bikes sehr häufig auf Kriegsfuß mit der StVZO. Dass cooles Design und Straßentauglichkeit auch Hand in Hand spazieren fahren können, zeigt das UB-10 SR von Panther. Dieses in schwarz und weiß erhältliche Sahneteil aus den Pantherwerken ist trotz des cleanen Looks gespickt mit praktischen Features und erstklassigen Bauteilen. 11-Gang- Alfine Nabenschaltung von Shimano, Schwalbe Marathon Racer-Bereifung sowie eine Antirostkette passen das Panther UB-10 SR optimal auf die Nutzung in der Stadt an. Neben Gepäckträger, Trelock Schweinwerfer und Rodi Airline Felgen macht auch der Preis dieses Zweirad zum Volkspanther. Für eine Summe von € 1.299,- bekommt man jede Menge Style und Funktion geliefert. Erhältlich ist das UB-10 SR für Männer in den Rahmengrößen 50, 56 und 60 und für Damen in 45 und 50 Zentimeter. www.panther.eu!

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^Text: Marco Knopp

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TIRAMIZOO.COM – KURIERDIENST 2.0 Stadtkuriere dieser Welt vereinigt euch! Aber wie? Mit der Onlineplattform www.tiramizoo.com! Diese pfiffige Website befördert das altertümliche Kurierwesen aus dem 19. Jahrhundert direkt in die Zukunft. Hier lassen sich ganz bequem und schnell urbane LogistikProbleme lösen und Kurierdienste suchen und buchen. Einfach Start- und Zielstraße eingeben und schon hat man die Wahl zwischen verschiedenen Kurieren. Natürlich kann man neben dem Fahrrad auch motorisierte Anbieter wählen, aber als echte Fahrradfreunde wählen wir diese natürlich nur, wenn KleinLottis Klavierflügel mal transportiert werden muss. Die Anzahl der Städte, in den der Tiramizoo-Service angeboten wird, wächst stetig und unaufhaltsam. Und da eine gute Idee immer Support und Verbündete zum wachsen braucht, war es natürlich keine Frage, dass sich ganz fix Unterstützung aus der Industrie ankündigte. Diese steht nun in Form des JIT-Bikes an der Seite der Kurierplattform. Diese Speedbike-Studie mit futuristischer Swing-Federgabel, cleanem Stahlrahmen und sexy Karbonlaufrädern ist die perfekte Streckenbewältigungsswaffe im Stadtverkehr. Entwickelt haben dieses Geschoss der Gabelhersteller SR Suntour, Rahmenbauer Pure Bros, die Laufradspezialisten von RS Custom und natürlich Tiramizzo.com. Im Moment wird über die Produktion noch verhandelt und die damit verbundene Möglichkeit, Kurieren ein günstiges Arbeitspferd anzubieten. Sobald es von dieser Front Neuigkeiten gibt, werden wir wieder davon berichten. Solange freuen wir uns an der hübschen Studie und surfen auf www.Tiramizzo.com!

QUICK-LOCK3 Neues Aufhängesystem für Fahrradtaschen glatte Taschenrückseite frei von Haken

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einfaches & schnelles Einhängen und Abnehmen höhen- & neigungsverstellbare Aufnahmeschiene verbleibt am Gepäckträger

Downtown QL3

Office-Bag QL3


ENDURA - URBAN STRETCH PANT Die Schotten sind ein hartes Volk. Nicht nur ihr Volksport Rugby oder ihre allabendlichen Kneipenhauereien beweisen das. Auch das Wetter auf der Insel ist nichts für Coldplay-Fans oder Schmusetypen. Und was ein echter Schotte ist, der fährt auch bei Wind und Wetter mit seinem Bike in den Pub, zur Arbeit oder zum shoppen. Da wundert es also nicht, dass die Klamotten der Schotten extrem robust und wetterbeständig sein müssen. Sonst gibt es Ärger. Also haben sich die rothaarigen Tüftler der Firma Endura des Problems angenommen und entwickeln Fahrradbekleidung, die den Gemeinheiten des schottischen Wetters trotzt. Und was gut für einen Kilträger ist, kann nicht schlecht für einen hiesigen Radfahrer sein. Daher gibt es die schottisches-Wetter-geprüften Klamotten von Endura auch bei uns zu kaufen. Ein echter Urban-Knaller ist dabei die Urban Stretch Pant. Frisch aus den Szeneläden von Glasgow importiert und aus pflegeleichtem 4-Wege-Stretchmaterial mit wasserabweisender Oberfächenbehandlung. Außerdem bietet sie durch ihren Slim-Fit-Schnitt mit hochgezogenem Rücken und niedriger Frontseite einen guten Sitz, besonders in der radfahrspezifischen Sitzposition. Aber auch Abseits des Sattels macht die Buxe eine schnittige Figur. Durch den casual geschnittenen Look seid ihr damit ein echter Hingucker. Egal ob ihr in Edinburgh oder Castrop-Rauxel unterwegs seid. Zu Kaufen gibt es diesen Kilt-Killer ab Sommer 2012 für € 89,99. www.endura.co.uk!

KONA - ROUNDABOUT Hat man früher Räder mit Mixte Rahmen an jeder Straßenecke gesehen, so sind sie heute fast vollständig ausgestorben. ‚Zu Unrecht!‘ dachte sich wohl auch Kona, denn diese filigranen Stahlkonstruktionen können echte Schmuckstücke sein. Beim Mixte Rahmen wird das Oberrohr durch zwei einzelne Streben ersetzt, die vom Steuerrohr bis zum Ausfallende laufen. Somit kommt der Rahmen auf insgesamt drei Hinterbaustreben statt üblicherweise zwei. Aufgrund der dünnen Rohre ist Stahl die erste Wahl für das Material, und exakt aus diesem Werkstoff ist auch das Kona Roundabout gebaut. Der glänzende Cromoly Stahl und die vielen kleinen Details des Roundabout stehlen jedem Ferrari die Show auf dem Straßen der Stadt. Aber gutes Aussehen alleine ist nicht alles, Funktionalität ist genauso wichtig. Ein einzelnes Kettenblatt vorne und eine 9-Gang Schaltung hinten, eine aufrechte Sitzposition und die Möglichkeit, Kotflügel und Gepäckträger zu montieren zeigen, dass das Kona Roundabout auch hier ganz vorne mitradelt. Mit einem Anschaffungspreis von € 899,- schont es die Umwelt und den Geldbeutel um einiges mehr als die italienische Selbstbewusstseinsverlängerung auf vier Rädern namens Ferrari. More Stuff: www.konaworld.com!

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NORTHWAVE NRG LIGHT JACKET Immer dabei, weil klein zusammenpackbar, bietet dieses kleine Stückchen Stoff genug Schutz auf dem Heimweg oder bei der sportlichen Runde nach Feierabend. Das NRG Light Jacket von Northwave ist eine extrem leichte und platzsparende Jacke, die einem besonders bei auffrischendem Wind oder kühlem Wetter Schutz und Wärme spendet. Der Materialmix aus elastischen Polypropylen- und Polyester-Fasern fühlt sich nicht nur gut auf der Haut an, sondern verhindert durch die nahtlose Verarbeitung auch unangenehme Scheuerstellen. Und falls man doch mal die Kontrolle verliert und die Erdanziehungskraft zuschlägt, reduzieren Protektoren an den Armbeugen und Schultern die Verletzungsgefahr. Die NRG Light Jacket gibt es im aufgeräumten Fachhandel für € 119,95 und weitere Infos unter: www.northwave.it!

O´NEAL DIRT LID EVO HELM Das Helm tragen schon lange nicht mehr uncool ist, beweist uns auch das neueste Schätzchen der O´Neal-Family. Der Dirt Lid Evo. Dieser Helm macht nicht nur beim Dirtjumpen mit den Buddys eine gute Figur, auch im wilden Stadtgewusel fällt die bunte Sicherheitsmurmel positiv auf. Seine 14 Ventilationsöffnungen sorgen für die richtige Frischluftzufuhr, während sich der Fidlock-Verschluss mittels magnetischer Verschlussenden nahezu selbstständig schließt. Neben dem idealem Verschlusshandling ist der Dirt Lid Evo auch noch supersicher, er übersteigt die Sicherheitsnorm EN1078 und gewährleistet optimalen Schutz. Damit Saftey-First richtig cool wird gibt es diesen knackigen Kopfschutz in zehn verschiedenen Farbvariationen. Also, ab zum nächsten Bikeshop oder schön brav sein und vom Weihnachtsmann wünschen. Preis: € 39,90. Infos: www.oneal-europe. com!

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^Text: Marco Knopp

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CON-TEC - X POWER 1000 Der Winter. Die Zeit, in der die Sonne sich mal ein bisschen erholt und nur noch einen Halbtagsjob auf der Erde erledigt. Jedenfalls auf unserer Seite. Aber der Mensch an sich ist ja ein Gewohnheitstier, warum also auf die Radtour nach Feierabend oder den Weg zur Arbeit auf dem Zweirad verzichten? Weil es dunkel ist? Lachhaft! Die X Power 1000 von CON-TEC flutet die Welt vor eurem Lenker mit soviel Licht, dass die Sonne Angst um ihren Job bekommen muss. Diese kleine Monsterfunzel kann sowohl über eine USB-Verbindung als auch per Netzteil geladen werden. Durch die Nutzung von kompakten Lithium-Ionen- bzw. Lithium-Polymer-Akkus fällt zudem die Bauhöhe sehr niedrig aus, so dass das kleine Design-Meisterstück problemlos an Lenker, Vorbau oder Helm geklemmt werden kann. Dank der fünf Beleuchtungsmodi geht so manchem mit der X Power 1000 ein Licht bei trüben Herbst- und Wintereinsätzen auf. Preis: € 159,95. Mehr Lichtblicke unter: www.contec-parts.de!

WINORA ALAN Nostalgie ist momentan schwer angesagt. Das erkennt man nicht nur an der Mode der heutigen Discogeneration, die stark an die Fashion-Sünden der 80er Jahre erinnert, sondern auch an der neuen Trendlinie von Winora. Diese bietet jede Menge Retro-Raketen, gespickt mit feinster Technik. So wie zum Beispiel das Alan. Der schlanke und extrem attraktive Fahrradgeselle ist ein echtes Leckerli für alle Style- und Fahrradfans. 11,6 Kilogramm leicht und mit SRAM Automatix 2-Gang Nabenschaltung sowie XLC Alu V-Brakes ausgestattet, haben die Jungs und Mädels von Winora mit dem Alan einen echten City-Helden geboren. „Unser Pendant zum Trend um die Singlespeeder sind Fahrräder mit Klasse. Schlanke Linien und wenig Gewicht lautet hier die Devise“, erklärt Florian Niklaus, Produktmanager von Winora. „Reduzierte Räder mit viel Liebe zum Detail und einer Performance, wie man sie sich in der Stadt wünscht.“ Wünsche. Genau das richtige Thema. Jeder der noch Platz auf seinem Wunschzettel hat sollte das Winora Alan auf jeden Fall mit an den Weihnachtsmann schicken. Für alle, die nicht warten können, € 449,- kostet das gute Stück im freien Verkauf. Weitere Retroschnittchen und andere schöne Bikes gibt es unter www.winora.de!

