Das Düstere und das Heitere 2014

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stand. Das reinigende Atmen gelang einigermaßen. Aber die Finger blieben schwach, keine Energie, die sie durchströmte. … Ob ich an die Wirkung glaube? – Ja, aber nicht an meine. – Indien! – Das heilige Indien!“ Im Frühjahr 1942 hatte Korczak einen seltsamen Traum, in welchem Thakur ihm ein Büchlein – es handelte sich um das Theaterstück „Das Postamt“ – überreichte, mit dem Wunsch, Fräulein Esther möge es gemeinsam mit den Kindern aufführen. Als ich an „Fräulein Esthers letzte Vorstellung“ arbeitete, versuchte ich mir vorzustellen, was das Wort „Indien“ bei Korczaks Kindern an Bildern freigesetzt haben dürfte und ging dabei deutlich über Thakurs Theaterstück hinaus. Sicherlich erzählte Fräulein Esther ihnen damals etwas über das ferne, sagenumwobene Land mit seinen rätselhaften Gottheiten, über Shiva, der das Universum im Tanz zerstört, um es aufs Neue zu er schaffen, oder den Götterboten Garuda, unter dessen Federn sich mühelos ein Mensch verstecken könnte. Bilder, die den Kindern ein wenig helfen konnten, ihre Situation zu verarbeiten. Korczak selbst dürfte eher in Thakurs Gedichten Trost gefunden haben, allem voran in Gitanjali, wo wir diese schönen Zeilen finden: „Dies ist an dich mein Gebet, Herr – triff, triff bis zur Wurzel des Mangels mein Herz. Gib mir die Kraft, leicht meine Freuden und Sorgen zu tragen. Gib mir die Kraft, meine Liebe fruchtbar im Dienste zu machen. Gib mir die Kraft, die Armen nie zu verleugnen und meine Knie vor frecher Macht nicht zu beugen. Gib mir die Kraft, meinen Geist über täglichen Kleinkram zu heben. Und gib mir die Kraft, meine Kraft deinem Willen hinzugeben, in Liebe.“




"Elementarz", Marian Falski, ilustracje/Illustrationen: Janusz Grabiański Wydawca/Herausgeber: © Wydawnictwa Szkolne i Pedagogiczne spółka z o.o., 1974


© ROBERT KUMMER









Abb. aus Nikolaus Heidelbach, 13 Geschichten von Bösen und Wichten für Neffen und Nichten (© Beltz & Gelberg in der Verlagsgruppe Beltz, Weinheim – Basel, ISBN:978-3-407-82028-0). Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Verlagsgruppe Beltz, Julius Beltz GmbH & Co. KG.





„The Story of a Seagull and the Cat Who Taught Her to Fly“, Luis Sepulveda, ilustracje/Illustrationen: Lina Dudaité Wydawca/Herausgeber: © Nieko rimto, Vilnius 2008



„Großstadttiere“, Nadia Budde, ilustracje/Illustrationen: Nadia BuddeWydawca/Herausgeber: © Jacoby & Stuart 2014


Arbeitsprozess, da ich ja meistens meine eigenen Texte illustriere, bzw. habe ich noch nie ein so umfangreiches Werk bearbeitet. Bilder zu ďŹ nden, die in diesem Fall nicht eins zu eins zeigen, was im Text passiert, wäre eine groĂ&#x;e Herausforderung.


Wie war Kindsein vor 1989 in Litauen? In Polen? Der BRD? Der DDR? Jak wyglądało dzieciństwo przed rokiem 1989 na Litwie? W RFN? W NRD?




