Die Stadt als Bilderbuch 2017

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Ein Projekt des Fördervereins der Stadtpfarrkirche St. Marien zu Müncheberg e.V. in Zusammenarbeit mit der Oberschule Müncheberg und dem Jugendclub 2nd Home. Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg



Liebe Bilderbuchenthusiasten,

seit fünf Jahren ist die Stadt Müncheberg nun schon Gastgeberin des Internationalen Bilderbuchfestivals „Das Düstere und das Heitere” dem größten Festival seiner Art in Ostdeutschland. In dieser Zeit ist es gelungen, die bedeutendsten Illustratorinnen der Gegenwart, aus Polen, Deutschland und vielen weiteren Ländern einzuladen, um in der Stadtpfarrkirche St. Marien ihre aktuellen Bücher und ihre Arbeitsweisen einem ganz besonderen Publikum zu präsentieren: unseren Kindern und Jugendlichen.

Erstmals hat 2017 im Rahmen des Bilderbuchfestivals das Projekt „Die Stadt als Bilderbuch – Illustrierte Spaziergänge durch Müncheberg“ mit Jugendlichen aus der Oberschule Müncheberg stattgefunden. Zusammen mit der Leipziger Illustratorin Christina Röckl und den Berliner Stadtraumentdeckern Manuel Assner und Samara dos Santos wurde ein Stadtrundgang und eine App gestaltet, die zu ausgewählten Orten in der Stadt führt. Wir laden Sie ein, diese wichtige und junge Perspektive auf Müncheberg in dieser Broschüre kennenzulernen. Ich freue mich, dass eine junge Tochter der Stadt, Gabi Manns aus Trebnitz, dieses Projekt zu diesem wunderbar nachhaltigen Abschluss geführt hat. Ohne die großzügige Förderung durch die Plattform Kulturelle Bildung Brandenburg wäre diese Dokumentation nicht entstanden. Weitere Unterstützung hat das Projekt durch die Sparkasse MOL, die Tischlerei Geldner und auch durch die Stadt Müncheberg, erfahren. Ich freue mich auf viele Begegnungen auf dem Stadtrundgang durch die Bilderbuchstadt Müncheberg.

Ihre Bürgermeisterin Dr. Uta Barkusky


Felsmalereien wie die von Lascaux zeigen: Der Drang sich mit Bildern auszudrücken, Geschichte und Geschichten festzuhalten ist ebenso alt wie die Menschheit selbst. Unbenommen aller digitalen Trends ist das Kulturgut Buch als Medium so aktuell und kraftvoll wie nie zu vor. Durch die unbändige Kraft von Sprache und Bildern, durch den Einsatz von Licht und Schatten, stoßen Bücher das Tor zur fesselnden Welt der Fantasie auf und ziehen die Leser in ihren Bann. Mit dem internationalen Festival für illustrierte Kinder- und Jugendliteratur stand im Herzen Münchebergs, die Stadtpfarrkirche St. Marien

eine ganze Woche im Zeichen von Literatur und Illustration. Über 20 Künstlerinnen und Künstler aus acht Ländern, 30 Veranstaltungen und mehr als eintausend große und kleine Gäste zeugen von der Bedeutung dieses wunderbaren Projekts. Mein Dank gilt allen Förderern und Partnern, die am Gelingen des inzwischen 5. Bilderbuchfestivals und dieser Dokumentation mitgewirkt haben. Ihr Gernot Schmidt Landrat


Wo geht`s hin mit Mbg? Märkisch Oderland ist die Region, aus der ich komme, die mich prägt und in der ich mich immer wieder bewege. Seit über zehn Jahren lebe und arbeite ich als Bildungsreferentin in Berlin. Aufgewachsen bin ich allerdings in Trebnitz und Müncheberg. Das Bilderbuchfestival gibt mir seit fünf Jahren die Möglichkeit, in der mir bekannten und zugleich überraschenden Region zu arbeiten. Das dies jährige Projekt „Die Stadt als Bilderbuch“ hat etwas ganz Besonderes geschaffen: Momente der Begegnung für alle Beteiligten. Begegnungen mit Müncheberger Orten, mit Illustration und digitalen Medien, Begegnungen mit individuellen sowie gemeinsamen Wünschen für den Stadtraum.

