AUFTAKT
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MAGAZIN UND PROGRAMMHEFT
MÄR APR 2022
Nr. 4 Konzertsaison 2021/ 2022
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COVID-19 SCHUTZMASSNAHMEN FÜR DEN KONZERTBESUCH Wir freuen uns, weiterhin Konzerte mit Publikum zu spielen. Die Vorgaben des BAG setzen wir an unseren Konzerten folgendermassen um:
3G: GEIMPFT, GENESEN, GETESTET Für den Besuch unserer Konzerte benötigen Sie ein Covid-Zertifikat (ab 16 Jahren). Dieses muss auf Papier oder auf einem mobilen Gerät zusammen mit einem Personalausweis am Einlass vorgewiesen werden. Das Covid-Zertifikat bestätigt, dass Sie entweder geimpft, genesen oder getestet sind.
MEN HEN NAH DLIC BE TZM CHU LLEN ANNT. S E 9 U 1 KT EK IDDIE A NICHT B COV D N SI H : KRANKHEITSSYMPTOME TER UNG EN NOC G N E U Bei akuten Krankheitssymptomen, die auf eine Atemwegserkrankung hinweisen, L K HM A SICH RUC wir Sie, N bitten auf den Konzertbesuch zu verzichten. E I S D S I H S BE EN MA M.C MIER EGIU R L L O F KO E IN USIK M BITT . W PAUSENVERPFLEGUNG WW MASKE IST PFLICHT
Die Maskenpflicht gilt im gesamten Innenbereich, ASS auch am Sitzplatz. HÖR
Eine Pausenverpflegung ist aktuell leider nicht mehr möglich.
KARTENKAUF IM INTERNET Zur Entlastung der Abendkasse bitten wir Sie, Ihre Karten im Internet zu kaufen oder den Vorverkauf im Stadthaus Winterthur zu benützen (Montag – Freitag, 09.30 Uhr – 13.30 Uhr).
Für Ihr Verständnis und Ihre Kooperation danken wir Ihnen herzlich. Stand 07. Dezember 2021, Änderungen jederzeit vorbehalten.
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Titelbild: Leila Josefowicz
GENÜGEND ZEIT FÜR EINLASS VORSEHEN Bitte kommen Sie frühzeitig ins Stadthaus, Türöffnung ist 60 Minuten vor Konzertbeginn. Die zusätzliche Kontrolle der Covid-Zertifikate nimmt mehr Zeit in Anspruch.
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INHALT
10 Matthias Bamert zum 80. Geburtstag
«FÜR MICH IST MUSIK DAS LEBEN»
13 Kian Soltani spielt Dvořák
«DAS STÜCK BEGLEITET MICH SCHON LANGE»
16 Zehn Jahre «allegro»Freundeskreis
DEM ORCHESTER ZULIEBE
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DO 03. MÄR — Hauskonzert
MATTHIAS BAMERT ZUM 80. GEBURTSTAG 23
SA/SO 12./13. MÄR — Film & Musik
AMADEUS LIVE 27
FR 18. MÄR — Midi Musical
MUSIK ÜBER MITTAG – BLECHBÄSERKLÄNGE
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SO 20. MÄR — Musikalische Märchenstunde
MUSIKALISCHE MÄRCHENSTUNDE – GEFUNDENES FRESSEN
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MI/DO 23./24. MÄR — Abonnementskonzert
KIAN SOLTANI SPIELT DVOŘÁK 33
SA 02. APR — Extrakonzert
KLASSIK & JAZZ – THE BIG WIG 37
MI 06. APR — Abonnementskonzert
DER FEUERVOGEL MIT MATTHIAS PINTSCHER 41 SA 09. APR — Freikonzert
FREIKONZERT MIT MATTHIAS PINTSCHER 45
DI 12. APR — Clubkonzert
EXKLUSIVKONZERT «CLUB DER 700» 49
FR 15. APR — Hauskonzert
KAMMERMUSIK ZU KARFREITAG 51
WIR DANKEN IHRE UNTERSTÜTZUNG KARTENVERKAUF ORCHESTER VORSCHAU
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5 EDITORIAL 8 SAISONTHEMA 19 PERSONALIA 20 FRAGEBOGEN 21 DIE ZAHL
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Bühne frei für Ihre Regionalzeitung.
Informationen zu unseren Abonnementsangeboten finden Sie unter: abo.landbote.ch oder 0800 80 84 80
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EDITORIAL
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Liebes Publikum «Abseits ausgetretener Pfade» könnte als Übertitel für die Konzertmonate März und April beim Musikkollegium Winterthur stehen, und ich freue mich sehr, Sie zu zahlreichen musikalischen Abenteuern einzuladen. Den Beginn macht am 3. März der Schweizer Dirigent Matthias Bamert mit einem Hauskonzertprogramm voller überraschender Wendungen aus Anlass seines 80. Geburtstags. Am 12./13. März ist grosses Kino angesagt: Erstmals ist Miloš Formans monumentales Mozart-Porträt «Amadeus» mit Live-Orchester in Winterthur zu erleben. Am 2. April haben Sie Gelegenheit, das Schweizer Jazzsextett «Hildegard lernt fliegen» um den Stimmakrobaten Andreas Schaerer zusammen mit unserem Orchester zu hören. Das Werk «The Big Wig» komponierte Schaerer 2015 für das Lucerne Festival, und nach internationalen Stationen macht es nun auch in Winterthur Halt. Mit Matthias Pintscher ist am 6. April wieder einmal ein Dirigent/Komponist mit einer Eigenkomposition beim Musikkollegium Winterthur zu Gast. Das Violinkonzert «Assonanza II», von uns mit in Auftrag gegeben (Co-Commission), schrieb er für die kanadische Geigerin Leila Josefowicz, welche es bei der Schweizer Erstaufführung natürlich auch selbst spielen wird. Unsere Solo-Oboistin, Maria Sournatcheva, gab bei ihrem Landsmann, dem in Moskau wirkenden Komponisten Andrei Golovin, ein Oboenkonzert in Auftrag. Diese «Sinfonia concertante» wird am 9. April in Anwesenheit des Komponisten unter der sachkundigen Leitung von Matthias Pintscher uraufgeführt. Neben diesen aussergewöhnlichen Orchesterprogrammen gibt es am 18. März ein Mittagskonzert mit Blechbläsern aus unserem Orchester, an welchem unter anderem ein neues Werk des Winterthurer Stadtglöckners Kilian Deissler erklingen wird. Und am 20. März können Sie mit Ihren Enkeln eine Musikalische Märchenstunde besuchen, die ganz ohne Worte auskommt. Ich hoffe, dass Ihre Neugierde geweckt ist, und wir Sie in einen freudvollen musikalischen Frühling begleiten dürfen. Vieles spricht dafür, dass dieser vielleicht sogar ohne pandemiebedingte Einschränkungen stattfinden kann. Wir sind auf alle Fälle bereit dafür!
Dominik Deuber Direktor
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Wir geben alles!
CHARITY Eine Komödie von Patrick Frey, Katja Früh und Viktor Giacobbo
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Viktor Giacobbo Mike Müller Patrick Frey Lara Stoll Jane Mumford Stefan Büsser Suly Röthlisberger Rolf Corver Christian Jott Jenny Fabienne Hadorn Andres Joho Regie: Katja Früh
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GEWINNSPIEL
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ösungswort gesucht! Schicken Sie Ihre Antwort per E-Mail an s.hosang@musikkollegium.ch oder per Post an Musikkollegium Winterthur, Severin Hosang, Rychenbergstrasse 94, 8400 Winterthur, und gewinnen Sie dreimal einen Eintritt zu einem Konzert Ihrer Wahl!
Einsendeschluss: 30. April 2022 Zupfinstrument
Rufname der Perón † Streichinstrument
Abk.: Nordnordost
Hausgeist
Zeitungsbezugsart (Kw.) schweiz. Dirigent *1942
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Gebirge in der Schweiz
schweiz. Autor † 2017 (Al)
steigen, klettern
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Abk.: Generaldirektion
militär. Dienstgrad
norweg. Popband
dän. Seefahrer † 1741 Terminplaner
Apostel der Inuit
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Gruppe von Fünf zentraler Begriff des Daoismus
FEUERVOGEL
pur, sauber
Mitteleuropäer
Abk.: Epistel
Tageszeit
3 Abk.: Mister
Abk.: Gigabyte Vorn. v. Schauspieler Lingen †
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Segelkommando: Wendet!
erfundene Geschichte
röm. 2
G I O T A B R R E G E D E N I E E M P R F M A E R A L L E D E E V I S T G A
Beingelenk
von geringer Höhe Eidg. Materialprüfanstalt
dän. Atomphysiker † 1962
Spätburgunder (Wein)
frz.: warten
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engl.: es Stock, Stange
durchgekocht
Vorn. v. McGregor
höchstbegabter Mensch
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Abk.: Blatt frz.: unsere
Doppelkonsonant
fliegende Untertasse
dt. Vorsilbe
längliche vertiefung Schulstadt an der Themse
10 jede, jeder
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Anhänger (Sport)
Sammelstellen
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Gebietsverwalter im MA
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Lösungswort Jan-/Feb-Auftakt: Countertenor
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SAISONTHEMA
VÄTER UND SÖHNE «Enfants terribles» bilden das aktuelle Winterthurer Saisonthema. Zu Kindern gehören aber immer auch Eltern. Und wo die Jungen rebellieren, sind die Alten selten unbeteiligt.
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ine ambivalente Vaterbeziehung hatte jedenfalls das berühmteste «enfant terrible» der Musikgeschichte: Mozart! Oder genauer gesagt: «Amadeus», denn viele von uns haben wahrscheinlich sofort die Bilder aus dem gleichnamigen Hollywood-Film von 1984 vor Augen. Da schlägt die von Tom Hulce gespielte Titelfigur über die Stränge, feiert Partys und brüskiert Kollegen – und lacht insbesondere dauernd kindisch-meckernd, was ernstere Klassikfans bis heute in Rage bringt. Mozarts Vater hingegen tritt im Film zu den furchteinflössenden Anfangsakkorden des «Don Giovanni» auf, als er nach Wien zu Besuch kommt. Das verhindert die darauffolgende innige Begrüssung nicht, zeigt aber die ambivalente Beziehung an. Sinnfällig ist auch die doppelgesichtige Maske, die der Vater später zum Maskenball trägt: Das eine Larvengesicht lacht, das andere blickt grimmig. Richtig knifflig wird es, nachdem der Vater gestorben ist. Da trägt der geheimnisvolle Besucher, der den Auftrag zum Requiem gibt, dieselbe Maske. Kein Wunder, verausgabt sich Mozart bei der Komposition fatal: Den Ansprüchen eines jenseitigen Über-Vaters kann niemand mehr gerecht werden, nicht einmal das Genie Mozart. Zu Lebzeiten seines Vaters mag sich Mozart den Erwartungen noch bisweilen entziehen, indem er als «enfant terrible» die Provokation sucht. Nach dem realen Tod des Vaters funktioniert dieser symbolische Va-
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termord nicht mehr, will die Kinopsychologie uns wohl sagen. Jetzt nimmt die Angst überhand. Folglich lässt der Film-Mozart auch den steinernen Gast mit derselben Maske auftreten, wenn jener auf der Opernbühne seinen Mörder Don Giovanni in die Hölle holen kommt. Angst vor – mitunter zugleich geliebten – Vätern gab es auch in manch anderer Musikbiographie. Igor Strawinsky hatte gleich zwei solcher «Väter». Zuerst den eigentlichen, als berühmten Opernbass gleichermassen bewun‑ derten wie als jähzornigen Patriarchen gefürchteten; dann den selbstgewählten kompositorischen Ziehvater Nikolai Rimski-Korsakow. Nach dem Tod des Ersteren wandte sich der angehende Jurist Strawinsky der Musik zu. Mit einer ähnlichen Mischung von Emanzipation und Aneignung reagierte er sechs Jahre später auf den Tod des Letzten: Er wählte im «Feuervogel»-Ballett einen Stoff, den bereits Rimski-Korsakow als Oper vertont hatte; einen Stoff notabene, der von der Überwindung eines Zauberers handelt ... Musikalisch steigert Strawinsky den prachtvollen Stil seines Lehrers, ja überbietet ihn bewusst und macht sich so frei für seine Karriere als «enfant terrible» der kommenden Jahrzehnte. Felix Michel
Film & Musik SA 12. MÄR 18.30 Uhr SO 13. MÄR 14.30 Uhr
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Tom Hulce als Mozart im Film «Amadeus» von Miloš Forman
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Matthias Bamert
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MATTHIAS BAMERT ZUM 80. GEBURTSTAG
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«FÜR MICH IST MUSIK DAS LEBEN» Vor beinahe 40 Jahren dirigierte Matthias Bamert zum ersten Mal das Musikkollegium Winterthur. Zwei weitere Auftritte folgten 2009 und 2017, und nun kehrt er im Vorfeld seines 80. Geburtstages abermals zurück, und das mit einem ausgesprochen lustigen Programm.
