MUMMY MAG
ISSUE N O.
R E P PA
2015
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A MOTHERS‘ AND CHILDREN‘S LIFESTYLE MAGAZINE
AROUND THE WORLD
in z a g a M Das og l B m u z
PEKING// TEL AVIV// NEW YORK// PARIS mummy-mag.de
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UNSERE
IDEE 2
Überall auf der Welt erziehen Eltern ihre Kinder unterschiedlich. In China beispielsweise gibt es ganz strenge Rituale, bei denen es der frischgebackenen Mutter nicht erlaubt ist, die ersten Wochen nach der Geburt zu duschen. In Indien spielt die Mutter-Kind-Beziehung eine derart große Rolle, dass die Säuglinge in den ersten drei Lebensmonaten fast nur Kontakt zur Mutter haben. In Frankreich hingegen bleiben die meisten Mütter nicht länger als sechs Wochen zuhause, bis sie wieder Vollzeit arbeiten gehen. Und am Amazonas sollen die Kinder auf ihre eigenen Ur-Instinkte vertrauen und lernen bereits im Babyalter, welche Pflanzen und Tiere gefährlich sind. Für uns ist allerdings die Vorstellung gruselig, das Kleinkind unbeobachtet
über Brücken krabbeln, am Wasser spielen oder Pflanzen vom Wegesrand essen zu lassen. Uns rutscht ja schon das Herz in der Hose, wenn Mini-Me bei den ersten Stehversuchen an der Couch entlang strauchelt und auf dem weichen Teppich landet. Oh weh, oh weh, das Kind hat sich erschreckt und weint. Doch wir sind nun mal wie wir sind. Genau deshalb ist der Blick über den Tellerrand so wichtig. Wir sind erstaunt und fasziniert davon, wie komplett anders es in anderen Teilen der Welt läuft. Ob besser oder schlechter? Das Urteil wollen wir ganz bewusst nicht fällen. Sondern einfach etwas dazu lernen oder zumindest dazu beitragen, dass die Welt noch ein bisschen bunter wird.
DAS
PA P E R
Camilla
Janine
B LO G - C O N S U LTA N T, UND GRÜNDERIN M U M MY- M AG.D E
REDAKTEURIN UND BUCH -AUTORIN, JANINEDUDENHOEFFER.DE
Mir war es immer schon sehr wichtig, viel zu reisen und viele neue Länder und deren Einflüsse kennenzulernen. Das hat sich auch mit Kind nicht geändert. Ich denke, es bereichert Kinder sehr, wenn man bereits in der Kindheit andere Kulturen erlebt, vielleicht auch sieht, dass nicht alle Kinder so behütet aufwachsen können, aber trotzdem glücklich sind. Ich hoffe, das macht Helene weltoffener und fördert ihre Neugier.
Meine Eltern waren Yuppies, young urban professionals. Ok, weniger urban, dafür aber sehr reisefreudig. Meine Schwestern und ich haben als Kids die Karibik gesehen, die Ost- und Westküste der USA bereist, sind in einem Peugeot 205 zu fünft nach Südspanien gedüst. Das alles können wir mit Philo – aus gesundheitlichen Gründen – nicht machen (das mit dem Peugeot wollen wir nicht). Ich werde trotzdem mit ihm die Welt bereisen – online.
Saskia
Madeleine
REDAKTEURIN UND STYLISTIN, SASKIAHILGENBERG.DE
UNIT- DIREK TORIN FÜR D I G ITALE KO M M U N I K ATI O N, E X OZ E T.C O M
Reisen bildet. Zum Glück auch, wenn es nur um die Ecke geht. Denn ‚Around the World‘ x 5 scheitert bei uns ökonomisch. Aber viele meiner schönsten Kindheitserinnerungen spielen im Urlaub, den wir mit Freunden im Norden verbrachten. Und weil schöne Erinnerungen so stark machen, fahren vielleicht auch wir so gerne mit lieben Menschen und deren Kids ans nächstgelegene Meer und haben eine schöne Zeit mit Bullerbü-Charme.
Sich auf Reisen in die Fremde zu begeben, hat mir schon immer viel Mut abverlangt. Aber jede Reise macht auch selbstbewusster und es gab Jahre, da war ich dem Fernweh wegen jeden Monat irgendwo in Europa unterwegs. Als Kind wiederum gab es nur eine große Ferienreise pro Jahr (mit vielen Brieffreunden als Mitbringsel). Izzy soll die Welt mit ihren eigenen Augen erkunden können und ich will sie immer darin bestärken, auch wenn bei mir vermutlich ein paar Tränen kullern werden.
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AROUND THE WORLD – AU F 56 SEI T EN U M D I E WELT
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S PA N I E N
DIE SCHÖNSTEN TIPIS A U S S PA N I E N
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PA R I S
M U M M Y- I N T E R V I E W ÜBER FRANZÖSISCHE KINDERERZIEHUNG
MERAN
T R AV E L W I T H K I D S “ V I E R E R WA C H S E N E , DREI KIDS UND EIN AUTO”
N EW YO RK
M U M M Y- I N T E R V I E W Ü B E R D I E S TA D T D E R T R Ä U M E
USA
T O M S “ O N E - B Y- O N E - P R I N Z I P ” I M C H A R I T Y- S P E C I A L
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M E X I KO
LIEBLINGSLABEL “ S A N TA L U P I TA” A U S M E X I C O
NICARAGUA
U N S E R PAT E N K I N D B E I W O R L D VISION HEISST LITZY
BRASILIEN
ÖKOLOGISCH KORREKTE SCHUHE VON VEJA
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LISSABON
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S TÄ D T E T R I P V O N D A N I D Ö G E
K RE TA
DER ERSTE STRANDURLAUB FÜR ANNIKA LAU
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ISLAND
HAMBURG
WA R U M E S S O W I C H T I G I S T D A S WA S S E R A B Z U S T E L L E N
D I E G R Ö S S T E FA M I L I E N R E I S E V O N REISEJOURNALIST CHRISTOPH GING N A C H I S L A N D
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D E R K I N D E R WA G E N ALLROUNDER AUS AMSTERDAM
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HOMESTORY “ E I N E E U R O PÄ I S C H E FA M I L I E IN PEKING”
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F R A N Z I S K A K N U P P E WA R M I T PA M P E R S U N D U N I C E F A U F D E N PHILLIPINEN
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BURUNDI
PEKING
THAILAND
R E I S E B L O G G E R I N K AT J A L I E B T E S M I T S O H N AT L A S I N T H A I L A N D
MUND-KIEFER-GESICHTSCHIRURG OLIVER BLUME IM INTERVIEW
T E L AV I V
M U M M Y-T O - B E I N T E R V I E W “ Z W I S C H E N B E R L I N U N D T E L AV I V ”
JORDANIEN
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PA PA A X E L U N D S O H N E M A N N AUF WELTREISE MIT STOP IN DER JORDANISCHEN WÜSTE
INDIEN
LIBELINGSLABEL “TUK TUK ANOUK“ AUS INDIEN
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NEUSEELAND DER WUNDERBALM AUS NEUSEELAND
M KOLUMNE
DIE ANDEREN M ACHEN DOCH EH IM MER ALLES VIEL BESSER Französische Kinder nerven nie! Die amerikanischen Kids sind so irre locker! Ach, und die Skandinavier! Die machen sowieso alles richtig: Da sind alle Kinder frei, sozial kompetent und sehen dabei auch noch hübsch aus.
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indererziehung ist ein weites Feld, um nicht zu sagen ein Minenfeld. Jeder fühlt sich als Experte, vor allem diejenigen, die keine Kinder haben. Manchmal fühle ich mich als Mutter wie Jogi Löw sich wahrscheinlich als Bundestrainer fühlen muss: Man macht immer alles falsch, es sei denn, man wird Weltmeister (Weltmeister in der Kindererziehung bedeutet: Wenn das Kind mit 8 Jahren den Nobelpreis für innovative Technik erhält, die die Rettung der Erde garantiert). Dann war doch alles richtig ... Oder man hat einfach nur Schwein gehabt.
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aum etwas wird so inspiziert und seziert, so be- und verurteilt wie Kindererziehung – außer Angela Merkels Frisur vielleicht (und die Anzahl und Größe der Knöpfe ihres Hosenanzuges): Was muss das Baby in welchem Lebensalter können? Was trägt das Kind? Was isst das Kind? Wie wird das Kind gefördert? Wer stellt welche Weichen in seiner Entwicklung? In der Grundschule, der weitergehenden Schule, der Uni, der Ausbildung, in seinem Leben, in der Liebe und überhaupt .... Da können einem als Mutter schnell mal die Schweißperlen auf die Stirn treten. Denn neben dieser 180-prozentigen Kinderbetreuung sollen wir ja noch fit sein, gut aussehen und am besten noch eine Spitzenkarriere hinlegen. Ich kriege schon fast ein Burnout – allein beim Schreiben dieser Zeilen.
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ch, und die anderen! Die anderen Länder machen
es einfach so viel besser! So viel eleganter! Erst neulich las ich zum Beispiel, dass französische Kinder so unkompliziert sind, weil sie ganz früh an klare Regeln gewöhnt werden: wie gegessen wird, wann Essenzeiten sind, wann Schlafenszeit ist. Da muss ein Kind dann nachts eben mal durchbrüllen. Das wird schon lernen, dass nachts geschlafen wird. Ja, klar! ! Wir sind einfach alle total verweichlicht mit unseren Familienbetten und dem nächtlichen Betreuungsschlüssel... Nur ärgerlich, dass es uns ausgerechnet “diese Franzosen” vormachen sollen, die in der PISAStudie zwar knapp, aber trotzdem hinter uns gelandet sind.
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enn man Kindererziehung bei Google eingibt, dann wird einem nicht nur schlecht, man ist danach auch so verwirrt, dass man vor lauter Überforderung mindestens ein Glas Wein trinken muss. Zwei sind besser. Die Thesen, die einem da entgegenflimmern, sind so radikal wie widersprüchlich. Oh Gott, und jetzt? Ich will doch nur alles richtig machen! Hilfe!
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tändig wird einem ein Modell vor die Nase gehalten, das als DAS Vorzeigemodell gilt und so viel besser ist, als der deutsche Standard. Apropos, was verbirgt sich eigentlich hinter dem „deutschen Modell“? Gibt es so etwas überhaupt? Was machen wir falsch oder anders oder vielleicht ausnahmsweise auch mal richtig? Und wer hat das eigentlich zu beurteilen? Das alles verwirrt und hat nur eines zur Folge: Wir entfernen uns zunehmend von unserem Bauchgefühl, unserer
Intuition und sind nur im Außen beschäftigt.
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ch war im Winter mit meiner Familie für ein paar Wochen in Sri Lanka. Dieser Aufenthalt hat mir die Augen geöffnet. Ich kam dort mit einer sri-lankischen Mutter ins Gespräch, die auch im Ausland gelebt hat. Wir unterhielten uns über Kinder und einer ihrer ersten Fragen lautete: „Was für ein Kind hast du?“ Ich war vollkommen überfordert. Was meinte sie damit? An welche Typologie war diese Frage angelehnt? Sam ist frech, sportlich, phantasievoll oder bezog sich das auf sein Schlafverhalten, Lieblingsgemüse oder den Grad seiner GummibärchenAbhängigkeit? „Nun, wir sind Buddhisten“, erklärte sie mir, „wir glauben, dass man als Mutter schon mal in einem anderen Leben in einer anderen Konstellation mit seinem Kind verbracht hat. Und dass man in diesem Leben eine neue Aufgabe bekommen hat. Ich glaube, mein Sohn war im vorigen Leben mein Bruder.“ Aha, interessant! Was für eine völlig neue Perspektive! „Mein zweiter Sohn“, fuhr sie fort, „ist eine jüngere Seele, der tut sich mit allen Dingen sehr schwer. Da kann man als Mutter nur eines tun: Das Selbstbewusstsein stärken und Geduld haben.“ Wie schön das klingt! Uns würde der Tatbestand der Lernschwierigkeiten doch sofort den Schlaf kosten, wir würden Förderchancen ermitteln und Heerscharen von Nachhilfelehrern engagieren. Bei ihrem ältesten Sohn war die Lage eine ganz andere: “Als wir in England lebten, nannten sie ihn ein Genie, aber ich habe immer abgewunken: Das hat nichts mit
Genie zu tun. Er ist eine alte Seele, er war schon sehr oft da und hatte viele Leben zum Üben. Und jetzt kann er es natürlich schon viel besser als die anderen.“ Zugegeben, wenn wir das so unseren deutschen Lehrern weitergeben würden, ist die Wahrscheinlichkeit relativ hoch, dass sie uns einweisen lassen oder uns selbst Förderbedarf attestieren. Und das Kind würde dann ziemlich schnell entweder in die Schule für Hochbegabte oder in eine Sonderschule gesteckt werden.
Krankheit gleichgesetzt werden. Es gibt unendlich viele Modelle, Ratgeber und Rezepte. Was mir aber vollkommen fehlt ist eine Leichtigkeit, spielerische Selbstverständlichkeit. Kinder sind großartig! Sie fordern, inspirieren,
nur an uns Müttern hängt. 96 Prozent der isländischen Männer nehmen Elternzeit. Es gibt Elternzeitmodelle, die klingen wie Jogi Löws Best-of-Aufstellung: 3-3-3 oder die optimierte Version von 5-5-2. Und doch deuten sie
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as mir an diesem Austausch am besten gefallen hat, ist die Erkenntnis, dass es kein richtig oder falsch gibt, sondern nur eine einzige Blickrichtung: „Sieh dir dein Kind an!“ Das klingt so sanft, so ruhig und unaufgeregt. Das senkt meinen Puls, denn plötzlich bin ich bei meinem Kind und nicht bei theoretischen Erziehungsmethoden. Allerdings steigt er kurz darauf wieder an, denn – verdammte Hacke – das bedeutet ja auch, dass ich die Entscheidungen ganz eigenständig treffen muss! Ganz individuell, eventuell gegen die Norm, weil mein Kind in keine Schublade passt. Das ist anstrengend und unbequem. Wieso gibt es nur keine ultimative Gebrauchsanweisung für diese kleinen Dinger? Eine universelle, die auf alle Kinder auf der ganzen Welt zutrifft, wie die Gebrauchsanweisung von meiner Kaffeemaschine. Die ist auch einfach nur in 35 Sprachen übersetzt worden, hat aber in jeder dieser Sprachen die selbe Bedeutung.
