Auftakt Nov/Dez 2019

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AUFTAKT MAGAZIN UND PROGRAMMHEFT

NOV DEZ 2019

Nr. 2 Konzertsaison 2019 / 2020


1. Philharmonisches Konzert

BEETHOVEN / WAGNER

Fabio Luisi, Dirigent Leonidas Kavakos, Violine Philharmonia Zürich

LUDWIG VAN BEETHOVEN Violinkonzert D-Dur op. 61 RICHARD WAGNER / HENK DE VLIEGER Der Ring – an orchestral adventure OPERNHAUS ZÜRICH

So 1O Nov 2O19, 19.OO 2. Philharmonisches Konzert

HAYDN – DIE SCHÖPFUNG

Riccardo Minasi, Dirigent Orchestra La Scintilla La Cetra Vokalensemble Rebecca Bottone, Sopran Mauro Peter, Tenor Morgan Pearse, Bariton

3. Philharmonisches Konzert

SCHUBERT / TSCHAIKOWSKI/ MENDELSSOHN

Gianandrea Noseda, Dirigent Narek Hakhnazaryan, Violoncello Philharmonia Zürich FRANZ SCHUBERT Ouvertüre und Entr’acte der Bühnenmusik zu «Rosamunde, Fürstin von Zypern» D 797 PJOTR TSCHAIKOWSKI «Rokoko-Variationen» A-Dur op. 33 FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY Sinfonie Nr. 3 a-Moll («Schottische») OPERNHAUS ZÜRICH

So 19 Jan 2O2O, 19.3O

JOSEPH HAYDN Die Schöpfung, Oratorium Hob. XXI:2 OPERNHAUS ZÜRICH

Billettkasse +41 44 268 66 66, www.opernhaus.ch

Titelbild: Emmanuel Pahud

So 22 Dez 2O19, 11.15


INHALT

2—3

EDITORIAL FAMILIENKONZERT FRAGEBOGEN DIE ZAHL

5 16 17 18

FR 01. NOV — Mittagskonzert

MUSIC FOR A WHILE — MITTAGSKONZERT IM «RÖMERHOLZ» 19

9 Advent und Weihnachten

«JAUCHZET, FROHLOCKET!»

11

Silvestergala

«PARIS! PARIS! PARIS!»

13

Kompositionswettbewerb

RYCHENBERG COMPETITION

SA 02. NOV — Freikonzert

KAMMERMUSIK MIT EMMANUEL PAHUD 21

DO 07. NOV — Hauskonzert

ORGEL UND ORCHESTER IN DER STADTKIRCHE 27

MI/DO 13./14. NOV — Abonnementskonzert

PEER GYNT 31

FR 22. NOV — Midi Musical

MUSIK ÜBER MITTAG — KLAVIERQUARTETTE 35

SA 23. NOV — Familienkonzert

TINO FLAUTINO UND DER KATER LEO

37

SO 01. DEZ — Extrakonzert

WEIHNACHTSORATORIUM 39

MI 04. DEZ — Abonnementskonzert

BEETHOVEN UND BUSONI MIT KIRILL GERSTEIN 45

SA 07. DEZ — Freikonzert

SOLOWERKE FÜR VIOLINE UND VIOLONCELLO 49

FR 13. DEZ — Midi Musical

MUSIK ÜBER MITTAG — MÄRCHEN­ ERZÄHLUNGEN FÜR KLARINETTE SA 14. DEZ — Adventskonzert

ADVENTSKONZERT — DONA NOBIS PACEM

55 57

SA/SO 21./22. DEZ — Familienkonzert

FILM & MUSIK — DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL DI 31. DEZ — Silvestergala

59

SILVESTERGALA — PARISER LUFT

61

WIR DANKEN IHRE UNTERSTÜTZUNG KARTENVERKAUF ORCHESTER VORSCHAU

66 67 68 69 71


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EDITORIAL

4—5

Liebes Publikum Begegnen Sie Emmanuel Pahud, unserem «Artist in Resonance», Anfang November erneut in einem Kammermusikabend, wo er in Dvořáks berühmtem «Amerikanischen Streichquartett» zu erleben ist, in einer Fassung für Flöte, Violine, Viola und Violon­ cello. Ende des Monats kehrt ein weiterer grossartiger Flötist nach Winterthur zurück – Maurice Steger, der in einem Famili­ enkonzert sein neuestes Programm «Tino Flautino und der Ka­ ter Leo» vorstellen wird. Grandiose spätromantische Klänge sind im Hauskonzert in der Stadtkirche Winterthur zu erwarten, wo der Hausorganist Tobias Frankenreiter zusammen mit dem Mu­ sikkollegium Winterthur die erste Sinfonie für Orgel und Or­ chester des Franzosen Félix Alexandre Guilmant spielt. Wahr­ haft grandiose spätromantische Klänge, und dazu passt César Francks einzige Sinfonie geradezu exemplarisch. Verführerische nordische Melodien sind im Abonnements­ konzert vom 13. und 14. November angesagt, wenn Sérgio Pires das wunderbare Klarinettenkonzert von Carl Nielsen spielt und Christian Arming anschliessend eine von ihm zusammen­ gestellte Suite aus Edvard Griegs beliebter Bühnenmusik «Peer Gynt» dirigiert. Bald beginnt die Adventszeit. Zur festlichen Einstimmung bringt der Gemischte Chor Zürich zusammen mit dem Musik­ kollegium Winterthur das Weihnachtsoratorium zur Auffüh­ rung. Und ganz besonders möchte ich Sie auf das Adventskon­ zert mit dem Kinderchor, den Jugendchören sowie dem Kam­ merchor des Konservatoriums Winterthur hinweisen, die selten zu hörende Werke von Lutosławski und Vaughan Wil­ liams zu Gehör bringen. Zum Jahresende lädt das Musikkollegium Winterthur einmal mehr zur traditionellen Silvestergala ein. Ein Hauch von Pariser Luft wird im Stadthaus wehen. Tauchen Sie ein in die betören­ den Klänge von «La vie parisienne» und lassen Sie sich von Tho­ mas Zehetmair zu einer «Reise auf den Mond» verführen – dies nicht zuletzt als Hommage an Jacques Offenbach, dessen 200. Geburtstag wir dieses Jahr feiern.

Samuel Roth, Direktor


Inserat

UNSERE NEUE CD

RUDOLF KELTERBORN Ensemble-Buch I – Musik mit 5 Trios – Gesänge zur Nacht SOPRAN Sarah Wegener BARITON Robert Koller

Musikkollegium Winterthur  LEITUNG Pierre-Alain Monot Rudolf Kelterborn (*1931) prägt seit vielen Jahrzehnten nachhaltig das zeitgenössische Musikschaffen in der Schweiz. Die Musik mit 5 Trios hat Kelterborn 2016/17 für das Musikkollegium Winterthur geschrieben und dessen Solo-Trompeter Pierre-Alain Monot gewidmet.

ERHÄLTLICH AM CD-TISCH IM FOYER ODER UNTER MUSIKKOLLEGIUM.CH


GEWINNSPIEL

L

6—7

ösungswort gesucht! Schicken Sie Ihre Antwort per E-Mail an s.stamm@musikkollegium.ch oder per Post an Musikkollegium Winterthur, Stéphanie Stamm, Rychenbergstrasse 94, 8400 Winterthur, und gewinnen Sie dreimal einen Eintritt zu einem Konzert Ihrer Wahl!

Einsendeschluss: 31. Dezember 2019 Spielort Konzert vom 7.11.19 Märchenprinz mit Flöte (2 W.)

Oper von Puccini

engl.: eins

eh. ital. Währung Mz.

engl.: ist

B

Geldscheine und Münzen

Radarschutzkuppel

Dreiergruppe

schweiz. Autorin (Milena)

amerik. Komponist

3

11

befest. Ufer am Hafen

dramat. Gedicht von Ibsen (2 W.)

Vorn. v. Ochsenknecht

1

frz.: Salz norweg. Hptst.

sowieso

S

4

Abk.: loco citato

Regiss. v.: Metropolis † 1976

Heidekraut

Algenprodukt engl.: weinen Körperspray

Handelsplätze

Eichhörnchenfell

7

Boxnahkampf Abk.: rund

Wortteil: Boden

Abk.: Automobilclub der Schweiz

10 griech. Unheilsgöttin

2 Schar, Haufen (militär.)

2

3

4

5

Doppelkonsonant

8

Merkzettel kroat. Insel

S

Zch. f. Quecksilber

6

Orchesterfreundeskreis

P T

Chorwerk v. Bach: ...oratorium

PA

jp. Seidengürtel

Wiesenpflanze

Abk.: Trad. Chines. Medizin

5

Abk.: Universal Serial Bus

nordital. Fluss

prismat. Körper

Menschenfreund (griech.)

1

Königin der Instrumente

frz. Artikel

9 med.: erwachsen

ältester Sohn Noahs (AT) Aschenbrödelkomponist † 2007

einfältiger Mensch

ital.: Nummer

6

Lösungswort Aug-Okt-Auftakt: Mosaïque

7

8

9

10

11

kontinuierlich


Inserat

N.n. k.d. W.s.

Nur noch kurz die Welt sehen. 23. Internationale Kurzfilmtage Winterthur The Short Film Festival of Switzerland 5.–10. November 2019, kurzfilmtage.ch Hauptsponsorin

Medienpartner


ADVENT UND WEIHNACHTEN

8—9

«JAUCHZET, FROHLOCKET!» In einem Extrakonzert bringt das Musikkollegium Winterthur zusammen mit dem Gemischten Chor Zürich Bachs Weihnachtsoratorium zur Aufführung. Zudem erklingen in einem Adventskonzert mit Kinder- und Jugendchören polnische Weihnachts­ lieder von Witold Lutosławski sowie eine Kantate des britischen Komponisten Ralph Vaughan Williams. Perfekte Gelegenheiten, um sich musikalisch auf das Weihnachtsfest einzustimmen.

6

hiess damals die Zauberzahl; in Samm­ lungen zu je 6 Werken pflegten die Kom­ ponisten der Barockzeit und selbst noch in der frühen Klassik ihre Werke zu ver­ öffentlichen. 6 Brandenburgische Konzerte schrieb Johann Sebastian Bach, 6 Suiten für Solocello, 6 Sonaten und Partiten für Solovio­ line, 6 Französische Suiten, 6 Englische Suiten sowie 6 Partiten für Cembalo, 6 Violinsonaten – und 6 Kantaten, die er zum «Weihnachtsora­ torium» zusammenfügte. Sie waren für die je drei Festtage über Weihnachten und Neujahr der Jahre 1734/35 bestimmt und erzählen die biblische Geschichte von der Verheissung Jesu, von seiner Menschwerdung, seiner Namens­ gebung sowie der Ankunft der Weisen aus dem Morgenland. Heute werden sie meistens zyklisch aufgeführt – so auch in Winterthur –, was ihren inneren Zusammenhalt, an dem Bach viel gelegen war, eindrücklich betont. Evangelistenberichte (nach Lukas und Matthä­ us) stehen neben beschaulichen Arien, gross­ flächige Chöre neben innigen Kirchenchorä­ len. Wobei Bach nicht alle diese Musiknum­ mern neu komponierte, sondern einige von bereits bestehenden Werken entlehnte und ihnen einen neuen, auf Weihnachten zuge­ schnittenen Text unterlegte. Es spricht für Bach, dass ihm dieses «Recycling» überzeu­ gend gelang – und zwar derart überzeugend,


dass das Weihnachtsoratorium bald zu seinem populärsten Chorwerk avancierte. Oft hat man sogar das Gefühl, dass diese Musiknummern erst in ihrer neuen Umgebung im Weih­ nachtsoratorium ihren eigentlichen, ihnen zukommenden Platz gefunden haben. FESTLICHES JUBILIEREN IN D-DUR

Einen wesentlichen Anteil am weltumspan­ nenden Erfolg dieses Werks hat auch die Ins­ trumentation, die mit drei Trompeten, Pau­ ken, je zwei Flöten, Oboen, Oboen d’amore und Oboen da caccia, mit Streichern sowie einem reichhaltigen Basso continuo ausser­ ordentlich farbenprächtig ausgefallen ist. Allein der Eingangschor – das Jesuskind wird mit wuchtigen Solo-Paukenschlägen be­ grüsst – nimmt in seinem festlich jubilieren­ den, strahlenden D-Dur (die perfekte Tonart für die drei hell schmetternden Trompeten) vom ersten Takt an gefangen, und die Span­ nung, die hier aufgebaut wird, bleibt über das ganze Werk erhalten. Das alles kommt nicht von ungefähr. Als Bach 1723 das Amt des Thomaskantors zu Leipzig übernahm, war es seine erste und vordringlichste Pflicht, einen neuen Fundus an Kirchenkantaten zu komponieren. Meh­ rere Kantaten-Jahrgänge sind so entstanden, leider blieben nicht alle der Nachwelt erhal­ ten. Ab 1729 stand ihm dann ein studenti­ sches Collegium musicum zur Verfügung, mit dem er deutsche und italienische Instru­ mentalmusik, aber auch eigene Werke zur Aufführung bringen konnte. Von solcher in­ strumentaler Farbenvielfalt konnte nun auch das Weihnachtsoratorium profitieren. Und jede Aufführung zeigt von neuem, wie jung, wie ursprünglich das Werk geblieben ist und uns auf unmittelbare Weise zu be­ geistern und zu bewegen vermag.

LUTOSŁAWSKI UND VAUGHAN WILLIAMS

Von ganz anderer Art, aber nicht weniger an­ rührend, sind Witold Lutosławskis Polnische Weihnachtslieder, die im Adventskonzert des Musikkollegiums Winterthur zur Auffüh­ rung gelangen. Lutosławski, nach Chopin und Szymanowski wohl der namhafteste pol­ nische Komponist, schrieb diesen Zyklus von insgesamt 20 Orchesterliedern im Jahr 1946, und zwar auf Bitten eines polnischen Musik­ verlages, wobei der Komponist nach eigenem Bekunden den Auftrag mit grosser Freude anging. So begnügte er sich nicht damit, zu den polnischen Melodien nur eine traditio­ nelle Begleitung zu schreiben, sondern liess überall seine persönliche künstlerische Handschrift walten. Die aus polnischen Quellen des 19. Jahrhunderts stammenden Lieder bleiben im Ton dennoch verbindlich und sind unmittelbar zugänglich. Der von Lutosławski sehr transparent gehaltene, sehr farbige Orchestersatz verleiht den Liedern zusätzlichen Charme. Zehn Jahre zuvor komponierte Ralph Vaug­ han Williams seine Kantate «Dona nobis pacem». Diese Bitte um Frieden bezog sich einerseits auf vergangene Kriege, anderer­ seits aber auch auf die Furcht vor einem neu­ en – der nur drei Jahre später ausbrechen sollte. Das Werk basiert auf dem katholi­ schen Messetext, auf Bibeltexten sowie auf drei Gedichten von Walt Whitman. Eine auch musikalisch sehr persönliche, allumfassende Bitte um Frieden und Versöhnung, ein hoch­ aktuelles Thema auch heute und insbesonde­ re an Weihnachten. Werner Pfister Extrakonzerte SO 01. DEZ 17.00 Uhr SA 14. DEZ 17.00 Uhr

siehe Seite 39 siehe Seite 57


SILVESTERGALA

10 — 11

«PARIS! PARIS! PARIS!» Die traditionelle Silvestergala des Musikkollegiums Winterthur unter Thomas Zehetmair führt nach Paris; in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sicher die angesagteste Musikmetropole Europas. Hier traf sich, was Rang und Namen hatte – oder sich beides zu schaffen erhoffte. Gioachino Rossini kam, Richard Wagner kam, Giuseppe Verdi kam – und Jacques Offenbach, der «Mozart der Champs-Élysées», dessen Geburtstag sich in diesem nun zu Ende gehenden Jahr zum 200. Mal jährt.

«Paris! Paris! Paris! Cité de force et de lumière! Paris! Paris! Paris! Splendeur première! Paris! Paris! O Paris! Cité de joie! Cité d’amour!»

H

ymnischer ist wohl nie eine Stadt be­ sungen worden als in Gustave Char­ pentiers Oper «Louise», die am 2. Feb­ ruar 1900 ihre festliche Premiere an der Pariser Opéra Comique erlebte. Damit wurde die Summe einer Ära gezogen, die weit ins 19. Jahrhundert zurück reichte und spätestens mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs ihr abruptes Ende finden sollte. Dass die Metropo­ le an der Seine damals zum Nabel der musika­ lischen Welt wurde, verdankte sie nicht zu­ letzt den insgesamt fünf Weltausstellungen zwischen 1855 und 1900. Paris wurde zum Mekka der grossen Künstler und Kurtisanen, Paris wurde zum Wallfahrtsort der Hautevolee und der Demimonde. 1833 kam ein erst 14-jähriger Deutscher nach Paris, um am dortigen Konservatorium seine Musikausbildung zu absolvieren. Jakob Of­ fenbach hiess er, aus Köln am Rhein, wo er als siebtes von zehn Kindern eines jüdischen Kantors am 20. Juni 1819 geboren worden war.

Offensichtlich bekam ihm das Pariser Klima, denn bald begann er zu komponieren, Walzer und gefühlvolle Cellopiècen, zumal er selber ein hervorragender Cellist war. Bald fühlte er sich in Paris derart heimisch, dass er seinen Namen Jakob in Jacques änderte und sich bald auch taufen liess. Dennoch hielt er an den jüdischen Traditionen ein Leben lang fest und kehrte regelmässig in sein Kölner Eltern­ haus zurück. «O HERRLICHER JACK VON OFFENBACK!»