Für mich war diese Woche auch eine Begegnung mit Vergangenheit und Zukunft dieser kleinen Stadt irgendwo zwischen Märkischer Schweiz und dem Oderbruch. Erinnerungen an jeder Ecke – gute wie schlechte. Veränderungen und Kontinuitäten auch fast an jeder Ecke – gute wie schlechte. In meinem damaligen Klassenzimmer begegne ich zum ersten Mal den Teilnehmenden des Projektes. Die kleine Bühne, auf der ich früher Theater spielte, steht noch immer im hinteren Teil des Raumes. Alles irgendwie bekannt und doch anders. Auch die Wünsche, Bedürfnisse und Sorgen der Schülerinnen kommen mir bekannt vor. Von der eingeschränkten Infrastruktur, dem Wunsch sich in der Stadt auszudrücken, der zeitweiligen Enge der Kleinstadt bis hin zu den Freundschaften fürs Leben.


Der ehemalige Schreibwarenladen Wilkes, in dem ich als Jugendliche Schulhefte gekauft habe, verwandelt sich in unseren Workshopraum. Die Teilnehmenden gestalten hier Fanzines, Stadtpläne und tauschen sich über ihre Erlebnisse in Müncheberg aus. In der Pause wollen alle zum Tifany Döner um eine Falafel oder eine türkische Pizza zu essen. Ich lasse mich überzeugen, denn für mich war es eigentlich immer der China-Imbiss auf dem Marktplatz, bei dem ich mir einen Pausen - Snack geholt habe. Der Bäcker in der Ernst-Tählmann Straße steht

seit über fünf Jahren leer, es geht ihm wie vielen anderen kleinen Geschäften in der Innenstadt. Sie haben die Veränderungen der Zeit nicht überlebt. Früher habe ich mir dort am liebsten einen gedeckten Apfelkuchen gekauft, heute bereiten wir die großen Schaufenster für die Ausstellung der Oberschülerinnen vor. Der leere Bäcker wird zum symbolischen Raum der Jugend, der in der Innenstadt fehlt. Die Jugendlichen sind auf der Suche nach Orientierung, und nach Orten. Sie bringen Fragen mit, die Impulse für das Stadtleben sein können. Wir sprechen

viel über den neuen Jugendclub, der etwas außerhalb liegt und deshalb nicht immer für die Schüler_innen erreichbar ist. Viele von uns kennen seine Räume und das Gelände noch als Heimattiergarten. Heute versuchen aktive Jugendliche mit Unterstützung der Stadt ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm auf die Beine zu stellen und damit einen Ort für die Jugend zu schaffen. Ehemalig, damalig oder früher sind hier keine Worte der Nostalgie, auch wenn Nostalgie manchmal schön sein kann. Es geht mir eher darum zu sehen, wie und wohin sich Müncheberg bewegt. Welche Herausforderungen haben sich verändert und welche sind geblieben. Und wo stehe ich da eigentlich? Fest steht, ich stehe heute hier auch durch Müncheberg. Meinen ersten Kontakt mit der polnischen Sprache hatte ich im Gymnasium mit polnischen Mitschüler_innen. Heute mache ich deutsch-polnische Begegnungen, lerne die Sprache und unterhalte mich mit Lena Witkowska nach ihrer Performance beim Bilderbuchfestival auf Polnisch. Heute gehe ich in die Kirche nicht mehr um Bücher auszuleihen, ein Weihnachtskonzert zu besuchenoder mein Abizeugnis zu erhalten, sondern um mich mit Kolleginnen zu treffen und das Bilderbuchfestival vorzubereiten. Die Kirche war und ist ein wichtiger, kontinuierlicher Ausgangspunkt der Stadt, an dem Müncheberger und Gäste zusammentreffen um Kultur und Stadtleben gemeinsam zu gestalten. Heute erzählen mir die Oberschüler_innen, was in Müncheberg geht und was nicht. Ich höre ihnen gespannt zu und will wissen was die Stadt mit ihnen macht und was sie mit der Stadt machen wollen. Wo geht’s hin mit Mbg? Eine Frage, die mir immer wichtig sein wird. In dieser Woche sind mir viele Jugendliche und Erwachse begegnet, denen es ähnlich geht und die sich für ihren Lebensort engagieren. Gabi Manns - Projektkoordination