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enn ich Artikel zum Thema Kindererziehung lese, dann habe ich immer wieder den Eindruck, dass Kinder mit
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bringen einem zum Lachen, berühren uns bis ins tiefste Mark und ja, nerven auch mal. Aber vor allem sind sie ein Teil unserer Gesellschaft und man muss sie nicht stromlinienförmig machen oder irgendwie optimieren. Ich wünsche mir mehr Poesie und Humor in der Kindererziehung. Und vor allem wünsche ich mir, dass der Hauptteil der Kinderbetreuung nicht wie selbstverständlich
lediglich in die für mich einzig vernünftige Richtung. Denn wenn Mütter und Väter sich gleichermaßen kümmern können und auch dürfen, ja sogar sollen dann muss weder ein Thron poliert noch ein Bootcamp für Gehorsam gebucht werden. Dann tanzen wir vielleicht bald alle gemeinsam in den Sonnenuntergang. Oder so ähnlich.
We ♥ Lucie Anders können wir es nicht sagen, denn nur wenige schreiben mit so viel Witz und Charme – und treffen dabei den Nagel auf den Kopf. Doch wer ist Lucie Marshall überhaupt? Im wahren Leben heißt sie Tanya Neufeldt, ist eigentlich Schauspielerin und hat mit dem Mummy-Sein das Schreiben für sich entdeckt. Sie schreibt seit 2012 unter ihrem Pseudonym den gleichnamigen Blog, ist Kolumnistin bei der Freundin, hat im Herbst 2014 ihr erstes Buch “Lucie Marshall – Auf High Heels in den Kreißsaal” veröffentlicht und schreibt gerade an der Fortsetzung. Was sie sonst noch alles treibt, das erfahrt Ihr am besten direkt auf ihrer Seite: luciemarshall.com
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EDITORS‘ CHOICE Auf jeder Reise lernt man etwas dazu, selbst wenn es nur um die Dinge geht, auf die wir unterwegs nicht mehr verzichten wollen. Heute verraten wir Euch, was auf unseren Reisen unbedingt dabei sein muss!
CAMILLA Wimmelbücher Sie sind die ideale Reiseunterhaltung, denn es wird nie langweilig und man kann immer wieder etwas Neues entdecken. z.B. Berlin-Wimmelbuch aus dem Wimmelbuchverlag eBook Reader Mit Kind sprengt das Gepäck eh den Rahmen. Dank eBook kann Mummy dann aber doch auch ein paar Bücher mitnehmen. z.B. von Sony
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JANINE Schwimmflügel von Cherek Die sehen super lustig aus, wie Donuts. Vielleicht liebt Philo sie deshalb so sehr!? “Kraulquappen” von Cherek Babyphone App Irgendwie ein Klassiker, aber so muss man sich nicht Gedanken über ein Babyphone im Hotel machen. Und: Man hat es einfach immer dabei! z.B. “Babyphone App” im App-Store
SASKIA Kids-Rucksäcke Jedes Kind packt seinen Rucksack in Eigenregie und entscheidet selbst, welches Spielzeug mitkommt. Und zwar genau soviel, wie in den Rucksack passt! z.B. von JIMMY WOW Fanny Pack Eigentlich das perfekte Mummy-Must-Have so eine Gürteltasche: Alles griffbereit und die Hände frei für die Kids! z.B. von Rebecca Minkoff
MADELEINE UV-Schutzkleidung Sollte zur Grundaustattung für Kleinkinder gehören. Dann muss Mummy nicht ständig mit der Sonnencreme hinterherrennen… z.B. UV 50+ Sonnenhut von GAP Kids Espandrilles Sie sind einfach perfekt: Sie passen in die schmalste Koffer-Ritze und man kann sie zum Strand wie zum Dinner tragen. z.B. von FlipFlop
MIRNA, HEIDI
& MELINA DIESE DREI FRAUEN HABEN NOCH KEINES, EINES ODER DREI KINDER Und denno ch viel gemeinsam: Sie hab en ihren Weg gefunden, Job und Familie gut zu vereinbaren. W i e I h r A l l t a g i n Te l A v i v, N e w Yo r k u n d P a r i s a u s s i e h t
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MUMMY TO BE T E L AV I V – B E R L I N
Du bist in Ostberlin geboren und warst 8 Jahre als die DDR, das Land in dem Du aufgewachsen bist, aufhörte zu existieren – wie prägt diese, Deine Heimat noch heute Deinen Stil? In den 90ern war besonders die Rave-Kultur prägend. Ich hatte pinke Haare und einen Knautschlackmantel. Das ist jetzt
Sommer tue. Ich bin drei Monate geblieben, und in diesen drei Monaten habe ich entschieden, erst mal zu bleiben – und im Frühling bin ich schwanger geworden.
Was ist die größte Herausforderung als schwangere Freiberuflerin? Ich arbeite ganz normal weiter und zwar solange bis das Baby
Mirna Funk (34)
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Mirna Funk (34) ist freie Journalistin und Buchautorin. Ihr Roman Winternähe (Fischer Ve r l a g ) w i r d z z t . v i e l b e s p r o c h e n u n d M i r n a t o u r t schwanger auf Lesereise durch Europa. Das Baby s o l l i m D e z e m b e r i n B e r l i n z u r We l t ko m m e n . D a n a c h w i r d d i e F a m i l i e i n B e r l i n u n d Te l A v i v leben. aber 20 Jahre her und mein Stil wird heute nicht mehr durch den Ort, an dem ich lebe, sondern durch meine Persönlichkeit definiert. Du lebst inzwischen in Tel Aviv und Berlin. Was hat es für Dich bedeutet, in Berlin zu leben und was verbindest Du heute mit dieser Stadt? Berlin ist meine Heimat, mein Zuhause. Wenn ich meine Wohnung im Prenzlauer Berg aufschließe, dann fühle ich mich so, als stünde die Zeit still. Alles verläuft dann so wie immer. Dieses Gefühl wird mir Berlin sicherlich immer geben. Ist es Dir schwer gefallen, Berlin bzw. Deutschland zu verlassen und spielte das Mutterwerden für diese Entscheidung eine Rolle? Wir leben heute in einer Zeit, in der ich in vier Stunden für 100 Euro von Berlin nach Tel Aviv oder von Tel Aviv nach Berlin fliege. Man verlässt heute nicht mehr einfach ein Land. Jedenfalls habe ich das nicht. Ich bin letzten Juli nach Tel Aviv gekommen, so wie ich es seit vielen Jahren jeden
kommt. Ich bin ja nicht krank oder gebrechlich, sondern einfach nur schwanger. Bei meiner Buchpremiere am 27. August war ich im sechsten Monat. Danach schloss sich die Lesereise an, die bis Ende November gehen wird. Außerdem bin ich seit September bei der Firma ‚muun‘ festangestellt. Einer meiner letzten großen Termine ist am 14. November in Den Haag. Am 10. Dezember ist der Geburtstermin. Die ersten sechs Wochen werde ich von zuhause arbeiten und danach wieder zwei Tage die Woche im Büro sitzen und die Termine rund um meinen Roman wahrnehmen. Mein Mann wird sich in dieser Zeit um das Baby kümmern. Er arbeitet als freier Grafik-Designer und Kunstkritiker. Bei uns stand von Anfang an fest, dass wir uns die Verantwortung für unsere Tochter teilen.
Worauf verzichtest Du, seitdem Du ein Baby erwartest? Auf gar nichts. Ich esse auch alles, was ich vorher gegessen habe. Rohmilchkäse, Carpaccio und Sushi. Ich trinke natürlich keinen Alkohol, aber das empfinde ich
nicht als Verzicht. Geraucht habe ich auch nie. Der Rest ist egal. Ich halte von diesem ganzen Schwangerschaftsbrimborium überhaupt nichts. Ich habe einen Haufen Broschüren bekommen, als ich bei der ersten Untersuchung war und sie alle weggeworfen. Eine Schwangerschaft ist das Natürlichste der Welt. Wenn es so kompliziert wäre, wie es die Medien einem verkaufen, wären wir maximal 20 Leute auf der Erde.
Worauf wirst Du auch mit Kind nie verzichten wollen? Auf meine Karriere. Was glaubst Du, wie wird sich Dein Alltag durch das Baby ändern? Ich wache jeden Morgen schon seit Jahren um 6 Uhr auf und gehe um 22 Uhr ins Bett. Das ist also keine Umstellung für mich. Statt mir alleine und meinem Mann mache ich dann auch noch einem Baby Frühstück. Ich weiß nicht, vielleicht bin ich blauäugig, aber ich sehe da wirklich kein großes Problem. Man hat weniger Zeit für sich allein. Das ist sicherlich etwas, das ich am schwierigsten finden werde. Aber am Ende sind es Lösungen, die man finden muss. Weißt Du schon, wie und wo Du das Baby zur Welt bringen möchtest? Da ich die nächsten Monate wegen meiner Romanveröffentlichung und generell aus beruflichen Gründen in Deutschland und Europa sein werde: mit ziemlicher Sicherheit in Berlin. Wir haben uns für Havelhöhe entschieden. Es soll so natürlich wie möglich sein. Ich wollte eigentlich eine Hausgeburt, aber da machte mein Mann Yaniv nicht mit. Havelhöhe ist eine gute Alternative. Inwiefern unterstützen Dich Dein Mann und Deine Familie? Wobei? Ich bin völlig
überlebensfähig. Mein Mann schleppt immer den großen Wasserkasten. Dafür bin ich ihm natürlich dankbar.
Wie wichtig ist Dir beruflicher Erfolg? Wie ist die RollenVerteilung zwischen Euch? Beruflicher Erfolg ist mir sehr wichtig. Kinder brauchen Eltern, aber Kinder brauchen auch andere Kinder. In Israel gibt es ein super Kindergartensystem. Da spürt man die ehemalige sozialistische Ausrichtung des Landes. Ab drei Monaten werden Kinder in der Regel in den Kindergarten gebracht. Ich finde das fortschrittlich und angemessen. Auch in Deutschland funktioniert das immer besser. Solange wir hier sind, wird unsere Tochter in einen deutsch-israelischen Kindergarten gehen, um beide Sprachen zu sprechen. Ansonsten wird zwischen uns alles 50/50 geteilt.
Wie wählt man seine Hebammen in Israel aus? Wie sind diese organisiert und was kosten sie? Hebammen muss man privat buchen. Das liegt aber eher daran, dass das Familiennetz größer ist. Man baut hier auf die Mütter und Tanten, die der Schwangeren das notwendige Wissen vermitteln. Welche Unterstützung gibt es für berufstätige Mütter? Mehr als in Deutschland. Kindergärten und Tagesmütter
Foto: Jules Villebrandt / herzundblut.com
In Deutschland ist die Krankenversicherung gesetzlich und staatlich geregelt. Wie ist das in Israel? Auch in Israel ist jeder gesetzlich krankenversichert – mit oder ohne Job. Auch das ist ein Überbleibsel der sozialistischen Politik. Die Beiträge sind ein Witz gegenüber deutschen. Schwangere werden hier wahnsinnig gut versorgt und untersucht. sind die Regel. Frauen, die nach drei Monaten wieder arbeiten, auch.
Welche Betreuung plant Ihr für das Baby? Von Anfang an Tagesmutter oder eben der Vater und am Wochenende auch mal die Familie oder ein Babysitter, damit uns Zeit als Paar bleibt. Das finde ich extrem wichtig. Ab dem dritten Monat dann Kindergarten,
Waere eine Schwangerschaft so kompliziert wie die Medien es einem verkaufen, waeren wir max. 20 Leute auf der Erde.
Babysitter und Familie.
Die drei Top-Ausflugstipps mit Kids in Tel Aviv? Kinder gehören in Israel zum Alltag. Sie sind überall, weil hier wirklich so gut wie jede ab dem 28. Lebensjahr Kinder bekommt. Durchschnittlich drei Kinder pro Frau. Egal, wo man hingeht, man kann sein Kind mitnehmen und andere Kinder sind zum Spielen da. Dazu zählen auch Restaurants, Museen und Lesungen. Spielplätze findet man an jeder Ecke. Man muss Kinder, so wie in Deutschland, nicht erst suchen, man wird auch nicht verwarnt oder schräg angesehen, wenn das Kind in der Menschenmenge rumrennt. Hier versteht man, dass Kinder zum Leben gehören. Sie sind einfach immer und überall dabei. Deswegen braucht man auch keine extra Ausflugstipps für Kinder in Tel Aviv.
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MUMMY OF THREE PA R I S
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Melina Garnier (42) Die studierte Soziologie- und Politikwissenschaftlerin Melina Garnier ist PRProfi bei Silk Relations, Deutsch-Griechin und lebt mit Mann und inzwischen drei Kindern, darunter Zwillinge, in Paris. Dort erzählt sie uns, wie es andere Pariser Mummys so machen, wie das so ist mit der französischen Erziehung und von den Unterschieden zwischen Deutschland und Frankreich …
Liebe Melina, Du arbeitest und lebst mit Deinem Mann und Euren drei Kindern seit 12 Jahren in Paris. Alle Kinder sind dort geboren. Wie fühlte es sich an, in einem damals ja noch für Dich fremden Land, das erste Mal Mutter zu werden? Etwas einsam. Das erste Mal Mutter zu werden , weit ab von zu Hause, ist nicht sehr empfehlenswert. Aber mir war die Nähe zum Vater der Kinder damals das Wichtigste. In
psychologisch ausgerichtet. Die Kasse hat alles übernommen, das war kein Problem. Die private Zusatzversicherung meines Mannes hat den Rest geregelt. Die sogenannte „Mutelle“ ergänzt die gesetzlichen Kassen und hängt vom Arbeitgeber ab. Gleich zu Beginn des ersten Drittels einer Schwangerschaft muss frau sich hier in einem Krankenhaus zur Geburt anmelden. Die Wartelisten können je nach Klinik lang sein.