Schritt für Schritt eroberte sich der junge Deutsche die Pariser Musiktheaterszene, zu­ erst als Cellist am Théâtre Ambigu Comique, dann als Verfasser kleiner Buffonerien für das Théâtre-Français. Sein Aussehen hatte auf den ersten Blick etwas Erschreckendes, wie ein Zeitgenosse damals festhielt: «ein Ske­ lett mit Zwicker, das dem Anschein nach ein Cello vergewaltigt». Pünktlich zur ersten Pari­ ser Weltausstellung 1855 übernahm Offen­ bach ein kleines Theater an den Champs-Ély­ sées und nannte es programmatisch «Théâtre des Bouffes-Parisiens». Rasch wurde er zu ei­ ner Pariser Berühmtheit, und spätestens ab 1860 begann sich sein Ruhm in ganz Europa herum zu sprechen. Offenbach wurde zu ei­


ner Pariser Institution, der allen politischen Entwicklungen von der Regierungszeit des Bürgerkönigs Louis-Philippe bis zur Dritten Republik standhielt. Er war ein geselliger Mensch, hatte Erfolg bei den Frauen und war gerne gesehen in den einflussreichen Salons. Als genialer Praktiker, der am laufenden Band komponierte und komponierte, war er ein ebenso klarsichtiger Realist, der die halbseidene, oberflächliche Pariser Gesellschaft durchschaute und sie in seinen Bühnenwerken immer wieder mit Spott bedachte. Am eindrücklichsten wohl in «La vie parisienne», einer der erfolgreichsten Operetten aller Zeiten. Ebenso witzig sind sei­ ne Travestien von mythologischen Stoffen, die damals zum Bildungsgut der gehobenen Gesellschaft gehörten – «Orphée aux enfers» oder «La Belle Hélène». Und als Wagner 1861 mit dem «Tannhäuser» in Paris Einzug hielt, was zu handfesten Schlägereien zwischen Be­ wunderern und Gegnern führte, konnte es sich Offenbach nicht verkneifen, auf so viel «Zukunftsmusik» eine Wagner-Parodie «Le musicien d’avenir» auf die Bühne zu bringen. 1870 lieferte Wagner dann eine Retourkut­ sche, und zwar mit dem Lustspiel «Eine Kapi­ tulation»: «Krak! Krak! Krakerakrak! O herrli­ cher Jack von Offenback!». Wie auch immer: Offenbachs musikalische Ironie trifft auch heute noch. Hochpathetische Passagen kön­ nen im Handumdrehen in einen frivolen Can-Can münden, liebenswerte Ohrwürmer zeigen plötzlich die Zähne.

leben. Davon zeugen seine Sinfonien und sinfonischen Dichtungen, seine Instrumen­ talkonzerte und virtuosen Konzertstücke. Zu­ mindest zwei von ihnen haben Weltruhm er­ langt: «Introduction et Rondo capriccioso», geschrieben 1863 für den spanischen Stargei­ ger Pablo de Sarasate, sowie die «Havanaise» aus dem Jahr 1887. Höchst effektvolle Piècen, die sich keine Meistergeigerin und kein Meis­ tergeiger entgehen lassen – auch nicht Leticia Moreno, die mit diesen beiden Geigenjuwelen der Silvestergala des Musikkollegiums Win­ terthur sozusagen die Krone aufsetzt. Zu Beginn aber dirigiert Thomas Zehetmair «Les éléments» von Jean-Féry Rebel. Auch er ein Pariser Komponist – allerdings aus dem perückentragenden Barockzeitalter. 1699 wurde er in die honorige Académie royale de musique aufgenommen, und nur sechs Jahre später erhielt er eine Anstellung bei den «Vingt-quatre Violons du Roi» am französi­ schen Hof. Dort diente er als Hofkomponist sowie als Maître de musique an der Académie royale. Selber war er ein hervorragender Gei­ ger, und seine Geigensonaten gehören zu den ersten in Frankreich komponierten Werken dieser Gattung. Sein bekanntestes Werk aber, 1737 entstanden, ist «Les éléments», worin Jean-Féry Rebel eine anschauliche Vertonung des Chaos – der Erschaffung der Welt aus dem Geist der Musik – vorstellte, indem er uner­ hörterweise sämtliche Töne der Tonleiter übereinander stapelte, was man in unserer fortgeschrittenen Moderne einen «Cluster» nennen würde. Und das im Barockzeitalter.

DER KLASSIZIST – UND DER BAROCKKOMPONIST

Quasi der musikalische Gegenpol dazu war im Paris in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun­ derts Camille Saint-Saëns. Er war der allseits verehrte Klassizist, galt vielen gar als «franzö­ sischer Beethoven». Ihm war vor allem daran gelegen, die Instrumentalmusik – in Frank­ reich lange Zeit vernachlässigt – neu zu be­

Werner Pfister

Silvestergala DI 31. DEZ 19.30 Uhr

siehe Seite 61


KOMPOSITIONSWETTBEWERB

12 — 13

RYCHENBERG COMPETITION Unter dem Titel «Rychenberg Competition» veranstaltet das Musikkollegium Winterthur einen internationalen Kompositionswett­ bewerb. Von 191 Angemeldeten haben 85 Kompositionen eingereicht. Die Jury hat die Partituren anonym ausgewertet und zehn Komponistinnen und Komponisten nominiert, deren Werke vom Musikkollegium Winterthur auf Video eingespielt und für ein Publikums­ voting online gestellt wurden. Die zehn Nominierten haben die Chance, Geldpreise im Gesamtwert von CHF 100’000 zu gewinnen.

Elena Aya Bundurakis (GR): Aus «EATING MAGMA» a

Im Juni 2018 lancierte das Musikkollegium Winterthur den internationalen Kompositi­ onswettbewerb «Rychenberg Competition». Der Titel ist eine Anlehnung an die erste Hälf­ te des 20. Jahrhunderts, als – dank der Unter­ stützung des Mäzens Werner Reinhart – zeit­ genössische Komponisten wie Igor Strawins­ ky, Arnold Schönberg und Anton Webern für das Musikkollegium Winterthur komponier­ ten und in der Villa Rychenberg ein und aus gingen. Für die «Rychenberg Competition» haben sich insgesamt 191 Komponistinnen und Komponisten aus über 30 Ländern ange­ meldet, davon haben 85 ihre Werke einge­ reicht, die auf Fotoserien junger Fotografin­ nen basieren, die das Fotomuseum Winter­ thur zu diesem Zweck ausgewählt hat. Die Jury unter dem Vorsitz des Schweizer Kompo­ nisten Alfred Zimmerlin hat die eingereich­ ten Partituren unabhängig voneinander und ohne Kenntnis der Namen der Komponistin­ nen und Komponisten ausgewertet. An einer Jurysitzung im Mai 2019 wurden die zehn Kandidatinnen und Kandidaten für den Wettbewerb nominiert. «Wir sind positiv überrascht, wie vielseitig und individuell die


Kompositionen ausgefallen sind», so Alfred Zimmerlin, «und es war erstaunlich, wie ein­ heitlich die Beurteilung der Jury in der Ein­ zelbewertung ausgefallen ist. An der gemein­ samen Sitzung gab es nur wenig Diskussions­ bedarf.» DAS PUBLIKUM ENTSCHEIDET MIT

Die zehn Werke wurden Ende August unter der Leitung von Chefdirigent Thomas Zehet­ mair und Pierre-Alain Monot eingespielt und sind nun auf der Webseite www.rychenberg­ competition.ch aufgeschaltet. Hier können Sie bis Mitte März 2020 für Ihre Lieblingskom­ position abstimmen. Das Werk mit den meis­ ten Stimmen erhält den Publikumspreis von CHF 10’000. PREISTRÄGERKONZERT AM 12. JUNI 2020

Nebst dem Publikumspreis wird auch die Jury mindestens drei Werke für das Preisträger­ konzert am 12. Juni 2020 im Stadthaus Winter­ thur auswählen. Das Musikkollegium Win­ terthur spielt die Werke der Finalisten live, anschliessend wird die Jury die Preise in An­ wesenheit der Komponistinnen und Kompo­ nisten aussprechen. Es wird ein einmaliges und spannungsgeladenes Konzert, das Sie nicht verpassen sollten! Die Rychenberg Competition wird mit Mit­ teln des Lotteriefonds des Kantons Zürich er­ möglicht und durch die Art Mentor Foundati­ on Lucerne sowie die Dr. Werner Greminger Stiftung unterstützt.

Adél Koleszár (HU): Aus «WOUNDS OF VIOLENCE» b

DIE DREI FOTOSERIEN Die Kompositionen beziehen sich auf eine der drei Fotoserien junger Fotografinnen, die das Fotomuseum Winterthur ausgewählt hat: a Elena Aya Bundurakis (GR): Aus «EATING MAGMA» b Adél Koleszár (HU): Aus «WOUNDS OF VIOLENCE»

Online-Voting unter rychenbergcompetition.ch

c Anastasia Mityukova (CH): Aus «FIND A WAY OR MAKE ONE»


14 — 15

DIE ZEHN NOMINIERTEN Cecilia Arditto (ARG) *1966

TISSUE b

Annachiara Gedda (IT) *1986

Chasing Ice c

Alexandra Karastoyanova-Hermentin (AUT) *1968

Tarsis c

Sampo Kasurinen (FIN) *1990

Valo c

Bileam Kümper (DE) *1971

Three Under-Ice Soundscapes c

Fabian Künzli (CH) *1984

Die liegende Sanduhr c

Hiroshi Nakamura (JPN) *1965

Nostalgia – Le Voyage intérieur c

Simon James Phillips (AUS) *1973

Skein c

Valerio Rossi (IT) *1959

ICE_one_h c

Verena Weinmann (CH) *1994

Hills of Torreón b

Anastasia Mityukova (CH): Aus «FIND A WAY OR MAKE ONE» c


FAMILIENKONZERT

TINO FLAUTINO IN WINTERTHUR Tino Flautino reist gerne in der Welt herum und besucht ferne, märchenhafte Orte. Immer begleitet ihn dabei seine Blockflöte, um die Menschen, denen er begegnet, mit seinem Flötenspiel zu bezaubern. Und die Musik bezaubert auch ihn, immer wieder, denn ohne Musik kann Tino Flautino nicht leben!

E

rneut zieht es Tino Flautino nach Win­ terthur, denn die Winterthurer lieben seine Musik. Bereits dreimal hat Maurice Steger in der Rolle des Tino Flautino das Publi­ kum verzaubert. Beim ersten Besuch in Win­ terthur brillierte er vor allem mit seiner Kunst des Flötenspiels und mit seiner fingerflinken Virtuosität. Beim zweiten Besuch begeisterte Tino Flautino mit der magischen Kraft seiner Flötenmelodien, und beim dritten entführte er sein Publikum in die Welt der Barockmusik – die eigentliche Heimat der Blockflötisten.

Nun kommt Tino Flautino zum vierten Mal nach Winterthur, und dieses Mal schickt der Flötist Maurice Steger seinen Helden auf eine ganz besonders abenteuerliche Reise. Tino Flautino sitzt im Schlossgarten, als ihm der Wind drei Papierblätter zuweht. Es sind wun­ derschöne Noten! Aber es gibt ein Problem: Das Stück, das Tino so gut gefällt, hat kein Ende. Ein Blatt scheint zu fehlen. Und weil er so begeistert von den Klängen ist, macht er sich auf die Suche. Unter anderem quer durch Deutschland, wo er Johann Sebastian Bach trifft; aber von ihm stammt die Musik sicher nicht. Und er reist nach London und zum Schloss Versailles bei Paris. Aber auch in Ve­ nedig, wo Tino Flautino ebenfalls Komponis­ ten sieht, hat er keinen Erfolg. Weiter geht es nach Neapel, und da trifft er den wunderba­ ren weissen Kater Leo Leonardo, der sich bes­ tens auskennt in der Stadt und sich zusam­ men mit Tino Flautino auf die Suche nach dem verlorenen Blatt macht. Begleitet wird Tino Flautino vom Santé String Quartet sowie vom Kontrabassisten Kristof Zambo und vom Cembalisten Matías Lanz. Da­ bei erklingen Werke von Bach, Händel, Vivaldi und natürlich vom weissen Kater Leo Leonardo! Matthijs Bunschoten Familienkonzert SA 23. NOV 17.00 Uhr

siehe Seite 37


FRAGEBOGEN

16 — 17

AUSGEFÜLLT VON

ULRICH AMACHER

Mein Traum vom Glück ist … Holzwurm in der Oper zu sein.

Was mir an meinem Beruf besonders gefällt … Kein Tag ist wie der andere ...

Mein wichtigster Charakter­ zug … Durchhaltewille ge­ paart mit Humor.

Meine liebste Beschäftigung … In meinem Garten werkeln, Musik hören, Singen als Solist oder in der «Zürcher Sing-Akademie» und im «Ensemble Corund».

Wenn ich selber koche, dann am liebsten … Gemüse aus meiner Pünt und Pasta in allen Variationen.

Dieses Buch möchte ich nochmals lesen … Ich lese nie ein Buch zweimal. Aber falls doch, dann vielleicht «Die ungefähre Welt» von Jean Rouaud oder «Der Schatten des Windes» von Carlos Ruiz Zafón.

Mit einem Sechser im Lotto würde ich … kulturelle Insti­ tutionen unterstützen und die Welt bereisen. Mein Traumberuf als Kind … Hotelier. Und ich bin es auch geworden.

Mein Lieblingskomponist … Für Vokalmusik Bach und Schubert, für Oper Mozart und Verdi, für Sinfonik Haydn und Beethoven; aber ich staune auch immer gern über mir wenig bekannte Komponisten, wie gerade kürzlich über Gluck oder Rameau.

Im nächsten Urlaub zieht es mich … nach Südfrank­ reich. Ulrich Amacher arbeitet seit 1. Juni 2006 im Künstlerischen Betriebsbüro des Musikkollegiums Winterthur.


DIE ZAHL

36 Aufführungen von Werken von Ferruccio Busoni (1866 – 1924) sind im Archiv des Musik­ kollegiums Winterthur verzeichnet. Erschie­ nen seine Werke zu Beginn des 20. Jahrhun­ derts noch regelmässig in den Konzertpro­ grammen, ging er nach den 1950er Jahren zunehmend vergessen. Sein Violinkonzert in D-Dur wurde zwischen 1927 und 1951 insge­ samt fünf Mal gespielt, drei Mal unter der Leitung von Hermann Scherchen mit Jo­ seph Szigeti, Stefi Geyer und Alma Moodie an der Solovioli­ ne. Ebenfalls fünf Mal kam das Concertino für Klarinette und Orchester op. 48 zur Auf­ führung, zum letzten Mal 2001 mit Fabio Di Cà­ sola als Solisten. Das Divertimento für Flöte BDur wurde drei Mal gespielt (1980, 1993 und 1998). Von anderen Werken sind nur einzelne Aufführungen verzeichnet, und so erstaunt es nicht, dass «Romanza e Scherzoso» op. 54 am 4. Dezember 2019 zum ersten Mal in Winterthur zu hören sein wird. Auf eine bemerkenswerte Aufführung in jüngerer Zeit sei an dieser Stel­

le noch hingewiesen: Am 20. März 2009 erklang das Konzert für Klavier und Orchester mit Männerchor op. 39 unter der Leitung von Marc Kissoczy und mit Karl-Andreas Kolly als Solis­ ten. Es handelt sich dabei um ein monumenta­ les Werk mit fünf Sätzen und 70 Minuten Spieldauer, welches Busoni selbst als «Wol­ kenkratzer-Konzert» bezeichnete. Die Auffüh­ rung wurde auf CD einge­ spielt und ist am CD-Tisch im Foyer erhältlich. Busoni trat auch als Solist in Winterthur auf, erstmals am 21. Februar 1900 mit dem zweiten Klavier­ konzert von Franz Liszt und den Études op. 25 von Frédéric Chopin. Am 21. Februar 1906 war er für ein Kla­ vierrezital mit Werken von Liszt, Brahms, Cho­ pin und Beethoven zu Gast und ein letztes Mal am 1. November 1916, zu Zeiten seines Zürcher Exils während des Ersten Weltkriegs.

36

Abonnementskonzert MI 04. DEZ 19.30 Uhr

siehe Seite 45

Die GENERALVERSAMMLUNG findet am Dienstag, 3. Dezember 2019, 19.00 Uhr statt. Konzertsaal Konservatorium, Tössertobelstrasse 1 Eine persönliche Einladung erfolgt per Post.