Alexander Brockmüller DigiWalk-App Wir haben in einer App einen Stadtplan gestaltet mit einzelnen Stationen und über sie Texte geschrieben. 5 Tage, Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse der Oberschule Müncheberg. 2 Gruppen: DigiWalk-App mit Manuel Assner und Samara dos Santos. Illustration mit Christina Röckl. Auf den folgenden Seiten schildern die Teilnehmenden, was sie erlebt haben: Was haben sie in ihrem Workshop eingebracht, welche neuen Blicke auf ihre eigene Stadt haben sie eingefangen und was nehmen sie mit?

Ich habe in dieser einen Woche einen neuen Überblick über Müncheberg bekommen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich habe viele Ideen eingebracht.



Alina Schleußner DigiWalk-App In meiner Workshopgruppe habe ich einen Stadtrundgang geplant mit unseren Lieblingsorten hier in Müncheberg. Ich habe mit ein paar anderen aus der Gruppe ein Interview mit der Stadtverwaltung geführt. Ich habe Müncheberg in dieser Woche noch mehr kennengelernt und heraus gefunden, dass Frau Buch sich für die Jugend hier in Müncheberg einsetzt. Eingebracht habe ich viele kleine Ideen. Ich fand es super gut, dass wir uns frei bewegen durften und all unsere Ideen einbringen konnten. Wir hatten sehr viel Freiraum, was ich ebenfalls gut fand.


Angelique Krugmann DigiWalk-App Wir haben Orte, die uns mit Müncheberg verbinden, als Stadtplan aufgezeichnet und einen Rundgang durch die Stadt eingerichtet. Bei dem Projekt habe ich einen ganz neuen Blick von Müncheberg bekommen und auch viele Ideen eingebracht. Das Projekt hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich bin froh darüber, Müncheberg auch mal von einer ganz anderen Seite kennengelernt zu haben.

Angelina Dams



Ariane-Jasmina Heinze Illustration Wir haben Bücher hergestellt und zusammen gezeichnet. Wir haben auch ein riesiges Bild von uns gemacht und den Raum für die Ausstellungen gestaltet. Mir hat alles davon gefallen. Ich habe gelernt, wie Bücher gebunden werden und dass es dafür so viele unterschiedliche Techniken gibt. Die Projektgruppe war total toll und die eine Woche richtig, richtig schön.


Billy Jo-Ann Döring DigiWalk-App Wir haben einen Stadtplan von den Orten, die uns wichtig sind und mit denen wir etwas verbinden, gezeichnet. Ich habe neue Orte in dieser Woche kennengelernt. Aber vor allem habe ich mitbekommen, wie Müncheberg auf verschiedene Menschen wirkt. Uns ist aufgefallen, dass die Stadt leer ist und wir selber ziemlich wenig Raum haben. Eingebracht habe ich viele Ideen für Texte und Interviews. Ich möchte mich bei der Schule für die Möglichkeit, an dem Projekt teilzunehmen, und der Gruppe für die Zusammenarbeit bedanken.



Emilia Borchardt Illustration In meiner Workshopgruppe zeichneten wir Fanzines und bereiteten eine Ausstellung vor, was mir sehr viel Spaß machte. Ich habe in dieser Woche gelernt, dass man nicht immer viel benötigt, um etwas Cooles auf die Beine zu stellen. Mit meiner Kreativität habe ich die Gruppe bereichert. Mir hat die Arbeit mit Christina Röckl viel Spaß gemacht und ich bin froh, dass die Schule uns dies ermöglicht hat.


Florian Rüdiger DigiWalk-App In unserer Gruppe haben wir uns mit dem Jugendclub 2nd Home beschäftigt. Wir haben Interviews geführt um Infos zu sammeln und einen Text zu schreiben. Ich fand es toll, dass uns dieses Projekt ermöglicht wurde. Und ich fand es auch toll, dass alles entspannt ablief. Kennengelernt habe ich, dass man auch mal entspannt arbeiten kann und Spaß hat, aber trotzdem weit kommt. Und auch, dass wir gelernt haben, wie man Interviews führt. Ich habe Ideen eingebracht, wie man bestimmte Dinge malen könnte und geholfen, die Bilder anzufertigen. Ich wollte sagen, dass das Projekt sehr viel Spaß gemacht hat, dass wir uns gut verstanden und gearbeitet haben.


