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liebe S t a d t m a g a z i n
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Juni/Juli/August 2018
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Samana Yoga und Mut&Liebe präsentieren:
108 Sonnengrüße auf der Hafentreppe
So. 22. Juli /19.00 – 21.00 /
Auch in diesem Sommer laden wir zu unserem Yoga-Event auf der Hafentreppe ein. Mit Blick auf den Main, Hafenkran und die Frankfurter Skyline: Ein Hauch von Indien, nicht am Ganges, sondern in Offenbach am Meer. (Für alle Yoga-Level geeignet. Ohne Anmeldung, Teilnahme kostenfrei. Die Veranstalter übernehmen keine Haftung)
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g ude
Liebe Leserinnen und Leser, Jung, lebendig, international – "Offenbach ist wie São Paulo..." von wem stammt noch gleich dieses treffende Statement? Egal: "Offenbach ist wie Paris" – halten wir mal dagegen, jedenfalls in dieser Mut&Liebe Ausgabe. Offenbach die 'Stadt der Liebe', jede/r kann hier nach seiner Fasson leben und lieben. (wir denken z. B. an den ersten bekennenden, schwulen Bundestagsabgeordneten in den 1980ern: Herbert Rusche aus OF). Auch die vielen binationalen Paare überwinden in ihren Familien Ressentiments und Feindbilder. Und spätestens mit der Offenbacher Antwort auf den Eiffelturm, der 'Blaue Kran', macht unsere liebenswerte Stadt am Main, der Metropole an der Seine ernsthafte Konkurrenz.... Ok, bleiben wir auf dem Teppich, laut aktueller ZDF-Studie zur Lebensqualität in Deutschland belegt Offenbach hessenweit den letzten Platz! Wir sind da wohl anderer Meinung. Deshalb erzählen wir mal schöne, private Erfolgsgeschichten aus dem Herzen der Stadt, gegen all den Hass und die Katastrophen, die uns alltäglich begegnen. Dann wünschen wir Ihnen und uns einen schönen Sommer. Besuchen Sie uns auf dem Mainuferfest (16. / 17. Juni), schauen Sie bei Rad, Wein und Gesang vorbei (3. bis 5. August) und genießen Sie am 11. August das Lichterfest im Büsing Park. Vorher treffen wir uns aber noch am 22. Juli, wie jedes Jahr, zu 108 Sonnengrüßen auf der Hafentreppe. Offenbacher Lebensqualität pur, jenseits aller Statistik! Viel Spaß und eine interessante Lektüre wünscht das Mut&Liebe Team!
Impressum mut&liebe - Stadtmagazin Offenbach am Main V.i.s.d.P: Petra Baumgardt und Wolfgang Malik GbR Magazin Mut&Liebe, Brinkstr. 47, 63069 Offenbach Tel.: 069 854541 • Mail: info@mutundliebeoffenbach.de www.mulionline.de Redaktion: Petra Baumgardt, Wolfgang Malik Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.de Fotos: wie jeweils angegeben oder Rechte bei den jeweiligen Personen, fotolia.com Titelfoto: © P. Baumgardt Druck: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Frankfurt
Kostenlose Auslage im ganzen Stadtgebiet, u.a.: OF InfoCenter, Gastronomie, Jugend- & Kulturstätten, vhs, OF-Bildungsbüro, Buchläden, Museen, Stadtbücherei, Einzelhandel, Arztpraxen, Rathaus, Sana Klinikum OF, Wochenmarkt Nächste Ausgabe: 1. Sept. 2018 (Anzeigenschluss: 17.08.2018) Die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber gestattet. Dieses gilt auch für Aufnahmen in elektronische Datenbanken und vervielfältigungen auf CD-ROM. Für Druck- und Satzfehler besteht keine Haftung. Auflage: 5.000 St.
thema 6 Nico & Denisse 11 Sascha & Tobias 13 Sónia & Markus 16 Regine & Heinz 18 Sura & Hanif
lebe n sr ä ume e . v .
22 Im Gespräch mit Klaus-D. Liedke
H i n terh ö fe voller idee n
26 Neustart im Nordend 28 Tolle Taschen – Design aus Offenbach
s c h ö n & Gut
30 HAARmonie – Haare schneiden mit Herz
bewe g e n
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Mut&Liebe läuft… Stadtradeln 2018 Rad, Wein & Gesang Rudern gegen Krebs
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P rojekt
10 offen.city 21 Gemeinsam Inklusiv leben 32 5 Jahre Etagerie & Genussverstärker
Gourmet
36 Süßes aus dem Netz – Espresso Cupcakes 38 Willy's K u n stwerk 52 M. G. Koetter – Nostalgia 58 Poesie trifft Beton – OFFUNDSTÜCKE
literatur
57 Safiye Can zum P.E.N.-Mitglied gewählt 61 Das Herz als Metapher – Francisco Cienfuegos
T ipp | erlebe n | sehe n swert 55 Cinema & Cena im filmklubb 65 Büsing Open Air 70 MUT&LIEBE Tipps / Auswahl
H ö rbar 63 of-town techno – Paris Liamis 68 CD-Tipps von Udo Boll
75 Cartoon von Leonore Poth
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Fotos: © privat
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Nico & Denisse tropen-zivi mit langzeitwirkung von Angelika Amborn-Morgenstern
n Exotisches Flair, Abenteuerlust oder die Chance, in einem der weltweit ärmsten Länder Entwicklungshilfe zu leisten? Nico, was hat dich damals mit neunzehn gereizt, deinen Zivildienst in Nicaragua zu absolvieren? Nico: Ja, ich wollte die Welt verbessern, mich für gerechtere Entwicklungschancen engagieren. Aber eine Portion Abenteuerlust war natürlich auch dabei.
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„You can get it, if you really want... You can get it!“ Das war dein Motto in der Abizeitung. Ein Motto, das du mit im Reisegepäck hattest, als du in Frankfurt ins Flugzeug stiegst. Wie hast du damals den Kontrast zwischen Rudolf-Koch-Schule und Familie in Offenbach und dem 'Auf sich selbst gestellt sein' in einem wildfremden Land empfunden? Warst du auf den Übergang vorbereitet oder kam es zu dem berühmten Kulturschock? Nico: Damals gab es noch keine professionelle Vorbereitung für solche Auslandsaufenthalte. Bei Ankunft in Granada wusste ich deshalb eigentlich viel zu wenig über Land und Kultur. Beides muss man ja erst einmal verstehen, um vor Ort etwas bewirken zu können. Meine paar Brocken Spanisch reichten gerade so aus, um mir nach der ersten Mittagshitze einen klapprigen Ventilator zu organisieren. Improvisation und Bauchgefühl waren also das Gebot der Stunde. Zugleich machten es mir die Nicaraguaner mit ihrer offenen und herzlichen Art aber leicht, meinen anfänglichen Kulturschock schnell zu überwinden. mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
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Der Zivildienst in Nicaragua hatte ja noch einen unerwarteten nachhaltigen Nebeneffekt. Beim Bettenschieben im Offenbacher Stadtkrankenhaus jedenfalls hättest du zwar eine ruhigere Kugel geschoben, aber die Lovestory unter Palmen nicht erlebt. Wie war das damals im Sommer 2001, als ihr euch begegnet seid? Der großgewachsene weiße Mann aus Europa und die zierliche Nicaraguanerin mit dunklem Teint? Nico: Das war Liebe auf den ersten, zweiten und dritten Blick. Dieses Temperament und diese Lebensfreude waren für mich pure Exotik. Abgesehen davon erfüllte Denisse aber keineswegs die gängigen Latino-Klischees. Sie stand bereits auf eigenen Füßen, verdiente in der Hauptstadt gutes Geld, sprach fließend Englisch und fuhr ihr eigenes Auto. Statt sich dem traditionellen Rollenbild zu fügen, hatte sie ihr Leben als moderne Nicaraguanerin selbst in die Hand genommen. Das beeindruckte mich.