18 — 19

FR 01. NOV 2019 Mittagskonzert Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz», Haldenstrasse 95 Beginn 12.15 Uhr ohne Pause Ende gegen 13.30 Uhr CHF 25 U30-Mitglieder MKW CHF 15 inkl. Museumseintritt Nur Tageskasse Voranmeldung: sorfuehrungen@bak.admin.ch oder +41 58 466 77 40

Trio Lusinea FLÖTE Annina Rusch HARFE Isabel Goller

FAGOTT Valeria Curti

MUSIC FOR A WHILE — MITTAGSKONZERT IM «RÖMERHOLZ» Henry Purcell (1659 –1695) «Music for a While» arrangiert für Flöte, Fagott und Harfe (1692) 3' Michail Glinka (1804 –1857) Drei russische Lieder 10‘ Moderato Moderato Andante mosso

Daniel Schnyder (*1961) «East» 5’ Miguel del Águila (*1957) «Herbsttag» für Flöte, Fagott und Harfe (1986) 8' Maurice Ravel (1875­  –1937) Sonatine en trio (1903/05) 15' Modéré Mouvement de Menuet Animé

Daniel Schnyder «Alone together» (2001) 10’ Veranstalter

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20 — 21

SA 02. NOV 2019 Freikonzert

FLÖTE Emmanuel Pahud, ARTIST IN RESONANCE 2019/20

Stadthaus Winterthur

VIOLINE Pascal Druey1 VIOLINE Aischa Gündisch2

Beginn 17.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 18.30 Uhr

VIOLONCELLO Franz Ortner1

Eintritt frei, nummerierte Platzkarten CHF 12

VIOLA Chie Tanaka1 VIOLA Ivona Krapikaite2 VIOLONCELLO Françoise Schiltknecht2 MODERATION Patricia Moreno

KAMMERMUSIK MIT EMMANUEL PAHUD Wolfgang Amadeus Mozart (1756 –1791) Quartett für Flöte, Violine, Viola und Violoncello C-Dur, KV 285b (1778) 19' Allegro Andantino

Elliott Carter (1908 – 2012) «Scrivo in Vento» für Flöte solo (1991) 5' Wolfgang Amadeus Mozart Quartett für Flöte, Violine, Viola und Violoncello D-Dur, KV 285 (1777) 15' Allegro Adagio Rondeau: Allegretto

Antonín Dvořák (1841 – 1904) Streichquartett Nr. 12 F-Dur, op. 96 «Amerikanisches» (1893), Fassung für Flöte, Violine, Viola und Violoncello 25' Allegro non tanto Lento Molto vivace Finale: Vivace ma non troppo

1 Mozart, 2 Dvořák


Erstmals zu Gast am 8. September 1993, letztmals am 20. Oktober 2019

Der Flötist Emmanuel Pahud ist französisch-schweizerischer Doppelbürger. Seine musikalische Ausbildung absolvierte er u.a. bei Michel Debost am Conservatoire de Paris und später bei Aurèle Nicolet. 1992 gewann er den Concours International de Genève. Gleichzeitig wurde er zum Solo-Flötisten der Münchner Philharmoniker unter Sergiu Celibidache ernannt – eine Position, die er allerdings nie antrat, weil er in der Zwischenzeit zum SoloFlötisten der Berliner Philharmoniker gekürt wurde. Parallel dazu verfolgt Emmanuel Pahud eine ausgedehnte Konzerttätigkeit und gilt weltweit als einer der erfolgreichsten Flötisten. Mit dem Pianisten Éric Le Sage und dem Klarinettisten Paul Meyer gründete er das sechsköpfige Ensemble Les Vents Français und rief mit ihnen 1993 das Kammermusik-Festival «Musique à l’Empéri» in Salon-de-Provence ins Leben. Zahlreiche CD-Einspielungen zeugen von seiner singulären Flötenkunst. Seit 1998 wurde er sieben Mal mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet. In der Saison 2019/20 ist er Artist in Resonance beim Musikkollegium Winterthur. Pascal Druey erhielt seine geigerische Ausbildung bei Nora Chastain und Daniel Zisman, Meisterkurse besuchte er u. a. bei Adelina Oprean, György Pauk und John Holloway. Während vieler Jahre bildete er sich zudem in Barockgeige, Gesang und Orchesterleitung weiter. Seit 2014 ist Pascal Druey Mitglied des Musikkollegiums Winterthur. Zuvor spielte er während mehr als 20 Jahren als freischaffender Musiker v. a. beim Zürcher Kammer­ orchester und vielen anderen namhaften Schweizer Orchestern und wirkte als Gastkonzertmeister des argovia philharmonic. Nebst seiner Tätigkeit beim Musikkollegium Winterthur ist er Stimmführer der Camerata Zürich und leitet das Collegium Musicum Urdorf. Seine Liebe gilt aber auch der Kammermusik, der guten Küche und natürlich seiner Familie. Die deutsch-dschibutische Geigerin Aischa Gündisch wurde in Tübingen geboren und studierte an den Musikhochschulen in Stuttgart, Salzburg und London, u.a. bei Anke Dill und Detlef Hahn. 2013 wurde sie eingeladen, ein Jahr bei Shmuel Ashkenasi in New York zu studieren und erhielt dafür ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. 2011 bis 2013 war sie Mitglied der Orchesterakademie der Bamberger Symphoniker unter Jonathan Nott und Herbert Blomstedt. Als Kammermusikerin gab sie Konzerte u.a. in Paris, in der Carnegie Hall in New York, an den Ludwigsburger Schlossfestspielen und an der Bamberger Biennale mit Mitgliedern des Kuss Quartetts. Seit 2016 ist sie Mitglied des Musikkollegiums Winterthur.


22 — 23

Die Bratschistin Chie Tanaka stammt aus Japan, wo sie an der Toho-Gakuen-Musikhochschule studierte. Anschliessend setzte sie ihre Studien an der Hochschule für Musik Köln bei Matthias Buchholz und am Konservatorium von Gent bei Michael Kugel fort; weitere Impulse erhielt sie bei Günter Pichler (Alban Berg Quartett). Chie Tanaka war Mitglied bei den Bochumer Symphonikern sowie im Orchester des Opernhauses Halle/Saale. Seit 2002 ist sie stellvertretende Solo-Bratschistin beim Musikkollegium Winterthur.

Die in Litauen geborene Bratschistin Ivona Krapikaite absolvierte ihr Violinstudium an der Musik- und Theaterakademie Litauens und an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Dazu studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater «Felix Mendelssohn Bartholdy» Leipzig und an der Hochschule der Künste Bern. In Viola wurde sie von Nicolas Corti, Patrick Jüdt und Ulrich Eichenauer unterrichtet. Während ihrer Ausbildung war sie auch als Kammermusikerin aktiv und hat an vielen internationalen Meisterkursen teilgenommen. Als Zuzügerin spielte sie regelmässig in renommierten Orchestern wie Berner Symphonieorchester, Camerata Bern, Kammerorchester Basel und Südwestdeutsche Kammerphilharmonie. Seit 2013 unterrichtet sie Violine und Viola an der Jugendmusikschule Winterthur und Umgebung und ist Bratschistin beim Musikkollegium Winterthur.

Franz Ortner, geboren in Wien, studierte zunächst in seiner Heimatstadt bei Wolfgang Herzer (Wiener Philharmoniker) und danach bei Wolfgang Boettcher, Martin Löhr und dem Artemis Quartett in Berlin. Von 2006 bis 2009 war er Solo-Cellist im Orquestra Metropolitana de Lisboa unter dem französischen Vio­ linvirtuosen Augustin Dumay und danach fünf Jahre Solo-Cellist des Esbjerg Ensembles in Dänemark. Als Solist trat er mit dem Staatlichen Sinfonieorchester Estland und dem Bruckner Orchester Linz auf. Seit 2012 ist er Mitglied des Klaviertrios «Trio­ VanBeethoven», welches 2016 für die Einspielung aller Beethoven-­ Klaviertrios den «Ö1 Pasticcio Preis» bekommen hat. Franz Ortner ist seit 2014 Cellist beim Musikkollegium Winterthur und spielt auf einem Violoncello von Jean-Baptiste Vuillaume aus dem Jahr 1856.


Die Cellistin Françoise Schiltknecht wurde in Lausanne geboren und studierte bei Philippe Mermoud, Thomas Demenga und Antonio Meneses. Im Jahr 1991 erhielt sie ihr Konzertreifediplom mit Auszeichnung, anschliessend arbeitete sie als Cellistin im damaligen Radiosinfonieorchester Basel. Seit 1996 ist sie Cellistin beim Musikkollegium Winterthur und spielt auch regelmässig Kammermusikkonzerte.

Patricia Moreno wurde in Hamburg als Tochter chilenischer Eltern geboren – musikliebend und radio-affin seit Kindertagen. Erstmals arbeitete sie beim Radio während ihres Studiums in Gesang und Musikwissenschaft. Seit 1991 ist sie Moderatorin bei Kultur-Radios, Fernsehen und Musikfestivals (u.a. NDR, WDR, EinsFestival, Arte, Schleswig-Holstein Musik Festival). Seit 2007 arbeitet sie als Moderatorin und Musikredaktorin bei Radio SRF 2 Kultur.


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Wolfgang Amadeus Mozart Quartett für Flöte, Violine, Viola und Violoncello C-Dur / D-Dur Der kunstliebende pfälzische Kurfürst Karl Theodor (1724 –1799) unterhielt in Mannheim eine üppige Residenz und machte die Stadt in den 1760er und 1770er Jahren mit seiner gezielten Förderung der Künste zu einer kulturellen Hochburg in Europa. Besonders mochte der Kurfürst die Musik und leistete sich ein mit hochkarätigen Musikern besetztes Hoforchester, das massgeblichen Anteil an der Herausbildung eines «Mannheimer Stils» hatte. Wie so viele andere Künstler wurde auch Wolfgang Amadeus Mozart von Mannheim angezogen. Ende 1777 bis Anfang 1778 verbrachte er einige Monate in der Stadt am Rhein, mit dem Ziel, eine feste Anstellung als Musiker zu finden. Auch wenn daraus schliesslich nichts wurde, kam er dort dazu, Auftragskompositionen zu erhalten. Johann Baptist Wendling (1723 –1797), ein angesehener Flötist aus dem Hoforchester, übermittelte Mozart einen Auftrag des wohlhabenden Amateurmusikers Ferdinand de Jean, der «3 kleine, leichte, und kurze Concertln und ein Paar quattro auf die flötte» für die stattliche Summe von 200 Gulden (so viel verdiente man damals für eine ganze Oper) bestellte. Der aus Bonn stammende Auftraggeber war als Arzt in Diensten der «Vereenigde Oostindische [Handels-]Compagnie» zu einem riesigen Vermögen gekommen und betätigte sich nun in der Kulturhauptstadt der Zeit als ambitionierter Hobbyflötist. Mozart berichtete seinem Vater Mitte Dezember 1777 zwar zuversichtlich, dass ein «quartetto für den indianischen holländer, für den waren Menschenfreünd auch bald fertig» sei; das gemeinte Werk, das Quartett KV 285, wurde allerdings als einziges fertiggestellt, die restlichen geforderten Werke, darunter das Quartett KV 285b (das nur zwei Sätze aufweist), vollendete Mozart nie. Grund dafür war die Ablenkung durch seine Gesangsschülerin, die 16-jährige Aloisia Weber, in die sich Mozart Hals über Kopf verliebte. In der Musik, die Mozart vor oder mit den Schmetterlingen im Bauch in Mannheim komponiert hat, zeigt sich einmal mehr seine Vielseitigkeit. Er verstand es nicht nur, für eine für ihn neue Gattung (das exquisite Flötenquartett mit einer Flöte und drei Streichern) zu schreiben, die im Wesentlichen nur zu jener Zeit in Mannheim florierte, sondern dabei auch noch dem lokalen Stil bzw. dem «Mannheimer goût», der sich an einem französisch inspirierten und empfindsamen Ideal orientierte, Rechnung zu tragen.


Elliott Carter «Scrivo in Vento» «Beglückt im Traum, vergnügt schon im Begehren, / Umarm’ ich Schatten, hasche nach dem Winde / Und bau’ in Sand und schreib’ in Luft […]» Mit diesen Zeilen beginnt ein (wie so viele andere) von unerfüllter Liebe berichtendes Sonett des italienischen Dichters Francesco Petrarca (1304 –1374). Die letzten zitierten Wörter, im Original «Scrivo in Vento», wählte der 1908 geborene amerikanische Komponist Elliott Carter für sein Werk für Soloflöte. Diese versucht, die paradoxe, da eigentlich unmögliche Handlung des In-der-Luft-Schreibens zu vergegenwärtigen, indem sie kontrastierende musikalische Ideen in verschiedenen Kontexten vorbringt. Das seinem Freund, dem Flötisten Robert Aitken (*1939) gewidmete Stück ist ein gutes Beispiel für den Spätstil Elliott Carters, der bis zu seinem Tod im stolzen Alter von fast 104 Jahren äusserst produktiv komponierte. Antonín Dvořák Streichquartett Nr. 12 F-Dur Es kommt nicht von ungefähr, dass Antonín Dvořáks Streichquartett Nr. 12 (bei welchem im heutigen Konzert die erste Violine durch die Flöte ersetzt wird) den Beinamen «Amerikanisches» hat. Bereits seine Entstehung ist nämlich untrennbar mit der amerikanischen Landschaft verbunden, denn Dvořák komponierte es im Mittleren Westen, genauer in der von Tschechen (und auch von Schweizern) besiedelten Ortschaft Spillville, wo der tschechische Komponist im Sommer 1893 Ferien machte. Lange Spaziergänge in der Natur, das Treiben an den Ufern des Turkey River oder das Zwitschern der Vögel hätten – so überlieferte es sein Sohn Otokar – Dvořák zu seiner amerikanisch angehauchten Musik inspiriert. Dvořák war erst im Jahr zuvor in die Vereinigten Staaten geholt worden, wo er zum Direktor des New Yorker National Conservatory of Music ernannt wurde und für den Aufbau einer amerikanischen Nationalmusik zu sorgen hatte. Er hatte der aus Einwanderern bestehenden Nation den «Weg ins gelobte Land und in das Reich der neuen, selbstständigen Kunst» mit seiner neunten Sinfonie mit dem sprechenden Titel «Aus der Neuen Welt» gewiesen. Auch wenn Dvořák erklärte, dass er Charakteristika der indianischen Musik studiert hätte, lässt sich das «Amerikanische» in diesem Werk sowie in Dvořáks zwölftem Streichquartett mitunter an Klängen festmachen, welche an die Volksmusik der irischen oder schottischen Einwanderer erinnern. Lion Gallusser


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DO 07. NOV 2019 Hauskonzert Stadtkirche Winterthur Beginn 19.30 Uhr kurze Pause Ende gegen 21.30 Uhr CHF 40 Mitglieder gratis freie Platzwahl 18.45 Uhr Konzerteinführung mit Fabian Tinner im Alten Pfarrhaus, Zwinglistube

Musikkollegium Winterthur LEITUNG Thomas Zehetmair ORGEL Tobias Frankenreiter

ORGEL UND ORCHESTER IN DER STADTKIRCHE Félix Alexandre Guilmant (1837–1911) Sinfonie Nr. 1 für Orgel und Orchester, op. 42 (1874) 25' Introduction (Largo e maestoso) et Allegro Pastorale: Andante quasi allegretto Final: Allegro assai

— Kurze Pause — César Franck (1822 –1890) Sinfonie d-Moll (1888) 37' Lento - Allegro non troppo Allegretto Allegro non troppo

In Zusammenarbeit mit

Konzert im Rahmen des «Orgelherbst Winterthur» Alle Konzerte finden Sie unter orgel-winterthur.ch.


Thomas Zehetmair gilt als einer der vielseitigsten Musiker unserer Zeit und ist seit vielen Jahren als Dirigent, als Geiger und mit seinem eigenen Streichquartett auf den internationalen Konzertpodien und in den Aufnahmestudios präsent. Seit der Saison 2016/17 ist er Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur. Von dieser fruchtbaren Zusammenarbeit zeugen bereits mehrere CD-Einspielungen, so zum Beispiel die Aufnahme von Anton Bruckners dritter Sinfonie und ganz besonders die Einspielung der vier Sinfonien von Johannes Brahms, welche für das BrahmsFestival in der Saison 2018/19 realisiert wurde. Vor seiner Zeit in Winterthur war Thomas Zehetmair Chefdirigent des Orchestre de chambre de Paris und Artistic Partner des Saint Paul Chamber Orchestra in den USA. Von 2002 bis 2014 wirkte er als Music Director der Royal Northern Sinfonia und prägte sie zu einem der führenden Orchester Englands, dokumentiert durch Einspielungen von Sinfonien von Schubert, Schumann, Sibelius, Hans Gál und neu entdeckten Werken von Britten. Als «Conductor laureate» ist er dem Orchester weiterhin verbunden. Ehrendoktorwürden empfing er von den Universitäten in Newcastle und Weimar. In naher Zukunft finden Gastdirigate mit dem Helsinki Philharmonic, dem Seattle Symphony Orchestra, dem Moskauer Svetlanov Symphony Orchestra und dem São Paulo Symphony Orchestra statt. Seit September 2019 ist Thomas Zehetmair Chefdirigent des Stuttgarter Kam­mer­orchesters.

