Weltformat 11 Plakatfestival Luzern 5. – 13. November
Überblick Mit seiner dritten Ausgabe will das Luzerner Plakatfestival Weltformat die Förderung von gutem Plakatdesign weiter ausbauen. Sowohl thematisch als auch geografisch. Im Zentrum der elf Ausstellungen steht der neue internationale Gestaltungswettbewerb für Studierende, bei dem es neben dem Preisgeld auch einen nationalen Plakataushang zu gewinnen gibt. Weite Blicke über vertraute Grenzen hinweg ermöglichen die Ausstellung «100 beste Plakate – Deutschland Österreich Schweiz» sowie zwei Sammlungen handgemalter Plakate: einmal Propaganda aus Asien, einmal entfremdete Werbung aus Luzerns Schwesterstadt Chicago. Die weiteren Ausstellungen widmen sich jungen und etablierten Schweizer Plakatkünstlern sowie der Gratwanderung zwischen künstlerischen und kommerziellen Ansprüchen an die Gestaltung von Plakaten. Von Ausstellung zu Ausstellung führt übrigens eine neue Signaletik von Pascal Melcer. Mit seiner Idee hat er den internen Wettbewerb des Studiengangs Graphic Design an der Hochschule Luzern gewonnen. Besonders interessant für den Besuch des Festivals sind die Eröffnung und die drei Vernissagen. Denn dort beleuchten Kuratorinnen und Kuratoren die Hintergründe ihrer Ausstellungen und trifft sich die Szene zur Diskussion über das, was ein Plakat sein soll.
Plakate fürs Plakat Internationaler Studentenwettbewerb 1 Theaterplatz 2 Kornschütte (2. bis 7. November) Das Plakatfestival Weltformat hat dieses Jahr zum ersten Mal einen internationalen Plakatwettbewerb für Studierende ausgeschrieben. Aus über zwanzig Ländern der ganzen Welt sind insgesamt 400 Plakatentwürfe zum Thema «Plakate fürs Plakat» eingegeben worden. Die Studierenden wurden herausgefordert, sich über die Vorzüge und Stärken des Plakats als Werbe- und Kommunikationsmedium Gedanken zu machen. Eine nationale Jury hat nun 20 Plakate nominiert. Sie sind in der Kornschütte und auf dem Theaterplatz zu sehen. An der Festivaleröffnung zeichnet die APG Affichage das Gewinnerplakat mit 1500 Franken aus und präsentiert es nach dem Festival mit einer Auflage von 500 Stück in einem schweizweiten Aushang. Jury Remo Caminada, Chur | Annik Troxler, Basel | Megi Zumstein, Luzern | Erich Brechbühl, Luzern | Bruno Niederberger, APG Affichage
Ausschreibungsplakat von Felix Pfäffli
Kommerz Kunst Produktplakate heute 3 ERFRISCHUNGSRAUM Kommerz und Kunst – diese Verbindung mag manche irritieren. In ihrem unterschiedlichen Charakter – ökonomische Absichten auf der einen und der Aspekt der künstlerischen Individualität auf der anderen Seite – bilden sie scheinbar kein ideales Paar. Ist es möglich, Plakate mit einem künstlerisch hohen Anspruch im Bereich der kommerziellen Produktwerbung zu realisieren? Dieser Frage sind Cybu Richli und Fabienne Burri nachgegangen.