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igentlich begann Matthias Bamert seinen künstlerischen Werdegang als Komponist. Das öffnete ihm die Augen für die Beschaffenheit musikalischer Werke: «Ich sehe genau, wie das gemacht wurde. Man entwickelt einen speziellen Blick für die Struktur der Musik sowie für die Arbeitsweise der Komponisten.» Zudem habe ihm das Komponieren das Verständnis für die zeitgenössische Musik erleichtert. «Als Komponist gewinnt man für eine zeitgenössische Partitur sehr schnell den Durchblick.» Das hatte nicht zuletzt zur Folge, dass er sehr viel zeitgenössische Musik in seine Programme aufnahm. So stellte er bei seinem allerersten Auftritt beim Musikkollegium Winterthur am 16. Oktober 1974 Robert Suderburgs «Winds» vor, ein Werk, das soeben erst das Licht der Musikwelt erblickt hatte. «Ich habe immer noch grosses Interesse an den Entwicklungen der zeitgenössischen Musik», betont Bamert. «Aber sie spielt in meiner Tätigkeit nicht mehr eine derart wesentliche Rolle. Vielleicht hat das mit dem Alter zu tun. Denn mittlerweile empfinde ich es als einen besonderen Gewinn, wenn ich beispielsweise eine Brahms-Sinfonie zehn Mal dirigieren kann und jedes Mal zu tieferen Einblicken in diese Musik gelange.» Zudem hat sich Bamert, vor allem auch im Aufnahmestudio, seit Jahren regelmässig unbekannten, vernachlässigten Werken gewidmet, sinfonischen Zeitgenossen von Mozart zum Beispiel, wo mittler-
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weile eine Sammlung von 75 Sinfonien auf 24 CDs entstanden ist. Denn Bamerts Neugier ist bis heute ungebrochen. «ICH WOLLTE UNBEDINGT MUSIKER WERDEN»
«Für viele Menschen ist Musik nur etwas zum Hören. Für mich ist Musik das Leben, und in dieser Hinsicht bin ich so etwas wie ein Mis‑ sionar. Ich möchte dieses Leben mit anderen teilen.» Und das tat und tut er auf breitester Ebene – mit Kinder- und Schülerkonzerten, mit TV-Shows, mit Auftritten in Altersheimen und Spitälern. «Musik ist Teil unserer westlichen Zivilisation und Kultur», betont Bamert. «Interessant aber ist, dass diese Kultur je länger, je mehr vor allem in Asien erfolgreich ist. Es gibt zehn Sinfonieorchester allein in Tokyo. Und fünf oder sechs in Seoul. Und sie alle ziehen ein breites Publikum an.» 1983 eröffnete Bamert mit dem Radio-Sinfonieorchester Basel die Sendereihe «Kindergarten Konzert», deren erste Ausgabe sogleich mit dem «Prix Jeunesse international» ausgezeichnet wurde. Zuweilen genügte ihm auch das nicht, und so wandte er sich verantwortungsvollen administrativen Tätigkeiten zu: Von 1992 bis 1998 war er Intendant der Internationalen Musikfestwochen Luzern – eine bemerkenswert erfolgreiche Epoche. «Ich hatte einen Stab von etwa 20 Mitarbeitern. Sie hatten, wenn das Festival zu Ende war, sozusagen nichts mehr zu tun. Also überlegte ich,
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wie ich diese Leute weiter beschäftigen könnte.» Ergebnis dieser Überlegungen war letztlich das Luzerner Osterfestival mit mehrheitlich religiöser Musik. Und gegen Ende seiner Amtszeit kam noch ein Klavierfestival hinzu. Matthias Bamert stammt aus Ersigen im Kanton Bern. Seine Eltern waren Lehrer, und sie schauten, dass jedes ihrer Kinder ein Instrument lernte. «Der Vater spielte Cello, die Mutter Klavier, mein Bruder Violine und meine Schwester Flöte.» Matthias, der Jüngste, begann auf der Violine, dann auf dem Klavier und kam schliesslich zur Oboe. Als Einziger machte er die Musik zu seinem Beruf. «Bereits in meinen Kindertagen wollte ich unbedingt Musiker werden. Vor allem Komponist – und Dirigent.» Zur Ausbildung ging er für vier Jahre ans Conservatoire Na‑ tional Supérieur nach Paris. Besonders stark beeindruckte ihn damals Olivier Messiaen, obwohl Bamert nie in dessen Meisterklasse war. «Er war damals vermutlich der angesehenste Komponist in Frankreich und unterrichtete Musikanalyse. Das war mein stärkster Einfluss. Anschliessend ging ich nach Darmstadt und lernte Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen kennen.» Um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, versuchte es Bamert zuerst als Korrepetitor in Kassel. Doch sein Klavierspiel reichte für diesen harten Job nicht aus. Also wandte er sich wieder der Oboe zu, meldete sich beim Mozarteum-Orchester in Salzburg, als dieses einen Solo-Oboisten suchte – und kriegte den Job. Vier Jahre lang hielt er es da aus, dann sah er sich nach neuen Möglichkeiten um. Denn eigentlich wollte er ja dirigieren. Es war schliesslich der legendäre George Szell, der ihm den Weg in die Zukunft ebnete, indem er ihn als Assistent nach Cleveland einlud. Später arbeitete Bamert auch mit Leopold Stokowski und Lorin Maazel – kann man sich bessere Lehrer wünschen? Acht
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Jahre blieb Bamert in den USA, bevor er wieder in die Schweiz zurückkehrte und von hier aus seine Weltkarriere startete. UNTERWEGS IN ALLER WELT
Er wurde Chefdirigent beim Radio-Sinfonieorchester Basel, bei den London Mozart Players, beim West Australian Symphony Orchestra sowie beim Malaysian Philharmonic Orchestra. Als Erster Gastdirigent war er dem Royal Scottish National Orchestra sowie dem New Zealand Symphony Orchestra verbunden. Als Gastdirigent arbeitete er mit vielen der bedeutendsten Orchester in Grossbritannien, in den USA, in Russland sowie in Australien und Asien. Zurzeit ist er Chefdirigent des Sapporo Symphony Orchestra (Japan) und Erster Gastdirigent beim Daejon Philharmonic Orchestra (Südkorea). Verständlich bei derart vielfältigen Aufgaben, dass Bamert vergleichsweise selten in der Schweiz auftrat, von Basel einmal abgesehen. Beim Musikkollegium Winterthur war er, wie gesagt, am 16. Oktober 1974 erstmals zu Gast. Weitere Auftritte folgten erst im März 2009 sowie im Februar 2017, als er – eine besondere Rarität – Schuberts nie fertig orchestrierte Sinfonie in E-Dur in einer Instrumentierung von Felix Weingartner vorstellte. Nun kehrt Matthias Bamert abermals nach Winterthur zurück, und das mit einem besonders unterhaltsamen Programm. Auf die «Dame Kobold» von Joachim Raff folgt Mozart, dann hören wir «General William Booth Enters into Heaven», eine witzige, von Charles Ives in Musik gesetzte «Himmelfahrt». Den Abschluss macht Jacques Iberts unverwüstliches Divertissement, das vielleicht lustigste Stück der klassischen Musikgeschichte. Werner Pfister Hauskonzert DO 03. MÄR 19.30 Uhr
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KIAN SOLTANI SPIELT DVOŘÁK
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«DAS STÜCK BEGLEITET MICH SCHON LANGE» Mit zwölf Jahren nahm Kian Soltani sein Cellostudium beim legendären Ivan Monighetti an der Basler Musikakademie auf, und gut zehn Jahre später wurde die Musikwelt erstmals auf diesen vielversprechenden Jungcellisten aufmerksam. Heute, fast noch einmal zehn Jahre später, gehört er zu den ganz Grossen seines Instruments.
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enn Kian Soltani musiziert, öffnen sich Welten: Individualität, Ausdruckstiefe und ein charismatisches Auftreten zeichnen den jungen Österreicher mit iranischen Wurzeln aus. Soltani besticht durch seine Bühnenpräsenz, seine technische Brillanz und die Fähigkeit, stets unmittelbar eine besondere emotionale Verbindung mit dem Publikum entstehen zu lassen.» Grosse Worte, zu lesen auf der Homepage von Anne-Sophie Mutters Stipendiaten-Stiftung. Kein Zweifel, die weltberühmte Geigerin hielt grosse Stücke auf diesen vielversprechenden NachwuchsCellisten. Als Gewinner des internationalen Paulo Cello Wettbewerbs in Helsinki im April 2013 zog Kian Soltani erstmals das Interesse der tonangebenden Musiköffentlichkeit auf sich. Nur ein Jahr später, 22 war er mittlerweile, wurde Soltani Solo-Cellist im von Daniel Barenboim gegründeten West-Eastern Divan Orchestra sowie Stipendiat der AnneSophie Mutter Stiftung. Eine grossartige
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Auszeichnung – eine von vielen, die bald folgten: 2017 erhielt er den Leonard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festivals und 2018 den renommierten Credit Suisse Young Artist Award, der bekanntlich auch ein Konzert mit den Wiener Philharmonikern im Rahmen des Lucerne Festivals beinhaltet. DVOŘÁK UND DAS CELLO
Noch im selben Jahr begann der junge Cellist eine dreijährige Residenz am Konzerthaus Dortmund, ein Jahr später wurde er zum «Artist in Residence» des Londoner Royal Philharmonic Orchestra gekürt. Und last but not least: 2017 unterzeichnete er einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon. Seine neueste CD-Einspielung: Dvořáks Cellokonzert. «Es gibt wohl kaum ein Instrumentalkonzert, das so unmittelbar mit einem Instrument verbunden ist wie das Konzert für Violoncello und Orchester von Antonín Dvořák», schreibt Soltani in seinem CD-Booklet-Text. In der Tat: Alle Cellisten lieben es, die Cellistinnen
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ebenso sehr – es ist das romantische Gipfelwerk in ihrem ja nicht allzu grosszügig bemessenen Konzertrepertoire. Eigentlich ist das verwunderlich, denn Dvořák und das Cello, das war keine Liebe auf den ersten Blick. «Ein Stück Holz, das oben kreischt und unten brummt», meinte er lakonisch, und wie zum Beweis liess er Skizzen zu einem Cellokonzert, das er als Zwanzigjähriger in Angriff nahm, unvollendet liegen. Dreissig Jahre mussten vergehen, bis er auf die Idee zurückkam. Das war anlässlich seines USA-Aufenthalts, wo er 1894 in Brooklyn ein Cellokonzert von Victor Herbert hörte, der selbst Cellist und später erfolgreich als Operettenkomponist tätig war. Damit schien der Bann für Dvořák gebrochen: Bereits im April des Folgejahrs konnte er sein Cellokonzert vollenden. Ein Meisterwerk, nichts weniger. «DIESES WERK WIRD MICH EIN LEBEN LANG BEGLEITEN»
«Das Stück begleitet mich schon lange, durch viele Hochs und Tiefs», schreibt Soltani, «obwohl ich es vergleichsweise spät in mein Repertoire aufgenommen habe.» 19 Jahre alt war er damals. Als sich endlich eine erste Gelegenheit zu einer öffentlichen Aufführung abzeichnete, war es ausgerechnet Daniel Barenboim, der ihm davon abriet. Er solle stattdessen noch einmal eine Tournee mit dem West-Eastern Divan Orchestra mitmachen, und dabei werde man sicher genügend Zeit haben, um miteinander am Dvořák-Konzert zu arbeiten. Denn Barenboim war da sozusagen ein unschlagbarer Experte – als einstiger Gatte der legendären, früh verstorbenen Meistercellistin Jacqueline du Pré, mit der er Dvořáks Meisterwerk auch auf Platte aufgenommen hatte. Und stundenlang habe er nun mit Kian Soltani fast täglich an diesem Konzert ge-
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feilt. «Als ich dann nach der Tournee das Stück zum ersten Mal spielte, wurde mir sofort klar: Dieses Werk wird mich ein Leben lang begleiten.» Immer wieder wurde darauf hingewiesen, dass das Cellokonzert – das letzte Werk, das Dvořák in den USA komponiert hat – deutliche Spuren von Heimweh nach seinem Böhmerland aufweise. Entsprechende Anklänge sind in der Tat nicht zu überhören, aber etwas anderes dürfte wichtiger sein: Die Cellomelodie im Mittelteil des langsamen Satzes stammt aus einem Lied von Dvořák, das dessen Jugendliebe und spätere Schwägerin Josefina Kaunitzová besonders schätzte. Dvořák hatte sie in sein neues Konzert eingefügt, als ihn in New York die Nachricht erreichte, dass Josefina ernstlich erkrankt sei. Und sie starb, bevor Dvořák zurück in seiner Heimat anlangte. Er war derart betroffen, dass er das Ende des Finalsatzes umarbeitete: «Keine virtuose Coda beschliesst nun das Werk», erläutert Kian Soltani, «sondern ein langer, schmerzvoller Abschied, ein ‹Requiem› für die verstorbene Geliebte, in dem die Erste Geige noch einmal jenes Lied zitiert.» «ICH HABE MICH NIE FREMD GEFÜHLT»
Mittlerweile dürfte Kian Soltani die Frage zwar hassen, aber sie wird ihm immer wieder gestellt: Wie es denn gewesen sei, in zwei Kulturen gross zu werden, in der österreichischen und persischen. Lakonisch meint er: «Ich habe mich nie fremd gefühlt in Bregenz, wo ich aufgewachsen bin. Es gab keine Momente, in denen ich das Gefühl bekommen hätte, ich gehöre nicht dazu.» Zu Hause wurde ganz selbstverständlich Persisch gesprochen. Denn die Eltern, beides Musiker, sind über ein Stipendium in Wien gelandet, haben dann Lehraufträge in Vorarlberg und in der Schweiz bekommen und
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Kian Soltani
sich deshalb am Bodensee niedergelassen. «Für mich war es von Anfang an selbstverständlich, dass ich einmal Musik machen werde.» Ein um drei Jahre älterer Cousin hat Cello gespielt, und Soltani wollte so sein wie er. «Ausserdem ist das Cello das Lieblingsinstrument meiner Mutter.» So kam er mit vier Jahren zu einem eigenen Cello. Heute ist er einer der Grössten seines Instruments, und die Konzertpodien rundum in der Welt, vom Wiener Musikverein und der
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Berliner Waldbühne bis zur Carnegie Hall in New York, sind zu seiner Heimat geworden. «Mittlerweile habe ich gelernt, mich schnell überall wohl zu fühlen. Und das ist im Leben eines reisenden Musikers wichtig und praktisch!» Werner Pfister Abonnementskonzert MI/DO 23./24. MÄR 19.30 Uhr
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ZEHN JAHRE «ALLEGRO»-FREUNDESKREIS
DEM ORCHESTER ZULIEBE
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Das Jahr 2012 ist in den Annalen des Musikkollegiums Winterthur von besonderer Bedeutung. Denn als damals eine finanzielle Krise und, damit verbunden, einschneidende Massnahmen drohten, schwappte gleichzeitig eine überwältigende Sympathiewelle für das Orchester hoch, und es ging letztlich gestärkt aus der Krise hervor, nicht nur finanziell, sondern auch mit neuem ideellem Rückhalt.
ass es so kam, hatte unter anderem mit zwei tatkräftigen Frauen zu tun, mit Barbara Kuster und Ruth Hablützel, die zusammen mit einer Gruppe Musikbegeisterter eine Petition zu Gunsten des Orchesters lanciert hatten und den Verein «Allegro – Freundeskreis Orchester Musikkollegium Winterthur» gründeten. Am 30. Mai 2012 fand die erste, von Musikerinnen und Musikern mitgestaltete öffentliche Veranstaltung statt, und sehr schnell stieg die Zahl der Mitglieder auf rund sechshundert. Alle verbindet sie die Begeisterung für die Musik und ihre immer wieder bewundernswerte Darbietung durch das Musikkollegium Winterthur, das man als «sein» Orchester empfinden darf. Sachlich halten die Statuten fest, Zweck des Vereins sei, das Orchester ideell und allgemein zu fördern, die Zukunft des Orchesters zu unterstützen und zum Aufwand für das Orchester finanziell beizutragen. 40 000 Franken sind die Richtgrösse, die dem Musikkollegium Jahr für Jahr zufliessen.