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^Text: Marco Knopp

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AEROSPOKE FIXED WHEELS 700C Mein lieber Scholli, auch so können Laufräder aussehen! Nix mit Einheitsbrei, diese Teile pimpen auch das heruntergekommenste Fixie auf, aber hundert Prozent. Aus Carbon Composite Mischung gefertigt, sind sie zudem knüppelsteif und nahezu unzerstörbar. Wer hier eine Acht reinfährt kommt ins Guinness Buch der Rekorde. Die Einbaubreite der Aerospoke Fixed Wheels 700c Laufräder beträgt vorne 100mm, das Hinterrad bietet 120mm und Shimano-Kombabilität. Ebenfalls im Portfolio der Aerospoke 700c ist die industriegelagerte Aluminium Nabe, sie ist schwarz anodisiert und bietet die Möglichkeit, zwischen Flip und Flop (fixed und free) zu wechseln. Zu kaufen gibt es dieses Leckerchen in vielen verschiedenen Farbdesigns und zum Stückpreis von entweder € 399,95 (Raw) oder € 499,95 (lackiert). Mehr auf bmx-distribution.com!

REBEL KIDZ WOOD AIR UND KINDERHELM Neue Rebellen braucht das Land. Und da sich ja bekanntlich früh übt, was Meister werden will, haben sich die Jungs und Mädels von Rebel Kidz der Ausstattung der Nachwuchs-Rebellen gewidmet. An erster Stelle steht natürlich, das richtige Rocker-Moped unterm Hintern zu haben. Das Rebel Kidz Wood Air ist quasi die Harley Davidson der Sandkastengang. Wer mit dem Teil an der Schaukel vorbei rollert ist ganz schnell der King of the Spielplatz. Besonders cool sind die einstellbaren Sattelund Lenkerhöhen. Dadurch wächst das Bike mit den kleinen Schietern mit und verspricht langanhaltenden Fahrspaß. Das Rebel Kidz Wood Air ist für Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren geeignet und für € 119,- käuflich zu erwerben. Doch der Schutz des Nachwuchses sollte mindestens genau so groß geschrieben werden wie der Spaß. Daher möchten wir euch hier auch gleich noch die Rebel Kidz Kinderhelme ans Herz und auf den Kopf euer Kleinen legen. Das Retention-System zur Größenverstellung sorgt - genau wie der neue „fidlock“ Magnetverschluss - für perfekten Sitz und festen Halt auf der wachsenden Denkmurmel des Juniors. Die Rebel Kidz Kinderhelme gibt es passend zum Printdesign der Räder für € 45,-. Mehr Designs, Bikes und ein Size-Guide, um die richtige Größe zu ermitteln gibt es unter: www.rebel-kidz.com!

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^Text: Marco Knopp

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KED SKY TWO Durch E-Bike und Pedelec lässt sich der Stadtverkehr zwar entspannter bewältigen, aber er wird im gleichen Maße auch schneller und gefährlicher. Das haben auch die Sicherheitsfreaks von KED bemerkt und prompt darauf reagiert. Und zwar mit dem KED Sky Two. Dieser extra für die höheren Geschwindigkeitsbereiche der E-Bikes und Pedelecs konzipierte Kopfschmuck sorgt für den nötigen Schutz bei steigendem Speed. Mit dem maximalen Abdeckungsbereich des Kopfes und einer innovativen, indirekten Belüftung behält man auch in brenzligen Situationen einen coolen und heilen Kopf. Da man bekanntlich im Hinterkopf keine Augen hat, verfügt der Sky Two über ein Sicherheits-Rücklicht, so wird man besser gesehen. Den Sky Two bekommt ihr in fünf unterschiedlichen Farbkombinationen und in den Größen S, M und L. Preislich liegt er bei € 99,95 (Sky Two) und € 119,95 (Sky Two Tronic). Noch mehr sicheren Kopfschmuck gibt’s unter: www.ked-helmsysteme.de!

SCOTT - VENTURE 10 Verkehrshelden und Alsphaltbezwinger aufgepasst, hier kommt euer neues Ross: Das Venture 10! Eines Königs würdig und der Schönheit einer Prinzessin ebenbürtig galoppiert es wie der Schwarze Ritter durch die Alleen. Scott hat das komplette Urban-Concept-Paket an das Venture 10 gebaut, Ständer, Gepäckträger und Schutzbleche entstammen dieser Linie und geben dem Bike einen unverwechselbaren Look. Sehr schön ins Bild passt die zahnriemengetriebene Alfine 8-fach-Nabenschaltung. Sie unterstützt das cleane Konzept, wartungsarm und hochbelastbar ist sie außerdem. Ebenfalls ins Auge sticht die rote Lichtanlage von Supernova. Superwichtig an kurzen Herbst- und Wintertagen, damit Durchblick und Weitsicht stets gewährleistet sind. Den königlichen Rappen gibt es zum Kammerdienertarif von € 1.599,-. Weitere edle Stahlrösser findet ihr unter: www.scottsports.com!

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^Text: Marco Knopp

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CONTINENTAL RETRO RIDE Never Chance a winning Profil! Die Tüftler von Conti haben nach einer perfekten Reifenfrisur für Stadt und Tourenansprüche gesucht. Getreu des oben genannten Mottos haben sie es auch gefunden, und zwar im eigenen Haus! Der legendäre KKS 10 Mopedreifen hat quasi alles, was ein guter Fahrradreifen auch braucht. Er besitzt ausgezeichnete Fahreigenschaften, ist extrem langlebig und bietet, egal ob bei Nässe, Trockenheit oder Schräglage, immer perfekten Gripp. Also wurde das Profil des KKS 10 kurzer Hand um einen Fahrradreifen gewickelt und fertig war der Retro Ride (stark vereinfacht formuliert). Dieser gummierte Eyecatcher hat neben den oben genannten Pluspunkten auch noch einen robusten Rubber Breaker, der vor dem lauernden Plattfuß schützen soll. Als idealer Abschluss dieses schönen Stückchens Reifenkunst sieht der Retro Ride auch noch richtig geil aus und ist in braun oder creme zu bekommen! Ein Muss für jeden, der gerne die alten Zeiten aufleben lässt und trotzdem sicher auf der Straße unterwegs sein möchte. Mehr zum Retro Ride oder dem KKS 10 gibt es hier: www.conti-fahrradreifen.de! Preis: retromäßige € 17,90!

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BERLINER FAHRRAD SCHAU Die Radwelt schaut auf die Bundeshauptstadt: bereits zum dritten Mal steigt in den Hallen der Station-Berlin eine Fahrradmesse der ganz besonderen Art, die Berliner Fahrrad Schau. Nur einen Steinwurf vom Potsdamer Platz entfernt werden am 3. und 4. März 2012 Rad-Innovationen in ihrer ganzen Pracht präsentiert. Hier werden Trends nicht nur abgebildet, hier werden sie gesetzt. In der „Fahrrad Area“ zeigen innovative Hersteller aller Fahrrad-Gattungen ihre Neuigkeiten, unter ihnen Punch Cycles, Vogel Rahmenbau und Gebla. Die neuesten Designkonzepte zeigen Electra Bicycles, Veloheld oder Schindelhauer. Außerdem präsentieren sich zum ersten Mal die brandneuen Marken Totem Bikes, 8bar Bikes und 4 Pista der Öffentlichkeit. Die „iMob Area“ beherbergt die neuesten Entwicklungen alternativer Mobilität. Hier findet man ausgesuchte Elektro-Lösungen und wegweisende Innovationen. E-Bikes von Cannondale, Conway, PG Bikes oder Electrolyte sind in den letzten Jahren zur stylischen Alternative avanciert. In der „velo couture Area“ dreht sich alles um den modischen Auftritt der Radfahrer. Funktionale Bikewear mit hohem Style-Faktor, die das Herz eines jeden Radlers mit Sinn fürs Schöne schneller buppern lässt- wie Fahrradjeans von Osloh, die Kollektion von Levi’s, Jacken von Brooks England, Taschen von Bagjack und Mission Workshop sowie modische Helme von Nutcase, Helt-Pro und Ribcap. Ein Indoor- und Outdoor Testparcours lädt zum Ausprobieren der zweirädrigen Schätzchen ein, die Event Area bietet ebenfalls ordentlich Action: ein Holz-Pumptrack, eine Fourcross- & Race BMX-Strecke (by Joscha Forstreuter), Deep BMX Flatland Shows, Fixed Gear Mini Race Track, Fixed Gear Freestyle Shows und Rollensprint Action. Am 3. und 4. März also nix wie hin zur Berliner Fahrrad Schau, mehr Infos zur Messe gibts hier: www.berlinerfahrradschau.de.

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^Text: Marco Knopp

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Ausprobiert! Bike: Diamant Pacer 11 Kategorie: Citybike Die Traditionsfirma Diamant blickt auf eine lange Firmengeschichte zurück. So ist es nur stimmig, dass sie mit dem Pacer Vergangenheit und Moderne miteinander verknüpft. „Leichtgrün“ bezeichnet Diamant die Farbe ihres Citybikes, und wer immer sich diesen blumigen Namen ausgedacht hat, er hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Ein Hauch von Blütenstaub liegt in der Luft, wenn es elfengleich vorbeizieht mit seinen filigranen Schutzblechen und dem glitzernden Lack. Auch wenn das Wort „Stahl“ in diesem Zusammenhang fast deplatziert wirkt, so ist das Pacer doch exakt aus diesem Material gemacht. Und dieses Material ist verantwortlich für das schlanke Rohrdesign, das dem Bike seine Leichtigkeit verpasst. Nicht nur optisch ein Federgewicht, bringt es keine 13 Kilo auf die Waage, die Fahrerinnen werden es wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Genau wie die hübschen Lederparts, die den RetroCharakter des Rades unterstreichen. Griffe, Sattel und eine Manschette um das Oberrohr kommen im LederLook und sind farblich sehr schön auf die Rahmenfarbe abgestimmt. Aber das Pacer ist kein Blender, auch technisch hat es einiges zu bieten. Praktisch und ohne großen Pflegeaufwand auskommend präsentiert sich die 11-Gang-Nabenschaltung von Shimano. Sie unterstützt den aufgeräumten Eindruck des Bikes und ist durch nur einen Schalthebel sehr einfach und komfortabel zu bedienen. Im Fahrtest zeigt sich das Pacer äußerst unkompliziert, es wirkt leicht und wendig und beschleunigt sehr flott. Einzig der Sattel ist zu Beginn ziemlich hart, doch das hat er mit allen Ledersätteln gemeinsam. Fünf Millimeter Echtleder müssen erst einmal eingefahren werden, nach einiger Zeit wird der Sattel dann geschmeidig und äußerst bequem. Ist das Rad einmal beschleunigt, muss es natürlich auch wieder abgebremst werden, diesen Job übernehmen hydraulische Felgenbremsen. In der Dunkelheit sorgt eine Supernova E3 Pure-Leuchte für sicheres Vorankommen, sie wird vom Nabendynamo angetrieben, ein Widerstand ist nicht spürbar.

