pedaliero Urban Cycling I 2012 by pedaliero Magazin

Nr. 06 | Ausgabe 01/2012

scott-sports.com © SCOTT SPORTS SA 2011

Inhalt Extras

Editorial ��4 Neues zum Liebhaben ��6 Fahrradkluften für Sie und Ihn �� 50 Fotografen Portfolio Sebastian Schroeder �� 72 Der Shop in deiner Nähe! �� 62

fahrbericht: ausprobiert!

Scott Contessa JR12 �� 28 Tern Verge Duo �� 35 Edelrose Fixie City �� 49 Panther TE-10SR �� 59 Rotwild R.T1 Hybrid Pro �� 60 Bergamont E-Line C-N360 Wave ��61

report

Ausgequetscht - Die Geheimnisse des Specialized Turbo! �� 26 Cycle Chic - Fahrradkultur 2.0 �� 36 Männerträume werden wahr! Bikebau bei Rose �� 46 Duomaten - Mit zwei Gängen über den Kiez �� 64

reise

Städtetrip Valencia! Auf zwei Rädern quer durchs Flussbett! ��12

rubriken

Edel und Stark - Was für Teile! �� 30 Abo ��81 Impressum �� 82

©Urban Cycling #01/12

°Titelbild: Marco Knopp

Editorial Was kosten Blicke?

Die Steinzeit war eine schöne Zeit. Ok, das Rad war noch nicht erfunden und der Familien- und Freundeskreis wurde häufig von Dinosauriern ausgedünnt, aber dafür war es ein leichtes, lässig zu sein und aufzufallen. Es genügte bereits, sich eine große Keule über die Schulter zu werfen und den erlegten Säbelzahntiger hinter sich her zu schleifen. Schon machten die Höhlenbewohner große Augen und tuschelten: „Cooler Kollege, der Keulen-Kalle!“ Tja, damals war alles einfacher. Zugegeben, auch 2012 würde Keulen-Kalle noch auffallen. Allerdings würde man ihm wohl eher den gut gemeinten Rat geben, sich mal untersuchen zu lassen. Heutzutage muss man sich für die Aufmerksamkeit, Bewunderung und das Interesse der Menschen schon ein bisschen mehr ins Zeug legen. Selbst des Deutschen liebstes Schmuddelkind und Geldfresser, der PKW, ist kein Blickfanggarant mehr. Der Porsche auf dem Parkplatz vorm Aldi ist schon längst kein Einhorn mehr. Will man mit dem KFZ wirklich auffallen und Passanten dazu bringen, an der Ampel mit dem Finger auf einen zu zeigen, so sollte es schon ein wenig mehr sein. Aber was? Während für die Meisten von uns der Maybach 62 S mit seinem Schnäppchenpreis von € 545.258,- allenfalls zum Zweitwagen oder als Dienstmobil für den Gärtner taugt, ist der Lamborghini Murcielago mit seinen läppischen € 223.880,- in der Serienausstattung schon fast eine Beleidigung für unser Festgeldkonto. Es geht aber auch mit weniger. Weniger Geld, weniger Reifen und weniger Dreck. Das Fahrrad ist auf dem besten Weg, das Auto als Statussymbol Nummer eins abzulösen. Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren am Stichtag, dem 1. Januar 2012, nicht weniger als 42,9 Millionen PKW in Deutschland zugelassen. Im selben Jahr meldete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden aber auch, dass in deutschen Haushalten im Schnitt 2,3 Fahrräder zu finden sind, was eine Truppenstärke von 67 Millionen Fahrrädern ergibt. Der Wert eines produzierten Fahrrades ab Werk lag 2011 bei durchschnittlich € 341,- und damit um 22,3% höher als im Jahr 2010. Für € 340,- darf man sich beim neuen Maserati Granturismo MC Stradale immerhin aussuchen, welche Farbe das Lenkrad haben soll. Bei Maybach bekommt man dafür wahrscheinlich nicht einmal einen Becher Kaffee beim Verkaufsgespräch. Höchstens ToGo.

^Text: Marco Knopp

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Das Fahrrad ist aber nicht nur das günstigere, sondern auch das auffälligere Fortbewegungsmittel. Denn Style ist etwas, das man nicht kaufen kann. Man muss ihn selbst kreieren. Mit einem besonderen Fahrrad erntet man an der Ampel mehr neugierige Blicke, als ein Ferrari am Abschlepphaken einer Vespa. Außerdem bekommt man durch die nicht vorhandene Gesprächsblockade in Form einer Autoscheibe schneller Kontakt und Komplimente. Den Beweis dafür durften wir am eigenen Leib, oder eher am eigenen Bike erfahren. Wir schnappten uns das neue E-Bike „Turbo“ von Specialized und machten Valencia unsicher. Die dabei entstandenen Bilder und die Antwort auf die Frage, warum ein stilgelegtes Flussbett ein echtes Paradies für urbane Radfahrer ist, findet ihr in unserer Städtetour ab Seite 12. Außerdem sprachen wir mit dem Gründer des Cycle Chic Blogs aus Wien, Paul Rasper. Für ihn hat Style nichts mit Geld, sondern mit einem Gefühl zu tun. Echter Zweirad-Lifestyle kann aber auch über 50 Jahre alt und zusammen-„gefunden“ und „getauscht“ sein. Die Duomaten vom Hamburger Kiez haben uns genau das gezeigt, zu sehen ab Seite 64.

Ihr seht also, wir waren wieder viel unterwegs, haben unzählige Kilometer für Euch abgerissen und freuen uns, mit dem Urban-Cycling dem urbanen T-Rex ein wenig an die Karosserie zu pinkeln. In diesem Sinne: Füße auf die Pedalen, Hintern auf den Sattel und ein Lächeln ins Gesicht. Euer Knoppi!

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^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

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^Text: XXX °Bild: XXX

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Mieten statt Kaufen Biketec und wemio leihen euch Energie

-Bikes machen mächtig Spaß. Jeder, der selbst einmal auf einem der elektrounterstützten Zweiräder pfeifend durch die Stadt gedüst ist, wird da sicher unserer Meinung sein. Aber was passiert, wenn der Akku leer oder defekt ist? Dann sind viele E-Bikes nicht mehr als schwerere Fahrräder. Und was den Preis betrifft so übersteigt die Anschaffung eines E-Bikes auch gerne mal die Dehnbarkeit des Geldbeutels. Der Schweizer Elektrofahrrad-Hersteller Biketec AG hat zur Lösung dieser Probleme einen Kooperationsvertrag mit der WEMAG, die unter der der Marke „wemio.de“ bundesweit Ökoenergie anbieten, unterzeichnet. Diese Zusammenarbeit schafft die Grundlage für ein bislang einmaliges und bundesweites Mietangebot für Fahrradakkus. Hierbei können Käufer eines Elektrofahrrads der Marke FLYER den Akku bei der WEMAG für 48 Monate mieten. Dieses Mietangebot hat drei besondere Vorteile. Der Anschaffungspreis reduziert sich durch den Wegfall des Akkus. Das bringt Ersparnisse je nach Rad um € 600,- bis € 750,-. Ebenfalls braucht man sich keine Sorgen über die Leistungsfähigkeit des Akkus machen. Als Akku-Mieter hat man auch nach Ablauf der zweijährigen Garantiezeit Anspruch auf einen ordnungsgemäß funktionierenden Akku. Und sollte man irgendwann mal keine Lust mehr auf mieten haben, so kann man den Mietvertrag jederzeit beenden und den Akku käuflich erwerben. Die Mietkosten liegen, je nach Akku-Größe, zwischen 15,- und € 18,-. Mehr Infos zum Akkuverleih unter: www.wemio.de/pedelec!

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own:e´s are back in town� Das town:exp hat mit dem town:exp evo2 ein richtig schickes Update bekommen� Die Tüftler von Winora haben dem Erfolgsmodell von 2010 aber nicht nur ein neues Gewand und neue Technik verpasst� Weil es sich im Plural viel schöner leben lässt, hat das town:exp evo2 auch gleich mal eine Menge neue Freunde bekommen� Neben dem E-Bike-Klassiker town:exp evo2 baut Winora ab 2012 die Produktbreite aus und bietet die Versionen town:exp S, cross:exp, town:exp edition und comfort:exp an� Mit dem town:exp zero ist auch eine Einstiegsvariante dabei� Diese soll das urbane Vergnügen schon ab € 1�699,- möglich machen� Bis auf das town:exp zero (24V Hinterradmotor) und das comfort: exp AGT (36V Vorderradnabenmotor) nutzen alle anderen Versionen den bewährten 36V Hinterradnabenmotor� Die verschiedenen Versionen unterscheiden sich in der Ausstattung und dem Einsatzzweck� Das Spitzenmodell town:exp S bietet für € 2�199,- den meisten Luxus� Aber ganz egal, ob man mit dem cross:exp durch leichtes Gelände, mit dem comfort:exp gemütlich durch die City cruist oder auf dem town:exp evo2 Kilometer vernichtet - jedes Mitglied der town:exp Familie macht richtig Spaß und verbreitet pure Zweiradfreude in den Gesichter ihrer Fahrer� Also surft auf www�winora�de und schaut, welches town:exp am besten zu euch passt�

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DAS GREED 29“ DAS 29ER VON HAIBIKE Das Haibike Greed 29 vereint Rennsporttechnologie mit 29er Ideologie auf faszinierende Weise: im Grenzbereich sehr gut zu kontrollieren, bietet es einen Fahrkomfort, den man im High-End Segment bisher nicht kannte. Dabei stand im Mittelpunkt der Entwicklung das bewährte gewichtsoptimierte Greed-Chassis auf „Big Wheels“ zu setzen und den Vortrieb eines Twentyniners am High-End Bike spürbar zu machen. Das Haibike Greed 29“ - Bigger is Better

Stay hungry haibike.de

°Bild: Marco Knopp

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Valencia auf dem Bike Von alten Römern und neuen Raumschiffen 39° 28' 36''N - 0° 22' 28'' W

Heißer Sand weht in der flimmernden Luft umher. Die Legionäre kauern erschöpft am Boden. Als sie das Pferd bemerken, springen sie auf. „Ave dir, Konsul“, ertönt es wie aus einem Munde. Der Befehlshaber der römischen Truppen in Spanien würdigt die Soldaten keines Blickes. Seine Augen schweifen Richtung Mittelmeer. Decimus Iunius Brutus Callaicus, Konsul und Feldherr des Römischen Reiches - mit einer einzigen Handbewegung lässt er seine kleine Gefolgschaft zum Stillstand kommen. Behende schwingt er sich aus dem Sattel. Dann bewegt er sich einige Schritte in Richtung des blauen Streifens am Horizont. Sein schwerer, samtener Umhang wirbelt leicht auf. Eine Zeit lang steht er nur da und blickt in die Ferne. Dann lächelt der Konsul. „Centurion“, erklingt seine Stimme. Der Hauptmann der Garde tritt hervor. „Was darf ich für euch tun, mein Konsul?“, fragt er demütig. „Der Platz hier ist dufte! Hau die Standarte in den Sand und bau mir eine Stadt!“ befiehlt Brutus gutgelaunt. „Ich denke, ich nenne sie... Valentia“.

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^Text: Marco Knopp

°Bild: Marco Knopp

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„Und du bist dir sicher, dass ein römische Konsul im Jahre 138 v. Christus das Wort ,dufte‘ benutzt hat?“, frage ich lachend und jage meiner blonden Reiseleiterin hinterher. Unsere profillosen Reifen fressen noch einige Meter Asphalt, bis wir an einer Ampel zum Stehen kommen. „Warum denn nicht?“, antwortet Denise in meine Richtung. „Dufte ist quasi das altrömische cool“, ihr ernstes Gesicht lässt keinen Raum für Widerworte. „Na, dann will ich dir mal glauben, dass Valencia vor mehr als zweitausend Jahren mit diesen Worten gegründet wurde“, sage ich. Kurz darauf scheitert ihr Versuch, ernst zu bleiben und ein freches Grinsen schmückt ihr Gesicht. Die Ampel springt auf Grün, und wir treten unsere Bikes auf die andere Straßenseite. Dort durchqueren wir das „Torres de Serrano“, das Stadttor, das als Überbleibsel der alten Stadtmauer den nördlichen Zugang zur historischen Altstadt bildet. Wir fahren durch eine der unzähligen und für Valencia so typischen kleinen Gassen. Die abgeplatzte Farbe der meist in Erdtönen gehaltenen Fassaden und die wuchtigen Laternen verleihen der Gegend einen romantisch-maroden Charme. Viele kleine Balkone, von denen trocknende Wäsche und die grünen Finger verschiedenster Pflanzen herab hängen, sorgen dann endgültig für den berühmten spanischen Altstadt-Flair. Am Ende der Gasse entlassen uns die alten Häuserfronten aus ihrer Umarmung und wir rollen ins Freie. Der mit großen Marmorplatten gepflasterte Platz heißt „Plaça de la Virgen“ oder Platz der Jungfrau. Cafés und Restaurant säumen ihn, wir lenken unsere Fahrräder um den imposanten Brunnen in der Mitte des Platzes und steuern auf eines der Wahrzeichen dieser schönen Stadt zu. „Das ist die Catedral de Santa María de Valencia“, erklärt Denise mit einem leichten Lispeln, das dem ganzen wohl einen spanischen Touch verleihen soll. „Das bedeutet, die Kathedrale der heiligen Maria von Valencia.“ „Ich weiß. Dafür reicht mein Spanisch gerade noch“, antworte ich flapsig.