Tobias Frankenreiter ist seit 2011 Organist an der Stadtkirche Winterthur und hat ergänzend dazu seit 2013 ein Pensum an der Liebfrauenkirche in Zürich. Von 2001 bis 2011 war er Kirchenmusiker an der Stadtkirche St. Nikolaus in Frauenfeld. Seine Ausbildung zum Kirchenmusiker absolvierte er an der Musikhochschule Stuttgart in der Orgelklasse von Ludger Lohmann. Es folgte ein Klavierkammermusikstudium bei Friedemann Rieger an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. Zuletzt studierte Tobias Frankenreiter Improvisation an der Schola Cantorum Basiliensis bei Rudolf Lutz und schloss das Studium 2015 mit dem Master ab. Als Preisträger von nationalen und internationalen Wettbewerben pflegt er eine rege Konzerttätigkeit als Solist und Kammermusiker. Erstmals zu Gast am 14. November 2013, letztmals am 17. November 2016


28 — 29

Besetzung: Orgel solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauke, Streicher Uraufführung: unbekannt Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 22. März 1919, Solist Paul North; letztmals am 12. Dezember 1990, Leitung Martin Studer, Solist Rudolf Meyer

Félix Alexandre Guilmant Sinfonie Nr. 1 Mit seiner «Grande Pièce Symphonique» begründete César Franck 1860 eine neue Richtung in der französischen Orgelliteratur, die eng mit dem «sinfonischen» Klang der Instrumente des Orgelbauers Aristide Cavaillé-Coll verbunden ist. Ein Jahr später wurde der aus einer Orgelbauerfamilie stammende Félix Alexandre Guilmant nach aufsehenerregenden Konzerten Titularorganist an der Pariser Kirche Trinité, die 1868 eine CavailléColl-Orgel erhalten hatte. Drei Jahre nach Amtsantritt wandte sich Guilmant, dessen Registrierkunst vielfach gerühmt wurde, als Komponist grossen, sinfonisch gedachten Werken für die Orgel zu, die er als Orgelsonaten bezeichnete. Im Gegensatz zu Charles-Marie Widor, der seinen etwas irreführend betitelten Orgelsinfonien für Orgel solo stets die Suitenform zugrunde legte, orientierte sich Guilmant an der Form der drei- oder viersätzigen Sonate. Seine erste und seine letzte Sonate bearbeitete er für Orgel und Orchester – die ebenfalls unter dem Titel «Orgelsinfonien» publiziert wurden, obwohl sie sich von den Widorschen Werken sowohl in Bezug auf Besetzung als auch Form unterscheiden. Guilmants erste Orgelsinfonie in d-Moll besteht aus drei formal deutlich gegliederten und innerhalb der traditionellen Normen gestalteten Sätzen. Eine werkübergreifende zyklische Geschlossenheit beabsichtigt Guilmant nicht. Das Werk beginnt mit einer Introduction in typisch französischen punktierten Rhythmen, ehe das markante Hauptthema des Allegros erklingt. Wie in den meisten Orgelsonaten Guilmants entwickelt sich ein starker Kontrast zwischen dem Hauptthema und dem ruhigen meditativen Seitensatz. Während die Durchführung auf ausgiebige Kontrapunktik setzt, erscheint die Reprise gekürzt, und die Coda führt zurück in ein grimmiges d-Moll. Der innige langsame Satz, eine Pastorale im genretypischen fliessenden 12/8tel-Takt, steht in A-Dur und ist in dreiteiliger Liedform angelegt, obwohl sich kein wirklich kontrastierendes Thema etabliert. Der abschlies­ sende Sonatensatz lehnt sich im Tonfall an die barocke Toccata an. Erst über die Reprise des choralartigen Seitensatzes führt das Werk kurz vor Schluss doch noch in ein triumphales D-Dur. César Franck Sinfonie d-Moll Nach den sinfonischen Werken von Hector Berlioz wandten sich die französischen Komponisten vorwiegend anderen Gattungen zu – der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 trug ein Wei-


Besetzung: 2 Flöten, 3 Oboen, 3 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 4 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Harfe, Streicher Uraufführung: 17. Februar 1889, Paris, Societé des concerts du Conservatoire, Leitung Jules Garcin Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 18. Dezember 1912, Leitung Ernst Radecke; letztmals am 11. Januar 1989, Leitung Philippe Bender

teres dazu bei, dass die als deutsch wahrgenommene Gattung der Sinfonie wenig gepflegt wurde. In seinem letzten Lebensjahrzehnt knüpfte César Franck jedoch mit einigen seiner wichtigsten Werke an Gattungen an, denen einst Beethoven den Stempel aufgedrückt hatte: mit der Violin- sowie der Cellosonate, dem Streichquartett und – der Sinfonie in d-Moll. Gleich das erste Thema der langsamen Einleitung, das die Kernsubstanz dieser Sinfonie liefert, bezieht sich auf das grosse Vorbild: Über einem fast identischen Thema stehen im Finalsatz von Beethovens Streichquartett op. 135 die Worte «Muss es sein? Es muss sein!». Dieses Thema zieht sich auch durch die gesamte Franck’sche Sinfonie – ein Prozedere, das ebenfalls Beethoven perfektioniert hatte. Für Verwirrung sorgten bei der Uraufführung von Francks Werk vor allem die dichte, durch und durch kontrapunktische Faktur und die harmonischen Entwicklungen, die nicht zuletzt von Francks Interesse an der Musik Richard Wagners zeugen. «Was ist das für eine d-Moll-Sinfonie, bei der das erste Thema im neunten Takt nach des, im zehnten nach ces, im einundzwanzigsten nach fis, im fünfundzwanzigsten nach c, im neununddreissigsten nach es, im neunundvierzigsten nach f moduliert?», soll sich der Komponist Ambroise Thomas nach der Uraufführung gefragt haben. Tatsächlich erklingt das Allegro-Thema zuerst in d-Moll und dann sogleich in f-Moll – Franck gab zu Protokoll, dass das Werk in beiden Tonarten gleichzeitig stehe. Nach der dichten Durchführung wird die langsame Einleitung wieder aufgenommen, dann folgt das Hauptthema, dieses Mal im noch abseitigeren es-Moll. Auch für den Mittelsatz findet Franck eine eigentümliche Lösung: Er verschmilzt den langsamen Satz und das Scherzo zu einem Hybriden. Mit dem Hauptteil dieser A-B-A-Form eckte Franck an, da das elegische Thema dem «unsinfonischen» Englischhorn überantwortet wird. Als Trio (B-Teil) wird das Scherzo dieser integrativen Form einverleibt. Dem Finale liegt wie dem ersten Satz eine Sonatenform zugrunde. Auch hier spinnt Franck das dichte thematische Netzwerk fort: Das Hauptthema aus dem langsamen Satz taucht zweimal auf, einmal am Ende der Exposition, und in der Reprise verdrängt es den H-Dur-Seitensatz. In der Coda schliesst sich wiederum der Kreis zum Werkbeginn: Mit der Wiederaufnahme der langsamen Einleitung wendet sich das Werk in Dur-Bereiche. Severin Kolb


MI 13. NOV 2019 DO 14. NOV 2019 Abonnementskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.15 Uhr Ende gegen 21.30 Uhr CHF 78/65/43/30 13. NOV Abo 12/8 14. NOV Abo 10/6/Tandem

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Musikkollegium Winterthur LEITUNG Christian Arming KLARINETTE Sérgio Pires

PEER GYNT Joseph Martin Kraus (1756 –1792) Ouvertüre aus der Musik zum Schauspiel «Olympie» von Johan Henrik Kellgren (1751–1795) (1792) 8' Carl Nielsen (1865 –1931) Konzert für Klarinette und Orchester, op. 57 (1928) 24' Allegro un poco

— Pause — Edvard Grieg (1843 –1907) «Peer Gynt» op. 23, Suite aus der Musik zur dramatischen Dichtung von Henrik Ibsen (1875), zusammengestellt von Christian Arming 45' Im Hochzeitshoch Der Brautraub – Ingrids Klage In der Halle des Bergkönigs Åses Tod Morgenstimmung Arabischer Tanz Anitras Tanz Solveigs Lied

Unterstützt durch

Dieses Konzert wird für das Archiv des Musikkollegiums Winterthur aufgenommen.


Erstmals zu Gast am 29. November 2001, letztmals am 27. Februar 2003

Erstmals als Solist zu hören am 22. November 2017, letztmals am 27. März 2019

Der aus Wien gebürtige Dirigent Christian Arming studierte an der Wiener Musikhochschule bei Leopold Hager. Mit 24 Jahren wurde er Chefdirigent der Janáček-Philharmonie in Ostrava; von 2001 bis 2004 war er Chefdirigent des Luzerner Sinfonieorchesters und Musikdirektor des Luzerner Theaters, wo er zahlreiche Opernproduktionen leitete. Seither gastierte Arming bei über 50 Orchestern, darunter u.a. die Wiener Symphoniker, das RSO Wien, das Deutsche Symphonie Orchester Berlin, das RSO Frankfurt, die Münchner Philharmoniker, die Dresdner Staatskapelle sowie die Camerata Salzburg. 2003 wurde Arming Chefdirigent des New Japan Philharmonic in Tokio sowie 2011 Chefdirigent des Orchestre Philharmonique Royal de Liège. Im Jahr 2017 ernannte ihn das Hiroshima Symphony Orchestra zum Ersten Gastdirigenten.

Der portugiesische Klarinettist Sérgio Pires begann seine musikalische Ausbildung mit acht Jahren. Sein Studium beendete er an der Basler Hochschule für Musik mit dem Master Spezialisierte Musikalische Performance. Bei verschiedenen Wettbewerben erhielt er Erste Preise, zuletzt 2019 bei Murten Classics und der Vienna International Music Competition. Sérgio Pires hat mit Solisten wie Vilde Frang, Clemens Hagen, Fazil Say, Vladimir Ashkenazy, Heinz Holliger, Maxim Vengerov, Lang Lang, Midori Gotõ, Christoph Eschenbach und Martin Grubinger gespielt und an vielen Musik-Festivals teilgenommen, so zum Beispiel an den BBC Proms oder am Schleswig-Holstein Musik Festival. Regelmässig gastiert er als Solist bei namhaften Orchestern. Seit der Saison 2016/17 ist er Solo-Klarinettist beim Musikkollegium Winterthur.


32 — 33

Besetzung: 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, Streicher Uraufführung: Januar 1792, Stockholm, Königliches Dramatisches Theater Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.

Besetzung: Klarinette solo, 2 Fagotte, 2 Hörner, Schlagwerk, Streicher Uraufführung: 11. Oktober 1928, Kopenhagen, Grosser Saal des Odd Fellow Palæ, Königliche Kapelle Kopenhagen, Leitung Emil Telmány, Solist Aage Oxenvad (Widmungsträger) Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 29. Oktober 1933, Leitung Hermann Scherchen, Solist Emil Schenk; letztmals am 22. November 2003, Leitung Susanna Mälkki, Solist Fabio Di Càsola

Joseph Martin Kraus Ouvertüre zur Schauspielmusik «Olympie» Der in Deutschland geborene Joseph Martin Kraus ist ein in unseren Breitengraden praktisch unbekannter Komponist. Er, der sein Geburtsjahr mit Mozart teilt, verbrachte ab 1781 den grössten Teil seiner Karriere am Hof des schwedischen Königs Gustav III. Die Bühnenmusik zu Johan Henrik Kellgrens «Olympie» zeugt, wie die zu seinen Hauptwerken zählenden Sinfonien, von Kraus’ Bewunderung für Christoph Willibald Gluck. In der Ouvertüre etwa stechen Kontraste in Instrumentierung, Dynamik und Harmonik als wesentliches, für Gluck wie Kraus typisches Gestaltungsmittel hervor. Die Kraus’sche Gewitztheit zeigt sich schliesslich in der Rückkehr des düsteren Einleitungsteils der Ouvertüre an ihrem Ende statt eines jubelnden Dur-Schlusses, wie er zu erwarten und konventioneller gewesen wäre. Carl Nielsen Klarinettenkonzert Carl Nielsens Konzert für Klarinette und Orchester op. 57 entstand von April bis August 1928. Es ist, nach «Fantasistykke» («Fantasiestück») für Klarinette und Klavier – einem Studienwerk aus den 1880er Jahren –, der «Serenata in vano» für Klarinette, Fagott, Horn, Violoncello und Kontrabass von 1914 und dem Holzbläserquintett op. 43 von 1922 das vierte Werk Nielsens, in dem der Klarinette eine solistische Rolle zukommt, und gleichzeitig sein letztes grossangelegtes Orchesterwerk. Bereits in der Serenata und dem Quintett hatte Nielsen versucht, die typische Klangsprache jedes Instruments auszuloten, und um den typischen Klang der Klarinette geht es auch im Konzert. Der Komponist hatte genaue Vorstellungen von ihrem Klang, sagte er doch in einem Interview: «Die Klarinette ist ein besonders interessantes Instrument, mit einem grösseren Klangspektrum als viele andere. Eine Klarinette kann hysterisch klingen wie – Verzeihung – eine Frau, aber auch paradiesisch wie ein Westwind über den Auen der Seligen.» Die Auslotung dieses breiten Klangspektrums ist aber nicht reiner Selbstzweck, sondern eingebettet in die übergreifende dialogische Struktur des Konzerts. Diese ist einerseits vordergründig erkennbar: in der Gegenüberstellung von Solist und Orchester und im Wechselspiel mit anderen hervortretenden Instrumenten – etwa mit dem Fagott am Ende des Scherzos, das den Solisten humorvoll imitiert und dabei von der Trommel, sonst Compagnon der Soloklarinette, begleitet wird. Andererseits zeigt sich eine dialogische Struktur auch auf syntaktischer


Ebene, etwa in der Mitte des langsamen Teils, wenn sich Orchester und Solist in scheinbar parallelen, aber eben doch nicht zusammenpassenden Strukturen bewegen. Dieser Konflikt wird erst am Ende des Finales gelöst, wenn die beiden Parteien in den Schlussphrasen zueinander finden, und die Klarinettenstimme grazil ihre Solofunktion aufgibt und zum harmonierenden Teil des Orchesters wird. Besetzung: 3 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, Harfe, Streicher Uraufführung: 24. Februar 1876, Oslo, Christiania-Theater, Leitung Johan Hennum Musikkollegium Winterthur: Teile aus der Schauspielmusik zu Peer Gynt wurden erstmals aufgeführt am 15. Dezember 1897, Leitung Ernst Radecke; letztmals am 21. Februar 2013, Leitung Alexander Rahbari

Edvard Grieg «Peer Gynt» Als einen «prächtige[n] Kerl, eine[n] von denen, die der Zukunft die Richtung weisen werden» charakterisierte der Dichter Henrik Ibsen Edvard Grieg, und Grieg erwiderte die Wertschätzung zumindest in künstlerischer Hinsicht, auch wenn er den Menschen Ibsen eher kritisch sah. Jedenfalls nahm der Komponist die Anfrage Ibsens an, eine Bühnenmusik zu dessen Moralstück «Peer Gynt» zu schreiben. Im Drama geht es um das lastererfüllte Leben Peer Gynts, das schon im ersten Akt eine Vergewaltigung zeigt, im dritten die Trennung von Solveig, mit der ihn ein Verhältnis echter Liebe verbindet, und im vierten in seiner Beteiligung am afrikanischen Sklavenhandel kulminiert, ehe Peer Gynt erstmals über moralische Fragen nachdenkt und in den Armen Solveigs stirbt. Grieg ging die Komposition nicht leicht von der Hand, und er vollendete die Partitur erst im Juli 1875, nachdem er zunächst bereits bis Herbst 1874 hätte fertig werden wollen und noch im April 1875 notierte: «Ich ziehe immer noch mit der Musik zu Peer Gynt herum, die mich nicht interessiert.» Kurz vor Probenbeginn zur Uraufführung musste Grieg den Tod seiner Eltern verkraften, weshalb er den Proben fernblieb und stattdessen seine Intentionen Johan Hennum, dem Kapellmeister des Christiania-Theaters, wo die Uraufführung stattfinden sollte, brieflich darlegte. Dabei betonte Grieg, dass er mit seiner Musik mehr wollte als eine blosse Begleitung oder Illustration der Bühnenhandlung zu präsentieren, nämlich: charakterisieren, karikieren und «die Wirkung so […] gestalten, dass das Publikum die Absicht versteht» – letztlich also die moralischen Aspekte des Dramas verdeutlichen. Christoph Arta


34 — 35

FR 22. NOV 2019 Midi Musical Theater Winterthur, Foyer Türöffnung & Bar 11.15 Uhr Beginn 12.15 Uhr ohne Pause Ende gegen 13.00 Uhr CHF 25 U30-Mitglieder gratis freie Platzwahl Abo Midi Musical Imbiss und Getränke an der Bar im Foyer erhältlich.

Quartetto Pianova KLAVIER Karl-Andreas Kolly VIOLINE Rahel Cunz VIOLA Nicolas Corti VIOLONCELLO Cobus Swanepoel

MUSIK ÜBER MITTAG — KLAVIERQUARTETTE Gustav Mahler (1860 –1911) Quartettsatz für Klavier, Violine, Viola und Violoncello a-Moll (1876) 10' Nicht zu schnell - Mit Leidenschaft - Entschlossen

Gabriel Fauré (1845 –1924) Klavierquartett Nr. 1 c-Moll, op. 15 (1879/83) 30' Allegro molto moderato Scherzo: Allegro vivo Adagio Finale: Allegro molto

In Zusammenarbeit mit


28.11. 2019 | 19h30

Konzertsaal Konservatorium Winterthur Alpha et Omega: solistisch besetzte Ensemblemusik des barocken Grossmeisters

J. S.Bach

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36 — 37

SA 23. NOV 2019 Familienkonzert Stadthaus Winterthur Beginn 17.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 18.15 Uhr CHF 20/Kinder CHF 10 mit ZKB-Karte 20% Ermässigung Zvieribuffet ab 16.15 Uhr

BLOCKFLÖTE Maurice Steger

ERZÄHLERIN Alexandra Seefisch

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AB N JAHRE

Santé String Quartet VIOLINE Mateusz Szczepkowski VIOLINE Sophia De Jong VIOLA Matthijs Bunschoten VIOLONCELLO Regula Maurer KONTRABASS Kristof Zambo CEMBALO Matías Lanz

TINO FLAUTINO UND DER KATER LEO Ein Konzert für Kinder mit Musik von Bach, Händel, Leo, Sarro, Vivaldi u.a. auf eine Geschichte von Jolanda Steiner Wieder einmal schickt der Blockflötist Maurice Steger seinen tapferen Helden Tino Flautino auf eine neue Reise. Die ist ganz besonders abenteuerlich: Tino Flautino sitzt im Schlossgarten, als ihm der Wind drei Papierblätter zuweht. Es sind wunderschöne Noten! Aber es gibt ein Problem: Das Stück, das Tino so gut gefällt, hat kein Ende. Ein Blatt scheint zu fehlen. Weil Tino derart begeistert von den Klängen ist, macht er sich auf die Suche. Unter anderem quer durch Deutschland, wo er Johann Sebastian Bach trifft – aber von ihm stammt die Musik sicher nicht. Und er fliegt nach London und zum Schloss Versailles, und auch in Venedig, wo Tino ebenfalls Komponisten sieht, hat er keinen Erfolg. Weiter geht es nach Neapel – dort trifft er den wunderbaren weissen Kater Leo Leonardo, der sich bestens auskennt in der Stadt und sich zusammen mit Tino auf die Suche nach dem verlorenen Blatt macht.