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Das jährliche Benefizkonzert ist neben dem bewusst bescheidenen Mitgliederbeitrag die wichtigste Einnahmequelle des Vereins, aber auch ein Anlass, der den musikalischen Genuss gross schreibt. Die Mitwirkung von Orchestermitgliedern ist dabei selbstverständlich, die festliche Werkwahl ebenso. Ein Glanzpunkt war die Uraufführung einer von «allegro» in Auftrag gegebenen heiteren Komposition des Winterthurers Alfred Felder 2017 zum fünften Vereins-Jubiläum. Auch im Konzert zum zehnten Geburtstag am 9. April 2022 steht wieder eine Uraufführung im Fokus, diesmal von Andrei Golovin im Auftrag des Musikkollegiums Winterthur komponiert. Die Benefizkonzerte dienen zwar der Mittelbeschaffung, aber nicht nur. Sie sind die Schwerpunkte im Vereinsleben, das von weiteren Anlässen wie Besuchen von Orchesterproben und Konzerteinführungen geprägt ist. Der direkte Kontakt zu den Musikerinnen und Musikern ist ein Hauptanliegen und konkretisiert sich etwa bei der gemeinsamen Grillparty vor Saisonbeginn. Im Gegenzug engagieren sich
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Am 30 Mai 2012 lädt der «allegro»-Freundeskreis zum ersten öffentlichen Anlass mit Musik und Apéro.
Musikerinnen und Musiker bei den Benefizkonzerten nicht nur mit musikalischer, sondern auch gastronomischer Aktivität. Sogar für die «begegnungslose» Zeit während der Pandemie fehlte eine zündende Idee nicht: Sämtliche «allegro»-Mitglieder erhielten Spielkarten mit Porträts der Musikerinnen und Musiker des Musikkollegiums Winter-
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thur. Selbst wenn diese im Orchesterverband sozusagen «anonym» auf der Bühne agieren – für «allegro» haben sie alle einen Namen. Herbert Büttiker Freikonzert SA 09. APR 17.00 Uhr
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IN MEMORIAM DANIELE GALAVERNA Im Januar erreichte uns kurz vor einer Probe und zwar immer in der Originaltonart. Und ganz unerwartet die Nachricht, dass unser wenn jemand mitspielen wollte, aber in einer Freund und Kollege Daniele verstorben sei. Das anderen Tonart, dann passte er sich einfach an Orchester war betroffen, schockiert und wie ge… Und wenn es ihm einmal in einer Probe langlähmt. Trotzdem begannen wir mit der Probe, weilig wurde, konnte er die Noten auf den Kopf aber wir waren so traurig, aufgewühlt und fasstellen und trotzdem wunderschön weiterspiesungslos … Musizieren war fast unmöglich. Dalen! Er war ein unglaublich begabter Musiker! bei war es genau das, was Daniele auszeichnete: Als ich Daniele mit meiner Familie in den Sommerferien in seiner HeiEr musizierte in allen Lebenslagen unglaublich fein, beseelt, matstadt Parma besuchte, poetisch und freudvoll! Er konnzeigte er uns alle Stätten seite in vermeintlich noch so «unner «musikalischen Kindwichtigen» Noten eine wunderheit» und die Sehenswürschöne Linie entdecken und digkeiten (und natürlich damit das ganze Orchester mitauch tolle Restaurants), woreissen und motivieren! Auch bei sein Stolz für die reichhaltige italienische Kultur das Publikum wurde von seinem Fagottspiel wie magisch in jeder Faser spürbar wurde. Seine Liebe zu den groangezogen. Immer wieder erstaunte es mich auch nach viessen italienischen Kompolen Jahren des gemeinsamen nisten wie Puccini oder Musizierens, wie wunderbar er Verdi, der auch aus Parma auf seinem Instrument zaubern stammte, brachten ihn zum konnte und welch schöne AusSchwelgen, und immer wiestrahlung er hatte! Als ob er mit Daniele Galaverna der hörte man ihn schöne seinem Fagott singen würde … italienische Arien anstim10. Mai 1969 – 11. Januar 2022 men. Mit Hingabe unterSeine Interpretationen waren so richtete er auch seine Stuinspirierend, dass er die Spielweise des gesamten Orchesters geprägt hat. Ich denten an der Hochschule in Bern, die er ertappe mich oft beim Gedanken: «Daniele hätunterstützte, wo er nur konnte. Seine Freundte das so gespielt»; und ich denke, dass viele Blälichkeit und Liebenswürdigkeit wird uns fehserkollegen einiges von Daniele lernen konnlen! Aber auch seine resoluten Reaktionen, ten. Seine Art zu spielen war stets «dolce», er wenn er mit etwas nicht einverstanden war. liebte die feinen Nuancen und war kein Freund Die gemeinsame Kaffeepause, der «Prosecchino» nach dem Konzert oder die langen Abende harten, lauten Musizierens. Er war durch und in der Laube in unserem Garten mit einem durch Musiker. Wenn er nicht am Fagott zauberte, setzte er sich an den Flügel und brillierte schönen Glas Rotwein und tollen Gesprächen mit Spiellust und Freude, egal ob er Schumann bleiben unvergessen! spielte oder als Barpianist Ambiance schaffte. Er konnte sich an diesem Instrument amüsieRiposa in pace, caro Daniele! ren, indem er irgendwelche Sinfonien, Sonaten oder Konzerte spielte (natürlich ohne Noten), Armon Stecher, stv. Solo-Klarinettist
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PERSONALIA
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WIR BEGRÜSSEN
Bastian Loewe 1. Violine 50 % Eintritt: 01.03.2022
WIR VERABSCHIEDEN
Karola Mayr
Gustavo de Freitas
Leitung Orchesterbüro
Leitung Marketing & Kommunikation
01.12.2010 – 31.03.2022
01.09.2016 – 31.03.2022
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FRAGEBOGEN
AUSGEFÜLLT VON
KATRIN BAMERT Was mir an meinem Beruf besonders gefällt ... Die zauberhaften Momente zwischen dem Publikum und den Interpretierenden während den Konzerten, die zauberhaften Momente während dem Unterrichten zwischen den Schülerinnen und mir. Wenn ich selber koche, dann am liebsten ... verschiedene vegetarische Gemüsesuppen. Mein Lieblingskomponist ... ist Maurice Ravel. Meine wichtigsten Charakter züge ... Dankbarkeit. Dieses Buch möchte ich nochmals lesen ... «Die Kunst, kein Egoist zu sein» von Richard David Precht. Im nächsten Urlaub zieht es mich ... In den Pinienwald in der Toscana.
Mein Traum vom Glück ist ... Im Hier und Jetzt zu leben. Meine liebste Beschäftigung... Geniessen (alle Dinge, die das Leben bietet).
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Mit einem Sechser im Lotto würde ich ... Nicht viel in meinem Leben verändern. Mein Traumberuf als Kind ... Zauberin.
Katrin Bamert ist als Harfenistin seit dem 01. November 1997 regelmässige Zuzügerin beim Musikkollegium Winterthur. Am Ende der laufenden Konzertsaison tritt sie von ihrem Dienst zurück. Wir bedanken uns herzlich bei Katrin Bamert für die langjährige Zusammenarbeit und das beseelte Musizieren.
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DIE ZAHL
26 Aufführungen von Antonín Dvořáks Cellokonzert sind im Konzertarchiv des Musikkollegiums Winterthur aufgezeichnet. Erstmals aufgeführt wurde es am 19. Februar 1902, keine sechs Jahre nach seiner Uraufführung, am 19. März 1896 in London. Die Leitung hatte der Winterthurer Musikdirektor Ernst Radecke, Solist war Robert Hausmann. Am 14. Oktober 1925 war mit Emanuel Feuermann erstmals ein international bekannter Solist mit dem Werk in Winterthur zu hören. Feuermann galt als Wunderkind und hatte bereits mit elf Jahren seinen ersten Auftritt mit den Wiener Philharmonikern. Bei seinem Auftritt in Winterthur unter der Leitung von Hermann Scherchen war er gerade einmal 23 Jahre alt. Weitere Stars folgten, so beispielsweise am 29. April 1942 Pablo Casals (Leitung Ernst Wolters) oder am 23. Februar 1949 Pierre Fournier (Leitung Hermann Scher-
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chen), weiter die US-amerikanischen Cellisten Leslie Parnas (22. Januar 1969) und Ralph Kirshbaum (25. Oktober 1972 und 10. November 1993) oder der russische Virtuose und Pädagoge Boris Pergamenschikow (20. Februar 1985). Dazwischen widmeten sich auch regelmässig die Solocellisten des Orchesters dem Werk, so etwa Antonio Tusa (1931, 1940, 1958) oder Rama Jucker (1963, 1986). Als Vertreter einer jüngeren Cellisten-Generation spielten es Christian Poltéra (1998) und Julian Steckl (2014). Zu einem ungarischen Gipfeltreffen kam es am 19. November 2008 in einer Aufführung mit dem Cellisten Miklós Perényi und dem Dirigenten Sir András Schiff.
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Abonnementskonzert MI/DO 23./24. MÄR 19.30 Uhr
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DAS MUSIKKOLLEGIUM WINTERTHUR – 400 JAHRE IN DREI MINUTEN
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Harfenmusik und Mythen aus Wales Konzert | 12.3.2022, 18:30 | Alter Stadthaussaal
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DO
03. MÄR 2022
Hauskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.10 Uhr Ende gegen 21.15 Uhr CHF 40, freie Platzwahl Mitglieder gratis, bitte Mitgliederausweis mitbringen
Musikkollegium Winterthur LEITUNG Matthias Bamert BARITON Dean Murphy
MATTHIAS BAMERT ZUM 80. GEBURTSTAG Joachim Raff (1822 – 1882) Ouvertüre zur Oper «Dame Kobold» (1870) 8' Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Sinfonie Nr. 36 C-Dur, KV 425 «Linzer» (1783) 26' Adagio – Allegro spiritoso Andante Menuetto Presto
— Pause — Wolfgang Amadeus Mozart Divertimento D-Dur, KV 136 (1772) 13' Allegro Andante Presto
Charles Ives (1874 – 1954) «General William Booth Enters into Heaven» (1914) 6' Jacques Ibert (1890 – 1962) Divertissement (1930) 15' Introduction: Allegro vivo Cortège: Moderato molto Nocturne: Lento Valse: Animato asai Parade: Tempo di marcia Finale: Quasi cadenza
Das Konzert wird für das Archiv des Musikkollegiums Winterthur aufgezeichnet.
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Erstmals zu Gast am 16. Oktober 1974, letztmals am 2. Februar 2017
Erstmals zu Gast am 14. Dezember 2019
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Der aus dem Kanton Bern stammende Dirigent Matthias Bamert studierte Musik in der Schweiz sowie in Darmstadt und Paris bei Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen. Von 1965 bis 1969 war er erster Oboist im Mozarteum-Orchester Salzburg; anschliessend konzentrierte er sich zunehmend aufs Dirigieren. Von 1977 bis 1983 war Bamert Chefdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Basel. 1987 übersiedelte er nach London, wo er von 1993 bis 2000 Leiter der London Mozart Players war. Von 2005 bis 2008 amtierte er als Chefdirigent des Malaysian Philharmonic Orchestra und leitete als Gastdirigent nahezu alle wichtigen Sinfonieorchester der Welt. Seit der Spielzeit 2017/18 ist Bamert Chefdirigent des Sapporo Symphony Orchestra, wobei sein Vertrag neulich bis 2024 verlängert wurde. Bamert ist vor allem bekannt für sein Engagement für die Neue Musik sowie für vernachlässigte Musik beispielsweise von Othmar Schoeck. Zudem amtierte er von1992 bis 1998 sehr erfolgreich als Direktor der Internationalen Musikfestwochen Luzern. Der US-amerikanische Bariton Dean Murphy war von 2018 bis 2020 Mitglied des Internationalen Opernstudios am Opernhaus Zürich, wo er u.a. als Figaro in Rossinis «Barbiere» auftrat. Seit der Spielzeit 2021/22 ist er Ensemblemitglied der Deutschen Oper Berlin. Zudem gibt er sein Debüt an der Vlaanderen Oper als Schaunard in «La Bohème». Anschliessend folgt sein Debüt in Frankreich an der Opéra National de Lorraine. Zu seinen jüngsten Erfolgen zählen das Finale beim Internationalen Viñas Wettbewerb in Barcelona, zudem die Partien des Don Alvaro sowie des Lord Sidney in «Il viaggio a Reims» beim Rossini Opera Festival sowie Moralès in «Carmen» beim Gstaad Menuhin Festival. Zudem war Dean Murphy Gast an der Opera North, dem Connecticut Opera Theatre, der Salt Marsh Opera, der Opera Connecticut und der Yale Opera, wo er unter anderem in Rollen wie Figaro, Guglielmo, Papageno, Belcore, Marcello und Danilo auftrat. Auch als Konzertsänger ist er erfolgreich tätig und sang u.a. im «Deutschen Requiem» von Brahms sowie in Händels Oratorien «Esther» und «Messias».
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Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: April 1870, Weimar Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.