– bis ich eine Infektion mit 41 Grad Fieber bekam und man mir ein Medikament gab, damit das alles aufhört. Ich fühlte mich wie eine dieser Kühe, die nichts entscheiden können, stillstehen und mit Antibiotika ruhiggestellt werden. Beim dritten Kind habe ich das natürlich anders gemacht: Die Klinik, die ich ausgesucht hatte, hat mir ganz toll geholfen und ich hatte eine super Hebamme gefunden, die zu Hause
In Frankreich steht MUEttern mit dem ersten Kind sechs Wochen Erziehungsurlaub zu. Das reicht auch den meisten Muettern hier. Frankreich ist Muttersein etwas ganz anderes als in Deutschland. Die Unterschiede sind größer als ich anfangs dachte. In Frankreich habe ich keine französische Mutter auf dem Spielplatz kennengelernt. Die Mütter gehen meist nach zwei, drei Monaten wieder Vollzeit arbeiten. Das Mamasein läuft eher so nebenbei. Wie hat sich Dein Alltag durch Deine ersten beiden Kinder verändert? Ich war keine Frau, die sich gleich das Kinderzimmer einrichtet, nachdem der Streifen doppelt im Fensterlein des Schwangerschaftstests erscheint. Davon abgesehen, hatten wir anfangs sowieso kein Kinderzimmer. Mein Mann hatte gerade seinen ersten Job angefangen und wir wohnten im Ein-Zimmer-Appartement. Wir waren verliebt und sind stundenlang durch Paris geschlendert. Als die Babys da waren, fragte mich eine Kinderschwester, ob wir alles zu Hause bereit hätten. Ich fragte: “Was brauche ich denn?” Wir hatten weder Windeln noch Fläschchen ... Wie war die Versorgung rund um die Geburt? Was übernehmen die Krankenkassen in Frankreich? Die Versorgung ist sehr medizinisch und wenig
Zur Blutuntersuchung muss man selbst zum Labor gehen, um dann die Ergebnisse dem Arzt vorlegen zu können. Das ist mehr Rennerrei als in Deutschland und es ist unpersönlicher.
vorbeikam und mir gratulierte, da ich alles im Griff hatte. Ein Jahr lang habe ich gestillt, ohne einmal abzupumpen, alles vom Zwerg geregelt, Angebot und Nachfrage.
Wie sind die Hebammen organisiert? Gibt es Beleghebammen und Nachsorgehebammen? Wie bekommt man diese und wie unterstützen sie Mütter, z.B. beim Thema Stillen? Was sind Beleghebammen? In Paris war das so: Nach der Geburt meiner Zwillinge kam eine Hebamme zu uns, die so stark nach Parfum roch, dass ich mich fast übergeben hätte. Helfen konnte sie mir bei meinen Stillversuchen auch nicht. Sie
Wann bist Du nach Deiner Babypause wieder eingestiegen? Oder gibt es keine Babypause in Frankreich? Ich hatte mir nach den Zwillingen erstmal drei Jahre Erziehungsurlaub von meinem deutschen Arbeitgeber genommen. Danach entschied ich, in Frankreich zu bleiben, um mit der Berliner PRAgentur Silk Relations eine Zusammenarbeit in Paris aufzubauen. In Frankreich steht
“Was brauche ich denn?” Wir hatten weder Windeln noch Flaeschchen ... hatte keine Ahnung und wie mir bereits die Schwestern im Krankenhaus sagten, lohne sich das Stillen bei Zwillingen auch gar nicht ... Ich habe dann Milch abgepumpt
Müttern mit dem ersten Kind sechs Wochen Erziehungsurlaub zu. Das reicht auch den meisten Müttern hier. Ich habe viele Mamas kennengelernt, die, wie sie sagten, „gottfroh“ waren, aus
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dem Babyalltag rauszukommen, um sich wieder sich selbst zu widmen. Wie gestalten Pariser Mütter ihren Alltag mit Job & Kind? Pariser Mütter stehen unter permanentem Druck und sind wahre Künstlerinnen im Organisieren. Ich bewundere sie manchmal und bemitleide sie aber auch oder ist das in Deutschland genauso? Es gibt in Frankreich keine Psychologen, die predigen, dass ein Baby oder ein Säugling seine Mutter braucht. Ein Baby braucht Versorgung – von wem, das ist hier zweitrangig. Es wird Müttern in den Crèches (Krippen) auch geraten, ihr Kind noch vor dem 7. Monat abzugeben, dann klappt die „Adaptation“ („die Eingewöhnung“) besser und das Geschrei sei nicht so groß. Neulich auf dem Spielplatz
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größer sein in beiden Ländern. Mich hat mein neues Leben sehr verändert. Ich glaube, ich bin erwachsen geworden, Mutter geworden... Und ich bin stolz darauf, meine Kinder ohne fremde Hilfe großzuziehen. Welche Unterstützung würdest Du Dir speziell von der französischen Regierung wünschen? Da gibt es sicher ganz viel, vor allem bei der Geburt des ersten Kindes könnte die Familienpolitik den Eltern mehr Freiraum bzw. den Eltern mehr Zeit geben. Ich bin nicht innerhalb von drei Monaten zur Mutter mutiert und ich kenne ganz viele Frauen hier in Paris, die sich sehr viel Stress machen wegen des Stillens und des Jobs. Auf der anderen Seite habe ich manchmal den Eindruck, dass gerade darin der Schlüssel zum
abgeholt und dass dann oft noch vom Kindermädchen. Das ist hier normaler Alltag. Um 19 Uhr ist der Monoprix voll von Müttern oder Vätern, die noch schnell mit dem Kinderwagen um die Regale ziehen. Da hatte ich meine Zwillinge schon ins Bett gekuschelt. Ich kenne auch Mütter mit drei oder vier Kindern, die nach jeder Geburt nach 2 bis 3 Monaten wieder Vollzeit arbeiten gehen wollten. Sie ertragen den Alltag mit Kind schlicht und einfach nicht und sind erlöst, da rauszukommen. Du bist mehrmals im Jahr in Deutschland. Glaubst Du, dass Dir Frankreich das Familienleben erleichtert oder stellst Du es Dir in Deutschland einfacher vor? Frankreich erleichtert das Familienleben schon. Die
Das Wort Rabenmutter gibt es nicht im Franzoesischen und die “perfekte Mutter” auch nicht. sah ich einer Mutter und ihrer zukünftigen Nounou bei der Adaptation zu, der Säugling war ca. 4 Wochen alt. Ich muss sagen: Mir hat das fast das Herz zerrissen. Was hat Dich mehr verändert: Frankreich oder das Mutterwerden? Das werde ich leider nie beantworten können, da ich nie in Deutschland Mutter geworden bin. Aber Frankreich und Deutschland stehen ganz weit auseinander. Frankreich ist mit Irland (katholisch bedingt) das geburtenreichste Land Europas, Deutschland bildet dagegen das Schlusslicht. Ich bin studierte Familiensoziologin. Die Unterschiede könnten nicht
Kinderkriegen liegt: Die Mütter wollen gerne noch mal „Mama sein“ und dass tun sie halt nur, wenn sie schwanger sind und entbinden. Alltag mit Kindern und Babys ist in Frankreich nur etwas für Frauen, die keine Ausbildung haben. Nur Hausfrau zu sein, ist in Paris nicht chic. Selbst meine Coiffeuse schaute mich damals komisch an und meinte, wie könnte ich nur mit Zwillingen zu Hause bleiben und den ganzen Tag Krümel vom Boden wischen. In Paris gibt es vor allem unter berufstätigen und gutsituierten Müttern meist drei bis vier Kinder im Haus. Die werden ab dem 2. Monat von Nounous betreut. Viele Babys werden auch erst um 18.30 Uhr in den Krippen
Einrichtungen hier, staatlich oder privat, sind bestens organisiert. Aber auch die gesellschaftlichen Werte und Normen machen das Kinderkriegen hier einfacher. Der Blick anderer Mütter straft hier nicht. Das stelle ich mir in Deutschland dagegen ganz schlimm vor. Wenn z.B. eine meiner Freundinnen, die Krankenschwester und alleinerziehende Mutter von drei Kindern ist, ihr vierjähriges Kind mit doppelter Ohrenentzündung unter Antibiotika von 8 bis 17 Uhr in die Schule steckt. Sie leidet wie ihr Kind, hat aber keine Wahl! Da muss ich als Mutter nicht auch noch einen Kommentar abgeben. Das Wort Rabenmutter gibt es nicht im Französischen und die “perfekte Mutter” auch nicht.
MUMMY OF ONE NEW YORK
Dear Heidi, You are American living with your husband Walter Schreifels, who is a musician, and your daughter Ryo (7) in New York City where you are working as a film director and photographer. Please tell us about a typical day in your everyday life. Working freelance in NYC, and even crazier, working freelance in the arts in NYC, The Schreifels daily life is often unexpected. During the school year though, we are a bit more consistent. We wake our daughter around 7am so we can be out the door at 8am. Its only a 10 min walk to school and drop off is by 8:20am. Ryo (pronounced Rio) is in school till 2:40 each day and then attends various after-school activities ranging from Gymnastics, Dance, Woodworking, and her German studies at New York University in Manhattan. Once a week, she
15 videos, and taking meetings to generate more work for myself. In the evening I cook dinner, do homework, and get Ryo to sleep around 8pm. My evening hours are also short, I either stay home
Heidi Hartwig (39) Heidi (heidihartwig.com) lebt mit Mann und To c h t e r R y o ( 7 ) i n B r o o k l y n , N e w Yo r k C i t y . Die Amerikanerin arbeitet als Regisseurin und Fotografin und spricht mit uns über den MummyAlltag in „Big Apple“ und ihre Begegnungen mit g e s t r e s s t e n K i d s i n N e w Yo r k u n d e n t s p a n n t e n deutschen Eltern (und Kindern). Sie lebt und arbeitet regelmäßig in den Sommermonaten mit ihrer kleinen Familie in Berlin-Neukölln.
has a German babysitter who speaks German with her and plays. (She’s from Stuttgart in case you’re wondering). She often makes Ryo‘s favorite German food kartofflebrie. So from dropoff at 8:30am till after school pickup at 2:40pm, my day can range anywhere from working at home, running errands for a fashion designer I work with, shooting portraits, directing
to watch a movie or TV show with the hubby, attend a fun event such as a concert or art opening, read, or continue working on the computer. I try to be in bed by midnight. Time in NYC seems to move much faster compared to Berlin, you‘re always a bit stressed running to different engagements and being there after school by 3pm. Its amazing how much you can fit in before 3pm!
You know Germany very well and you stay here each year for a while. Do you think it’s easier to be a mother in Berlin/Germany compared to New York/ USA? I can think of no better place in the world to be a mom and raise children then in Berlin. My mom friends in Berlin are much more relaxed, and connected to their children. They have a real sense of security and freedom knowing they can go back to work after that first year. They really enjoy being in the moment with their children. Moms don’t seem to suffer with the idea of not knowing who they are anymore. Their identies aren‘t lost because they‘ve become a mom. Plus, I can’t tell you how many of my friends with kids in Berlin are no longer with their partners! They have no fear if the relationship isn‘t working out that they are stuck in some bad situation. They know there is support from the government to send their kids to free day care, to receive money for the kids to eat and have diapers, and they can go back to work without any worries of paying someone. The single parents I know are doing great!
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They are happy, feel in control, supported, not stressed beyond belief emotionally. That can’t be farther from what goes on in the US. My mommy friends in NYC seem to suffer more emotionally. I see a lot of depressed moms who feel unsupported by their partners. There is this old fashioned idea here, fathers go to work, mothers stay home with the kids. So if you were a career woman before kids, or a success in your own life, that somehow gets stripped away from you. Now you‘re to depend on your partner to provide for you and the family. Of course, its not always the men who are the breadwinners, but the idea is, who ever makes the money, has to work harder and more often once a child comes along. To keep up with your lifestyle and provide your child’s needs the most common is for both parents to go right back to work when the baby is born. If you’re lucky, when you give birth, you get a few weeks off from work, the father usually gets nothing at all, and if you decide to stay home with your child for an extended period of time, you
States’ government? And why? The bottom line is: there is no support. There‘s no protection when having a baby in the US. Nothing for the child, nothing for the mother, no guarantee of a job, nothing. I really don‘t understand how you are to support a family without working full time. I can‘t understand having children here when you can‘t even be with them. The only way to afford it all, especially in this city, is for everyone to work. When you work full time you never see your baby, someone else is raising them, you lose connection, you suffer, your baby suffers, there is more insecurity and depression not believing you know how to parent. This takes the biggest toll on the child who longs to connect with their parents. I see more emotionally distraught children in the states, so many kids diagnosed with various issues, which I never hear or see in Berlin. Kids who act out, I‘m sure just longing for connection and attention from their parents who don‘t have the practice or
It’s a magical situation that Germans are fortunate to have in place. can forget about getting that job back, you are now out of your field, and some new person has taken your position. I often see the parent who has to work full time totally checked out of the parenting job. They are super stressed and exhausted keeping up with the family needs, and since our government takes no part in supporting families a horrible cycle ensues: parents start to argue with each other, your sense of independence and self worth gets stripped away, you lose your identity, you resent having had kids. What could be better in the USA? What kind of support would you like to have from the United
patience to know how to be with their kids. Parents are on the phone (I barely see parents on the phone in the park in Berlin!) which teaches their kids to do the same. We pacify kids with devices like iPads, and TV here much more, so you‘re out to dinner with your family and no one is talking to each other! No one is even looking at each other! It can be a dark difficult time becoming a parent in this country. Overall I notice that children and parents are happier in Berlin. Kids play! They don’t live glued to a screen in some passive world learning swiping motions and educational games. Kids get dirty, pretend, experience the outdoors, and find out who they are from
playing without a care in the world. What kind of help do you have in the USA around the birth of a baby? Is it easy and normal to get a midwife? What is she doing? And what does it cost? Midwifes and Doula’s are becoming more popular in NY. In fact, a few of my mom friends have gone on to that type of work after their own baby experiences. Services like midwives are not included in your health insurance plan, so you pay out of your own pocket. Having had my child in Berlin I didn’t realize how good I had it, someone connected to me for 16 weeks! Someone to check on me and my baby; to talk about my concerns, my fears, to feel taken care of. It’s a magical situation that Germans are fortunate to have in place. I hear of more people wanting a midwife in NYC. There are lots of nervous mothers here and lots of talk about mothers having a hard time breast-feeding. Breastfeeding issues, recovering from c-sections, fears all around are high here in the states. A midwife seems like the perfect answer. They are a godsend. Are you planing to have more kids? If had more space in my Brooklyn apt., more money to not be stressed out constantly (how will I afford to pay for her college tuition down the road!) Then yes! A sibling to my daughter would have been wonderful! Being in the arts in this country is risky, there are no guarantees of making money, no pensions to fall back on, the only responsible decision for our family is to enjoy the angel we got! How do New York Mummies make their everyday? For example spending time at the playground in the afternoon? NYC mommies are great multitaskers. Many of them work full time, and the stay at home moms have to be in charge of their child’s full schedule of activities, and home duties. There’s a lot of schlepping from one thing to the next. Lots of riding around in taxis, subways, and kids on scooters. Moms who work full time are happy to get to the gym
once in a while, maybe help out at school sometimes, or get the kids to the playground. Which by the way our playgrounds here in NYC are boring compared to the ones in Berlin! My daughter lives for the spilplatzs here!
