MUMMY MAG Paper / Home sweet home

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MUMMY MAG

ISSUE N O.

R E P PA

2016

S C G E

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H U T Z B Ü H R 3 EURO

A MOTHERS‘ AND CHILDREN‘S LIFESTYLE MAGAZINE

Das M agazi n zum Blog

HOME SWEET HOME LIEBLINGSPLÄTZE//WOHNPORTRAITS//DADDY-TIPPS mummy-mag.de


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UNSERE

IDEE 2

Wenn man Kinder bekommt, gibt es kaum einen wichtigeren Platz als das eigene Zuhause. Nicht umsonst spricht man in den letzten Wochen der Schwangerschaft vom sogenannten “Nestbautrieb”. Wissenschaftlich nachgewiesen wurde dieses Phänomen zwar bisher nicht, jedoch haben wir es alle mehr oder weniger ausgeprägt selbst erlebt. Camilla hat tonnenweise Bommeldeko für Helene gehäkelt, Janine ist mit Baby noch schnell umgezogen, Madeleine hat hunderte Regentropfen, die aus lila Wolken kullern, hochschwanger an Izzys Zimmerwand gepinselt. Bei Saskia wurde durch die drei Jungs mehrfach alles auf den Kopf, aber niemals in Frage gestellt, dass das Zuhause noch passender, gemütlicher, kuscheliger und fertiger werden soll, als es bisher

war. Die Zeiten der StudentenBehausung und der Kompromisse in Sachen Einrichtung sind endgültig vorbei. Ab sofort wird noch mehr Wert auf Design und Qualität gelegt. Und natürlich muss jetzt manches gewissen Sicherheits- und Öko-Standards unterliegen. Das kostet zwar einiges mehr, aber es ist ja schließlich für die Familie und im Idealfall für die Ewigkeit. Und bei all den neuen Anschaffungen, die nun folgen, haben wir etwas ganz Besonderes festgestellt: Das Leben verlagert sich plötzlich eine Ebene nach unten, denn mit Kindern sitzt, liegt und spielt man plötzlich wieder auf dem Fußboden. Kein Wunder also, dass wir Anne von les-attitudes.com mit ihrer Familie auf dem Cover auch genau dort fotografiert haben, oder?

DAS

PA P E R


Camilla B LO G - C O N S U LTA N T, UND GRÜNDERIN M U M MY- M AG.D E

Unser Zuhause ist im stetigen Wandel und doch irgendwie immer gleich. Ich liebe es, nach Wohnungen und Häusern zu schauen und mir zu überlegen, wie ich alles einrichten würde. Passend zu meiner Wohn-Liebe habe ich mir wohl den Mann gesucht: einen Interior-Designer! Ständig haben wir irgendwelche Projekte am Laufen oder schmieden Pläne, wie wir was wo umbauen können... Und Helene kommt da ganz nach uns: ständig findet sie neue Plätze für ihre Sachen...

Madeleine UNIT- DIREK TORIN FÜR D I G ITALE KO M M U N I K ATI O N, E X OZ E T.C O M

Zuhause ist der Ort, an dem ich nach einer Reise oder einem langen Tag alles stehen und liegen lassen kann und auch einfach mal gar nichts machen kann. Keine Verpflichtungen, keine Ordnungs-Regeln, einfach mal innehalten und abspannen können. Und Izzy tut es mir – witzigerweise – nach: kommt rein, schmeißt Schal und Jacke auf den Boden und fletzt sich im Kinderzimmer auf den Boden, um Musik zu hören und zu spielen.

Danilo INTERIORDESIGNER UND ART DIREK TOR E T T L A B EN N.CO M

Mein Zuhause ist seit sechzehn Jahren Berlin, meine Heimat Stuttgart. Im Grunde ist mein Zuhause aber immer gerade an dem Ort, wo sich meine Familie aufhält. Denn wirklich ankommen kann ich nur, wenn meine Mädels um mich sind.

Saskia REDAKTEURIN UND STYLISTIN, SASKIAHILGENBERG.DE

Wenn sich zu Hause hinter meinen vier Männern und mir die Tür schließt, kann ich richtig runterkommen und mich ganz fallen lassen, denn da sind jede Menge Hände, die mich auffangen.

Janine REDAKTEURIN UND BUCH -AUTORIN, JANINEDUDENHOEFFER.DE

Im Drei-Mädels-Haus bei Dudenhöffers war es immer ein bisschen rummelig. Am Wochenende sind wir dann mit der Sippe in eine Hütte im Wald “unser Häusl” entfleucht. Aber mal angenommen, Zuhause könnte überall sein. Woraus besteht “Zuhause” dann genau? Aus Herzensangelegenheiten, Sicherheit, Gerüchen, Geräuschen, Gute-Nacht-Geschichten oder die Erinnerungen daran? Wenn dem so ist, dann ist Zuhause kein Ort, sondern ein Gefühl. Ein ziemlich großes sogar.

Dani REDAKTEURIN UND BLOGGERIN, B U T T ER FLY FI S H.D E

Schon immer war zu Hause eher “Home is, where the heart is”, denn bis zum 17. Lebensjahr bin ich pro Jahr einbis zweimal umgezogen, habe zwischendurch auch mal ein Jahr bei meiner Oma gewohnt und die Stadt gewechselt. Danach wurde es nicht viel besser, erst Mitte 20 wurde ich geringfügig sesshafter. Immerhin, von 2009 bis 2015 habe ich in nur einer Wohnung gelebt. Mein persönlicher Rekord. Und heute? Heute ist Zuhause immer noch da, wo “meine” Menschen sind.

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M

LIEBLINGS

P L AT Z

Jeder hat zu Hause einen Platz, den er ganz besonders gerne mag. Bei manchen ist es der Ort für die ganze Familie, bei anderen ein stilles Plätzchen, an das man sich mal zurückziehen kann. Wir haben acht tolle Frauen gefragt, welcher ihr liebster Platz bei sich zu Hause ist. Hier seht Ihr das Ergebnis!

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K AT H R I N G E L I N S K Y ( 3 0) U N D J O H N N Y (1) AUS LÜNEBURG, W W W.W U N S C H F R E I . C O M

Mein Lieblingsplatz ist unser Bet t am Sonntagmorgen. Dann sind wir alle zusammen, ja sogar der Hund dar f ausnahmsweise mit hinein. Es wird gekuschelt, mit Croissants gekrümelt u n d g e t o b t . A m E n d e d e s Ta g e s h e l f e n d a n n alle, das Bett neu zu beziehen und eine neue Wo c he kann kommen !


B E R IT M Ü LLE R (36) U N D M A DS (BA LD 1) AUS BERL IN, W W W .T H E S H O P A Z I N E . D E

M e i n L i e b l i n g s p l a t z i s t g e r a d e d e r Te p p i c h v o r d e m S o f a i m W o h n z i m m e r. U n s e r e 4 W ä n d e s i n d l e i d e r n i c h t a l l z u g r o ß , s o dass Mads kein eigenes Zimmer hat und unsere Spielwiese auc h g le ic h ze it ig der M it te l p unk t un s erer Wo hnung i st . Hier verbringen wir vor allem die Nachmittagsstunden mit Fingerspielen und Knuddeleinheiten.

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THU Y NGU YE N (38) A U S F R A N K F U R T/ M A I N , W W W. M I S S E S A N D M I S T E R S . C O M

Mein absoluter Lieblingsplat z im Hau s i st un s ere Wo hnküc he m it dem gemütlichen Sofa! Hier spielt sich eigentlich fast alles ab. Wir kochen und essen, basteln und malen und arbeiten auch. Hier feiern wir Gebur tstage und wenn Freunde oder die Familie kommen, sit zen wir auch meistens hier in der Küche. Es ist u n s e r „ p l a c e t o b e“ ! U n d s e l b s t w e n n alle aus dem Haus sind, breite ich mich hier aus und mache das Sofa zu meinem temporären Arbeitsplat z – mit e i n e r Ta s s e K a f f e e u n d M a g a z i n e n …


M J U L I A G A L L E N K A M P ( 3 2 ) U N D D AV I D (8 M O N AT E ) A U S D Ü S S E L D O R F, W W W. A M M A Z I N G . D E

Mein Lieblingsplat z ist unser Sofa und das Drumherum. Auf dem Boden davor wird gespielt, auf dem Sofa gekuschelt, getobt und gelesen, und wenn David im Bett ist, essen wir manchmal auf dem Boden sit zend am Sofatisch und schauen Filme oder Fußball.

J U LE S V I LLB R A NDT (29) M I T J U S T U S (6) AUS BERL IN, W W W . H E R Z U N D B L U T. C O M

Foto: Jules Villbrandt / herzundblut.com

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Justus' und mein L iebl ing splat z ist ganz klar unser W o h n z i m m e r, d e n n e i g e n t l i c h verbringen wir hier die meiste Zeit. Ob Hausaufgaben, Abendessen, arbeiten oder spielen, alles wird bei uns im Wo hn zimmer g em ac ht . Ich f rage mich manchmal, warum wir überhaupt ein Arbeitszimmer und ein Kinderzimmer haben. Am schönsten ist es, wenn ich noch etwas arbeite und Justus neben mir Lego spielt und wir dabei “Die drei ???” hören.


V E R E N A S C H U L E M A N N (4 1) M I T B R U N O (6) , AUS BERL IN. W W W. M A M I B E R L I N .W O R D P R E S S . C O M S p ä t e s t e n s s e i t Tr a c y E m i n 1 9 9 8 i h r B e t t i n d e r Ta t e G a l l e r y a u s s t e l l t e , i s t m i r k l a r, w i e b e d e u t e n d d i e s e s M ö b e l s t ü c k f ü r unsere Kultur ist. Wir werden im Bet t geboren und sterben dor t. Kinder werden im Bet t gezeugt, Liebe und Sex wird im Bet t zelebrier t. Auch wenn nichts derar tig Spektakuläres passier t, verbringen wir die Hälf te unsere Lebenszeit dor t – beim Schlafen. Wir träumen. Wir regenerieren. Mein Lieblingsplatz ist d a h e r d a s B e t t . D a s i m p o s a n t e A r t- D e c o - S t ü c k h a b e i c h m i r k u r z v o r d e r G e b u r t b e i e i n e m k l e i n e n K r e u z b e r g e r Tr ö d l e r g e k a u f t u n d e s m i t e i n e r To p - M a t r a t z e a u s s t a t t e n l a s s e n . M i r w a r e s wichtig, Bruno zu stillen und das Kind nachts bei mir zu haben. Liebevolle Nähe ist uns wichtig.

Foto: Jules Villbrandt / herzundblut.com

Mehr über Verenas und Andreas Mode-, Wohn- und Lebensstil erfahrt Ihr in Janines “Mama Styleguide”, der am 14. März beim Knesebeck Verlag erscheint.

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Foto: Jules Villbrandt / herzundblut.com

A N DRE A P OTOC K I (36) M I T E M I L ( 7, ) R I O ( 5 ) , M I L L A ( 2 ) AUS BERL IN. W W W.W L K M N DY S . C O M

Mein Lieblingsplatz ist unser großer Hol ztisch, den mein Mann gebaut hat noch bevor wir Kinder hatten. Hier wird gegessen, gequatscht, gebastelt, gespielt, geweint und vor allem gelacht – ein richtiger Familientref f punkt und gleich zeitig Mit telpunkt unseres Hauses. In seinem Hol z – mit mittlerweile kleinen Ecken und bunten Kanten – wird er etliche Geschichten von uns weiter tragen!


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ME L A NIE- JASMIN JESKE (38) UND JULIUS HE NRI Z ACH ARI AS ( 7 ) AUS HAMBURG, W W W. FAC E B O O K . C O M / M I C H E L B E R G E R P R

M e i n B e t t i s t d e r M i t t e l p u n k t m e i n e r W o h n u n g , n i c h t n u r, weil es im sonnigsten Raum mit Balkonfenster n Richtung We sten ste ht und m it dem Wo hn zimm er nur durc h z w e i g r o ß e H o l z t ü r e n v e r b u n d e n i s t . Vo m B e t t a u s k a n n i c h d e n Himmel sehen und die Schif fe vom nah gelegenen Hafen tuten hören. Mein Sohn kommt mich fast jede Nacht hier besuchen. Das kann ich gut verstehen. Schließlich ist so e in Fam i l i en b e t t der ku s c he l i g ste Plat z der We lt . An den Wo c henenden f r üh stüc ken w ir hier und s c hauen dab e i Filme. Das Bett ist unsere Insel. Wir lesen, kuscheln, hüpfen, toben, spielen, schlagen Purzelbäume, beobachten die Wo l ken und zählen die Ster ne.

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Menschen waren als Mütter oder Väter alleinerziehend.

Rund 2,7Millionen

2011

lebten 18,0 Millionen Ehepaare und 2,8 Millionen gemischtoder gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften in Deutschland, zusammen also rund 20,8 Millionen Paare.

Seit 2000

wurde im bundesweiten Vergleich im nordwestlichen Umland Berlins besonders viel Wohnraum neu gebaut. d lan sch eut e in D eut ten ele L : 57% ohn o vi 013 3 w enaus wie 2 g iete M zur

200

FACTS

FIGURES &

DIE LAGE:

Bei der Wohnungssuche ist die Lage ein noch wichtigeres Kriterium als Schnitt und Zimmergröße. Das wichtigste Kriterium ist aber der Preis.

In Kroatien wohnen 89,5 % der Menschen im Eigentum, dicht gefolgt von Norwegen mit 85%

Die mit Abstand hoechsten Ausgaben – 34 % des Konsumbudgets – taetigten die Privathaushalte fuer den Bereich Wohnen, Instandhaltung und Energie. Danach folgten mit 14 % die Ausgaben für Nahrungs­ mittel, Getränke und Tabak.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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JULIA

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MIRIAM DIESE BEIDEN FRAUEN HABEN ZWEI KINDER ODER BALD EINES Wir haben eingefangen, wie sich ihr Zuhause und ihr Leben ver채ndert haben.