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^Text: Marco Knopp

Wir steigen ab und schieben unsere zweirädrigen Gefährten um das imposante Bauwerk, das für viele Gläubige eine echte Pilgerstätte ist. „Da drin wird der heilige Gral aufbewahrt“, flüstere ich bedeutungsschwer. „Der heilige Gral? Ist das nicht nur eine Legende?“, will Denise wissen. Mein Lächeln verrät meine Freude darüber, dass ich jetzt die Rolle des Reiseführers einnehmen darf. „Der heilige Gral, oder auch bekannt als ,der heilige Kelch‘, soll das Gefäß gewesen sein, welches Jesus beim letzten Abendmahl benutzt hat“, erkläre ich. „Aber da gibt es unendliche viele Versionen, was dieser Kelch alles mitgemacht haben soll. Auf jeden Fall ist er eine der bedeutendsten religiösen Reliquien der Welt“. Ein anerkennendes Nicken meiner Reisegefährten zeigt mir, dass meine kurze Religionsstunde nicht so langweilig war wie mein eigener Konfirmandenunterricht vor vielen Jahren. „Der heilige Kelch kann jede Woche bei der Messe des ,Heiligen-Kelch-Donnerstags‘ bewundert werden“, endet mein Vortrag. Wir halten kurz inne, lehnen uns an unsere Räder und schauen zum achteckigen Glockenturm „El Micalet“ hinauf. Die Kathedrale wurde von 1262 bis ins frühe 15. Jahrhundert erbaut. Aber auch in den darauf folgenden Jahren wurde sie häufig umgestaltet und erneuert. Daher haben vom 13. bis ins 21. Jahrhundert alle Kunststile in diesem Bauwerk ihren architektonischen Fingerabdruck hinterlassen. „Ein echtes Zwölf-Gänge-Menü für jeden Architektur- und Kunstbegeisterten“, sage ich beeindruckt. Denise lacht. „Ja allerdings. Als Vorspeise gibt es heute prachtvoll-üppigen Barock, der Hauptgang besteht aus symbolträchtiger Gotik, während dann die köstlichen Freskomalereien der Renaissance alles zu einem wahren Festmahl abrunden“, endet die Menüvorstellung meiner blonden Begleiterin. Die Anerkennung für diese treffende Auflistung steht mir wohl ins Gesicht geschrieben. „Zwei Semester Kunstgeschichte“, zwinkert sie mir zu und steigt wieder auf ihr Bike.

^Text: Marco Knopp

Einige Minuten später und nur wenige hundert Meter weiter haben wir die edlen Marmorplatten und die geschichtsträchtige Kathedrale gegen von grün umgebene Radwege und hohe Palmen eingetauscht. Wir befinden uns im grünen Herzen und der natürlichen Lunge Valencias. Die Großparkanlage, die sich auf sieben Kilometer Länge durch die gesamte Stadt zieht, ist weltweit wohl einmalig. „Das ist das alte Flussbett des Turia!“ Ich versuche nicht nur den Worten, sondern auch dem rasanten Fahrstil von Denise zu folgen. „Der Fluss ist damals immer wieder über die Ufer getreten und hat die ganze Innenstadt oft absaufen lassen. Als es dann 1957 besonders schlimm war beschloss man, den Fluss umzuleiten und ihn südlich an der Stadt vorbeizuführen“. Ich schaue mich in dem bis zu zweihundert Meter breiten Parkkanal um. „Die haben einen Fluss von dieser Größe komplett umgeleitet?“, frage ich ungläubig. „Ja haben sie. Hat aber auch eine Weile gedauert. Bis 1973 wurde hier gebuddelt. Dann wollte man zuerst eine Stadtautobahn aus dem stillgelegten Flussbett machen. Aber wegen zu hoher Kosten und kräftigem Widerstand aus der Bevölkerung hat man sich dann doch für eine großflächige Park- und Freizeitanlage entschieden.“ Ich blicke mich um und sehe einige Jogger und ein paar Menschen, die an festinstallierten Sportgeräten trainieren, als wäre der Park ein großes Freiluft-Fitnesscenter. „Das war auf jeden Fall die besser Entscheidung.“ Der separate Radweg, auf dem wir unterwegs sind, erlaubt uns schnell von A nach B zu gelangen, ohne Fußgänger oder Jogger zu belästigen. Besonders für Familien und Gruppen mit Kindern ist der Park ein echter Segen. Er erlaubt einem, die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besuchen, ohne dass die Kinder viel auf der Straße fahren müssen und Gefahr laufen, mal ein Schild falsch zu deuten oder vom Auto übersehen zu werden. Der Radweg führt immer wieder unter alten Brücken hindurch. Diese dienten früher zur Überquerung des Turia und verleihen einem heute ein wenig

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°Bild: Marco Knopp

Ohne wilde Gesten, Hupen oder den berühmten Scheibenwischer

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°Bild: Marco Knopp

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das Gefühl, dass die Parkanlage in verschiedene Sektionen aufgeteilt ist. Brücke. Eine große Wiese, umzingelt von Bäumen und Palmen, prädestiniert zum Grillen und Picknicken. Brücke. Ein gigantischer Brunnen, in dem zu den Abendstunden beleuchtete Fontänen ein phänomenal buntes Spektakel veranstalten. Brücke. Ein riesiger Spielplatz mit Sandkästen, Schaukeln und einer gigantischen Kletter- und Rutschlandschaft, die aussieht wie der Riese Gulliver. Brücke. Riesige Säulen, um die unzählige Bäume, Palmen und Sitzbänke stehen und so für schattige Erholungsmomente sorgen sollen. Brücke. Ich ziehe meine Bremse voll durch und komme mit quitschenden Reifen zum Stehen. Meine Kinnlade kippt nach unten, und ich nehme die Sonnenbrille von der Nase, um sicher zu gehen, dass ich mir das, was sich hier vor mir auftürmt, nicht einbilde. „Jetzt ist es so weit“, sage ich angsterfüllt. „Sie sind gelandet! Was meinst du Denise, ob sie wohl in Frieden kommen?“ Nachdem Denise mir versichert, dass von dem Bauwerk keine Gefahr durch Außerirdische zu erwarten ist schwingen wir uns wieder auf unsere Sättel. „Das hier ist eines der Gebäude der ,Ciudad de las Artes y de las Ciencias‘“, verkündet Denise wieder mit dem lustigen Lispeln. Das Fragezeichen in meinem Gesicht zeigt deutlich, dass mein Spanisch hier an seine Grenzen stößt. „Stadt der Künste und der Wissenschaften, oder kurz CAC“, übersetzt sie. Wir haben den Park verlassen und schieben unsere Fahrräder nun durch diese „Stadt“. Was exakt die richtige Bezeichnung für diese Ansammlung von unfassbaren Architekturen ist. Die Gebäude sind umzingelt von großflächigen Wasserbecken, die im Sommer auch zur Abkühlung dienen. Auf einem mit kleinen hellblauen und schneeweißen Mosaikfliesen geschmückten Beckenrand machen wir Halt. Eine Weile lassen wir die Umgebung auf uns wirken. Die gesamte Bauzeit des CAC betrug fünfzehn Jahre. Zu unser Linken ragt der

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gigantische „Palau de les Arts Reina Sofía“ (Königin Sofia Palast der Künste) auf. Das - eher an ein Raumschiff erinnernde - Opern- und Kulturhaus beeindruckt nicht nur durch die postmoderne Erscheinung, sondern auch durch seine schieren Ausmaße. 230 Meter lang und 75 Meter hoch ist dieses 300 Millionen Euro teure Kunstwerk aus Beton, Glas und jeder Menge High-Tech Schnick-Schnack. Aber nur ein solcher Augapfelsprengsatz hat dem für die Planung verantwortlichen Star-Architekten Santiago Calatrava offensichtlich nicht im Ansatz gereicht. Knappe 200 Meter südöstlich liegt gleich das nächste Mutterschiff. Das Außengerippe des Wissenschaftsmuseums erinnert stark an ein gewaltiges Urzeitmonster, das sich vor langer Zeit an diesem Ort zum Sterben gelegt hat und dessen Knochen die Zeit überdauert haben. Auch dieser fast 200 Meter lange Bau erstrahlt in reinstem weiß, das diese unfassbare Architektur noch klarer vom blauem Himmel abhebt. Dagegen wirkt die wie eine 150 Meter hohe Harfe aussehende Brücke direkt nebenan beinahe wie der unspektakuläre und unbeachtete Nachbar. „Hinter der Brücke geht es noch weiter“, sagt Denise, während sie einen Schluck aus der Wasserflasche nimmt und ihren Helm beiseite legt. „Da kommen noch zwei, drei ebenso imposante, aber nicht so riesige Gebäude. Hätten wir mehr Zeit würde ich dich ins L‘Oceanográfic einladen, ins größte Aquarium Europas!“ 500 verschiedene Tierarten mit 45.000 Exemplare aus allen sechs Kontinenten (inkl. Antarktis) haben dort eine neue Heimat gefunden. In langen Tunneln wird man durch die verschieden Unterwasser-Landschaften geführt. Über den Köpfen der Besucher ziehen große Haie, Makrelenschwärme, Piranhas und Muränen ihre Bahnen. Sogar Weißwale, Pinguine und Seelöwen sind zu bestaunen. „Aber leider haben wir noch einiges zu erkunden“, werde ich dezent darauf hingewiesen, dass mein Helm wieder auf den Kopf und der Hintern auf den Sattel gehört.

^Text: Marco Knopp

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Wir lenken unsere Zweiradraketen wieder auf Asphalt und tauchen in den Stadtverkehr ein. Vom natürlichen Unbehagen, das einem auf deutschen Straßen gerne mal den Nacken herauf krabbelt, wenn man sich unter die Autos mischt, fehlt hier jede Spur. Die Valencianos sind Roller und Radfahrer auf ihren Straßen gewohnt. Selbst im größten Kreisverkehr fließt alles flüssig um einen herum. Ohne wilde Gesten, Hupen oder den berühmten Scheibenwischer. Wieder kommt mir der Gedanke, dass es kein besseres Fortbewegungsmittel in dieser Stadt geben kann als die pedalbetriebenen. Aber wenn ich bis hier hin schon begeistert war, wie sich die Worte „Fahrrad“ und „Valencia“ aneinanderkuscheln, so sollte sich dieses Gefühl mit unserer Ankunft am Hafen noch einmal steigern. „Das ist ja eine Autobahn!“ lache ich. Und in der Tat ist diese Beschreibung des Fahrradweges, der sich vor mir vom Hafen bis hin zum Strand erstreckt ziemlich treffend. „Komm, ich zeig dir den nagelneuen Yachthafen“, lädt Denise mich ein und geht in eine herausfordernde Startposition. „Wer zuerst am Hafenbecken ist?“ fragt sie. Bevor ich antworten kann hat sie schon drei Meter Vorsprung. Ich wische mein Lachen aus dem Gesicht und trete in die Pedalen. Nach einem knappen Kilometer, der gespickt von Attacken und Überholmanövern ist, muss ich leider zugeben, dass meine Herausforderin nicht nur um einiges hübscher, sondern auch schneller ist als ich. Als Bestrafung lässt sie mich diese Tatsache dann auch gleich mal laut ausrufen. Nachdem ich wieder zu Atem gekommen bin lasse ich meinen Blick über das neue Hafenbecken segeln. „2007 und 2010 wurde in Valencia der America´s Cup ausgetragen. Dafür wurde hier dieser moderne Yachthafen gebaut“, die ausgestreckte Hand von Denise zeigt jetzt aufs gegenüberliegende Ufer. „Siehst du da drüben die breite und gleichmäßig geteerte Straße?“, fragt sie. Ich nicke kurz. „Das ist ein weiteres sportliches Highlight der Stadt. Dort siehst du einen kleinen Teil der Fomel-1-Rennstrecke, die hier durch die Stadt führt.“