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Denisse: Granada ist eine konservative Stadt und meine Mutter war damals Schulleiterin an einer katholischen Schule. Als mich Nico das erste Mal in meinem Elternhaus besuchte, kam sie alle fünf Min. bei uns vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Also trafen wir uns abends lieber im Stadtpark neben der Kathedrale. Vorsorglich hatte mein Vater allerdings bereits den Parkwächter instruiert, uns bei Einbruch der Dunkelheit nach Hause zu schicken. Als wir uns schließlich eine gemeinsame Wohnung nahmen, war der Skandal perfekt: Als unverheiratete Frau lebte ich ab sofort „in Sünde“ und wurde von einigen Nachbarn nicht mal mehr gegrüßt. Meine Eltern machten sich wirklich große Sorgen. Als wir vier Jahre später verheiratet nach Granada zurückkehrten, war diese Episode dann wie vergessen. Vom städtepartnerschaftlichen Engagement zur nachhaltigen Partnerschaft, zum verheirateten Paar. Da musste doch das Herz deines Vaters als Mitgründer des Vereins Para Nicaragua (PaNic) höher geschlagen haben, auch wenn seine Schwiegertochter nicht aus der Offenbacher Partnerstadt Rivas sondern aus Frankfurts Partnerstadt Granada stammt. Nico: Ja, in der Tat. Seit der nicaraguanischen Revolution war mein Vater in der Solidaritätsbewegung aktiv. Als er 1986 Granada bereiste, hätte er sich wohl kaum träumen lassen, dass da unter den vielen spielenden Kindern möglicherweise seine künftige Schwiegertochter herumtollte. Denisse erweiterte seine politische Sicht auf Nicaragua um einen familiären Blickwinkel: Dass meine Schwiegermutter in Granada die revolutionäre Alphabetisierungskampagne geleitet hatte, war natürlich ein echter Knaller. Zum Gesamtbild gehörte aber auch, dass ein Bruder von Denisse mit 15 Jahren ins Nachbarland fliehen musste, um dem Militärdienst zu entgehen. Denisse, Risikobereitschaft und Mut. Beides hast du damals bewiesen, als du ins Flugzeug gestiegen bist, um in Europa zusammen mit Nico dein Glück zu finden. Wie hat deine Familie darauf reagiert? Denisse: Kaum jemand konnte das verstehen. „Du willst Deinen Job als Industriekauffrau kündigen? Du hast doch alles in Nicaragua. Warum willst Du das jetzt aufgeben?“ Meine Mutter war da schon etwas weiter und wünschte mir vor allem, dass ich in Deutschland mit Nico glücklich werden sollte.
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thema Wie hast du damals die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau bei uns hier im Vergleich zu deiner Heimat wahrgenommen? Denisse: Ich hatte nie einen nicaraguanischen Freund, weil ich nicht in das traditionelle nicaraguanische Frauenbild passe. Mit Nico war es von Anfang an normal, eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen – und uns auch gemeinsam um Haushalt und Familie zu kümmern.
Kulturschock oder Willkommensgefühle. Fremd oder zu Hause? Ausgeschlossen oder eingeschlossen? Wie hast du den Übergang empfunden und welche Rolle hat dabei Nico gespielt? Sein Mutmacher-Motto „You can get it!“ war da bestimmt ein roter Faden. Denisse: Zunächst kam ich nur zu Besuch nach Deutschland. Nico hatte mich extra für den warmen Sommer eingeladen, so dass wir zwei wunderbare Urlaubswochen verbrachten. Als ich dann ein halbes Jahr später langfristig nach Deutschland wechselte, war hingegen der Winter bitterkalt und der Himmel ziemlich grau. Meiner Start-Euphorie tat dies aber keinen Abbruch. Ich war sehr offen für alles Neue, das mich in Deutschland erwartete. Zum Studium zogen wir nach Passau, wo ich mich schnell wohl fühlte: Eine kleine und katholische Stadt in prunkvoller Architektur – fast so wie Granada. Es war ein großer Vorteil, dass wir das Zusammenleben als Paar bereits aus Nicaragua kannten. Zwar hatte ich keinen Ehering am Finger, keinen Heiratsantrag und keine Sicherheit, dass es mit unserem Lebensprojekt am Ende klappen würde. Aber ich hatte Vertrauen aufgebaut. Was hast du als Neuankömmling in Deutschland am meisten vermisst? Denisse: Die Wärme und die Lebensfreude meiner nicaraguanischen Familie. Und ganz besonders meine Mutter. Das ganze „Halligalli“ in Nicaragua. Die meisten Menschen haben dort sehr wenig, aber sie lächeln viel öfter. 8
Frauen aus Mittelamerika, die in Europa studieren, brauchen Rückenwind. Und das war Nicos Part. Vom gemeinsamen Studium zum Beruf, was habt ihr auf diesem langen Weg erlebt? Denisse: Ich habe „European Studies“ studiert. In die meisten Fachbereiche fand ich mich schnell hinein, aber mit Europa- und Verfassungsrecht stand ich zunächst auf Kriegsfuß. Es war für mich eine echte Herausforderung, auf Deutsch mit juristischen Paragraphen zu hantieren und mich in ein so andersartiges System hineinzudenken. Letztlich hat sich Nico mit mir zusammen in diese Vorlesungen gesetzt und mich bei der Prüfungsvorbereitung unterstützt. Und inwiefern waren deine Zivierfahrungen, Nico, impulsgebend für deine spätere berufliche Zukunft? Nico: Mein Auslandszivildienst war die Initialzündung für mein Studium und meinen beruflichen Weg in die deutsche Entwicklungszusammenarbeit. In Nicaragua lernte ich die Arbeit mit lokalen Projektpartnern kennen. Ich freute mich mit den unterstützten Familien, wenn sie in ihren frisch angeschlossenen Hütten erstmals die Wasserhähne aufdrehen und das Licht einschalten konnten. Heute arbeite ich bei der KfWEntwicklungsbank als Projektmanager für Südosteuropa, aber wenn ich in Granada bin, besuche ich immer wieder auch gerne meine Projektpartner von damals. Dass sich Offenbacher mit Nicaraguanerinnen zusammentun wie ihr, ist kein Einzelfall. Wolfgang Christian, der Pionier der Städtepartnerschaft Rivas/Offenbach, hat mir erzählt, dass es außer euch noch fünf andere verheiratete Paare gibt. Habt ihr Kontakt zu ihnen? Nico: Ja, zu meinem Bruder und meiner Schwägerin haben wir engen Kontakt (lacht). Die beiden haben sich ebenfalls beim Zivildienst in Nicaragua kennen gelernt, allerdings in Rivas. Und auch die anderen mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
mut & liebe „Nicas“ treffen wir häufig, kochen zusammen und diskutieren Neuigkeiten aus Nicaragua. Vom Bürgerbüro habe ich erfahren, dass bei uns drei Personen aus Nicaragua gemeldet sind. Wie fühlt man sich, wenn man einer Mehrheit von rund 130.000 Einwohnern aus 159 Nationen gegenübersteht? Hast du das Bedürfnis, als Nicaraguanerin wahrgenommen zu werden und dich mit Menschen aus deiner Kultur auszutauschen oder fühlst du dich wohl zu den 58 % mit Migrationshintergrund zugehörig? Denisse: Ich bin Deutsche und Nicaraguanerin, Offenbacherin und Weltbürgerin. Wenn ich mich mit nicaraguanischen Freunden treffe, werde ich allerdings schnell wieder zur „Nica“. Wir verstehen unsere Witze, lachen sehr viel und müssen nichts erklären. Wie haltet ihr es mit dem Kontakt zu deiner Familie in Nicaragua? Denisse: Nach unserem Studium lebten wir knapp fünf Jahre in Zentralamerika, so dass wir mit dem nicaraguanischen Teil unserer Familie viel Zeit verbringen konnten. Seitdem wir wieder zurück in Offenbach sind, ist das leider schwieriger. Meine Mutter kommt
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nun alle ein bis zwei Jahre zu Besuch. Überdies kommuniziere ich mit meinen „Nicas“ per IP-Telefon und Video-Chat mehrmals pro Woche über den Atlantik hinweg. Du hast Teile deiner Kultur mit nach Offenbach gebracht, eure beiden Kinder tragen sie in sich. Hast du die Erfahrung gemacht, dass deine Denkstrukturen und deine Mentalität im Alltag und im Beruf eine Bereicherung für andere sind? Denisse: Auf jeden Fall. Ich komme schnell mit anderen Menschen in Kontakt und viele interessieren sich für meinen Latino-Hintergrund. Wenn ich zum Beispiel Spanisch unterrichte, lernen die Schüler nicht nur meine Muttersprache, sondern auch einen Teil meiner Identität kennen. Vor siebzehn Jahren habt Ihr Euch kennen gelernt – wo seht Ihr Euch in 17 Jahren? Nico: Lateinamerika, Afrika, Asien oder Offenbach – alles ist möglich. Wir wollen Spuren hinterlassen, etwas zur friedlichen und gerechten Entwicklung dieser Welt beitragen. Damit möchten wir auch unseren beiden Töchtern ein Vorbild sein. – You can get it!
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projekt
offen.city – frankfurt & offenbach eine stadt zeigt sich.offen! am 9. und 10. juni
Foto: © offen.city
Die Gesamtliste und Profile der GastgeberInnen, sowie das Anmeldeformular für BesucherInnen findet man auf www.offen.city
n Am 9. und 10. Juni 2018 findet zum zweiten Mal „Eine Stadt zeigt sich. Offen“ statt: rund 40 spannende Menschen aus Offenbach und Frankfurt laden in ihr privates zuhause ein. Denn was eine Stadt im Innersten ausmacht, sind schließlich die Menschen, die in ihr leben und ihre ganz eigenen Geschichten vom Ankommen und Bleiben. "Eine Stadt zeigt sich. Offen“ ist ein Ausrufezeichen für einen Stadtraum ohne Grenzen und die Vielschichtigkeit, die die Gesellschaft im Rhein-MainGebiet ausmacht, wie kaum in einer anderen Region in Deutschland. Ein besonderes Stadtfestival Die Menschen aus den beiden Nachbarstädten laden zu Führungen und Gesprächen zu sich ein. Für
alle steht damit ein besonderes Ereignis auf dem Plan: Die Privaträume unserer Nachbarn sind uns oft ein Geheimnis. An diesem besonderen Wochenende sind Neugierige und Interessierte sowie natürlich die ganze Stadtbevölkerung eingeladen, die Menschen aus Offenbach und Frankfurt und deren Lebensräume aus neuen Blickwinkeln kennenzulernen. Mehr als vierzig Orte in beiden Städten öffnen ihre Türen. Dabei finden in den Räumen sowohl zeitlich fixierte, als auch ganztägige Programmpunkte statt. Das Projekt erlaubt eine neue Stadtwahrnehmung und fördert damit die städtische Identitätsbildung. Mit seinen vielseitigen GastgeberInnen unterschiedlicher Herkunft verdeutlicht es die internationale Realität der Region und schafft neue gesellschaftliche Zusammenkünfte und Integration.