MUMMY OF TWO

Liebe Julia, Du hast nach der Geburt Deines ersten Kindes vor 6 Jahren mit Svenja Altan den Businessplan für Deine nun 5 Jahre bestehende Agentur BOLD geschrieben. Ihr habt inzwischen 30 Mitarbeiter und eine Zweigstelle in L.A. Wieviel hat Deine Tochter Ella damit zu tun? Sie ist ein sehr ausschlaggebender Grund für meine Selbstständigkeit – aber nicht der alleinige. Einige Dinge kamen hier zusammen: Ich zog gerade aus den USA zurück nach Berlin und befand mich also in einer beruflichen Zwischenphase. Hier hat es sich natürlich angeboten, genau zu reflektieren wohin die Reise geht. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der sowohl meine Mutter als auch mein Vater von jeher selbstständig gearbeitet haben. Die Vor- und Nachteile waren mir dadurch ganz klar bewusst. Ausschlaggebend war die Fragestellung: Wie kann ich

das Erlernte, meine Interessen und mein Netzwerk am besten einsetzen? Bei welchem Job wäre das für mich möglich? Und wie schaffe ich es hier das Kinderthema zu integrieren? Mich dann nach fast 10 Jahren im Angestelltenverhältnis selbstständig zu machen, war eine ganz natürliche Antwort auf diese Fragestellung. Mir war von vornherein klar, dass ich das nicht alleine schaffen kann und auch gar nicht will. Die Person, von der ich professionell und persönlich schon seit dem Studium begeistert bin, war und ist meine heutige Partnerin Svenja Altan. Ich habe sie angerufen und sie gefragt, ob sie mit mir eine PR-Agentur gründen will. Sie sagte gleich beim ersten Telefonat zu. Du bist quasi zeitgleich Mutter und Chef geworden – was war

Julia Winkels (37) Berlinerin, Ella (6 Jahre), Theo (3 Jahre), CEO BOLD, 30 Mitarbeiter Julia Winkels ist eine echte Power frau, deren Kraft viele Seiten hat. Neben typisch unternehmerischen Fähigkeiten wie Zielstrebigkeit, Eloquenz und Vision hat sie auch noch genau die Seiten, die sie nicht nur zu einer ausgesprochen liebevollen und fürsorglichen Mutter machen, sondern zu einer ebenso behutsamen Chefin eines großen Te a m s m i t f l a c h e n H i e r a r c h i e n : E m p a t h i e u n d Einfühlungsvermögen. Julia ist eben ein echter Te a m p l a y e r – i m J o b w i e z u H a u s e b e i i h r e n b e i d e n Kids.

aufregender? In welcher Rolle hast Du Dich leichter zurechtgefunden? Als Chef! ☺ Ich habe schon zuvor Teams geleitet und war in Positionen, die Verantwortung erfordert haben. Ich habe keine Angst davor – ganz im Gegenteil – ich freue mich über eine Relevanz in meinem Job. Anfänglich fiel es mir sehr schwer abzugeben, aber auch das lernt man über die Jahre. Wichtig ist hierbei natürlich ein Team zusammenzustellen, an das man glaubt und dem man vertraut. Seitdem Svenja vor 2 Jahren BOLD L.A. eröffnet hat, ist Mika Moriyama als Geschäftsführerin an meiner Seite. Ich mache mir nichts vor: Ich bin eine Mutter mit zwei Kindern und dazu seit 1,5 Jahren alleinerziehend – ich brauche ein starkes Team im Rücken. Mika führt mit mir zusammen dieses Team sehr erfolgreich. Darüber bin ich sehr dankbar. In die Mutterrolle wächst man ganz anders rein. Alles ist neu. Bei meiner Tochter Ella dachte ich, es sei normal, viel Zeit zu haben. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt nicht, dass ich einfach ein sehr entspanntes Kind hatte. Ich nahm Ella fast überallhin mit – das fand sie toll und für mich war das natürlich eine optimale Lösung. Den Businessplan haben Svenja und ich zusammen mit Ella verfasst. Das kann man tatsächlich so sagen. Mit meinem 2. Kind wäre das so nicht möglich gewesen. Bei BOLD arbeiten überwiegend

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M Frauen, und eine der vielen Stärken der Agentur ist das herausragende Team und sein Teamwork. Was ist das Geheimnis guter Führung? Um eine Sache klarzustellen: Wir haben nie geplant mit vorwiegend Frauen zusammenzuarbeiten. Die PR-Branche ist einfach sehr weiblich. Das ist der einzige Grund. Das Geheimnis guter Führung? Ich denke Fairness und schlichte Menschlichkeit sind extrem relevant. Auch die Tatsache rüberzubringen, dass es Dinge im Leben gibt, die wichtiger sind als die Arbeit. Wir arbeiten mit 25 Frauen zusammen... Die eine hat sich vielleicht gerade getrennt, die andere ist schwanger, die nächste hat einfach nur ihre Tage. Es ist wichtig, die Mitarbeiter ernst zu nehmen und sie wertzuschätzen. Ich wünsche mir wirklich sehr, eine Chefin zu sein, mit der man auch solche Themen besprechen kann.

das Büro verlässt. Wichtig ist hier dann wieder die Unterstützung im Team. Du erziehst zwei Kinder allein, hast

Glueck hat viel mehr Komponenten als ein klassisches Familienmodell. Angst vor dem Wiedereinstieg nach der Elternzeit haben. Nicht selten werden kompetente Mitarbeiterinnen in führenden Positionen auf Hilfspositionen degradiert. Natürlich ist auch für uns nicht einfach, bei dem Kunden Verständnis dafür zu fordern, dass eine Person um 16:00

30 Mitarbeiter mit aktuell ca. 30 Kunden. Wieviel Helferlein sind für ein reibungsloses System in Deinem privaten Bereich nötig und zu welcher Zeit? Ich habe eine feste Babysitterin und eine Haushaltshilfe, die 2-mal pro Woche kommt – das war es eigentlich.

Wie wählt Ihr Mitarbeiter aus, bzw. worauf achtest Du bei Vorstellungsgesprächen und Bewerbungen besonders? Es ist nicht einfach, Personen zu finden, die sowohl eine gewisse Hochschulausbildung im kommunikativen Bereich haben als auch ein überdurchschnittliches Interesse für Lifestyle-Themen, Subund Popkultur. Aber ich denke, dass sich mittlerweile rumgesprochen hat, dass man bei BOLD genau diese Themen authentisch leben kann. BOLD hat sich selbst zu einer Lifestylemarke entwickelt. Alle Mitarbeiter bei BOLD zeichnen sich durch eine besondere Persönlichkeit aus. Wir suchen keine klassischen PR-Berater, sondern Charaktere. Alle Mitarbeiter verbindet ein Attribut: Boldness. Wie viele Eurer Angestellten haben Kinder? Zählen Patchwork-Familien auch? Eigene Kinder haben bei uns derzeit 5 Mitarbeiter. In unserer Branche und bei 23 Festangestellten ist das meiner Meinung nach ein guter Schnitt. Was wünschst Du Dir für Deutschlands Familienpolitik und vor allem für die in der freien Wirtschaft tätigen Mütter? Ich empfinde Deutschland als ein extrem faires Land für Eltern. Ich habe davon stark profitiert. Das Elterngeld hat mir ermöglicht, Zeit für meine Kinder zu nehmen und zwar ohne größere Sorgen, mir diese

Foto: Franziska Taffelt

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Pause nicht finanzieren zu können. Auffällig ist natürlich, dass es überdurchschnittlich wenige Mütter in meiner Branche gibt. Ich denke das liegt auch daran, dass viele Frauen


Wir sind hier wieder beim Thema Teamstruktur. In meinem Fall ist dieser Bereich essentiell. Insgesamt ist mein Leben natürlich alles andere als spontan – aber damit kann ich gut leben.

Du hast Dich von dem Vater Deiner Kinder getrennt. Was rätst Du Müttern, die in ihrer Beziehung unglücklich sind, aber aus Angst vor der pädagogisch-psychologischen und/oder der wirtschaftlichen Konsequenz vor dem Schritt zurückschrecken? Die Trennung war sehr schmerzhaft für mich. Wir waren immerhin 16 Jahre zusammen. Ich glaube ganz wichtig ist, davon auszugehen, dass der Schmerz an Bedeutung und Volumen verliert. Ebenso relevant ist, den Kindern die Sicherheit zu geben,

Foto: Franziska Taffelt

Was ist Dein persönlicher Luxus, den Du Dir gönnst? Gibt es das überhaupt – Zeit für Dich? Ich möchte jetzt antworten, dass ich keinen Luxus brauche. Aber das wäre schlimm gelogen. Ich liebe es, mich zu verwöhnen und tue das auch wann immer ich kann. Da das nicht so häufig vorkommt, bleibt Luxus etwas Besonderes für mich und ich genieße ihn dann in vollen Zügen.

Eine Trennung ist emotional und psychisch sehr anstrengend – dieser Anstrengung gehen eben viele Paare lieber aus dem Weg. Eines kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Glück

Bett – und mich gleich dazu! Dein Trick, um die Nerven zu behalten? Bewegung, Sauna und ausreichend

Den Businessplan haben Svenja und ich zusammen mit Ella verfasst. Das kann man tatsaechlich so sagen. Mit meinem 2. Kind waere das so nicht moeglich gewesen. dass sie mit dieser Entscheidung nichts zu tun haben. Ziel sollte immer sein, mit dem Ex-Partner eine Struktur zu schaffen, die für die Kinder am besten ist. Wie das genau aussehen soll, das ist wirklich von Familie zu Familie völlig verschieden. Ich hatte sozusagen Glück im Unglück. Die wirtschaftliche Konsequenz war in meinem Fall weniger von Bedeutung. Das hat viele Schritte bestimmt erleichtert – aber eben auch „nur“ erleichtert. Ich kann völlig nachvollziehen, dass manche Paare „im Interesse der Kinder“ zusammenbleiben.

hat viel mehr Komponenten als ein klassisches Familienmodell. Und diese weiteren Komponenten lernt man nach einer Trennung Schritt für Schritt kennen. Das schafft eine neue Form von Realität, die durchaus auch sehr inspirierend und kraftvoll sein kann.

Schlaf.

Szenario: Es ist was schief gelaufen, Kunden unzufrieden, Stress in der Agentur, Kinder schlecht gelaunt und zu Hause brennt das Essen an, während der Sohn die wertvolle Vase runterschmeißt, wie reagierst Du? Ich stecke die Kinder um 20:00 ins

Was bedeutet Dir BOLD? Fast alles.

Hast Du ein Lebensmotto? YOLO? Haha. Nein Quatsch – habe ich eigentlich nicht. Ich wünsche mir positiv und gelassen weiterzugehen. Angekommen bin ich noch lange nicht.

Was bedeutet Dir das Muttersein? Alles. Vielen lieben Dank, liebe Julia!

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MUMMY TO BE

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Liebe Miriam, wann und wie hast Du von der Schwangerschaft erfahren? Ich hatte bereits den 4. Schwangerschaftstest gemacht, der mir noch in SSW 6 sagte, dass ich nicht schwanger wäre. Meine Tage blieben jedoch aus und ich hatte bereits im Gefühl, dass ich schwanger sein musste. Die Frauenärztin hat es dann

über einen Bluttest festgestellt und mich angerufen, da war ich gerade mit meinem Mann beim Sport. Wir haben uns unendlich doll gefreut. Beschreibe Deine Schwangerschaft mit drei Worten… Ups & Downs und unendliches Glück.

Miriam Jacks (32, SSW23) Als ältestes von 6 Kindern wusste Miriam schon i m m e r, w a s s i e w o l l t e : M a k e - U p A r t i s t i n w e r d e n , auch wenn sie als Jugendliche noch keinen Schimmer hatte, wie sich der Job genau nennt. Heute ist Miriam Jacks genau das, international gefragt und mit eigenen Beauty Stores “JACKS Beauty Departments” im Land vertreten. Dass sie on top noch ein Beauty Magazin gelauncht hat, macht die gute Freundin von Ophelia (S.42/43), die in der Schwangerschaft noch einen Umzug bewerkstelligt, u m s o g r e i f b a r e r.

Du scheinst ja weiterzumachen wie zuvor – hat die Schwangerschaft Dein Leben so gar nicht auf den Kopf gestellt? Oh doch, ich schaffe lange nicht mehr so viel wie vorher. Ich hatte auch leider eine ziemlich lange Phase, in der es mir überhaupt nicht gut ging. Ich hatte zuerst über 2 Monate mit starker Übelkeit zu kämpfen und danach über 6 Wochen so starke Rückenschmerzen, dass ich kaum laufen konnte. Da dachte ich für einen kurzen Moment, dass ich gar nicht mehr arbeiten kann. Zum Glück habe ich es mit viel Physiotherapie und Sport wieder in den Griff bekommen. Seit dem 1. Tag des 6. Monats geht es mir zum Glück wieder richtig gut und ich kann die Schwangerschaft endlich genießen. Was hat sich verändert, seit Du schwanger bist?


Eigentlich hat sich schon jetzt alles verändert. Ich schmecke anders, rieche anders, ich denke sogar anders. Ich musste mich ganz schön umstellen. Vorher habe ich gerne mal 24/7 gearbeitet. Das schaffe ich jetzt nicht mehr. Ich gehe auch viel überlegter an Geschäftsentscheidungen heran, bin

das Wichtigste. Sich gut zu ernähren und vor allem ausreichend zu trinken ist unabdingbar. Wie planst Du Job und Mama-sein unter einen Hut zu bekommen? Ich bin in der absoluten Luxuslage, dass ich durch meine Selbständigkeit mir meine Arbeit sehr gut selber

ausgesucht, die wir im Januar geliefert bekommen. Ich kann es kaum abwarten, das Kinderzimmer einzurichten. Und einen Kinderwagen (Bugaboo) haben wir uns ausgesucht. Ansonsten kommt jetzt alles nach und nach. Ein paar Sachen können wir auch von unseren Freunden abstauben.