Besetzung: 2 Oboen, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung: 4. November 1783, Linz Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 15. November 1882; letztmals am 12. März 2015, Leitung Alexander Lonquich
Joachim Raff Ouvertüre zur Oper «Dame Kobold» Der Stoff zur «Dame Kobold» basiert auf einer Komödie des berühmten spanischen Dichters Calderón aus dem 17. Jahrhundert, auf deren Grundlage der Basler Schriftsteller Paul Reber ein Libretto verfasste. Joachim Raffs komische Oper, basierend auf diesem Libretto, wurde 1870 in Weimar uraufgeführt. Der in Lachen am Zürichsee aufgewachsene Raff gehörte damals zu den meistgespielten Komponisten seiner Zeit – ein Erfolg, der nach vielen Jahren der Entbehrung alles andere als selbstverständlich war. Raffs Opernschaffen der 1840er und 50er Jahre orientierte sich mit der historischen Oper «König Alfred» und dem Musikdrama «Samson» an den grossen und ernsten Stoffen eines Wagner und Meyerbeer, weshalb seine Zuwendung zur komischen Oper die Zeitgenossen erstaunte. Wolfgang Amadeus Mozart Sinfonie Nr. 36 C-Dur «Linzer» Die Linzer Sinfonie zählt zu Wolfgang Amadeus Mozarts beliebten späten Sinfonien der 1780er Jahre. Auf seiner Rückreise nach Salzburg, die er frischvermählt mit Constanze unternommen hatte, drängte Johann Joseph Anton Graf Thun-Hohenstein auf einen Besuch und ein Konzert in Linz. Nichts an der Sinfonie verrät, dass Mozart sie «über hals und kopf» in nur wenigen Tagen komponieren musste, weil er kein bereits bestehendes Werk im Gepäck hatte. Nach dem Vorbild Haydns wird die Sinfonie erstmals mit einer langsamen Einleitung eröffnet. Die Sätze folgen – auch das Andante und das Presto – einer Sonatenhauptsatzform mit Durchführung, und die für Mozart neue Verwendung von Pauken und Trompeten im langsamen Satz verleihen der Sinfonie einen festlichen Charakter.
Besetzung: Streicher
Wolfgang Amadeus Mozart Divertimento D-Dur, KV 136
Uraufführung: unbekannt
Der Begriff Divertimento steht für Zerstreuung oder Unterhaltung. Als Gattung gehört es mit Serenade, Kassation und Notturno im 17. und 18. Jahrhundert zu den heiteren Gattungen der Unterhaltungs- und Tafelmusik, variiert in der Satzfolge frei zwischen drei bis zwölf Sätzen und ist vorzugsweise kammermusikalisch besetzt. Das Divertimento in D-Dur ist das erste von drei Divertimenti, die Wolfgang Amadeus Mozart kurz nach seinen zwei Italienreisen vermutlich Anfang 1772 in Salzburg komponierte.
Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 27. März 1965, I musici di Roma; letztmals am 25. Juni 2020, Leitung Thomas Zehetmair
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Besetzung: Bariton solo, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Trompete, Posaune, Schlagwerk, Klavier, Streicher Uraufführung: 26. September 1933, San Francisco, Solistin Radiana Pazmor Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.
Besetzung: Flöte, Klarinette, Fagott, Horn, Trompete, Posaune, Pauke, Schlagwerk, Klavier/ Celesta, Streicher Uraufführung: 30. November 1930, Paris, Salle Pleyel Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 19. November 1952, Leitung Clemens Dahinden; letztmals am 8. Juni 1997, Leitung Michael Gohl
Charles Ives «General William Booth Enters into Heaven» In «General William Booth Enters into Heaven» hat Charles Ives ein Gedicht von Vachel Lindsay vertont. Das Gedicht preist William Booth, den Begründer der Heilsarmee, dessen Tochter zu dieser Zeit in der Nachbarschaft von Ives wohnte. Im musikalischen Ausdruck werden hier alle Register gezogen: Konventionelle Harmonien und Tonleitern wechseln mit dissonanten Clustern und symmetrischen Ganztonskalen. Gerade diese Vielfalt und dieses stilistische Nebeneinander ist entscheidender Bestandteil von Ives’ Personalstil, der für seine Zeit äusserst unkonventionell und gewagt war. Dass sich Ives für ein Gedicht von Lindsay entschieden hat, ist absolut stimmig: Der Dichter war bekannt dafür, dass ihm der gesangliche Vortrag seiner Gedichte sehr wichtig war. So folgte Ives dessen Vorschlag, tauschte aber den vom Dichter vorgeschlagenen Hymnengesang eigenwillig durch einen seiner eigenen Wahl aus. Jacques Ibert Divertissement Jacques Iberts «Divertissement» ist ein einziges fulminantes Feuerwerk. Es entstand 1929 aus der Bühnenmusik zu Eugène Labiches und Marc-Michels «Un chapeau de paille d’Italie» aus dem Jahr 1851 – einer Komödie, die als fester Bestandteil der Comédie-Française zahlreiche Film- und Musikadaptionen erfuhr. Sie handelt von der skurrilen Geschichte eines Verlobten, dessen Pferd an seinem Hochzeitstag einen Strohhut frisst, dessen Besitzerin umgehend auf die Ersetzung desselbigen pocht, weil ihr (zurecht) eifersüchtiger Ehemann sich nicht ohne eine Erklärung für das Verschwinden des Hutes zufriedengeben würde. Dies mündet in eine chaotische Suche nach einem Ersatzhut, an der sich die ganze Hochzeitsgesellschaft beteiligt. Genauso chaotisch und skurril ist auch die Musik, in der sich Ibert nicht davor scheut, Mendelssohns «Hochzeitsmarsch» zu zitieren und radikal verschiedene Stimmungen unmittelbar nebeneinander zu stellen. Orlando Schneider
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12. MÄR 2022 SO 13. MÄR 2022 SA
Film & Musik Theater Winterthur SA 12. MÄR Beginn 18.30 Uhr Pause gegen 19.30 Uhr Ende gegen 21.30 Uhr SO 13. MÄR Beginn 14.30 Uhr Pause gegen 15.30 Uhr Ende 17.30 Uhr CHF 75/65/45 Legi CHF 25 mit ZKB-Karte 20 % Ermässigung
Musikkollegium Winterthur Chor der Kantonsschule Im Lee (EINSTUDIERUNG Peter Nussbaumer, Christoph Germann UND Lea Wiederkehr ) KLAVIER Simon Bürki LEITUNG Ludwig Wicki
AMADEUS LIVE
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AB N JAHRE
«Amadeus» Film mit Live-Musik, USA 1984, Regie Miloš Forman, Musik von Wolfgang Amadeus Mozart Im Irrenhaus legt der greise Komponist Antonio Salieri eine furchtbare Beichte ab: Er habe einst Wolfgang Amadeus Mozart getötet. Oder war er es doch nicht? In Rückblenden zeigt Miloš Forman in üppig inszenierten Bildern, wie der fleissige und fromme Salieri dem jungen Mozart begegnet und daran verzweifelt, dass Gott ausgerechnet diesen lümmelhaften Kollegen mit dem grössten Genie beschenkt hat. Salieri hadert mit Gott und verehrt gleichzeitig Mozart, bis sich Neid und Bewunderung unheilvoll mischen …
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In einer Gemeinschaftsproduktion bringen das Theater Winterthur und das Musikkollegium Winterthur den Filmklassiker von 1984 erstmals nach Winterthur! Erleben Sie «Amadeus» auf Grossleinwand, und geniessen Sie die mitreissende Filmmusik, live dargeboten vom Musikkollegium Winterthur und dem Chor der Kantonsschule Im Lee. Zu hören sind einige von Mozarts beliebtesten Werken, so die Sinfonie Nr. 25, das Klavierkonzert in d-Moll, Ausschnitte aus dem Klarinettenkonzert, dem Requiem und viele mehr. Englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln. AMADEUS LIVE ist eine Produktion von Avex Classics International.
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MOZART Requiem Konzertsaal Stadthaus Winterthur Samstag, 12. März 2022 19.30 Uhr Capriccio Barockorchester Dominik Kiefer Leitung Oratorienchor Winterthur Beat Fritschi Konzertleitung
TICKETS Online oratorienchor.ch E-Mail konzert@oratorienchor.ch Telefon 079 799 39 01
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Midi Musical Theater Winterthur, Foyer Türöffnung & Bar ab 11.15 Uhr Beginn 12.15 Uhr ohne Pause Ende gegen 13.00 Uhr CHF 25 U30-Mitglieder gratis freie Platzwahl
HORN Romain Flumet TROMPETE Guillaume Thoraval TROMPETE Ernst Kessler TROMPETE Markus Graf
POSAUNE Sebastian Koelman TUBA Henrique dos Santos Costa
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Abo Midi Musical Imbiss und Getränke an der Bar im Foyer erhältlich.
Victor Ewald (1860 – 1935) Blechbläserquintett Nr. 1 b-Moll, op. 5 (1912) 14' Moderato Adagio (non troppo lento) Allegro moderato
Kilian Deissler (*1989) Neues Werk für Blechbläser, Uraufführung Oskar Böhme (1870 – 1938) Blechbläsersextett es-Moll, op. 30 (1906) 12' Adagio ma non troppo Scherzo: Allegro vivace Andante cantabile Allegro con spirito
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Musikalische Märchenstunde Stadthaus Winterthur, Bühne Beginn 11.00 Uhr & 14.00 Uhr Dauer ca. 1 Stunde CHF 25 / Kinder 3 – 7 Jahre CHF 5 freie Platzwahl
Objekttheater TAMTAM, Niederlande SPIEL Gérard Schiphorst UND Marije van der Sande VIOLINE Sophia De Jong VIOLA Matthijs Bunschoten GITARRE UND LAUTE Ervin Huonder
3–7 JAHRE
MUSIKALISCHE MÄRCHENSTUNDE – GEFUNDENES FRESSEN Geschichten ohne Worte, untermalt mit Musik Die Musikalische Märchenstunde richtet sich an Kinder ab drei Jahren und deren Begleitpersonen. Auf der Bühne sitzend, sind die Kleinen ganz nah am Geschehen. Die Geschichten ohne Worte werden mit Musik untermalt und mit kurzen Zwischenspielen umrahmt. Es ist wieder so weit: Die Kleinsten unter unseren Konzertbesucherinnen und -besuchern sind herzlich ins Stadthaus eingeladen! Eltern, Gotte und Götti oder Grossmami und Grosspapi dürfen natürlich auch mitkommen. Die Musikalische Märchenstunde ruft. Der Saal liegt im Dunkeln, nur spärlich beleuchtet – Vorhang auf für das Objekttheater TAMTAM aus Holland und seine drei Winterthurer Freunde! Diese besondere Märchenstunde muss man einfach erleben: TAMTAM erzählen wundersame Geschichten ganz ohne Worte, nur mit Alltagsgegenständen. Und die Instrumente kann man auch bestaunen und beobachten, wie flink gezupft und gestrichen wird. Lassen Sie sich für eine kurze Stunde in eine magische Welt entführen!
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23. MÄR 2022 DO 24. MÄR 2022
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Abonnementskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.30 Uhr Ende gegen 21.30 Uhr CHF 78/65/43/30 23. MÄR Abo 12/8/Digital 24. MÄR Abo 6 24. MÄR «Red Sofa» im Anschluss an das Konzert im Park Hotel, Comensoli-Saal: Stéphanie Stamm im Gespräch mit Douglas Boyd und Kian Soltani Online-Konzerteinführung mit Felix Michel QR-Code scannen und ansehen:
Musikkollegium Winterthur LEITUNG Douglas Boyd VIOLONCELLO Kian Soltani
KIAN SOLTANI SPIELT DVOŘÁK Igor Strawinsky (1882 – 1971) Konzert für Kammerorchester Es-Dur «Dumbarton Oaks» (1938) 12' Tempo giusto – Allegretto Finale: Con moto
Antonín Dvořák (1841 – 1904) Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll, op. 104 (1894/95) 40' Allegro Adagio, ma non troppo Finale: Allegro moderato
— Pause — Ralph Vaughan Williams (1872 – 1958) Sinfonie Nr. 5 D-Dur (1936-43) 35' Preludio: Moderato – Allegro – Scherzo: Presto misterioso Romanza: Lento Passacaglia: Moderato
Mit diesem Programm ist das Musikkollegium Winterthur am 25. März 2022 um 19.30 Uhr im Theater Chur zu Gast.
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Erstmals zu Gast am 29. September 2007, letztmals am 16. November 2018
Erstmals zu Gast
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Douglas Boyd stammt aus Glasgow und war von 2009 bis 2016 Chefdirigent des Musikkollegiums Winterthur – eine fruchtbare Zeit, von der zahlreiche, auch von der internationalen Fachpresse gelobte CD-Aufnahmen zeugen. Den Anfang seines musikalischen Werdeganges machte Boyd als Oboist und wurde 1981 Gründungsmitglied sowie Solo-Oboist des Chamber Orchestra of Europe – eine Funktion, die er bis 2002 innehatte und die, wie er noch heute bestätigt, einen prägenden Einfluss auf alles künftige Musizieren hatte. Parallel dazu fokussierte er seine künstlerische Tätigkeit immer stärker – und ab 2006 ausschliesslich – aufs Dirigieren, und das bei renommierten Orchestern in der Alten und Neuen Welt. Im Anschluss an seine Chefdirigenten-Position in Winterthur übernahm er bis 2020 die Leitung des Orchestre de Chambre de Paris. Seither ist er als Dirigent sowohl in der Oper wie im Konzertsaal tätig, vor allem auch als Künstlerischer Leiter der Garsington Oper. Gastdirigate führen ihn rund um die Welt – nach Australien und Asien, in die USA und immer wieder in seine britische Heimat. Spätestens, seit Kian Soltani 2013 den Ersten Preis bei der International Paulo Cello Competition in Helsinki gewann, wurde die internationale Musikwelt auf den jungen Cellisten aufmerksam. Soltani stammt aus einer persischen Musikerfamilie und wuchs in Bregenz auf. Bereits mit zwölf Jahren begann er sein Studium an der Musikakademie Basel. Es folgten Meisterkurse u.a. bei Wolfgang Boettcher, David Geringas, Peter Wispelwey und Antonio Meneses. Mit 19 Jahren gab er sein Debüt im Wiener Musikverein sowie bei der Schubertiade in Hohenems. Regelmässig war Kian Soltani Solocellist in Daniel Barenboims West-Eastern Divan Orchestra. Seither konzertiert Kian Soltani als Solist mit den renommiertesten Orchestern. Allein in der Saison 2018/2019 debütierte er bei den Wiener Philharmonikern, beim Boston Symphony Orchestra, bei der Staatskapelle Berlin, beim London Philharmonic Orchestra, beim Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, beim Orchestre National de Lyon sowie beim National Symphony Orchestra Washington.