"Eine Stadt zeigt sich. Offen“ ist ein Kooperationsprojekt von: Deutsches Architekturmuseum (DAM) und dem Amt für Arbeitsförderung, Statistik und Integration der Stadt Offenbach sowie dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten der Stadt Frankfurt. Das Projekt wird konzipiert und realisiert von Urban Media Project und maßgeblich finanziert durch das Programm WIR – Wegweisende Integrationsansätze Realisieren vom Land Hessen. Darüber hinaus wird das Projekt großzügig gefördert von der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung Polytechnische Gesellschaft. Ein herzlicher Dank gilt der Nassauischen Heimstätte für ihr Sponsoring. 10
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Foto: © privat
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sascha & tobias n Sascha Meier lebt erst seit knapp
sie lieben offenbach – die Stadt hat sie aufgenommen, wie sie sind von Ingrid Walter, walter-wortware.de
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zwei Jahren in Offenbach, ist aber schon vollends angekommen in der Stadt. „Ich hätte nicht erwartet, dass ich mich so schnell hier wohlfühle, aber hier kommt man sofort mit den Menschen ins Gespräch, die haben keine Allüren“, erzählt er. Dass er hier schon viele kennt, hängt aber auch damit zusammen, dass er in Offenbach bei den Grünen sehr aktiv ist und die „Grüne Jugend“ hier gegründet hat. Als Hauptauslöser für seine politischen Aktivitäten sieht er selbst die Wahl des amerikanischen Präsidenten Donald Trump. „Ich finde es sehr wichtig, dass solche Menschen, die mit rechten Parolen ihre Machtposition festigen, ein politisches Gegengewicht erhalten“, sagt Sascha. Kurz nach der Wahl ist er eingetreten und wurde binnen weniger Wochen aktiv. Das geschah noch in Kassel, wo er bis dahin bei seinen Eltern wohnte.
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...aus nordhessen nach ... Rhein-main
Ins Rhein-Main-Gebiet ging er, weil er bei der in Frankfurt ansässigen Rewe-Gruppe die Möglichkeit eines dualen Studiums bekam. Das war für ihn wichtig, weil er sich von seinen Eltern unabhängig machen wollte. So macht er bei Rewe eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und gleichzeitig studiert der Betriebswirtschaft (mit Bachelor-Abschluss) bei der Hessischen Berufsakademie – das geht bei vollem Lohnausgleich. „Ich bin sozusagen ein Wirtschaftsflüchtling aus Nordhessen“, sagt er und lacht. Neben der Ausbildung hat er in Offenbach gleich drei Ehrenämter übernommen: Er ist Mitglied des Kreisvorstands der Grünen, außerdem Teil des Landesvorstands und Sprecher des Kreisverbands Grüne Jugend in Offenbach. Bei Rewe arbeitet er fünf Tage in der Woche, daneben wendet er jede Woche 20 – 30 Stunden für seine Ehrenämter auf. Seine Motivation dafür erklärt er damit, dass es ihm wichtig ist, neue Denkanstöße zu bekommen, außerdem findet er es spannend, wie unterschiedlich die Politik innerhalb der Partei in verschiedenen Städten sein kann. So steht in Offenbach die Sozialpolitik noch stärker im Fokus als in der Nachbarstadt Frankfurt. Seine eigenen Schwerpunkte sind Grüne Sozialpolitik, Feminismus, Gleichstellung und Grüne Mobilität bzw. Verkehrspolitik. Offenbach hat er von Anfang an als sehr lebendiges Städtchen erlebt. Sein Partner Tobias Wiegand war kritischer und zuerst nicht so begeistert von der Idee, 12
hierher zu ziehen. Doch inzwischen verbringt er fast jedes Wochenende in der Stadt. Beide lieben natürlich den Wilhelmsplatz, aber auch, dass in Offenbach so viele unterschiedliche Nationen und Menschen leben – und dass es nicht so glatt hier ist, wie drüben auf der anderen Mainseite. Tobias lebt im Moment noch in Kassel, weil er dort seine Vollzeitweiterbildung im Personalmanagementbereich abschließen möchte. Inzwischen mag er Offenbach und freut sich schon auf den Umzug: „Hier kannst du sein, wer du bist und herkommen, wo du willst – und alle Türen stehen dir offen“, sagt er. Sascha wohnt im Moment noch in einer kleinen Wohnung in Bieber, aber wenn Tobias herzieht, möchten sich die beiden etwas Neues suchen – auf jeden Fall in Offenbach. Denn Sascha hat nach der dualen Ausbildung bei Rewe eine Festanstellung in Aussicht. Schon jetzt übernimmt er dort kleine Aufgaben im Management. Dem Kreisvorstand der Grünen und den jungen Grünen will er trotzdem treu bleiben. Dass die Wohnsituation in Offenbach nicht einfacher wird, ist ihm sehr bewusst. Auch deshalb engagiert er sich politisch und ist der Meinung, dass in der Stadt mehr Wohnraum geschaffen werden muss. Allerdings könnte man dabei auch öfters alte Bausubstanz in Neues integrieren, findet er. In Kassel und in anderen Städten gibt es dafür durchaus gelungene Beispiele. Er sieht große Chancen für die Stadtentwicklung, wenn es zum Beispiel gelingt, jungen Start-ups hier den passenden Raum zu geben. Davon ist er überzeugt, denn die besondere Bereitschaft miteinander in Verbindung zu treten zeichnedie Stadt aus. An der Grünen Jugend gefallen Sascha besonders die Lebendigkeit und die dynamischen Diskussionen, die im Parteibüro in der Domstraße stattfinden. „Die Jugend bringt Pepp in die Strukturen“, sagt er. „Wir haben durchaus andere Schwerpunkte und Sichtweisen als unsere Vorgänger – und packen Themen an.“ Man merkt ihm an, dass er für seine Arbeit brennt und möchte ihm glauben.
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Foto: © privat
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sÓnia & markus sprache ist der schlüssel zu allem von Christine Ciampa
n Lissabon, 1989, Diskothek Alcântara Mar – Sónia feiert ausgelassen den Geburtstag einer Freundin. An eine Säule gelehnt steht ein junger Mann, der das Geschehen auf der Tanzfläche ungerührt beobachtet. Das muss ein Ausländer sein, der amüsiert sich gar nicht, vielleicht ein Engländer, denkt sich die 17-jährige Portugiesin. Sie wechseln Blicke zu Phil Collins' 80-er Jahre Hymne „In The Air Tonight“, schließlich spricht er sie an. Markus ist 24, stammt aus Offenbach und ist vor zwei Wochen in der portugiesischen Hauptstadt angekommen. Der gelernte Verlagskaufmann absolviert ein einjähriges Praktikum bei der Deutsch-Portugiesischen Industrie- und Handelskammer. Zufall, Schicksal, auf jeden Fall funkt es zwischen den beiden: Sónia lernt auf der Schule Deutsch als 2. Fremdsprache, guckt mit Begeisterung „Schwarzwaldmut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
klinik“ im Original mit portugiesischen Untertiteln und outet sich als Bravo-Fan. Nach einem Jahr begleitet sie ihren deutschen Freund auf seiner Reise zurück in die Heimat. „Ich fühlte mich vom ersten Augenblick wohl in Offenbach“, erinnert sie sich. Über drei Jahre hinweg führt das Paar eine Fernbeziehung. Sie schreiben sich Briefe, telefonieren zweimal die Woche und besuchen sich alle paar Monate. Sónia beendet die Schule und nimmt privaten Deutschunterricht, denn es ist abgemacht: Sie wird zu Markus nach Deutschland übersiedeln, die Jobmöglichkeiten sind einfach besser als in Portugal. Und sie ist überzeugt: „Sprache ist der Schlüssel zu allem! Ohne die Landessprache ist Integration nicht möglich.“
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T hema Foto: © lemnitzer-fotografie
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w offenbach ist klasse!
der einzige Deutsche, der Benfica-Mitglied ist“, erzählt Markus stolz. Ihren Jahresurlaub verbringt das weitgereiste Paar seit einigen Jahren an der Algarve-Küste. „Die Algarve ist nach Offenbach und Lissabon unsere dritte Heimat geworden. Und wenn alles gut läuft, wird sie unser Alterssitz“, schmunzelt Markus.