Du wirst dieses Rad lieben… wenn dein Rad nicht nur optisch, sondern auch technisch Eindruck schinden soll!

Charakteristik

Diamant Pacer 11

sehr schick, unkompliziertes Fahrverhalten, sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis

Kategorie: Citybike Preis: € 1.599,Gewicht: 12,9 kg Info: www.diamantrad.com

Fazit Es ist immer wieder erstaunlich, wieviel Gegenwert man bei Diamant für sein Geld bekommt. Das Pacer ist ein technisch super ausgestattetes Bike, mit einem hochwertigen Stahlrahmen. Es ist sehr liebevoll aufgebaut und sieht richtig klasse aus. Und für alle, die gerne im Partnerlook durch die Gegend cruisen: Das Pacer gibt es auch als Herrenvariante mit klassischem Diamantrahmen.

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Gediegener Retro-Look: Diamant Ledersattel...

...und Diamant Griffe

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

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°Bild: Marco Knopp

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Göteborg på cykeln 57° 42Ð N, 11° 57Ð O | BOOT – BIKE – BOOT

Ich zucke zusammen. Das laute Horn, das unseren Abschied ausruft, hat mich kalt erwischt. Lenas Lachen zeigt mir, dass es ihr ähnlich ergeht. Der gigantische Schiffsschornstein über uns bläst seine schwarzen Grüße in den vom Sonnenuntergang geschwängerten Abendhimmel. „Wäre ich ein Mädchen, müsste ich jetzt weinen,“ sage ich flachsend. „so schön ist das!“. Wir stehen auf dem obersten Deck der Fähre, mein Blick wandert hinüber zur Innenstadt. Ein Windstoß weht mir die Haare ins Gesicht, über uns kreischen die Möwen. „Schön trifft es nicht ganz“, sagt meine Begleiterin. „Kitschig ist da wohl eher das richtige Wort.“

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^Text: Marco Knopp

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Lena hat Recht. Was sich uns hier über den Dächern von Kiel bietet, wirkt eher wie eine Real-Life-Postkarte. Der Himmel strahlt in knalligsten Rosa-, Pink- und Babyblautönen, majestätisch schippern wir hoch über der Stadt durch die Kieler Förde hinaus aufs offene Meer. Unser Schiff ist die StenaLine „Germanica“, die mit 240 Metern längste RoPax (Roll On/Roll Off) Fähre der Welt. Ein außergewöhnliches und beeindruckendes Fortbewegungsmittel, und es bringt uns bis morgen früh an unser Reiseziel. Schweden! Göteborg!

Die Fähre von Kiel aus ist das ideale Reisemittel, um Göteborg zu erreichen, ganz egal aus welchem Teil Deutschlands man kommt. Schnell hat man am Abend eingecheckt, kann die fantastische Aussicht beim Auslaufen durch die enge Kieler Förde genießen, den Abend gemütlich im Restaurant oder beim Shoppen an Bord verbringen, um nach einer erholsamen Nacht in einer der vielen Kabinen am nächsten Morgen erholt in Göteborg auszusteigen. Bequemer kann man kaum reisen, ein tolles Erlebnis ist es dazu. Doch das eigentliche Erlebnis wartet noch auf uns - Göteborg will erkundet werden. Um kurz nach acht krächzt und knarrt eine Stimme aus den Lautsprechern und verkündet die nahende Ankunft in der zweitgrößten schwedischen Stadt. Kurze Zeit später stehen Lena und ich frisch geduscht und mit einem heißen Becher Kaffee wieder auf dem Sonnendeck. Langsam bewegt sich die Fähre durch eine Vielzahl kleiner Inseln, die Schären. Sie verleihen der schwedischen Küstenlandschaft ihren unverwechselbaren Charme. Einige hundert Meter weiter voraus erkennt man bereits die Kräne des Hafens und die urbanen Ausläufer der Stadt. „Es wird Zeit, wir müssen noch unsere Bikes fertig machen“, bemerke ich und leere meinen Kaffeebecher. Über Treppen gelangen wir bis tief in das Innere des Stahlgiganten. Unsere Fahrräder sind gut verstaut in einem extra dafür vorgesehenen Raum auf dem Autodeck. Das Deck ist voller Fahrzeuge, die ungeduldig darauf warten, dass die StenaLine ihr großes Maul öffnet und sie wieder in die Freiheit entlässt. Wir schieben unsere Diamantfahrräder vorbei an

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^Text: Marco Knopp

den Autos und verlassen die „Germanica“ als erstes. Die knapp drei Kilometer lange Wegstrecke vom Fähranleger bis in den Stadtkern legen wir auf unseren Rädern in nicht einmal zehn Minuten zurück. Wir treten unsere Drahtesel über einen der vielen Radwege, wovon einige schon eher an kleine Autobahnen erinnern. Eine davon führt uns am Wasser entlang direkt in Richtung Zentrum. „Göteborg verfügt über insgesamt 450 Kilometer Fahrradweg“, erklärt mir Lena. Sie muss es wissen, Lena hat ein halbes Jahr hier gelebt und sich bereit erklärt, mir „ihre“ Stadt zu zeigen. „Eigentlich gibt es keine Stelle, die du nicht innerhalb von 20 Minuten mit dem Fahrrad erreichen kannst. Meist bist du mit dem Rad sogar schneller als mit dem Auto.“ Wir biegen rechts ab in die Altstadt. „Wo lotst du mich denn jetzt hin?“ möchte ich wissen. „Ich dachte, wir beginnen unsere Tour mit einem kleinen Frühstück in den ‚Saluhallen‘“, antwortet mir meine blonde Reiseführerin. „Die ‚StoraSaluhallen‘ sind wie eine große Markthalle, hier gibt es tausend Sachen zu gucken und jede Menge Leckereien. Sehr viele Leute, die in der Stadt arbeiten, essen hier zu Mittag. Aber jetzt am Morgen sollte genug Platz zum Schlendern sein“, ruft mir Lena zu und schießt über die Straße, vorbei an einem kleinen grünen Licht, auf dem ein Fahrradsymbol prangt. Die Saluhallen befinden sich mitten im Herzen der Stadt. Der beeindruckende Bau erinnert mit seiner Kuppel eher an einen Bahnhof als an eine Markthalle. Nachdem wir die Fahrräder abgestellt haben, treten wir ein. „Na,hab ich zu viel versprochen?“ fragt Lena und steuert zielstrebig auf einen Bäcker zu, der jede Menge kleiner Probierstückchen ausliegen hat. Wir naschen leckeres schwedisches Gebäck und spazieren weiter. Die ersten Lebensmittel wurden hier im Februar 1889 verkauft. In über 40 kleinen Läden und einigen Restaurant wird so gut wie jeder kulinarische Wunsch erfüllt. Als wir die Saluhallen wieder verlassen, kommt die Sonne raus und flutet die Stadt mit Wärme und Licht. Im 17. und 18. Jahrhundert galt Göteborg als bestbefestigte Stadt des Nordens. Die Spuren dieser starken Verteidigung haben sich bis in die Gegenwart gehalten. „Siehst du den Kanal hier neben uns?“ Da sich der Kanal nur drei Meter entfernt befindet, gehe ich davon aus, dass es sich um eine

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°Bild: Marco Knopp

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rhetorische Frage handelt und antworte lieber nicht. „Das ist der ‚Vallgraven‘ oder auf deutsch, der Wallgraben“ erläutert Lena. „Dieser sternenförmig angelegte Wassergraben war eines der Herzstücke der damaligen Befestigungsanlage. Heute wird er hauptsächlich als Verkehrsader der ‚PaddanBoote‘ genutzt“, erzählt sie weiter, während wir unsere Fahrräder über eine der zahlreichen Brücken schieben. „PaddanBoote? Was soll das sein?“ hake ich nach. „Das sind die kleinen Ausflugsboote, mit denen man Göteborg vom Wasser aus erkunden kann,“ klärt mich Lena auf, „sie sind extrem flach gebaut, weil einige Brücken hier sehr niedrig sind. Und trotzdem muss man sich als Passagier in einem Paddan-Boot hin und wieder bücken, sonst stößt man sich den Kopf!“ Leider haben wir heute keine Zeit für eine solche Wasserspiele. Stattdessen schwingen wir uns wieder auf unsere Sättel und treten in die Pedalen. Nach gefühlten zwei Minuten bremst meine Vorderfrau ab und bringt ihr Rad zum Stehen. „Halt!“ ruft sie und deutet mit dem Zeigefinger nach rechts. „Jetzt kommen wir in mein Lieblingsviertel und meine Lieblingsstraße der Stadt“, verkündet sie merklich aufgeregt. Ich drehe meinen Kopf in Zeigefingerrichtung und schaue eine lange Kopfsteinpflasterstaße entlang. Rechts und links sind unzählige Cafés, kleine Läden und Geschäfte angesiedelt. Die ‚Haga Nygatan‘, oder ,Neue Haga Straße‘ im Stadtteil Haga, ist das kreative und künstlerische Herz der Stadt, zudem lockt eine sehenswerte Architektur. „Ist den Schweden damals beim Bau ihrer Häuser der Stein ausgegangen?“ frage ich erstaunt. Bei vielen Häusern ist nur das erste Stockwerk aus Stein, oberhalb davon wurde mit Holz weitergebaut. „Diese Häuser nennt man ‚Landshövdingehus‘. Und nein, denen ist nicht der Stein ausgegangen“, beginnt Lena die nächste Geschichtsstunde. „Die Häuser verdanken ihre Entwicklung den Brandbestimmungsmaßnahmen des 19. Jahrhunderts. Die sahen vor, dass Holzhäuser nicht höher als zwei Etagen gebaut werden durften. Haga war damals ein reines Arbeiterviertel, und zwei Etagen boten einfach nicht genug Platz. Den konnte man dadurch erweitern, dass man ein Stockwerk aus Stein baute, und darüber mit Holz weitermachte. So hatte man dann ein Stockwerk mehr Platz. Häuser komplett aus Stein zu bauen war dagegen viel zu teuer, deshalb entwickelten schlaue Architekten diese Hybridhäuser.“

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^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

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DOCH DAS EIGENTLICHE ERLEBNIS WARTET NOCH AUF UNS - GÖTEBORG WILL ERKUNDET WERDEN