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Besetzung: Flöte, Klarinette, Fagott, 2 Hörner, Streicher
Igor Strawinsky Konzert für Kammerorchester Es-Dur «Dumbarton Oaks»
Uraufführung: 4. Juni 1938, Paris, Leitung Igor Strawinsky
1925 reiste Igor Strawinsky erstmals in die USA, um dort als Pianist und Dirigent aufzutreten. Rasch machte er sich einen Namen, und schon bald winkten von Übersee grosszügige Kompositionsaufträge. Das Konzert in Es-Dur für Kammerorchester schrieb der Komponist zum 30. Hochzeitstag von Robert und Mildred Woods Bliss – ein Mäzenatenpaar, das er bei der Uraufführung seines Balletts «Jeu de Cartes» 1937 in New York kennengelernt hatte. «Dumbarton Oaks», der Untertitel des Werkes, bezieht sich auf das üppige Washingtoner Landhaus der Blisses, das mit seiner Fassade und den ausufernden Gartenanlage wie ein Schloss wirkt. Mit diesem Werk knüpfte Strawinsky an eine lange Tradition an: Schon Bach, Haydn und Mozart hatten ihr Geld damit verdient, die Apéros ihrer reichen Gönner musikalisch zu verschönern. Von diesen Festtagsmusiken des frühen 18. Jahrhunderts liess sich Strawinsky in der Tat auch ästhetisch verführen: Wie der fröhlich-leichte Ton und die verflochtenen Stimmen richtig vermuten lassen, waren es Bachs «Brandenburgische Konzerte», die ihm bei diesem Werk als Folie dienten – Neoklassizismus at its best.
Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 12. Mai 1951, Leitung Victor Desarzens; letztmals am 13. Mai 2015, Leitung Jac van Steen
Besetzung: Violoncello solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 3 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, Streicher Uraufführung: 19. März 1896, London, Royal Philharmonic Society, Leitung Antonín Dvořák, Solist Leo Stern Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 19. Februar 1902, Leitung Ernst Radecke, Solist Robert Hausmann; letztmals am 22. Oktober 2014, Leitung Alexander Rahbari, Solist Julian Steckel
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Antonín Dvořák Konzert für Violoncello und Orchester h-Moll Das Cellokonzert galt für Komponisten seit jeher als eine harte Nuss, ja als ein Ding der Unmöglichkeit: Das tiefe Timbre und die verhaltene Lautstärke des Violoncellos schienen mit den Ansprüchen der Gattung, dem «Konzertieren» im klassischen Sinn, nicht vereinbar. Auch Antonín Dvořák scheiterte als Mittzwanziger beim Versuch, ein Solokonzert für Cello zu schreiben. Und selbst als er sich 1894, im Alter von 53 Jahren und weitaus erfahrener, zum zweiten Mal dieser Aufgabe widmete, hatte er noch immer grossen Respekt: «Ich selber habe mich ziemlich gewundert und wundere mich noch selbst, dass ich zu einem solchen Unternehmen Mut gefasst habe», schrieb er seinem Freund Alois Göbl am 10. Dezember, wenige Tage nach dem Beginn der Komposition. Die besondere Vorsicht zahlte sich aus: Dvořáks Cellokonzert in h-Moll geriet zu einem Meisterwerk; der Spagat zwischen sinfonischer Grösse und konzertanter Transparenz, zwischen dramatischer Leidenschaft und intimer Sanglichkeit, zwischen Solo und Tutti gelang hier – man möchte es einmal so sagen – perfekt.
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Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauke, Streicher Uraufführung: 24. Juni 1943, London, Royal Albert Hall, London Philharmonic Orchestra, Leitung Ralph Vaughan Williams Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 11. September 1991, Leitung János Fürst; letztmals am 8. März 2018, Leitung Douglas Boyd
Ralph Vaughan Williams Sinfonie Nr. 5 D-Dur Ralph Vaughan Williams, 1872 im britischen Down Ampney geboren, gehört zu jener Generation von Leidgeprüften, die den Ersten und Zweiten Weltkrieg in vollem Bewusstsein miterlebten. Im Ersten Weltkrieg diente er als Krankenpfleger und Artillerieoffizier in Frankreich. Den Zweiten Weltkrieg verbrachte er, als Komponist in England hoch angesehen und eifrig mit neuen Projekten beschäftigt, in seiner Heimat. Während seine Kollegen auf die Gräuel des Krieges dezidiert reagierten wie Schostakowitsch in seiner siebten Sinfonie, der berühmten «Leningrader», wollte Vaughan Williams diese aus seinem Œuvre ausgeklammert wissen: «Wäre es nicht in der Tat besser für Musik, sich aus dem Gefecht herauszuhalten und uns einen Platz dort zu reservieren, wo die Vernunft wieder ein Zuhause finden kann, wenn sie zu den ihren zurückkehrt?» Musik als Zufluchtsstätte und Hoffnungsträger – genau so lässt sich auch seine fünfte Sinfonie deuten, die zwischen 1938 und 1943 entstand. Schon der erste Satz malt eine episch breite Klanglandschaft aus, die nicht den geringsten Kratzer aufweist. Mit modalen Skalen und einer Passacaglia schweifen der zweite und der vierte Satz noch deutlicher in die musikalische Vergangenheit aus, und die Romanza entfernt sich träumend von der tristen Gegenwart. Obendrauf zitiert die Sinfonie aus Werken von Vaughan Williams, die – wie die Oper «The Pilgrims Progress» – von christlichem Gedankengut zeugen. Für die Zuhörer im Krieg dürfte dies wahrer Balsam gewesen sein. Sophia Gustorff
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02. APR 2022
Extrakonzert Theater Winterthur Beginn 19.30 Uhr ohne Pause Ende gegen 21.00 Uhr CHF 60/55/40
Musikkollegium Winterthur LEITUNG Mariano Chiacchiarini JAZZBAND Hildegard lernt fliegen VOCALS Andreas Schaerer REEDS Matthias Wenger UND Benedikt Reising TROMBONE UND TUBA Andreas Tschopp BASS Marco Müller DRUMS UND PERCUSSION Christoph Steiner
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KLASSIK & JAZZ – THE BIG WIG Andreas Schaerer (*1976) «The Big Wig» für Sinfonieorchester, Stimme und JazzEnsemble (2015/2017) 60' Intuition Seven Oaks Preludium Zeusler Wig Alert If Two Colossuses Don Clemenza
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Erstmals zu Gast
Erstmals zu Gast
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Hildegard lernt fliegen ist eine Schweizer Formation des Avantgarde-Jazz rund um den Sänger Andreas Schaerer. Die Band wurde 2005 gegründet, um hauptsächlich Eigenkompositionen des Bandleaders zu realisieren. In der Musik von Hildegard lernt fliegen bündeln sich Einflüsse aus Marsch, Jazz, Ska und Funk sowie Anklänge an Swing-Orchester oder Brassbands aus dem Balkan. Oder anders formuliert: Man kauft ein Ticket und erwartet ein Konzert, doch was man bekommt, ist ein theatralischer Anschlag auf das musikalische Empfinden, eine Dada-Party. Bandleader Andreas Schaerer lässt seine sprudelnde Fantasie mit Vollgas aufs Publikum los. 2007 erschien das Debütalbum beim Label Unit Records. 2008 wurde die Gruppe mit dem ZKB Jazzpreis ausgezeichnet. Ab 2011 wurde für drei Jahre eine Jazzförderung der Pro Helvetia ausgesprochen. 2014 erhielt Hildegard lernt fliegen den BMW Welt Jazz Award. Die Band lässt Konventionen hinter sich, erhebt Nonkonformismus nicht zum Dogma und zeigt bei aller Präzision umwerfenden Witz. Bereits als 25-Jähriger gewann der Dirigent Mariano Chiacchiarini den Ersten Preis beim «J. Martini»-Wettbewerb des Teatro Colón. Damit begann eine bemerkenswerte Laufbahn, die den jungen Argentinier u.a. zum Tonhalle-Orchester Zürich und zur Lucerne Festival Academy führte, zum Orchestre Philharmonique de Radio France, zum WDR Sinfonieorchester sowie zum Ensemble Modern. Er war Gast bei bedeutenden Festivals wie dem Lucerne Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Young Euro Classic oder den Donaueschinger Musiktagen und dirigierte in der Elbphilharmonie Hamburg ebenso wie im Konzerthaus Berlin, im grossen Tschaikowsky-Saal des Moskauer Konservatoriums und an der Opéra Bastille. 2009 wurde Chiacchiarini ständiger Dirigent des Ensemble Garage, 2010 Musikdirektor der Universität Trier und 2014 einer der Hauptdirigenten der Argentinischen Nationalsinfonikern. Zudem wurde Mariano Chiacchiarini, ausgezeichnet mit dem ECHO-Musikpreis sowie dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik, zum Beirat des Deutschen Musikrates auserwählt.
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Besetzung: Jazz-Sextett, 2 Flöten, 2 Oboen, 3 Klarinetten, 3 Fagotte, 4 Hörner, 3 Trompeten, 2 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, 2 Harfen, Streicher Uraufführung: 5. September 2015, Luzern, Lucerne Festival Academy Orchestra, Leitung Mariano Chiacchiarini Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt.
Andreas Schaerer «The Big Wig» Das Interesse, klassische Musik mit anderen Genres aus allen Teilen der Welt zu vermischen, lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. «The Big Wig» des Schweizer Komponisten Andreas Schaerer ist ein solches Projekt, das aus einer Kollaboration seines Jazz-Ensembles mit einem Sinfonieorchester entstanden ist. Darin werden Singstimme, Orchester und Ensemble auf unterschiedliche Weise zusammen inszeniert, wobei die Soli des Ensembles eine Konstante in allen Sätzen bilden. Die Stimme wird zudem extrem vielfältig eingesetzt, so dass nicht nur klassischer und Jazzgesang, sondern auch Beatboxen und weitere Gesangstechniken beherrscht werden müssen. Das Werk besteht aus sieben unterschiedlichen Teilen, welche von einer subtilen Dramaturgie durchzogen sind, was sich auch in dem sich repetierenden Text zeigt. Nach einem überwältigend lauten Beginn kündigt die Stimme in «Seven Oaks» mit Orchesterbegleitung eine Art epische Erzählung an. Das darauffolgende, ruhigere «Preludium» zeigt mit Glocken-, Bläserund Harfenklängen einen anderen Aspekt des Orchesters und nimmt bereits in der Satzbezeichnung Bezug auf die klassische europäische Musik. Die Möglichkeiten der menschlichen Stimme – in mitreissender Geschwindigkeit mit der Posaune gepaart – werden innerhalb der englischen sowie einer erfundenen Sprache in «Zeusler» ausgelotet. In «Wig Alert» übernimmt die Singstimme nach einem sanften Intro die rhythmische Führung. Marimba und Beatboxelemente wie Klicklaute verorten den Satz geografisch in den Süden Afrikas. «If two colossuses» gibt die Geschichte von zwei Riesen im Sturm einerseits aus der Erzählerperspektive gesungen wieder, andererseits wird sie mithilfe der Instrumente und der Stimme imitatorisch nacherzählt. Der sechste Teil «Don Clemenza» erinnert an eine Opernarie, welche mit modernen Rhythmen und Beatboxen konfrontiert wird und nach kontinuierlicher Steigerung in einem fulminanten Tutti-Abschluss mündet. In allen Teilen werden verschiedene Stile aus dem Jazz und der klassischen Musik einander gegenüberstellt. Auf diese Auseinandersetzung deutet bereits der Titel «The Big Wig» hin, welcher auf die klassische Musik vergangener Adelshöfe verweist und welcher nun auf die Soli und Elemente des Jazz-Ensembles trifft. Laura Kacl
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SAMSTAG, 9. APRIL 2022, 17.00 UHR 10 Jahre Jubiläums-Benefizkonzert für das Orchester im Stadthaus Winterthur Treffen Sie nach dem Konzert die Musiker und Freunde beim Apéro, der vom Orchester offeriert wird. Dabei erfreuen uns zwei Bläsergruppen mit Klängen, wie man sie sonst nicht im Stadthaus hört.
Details und Angaben zu unseren weiteren Aktivitäten wie Konzerteinführungen, Probenbesuche, Grillplausch, Adventssingen usw. finden Sie auf www.freundeskreis-allegro.ch Neu sind Spenden auch auf Twint möglich:
-Freundeskreis Musikkollegium Winterthur Der vereint Musikfreunde, die ihr Hörerlebnis erweitern möchten: • Erfahren Sie mehr im Kontakt mit den Musikern • Erleben Sie die Erarbeitung eines Werkes an den -Proben des Orchesters • Unterstützen Sie das Musikkollegium Winterthur
WERDEN AUCH SIE MITGLIED VON
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06. APR 2022
Abonnementskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 19.30 Uhr Pause gegen 20.30 Uhr Ende gegen 21.30 Uhr CHF 78/65/43/30 Abo 12/4 «Red Sofa» im Anschluss an das Konzert im Park Hotel, Comensoli-Saal: Dominik Deuber im Gespräch mit Matthias Pintscher und Leila Josefowicz
Musikkollegium Winterthur LEITUNG Matthias Pintscher VIOLINE Leila Josefowicz
DER FEUERVOGEL MIT MATTHIAS PINTSCHER Maurice Ravel (1875 – 1937) «Ma Mère l’Oye» Ballettmusik (1911) 28' Prélude Danse du rouet et scène Pavane de la Belle au bois dormant Les Entretiens de la Belle et la Bête Petit Poucet Laideronnette, Impératrice des Pagodes Le Jardin féerique
Matthias Pintscher (*1971) «Assonanza II» für Violine und Kammerorchester (2021), Schweizer Erstaufführung 20' — Pause — Igor Strawinsky (1882 – 1971) «Der Feuervogel» Ballettsuite (Fassung 1945) 28'
Introduction – Vorspiel und Tanz des Feuervogels – Variationen Pantomime I – Pas de deux (Feuervogel und Iwan Zarewitsch) Pantomime II – Scherzo (Tanz der Prinzessinnen) – Pantomime III – Rondo (Khorowod) Höllentanz Kaschtschejs – Wiegenlied (Feuervogel) – Finale
Dieses Konzert wird durch die Rychenberg-Stiftung dank einer grosszügigen Spende von Frau Nanni Reinhart ermöglicht. Mit diesem Programm ist das Musikkollegium Winterthur am 7. April 2022 um 19.30 Uhr in der Kirche St. Johann, Schaffhausen, zu Gast.