Ride the Ferries. It’s a great way to see the city and there are drop off points between Manhattan and Brooklyn. It’s a cheap fun way to get around and the views
away from home. When you have support and the ability to live life with a level of comfort which all humans especially ones with children deserve, your life in all
In Germany health insurance is regulated by law, in the USA you have to organize it on your own. Is this a fact which influences you or your friends by planning a family? Or do you think about it? Up until your child is 5, when they start kindergarten, you are responsible for your child’s care. There are no local kitas that take in your child for free based on what you pay on your taxes etc. All preschool or day care as we call it, is private for the most part and you have to find the money for it. I have friends who pay $12,000 a year just for preschool. When your child is 4 there is something called universal pre-k, which is a free option you apply for, but it’s a lottery so there is no guarantee you will get a spot. Until your child is 5 there are no free options. Did your motherhood influence your work or creativity? Motherhood has made me a more focused and organized person. Working freelance, it’s all on you to generate work and find the time to be creative. Before having Ryo I think I wasted more time. Now I understand how precious time is, and if I want to get things moving work wise I have to make it happen before 3pm during the week. Even after 3pm when I am with my daughter I have to organize and multi-task both jobs. I prepped and directed my first feature film while raising my 6 year-old, so now I know anything is possible! Making a movie is like having a baby; you want to give it all your attention and love. And somehow I found a way to do both. I hope it’s exciting for Ryo to see mommy working hard at something she loves. Ryo is super interested in what I do and I think she knows doing what you love counts for a lot. And last but not least, for our next New York family trip, what are your top 3 family getaway tips in the city? Next time you come to NYC.
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are wonderful. Governors Island is a stop off the ferry, and it’s a great place to rent bikes and roam around in a big open space. It’s kinda like Tempelhof for Berliners. Lastly, we have great beaches in our backyard. You must hit up Coney Island and or Rockaway Beach both accessible by subway! The ocean is warm and clean, and you can get a Nathan’s famous hotdog and a beer. German treats! I am big fan of Berlin. My home
aspects is a better quality. You have a chance to be the best you, to rely on yourself to provide for your family, and pursue your true passions and desires which is great as a role model to show your children. Quality of life is much better in Berlin, as is the ice cream! Berlin is a little slice of heaven to the Schreifels family and we feel blessed to live and expose our child to the wonders of this amazing city.
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HELP! Kids need somebody ...
Deutsche Mummys leben in einem der reichsten Länder der Erde. Leider rückt dieser Fakt aber oft in den Hintergrund, vor allem wenn uns Alltagsaufgaben in Beschlag nehmen. Aber es gibt immer wieder diese Momente, in denen wir ein schlechtes Gewissen haben. Aktuell aufgrund der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen und keine Unterkünfte finden und alle Jahre wieder um die We i h n a c h t s z e i t , d e m Fe s t d e r N ä c h s t e n l i e b e , w e n n w i r u n s d a m i t b e s c h ä f t i g e n , dass es den meisten Menschen sehr viel schlechter geht als uns selbst. Aber eigentlich können wir das ganze Jahr über etwas tun. Das hier zum Beispiel ...
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CHARITY PER ONLINESHOPPING
Bildungsspender.de hat es sich zur Aufgabe gemacht, Spenden für gemeinnützige und kirchliche Einrichtungen wie z.B. Kitas, Schulen, Vereine in Deutschland zu sammeln. Bis heute kamen mehr als 3,5 Millionen Euro zusammen. Wie funktioniert es? Ihr könnt Gelder für die Einrichtung Eurer Wahl ganz einfach beim Onlineshoppen sammeln. Das geht ganz einfach: Anstelle wie bisher direkt den jeweiligen Onlineshop aufzurufen, geht Ihr über www. bildungsspender.de auf den Shop Eurer Wahl (aktuell sind dort 1600 Partner wie Ernsting’s family, Hess Natur, Ebay oder Amazon gelistet) und kauft dann wie gewohnt ein. Der Einkauf wird um keinen Cent teurer, aber Bildungsspender erhält von den Partner-Shops eine abgemachte Vergütung, die dann zu 90% an bedürftige Einrichtungen weitergeleitet wird. Wenn ihr explizit möchtet, dass eine bestimmte Einrichtung von Eurem Handeln partizipiert, könnt ihr das vor dem Kauf konfigurieren. Um „Bildungsspender“ nicht wieder zu vergessen, empfehlen wir, sich die Websuche im Browser zu installieren. Genial einfach, oder?!
DAS ‚ONE FOR ONE‘ PRINZIP Der Gründer von TOMS heißt nicht etwa Tom, sondern Blake. Und der wiederum verspürte nach Reisen durch Südamerika den großen Wunsch, Kindern, wie z.B. den “Schuhlosen” in Argentinien, zu helfen. Er gründete TOMS und erdachte One for One: Für jedes verkaufte Paar TOMS Schuhe bekommt ein hilfsbedürftiges Kind ein Paar Schuhe geschenkt. Für jede verkaufte TOMS Brille wird einer Person ihr Augenlicht zurückgegeben, sei es durch verschreibungspflichtige Brillengläser, medizinische Behandlungen und/oder augenchirurgische Operationen. Seit 1996 wurden über 35 Millionen Paar Schuhe verschenkt und seit 2011 haben 250.000 Menschen ihr Augenlicht zurückerhalten. Wie funktioniert es? Ihr kauft ein Produkt aus dem TOMS-Sortiment und damit hilft einer von mehr als 100 TOMSGiving-Partnern einem hilfsbedürftigen Menschen in einem von über 70 Ländern weltweit. Das Konzept wird stetig ergänzt, so hilft TOMS mittlerweile auch bei der Errichtung von Wassersystemen oder bei der Ausbildung von Geburtshelfern. Janine hat Gründer Blake Mycoskie persönlich für uns getroffen – das Interview gibt’s auf dem Blog. Genialer Typ, oder?!
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BLOGGERN FOLGEN Ausnahmsweise mal nicht den vielen Posts und Beiträgen auf Instagram, Facebook, Twitter oder auf diversen Blogs folgen, sondern speziell dem Hashtag #bloggerfuerfluechtlinge. Dahinter verbirgt sich nämlich viel mehr als nur eine Online-Kampagne. Die von Bloggern im August gegründete Initiative engagiert sich aktiv für Flüchtlinge in Deutschland. Innerhalb weniger Tage schlossen sich weit über 800 Blogger zusammen, um einen Ort zu schaffen, für gegenseitige Unterstützung, Spendenaufrufe und Aktionen für Flüchtlingshilfe. Getreu dem Motto “Zusammen sind wir stärker!” nutzen die Blogger ihre Reichweiten, um sich Gehör zu verschaffen – und das mit großem Erfolg. In kurzer Zeit wurden viele private Unterkünfte für Flüchtlinge gefunden und Sachspenden organisiert. In nur acht Tagen kamen mehr als 80.000 Euro Spendengelder zusammen.
#bloggerfuerfluechtlinge
Wir fangen gerade erst an...
Wie funktioniert es? Auf der Website www.blogger-fuer-fluechtlinge.de kann man sich über verschiedene Möglichkeiten und Initiativen informieren, wie und wo man selbst deutschlandweit helfen kann. Neben Infos und persönlichen Erfahrungsberichten kann man auch Projekte von betterplace.org Deutschlands größter Spendenplattform - einsehen und Geld spenden. Das alles läuft mit absoluter Transparenz für jedermann. Wem das noch nicht genug ist, der kann auch noch Flagge zeigen, sich das Logo runterladen und teilen. Getreu dem Motto: Tue Gutes und rede darüber. Genialer Hashtag, oder?!
www.blogger-fuer-fluechtlinge.de
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KINDERPATENSCHAFT Wie schön wäre es, wenn es allen Kindern der Erde so gut gehen würde wie unseren? Die Hilfsorganisation World Vision arbeitet hart daran, diesen Traum jeden Tag ein Stück mehr Realität werden zu lassen. Um immer neue Spender zu gewinnen, hat World Vision sich einiges einfallen lassen und uns bereits überzeugt. Unser Patenkind heißt Litzy und kommt aus Nicaragua!
Wie funktioniert es? Man kann sich auf der Website http://www.worldvision. de über hilfebedürftige Kinder informieren und dabei auch Präferenzen für ein Land oder ein Datum wie z.B. den Geburtstag des eigenen Kindes einfließen lassen. Wenn man sich dann dazu entschließt, die Patenschaft für ein Kind zu übernehmen, gelangt man mit nur einem Klick auf das Spendenformular. Die Patenschaft lässt sich ohne Einhaltung einer Frist oder Angabe von Gründen beenden. Eine kurze Mitteilung an World Vision genügt. Wer sich allerdings über die Patenschaft hinaus engagieren möchte, kann das mit freien Spenden oder in weiteren Spenden-Initiativen tun. Genialer Geschwister-Coup, oder?!
WASSER FÜR DIE WELT Jeden Tag sterben mehr als 1.400 Kinder weltweit, da sie keinen Zugang zu sauberen Wasser haben. Und genau das möchte Aveda mit dem Earth Month, der jedes Jahr im April stattfindet und der Idee des internationalen Earth Day basiert, ändern. Im letzten Jahr kamen so 4,8 Millionen Spenden in 30 Tagen zusammen, die in ausgewählte Trinkwasser- und Brunnenprojekte gesteckt wurden.
Wie funktioniert es? Im April macht Aveda viele Aktionen in seinen Salons weltweit, um Spenden zu generieren. So wird beispielsweise durch den Verkauf der limitierten Light the Way Candle, aber auch durch individuelle Events der Salons viel Geld gesammelt, dass gespendet wird. Die wohl wichtigste Aktion ist aber das globale “Cut-A-Thon” Event, bei dem weltweit alle Einnahmen eines Tages gespendet werden. Wann der Termin 2016 bei uns sein wird wissen wir zwar noch nicht, aber da wir alle mehr oder weniger regelmäßig zum Friseur gehen, sollten wir versuchen den Frühjahrs-Haarschnitt alle im nächsten Jahr auf einen der teilnehmenden Aveda-Salons zu legen! Genialer Schnitt, oder?!
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LEBEN RETTEN DURCH WINDELKAUF Die Initiative “Pampers für UNICEF” hat es sich vor zehn Jahren zum Ziel gemacht, weltweit Mütter und Neugeborene vor Tetanus zu schützen.
Wie funktioniert es? Zum zehnten Mal startet die Initiative im Oktober die Aktion “1 Packung = 1 lebensrettende Impfdosis”. In diesem Jubiläumsjahr ist Topmodel und Mummy Franziska Knuppe Botschafterin. Wir können mit unserem Windel-Einkauf direkt etwas wirklich Gutes tun: Denn dank der Initiative konnte Pampers seit 2006 das UN-Kinderhilfswerk bereits mit über 100 Millionen Impfungen versorgen und Tetanus bei Neugeborenen in 17 Ländern besiegen. Trotzdem sind noch wahnsinnig viele Frauen und Neugeborene in den ärmeren Ländern der Welt bedroht. Um eines Tages möglichst alle Babys vor dieser oft tödlichen Krankheit zu schützen, könnt Ihr Euch einfach (jedes Jahr) von Oktober bis Dezember mit einem Jahresvorrat an Pampers eindecken. Mit jeder Packung Windeln oder Feuchttüchern werden nämlich Leben gerettet! Und die brauchen wir ja sowieso! Geniale Idee, oder?!
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A S I Y D D A D
FLYING DOCTOR
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D r. D r. O l i v e r B l u m e i s t M u n d - K i e f e r - G e s i c h t s c h i r u r g u n d Dreifach-Daddy in München - sein Wirkungsfeld reicht aber weit über die Stadtgrenze hinaus: Seit 13 Jahren reist er regelmäßig mit einem Kollegenteam nach Ost-Afrika, um Menschen mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte das zu schenken, von dem er genug hat: Gründe zu lächeln.