Das Managen von viel Arbeit und sich genug Auszeit zu goennen ist definitiv die groesste Herausforderung. nicht mehr ganz so mutig, weil ich einfach nicht mehr nur alleine für mich entscheide, sondern für meine Familie. Ich weiß ja gar nicht, was da auf mich zukommt. Natürlich wünsche ich mir, dass ich genauso geschäftstüchtig bleibe, aber ich merke ja jetzt schon, dass ich auf vieles verzichten muss. Aber das ist auch gut so. Ich freue mich auf mein neues Leben! Was musst Du nicht mehr haben? Rückenschmerzen und Übelkeit!!! Wie hast Du Dich, bzw. Ihr Euch bis jetzt auf das Baby vorbereitet? Mein Mann und ich sind da wirklich sehr entspannt. Wir lassen alles auf uns zukommen. Vieles ergibt sich aus dem Zufall, etwa, dass ich durch eine Kundin von mir eine tolle Hebamme gefunden habe. Das Wichtigste war für mich, mein berufliches Umfeld auf sichere Beine zu stellen, so dass ich mir nach der Geburt eine Auszeit gönnen kann. So habe ich seit 2 Monaten eine persönliche Assistentin und Managerin, die schon jetzt eine Riesenhilfe ist. Auch mein Team im JACKS beauty department bereitet sich darauf vor, dass ich demnächst nicht mehr ganz so oft da sein werde und hält mir den Rücken frei. Was ist die größte Herausforderung als schwangere Unternehmerin? Das Managen von viel Arbeit und sich genug Auszeit zu gönnen ist definitiv die größte Herausforderung. Ich weiß einfach, dass ich lange Arbeitstage nicht ohne Pausen schaffe. Da gut auf den Körper zu hören ist

einteilen kann. Ich habe ein großartiges Team hinter mir, mein Job mit L´Oréal Paris ist auch nur auf vereinzelte Tage im Monat beschränkt, die ich dann mit Babysitter gut schaffen sollte. Zu den Drehs wird der kleine Mann dann einfach mitkommen und direkt backstage alles kennenlernen. Ich bin auch so aufgewachsen, meine Eltern haben mich damals überallhin mitgenommen und ich habe einfach im Kindersitz geschlafen. Meine absolute Traumvorstellung. Wie wohnt Ihr? Wir sind gerade eben noch mal umgezogen – ich wollte weg aus dem Prenzlauer Berg, es war mir alles zu touristisch. Dazu kam, dass mein Mann Christian und ich dort auch noch arbeiten. Also hat es uns nach Moabit in den Stephankiez getrieben, in eine wunderschöne Altbauwohnung, in der wir uns sehr wohl fühlen. Wir haben umliegend alles was wir brauchen, auch einen Spielplatz, tolle Kitas und alle Supermärkte, die man sich vorstellen kann. Es gibt nicht viele Restaurants, aber dafür nutzen wir jetzt wieder viel mehr unsere schöne Küche. Die Wohnung hat insgesamt 132qm, riesengroße Zimmer mit edlem Stuck. Die Wohnung wurde vor uns von den Inhabern bewohnt und 1A renoviert. Ich komme jetzt wieder richtig gerne nach Hause. Was habt Ihr bisher für das Baby schon angeschafft? Wir haben einen Lieblingskinderladen in Schöneberg, „kleine Fabriek“. Dort haben wir uns eine schöne Kinderzimmerausstattung

Was ist der beste Interior-Eltern-Rat, den Du bisher bekommen hast? Unser Kinderzimmer ist eher schmal und die Wickelkommoden sind in der Regel unheimlich tief, da kam uns der Tipp von Astrid von “die kleine Fabriek“ sehr gelegen, dass die Schweden die Kinder immer seitlich wickeln und man so auch seltener beim Wickeln angepinkelt wird. Was möchtest Du unbedingt noch tun, solange Du noch schwanger bist? Meine kleine Schwester ist mit mir zeitgleich schwanger (3 Wochen weiter) und wir wollen unbedingt noch ein Fotoshooting zusammen

machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das noch mal passiert, ist sehr gering. Vielen Dank!

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Sitzkissen, die aussehen wie eine schmilzende Eistüte, lassen nicht nur Kinderaugen groß werden. Auch mit Mama und Papa drauf wird’s bequem und kuschelig. So kommt auf jeden Fall der Sommer und gute Laune in jedes Kinderzimmer! woouf.com

ICE ICE BABY

Das Familienunternehmen produziert in einer kleinen Werkstatt Möbel für Kinderzimmer und verwendet dabei rein ökologische Materialien. Ob die “Tiwi”-Fernsehröhre oder das Zirkusregal “Manege frei”, hier wird eine Bühne geboten für große Filmstarts oder kleine Artisten. upwarsaw.com

DIE GROSSE BÜHNE

Die Zimmer unserer Kinder gehören irgendwie auch uns Eltern, denn hier können wir all unsere Kindheitsträume wahr werden lassen. Deshalb sind die Produkte, die wir Euch vorstellen, auch viel mehr als nur M öbel: Es sind ideale Spielgefährten für kleine und große Phantasiemenschen.

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Ausbaufähig im wahrsten Sinne des Wortes mit viel Raum für Wandelbarkeit sind die Produkte von Hase Weiss (Interview mit Designerin Anna Pfeiffer auf S.26) allesamt. Schon die ästhetische Puppenhaus-Grundausstattung bietet drei Zimmer, Salon und Treppenhaus bei architektonisch-minimalem Design und maximalem Platz für Phantasie und Spielfreude. Auch das Hase-Weiss-Küchenmodul wird in Wunschfarbe angefertigt und kann statt Herd, Spüle oder Waschmaschine auch als Nachttisch oder Schreibtischschrank weiterleben. haseweiss.de

DAS BAUHAUS-PR INZ IP

Wahrlich himmlisch sind die Wolkenbügel der australischen Firma “down to the woods” und viel zu schade, um sie im Schrank zu verstecken. Erhältlich in zwei Größen und vielen Farbenkann man sie ganz einfach im Onlineshop bestellen! über mybabyloon.de

WOLKENFREI

Na gut, nicht wirklich, denn die 1 qm großen Bodenkissen von “Into the Fold” sind aus Outdoor Canvas und somit soft, wasserdicht und kleckerresistent. intothefold.com/au

AUTSCH, DER PIEKST JA!

Nachtblau, immer hungrig und deswegen auch ein wenig mollig, verschlingt “Moby” die schönsten Kinderlektüren und bietet ihnen einen ehrenwerten Platz in seinem Walbauch. Das Zookids-Wandregal trägt bis zu 10 kg Literatur. julica-design.de

IM HER Z EN DER SEE


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So macht Papa das! 18

Wutanfälle meistern, mit und für Kinder kochen oder die K l e i n e n i n s L a n d d e r Tr ä u m e s c h i c k e n – D a d d y s m a c h e n vieles anders. Und das ist auch gut so. Denn die Kids sollen ja schließlich auch mitbekommen, dass es immer mehrere Möglichkeiten gibt, Dinge zu tun. Wir haben bei den Machern des Papa-Blogs daddylicious.de mal nachgefragt… Wie macht Ihr das eigentlich?

Marks Tipp:

Wutanfälle meistern So im Alter von zwei Jahren geht es richtig los. Die Kids entwickeln ihre eigene Persönlichkeit und „erlernen“ dabei auch Frustration. Diese kann verschiedene Gründe haben, das Ergebnis ist meist dasselbe: Gegenstände werden geworfen, Türen geknallt oder es wird versucht, das ein oder andere (oder beide) Elternteil umzuschubsen. In besonderen Härtefällen wird gebissen, getreten oder geschlagen. Alles gepaart mit einer ordentlichen Portion Dezibel und endet meist mit Tränen, Schluchzen und dem zarten Versuch, sich wieder anzunähern. Denn auch danach sind wir als Eltern wieder Bezugspunkt Nummer 1. Aber was machen wir im Auge des Orkans, während Donner, Blitz, Bauklötzchen und Playmobil in Sackhaaresbreite an lebenswichtigen Organen vorbeifliegen? Ruhig bleiben! Erst einmal checken, wo genau das Problem liegt. Gibt es passende Gegenangebote? Alternativen, die zum Ziel führen? Ganz wichtig ist hierbei, dass keine Belohnung angeboten

werden sollte: „Wenn Du jetzt {...}, dann gibt es auch ein Gummibärchen, Eis oder das WLAN-Passwort.“ Böser Fehler, der sich ins Gehirn der Kleinen einbrennt und zukünftige Auseinandersetzungen eben nur in diese eine Richtung lenkt. Nähe ist wichtig. Und in ganz extremen Fällen ist frische Luft ein Segen. Ähnlich wie bei Hustenanfällen kann diese wahre Wunder wirken, denn die Kinder werden aus der Situation gerissen und bekommen automatisch ein anderes Umfeld. Und die Eltern haben die Möglichkeit, die Kinder zu beruhigen und das Gespräch neu zu beginnen. Das „Warum“ sollte erklärt werden und idealerweise geben wir den Kindern die Möglichkeit, den Weg zum „Warum“ selbst zu entscheiden. Das fördert die Identität und das Gefühl, selbst etwas bestimmt zu haben. Und ehrlich gesagt ist es am Ende doch egal, ob Apfel oder Banane gegessen wurde. Hauptsache Vitamine! Und das lässt sich auf ziemlich viele Bereiche übertragen!


Kais Tipp:

Kochen mit Kindern Wir haben in unserer Patchwork-Familie schon zwei heute volljährige Kinder großgezogen, bei denen in Sachen Ernährung aber nicht alles so richtig reibungslos geklappt hat. Mit Gemüse steht zumindest einer von beiden bis heute auf Kriegsfuß. Hauptsache Panade, der Rest ist egal. Als sich nun also unsere gemeinsame Tochter ankündigte, hatten wir auch in Bezug auf die Mahlzeiten ein paar gute Vorsätze. Das fing damit an, dass sie von uns keine Gläschen mehr bekommen hat. Nach dem Umgewöhnen von der Flasche haben wir immer frisch hergestellten Brei gefüttert. Dank diverser Dampfgarer ist das wirklich kein Aufwand mehr. Und wer mal „Hühnchen mit Reis“ aus dem Glas verglichen hat mit einem frisch gemixten Brei, der wird nie mehr zum Fertigprodukt greifen. Vielleicht hat genau das die Geschmacksknospen der Kleinen erreicht. Denn ohne, dass wir es provoziert haben, futtert sie heute Oliven, Parmesankäse und alles an Obst und Gemüse, was ihr auf den Teller kommt. Aber sie hat trotz allem ein Faible für Gebackenes. Das wundert allerdings nicht – bei ihren Genen. Denn auch meine Frau und ich stehen auf leckere Teigwaren, Schokolade und Pralinen. Selbst backen tun wir gar nicht so oft, weil wir so einen Kuchen dann auch

Torsti-Borsti‘s Kuchen 2 Eier 140gr Butter, Zucker, Mehl 2 TL BP 1 P VZ 6 Boskop Zimt/ Zucker/ Mandeln 1 1/4 h 175ºC

flott verspeisen würden. Also jeder dann 4-6 Stücke! Aber gelegentlich stellen wir uns doch mal in die Küche und kredenzen süße Sünden. Unser Favorit ist dabei ein warmer Apfelkuchen mit Zimtsahne, der vielleicht nicht ganz so spektakulär aussieht, es aber knüppeldick unter der Mandelhülle hat. Am besten löffelt man ihn warm aus der Schale und gießt dann ausreichend mittelfeste und leicht gesüßte Zimt-Sahne drüber. Hier gibt’s exklusiv für euch dieses hammermäßige Rezept, bei uns bekannt als „Torsti-Borsti‘s Kuchen“. Das Rezept erscheint minimalistisch und genau so ist es. Wir nehmen meist die doppelte Menge der Zutaten. Gefühlt kommen auf sehr viele Äpfel sehr wenig Teig. Aber bitte backt das Ding einfach mal nach und ihr werdet einen neuen Lieblingskuchen haben. Versprochen! Ihr schmeißt einfach zuerst die Äpfel und dann den Teig in eine große gefettete Tonschale, rührt ordentlich durch, dann Mandeln drüber, dick mit Zimt und Zucker bestreuen und ab in den Ofen. VZ steht für Vanillezucker, BP für Backpulver. Und dazu rührt ihr Schlagsahne mit Zimt an, die gern noch ein bisschen flüssig sein darf. Geht auch gut zu Weihnachten, ist bei uns aber der Standard-Kuchen auf jedem Geburtstag. Guten Appetit!

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Carstens Tipp:

Ins Bett bringen

Der Schlaf unserer lieben Kleinen gehört zweifelsohne zu den größten Themen des noch jungen Familienglücks. Der Haken: wie hinbekommen? Ich hab mich bei meinen Kumpels mal nach ein paar Tipps umgehört sowie einige mögliche Ursachen des Ich-kann-nicht-schlafens zusammengetragen – in der Hoffnung, dass sie der bzw. dem ein oder anderen zumindest ein kleines bisschen Hilfestellung geben mögen.

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· In den Schlaf wiegen: Nicht, dass man nicht alleine drauf gekommen wäre. Seltsamerweise favorisiert der Nachwuchs erfahrungsgemäß stets die anstrengendste Variante, nämlich die im Stehen bzw. Gehen. Ein kleines, liebliches Liedchen in möglicher Endlosschleife dazu, und mit ein bisschen Glück hat man zwei, drei Stunden später Ruhe. Mit zunehmendem Alter wirkungsloser. · Die Flasche-Spieluhr-Kombination: So manches Menschlein lässt sich so fast von allein in den Schlaf manövrieren. Pulle andocken, Spieluhr aufziehen, Küsschen, Licht aus. Leider laufen Spieluhren nicht besonders lange und natürlich ist diese Option nicht beliebig wiederholbar, nicht zuletzt weil das Risiko besteht, dass sich die Flüssigkeit anschließend in Darbietungsformen verschiedener Arten und Couleur in die Umwelt zurück ergießt. Die Milch nach und nach vermehrt mit Wasser mischen. · Die Automethode: Es gibt wohl kaum eine Methode, die besser funktioniert. Allerdings muss man zunächst erst mal ein Auto besitzen, und außerdem kann der Weg vom Parkplatz bzw. aus der Garage ins Bettchen ganz schön lang werden. Wer die Möglichkeit hat, sollte diese Option auf jeden Fall testen, wenn‘s anderweitig mal wieder gar nicht klappen will. · Fernsehen: Oh! Waaas?? Einspruch! Ich bekomme Visionen von Hassmails bei diesem Vorschlag, aber seien wir mal ehrlich: Manchmal sind Kinder einfach sowas von „drüber“, dass sie nichts Rationales mehr einfangen kann. Wir haben unsere Kleine bei allzu heftigen spätabendlichen Meckerattacken schon mal für 5 Minuten – denn die reichen in der Regel – ins Wohnzimmer vor die verteufelte Glotze geholt. Und es wirkt! Selbst unsere

strenge Kinderärztin hat sich zu diesem Tipp hinreißen lassen. Der Knaller: Aufgrund der langsameren Bildfolge und des stetigen grünen Farbtons sind Fußballspiele anderen Formaten vorzuziehen. Heikel nur, dass ich diese Zeilen nun fürs MUMMY MAG verfasse, und nicht für daddylicious.de… À propos Visionen: Schmidt Schnauze hätte diese Maßnahme wohl als Realpolitik verteidigt. · Medikamente: Und noch ein, zu Recht, heikles Thema. Bachblüten, Baldrian und Co. sollten kein generelles NoGo sein, aber doch lediglich mit größtmöglichem Verantwortungsbewusstsein und nur in Absprache mit einem Kinderarzt eingesetzt werden. · Ernährung hinterfragen: Nie schreien Kinder ohne Grund, und manchmal sind diese Gründe einfacher zu erkennen, als gedacht. Nicht unwahrscheinlich, dass die Minis z.B. unter Blähungen leiden. Neben der Bauchmassage, die obendrein noch das Verhältnis zum Kinde intensivieren hilft, sollte man hinterfragen, ob ggf. das ein oder andere Nahrungsmittel nicht passt. · Reizüberflutung & mangelnde Bewegung: Es braucht keinen explizit großen Menschenverstand, um einzusehen, dass sowohl Reizüberflutung als auch mangelnde Bewegung einem Kind den Schlaf rauben bzw. vermiesen können. Während ersteres eher bei den ganz Kleinen vorkommt, liegt es bei Älteren gerne an zu wenig körperlicher Auslastung. Zu viel und/oder zu laute Musik, aber natürlich auch visuelle Eindrücke wie Fernsehen (jaja …) bzw. alles, was Display ist oder insbesondere künstlich flimmert oder flackert, sollte selbstverständlich generell ge- bzw. vermieden werden.