Gibt es Reibungen aufgrund ihrer unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten? Sie verneinen die Frage einmütig, Sónia fügt hinzu: „Ich bin in vielen Dingen ‚deutscher' als Markus, er ist meist toleranter. In Portugal ärgere ich mich oft darüber, dass Dinge nicht funktionieren oder über das egoistische Verhalten meiner Landsleute. Den Umgang hier empfinde ich als rücksichtsvoller und höflicher.“ Am 19. Mai 1993 ist es soweit: Die temperamentvolle junge Frau packt ihre Koffer und zieht nach Offenbach, bald wird geheiratet. Sónia fasst schnell Fuß in ihrem neuen Zuhause. Ihr Schwiegervater verschafft ihr eine Stelle als Aushilfe bei der Deutschen Bank. Heute arbeitet sie dort als persönliche Assistentin eines Abteilungsleiters und begeht im September ihr 25-jähriges Firmenjubiläum. „Die zunehmende Internationalisierung hat mir geholfen voranzukommen.“ Neben ihrer Muttersprache und Deutsch spricht Sónia fließend Englisch und Spanisch. Die beiden pendeln regelmäßig zwischen Deutschland und Portugal. Offenbach ist zwar ihr Lebensmittelpunkt, doch bis zu acht Mal im Jahr fliegen sie nach Lissabon, wo sie neben der Familie viele Freunde haben – und natürlich gibt es da noch Benfica. Es ist beileibe kein Zufall, dass die Aufenthalte in Lissabon fast immer mit einem Heimspiel ihres geliebten Fußballclubs zusammenfallen. „Ich bin, soweit ich weiß, 14
Was beide sehr genießen: In Portugal spielt sich alles „draußen“ ab, die Leute gehen viel aus, um zu essen, zu trinken, sich mit Freunden zu treffen. „Selbst in der schlimmsten Krise waren die Restaurantes und Bars so voll wie immer“, erzählt Sónia und Markus ergänzt: „In einer idealen Welt würdest Du tagsüber in einem deutschen Büro arbeiten und am Abend in das portugiesische Leben eintauchen.“ An Offenbach lieben sie insbesondere den Wilhelmsplatz, den Markt, den Main, den 'Bersch', die Vielfalt und Offenheit der Menschen, das Lebensgefühl von Leben und Leben lassen ... „Offenbach ist einfach klasse. Wir könnten niemals im Taunus leben,“ sagt Sónia mit Nachdruck. „Ich kann beim Kochen brüllend laut Iron Maiden hören und keiner beschwert sich.“ Dafür nehmen sie in Kauf, dass sich auch ihre Nachbarn nicht immer an die Nachtruhe halten. mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
mut & liebe Neben Lesen und Joggen zählt Sónia das Kochen zu ihren bevorzugten Hobbies. Sie beherrscht beide Länderküchen, Gänsebraten, Kartoffelklöße und Rotkraut ist ihr deutsches Leibgericht. Bei Markus steht Fußball an erster Stelle. Als freier Autor hat er Bücher über seine beiden Lieblingsvereine geschrieben (siehe Kasten), betreibt den Fußball-Blog Rot und Weiss und macht ehrenamtlich Pressearbeit für die Kickers. Essen und Genuß sind ihm auch sehr wichtig: einfach, aber von bester Qualität, wie z.B. Fleisch, traditionell auf dem Holzkohlegrill zubereitet und eine Flasche portugiesischen Rotwein dazu. Auf die Frage, wie sie ihren Mann mit drei Adjektiven beschreiben würde, antwortet Sónia ohne zu zögern: „Leidenschaftlich, realistisch, liebenswürdig.“ Und andersrum? „Was soll ich dazu sagen? Sie ist einfach die Frau meines Lebens,“ lächelt Markus.
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Lektüre: 111 Gründe, Kickers Offenbach zu lieben Petra Hutschenreiter, Markus Horn, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf
111 Gründe, Benfica Lissabon zu lieben
Markus Horn, Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf (erscheint im September 2018)
www.blogrotundweiss.de
Fussballblog zu Kickers Offenbach und Benfica Lissabon
www.meinlissabon.net
Reisetipps für eine der schönsten Städte der Welt, z.B. das Restaurant Magano oder die Bar Parodia.
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Foto: © Nicolas Carbenay
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Regine & Heinz "aus offenbach ziehen wir nicht mehr weg!"
von Marc Woidich
n In den Jahren 2004 und 2005 lernte sich das Paar Regine Horn (geb. 1968) und Heinz Kullmann (geb. 1939) in Offenbach kennen und lieben. Am 5. Mai feierten die gebürtige Frankfurterin und Wahl-Offenbacherin und der Offenbacher “Ur-Einwohner” Heinz Kullmann ihren 3. Hochzeitstag. Das Paar hat seinen Lebensmittelpunkt im Offenbacher Nordend zwischen Goethe- und Bernardstraße und lernte sich in der Nordend-Gaststätte Ludwigshof kennen.
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mut & liebe Was bedeutet Euch Offenbach? Heinz: Sehr viel. In Offenbach wurde ich geboren und erst während meiner Zeit bei der Bundeswehr verließ ich Offenbach das erste Mal für einen längeren Zeitraum und litt an Heimweh. Dies war insbesondere meiner familiären Situation geschuldet. Mein Vater wurde auch schon in Offenbach geboren und wir waren hier schon immer verwurzelt. Ich habe mein gesamtes Leben hier verbracht und h werde auch nicht mehr wegziehen. Regine: Nach der Trennung von meinem ersten Mann bin ich in erster Linie aufgrund der attraktiven Mietpreise nach Offenbach gezogen. Ich habe diesen Schritt nie bereut und war immer ganz glücklich mit dieser Entscheidung. Auch wenn man sich als gebürtige Bornheimerin den ein oder anderen Kommentar im Bekanntenkreis anhören muss. Wo verbringt Ihr Eure gemeinsame Zeit? Heinz: Wir gehen gerne auf der Rosenhöhe und am Main spazieren. Ansonsten trifft man uns im Offenbacher Nordend, gerne mal im Försters oder auch mal beim Äppelwoi Klein. Habt ihr auch berufliche Berührungspunkte mit Offenbach? Heinz: Nachdem ich als Berufssoldat arbeitete, folgten weitere Tätigkeiten als Metallbauer, Steinmetz, Fernfahrer und schließlich ab 1977 als Hausmeister an nahezu allen Offenbacher Schulen. Mit knapp 24 Jahren verbrachte ich die meiste Zeit davon an der Offenbacher Schillerschule. Dies war für mich immer eine Herzensangelegenheit. Ich bin gerne Hausmeister gewesen und habe für die Schüler und Lehrer gerne immer alles gemacht, um den Schulalltag ein bisschen angenehmer zu gestalten. Dies hat mir auch immer sehr viel positive Rückmeldungen beschert und selbst heute werde ich von ehemaligen Schülern noch erkannt, die sich auch immer noch freuen ihren alten Schulhausmeister zu treffen. Das freut mich sehr, wenn man nicht vergessen wird und zeigt auch, dass man etwas richtig gemacht hat. Weiterhin waren meine damaligen Ehefrau und ich als Gastronomen in Offenbach tätig. Von 1974 bis 1981 betrieben wir den damaligen “Löwensteiner Hof ”, der heute als “Försters” bekannt ist. mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
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Zur Ruhe kommen, Klarheit gewinnen: Achtsamkeit lernen
mbsr-rheinmain mbsr-Kurse, Einzelcoaching, Firmenschulungen in Offenbach und anderswo Kontakt: Anne Geisler Mobil 0175 9271841 info@mbsr-rheinmain.de www.mbsr-rheinmain.de mindfulness-based stress reduction
Regine: Meine beruflichen Berührungspunkte mit Offenbach fallen mit meinem Wohnortwechsel zusammen. Ich habe mehrere Jahre in Offenbacher Drogeriemärkten gearbeitet. Zuletzt war ich im DM am Offenbacher Marktplatz tätig. Wie erlebt ihr die aktuellen Entwicklungen im Nordend? Heinz: Da ich auch heute noch als Hausmeister im Offenbacher Nordend tätig bin, bekomme ich die Entwicklung aus nächster Nähe mit und finde die Entwicklung gut und begrüßenswert. Schaut man sich an, was da gerade rund um den Offenbacher Hafen passiert und noch passieren wird, ist das schon eine tolle Sache für Offenbach.