^Text: Marco Knopp

Ein lautes Knurren meines Magen ist das Signal zum Aufbruch. „Das passt sehr gut“, freut sich Denise. „Du hast Valencia eh nicht wirklich kennen gelernt, wenn du nicht Paella und Horchata im El Cabanyal zu dir genommen hast.“ „Also, mit Paella kann ich ja noch was anfangen, aber der Rest klingt ziemlich spanisch für mich.“ Das müde Lächeln zeigt mir, dass der „klingt spanisch“-Witz hier wohl schon einen ziemlichen Bart hat. Wir verlassen den Strand und durchqueren zwei der schönen Hotels, die direkt am Strand gelegen sind. Direkt dahinter liegt „El Cabanyal“. Was ich irrtümlich für ein Restaurant gehalten habe ist in Wirklichkeit ein kleiner, geschichtsträchtiger Stadtteil von Valencia. Die Häuser in der Umgebung haben meist nur zwei oder drei Stockwerke. Dadurch wirkt die enge der Straße nicht so erdrückend und die vielen Gassen sind häufig sonnendurchflutet. Ein Stückchen die Straße herunter spielt ein Junge mit seinem Ball auf dem Gehweg, während ihn eine ältere Frau von einem kleinen Balkon nach Hause ruft. Ein bisschen erinnert mich das an eine Szene aus einem Miracoli-Fernsehspot. „El Cabanyal war ein sehr altes Fischerdorf“, zerreißt Denise meine Zeitreise zu vergangenen Werbepausen. „Die Valencianos sind sehr stolz auf diese Gegend. Als die Stadt dieses Viertel platt machen wollte, um einen Boulevard weiter zu bauen, gab es hier fast einen Bürgerkrieg. Der größte Teil dieser wunderschönen alten Häuser ist aber zum Glück denkmalgeschützt und konnte so vor dem Abriss bewahrt werden.“ Bereits nach wenigen Metern habe ich völlig die Orientierung verloren und folge einfach nur noch blind dem blonden Haarschopf vor mir. An einem kleinen Restaurant halten wir schließlich und nehmen auf der Terrasse Platz. Der Himmel über uns färbt sich langsam, aber immer stärker in warme Orangetöne. „Das berühmteste Gericht aus Valencia kennst du ja bereits“, fragt Denise besserwisserisch und erinnert mich dabei stark an Frau Alisch, meine Grundschullehrerin. „Die

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Paella. Eine Reispfanne. Typisch für diese Stadt ist die Paella-Valenciana. Sie besteht aus Reis, Huhn, Kaninchen und verschiedenen Bohnen“, antworte ich neunmalklug. „Sehr beeindruckend“, werde ich gelobt. „Und was ist jetzt bitte Horchata?“ möchte ich wissen. Im selben Moment bringt der Kellner uns zwei Gläser gefühlt mit… „Milch?“, frage ich. „Fast“, erwidert Denise und nimmt einen Schluck. „Erdmandelmilch“. Ein weißer Milchbart umrandet ihre Lippen. „Das ist hier Nationalgetränk. Besonders bei heißen Temperaturen ist es unheimlich erfrischend“. Wie schon den ganzen Tag hat sie auch in diesem Fall recht. Die kalte Milch hat einen köstlichen Mandelgeschmack und ist sehr erfrischend. „Und wie hat dir die Stadt gefallen?“, möchte Denise wissen. Ich lehne mich zurück und

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nehme noch einen großen Schluck Horchata. „Eine atemberaubend tolle Stadt“, antworte ich ehrlich. Valencia ist eine Stadt der Kontraste. Von der antiken Kathedrale bis zum postmodernen Raumschiff. Vom geschäftigen grau der Straßen bis zum erholsamen grün der Parkanlagen. Vom weitläufigen Strand bis in die historischen Gassen von El Cabanyal. Diese Metropole schafft es, trotz der vielen Kontraste und Gegensätze so entspannt und unaufgeregt zu wirken, dass man sich hier sofort heimisch füllt. Ich erhebe mein Glas und proste in den Sonnenuntergang. „Auf Brutus, und auf Valencia. Ein dufter Typ und eine noch duftere Stadt!“ Erneut, aber nicht zum letzten mal für heute Abend schallt unser Lachen durch El Cabanyal.

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Ausgequetscht Jan Talavasek Das Specialized Turbo ist das erste E-Bike, das den Schriftzug der kalifornischen Bikeschmiede tragen darf. Aber nicht nur diese Tatsache macht es zu etwas besonderem. Beim Turbo ist der Name Programm. Wir sprachen mit dem Chefentwickler Jan Talavasek über die Vorzüge des roten Blitzes und was es mit dem Begriff „Intelligentes Fahrrad“ auf sich hat.

Das erste E-Bike aus dem Hause Specialized. Das Turbo!

Urban Cycling: Das Turbo ist das erste E-Bike aus eurem Haus. Wie geht man an so ein Neulandprojekt heran? Jan Talavasek: Als erstes muss man mal definieren, was man eigentlich machen will. Wir sind ja eine Performancefirma, daher war unserem Chef Mike Sinyard besonders wichtig, dass wir, wenn wir so ein Projekt angehen, es auch richtig machen. Auf ein 25km/h Holland-Pedelec hätten wir nicht Specialized draufgeschrieben. Also haben wir unsere Ansprüche formuliert und dann begonnen, uns Spezialisten an Bord zu holen. Man muss ja bedenken, auf einmal kämpft man im Antriebssektor gegen Globalplayer wie Bosch. Aber das macht auch ziemlich viel Spaß. UC: Heißt das, ihr habt alles selber entwickelt und nicht auf bestehende Antriebssysteme zurückgegriffen?

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JT: Ja genau. Wir wollten ein Komplettsystem entwickeln und dafür unbedingt die Kernkompetenzen im Haus haben. Der Vorteil ist, dass wir so das gesamte System verstehen und es auch selber fahren. Wenn also irgendetwas nicht so funktioniert, wie wir es haben wollen, dann merken wir es sofort und können uns damit befassen. UC: Habt ihr es auf diese Weise hinbekommen, dass der Antrieb so soft anspringt? JT: Wir wollten nicht, dass man beim Einsetzten der Unterstützung immer mit einem Ruck nach vorne befördert wird. Also haben wie endlos viel Zeit und Engineering in das Zusammenspiel von Batterie und Motor gesteckt, um das Ansprechverhalten des Motors so sanft wir möglich zu gestalten. Das hat viele Testreihen und tausende Pro©Urban Cycling #01/12

Jan Talavasek - Turboentwickler

Das Hirn des Turbo: Der Akku.

bekilometer gekostet. Aber am Ende können wir stolz sein. Das Turbo ist ein sehr intelligentes Fahrrad. UC: Intelligentes Fahrrad? Was genau meinst du damit? JT: Die Intelligenz, das Gehirn wenn man so will, sitzt beim Turbo genau da, wo es gebraucht wird: nämlich in der Batterie. Das ist mit das wichtigste Bauteil. Und in dieser Batterie steckt wahnsinnig viel Hirnschmalz. UC: Zum Beispiel? JT: Allein die Kühlung ist ein technischer Kosmos für sich. Die Luftkühlung wird durch eine mechanische Struktur verbessert. Jede Zelle sitzt einzeln in der Batterie, sie berühren sich nicht. Das ist besonders wichtig für das Thermomanagement. Ohne diese Struktur können Temperaturherde entstehen - im schlimmsten Fall kommt es zu einer Kettenreaktion und die Batterie geht hopps.

JT: Da das Turbo erst ab 40 km/h abriegelt ist es als Kleinkraftrad klassifiziert. Das bedeutet, man muss es anmelden und versichern. Es gibt sogar einen Fahrzeugschein zum Fahrrad dazu. Es besteht aber keine Helmpflicht. Allerdings sollte man dieses Geschoss nicht wirklich ohne Helm fahren. UC: Ab wann ist das Turbo im Handel erhältlich? JT: Im Juli soll der deutsche Markt beliefert werden. Der Verkaufspreis beträgt € 5.499,-. UC: Eine Menge Geld... JT: Zugegeben. Aber wenn man das Turbo-Grinsen erst einmal im Gesicht gehabt hat, will man es garantiert nie wieder abgeben. Das Schätzchen ist jeden Euro wert. UC: Jan, Danke für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei Specialized!

UC: Der Name verspricht ja jede Menge Speed. Wie verhält es sich denn mit der deutschen Bürokratie bei dem Bike?

Akku dezent im Unterrohr

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Hinterradantrieb

Kontrollzentrum am Lenker

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

Ausprobiert! Bike: Scott Contessa JR 12 Kategorie: Kinderrad Misstrauisch schleicht sie ein paar Mal um das weißrosa Gefährt herum� Nichts scheint ihrem kritischen Auge entgehen zu können� Schließlich greift sie sich einen der rosafarbenen Griffe und nimmt vorsichtig auf dem Rad Platz� Sie wippt ein paarmal, dann tritt sie unvermittelt in die Pedale und zischt los� Die Reifen pfeifen, als sie sich in die erste Kurve drückt� Sie donnert weiter, mit atemberaubender Geschwindigkeit geht die wilde Hatz los� Zu unseren Testfahrern gehörten in der Vergangenheit eine ganze Reihe illustrer Persönlichkeiten, DownhillUrgesteine, CrossCountry-Landesmeister, Marathonexperten und wagemutige Freerider – aber keiner von ihnen war beim Testen jemals so kritisch wie Lilith� Lilith ist drei Jahre alt – und sie weiß ganz genau, was sie will� So wie alle Dreijährigen� Der Teddy hat kein Jäckchen an? Pffft, damit spiele ich nicht mehr� Wie, die Spieluhr dudelt immer dasselbe Lied? Auf den Müll damit! Waaaas, Brokkoli zum Mittag und keine Wiener Würstchen? Würg! Dass sich Lilith mit dem Contessa JR 12 erst einmal eine Viertelstunde verdrückt, ist somit definitiv als Kompliment zu betrachten� Das Herzstück des Bikes, der Rahmen, ist aus 6061er Aluminium gefertigt und sehr hochwertig und solide verarbeitet� Ein echtes Arbeitsgerät, das locker an 3-4 Schwesterchen vererbt werden kann� Eine niedrige Überstandshöhe sorgt für gute Bewegungsfreiheit und die Möglichkeit, schnell abzusteigen, wenn man mal den Nachbarsjungen rammt� Die 12 Zoll großen Räder folgen zwar nicht dem populären 29er-Trend, doch dafür bieten sie quirliges Drehvermögen auch auf winkligen Strecken, wie den Slalomparcours um den heimischen Esstisch� Eine Rücktrittbremse sowie eine Tektro-Felgenbremse sorgen für gute Verzögerung, die grob profilierten Reifen bieten guten Halt auch im gröberen Geläuf� Praktisch: eine Polsterung, der die strahlenden Milchzähnchen beim ungewollten Kontakt mit dem Lenker wirkungsvoll schützt� Pfiffige Beilage: zwei stabilisierende, optional montierbare Zusatzräder am Heck lassen die Umkipptendenz gen Null tendieren, bei Nichtgebrauch können sie rückstandslos entfernt werden�

Du wirst dieses Bike lieben��wenn du nach einem aufregenden Tag im Kindergarten wie Prinzessin Lillifee nach Hause reiten willst!

Charakteristik

Scott Contessa JR 12

sehr gut verarbeitet, kein Spielzeug, ein richtiges, kleines Bike!

Kategorie: Kinderrad Preis: € 199,Gewicht: 7,5 kg Info: www�scott-sports�com

Verlosung! .........

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....... Dieses kleine Gerä t kann bald dir gehören! Da hast du Bock drauf? Da nn werde bis zum 1.8 .2012 Facebookfr eund vom Urban Cycling und nimm automatisch an de r Verlosung teil! Und vielleicht kann sich deine Prinzessin bald üb er ein Scott Contessa JR 12 freuen ! ..................

Fazit Als Lilith nach einer Viertelstunde wieder zu uns zurückkam, hatte sie ein Strahlen im Gesicht, das jede Testnote überflüssig machte� Dieses Rädchen ist einfach perfekt für kleine Prinzessinnen, die mal eine große Contessa werden möchten!

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Marco Knopp

Nichts für Weicheier

Lenkerschutz in Rosa

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TSCHĂ&#x153;SS SCHWERKRAFT. Das Bergamont Kiez Pro

www.bergamont.de

EdelundStark Gute Teile gehören an jedes Bike und in jede Werkstatt. Edle Stücke, für gutes biken, gute Arbeit, gutes Aussehen. Stark im Auftritt, stark in der Funktion, stark im Kommen. Wir präsentieren Teile, Edel und Stark.

Moto Pedal Form folgt Funktion� Diese simple Idee der Designkunst hatte der Produktdesigner der Moto Pedale wohl im Kopf, als er sich an die Säge setzte� Die Pedale wurde auf das Wesentliche reduziert und ist dabei noch funktioneller als die meisten Pedalen am Markt� Trotz sehr leichter 325Gramm Gewicht pro Paar und 15mm flachen Plattformen ist sie extrem stabil und widerstandsfähig� „Durch die ultraflache Pedalplattform liegt man näher an der Achse und am optimalen biomechanischen Schwerpunkt� Dadurch spürt man kleinste Feinheiten während der Fahrt viel intensiver und ist dichter mit seinem Bike verbunden“, erklärt Mitentwickler und BMX-Meister Ali Barjesteh� Der Pedalkörper in Sandwich-Bauweise ist vollständig geschlossen, innen werkelt eine patentierte Lagerung� Durch das vollflächige Griptape auf der Trittfläche konnte auf Pins verzichtet werden, das nimmt der Moto Pedale nicht nur eine potentielle Gefahrenquelle, sondern sorgt auch für gute Rutschfestigkeit� Preis für dieses edle Stück Pedalkunst in Holzoptik: €150,-� Zu bekommen unter: www�motobicycles�com!