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Erstmals zu Gast
Erstmals zu Gast am 3. Dezember 1997
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Matthias Pintscher ist nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Komponisten, sondern auch ein weltweit gefragter Dirigent. Pintscher studierte Komposition bei Giselher Klebe und bei Manfred Trojahn. Wichtige Impulse gaben ihm zudem Hans Werner Henze und Peter Eötvös, der ihn auch im Dirigieren unterrichtete. Heute werden Pintschers Werke weltweit von führenden Künstlern, Dirigenten und Orchestern aufgeführt. Als Dirigent arbeitete er u. a. mit der Staatskapelle Berlin, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem New York Philharmonic und Los Angeles Philharmonic, der Staatskapelle Berlin, dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin, dem NDR Sinfonieorchester Hamburg, dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester sowie mit dem Cleveland Orchestra, dem Philadelphia Orchestra und dem Chicago Symphony Orchestra. Seit 2013 leitet er das Ensemble intercontemporain in Paris. Zudem war er von 2016 bis 2018 Principal Conductor des Orchesters der Lucerne Festival Academy. Die kanadische Geigerin Leila Josefowicz debütierte mit 16 Jahren in Tschaikowskys Violinkonzert in der Carnegie Hall New York. Seither war sie als Solistin nicht nur bei den «Big Five» in den USA zu Gast, sondern auch bei den renommierten europäischen Orchestern. Schon früh in ihrer Karriere zeigte Leila Josefowicz ein leidenschaftliches Engagement für die zeitgenössische Musik, was sich in ihren vielfältigen Programmen mit neuen Werken widerspiegelt. Berühmt wurde sie bereits 2002 für ihre Interpretation des Violinkonzerts von John Adams. Als Favoritinterpretin vieler heutiger Komponisten hat Josefowicz zahlreiche neue Violinkonzerte uraufgeführt, darunter Werke von Colin Matthews, Steven Mackey und Esa-Pekka Salonen, die speziell für sie geschrieben wurden. In Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen wurde Leila Josefowicz 2018 mit dem Avery Fisher Prize ausgezeichnet.
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Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, Pauke, Schlagwerk, Harfe, Celesta, Streicher Uraufführung: 28. Januar 1911, Paris, Théâtre des Arts Musikkollegium Winterthur: Erstmals aufgeführt am 29. Oktober 1969, Leitung Armin Jordan; letztmals am 24. August 2019, Leitung Holly Hyun Choe
Besetzung: Violine solo, 2 Flöten, Englischhorn, 3 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Posaune, Schlagwerk, Harfe, Klavier/Celesta, Streicher
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Maurice Ravel «Ma mère l’Oye» Mit dem Zyklus «Ma mère l’Oye» setzte Maurice Ravel der Musik für Kinder ein Denkmal. Die oftmals verklärte Kindheit war damals en vogue: Auch Ravels Kollegen widmeten sich dieser, darunter sein Lehrer Gabriel Fauré («Dolly Suite») und sein freundschaftlich-rivalisierender Partner Claude Debussy («Children’s Corner»). Aber anders als bei Robert Schumanns «Kinderszenen» stehen bei Ravel nicht primär die Kindheitserlebnisse als solche im Fokus, sondern fantastische Märchen für die Jüngsten. Die «Mutter Gans» des Titels ist dabei die Erzählerin, eine vor allem in Frankreich und England bis heute bekannte und beliebte Figur. Die Szenarien der einzelnen Stücke entlehnte Ravel verschiedenen, teilweise jahrhundertealten Geschichten. Nur der Feengarten zum Abschluss entstammt möglicherweise seiner eigenen Fantasie. Das ursprünglich für Klavierduo komponierte Werk widmete Ravel den zwei Kindern eines befreundeten Ehepaares. Mimi Godebski, 1910 gerade einmal sechs Jahre alt, erinnerte sich später: «Ravel war mir der Liebste, weil er wunderbare Geschichten erzählte. Ich sass für gewöhnlich auf seinem Schoss, und unermüdlich begann er mit ‹Es war einmal…› Es war in unserem Landhaus La Grangette, wo er ‹Ma mère l’Oye› abschloss oder uns zumindest vorstellte. Aber weder mein Bruder noch ich waren alt genug, um diese Widmung würdigen zu können, für uns war sie eher mit harter Arbeit verbunden. Ravel wollte, dass wir die Uraufführung gaben, aber diese Idee löste bei mir grosse Angst aus. Mein Bruder, weniger schüchtern und begabter am Klavier, meisterte es besser. Aber trotz Klavierstunden von Ravel war ich immer wieder so sehr verkrampft, dass die Idee aufgegeben werden musste.» Später instrumentierte Ravel die Ballettmusik für Orchester und ergänzte sie durch ein Prélude, in dem Motive bereits anklingen, sowie durch einen Spinnradtanz und mehrere Zwischenspiele. In den originellen, stellenweise überirdischen Instrumenten- und Klangkombinationen zeigt sich Ravels Orchestrierungskunst in besonderem Masse. Matthias Pintscher «Assonanza II»
Besondere Klangkombinationen bleiben auch in der Musik des 21. Jahrhunderts ein begehrtes, immer wieder neu zu suchendes Mittel: Matthias Pintscher zählt dabei zu den weltweit am meisten beachteten Komponisten seiner Generation. Nicht weniger erfolgreich ist er als Dirigent, und dass sich diese beiden
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Uraufführung: 28. Januar 2022; Cincinnati Symphony Orchestra, Leitung Matthias Pintscher, Solistin Leila Josefowicz Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt. Schweizer Erstauf‑ führung
Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, Harfe, Klavier, Streicher Uraufführung: 25. Juni 1910, Opéra de Paris, Leitung Gabriel Pierné Musikkollegium Winterthur: Fassung von 1945 erstmals aufgeführt am 13. September 2013, Leitung Pierre-Alain Monot
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Rollen gegenseitig befruchten, hat er selbst oft beschrieben. Mit dem Cincinnati Symphony Orchestra ging Pintscher 2020 eine künstlerische Partnerschaft ein, die ihm Gelegenheit bot, neue Auftragswerke selbst aus der Taufe zu heben. So erlebte sein Konzert für Violine und Kammerorchester «Assonanza II» im Januar 2022 seine Uraufführung in Cincinnati, bevor das Werk nun in der Schweiz zu hören ist. Auf den Leib geschrieben ist es Leila Josefowicz. Zeitgenössische Musik liegt bei der kanadischen Geigerin in den besten Händen, wurden ihr doch bereits zahlreiche neue Konzerte gewidmet. Pintschers erste «Assonanza» schrieb er 2000 für Violoncello solo. Wie Pintscher diesen Begriff für einen vokalischen Halbreim in Musik gesetzt hat? Lassen Sie sich überraschen … Igor Strawinsky «Der Feuervogel»
Zwei Ballettmusiken umrahmen das heutige Programm. Ihre Szenarien sind allerdings sehr verschieden: Ravels Geschichten der «Mutter Gans» greifen klassische westeuropäische Märchenstoffe wie Dornröschen, den kleinen Däumling und die Schöne und das Biest auf und nehmen uns ausserdem auf einen orientalischen Ausflug mit. Der «Feuervogel» verbindet dagegen zwei traditionelle russische Stoffe, die nichts für Zartbesaitete sind. Ein böser und (beinahe) unsterblicher Zauberer hält dreizehn Jungfrauen gefangen, bis ihn der Held Iwan Zarewitsch mit Unterstützung des geheimnisvollen Feuervogels erfolgreich herausfordert. Eine besondere Rolle spielt dabei die Musik, mit deren Hilfe Iwan den Zauberer und dessen Dämonen erst zum wahnhaften Tanz bringt und dann in den Schlaf wiegt. Zugeschnitten ist die Handlung auf das berühmte Ensemble der Ballets Russes von Sergei Diaghilew, das ausgehend von Paris in ganz Europa Furore machen sollte. Für die Vertonung verpflichtete Diaghilew 1909 seinen damals noch weitgehend unbekannten Landsmann Igor Strawinsky. Der Komponist nutzte seine Chance und erlangte praktisch über Nacht internationalen Ruhm. Da seine Musik den tänzerischen Charakter des Balletts in jeder Faser aufgreift, eignet sie sich auch für den Konzertsaal: So darf man die fabelhaften Kostüme und ausgefeilten Choreographien der eigenen Fantasie überlassen.
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Freikonzert Stadthaus Winterthur Beginn 17.00 Uhr ohne Pause Ende gegen 18.30 Uhr Eintritt frei, nummerierte Platzkarten CHF 12 Kollekte zugunsten des Vereins allegro Apéro mit den Orchestermusikerinnen und -musikern im Anschluss an das Konzert
Musikkollegium Winterthur LEITUNG Matthias Pintscher OBOE Maria Sournatcheva MODERATION Dominik Deuber
FREIKONZERT MIT MATTHIAS PINTSCHER Andrei Golovin (*1950) Sinfonia concertante für Oboe und Orchester (2021), Auftragskomposition des Musikkollegiums Winterthur, Uraufführung 20' Igor Strawinsky (1882 – 1971) «Der Feuervogel» Ballettsuite (1945) 28'
Introduction – Vorspiel und Tanz des Feuervogels – Variationen Pantomime I – Pas de deux (Feuervogel und Iwan Zarewitsch) Pantomime II – Scherzo (Tanz der Prinzessinnen) – Pantomime III – Rondo (Khorowod) Höllentanz Kaschtschejs – Wiegenlied (Feuervogel) – Finale
Benefizkonzert «allegro» Für einen guten Zweck! Der Verein «allegro» unterstützt das Orchester seit 2012 ideell und trägt mit finanziellen Beiträgen zur Zukunftssicherung in Bestand und Qualität bei. Unterstützen Sie diese Bestrebungen mit einer Spende oder einer Vereinsmitgliedschaft. Das Solistenhonorar wird von einem Gönner des Freundeskreises «allegro» getragen
In Zusammenarbeit mit
freundeskreis-allegro.ch
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Der Kompositionsauftrag an Andrei Golovin wurde durch die Rychenberg-Stiftung dank einer grosszügigen Schenkung von Frau Nanni Reinhart ermöglicht. Das Konzert wird für das Archiv des Musikkollegiums Winterthur aufgenommen.
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Erstmals zu Gast am 6. April 2022
Erstmals als Solistin zu hören am 16. Juni 2014, letztmals am 12. September 20219
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Matthias Pintscher ist nicht nur einer der erfolgreichsten deutschen Komponisten, sondern auch ein weltweit gefragter Dirigent. Pintscher studierte Komposition bei Giselher Klebe und bei Manfred Trojahn. Wichtige Impulse gaben ihm zudem Hans Werner Henze und Peter Eötvös, der ihn auch im Dirigieren unterrichtete. Heute werden Pintschers Werke weltweit von führenden Künstlern, Dirigenten und Orchestern aufgeführt. Als Dirigent arbeitete er u. a. mit der Staatskapelle Berlin, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem New York Philharmonic und Los Angeles Philharmonic, der Staatskapelle Berlin, dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin, dem NDR Sinfonieorchester Hamburg, dem Frankfurter Opern- und Museumsorchester sowie mit dem Cleveland Orchestra, dem Philadelphia Orchestra und dem Chicago Symphony Orchestra. Seit 2013 leitet er das Ensemble intercontemporain in Paris. Zudem war er von 2016 bis 2018 Principal Conductor des Orchesters der Lucerne Festival Academy. Maria Sournatcheva absolvierte ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover bei Klaus Becker konzertierte als junge Solistin beim Rheingau Musik Festival und bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist Gewinnerin des Praetorius Musikpreises Niedersachsen, des Europäischen Lions-Musikwettbewerbs oder des ARD-Wettbewerbs in München. Stipendien erhielt sie u.a. von Yehudi Menuhin «Live Music Now», von der ZEIT-Stiftung sowie von der Deutschlandstiftung Integration im Rahmen des Mentoren‑ programms «Geh deinen Weg» unter der Schirmherrschaft von Frau Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel. Ihre erste CD «Russian Oboe Concertos» mit dem Göttinger Symphonie‑ orchester unter der Leitung von Christoph-Mathias Mueller ist im Mai 2016 bei MDG erschienen. Seit der Saison 2012/13 ist sie Solo-Oboistin beim Musikkollegium Winterthur.
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Besetzung: Oboe solo, 2 Flöten, Englischhorn, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauke, Schlagwerk, Harfe, Celesta, Streicher Uraufführung: 9. April 2022, Winterthur, Musikkollegium Winterthur, Leitung Matthias Pintscher, Solistin Maria Sournatcheva Musikkollegium Winterthur: Dieses Werk wird zum ersten Mal aufgeführt (Uraufführung).