Poster for Posters von Pablo Ramirez
Pablo Ramirez Posters for Posters 3 ERFRISCHUNGSRAUM
Ben & Jerry‘s-Plakat von Ogilvy
Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von heutigen kommerziellen Produktplakaten, die auffallen durch die künstlerische Qualität und Andersartigkeit in ihrer Umsetzung. Die Plakate sind von namhaften internationalen Gestaltern und Agenturen: Eboy (Berlin), Jianping He (Berlin), Jung von Matt Donau (Wien), KNSK (Hamburg), McCann Erickson (Dublin), Ogilvy (Singapore), Out of the Box (New Dehli), Stefan Sagmeister (New York), Sulzer Sutter (Zürich), Alex Trochut (Barcelona), Rick Valicenti (Chicago). Kuration C2F · Cybu Richli & Fabienne Burri
Wer die Chicago Avenue kennt, dem sind bestimmt die zahlreichen Plakate aufgefallen, die in vielen Verkaufsläden hängen. Das Strassenbild ist geprägt von bunten Plakaten, die Sonderangebote und Ausverkauf anpreisen. Schlagwörter wie «Super Sale», «Only Here and Today» oder «Best Price» versprechen supergünstige Angebote. Bei näherem Betrachten erstaunt es, dass alle Plakate von Hand gemalt sind. Cybu Richli beauftragte während seines Aufenthaltes in Chicago den Plakatmaler Pablo Ramirez aus Acapulco, Verkaufsplakate für das Plakat zu malen. In der Ausstellung sind diese Originale zu sehen. Kuration C2F · Cybu Richli & Fabienne Burri
In Serie Serie als kreatives Gestaltungskonzept 3 Experimentierraum Plakate eignen sich hervorragend dafür, in Serie zu erscheinen. Wiedererkennungseffekte unterstützen die nachhaltige Vermittlung der Identität und Botschaft eines Auftraggebers. In zeitgenössischen Werbekampagnen wird diese Erkenntnis aber nur selten auf fantasievolle, intelligente Weise genutzt. Die Ausstellung präsentiert am Beispiel zeitgenössischer Schweizer Arbeiten das sowohl kreative als auch werbewirksame Potenzial von Plakaten in Serie. Dabei weichen manche Plakate einer Serie nur geringfügig voneinander ab, indem ein formaler oder inhaltlicher Ansatz sensibel variiert wird. Die freie Interpretation einer Grundidee kann aber auch zu einem breiten, höchst inspirierenden Spektrum möglicher Umsetzungen führen. Wesentlich für die vorliegende Auswahl ist die Voraussetzung, dass sich das einzelne Plakat als Solitär behaupten kann, sich seine Zugehörigkeit zu einer Serie aber als visueller Mehrwert offenbart.
Harmen Liemburg Ultralight 3 Kapelle Harmen Liemburg ist besessen vom Siebdruck. Seine Art, zwischen analoger Drucktechnik und digitaler Gegenwart, konzentriert sich auf den erzählerischen Aspekt von Bildmaterial sowie auf die Ästhetik alltäglicher Verpackungsgestaltung. Diese werden durch Collagetechniken miteinander vereint und verschmelzen zu einer neuen visuellen Sprache.
Kuration Museum für Gestaltung Zürich – Plakatsammlung, Bettina Richter & Christina Reble
Plakat zur Ausstellung «Ultralight»
Ultralight ist ein Showcase, das als Wanderaussstellung konzipiert worden ist. Mauro Paolozzi blieb, nach einem Werkstattbesuch im Mai mit der Fachklasse Grafik Luzern, mit Harmen Liemburg in Kontakt und spann die Fäden, damit diese kompakte Box nun in der Ausstellung zu sehen ist. Kuration Mauro Paolozzi
Plakatreihe für Jazz Now Bern von Ruedi Wyss
Daniel Peter Festivalplakat– gestalter 3 erster Innenhof Das diesjährige Festivalplakat wurde vom Luzerner Grafiker Daniel Peter gestaltet. Nach seinem Studium an der Hochschule Luzern hat er das Gestalterkollektiv Detektiv Bureau mitbegründet. In einer Einzelausstellung zeigen wir sein bisheriges Plakatschaffen.
Propaganda-Plakat aus Nordkorea
Handgemalte Propaganda-Plakate aus Vietnam und der Demokratischen Volksrepublik Korea Plakat für den Südpol von Daniel Peter
Infotag Plakat Hochschule Luzern Design & Kunst 3 zweiter Innenhof Die Bachelor-Studierenden des ersten Jahres Graphic Design an der Hochschule Luzern zeigen Entwürfe für das Plakat des diesjährigen Infotags. In dem vierwöchigen Kurs wurden alle Entwürfe selber an der hauseigenen Andruckpresse in zwei Farben im Format DIN A3 gedruckt. Neben dem Gewinnerplakat von Alan Romano sind in der Ausstellung sämtliche Entwürfe als Offsetandrucke ausgestellt.