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

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SKS – Spaero Alu Der Stempel „Made in Germany“ kennzeichnet seit je her Produkte, die besonders durch hohe Qualität, ausgeklügelte Technik und modernes Design unser Interesse wecken� Exakt so verhält es sich auch bei der Spaero Schlauchpumpe von SKS� Dieser kleine, aber kräftige Lufttransporteur bringt es trotz gerade mal 160Gramm Gewicht und 215mm Körpergröße auf 5 bar, also 73 PSI Pumpleistung� Außerdem versteckt sich hinter dem schlichten und eleganten Design nicht nur jede Menge Luftdruck, sondern auch Hirnschmalz� Für festen Sitz und genaue Passform wurde der ausziehbare Schlauch der Spaero mit einem aufschraubbaren Duo-Kopf ausgestattet� Dieser garantiert Kompatibilität zu allen Ventilarten� Das stylische Aludesign sorgt dann noch abrundend für glänzende Augen� Denn das pumpt ja schließlich mit� Preis für die SKS Spaero Alu: € 34,99� Mehr dazu: www�sks-germany�com!

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^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

Knog – Strongman Im Laufe der Geschichte gab es schon viele starke Männer� Rübezahl, Rocky, Rantanplan, der Koloss von Rhodos� Aber Stärke hat viele Gesichter� Rambo hatte starke Muskeln, Frodo einen starken Willen und James Bond ein starkes Auftreten� Der Knog – Strongman vereint all diese starken Attribute� Das muskelbepackte und ringtragende Agentenschloss ist der stahlgewordene Alptraum jedes Langfingers� Es ist aus plattiertem, gehärtetem Stahl mit Silikonüberzug, der 13 Millimeter starke Bügel, Double-Dead Schließmechanismus sowie ein Hochsicherheits-Schlosszylinder lassen selbst sattelfeste Fahrradganoven zur Aspirin-Familienpackung greifen� Damit der Strongman auch immer und überall dabei ist wird die farblich passende Rahmenhalterung gleich mitgeliefert� Die Maße dieses mehrfach mit Bestnoten zertifizierten Diebstahltods betragen 130x200x36mm� Insgesamt ist der Strongmen somit stärker als Rambo, leidensfähiger als Frodo und eleganter als James „geschüttelt, nicht gerührt“ Bond“� Superheldenpreis: € 79,90� Infos unter: www�cosmicsports�de!

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

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Sigma - BC 1009 STS Leider kommen Fahrräder ohne Gedächtnis auf die Welt� Es ist ihnen daher unmöglich, sich nach einer gemeinsamen Spritztour mit uns auszutauschen und uns mit Informationen und Daten aus ihrer Sicht zu füttern� Das ist Schade� Das dachte sich wohl auch die Firma Sigma und entwickelte unzählige kleine digitale Bikegehirne, wie den BC 1009 STS� Dieses kleine kabellose Zweiradgedächtnis beantwortet einem ab jetzt jede wichtige Frage zur Tour� Alles zum Thema Geschwindigkeit (Aktuell, Durchschnitt oder Maximal), Tages- und Gesamtkilometer sowie Fahrt- und Uhrzeit� Dem BC 1009 STS entgeht keine relevante Information� Dazu beherrscht der 25 Gramm leichte Streber auch noch sieben Sprachen und besitzt eine ganze Menge weiterer interessanter Fähigkeiten, die beim Suswerten des Trainings- oder Arbeitsweges behilflich sind� Kostenpunkt für die künstliche Zweiradintelligenz: € 44,95� Sämtliche Features unter www�sigmasports�de!

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^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

SQlab - 711 LE Nachdem SQlab bereits im Bereich Sattel den ein oder anderen technologischen und ergonomischen Maßstab setzen konnte, "greifen" sie nun nach neuen Sternen, bzw� zu neuen Griffen� Genauer gesagt zum 711 LE� Eine leichte Wellenform, die an die natürliche Handwölbung angepasst ist, sorgt für gute Ergonomie� An Vorder- und Unterseite sind die Griffe abgeflacht, damit die abgewinkelten Finger perfekten Halt finden� Durch die Form des 711 LE lässt sich der Lenker locker und angenehm führen und liegt dabei sicher und kontrolliert in der Hand� Das schwarze Echtleder verwöhnt dann auch noch Designfreunde, besonders die dicken Kreuznähte hinterlassen ein wenig Harley Davidson Charme� Erhältlich ist der SQlab 711 LE in zwei Größen, M und L für € 39,95� Mehr griffiges und sattelfestes unter www�sq-lab�com!

^Text: Marco Knopp °Bild: Marco Knopp

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Ausprobiert! Bike: Tern Verge Duo Kategorie: Faltrad Die Zeit läuft. Den Schnellspanner am Sattelrohr aufmachen und die Sattelstütze komplett im Sattelrohr versenken. Dann die Pedale abklappen und die Rahmenklemmung lösen. Den Lenker nach links umschlagen, die Vorbauklemmung öffnen und den Vorbauschaft oberhalb des Steuersatzes nach unten wegklappen. Den Rahmen nach links falten und den Lenker mit der Gummihalterung arretieren. Stopp. Das waren gute 20 Sekunden. Das Zusammenfalten des Tern Verge Duo dauert somit nicht länger als das Lesen des Testberichts bis genau hier. Das Tern-Faltrad hat den Campingplatzcharme alter Klappräder abgelegt. Es kommt in schickem schwarz daher, der kunstvoll geschwungene Rahmen ist eine Augenweide. Mit dem Verge Duo macht sowohl der Anzugträger auf dem Weg zur Arbeit als auch der lässige Badeurlauber auf dem Weg zur Strandbar eine gleichermaßen gute Figur. Auch große Faltradfahrer wirken auf dem kleinen Schwarzen nicht überdimensioniert.

Dieses Rad wirst du lieben, wenn...du Pendler, Camper, auf Summer-City- Tour oder alles zusammen bist.

Charakteristik

Tern Verge Duo

Platzsparend, hohe Verarbeitung, hochwertiger Klappmechanismus

Kategorie: Faltrad Preis: € 799,Gewicht: 11,3 kg Info: www.ternbicycles.com

Wer ein Faltrad fährt muss Verzicht üben? Nein! Das Tern ist mit allem ausgerüstet, was das Faltrad fahren zum Vergnügen macht. Schutzbleche, ein bequemer Sattel, ein integrierter Kettenschutz, die pannensicheren Schwalbe Supreme Marathon und die neue SRAM AutomatixNabe, sorgen dafür, dass man mit dem Verge Duo auch gerne längere Strecken zurücklegt. Die geschwindigkeitsabhängige Automatix schaltet per Fliehkraft zwischen zwei Gängen und zwar genau dort, wo man selbst in den nächst höheren Gang wählen würde. Das Fahrverhalten des Tern ist über jeden Zweifel erhaben. Natürlich merkt man die geringe Größe der Laufräder, hat man sich aber an diesen Umstand gewöhnt, kann man das quirlige Fahrverhalten in der Fahrrad-Rushhour genießen. Vom Faltmechanismus macht sich während der Fahrt nichts bemerkbar. Nichts klappert oder quietscht, und der faltbare Rahmen glänzt mit einer vorbildlichen Steifigkeit, so dass auch schnellgefahrene Kurven keine bösen Überraschungen bergen. Muss man dennoch mal absteigen und das Tern zusammenfalten, passt das auf die Grundfläche von etwas mehr als einer Getränkekiste geschrumpfte Bike sogar in den Kofferraum eines Smart.

Fazit Das Tern Verge Duo ist praktisch und schick. Wer ein Faltrad haben möchte, das sich wie ein bequemes großes Bike fährt und es kleingefaltet in einer IKEA-Tasche mit sich herumtragen will, für den ist das Verge Duo die Alternative. ©Urban Cycling #01/12

SRAMs neue selbstschaltenden Automatix

Bierkistengröße

^Text: Peter René Fischer °Bild: Marco Knopp

°Bild: Cycle Chic

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Cycle Chic Fahrradkultur 2.0

"Anwaltschaft für Rad fahren in High Heels" - So lautete lange Zeit die augenzwinkernde Antwort von Mikael Colville-Andersen auf die Frage nach der Bedeutung von Cycle Chic. „Ich habe es immer anderen überlassen, zu definieren, was Cycle Chic ist. Manche sagen, es ginge um Mode, andere um Lifestyle, am liebsten betrachte ich es als Street Photography, die die Rückkehr des Fahrrads in die urbane Landschaft dokumentiert."

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^Text: Marco Knopp

Paul und Anabel. Die Gründer des Cycle Chic Blogs in Wien

it der Gründung des ersten Cycle Chic Blogs vor über fünf Jahren hat Mikael eine echte Welle an Lifestyle-Bike-Begeisterung losgetreten. Mittlerweile gibt es Blogs auf der ganzen Welt, die die Symbiose von urbanen Bewohnern und ihren Zweirädern dokumentieren und der Welt präsentieren. Vor wenigen Wochen ist nun auch das erste Cycle Chic Buch auf dem Markt erschienen. Wir trafen uns mit Paul Rasper, dem Gründer des Wiener Blogs, und haben ihn ausgequetscht, was hinter der Idee Cycle Chic steht. Urban Cycling: Hallo Paul, wenn man es genau betrachtet könnte man sagen, alles begann mit einem jungen Mädel, einem Rock und High Heels. Richtig? Paul Rasper: (lacht) Ja, so könnte man das tatsächlich sagen. Mikael, der Gründer des ersten Cycle Chic Blogs in Kopenhagen, war vor circa fünf Jahren mit seiner Kamera auf der Straße unterwegs. Als plötzlich vor ihm ein hübsches Mädchen mit hohen Absätzen

^Text: Marco Knopp °Bild: Cycle Chic

auf einem Fahrrad an der Ampel wartete drückte er spontan ab und fotografierte die Szene. Mit diesem Bild fing alles an. UC: Also hat auch hier wieder der Klassiker der Wirtschaftsweisheiten gegriffen: Mit Sex fängt man Mäuse. PR: Nein, nicht wirklich. Es ging nicht um Sex bei dem Foto. Sondern eher um Eleganz und Schönheit. Am Abend stellte Mikael das Bild bei Flickr online und bekam in den darauffolgenden Tagen mehrere hundert Kommentare aus der ganzen Welt. Wie es denn möglich sei mit solchen Absätzen Rad zu fahren, wie toll und stilvoll das aussehe und ob in Dänemark alle Frauen so auf dem Fahrrad unterwegs seien. Von da an hatte Mikael immer ein Auge auf Radfahrer, die in irgendeiner Form schick oder interessant unterwegs waren. Und daraus resultierte dann die Idee, diese Bilder auf einem Blog der Öffentlichkeit zu präsentieren. UC: Es geht also nicht nur um junge Frauen in Röcken? PR: (lacht) Überhaupt nicht! Für uns ist das Fahrrad eine Herzensangelegenheit. Es sollte noch mehr als Statussymbol und nicht nur als das perfekte Transportmittel in der Stadt gesehen werden. Einem stylischen

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°Bild: Cycle Chic

oder gut gekleideten Menschen auf dem Fahrrad schauen mittlerweile mehr Leute hinterher als einem Porsche. Dabei ist es egal, ob das Fahrrad neu oder alt ist. Wer sich einmal durch die CC-Blogs klickt, erkennt schnell, was ich meine. Fahrer und Rad müssen einfach zusammen passen. Daher sind auch viele Männer im Anzug oder Frauen in Abendkleidern zu sehen. UC: Im Kern geht es euch also darum, das Fahrrad attraktiver zu machen? PR: Ich bin der Meinung, wenn man die Menschen weg vom Auto und hin zum Fahrrad bringen möchte, dann funktioniert das nur durch einen Hype. Etwas, das eine Eigendynamik entwickelt und sich ausbreitet. So etwas schafft man allerdings nicht nur über den Gesundheitsaspekt und den grünen Gedanken. Diese Argumente sind langsam ausgeleiert und greifen einfach nicht mehr richtig im Bewusstsein der Menschen. Die perfekte Unterstützung dieser Argumente sind schöne Menschen auf schönen Fotos. Man muss der breiten Masse auch zeigen, dass man auf einem Fahrrad nicht nur gesund und umweltschonend, sondern auch richtig cool oder schön unterwegs sein kann.