Jocelyn Zehm Illustration Wir haben ein großes gemaltes Foto von unserer Gruppe gemacht – das war cool. Ich hoffe, dass dieses Projekt noch einmal kommt, damit ich wieder mitmachen kann :) Ich habe neu kennengelernt, dass man mit bestimmten Mustern gut schwarz-weiß malen kann. Eingebracht habe ich meine künstlerischen Talente. Ich fand das Projekt super und ich hoffe, dass es irgendwann noch einmal so etwas gibt.



Larissa Allya Hübschmann Illustration Wir haben Comics gestaltet über Sachen, die wir mit Müncheberg verbinden. Besonders gefallen hat mir das, was am Ende beim Projekt herausgekommen ist – die Ausstellung und der Stadtrundgang. Ich nehmen aus dieser Woche mit, dass ich einfach mal über alle Sachen im Alltag anders denken und die Welt mir mit anderen Augen anschauen sollte. Ich denke, ich habe mit Kritik und Perfektion oft geholfen, aber ich glaube auch, dass ich gute Ideen eingebracht habe. Es war eine sehr schöne Woche, wo man viel lernen konnte. Was ich gut fand, ist, dass die Oberschule uns dieses Projekt ermöglicht hat.


Laura Hensel DigiWalk-App In unserer Gruppe haben wir uns mit dem Stadtplan und der App beschäftigt und Interviews geführt. Mir hat besonders gefallen, dass wir raus in die Stadt und Kontakt zu anderen Leuten haben konnten. Ich habe die Stadt ganz anders gesehen und nehme für mich aus dem Projekt mit, dass man der Jugend mehr Plätze geben soll. Ich habe viele Ideen mit eingebracht und meine Fähigkeiten. Ich bin sehr stolz, dass die Schule dieses Projekt ermöglicht hat. Ich mochte auch sehr die familiäre Atmosphäre dabei.


Marvin Domke DigiWalk-App In der Mediengruppe haben wir einen eigenen Stadtplan gemacht mit Orten, die wir mit Müncheberg verbinden. Für die Ausstellungsorte haben wir Interviews geführt mit Personen, die etwas mit dem Ort zu tun haben. Ich nehme aus der Woche im November mit, dass man Müncheberg mit anderen Augen sehen kann und dass Teamwork sehr wichtig für solche Sachen ist. Ich habe durchgesetzt, dass der Sportplatz eine Station wird und habe den Stadtplan mit meinen eigenen Orten verschönert. Das Projektteam hat sehr gut mit uns gearbeitet.


Michelle Wieher Illustration In meiner Workshopgruppe habe ich einen kleinen Stadtplan erstellt, gezeichnet und eine Ausstellung in der alten Bäckerei vorbereitet. Mir hat es viel Spaß gemacht die vielen fertigen Produkte in der Bäckerei aufzuhängen. Ich nehme aus der Woche für mich mit, dass man auch mit wenig Materialien große Dinge schaffen kann. Bereichert habe ich die Gruppenarbeit mit meiner Ausdauer im Zeichnen (besonders von den Punkten). Ich bin froh, dass die Schule uns ermöglichte, einen so tollen Workshop mit so tollen Leuten durchzuführen.


Monique Noack In meiner Gruppe habe ich einen Stadtplan erstellt, eine App entwickelt und Interviews geführt. In dieser Woche habe ich die Stadt Müncheberg besser kennengelernt. Ich habe viele Ideen und Gedanken eingebracht. Über ein weiteres Projekt mit der Gruppe würde ich mich sehr freuen.



Steven Flamm, Clubrat Second Home DigiWalk-App

Verantwortung für die Gruppe zu übernehmen oder Konfikte zu beseitigen.