Unterstützt durch


Sonntag 8. Dezember 2019 17.00 Uhr Stadtkirche Winterthur

Bobbi Fischer

Missa Latina Marie-Thérèse Albert Sopran Manuel A. Leuenberger Perkussion Ensemble «Samborombón»: Luciano Jungman Bandoneón Claudia Kleiner Piano Silvia Solari Violine Antonio Marucci Kontrabass Oratorienchor Winterthur Beat Fritschi Leitung

Vorverkauf ab 21. Oktober 2019 Online: www.oratorienchor.ch - mit Sitzplatzwahl E-Mail: konzert@oratorienchor.ch - im Bestplatzverfahren Telefon: 079 212 63 43 - ab 25. November 2019 Türöffnung / Abendkasse 16.15 Uhr im Pfarrhaus neben der Kirche, Pfarrgasse 1, 8400 Winterthur


38 — 39

SO 01. DEZ 2019 Extrakonzert Stadthaus Winterthur Beginn 17.00 Uhr Pause gegen 18.10 Uhr Ende gegen 20.00 Uhr

Musikkollegium Winterthur Der Gemischte Chor Zürich LEITUNG Joachim Krause SOPRAN Jana Baumeister ALT Carmen Seibel TENOR Julian Habermann BASS Äneas Humm

CHF 78/65/43/30

WEIHNACHTSORATORIUM Johann Sebastian Bach (1685 –1750) Weihnachtsoratorium (Kantaten I - VI), BWV 248 (1735) 150' Teil 1: «Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage» (zum 1. Weihnachtstag) Teil 2: «Und es waren Hirten in derselben Gegend» (zum 2. Weihnachtstag) Teil 3: «Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen» (zum 27. Dezember)

— Pause — Teil 4: «Fallt mit Danken, fallt mit Loben» (zum 1. Januar, Fest der Beschneidung Christi) Teil 5: «Ehre sei dir, Gott, gesungen» (zum 1. Sonntag nach Neujahr) Teil 6: «Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben» (zum 6. Januar, Epiphanias)

Bitte beachten Sie das separate Textheft. In Zusammenarbeit mit

Mit diesem Konzert ist das Musikkollegium Winterthur am Sonntag, 8. Dezember 2019 um 18.00 Uhr in der Tonhalle Maag in Zürich zu Gast.


ROBERTO GONZÁLEZ MONJAS

Nolwenn Bargin Musikkollegium Winterthur Roberto González Monjas

FLUTE CONCERTOS & SINFONIAS

CPE BACH

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℗ & © 2019 Claves Records SA Prilly (Switzerland) All rights

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SCHENKEN SIE MUSIK! g tin as dc oa br

CD 50-1909

THE SWISS CLASSICAL LABEL SINCE 1968

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1:44

III. Presto

2:49

6:11

Flute Concerto in A Major, Wq. 168 (ca 1753) I. Allegro

5

II. Largo con sordini. Mesto

7:20

III. Allegro assai

5:28

6:11

Flute Concerto in D Minor, Wq. 22 (1747) 7

I. Allegro

7:36

8

II. Un poco andante

8:36

9

III. Allegro di molto

7:02

10

I. Allegro assai

11

II. Poco andante

3:45

12

III. Presto

3:24

Sinfonia in G Major, Wq. 183/4 (1776) 3:12

NOLWENN BARGIN flute MUSIKKOLLEGIUM WINTERTHUR ROBERTO GONZÁLEZ MONJAS direction

MUSIKKOLLEGIUM WINTERTHUR

℗ & © 2019 Claves Records www.claves.ch Total time: 63:34

CPE BACH • N. Bargin, Musikkollegium Winterthur, R. González Monjas

4 6

7 619931 190921

Preis CHF 10

Preis CHF 35

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II. Largo

• 50-1909

I. Allegro di molto

3

CPE BACH

FLUTE CONCERTOS & SINFONIAS

REPERTOIRE

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CARL PHILIPP EMANUEL BACH (1714-1788) Sinfonia in D Major, Wq. 183/1 (1776) 1 2

Nolwenn Bargin Musikkollegium Winterthur Roberto González Monjas

Preis CHF 20

Geschenkgutscheine Wert frei wählbar Schnupperabo – das Abo zum Kennenlernen 3 Konzerte zum einmalig günstigen Preis von CHF 150 WWW.MUSIKKOLLEGIUM.CH TELEFON +41 52 620 20 20


40 — 41

Seit April 1996 wird der Gemischte Chor Zürich von Joachim Krause geleitet. Er stammt aus Fulda, studierte von 1977 bis 1983 Chor- und Orchesterleitung sowie Orgel und Improvisation an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau. Seit 1984 ist er Musikdirektor an der Heiliggeistkirche in Basel und seit 1986 Leiter des Basler Bach-Chores. Von 1988 bis 2000 war er Dirigent des Kammerorchesters «Concertino Basel», von 1995 bis 1999 Leiter des Kammerchores «Vocapella Basel».

Erstmals zu Gast am 30. November 2013, letztmals am 24. November 2018

Erstmals zu Gast

Die Sopranistin Jana Baumeister studierte zunächst an der Hoch­schule für Musik Nürnberg und anschliessend an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, wo sie ihre Studien 2014 abschloss. Zudem besuchte sie Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender, Margreet Honig, Frieder Bernius, Helmut Deutsch und Klesie Kelly-Moog. 2014 debütierte Jana Baumeister erfolgreich als Erster Knabe in Mozarts «Zauberflöte» bei den Bregenzer Festspielen. Seit der Spielzeit 2014/15 ist sie Ensemble­mitglied am Staatstheater Darmstadt. 2016 gewann sie den Ersten Preis beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin. Sie konzertierte mehrfach in der Meistersingerhalle Nürnberg, dem Prinzregententheater München, in der Alten Oper Frankfurt sowie mit den Nürnberger Symphonikern und L’arpa festante.

Erstmals zu Gast

Die Mezzosopranistin Carmen Seibel studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und schloss ihr Studium mit Auszeichnung ab. Sie war zwei Jahre lang Mitglied des Internationalen Opernstudios der Oper Zürich. 2012 erhielt sie ein Erasmusstipendium für ein Auslandssemester am Conservatorio di Musica Giuseppe Verdi in Mailand. Carmen Seibel war 2014 Finalistin im Bundeswettbewerb Gesang Berlin und gewann 2017 den Ersten Preis beim Anneliese Rothenberger-Wett­ bewerb. Seit 2017 ist sie Ensemblemitglied des Saarländischen Staatstheaters und war u.a. als Dorabella in «Così fan tutte», Octavian in «Der Rosenkavalier» und Miranda in «Der Sturm» zu erleben. In der Spielzeit 2019/20 wird sie dort Cherubino in «Le nozze di Figaro» und Lise in «Die Passagierin» singen.


Erstmals zu Gast

Erstmals zu Gast am 15. Mai 2015

Der deutsche Tenor Julian Habermann begann bei den Regensburger Domspatzen. Anschliessend wurde er Jungstudent an der Hochschule für Musik Würzburg bei Christian Elsner und studierte im Anschluss daran Gesang an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt bei Hedwig Fassbender und Thilo Dahlmann. Bereits 2012 war er Preisträger im Juniorwettbewerb des Bundeswettbewerbs Gesang Berlin. 2019 wurde er mit dem Luitpoldpreis des internationalen Musikfestivals Kissinger Sommer ausgezeichnet. Julian Habermann gastierte in verschiedenen Solopartien an der Oper Frankfurt, dem Staatstheater Wiesbaden und dem Rheingau Musik Festival. Liederabende führten ihn ins Goethehaus Frankfurt, zu den Max Reger Tagen Weiden und zur Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in Stuttgart. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Ensemblemitglied des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Der Schweizer Bariton Äneas Humm debütierte bereits im Alter von 18 Jahren am Stadttheater Bremerhaven in der Oper «Kommilitonen! Young Blood» von Sir Peter Maxwell Davies. Sein bisher grösster Opernerfolg ist die Titelpartie in «Orfeo», die er 2017 konzertant im Rahmen des HfK Monteverdi Festivals in Bremen sang. Im Frühjahr 2018 konnte Äneas Humm erstmals Beethovens neunte Sinfonie im KKL Luzern unter Douglas Bostock singen; seit Mai 2018 gibt er auch regelmässig Liederabende mit dem weltweit bekannten Liedgestalter Hartmut Höll. Ab der Spielzeit 2019/20 gehört Äneas Humm dem Ensemble des Nationaltheaters Weimar an und wird dort in so spannenden Partien wie Masetto in «Don Giovanni», Guglielmo in «Così fan tutte» sowie als Harlekin in «Ariadne auf Naxos» zu erleben sein. Gegründet 1863, gehört der Gemischte Chor Zürich zu den alteingesessenen Chorvereinigungen in der Stadt Zürich, der regelmässig Konzerte – u.a. die traditionellen Karfreitags­ konzerte – in der Zürcher Tonhalle veranstaltet. Er war mass­ gebend an der Gründung der Tonhalle-Gesellschaft Zürich sowie des Konservatoriums in Zürich beteiligt und engagierte sich auch am Bau der neuen Tonhalle 1895. Der Chor zählt zurzeit etwa 130 aktive Mitglieder. Seine musikalischen Leiter waren Friedrich Hegar, Hermann Suter, Volkmar Andreae, Erich Schmid und Räto Tschupp.

Erstmals zu Gast am 30. November 2013, letztmals am 24. November 2018


42 — 43

Besetzung: Sopran solo, Alt solo, Tenor solo, Bass solo, gemischter Chor, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Oboen d'amore, 2 Oboen da caccia, Fagott, 2 Corni da caccia, 3 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: Vom 25. Dezember 1734 bis am 6. Januar 1735, Leipzig, Kirche St. Nikolai Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 13. Dezember 1952 (Kantaten I - VI, mit Kürzungen), Leitung Bernhard Henking, Zürcher Bach-Chor, Margrit Ebner-Rüegg (Sopran), Gertrud Pfenninger-Rihs (Alt), Heinz Huggler (Tenor), Werner Heim (Bass); letztmals am 23. Dezember 2011 (Kantaten I - III), Leitung Helmuth Rilling, Gächinger Kantorei Stuttgart, Julia Sophie Wagner (Sopran), Roxana Constantinescu (Alt), Jörg Dürmüller (Tenor), Michael Nagy (Bass). Eine integrale Aufführung aller sechs Kantaten ohne Kürzungen findet zum ersten Mal statt.

Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium Es gibt gewisse musikalische Werke, die dermassen in unserer Kultur verwurzelt sind, dass sie nicht mehr aus ihr wegzudenken sind. Dazu gehört beispielsweise Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium. Bach schuf das Werk zu Beginn der 1730er Jahre, als der bald 50-Jährige schon gut zehn Jahre als angesehener Kantor an der Thomaskirche in Leipzig wirkte. Ab dieser Zeit intensivierte er nicht nur die Komposition von nicht-religiösen Werken (etwa für das Schott’sche Musikkollegium, das er seit kurzem leitete), sondern auch von seinen Kirchenkompositionen. In beiden legte er zudem einen noch höheren Anspruch an seine musikalische Produktion, indem er z.B. vermehrt an grösseren Werken arbeitete. In diesem Zusammenhang entschied sich Bach auch dafür, die Geburt Christi in sechs verschiedenen Kantaten zu erzählen, welche in sechs Gottesdiensten vom Ersten Weihnachtstag über Neujahr bis Epiphanias am 6. Januar aufgeführt wurden. In den einzelnen Teilen wird, neben der Schilderung der Weihnachtsgeschichte, jeweils ein grundsätzliches anthropologisches Thema verhandelt – und musikalisch in packender Art und Weise wiedergegeben. Die Freude über die göttliche Majestät, mit der Jesus auf die Erde kommt und den Menschen aus seiner existenziellen Armut erlöst, wird im eindrücklichen Eingangschor mit Pauke und Trompeten treffend ausgedrückt: «Jauchzet, frohlocket!» vereint die Menschen in ihrer Glückseligkeit. Dem Weihnachtsoratorium legte Bach verschiedene biblische und frei dazu gedichtete Texte zugrunde, welche er dramatisch wirksam auf unterschiedliche Protagonisten verteilte. Durch die Weihnachtsgeschichte führt eine erzählende Stimme, die im Rezitativ (also im gesteigerten Sprech-Gesang) gehalten ist. Nach wichtigen Erzählstationen schiebt sich jeweils ein vom Orchester begleitetes, dramatischeres Rezitativ oder eine Arie ein, die das Geschilderte gedanklich und musikalisch reflektiert (in der zweiten Kantate etwa suggeriert die Arie «Schlafe, mein Liebster» mit einer lieblichen Musik die dem Jesuskind gewünschte Ruhe). Gerahmt und ergänzt werden die einzelnen Kantaten von ausgedehnten Chören (besonders jeweils am Anfang) und besinnlich sowie einfach gehaltenen Chorälen, die ursprünglich aus dem Gemeindegesang stammen. Vor die zweite Kantate schliesslich stellte Bach noch eine Sinfonia, eine Instrumentalmusik, die mit ihrem pastoralen Gestus die Atmosphäre der Hirten evoziert – und mit ihrer Unabhängigkeit vom Text der reinen Instrumentalmusik im 18. Jahrhundert den Weg wies. Lion Gallusser


Inserat

BUCHTIPP Ian McEwan MASCHINEN WIE ICH Charlie ist ein sympathischer Lebenskünstler Anfang 30; Miranda eine clevere Studentin, die mit einem dunklen Geheimnis leben muss. Sie verlieben sich, gerade als Charlie seinen «Adam» geliefert bekommt, einen der ersten lebensechten Androiden. In ihrer Liebesgeschichte gibt es also von Anfang an einen Dritten: Adam. Kann eine Maschine denken, leiden, lieben? Adams Gefühle und seine moralischen Prinzipien bringen Charlie und Miranda in ungeahnte – und verhängnisvolle – Situationen. Ian McEwan, geboren 1948 in Aldershot (Hampshire), lebt bei London. 1998 erhielt er den Booker-Preis und 1999 den Shakespeare-Preis der Alfred Toepfer Stiftung. Seit seinem Welterfolg «Abbitte» ist jeder seiner Romane ein Bestseller. Zuletzt kamen Verfilmungen von «Am Strand» (mit Saoirse Ronan) und «Kindeswohl» (mit Emma Thompson) in die Kinos. Ian McEwan ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts und der American Academy of Arts and Sciences.

DAS BUCH IST AM CD-TISCH IM FOYER ERHÄLTLICH.


44 — 45

MI 04. DEZ 2019 Abonnementskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.30 Uhr Ende gegen 21.45 Uhr

Musikkollegium Winterthur LEITUNG Roberto González Monjas KLAVIER Kirill Gerstein TEXTAUSWAHL UND SPRECHER Matthias Fankhauser

CHF 78/65/43/30 Abo 12/8 Öffentliche Generalprobe 09.30 Uhr CHF 20 Mitglieder gratis 09.00 Uhr, Zimmer 111: Kurzeinführung mit Roman Digion

BEETHOVEN UND BUSONI MIT KIRILL GERSTEIN

Ein Angebot von

Ludwig van Beethoven (1770 –1827) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur, op. 58 (1805/1806) 37'

«Encore» im Anschluss an das Hauptkonzert

Allegro moderato Andante con moto Rondo: Vivace

Ferruccio Busoni (1866 –1924) «Romanza e Scherzoso» f-moll, op. 54 (1921) 10' Andantino sostenuto - Allegro molto

— Pause — Ludwig van Beethoven «Die Geschöpfe des Prometheus», op. 43, Musik zum Ballett von Salvatore Viganò (1801) 60' Dazu liest Matthias Fankhauser aus Ian McEwans neuem Roman «Maschinen wie ich».

«Encore» im Anschluss an das Hauptkonzert um ca. 21.50 Uhr Ende gegen 22.20 Uhr VIOLINE Roberto González Monjas

Unterstützt durch

KLAVIER Kirill Gerstein

Ferruccio Busoni Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 e-Moll, op. 36a


Der Violinist Roberto González Monjas steht seit der Saison 2013/14 dem Musikkollegium Winterthur als Erster Konzertmeister vor. Daneben ist er als Professor im Fach Violine an der Guildhall School of Music & Drama in London und als Joint Artistic Director der Iberacademy im kolumbianischen Medellín tätig. Seit Beginn der Saison 2019/20 ist er Chefdirigent und künstlerischer Berater der Dala Sinfonietta in Schweden. Als Kammermusiker ist Roberto González Monjas Primarius des Winterthurer Streichquartetts. Er spielt regelmässig mit Künstlern wie Kit Armstrong, Janine Jansen, Andreas Ottensamer, Nicolas Altstaedt und Fazil Say zusammen und blickt auf bereichernde musikalische Kontakte mit John Corigliano, Leonidas Kavakos, Rainer Schmidt, Ana Chumachenco, Gábor Takács-Nagy, Reinhard Goebel, Sir András Schiff und Ferenc Rados zurück.