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Fotos: Š P. Baumgardt
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liebe ist stärker als hass zwischen nationen
Sura & Hanif von Meret Baumgardt
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n Wir treffen Hanif und Sura im Försters im Nordend. Sie wirken vertraut und glücklich miteinander, lachen viel und beenden gegenseitig ihre Sätze. Doch ihr Weg war nicht immer leicht, erfahren wir im Gespräch. Hanif und Sura stammen nämlich aus zwei Ländern, deren Hass aufeinander stärker nicht sein könnte. Seine Familie floh aus dem Iran, ihre kam aus dem Irak nach Deutschland. Wie haben die beiden es geschafft, trotz Krieg und tief sitzender Feindschaft zueinander zu finden? Den Golfkrieg habe er als Kind selbst miterlebt, berichtet Hanif uns. Beim Morgenappell in der Schule wurden irakische Flaggen angezündet. „Das war einfach purer Hass!“. Niemals hätte er sich vorstellen können, dass eine irakische Frau ihn heiraten würde. „Irak, das war der Feind.“ Als sein Vater 1981 hingerichtet wurde, war Hanif gerade einmal neun Monate alt. Aus Angst vor den zunehmenden Repressalien gegen vermeintliche Regimegegner nach dem Golfkrieg, verließ seine Mutter 1989 mit ihm und der älteren Schwester den Iran. Sura hingegen hat nur wenige Erinnerungen an den Irak. Sie war gerade eineinhalb Jahre alt, als ihr Vater, der in Gießen Germanistik studierte, seine Familie zu sich holte. „Der Krieg war vor meiner Zeit.“ Den Irak kennt sie nur von einer Reise, doch die Nachrichten aus der Heimat ihrer Eltern verfolgt sie trotzdem regelmäßig. „Natürlich gibt es da eine Verbindung zwischen mir und dem Irak.“ Offene Ablehnung des Irans habe sie in ihrer Familie jedoch niemals miterlebt, vielleicht, weil der Krieg zu weit weg gewesen war. Hanif und Sura lernten sich während ihrer Studienzeit in Frankfurt kennen, wo sie sich beide sehr aktiv mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
bei der islamischen Hochschulgemeinde engagierten. Sie studierte Medizin, er Politikwissenschaften. „Ich hatte sofort ein Auge auf Sura geworfen.“, gibt Hanif zu. Doch da er wusste, dass sie aus dem Irak stammt, machte er sich keine Hoffnung, sie könne seine Zuneigung erwiedern. „Ich dachte, er ist Afghane.“, wirft Sura lachend ein, „Ich hatte kein Problem damit.“ Da beide während ihres Studiums in Offenbach wohnten, mussten sie sich früher oder später auch außerhalb der Uni über den Weg laufen. Sura erinnert sich an den Tag, als Hanif mit dem Fahrrad zu einem Elektrogeschäft unterwegs war. „Da wusste ich, das ist der Mann, den ich immer haben wollte.“ Und fügt mit einem Grinsen an Hanif gewandt hinzu: „Ich konnte nie im fahren vom Rad absteigen, das fand ich cool.“ Erst später erfuhr Sura, dass Hanif eigentlich aus dem Iran stammt. Das war zwar ein kleiner Schock für sie, eher aus Überraschung denn aus Antipathie, die sie schnell überwunden hatte. Daher hatte sie auch keine Bedenken, ihre Familie könne etwas gegen ihn einzuwenden haben. Hanif hingegen war pessimistischer. „Ich habe ja mitbekommen, wie das damals war im Iran. Das wäre undenkbar gewesen.“ 19
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Seine Mutter lernte Sura schon kurze Zeit später kennen und war sofort, zu Hanifs Erleichterung, von ihrer künftigen Schwiegertochter begeistert. „Die beiden haben sich sofort super verstanden, das war Liebe auf den ersten Blick.“ Als es sich schließlich nicht mehr vermeiden ließ, erzählte auch Sura ihren Eltern von ihrem neuen Freund. Mit der Reaktion ihres Vaters hätte sie jedoch nicht gerechnet. „Er wollte nichts mehr von ihm hören. Als ich sagte, er kommt aus dem Iran, war Schluss bei ihm.“ Aber so einfach ließ Sura sich nicht unterkriegen. Sie wusste, es würde Zeit, Geduld und viele Nerven brauchen, ihren Vater zu überzeugen. Eineinhalb Jahre dauerte es, bis er urplötzlich seine Meinung änderte. „Ich glaube, er hat gemerkt, dass er eigentlich keine Wahl hatte.“ Eine große Sorge war jedoch, wie die Verwandtschaft im Irak reagieren würde, wenn sie von Sura und Hanif erfuhren. Also reiste Suras Vater in den Irak, um mit seinem ältesten Bruder zu sprechen. Dem war überraschenderweise die Angelegenheit ziemlich egal nach dem Motto: „Wenn es in Deutschland keine Iraker gibt... Irgend jemand muss Sura doch heiraten.“ Inzwischen hat Sura ihr Studium beendet und eine Stelle als Assistenzärztin angenommen, Hanif arbeitet in einem Jugendzentrum und promoviert in Ethnologie. „Traditionell muss der Ehemann den Vater kennen lernen vor der Hochzeit, zusammen mit einem männlichen Vertreter.“, erklärt Hanif. Doch bevor Suras Vater bereit war, Hanif zu empfangen, brauchte es Zuspruch von einem befreundeten Imam aus Gie-
� Karin Müller
Senefelder str. 15 | Offb. | Tel.: 069/269 103 78 Öffnungszeiten: Mo. Di. Do. Fr.: 9.00 – 13.00 und 15.00 – 18.00 uhr Mi. und Sa.: 9.00 – 13.00 uhr 20
w Grenzen überwinden
ßen, der wiederum von einem Imam aus Frankfurt aufgesucht worden war, um ein gutes Wort einzulegen. „Das hatten wir so eingefädelt, ich hatte mit dem Imam aus Frankfurt gesprochen.“, verkündet Sura stolz, „Das war schon ein ziemliches Durcheinander.“ Letztendlich war Hanif dem Vater nach dem Treffen sofort sympathisch, auch wenn er das nicht sofort zeigen wollte. Mit seinem hart erkämpften Einverständnis wurde kurze Zeit später die Hochzeit gefeiert. „Ich hätte Hanif auch geheiratet, wenn mein Vater nein gesagt hätte.“, gibt Sura zu, „Ich wollte meinen Eltern nur eine Chance geben, sich an ihn zu gewöhnen.“
Mittlerweile sind sie stolze Eltern einer zweijährigen Tochter, die nächstes Jahr in den Kindergarten kommt. „Mir ist es sehr wichtig, dass ich viel Zeit für meine Tochter habe.“, betont Hanif. Er und Sura arbeiten beide halbtags, um sich gemeinsam um Haushalt und Kind kümmern zu können. „Die traditionelle Rollenaufteilung ist vielleicht manchmal einfacher.“, überlegt Sura, „Aber das wäre nichts für mich. Es würde mich unglücklich machen.“ Sura und Hanif möchten, dass ihre Tochter von allen drei Kulturen etwas mitbekommt. So spricht Sura arabisch mit ihr, Hanif deutsch und die Großmutter persisch. Natürlich gibt es zwischen dem Paar manchmal Konflikte, wie in jeder anderen Ehe, auch aufgrund unterschiedlicher, kultureller Prägungen. Doch es scheint, als hätten Hanif und Sura ihre besondere Wahl nie bereut. mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
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gemeinsam können wir inklusion leben – netzwerk inklusion organisierte 5. aktionstag inklusion & diversity auf dem aliceplatz n Inklusion, das heißt Leben in einer Gesellschaft, die niemanden ausgrenzt, Barrieren beseitigt und Vielfalt als Wert schätzt. Jeder ist willkommen! Und das haben wir am 5. Mail beim Aktionstag „Inklusion & Diversity“ wieder einmal alle gemeinsam auf dem Aliceplatz gefeiert. Der 5. Mai ist Tag der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Und weil es dieses Mal ein kleines Jubiläum war, hatte Stefan Grüttner, Minister für Soziales und Integration sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft zu übernehmen und dann auch persönlich die Anwesenden begrüßt. Wir haben uns sehr gefreut, dass die Schauspielerin Carina Kühne zu uns kam, die mit Down-Syndrom immer mutig und selbstbewusst für ihre Rechte einsteht und uns in Film und Fernsehen zeigt, dass Menschen mit Behinderungen selbstverständlich dazu gehören. Sie hat uns in ihrer Begrüßung bewusst gemacht, dass die Bezeichnung „Behinderung“ noch immer sehr negativ besetzt ist. Es wird sofort überlegt, was der Betroffene nicht kann. Doch kein Mensch möchte auf seine Schwächen und sein Nicht-Können reduziert werden. Er möchte so akzeptiert werden, wie er ist, mit seinen Stärken und Schwächen als Teil der Gesellschaft dazugehören. „Es ist normal, verschieden zu sein“, sagte schon Richard von Weizsäcker. mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