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Wir düsen an einigen Straßenmusikanten vorbei und verlassen die Haga Nygatan. Das nächste Ziel: der Gustav II. Adolf Torg. Auf diesem Platz steht seit 1854 eine Statue des schwedischen Königs und Stadtbegründers Gustav II. Adolf. Heute ist er symbolisch zum Mittelpunkt der Stadt geworden, Spitzenpolitiker haben hier ihre Büros, und auch politische Demonstrationen finden hier statt. Wir treiben unsere Bikes über das Kopfsteinpflaster des Platzes und umrunden Gustavs Statue ein paar Mal. Nach dem kurzen, kreiselähnlichen Spaß geht es weiter. „Ich hab Hunger!“ quengele ich. „Darauf habe ich nur gewartet“, sagt Lena. „Dann wird es jetzt Zeit für DIE schwedische Spezialität überhaupt. Die Kanelbulle!“ verkündet sie, während sie vor einem Backwarengeschäft anhält. „Häääh? Kamelbulle?“ frage ich. Das Rollen ihrer Augen zeigt mir, dass ich gerade eine beträchtliche Lücke in meinem Wissensschatz über Schweden offenbart habe. „Zimtschnecken, Mensch! Zimtschnecken!“ werde ich angepflaumt. Einige Augenblicke später sitzen wir an der Kaimauer des kleinen Hafens ‚Lilla Bommen‘ und futtern eine Zimtschnecke nach der anderen. Direkt vor uns liegt das imposante Opernhaus, während hinter uns das ‚Skanskaskrapan‘ thront. Das Hochhaus erinnert an ein gigantisches Legogebäude. „Das Ding ist eine echte Berühmtheit, obwohl da nur Büroräume drin sind“, sagt Lena und blickt zu dem weiß-roten Bau hinüber. „Ich weiß,“ sage ich beiläufig, “die Göteborger nennen es ‚Läppstiftet‘, also Lippenstift.“ Lena schaut mich mit großen Augen an. „Das wusste ich noch nicht.“ Sie zieht eine Augenbraue hoch, als würde sie dem Wahrheitsgehalt in meiner Aussage nicht trauen. „Hast du dir das ausgedacht?“ fragt sie lachend. „Ne, ausnahmsweise mal gelesen“, sage ich stolz. Die Sonne sinkt langsam tiefer und überzieht die Stadt mit orangefarbenen Glanz. „Wir müssen in einer Stunde wieder auf der Fähre sein“, bemerke ich. „Oh, dann aber los. Ich will dir noch das Zahnrad zeigen“, ruft Lena und schwingt sich dabei auf ihr Fahrrad. Wir fahren wieder am Fluss entlang in Richtung Fähranleger. Auf halber Strecke halten wir an und betreten einen kleinen Anleger. „Und nun?“ möchte ich wissen. „Nun fahren wir ans andere Ufer“, antwortet Lena. „Mit der kleinen Fähre dauert die Überfahrt nicht mal

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^Text: Marco Knopp

drei Minuten.“ Die Hafentaxis sind kostenlos und für die Göteborger ein sehr wichtiges Transportmittel, besonders für die Radfahrer. Diese müssten sonst einen Umweg über die großen Brücken in Kauf nehmen, was durchaus eine halbe Stunde mehr Fahrzeit bedeuten könnte. Am anderen Ufer angekommen weiß ich sofort, was Lena mit dem Zahnrad meint. Unweit des Anlegers liegt das Bürogebäude ‚Kuggen‘, das Zahnrad. Der Name hätte nicht besser gewählt werden können. Umgeben von eher trister Industriearchitektur, Schiffsanlegern und Parkplätzen, ragt ein zylinderförmiger Bau in die Höhe. Als wäre die Form, die an eine auf den Kopf gestellte Torte erinnert, nicht schon auffällig genug, wurde diese spektakuläre Architektur auch noch komplett bunt gestaltet und avanciert damit zu einem echten Eye-Catcher. „Wow, das ist eines der geilsten Gebäude, das ich je gesehen habe“, zolle ich ehrlich meinen Tribut. „Siehst du, hat sich doch gelohnt, dass wir noch mal den Düsepeter über den Fluss gemacht haben“, strahlt Lena mich an. Einige Minuten später haben wir den Fluss erneut überquert und die letzten Meter bis zur StenaLine hinter uns gebracht. Wir lenken unsere Fahrräder über die Zufahrt auf die geöffnete Schleuse des riesigen Schiffes. Ein bisschen erinnert die Kulisse an die Szene aus Pinocchio, in der die kleine Holzmarionette vom großen Wal verschluckt wird. Zwar war ich damals nicht dabei, als Gepetto und sein handgeschnitzter Sohn im Bauch des Wales festsaßen, aber ich bin mir sicher, dass es nicht annähernd so komfortabel war wie unsere Reise. Nachdem wir die Bikes wieder ordentlich verstaut haben, besorgen wir uns ein kühles Bier und begeben uns auf das Oberdeck. Mittlerweile ist die Sonne hinter den Horizont gefallen und lässt den Himmel in starkem blau vergehen und dunkler werden. „Das ist eine wirklich coole Stadt“, sage ich in Gedanken versunken und lasse meinen Blick über die Kräne und Dächer gleiten. „Hab ich doch gesagt“, entgegnet Lena und prostet mir zu. „Schweden ist ein tolles Land und Göteborg absolut faszinierend!“ Ich löse meinen Blick und hebe mein Bier. „Auf einen tollen Tag und ...“ Das laute Dröhnen des Horns lässt mich erneut zusammen zucken. Lena lacht. „Jedes Mal! Verdammtes Horn“, fluche ich grinsend.

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°Bild: Marco Knopp

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High-Performance

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Ausprobiert! Bike: Rotwild R.T1 GEARHUB Kategorie: Speedbike In der Mountainbike-Szene ist Rotwild seit vielen Jahren eine große Nummer, einige Weltmeistertitel wurden auf den Bikes der Dieburger eingefahren, und auch die kanadische Freeride-Legende Richie Schley ist auf einem Rad der Edelschmiede unterwegs. Die lange Erfahrung in der Entwicklung hochwertiger MTBs bringt Rotwild mit dem T1 jetzt auf die Straße. Auf den ersten Blick erkennt man nicht sofort, wieviel clevere Details in dem Bike stecken. Es wirkt extrem edel und hochwertig, eine gelungene Mischung aus Rennrad, Crossrad und Mountainbike, aber doch schlicht. Man muss schon etwas genauer hinschauen um zu entdecken, was das Rad ausmacht. So bietet es zahlreiche Montagepunkte, um Schutzblech, Gepäckträger oder Seitenständer anzubringen. Aus dem Speedbike lässt sich so leicht ein Tourenbike machen. Pfiffig ist die Bremsaufnahme am Hinterbau, sie liegt innerhalb der Streben, so ist sie Anbauteilen nicht im Weg. Vorne arbeitet eine Suntour NRX-EO Federgabel mit 63mm Federweg, sie steckt in einem konischen Steuerrohr, das für Steifigkeit sorgt. Ebenfalls erwähnenswert ist die 11-Gang-Alfine Nabenschaltung von Shimano, für ein Rad dieser Kategorie ist sie eine gute Wahl. Sie ist nahezu wartungsfrei und schaltet sauber durch die Gänge. Schwingt man sich auf das T1 bekommt man live ein charakteristisches Merkmal der Firma Rotwild zu spüren: die sehr komfortable Sitzposition. Draufsetzen – wohlfühlen, wie bei den Mountainbikes trifft das auch auf das T1 zu. Entspannt lassen sich auch lange Strecken locker bewältigen, dabei ist das Bike keineswegs langweilig oder gar langsam. Im Gegenteil, die hochwertigen 28 Zoll DT-Swiss-Laufräder mit der Schwalbe Supreme Semislickbereifung rollen großartig über den Asphalt, dank Federgabel sogar sehr komfortabel, sodass auch Feld- oder Schotterwege kein Hindernis darstellen. Mit der Option, das T1 auch als Tourer umzurüsten, bietet es einen enorm breiten Einsatzbereich, von Trekking bis hin zu Fitness.

Du wirst dieses Rad lieben… wenn du die attraktivste Variante eines vielseitigen Alleskönners suchst!

Charakteristik

Rotwild R.T1 GEARHUB

sportlich, schnell, wartungsarm, sehr hochwertig

Kategorie: Speedbike Preis: € 1.699,Gewicht: 11,8 kg Info: www.rotwild.de

Fazit Detailverliebt und nobel – so sieht die Interpretation eines Fitnessbikes bei Rotwild aus. Das T1 ist sehr hochwertig verarbeitet, das große Know-How im Mountainbikebereich macht sich deutlich bemerkbar. Langlebige und funktionelle Komponenten runden den positiven Eindruck ab, hier wurde mit Köpfchen auf viel Alltagsnutzen wert gelegt. 1.699,- Euro muss man aufrufen, ein guter Deal, bedenkt man den großen Nutzen, den das Bike bietet. Shimanos Alfine stellt 11 Gänge zur Verfügung

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Hauseigene Parts von Rotwild

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Foto: Ulrich Grill für ZANIER Design: www.media4motion.com

MINIMIZE YOUR TRACKS. IT‘S YOUR PLANET.

2 × OFFICIAL WINNER

IT‘S YOUR TURN. RIDE FREE, BUT ECORRECT. ECORRECT OUTERWEAR – so wenig Spuren wie möglich hinterlassen. Am besten gar keine. Darum ist PYUA Winterbekleidung bei voller Funktionsfähigkeit 100 % recycelbar – damit unsere Enkel die Natur noch so erleben wie wir. PYUA bietet funktionelle Sportbekleidung,

Materialien gefertigt und nach Gebrauch sogar durch die bekannten Altkleidercontainer recycelt wird. Dies honorierte die internationale Sportbranche bereits zum zweiten Mal mit dem Umweltpreis der ISPO.


Geschäftsführer Manuel Ostner

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°Bild: www.pg-bikes.com

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PG-Bikes SEI EINZIGARTIG!

Legt man es darauf an, auf der Straße Aufmerksamkeit erregen zu wollen, haben sich in der Vergangenheit vor allem zwei Methoden bewährt: ultraflache Sportwagen und ultrakurze Röcke. Leider sind beide Varianten nicht ganz ungefährlich, fürs Konto oder die Kontinenz. Wie viel schonender mit Geldbörse und Gesundheit geht da ein hübsches Fahrrad um! Will man heute sicher gehen, dass einen auch wirklich alle Passanten auf der Straße hinterher gucken, ist ein Rad der Firma PG-Bikes ein äußerst wirksames Mittel. Es sind Bikes, mit denen auch Peter Fonda und Dennis Hopper nach Arizona gebrettert wären, die im Musikvideo Lady Gaga die Show stehlen, und für die Filmpirat Orlando Bloom seine Fahrradklammern anlegt. Aber Obacht! Wer nun denkt ‚Jaja, die Amerikaner! Die bauen immer coole Sachen!‘ dem sei gesagt: Nicht aus Amerika, aus Regensburg kommen diese feinen Fahrräder! Manuel Ostner heißt der Kopf hinter der Marke, ein Mann, der jede Menge Ideen und Pläne hat und für den zwei Räder nicht das Ende der Fahnenstange sein müssen.