Oli, du bist Vater von drei Kindern und einmal jährlich in Ländern unterwegs, in denen Du mit Genozid und dem Schicksal von Kindersoldaten konfrontiert bist, in denen Malaria grasiert und es eine hohe Rate an HIVInfizierten gibt. Hast Du Deine Entwicklungsarbeit als Vater zurückgefahren? Ich bin heute genau so viel unterwegs wie vor den Kindern, was nur möglich ist, weil ich eine tolerante und verständnisvolle Frau habe, die weiß, dass dies ein Teil meines Lebens ist und sie mich ja auch so geheiratet hat. Aber es bereitet mir natürlich viel mehr Bauchschmerzen als früher. Da hatte ich nie Angst um mich – aber jetzt wäre ich doch noch gerne sehr lange für meine eigenen Kinder da. Deine letzte Station war Burundi, eines der ärmsten Länder der Welt. Was hat Dich am meisten bewegt? Ich war schon in weit über 100 Ländern auf der Welt und habe sicher sehr viel Armut gesehen, aber das ist nicht das, was schockiert. Im Gegenteil, viele arme Menschen sind viel glücklicher als wir reichen. Schockierend ist die Grausamkeit, zu der die Menschen nach wie vor fähig sind. In Ruanda, an der Grenze zu Burundi, gibt es ein GenozidMuseum, welches alle Völkermorde dieser Welt behandelt und dokumentiert. Es hat vier Stockwerke. Ich hab zwei Stockwerke geschafft, bis ich vor Tränen nicht mehr richtig schauen konnte ... Und was hat Dich am meisten positiv beeindruckt? Der Wille vieler Menschen in Afrika, etwas zu verändern, sowohl schwarzer wie weißer und unermüdlich weiter zu kämpfen, auch wenn es alles oft nur wie ein Tropfen auf dem heißen Stein wirkt. Mir hat vor über acht Jahren auf einem Kieferchirurgenkongress jemand gesagt: In Afrika kann man nichts machen, was Bestand hat, nach ein paar Jahren bricht immer wieder alles zusammen. Nun, wir sind jetzt über 12 Jahre da! Ein Schicksal, das Dir besonders nahe ging? Wir haben in Burundi ein 12-jähriges Mädchen operiert, das die ganze Familie inklusive Zwillingsschwester durch Krieg und Genozid verloren hatte. Sie hat HIV, kann nicht lesen und schreiben, wurde durch die OP bildhübsch, aber war damit auch den Männern in ihrem Dorf schutzlos ausgeliefert. Wir haben dafür gesorgt, dass sie in ein Waisenhaus kam und dort eine Ausbildung beginnen konnte. Diese kleinen Geschichten sind es, warum ich die Arbeit dort so liebe.
Welche Kosten kommen pro Einsatz in einem Land zusammen? Wir rechnen pro operiertem Patienten mit 250 Euro. Da ist alles drin: Medikamente, Narkose, Krankenhausaufenthalt, Verpflegung, Transport, Radiogebühren für die Ankündigung, dass wir kommen und tausend andere Sachen. Wir bilden ja auch die Ärzte vor Ort aus, sodass sie dann irgendwann selbst operieren können. Wenn wir also pro Einsatz ca. 50 bis 100 Patienten operieren, brauchen wir immer 12.000 bis 25.000 Euro. Wie kann man die Cleft-Kinderhilfe unterstützen? Auf der Homepage der deutschen Cleft-Kinderhilfe spaltkinder.org ist das Spendenkonto angegeben. Dorthin spenden unter Angabe meines Namens oder dem Stichwort “Ostafrika”. SPENDENKONTO: Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE46251205100008484200 BIC: BFSWDE33HAN S t i c h w o r t : O S TA F R I K A
Jules Villebrandt / herzundblut.com
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E V O L o h c t i i x w Me m o r f
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... ist ein neues deutsch-mexikanisches Modelabel, das Tradition und Nachhaltigkeit auf entzückendste Art und Weise vereint. Ein Grund, warum wir “MUMMY MAG”Mummys uns sofort in die bunt besticken FolkloreTuniken verliebt haben. Wie sehr, das erfahrt ihr s / Santa Foto: dianebettie
Lupita
hier …
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jedes einzelne Teil von Santa Lupita wird bei einer Frau zu Hause oder alternativ in einem kleinen Kooperativen-Atelier bestickt oder gewebt.
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Der Launch der ersten Ausgabe des MUMMY MAG Papers fand zusammen mit einem Pop-up-Store des neuen Modelabels Santa Lupita statt. Eines war zwischen den vielen wundervollen handbestickten Tuniken, Blusen, Ponchos für Mummys und Kids sofort klar: Hier handelt es sich keinesfalls um Massenware, bei den Entwürfen von Santa Lupita geht es um hochwertige Handwerkskunst, um kleine Fashion-Schätze: Jedes Stück ist 100 Prozent handmade! Das passt prima zu unserem MUMMY MAG Paper. So gut, dass wir für Ausgabe III unser schwangeres Cover-Model Sarah vom Blog This is Jane Wayne in einem Kleid von Santa Lupita fotografierten. Die bequemen weiten Tuniken, Boho-Blusen und Kleider aus Baumwollgaze oder Leinen fühlen sich auf der Haut super angenehm an. Das liegt daran, dass im gesamten Wertschöpfungsprozess besonders viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. Es gibt keinerlei Synthetik. Die Farben der Stoffe werden aus Rohstoffen der Natur gewonnen. Sie werden eigens gewebt, von Hand bestickt und vernäht. „Wir haben keine zentrale Produktionsanlage, was uns besonders macht, denn jedes einzelne Teil von Santa Lupita wird bei einer Frau zu Hause oder alternativ in einem kleinen Kooperativen-Atelier bestickt oder gewebt.” sagt Jorge Acevedo, Gründer von Santa Lupita. Auf der Suche nach Idealismus und dem Wunsch, beruflich mit seiner Heimat Mexiko stärker
verbunden zu sein, das Leben anderer Menschen vor Ort zu verbessern, hatte Jorge 2013 seinen Job in einem Transportunternehmen gekündigt. Sein erster Schritt war eine Weltreise mit vielen Stationen in Mexiko. Bei seinem Aufenthalt stellte Jorge fest, dass die Tradition des Webens und der aufwendigen Stickerei langsam verschwindet. Um diese Entwicklung aufzuhalten, beschloss Jorge, Santa Lupita als Brücke zum europäischen Markt zu gründen. Was es uns Mummys besonders angetan hat, ist der gute Gedanke. So beschreibt es das Label selbst: “Wir unterstützen die Frauen nicht nur finanziell, sondern ermöglichen ihnen eine Work-Life-Balance. Diese Frauen leben in sehr traditionellen Verhältnissen und haben meistens auch mehrere Kinder, um die sie sich tagsüber kümmern. Santa Lupita macht es möglich, dass diese Frauen sich unternehmerisch entwickeln, ihren Familien ein besseres Leben anbieten, sich aber weiterhin um traditionelle Aufgaben kümmern können“. Namensgeberin des Labels ist keine Heilige, wie man vermuten könnte. Es ist eine Liebeserklärung an Mexiko und seine Frauen und Mütter: „Lupita ist die Koseform des häufigsten Namens in Mexiko: Guadeloupe. Der Zusatz Santa transportiert die Reinheit des Labels, die sich in der sozialen Aufgabe widerspiegelt“, so Jorge, der inzwischen in Berlin angekommen ist, wo Santa Lupita langsam aber sicher fröhliche Folklore-Farbkleckse in das Straßenbild zaubert.
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Lupita ist die Koseform des hAEufigsten Namen in Mexiko: Guadeloupe. Ein ausf端hrliches Interview mit Gr端nder Jorge Acevedo findet ihr bei uns auf dem Blog.
santalupita.de
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Wa s h a b e n M U M M Y M AG u n d G a l e r i e s Lafayette Berlin gemeinsam? Genau, wir haben ganz viel SpaĂ&#x; an Kindermode! Und damit unsere Kids genauso viel SpaĂ&#x; beim Shooting hatten, durften sie a u f d e m Tr a m p o l i n z e i g e n , w a s s i e s o alles drauf haben! Fotografin: Lisa Dietermann Styling: Saskia Hilgenberg
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Medina (10) Sweatshirt von Scotch R‘Belle Faltenrock von Armani Strumpfhose von Falke Gummistiefel von Aigle ( v o n w w w. l i l a l a e m m c h e n . d e )
Niala (6) Sweatshirt von Scotch R‘Belle Faltenrock von Armani Strumpfhose von H&M Schuhe von Palladium
Yara (10) Jacke von Blillieblush Pullover von Scotch R‘Belle Rock von Armani Strumpfhose von Falke Boots von Palladium
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Niala (6) Arseny (10) We s t e v o n K i d s G ra f f i t i Hose von Kids Graffiti Hemd von Burberry Boots von Palladium
Kleid von Derhy Kids Schuhe von Palladium
Noah (5) Sweatshirt von Kenzo Hose von Kids Graffiti Schuhe von Palladium
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Arseny (10) Sweatshirt von Kenzo Hose von Kids Graffiti Schuhe von Palladium
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Medina (10) Kleid von Derhy Kids Winterjacke von Moncler
T R AV E L- D A D D Y Reisejournalist I Videoreporter I Autor w w w. v o n u n t e r w e g s . co m
Christoph, Du reist seit vielen Jahren um die Welt und bist ein erprobter Abenteurer. Wie abenteuerlich ist denn nun das Vatersein für dich? Mein größtes Abenteuer überhaupt. Gefordert werden und dabei glücklich sein, sind für mich zwei elementare Gründe, warum ich reise. Aber noch nie wurde ich so sehr gefordert und war gleichzeitig so glücklich wie als Papa. Klingt cheesy, ist aber so. Wie viele Tage im Jahr bist Du unterwegs? Zusammengerechnet komme ich jährlich auf etwa drei bis vier Monate. Dieses Jahr ist es aber deutlich weniger, weil wir gerade unser zweites Kind bekommen haben. Da lautet meine Priorität klar: Mehr zu Hause sein und „Schreibtischthemen“ bearbeiten. Wie hat sich das Reisen für Dich mit Kind verändert? Wenn wir Städtetrips machen, übernachten wir z.B. seltener in Hotels in Ausgehvierteln, sondern in AirbnbWohnungen in der Nähe von Spielplätzen, Schwimmbädern etc. Ist ja logisch: Die Bedürfnisse ändern sich mit Kind schlagartig. Du hast viele Länder gesehen: Welche fünf Destinationen kannst Du für Familien empfehlen? Unsere erste größere Reise zu dritt haben wir nach Island unternommen. Das war toll! Andere leicht zu bereisende Ziele sind in meinen Augen die USA, Kanada und Thailand – und auch in Italien sind wir gern unterwegs. Worauf achtest Du besonders? Ich persönlich finde es nicht nötig, so früh wie möglich, so weit wie möglich mit Kindern zu reisen. Fernreisen kann man später immer noch machen. Für das Verständnis anderer Kulturen ist eh ein gewisses Alter nötig. Und sind wir doch mal ehrlich: Ob ein Strand nun in Südostasien oder an der Nordsee ist, ist dem Kleinkind doch reichlich egal. Hauptsache, es hat Förmchen, Eimer und Schaufeln dabei. Worauf kannst Du mit Kind nicht mehr verzichten? Gemütlichkeit und Hygiene. Früher war’s mir völlig wurscht, in was für Unterkünften ich auf meinen Reisen übernachtet habe. Das ist jetzt nicht mehr so. Reiseversicherung – ja oder nein? Ich bin eigentlich kein Fan vom „Überversichertsein“ und habe über die Jahre so einige meiner Versicherungen gekündigt, aber mit Kindern halte ich eine Reiserücktrittsversicherung für notwendig. Was sind die wichtigsten fünf Utensilien für eine Reise mit Kind? Das kommt ein bisschen aufs Alter an. Mit Säugling: Windeln, Kinderwagen und so weiter, also praktische Utensilien. Mit Kleinkind: Ball, ein paar Legosteine, genügend Pixi-Bücher. Und in (fast) jedem Alter: genügend Wechselklamotten! Und, zu guter Letzt: Deine ultimativen Unterhaltungs-Tipps für Kinder auf längeren Reisen? Auf Autoreisen singen wir die meiste Zeit. Längere Flüge kriegt man auch schon mal mit kindgerechten Spielen oder Zeichentrickserien auf dem Tablet rum, aber diesen Trend finde ich ehrlich gesagt nicht so toll. Lieber spiele ich mit meinem Sohn Quartett, male mit ihm oder lese ihm was vor.
T R AV E L- M U M M Y Reisebloggerin I Fotografin I Autorin w w w. t ra v e l e t t e s . n e t
Katja, Du hast schon die ganze Welt bereist – wird das auch mit Deinem Sohn Atlas weitergehen? Das tut es bereits! Atlas hat schon 11 Länder gesehen und sein halbes Leben im Ausland verbracht. Hat sich das Reisen für Dich mit Kind verändert? Auf jeden Fall. Ich reise jetzt nicht mehr um möglichst aufregende Sachen zu erleben und zu entdecken, sondern nur noch um eine schöne, entspannte Zeit mit meinem Kind zu genießen. Nette Leute, gutes Essen, schönes Wetter. Worauf achtest Du jetzt mit Kind besonders? Ich will einfach alles immer so einfach wie möglich haben. Airbnb ist besser als Hotel, weil ich dann selbst kochen kann. Worauf kannst Du mit Kind nicht mehr verzichten? Auf einen Babysitter! Ich bin ja alleinerziehend und ab und zu brauche ich auch mal eine Auszeit. Ich bin froh, dass viele Resorts Babysitting anbieten oder sogar einen Kidsclub haben. Manchmal reisen wir auch mit unserer Babysitterin von zu Hause. Reiseversicherung – ja oder nein? Ja, aber die gibt es ja oft schon ganz einfach über die Kreditkarte oder im Jahressatz für 60 Euro. Was sind die wichtigsten Utensilien für eine Reise mit Kind? Immer dabei ist unser Nomad Reisebett. Das wiegt kaum was und ist einfach super bequem und schnell aufgebaut. Auch mit muss Atlas Lieblingslektüre „Flosse, Fell und Federbett“ von Nadja Budde für das Bettgehritual. Ich liebe die Babyphone 3G App, mit der man mit 2 Iphones oder Ipads, ein supermobiles Babyphone via WLAN dabei hat. Welche Länder hat Atlas bereits gesehen? Ui, also bis jetzt war Atlas schon in Kroatien, der Türkei, in Portugal, Thailand, Malaysia, England, Italien, auf den Malediven, in den USA und in Österreich. Welche fünf Länder kannst Du als Familien-Destination empfehlen? Thailand geht immer, die Algarve ist wunderschön, Italien sowieso. Vor allem Südtirol ist einfach traumhaft schön und toll für einen Familienurlaub. Die Türkei ist auch einer meiner Favoriten, hier liebt man Kinder und viele Orte und Hotels sind für Familien ausgerichtet. Mein absoluter Geheimtipp aber sind die Malediven. Keine Autos, flaches Meer, unglaublich schöne Strände – mehr geht nicht. Wer sich die teuren Resorts nicht leisten kann oder will, wohnt einfach für 30 bis 70 Euro die Nacht in einem 3-Sterne Bed and Breakfast auf einer der Local Islands. Was willst Du unbedingt noch erleben? Noch ganz viel! Ich hätte gern noch zwei, drei Kinder, will eine Zeit lang in Italien leben, einen Road Trip durch Afrika machen und eine Schule in Indien bauen. Und zu guter Letzt: Dein ultimativer Tipp für lange Flugstrecken? Nachts fliegen! Alles andere ist wahnsinnig. Wenn man umsteigen muss, besser einen ganz langen und einen kurzen Flug buchen, als zwei mittellange.