Großen Erfolg hatte die Band „jane DOE“ aus dem inklusiven Musikprojekt der Werkstätten Hainbachtal. Behinderte und nicht-behinderte Menschen haben ein gemeinsames musikalisches Programm zusammengestellt, das die Menschen auf dem Platz begeisterte und zum Mitsingen und Mittanzen verleitete. Der Rapper Daddy K aus Pirmasens unterstützte das Musikprogramm mit seinen Texten gegen Ausgrenzung, die deutlich über den Platz schallten und so manchen unbeteiligten Jugendlichen doch zum Stehenbleiben und Zuhören veranlassten. Wie bei jedem Fest gab es auch Kaffee und Kuchen und natürlich die in Offenbach üblichen türkischen Leckereien, die die Damen des Kulturzentrums Mosaik extra zubereitet hatten. Neben den Spieleständen für die Kleinen (das Spielmobil der Käthe-Kollwitz-Schule begeistert die Kids jedes Jahr aufs Neue!) haben die Mitglieder des Netzwerks auch jede Menge Infostände rund um Inklusion organisiert. Auch das Bühnenprogramm war wieder einmal sehenswert: Die Tanzgruppe Let's Go, ein Gemeinschaftsprojekt der Leibnizschule/ Fröbelschule musste sogar Zugaben geben und Benny Jürgens von Hessenticser regte zum Nachdenken an, nicht nur weit er als Gitarrist, singend sein TourretteSyndrom überwindet, sondern weil er jedes Jahr aktuelle kritische und selbstkritische Texte mitbringt, die aufhorchen lassen. 21
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im gespräch mit Klaus-D. Liedke
Vorstandsvorsitzender der Stiftung Lebensräume von Johann Kneißl, www.allemunde.de
n Klaus-D. Liedke engagierte sich dreieinhalb Jahrzehnte mit viel Herzblut für LEBENSRÄUME. Der Fan und Förderer von Mut&Liebe spricht zum Ende seiner aktiven Berufslaufbahn mit dem Stadtmagazin über Persönliches, berufliche Erfolge, Herausforderungen der Sozialarbeit und eine neue „Sozialpsychiatrie auf Rädern“. Herr Liedke, am 30. Sept. 2018 ist nach 36 Jahren bei Lebensräume Ihr letzter Arbeitstag. Wie werden Sie diesen Tag als scheidender Vorstandsvorsitzender gestalten? Es gibt keinen letzten Arbeitstag. Der 1. Oktober ist Stichtag. An diesem Tag scheide ich aus dem aktiven Berufsleben bei LEBENSRÄUME aus. Mein Nachfolger Christoph Wutz wird zum 1. Juli die Amtsgeschäfte offiziell übernehmen. Drei Monate lang werde ich ihm in der Übergangsphase bis Ende September zur Seite stehen. Am 19. September 2018 wird es eine Fachveranstaltung mit anschließender Verabschiedung im Kreishaus in Dietzenbach geben. Wir haben hochrangige Referenten, die Herren Staatsminister Stefan Grüttner und Landrat Oliver Quilling sind dabei. Der 1. Oktober wird für Sie nach 28 Jahren der erste Tag ohne Führungsverantwortung sein. Werden Sie in Ihren Fiat 500 steigen und Richtung Frankreich aufbrechen? Von 1990-2010 war ich Geschäftsführer der LEBENSRÄUME GmbH, seit 2010 bin ich Vorstandsvorsitzender der neu gegründeten Stiftung LEBENSRÄUME – eine lange Zeit. Tatsächlich habe ich mir vorgenommen, einige Touren zu unternehmen und die Provence gehört zu meinen Lieblingsorten. 22
Apropos Autos: Mit 65 vom Volvo zum Fiat 500. Ist weniger mehr oder ist der kleine Flitzer ein Symbol für Ihre Wendigkeit, Agilität? Ich verbinde damit ein Stück Jugend. Die Geschäftstätigkeit ist erledigt. Der Volvo war für mich mal wichtig. Jetzt brauche ich keinen großen Wagen mehr. Im Fiat 500 rumflitzen macht mir mehr Spaß. In meinen jungen Lebensjahren habe ich einen Fiat 850 Sport Coupé gefahren und viel daran rumgeschraubt. Sie haben bei LEBENSRÄUME als Sozialpädagoge begonnen. Können Sie sich noch an ihren ersten Arbeitstag erinnern? Mit einer Wohngruppe im mittlerweile abgerissenen Schwesternwohnheim Spaghetti mit Tomatensoße gekocht und eine Kippe im Mundwinkel? Kaffee trinken, rauchen, lange Haare – das war die Zeit. Aber wir haben die Arbeit mit großem Ernst erledigt. Wir hatten wenig Ahnung, mussten uns in die sozialpsychiatrische Arbeit einarbeiten, alles war neu. Die jungen Psychiater Prof. Dr. Manfred Bauer und Dr. Hartmut Berger am damaligen Stadtkrankenhaus hatten großes Vertrauen in unsere Arbeit, wir teilten unser kritisches Verständnis.
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Psychosoziale Dienste für Mensch und Gemeinschaft
Sie sind nicht als Betriebswirt auf die Welt gekommen. Wie sieht ihr beruflicher Werdegang aus? Ich bin ursprünglich gelernter Zeichner und Konstrukteur für den technischen Anlagenbau. Zuletzt war ich bis 1981 am Bau der Klimaanlage der Alten Oper Frankfurt beteiligt. Von 1972 bis 1975 hatte ich bereits in Frankfurt Sozialpädagogik studiert. Die Fachhochschule war seinerzeit allerdings eher eine politische Kaderschmiede und die eigentliche Ausbildung kam etwas kurz. Ich verbrachte danach einige Jahre in technischen Berufen, zwischendurch war ich Sanitäter bei der Bundeswehr. Als 1981 die Psychiatrische Klinik am Stadtkrankenhaus eröffnete, war das eine Art Weckruf. Von dort wurde der Offenbacher Verein zur Förderung seelisch Behinderter (heute LEBENSRÄUME) gegründet und am 03. Januar 1982 begann ich meine Arbeit. Nach einigen Jahren Betreuungstätigkeit übernahm ich 1991 die Leitung. LEBENSRÄUME wurde größer. Das nötige Handwerkszeug der Unternehmensführung habe ich mir dann nebenbei in einem betriebswirtschaftlichen Studium zugelegt, das ich 1998 abschloss. Die Praxis von Sozialarbeit und Betriebswirtschaft pflege ich auch in akademischen Kreisen und habe verschiedentlich zu „Sozialwirtschaft“ publiziert.
Die tagesstätte der Stiftung Lebensräume hat in der Darmstädter Straße neue renovierte Räume bezogen. Hier wird Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen von Montag bis Freitag eine feste Tagesstruktur in freundlicher Atmosphäre geboten. Schwerpunkte sind: Förderung und Aufbau sozialer Kontakte, Förderung von Alltagskompetenzen, sinnvolle industrielle Beschäftigungsangebote. Workshops, kognitives Training, Ausflüge und Ferienfahrten ergänzen das Program. Hündin Molly hilft begleitend in der Einrichtung.
LEBENSRÄUME Tagesstätte
Darmstädter Str. 16 | 63069 Offenbach | Tel.: 069 838392-0
Sie waren über drei Jahrzehnte bei Lebensräume aktiv. Was waren Ihre großen Erfolge und was konnten Sie für das Sozialunternehmen erreichen? Wenn ich weit zurückdenke, muss ich an die grässliche Psychiatrie von damals denken. Ich bin beim Roten Kreuz manchmal als Sanitäter nach Riedstadt in das Psychiatrische Krankenhaus gefahren. In den Hochzeiten gab es dort 1000 Betten, Kapelle, Zahnarzt, Friedhof - alles dabei. Wer chronisch erkrankte und behindert war, blieb oft lebenslang in den dortigen Langzeitstationen. 1976 hatte Offenbach dagegen gerade einmal 2 Nervenärzte. Die Offenbacher Psychiatrie und LEBENSRÄUME haben entscheidend dazu beigetragen, diese Zustände zu beenden. Wir entwickelten Wohn- und Beschäftigungsmöglichkeiten in Offenbach, sind heute ein mittelständiges Sozialunternehmen mit 200 Angestellten. Ich bin stolz auf das Erreichte.
Stiftung LEBENSRÄUME Offenbach am Main
Die Highlights? Viele Highlights. Wir haben die heute in ganz Hes-
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Die Stiftung LEBENSRÄUME bietet spezialisierte Dienste für Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen, durch qualifizierte Mitarbeiter, für Offenbach - Stadt und Kreis, individuell auf die Betroffenen abgestimmt.
