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SO 13. SEP — Hauskonzert

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KARTENVERKAUF

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SO

13. SEP 2020

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Hauskonzert

Stadthaus Winterthur Beginn 17.00 Uhr Pause gegen 17.40 Uhr Ende 18.45 Uhr CHF 40 Mitglieder gratis freie Platzwahl Neu für Mitglieder: Bitte Mitgliederausweis mitbrin‑ gen (Registrierung gemäss BAGVerordnung)! Es gibt keine Ein‑ trittskarten mehr. Wer in der Galerie sitzen möchte, muss sich zusätzlich in eine Liste eintragen. VIOLINE Anzhela Golubyeva Staub VIOLA Chie Tanaka VIOLONCELLO Anikó Illényi KLAVIER Martin Lucas Staub

KLAVIERQUARTETTE – SCHNITTKE TRIFFT BEETHOVEN

Ludwig van Beethoven (1770 –1827) Klavierquartett C-Dur, WoO 36/3 (1785) 20' Allegro vivace Adagio con espressione Rondo: Allegro

Gustav Mahler (1860 –1911) Quartettsatz für Klavier, Violine, Viola und Violoncello a-Moll (1876) 10' Nicht zu schnell – Mit Leidenschaft – Entschlossen

— Pause —

Alfred Schnittke (1934 –1998) Klavierquartett a-Moll auf ein Scherzo-Fragment von Gustav Mahler (1988) 8' Allegro

Robert Schumann (1810 –1856) Klavierquartett Es-Dur, op. 47 (1842) 30' Sostenuto assai – Allegro ma non troppo Scherzo: Molto vivace Andante cantabile Finale: Vivace

Anzhela Golubyeva Staub wurde in Kiew geboren und studierte dort an der Nationalen Musikakademie der Ukraine Pjotr Tschaikowsky, wo sie das Solistendiplom mit Auszeichnung erhielt. An der Europäischen Mozart-Akademie setzte sie sich zudem intensiv mit Kammermusik auseinander. Sie ist Gewinnerin der internationalen Kammermusikwettbewerbe Vladimir und Regina Gorovitz, Caltanissetta, Johannes Brahms und des Swiss Ambassador’s Award in der Wigmore Hall London und bestritt Konzerte in über 40 Ländern auf allen Kontinenten sowie umfangreiche Radio-, TV- und CD-Aufnahmen. Als Geigerin des 1998 gegründeten Schweizer Klaviertrios spielte sie Triorezitals und verschiedene Tripelkonzerte mit Orchestern in aller Welt. Ihre CD-Aufnahmen fürs Label audite erhalten regelmässig Auszeichnungen in der internationalen Fachpresse. Seit 2005 ist Anzhela Golubyeva Staub stellvertretende Stimmführerin der zweiten Geigen beim Musikkollegium Winterthur.

Die Bratschistin Chie Tanaka, die mit vier Jahren ihren ersten Geigenunterricht erhielt, stammt aus Japan, wo sie an der Toho-Gakuen-Musikhochschule studierte. Anschliessend setzte sie ihre Studien an der Hochschule für Musik Köln bei Matthias Buchholz und am Konservatorium von Gent bei Michael Kugel fort; weitere Impulse erhielt sie bei Günter Pichler (Alban Berg Quartett). Chie Tanaka war Mitglied bei den Bochumer Symphonikern sowie im Orchester des Opernhauses Halle/ Saale. Seit 2002 ist sie stellvertretende Solo-Bratschistin beim Musikkollegium Winterthur.

Die Cellistin Anikó Illényi stammt aus Budapest und erhielt bereits mit fünf Jahren ihren ersten Cellounterricht. Das Studium am Béla Bartók-Konservatorium in Budapest absolvierte sie bei László Szilvássy im Alter von 15 Jahren und gewann anschliessend den Zweiten Preis beim nationalen Cellowettbewerb «Antal Friss». An der Franz Liszt-Musikakademie in Budapest erhielt sie 1994 das Solistendiplom mit Auszeichnung bei Tamás Koó und Csaba Onczay. Parallel zum Studium war Anikó Illényi ab 1992 Mitglied im Orchester des Opernhauses Budapest, wo sie zwei Jahre später die Stelle als Erste Solo-Cellistin erhielt. Gleichzeitig dazu sammelte sie wertvolle Erfahrungen als Solo-Cellistin im Kammerorchester Transsylvania Budapest. Seit 1996 lebt Anikó Illényi in der Schweiz und ist als stellvertretende Solo-Cellistin beim Musikkollegium Winterthur tätig.

Nach Studien bei Hansrudolf Boller und Hans-Jürg Strub am Konservatorium Winterthur wurde Martin Lucas Staub in die Meisterklasse von Dominique Merlet am Conservatoire de Mu sique de Genève aufgenommen und schloss 1996 mit dem Prix de Virtuosité (Solistendiplom) ab. Er gewann Erste Preise beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Caltanissetta, beim österreichischen Johannes Brahms-Wettbewerb und den Swiss Ambassador’s Award in der Wigmore Hall London. Als Solist und Kammermusiker spielte er Konzerte in über 40 Ländern auf allen Kontinenten sowie umfangreiche Radio-, TVund CD-Aufnahmen. Als Pianist des 1998 gegründeten Schwei zer Klaviertrios spielte er Triorezitals und verschiedene Tripelkonzerte mit Orchestern in aller Welt. Die CD-Aufnahmen fürs Label audite erhalten regelmässig Auszeichnungen in der internationalen Fachpresse.