· Einschlafrituale einführen: Ordnung im Leben schafft Ausgeglichenheit. Was wir als Erwachsene gut kennen, gilt natürlich auch für die Kleinen. Ein Ritual sollte immer auch eine regelmäßige Zubettgehzeit beinhalten, im Weiteren können eine Gute-Nacht-Geschichte, leise, dezente Musik oder beruhigender Gesang hilfreich sein. Und obwohl es in den meisten Fällen dunkel sein sollte, können manche Kinder nur einschlafen, wenn die Tür noch einen Spalt offen bleibt oder ein kleines Nachtlicht, z.B. für die Steckdose, brennt. So ging es mir jedenfalls vor langer Zeit… · Auch mal schreien lassen: Oft will die oder der Kleine partout nicht wieder einschlafen. Doch auch wenn´s einem fast das Herz zerreißt, sollte man sich zusammennehmen und den Quälgeist auch mal schreien lassen. Natürlich sollte man nach einigen Minuten wieder Zuwendung zeigen. Der Trick ist: die Intervalle sukzessiv zu verlängern. Und auch die Flasche sollte dann nicht immer zum Einsatz kommen. Erfordert zugegebenermaßen viel Geduld und Nerven. · Ängste: Kinder fürchten sich. Das ist normal. Und, dass diese

Über die Autoren: Daddylicious.de, das sind Kai Bösel, Mark Bourichter und Carsten Bauer (v.l.n.r.). Verteilt über halb Deutschland, sehen sie sich damit noch seltener als wir Mummys es tun und haben trotzdem neben der Zeit mit ihren Kids einen der erfolgreichsten Väterblogs aufgebaut.

Ängste am Einschlafen hindern, ebenso. Wichtig ist, dass „das Gespenst hinter dem Schrank“ ernst genommen wird und man sich die Zeit nimmt, dem Kind in Ruhe klar zu machen, dass es keinen Grund gibt, sich zu fürchten. Die legendäre Dachluken-Szene aus „Tanz der Vampire“ hat mich, und da war ich schon Jahre aus dem Schnuller- und Fläschchenalter raus, monatelang nicht losgelassen… · Wachstumsschübe bzw. zahnen: Wenn Kinder „einen Schub“ haben oder zahnen, geht in den kleinen Körpern der Punk ab. Hormone auf der einen und der hässliche Schmerz auf der anderen Seite können den Kleinen ganz schön zusetzen. Nicht als Arzt, denn ich bin keiner, aber als Papa kann ich aus Erfahrung lediglich dazu raten, in solchen Stadien nicht die strenge Variante zu wählen, sondern ggf. nochmal ein kleines Fläschchen nachzureichen, oder das Kind eben nochmal aus dem Bettchen zu holen. Denn wenn Kinder leiden, sollte man immer nachsichtig mit ihnen sein. Den Wodkaschnuller gibt´s dann besser exklusiv und ausschließlich für alle Daddys am kommenden Vatertag…

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HOMEOFFICE Wir zeigen Euch, wo wir sind, wenn ihr uns lest. Oder zumindest, wo wir das Gelesene in den meisten Fällen verfasst haben.

Camilla Foto: Jules Villbrandt / herzundblut.com

“Zuhause habe ich keinen Schreibtisch, also sitze ich am liebsten auf der Couch oder aber am Esstisch. Egal wo ich arbeite, es muss einfach gemütlich sein – aus dem Grund habe ich das neue Büro gerade auch wie mein eigenes Wohnzimmer eingerichtet.”

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Eames Plastic Armchair Raw von Vitra Pendelleuchte von Fontana Arta Wanduhr von Karlsson Mini Retro Schale von House Doctor Teppich von Tom Tailor via Otto.de Regal von Mycs


Saskia

“Ich habe meine Lieblingsecke zu meinem Arbeitsplatz gemacht. Das hat sich vom ersten Moment bewährt und wird bei den vielen Stunden, die ich dort verbringe, immer mit Wohlbefinden belohnt. Und Grünzeug macht den Kopf so herrlich frei.“

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Terrassenstuhl „Surprising“ von fermob Teppich und Hängeleuchten von Bolia Eisenkorb von House of Dotcity Kaffeebecher “maggie mug” von Bolia Schreibtischlampe Tolomeo Tavolo von Artemide Sitzpuff „Mangas“ von Gan by Gandia Blasco


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Janine

Foto: Jules Villbrandt / herzundblut.com

“Wir haben eine Vier-Zimmer-Wohnung. Nummer 4 ist mein Büro. Direkt neben dem Wäscheständer und dem Gästesofa befindet es sich also, das Auffangbecken meiner Gedanken: mein Schreibtisch. Und drumherum allerlei Flausen, falls Augen und Hirn eine Abwechslung brauchen.”

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Schreibtisch von Studio Ziben Tischsets für Visitenkarten und Rechnungen von Bolia Bank „Sinnerlig“ von IKEA Architektenlampe von Maisons Du Monde Wolldecke von HOME24 Blumenampel von California Dreaming


Madeleine ^

„Homeoffice ist ein Luxus, den ich mir ab und an erlauben darf. Mit krankem Kind z.B. arbeitet es sich am besten von unserer Couch aus. Strom ist alles, was ich dann noch für mich und meinen Laptop brauche – und Internet natürlich. Ich finde es großartig, dass ich so die Möglichkeit habe, Vollzeit zu arbeiten und Mama zu sein.“

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Mac Book Air von Apple Kopfhörer von Urbanears Lammfellteppich von IKEA Notizbuch von Moleskine Abstelltisch von Bolia 70er Jahre Sessel “Alky” designed by Giancarlo Piretti for Castelli


Architektin, Interior Designerin, Gründerin Hase We i s s , B e r l i n w w w. h a s e w e i s s . d e

Liebe Anna, du bist eigentlich Architektin, wie kam es dazu, dass Du Dich so intensiv mit Kinderzimmern beschäftigst? Ich hatte ein kleines Architekturbüro in Berlin und eine Assistentenstelle an der Kunstakademie in Hamburg. Nachdem 2002 meine zweite Tochter zur Welt kam, wurde mir klar, dass ich es neben den Kindern nicht schaffen werde, jede Woche nach Hamburg zu pendeln und weiter Aufträge für mein Büro zu akquirieren und auszuführen. Das Leben musste irgendwie einfacher werden. Dazu hatte ich große Lust, mich mit Dingen für Kinder zu beschäftigen – Möbel und Spielzeuge... …und 2005 Hase Weiss gegründet hast? Mein großes Vorbild war immer das Ehepaar Eames. Die hatten selbst keine Kinder, aber haben sich so viele schöne und lustige Dinge für Kinder einfallen lassen. Dabei sieht es auf den Fotos immer so aus, als hätten sie dabei einen Riesenspaß gehabt. So begann ich einige kleine Serien für Kinder zu entwerfen. Möbel, Puppenhäuser, Spieluhren – einfach alles, was ich für meine beiden Töchter brauchte. Was ist das Besondere an Hase Weiss? Es ist klein und sehr persönlich. Es geht nicht darum, einen bestimmten Markt zu bedienen oder Bedürfnisse einer Käuferschicht zu erfüllen, sondern darum, meine ganz persönliche Sicht auf das Leben mit Kindern zu verwirklichen. Ich mag gerne Dinge, die vieles sein können, die man vielfältig einsetzen und bespielen kann, die nicht von Erwachsenen schon fertig gedacht sind, sondern den Kindern noch „Spiel“-Raum lassen.

Das Möbelsystem ist, wie Du selbst sagst, ein Anti-Wegwerf-Statement. Wie übersetzt Du das System, wenn Du für Kitas die Raumplanung übernimmst? Bei Kitas ist wichtig, dass die Möbel zum einen viel aushalten und lange halten und zum anderen immer wieder umgebaut und neu erscheinen können. So kann zum Beispiel aus den Hockern ein Kriechgang werden. Wenn man nicht so viel Geld zur Verfügung hat, was ist der einfachste Trick, um einen Raum für ein Kind attraktiv zu machen? Die Phantasie von Kindern ist so stark, dass sie nur Möglichkeiten brauchen, Dinge umzubauen. Wichtig ist, Dinge zur Verfügung zu stellen, die flexibel sind und die Fantasie anregen. Zum Beispiel wenn man einen Teil der Wand mit Tafelfarbe bemalt und eine Bank davor stellt. Die Kinder können dort malen oder Schule spielen. Am nächsten Tag ist dort der Kaufladen und wieder später kann man die Kulisse eines Theaterstückes auf die Tafel malen. Dazu ein paar Holzkisten und eine große Rolle Papier. Das genügt eigentlich schon. Du bist selbst Mutter von zwei Töchtern. Hat sich Dein Stil oder Dein Blickwinkel in Sachen Interior seitdem verändert? Bevor ich Kinder hatte, war das Design eines Möbelstücks entscheidend. Ich habe mehrere Stühle, die ich ganz toll finde, obwohl sie furchtbar unbequem sind. Für meine Kinder ist mir wichtiger, dass die Dinge auch funktionieren.

DAS AUSFÜHRLICHE INTERVIEW GIBT‘S AUF DEM BLOG

Ist das Küchenmodul Dein Verkaufsschlager? Die Küche war eines der ersten Produkte, die ich für Kinder entwickelt habe, weshalb sie mir besonders am Herzen liegt. Das Gute ist, dass man die Küche, wenn die Kinder groß geworden sind und nicht mehr damit spielen, ganz leicht umbauen kann zu einem kleinen Schrankturm. Meine 14-jährige Tochter hat die umgebaute Küche jetzt neben ihrem Bett stehen und verstaut Bücher und Taschentücher darin.


Interior- und Antiquitätenexpertin bei Hamburg w w w. h o r s c h i n t e r i o r s . co m

Was hast Du Dir als erstes gekauft, als klar war, dass du schwanger bist? Zwei bequeme Sessel. Ich wollte abends zum Entspannen einen gemütlichen Sessel haben. Sie haben sich als der allerbeste Kauf entpuppt, nicht nur dass beide Kinder ihre Flasche in den Sesseln bekommen haben und wir dort viele Kuschelstunden vor dem Ofen verbringen, sondern auch weil das ein unglaublich heimeliger Platz im Wohnzimmer ist, der zu gemütlichen Plauderstunden mit Freundinnen einlädt und den Kindern gleichzeitig viel Freiraum und Platz zum Spielen im Wohnzimmer bietet. Auf welches Wohn-Accessoire kannst Du als Mutter nicht mehr verzichten? Viele Kissen und Decken. Tagsüber dienen sie zum Höhlenbauen, einkuscheln und zu Kissenschlachten, abends sind sie meine Ruheoase. Und womit spielen die Kids verbotenerweise am liebsten? Am liebsten ärgert mich mein Großer mit den Kerzenleuchtern und Accessoires auf Kommoden und Tischen – aber wir wollen die dennoch nicht alle wegräumen. Und wo/wie macht man die besten Schnäppchen? Westwing ist meist eine super Quelle oder Ebay.fr. Sehr viel schönere Möbel als bei uns, und teilweise erstaunlich günstig. Und kleinere deutsche Auktionshäuser. In Hamburg lohnt sich z.B. immer ein Blick zu Kendzia in der Sierichstrasse. Aber wir empfehlen für Vintagestücke unbedingt auch Flohmärkte. Und natürlich unsere eigene Seite www.horschinteriors.com

DAS AUSFÜHRLICHE INTERVIEW GIBT‘S AUF DEM BLOG

Was hat Euch bei der Entscheidung beeinflusst, in ein Haus aufs Land zu ziehen? Wir haben das Haus meiner Schwiegereltern geerbt. Wir lebten zu dem Zeitpunkt in Bayern, hatten geheiratet, ich hatte mein Volontariat bei Schoeller & von Rehlingen gerade beendet, und wir zogen ohne zu zögern in die norddeutsche Heimat! Der ultimative Einrichtungstipp mit Kindern? Robuste Stoffe. Räume nicht alles weg – Kinder können in jedem Einrichtungsstil leben und lernen, auch mit wertvollen Dingen umzugehen. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich nur raten, lieber hochwertige Fußböden auszuwählen als Teppiche zu legen, da diese zum Teil unmöglich zu reinigen sind. Du hast vor den Kids für die PR Agentur Schoeller & von Rehlingen gearbeitet. Wann haben Du und Dein Mann euch dafür entschieden, Einrichtungsberater zu sein? Nachdem immer mehr Freunde um Beratung gebeten haben. Unser erstes wirklich großes Projekt – ein Hotel in Bayern, an dem wir bereits seit Monaten arbeiten – bekamen wir auch durch die Vermittlung von Freunden. Irgendwann erschein es einfach logisch, daraus ein Business zu machen. Wie wohnen die Eltern, die Eure Kunden sind? Unsere Kunden sind oft junge Paare, die selbst über ein ausgeprägtes Stilempfinden verfügen. Es ist in Deutschland immer noch ein weit verbreitetes Vorurteil, dass nur Menschen ohne eigenen Geschmack Interior Designer beauftragen. „Meine Frau macht das genauso gut.“ Was wir machen, kostet viel Zeit, die viele nicht haben. Ebenso das Wissen, wo man die besten Produkte findet. Dennoch stimmt es, dass unsere Arbeit ein Luxus ist, der sich allerdings in vielerlei Hinsicht bezahlt macht. Man kann wunderbar in Ikea leben, nur ist das Genuss-Erlebnis eben ein anderes, wenn z. B. die Vorhänge maßgeschneidert sind. Die Gesichter der Kunden beim ersten Betreten eines fertiggestellten Projekts sind immer eine besondere Belohnung, und bislang haben wir noch kein Paar erlebt, dem die Investition in seinen eigenen Lebensraum danach zu hoch erschienen wäre.