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Auf ins Abenteuerland! D r e i K i n d e r, d r e i M u m m y s , e i n M a n n – und, ein Reis etag eb u ch: D a s h ab e n wir in sie b e n Ta g e n S ü dtiro l e r l e b t. Fotos: Marketinggesellschaft Meran / Alex Filz
Eine Reise mit mehreren Familien und Kindern sorgt schon im Vorfeld für einigen Nervenkitzel (Können alle zum gleichen Termin? Wird niemand krank? Was nimmt man alles mit?). Als es dann endlich soweit war, konnten wir es kaum erwarten. Wir, das sind Madeleine mit Niko und Izzy (2), Janine mit Philo (2) aus Berlin und Melanie mit Karlotta (2) aus München. Aber fangen wir mal von vorne an: mit dem Ziel. Meran. Nach Bozen die zweitgrößte Stadt in Südtirol und mit dem umliegenden Meraner Land der Nährboden für 35 verschiedene Apfel-Sorten, die auf den vielen Plantagen entlang der Hänge wachsen. Es gibt aber auch Palmen, denn die Sonne scheint hier an mehr als 360 Tagen im Jahr. Es ist die Heimat hervorragender Weine, unverschämt gutem Schinken, Knödeln und anderen Leckereien. Die Region lädt mit ihren hohen Wipfeln nicht nur zum wintersporteln ein, sondern bietet sich das ganze Jahr lang als vielseitige Urlaubsregion an, für große sowie kleine Touristen. Das wollten wir sehen!
TAG 1:
Die Anreise: Berlin – München Wir starteten zur mittagsschlaffreundlichen Zeit gegen 13 Uhr – einmal quer durch die Stadt mit einem fulminanten Start auf der Stadtautobahn Avus: von 180 auf 0 – in einen Mega- Stau! Es schien, als wollten an diesem sonnigen Sonntag alle zu den Seen im Umland. Der Verkehrsknoten löste sich zwar irgendwann auf, aber sechs Stunden Autofahrt mit zwei Kleinkindern sind kein Kinderspiel – auch wenn wir derlei genügend an Board hatten: Lieblingsbücher, Snacks, zwei iPads und die Lieblingssongs von Izzy und Philo retteten uns über die A9 vorbei am Weltort “Lederhose” bis München. Anzahl der Rast-Stopps: 5!
TAG 2: Die Ankunft
Am nächsten Morgen ging’s in vier Stunden weiter über den Brenner nach Südtirol. Für alle, die in und um München wohnen, können wir die Anreise mit dem Auto durchaus anraten. Bei allem was nördlicher liegt, empfehlen wir lieber den Flieger oder die Bahn. Das Ziel entschädigte uns dann aber umgehend für die Strapazen der Autofahrt: groß, beheizt und türkisfarben, bot der Pool unseren Zucker-gedopten Mäusen genug Platz zum herumplantschen. Er wurde unser Dreh- und Angelpunkt für die nächsten Tage. Und auch der Rest des Romantikhotels Oberwirt in Marling bei Meran lies bei uns die gewünschte Urlaubsstimmung aufkommen. Mehr zum Hotel gibt’s bei uns auf dem Blog im Interview mit Hotelierin und 3-fach Mummy Barbara Waldner.
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TAG 3:
Ausflug zum Weißbrunnsee und Falschauer Hof Am nächsten Morgen: wieder ins Auto. Über wilde Serpentinen (Tipp: Für die Fahrt doppelt soviel Zeit einplanen, wie das Navi angibt!) hinauf zum Weißbrunnsee. Dabei durchquerten wir das Ultental, dessen Häuserdächer mit Felsbrocken beschwert sind – einmalig und charakteristisch für diese Region. Oben angekommen, genossen wir den Ausblick über den Bergsee. Der Weißbrunnsee ist genau genommen ein Stausee, weswegen baden darin verboten ist, aber Seele (und Füße) baumeln lassen, sind absolut erlaubt. Der Parkplatz am Rande dient als Startpunkt für Wandertouren in die Umgebung. Wir schafften es aber nur bis zum nächsten Wäldchen und knüpften Kränze aus Lärchenzweigen. Mit knurrenden Mägen kehrten wir anschließend zum Mittagsessen in St. Gertraud auf dem Falschauerhof ein, wo Sepp und Lisi Gruber auf Vorbestellung hausgemachte Südtiroler Gerichte in ihrer getäfelten Bauernstube auftischten. Das Gehöft ist mit Hühnern und Gänsen ein Kinderparadies. Und Gemüsegartenparadies. Und Almausblickparadies. Einfach herrlich!
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TAG 4:
Waalweg-Wanderung und Seilbahn-Fahrt Herrlich war auch, mit unseren Kindern über 700 Jahre alte Geschichte zu spazieren. Die Waale sind ein jahrhundertealtes, von Hand geschaffenes Bewässerungssystem, dass Gletscherwasser über Kanäle ins Tal befördert. Bei soviel Sonne und soviel Apfelbäumen muss ja ordentlich bewässert werden. Wir machten Bekanntschaft mit dem Partschinser Waal, unterhalb des Partschinser Wasserfalls. Weil eine ausgiebige Bergtour mit den Kleinen neben der Waal-Wanderung keine echte Option für uns war, sind wir dafür alle einmal in die Seilbahn gestiegen. Die Texelbahn führte uns auf den Gigglberg (633 bis1544 m), im Naturpark Texelgruppe. Die Fahrtzeit zwischen Berg und Tal betrug knapp fünf Minuten und Izzy, Philo und Karlotta staunten nicht schlecht beim Anblick der Miniaturwelt unter sich.
TAG 5:
Städtetrip Meran und Falkenshow Am fünften Tag wurde es pittoresk. Meran, romantisch und malerisch am Fluss Passer gelegen, lud zum Mitbringsel shoppen ein. In der Freiheitsstraße deckten wir uns mit regionalen Spezialitäten im Shop PUR Südtirol ein. Das trubelige Hauptgeschehen spielte sich ansonsten in der Laubengasse ab. Madeleine, Niko und Izzy wagten einen Spaziergang abseits der “Meile” und entdeckten dabei den Sisiweg, die Kurpromenade der einstigen Kaiserin. Unter schattigen Platanen ließ sich herrlich Fangen spielen, aber auch einen einmalig schönen Blick auf Villenfassaden und Wildwasserschnellen erhaschen. Janine, die mit Kleinkind äußerst ungern shoppen geht, wählte eine andere Zerstreuung. Sie nahm mit Philo den Bus nach Dorf Tirol zur Flugvogelschau. Das Event, bei dem Habichte und Eulen zum Greifen nah an einem vorbeisausen, findet zweimal am Tag statt. “Manche kommen später, andere gar nicht mehr zurück …” erzählten die Tierpfleger später nur noch Janine – Philo war auf dem 20-minütigen Fußweg zum Schloss hinauf im Buggy eingeschlafen.
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TAG 6:
Reiterhof Sulfner und Apfelplantagen “Hopp, Hopp, Hopp, rein ins Auto!”, hieß es am nächsten Morgen, nach einem ausgedehnten Frühstück. Um 10.30 Uhr hatten Janine und Melanie mit Kids ein Pony-Date auf dem Reiterhof Sulfner, etwa 20 Minuten Fahrt von Marling entfernt. Durchaus zu schaffen, doch weil das Navi die Adresse in Hafling nicht fand, kamen die vier zu spät. Die Pferde standen zwar noch da, waren aber schon wieder reserviert. Dennoch: Philo und Karlotta hatten Spaß auf dem Rücken der “geparkten” Ponys und erkundeten im Anschluss noch die Stallungen sowie den Spielplatz mit Bergpanorama. Madeleine samt Familie erkundete derweil den Erlebnispfad oberhalb von Marling und schob den Buggy tapfer bergaufwärts. Dort war’s so steil, dass selbst die Fahrradfahrer absteigen und schieben mussten. Die Tarzanschaukel und der Hängegarten machten dafür alle Mühen wett. Berg ab ging es zwar nicht unbedingt einfacher, dafür aber vorbei an etlichen Apfelplantagen. Die nahmen Janine und Philo vor dem Abendessen auch nochmal unter die Lupe und machten Bekanntschaft mit einem frotzelnden Apfelbauern! Hihi.
TAG 7: Die Abreise
Die schönste Zeit geht einmal zu Ende und am siebten Tag war für uns der Moment gekommen “Pfiati” und “Grüaß Gott” zu sagen. Abreisen wollten wir eigentlich nicht, denn nach all den schönen Aktivitäten hatten wir erst richtig Lust bekommen, zu bleiben. Das Meraner Land teilte scheinbar unseren Abschiedsschmerz, denn zur Abfahrt und das erste Mal seit unserer Anreise, regnete es große, warme, Tropfen aus düsteren Wolken über uns …
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Das kostet die Reise nach Meran: Anreise per Auto: 900 km kosten ca. 150 EUR Sprit + ca. 35 EUR Mautgebühr für Österreich und den Brenner per Bahn: ab München schon für ca. 70 EUR (1 Erwachsener) Hin- und Rück, Dauer ca. 5 Stunden; von Berlin aus etwas teurer per Flieger: überall von Deutschland nach Mailand, Lugano oder Innsbruck für ca. 100 EUR mit Airberlin oder Easyjet und dann mit dem Zug weiter nach Meran Unterkunft Hotel Oberwirt: Doppelzimmer ab ca. 100 EUR/Nacht, Suiten ab ca. 150 EUR/Nacht, ab 7 Übernachtungen gibt es 10-20 EUR Rabatt pro Nacht, Frühstück inkl. Bauernhofvariante: z.B. auf der Taser Familienalm in Schenna, kinderfreundliches Doppelzimmer ab ca. 110 EUR/Nacht Ausflüge Seilbahn: 12 EUR, Kinder (6-18) 8 EUR Busticket: 1,50 EUR, Kinder gratis Reiten: 1 Std. ca 25 EUR
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Ein Wochenende reicht nicht, die M etropole am Tejo z u erkund en, d enn e s gibt viel z u viel z u e n t d e c k e n, a l t e G e m ä u e r, v e r w i n k e l t e G a s s e n, schicke Clubs und gemütliche kleine Bars sind nur ein k leiner Teil d er mel ancho lis chen Sta dt, in d er sich d er Charme verg ang ener Tag e mit d er M oderne vermischt. Aber ein Wochenende ist ein Anfang. Und ein Wiedersehen Pflicht.
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Lissabon, die zweitälteste Hauptstadt Europas (nach Athen), stiehlt seinen Besuchern das Herz! Hier trifft Moderne auf vergangene Epochen und sich zwischen all den Sehenswürdigkeiten zu entscheiden, ist so gut wie unmöglich. Wir machen es kurz und listen für euch die schönsten Plätze Lissabons auf - mit und ohne Kind! Die Alfama ist der älteste Stadtteil Lissabons und wurde beim großen Erdbeben von 1755 größtenteils verschont. In den malerischen und verwinkelten Gassen können sich Besucher schnell verlieren oder in einer der vielen kleinen Bars bei Galao und Tosta Mista die Zeit vergessen. In der Baixa befinden sich in den wie auf einem Schachbrett angelegten Gassen jede Menge Shoppingmöglichkeiten, außerdem der Rossio, ein Platz, auf dem das Leben nur so pulsiert. Hier tummeln sich einfach alle: Touristen, Anzugträger, alte Damen, Künstler und seit einiger Zeit auch TukTuks, die aber irgendwie so gar nicht zum Stadtbild passen wollen. Besonders gut beobachten lässt sich der Trubel aus dem Cafè Nicola, hier gibt‘s herrliche Pasteis de Nata, Kinder lieben dieses Zeug (mit Pudding gefüllte Blätterteigtörtchen). Auch sehr spannend: Der Elevador de Santa Justa, ein 45 Meter hoher Aufzug mitten in der Innenstadt, der die Stadtviertel Baixa (Neustadt) und Chiado (Altstadt) verbindet. Bei schlechtem Wetter - ach, eigentlich immer - lohnt sich auch ein Besuch im Oceanario, einem der größten Aquarien der Welt. In der Mitte befindet sich ein riesiger Tank, um den Besucher herumwandern. Davor oder danach noch einen Gang über das ehemalige Expo-Gelände dranhängen, mit Besuch im botanischen Garten und einer Gondelfahrt. Unzverzichtbar ist die Fahrt mit der Linie 28. Die altertümliche Straßenbahn schiebt sich durch enge, steile Gassen und ist bei Touristen äußerst beliebt. Eine Fahrt lohnt sich, eventuell besser an der Endhaltestelle Martim Moniz in die historischen Wagons einsteigen, so ist die Chance auf einen Sitzplatz größer und die Sicht aus den Fenstern lässt sich besser genießen! Aussteigen sollte jeder Besucher dann unbedingt am Miradouro de Santa Luzia, denn hier gibt‘s die schönste Aussicht über die ganze Stadt, inklusive Clubrestaurant - für Hungrige.