Erstmals zu Gast am 4. Juni 2015

Erstmals zu Gast

Der im russischen Woronesch geborene Kirill Gerstein studierte sowohl klassische Musik als auch Jazzmusik. Mit 14 Jahren nahm er als jüngster Student der Geschichte ein Jazzstudium am Berklee College of Music in Boston auf. Später setzte er seine Studien u.a. bei Dmitri Bashkirov in Madrid und Ferenc Rados in Budapest fort. Gerstein ist Preisträger des Arthur Rubinstein-­Wettbewerbs in Tel Aviv 2001 sowie des Gilmore Young Artist Award 2002. In der Saison 2005/06 war er «Rising Star» der New Yorker Carnegie Hall, 2010 erhielt er den Avery Fisher Career Grant. Als Solist konzertierte er seither regelmäs­ sig mit den namhaften Orchestern sowohl in der Alten wie in der Neuen Welt. Für seine Einspielung der Klavierkonzerte von Tschaikowsky und Prokofieff erhielt Gerstein 2015 den ECHO Klassik. Für seine neueste CD-Veröffentlichung wählte er Busonis monumentales Klavierkonzert. Matthias Fankhauser absolvierte von 1988 bis 1992 eine Schauspielausbildung an der Hochschule der Künste Bern im Studienbereich Theater. Bald folgten Engagements am Theater Basel, Schauspielhaus Zürich, Luzerner Theater und in der freien Theaterszene der Schweiz. Im Jahr 2000 absolvierte er eine Weiterbildung als Kulturmanager. Von 2001 bis 2007 war er Ensemblemitglied am Theater an der Sihl Zürich. Seit 2007 unterrichtet Matthias Fankhauser an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK als Schauspieldozent sowie in der Disziplin Film und im Vorkurs Theater. Als Schauspieler ist er regelmässig in Theater-, Film- und TV-Produktionen zu erleben und arbeitet zudem als Kommunikationstrainer für Unternehmen und Institutionen.


46 — 47

Besetzung: Klavier solo, Flöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: März 1807, Wien, Palais Lobkowitz, Solist Ludwig van Beethoven Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 1. Dezember 1875, Solist Wilhelm Treiber; letztmals am 12. März 2015, Leitung und Solist Alexander Lonquich

Besetzung: Klavier solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauke, Schlagwerk, Streicher Uraufführung: unbekannt Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.

Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur Bereits in den ersten Takten seines vierten Klavierkonzerts bricht Ludwig van Beethoven mit den Konventionen der Gattung auf spielerische Weise: Der Solist, normalerweise zum Zuhören des Orchestervorspiels bestimmt, intoniert die erste Phrase des ungewohnt ruhigen ersten Satzes. Auch die Soloteile bezeugen die neuartige Rolle, die Beethoven dem Klavier zuweist: Neue Themen und Ausflüge in harmonisch entlegene Tonarten prägen diese Passagen. Herzstück des Werks ist der aussergewöhnlich kurze, dafür umso dramatischere langsame Satz, das Andante con moto in e-Moll, das wohl nicht zu Unrecht mit der Höllenfahrt von Orpheus in Christoph Willibald Glucks bahnbrechender Oper «Orfeo ed Euridice» in Verbindung gebracht wurde. Denn auch dort «schwebt» der Solist in einem Balanceakt über bedrohlichen Streicherlinien in den tiefen Registern, ehe der Satz nach einer durchgestalteten Kadenz versöhnlich schliesst. Der Schlusston des langsamen Satzes ist zugleich der Beginn des heiteren Sonatenrondos, in dem zum ersten Mal im Werk Trompeten und Pauke aufgeboten werden. Auch am Satzende räumt Beethoven dem Pianisten mehr Gewicht ein als in der Gattungstradition üblich: Nach der Kadenz trägt das Klavier in der Coda zur fulminanten Schlussgestaltung bei. Ferruccio Busoni «Romanza e Scherzoso» Nach fünf kriegsbedingten Jahren im Zürcher Exil bezog Ferruccio Busoni, der wohl bedeutendste Pianist nach Franz Liszt, 1920 wieder seine Berliner Wohnung. Hier nahm er trotz stetiger Verschlechterung seines gesundheitlichen Zustands die Lehrtätigkeit wieder auf und setzte die kompositorisch produktiven Zürcher Jahre fort. Die Experimente der 1900er und 1910er Jahre, die ihn an den Rand der Tonalität gebracht hatten, lagen schon eine Weile zurück. Auch «Romanza e Scherzoso» op. 54, das Busoni komponierte, um sein jugendliches Konzertstück op. 31a zu einem «Concertino» zu erweitern, trägt weniger Züge seiner Auseinandersetzung mit der Avantgarde als vielmehr seiner Verbundenheit mit der Tradition der virtuosen Klaviermusik. «Für Klavier mit Orchester» – damit macht Busoni das Kräfteverhältnis zwischen dem Solisten und dem Orchester klar. Dennoch setzt das Werk mit einer Oboenkantilene ein, die vom Klavier aufgenommen wird. Das danach folgende Scherzoso mit einem langsamen Mittelteil in spätromantischem Streicherklang besticht durch perlende Läufe, die aus Busonis Klavierstück «Perpetuum mobile» stammen.


Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 3 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Harfe, Streicher Uraufführung: 28. März 1801, Wien, Hofburgtheater Musikkollegium Winterthur: Ausschnitte aus der Ballettmusik wurden erstmals aufgeführt am 2. März 1929, Leitung Hermann Scherchen. Eine integrale Aufführung mit Sprecher fand erstmals am 24. Juni 2009 statt, Leitung Matthias Foremny, Sprecher Wolfgang Beuschel

Ludwig van Beethoven «Die Geschöpfe des Prometheus» Wie es dazu kam, dass sich Beethoven im Jahr 1800 unmittelbar nach seiner ersten Sinfonie der Gattung Ballett und dem für die Aufklärung so bedeutenden Prometheus-Sujet zuwandte, liegt im Dunkeln. Die Aufbruchsstimmung nach den militärischen Erfolgen Napoleons, den nicht nur Goethe als «Prometheus der Epoche» feierte, dürfte die Wahl des zuvor nur selten auf die Bühne gebrachten Stoffes beeinflusst haben. Autor der Balletthandlung war der politisch umtriebige Venezianer Salvatore Viganò, der in Wien seit seiner Ankunft 1793 mit seinen natürlich wirkenden pantomimischen Massenaktionen für Furore gesorgt hatte. Anders als sonst üblich wurde ein einzelner Komponist, also Beethoven, mit der gesamten Musik für das Ballett betraut: Neben der heroischen Ouvertüre verfasste er fünfzehn vielseitige Nummern, die ein breites Band an Stimmungen und Gefühlswelten abdecken. Besonders erwähnenswert sind die Nr. 5, in denen die Götter den Schönheitssinn der Kinder erwecken, die Nr. 8, der stürmische Kriegstanz von Bacchus und seinem Gefolge, sowie das abschliessende Finale, dessen Thema Beethoven nicht nur für das Finale seiner bahnbrechenden «Eroica»-Sinfonie, sondern auch für den danach benannten Variationszyklus für Klavier auf revolutionäre Art und Weise wiederverwertete. Ferruccio Busoni Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 e-Moll Da seine frühe Kammermusik noch unter dem Einfluss von Johannes Brahms stand, bezeichnete Ferruccio Busoni zu späterem Zeitpunkt seine zweite Sonate für Violine und Klavier in e-Moll als sein eigentliches op. 1. Sie entstand 1898 in seiner ersten Berliner Zeit, die durch massive Zweifel an seiner ästhetischen Ausrichtung geprägt wurde. Dies widerspiegelt sich auch im harzigen Entstehungsprozess: «Aus den verschiedenen Tinten mögen Sie ersehen, in wie vielen Abschnitten, gestohlenen Momenten und Zeitbröckeln die Niederschrift vor sich ging.» Parallel dazu arbeitete Busoni an Bach- und Liszt-Editionen, deren Einfluss auf das Werk deutlich hervortritt. Auf den schwermütigen, formal freien langsamen Kopfsatz folgt ohne Absetzen ein kurzes, spritziges Scherzo im 6/8tel-Takt. Der abschliessende Satz beginnt mit einer langsamen Einleitung, ehe ein gewaltiger Variationssatz über den Bach zugeschriebenen Choral «Wie wohl ist mir, o Freund der Seelen» als Kulminationspunkt des Werks eintritt. Nach sieben Variationen schliesst es mit einem Rückgriff auf das Hauptthema des ersten Satzes zyklisch abgerundet. Severin Kolb


48 — 49

SA 07. DEZ 2019 Freikonzert Stadthaus Winterthur Beginn 17.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 18.15 Uhr Eintritt frei, nummerierte Platzkarten CHF 12

Musikkollegium Winterthur LEITUNG Roberto González Monjas VIOLINE Aischa Gündisch VIOLONCELLO Cäcilia Chmel MODERATION Patricia Moreno

SOLOWERKE FÜR VIOLINE UND VIOLONCELLO Robert Schumann (1810 –1856) Fantasie für Violine und Orchester a-Moll, op. 131 (1853) 14' In mässigem Tempo - Beschleunigen, lebhaft

Richard Strauss (1864 –1949) Romanze für Violoncello und Orchester F-Dur (1883) 9' Andante cantabile

Joseph Haydn (1732 –1809) Sinfonie Nr. 95 c-Moll, Hob I:95 (1791) 25' Allegro Andante Menuett Finale: Vivace

Dieses Konzert wird für das Archiv des Musikkollegiums Winterthur aufgenommen.


Der Violinist Roberto González Monjas steht seit der Saison 2013/14 dem Musikkollegium Winterthur als Erster Konzertmeister vor. Daneben ist er als Professor im Fach Violine an der Guildhall School of Music & Drama in London und als Joint Artistic Director der Iberacademy im kolumbianischen Medellín tätig. Seit Beginn der Saison 2019/20 ist er Chefdirigent und künstlerischer Berater der Dala Sinfonietta in Schweden. Als Kammermusiker ist Roberto González Monjas Primarius des Winterthurer Streichquartetts. Er spielt regelmässig mit Künstlern wie Kit Armstrong, Janine Jansen, Andreas Ottensamer, Nicolas Altstaedt und Fazil Say zusammen und blickt auf bereichernde musikalische Kontakte mit John Corigliano, Leonidas Kavakos, Rainer Schmidt, Ana Chumachenco, Gábor Takács-Nagy, Reinhard Goebel, Sir András Schiff und Ferenc Rados zurück.

Die deutsch-dschibutische Geigerin Aischa Gündisch wurde in Tübingen geboren und studierte an den Musikhochschulen in Stuttgart, Salzburg und London, u.a. bei Anke Dill und Detlef Hahn. 2013 wurde sie eingeladen, ein Jahr bei Shmuel Ashkenasi in New York zu studieren und erhielt dafür ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. 2011 bis 2013 war sie Mitglied der Orchesterakademie der Bamberger Symphoniker unter Jonathan Nott und Herbert Blomstedt. Als Kammermusikerin gab sie Konzerte u.a. in Paris, in der Carnegie Hall in New York, an den Ludwigsburger Schlossfestspielen und an der Bamberger Biennale mit Mitgliedern des Kuss Quartetts. Seit 2016 ist sie Mitglied des Musikkollegiums Winterthur. Erstmals als Solistin zu hören.


50 — 51

Erstmals als Solistin zu hören am 16. Januar 1990, letztmals am 6. März 2014

Cäcilia Chmel, geboren in Bregenz, studierte nach der Matura Violoncello an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien bei Tobias Kühne, wo sie ein Lehrbefähigungs- und Solistendiplom mit Auszeichnung erhielt. Ein Austauschstipendium und ein Stipendium des Bundesministeriums für Wissenschaft und Kunst ermöglichten ihr daraufhin ein weiteres Studium bei Frans Helmerson am renommierten Musikinstitut Edsberg in Stockholm. Nach dem dortigen Diplom wurde sie Mitglied des Sinfonieorchesters Norrköping. Seit 1988 ist Cäcilia Chmel SoloCellistin beim Musikkollegium Winterthur und Mitglied des Winterthurer Streichquartetts. Neben der Orchester- und Quartettarbeit spielt sie auch Kammermusik in anderen Ensembles und blickt auf Soloauftritte mit u.a. Heinrich Schiff, Pinchas Zukerman und Franz Welser-Möst zurück. Cäcilia Chmel spielt ein Instrument von Francesco Ruggieri (Cremona 1673) aus dem Besitz der Rychenberg Stiftung.

Patricia Moreno wurde in Hamburg als Tochter chilenischer Eltern geboren – musikliebend und radio-affin seit Kindertagen. Erstmals arbeitete sie beim Radio während ihres Studiums in Gesang und Musikwissenschaft. Seit 1991 ist sie Moderatorin bei Kultur-Radios, Fernsehen und Musikfestivals (u.a. NDR, WDR, EinsFestival, Arte, Schleswig-Holstein Musik Festival). Seit 2007 arbeitet sie als Moderatorin und Musikredaktorin bei Radio SRF 2 Kultur.


Besetzung: Violine solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: 27. Oktober 1853, Düsseldorf, Leitung Robert Schumann, Solist Joseph Joachim Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 3. Oktober 1929, Leitung Ernst Wolters, Solist Joachim Röntgen; letztmals am 8. Februar 1986, Leitung Franz Welser-Möst, Solist Otto Splett

Besetzung: Violoncello solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, Streicher Uraufführung: 15. Februar 1884, Baden-Baden, Solist Hanuš Wihan Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 11. Mai 1996, Leitung En Shao, Solistin Cäcilia Chmel

Robert Schumann Fantasie für Violine und Orchester a-Moll Einer düsteren Orchestermelodie folgt eine ausdrucksstarke und melancholisch geprägte Solo-Melodie der Violine. Diese schwermütige Einleitung mündet aber schon bald in optimistische DurKlänge; dennoch scheint die Moll-Färbung des Beginns im weiteren Verlauf des Stückes ab und zu wieder durch – und zwar sowohl in der solistischen Violine als auch im Orchester. Anstelle dieser Beschreibung könnte man die Musik des op. 131 von Robert Schumann ebenso «romantisch» nennen. Dazu jedenfalls würde auch der Titel des Stücks «Fantasie» passen, der sich – wie zahlreiche andere Kompositionen in der Zeit der Romantik – keiner genauen Gattung und musikalischen Form zuordnen lässt. Eigentlich handelt es sich, wie es in einer Kritik aus dem Jahr der Uraufführung heisst, bei der Fantasie op. 131 von Schumann nämlich um ein «brillante[s] Concertstück […]», um eine Komposition, in welcher die solistische Geige ihr Können wie in einem Violinkonzert zur Schau stellen kann. Mit dem Begriff «Fantasie» weicht Schumann also dem grossen Anspruch eines Violinkonzerts aus, gleichzeitig erlaubte es ihm diese nicht genau spezifizierte Form, kompositorisch freier zu sein. Dennoch hat die Fantasie op. 131 sehr viel mit einem ausgewachsenen Violinkonzert zu tun, sie wurde nämlich am Anfang jenes Monats September 1853 komponiert, an dessen Ende Schumann sein einziges Violinkonzert schrieb. Angeregt zur Vorstudie und zum Violinkonzert war Schumann vom berühmten Geiger Joseph Joachim, der ihm unter dem Eindruck von Beethovens Violinkonzerts mitteilte: «Möchte doch Beethoven’s Beispiel Sie anregen, den armen Violinspielern, denen es, ausser der Kammermusik, so sehr an Erhebendem für ihr Instrument fehlt, aus Ihrem tiefen Schacht ein Werk an’s Licht zu ziehen, wunderbarer Hüter reichster Schätze!» Richard Strauss Romanze für Violoncello und Orchester F-Dur «Trage Sorge, den Leuten, welche Deine Sachen zur Aufführung bringen können, sie ihnen vorzuspielen und bitte sie darum. Lasse Dich nicht durch erstmaliges Zurückweisen einschüchtern und ersuche sie, Deine Sachen versuchsweise zu probieren.» So lautete der Rat, den Franz Strauss seinem neunzehnjährigen Sohn Richard am 16. Dezember 1883 brieflich mit auf den Weg gab. Dieser hielt sich daran und pflegte Kontakte zu bedeutenden Interpreten seiner Zeit. Auch deshalb spielen nicht nur sinfonische Dichtungen, sondern vor allem auch die konzertanten Stücke eine grosse Rolle in den frühen Kompositionen von Richard Strauss. Als «eines der reifsten Jugendwerke» beschrieb der


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Schweizer Musikwissenschaftler Willi Schuh (1900–1986) die Romanze für Violoncello und Orchester. An ihr lässt sich verdeutlichen, wie Strauss den Rat seines Vaters umzusetzen wusste: Nicht nur widmete er die Komposition seinem Onkel, dem angesehenen Militär und Generalauditeur Anton Ritter von Knötzinger, sondern erreichte auch, dass Hanuš Wihan, der berühmte Solo-Cellist des Münchner Hoforchesters – in dem auch Strauss’ Vater als SoloHornist wirkte – die Romanze am 15. Februar 1884 in Baden-­Baden zur Uraufführung brachte. Wihan, dem Strauss seine kurz zuvor entstandene Cello-Sonate op. 6 gewidmet hatte, setzte sich sodann durch weitere Aufführungen für die Verbreitung des Werks ein. Auch im privaten Kreis wurde die im sanften Andante cantabile notierte einsätzige Romanze nun aufgeführt. Dafür fertigte Strauss eine gekürzte Fassung mit Klavierbegleitung an, deren Klänge (genau wie jene der Orchesterfassung) als ferne Ankündigung des «Rosenkavaliers» gesehen werden können. Besetzung: Flöte, 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: Frühjahr 1791, London, Salomon Concerts, Leitung wahrscheinlich Joseph Haydn Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 18. Dezember 1907, Leitung Ernst Radecke; letztmals am 27. Juni 2013, Leitung Jaime Martín

Joseph Haydn Sinfonie Nr. 95 c-Moll Im Februar 1790 schrieb Joseph Haydn an die Laienmusikerin und Freundin Marianne von Genzinger: «Nun – da siz ich in meiner Einöde – verlassen – wie ein armer waiss – fast ohne menschliche Gesellschaft – traurig.» Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass der Komponist nur wenige Tage nach dem Tod seines Dienstherren, des Fürsten Nikolaus Esterházy, im September des gleichen Jahres nach Wien übersiedelte. Dort trat kurz darauf der Konzertunternehmer Johann Peter Salomon (1745– 1836) an ihn heran: «Ich bin Salomon aus London und komme, Sie abzuholen; morgen werden wir einen Accord schliessen.» Und tatsächlich reiste Haydn bereits im Dezember 1790 nach England, um dort für Salomons Konzerte eigene Sinfonien zur Aufführung zu bringen. So entstanden innerhalb von zwei London-Aufenthalten die insgesamt zwölf «Londoner Sinfonien». Deren dritte ist die 1791 entstandene Sinfonie Nr. 95, welche nicht nur die kürzeste war, sondern als deren einzige in einer Moll-Tonart steht und keine Einleitung aufweist. Haydn wählte das Moll aber weniger um der Tragik willen, sondern vielmehr, um dem Beginn des Werks eine spezielle Erhabenheit zu verleihen, was in anderen Sinfonien eine langsame Einleitung übernimmt. Tatsächlich lichtet sich das c-Moll schon im ersten Satz (etwa im keck-strahlenden zweiten Thema oder im Schluss, wo verschiedene Musiker – wie damals auch der als Geiger wirkende Johann Peter Salomon – solistisch hervortreten) und kehrt nur sporadisch zu Moll-Klängen zurück. Franziska Sagner und Lion Gallusser


DO RE MI FA RI CO LA

Stars weltweit schwören auf Ricola Kräuterzucker, damit ihnen auf der Bühne nicht die Stimme versagt. Der Klassiker aus dreizehn Schweizer Kräutern ermöglicht aber nicht nur künstlerische Höchstleistungen, sondern ist auch für das geneigte Publikum ein wohltuender Genuss zwischendurch. ricola.com


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FR 13. DEZ 2019 Midi Musical Theater Winterthur, Foyer Türöffnung & Bar 11.15 Uhr Beginn 12.15 Uhr ohne Pause Ende gegen 13.15 Uhr CHF 25 U30-Mitglieder gratis freie Platzwahl Abo Midi Musical Imbiss und Getränke an der Bar im Foyer erhältlich.