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Komm mal runter! Mit Kindern verlagert sich das Leben plötzlich nach unten – das hält auch ein paar Jahre an. Doch Teppiche sind mehr als ein kuscheliger Spielplatz mit den Kleinen. Sie sind auch WohnAccessoire, schmücken unsere Räume und holen die vom Minimalismus lang verschmähte Gemütlichkeit ins Interieur Design zurück. Das junge Teppichlabel The Knots bringt all das mit einem besonders zeitgemäßen Upcycling-Gedanken zusammen.


Wenn man Katrin ten Eikelder sieht, denkt man bei der in Berlin-Mitte lebenden jungen Frau nicht spontan an eine klassische Teppichhändlerin. Eher an eine hübsche Studentin. Die Gründerin des Teppichlabels „The Knots“ stammt aus einer Familie, die seit mehreren Generationen vom Teppichhandel lebt. Doch Katrin ließ sich vorerst von anderen Träumen leiten, die sie in die New Yorker Modebranche führten. In der kreativen Umgebung der Stadt, in Bars, Restaurants und auf Flohmärkten stieß sie immer wieder auf alte Perserteppiche und bemerkte, wie groß ihre Teppichliebe ist. Schnell entschied sie, dass sie dem nachgehen musste, kündigte in New York und arbeitete an einem Businessplan, geleitet von dem Wunsch ein besonderes Produkt zu schaffen. Anfangs waren das ausschließlich Vintage-Orientteppiche, die The Knots schnell bekannt machten: in einem Veredelungsprozess sonnengebleicht, gewaschen, geschoren und schließlich in neue Farben getaucht. „Es handelt sich ausschließlich um Unikate, die bis zu 100 Jahre alt sind. Jeder Teppich trägt einen Namen, der an meine Zeit in New York erinnert“, erklärt uns Katrin. Mittlerweile hat sie das Sortiment auf Berber, Teppiche aus Hanf und Kilims erweitert. Auch diese Stücke sind alle handgemacht und aus Naturstoffen gefertigt. Die bisherigen Teppiche, die von der Power-Frau auf Reisen durch die arabische Welt eingekauft und in ihrem Auftrag weiterverarbeitet werden, stammen aus unterschiedlichen Regionen in Anatolien und dem Iran. Sie arbeitet mit Designern und Händlern aus den entsprechenden Ländern direkt zusammen, um immer nah am Produkt zu sein. Durch die gezielte Weiterverarbeitung werden die alten, einzigartigen Teppiche so stark verändert, dass sie zwar das traditionelle Perserteppich-Muster erahnen lassen, aber durch die ungewohnte Farbgebung und Schärtechnik den Sprung in die Gegenwart schaffen. Sie vereinen somit, was sich in vielen heutigen Wohnzimmer als Wohnstil findet: die Verbindung von Alt und Neu. Der aufwändige Prozess, mit dem Katrin ihre Teppiche so besonders macht, enthält viele Stufen und wird den wertvollen handgeknüpften Stücken gerecht, die von Katrin alle einzeln ausgewählt werden. Sie müssen aus 100% Naturmaterialien gefertigt sein und „das gewisse Etwas haben. Die Optik muss mich unbedingt überzeugen.“ Wenn das nicht erfüllt ist, reist Katrin eben ohne weiter. Denn sie verfolgt ihre Vision: „Ich möchte, dass The Knots bekannt ist für einzigartige handgeknüpfte Teppiche mit modernem Look und das über die Grenzen von Berlin hinaus.“ Seit September wird Katrin von einer Partnerin in UK unterstützt und natürlich hilft auch der Online Store dabei, Menschen weltweit zu erreichen. „Egal was kommt, ich werde immer Wert darauf legen, dass die Besonderheit der Produkte erhalten bleibt.“ Vielleicht kommt der gesellschaftliche Wandel zu Ursprünglichkeit und Wertschätzung von traditionellem Handwerk Katrin ten Eikelder zu Gute, vielleicht hätte das vielseitige Ein-Frau-Unternehmen aber auch ohne diesen Wandel zum Erfolg geführt. Denn neben der Verbindung von Tradition und Innovation, Orient und Okzident, sind die Teppiche von The Knots vor allem eines: ultra modern und herrlich schön am Boden!

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ZU BESUCH BEI

D i e “ C a s a W e d d e l ”, s o n e n n e n A n n e ( B l o g g e r i n , w w w . l e s - a t t i t u d e s . c o m ) u n d O l i v e r Strauss (Gastronom) liebevoll ihr Familienhaus in Weddel bei Braunschweig. Das passt auch, denn es ist ein Zuhause, in dem sich jeder Gast sofor t willkommen f ühlt. Die f ris chg e b a cke n e Familie S t raus s h ält e s n a ch d e m M o t t o “mi c a s a e s su c a s a ”. W i r s i n d d e r E i n l a d u n g g e f o l g t … Fotografin: Jules Villbrandt

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Anne und Oliver leben mit ihrer Tochter Leni (7 Monate) in Weddel bei Braunschweig. Auch Olivers Mutter lebt bei ihnen – in einer Einliegerwohnung im ersten Stock. Das Haus stammt aus den 60er Jahren. Oliver selbst hat schon seine Kindheit dort verbracht, in den letzten 15 Jahren jedoch viel im und am Haus verändert – schließlich wurden vor fünfzig Jahren Räume noch ganz anders geplant als heute. Anne und Oliver sind gebürtige Braunschweiger und lieben ihre Heimatstadt, auch wenn sie im Grunde ja nicht direkt in der Stadt leben. Allerdings hat Oliver seine zahlreichen Gastronomien und auch sein Headquarter in der Innenstadt. Auch Annes Büro ist in der Altstadt – die meiste Zeit arbeitet sie jedoch von zu Hause aus, gerade jetzt in der Elternzeit. Die beiden sind echte Herzmenschen, lieben es ihre Familie und viele Freunde um sich zu haben und genießen es, wenn regelmäßig Freunde bei ihnen zu Besuch sind. Dann kommt auch mal ordentlich Trubel in das ruhige Familienhaus im Grünen! Die Wahrscheinlichkeit, dass es beim nächsten Besuch noch so aussieht wie beim jetzigen, ist gering, denn Oliver hat immer irgendetwas in Planung: mal ist es der Anbau (dort ist jetzt neben Lenis Zimmer auch eine Sauna entstanden), dann ist es der Garten, der komplett neu gestaltet wird, dann das kleine Gartenhäuschen, das zu einem Whiskey-Kaminzimmer umgebaut wurde. Aktuell ist angedacht, die mittlerweile viel zu kleine Küche auszubauen und anschließend vielleicht noch einen zweiten Anbau auf der anderen Seite des Hauses anzugehen, denn die Familienplanung ist ja noch nicht abgeschlossen. Oliver erzählt mit leuchtenden Augen von seinen Vorhaben und Anne lächelt wissend – schließlich passiert hier nichts ohne ihre Zustimmung. “Wir sind beide begeisterte Interior-Fans, haben aber durchaus auch mal unterschiedliche Geschmäcker. Olli mag es lieber dunkel, gemütlich und modern, ich hingegen lege mich ungern auf einen Stil fest, mag es aber auch gern skandinavisch. Unser Zuhause ist eine Kombination aus allem. Einen Großteil der Möbelstücke hat Oliver jedoch selbst entworfen und anfertigen lassen. Er hat definitiv die bessere Vorstellungskraft und nimmt deshalb auch oft das Zepter in die Hand. Ich habe eher ein Händchen für die Feinheiten”, sagt Anne. Ihr persönliches Wunschprojekt ist allerdings das Schlafzimmer, das bisher relativ stiefmütterlich behandelt wurde. “Aber natürlich geht nicht alles auf einmal und zwischendurch heißt es erstmal sparen!” Ihre Inspirationen holen sich die beiden gerne auf Reisen, in Hotels, aber auch auf Möbelmessen wie die Ambiente in Frankfurt oder die Möbelmesse in Paris. Die riesige Bücherwand ist voll von Bildbänden über Architektur und Interior. Aber auch Anne findet enorm viele Inspirationen – vor allem auf Pinterest. Und genau so kaufen die beiden auch ein: Die DesignKlassiker werden am liebsten lokal in Braunschweig ausgesucht, einzelne Stücke aber auch im Internet bestellt. Die großen Stücke wie das Sideboard oder das Bücherregal hat Oliver selbst entworfen. Außerdem bringen die beiden von fast jeder Reise irgendein Stück mit.


„Progressiv, gemütlich und kreativ trifft es vielleicht ganz gut.“

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M Chaos, versteck dich! Sideboard und Einbauschrank wurden daher nach Olivers und Annes Vorstellungen vom einem Tischler gebaut. Mit ganz viel Stauraum.

Auch das Bücherregal wurde nach Olivers Entwurf angefertigt.

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Anne liebt den großen Esstisch in der Mitte des Wohnzimmers zum Arbeiten, aber auch im Alltag – schließlich sitzt man dort oft als Familie oder auch mit Freunden zusammen.

Eine der besten Investitionen war der Hochstuhl mit Newborn-Schale. So kann Leni von Beginn an mit am Tisch sein.


Familie Strauss liebt Kaminfeuer, deshalb haben sie auch einen zweiten Kamin im Gartenhaus.

„Chefsessel“ nennt Anne liebevoll die Babywippe LEAF curve von nuna

Ollis absoluter Lieblingsplatz und gleichzeitig das teuerste Stück im Haus ist der Lounge Chair. Das hat sich auch mit Kind nicht verändert – nur dass jetzt noch jemand auf seinem Schoß sitzt.

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Für die Dekoration ist Anne zuständig.

Die Kopfhörer von SONY h.ear on bringen guten Sound und Farbe ins Spiel.


M Das Kinderzimmer hingegen hat Anne komplett alleine eingerichtet und dekoriert. “Die Hormone haben es mädchenhafter gemacht als eigentlich geplant war”, sagt sie. Das erste Stück, das sie für das Kinderzimmer gekauft hat, war der Wickeltisch von Combelle, das zweite Stück die Kommode von IKEA, um alle zukünftigen Einkäufe zu verstauen. Die Leander-Wiege von einer Freundin wurde nach kürzester Zeit in den Keller verfrachtet, weil sie zwar schön aussieht, aber Leni nie drin gelegen ist. Dass Fehlkäufe irgendwie immer dazu gehören, sagt sie, sei einfach normal. Es gibt auch keinen ultimativen Tipp – am besten gibt man sich der eigenen Euphorie hin...

Die Kommode von IKEA ist mittlerweile ein Klassiker – die Dekoration besteht auch hier aus persönlichen Geschenken, kleinen Entdeckungen und Designklassikern.

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Lediglich mit der Dekoration rät Anne zu warten, bis das Baby da ist. “Leni beispielsweise ist nämlich eher ein Mädchen für kräftige Farben. Rosa passt gar nicht so gut zu ihr. Aber zumindest habe ich jetzt einen Grund, es umzudekorieren, wenn sie älter ist und anfängt ihr Zimmer wirklich zu nutzen.” Zwei der besten Anschaffungen für Leni sind der Kinderhochstuhl mit Newborn-Sitz (Steps von STOKKE) und die Babywiege LEAF curv von nuna. “Weil Leni da drin total entspannt und gut gelaunt ist”.


Der Wickeltisch ist von Combelle und war der erste Kauf für das Kinderzimmer.

Das tolle Häuschen-Bett ist von STOKKE und war Liebe auf den ersten Blick.

Nach der Kleiderstange wird Anne immer wieder gefragt, dabei ist sie “nur” von IKEA.

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Die Girlande haben Annes Freundinnen eigenhändig auf der Babyshower-Party gebastelt.

Den Traumfänger hat Anne bei Dawanda gefunden und musste ihn einfach kaufen.

Fragt man die beiden nach ihrem Stil, können sie gar keine so richtige Antwort geben: “Ich denke, da treffen verschiedene Stile aufeinander. Das lässt sich nicht so einfach einordnen. Progressiv, gemütlich und kreativ trifft es vielleicht ganz gut”, antwortet Oliver. Ein wenig fühlt man sich bei Familie Strauss wie in einem Boutique-Hotel, in dem Gemütlichkeit ganz groß geschrieben wird. Es fehlt eigentlich nur noch am Eingang das Schild “Willkommen in der Casa Weddel”, aber das kommt ganz bestimmt noch…


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Macht es euch gemütlich We nn z wei M ummys mit vie l S p aß, K re ativit ät un d El an g e m eins am ein D e s i g n - L a b e l g r ü n d e n , k a n n d a s d o c h n u r f u n k t i o n i e r e n . “ J a ”, j a u c h z e n w i r bei einem Blick auf und in das SNUG -Studio von Kerstin und Berit – und d e r L e i d e n s c h a f t s - Pa ra l l e l e z u u n s e re m e ig e n e n Pro d u k t M U M MY- M AG.