Ruhe vom Trubel der Stadt funktioniert mitten in Lissabon an verschiedenen Stellen. Überall findet man kleine, ruhige Parks wie z.B. in der Alfama den Jardim Augusto Rosa oder den großen Monsanto Park mit umwerfender Sicht auf die Brücke des 24. April und den Christo Rei. Auch im Castelo de Jorge gibt es ruhige Ecken, in denen man nach Wehrturmbesichtigungen pausieren kann. Oder einfach noch weiter raus, an den Rand der Stadt, nach Belém, hier befinden sich das Seefahrerdenkmal und der Torre de Belém. Schon Abend? Das beste Viertel für jegliche Art von Abendgestaltung ist mit Sicherheit das Bairro Alto. Hier gibt es ALLES. Und wer seine Kinder dabei hat, sollte sie ausnahmsweise mal nicht zu früh ins Bett schicken, denn niemand verzichtet gern auf ein fabelhaftes Essen in einem der vielen kleinen Restaurants. Ohne Kinder unterwegs? Dann sei euch ein Besuch in einem der wohl bekanntesten Clubs der Welt empfohlen: Das LuxFragil am Hafen - das zur Hälfte übrigens John Malkovich gehört - ist einen Besuch wert. Neben der absolut genialen Einrichtung des Clubs trifft sich hier des nachts die DJ-Elite aus der ganzen Welt! Wer nach Lissabon reist, wird nur schwer wieder Abschied nehmen können, denn die Stadt zieht Besucher in ihren Bann und lässt sie nicht mehr los. Ob das am Licht liegt? An den Bewohnern? Oder am Fado? Das kann ich nicht sagen, aber Lissabon ist immer eine Reise wert, auch und gerade mit Kindern.
IN FO S er vier Stunden von Berlin Schönefeld in unt An reise: mit dem Flugzeug 20 Euro die uch gibt es Zimmerchen ab Übernachten: Je nach Anspr en. Nacht. Preise nach oben off ntejo - Rua das islich moderat im Casa do Ale pre , isch ant rom z gan en: Ess Por tas de Santo Antao, 58 k im ink lusive Publikumsausblic Pasteis de Nata und Galao Café Nicola direkt am Rossio der Sch lange. altestellen steht man brav in Wichtig: An Bus- und Tramh nie hinten einsteigen! Bitte nicht vordrängeln und (für die Dame) ht Gracias sondern Obrigada Danke heißt in Por tugal nic n). und Obrigado (für den Herre ssen um hersch leis nicht allein in dunklen Ga Überfälle vermeiden: Nacht im Bairro Alto. chen, ganz besonders nicht Noch mehr? On line auf mu
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M I T Z W E I J A H R E N H AT VA L E N T I N H A L B H U B E R Z W Ö L F L Ä N D E R D E R E R D E B E R E I S T. E R WA R I N DÄNEMARK UND JORDANIEN, AM MEER, AUF D EM B ERG, IM WO H N M O BIL U N D AU F D EM R A D U N T E R W E G S . D A B E I Ü B E R Z E U G T E E R S E I N E N VAT E R E N D G Ü LT I G , D A S S R E I S E N M I T K L E I N K I N D N I C H T N U R F U N K T I O N I E R T, S O N D E R N B E R E I C H E R T.
About Axel Halbhuber Axel N. Halbhuber ist Journalist und Buchautor, Wanderer und Reisender. Als er sich überlegte, wie er das Karenzjahr mit seinem Sohn anlegt, kam ihm eine ewige Frage in den Sinn: Wie gut kann man mit Kleinkindern reisen? Er brach also mit Valentin auf, um die Antwort zu finden. Valentins Mama konnte nicht immer dabei sein, weil sie arbeiten musste. Fazit: In Axels Karenzjahr zeigte ihm sein Sohn Valentin die Welt. „Der Reisende sieht, was er sieht. Der Tourist sieht das, weswegen er gekommen ist.“ (Gilbert Keith Chesterton). Im Frühjahr 2016 erscheint Halbhubers Buch von Valentins Reisen.
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inder sind die besseren Reisenden. Sie arbeiten keine Reiseführer ab, sondern wenden sich jenen Dingen zu, die die Sinne ansprechen, statt den Verstand. Sie inhalieren exotische Gerüche, lassen sich vom Gefühl überwältigen, studieren neue Gesichter, lauschen fremden Sprachen. Und öffnen so Türen, hinter denen jene Gespräche warten, die jeder Reisende sucht. Kinder mögen keine Fotos von Sonnenuntergängen. Sie mögen Momente. Wie glücklich die Reise mit dem Nachwuchs ist, hängt daher nicht von Kinderbuffet und Clubanimation ab. Im Gegenteil: Um zu reisen, muss man solche Zonen verlassen. Die Angst mancher Eltern, dass es dann mühsam wird, ist unbegründet und ein Trugschluss: Gemeinsame Reisen können den heimischen Alltag befruchten. Unterwegs entdeckt man, wie sinnlos einige Regeln sind. Wie leicht manches geht, wenn die Grundbedürfnisse im Mittelpunkt stehen und
„Beim Wandern mit Kleinkind geht es nicht um Höhenmeter und Gipfel, s o n d e rn u m Tie re u n d A l mwie s e n. D e r 14 - m o n a t i g e V a l e n t i n e r d u l d e t e Zw e i s t u n d e n - E t a p p e n s c h l a f e n d i n d er Trag e (an d er man nicht sp aren sollte) und erfreute sich an den B l u m e n r u n d u m d i e H ü t t e .“
man sich nicht in krampfhafter Erziehung versucht. Ebenso unverkrampft darf die Wahl des Reiseziels sein. Valentin war in Jordanien ein Star – nicht in Gefahr. Da für Kinder alle Facetten einer Reise spannend sein können, lohnt sich vorab ein Gedanke über die Struktur: Ein Quartier (bequem) oder eine Rundreise (abwechslungsreich)? Womit reist man (ein Wohnmobil kann zum Höhepunkt und wichtiger als die Destination werden)? Städtetrip (eher ab Grundschulalter) oder Dinge ausprobieren (Valentin absolvierte strahlend mit 21 Monaten sein Skidebüt, obwohl Skischulen meinten, das sei zu früh)? Von Vorteil ist das Eingeständnis, dass Reisen mit Kind durchaus anstrengend ist. Die Romantik tröstet oft darüber hinweg, aber gelegentlich fehlt mit Kind links und Koffer rechts die dritte Hand. Dafür erlebt das Kind seine Eltern auf Augenhöhe, denn fremde Länder sind für alle neu. Und wenn Reisen die Eltern glücklich macht, fühlt sich jedes Kind daheim.
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M „ M i t 13 M o n a t e n e r l e b t e Valentin erstmals die Freiheit einer Reise, bei der man immer alles bei sich hat, sich von Wind und Laune tragen lässt. Am Donauradweg zwischen Passau und Wien wurden Auwiesen, Enten und Autos zu d e n g ro ß e n A t t ra kt io n e n. Tip p: Unbedingt in einem Rad mit Front-Sitz machen, so hat das K i n d d e n g l e i c h e n A u s b l i c k .“
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„Schlafen, wo man isst – essen, wo man parkt: Als geniale Kinderreise entpuppte sich die Fahrt mit dem Wohnmobil zum eher unspektakulären Längsee in Kärnten. D e r 17 - m o n a t i g e V a l e n t i n i n h a l i e r t e d a s A b e n t e u e r, g e n o s s P a p a u n d M a m a a u f e n g e m Ra u m. Vo r t eil: M a n h a t im m e r a ll e s d a b e i .“
„Wo Er w a c h s e n e o f t n u r B li c k für die beste Fotoposition haben, interessieren sich Kinder für Gerüche, Geschmäcker und G e s i c h t e r. I m j o rd a n i s c h e n Petra et wa schicken Touristen die pseudo-antiken Wächter aus dem Bild, um das millionenfach abgelichtete Schatzhaus zu fotografieren. Valentin war wiederum die Sandsteinfassade e g a l .“
„Der jordanische Beduine lud die ganze Familie in sein Haus, meinte aber vor allem Valentin. Als man dann die Innereien des gerade geschlachteten Lammes speiste, schob nur Valentin unvoreingenommen jedes Fleischstück in den Mund. Der Beduine lächelte ihn an, sagte et was Arabisches. D i e A n t w o r t d e s 19 - M o n a t i g e n w a r e b e n f a l l s unverständlich und so entstand ein G espräch, d e m n i e m a n d a n d e r e r f o l g e n k o n n t e .“
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„Als er Hummer in der Bucht vor SaintTro p ez verzehr t e, b ewie s Valentin, dass der Luxus auf der MS Europa 2 ihn nicht am Reiseglück hindern kann. Die sündhaft teure Kreuzfahrtwoche zwischen Barcelona und Rom zeigte a b e r a u c h , d a s s L u x u s e i n e m 16 M o n a t e a l t e n K i n d e g a l i s t .“
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TAGEBUCH EINER MUMMY
URLAUB FÜR LAU Annika Kipp (36) heißt jetzt Annika Lau – und auch sonst hat sich im Leben der Moderatorin (Frühstücksfernsehen, Das Sat.1. Magazin) einiges geändert. Sie reist beispielsweise nur noch in Gesellschaft – der von To c h t e r L i s e l o t t a u n d M a n n F r e d e r i c k . I h r e E r l e b n i s s e t e i l t sie mit uns. super! Erste Reise mit Kind? Bis auf die Millionen Dinge, an die man plötzlich denken muss, easy! Nur ich bin total erschöpft … Für mich nach der Geburt wohl doch etwas zu früh, das Haus zu verlassen.
29. Jun. 2014 Kreta Wir beschließen, auf Grund der Grundentspanntheit dieses Kindes, unseren ersten richtigen Familienurlaub mit Flugzeug! Kreta soll es werden. Ich bin nervös. Mal eben buchen ist nicht mehr. Man muss so viel bedenken!! Ist das Hotel geeignet für Kinder? Und ist es klein genug, um uns trotzdem Ruhe zu schenken? Ist die Anreise machbar oder zu lang? Und ist das Zimmer auch groß genug für ein Babybett? Bisher hat das Kind zwar bei uns im Bett geschlafen, aber so langsam sollte sie auch ab und an im eigenen Bettchen liegen. Wir finden etwas und schlagen zu.
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14. Jul. 2014 07. Jun. 2014 Die erste Reise: Bielefeld. Liselotta ist zwei Wochen alt. Ist das zu früh, um zu reisen? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Wir haben uns gezwungenermaßen für ein Nein entschieden. Denn enge Freunde heiraten und wir müssen dabei sein. Also ab mit dem Zwerg in den Zug! Direkt aus dem Wochenbett mit Kind und Kegel in ein Großraum-Abteil. Wir haben
Glück. Die Mitreisenden finden Lise entzückend und die wiederum spürt diese guten Vibes und belohnt uns mit engelgleichem Schlaf. Die ganze Fahrt über. Hurra!
Ein Pass muss für Liselotta her! Ich verbringe Stunden damit: Zuerst beim Fotografen, weil das Baby überall hinguckt, bloß nicht in die Kamera und dann einen halben Tag auf dem Amt. Jetzt bin ich definitiv urlaubsreif!!
09. Jun. 2014 28. Jul. 2014 Auch die Rückfahrt: toll toll toll! Diesmal ist das Kind kurz wach, schläft aber vom gemütlichen Zuckeln und Wackeln des ICE bald ein. Meine Güte, ist dieses Kind
Es geht los! Zwischendurch habe ich noch dreimal umgepackt. Wir sind beide sehr aufgeregt und das überträgt sich leider aufs Kind. Auf dem Weg zum Flughafen quengelt sie. Beim Check-in schreit sie. Sie
lässt sich kaum beruhigen. Uns schwant Übles! Wir betreten das Flugzeug, werden eingewiesen, wie man mit dem Kindergurt hantiert und Liselotta findet alles doof. Die Leute um uns herum beginnen gerade mit den Augen zu rollen, da fällt das Mädchen in einen komaartigen Schlaf und wacht erst in Griechenland wieder auf. Hurra!
03. Aug. 2014 Ein Wahnsinnsurlaub! Wir haben zwar für diese eine Woche wirklich einen Haufen Geld gelassen, aber das war es wert! Auch die Rückreise gestaltet sich wunderbar. Das Kind ist verzückt von dieser mehrtägigen Papa-Infusion und belohnt uns mit Gelassenheit.
01. Sep. 2014 Wir sind wagemutig und buchen nochmal eine Woche Urlaub. Diesmal aber ein Kracher in der Türkei. Wir wundern uns kurz über den Preis: 700 Euro für 8 Tage. All inclusive. Flug, Hotel, Verpflegung. Quasi das komplette Gegenteil von Kreta.
08. Sep. 2014 Tag x für den Schnäppchenurlaub! Wichtigstes Utensil: Die Eule ‚Uhu‘ ist im Handgepäck. Diese Handpuppe liebt sie! Ohne die zu verreisen, würde keinen Sinn machen. Diesmal ist Liselotta zwar entspannter auf dem Weg zum Flughafen und auch den Check-in findet sie lustig und spannend, aber dafür beginnt sie im Flieger zu nölen. Ist ja auch langweilig nur auf die Rückseite des grauen Vordersitzes zu starren. Gott
sei Dank finden sich fantastische Mitreisende um uns herum, die den Zwerg ablenken und Kuckuck mit ihm spielen.
das Kind ist mega-entspannt von so viel Mama und Nähe. Immerhin.
04. Feb. 2015 10. Sep. 2014 Ich mach es kurz: Ich will heim. Es ist grauenvoll hier. Voll, laut, unangenehm. Aber Lise findet es super.