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^Text: Andreas Sawitzki

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UC: Manuel, warum muss ein Fahrrad gut aussehen? MO: Warum soll etwas nicht gut aussehen -so müsste die Frage doch wohl eher heißen! Es ist doch einer der größten Wünsche der Menschen, sich so darzustellen, wie man sich gerne sehen möchte. Und für mich war immer ein entscheidender Wert ganz wichtig: „Be unique!“, sei einzigartig. Jeder Mensch ist doch ein Individuum und hat das Recht, sich von der breiten Masse abzusetzen – wenn er es möchte. Unter diesem Aspekt muss zwar etwas nicht zwingend gut aussehen, aber es sollte einzigartig aussehen, um einem einzigartigen Charakter zu ermöglichen, sich so zu geben, wie er sein möchte. Ob es nun übertrieben oder untertrieben ist, bescheiden oder protzig, das muss jeder selbst entscheiden. Und so sagen wir: Um Sensibilität zu schaffen für Fahrräder und Elektromobilität muss man schon etwas bringen, was gut aussieht, was sexy ist. Sonst kannst du die Computerkids doch nicht hinter ihren Bildschirmen hervorlocken. UC: Ist es ein Grund für euer Engagement, dass ihr das Thema Fahrrad weiter anschieben und die Leute dazu bringen wollt, wieder mehr Fahrrad zu fahren? MO: Ja, es geht um mehr urbane Mobilität. Natürlich wollen wir die Menschen motivieren aufs Rad zu steigen. Das Fahrrad ist in der Vergangenheit, der Gegenwart und wohl auch in der Zukunft das am meisten benutzte Fortbewegungsmittel. Und wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass es für die Menschen attraktiv ist. UC: Wie bist du darauf gekommen, dass es ausgerechnet Fahrräder und E-Bikes sein müssen, die du an die Leute bringen willst? MO: Ein bisschen war das Zufall. Ich habe sehr früh mit einem eigenen Business angefangen, bereits mit 14 Jahren war ich kleinunternehmerisch tätig. Ich habe alles Mögliche gemacht, das ging über einen Zeitungsgroßhandel, Rollerwerkstätten, eine Preisagentur im Internet, einen Wellnessvertrieb und einiges mehr. 2004 bin ich zufällig über eine Internetseite für Importe aus Asien auf zwei sehr verrückt ausschauende Fahrräder gestoßen. Ich habe die Fahrräder bestellt, und nach acht Wochen kamen sie dann bei mir an: es waren optisch die schönsten Fahrräder, die ich zu dem Zeitpunkt damals je gesehen hatte, qualitativ mit das scheußlichste. Nichtsdestotrotz sind wir mit den Rädern durch Regensburg gefahren. Es war Juli, die schöne Altstadt ist zu dieser Zeit voller Touristen, und wir kamen irgendwann an einer Gruppe Japaner vorbei. Und die haben tatsächlich applaudiert, weil ihnen die Räder so gut gefallen haben.

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: www.pg-bikes.com

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Manuel und sein Blacktrail 1

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°Bild: www.pg-bikes.com

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°Bild: www.pg-bikes.com

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Daraufhin habe ich mir den Fahrradmarkt mal etwas genauer angesehen, denn meiner Meinung nach gab es solche Räder am Markt nicht. Das Thema Lifestyle wurde vom Mountainbike abgedeckt, das allerdings ja in erster Linie ein Sportgerät ist. Mir schwebte da allerdings etwas anderes vor, ich wollte das Thema eher angehen wie eine Automobilfirma oder ein Fashionlabel. Ich wollte das individuelle, profilierende, schicke, modische Auftreten in den Vordergrund stellen. So wurde 2005 „Pimp Garage“ gegründet, das war noch zur Zeit der MTV-Show „Pimp my Ride“, es lief auch sehr gut an. Die Zahl der Mitarbeiter wuchs stetig, bis 2008. Dann kamen wir plötzlich in Bedrängnis, da uns ein Großkundenauftrag wegbrach, weil der Kunde verstorben ist. Wir mussten Insolvenz anmelden, und daraufhin habe ich mich drei Monate zurückgezogen. Ich bin in mich gegangen, habe den Markt nochmal analysiert und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich es nochmal ganz neu anpacken muss. Ich nahm mir vor, PG-Bikes weltweit zu einer der führenden Marken im Bereich Lifestyle/ Premium zu machen. Diesbezüglich habe ich 2008 die PG Trade & Sales GmbH gegründet, ganz bewusst ohne das Wort Fahrrad zu erwähnen, weil ich nicht weiß, wohin mich die Reise bringt. UC: Welche Philosophie verfolgst du mit der Marke PG-Bikes? MO: Neben dem Grundsatz „Be unique!“ gibt es noch andere Werte, die mir immer wichtig waren, zum Beispiel, dass die Fertigung in Europa stattfindet, damit ich immer die Kontrolle haben kann. Mir ist es wichtig, dass keine Kinder beschäftigt werden, dass keine schädlichen Chemikalien verwendet werden, dass alles fair und loyal zugeht. Aber mir ist es auch wichtig, dass wir immer State of the Art sind, dass wir immer das technisch Hochwertigste liefern. Ich habe da auch selbst ein Faible für, egal ob es der Fernseher oder das Handy ist, es muss immer ganz neu sein und alles können. Den selben Anspruch habe ich auch an unsere Räder. Uns ist es gelungen das Fahrrad so sexy und attraktiv zu machen, dass die reichen und erfolgreichen Menschen dieser Welt sich wieder gerne auf dem Fahrrad bewegen und nichts von ihrem Charme verlieren. UC: Wie wichtig ist das Marketing für eine Firma wie PG Bikes? MO: Marke und Marketing liegen ja allein vom Wort her ganz dicht beieinander, und Marketing ist eine wichtige Säule unsere Ziele zu erreichen. Natürlich kann dahinter die Qualität des Produktes nicht zurück stehen, wir müssen das halten, was wir heraus posaunen. Doch das Image einer Firma ist der höchste Wert, den man erlangen kann. Diesbezüglich haben wir hier einen unkonventionellen Weg eingeschla-

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gen. Wir hatten mehr Publikationen in den Medien als die meisten Fahrradfirmen in Europa gemeinsam, weil wir die ersten sind, die mit Hollywoodstars werben oder TV-Spots schalten. Wir verkaufen ja kein Produkt wie den Lastenwagen von Skoda, den man einfach braucht, sondern eines, das sehr emotional geprägt ist und Lifestyle bietet. Und gerade wenn es um emotionale Produkte geht ist Marketing eines der wichtigsten Dinge. UC: Bist du selber Radfahrer? MO: Ich fahre selber gerne Fahrrad, aber ich bin kein Radfahrer aus dem Bilderbuch. Ich beschäftige mich gerne mit schönen Dingen, da gehört bei mir das Fahrrad dazu, aber auch das Auto oder eine schöne Uhr oder technische Geräte. Bei mir ist es wichtig, dass diese Dinge einen technisch hohen Anspruch haben, aber auch, dass sie so gefertigt worden sind, dass beispielsweise bei der Herstellung von Fahrradakkus nicht mehr CO2 ausgeschüttet wird, als man jemals beim Radfahren wieder einsparen kann. UC: Wer entwickelt die Bikes? Machst du das selbst? MO: Nein, das mache ich nicht. Meine Stärken liegen woanders: beim Vertrieb und beim Marketing, aber in erster Linie besteht meine Aufgabe darin, Netzwerke zusammen zu bringen und diese unter einer Vision über eine Win-Win-Situation gemeinsam zum Erfolg zu bringen. Für alles andere habe ich Mitarbeiter, die spezialisiert sind. Ich muss ja auch gar nicht alles können. Mein Vater sagt immer: „Wenn jeder alles könnte, wäre jeder gelernter Depp“. Darüber hinaus haben wir noch externe Produktionspartner, wie die Firma MZ, die Motorenwerke Zschopau aus der Nähe von Chemnitz. Das ist eine Motorradmanufaktur, die maßgeblich alle Bikes für uns fertigt und montiert. Wir sind die einzige E-Bike Company, die nach Motorradgesichtspunkten baut, wir bauen die Rahmen mit Motorradrahmenlehren und deren geringen Toleranzen, fertigen jedes E-Bike auf Basis der vom KWA verlangten Kraftfahrzeugsregulierungen. So hat man immer die Sicherheit eines „Made in Germany“-Produktes. UC: Eure Bikes sind sehr designlastig. Welcher Inspirationsquellen bedient ihr euch da? MO: Was das Design angeht orientieren wir uns sehr stark an der Mode, aber nicht nur an der Fashion die du am Körper trägst, sondern an der weltweiten Lifestyle Ausrichtung. Dazu gehören Architektur, IT-Produkte, Uhren – alle Arten von Premium- und Luxusprodukten. Diese Trends versuchen wir aufzunehmen, sei es das Material oder die Linienführungen, und lassen das in unsere Produkte einfließen.

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^Text: Andreas Sawitzki

UC: Karbonrahmen, nur 20 Kilo Gewicht, bis zu 100 km/h schnell – und trotzdem werden 95 Prozent unserer Leser die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, wenn sie den Preis des Blacktrail 1 hören: 59.000 Euro. Für wen ist so ein Bike gebaut? MO: Das Fahrrad ist nicht für „Jemanden“ gebaut, sondern aus dem Grund um zu zeigen, was technisch möglich ist. Das können sich gewiss nur ganz spezielle Kreise leisten, doch genau diese Kreise lösen ja dann einen Trend aus, lass es eine Lady Gaga sein, oder einen Orlando Bloom. Die Technik und das Know-How, das in diesem Bike steckt, versuchen wir dann in unsere günstigeren Modellen einzubringen, um es dann mehr Menschen zugänglich zu machen. UC: Ist so ein Bike in diesen Kreisen mehr ein Prestigeobjekt, oder wird es dort auch wirklich benutzt? MO: In erster Linie ist es natürlich ein emotionaler Kauf. Man will auffallen, sich profilieren. Aber es wird auch benutzt. Orlando Bloom fährt damit regelmäßig durch L.A., weil er so eine Menge Zeit sparen kann. UC: Ist das die Zukunft? Fahrrad statt Auto fahren? Werden Fahrräder und E-Bikes die Vormachtstellung auf unseren Straßen übernehmen und das Auto komplett verdrängen? MO: Das kann ich nicht sagen, und das ist auch nicht unser Ziel. Wir denken in viele Richtungen, und so planen wir auch ganz konkret ein Auto auf den Markt zu bringen. UC: Tatsächlich? MO: Ja, in Kürze kann ich dir mehr dazu erzählen. Nur so viel: PG hat den Anspruch, in den nächsten fünf Jahren zu dem Premium-Lifestylebrand zu werden. Dazu gehören hochwertige Fertigung, ein PremiumPreischarakter, loyale Fertigung, Fairness der Natur und den Mitarbeitern gegenüber – das alles wollen wir umsetzen mit der Marke PG. Gelungen ist uns das schon im Kleinen mit den Fahrrädern und E-Bikes, zukünftig werden wir auch den vierrädrigen Weg einschlagen. Dabei werden wir von unserer Strategie nicht abweichen und plötzlich ein Lastenauto bauen, sondern adäquat zum Blacktrail 1 muss es eines der schnellsten, leichtesten und hochwertigsten Supercars mit Elektromotor werden. Und ich verrate dir noch was: ich fahre bereits damit…. UC: Vielen Dank Manuel für das Gespräch, wir werden Ohren und Augen offen halten!