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Manche Dinge bringt der Zufall so mit sich. So haben sich auch Kerstin und Berit durch glückliche Umstände über eine gemeinsame Freundin kennengelernt. Der Funke sprang direkt über. Berit hatte nach fünf Jahren Arbeit in einem Architekturbüro Lust auf etwas Neues und Innenarchitektin Kerstin wurde, wie viele Mummys, von ihrem damals dreijährigen Sohn zum Umdenken gebracht. Beide stellten sich die gleiche Frage “Was will ich eigentlich wirklich machen?” und schnell war klar, sie werden gemeinsam kreativ! Also renovierten die beiden ein kleines Ladenlokal in Eigenregie und lernten sich dabei erst einmal so richtig kennen. Es war eine Art Test, ob man sich nicht nur gut verstehen, sondern auch kreativ miteinander funktionieren würde. Dann erst entwickelten sie gemeinsam ihre ersten Produkte. Es ist ihnen bis heute sehr wichtig, dass ein Produkt eine klare Geschichte erzählt. Das Design soll zurückhaltend, dabei mal poetisch, mal überraschend sein und auch gerne mal mit einem Augenzwinkern. Der ästhetische Anspruch der beiden Macher-Mummys (auch Berit ist seit knapp zweieinhalb Jahren Mutter) ist sehr hoch, umgesetzt werden nur Designs, die ihnen persönlich auch für ihr eigenes Zuhause gut gefallen. SNUG bedeutet soviel wie gemütlich. Sie wollen langlebige Produkte von besonders guter Qualität, unabhängig irgendwelcher Trends entwickeln, deshalb werden alle Produkte in Deutschland oder im europäischen Ausland hergestellt. Das klingt idealistisch und gut, bringt aber regelmäßig kleine und große Herausforderungen mit sich. Auslandsversand, Zollbestimmungen, Liquidität, Vorinvestitionen, Vertrieb, Produktzertifikate und vieles mehr. Womit Kerstin und Berit aber immer noch am meisten kämpfen müssen, ist genügend Kapital für neue Produktentwicklungen zu haben. So schön und innovativ diese auch sein mögen… Fragt man die beiden nach ihrer Inspiration, antworten sie, dass sie das so gar nicht beantworten können. Sie halten einfach die Augen offen und betrachten die Dinge, die ihnen im Alltagsleben auch mit den Kids begegnen. “Ideen entspringen oft aus dem Zufälligen, Improvisierten”, sagt Kerstin. In den nächsten Jahren soll die Produktpalette vor allem im Kinderbereich intuitiv weiter wachsen – langsam und bedacht, denn Berit und Kerstin lassen sich Zeit bei der Entwicklung. Irgendwie wirken die beiden Designerinnen ein wenig wie ihre Produkte: herrlich zurückhaltend, geradezu in sich ruhend, und dabei verdammt sympathisch. Berit Lüdecke, Kerstin Reilemann und Heiko Büttner


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linke Seite: SNUG.VASE DIY Vase kupfer rechte Seite: SNUG.CLOUD Schneidebrett aus Holz SNUG.SONGBIRDS Mobile SNUG.TRIO Anhänger Set SNUG.MAGNETS farbige Magneten COLLÉGIEN / SNUG.STUDIO Slipper SNUG.ABC Poster

w w w. s n u g - o n l i n e.c o m


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Fotos: Jules Villbrandt / herzundblut.com

Wir sind Fan von M o deratorin H adnet Te sfai. Und s e i t d i e e l o q u e n t e E r i t r e e r i n To c h t e r E l s a (10 M o n a t e ) b e ko m m e n h a t, s o g a r n o c h e i n b i s s c h e n m e h r. H a d n e t ist eine Kanone in Sachen Sport und Musik, hat aber auch zu vielen anderen Themen eine Meinung. So auch zu Mode. Wir haben uns mit ihr und ihrer guten Fre u n din u n d S t y lis t in Ro min a M a n n ( To c h t e r Til d a is t 1, 5 J a h r e ) i m C a f é H u b e r t i n H a d n e t s H o o d W e d d i n g g et ro f fe n un d üb e r ab surd e Preis e, Tre nnungs angst und das Modeverständnis in Deutschland gesprochen.

DEUTSCHLAND

Modeland?

Janine: Romina, Du bist seit 9 Jahren die Stylistin und Vertraute von Hadnet. Wie habt Ihr Euch kennengelernt und wie kam es zur Zusammenarbeit? Romina: Tja, das ist witzig, denn heute hat der Freund, der uns zusammengebracht hat, Geburtstag: mein Mops Curt. Hadnet und Romina einander ergänzend: Romina hat zusammen mit einer Freundin von Hadnet im Caras am Hackeschen Markt gearbeitet, Hadnet bei ihrem Bruder Fidel im Laden schräg gegenüber. Romina hat Hadnets Bruder einen Kaffee gebracht und hatte ihren

Hund dabei, der damals noch in eine Mütze passte. Die Verzückung war groß, auf allen Seiten. Seither ist es Liebe…

Janine: Was hat sich geändert, seit Du, Romina, Mutter bist? Romina: Nichts. Ärger gab es nur, weil ich Hadnet am Küchentisch ganz beiläufig erzählt habe, dass ich schwanger bin. Hadnet: Romina war auch die entspannteste Schwangere


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Hadnets Bluse von Marni ü b e r s e e n b e f o r e . d e

„Geniale Kunstfasern, für die e s s i c h l o h n t, G e l d a u sz u g e b e n“

Janines Bluse von Escada ü b e r s e e n b e f o r e . d e

Saskias Bluse von Burberry Prorsum über seenbefore.de

der Welt und hat nie mit Wehwehchen gekämpft. Tilda kam Anfang Mai zur Welt, im Juli bin ich dann schwanger geworden. Da hatten wir also gleich einen neuen Anknüpfungspunkt. Romina: Weder bei uns beiden noch im Freundeskreis (Konglomerat von 8 Frauen, von denen 5 Kinder haben) haben die Kinder die Freundschaft verändert. Neu ist: Wir haben einen Mädchenabend eingeführt und verabredet, uns 1 Mal pro Monat zu treffen und NICHT über die Kinder zu sprechen. Hadnet: Jeder muss die Planung eines Abends übernehmen. Den letzten hatte ich im Griff. Ich habe

immer wieder von diesem Burgerladen in Kreuzberg gehört und wollte unbedingt mit allen dahin. Sie haben mich mit Dry Aged Bio Fleisch geködert. Katastrophaler Einlass und dann lief auch noch Dance. Wir haben alle eine gewisse Affinität zu Musik, auch zur gleichen Musik, aber nicht wenn diese in einer Clublautstärke läuft, dass wir uns beim Essen alle anschreien müssen.

Janine: Hat sich Euer Stil durch Eure Kinder verändert? Hadnet: Nein, das liegt aber auch daran, dass wir vorher


M schon Turnschuh-Mädchen waren. Nur wenn wir ausgehen tragen wir beide Heels. Romina: Ich denke, mein Stil hat sich eher mit dem Alter verändert. Ich hätte heute vermutlich auch ohne Kind diesen Stil. Ich kaufe immer noch gerne ein. Und wir würden niemanden verurteilen, nur weil er sich eine Handtasche für 1.000 Euro kauft. (grinst)

Saskia: Achtet Ihr also mehr auf Qualität?

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Romina: Ich habe mein Fachabi in Mode- und Textiltechnik gemacht und war schon immer jemand, der beim Einkauf auf die Waschetiketten schaut. Auch deshalb hab ich wahrscheinlich höchstens eine Sache aus Polyester im Schrank. Hadnet: Vorgestern waren wir zusammen einkaufen und haben uns beide darüber empört, wieviel Geld heute für Polyester verlangt wird. Saskia: Wobei man sagen muss, dass sich die Qualität von Kunstfasern auch weiterentwickelt hat. Romina: Es gibt einfach auch mehr geniale Kunstfasern, für die es sich lohnt, mehr Geld auszugeben. Viskose, Modal, Cupro sind chemisch hergestellte Fasern auf Cellulosebasis. Halbe Kunstfasern sozusagen. Hadnet: Ich würde trotzdem nicht soviel Geld dafür ausgeben. Romina: Für Modal und Cupro würd’ ichs machen. Saskia: Ich auch. Aber das ist für mich auch ein Naturprodukt. Romina: Ich bin ein großer Viskose Fan. Saskia: Viskose ist die Seide der Mütter. Hadnet: Jaaaa, das ist ein geiler Spruch. Saskia: Viskose - Du kannst sie waschen, aber du musst sie leider noch bügeln. Romina: Dampfbügeleisen, rettet mir mein Leben.

geshoppt. Saskia: Ihr fördert euch also gegenseitig… Hadnet: Ja, leider.

Janine: Was gebt Ihr im Schnitt für Mode aus? Hadnet: Hm, das kann ich schlecht sagen. Nicht unverhältnismäßig viel. Ich liebäugle schon seit geraumer Zeit mit dem großen Shopper von Céline. So mamamäßig. Der kostet aber 900 Euro. Darauf muss ich aber auch echt sparen. Janine: Jetzt kommt ja Weihnachten! (grinst) Hadnet: Haha, nee. Das kann ich Flo nicht antun… Dem erschließt sich dieses Verlangen nicht. Auch wenn er im Marketing eines Sportartikelherstellers ja im weitesten Sinne in der Modebranche arbeitet. Aber seine Unterstützung kann ich dabei nicht erwarten. Romina: Schade, Sera versteht das. So nach dem Motto: Na, wenn dich das glücklich macht…

Saskia: Wir haben bei uns ja mittlerweile PlatzProbleme. Wie macht Ihr das, wenn Ihr euch was Neues kauft… Janine: Für jedes Teil, das reinkommt, muss eines gehen? Romina: Ich mache das. Aber Hadnet hat auf jeden Fall Bindungsprobleme. Hadnet: Haha, ja genau, Trennungsangst.

Saskia: Wo gebt Ihr die Sachen hin?

Janine: Was ist Euer Lieblingsoutfit? Hadnet: Wir haben einen Gag, den sonst keiner versteht. Als theoutnet.com rauskam, gab es dort ein Blüschen, das immer noch ganz dolle teuer war. Und dann haben wir uns angeguckt, und gesagt: Aber schau mal, es hat Flügelchen, es kann fliegen! Und wir schicken uns heute noch Bilder von Dingen mit Flügeln, dafür haben wir eine echte Schwäche. Romina: Wir haben schon immer gerne zusammen

Romina: Hälfte Flohmarkt, Hälfte Ebay. Ich muss auch. Mein Job ist ne Hure. Ich hab im Laden oder in Agenturen ständig neue tolle Sachen in der Hand.

Saskia: Worauf achtest Du beim Styling Deiner Klienten am meisten? Romina: Man muss auf den jeweiligen Körper achten, deshalb verpasse ich ihm erstmal das, von dem ich denke, dass es ihm steht und der Figur schmeichelt. Das ist ja auch der Grund, warum man mich beauftragt.


Saskia: Und Veto kann ja jederzeit eingelegt werden, wenn bestimmte Dinge nicht gemocht werden... Romina: Ja, genau.

Socken.

Saskia: Ist das Thema “Nachhaltigkeit” bei Euch durch das Mutterwerden in den Vordergrund gerückt?

Romina: Bei mir ist es eine Mischung aus Geschenken und H&M Conscious. Und ich stehe total auf die BioBaumwoll-Bodys von C&A. Außerdem braucht man keine 20 Bodys, 10 reichen völlig. Darüber hinaus shoppe ich für Tilda bei Hess Natur und in kleinen Kinderläden bei mir ums Eck – vorzugsweise im Sale.

Hadnet: Nicht unbedingt. Aber wir sind schon sehr nachhaltig in unserem Alltag, wie wir leben oder essen. Für mich kommt z.B. Primark aus der Hölle.

Janine: Und Romina, wo kaufst Du dann die Kindersachen?

Janine: Was glaubt Ihr, woher kommt die Tendenz der Deutschen, dass vieles erstmal praktisch sein muss? Ist das historisch zu begründen? Romina: Deutschland hat das Problem, dass Mode nicht als Kultur verstanden wird und deshalb auch keinen hohen Stellenwert genießt.

Saskia: Aber es wird ja z.B. mit der Gründung des German Fashion Councils versucht daran etwas zu ändern. Ist das Potential denn Eurer Meinung nach da?

Saskia: Wie lebt Ihr Nachhaltigkeit im Alltag? Habt Ihr ein Beispiel? Hadnet: Wir achten zum Beispiel beim Essen beide sehr darauf. Und Elsa bekommt richtig viele Sachen vererbt, einiges auch von Rominas Tochter Tilda. Heute etwa ist ihr komplettes Outfit ein Handmedown von Freunden: ihr Body, ihr Strampler, ihr Halstuch – alles, bis auf ihre

Romina: Es ist so, fahr doch mal nach Wuppertal, guck sie Dir doch mal an, nichts gegen Wuppertal... Hadnet: Ich lebe seit 16 Jahren in Berlin und Berlin ist in seiner DNA auch ein bisschen Bottrop! Berlin hat nur das Glück, dass es so groß und weitläufig ist. Romina: Dem widerspreche ich komplett. Ich bin hier seit ich 16 bin und ich finde, es ist genau das Gegenteil. Schon vor über hundert Jahren war es eine Stadt, in der viele Künstler lebten, immer was los war, immer neue Menschen von außerhalb in die Stadt kamen… Hadnet: Aber das ist in jeder Großstadt so.. Da gebe ich Dir schon Recht, Romina. Aber z.B. Wilmersdorf – ich liebe Wilmersdorf – aber wenn Du Dir so eine Wilmersdorfer Barbara anguckst, dann sieht die aus wie sie aussieht, weil Wilmersdorf eben auch nur ein Dorf ist… Romina: Aber das ist so, weil es Deutschland ist, und weil Wilmersdorf zu Berlin gehört und Berlin zu Deutschland! Am Ende des Tages ist Deutschland nicht so weit! Deutschland und deswegen auch Berlin nicht. Hadnet & Romina: Aber wir sind ganz anders! Für uns muss Mode nicht praktisch sein, sondern vor allem Spaß machen! Romina: Und es tut mir leid, aber ich will auch auf dem Spielplatz gut aussehen!

seenbefore.de das sind Patricia Wrzesniewski und M onika Dagrée und über 500 Designer-Stücke aus z weiter Hand, Labels wie Victoria Beckham, J i l S a n d e r, Yv e s S a i n t L a u r e n t, C h a n e l. D a s B e s o n d e r e a n d i e s e r P l a t t f o r m: Verkäufer hab en die O ption, den Verkaufserlös ihrer Teile an einen favorisierten Charit y Partner zu spenden. Zu 60% (dann legt seenbefore d i e r e s t l i c h e n 4 0 % d r a u f ) o d e r z u 10 0 % ( d a n n b e h ä l t a u c h s e e n b e f o r e keine Umlagen ein). M it te J anuar gibt e s auch ein p aar Teile von uns M ummys, die wir zu einem guten Zwe ck sp enden. Wenn Ihr wis sen wollt welche das sind, schaut doch einfach mal vorbei!

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! S P O O Die Gesichter der Ophelia S.