^Text: Marco Knopp °Bild: Cycle Chic

UC: Ist es für euch wichtig was für ein Fahrrad unter dem Hintern rollt? PR: Spielt keine Rolle. Uns ist egal, ob du auf einem 20 Euro Rad, welches du auf der letzten Schrottauktion erworben hast, oder dem neuesten 5.000 Euro E-Bike unterwegs bist. Ich glaube, viele Menschen haben eine Art emotionale Bindung zu ihrem Fahrrad, und das sieht man einfach. Die stimmen ihre Kleidung farblich auf den Rahmen ab oder tragen Accessoires wie Hüte und Taschen aus demselben Jahrzehnt, aus dem ihr Bike stammt. Eigentlich ist das Fahrrad nur ein Teil des Gesamtbildes. Es geht auch darum, dass man gut aussieht und sich gut fühlt auf seinem Fahrrad. Und diese Menschen versuchen wir auf unseren Blogs zu präsentieren. UC: Du hast zusammen mit deiner Frau Anabel den Wiener CC-Blog gegründet. Wie bist du darauf gekommen, warst du schon immer fahrradbegeistert? PR: Um ehrlich zu sein - nein. Ich hatte mit dem Radfahren nie viel am Hut. Es hat mich zur Uni und wieder zurück gebracht. Mehr nicht. Dann habe ich eine Zeit in Kopenhagen gelebt und gearbeitet. In dieser Zeit entdeckte ich auch Mikaels Blog und die Liebe zum Fahrrad.

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°Bild: Cycle Chic

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Moden und Trends sind gekommen und gegangen, wie sie es immer tun, aber das schlichte Bild von Menschen auf Fahrrädern in unseren Städten ist zeitlos Aus der Einleitung des Cycle Chic Buches

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°Bild: Cycle Chic

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Style over Speed

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°Bild: Cycle Chic

Wir verlose ........................ n... ......

.......... ...zwei Exemplare des Cycle Chic Bu ches! Da hast du Bock dr auf? Dann werde bis zu m 1.8.2012 Facebookfreund vo m Urban Cycling und nimm autom atisch an der Verlosung teil!" ......... .........

UC: Also hat Kopenhagen dich in dieser Hinsicht stark geprägt? PR: Absolut. Ich muss sagen, dass Kopenhagen in meinen Augen der perfekte Ort für Radfahrer ist. Es gibt wohl keine Stadt, die so viel für ihr Fahrradnetzwerk und den Service tut. Das Bewusstsein zum Fahrrad ist dort einfach ein ganz anderes als im restlichen Europa. Zu Stoßzeiten steht man dort mit bis zu 50 anderen Rädern an der Ampel und wartet auf Grün. Als ich dann wieder zurück in Wien war, begann ich zu schauen was hier so in Sachen Fahrrad abgeht. Aus dieser Neugier, dem Beobachten und Schauen wurde dann irgendwie ein CCBlog. Das war vor eineinhalb Jahren und heute besuchen fast 10.000 User pro Monat unsere Seite. UC: Das ist eine beachtliche Zahl� Laufen alle Blogs so gut wie eurer? PR: Alleine die Facebookseite von Mikael hat über 13.000 Fans. Áron, der Gründer des CC-Blogs in Budapest, hat mir letztens erzählt, er habe regelmäßig zwischen 20.000 und 30.000 Klicks pro Post auf seiner Seite. Ich glaube also eher, der Wiener Blog ist noch einer der kleineren.

^Text: Marco Knopp °Bild: Cycle Chic

UC: Wie viele CC-Blogs gibt es denn mittlerweile? PR: Es gibt derzeit 65 Cycle Chic Blogs weltweit. Von Berlin über LA, Sydney, Bogota und Mexico. Da die ganze Geschichte mittlerweile so global geworden ist, kann man es schwer schätzen, aber es könnte gut sein, dass circa eine Million Menschen die Blogs verfolgen. Das ist schon ein Hammer. UC: Zum Schluss würden wir gerne noch von dir wissen, was du dir für die Zukunft der urbanen Fahrradkultur wünschen würdest? PR: Ich denke, die beste Veränderung wäre, wenn es so etwas wie eine Kostenwahrheit fürs Auto geben würde. Dieses wird nämlich mit so vielen steuerlichen und andere Mitteln unterstützt und subventioniert, dass das finanzielle Bild total verzehrt wird. Wenn es morgen eine reelle Kostenwahrheit des Autos geben würde, so hätten wir vermutlich übermorgen eine explodierende Nachfrage an Fahrrädern. UC: Paul, wir bedanken uns für das interessante Gespräch� Vielen Dank für deine Zeit und die Einblicke, die du uns gewährt hast�

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Foto: Marc Rehbeck • Hair/MakeUp: Maike Albeck und Lena Petersen c/o Liga Nord • Studio: Aplanat •

Love. Not fur!

Make

PETA wünscht allen Pelzgegnern viel Spaß – nicht nur auf dem Rad. Bitte unterstützen Sie unsere Anti-PelzKampagne unter www.pelzinfo.de oder www.peta.de

Dominique Regatschnig

Wenn Männerträume wahr werden Bikebau bei Rose

Die gläserne Fassade der Biketown spiegelt den strahlend blauen Himmel wider. Ein leichter Wind weht um eine kleine Gruppe Männer, die vor der Tür steht und wartet. Es ist eine illustre Truppe, 15 gestandene Mannsbilder, einige haben eine Anreise von über 500 Kilometern hinter sich, andere kommen ganz aus der Nähe. Unruhig treten sie von einen Fuß auf den anderen, Spannung liegt in der Luft. Sie haben sich eingefunden, um an einem ganz besonderen Ereignis teilzuhaben, einem Ereignis, das den Rest ihres Lebens verändern wird. Sie sind gekommen, um die Geburt ihres neuen Bikes zu erleben.

“Ich war heute Nacht total unruhig,“ erzählt Birk mit glänzenden Augen, „an Schlaf war nicht zu denken. Ich bin meine Lieblingsstrecken schon mal geistig mit dem neuen Rad abgefahren. Bei jeder Kurve habe ich schon mal drüber nachgedacht, wo kannst du dich reinlegen, wann musst du schalten, wann hoch, wann runter, welches Blatt…“ Birk kommt aus Berlin, die 550 Kilometer quer durch Deutschland zur Rose Biketown nach Bocholt hat er gemeinsam mit einem Freund in vier Stunden zurückgelegt. „Naja, die Straße war frei, und wir hatten es eilig herzukommen!“ sagt er. Sein Freund nickt, schließlich geht es hier um nicht weniger als ihr gemeinsames Hobby und um ein High-End-Triathlonrad. Der Juniorchef kommt. Thorsten Heckrath-Rose nimmt sich die Zeit, um die Ausgewählten zu begrü-

^Text: Andreas Sawitzki

ßen. Es standen nur wenige Plätze zur Verfügung, und diese wenigen Plätze waren im Nu vergeben. Der Juniorchef begrüßt die Biker und nimmt sie erst einmal mit auf eine Runde durch die Biketown. Die meisten von ihnen waren schon da, haben sich ihr Bike hier ausgesucht und anpassen lassen. Für einige ist der lichtdurchflutete Bikepalast neu, und so dauert die Runde länger als erwartet. Die Rose Produktionshalle liegt nur einen Steinwurf von Biketown entfernt, zu Fuß macht sich die Gruppe schließlich auf den Weg hinüber. Die Nervosität steigt, die Bikes warten, ebenso die Mechaniker, die sie zusammenbauen sollen. Endlich ist es soweit, die Biker sehen zum ersten Mal ihren neuen Schatz, noch unfertig, lediglich Gabel, Bremsen und Laufräder sind schon montiert. „Ich musste lange zittern ob es auch wirklich

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Thorsten Heckrath-Rose persönlich empfängt die Biker

MMS an die Freundin: "Ich hab in den nächsten Tagen keine Zeit“

Die Nervosität steigt, die Bikes warten, ebenso die Mechaniker, die sie zusammenbauen sollen

Gespanntes Warten auf die Bikes

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klappt,“ erzählt André aus Gladbeck, „der Rahmen meines Rennrades ist erst gestern hierher geliefert worden!“ Sein Schwiegervater in spe begleitet ihn, durch ihn ist Andre auch zum Radsport gekommen. „Er fährt schon lange Rennrad, und ich wollte es unbedingt auch mal probieren“, erzählt er, „Irgendwann hat er mir sein Winterrad gegeben, und ich bin mitgefahren. Das war zwar super anstrengend, aber es hat mich sofort gepackt. Davor war ich eine zeitlang verletzt, und im stressigen Studium habe ich dann einiges zugenommen. Aus dem anfänglichen Spaß am Rennrad fahren wurde ernst, ich habe in drei Monaten 15 Kilo abgenommen und die ganze Sache etwas leistungsmäßiger gemacht.“

ein besonderer Moment für ihn. „Es ist wirklich superspannend für mich, es ist mein absolutes Traumrad, 6,7 Kilo leicht und super ausgestattet. Und es ist kein Rad von der Stange, ich konnte es selbst konfigurieren.“ Der Mechaniker beginnt mit seiner Arbeit, Züge werden verlegt, Lenkerband gewickelt, das Schaltwerk justiert. Andre tritt ein paar Schritte zurück, zückt sein Handy und schießt ein Foto. „Das schicke ich jetzt meiner Freundin, drunter schreibe ich: Ich hab in den nächsten Tagen keine Zeit“, sagt er und lacht. „Ganz schlimm wäre es natürlich, wenn jetzt das Wetter schlecht werden würde, dann wird das Bike womöglich dreckig!“

Mit seinem neuen Bike hat er sich einen Traum verwirklich, jetzt bei der Entstehung zusehen zu dürfen ist

Auch am Bike von Birk aus Berlin wird bereits fleißig geschraubt. „Ich mache Triathlon just for fun“, erzählt

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^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

50 Minuten und das Bike ist fast fertig

Nun haben sie nicht nur ein Grinsen im Gesicht, sondern auch ein neues Rad im Gepäck

Birk aus Berlin will es ganz genau wissen

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’ er. „Als ich das Bike bei Rose gesehen habe war sofort ein Haben-Wollen Reflex da. Ich habe kurz überlegt: Frag ich meine Frau oder nicht – nein – frag besser deinen Freund. Der hat gesagt: Brauchen ist egal – Haben ist wichtig!“ „Willst du die Züge oben drüber oder unten durch haben?“ unterbricht ihn der Mechaniker. Konzentration ist gefragt, Birk beugt sich zu ihm herunter. Die Bikes nehmen Gestalt an, nach knapp einer Stunde sind die meisten Bikes beinahe fertig. Die Mechaniker an ihren Montageplätzen sind geübt und schnell, obwohl sie sogar noch auf die Wünsche der Kunden eingehen. Die schnellsten Räder sind bereits in einer knappen Stunde aufgebaut, länger als zwei Stunden dauert kein Bike – und das bei Roses hohen Qualitätsansprüchen. Die Übergabe der fertigen Räder erfolgt dann wieder in

^Text: Andreas Sawitzki °Bild: Andreas Sawitzki

Nur noch wenige Handgriffe, dann kann André seinen Schatz in die Arme schließen

der Biketown, und auch hier nehmen sich die RoseMitarbeiter Zeit, um den stolzen Bikebesitzern Details und Besonderheiten der neuen Räder zu erläutern. Die erste Testfahrt finden direkt auf dem Parkplatz statt, Andre stimmt mit Hilfe eines Rose-Experten die Sattelhöhe ab und zieht ein positives Fazit: „Ich finde es super hier, die Leute sind nicht abgehoben, so bodenständig. Der Juniorchef persönlich läuft hier rum und kümmert sich, man kann ihm Fragen stellen und er gibt dir ernste Antworten. Ein wirklich toller Tag, das erlebt man nicht alle Tage!“ Und so endet der Tag fast, wie er begonnen hat - für Einige mit einer langen, für andere mit einer kurzen Autofahrt. Einen Unterschied gibt es allerdings: Nun haben sie nicht nur ein Grinsen im Gesicht, sondern auch ein neues Rad im Gepäck.