KLARINETTE Sérgio Pires VIOLA Nicolas Corti

KLAVIER See Siang Wong

MUSIK ÜBER MITTAG – MÄRCHENERZÄHLUNGEN FÜR KLARINETTE Robert Schumann (1810 –1856) «Märchenerzählungen» für Klarinette, Viola und Klavier, op. 132 (1853) 16' Lebhaft, nicht zu schnell Lebhaft und sehr markiert Ruhiges Tempo, mit zartem Ausdruck Lebhaft, sehr markiert - etwas ruhigeres Tempo

Jean Françaix (1912 –1997) Trio für Klarinette, Viola und Klavier (1990) 18' Preludio: Largo Allegrissimo Scherzando Largo Presto

Max Bruch (1838 – 1920) Ausschnitte aus Acht Stücke für Klarinette, Viola und Klavier, op. 83 (1908) 15' Allegro con moto Rumänische Melodie: Andante Allegro agitato

In Zusammenarbeit mit


DO

23. JAN 2020

Stadthaus Winterthur — 19.30 Uhr CHF 78/65/43/30

EMMANUEL PAHUD ARTIST IN RESONANCE Musikkollegium Winterthur LEITUNG Daniel Blendulf FLÖTE Emmanuel Pahud Werke von Busoni, Mozart, Bach und Strauss

Unterstützt durch

Stadt Winterthur Kanton Zürich Medienpartner

TICKETS & INFORMATIONEN WWW.MUSIKKOLLEGIUM.CH TELEFON +41 52 620 20 20


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SA 14. DEZ 2019 Adventskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 17.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 18.15 Uhr

Musikkollegium Winterthur Kinderchor, Jugendchöre und Kammerchor Konservatorium Winterthur LEITUNG Christoph Bachmann SOPRAN Letizia Scherrer BARITON Äneas Humm

CHF 35/25 bis 18 Jahre und Legi CHF 10

ADVENTSKONZERT — DONA NOBIS PACEM Witold Lutosławski (1913 –1994) Aus «Twenty Polish Christmas Carols» (1946) 20' Angels to the Shepards came Hey! We rejoice now When the Christ to us is born Just after Midnight Our lovely Lady Hurring to Bethlehem Lullaby, Jesus Hey, on this Day Jesus, lovely Flower Hey la, hey la, Shepards there you are Infant, so tiny This is our Lord's Birthday

Ralph Vaughan Williams (1872 –1958) «Dona nobis pacem» Kantate für Sopran, Bariton, Chor und Orchester (1936) 40' Lento (Agnus Dei) Allegro moderato (Beat! beat! drums!) Reconciliation (Versöhnung): Andantino Dirge for Two Veterans (Trauerlied für zwei Veteranen): Moderato alla marcia L'istesso tempo (The Angel of Death has been abroad throughout the land) Poco animato (O man, greatly beloved, fear not!)

Bitte beachten Sie das separate Programmheft. In Zusammenarbeit mit

Dieses Konzert wird am Sonntag, 15. Dezember 2019 um 17.00 Uhr in der Kirche St. Johann in Schaffhausen wiederholt.


SO

26. JAN 2020

Stadthaus Winterthur — 18.00 Uhr CHF 95/85/60/45

YUJA WANG, ANDREAS OTTENSAMER, RAY CHEN & FRIENDS In Zusammenarbeit mit

Unterstützt durch

Stadt Winterthur Kanton Zürich Medienpartner

TICKETS & INFORMATIONEN WWW.MUSIKKOLLEGIUM.CH TELEFON +41 52 620 20 20


SA 21. DEZ 2019 SO 22. DEZ 2019 Familienkonzert Theater Winterthur 21. DEZ Beginn 18.00 Uhr 22. DEZ Beginn 14.30 Uhr ohne Pause Dauer ca. 90 Minuten CHF 40 ab 12 Jahre/Legi CHF 20 bis 12 Jahre CHF 10 mit ZKB-Karte 20% Ermässigung

Musikkollegium Winterthur LEITUNG Kevin Griffiths SOPRAN Katharina Willi

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AB N JAHRE

FILM & MUSIK – DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL «Drei Haselnüsse für Aschenbrödel» Märchenfilm von Václav Vorlícek (Regie) und František Pavlícek (Drehbuch) nach dem Märchen von Božena Nemcová mit Musik von Karel Svoboda (ČSSR/DDR, 1973)

In Zusammenarbeit mit

Aschenbrödel lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren Stiefschwestern, die sie allerdings nur wie eine Magd behandeln. Eines Tages erhält sie vom Kutscher einen Zweig mit drei Haselnüssen, die ihr drei Wünsche erfüllen sollen. Zuerst sieht es nicht gut aus: Als der Prinz einen grossen Ball gibt, muss Aschenbrödel zu Hause bleiben. Mit Hilfe ihrer drei Zaubernüsse gelangt das Mädchen aber doch noch auf diesen Ball und gewinnt – wer hätte es nicht gehofft – das Herz des Prinzen. Doch noch stehen weitere Prüfungen bevor: Der Prinz kann das Rätsel, das ihm Aschenbrödel stellt, nicht lösen, und so flieht das unglückliche Mädchen aus dem Prinzen-Schloss. Der Prinz nimmt die Verfolgung auf … Dieser bei Gross und Klein gleichermassen beliebte Film hatte in der ČSSR am 1. November 1973 Kinopremiere. Am 19. Dezember 1974 wurde er erstmals in Westdeutschland gezeigt und ist seither einer der beliebtesten Weihnachtsfilme überhaupt. Ebenso populär wie der Film wurde die dazu komponierte Musik von Karel Svoboda.

Unterstützt durch

Eine Produktion der Europäischen FilmPhilharmonie. Film mit Genehmigung des Czech National Film Archive (NFA), Dt. Kinemathek im Auftrag der DEFA; Musik mit Genehmigung der Provox Music Publishing.


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DI 31. DEZ 2019 Silvestergala Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.15 Uhr Ende gegen 22.00 Uhr CHF 95/85/60/45

Musikkollegium Winterthur LEITUNG Thomas Zehetmair VIOLINE Leticia Moreno

SILVESTERGALA – PARISER LUFT Jean-Féry Rebel (1666 –1747) «Les éléments» (1737) 20' Le cahos Loure I: La terre et l'eau Chaconne: Le feu Ramage: L'air Rossignols Rondeau: Air pour l'amour Loure II Tambourins I - II Sicilienne Caprice

Camille Saint-Saëns (1835 –1921) «Havanaise», op. 83 (1887) 10' Allegretto lusinghiero - Allegro - Tempo primo - Allegretto - Allegro non troppo - Più Allegro - Allegretto - Lento

Camille Saint-Saëns «Introduction et Rondo capriccioso», op. 28 (1863) 10' Allegro malincolico Allegro ma non troppo

— Pause —

Unterstützt durch


Jacques Offenbach (1819 –1880) Ouvertüre zur Operette «La vie parisienne» («Das Pariser Leben») (1866) 10' Jacques Offenbach Ouvertüre zur Oper «Les fées du Rhin» («Die Rheinnixen») (1864) 10' Jacques Offenbach «Le papillon» Petite Suite aus der romantischen Ballettkomödie (1860) 15' Introduction Andante Bohémien Danse Bohémienne Valse des Rayons Légèrement Andante Maestoso Pas de deux

Jacques Offenbach «Ballet des flocons de neige» («Schneeflöckchen-Ballett») aus der Opéra féerie «Le voyage dans la lune» («Die Reise auf den Mond») (1875) 12' Introduction: Moderato - Vivo Les hirondelles bleues: Scherzando Le bonhomme de neige: Allegro moderato Les flocons animés: Andante Polka: Allegro Mazurka: Allegro non troppo Variations: Maestoso Galop final: Allegro vivo

Émile Waldteufel (1837 –1915) «Les patineurs» («Die Schlittschuhläufer») Walzer, op. 183 8'


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Thomas Zehetmair gilt als einer der vielseitigsten Musiker unserer Zeit und ist seit vielen Jahren als Dirigent, als Geiger und mit seinem eigenen Streichquartett auf den internationalen Konzertpodien und in den Aufnahmestudios präsent. Seit der Saison 2016/17 ist er Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur. Von dieser fruchtbaren Zusammenarbeit zeugen bereits mehrere CD-Einspielungen, so zum Beispiel die Aufnahme von Anton Bruckners dritter Sinfonie und ganz besonders die Einspielung der vier Sinfonien von Johannes Brahms, welche für das BrahmsFestival in der Saison 2018/19 realisiert wurde. Vor seiner Zeit in Winterthur war Thomas Zehetmair Chefdirigent des Orchestre de chambre de Paris und Artistic Partner des Saint Paul Chamber Orchestra in den USA. Von 2002 bis 2014 wirkte er als Music Director der Royal Northern Sinfonia und prägte sie zu einem der führenden Orchester Englands, dokumentiert durch Einspielungen von Sinfonien von Schubert, Schumann, Sibelius, Hans Gál und neu entdeckten Werken von Britten. Als «Conductor laureate» ist er dem Orchester weiterhin verbunden. Ehrendoktorwürden empfing er von den Universitäten in Newcastle und Weimar. In naher Zukunft finden Gastdirigate mit dem Helsinki Philharmonic, dem Seattle Symphony Orchestra, dem Moskauer Svetlanov Symphony Orchestra und dem São Paulo Symphony Orchestra statt. Seit September 2019 ist Thomas Zehetmair Chefdirigent des Stuttgarter Kam­mer­orchesters.

Die spanische Geigerin Leticia Moreno studierte bei Zakhar Bron und nahm anschliessend auch bei Maxim Vengerov Unterricht. Ihr letzter Lehrer war Mstislaw Rostropowitsch. Seither gab sie Konzerte in Österreich, England, Russland, Italien, Polen, Südamerika und Spanien, u.a. mit dem Chicago Symphony Orchestra und den Wiener Symphonikern. 2012 wurde sie mit dem «ECHO Rising Stars Award» ausgezeichnet. Inzwischen spielt Leticia Moreno auf einer Pietro Guarneri (1679), Eigentum der Stradivari Society of Chicago, und gibt Konzerte in der ganzen Welt. Der spanische Komponist Francisco Lara widmete ihr 2005 seine Komposition «Capriccio für Leticia».

Erstmals zu Gast am 7. Juli 2017


Silvestergala Das diesjährige Silvesterkonzert des Musikkollegiums Winterthur wird mit Jean-Féry Rebels «Les éléments» eröffnet. Der Schüler des am Hof von Louis XIV. angestellten Komponisten Jean-Baptiste Lully wählte für die Entstehung der Ordnung aus dem Chaos 1737 ein für seine Zeit noch ganz unerhörtes Stilmittel: Er eröffnet das Werk mit einem sogenannten Cluster – hier der dissonante Zusammenklang aller Töne einer harmonischen Moll-Tonleiter! Diese avantgardistisch anmutenden Klänge lösen sich langsam in ein den harmonischen Regeln der Zeit entsprechendes Nacheinander auf und werden schliesslich in ein helles Dur übergeleitet. In den folgenden neun Tanzsätzen werden stilisierte musikalische Bezüge zu den Naturelementen Erde, Wasser, Luft und Feuer hergestellt. Dass in chaotische Dissonanzen Harmonie einkehre und sich aus der gleichen Bewegung feierliches Tanzen mit den Elementen einstellen möge – schöner könnte ein Neujahrswunsch gar nicht sein, und so ist mit diesem Eröffnungswerk auch das Programm bereits gesetzt! Tänzerisch geht es nämlich auch mit zwei berühmten Kompositionen von Camille Saint-Saëns weiter. Die «Havanaise» op. 83 widmete er dem kubanischen Geiger Rafael Díaz Albertini, wobei die Habanera auf einem Tanz-Rhythmus basiert, der in Havanna in Anlehnung an europäische populäre Gesellschaftstänze kultiviert wurde und eine eigene afrokubanische Prägung erhielt. Auch wenn Saint-Saëns’ Musik dem Tänzerischen tief verbunden ist, verweisen die dramatisch-­ romantischen Einbrüche und virtuosen Passagen der Solovioline klar auf ihre Zeit: Dies ist definitiv keine Gebrauchs- oder Bühnenmusik mehr, zu der getanzt wird, sondern Orchestermusik für den Konzertsaal. Trotzdem handelt es sich um Musik mit Humor, wie bereits dem Titel seines anderen Werks zu entnehmen ist: «Introduction et Rondo capriccioso» op. 28. Verspieltes zyklisches Kreisen, nicht ohne einen zeitweiligen Hauch schwelgerischer Melancholie, wie dem Jahr mit seinen Jahreszeiten und wechselnden Wetterstimmungen eigen ist, passen hervorragend zum heute zu feiernden Jahreswechsel. Gefeiert wurde im Jahr 2019 auch Jacques Offenbachs 200. Geburtstag, weshalb dieser Komponist im Zentrum des heutigen Konzerts stehen soll. In seinem Jubiläumsjahr war Offenbach in zahlreichen Konzertsälen und vor allem auf Theaterbühnen präsent – völlig zurecht, handelt es sich bei ihm doch um einen der beliebtesten Operettenkomponisten der Geschichte! Das Ansehen, das er heute geniesst, war seinerzeit aber alles andere als selbstverständlich: Der von ihm bewunderte Hector Berlioz war seinem Werk wie viele Pariser Intellektuelle – darunter Zola, Flaubert oder Gautier – deutlich abgeneigt. Doch gerade Saint-Saëns, wie unter anderem auch Friedrich Nietz-


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sche, Alban Berg und Claude Debussy, hatten Hochachtung vor Offenbachs Musik, und Karl Kraus nannte seine Operette «La vie parisienne», von der heute die Ouvertüre erklingen wird, 1927 treffend seinen «stärksten Geniebeweis» und «eine Orgie lebendigster Narrheit aus einer ganz gegenständlichen Handlung heraus». Auch Kurt Weill scheute den Vergleich Offenbachs mit Miguel de Cervantes und Charlie Chaplin nicht, während Ernst Křenek ihn als «Wagner ebenbürtigen Künstler am entgegengesetzten Ende der Skala» bezeichnete. Als Künstler der Vielfalt und Mehrdeutigkeit beherrschte es Offenbach, Politik und Moral der Gesellschaft im Zweiten Kaiserreich satirisch darzustellen und mittels Parodie und Groteske Themen zu behandeln, die die Zensur in einem anderen Rahmen kaum hätte durchgehen lassen. Im Silvesterkonzert wird die Bandbreite der von Offenbach abgedeckten Bühnengattungen schön abgesteckt: Operette («La vie parisienne»), Ballett («Le papillon»), romantische Oper («Les fées du Rhin») und grosse Féerie bzw. Spektakelstück («Le voyage dans la lune»). Mit der modernistischen Féerie nach einem Science-Fiction-Roman «avant la lettre» von Jules Verne versuchte er in den 1870er Jahren seinen finanziellen Nöten zu entkommen, nachdem er sich nicht mehr so einfach auf die Erfolge von Werken der späten 1850er und 1860er Jahre wie «Orphée aux enfers» und «La vie parisienne» stützen konnte. Auf Offenbachs «Schneeflöckchen»-Ballett folgt zum Schluss Émile Waldteufels berühmter «Schlittschuhläufer»-Walzer op. 183. Waldteufel war bei Napoléon III. Hofballdirektor und hatte unzählige Walzer komponiert sowie Pariser Opernbälle dirigiert. Ähnlich wie sein Vater, der als französisches Pendant zu Johann Strauss Vater galt, wurde auch Waldteufel mit Strauss Sohn verglichen und gelegentlich als der «französische Strauss» bezeichnet. Dies ist ein Silvesterkonzert, wie man es sich nur wünschen kann: Im Zeichen des Tanzes wird mit französischem Charme quer durch die Geschichte klassischer Musik ins neue Jahr übergeleitet. Das Programm besteht aus Musik mit Witz, die in leichtfüssiger Unbeschwertheit bestehende Ordnungen satirisch herausfordert: Musik ohne eindeutige Aussage – und gerade in diesem ambivalenten Spiel umso aussagekräftiger. So wünsche ich Ihnen gemeinsam mit dem Musikkollegium Winterthur ein beschwingtes 2020, viel Tanz und Harmonie und vielleicht mit etwas Schalk auch stets ein Stückchen kritisches Engagement und Hinterfragen von zu einfachen und eindeutigen Antworten, wie Offenbach dies so meisterhaft vorgeführt hat. Prosit Neujahr! Orlando Schneider