I h r k e n n t s i e, d i e A l l t a g s i t u a t i o n e n e i n e r M u m m y, die ein e m Lie b e, Fre u d e, S p aĂ&#x;, Wut o d e r Verz weiflung bringen. Die einem die Ner ven kosten, einen schockieren oder in denen man sich vor Lachen kaum noch einkriegen kann. All das sind M omente, in denen der Gesichtsausdruck mehr sagt als tausend Wor te!

Fotograf: Daniel Schwoboda


… Du holst Dein Kind nach einem stressigen Tag wieder ab und es rennt Dir freudestrahlend entgegen!

… Dein Kind sagt zum ersten Mal “Mama”!

… Das Baby schläft endlich und der große Bruder macht Krach!

… Du spielst mit Deinem Kind Fangen/Toben!

… Dein Kind hat an der Kasse vom Supermarkt einen Tobsuchtsanfall und wirft sich schreiend auf den Boden!

… Dein Kind fällt vom Klettergerüst!

… Nach einem Morgen mit vielen Fights und Diskussionen hast Du Dein Kind endlich in der Kita abgegeben!

...Du warst letzte Nacht endlich mal wieder richtig schön tanzen und wirst nach 1,5 Stunden Schlaf um sieben Uhr morgens von Deinem Kind aus dem Bett geworfen!

43 … Du musstest dringend auf die Toilette und das Kind war 5 Minuten mit dem geöffneten Nutella-Glas in der Hand alleine!

… Der Tag hat gerade erst begonnen, aber Du musst wieder tausend Dinge erledigen!

… Dein Kind macht Unfug!

… Du bist seit Wochen mit Freundinnen verabredet und Ihr habt Theaterkarten. Dann ruft Dein Mann an, weil er es doch nicht rechtzeitig schafft!

Und weil Ophelia (Stylistin & Sales-Managerin und bald Zweifach-Mummy), einfach super Gesichtszirkus veranstalten kann, haben wir sie gebeten, ein paar Situationen nachzuempfinden. Dreimal dürft ihr raten, welche das sind…


M KOLUMNE

HOME SWEET HOME Tanya Neufeldt ist Lucia Marshall (Schauspielerin, Bloggerin, Autorin) und die haut ab und zu ihre genialen Gedanken für uns in die Tasten – diesmal was Menschen mit ihrem Zuhause machen und was das Zuhause mit den Menschen macht.

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as bedeutet „Zuhause?“ Bei mir hieß das die längste Zeit mit freier Hand neue Wandfarben aussuchen zu können. Für jedes Zimmer eine andere. Und dazu die passenden Vorhänge. Und nein, hier hörte es nicht auf, da ging der Spaß ja erst richtig los. Denn ich gehöre zu den Menschen, die sich stundenlang mit den kleinsten Wohnungsdetails auseinandersetzen können. Die ihren Nagellack passend zum Sofakissen wählen und ernsthaft überlegen, Gäste, die farblich unpassend zum Wohnzimmerteppich gekleidet sind, wieder vor die Tür zu setzen. Oder zum Umziehen nach Hause zu schicken. Ich habe Stunden damit verbracht, kleine Bilderrahmen an der Wand von rechts nach links (oder doch lieber rechts?) zu schieben und auch schon mal um

3 Uhr nachts entschieden, dass die Zimmerdecke im Schlafzimmer in Gold gestrichen werden muss. Und es sofort umsetzen musste. Um 3 Uhr morgens. Zum Glück hatte ich noch Goldfarbe im Keller.

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mziehen war für mich eins meiner liebsten Hobbies. Während andere sich zur Abwechslung neue Blusen kaufen oder sich die Haare färben, bin ich lieber umgezogen. Ein Traum! Und dann wieder neue Wandfarbe, neuen Nagellack und neue Gardinen und so weiter.

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ch weiß sehr wohl, dass nicht alle Menschen so ticken. Mein Mann zum Beispiel. Als ich das erste Mal in seine Wohnung kam, war mein erster Kommentar: „Na, lange wohnst du hier aber noch nicht!“, woraufhin er erwiderte:

„Seit einem Jahr!“ Ja, so zwischen Umzugskisten zu wohnen hat ja auch was irrsinnig Spontanes und Kuscheliges.

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ein Zuhause ist natürlich mehr als nur eine Dekobude. Es ist für mich ein Ort des Durchatmens. Ein Ort, um mit Freunden bei gutem Essen und leckerem Wein am Tisch zu sitzen. Ein Ort, an dem ich morgens verschlafen in Unterhose Kaffee koche oder Sex im Flur habe (okay, das war, bevor mein Sohn geboren wurde). Ein Ort, an dem ich in verbotenem Outfit mit Chips auf dem Schoß bei der 16. Wiederholung der Schlussszene von „Pretty Woman“ heule. Ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen, mein Ort, meine absolute Privatsphäre, mein Refugium. Aber ich bin mir nicht sicher,

Foto: Jules Villbrandt / herzundblut.com

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ob ich das so auch schon vor ein paar Monaten hätte formulieren können.

zurückgewinnen kann. Das ist nicht zu übersehen, wenn sie frisch geduscht wieder rauskommen.

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enn für wie selbstverständlich ich diesen Ort nehme, wie normal das alles für mich ist, und wie sehr ich diesen Ort schätze und brauche, habe ich erst im vergangenen Sommer so richtig erkannt. Denn 2015 bin ich zum ersten Mal mit sehr vielen Menschen in Kontakt gekommen, die außer dem, was sie am Leibe tragen, nichts mehr besitzen. Mit Menschen, die aus Afghanistan, dem Irak, Pakistan oder Syrien geflohen sind und alles hinter sich lassen mussten. Nicht weil sie die Reiselust gepackt hatte und – wie ich – es mal hübsch fanden, ein neues Land kennen zu lernen oder Lust hatten, in eine neue Wohnung zu ziehen, sondern weil sie keine Wahl hatten. Und dann stehen sie vor einem in ihren Flipflops und kurzen Hosen. Manchmal schaut noch eine Zahnbürste aus der Brusttasche des Hemdes. Und das war es auch schon. Die Zahnbürste und manchmal ein Handy als einziger Besitz. Nichts goldene Zimmerdecke oder passender Nagellack zum Sofakissen. Obwohl sie es vielleicht in ihrer Heimat auch alles genauso hatten.

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nd wenn dieser Mensch dann das erste Mal ein Badezimmer für sich allein hat und 30 Minuten unter der Dusche stehen kann, bis der heiße Wasserdampf unter der Tür hervorquillt, dann merkt man erst, was für eine große Bedeutung ein Badezimmer haben kann. Das ist nicht nur eine Nasszelle zum Reinigen mit Wäschekorb und zuviel Krimskrams, nein, das Badezimmer wird zu einem Ort, an dem man ein Stück seiner Würde

ch habe in diesem Sommer mit vielen Menschen unsere Wohnung geteilt. Auch bei unserem Freund Arthur sind sehr viele Geflüchtete untergekommen. Manchmal blieben sie nur eine Nacht, um einmal durchzuatmen, manchmal blieben sie mehrere Tage oder sogar Wochen. In dieser Zeit wurde mir bewusst, wie wichtig mir meine Wohnung ist, mein Sein-Raum, und wie sehr ich das für mich brauche, aber ich habe eben auch erkannt, was Wohnraum mit Menschen macht.

der Gang stolzer wurde, wie das Strahlen nicht aus den Gesichtern weichen wollte. Und nach der ersten Woche in ihrem neuen Domizil, öffnete mir ein Vater die Tür, der 30 Zentimeter gewachsen war. Der freier atmete, der lauter und ausgelassener lachte und 20 Jahre jünger wirkte. Und ich sah eine Großmutter, die gespendetes Porzellan liebevoll von einer Seite des Schrankes in die andere schob. Der frisch verlegte Teppich war mit Tüchern bedeckt, damit er bloß nicht dreckig werden würde. Die Söhne saßen glücklich grinsend in Jogginganzügen auf dem Sofa. Ganz warm wurde mir bei diesem Anblick.

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rthur und ich fingen an, für Geflüchtete Wohnungen zu suchen. Weil wir merkten, wie elementar dieses Bedürfnis ist. Wie wichtig es ist, die Notunterkünfte hinter sich lassen zu können, die oftmals nur aus Turnhallen mit Pritschen bestehen.

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ls eine afghanische Familie, die uns ans Herz gewachsen ist, endlich ihre eigene Wohnung beziehen durfte, konnte sie ihr Glück weder fassen noch glauben. Und nein, es war kein Palast, in den Mama, Papa, die beiden Söhne und die Großmutter einziehen sollten. Aber es war ihr neues Zuhause, ihr familieneigener Raum. Mit einer Tür, die man hinter sich schließen kann. Mit einer Küche, in der sie ihre Speisen zubereiten können, mit einem großen Tisch, an dem nicht nur die fünf Familienmitglieder, sondern auch wir Platz haben. Und ich sah schon beim Einzug, wie sich das Rückgrat aufrichtete, trotz der schweren Kisten mit lauter Spenden für die Wohnungseinrichtung. Wie

Der karitative Verein besteht aus einer Gruppe von Menschen aus Medien, Kultur und Marketing, die ihre Fähigkeiten und ihr Netzwerk zur Unterstützung der Flüchtlingshilfe einsetzen – mit dem Ziel, dass aus guten Gästen gute Nachbarn werden. Ganz pragmatisch wird direkt angepackt, es wird initiiert, begleitet und persönlich betreut. Es werden Unterkünfte und Wohnungen kurz- und langfristig vermittelt. Es werden gemeinsam dauerhafte Lösungen gesucht, Schulplätze, Ausbildungen und Jobs gefunden. Außerdem plant das Team von Be an Angel mit großen Partnern ein Wohnheim für unbegleitete Minderjährige. Eine rundum tolle Initiative, die wir aus tiefstem Herzen unterstützen. Wer sich bei Be an Angel ebenfalls engagieren möchte, der findet unter www.be-an-angel.de alle Infos und Kontakte. Natürlich ist finanzielle Unterstützung auch großartig!

a, das ist auch ein Zuhause, dachte ich mir, denn hier ist die Menschenwürde eingezogen.

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erde ich jetzt nie wieder Nagellack kaufen, der zu den Farben meiner Kissen passt? Doch, das werde ich. Vermutlich nicht mehr ganz so häufig wie früher. Aber natürlich werde ich es tun. Allerdings mit einem anderen Genuss. Mit einer anderen Haltung. Mit dem Wissen, was für ein unglaublicher Luxus es ist, dass ich dieses Bedürfnis so auskosten und leben kann. Denn diese Erkenntnis habe ich als Geschenk erhalten: Dass jederzeit alles einfach vorbei sein kann: die Natur, die Menschen – die Umstände sind keine Konstanten, sondern unberechenbare Variablen. In diesem Bewusstsein und voller Dankbarkeit, dass ich bisher schlicht und ergreifend sehr großes Glück gehabt habe in der Schicksalslotterie, betrachte ich heute meine Zuhause. Und mein Leben. Und so oft es geht jeden einzelnen Augenblick.

Be an Angel e. V. Konto 014 522 59 00 BLZ 100 708 48 (Berliner Bank) IBAN DE37100708480145225900 BIC DEUTDEDB110

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#MUMMYTIMEOUT Bei all dem Stress und der täglichen Herausforderung, Familie und Arbeit unter einen Hut zu b ekommen, hat Camilla ein Rezept für sich gefunden: die mummytimeout! Einmal im Jahr gehör t eine Woche lang nur ihr – zum Reisen, Le s en und G enieß en. Einfach mal sieb en Tag e nur an sich s elbst d enken, d en S chlaf des Vorjahres nachholen und schon zum M it tages sen ein Glas Wein trinken. La D olce V i t a e b e n ! W a s C a m i l l a 2 015 s i e b e n T a g e l a n g g e m a c h t h a t , d a s k ö n n t I h r u n t e r dem Stichwor t “mummytime out” auf dem Blog nachlesen. Hier sind ihre Stationen:

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LIG URIE N

Ein Teil von Italien, über den ich mir zuvor eigentlich nie Gedanken gemacht habe. Warum auch, für mich fing das wahre Italien immer erst ab der Toscana an. Ich war zwar schon mehrfach in Mailand, aber Sonne, Strand und Meer hatte ich eher dem südlichen Teil des Landes zugeschrieben. Außerdem liegt Ligurien so nah an Frankreich, dass ich wohl eher an die Côte D’Azur gefahren wäre. Welch große Fehleinschätzung! Das ist mir heute klar. Denn Ligurien ist zwar die drittkleinste Region in Italien, hat aber so einiges zu bieten. Die ligurische Blumenriviera, also der Abschnitt, der von der Küstenstadt Imperia bis an die französische Küste reicht, ist von Mailand mit dem Auto in zwei Stunden zu erreichen. Das wirklich Besondere an dieser Region? Ganz klar die Landschaft. Denn die Riviera geht sehr schnell in die Berge der Alpen über, weshalb sich wundervolle Sandstrände (perfekt für Urlaube mit Kindern) mit felsigen Buchten abwechseln. Auch versteckte kleine Oasen kann man finden, wenn man sich auf die eine oder andere Kletterpartie einlässt. Die kleinen Städte am Wasser, wie Imperia, Cervo oder San Remo, laden mit endlosen palmengesäumten Promenaden zum täglichen Schlendern ein. Doch den meisten Charakter haben wohl die zahlreichen kleinen Bergdörfer im ligurischen Hinterland, in die man sich Hals über Kopf verlieben kann…

GREEN PEARLS Wenn man über die Plattform “Green Pearls” ein Hotel, Ferienhaus oder Apartment bucht, dann ist eines klar: alle bieten einen erstklassigen Service, eine umweltfreundliche Architektur, überaus ökologisches Bewusstsein sowie ein großes Engagement für das soziale Gleichgewicht in ihrer jeweiligen Urlaubsregion. In über 26 Ländern sind bereits Mitglieder von Green Pearls vertreten und es werden wöchentlich mehr. Alle “grünen Perlen” zeichnen sich zudem durch eine hohe Individualität aus: vom exklusiven Bio-Vollholzhotel im Salzburger Land über kokonartige Alice-im-Wunderland-Villen in Thailand bis hin zur Luxus-Finca für Yoga-Retreats in Andalusien ist alles dabei. Ob als Wellness-Urlaub alleine oder mit der ganzen Familie – hier gibt es für jeden Anspruch die ideale Unterkunft. Alle Unterkünfte und Destinationen findet Ihr unter www.greenpearls.com

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BORGOMARO Es gibt kaum ein schöneres Ankommen in Ligurien als den Weg in das kleine Dorf hoch oben auf dem Berg hinter der Hafenstadt Imperia. Durch das Dorf schlängelt sich der kleine Fluss Impero und von der Hauptstraße kann man über eine alte Steinbrücke hinüber ins Dorf laufen – oder einfach auf ihr verweilen, um den Fröschen bei ihrem Konzert zu lauschen. In dem kleinen Dorf leben knapp 900 Menschen und ganz nach typischer italienischer Manier treffen sich am späten Nachmittag die Einwohner in der Mitte des Dorfes, während die Kinder auf dem kleinen Marktplatz spielen. Wenn man also eine Vorstellung von einem kleinen italienischen Bergdorf aus diversen Filmen verwirklicht haben will, dann wird man dort nicht enttäuscht!