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Ausprobiert! Bike: Edelrose Fixie City Kategorie: Fixie Jedes einzelne Teil an diesem zweirädrigen Prachtstück hat eine technische Funktion. Nur ein Teil wehrt sich standhaft gegen den Funktionszwang und streckt sich stolz dem Wind entgegen. Das Typenschild am Steuerrohr mit seinen floralen Verzierungen des Rose Fahrrads macht klar, worum es hier geht: eine Reminiszenz an den Fahrradbau vergangener Zeiten, der statt grellen Stickern und Plastikteilen Wert auf Handarbeit, Qualität und verspielte Details legte. Hat man erst einmal auf dem rindsledernen Brooks Swallow Sattel Platz genommen wird aber schnell klar: Die Edelrose ist alles andere als verwelkt. Die Sitzposition ist sportlich, aber bequem. Der breite und leicht nach hinten geschwungene Lenker liegt dank Brooks-Lenkerband gut in der Hand und vermittelt dem Reiter ein sicheres Gefühl für das Bike. Auch die klassische gekröpfte Rennradgabel und die Rennradgeometrie des Rahmens sorgen dort für Entspannung, wo andere Fixies mit ihrem aus dem Bahnradsport übernommenen kurzen Radstand nur für kippeliges Fahrverhalten sorgen. Hier steht alles im Zeichen der Fahrbarkeit. So bleibt dem Edelrosenbesitzer Zeit für das Wesentliche: den Genuss an der Fortbewegung. Lautlos gleitet man auf den Slickreifen von Michelin über den Asphalt. Kein Knacken, kein Knarzen. Dank des verwindungssteifen Rahmens wird jedes noch so leichte Treten sofort in Vortrieb umgesetzt. Kurz gesagt: Das Edelrose Fixie City geht nach vorne!

Du wirst dieses Bike lieben, wenn...du ein Fixie mit Seele und einem betörenden Körper suchst.

Charakteristik

Edelrose Fixie City

Cleanes Design, klassische Farbgebung, hochwertige Parts

Kategorie: Fixie Preis: € 1.199,Gewicht: 10 kg Info: www.roseversand.de

Gülden eloxierte Details, wie die edle KMC-Bahnkette, Speichennippel und Kettenblattschrauben sowie die filigran gearbeiteten Muffen erfreuen nicht nur das Auge des Besitzers, sondern auch der hinterher schauenden Passanten, die sich verzückt nach dem Schmuckstück auf zwei Rädern umdrehen. Edelrosen sind keine Mauerblümchen. Dennoch bleibt die Sicherheit nicht auf der Strecke. Wer sich die Fahrt ohne Bremsen am Fixie nicht zutraut, kann dank der Bremsbohrungen ohne Weiteres moderne Rennradbremsen nachrüsten. Und wer stilecht eine Flasche Ginger Ale mit auf den Tweed Run nehmen möchte, kann sogar einen Flaschenhalter an die Edelrose schrauben!

Fazit Wer auf die reduzierte Optik von Fixies abfährt, aber nichts mit Hipsterfarbkombinationen oder profanen Parts von der Stange anfangen kann, wird mit dem Edelrose Fixie City glücklich. Dieses Zweirad verwöhnt die Sinne, sowohl beim Anschauen als auch beim Fahren. Man merkt, dass in diesem Bike viel Herzblut und Sinn für klassische Ästhetik steckt. Das edle Finish gepaart mit der famosen Fahrbarkeit macht es zu einem Fixie für Genießer. ©Urban Cycling #01/12

Schöner Schwung

Edle KMC-Bahnkette

^Text: Peter René Fischer °Bild: Marco Knopp

Fahrradkluften So wie im Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ dreht sich in der Rubrik „Fahrradkluften“ alles um Stoffe, die unseren Körper schmücken und kleiden. Damit ihr nicht am Ende des Tages - wie unser Märchen-Kaiser - als kleine Nackedeis durch die Strassen düsen müsst, haben wir für euch des Bikers neue Kleider gesucht. Wir riefen die Werke der feinsten Näher, edelsten Stoffspezialisten und besten Schneider an unseren Hof, um sie für euch zusammenzutragen. Das Ergebnis ist eine Auswahl der neuesten Urban Haute Couture und der feinsten Fahrradkluften, die es für Geld zu erwerben gibt!

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ER VON OBEN NACH UNTEN

SIE VON OBEN NACH UNTEN

Oakley - Chase Cap € 25,Oakley - Jupiter Squared Polarized € 189,Oakley - Daddy-O Woven € 59,Oakley - Built Denim € 74,95 Vans - Era 59 (H&L) € 80,-

Oakley - Pampered € 99,Oakley - Carver bag € 29,Oakley - Make Out Romper € 49,Vans - Authentic Slim (Chambray) € 70,-

°Bild: Marco Knopp

©Urban Cycling #01/12

°Bild: Marco Knopp

©Urban Cycling #01/12

ER VON OBEN NACH UNTEN Arnette - Fire Drill € 79,Bench - Future T-Shirt € 29,95 Osloh - Jeans Pedal € 159,Chrome - Kursk € 100,-

SIE VON OBEN NACH UNTEN Arnette - One Time € 99,50 Bench - Kitss2 € 44,95 Chrome - Southside € 142,-

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°Bild: Marco Knopp

ER VON OBEN NACH UNTEN Norrøna - Svalbard flex2 Jacket € 249,Norrøna - Bitihorn flex1 Zip Off Pants € 169,Vans - 106 Vulcanized (2 Tone) € 65,Norrøna - /29 Computer Pack € 139,-

SIE VON OBEN NACH UNTEN Norrøna - Svalbard mid weight Pants € 109,Norrøna - /29 cotton Jacket € 199,Chrome - Kursk € 100,-

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°Bild: Marco Knopp

©Urban Cycling #01/12

°Bild: Marco Knopp

©Urban Cycling #01/12

ER von oben nach unten Arnette - Glory Daze € 89,ION - Flannel Shirt LS Vagrant € 69,90 ION - SS Tee Gorilla € 29,90 ION - Walkshorts Desk Jockey € 74,95 ION - Sandal € 14,90

SIE von oben nach unten Arnette - Moolah € 89,ION - Tank Top Lazy Day € 24,90 ION - Boardshorts Girls Clash 2�0 € 79,90 ION - Sandal € 14,90

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©Urban Cycling #01/12

°Bild: Marco Knopp

.. Alle Bilder der M odestrecke wurden mit der Olympus PEN E-PL3 und de m Objektiv 14-42mm II aufgenommen. ..................

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°Bild: Marco Knopp

©Urban Cycling #01/12

Ausprobiert! Bike: Panther TE-10SR Kategorie: Pedelec Es ist Abend. Abgekämpft sitze ich in meiner Wohnung. Wieder mal ein ganzer Tag vor dem Computer. Jetzt noch mal frische Luft schnappen! Zum Joggen fehlt mir aber die Lust. In der Zimmerecke zeichnet sich im Halbschatten eine schwarze Silhouette ab. Herausfordernd steht das Panther bereit, um von der Kette gelassen zu werden. Wenige Augenblicke später krallt es sich unter mir in den Straßenbelag. Wie es sich für eine schwarze Großkatze gehört, ist das Panther sportlich und sehnig. Die schmalen Schwalbe Marathon Sportreifen haben Rennradmaße (30x622) und lassen das schwarz-weiße Pedelec wie auf Samtpfoten über den Asphalt gleiten. Auch der moderne Alurahmen mit aerodynamisch geformtem Sattelrohr und Gabel erinnert nicht an ein Brot und Butter-E-Bike, sondern eher an ein Rennrad. Und genauso fährt sich das Panther: Es ist ein pfeilschnelles Kurvensuchgerät.

Dieses Bike wirst du lieben…wenn du Tag und Nacht zügig durch die City stromern willst.

Charakteristik

Panther TE-10SR

Pfeilschnell, sportlich, gute Ausstattung

Kategorie: Pedelec Preis: € 2.599,Gewicht: 22,9 kg Info: www.panther.eu

Es wird dunkel. Ich schalte am Kontrollpanel am Lenker das Licht an. Auch der Tacho, über den sich zudem das Ansprechverhalten des Boschantriebs regeln lässt, wird illuminiert. Das stylische LED-Rücklicht von Selle Royal ist am Sattel montiert, so dass trotz der Verkehrstauglichkeit die Optik des TE-10SR nicht leidet. Der Pantherbesitzer muss nichts missen: schlanke Vollschutzbleche, eine gefederte Sattelstütze und ein stabiler Ständer. Da bleiben keine Wünsche offen. Der qualitativ hochwertige Boschantrieb mit Tretkraftsensorik bietet sportliche Performance. Ein kurzer Tritt in die Pedale und das Panther schnurrt kraftvoll der 25km/h Auskoppelgeschwindigkeit entgegen. Die stufenlose NuVinci N360 Nabenschaltung ergänzt den Bosch Motor perfekt. So einfach kann sportliches E-Bike Fahren sein. In dieses Bild passt auch die Tektro Augira Comp Bremsanlage. Die hydraulischen Scheibenbremsen beißen zu wie ein Raubtier im Jagdfieber. Ich habe mich warm gefahren und regele die Unterstützung des Boschmotors auf dem Nachhauseweg von Stufe drei auf Stufe eins herunter. Jetzt kann sich der Elektromotor zurücklehnen.

Fazit Das Panther bietet sportiven Pedelec-Fahrgenuß auf höchstem Niveau. Wie gemacht für den Großstadtdschungel lässt sich das Panther wunderbar entspannt und dennoch schnell durch die Stadt bewegen. Der deutsche Traditionshersteller Panther hat mit dem TE-10SR ein frisches E-Bike mit wertiger Ausstattung auf die Laufräder gestellt. ©Urban Cycling #01/12

Edel in schwarz und weiß

Der Antrieb

^Text: Peter René Fischer °Bild: Marco Knopp

Ausprobiert! Bike: Rotwild R.T1 Hybrid Pro Kategorie: Pedelec Ich beschleunige und ziehe davon, und er macht große Augen. An der nächsten roten Ampel öffnet sich die Seitenscheibe des BMW und ich werde gefragt, ob das ein gewöhnliches Fahrrad sei. Nein, sage ich, das ist ein Pedelec mit Elektrounterstützung. Die Ampel springt auf Grün und ich lasse den verblüfften Autofahrer ein zweites mal an der Ampel stehen. Auf den ersten Blick ist das attraktive Rotwild R.T1 Hybrid Pro tatsächlich nur schwer als E-Bike zu identifizieren. Das mag auch daran liegen, dass die Rotwild-Jungs das bekannte R.T1 Tourenbike gekonnt mit der Bosch Drive Unit gepaart haben. Die 28 Zoll Laufräder rollen unaufgeregt über kleinere Unebenheiten hinweg. Damit sich das Rotwild und sein Pilot auch auf Kopfsteinpflaster wohlfühlt, spendierten ihm die Entwickler eine Suntour NRX-E LO Federgabel. Bei abgeschaltetem Motor würde man, bis auf das Mehrgewicht, kaum einen Unterschied zu einem konventionellen Bike feststellen, wäre da nicht die Bosch-Bedieneinheit am Lenker des R.T1 Hybrid. Zur Verfügung stehen vier verschiedene Modi – Eco, Tour, Sport und Speed. In jedem Modus lässt sich zudem die Intensität des Extra-Schubs in drei Stufen regulieren. Die Stufen 1 und 2 bieten eine leichte Unterstützung, die den 8AhAkku schonen und das Rotwild zu einem zuverlässigen Reisebegleiter auf längeren Touren machen.

Du wirst dieses Bike lieben...wenn du ein E-Bike fahren willst, mit dem du dich nirgendwo verstecken brauchst.

Charakteristik

Rotwild R.T1 Hybrid Pro

Cleane Farbgebung, Alltagstauglich, hochwertige Parts

Kategorie: Pedelec Preis: € 2.999,Gewicht: 18,4 kg Info: www.rotwild.de

Die dritte Stufe ist deutlich spürbar. Der Motor schiebt kraftvoll an und zaubert dem Fahrer unweigerlich ein Lächeln ins Gesicht. Auffällig ist dabei die hervorragende Abstimmung der Elektronik, die dafür sorgt, dass das Einsetzen und Auskoppeln (bei 25 km/h) des Boschmotors geschmeidig vonstatten geht. Die beste Nachricht zum Schluss: Wer beschleunigungssüchtig geworden ist, weiß die kurze Ladezeit des Akkus von 2,5 Std. sehr zu schätzen! Das R.T1 Hybrid ist nur im Fachhandel erhältlich und verfügt über Befestigungspunkte für den Anbau von Schutzblechen, Gepäckträger und Seitenständer. Dadurch kann sich jeder mit dem Händler seines Vertrauens das Bike auf seine Bedürfnisse perfekt abstimmen und ausrüsten lassen.

Fazit Das Rotwild R.T1 Hybrid Pro bietet Top-Verarbeitung und Ausstattung und schafft gekonnt den Spagat zwischen Alltagstauglichkeit und Fahrspaß. Und wer Autofahrer alt aussehen lassen will, ist bei Rotwild sowieso goldrichtig.