4 Stadthalle im Hotel Löwengraben Noch vor einigen Jahren war das vietnamesiche wie auch das nordkoreanische PropagandaPlakat selbst Insidern unbekannt. Vor kurzem erschienen jedoch einige Fachartikel und Bücher, die sich mit den Plakaten in Vietnam und der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea) beschäftigen. Das Besondere an den ausgestellten Plakaten ist, dass sie alle handgemalt sind. Diese Tradition ist bis heute in der demokratischen Volksrepublik Korea der Normalfall. In Vietnam jedoch hat der Offsetdruck diese Technik abgelöst. Die visuelle Sprache des vietnamesischen Pla kats erinnert stark an die kubanischen, sowjeti schen und chinesischen Plakate. Die nordkoreanischen Plakate mit ihrer expressiven Sprache sind stark an das chinesische Revolutionsplakat angelehnt. Auffallend viele Plakate wurden, für uns eher aussergewöhnlich, im Querformat gestaltet. Sämtliche gezeigten Plakate stammen aus der Sammlung von Richard Frick. Kuration Richard Frick
100 beste Plakate 10 Deutschland Österreich Schweiz 5 Unterführung Bahnhof Luzern
Stephan Bundi Claude Kuhn 6 Bourbaki Seit über 25 Jahren sind die Plakate der beiden Gestalter Claude Kuhn (*1948 in Bern) und Stephan Bundi (*1950 in Trun, Graubünden) in der Galerie der Strasse – vornehmlich im Raum Bern – zu sehen. Mit ihren internationalen Auszeichnungen gehören sie zu den erfolgreichsten Plakatgestaltern der Schweiz. Ihre Plakate unterscheiden sich in der gestalterisch-technischen Auffassung, hingegen sind beide davon überzeugt, dass es mehr denn je darum geht, Inhalte umzusetzen: visuell kommunizieren statt visuell dekorieren.
Ausgezeichnetes Plakat von Grotesk.cc, Bern
Der Wettbewerb «100 beste Plakate – Deutschland Österreich Schweiz» ist 2010 zum zehnten Mal im internationalen Massstab ausgeschrieben worden und gilt als wichtige Institution des aktuellen Plakatdesigns. Zahlreiche Grafikdesigner und -designerinnen, Studierende der Fachbereiche Grafikdesign künstlerischer Hoch- und Fachhochschulen, Agenturen, Büros sowie Auftraggeber und Druckereien beteiligen sich alljährlich: im aktuellen Jahrgang ca. 500 Personen mit über 1600 Plakaten. Die 100 Preisträger-Plakate und Plakatserien (davon 53-mal Deutschland, 45-mal Schweiz und 2-mal Österreich) wurden durch die Jury unter Vorsitz von Claude Kuhn nominiert. Diese Ausstellung zeigen wir bereits zum neunten Mal exklusiv in der Schweiz. Jury Claude Kuhn (Schweiz), 2xGoldstein (Deutschland), Elvira Barriga (Deutschland), Erich Brechbühl (Schweiz), Peter Klinger (Österreich).
Ausstellungsplakat von Stephan Bundi
Publikationen
Commerce Art / Kommerz Kunst Herausgegeben von C2F · Cybu Richli & Fabienne Burri C2F Publishers ISBN 978-3-033-03137-1
Plakat für die Druckerei Bollmann in Zürich
Celestino Piatti
In Serie Poster Collection 23 Herausgegeben vom Museum für Gestaltung Zürich Lars Müller Publishers ISBN 978-3-03778-266-8
6 Kunsthalle (Montags geschlossen) Celestino Piatti (1922 – 2007) war als Illustrator und Grafiker eine Ausnahmepersönlichkeit in der Schweizer Kulturszene. Erste internationale Erfolge erzielte er als Gestalter von Plakaten. Mitte der sechziger Jahre verlagerte sich Celestino Piattis Plakatschaffen immer mehr von der reinen Konsumwerbung hin zu Plakaten, die sich mit gesellschaftspolitischen, karikativen, kulturellen und tierschützerischen Themen auseinandersetzten und für soziales bzw. humanitäres Engagement warben. Von seinen über 500 Künstlerplakaten wurden viele mit Preisen ausgezeichnet. Besonders bekannt machte Piatti seine Tätigkeit für den Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv). Dessen Bücher gestaltete seit der Verlagsgründung 1961 bis Mitte der 1990er Jahre fast alle Piatti. In dieser Zusammenarbeit sind mehr als 6000 unverkennbare Umschlagbilder entstanden. Die markanten, einheitlich weissen dtv-Bände mit den charakteristischen Illustrationen Piattis gelten als Meilenstein eleganter und hochwertiger Buchkunst im Taschenbuch. Die Ausstellung zeigt Plakate und Buchcovers aus seinem persönlichen Nachlass. Kuration Melk Imboden
Vietnamesische und Korea nische Propaganda-Plakate Herausgegeben von Richard Frick RiFri-Edition
100 beste Plakate 10 Verlag Hermann Schmidt ISBN 978-3-87439-821-3 Die Publikationen sind in den jeweiligen Ausstellungen erhältlich.