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Schafft die blauen Lollies ab! WARUM RADWEGE GEFÄHRLICH UND RADFAHRER KEINE BESSEREN MENSCHEN SIND. EIN GESPRÄCH MIT DR. DIETMAR KETTLER.

Nein, er ist kein Zahnarzt, der vor den Gefahren von buntem Naschkram warnt - Dr. Dietmar Kettler ist Rechtsanwalt und die Koryphäe, wenn es um die Rechtsbelange der Fahrradfahrer in Deutschland geht. Bundesweit vertraut man seinem Urteilsvermögen. „Recht für Radfahrer“ heißt sein Buch, und es ist zum Standardwerk geworden. Ein Leitfaden quer durch den für Radler immer undurchdringlicher werdenden Paragrafenurwald. Wir haben uns mit dem Fahrradexperten und leidenschaftlichen Radfahrer getroffen, der gerne Klartext redet, wenn es um die Interessen der Pedalritter geht.

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UC: Herr Dr. Kettler, warum sollten die Menschen nicht gezwungen werden, Radwege zu benutzen? DK: Aus einem ganz einfachen Grund: es ist ziemlich gefährlich. Seit rund 30 Jahren weiß man, dass das Unfallrisiko sinkt, wenn Radfahrer nicht auf dem Radweg, sondern auf der allgemeinen Fahrbahn unterwegs sind. UC: Das heißt, ein Fahrradfahrer ist auf der Straße sicherer unterwegs? DK: Zuerst müssen wir kurz eine Begrifflichkeit klären. Mit „Straße“ ist die gesamte Straße gemeint, einschließlich Rad- und Gehwegen. Der mittlere, breiteste Teil der Straße, auf dem die Autos fahren, nennt sich „Allgemeine Fahrbahn“. Und ja, es ist sicherer auf der Allgemeinen Fahrbahn zu fahren. UC: Warum ist das so? DK: Weil auf dem Radweg an jeder Einmündung der RechtsabbiegerUnfall lauert. Es gibt ständig Autofahrer, die beim Rechtsabbiegen nicht über die Schulter gucken. Man glaubte lange, dass man mit Hilfe von Radwegen Radfahrer und Autofahrer trenne könne. Das klappt aber nur auf der kurzen Strecke von einer Einmündung bis zur nächsten. Dort trifft man sich dann wieder – im wahrsten Sinne des Wortes. Diese Unfälle sind die typischen Radfahrerunfälle, da kommt es immer wieder zu Todesfällen. Wenn man auf dem Radweg fährt ist man für die Autofahrer aus dem Blickfeld. Und wie heißt es so schön: Aus den Augen, aus dem Sinn. Der Radfahrer hat kaum eine Chance, außer permanent selbst bremsbereit zu sein - obwohl man geradeaus fährt und grün hat. Viel sicherer ist es also auf den Straßen, auf denen man auf der allgemeinen Fahrbahn mitschwimmen kann, dort kommen praktisch kaum Unfälle vor! UC: Gibt es statistische Untersuchungen dazu, die das belegen? DK: Ja, sehr umfangreiche sogar. Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber auch 1997 eine Gesetzesänderung eingeleitet, die die Abschaffung der allgemeinen Radwegebenutzungspflicht vorsieht. Damals hat der Gesetzgeber entschieden, dass Radfahrer nicht gezwungen werden können, den gefährlichen Radweg zu benutzen - es sei denn, es liegen ganz enge Voraussetzungen vor, es doch zu tun. Bis dahin hat es eine allgemeine Radwegebenutzungspflicht gegeben, dass jeder Radweg benutzt werden muss, egal ob ein blaues Radwegschild angebracht ist oder nicht. Seit die Gesetzesänderung 1998 in Kraft getreten ist, muss man nur noch Radwege benutzen, die mit diesem blauen Lolly gekennzeichnet sind. UC: Blauer Lolly? DK (lacht): Ja, dieses Verkehrseichen, das den Radweg anzeigt, sieht ja aus wie ein blauer Lolly, oben rund und blau, unten ein weißer Stiel.

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^Text: Andreas Sawitzki

UC: Wenn ich mich auf unseren Straßen so umschaue, dann sieht man diese blauen Lollies aber noch überall. Woran liegt das? DK: Das weiß ich nicht genau. 1998 sind viele blaue Lollies abgebaut worden, heute werden allerdings wieder viele Radwege beschildert, auch die Wege, an denen eigentlich kein Schild hinkommen dürfte. Ich weiß nicht, woran das liegt, vielleicht ist das geprägt vom eigenen Erfahrungshorizont der Behördenmitarbeiter. Die, die da sitzen, sind erstens Männer, zweitens über 25 Jahre und drittens gutverdienend. Und das ist die einzige Bevölkerungsgruppe, die überwiegend Auto fährt. Aus dieser „Windschutzscheiben-Perspektive“ haben die vielleicht die Sorge „Um Gottes willen, die könnten vor meinem Auto dahertorkeln!“. Die möchten nicht von Radfahrern ausgebremst werden und warten müssen, bis sie überholen können.

UC: Ist es denn den Behörden nicht bekannt, dass auf den Radwegen die Gefahr lauert? DK: Es gibt dort ein unendlich großes Beharrungsvermögen, es ist nur schwer dagegen anzukommen. Manche Menschen gehen dann sogar verwaltungsrechtlich gegen solche überflüssigen Schilder vor, aber das ist recht kostspielig und gewiss nicht Sinn der Sache. Es muss ja im Interesse aller sein, dass Radfahrer geschützt werden und sich sicher im Straßenverkehr bewegen können. Wenn nur 5-10% der Menschen nicht mehr auf den Radwegen, sondern der Allgemeinen Fahrbahn fahren würden, dann würden die Unfallzahlen drastisch sinken. UC: Sie sind also dafür, sämtliche Radwege abzuschaffen? DK: Nein, nicht die Radwege, sondern die Radwegebenutzungspflicht, also die Pflicht, Radwege benutzen zu müssen. Gute Radwege werden von den Radfahrern doch automatisch benutzt, auf schlechte und gefährliche darf man sie nicht zwingen. Ganz nach dem Motto „Schafft die blauen Lollies ab!“ Es gibt keinen Grund mehr sie stehen zu lassen. Leider ist Verkehrssicherheit im Moment augenscheinlich nicht gewollt, obwohl das alle immer im Munde führen. Ich behaupte mal, dass es um Autoförderung geht. Man hat offenbar Angst davor, dass Radfahrer die neu gewonnene Freiheit nutzen.

UC: Wie könnte denn ein gutes Miteinander aller Verkehrsteilnehmer heute aussehen? DK: Ein schillernder Begriff, der in den letzten Jahren in der verkehrspolitischen Diskussion stark thematisiert wird, ist „Shared Space“. Übersetzen kann man den Begriff mit „Geteilter Raum“, allerdings nicht im

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Sinne von getrennt, sondern vielmehr im Sinne von „Gemeinschaftlicher Raum“. An vielen Orten finden diesbezüglich Überlegungen statt, wo man es konkret einsetzen könnte. Bei diesem Konzept ist es vorgesehen, dass sämtliche Verkehrsteilnehmer sich eine gemeinsame Fläche teilen und es keine scharfen Trennungen gibt. UC: Eine interessante Idee, aber artet sowas nicht im Chaos aus? DK: Im Gegenteil. Es gibt bereits zahlreiche Projekte, dabei wurden sehr gute Erfahrungen mit Shared Space gesammelt. Normalerweise gibt es im Straßenverkehr ein sehr starkes Reviergehabe, es wird eher auf die Hupe gedrückt als zu bremsen, ein solches oberlehrerhaftes Gehabe kann jeder täglich beobachten. Ziel ist es, die Eigenverantwortlichkeit und das soziale Verhalten der Verkehrsteilnehmer wieder in den Mittelpunkt zu stellen. Es gibt schon mehrere Gemeinden in Deutschland, die diese Zonen eingerichtet haben, Schilder und Ampeln wurden abgebaut, nicht jedes Detail ist mit einem Blechschild geklärt. Für viele Menschen, die es nicht gewohnt sind, wirkt es auf den ersten Blick tatsächlich chaotisch. Aber es funktioniert, die Shared Spaces sind in keiner Weise unfallauffällig.

dings einzig und allein, dass die Leute weniger auf die Schilder achten, nach dem Motto: „Ach diese sieben Schilder dort sind doch alle irrelevant!“ und dabei wird womöglich das einzige relevante Schild übersehen. Dieses Phänomen ist den Verkehrsplanern schon seit Jahrzehnten bekannt! Der Schuss geht somit nach hinten los, die Leute halten sich viel mehr an informelle Regeln. So wird innerorts eben 55 km/h gefahren, bei kirschgrün darf man noch eben über die Ampel huschen, man redet sich ein, wenn man im Mainstream mitschwimmt, wird es schon richtig sein. Schilder werden heute also sowieso weitestgehend ignoriert, warum also nicht gleich ganz abschaffen? UC: „Der Spiegel“ titelt im September „Der Straßenkampf - RüpelRepublik Deutschland“. Dort wird unverhohlen über das Verhalten der Radfahrer gewettert, sie würden es besonders wild treiben,

UC: Erfordert das nicht ein enormes Umdenken von den Verkehrsteilnehmern? DK: Ja, bestimmt. Und das schließt alle mit ein, nicht nur Autofahrer müssen auf Radfahrer oder Fußgänger achten, auch diese beiden unmotorisierten Gruppen sind natürlich aufgefordert, nicht blindlings durch die Gegend zu fahren, sondern verantwortlich am Straßenverkehr teilzunehmen. In der jungen Vergangenheit war es doch üblich für jedes Bedürfnis eine eigene Regelung zu schaffen - hier darfst du parken, aber nur bis 20 Uhr, dort nur Taxen und Anwohner, dort nur mit Parkscheibe, dort bitte Parkschein ziehen usw. Nicht umsonst sprechen wir ja vom „Schilderwald“. Daraus resultiert aller-