Während sich sowohl das Streichquartett als auch das Klaviertrio und Klavierquintett bis heute grosser Beliebtheit erfreuen, fristet das Klavierquartett vergleichsweise ein Nischendasein: Oft ha ben sich ihm Komponisten nur in Einzelwerken gewidmet, und auch im Konzertsaal hat es die Gattung schwer, u.a. weil bloss wenige feste Ensembles in dieser Formation bestehen.

Ludwig van Beethoven Klavierquartett C-Dur

Bereits 1785 widmete sich Ludwig van Beethoven als einer der ersten dieser neuen Besetzung. Seine drei Gattungsbeiträge sind deutlich an Mozarts 1781 publizierte «Auerhammer»-Violinsonaten KV 296 und KV 376 –380 angelehnt. Das heute gespielte Klavierquartett WoO 36/3 übernimmt von der Sonate KV 296 nicht nur die Tonart C-Dur, sondern das Mozart’sche Werk ist auch generell klar als Inspiration zu erkennen: Beispielsweise sind sich die Anfänge der ersten Sätze im Charakter sehr ähnlich. Für die französische Clavecin-Sonate ist typisch, dass dem Klavier eine solistische Rolle zukommt, während die Streicher hauptsächlich begleiten. Dies machte auch Beethoven mehrheitlich so; nur an wenigen Stellen, etwa in der Durchführung und der Reprise des ersten Satzes, werden die Streicher etwas individueller geführt. Daneben wird die charakteristische Verdoppelung der rechten Klavierhand durch die Violine von Beethoven mehrfach angewendet – was deutlich auf den Ursprung des Klavierquartetts in der Clavecin-Musik hinweist. Publiziert hat Beethoven die drei Klavierquartette zu Lebzeiten nie; erst 1828 veröffentlichte Artaria, ein wichtiger zeitgenössischer Wiener Verleger, sie nach dessen Tod.

Gustav Mahler Quartettsatz für Klavier, Violine, Viola und Vio loncello a-Moll

Gustav Mahler ist nun wahrlich nicht als Kammermusik-Komponist bekannt. Umso mehr erstaunt es, dass sein einziges erhaltenes kammermusikalisches Werk ein Klavierquartett-Fragment ist. Es entstand in Mahlers Wiener Studienjahren (1875 –1878). Die weiteren Kammermusikwerke dieser Zeit sind (gemäss seiner Freundin Nathalie Bauer-Lechner) wegen Mahlers «leichtsinni gem» Umgang damit nicht überliefert. Die Bezeichnung «I. Satz» und die Skizzen für einen weiteren Satz im Scherzo-Charakter be zeugen, dass das Werk mehrsätzig geplant war. Erst in den 1970er

Jahren entdeckte Peter Ruzicka, ein deutscher Komponist, das Werk in Alma Mahlers Nachlass. Deutlich sind die damaligen Vor bilder Mahlers – vor allem Brahms, aber auch Schubert und Schumann – erkennbar. Bemerkenswert ist daneben besonders der düstere Schluss in a-Moll, einer Tonart, die für Mahler zeitlebens von grosser Bedeutung war.

Alfred Schnittke Klavierquartett a-Moll

Alfred Schnittke war begeistert von dieser Komposition – und be sonders vom unvollendeten Scherzo-Satz: «Das Thema ist einfach genial. Das ist unverwechselbar Mahler, den man bereits am ersten Takt erkennt. […] Die Modulation von g-Moll nach A-Dur und anschliessend nach a-Moll – das ist dermassen ungewöhn lich! Das erfindet man nicht, das kann man auch kaum erklären, da kann man nur noch zuhören.» Schnittkes Werk ist nicht, wie ursprünglich geplant, im Stile Mahlers vollendet worden, sondern wo auf dessen Thema angespielt wird, wird der spätromantische Hauch desselben gebrochen, zum Beispiel durch Clusterakkorde. Nach vier Takten Generalpause erklingt erst Mahlers Thema un verändert am Schluss, ergänzt einzig durch einen Akkord von Schnittke, der allerdings kein wirklicher Abschluss ist.

Robert Schumann Klavierquartett Es-Dur

Wie sehr sich die Gattung Klavierquartett seit Beethovens Wer ken verändert hat, zeigt sich deutlich an Schumanns op. 47 in EsDur. Dieses entstand in nur fünf Wochen vom 24. Oktober bis 26. November 1842, besteht aus vier Sätzen und weist allen Instru menten gleichwertige Rollen zu. Eine Besonderheit dieses Werks ist seine thematische Einheit. Auf Satzebene zeigt sich diese besonders deutlich im ersten Satz: Die langsame Einleitung kehrt vor der Durchführung und der Coda wieder. Aber auch auf Werkebene gibt es solche Verbindungen: In der Coda des langsamen dritten Satzes nimmt Schumann die Umrisse des Finalthemas vorweg. Erst 1844 kam es zur Uraufführung, nach zahlreichen Privataufführungen und Revisionen, an denen u.a. auch Felix Mendelssohn Bartholdy beteiligt war.

Manuela Jetter

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