Ich stand den Jugendlichen als Vertreter des Jugendclubs „2nd Home” Müncheberg für Fragen zur Entstehung, Arbeit und Projekten des Jugendclubs zur Verfügung. Außerdem wollte ich ihnen den Club näher bringen und zeigen, dass es keine Berührungsängste geben muss. Ich fand das gesamte Projekt super - von der Arbeitsweise mit den Jugendlichen bis zur Projektidee - egal ob Illustratoren- oder DigiWalk-Gruppe. Ich denke, dass es solche Projektwochen viel öfter in Schulen geben sollte, gerade um den Klassenzusammenhalt zu stärken,

Ich nehme für mich mit, dass es durch falsche Information schnell zu Missverständnissen kommen kann. So auch im Bezug auf den Jugendclub. Ich bin deswegen froh, dass ich den Jugendlichen klar darstellen konnte, was es mit der Geschichte zur Entstehung wirklich auf sich hatte und das Gerücht, dass wegen uns der Heimattiergarten geschlossen wurde, aus dem Weg räumen konnte. Deshalb gehe ich auch guten Gefühls aus dem Projekt heraus. Ich habe gemerkt, dass die Jugendlichen

manchmal einen kleinen Denkanstoß brauchen bzw. auch, dass man sie manchmal etwas trietzen muss, damit sie Ideen wirklich äußern. Da ich ja selbst noch Jugendlicher bin, konnte ich aber auch mit der gewissen Distanz zur Schule offen mit ihnen sprechen, was die ganze Sache für alle gefühlt angenehmer gemacht hat und wir so zusammen coole Ideen kreieren konnten. Klar war es mal unruhig, mal war der ein oder andere nicht so motiviert, aber so steckte in jedem doch eine Person, die sich so vielleicht nicht zeigt. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, mit Euch zu arbeiten!


Benjamin KĂźhne

Paul Ellenberg

Tom Hannemann


Vanessa Schulz

Celine Horn


Die Bilderbuchstadt als Moment der Begegnung – Ein Ausblick Zum 5. Jubiläum des Bilderbuchfestivals „Das Düstere und das Heitere“ hat es unser Projekt „Die Stadt als Bilderbuch“ geschafft, das Festival im Müncheberger Stadtraum sichtbar und erfahrbar zu machen. Doch neben der kreativen und digitalen Gestaltung der Innenstadt durch Jugendliche der Oberschule hat die Bilderbuchstadt vor allem einen Moment der Begegnung geschaffen. Begegnung mit Illustration, mit digitalen Medien, mit individuellen sowie gemeinsamen Wünschen für Müncheberg. Die Oberschüler_ innen sind ihrer Stadt neu begegnet, haben sich mit ihren Orten auseinandergesetzt und laden Müncheberger_innen und Gäste dazu ein, ihrem Beispiel zu folgen. Die Begegnung mit Potenzialen und Grenzen des Stadtraums war außerdem wichtig. So sind die Jugendlichen mit Akteur_innen und Orten der Stadt Müncheberg in Kontakt gekommen, seien es Mitarbeiter_innen der Stadtverwaltung, dem Spotkanie e.V. oder jungen Erwachsenen des Jugendclubs „second home“ und natürlich dem Bilderbuchfestival in der Stadtpfarrkirche. Die Oberschüler_innen konnten so einen

Einblick bekommen, was und wer ihre Stadt eigentlich bewegt und an welcher Stelle sie sich einbringen können oder ihre Meinung und Initiative gefragt ist. Diese ersten Momente der Begegnung können und sollen weiter gehen. Menschen bleiben weiterhin am Schaufenster des ehemaligen Bäckers stehen, sind verwundert, erstaunt und vielleicht irritiert. Genauso wie die Mitarbeiter _innen der Stadtverwaltung, die im gegenüberliegenden Rathaus sitzen, begegnen sie täglich den Perspektiven der Jugendlichen. Die engagierte Zusammenarbeit mit der Oberschule Müncheberg, dem Jugendclub und der Stadt Müncheberg ist Voraussetzung für ein Weiter-Denken. Welche Orte und Möglichkeiten gibt es für Jugendliche in der Region? Welche müssen von den Jugendlichen aktiv entdeckt und mitgestaltet werden oder sogar geschaffen werden? Die Frage, wo die Potenziale und Grenzen liegen, ist dabei weiterhin wegweisend. Auch für ein weiteres Projekt, welches sich dieser Fragen für eine Entdeckungsreise annehmen könnte.