^Text: Peter René Fischer °Bild: Marco Knopp

Perfekte Farbabstimmung

Stillstand garantiert

Ausprobiert! Bike: Bergamont E-Line C-N360 Wave Kategorie: Pedelec Ein Fahrrad anstelle eines Autos? Jeden Morgen mit dem Drahtesel zur Arbeit? Einkaufen? Man denke nur an den Gegenwind. Klingt doch alles sehr anstrengend. Ich stehe vor dem Bergamont E-Line C-N360 Wave. Andererseits... es ist umweltfreundlich, günstig und man bekommt Bewegung. Aber wer dieses Experiment wagen will, braucht ein zuverlässiges und komfortables Fahrrad, das nicht zum Klotz am Bein wird. Ein optimal gepolsterter Sattel, der sich auch für längere Touren eignet, weil er nicht zu weich ist, und eine gefederte Sattelstütze sorgen für Wohlbehagen. Ergonomische Griffe und der leicht nach hinten geschwungene Lenker geben ein sicheres Fahrgefühl. Mit dem einstellbaren Vorbau lässt sich mit wenigen Handgriffen die optimale Lenkerposition finden. Dieses E-Bike ist genau abgestimmt auf alltägliche Fahrradfahrerbedürfnisse. Die Federgabel N-CX MLO von Suntour tut genau das, was sie soll: Sie entlastet die Handgelenke auch auf rumpeligem Kopfsteinpflaster. Per Lockouthebel lässt sie sich am Berg sperren, so dass keine Tretkraft verloren geht. Im vorderen Laufrad sitzt ein Nabendynamo von Shimano, der die Lichtanlage inklusive Standlicht zuverlässig mit Strom versorgt. Für sicheres Anhalten sind am Bergamont Magura HS33 Felgenbremsen verbaut. Dieser Klassiker brilliert mit Bremskraft, Dosierbarkeit und integrierter Sorgenfreiheit. Die Schaltung des Bergamont ist ebenso einfach wie genial. Per Dreh am Lenker lässt sich die Übersetzung stufenlos einstellen, so dass man nie im „falschen“ Gang fährt. Wettergeschützt und dadurch extrem wartungsarm sitzt die Schaltung in der NuVinci N360 Hinterradnabe und wartet auf ihren täglichen Einsatz.

Du wirst deinen Alltag lieben…wenn du dieses Bike täglich fahren darfst!

Charakteristik hoher Alltagsnutzen, tolle Technik, äußerst bequem

Bergamont E-Line C-N360 Wave Kategorie: Pedelec Preis: € 2299,Gewicht: 25,8 kg Info: www.bergamont.de

Nun zum Highlight des Bergamont-Pedelecs: Der Boschantrieb. Auch hier stand Alltagstauglichkeit ganz oben in der Anforderungsliste. Von leichtem Schub auf langen Touren bis hin zum kraftvollem Elektrorückenwind an steilen Bergen. Vom Bedienelement am Lenker aus ist der Motor leicht steuerbar. Damit das Aufsteigen auf das E-Line C-N360 Wave nicht zum Hindernisparcours wird, versteckt sich der Akku des Elektroantriebs unter dem Gepäckträger. Ach, ja, dieser ist bereits ab Werk für die Verwendung von Satteltaschen vorgesehen. Dann steht auch dem Besuch auf dem Wochenmarkt nichts mehr im Wege!

Fazit Das Bergamont E-Line C-N360 Wave lässt keine Wünsche offen. Top Verarbeitung, sinnvolle und hochwertige Ausstattung und ein über jeden Zweifel erhabener Elektroantrieb machen es zu einem treuen Begleiter. ©Urban Cycling #01/12

Der Akku

Stufenlos schalten

^Text: Peter René Fischer °Bild: Marco Knopp

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°Bild: Marco Knopp

Die DuomatenBande

Ich stehe an der Straßenecke, halte mein Bike in der einen und das Telefon in der anderen Hand. Irgendwo hier sind sie, und irgendwann werden sie sich melden. Ein wenig fühle ich mich wie ein SEK-Ermittler, der eine Geldübergabe durchziehen muss. Mit dem kleinen Unterschied, dass sich in meiner Tasche nur sieben Euro befinden und die Jungs mit denen ich mich treffe diese Reichtümer auch gar nicht haben wollen. Mein Blick schweift über die Reeperbahn, auf der sich in der Frühlingssonne etliche Touristen tummeln und Fotos machen. Es ist später Nachmittag und das Getummel auf Hamburgs Vergnügungsmeile gibt einen Vorgeschmack auf das hektische Treiben, das an dieser Ecke in einigen Stunden herrschen wird. Vor mir hält ein Chopper an der Ampel. Ein klischeemäßig bulliger Typ ohne Helm wartet auf das Startsignal und knattert davon. Verblüfft schaue ich ihm hinterher. Der Kiez hat definitiv seine eigenen Gesetze. Als ich mich wieder umdrehe stehen sie schon neben mir.

^Text: Peter René Fischer

ünf Originale mit ihren Bikes. Auf sie habe ich gewartet. Der Tipp, dass es auf St. Pauli neben fixiefahrenden Hipstern noch eine andere verschworene Fahrradgemeinde gibt, die auf cleane Optik und Oldschoolrennradrahmen steht, hat sich bewahrheitet. Auf den ersten flüchtigen Blick sehen ihre Räder wie brakeless Fixies aus. Fahrräder, die mit ihrer starren Nabe und ohne Bremse im Velodrom zu Hause sind. Aber an den Hinterradnaben dieser Bikes finden sich keine Lockringe oder festverschraubte Ritzel. In ihnen steckt ein ganz anderes Geheimnis. Eine Zweigangnabe mit Rücktrittbremse: Die legendäre Duomatic von Fichtel und Sachs. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einigen musternden Blicken steigen John, Ben, Lino, Jan und Jann auf ihre Bikes und bedeuten mir zu folgen. „Hunger?“ „Hunger!“ „Pauli Pizza?“ „Pauli Pizza!“ „Okay dann los“. Die Jungs sind keine Freunde langer Reden. Dafür aber umso mehr von schnellen Reifen.

Ben gibt das Tempo vor, und die Verfolger schlängeln sich durch den hektischen Hamburger Abendverkehr. Nur mit Mühe kann ich an ihnen dran bleiben. Schnaufend fahre ich als letzter bei Pauli Pizza vor. Die Räder lehnen schon in einem Knäuel vor dem Haus, die Wand ist mit Tags übersäht. Ben kämpft sich durch die gut gefüllte Pizzeria im Hochpaterre. Der Rest der Jungs steht um die Räder herum und begutachtet wohlwollend Jans neuen Vorbau. „Ist ‘n Geburtstagsgeschenk gewesen.“ „Wir mussten alle zusammenlegen, so ein Vorbau kostet ein Schweinegeld!“ „Hat sich aber gelohnt, jetzt sieht das Bike noch böser aus.“ Während Ben drinnen bestellt nutze ich die Wartezeit für erste Fragen. „Ihr fahrt alle diese Duomatic?“ „Ja, alle bis auf Jan.“ Drei Zeigefinger richten sich blitzschnell auf ihn, als wäre dies ein Kronzeugenprozess und es ginge darum, den berüchtigten Mafiaboss zu identifizieren. Jan muss lachen. „Ich fahr ‘ne Torpedo Dreigangnabe. So eine, die früher jeder in seinem Kinderrad hatte.“ „Naja“, meint John, „immerhin auch von Fichtel und Sachs.“ An die Torpedo Drei-

^Text: Peter René Fischer

gangschaltung erinnere ich mich gut. Die Duomatic ist in Vergessenheit geraten. Dabei ist sie ein Klassiker des Klappradbaus. Sie sieht aus wie eine gewöhnliche Rücktrittbremsnabe, in ihrem Inneren sitzt jedoch ein Zweiganggetriebe. Durch leichtes Zurücktreten wird der Gang gewechselt. Das alles funktioniert ohne lästige Schaltzüge, -hebel oder sonstigen Klimbim. Einfach kurz die Kurbel rückwärts bewegen und schon sitzt der andere Gang. Das prädestinierte sie für die simplen Klappräder der 70er und 80er Jahre, die Rentnern noch einen Hauch Restkomfort in Form von zwei Übersetzungen bieten sollten. „Einmal vegetarisch?“ „Hier!“ „Mit Anchovis?“ „Hier!“ „Salami mit extra Käse?“ „Hier!“. Die Pizzen sind verteilt, und wir lassen uns im Hauseingang neben der Pizzeria nieder. Vorbeiziehende Touristen werfen im Vorbeigehen verstohlene Blicke auf die abgestellten Räder. „Wie kommt man auf die Idee, solche Naben in einem Rennrad zu fahren?“ „Lange bevor der Hype um die Fixies losging habe ich in Holland ein Rennrad ohne Bremsen und nur einem Gang gesehen und war komplett geflasht“, antwortet Jan mit vollem Mund. Im Gegensatz zur Pizza heute war Fixed Gear damals noch nicht in aller Munde. Lediglich einige wagemutigen Kuriere nutzen sie. Also mutmaßte Jan, dass es sich um eine Nabe mit Rücktrittbremse handeln musste. Wieder zu Hause setzte er eine Dreigangnabe in einen Rennradrahmen und hatte den Grundstein für ein neues Hobby gelegt. Es dauerte nicht lange, da kam auch Jans Mitbewohner Lino auf den Geschmack der Nabenschaltung. Im Internet entdeckten die beiden Infos zur alten Produktpalette von Fichtel und Sachs. Und siehe da, bei einem Fahrradhöker fand sich tatsächlich eine gebrauchte Duomatic für Lino. „Das war damals alles learning by doing, aber das gehört halt dazu, wenn man sich sein Bike selber aufbauen will“, berichtet Lino. „Irgendwann findet man eben raus, dass das eine Teil breiter ist als das andere und diese oder jene Mutter auf so ein Gewinde passt.“ Jann schaut hinter seinem Pizzakarton

°Bild: Marco Knopp

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Ein unkaputtbares Ding. Meine wurde noch nie aufbereitet und klackert immer noch wie neu

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°Bild: Peter René Fischer

hervor: „Unsere handwerklichen Fähigkeiten haben wir aber schnell ausgebaut – wobei... Schrauben und Biegen sind immer noch wichtig!“ Das zustimmende Lachen der Jungs verrät, dass alle ähnliche Erfahrungen hinter sich haben. Nach und nach wuchs der inoffizielle NabenschaltungsFan-Club leidenschaftlicher Schrauber und Fahrer an. Die meisten von ihnen kamen aus dem Freundeskreis der zwei Duomatic-Pioniere, so dass sich eine verschworene Clique rund um die Bikes bildete. So stieß auch Ben mit seinem gewöhnlichen Singlespeed zur Gruppe. Durch den Enthusiasmus der Anderen angesteckt, speichte auch er die Duomatic in sein Rennradlaufrad. Später zeigte sich, dass sich die Duomatic nicht nur in Hamburg in die Herzen einiger Biker geklackert hatte. Auch in Stuttgart und Frankfurt soll es zeitgleich zu einer Renaissance der Zweigangnabe gekommen sein. Eine bundesweite Duomaticszene hat sich dennoch nicht gebildet. Man bleibt unter sich und fühlt sich auch ganz wohl damit. In Hamburg ist mittlerweile ein gutes Dutzend von den Vorzügen der Duomatic überzeugt worden und mit den Klassikern zügig unterwegs. „Ein unkaputtbares Ding.“ „Meine wurde noch nie aufbereitet und klackert immer noch wie neu.“ Ben und Lino sitzen schon wieder fahrbereit im Sattel und drehen auf dem Bürgersteig enge Kreise. Am größten Vorteil einer Nabenschaltung hat sich also auch nach knapp 50 Jahren nichts geändert. Sie ist einfach wartungsarm. Gerade aufgrund der Robustheit der Duomatic können die Hamburger Jungs in ihren Rennern Naben fahren, die wesentlich älter sind, als sie selbst. Der größte Feind der Zweigangnabe ist erstaunlicherweise nicht der Rost oder der Verschleiß der Mechanik, sondern die Sonne. Wird die Duomatic zu warm, verflüssigt sich das Schmierfett in der Nabe, was dazu führt, dass bei jeder noch so kleinen Bremsung das Hinterrad blockiert. Das schadet sowohl der Nabe selbst, als auch dem Rahmen, auf den bei dieser Bremstortur enorme Kräfte wirken. Die Sonne verschwindet langsam hinter den Dächern der Altbauten. Die spanischen Touristen neben uns sind die Hamburger Frische nicht gewohnt und ziehen

sich schnell ihre nagelneuen St. Pauli Hoodies über. Als die letzten Pizzastücke in den Mündern verschwinden und ich frage, wohin man denn noch so fahren könnte, lacht Jann: „Egal wo man hinfährt – man kommt immer an ‘nem Kiosk vorbei“. Dann schwingt er sich auf sein treues, mit Aufklebern übersähtes Raleigh und die Fahrt beginnt von Neuem. Trotz vollen Bäuchen wieselt die Crew flink durch den Verkehr. Vor uns taucht ein Fixiefahrer auf. Auf der leicht abschüssigen Straße strampelt sich der Typ mit seiner starren Nabe ordentlich ab. Klar, er kann eben keine Pause einlegen. „Siehst du, das ist der Vorteil der Duomatic, wir haben Leerlauf und einen Gang mehr.“ Mit einem Klicken lässt John den zweiten Gang einrasten. Er tritt an und holt das letzte aus seinem Bike und den Beinen heraus. Auch die anderen vier setzen zum Überholmanöver an. Klick, klick, klick... An der nächsten Kreuzung warten die Jungs auf mich. „Geht euch der Fixed Gear Hype der letzten Jahre auf den Senkel?“ „Nö, ein Fixie macht auch Spaß, aber es ist in Kurven einfach doof zu fahren, weil die Kurbel dich in der Schräglage aushebelt.“ „Die sehen cool aus, sind im Alltag aber einfach unpraktisch.“ Da sind sich Ben, Lino und die anderen einig. Die Duomatic-Jünger haben nichts gegen die große Fixiefahrergemeinde, aber Hipster mit bunten Reifen und auffälligen Felgen werden von den fünf auf unserer Fahrt durch die Hansestadt immer wieder misstrauisch beäugt. „Viele können einfach nicht fahren“, murmelt Jann. Duomatic fahren ist Fahrradleidenschaft pur. Keine Mode. Neukaufen kann jeder. „An meinem Bike zum Beispiel ist nichts gekauft! Alles gefunden und getauscht!“ ruft Jann stolz. Jan, der momentan das Peloton anführt, navigiert zielsicher durch den zähen Feierabendverkehr. Wir anderen folgen ihm so schnell wie möglich auf der Straße. Wer auf dem Kiez zügig vorankommen will, darf keine Angst vor den motorisierten Hanseaten haben. „Fahrräder gehören einfach nicht auf den Fußweg.“ Ok, Jan hat es wahrscheinlich an meinen nervösen Blicken erkannt. Das Fahren auf der Straße in der Millionenmetropole geht einem nicht an einem Nachmittag in