Rahmenprogramm
Trägerverein
Festivaleröffnung und Preisverleihung Freitag, 4. November, 18 Uhr 2 Kornschütte
Wenn Sie sich für das Medium Plakat engagieren möchten, sollten Sie Mitglied beim Verein Weltformat werden. Der Verein ist im Aufbruch, benötigt finanzielle Unterstützung und bietet den Mitgliedern die Möglichkeit, die Zukunft des Plakats in der Schweiz aktiv mitzugestalten. Mit Ihrem jährlichen Vereinsbeitrag (Plakatfreunde: 100Fr., Ateliers/Firmen/Vereine: 250 Fr.) ermöglichen Sie, dass das Plakatfestival Weltformat jedes Jahr durchgeführt werden kann. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.weltform.at
Vernissage 100 beste Plakate 10 Samstag, 5. November, 18 Uhr 5 Unterführung Bahnhof Luzern Plakatbörse Sonntag, 6. November, 11 bis 18 Uhr 2 Kornschütte Vernissage Handgemalte Propaganda-Plakate Dienstag, 8. November, 18 Uhr 4 Stadthalle Buchvernissage In Serie & Kommerz Kunst Freitag, 11. November, 18 Uhr 3 Rössligasse 12 Abschlussparty Samstag, 12. November, 21 Uhr 6 Bourbaki
Dank Vielen Dank für die Unterstützung APG Affichage Museum für Gestaltung Zürich Serigraphie Uldry, Hinterkappelen Von Ah Druck, Sarnen Antalis AG Modul Plakat- und Flyerservice AWP, Kriens Plakatif, Stans Netnode IT Services, Luzern Fachklasse Grafik FMZ Luzern Hochschule Luzern – Design & Kunst FUKA-Fonds Kanton Luzern, Kulturförderung Kanton Schwyz, Kulturförderung Kanton Zug, Kulturförderung Pro Helvetia Ursula Piatti Bourbaki Kino/Bar/Bistro Kunsthalle Luzern Strichpunkt Club Jailhotel Löwengraben Black Velvet Catering D4 Business Center Luzern André Meier Niklaus Troxler Allen Helferinnen und Helfern
Unsere Mitglieder Erich Brechbühl (Präsident), Fabienne Burri (C2F), Philipp Clemenz, Silvia Francia (Atelier BLVDR), Richard Frick, Melchior Imboden, Martin Infanger, Dani Klauser, Peter Moser, Thomas Müller (Neeser & Müller), Bruno Niederberger (APG Affichage), Daniel Peter, Felix Pfäffli, Mathis Pfäffli, Fredy Prack, Cybu Richli (C2F), Bettina Richter (Museum für Gestaltung Zürich – Plakatsammlung), Patrick Rohner, Urs Strähl (Fachklasse Grafik Luzern), Mario Suter, Annik Troxler, Niklaus Troxler, Jacques Uldry (Serigraphie Uldry), Remko van Hoof, Fridolin Von Ah (Von Ah Druck), Martin Woodtli
Plakat Daniel Peter, www.herrpeter.ch Layout Erich Brechbühl & Daniel Peter Schrift GT Walsheim von Noël Leu, www.grillitype.com Papier Chantaffiche 250 blue back, geliefert von Antalis AG Druck Von Ah Druck, Sarnen
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Löwenplatz
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1 Theaterplatz vor dem Luzerner Theater 2 Kornschütte Kornmarkt 3 Hochschule Luzern Rössligasse 12
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Erfrischungsraum, Experimentierraum, Innenhof, Kapelle
4 Stadthalle im hotel löwengraben Löwengraben 18 5 Unterführung Bahnhof Luzern Zentralstrasse 24 6 Bourbaki Löwenplatz 11
Kunsthalle, Bourbaki Kino/Bar/Bistro
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Öffnungszeiten täglich 12 bis 19 Uhr Eintritt frei www.weltform.at