LEBENSRÄUME Gemeindepsychiatrie
Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen
LEBENSRÄUME Gesundheitsdienste
Integrierte Versorgung Psychiatrie
LEBENSRÄUME Arbeitshilfen
Integrationsfachdienst für Schwerbehinderte im Arbeitsleben
ESSwerk Integrationsfirma
Verpflegungsdienste an Schulen | Beschäftigungsmaßnahmen
Geschäftsstelle Ludwigstraße 4 | 63069 Offenbach T. 069 838316-0 | F. 069 838316-16 www.lebsite.de | info@lebmail.de
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sen verbreiteten Tagesstätten für psychisch behinderte Menschen entwickelt, bauten Gemeindepsychiatrische Zentren mit ambulanten Betreuungsangeboten in Stadt und Kreis Offenbach auf. LEBENSRÄUME hat früh begonnen, Wohnraum für betroffene Menschen zu schaffen und sie mit dem Nötigen in normaler Umgebung zu versorgen. Heute sind solche Konzepte der Teilhabe ganz modern und unsere Modelle kommen zu neuen Ehren. Eine Innovation sind unsere Integrationsfirmen. ESSwerk beschäftigt über 300 Menschen mit und ohne Handicaps im Bereich der Verpflegung an Schulen, Kindertagesstätten und anderen öffentlichen Einrichtungen. Das Zentrum für Arbeitshilfen ist in Offenbach und hilft mit Diagnostik und praktischem Training bei der Klärung, ob, was und wieviel jemand arbeiten kann. Ich habe den Verbund sozialpsychiatrischer Angebote, VersA Rhein-Main GmbH, gegründet, ein Zusammenschluss mehrerer Träger psychiatrischer Hilfen in der Region, der Leistungen der Integrierten Versorgung erbringt. Und die schwarzen Tage? Bei meiner Amtsübernahme hatte LEBENSRÄUME plötzlich hohe Schulden und auch noch andere Probleme. Diese Zeit war für mich aber auch eine riesige Chance. Ich hatte freie Hand, konnte Neues gestalten. Es ging aufwärts. 1995 gerieten wir durch eine unglückliche Spendenaktion in die Prüfung durch den Rechnungshof, das war unangenehm, hatte aber keine weiteren Folgen. Natürlich ging manches Schicksal der Menschen, um die wir uns kümmern, nicht spurlos an mir vorbei. Was übergeben Sie ihrem Nachfolger, geben Sie ihm mit, damit Lebensräume in der Spur bleibt und sich weiterentwickeln kann? Vor allem eine gesunde Substanz. Eine Firma, die wirtschaftlich stabil ist, fachlich vorbildlich arbeitet. Auch eine lernwillige und aufgeschlossene Belegschaft. Was bleibt für Sie und was nehmen Sie von den 36 Jahren bei Lebensräume mit? Eine Menge Lebenserfahrung und Lebenserfüllung. Menschlich, kollegial und beruflich, sozialpädagogische und betriebswirtschaftliche Entwicklungen. Genossen habe ich die aufregenden Zeiten bei LEBENSRÄUME, ruhige gab es selten. Ich konnte eine Epoche
Sozialpsychiatrie begleiten, lernte verstehen, konnte recherchieren und konzipieren, brachte Dinge gerne auf den Punkt und zu einem Ergebnis. Es ist nicht davon auszugehen, dass Sie sich in den wohlverdienten Ruhestand begeben werden? Wofür werden Sie sich weiterhin engagieren? Ich bleibe den Hochschulen für Soziale Arbeit in Frankfurt, Wiesbaden und Fulda verbunden. Dort werde ich weiterhin Sozialwirtschaft lehren. Themen sind Sozialrecht, Finanzen, Ökonomie der Betriebs- und Lebensführung. Im Übrigen habe ich einiges an Themen und Material aufzuarbeiten und möchte in Ruhe sehen, wohin es mich zieht. Wir verlassen gedanklich LEBENSRÄUME. Sie könnten ab Juli die Sozialpsychiatrie nach 40 Jahren Psychiatrieenquete neu erfinden. Wie würde sie aussehen? Würden Sie als erstes wieder ein Wohnheim eröffnen? Nein. Man kann die Entwicklung der Sozialpsychiatrie aber auch nicht überspringen. Wohnheime waren als Übergang notwendig. Die Menschen lebten über Jahre in der Psychiatrie und mussten nach Auflösung der Großanstalten an ihrem Wohnort untergebracht werden. Zwei Aspekte: Ich würde erstens ein ortsunabhängiges mobiles Team mit Sozialarbeitern, Fachkrankenschwestern, Ergotherapeuten, Psychologen und Pädagogen sowie Fachärzten zusammenstellen. Zweitens das Team von Leistungsträgern unabhängig machen. Alle erbrachten Leistungen werden aus einem einheitlichen Budget bezahlt. Alle zahlen in diesen Topf ein. Es gibt keine aufwändigen Antragsverfahren und verschiedene Zuständigkeiten. In Offenbach gibt es interessante mobile Angebote: Das Jugendkunstmobil (JUKUMO) bietet Kindern und Jugendlichen an öffentlichen Standorten die Möglichkeit zur künstlerischen Betätigung. Der Bücherbus steht freitags in den Stadtteilen, ein Kirchenmobil temporär am Wochenmarkt. In Deutschland gibt es mobile Bauwagen für die Jugendarbeit, fahrbare Kirchen und Kirchenzelte auf Campingplätzen (Titisee), in Amerika fahrende Beichtstühle. Ich würde den Trend aufgreifen. Kleine Elektro-Smarts sind täglich unterwegs, an festen Anlaufstellen werden Medikamente ausgegeben, Mittagessen verteilt. Was mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
wir heute in Häusern anbieten, wird auf Rädern gebracht. Bei VersA Rhein-Main müssen wir mit der Integrierten Versorgung in entlegenen Gegenden Menschen aufsuchen. Hier könnte ein Behandlungsbus Menschen auf Marktplätzen versorgen, je nach Bedarf besetzt mit ärztlichem Personal und Sozialarbeit, Betreuung und Pflege. Essen aus dem Kleintransporter auf dem Marktplatz? Der Klanggarten als mobiler Chor? Beides würde ich anbieten. Verpflegungsbusse auf Schulhöfen fände ich für Schüler viel cooler, auch flexibler. Es müssen nicht aufwändig Kantinen und Kioske bestückt werden. Was müsste passieren, damit diese Ideen realisiert werden könnten? Ist doch heute alles mit festen Zuständigkeiten über Wohlfahrtsträger geregelt, alles braucht einen festen Ort, einen ausgeklügelten Hilfeplan. Wie soll die Finanzierung für offene Angebote aussehen? Im Moment ist es schwierig. Es werden die klassischen Angebote über unterschiedliche Leistungsträger finanziert. Innovative Ideen und einfache Angebote für Menschen bleiben auf der Strecke, die Leistungsträger verständigen sich untereinander nicht. Ich denke, dass wir für psychisch erkrankte Menschen eine Budgetlösung brauchen. Kommunen, Rentenversicherung und Krankenkassen zahlen in den Topf ein, der Landeswohlfahrtsverband Hessen kann das fachkompetent managen. Gibt es noch andere „Verrücktheiten“, die der soziale Markt so noch nicht kennt und die den hilfebedürftigen Menschen gut tun würden? Wir haben gerade am Offenbacher Wilhelmsplatz Wohnungen angemietet. Im Erdgeschoss befindet sich ein Gasthaus. Wir sind mit dem Wirt im Gespräch, dass das Mittagessen an Wochenenden aus deren Küche kommt. Ihre Prognose für die Zukunft: Wie wird die soziale Arbeit 2040 aussehen? Mal schauen. Es ist schwer zu sagen. Ich denke jedoch, dass die heutige starre Trennung von Leistungszuständigkeiten, etwa Jugendhilfe, Behindertenhilfe, Altenhilfe zurücktreten muss zugunsten einer Kombination mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
Reiseapotheke startbereit? ¬ Mit Diabetes auf Reisen? ¬ Schwanger in den Urlaub? ¬ Flugreise & Tauchurlaub Kompetente Beratung! Frankfurter Straße 35 63065 Offenbach a. M. Tel. 069 813685
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aus Angeboten, die einem Menschen in seiner ganz eigenen individuellen Lebenssituation zugutekommt. Die Komplexität des Lebens und Anforderungen an die Lebensführung werden weiter zunehmen. Menschen, die das nicht selbst oder nicht allein bewältigen können, brauchen umfassende und flexible, auf die Person bezogene Hilfen. Die sollte Sozialarbeit dann eben so leisten können. Was bedeutet das für die Professionellen in der Sozialarbeit? Sozialarbeit muss professioneller werden. Die Ausbildung an den Hochschulen ist eine große Herausforderung, aber es wird sich manches ändern müssen. In Sozialbetrieben wie LEBENSRÄUME werden gute Kenntnisse der Menschen und der Sozialsysteme gebraucht, praktisches Handwerkszeug, einsatzbereite Fachleute. Und es gibt einen großen Bedarf an Kollegen, die Leitungs- und Führungsaufgaben übernehmen. Man wird sich einmal grundständig und dann andauernd weiterbilden müssen. Wie fast überall in qualifizierten Berufen. Herr Liedke, vielen Dank für das Gespräch. 25
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neustart im nordend anke schmidts ist mit ihrer buchbindewerkstatt nach offenbach umgezogen Text und Fotos von Christina Dirlich
● Das Gehirn kommt auf den Deckel. Anke Schmidts spannt Buchstabe für Buchstabe ein, dann setzt sie die Prägemaschine in Gang. Einen Augenblick später leuchtet das Wort „brain“ in grell-pinken Lettern von dem silbergrauen Einband. Konzentrierte Ruhe herrscht an diesem Vormittag in ihrer Buchbindewerkstatt. Im April hat die 46-Jährige „Adlibitum“ in einem Hinterhof in der Taunusstraße eröffnet. Neben der Prägemaschine gehören eine riesige Schneidemaschine, Schubladen voller feinster Japanpapiere sowie Schriftsätze zur Ausstattung der Buchbinderin. Einbände sind nur ein kleiner Teil ihres Repertoires, das darüber hinaus Tagebücher, Leporellos, Schachteln, Teelichter und Lampen umfasst. Für Agenturen fertigt sie sogenannte Handmuster – von in Gewebe eingebundenen Kalendern zum Beispiel. Und natürlich bringen Kunden auch 26
liebgewonnene Bücher, wenn diese einer Reparatur bedürfen. Nach ihrer Ausbildung zur Buchbinderin in Göttingen studierte Anke Schmidts Buchkunst in London. Im Anschluss arbeitete sie in Hamburg bei zwei Buchbindereien, bevor sie in Frankfurt den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. 14 Jahre führte Schmidts ihren Laden mit Werkstatt in Bockenheim. Nun ist sie auch beruflich nach Offenbach umgezogen, nachdem sie bereits seit drei Jahren mit ihrer Familie hier lebt. „Ich habe das Gefühl, dass hier in Offenbach total viel in Bewegung ist“, sagt Schmidts. Die Stadt habe Potenzial, ist sie überzeugt. „Ich mag die Leute und ich mag das extreme Multikulti.“ Ihre Werkstatt macht das Nordend nun um einen weiteren Kreativ-Betrieb reicher. mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
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Neben Auftragsarbeiten ist es vor allem die Arbeit an der eigenen Kollektion, die Schmidts Freude macht. Reisetagebücher zum Beispiel – in Leder eingebunden – hat sie selbst entwickelt. „Fernweh“,„Hin und weg“ oder „Auszeit“ steht darauf. Diese Produkte sind genau ausgetüftelt, Größe und Material auf die Bedürfnisse von Reisenden abgestimmt. „Ich mache mir immer selber ein Exemplar zum Testen“, erklärt die Buchbinderin. So hat sie bei den Reisetagebüchern festgestellt, dass das Leder innen fusselte. Seither beklebt sie die Innenseite mit Japanpapier. Mit dem Neustart in Offenbach hat Schmidts ihr Konzept leicht verändert. Gehörte in Bockenheim zur Werkstatt ein Laden, konzentriert sie sich in der Taunusstra-
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ße nun auf die Produktion. Den Verkauf übernehmen andere – der Laden Etagerie in derselben Straße etwa. Neu sind auch die Workshops, die sie ab August anbieten will. Dort lernen Interessierte, Notiz- und Tagebücher, Leporellos oder Schachteln zu machen. Stattfinden sollen die einmal im Monat am Wochenende oder abends. Falls Teilnehmer sich danach weiter im Bereich Buchbinderei ausprobieren wollen, sei das Angebot ausbaufähig. Schmidts: „Ich könnte mir vorstellen, eine offene Werkstatt anzubieten, die Interessierte mit eigenem Projekt besuchen.“ So könnte die Buchbinderei zu einem Ort des kreativen Austauschs werden.