Gabi Manns - Projektkoordination


Impressum Seit 2013 findet das Internationale Bilderbuch Festival Das Düstere und das Heitere jährlich in Brandenburg und angrenzenden Regionen Polens statt. Es wird veranstaltet durch den Förderverein der Stadtpfarrkirche Müncheberg e.V. in Kooperation mit der Stadtbibliothek Müncheberg. Das Festival wird gefördert durch das Auswärtige Amt sowie im Rahmen von ViVaVostok, einem Programm der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit der Internationalen Jugendbibliothek Schloss Blutenburg. Das Projekt „Die Stadt als Bilderbuch“ wurde unterstützt mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg sowie der Sparkasse MärkischOderland. Ein besonderer Dank gilt der Möbeltischlerei Geldner aus Müncheberg für die wunderbare Kooperation und großzügige Spende der Vitrine im Stadtpark. Bildnachweise: Bilder: Ksenia Les, Anton Soloveychik, Ofa Feldmann, Christian von Steffelin Projektkoordination: Gabi Manns Redaktion: Barbara Anna Bernsmeier Satz und Gestaltung: Tomek Sozański Lektorat: Natalie Wasserman Künstlerische Leitung: Sarah Wildeisen, Oliver Spatz www.bilderbuchfestival.de facebook.com/bilderbuchfestival instagram.com/bilderbuchfestival vimeo.com/bilderbuchfestival info@bilderbuchfestival.de Ohne die Kooperation mit der Oberschule Müncheberg, Spotkanie.V., dem Jugendclub Second Home und der Stadtverwaltung Müncheberg wäre das Projekt nicht möglich gewesen. Einen großen Dank an dieser Stelle auch an: Schulleiter Torsten Bade, Berrit Freese, die Schulsozialarbeiteren Karen Bida, die Leiterin des Müncheberger Jugendclubs Antje Battige, Inter-Real Grundstücks GmbH sowie die Mitarbeiterin der Stadt Gabriele Woike.

Mitwirkende Gabi Manns – Koordination ist Sozialpädagogin und als freiberufliche Referentin in der politischen und kulturellen Jugendbildung tätig. Sie konzipiert Seminare im Bereich non -formaler Bildung – ihre Arbeitsschwerpunkte sind dabei internationale Begegnung und Teambuilding sowie Erinnerungspädagogik und feministische Mädchenarbeit. Sie ist bereits seit 2013 Teil des Teams beim Internationalen Bilderbuchfestival. Christina Röckl – Leitung des Illustrations-Workshops Christina Röckl schloss ihr Masterstudium der Illustration an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule [BURG] in Halle ab. Für ihr Buch „Und dann platzt der Kopf“ erhielt sie den deutschen Jugendliteraturpreis 2015 in der Kategorie Sachbuch. Seit 2009 führt Christina Röckl künstlerische Workshops mit Kindern und Jugendlichen durch. Im Februar 2018 erschien ihr neues Buch „Kaugummi verklebt den Magen“ über die größten Lügen von Eltern. Die Illustratorin lebt und arbeitet in Leipzig. Manuel Assner – Leitung des Medienworkshops Manuel Assner arbeitet in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Seit 2010 ist er bei grenzgänger e.V. Forschung und Training. Seit 2015 leitet er das Berliner Büro. In der Bildungsarbeit setzt Manuel Assner auf den Bereich Medien. Er entwickelt Stadtrundgänge als Apps (App “Digiwalk”: Brandenburg in Bewegung) und nutzt Interviews, Video und Foto als Medien in seinen Bildungsangeboten. Samara C. dos Santos – Hospitantin des Medienworkshops Samara C. dos Santos arbeitet freiberuflich im Bereich der politischen Bildungsarbeit. Seit Ende 2015 engagierte sie sich bei grenzgänge | Berlin bei Stadtrundgänge Entwicklung und Führung und Seminarleitung zum Thema Migration & Flucht und Anti-Bias. Seit 2017 ist sie für verschiedene Träger als Multiplikatorin für Globales Lernen zu Themen Migration, Flucht und Asyl unterwegs. Ingrid Panse – Moderation Ingrid Panse war fast 14 Jahre Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft mbH der Stadtpfarrkirche Müncheberg. Seit mehr als 30 Jahren ist sie im Kulturmanagement tätig. Sie ist Bücherliebhaberin, begeisterte Leserin und hat bereits das erste Bilderbuchfestival mit begleitet.




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