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Verkehrsregeln ignorieren, störende Autofahrer würden mit einem Schlag aufs Autodach ermahnt, ja sogar die Knochen anderer Radfahrer würden sie laut Spiegel brechen. Sind Radfahrer die rücksichtsloseren Verkehrsteilnehmer? DK: Nein, überhaupt nicht. Zur Saure-Gurken-Zeit, wenn es keine anderen Themen gibt, sagt es in der Presse zwar fast jeder, trotzdem muss es ja nicht stimmen. Die Titelstory im Spiegel habe ich auch gelesen, meine Meinung: ein unterirdisches Niveau, viel mehr muss man dazu nicht sagen. Es gibt seit Jahren wiederholt Untersuchungen, in denen versucht wird zu klären, ob Radfahrer schlimmer sind oder die Sitten im Allgemeinen verlottern. Aber weder das eine noch das andere stimmt. Radfahrer sind keine schlechteren Menschen – allerdings auch keine besseren. Genauso wie Autofahrer noch bei kirschgrün über die Ampel huschen und in der Stadt 55, 60km/h fahren, gibt es Radfahrer, die mal links den Radweg benutzen oder ebenfalls eine rote Ampel missachten. Weil der Radfahrer durch seine erhöhte Position einen viel besseren Überblick hat als ein Autofahrer aus seinem kleinen Ausguck kann er sich manche Dinge allerdings auch erlauben, ohne dass es gleich gefährlich wird. UC: Besonders die Rotlichtverstöße der Radfahrer werden dabei oft kritisiert… DK: Wenn Sie Unfallstatistiken lesen werden Sie feststellen, dass diese Verstöße überhaupt nicht auffällig sind. Dadurch kommt kein Radfahrer zu Schaden! Augenscheinlich haben sich die Radfahrer also davon überzeugt, dass kein Querverkehr kommt. Also war es in dieser konkreten Situation sogar ungefährlich. Ich möchte als Jurist nicht dazu auffordern, sich über Regeln hinweg zu setzen, aber im Endeffekt ist es nicht gefährlich, so wie es viele Radfahrer da handhaben. Also fragt man sich: „Wie sinnvoll ist denn dann die Regel?“, wenn all die Verstöße im Ergebnis ungefährlich sind. Fußgänger machen ja auch allerlei Dinge verkehrt, rennen unachtsam über die Straße oder laufen auch bei

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Rot über die Straße. Da steht an den Ampeln dann, dass man der Kinder wegen an der Ampel warten soll. Das stimmt ja nicht, doch nicht wegen der Kinder, sondern weil diese Regel gilt! UC: Und so sucht sich eben jeder seine eigenen Schlupflöcher? DK: Ganz genau, und das sind bei Radfahrern eben andere Verstöße als bei Autofahrern. Bei den Autofahren hat man sich an diese Verstöße eben gewöhnt, die allermeisten fahren zum Beispiel zu schnell. Dabei ist überhöhte Geschwindigkeit Unfallursache Nummer eins! Trotzdem kümmert sich kaum ein Autofahrer drum. Und dann wird über Radfahrer geschimpft, deren Verhalten bei weitem nicht so unfallauffällig ist. Wie heißt es so schön: wenn man auf jemand anderen zeigt, zeigen mindestens drei Finger auf einen selbst zurück. Die meisten Verkehrsteilnehmer kennen ja auch beide Perspektiven, mal ist man Autofahrer, mal Radfahrer. Und man ändert doch nicht seinen Charakter, nur weil man das eine oder andere Fortbewegungsmittel benutzt. Wie unnötig ist es also, auf die vermeintlich andere Gruppe zu schimpfen, am Ende beschimpft man sich ja selbst! Wenn man also ernsthaft erwartet, dass Radfahrer die einzige Gruppe sind die keine Regelverstöße begeht, erwartet man, dass Radfahrer bessere Menschen sind. Und das sind sie nicht. Das wäre zu viel verlangt, das können die Radfahrer nicht leisten. UC: Das bedeutet also, dass der Schlüssel zu mehr Verkehrssicherheit und zum besseren Auskommen im Straßenverkehr eine Gleichstellung der Verkehrsteilnehmer sowie mehr Rücksichtnahme und Toleranz ist? DK: Ja genau. Die Gleichstellung ist seit 1997 sogar ausdrücklich im Gesetz verankert, es gibt keine Verkehrsteilnehmer erster und zweiter Klasse. In der Tat ist die Toleranz und Rücksichtnahme das A und O. Das haben die meisten von uns ja auch schon in der Fahrschule gelernt, § 1 StVO, gegenseitige Rücksicht und Vorsicht, das ist das entscheidende Kriterium. Ohne das wird es immer zu Problemen kommen, egal welche neuen Verkehrsschilder wir aufstellen. UC: Herr Dr. Kettler, vielen Dank für das Gespräch!

Das Buch: Dietmar Kettler Recht für Radfahrer: Ein Rechtsberater 240 Seiten, Rhombos-Verlag

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Ausprobiert! Bike: Diamant Zouma Sport + Kategorie: Pedelec Das Zouma ist eines der erfolgreichsten Modelle der Firma Diamant, ein klassisches Pedelec, das ohne Schnickschnack auskommt. Gehirnschmalz wurde stattdessen in wesentliche Dinge gesteckt, wie den Akku. Kamen die ersten ernstzunehmenden Pedelecs kaum über die 20 Kilometermarke hinaus, sind heutige Akkus und Motoren so weit entwickelt, dass man jetzt je nach Fahrweise auf 60-100 Kilometer kommen kann. Im Diamant Zouma steckt ein Akku mit 48 Volt, 6,6 Ah und 320 Wh. Dank Lithium-Ionen-Technologie hat er keinen Memory Effekt, außerdem ist er abschließbar und entnehmbar. Das Zouma gehört der 25 km/h-Kategorie an, das bedeutet, dass über dieser Geschwindigkeit die Unterstützung abgeschaltet wird. Somit wird das Zouma wie ein Fahrrad behandelt, weder Führerschein noch Versicherung sind nötig. Die Charakteristik der Unterstützung wird von den verschiedenen Pedelecfirmen unterschiedlich eingestellt, das Zouma schiebt sehr sanft und gleichmäßig an. Dadurch fällt das Zouma über 25km/h nicht in ein Loch, sondern läuft gleichmäßig aus.

Du wirst dieses Rad lieben… wenn du ein langlebiges Pedelec mit hochwertigem Antrieb und zeitlosem Design suchst!

Charakteristik

Diamant Zouma Sport +

robust, leichtgängig, bewährte Technik Kategorie: Pedelec Preis: € 2.699,Gewicht: 25,1 kg Info: www.diamantrad.com

Schaltet man den Akku aus merkt man die verborgenen Qualitäten des Zouma Sport +. Obwohl es mit 25 Kilo Gewicht nicht extrem leicht ist, lässt es sich problemlos auch ohne Unterstützung pedalieren. Hochwertige Lager und Laufräder machen es möglich, nicht nur in diesem Punkt unterscheidet sich ein gutes Pedelec von einem Billigangebot. Auch der Rest der Ausstattung befindet sich auf gutem Niveau: Shimano Deore Schaltwerk, Alivio Schalthebel, hydraulische Felgenbremsen und eine Handvoll hauseigener Bontrager Hardware. An der Front verrichtet eine SR Suntour NCX D Federgabel ihren Dienst, von der man keine Wunderdinge erwarten sollte. Für die Unebenheiten im Stadtverkehr sollte es allerdings reichen. Immerhin ist sie blockierbar, was auf längeren Bergaufpassagen von Vorteil ist.

Fazit „Evolution statt Revolution“ könnte das Motto des Zouma Sport + lauten. In vielen Details zum Vorjahr verbessert zeigt es sich gewohnt unkompliziert und wertig. Mit Federfabel und gefederter Sattelstütze ausgestattet empfiehlt es sich auch für Touren, dank Komplettausstattung samt hochwertiger Lichtanlage fallen Nachrüstausgaben aus.

Im Hinterrad sitzt der Antrieb

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Bissig: Hydraulische Felgenbremse

^Text: Andreas Sawitzki °Bild mitte: Anneke Geist °Andere Bilder: Andreas Sawitzki

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°Bild: Maria Stratmann

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Portfolio MARIA STRATMANN

Zu einem guten Bikefoto gehören immer mindestens zwei – jemand vor und jemand hinter der Kamera. Doch während die einen im Fokus stehen, bleiben die anderen oft im Verborgenen. Das Urban Cycling - Magazin der verborgenen Schätze - hat es sich zur Aufgabe gemacht, die, die es verdient haben, ins Rampenlicht zu rücken. Für uns öffnen die besten und interessantesten Fotografen ihre Schatulle, damit sie sich und ihre tollen Arbeiten vorstellen können - was wäre die Welt ohne die Fotografie! Unsere heutige Protagonistin nimmt unter mehreren Gesichtspunkten eine Sonderrolle ein. Sie ist nicht nur eine hervorragende Fotografin, sie arbeitet als Modell auch vor der Kamera (vgl. Titelbild Urban Cycling 1-2009) und ist zudem eine versierte Mountainbikerin. In Düsseldorf lebend, arbeitet sie in der Agentur ihres Mannes Dennis Stratmann, ebenfalls Fotograf, Grafiker und exzellenter Mountainbiker. In seiner Agentur entsteht unter anderem „RANDOM“, ein einmaliger und sehr sehenswerter Mountanbike-Bildband. Maria hat ihre Schwerpunkte in die Bereiche Porträtfotografie, Hochzeitsreportagen und Landschaftsaufnahmen gelegt. Nicht bei allen ihrer Bilder steht das Rad fahren im Vordergrund, aber nach eigener Aussage wären viele ihrer Bilder ohne Rad so nicht entstanden.