^Text: Peter René Fischer

Fleisch und Blut über. „In der Stadt sollte es keine Straße geben, auf der man schneller als 50 fahren darf, dann kann jeder Fahrradfahrer auf der Straße fahren. Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Auto und Fahrrad ist dann kleiner als der zwischen Fahrrad und Fußgänger. Das wäre sicherer für alle!“ Die Jungs wissen wovon sie sprechen. Mit dem Rad ist man in Hamburg mindestens genauso schnell wie mit dem Auto. Nur die Knautschzone fehlt. Wir halten an einem Kiosk an. Den Kiez haben wir hinter uns gelassen. Hier sind deutlich weniger Touristen unterwegs. Zwei tätowierte St. Paulianer in den besten Jahren stehen mit Bauch und Bier an einem Stehtisch. Ihre Neugierde versuchen sie hinter einer Fassade aus hanseatischer Gelassenheit zu verbergen, was ihnen kaum gelingt: „Wo habt ihr denn die Bremse?“ Bereitwillig gibt John den beiden Auskunft und erntet erstaunte Blicke. „Auch die Fahrradstaffel der Polizei war schon das ein oder andere Mal überrascht. Die dachten, ihnen sind gerade brakeless Fixies vor die Optik gefahren.“ „Ja die haben schön blöd geguckt, als sie die schon bestellten Punkte aus Flensburg wieder einpacken mussten.“ „Keine Bremse, keine Gnade. So lautet deren Motto.“ „Aber wir haben ja eine!“ Das stolze Grinsen der Jungs zeigt, dass sie sich bereits den einen oder anderen Spaß mit den ehemals Grün-Weißen geleistet haben. Sechs Flaschen klingen gegeneinander. Das Bier ist kalt und schmeckt. „Lass uns runter zur Elbe.“ „Ich muss euch auch noch was ganz besonderes zeigen.“ sagt John und tätschelt geheimnisvoll seinen Rucksack. „Dir auch, du bist ja jetzt eingeweiht.“ Wieder fühle ich mich wie der undercover radelnde Ermittler. Wir lassen es ruhig angehen und schieben die Bikes neben uns her. Der Hamburger Hafen zeigt sich von seiner besten Seite. Über uns kreischen vereinzelt Möwen, Blohm und Voss liegt im Sonnenschein, und die Fähre nach Finkenwerder kämpft sich über die kabbelige Elbe. Wir sitzen direkt am Wasser, und John öffnet seinen Rucksack. „Das hier habe ich heute morgen bekommen.“ „Gibt‘s ja gar nicht!“ „Doch, NOS, nie gefahren!“ „Oh Mann, viel zu schade, um damit zu fahren!“ Wir stehen

^Text: Peter René Fischer

im Halbkreis um John, der uns eine glänzende Nabe entgegenhält. NOS, New old stock. Eine Duomatic, die die letzten Jahrzehnte unberührt in irgendeinem Regal überdauert hat. Ihre Achse saß noch nie in einem Rahmen, niemand hat jemals den zweiten Gang eingelegt. Das metallene Heiligtum wird herumgereicht, und auch mich packt die Faszination. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Jans Großvater, der, wie Jan stolz erzählt, damals im Fichtel und Sachs Werk in Schweinfurt die Naben montiert hat. Jetzt soll dieses perfekte Exemplar in ein neues „Projekt“ eingebaut werden. Ein Rahmen liegt schon parat. „Wir sind ja permanent am Basteln und Bikes aufbauen.“ „Also wollt ihr sie doch einbauen?“ frage ich. „Die muss gefahren werden!“ Da stimmen alle zu. Dafür wurde die Duomatic schließlich gebaut. Es wird kühler und wir schieben die Bikes bergauf Richtung Kiez zurück. Als wir auf der Reeperbahn angekommen sind, verabschieden wir uns. „Sag Bescheid, wenn du mal in Hamburg bist, dann fahren wir mal ne große Kioskrunde.“ Ben schaut aufs Handy: „So spät schon? Ich muss unbedingt einkaufen.“ „Ich muss noch Wäsche waschen.“ „Mein Goldfisch war den ganzen Tag allein...“ „Wir schnacken später nochmal!“ „Auf jeden, Digger.“ „Bis denn dann.“ Klick, klick, klick... Dann herrscht Stille. Ehe ich mich versehe, sind die Jungs alle in unterschiedlichen Richtungen unterwegs und ich stehe wieder alleine an der Straßenecke. Ein toller Ermittler bin ich. Alle meine Zielpersonen sind weg. Das Blubbern eines V2-Motors neben mir. Ach, nee. Der Typ ohne Helm dreht immer noch seine Runden. Während die ersten Leuchtreklamen der Sexshops und Bars angehen und den Bürgersteig in bunte Farben hüllen, dreht er das Gas auf und verschwindet. Der Kiez hat seine eigenen Gesetze denke ich mir.

Duomatic Facts .....................

................... BAUJAHRE: 1964 – 1984; Typ 102: 19 64-1973; Typ R2110: 1973-1 984. HERSTELLER: Fich tel und Sachs, Schw einfurt (1997 Bau von Nab enschaltungen wird eingestellt. Übernahme durch SRAM, die die Fu nktionsweise der Duomatic und de r Automatic überne hmen und 2011 un dem Namen Duom ter atix und Automat ix neu konstruiert wiederauflegen). SC HALTVORGANG : Schaltimpuls du Rücktritt. BREMSE rch : Rü ck tr it tbremse. URSPRÜNGLICH VERBAUT IN: K lapprädern, zum Te auch in Kinderräd il ern. SOUNDEFF EKT: lautes Klackern des Frei laufs. EMOTION ALER MARKTWERT UN GEFAHRENER DUOMATICEN: unbezahlbar. ......... .........

°Bild: Marco Knopp

°Bild: Sebastian H. Schroeder

Portfolio Sebastian H. Schroeder

Zu einem guten Bikefoto gehören immer mindestens zwei – jemand vor und jemand hinter der Kamera. Doch während die einen im Fokus stehen, bleiben die anderen oft im Verborgenen. Das Urban Cycling - Magazin der verborgenen Schätze - hat es sich zur Aufgabe gemacht, die, die es verdient haben, ins Rampenlicht zu rücken. Für uns öffnen die besten und interessantesten Fotografen ihre Schatulle, damit sie sich und ihre tollen Arbeiten vorstellen können - was wäre die Welt ohne die Fotografie! In Kanada infiziert, in Kiel, Münster und New York ausgebildet und mittlerweile in Köln daheim - So in etwa lässt sich der fotografische Lebensfaden von Sebastian H. Schroeder abrollen. Der in Bonn geborene Fotokünstler ist mittlerweile am Rhein angekommen und hat sich in der Domstadt selbstständig gemacht. Rad fahren ist für ihn nicht nur schnell und günstig, es ermöglicht ihm auch einen anderen Blick auf die Stadt. Dieser andere Blick kommt Sebastian auch hinter der Kamera zugute. Seine Bilder sind häufig Momentaufnahmen, die den Betrachter verweilen und erforschen lassen. Neben Magazinen, Wirtschafts- und Werbekunden arbeitet Sebastian auch für Galerien und Museen. Für uns hat der sympathische Kompositionskünstler zwischen Ausstellung und Fotoshooting Zeit geopfert und sein Fotoarchiv geöffnet.

^Text: Marco Knopp

°Bild: Sebastian H. Schroeder

Urban Cycling: Seit wann fotografierst du? Sebastian H. Schroeder: Gefühlt schon immer. Aber richtig los ging es in meiner Jugend. Mein Vater zeigte mir damals während einer Kanadareise wie eine Kamera funktioniert. Fasziniert von den Möglichkeiten kaufte ich mir kurze Zeit später meine erste Spiegelreflex. UC: Warum hast du angefangen zu fotografieren, was hast du am Anfang fotografiert und womit? SHS: Weil´s mir Spaß gemacht hat! Die ersten wirklich bewussten Fotografien waren Landschaftsaufnahmen in Kanada. Die Landschaft dort fasziniert und inspiriert mich noch heute. UC: Was ist ein gutes Foto für dich? SHS: Ein gutes Foto ist für mich eines, das mich berührt. Das kann auf ganz verschiedenen Ebenen stattfinden. Sowohl ästhetisch als auch inhaltlich. Wichtig ist, dass man etwas fühlt und es dabei eine Aussage vermittelt. UC: Was ist störend auf einem Foto? SHS: Als störend empfinde ich handwerklich schlecht gemachte Bilder. Das sogenannte „Todblitzen“ ist da wohl das beste und bekannteste Desaster, das man als Fotograf fabrizieren kann. UC: Wann würdest du von einem schlechten Foto sprechen? SHS: Fotografie ist und bleibt ein Handwerk, das man auch in einer digitalen Welt erlernen muss. Auch die beste Kameratechnik ersetzt keinen guten Blick. Von einem schlechten Foto würde ich sprechen, wenn man bemerkt, dass Bildelemente nicht absichtlich platziert sind, sondern ungewollt im Bild stören. Zudem bewerte ich meine Fotos nicht nach scharf und unscharf. Ich brauche keinen Hyperrealismus oder Effekthascherei, so etwas stört mich eher.

^Text: Marco Knopp °Bild: Sebastian H. Schroeder

UC: Welche Fotografen inspirieren dich? Vorbilder? SHS: Schon lange spielt Annie Leibovitz eine große Rolle für mich. Als ich anfing, mich im Porträtbereich zu orientieren, gefiel mir die Kombination von Handwerk und Inhalt in ihren Arbeiten. Wichtig war für mich auch die Erfahrung bei Platon in New York. Fotografisch inspiriert mich zur Zeit Andreas Mühe - ein unheimlicher Pfundskerl! UC: Dein Tipp für ein gutes Foto: SHS: Blende uff und druff! UC: Schwarz-weiß oder Farbe? SHS: Beides hat seine Daseinsberechtigung. Es kommt immer auf die Bildaussage an. Bei meinen Radfahrerportraits beispielsweise unterstützt der schwarz-weiß Effekt sehr gut. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die hellen Stellen im Bild und bündelt so die Konzentration auf den Porträtierten. UC: Digital oder analog? SHS: Analog! UC: Wie wichtig ist die Ausrüstung? SHS: Der Koch: „Ihre Fotos gefallen mir, Sie haben bestimmt eine gute Kamera!” Helmut Newton (nach dem Essen): „Das Essen war vorzüglich – sie haben bestimmt gute Töpfe!” UC: Wie häufig benutzt du dein Rad in der Woche? SHS: Ich fahre jeden Tag Rad, in Köln ist das die beste Art sich fortzubewegen. Durch den Einfluss und das Fachwissen meiner Freunde werde ich auch bald stolzer Besitzer eines Singlespeedrades sein.

°Bild: Sebastian H. Schroeder

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°Bild: Sebastian H� Schroeder

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chef vom dienst Marco Knopp mitaRBeiteR an dieseR ausGaBe Anne Berli, Yong-Jae Cha, Peter René Fischer, Marco Knopp, Eliane Lehmann, Michael Rotermund, Simon Schuhmacher fotoGRafen Peter René Fischer, Marco Knopp, Andreas Sawitzki, Sebastian H� Schroeder GRafik & layout formklang | Hohenrade44| 24106 Kiel info@formklang�net eRscheinunGsWeise alle zwei Monate

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