14. Sep. 2014 Wir sind für Discounterreisen nicht gemacht! Unser Rat: Lieber ein paar Euro mehr investieren und entspannt verreisen. Liselotta findet es zwar super mit uns zusammen zu sein, egal, wo wir sind. Aber wir sind total fertig von diesen aufdringlichen und lauten Animateuren rund um die Uhr.
20. Sep. 2014 Kurzer Abstecher an die Ostsee! Mein Mann muss beruflich nach Ahrenshoop und wir dürfen mit! Stundenlang am Meer laufen und danach das Hotelrestaurant aufmischen .... Lise findet das Restaurant öde und die pikierten Gäste reagieren genervt auf das quengelige Mädchen. Daher: Abbruch. Wir essen auf dem Zimmer. Dann mache ich einen Fehler: Ich schaue mir den Spa-Bereich an!! Sehnsüchtig gucke ich auf die tiefenentspannten Menschen im Pool und rundherum. Sie lesen Zeitung! Toll!! Ach, könnte ich doch auch nur ein bisschen … Lise schreit. Ich will heim.
30. Jan. 2015 Na gut, wir verreisen doch wieder. Spanien ist toll! Die Leute sind kinderfreundlich und überall werden wir mit offenen Armen empfangen. Liselotta lutscht an ihren ersten Pommes und darf auch sonst viel mehr als zu Hause. Sie wird nahezu über die ganze Insel im Tragetuch geschaukelt. Ich habe Rücken, aber
Die Rückreise ist super. Ich liebe Fliegen mit Kind! So lange beide Elternteile zusammen fliegen! Gern wieder.
16. Mar. 2015 Bayern Nachtbus Ich muss beruflich nach Bayern. Und habe Angst, allein zu fliegen mit dem ganzen Gepäck und Lise. Also entschließe ich mich für eine im Nachhinein beschämend beknackte Variante: Ich nehme den Nachtbus. Er startet gegen 22 Uhr in Berlin und das Kind wird aus dem Schlaf in den Maxicosi gelegt. Bis zum Bus schläft sie noch toll. Als wir endlich sitzen, findet sie alles spannender als schlafen. Die Nacht entwickelt sich trotzdem ok, da ich noch stille. Mein Allheilmittel gegen Zappeligkeit.
18. Mar. 2015 Die Rückfahrt des Grauens. Ich möchte nicht zu viele Worte darüber verlieren, sondern gern diese Nacht meines Lebens verdrängen. Liselotta schläft zwar total super, aber der Busfahrer brüllt stundenweise irgendeinen Unsinn ins Mikrofon. Man solle nicht im Gang herumlungern, nicht unnötig auf die Toilette, die Schuhe anlassen und ihn nicht dumm anquatschen. Als ich gerade denke, es ginge nicht noch schlimmer, bleibt der Bus plötzlich stehen und die Polizei steigt ein, sie möchte von allen Insassen die Ausweise sehen. HILFE! Gott sei Dank verschläft meine Tochter alles. Sie wacht quietschfidel in Berlin auf, ich bin total am Ende. Nie wieder!!
Sommer 2015 St.Peter Ording Nun steht die nächste Reise an.. Wird Lise sich in die Nordsee wagen? Wir sind gespannt ...
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MIT SACK U N D PA C K I N PEKING
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„Das ist einer unserer Lieblingsplätze im Sommer, unser kleiner Dschungel. Hier wird fleißig gegärtnert, gespielt, gechillt. Die Teppiche sind aus Marokko und China. Noas kleinen Hocker und den dahinter stehende Vogelkäfig habe ich in China auf einem Antikmarkt gefunden. Das Tablett stammt von Habitat in Paris und die darauf abgestellte Schüssel und Gläser hab ich aus Marokko mitgenommen.“
Sakura Fischer ist geborene Bastlerin. Als Textil- und Oberflächendesignerin und Absolventin der Kunsthochschule Berlin-Weissensee hat sie ein goldenes Händchen, um die Welt ein kleines bisschen schöner zu machen. Das gilt auch für ihre Arbeiten als Fotografin, Stylistin und Art Direktorin. Sakura, mit deutschen und japanischen Wurzeln, ist Künstlerin aus Leidenschaft. Ihr ausgezeichneter Stil spiegelt sich auch in ihrem Kleidungsstil sowie der Einrichtung ihrer Wohnungen wider. Zudem erschafft Sakura viele freie Kunstprojekte und arbeitet mit internationalen Designern und Künstlern aus Theater und Film zusammen – auf der ganzen Welt. In Istanbul lernte Sakura den Fotograf Fred aus Lyon kennen und zog zu ihm nach Paris.
„Die Kommode habe ich auf einem Pariser Flohmarkt gefunden. Das Wandgehänge stammt aus Indien.“
Ihre Weltreisen und Winterfluchten führten das Paar oft nach Marokko, wo sie in Tanger, ein Ort, der schon immer Künstler anzog, heirateten. Sohn Noa-Jun (inzwischen 3) kam in Paris zur Welt, seit einem Jahr lebt die Familie in Peking. Dort fasziniert Sakura der sich vollziehende Wandel der großen Metropole. Die Künstlerin geht mit einer offene Art durchs Leben und liebt es, immer wieder neue Eindrücke aufzunehmen. Von ihren Erlebnissen zeugen auch die vielen Fundstücke aus vielen Ländern, die sich in ihrer Wohnung sammeln …
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„Meinem Sohn die Welt zu erklären, ist noch ein wenig zu früh. Daher schauen wir uns gerne Bücher, Fotos und Zeichnungen an.“
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“Liebe Mütter in Deutschland, genießt, was ihr an Standard habt! Das ist wir klich Luxus!“ „Diese Korbliege aus den 60er Jahren habe ich bei Emmaüs in Paris gefunden, sie war Teil der Ausstattung für einen Film. Die musste ich natürlich behalten! Kissen und Decke habe ich selbst angefertigt, das kleine Tablett auf dem Boden stammt aus Indonesien und die Thermoskanne aus China. Wir befinden uns auf einem kleinen Balkon, der zum Atelier gehört.“
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„Hier sitzen wir gemeinsam mit Freunden zum Essen oder nutzen den Tisch als Working-Space. Das Wandbild ist eine meiner Arbeiten.“
Das komplette Interview mit Sakura über Mummys und Kids in Deutschland, China und Frankreich und noch mehr Bilder von ihr, ihrem Sohn und der schönen Wohnung in Peking gibts auf dem Blog. http://bit.ly/1L4dmmb https://instagram.com/aru_kas/
„Das Kinderzimmer ist eine bunte Mischung aus Möbeln und Objekten aus der ganzen Welt und natürlich eigens hergestellter Objekte, so wie das kleine Tipi. Das war ein Geschenk zum dritten Geburtstag von Noa-Jun.“
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„Wir sitzen ziemlich viel auf dem Boden und lieben daher schöne Teppiche. Diesen haben wir von Ikea. Die Kissen habe ich zum Teil selber angefertigt und zum anderen Teil in Afrika und Asien gefunden. Die Lichterkette hab ich in Paris auf einem Flohmarkt gekauft.“
„An der Wand meines Arbeitsplatzes hängen eigentlich immer Materialproben, Bilder, kleine Fundstücke und Objekte, die mich inspirieren oder sehr am Herzen liegen. Und meine Bio-Schafsfelle von ‚dm‘ müssen immer dabei sein!“
M POT OF GOLD
Neuseeland
Seit 120 Jahren ist der 100 % natürliche Hautpflegebalsam das Familiengeheimnis und Wunderheilmittel der Familie Crow in Neuseeland. Aus nur fünf Naturwirkstoffe wird der Balm hergestellt: Bienenwachs, Guilt-Free Palmöl, Vanille-Öl, Orangenschalen-Öl und Harz aus der Neuseeland Pinie. Nach sechs Generationen entschieden die Ur-Ur-Enkel ihren Balm mit der Welt zu teilen. Und darüber sind wir sehr froh, denn die beiden Produkte “baby balm” und “skin balm” sind wahre Alleskönner für Schutz und Pflege besonders in der kalten Jahreszeit. “baby balm” & “skin balm” 50g jeweils 26,95 Euro potofgold-skincare.com/de
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WO R L D
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Früher brachte man Kuriositäten von Reisen mit nach Hause, heute reicht das www, um spannende Entdeckungen auf der anderen Seite der Welt zu machen. Ob ein Schal aus Nepal, Sandalen aus Indien, eine super-duper Creme aus China oder auch eine Kinderwiege aus Hintertupfingen – per Klick bekommen wir fast alles bis an die Haustür. Und das finden wir auch verdammt gut so!
JOOLZ GEO
Niederlande
Der Name passt doch geradezu wie die Faust aufs Auge zu unserer Ausgabe, oder? Schließlich ist das der Kinderwagen von JOOLZ, der wirklich für jedes Terrain gemacht ist. Der große Korb bietet viel Stauraum, so kann unterwegs viel mitgenommen werden und der Korb mit einem Handgriff nach dem Entladen wieder ganz klein gemacht werden. Übrigens ist der JOOLZ GEO auch erweiterbar als Geschwister- oder Zwillingswagen – einfach anstelle des XL Einkaufskorb eine zweite Wanne unter dem oberen Sitz anbringen. Und kann ihn in einem Stück ganz klein zusammenfalten. Ein richtiges Allround-Talent! JOOLZ GEO Earth ab 999,- Euro my-joolz.de
NOBODINOZ Spanien
Die wohl schönsten Tipis überhaupt kommen von dem spanischen Kinderlabel Nobodinoz, die allesamt aus schadstofffreien Stoffen in Frankreich oder Spanien hergestellt werden. Die Muster und Farben sind so cool, dass sie nicht nur im Kinderzimmer gut aussehen, sondern auch in jedem Wohnzimmer was hermachen. Und welcher Papa spielt bitte nicht gerne Cowboy und Indianer? Tipi von Nobodinoz 149,95 Euro über babyssimo.de
VEJA
Brasilien/Frankreich
Schnieke Sneaker kaufen und dabei etwas für den Erhalt des Regenwaldes tun, das gefällt nicht nur uns und deshalb wird Veja derzeit immer populärer. Die französischen Firmengründer arbeiten mit einer Genossenschaft aus etwa 300 Seringueiros-Familien in Brasilien zusammen und setzen ein Zeichen im Kampf gegen die Abholzung des Waldes. Und dabei entstehen die perfekten Schuhe für die ganze Familie! vejastore.com
TUK TUK ANOUK
Indien
Das zauberhhafte Kids-Label aus Indien wurde 2013 von der Amerikanerin Amber Grey Knowles gegründet, die ursprünglich schöne Sachen in ihrer Wahl-Heimat Rajashtan für ihre Tochter Anouk gesucht hatte. Das Label wird komplett Fair Trade produziert und es werden ausschließlich natürliche Materialien verwendet. Bestellen kann man die kleinen aber feinen Kollektionen in Ambers Online-Shop. Sie sind besonders schön für den Sommer, da sehr leicht und luftig gewebte Stoffe verwendet werden. Alle Strick- und Sticksachen machen übrigens die Großmütter von Anouks Freundinnen. Ein echtes Familienunternehmen halt. tuktukanouk.com
STOP THE WATER WHILE USING ME! Travel-Kit
Deutschland
Wir sind nicht nur große Fans der Naturkosmetik-Serie, sondern haben jetzt auch unseren perfekten kleinen ökologischen Reisebegleiter aus 100 % Inhaltsstoffen gefunden! Was Ihr dabei habt? Ganz einfach: 60 ml Shower Gel, 60 ml Shampoo, 60 ml Conditioner, 60 ml Body Lotion und 60 ml Hand Balm. Was braucht man da mehr? Ach ja, Wasser abdrehen nicht vergessen! Travel-Kit 34,95 Euro stop-the-water-while-using-me.com
M
24/7
SHOPPING Mummys allerliebste Plätze zum Bummeln, natürlich im Netz und rund um die Uhr
petit.is Diesen zauberhaften kleinen Shop aus Island haben wir via Instagram entdeckt und hat uns neugierig gemacht. Im Online-Shop dazu findet Ihr „nice, cool, comfortable, trendy, retro, scandinavian, organic children‘s clothing from several awesome brands“, außerdem einige ausgewählte Spielzeuge und Möbel für die Kleinen. Auf jeden Fall gibt es einiges neues zu entdecken!
shop.miniwilla.se Ein paar der tollsten Poster für kleine und große Kids kommen aus Schweden, doch sie haben auch eine eigene Homewear-Kollektion und natürlich KidsFashion im Angebot. Das einzige Credo von MINIWILLA scheint zu sein, coole und plakative Prints zu entwerfen. Kein Wunder also, dass sie auch Mini Rodini und Bang Bang Copenhagen im Shop haben!
bornonmonday.net Ok, hierbei handelt es sich eigentlich um ein Brand aus Kanada und nicht um einen Shop. Aber natürlich gibt es einen eigenen Online-Shop, in dem es die einzigartigen und süßen Babydecken und Kuschelkissen gibt, die Designerin Miriam ursprünglich mal als Geschenk für eine Freundin gefertigt hatte. Das perfekte Präsent oder für die eigenen Kids!
kleineskarussell.de Dieser Shop ist mehr als nur ein Shop. Er ist ein Online Concept Store für die Kleinen, der von Zwillingsmama und Artdirektorin Kirsten in Hamburg gegründet wurde. In ihrem Karussell findet man tolle skandinavische Labels, die zum Teil bei uns noch nicht so bekannt sind, dafür aber einen großen HabenwollenEffekt bei Groß und Klein auslösen.
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ISSUE 4 IS COMING WINTER
IMPRESSUM
HERAUSGEBERIN:
Camilla Rando camilla@mummy-mag.de
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DRUCK:
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ILLUSTRATION:
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GRAFIK:
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ERSCHEINUNGSWEISE:
LEKTORAT:
Verena Schulemann
Azyklisch zu den Entwicklungsschüben unserer Kinder
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