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Geschichten, Figuren, das Layout und die Illustrationen den besonderen Charakter des Buches wiederspiegeln, sollten in Gestaltung, Form und Farbe mit seinem Inhalt und seiner Botschaft in Resonanz stehen. Die Suche nach der Handlung und das Visualisieren des literarischen Materials ist in der Tat ein sehr einsamer Prozess. Ich suche mir keine bestimmte Stelle in der Geschichte. Ich nähere mich ihr einfach an…Seite 1,2,3,4, und so weiter. Ich versuche, die Atmosphäre zu spüren und eine Stimmung dafür zu finden. Ich versuche, dem Buch ein Gesicht zu geben. Oft macht es Spaß mit noch lebenden Autoren zu kommunizieren, besonders mit weiblichen. Und oft ist es kompliziert. Aber ich finde es wichtig, weil ich das Buch dann besser einordnen kann und die Form des Buches klarer vor mir sehe. Ich erinnere mich gerne an die Zusammenarbeit mit einer speziellen Autorin, meiner Frau, Renata Bellingerová, die den Text zu ihrem und meinem ersten Buch schrieb About the Golden Carrot (“Über die goldene Karotte”). Wir diskutierten bis spät in die Nacht und in die frühen Morgenstunden hinein. Manchmal redeten wir, manchmal schwangen wir unsere Fäuste und manchmal kam es auch zum Austausch von DNA, was dann in einem Austausch von Luciferasen mündete, einem Enzym, das unabdingbar ist für den anschließenden Output von Luminiszenzen.





Jeśli powstaje praca zbiorowa, cieszę się pracą kolektywną. Praca nad wspólnym dziełem łączy tylu kreatywnych ludzi różnych zawodów. Chętnie współpracuję i porozumiewam się z żyjącymi autorami i wydawcami, ludźmi świata literackiego, jak: Petr Šrámek, Václav Vokolek, Vojtěch Mašek, Václav Cílek, Jiří Levý. To bardzo emocjonujące, rozmawiać o naszych pomysłach i przyszłych książkach. Trochę trudniejsza, lecz również interesująca jest komunikacja ze zmarłymi autorami. Na przykład takimi jak František Gellner, Jan Neruda, Božena Němcová, Ambrose Bierce i Raymond Queneau. Nie robią takich problemów jak żywi autorzy i nie tracą wielu słów.

Ale wołają cię ze swoich grobów, z odległości, telepatycznie i ich telefonami komórkowymi. Czasami któryś od 300 lat zaginiony poeta pojawia się nagle na ekranie LCD i prosi mnie o ilustrację jego zapomnianych wersów. Chętnie zilustrowałbym teksty innych malarzy – na przykład żółto-niebieską, czerwoną i zieloną poezję Egona Schielsa i melancholijną prozę Oskara Kokoszki. Halucynogenne opowiadania Alfreda Kubinsa albo “Krwawą powieść” Josefa Váchalsa albo bajki Josefa Ladasa, dlatego, że ci malarze i artyści są dla mnie ważni. I dlatego, że ciężko jest ilustrować obrazy innego artysty – ci a tym samym zmienić wyobrażenia czytelnika.




begann meine Texte gerne selbst zu illustrieren. Warum? Die Sache ist die: Der Unterschied ist wirklich enorm. Es ist aufregend, den eigenen Text zu illustrieren, weil du einfach total frei bist und alles mit dem Text machen kannst– du kannst etwas ändern, wegstreichen, sogar lange Passagen, einen neuen Anfang oder ein anderes Ende schreiben. sch

Ich vermute, dass die meisten Illustratoren von einer solchen Freiheit träumen. Ich finde so großen Gefallen an der Illustration meiner eigenen Geschichten, dass ich jeden Wunsch verloren habe, einen fremden Text zu illustrieren. Zumindest ist das zur Zeit so.




Gästebetreuung: Carolin Kaus, Gabi Manns, Lesungen mit Beata Absalon, Claudia Kühn, Ann-Mi von Löw, Ingrid Panse, Roman Hagenbrock und Slawomir Szenwald. Offenes Atelier mit Simon Blume. Sprachmittlung: Vaida Dapkute, Armina Sakaviciute, Jan Čumlivski und Michael Kurzwelly. Auszugsübersetzungen von Claudia Sinnig und Kristina Kallert................................................... Diskussionsleitung: Marlene Zöhrer.Klimatechnik i.d. Linde: Holger Rüdrich. Vielen Dank an das Kreative Kuratorium mit Ulrike Gerlach, Annette Kaufhold, Regina Meier und Ingrid Panse.


© HUBERTUS BLUME


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