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Das Hotel “Relais del Maro“ Begrüßt wird man von der wundervollen Besitzerin Elena oder ihrer Mutter. Elena selbst spricht italienisch, englisch und französisch – ihre Mutter spricht zudem auch deutsch. Das Hotel haben sie erst 2013 eröffnet, nach einem 2-jährigen Umbau. Die Regierung subventionierte damals einige Projekte in der Umgebung, um diese attraktiver für den Tourismus zu machen und so entschied sich Elena, die Häuser ihrer Großeltern in ein Albergo Diffuso zu verwandeln. Doch was genau bedeutet das eigentlich?

Ein Albergo Diffuso ist mehr als ein Hotel. Es sind weit verzweigte Unterkünfte in einem ganzen Dorf, die es den Gästen möglich machen, sich als Teil des Dorfes zu fühlen ohne dabei auf den üblichen Hotelservice verzichten zu müssen. Das Besondere jedoch ist der ganz persönliche Kontakt zu Elena und ihrer Familie, die einen mit offenen Armen empfangen. Man fühlt sich in den ersten Minuten bereits so willkommen, dass man am liebsten nicht mehr weg möchte. Elena nimmt sich viel Zeit, einem viele tolle Ausflugsziele zu erklären, gibt wundervolle Empfehlungen und organisiert einem jedes Abendessen und jeden Ausflug. Übrigens hat Elena auch haufenweise Tipps für tolle Aktivitäten mit Kindern, die nach typisch italienischer Art ebenfalls mehr als willkommen sind!


BADALUCCO Das Dorf liegt in einem Tal direkt am Fluss Argentina, in dem die Bewohner auch gerne baden, anstatt ans Meer zu fahren. Badalucco ist ein kleines mittelalterliches Dorf und besteht aus den typischen Steinhäusern, die durch schmale, enge Gassen und kleine Plätze voneinander getrennt sind. Das Dorf wurde von Künstlern in eine Open-Air Gallery verwandelt, die einen kleinen Spaziergang ganz besonders macht. Wandmalereien und Töpferarbeiten sind an fast jedem Haus zu finden. Es ist ein wirklich kleines Dorf, aber es versprüht einen italienischen Charme – fernab des klassischen Tourismus, inmitten von Geschichte, Tradition und La Dolce Vita.

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Das Hotel L‘Adagio Das Wellness-Hotel ist ein kleines aber feines Hotel mit sechs Apartments und vier Hotelzimmern. Rosella führt das Hotel, das in der alten Mühle ihrer Familie gebaut wurde, ihre Tochter führt das kleine Spa. Das Hotel liegt auf der gegenüberliegenden Flussseite mit wunderschönem Ausblick von jedem der Zimmer auf das ganze Dorf. Das L’Adagio ist wie ein sehr gehobenes Bed&Breakfast. Alle Zimmer haben eine kleine MiniKüche, in der sich die Gäste ein kleines Frühstück selbst zubereiten können. Nur einen Katzensprung entfernt findet man die beliebteste Bäckerei des Dorfes, in der sich die Dorfbewohner treffen und wo es sich auch herrlich frühstücken und den Dorfalltag beobachten lässt. Jedes Zimmer und jedes Apartment hat einen anderen Charakter und wurde mit viel Liebe von Rosella eingerichtet. Das kleine Spa verwendet nur natürliche Produkte aus der Region, was es in der ganzen Region einzigartig macht. Besonders in der kalten Jahreszeit muss es wunderschön sein, wenn man sich nach der Sauna direkt draußen unter dem natürlichen Wasserfall abkühlen kann.

WEITERE INFOS RUND UM LIGURIEN FINDET IHR BEI UNS AUF DEM BLOG!


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CAMPEN MIT STERN Dani Döge ist nicht nur Bloggerin, Grafikerin und M ama, s o n d e r n a u c h e i n e 1A A u t o - E x p e r t i n . Deshalb fackelte sie bei folgendem Satz nicht lange: „ Mit diesem Wagen k ö n n e n d i e m i n d e s t e n s d r e i T a g e v ö l l i g a u t a r k i n d e r W i l d n i s c a m p e n .“ S c h o n w a r e n K i n d & K e g e l e i n g e p a c k t u n d a l l e m i t d e m f a h r e n d e n Wo h n z i m m e r, d e m M arco Polo von M ercedes- Benz, unter wegs durch das zentrale Por tugal.

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In Portugal gibt es jede Menge schöne Ecken, an denen ich gern ganz unabhängig ein paar Tage und Nächte - verbringen würde. In Nazaré zum Beispiel, 120 km von Lissabon entfernt, dort wo die Surfer auf einer der höchsten Wellen der Welt herumsurfen. Oder südlicher, in Comporta zum Beispiel, wo der Atlantik deutlich ruhiger ist, es aber einen wunderschönen Strand nach dem anderen gibt. Aber beginnen wir am Anfang. Unsere Reiseroute startet in Lissabon und führt uns 120 km nach Norden, nach Batalha – denn auf der Route mit unserem fahrenden Wohnzimmer darf natürlich auch ein bisschen Kultur nicht fehlen: die Mosteiro do Batalha. Von dort aus fahren wir aber endlich

Richtung Atlantik, von dem uns nur 25 km trennen. Erster Strand: Praia de Paredes da Vitória oder fast noch ein bisschen schöner: Praia de Vale Furado. Aber eigentlich ist es uns auch egal, denn wir haben unser Schlafzimmer ja dabei und können bleiben, wo wir möchten. Die Estrada Atlântica führt uns konstant in der Nähe des Wassers entlang, es gibt jede Menge Möglichkeiten, verschiedenste Strände auszuprobieren. Für die, die nicht so gerne wild campen, sind auch jede Menge Campingplätze entlang der Strecke vorhanden (die sich übrigens auch hervorragend für Radtouren eignet).

Umschlagplatz für Sardinen mit einem Fort aus dem Mittelalter und natürlich auch einem kleinen Leuchtturm – weiter bis zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt Europas und sind eigentlich schon fast wieder in Lissabon.

So landen wir wieder in Nazaré, fahren vorbei an Peniche – einem zuckersüßen Örtchen,

Schlafen lässt es sich im Marco Polo sehr bequem, per Knopfdruck wird im Stand das Dach ausgefahren

Unser Auto hat einen eigenen Wassertank, einen Gastank und jede Menge Stauraum, in dem wir Klamotten, Essen und Getränke unterbringen können. Eigentlich sind sogar noch Tisch und Stühle mit an Bord, die haben wir allerdings ausquartiert, sonst wäre es für vier Personen samt Gepäck doch ein bisschen eng geworden.


und offenbart so zwei kuschelige Schlafplätze im oberen Bereich, inkl. eigener Leselampen und Steckdosen. Für Kinder passt das, denn so haben sie quasi trotz der beschränkten Quadratmeter doch ihr eigenes, kleines Refugium. Unten lässt sich ganz easy aus der Sitzreihe ein bequemes Bett zaubern, damit wir nicht vor der Tür im Zelt schlafen müssen. Und übrigens: Für den Strom wird nicht die Autobatterie genutzt, sondern eine eigene Batterie, die sich unter dem Fahrersitz befindet, nicht, dass das Auto nach drei Tagen Stromverbrauch streikt. Unser nächstes Ziel ist wieder Lissabon, Nahrungsmittel nachlegen, und weiter in den Süden fahren. Ein paar Tage haben wir nämlich noch übrig. Wir fahren also weiter, bis nach Setubal –

durch den wunderschönen Parque Natural da Arrábida, der eine Wahnsinnsstrecke über dem Meer zu bieten hat, Hammerausblick inklusive. Von Setubal aus nehmen wir die Fähre rüber nach Tróia und lassen uns weiter treiben, zu einem der – wie ich finde – schönsten Strände in Portual: dem Praia Aberta Nova. Um dorthin zu kommen, verlassen wir die normale Straße und fahren bestimmt etwas mehr als 10 Minuten über Schotter und Sand, um dann mit einem grandiosen Ausblick belohnt zu werden. Und einem sehr kleinen Restaurant mit fantastischen portugiesischen Spezialitäten. Besser geht es eigentlich nicht: Eine Nacht am Strand übernachten, in völliger Abgeschiedenheit! Zum Abschluss gönnen wir uns dann für unsere letzte Nacht

51 übrigens doch noch ein anderes aber durchaus fantastisches Wohnzimmer. Mit Pool, einer richtigen Dusche, Internet und einem grandiosen Koch. Mindestens so abgeschieden wie unsere letzte Woche im Auto, ist nämlich auch das Sublime Comporta, in dem wir uns an unserem letzten Abend noch einmal richtig verwöhnen lassen. Die Kids haben übrigens auch die letzte Nacht lieber im Auto als im Hotelzimmer verbracht...


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Do It Yourself

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WIR MACHEN VIELE DINGE GERNE SELBST: MALEN, STRICKEN, ADVENTSKALENDER BASTELN. ABER EINEN PARADIESVOGEL BASTELN (PRIMA FÜR FASCHING), DAS KANN NUR ANDREA POTOCKI. ODER WIR MIT IHRER HILFE. AUF IHREM BLOG WLKMNDYS.COM STELLT SIE REGELMÄSSIG SCHÖNHEITEN ZUM SELBERMACHEN VOR. UND SEIT KURZEM AUCH IN IHREM BUCH: “BASTELN MIT DER MAUS”. UND SO GEHT’S:


1.

Die Vorlagen für Maske und Schnabel per QR Code oder unter www.gu.de/diy/46342 downloaden und auf Fotokarton übertragen, ausschneiden und an den markierten Linien falzen.

2.

Auch für die Federn gibt es eine Vorlage, die mehrere Male auf buntes Tonpapier übertragen wird. Alle Federn ausschneiden und jede davon in der Mitte falten und an den Rändern vielfach einschneiden.

3.

Mit Papierkleber erst den Schnabel an die Maske kleben. Dann versetzt in mehreren Lagen auch die bunten Federn ankleben. Die Wimpern ebenfalls mithilfe der Vorlage auf Tonpapier zeichnen, ausschneiden, an der markierten Linie falten und vielfach einschneiden. Die Wimpern dann von hinten in die Augenhöhlen kleben.

4.

Zum Schluss mit dem Motivlocher ein paar bunte Kreise aus Tonpapier ausstanzen und die Paradiesvogelmaske damit noch prächtiger dekorieren.

5.

Mit der Lochzange links und rechts zwei Löcher in die Maske stanzen. Das Hutgummi an einer Seite durchfädeln und verknoten. Auf die richtige Länge für den Kopf kürzen und auch an der anderen Seite festknoten.

MATERIAL Fotokarton, buntes Tonpapier, Motivlocher Kreis (2,5 cm ø), Hutgummi, Bleistift, Schere, Papierkleber, Lochzange

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24/7

SHOPPING Mummys allerliebste Plätze zum Bummeln, natürlich im Netz und rund um die Uhr

dreams4kids.de Auf der Suche nach einem individuellen Geburtstagsgeschenk für ihre Tochter begann Sylvias abenteuerliche Reise zu ihrem eigenen Online-Shop: Ausgefallene Holzspielsachen, handbestickte Stoffzelte, phantasievolle Möbel und Aufräumhelfer – allesamt hochwertig, und dennoch keine “Luxusartikel”. Träume zum Anfassen eben.

soukshop.com Wer sagt, dass Ornamente und bunte Textilien nur in orientalischer Umgebung funktionieren? Tun sie nämlich nicht, denn Le Souk ist clean und bunt zugleich. Und weil hier Moderne in wunderbarer Weise auf Tradition und Handwerk trifft, entstehen Accessoires, die das Zuhause und das Leben ein bisschen schöner machen.

ammazing.de In Schaufenstern sieht man gewöhnlich nur einen Bruchteil dessen, was der Shop zu bieten hat. Vergleicht man die Plattform “Ammazing” mit einem Schaufensterbummel durch Amazon, dann ist Julia quasi die Dekorateurin. Schöne und ausgefallene Produkte ohne den ganzen Schmarrn, den man sonst bei Amazon findet. Danke für die erstklassige Vorauswahl!

gretasschwester.com Gretas Schwester heißt Sarah. Und Sarah ist eine talentierte Illustratorin (die Zeichnungen in dieser Ausgabe sind von ihr), die handgefertigte Produkte anbietet. Und das aus nachhaltigen Materialien wie zum Beispiel recyceltem Papier und BioBaumwolle, mit denen wir also nicht nur unserem Zuhause sondern auch der Umwelt was Gutes tun.

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ISSUE 5 IS COMING SPRING H E A LTH & HAPPINESS

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IMPRESSUM

HERAUSGEBERIN:

Camilla Rando camilla@mummy-mag.de

ANZEIGEN:

martensgarten

CHEFREDAKTION:

Janine Dudenhöffer janine@mummy-mag.de

P.O. Box 58 04 53

REDAKTIONSLEITUNG:

Camilla Rando

10414 Berlin

REDAKTION:

Saskia Hilgenberg, Madeleine Samios,

mummyads@martensgarten.com

CONTRIBUTORS:

Tanya Neufeldt, Daniela Döge,

DRUCK:

MegaDruck.de

Susan Wedlich

Produktions- und Vertriebs GmbH

FOTOGRAFEN:

Eichendorffstraße 34 b

Cover: Jules Villbrandt (herzundblut.com),

Daniel Schwoboda (danielsonnentag.de)

26655 Westerstede

ART DIREKTION:

Danilo Dürler

ILLUSTRATION:

Sarah Neuendorf (gretasschwester.com)

ERSCHEINUNGSWEISE:

LEKTORAT:

Katja Schifferegger

Azyklisch zu den Entwicklungsschüben unserer Kinder

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