Besetzung: 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagwerk, Harfe, Klavier, Streicher Uraufführung: 25. Juni 1910, Paris, Théâtre national de l’Opéra, Leitung Gabriel Pierné Musikkollegium Winterthur: Fassung von 1945 Erstmals aufgeführt am 13. September 2013, Leitung Pierre-Alain Monot; letztmals am 6. April 2022, Leitung Matthias Pintscher
Andrei Golovin Sinfonia concertante für Oboe und Orchester Andrei Golovin komponierte seine Sinfonia concertante als Auftragskomposition des Musikkollegiums Winterthur und widmete es der Solo-Oboistin des Orchesters, Maria Sournatcheva. Der russische Komponist verfasste aber kein Oboenkonzert, sondern eine Sinfonia concertante, also eigentlich ein Werk für mehrere Soloinstrumente und Orchester. Golovin hält sich jedoch nur zum Teil an die Eigenschaften dieser Gattung: Beispielsweise übernimmt zwar manchmal ein Englischhorn den Solopart. Dessen Spieler oder Spielerin gesellt sich jedoch nicht zu der Solo-Oboe vor das Ensemble, sondern bleibt stets Teil des Orchesters. «Die musikalischen Bilder, die mit der Oboe assoziiert werden», so der Komponist, «sind meist von lyrischer Stimmung. Man kann sich eine Figur vorstellen, die immer tiefer in sich selbst, in ihre eigene Welt eintaucht und nicht auf die immer heftiger werdenden Einbrüche des Orchesters reagiert.» Erst nach dem klanglichen Höhepunkt, bei dem das Orchester seine volle Grösse erreicht, ändert sich das Zusammenspiel: «Die Musik des Oboen-Monologs wird im Orchestertutti wiederholt, und die Solo-Oboe vereint sich mit dem Orchester im Unisonoklang.» Igor Strawinsky «Der Feuervogel»
Im Jahr 1910 gelang Strawinsky mit seinem «Oiseau de feu» der grosse Durchbruch. Neben kompositorischem Talent hatte er dabei auch ein wenig Glück, denn eigentlich hatte der Direktor der berühmten Pariser «Ballets Russes», Sergej Diaghilew, zwei andere russische Komponisten beauftragt, das Ballett zu vertonen. Nachdem die Zusammenarbeit mit Alexander Tscherepnin und Anatoli Ljadow gescheitert war, fiel die Wahl Diaghilews – als «letzte Rettung» – auf den 27-jährigen in Paris noch wenig bekannten, jedoch als Talent geltenden Strawinsky. Eine glückliche Entscheidung, denn bis heute ist das Werk von den Bühnen nicht mehr wegzudenken.Strawinsky fertigte von der Ballettmusik auch drei Orchestersuiten an. Seine Musik ist jedoch so tänzerisch, dass sie auch ohne Ballettbühne die Geschichte des Feuervogels zu erzählen vermag: Dieser wird vom Thronfolger Iwan Zarewitsch im Garten des Zauberers Kaschtschei gefangen und verspricht als Gegenleistung für seine Freilassung, dem Zarewitsch immer behilflich zu sein – wobei er ihn zu seiner grossen Liebe führt. Franziska Gallusser
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12. APR 2022
Clubkonzert Stadthaus Winterthur 18.45 Uhr Türöffnung Willkommensdrink 19.30 Uhr Konzert und Gespräche im Konzertsaal 20.30 Uhr Apéro riche im Foyer 22.00 Uhr Ende des Anlasses Nur für Mitglieder «Club der 700» und Freunde
Musikkollegium Winterthur LEITUNG Roberto González-Monjas
EXKLUSIVKONZERT «CLUB DER 700» Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) «Die Geschöpfe des Prometheus», op. 43, Musik zum Ballett von Salvatore Viganò (1801) Ouvertüre Introduktion (Der Sturm) Nr. 1 Poco Adagio Nr. 5 Adagio Nr. 9 Adagio Nr. 10 Pastorale: Allegro Nr. 15 Andantino Nr. 16 Finale: Allegretto
Auch in den weitverzweigten griechischen Göttergeschlechtern gibt es natürlich «enfants terribles». Zum Beispiel Prometheus, der trotz Zeus’ Verbot den Menschen das Feuer bringt. Nur zu gerne nahm Ludwig van Beethoven 1800 den Auftrag an, Ballettmusik über dieses Sujet zu schreiben. «Die Auflehnung des Einzelnen zum Wohl der Menschen gegen ein bestehendes Herrschaftssystem ist sicherlich einer der Mythen, die Beethovens aufklärerischen Idealen entgegenkamen», schreibt Julia Ronge vom Beethovenhaus Bonn. Oft ist nur die Ouvertüre zu hören – aber für den «Club der 700» erklingen noch weitere Teile. Seit seiner Gründung im Jahr 2012 trägt der Club, der unter dem Patronat des jeweiligen Chefdirigenten des Musikkollegiums Winterthur steht, namhaft zur Existenzsicherung des Orchesters bei. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise ist dieser Gönner-Kreis wichtiger denn je. Als Dankeschön für Ihren jährlichen Beitrag von mindestens CHF 1000 laden wir Sie zum exklusiven Clubkonzert und zu weiteren besonderen Anlässen ein.
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LEITUNG Roberto
González-Monjas
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FR
15. APR 2022
Hauskonzert Stadthaus Winterthur Beginn 17.00 Uhr Pause gegen 17.30 Uhr Ende gegen 19.00 Uhr CHF 40, freie Platzwahl Mitglieder gratis, bitte Mitgliederausweis mitbringen
Winterthurer Streichquartett VIOLINE Bogdan Božović VIOLINE Irene Abrigo VIOLA Jürg Dähler VIOLONCELLO Cäcilia Chmel VIOLONCELLO Moritz Huemer
KAMMERMUSIK ZU KARFREITAG Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) Adagio und Fuge c-Moll, KV 546 (1788) 9' Mischa Käser (*1959) Streichquartett Nr. 2 (2021), dem Winterthurer Streichquartett gewidmet 20'
Ohne Bezeichnung Scherzo Adagietto Allegro furioso
— Pause — Franz Schubert (1797 – 1828) Streichquintett C-Dur, D 956 (1828) 58' Allegro ma non troppo Adagio Scherzo: Presto, Trio: Andante sostenuto Allegretto
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Das Winterthurer Streichquartett setzt sich aus den jeweiligen Stimmführern des Musikkollegiums Winterthur zusammen und konzertiert seit 1920 unter diesem Namen, aber bereits seit 1873 gab es Auftritte in dieser Formation. Zurzeit besteht das Quartett aus Bogdan Božović (erste Violine, seit 2022), Jürg Dähler (Viola, seit 1993) und Cäcilia Chmel (Violoncello, seit 1989), heute ergänzt Irene Abrigo an der zweiten Violine. Die Existenz eines orchestereigenen Streichquartetts ist weltweit eine Rarität und zeugt von der langen Tradition in der Pflege der Kammermusik beim Musikkollegium Winterthur. International bekannt wurde das Quartett in den 1940er Jahren in der damals legendären Besetzung mit Peter Rybar, Clemens Dahinden, Oskar Kromer und Antonio Tusa. Auch in späteren Jahren gastierte das Ensemble regelmässig in anderen Schweizer Städten und gab Gastspiele in Europa und den USA. Dabei trat es mit Solisten wie Pinchas Zukerman, Christian Zacharias oder Emanuel Ax auf. Sein Wirken ist auf verschiedenen Tonträgern dokumentiert, so u.a. mit einer Einspielung von Werken der eng mit Winterthur verbundenen Komponisten Hermann Goetz und Georg Rauchenecker. Der Cellist Moritz Huemer stammt aus Österreich. Seine musikalische Ausbildung absolvierte er u.a. an der Musik-Akademie Basel; seit Herbst 2018 studiert er an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Er ist Erster Preisträger mehrerer Wettbewerbe, tritt als Solist mit Orchestern auf und widmet sich ebenso engagiert dem Orchesterspiel wie der Kammermusik. Zudem war er «Young Festival Artist» beim Zwischentöne-Kammermusikfestival in Engelberg, trat beim «VP Bank Classic Festival» – ehemals «Festival Next Generation» – in Bad Ragaz auf und ist Mitglied des Ensemble Esperanza, das aus Stipendiatinnen und Stipendiaten der Internationalen Musikakademie in Liechtenstein besteht und 2018 mit einem «Opus Klassik» ausgezeichnet wurde. Neulich spielte er sogar in den Reihen der Berliner Philharmoniker mit.
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Wolfgang Amadeus Mozart Adagio und Fuge c-Moll Der 26. Juni 1788 muss für Wolfgang Amadeus Mozart ein besonderer Tag gewesen sein: In seinem Werkverzeichnis notierte er unter diesem Datum gleich vier Werke. Es sind dies die EsDur-Sinfonie KV 543, ein kurzer Marsch, sodann «eine kleine Klavier-Sonate für Anfänger», die als «Sonata facile» berühmt werden sollte, und zuletzt «ein kurzes Adagio a 2 violini, viola, e Baßo, zu einer fuge welche ich schon lange für 2 klaviere geschrieben habe». Dieses Adagio ist nicht zu unterschätzen: Die dazugehörige Fuge war tatsächlich schon mehrere Jahre alt, und dass Mozart sich nach so langer Zeit das kurze Werk nochmals vornahm, spricht für dessen Bedeutung. Ende 1783 bildete es den Abschluss einer Zeitspanne, in der sich Mozart intensiv mit der Musik von Bach und Händel auseinandergesetzt hatte. Wie virtuos er sich dabei deren Fugen-Stil aneignete, zeigen die c-Moll-Fuge samt dem nachkomponierten Adagio. Das Adagio ist von scharfen Punktierungen geprägt und von Generalpausen zerrissen. In immer wieder neuen Anläufen sucht es gleichsam nach dem harmonischen Ausgang und findet ihn schliesslich in der Fuge. Deren Thema wird vom Cello vorgestellt und könnte beinahe aus Bachs «Musikalischem Opfer» stammen – Mozart reiht sich hier in eine altehrwürdige Tradition ein. Die Verarbeitung des Themas erfolgt nach allen Regeln der Kunst; besonders die Umkehrung, also die Drehung jedes Intervalls in die entgegengesetzte Richtung, ist hier meisterhaft eingesetzt. Nach der fulminanten Coda ist klar: Mozart tat gut daran, dieses Meisterwerk wieder aus der Schublade hervorzuholen. Mischa Käser Streichquartett Nr. 2 Um Mischa Käsers Musik mit einem Schlagwort zu versehen: Sie ist zweifellos das, was man als modern bezeichnen würde. Sie ist nicht tonal, die herkömmliche Notenschrift reicht nur knapp aus – und doch finden sich in seinem Œuvre neben gros‑ sen Ensembles und exotischen Instrumenten auch so traditionsreiche Besetzungen wie Klaviertrio und Streichquartett. Der Zürcher Käser ist studierter Gitarrist und Komponist, wirkt aber auch als Stimmkünstler und Regisseur wie 2021 beim Projekt «Gestörte Waldesruh», einem «musiktheatralischen Waldspaziergang» auf dem Uetliberg. Die Idee des Theatralischen ist auch in Käsers Instrumentalmusik wichtig. Er selbst spricht von «Strandgut aus vergangenen Jahrhunderten», das er in seinen
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Werken zusammenträgt: Bekanntes wie Dreiklänge, Rhythmen und ganze Formteile wird als Baumaterial zu neuen, gestalthaften Formen kombiniert. Solches «Strandgut» findet sich auch in seinem zweiten Streichquartett, angefangen bei der Einteilung in vier Sätze. Auch einige der Satzbezeichnungen wecken Assoziationen: «Quasi una fantasia» im Kopfsatz lässt an Beethovens «Mondscheinsonate» denken, «Adagietto» an Mahlers Fünfte. Die Musik selbst hat damit jedoch wenig zu tun: Aus dem Adagietto wird bei Käser eine Meditation über einzelne Harmonien, und im Finale wechseln die vier Streicher rasend schnell zwischen verschiedenen Spieltechniken hin und her. Das ist extrem virtuos, wunderbar erfrischend – und einfach meisterhafte Musik. Franz Schubert Streichquintett C-Dur Franz Schuberts Streichquintett in C-Dur ist sein letztes Kammermusikwerk, das er im November 1828, kaum zwei Monate vor seinem frühen Tod, vollendete. Ein Vermächtnis? Tatsächlich zeigen sich in diesem Werk viele Tendenzen, die Schuberts gesamtes Schaffen durchziehen. Da wären etwa die Gegenüberstellung von Stimmgruppen (veranschaulicht in der«symmetrischen» Quintett-Besetzung mit zwei Celli statt zwei Bratschen) und die geradezu sinfonische Ausdehnung – Schumann hat, allerdings mit Bezug auf Schuberts C-Dur-Sinfonie, den Begriff der «himmlischen Länge» geprägt. Im scheinbar so unproblematischen CDur steht auch das Quintett. Als ätherischer Klang schwillt die Tonart zu Beginn des Werks an – und wird gleich beim ersten Akkordwechsel wieder in Frage gestellt. Jedes der drei Themen des Kopfsatzes wird minutenlang ausgebreitet und durchwandert die unterschiedlichsten Seelenwelten. Monoton ist das keineswegs, sondern es führt zu monumentalen Dimensionen. Eine grosse Klangfläche, die durch kleine rhythmische Muster zusammengehalten wird, bildet auch die Grundlage des Adagios, das in seinem Mittelteil ein ungeahntes Mass an Dramatik aufspannt. Das Scherzo zelebriert eine überdrehte Fröhlichkeit mit geradezu gewalttätiger Kraftanstrengung, während sich das enigmatische Trio jeglicher Festlegung entzieht. Das Finale präsentiert sich zwar im tänzerischen Allegretto, kippt aber immer wieder nach Moll und steigert sich bis ins Bedrohliche. Das Werk endet unisono auf einem C – und noch dieser letzte Ton hält eine Überraschung bereit. Adrienne Walder
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WIR DANKEN
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WIR DANKEN ALLEN, DIE UNS UNTERSTÜTZEN, FÜR IHRE GROSSZÜGIGE UND WERTVOLLE HILFE.