WIR DANKEN

WIR DANKEN ALLEN, DIE UNS UNTERSTÜTZEN, FÜR IHRE GROSSZÜGIGE UND WERTVOLLE HILFE. Subventionsgeber — Stadt Winterthur — Kanton Zürich Hauptpartner — Credit Suisse Partner — Zürcher Kantonalbank Konzertpartner — Migros Kulturprozent — Privatklinik Lindberg — Ricola Schweiz AG — Sulzer AG — UBS AG — Willy Erny AG Medienpartner — Der Landbote Firmengönner und Stiftungen — AG für Erstellung billiger Wohnhäuser — Art Mentor Foundation Lucerne — Avina Stiftung — Ernst Göhner Stiftung — Dr. Werner Greminger-Stiftung — Giuseppe Kaiser-Stiftung — Hedwig Rieter-Stiftung — Hofmann Gartenbau AG — Johann Jacob Rieter Stiftung — Paul Reinhart Stiftung — Peter Gehring AG — Rychenberg Stiftung — Stiftung Vettori — Toggenburger AG — Vontobel-Stiftung Privatgönner Gold — Kitty Barandun — Magdalena & Beat Denzler — Prof. Dr. Richard Ernst — Barbara & Eberhard FischerReinhart — Erben des Ulrich Geilinger — Nanni Reinhart — Brigitte & Adrian Schneider — Bernhard Wyss Silber — Richard Battanta — Dr. Hans Baumgartner — Regula Kägi-Bühler — Christine & Paul Moeller — Brigitte & Arthur Vettori — Hans Waespi Bronze — Marianne & Kaspar Baeschlin — Heidi & Ernst Basler-Borkowski — Beat Rob. Beck — Barbara & Helmut Bourzutschky — Ruth Burkhalter — Dr. Martin Deuring — Hanspeter Ebnöther

— Nadia Enjergholi — Arthur Frauenfelder — Verena & Bruno Gehrig — Willy Germann — Katharina & Edwin Goetz — David Hauser — Heinrich Hempel — Helene & Robert Hess — Christa & Urs Hunziker — Vreni Hürsch — Claudia & Richard Kind-Dubs — Hansruedi Lamparter — Heidi Lutz — Dr. Otto & Elisabeth Lutz-Studer — Beatrix & Jan Martz-Steiner — Martin Meier — Helen & Fritz Neumann — Margrit & Adolf Ott-Wirz — Christian Peter — Annelies Rüegger — Thomas Schnellmann — Ursula Schürch — Lisette & Dieter Schütt — Thomas Sträuli — Jolan & Hans Tobler-Borkowski — Jürg Weilenmann Mitglieder «Club der 700» — Robert Akeret-Blatter — Franziska Albrecht-Geilinger — Ulrich Amacher — Erhard Ammann — Vrendli & Arnold Amsler — Elisabeth & Peter Anderegg-Wirth — Marianne & Kaspar Baeschlin — Kitty Barandun — Heidi & Ernst Basler-Borkowski — Richard Battanta — Dr. Peter Baumberger † — Eveline Baur — Viktor Beglinger — Hermann Böhler — Maja Bollinger — Katharina & Robert Bossart — Annelies Bosshard — Christoph Bosshard — Evelyn Brändli-Basler — Kathrin & Peter Brütsch-Bieder — Barbara Bucher — Felix Büeler — Susanne Chiodi — Andreas Cunz — Dahinden Heim Architekten AG — Samuel Denis & Elisabeth Heberle — Beat Denzler — Christine Denzler — Jacqueline Denzler Fink — Magdalena Denzler — Dr. med. Oskar Denzler — Dr. Martin Deuring — Susann Dubs — Peter Eckert — Walter Etter-Nüesch — Barbara Etter-Nüesch — Eva Fechter — Nelly Fehr-Trüb — Roberto Fiorentino

— Barbara Fischer-Reinhart — Eberhard Fischer-Reinhart — Charlotte & Eugen Fleischer — Madeleine & Walter Fritschi — Fiona Fröhlich Egli — Rolf Gehrig Kübler — Rahel & Kaspar Geiser — Dr. Werner Greminger-Stiftung — Monika & Markus Gremminger — Regula & Urs Gürtler — Edith & Fritz Hagmann — Ruth & Jürg Hablützel — Jacqueline & Eugen Haltiner — Gabriella & Georg HardmeierPirovino — Heinrich Hempel — Cordula & Benjamin Herbst — Walter Hess † — Barbara & Peter Heuzeroth — Irmgard & Mathias Hofmann — Verena Hollenstein — Hans-Jörg Hüppi — Walter Hugener — Christa & Urs Hunziker — Maja Ingold — Heini Isler — Verena Jordi Chittussi — Regula Kägi-Bühler — Urs Kasper — Kathrin Keller — Christine & Hannes Kessler Winkler — Ruth Killius — Richard Kind — Werner Klee — Rudolf Koelman — Christa Koestler — Karl-Andreas Kolly — Roswitha Kuhn — Ursula Künsch — Hansruedi Lamparter — Marguerite & Peter Läuchli — Regula Läuchli — Edith Lienhardt — Urs Martin Lütolf — Heidi Lutz — Otto Lutz — Ernst Meier — Markus Meier & Rahel Hager Meier — Elsbeth & Heini Metzger — Käthi & Hans Rudolf MetzgerMörgeli — Rudolf Meyer — Christine & Paul Moeller — Dorothea Mondini-Sax — Annemarie & Herbert Moser — Christine & Johannes Müller — Katrin & René Müller — Daniela & Alfred Müller-Lutz — Ruth & Ueli Münch — Sabine Münzenmaier & Peter Wehrli — Roland Naegelin — Ursula & Thomas Nook — Georg Pfister — Nanni Reinhart — Regula Reinhart

— Elisabeth & Markus Rüttimann — Gaston Säuberli — Peter Schär — Charlotte Schnabel-Winkler — Adrian Schneider — Brigitte Schneider — Erich Schneider — Marianne Schneider Weber — Dieter Schütt — Amei Schütt-Baeschlin — Lisette Schütt-Bleuler — Marianne Seiz — Annie Singer — Alfred Stahel — Regula Stahel-Real — Lisbeth Staub — Barbara Stehli — Verena Steiner-Jäggli — Annetta Steiner — Philipp Stoffel — Ruth & Florian Suter-Reber — Ulrich Thalmann — Brigitta Thomasin — Jan Tietje — Evelyn Tissi — Jolan & Hans Tobler-Borkowski — Heinz Toggenburger — Sandra Urech — Ursula & Ueli Vetter — Dr. Arthur Vettori — Monika & Ralf von der Heiden — Elisabeth & Beat Weber — Esther Werner-Weber — Jürg Weilenmann — Andrea Widmer — Katharina Wildermuth — Thomas Zehetmair — Diana Zurschmiede — Coletta & Felix Zwimpfer Wittmer Ebenso danken wir jenen weiteren Personen, die nicht namentlich genannt werden möchten. Wir danken der Ricola AG für die Kräuterbonbons. Stand 15. Oktober 2019


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IHRE UNTERSTÜTZUNG IST GEFRAGT Die bald 400-jährige Erfolgsgeschichte des Musikkollegiums Winterthur geht Hand in Hand mit privatem Engagement und der Unterstützung durch grosszügige Gönner und Mäzene. Tragen auch Sie dazu bei, den Fortbestand unseres grossartigen Sinfonieorchesters zu sichern und 50’000 Besucher pro Saison mit klassischer Musik zu beglücken! CLUB DER 700 Treten Sie unserem «Club der 700» bei, der unter dem Patronat unseres Chefdirigenten Thomas Zehetmair steht! Als Dankeschön für Ihren jährlichen Beitrag von CHF 1‘000 laden wir Sie zum exklusiven Clubkonzert des Musikkollegiums Winterthur und zu weiteren besonderen Anlässen ein. LEGAT Nur dank grosszügiger Legate ist es dem Musikkollegium Winterthur möglich, sein musikalisches Erbe mit einem erstklassigen Konzertangebot weiter zu pflegen. Unsere Vermächtnisgeber behalten wir in dankbarer Erinnerung, indem wir ihren Lebenslauf in unserem Saisonprogramm und auf unserer Webseite veröffentlichen. TRAUERSPENDE Immer wieder bringen dem Musikkollegium Winterthur nahe stehende Personen ihre Verbundenheit mit dem Orchester mit dem Wunsch zum Ausdruck, dass man ihrer im Todesfall mit einer Trauerspende an das Musikkollegium Winterthur gedenkt. Auch für diese Zeichen der Verbundenheit sind wir sehr dankbar.

SPENDENKONTO: Postfinance-Konto 84-393-6 IBAN CH06 0900 0000 8400 0393 6 lautend auf Musikkollegium Winterthur, 8400 Winterthur Spenden ans Musikkollegium Winterthur können als gemeinnützige Zuwendungen vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. KONTAKT Samuel Roth, Direktor Telefon +41 52 268 15 60 E-Mail: direktion@musikkollegium.ch


KARTENVERKAUF

BESTELLUNGEN INTERNET

VERKAUFSBEDINGUNGEN

Unter www.musikkollegium.ch können Sie Karten für die ganze Konzertsaison 2019/20 buchen (keine Vergünstigungen).

Ihre telefonische oder schriftliche Bestellung ist verbindlich. Reservierte und nicht abge­ holte Karten werden in Rechnung gestellt. Gekaufte Karten können nicht umgetauscht oder zurück­genommen werden. Für Post­ zustellung verrechnen wir CHF 7.

VORVERKAUF

Musikkollegium Winterthur Telefon +41 52 620 20 20 Vorverkauf ausschliesslich im Stadthaus Winterthur Mo –  Fr, 09.30 Uhr – 13.30 Uhr Kein Verkauf mehr in der Villa Rychenberg ABENDKASSE UND TÜRÖFFNUNG

45 Minuten vor Konzertbeginn Direktwahl Abendkasse im Stadthaus Telefon +41 52 268 15 77

HINWEISE

Einlass für zu spät Kommende ist nur bei Unter­brechungen möglich. Ton- und Bild­ aufnahmen sind nur mit schriftlichem Ein­ verständnis des Musikkollegiums Winter­ thur gestattet. Programm- und Besetzungs­ änderungen bleiben vorbehalten.

IMPRESSUM Redaktion Stéphanie Stamm; Ulrich Amacher; Dr. Werner Pfister

Druck Peter Gehring AG, Winterthur

Mitarbeit in dieser Nummer Lion Gallusser in Zusammen­arbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Institut der Uni­versität Zürich

Auflage 1'800

Redaktionsschluss 15. Oktober 2019 Gestaltung / Satz Partner & Partner AG, Winterthur / Céline Peter und Stéphanie Stamm Fotos Fabien Monthubert (S. 1, S. 22 o.), Pablo Faccinetto (S. 5, S. 22 m., S. 22 u., S. 23, S. 24 o., S. 28 o., S. 32 u., S. 50 u., S. 51 o., S. 63 o., S. 67, S. 69,), Elena Aya Bundurakis (S. 13), Adél Koleszár (S. 14), Anastasia Mityukova (S. 15), Céline Peter (S. 17), Anja Jung (S. 24 u., S. 51 u.), Shunpei Ōsugi (S. 32 o.), Artan Hürverser (S. 41 u.), Christian Palm (S. 42 o.), Tobias Humm (S. 42 m.), Marco Borggreve (S. 46 o., S. 46 m., S. 50 o.), Omar Ayyashi (S. 63 u.), zVg (S. 28 u., S. 41 o., S. 41 m., S. 42 u., S. 46 u.)

Erscheinungsweise 5× jährlich Preis Einzelausgabe /Abonnement CHF 5/CHF 40 Der Auftakt ist das offizielle Publikationsorgan des Vereins Musikkollegium Winterthur. Für Mitglieder ist der Abonnementspreis im jährlichen Mitgliederbeitrag enthalten. Herausgeber Musikkollegium Winterthur Rychenbergstrasse 94 8400 Winterthur Telefon +41 52 268 15 60 Telefax +41 52 268 15 70 www.musikkollegium.ch


ORCHESTER

Das Musikkollegium Winterthur wurde 1629 gegründet und ist seit 1875 – damals noch un­ ter dem Namen Stadtorchester Winterthur – ein professionelles Sinfonieorchester. Mit sei­ nen rund 50 Musikerinnen und Musikern gehört es heute zu den führenden Sin­­fonie­orchestern der Schweiz. Es spielt pro Saison gut 40 Konzert­programme im Stadthaus Win­ terthur, wobei zahlreiche Kammermusikver­ anstaltungen hin­zu­kommen. Im Opern- und Ballettfach pflegt das Musikkollegium Win­ terthur eine fruchtbare Zusammenarbeit u.a. mit dem Theater Winterthur sowie mit dem Opernhaus Zürich. Klassik und Frühromantik sind die Schwerpunkte im breiten Repertoire, das sich vom Barock bis zur zeitgenössischen Moderne erstreckt und regelmässig mit Erst- und Ur­ aufführungen aufwartet. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte der Dirigent Her­ mann Scherchen das Orchester massgeblich; ihm folgte Joseph Keilberth nach. Namhafte Chefdirigenten wie Franz Welser-Möst oder Heinrich Schiff führten diese Tradi­tion fort. Von 2009 bis 2016 stand Douglas Boyd dem Or­ chester vor, seit der Saison 2016 / 17 ist Thomas Zehetmair Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur.

68 — 69

Berühmte Solisten und Dirigenten wie PierreLaurent Aimard, Sir András Schiff, Christian Tetzlaff, Isabelle Faust, Maurice Steger, Heinz Holliger, Michael Sanderling, Emmanuel Pa­ hud, Sol Gabetta, Andreas Ottensamer und Reinhard Goebel, um nur einige zu nennen, sind regelmässig beim Musikkollegium Win­ terthur zu Gast. Mit seiner breitgefächerten Jugendarbeit hat das Musikkollegium Winterthur in den letz­ ten Jahren eine Vorreiterrolle erlangt, für die es bereits mehrere Preise entgegennehmen durfte. Neben einem vielfältigen Veranstaltungsange­ bot wurden auch Buch-, CD- und DVD-Projekte sowie ein Dokumentarfilm realisiert. Zudem wartet das Musikkollegium Winterthur immer wieder mit neuen, auch experimentellen Kon­ zertformaten auf – Classic Openair im Winter­ thurer Rychenbergpark, Klas­sik im Club, Klas­ sik Nuevo oder Film & Musik. Regelmässig wird das Musikkollegium Winterthur auch zu Gast­ auftritten in der Schweiz sowie im Ausland ein­ geladen. Zahlreiche, zum Teil mit Preisen ausge­ zeichnete CD-Einspielungen – darunter eine Gesamteinspielung der Sinfonien von Johannes Brahms in der Saison 2018/19 – zeugen vom ho­ hen künstlerischen Rang des Musikkollegiums Winterthur.


Unser

SINFONIE ORCHESTER Ex

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seit 1629

VOLTA

Elektro und Telecom AG Gewerbestrasse 4 8404 Winterthur

Mettlenstrasse 18 8488 Turbenthal

ABONNEMENTE UND KONZERTKARTEN Vorverkauf neu nur noch im Stadthaus Winterthur Mo – Fr 09.30 – 13.30 Uhr Kein Verkauf mehr in der Villa Rychenberg Telefon +41 52 620 20 20 E-Mail konzertkarten@musikkollegium.ch Internet musikkollegium.ch (keine Vergünstigungen)

Innenausbau Möbelhandwerk Küchenbau Technikumstrasse 67 8400 Winterthur Telefon 052 212 68 22 info @ schreinereihugener.ch


VORSCHAU

70 — 71

JANUAR SO 05. 17.00

Neujahrskonzert

NEUJAHRSKONZERT WINTERTHURER JUGENDSINFONIEORCHESTER Stadthaus Winterthur

08. 19.30

TROMPETENKONZERTE MIT SERGEI NAKARIAKOV

12. 17.00

HAYDN UND SCHUBERT MIT DEM WINTERTHURER STREICHQUARTETT

MI

Abonnementskonzert Stadthaus Winterthur SO

Hauskonzert SA 18. 17.00

Freikonzert DO

23. 19.30

Extrakonzert

Stadthaus Winterthur

BENEFIZKONZERT ALLEGRO – KLEINE DREIGROSCHENMUSIK Stadthaus Winterthur EMMANUEL PAHUD – MEISTERWERKE FÜR FLÖTE UND ORCHESTER Stadthaus Winterthur

SA

25. 17.00

PETER UND DER WOLF Stadthaus Winterthur

SO

26. 18.00

YUJA WANG, ANDREAS OTTENSAMER, RAY CHEN & FRIENDS Stadthaus Winterthur

Familienkonzert

Extrakonzert

29. 19.30 DO 30. 19.30

SCHUMANNS KLAVIERKONZERT MIT CHRISTIAN ZACHARIAS Abonnementskonzert Stadthaus Winterthur MI

FR

31. 12.15

Midi Musical

MUSIK ÜBER MITTAG – FRAUEN SCHREIBEN KLAVIERTRIOS Theater Winterthur, Foyer

Sämtliche Konzerte finden Sie unter www.musikkollegium.ch


AZB CH-8400 Winterthur P.P. / Journal Post CH AG

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