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Name: Maria Stratmann, Wohnort: Düsseldorf Beruf: Steuerfachangestellte, Dipl. Betriebswirtin (FH) und Fotografin Warum hast du angefangen zu fotografieren? Inspiriert durch meinen Liebsten und durch die Lust, wieder etwas Neues zu erlernen, wechselte ich von vor der Kamera auf die andere Seite. Meine eigenen Erinnerungen besser festhalten zu können trieb mich voran. Woran erkennt man ein gutes Foto? An gute Fotos erinnere ich mich. Dabei kommt es nicht darauf an, dass sie technisch perfekt sein müssen. Sie müssen etwas transportieren und mich beschäftigen. Wann würdest du von einem schlechten Foto sprechen? Schlechte Fotos sind für mich solche, bei denen das Maß nicht stimmt, die nicht im Gleichgewicht sind. Dass kann zu viel technische Perfektion sein, zu viel Photoshop, zu viel Schärfe, kein Ausdruck und vieles mehr. Welche Fotografen inspirieren dich? Zu viele. Und meistens ist es doch das Motiv an sich! Namen aus der Radel-Branche sind ganz klar mein Mann Dennis und natürlich Daniel Geiger. Dein Tipp für ein gutes Foto: Experimentieren – üben - ausprobieren - noch mehr üben - machen und sich nicht entmutigen lassen. Schwarzweiss oder Farbe? Bunt! Und wenn die Farbe mal verrutscht, kann man es immer noch in ein wunderschönes Schwarzweiß-Foto ziehen. Digital oder analog? Am liebsten Analog mit meiner wunderbaren und alten Mittelformatkamera. Wie wichtig ist die Ausrüstung? Die Ausrüstung ist abhängig vom Motiv. Mit meiner alten Lady ist es illusorisch, ein super dynamisches Sportfoto zu zaubern. Bist du selber Radfahrerin? Na klar! Ich fahre so oft wie nur möglich Rad. Das Rad fahren bringt einen an wunderschöne Orte, immer wieder raus in die Natur und auf neue Wege. Schnell immer wieder zu neuen, lieben Menschen, die die gleiche Leidenschaft teilen.

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°Bild: Andreas Sawitzki

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3–2–1 POLO! Die Restsonne liegt schwer über dem Hafen von Kiel und hüllt die Stadt in ein glänzend-orangerotes Licht. Gestresste Büromenschen und abgekämpfte Hafenarbeiter hetzen mit Höchstgeschwindigkeit Richtung Feierabend, während die Laptop-im-Café-Fraktion dazu nur lässig am KaramellCrème-Vanilla-Frappuccino nippt. Es ist ein schöner lauer Abend, wahrscheinlich einer der letzten warmen Abende des Jahres. Und trotzdem haben sich nahezu alle Fußgänger von Kopf bis Fuß in ein Ensemble verschiedenster Grautöne eingeschnürt. Anscheinend aufgrund dessen, dass der Kalender schon Herbst anzeigt. Ich richte meinen Blick schnell zurück aufs Wasser. Bei all dem Trott und Alltagsstress wäre es doch mal wieder Zeit für ein wenig frischen Wind an der See.

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^Text: Basti Kleinschmidt

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Den viel zu langen Rot-Schaltungen sei Dank, hatte mich vor einigen Tagen ein Aufkleber an einem Ampelpfahl darauf aufmerksam gemacht, dass in unserer maritimen Metropole eine Untergrundbewegung heranwächst. Rebellen gegen das Establishment, gegen Normen und Konventionen, vor allem aber gegen die herkömmlichen Formen des Rad fahrens. KFX – Kiel Fixed ausgesprochen, wenn man cool genug ist. Gezielte Recherchen ergaben, dass sich die Truppe nach ihren Ausritten auf dem Fixed Gear einer noch weitaus exotischeren Beschäftigung hingibt: Polo. Ohne Pferd, mit dem Fahrrad, und überall dort, wo der Ort gerade günstig erscheint. Ein Lichtstrahl im dunklen Raum zwischen Herbstdepression, Langeweile und Eintönigkeit? Sicherlich kein schlechter Anfang. Zeit für mich, den Jungs mal einen Besuch abzustatten. Ich betrete den Parkplatz eines der großen Schiffsterminals. Ein V-Mann hat mir verraten, dass dies ein beliebter Spot der Polo-Crew sei und ich heute gute Chancen hätte, fündig zu werden. Der Velo-Mann hatte seine Arbeit gut gemacht, schon von Weitem entdecke ich eine Gruppe Radfahrer, die scheinbar wahllos, aber überraschend schnell enge Kreise zieht; als ich näher komme, erkenne ich die Details. In einem Abstand von etwa 20 Metern sind zwei kniehohe Tore aufgestellt, in welche die Fahrer – drei pro Team – mit gezieltem Einsatz ihrer Plastikschläger einen bunten, apfelsinengroßen Ball zu versenken versuchen. Ich stelle mich an den nicht genauer definierten Spielfeldrand und beobachte einige Techniken und Taktiken der Fahrer. Ähnlich den Bonzen auf ihren Gäulen ist auch Bike-Polo ein Teamsport und verlangt gleichermaßen eine geschickte Schläger-Rad-Koordination wie ein ausgeprägtes Gespür für die Mitspieler. Angriff – abgewehrt – Gegenangriff - Steilpass vors Tor – Querpass – Pock! - Tor! Ein Spielzug wie aus dem großen Bilderbuch der guten Spielzüge. Der Schlusspfiff besiegelt den Endstand von 3 : 2. Zahlreiche High-Fives und ein paar knappe Spielanalysen später haben sich die Jungs um ihren Zaungast versammelt. Das Interesse von Passanten an dieser neuartigen Beschäftigung sei enorm, erzählen sie mir augenzwinkernd, und

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als ich mich umdrehe, sehe ich tatsächlich ein Grüppchen Leute mit sicherem Abstand das Schauspiel beobachten. Aber wie kommt man auf die schräge Idee, sich mit einem selbstgebauten Plastikschläger aufs Fahrrad zu setzen und einem Ball hinterher zu fahren? Eigentlich seien sie ja alle eingefleischte Fixiefahrer, erklärt mir André, einer der Geburtshelfer des Kieler Bike-Polos. Dem generellen Drang, doch noch mehr machen zu müssen, als mit dem Fahrrad schnell geradeaus zu fahren, folgte ein Austausch mit Fahrern aus anderen Teilen Deutschlands und der Welt; natürlich half auch - wie schon so oft - das Internet bei der Inspiration. Beinahe alle Befragten kamen auf ein Ergebnis, Bike-Polo. Neu, anders, kurzweilig, ein herzerfrischender Spaß, kurz: die Lösung. Die Idee wurde konkreter und wahrscheinlich schon am darauffolgenden Tag stürmte der kleine Kreis aus gerade mal vier Fahrern mit Streethockeyschlägern auf Wasserflaschen-Tore. Seit diesem verhängnisvollen Tag vor rund zwei Jahren haben sich zwar Equipment und Spieltechnik verbessert und neue Spieler sind hinzugekommen, die Philosophie ist jedoch dieselbe und der Spaßfaktor gibt immer noch den Ton an. So ähnlich der gemeinsame Hintergrund der Fahrer, so verschieden sind die Polo-Bikes. Ein altes Marin MTB trifft auf ein Rennrad mit Singlespeed-Umbau, ein über und über mit bunten Stickern beklebter Rahmen trifft auf ein glänzendes Fixie. Erlaubt ist was gefällt, Hauptsache Rad und Radler sind sicher unterwegs. Um auf dem Court richtig Gas geben zu können, muss das Bike einige spezielle Features aufweisen, weshalb auch fast jeder ambitionierte Polo-Dude ein extra Polo-Rad sein Eigen nennt. Das wohl wichtigste Detail daran ist die superleichte Übersetzung, die ein kontrolliertes Fahren ermöglicht und garantiert, dass man auch bei niedrigsten Geschwindigkeiten nicht ins Wanken gerät. Tuning gehört zum guten Ton. Alle nicht zwingend zum Fahren oder Polospielen benötigten Teile kommen ab. Doch anstatt die großen Felgen vor dem Spiel noch schnell auf Hochglanz zu polieren, werden diese häufig abgeklebt.

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Schließlich gilt zu vermeiden, dass sich der Schläger in den Speichen verheddert oder der Ball das Laufrad beschädigt. Auch der Ghettoblaster im Lenkerkorb muss für einen deutlich schmaleren Lenker weichen. Sorry, Xzibit! Den Schlägern gilt besondere Aufmerksamkeit, da sie von vielen Polo-Spielern selbst angefertigt werden. Was man dafür braucht? Im Grunde reicht ein Rohr als Schlägerkopf, ein Stiel als Stiel, Säge, Feile, Zeugs zur Verarbeitung und Heimwerker-Grundkenntnisse zum Angeben. Wer sich der Herausforderung nicht gewachsen fühlt, kann sich vertrauensvoll an die Polo-Jungs oder das Internet wenden. Die rohrförmige Form des Schlägerkopfes ist mit Bedacht ausgewählt. Mit der breiten Seite kann man den Ball am besten führen, Tore dürfen nach internationalem BikePolo-Regelwerk nur mit der schmalen Seite erzielt werden. Nach Feierabend sei dies allerdings „nicht mehr verbindlich“. Hat man all diese Schritte befolgt, kann man endlich seine eigene Partie Bike-Polo spielen. Die wichtigsten Regeln besagen, ein Spiel dauert zehn Minuten und bei unabsichtlichem Fußabsetzen muss eine Strafrunde gefahren werden. Mancher könnte an dieser Stelle schlussfolgern, dass eine Zwittersportart wie diese bestenfalls eine Errungenschaft der außerordentlich kreativen 2000er Jahre sein könne... siehe Hochhaus-Golf, Hüpfburg-Volleyball oder NeonBadminton bei Nacht. Irrtum. Ein Blick in die Geschichtsbücher offenbart eine ereignisreiche Vergangenheit. In Kurzform: Vor über 100 Jahren in Irland erfunden, zwischenzeitlich sogar olympische Disziplin (1908, bei den Olympischen Spielen in London, muss sich die deutsche Auswahl im Finale gegen die irren Iren mit 1:3 geschlagen geben), danach setzte sich die Bike-Polo-Bewegung recht bald auf allen Kontinenten durch, schaffte es allerdings nie in die Riege der klassischen, etablierten oder finanziell stark unterstützten Sportarten. Aber dennoch, Bike-Polo als klassische Sportart? Das wollte keiner der Polo-Jungs, Randerscheinungen haben schließlich auch ihre reizvollen Seiten.

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^Text: Basti Kleinschmidt °Bild: Andreas Sawitzki

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er zum Schluss: Das Beste wie imm fahren kann und Jeder der Fahrrad ll gesehen hat, ist schon mal einen Ba h , Bike-Polo für sic herzlich eingeladen auszuprobieren. u mitverfolgen will, Wer alles ganz gena . fixed.blogspot.com klickt auf www.kiel ! 3 – 2 – 1 – POLO Auf los geht’s los. ......... .........

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^Text: Basti Kleinschmidt °Bild: Andreas Sawitzki

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Impressum HERAUSGEBER Andreas Sawitzki & Michael Rotermund pedaliéro – Magazin für Geländeradsport Urban Cycling ist ein Sonderheft des pedaliéro – Magazin für Geländeradsport REDAKTIONSANSCHRIFT pedaliéro – Magazin für Geländeradsport Klausdorfer Weg 167| 24148 Kiel Fon +49 (0) 431.719 74 14 | Fax +49 (0) 431.996 99 86 post@pedaliero.de | www.pedaliero.de

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