Subventionsgeber –– Stadt Winterthur –– Kanton Zürich Hauptpartner –– Credit Suisse Partner –– Zürcher Kantonalbank Konzertpartner –– Migros Kulturprozent –– Parkhotel Winterthur –– Privatklinik Lindberg –– Ricola AG –– UBS AG –– Willy Erny AG Medienpartner –– Der Landbote Firmengönner und Stiftungen –– AG für Erstellung billiger Wohnhäuser –– Biedermann-Mantel-Stiftung –– Familie Ernst Basler AG –– Dr. Werner GremingerStiftung –– Giuseppe Kaiser-Stiftung –– Hedwig Rieter-Stiftung –– Johann Jacob Rieter Stiftung –– Paul Reinhart Stiftung –– Rychenberg-Stiftung –– Stiftung Vettori –– Vontobel-Stiftung Privatgönner Gold –– Kitty Barandun –– Magdalena & Beat Denzler –– Barbara & Eberhard FischerReinhart –– Erben des Ulrich Geilinger –– Nanni Reinhart –– Brigitte & Adrian Schneider –– Heinz Toggenburger –– Bernhard Wyss Silber –– Richard Battanta –– Dr. Hans Baumgartner –– Nelly Fehr-Trüb –– Regula Kägi-Bühler –– Dieter & Lisette Schütt –– Annie Singer –– Brigitte & Arthur Vettori –– Hans Waespi Club der 700 –– Franziska Albrecht-Geilinger –– Ulrich Amacher –– Erhard Ammann –– Vrendli & Arnold Amsler –– Elisabeth & Peter AndereggWirth
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–– Kathrin Bänziger & Ernst Wohlwend –– Marianne & Kaspar Baeschlin –– Kitty Barandun –– Heidi & Ernst BaslerBorkowski –– Richard Battanta –– Paola Baumberger –– Eveline Baur –– Beat Rob. Beck –– Viktor Beglinger –– Rolf Benz –– Hermann Böhler –– Maja Bollinger –– Katharina & Robert Bossart –– Annelies Bosshard –– Christoph Bosshard –– Barbara & Helmut Bourzutschky –– Evelyn Brändli-Basler –– Kathrin † & Peter Brütsch-Bieder –– Barbara Bucher –– Felix Büeler –– Ruth Burkhalter –– Elisabeth Bütler –– Susanne Chiodi –– Andreas Cunz –– Dahinden Heim Architekten AG –– Marcello Davare & Ursula Saner Davare –– Samuel Denis & Elisabeth Heberle –– Beat Denzler –– Christine Denzler –– Jacqueline Denzler Fink –– Magdalena Denzler –– Dr. med. Oskar Denzler –– Dr. Martin Deuring –– Susann Dubs –– Hanspeter Ebnöther –– Peter Eckert –– Walter Etter-Nüesch –– Barbara Etter-Nüesch –– Eva Fechter –– Naturheilpraxis zum Federkiel GmbH –– Nelly Fehr-Trüb –– Roberto Fiorentino –– Barbara Fischer-Reinhart –– Eberhard Fischer-Reinhart –– Charlotte & Eugen Fleischer –– Arthur Frauenfelder –– Madeleine & Walter Fritschi –– Fiona Fröhlich Egli –– Rita und Robert Gassmann –– Rolf Gehrig Kübler –– Rahel & Kaspar Geiser –– Roberto González-Monjas –– Dr. Werner GremingerStiftung –– Monika & Markus Gremminger –– Regula & Urs Gürtler –– Ruth & Jürg Hablützel
–– Edith † & Fritz Hagmann † –– Jacqueline & Eugen Haltiner –– Gabriella & Georg HardmeierPirovino –– David Hauser –– Elisabeth Heberle –– Heinrich Hempel –– Cordula & Benjamin Herbst –– Helene & Robert Hess –– Barbara & Peter Heuzeroth –– Irmgard & Mathias Hofmann –– Verena Hollenstein –– Hans-Jörg Hüppi –– Walter Hugener –– Christa & Urs Hunziker –– Maja Ingold –– Heini Isler –– Verena Jordi Chittussi –– Regula Kägi-Bühler –– Charles & Kathrin Kälin –– Urs Kasper –– Kathrin Keller –– Christine & Hannes Kessler Winkler –– Claudia & Richard Kind-Dubs –– Werner Klee –– Rudolf Koelman –– Christa Koestler –– Karl-Andreas Kolly –– Ursula Künsch –– Hansruedi Lamparter –– Regula Läuchli –– Edith Lienhardt –– Béatrice & Urs Lütolf –– Heidi Lutz –– Dr. Otto & Elisabeth LutzStuder –– Ernst Meier –– Markus Meier & Rahel Hager Meier –– Martin Meier –– Elsbeth & Heini Metzger –– Käthi & Hans Rudolf MetzgerMörgeli –– Rudolf Meyer –– Christine & Paul Moeller –– Dorothea Mondini-Sax –– Annemarie & Herbert Moser –– Christine & Johannes Müller –– Katrin & René Müller –– Daniela & Alfred Müller-Lutz –– Ruth & Ueli Münch –– Sabine Münzenmaier & Peter Wehrli –– Samuel Münzenmaier –– Erna und Hans Naegeli –– Roland Naegelin –– Helen & Fritz Neumann –– Ursula & Thomas Nook –– Margrit & Adolf Ott-Wirz –– Georg Pfister –– Nanni Reinhart –– Regula Reinhart –– Max Reutlinger –– Annelise Rüegger-Bretscher
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IHRE UNTERSTÜTZUNG IST GEFRAGT Die bald 400-jährige Erfolgsgeschichte des Musikkollegiums Winterthur geht Hand in Hand mit privatem Engagement und der Unterstützung durch grosszügige Gönner und Mäzene. Tragen auch Sie dazu bei, den Fortbestand unseres grossartigen Sinfonieorchesters zu sichern und 50 000 Besucher pro Saison mit klassischer Musik zu beglücken! CLUB DER 700 Treten Sie unserem «Club der 700» bei, der unter dem Patronat unseres Chefdirigenten Roberto González-Monjas steht! Als Dankeschön für Ihren jährlichen Beitrag von CHF 1000 laden wir Sie zum exklusiven Clubkonzert des Musikkollegiums Winterthur und zu weiteren besonderen Anlässen ein. LEGAT Nur dank grosszügiger Legate ist es dem Musikkollegium Winterthur möglich, sein musikalisches Erbe mit einem erstklassigen Konzertangebot weiter zu pflegen. Unsere Vermächtnisgeber behalten wir in dankbarer Erinnerung, indem wir ihren Lebenslauf in unserem Saisonprogramm und auf unserer Webseite veröffentlichen. TRAUERSPENDE Immer wieder bringen dem Musikkollegium Winterthur nahe stehende Personen ihre Verbundenheit mit dem Orchester mit dem Wunsch zum Ausdruck, dass man ihrer im Todesfall mit einer Trauerspende an das Musikkollegium Winterthur gedenkt. Auch für diese Zeichen der Verbundenheit sind wir sehr dankbar.
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SPENDENKONTO: Postfinance-Konto 84-393-6 IBAN CH06 0900 0000 8400 0393 6 lautend auf Musikkollegium Winterthur, 8400 Winterthur Spenden ans Musikkollegium Winterthur können als gemeinnützige Zuwendungen vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. KONTAKT Dominik Deuber, Direktor Telefon +41 52 268 15 60 E-Mail: direktion@musikkollegium.ch
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ÖFFENTLICHE GENERALPROBEN
Einzelkarten können auch Online gebucht werden: musikkollegium.ch (keine Vergünstigungen).
Neu: Bitte unbedingt Vorverkauf benutzen (gilt nicht für Mitglieder)
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Ihre telefonische oder schriftliche Bestellung ist verbindlich. Reservierte und nicht abgeholte Karten werden in Rechnung gestellt. Gekaufte Karten können nicht zurückgenommen oder umgetauscht werden. Für Postzustellung verrechnen wir CHF 5.
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IMPRESSUM Redaktion Severin Hosang, Ulrich Amacher, Dr. Werner Pfister
Druck Mattenbach AG, Winterthur
Lektorat Gertrud Muraro
Auflage 1600
Mitarbeit in dieser Nummer Viviane Nora Brodmann in Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich
Erscheinungsweise 5× jährlich
Redaktionsschluss 16. Februar 2022 Gestaltung / Satz Rebecca De Bautista Fotos Chris Lee (S. 1, S. 42 u.), Pablo Faccinetto (S. 5, S. 18, S. 19 u.r. ), Kim Hahn (S. 10, S. 24 o.), Gregor Hohenburg (S. 15, S. 34 o.), Jiyang Chen (S. 24 u.), John Batten (S. 34 o.), Reto Andreoli (S. 38), Felix Broede (S. 42 o., S. 46 o.), Marco Blessano (S. 52 u.), Nikolaj Lundt (S. 58), zVg (S. 17, S. 19 u.l., S. 20, S. 38 u.)
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Preis Einzelausgabe /Abonnement CHF 5 /CHF 40 Der Auftakt ist das offizielle Publikationsorgan des Vereins Musikkollegium Winterthur. Für Mitglieder ist der Abonnementspreis im jährlichen Mitgliederbeitrag enthalten. Herausgeber Musikkollegium Winterthur Rychenbergstrasse 94 8400 Winterthur Telefon +41 52 268 15 60 info@musikkollegium.ch musikkollegium.ch
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ORCHESTER
Winterthur ragt aus der europäischen Kulturlandschaft heraus. Dies nicht nur dank seiner Kunstsammlungen, sondern auch dank seinem Boutique-Sinfonieorchester – dem Musikkollegium Winterthur –, das nun mit neuem Schwung unter dem vielversprechenden jungen Chefdirigenten Roberto González-Monjas in die Saison 2021/22 startet. Die lange, bis ins Jahr 1629 zurückreichende Geschichte des Musikkollegiums Winterthur hat lebendige Spuren hinterlassen: Das Engagement der Bürgerfamilien aus dem 18. Jahrhundert wird heute von den zahlreichen Vereinsmitgliedern weitergeführt. Aus dem 19. Jahrhundert stammt der von Gottfried Semper entworfene StadthausSaal, der im selben Jahr wie der Wiener Musikverein eröffnet wurde. Prägend ist insbesondere das frühe 20. Jahrhundert geworden. Der Mäzen Werner Reinhart und der Dirigent Hermann Scherchen machten Winterthur zu einem Zentrum des europäischen Musiklebens. Igor Strawinsky, Richard Strauss und Anton Webern verkehrten hier, auch Clara Haskil oder Wilhelm Furtwängler. Ein verpflichtendes Erbe: Kein anderes klassisches Sinfonieorchester der Schweiz widmet sich der Moderne so selbstverständlich wie das Musikkollegium Winterthur. Dazu kommen Uraufführungen, in jüngster Zeit von Richard Dubugnon, Johannes Maria Staud oder
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David Philip Hefti. Für zusätzliche internationale Aufmerksamkeit sorgte 2019/20 der Kompositionswettbewerb «Rychenberg Competition», an dem Komponistinnen und Komponisten aus über 30 Ländern teilnahmen. Die weiteren Repertoire-Schwerpunkte liegen in der Klassik und frühen Romantik; aber auch auf grosse Sinfonik – etwa von Brahms, dem eine der neuesten CD-Einspielungen gilt – wirft das agile Orchester gerne frisches Licht. In Opern- und Ballettproduktionen ist das Musikkollegium Winterthur in Zusammenarbeit mit dem Opernhaus Zürich und dem Theater Winterthur ebenfalls regelmässig zu erleben. Mit über 40 Saisonkonzerten sowie mit Auslandtourneen und einem preisgekrönten Musikvermittlungsangebot tritt das Orchester hervor. Zur hohen Qualität des Klangkörpers beigetragen haben viele: ehemalige Chefdirigenten wie Franz Welser-Möst, Heinrich Schiff oder Thomas Zehetmair, langjährige Gastdirigenten wie Heinz Holliger, Reinhard Goebel und Michael Sanderling, aber auch international gefragte Solistinnen und Solisten, die stets gerne zum Musikkollegium Winterthur zurückkehren. So sind u.a. Yuja Wang, Andreas Ottensamer, Sir András Schiff, Ian Bostridge oder Patricia Kopatschinskaja regelmässig in Winterthur zu Gast.
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VORSCHAU
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MAI
DO
05. 19.30 IL MONDO DELLA LUNA
Stadthaus Winterthur
WEITERE VORSTELLUNGEN: SA 07. MAI 19.30 UHR, MI 11. MAI 19.30 UHR,
FR 13. MAI 19.30 UHR, SO 15. MAI 14.30 UHR
06.
FR 12.15 MUSIK ÜBER MITTAG Theater Winterthur, Foyer DO
– IN MEMORIAM WILLY HESS
12. 19.30 MUSIK FÜR ZWEI SCHLAGZEUGE UND ZWEI KLAVIERE
MI
Stadthaus Winterthur
18. 19.30 SCHEHERAZADE Stadthaus Winterthur
21.
SA
17.00
JUNGE SOLISTEN DER ZHDK
Stadthaus Winterthur
25. 19.30 VON BUKAREST NACH WIEN
MI
Stadthaus Winterthur
JUN FESTIVAL «LE GRAND RITUEL » 4. – 18. JUNI Halle 53, Katharina-Sulzer-Platz SA
04. 19.30 CONCIERTO DE ARANJUEZ
SO
05. 12.00 FAMILIENTAG MIT WJSO, PFOTE MAMPFT QUARK U.A.
DI
07. 20.00 IGUDESMAN & JOO – «MAMBO JAMBO»
FR
10. 21.00 SACRE
SO
WEITERE VORSTELLUNGEN SA 11. JUNI 21.00 UHR, SA 18. JUNI 21.00 UHR
12. 18.00 IBERACADEMY ORCHESTER MEDELLIN
DO
15. 19.30 OEDIPUS REX 16. 19.30
SA
18. 17.00 DIE GESCHICHTE VOM SOLDATEN
SA
25. 17.00 ALBANIKONZERT – JAZZIG, FETZIG INS FESTGETÜMMEL
MI
Stadthaus Winterthur
Sämtliche Konzerte finden Sie unter musikkollegium.ch
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AZB CH-8400 Winterthur P.P. / Journal Post CH AG
Ein unbelasteter Ein Start ins unbelasteter Start ins Leben. Leben.
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