Adlibitum, Taunusstr. 47
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© so-whatbag
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tolle taschen – design aus offenbach ● Es gibt sie wieder: Kleine, feine Lables, die in Offenbach entstehen. Eines davon ist So What. Eine Marke, die besonders Frauenherzen höher schlagen lässt, denn sie steht für ebenso schöne wie praktische Taschen, die zum Teil in einer Offenbacher Lederwarenfirma in Bieber gefertigt werden. Vielleicht noch überraschender: Hinter der Idee und dem Design steht eine junge Frau, die Chinesin Sowah Au-Yeung, die seit vielen Jahren mit ihrer Familie und ihrem Mann in Offenbach lebt. Die gelernte Speditionskauffrau und studierte Betriebswissenschaftlerin hat zunächst in der Logistik und dann in einer Bank gearbeitet. Daneben ist sie aber ihrer Leidenschaft gefolgt und hat sich auf großen Messen, auch auf der Internationalen Lederwarenmesse, umgesehen und Kontakte geknüpft. Und natürlich war sie immer wieder in ihrer Heimatstadt Hongkong, wo die Mode wesentlich farbenfroher und frecher daherkommt als in Deutschland. Durch diese Eindrücke reifte in ihr langsam eine Idee: Warum nicht schicke Taschen aus Kunstleder entwerfen, die einerseits erschwinglich, andererseits hoch28
von Ingrid Walter, walter-wortware.de
wertig sind – und dazu noch dem veganen Trend der Zeit entsprechen? Sowah sah darin in Deutschland eine Marktlücke. So machte sie kurzerhand aus ihrem Vornamen den originellen Markennamen So What und fing 2014 in ihrer Offenbacher Wohnung an, Entwürfe nach ihren eigenen Vorstellungen zu zeichnen. Dazwischen flog sie immer wieder nach Hongkong, wo sie sich zusätzliche Anregungen holte. Nach einiger Zeit ließ sie dort, in einer Werkstadt ihrer Wahl, einen Prototyp ihres ersten Modells herstellen. Bis das Produkt Sowahs Wünschen entsprach, waren mehrere Änderungen nötig. Das ist heute noch so ähnlich. „Die Entwicklung eines neuen Modells ist aufwendig, denn Farbe, Haptik und Verarbeitung müssen stimmen“, erklärt Sowah. Immer noch besucht sie selbst mehrmals im Jahr die Lederwarenfabrik an der Grenze zwischen Hongkong und China und überzeugt sich persönlich von den guten Bedingungen der Mitarbeiter und von der gleichbleibenden Qualität der Materialien. Was das Design angeht, liebt sie das Besondere: „Mir gefallen Dinge, die auffallen, weil sie anders sind. Daneben ist es mir wichtig, dass die Taschen schön und praktisch zugleich sind und damit die Bedürfnisse momut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
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Foto: © lemnitzer-fotografie
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derner Frauen erfüllen, die auch mal ein Laptop oder I-Pad unterbringen müssen“, sagt Sowah. So ist die großzügige Apple-Bag, eines ihrer ersten Modelle immer noch eine der beliebtesten im Sortiment. Aber auch klassische kleine Umhängetaschen, wie die Aurelia, die in grün und rosé zu haben ist, sind gefragt und gern getragen. Insgesamt umfasst die Kollektion des Lables So What derzeit 12 unterschiedliche Modelle. Vertrieben werden die Taschen über einige Läden in der Umgebung, so bei Astrid Merger in Seligenstadt, bei Escatira auf der Berger Straße in Frankfurt oder bei Jasmina Mode in Dietzenbach und anderen. Außerdem gibt es einen Online-Shop: https://www.so-whatbag. de/shop/
Blumenmuster-Prints wirkt sie sehr besonders und feminin. Sowah weiß, dass die floralen Prints in Mailand und Paris schon sehr en vogue sind. „Die Deutschen sind immer etwas zurückhaltender, was Farbe und Design angeht. Aber auch bei uns findet man in diesem Sommer schon Schuhe mit Blumenmustern, modische Taschen werden in den nächsten Jahren ähnlich daherkommen.“
www.so-whatbag.de/shop/
Durch einen Artikel in der IHK-Zeitschrift lernte Sowah vor einem Jahr Wilhelm Röder, den Geschäftsführer der BB Ledermanufaktur Germany in Bieber, kennen. BB fertigt noch immer Accessoires aus Leder in Offenbach. Das reizte Sowah. In Zusammenarbeit mit ihm hat sie dann ihre erste Ledertasche entworfen und in Offenbach produzieren lassen. Sie hat eine schöne Größe und ist trotzdem anschmiegsam. In einem Mix aus weichem Glattleder vom Kalb und Velourleder mit mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
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haare schneiden mit herz und ohne chichi
Text / Fotos: Thomas Lemnitzer
Wer den Laden in der Senefelderstraße besucht, wird erstmal mit einem freundlichen: „Was kann ich für Dich tun“, empfangen. Klar Haare schneiden, färben, waschen, fönen alles, was ein Friseur halt so macht. Aber bei Manal ist das nicht Floskel. Sie hat einfach Interesse an den Menschen und ist neugierig, ohne aufdringlich zu sein. Einer der Gründe, für drei Jahre in Lehre zu gehen und in Frankfurt ihren Meister zu machen. Stolz erzählt sie, dass sie zum letzten Jahrgang gehörte, der noch das Perücken knüpfen für die Prüfung lernen musste. Sie hat ihr Handwerk von der Pike auf gelernt. Dazu gehören der Schnitt mit der „heißen Schere“ gegen Spliß oder bei sehr dünnen Haaren, Kamm-Strähnen und sogar Zöpfe für Jungs. Aber für Manal ist Friseurin sein mehr als Haare schneiden. Lebensberatung, Erfahrungsaustausch, Anlaufpunkt für manche, um zu Reden oder in Gesellschaft zu sein. „Gehört alles dazu und gibt es inklusive“, wie sie lachend erzählt. Es ist nicht der typische Friseurladen und auch nicht die „Friseuse“ wie schon die Schaufenster-Dekoration zeigt. Der „Bücherschrank“ mit Krimis, zum Mitnehmen und Mitbringen, ist eine schöne, Wartezeit verkürzende, Institution. Manal möchte auch kein Laden für Haarkosmetik-Produkte sein. Die kann sich jeder in der Drogerie selber holen, manchmal kann man etwas empfehlen, aber lieber gibt sie eine Empfehlung für ein Buch aus der Schublade. „Da liegen die härteren, …die aus denen Leichenteile fallen und Blut trieft. (Quatsch im Schrank ist nur zu wenig Platz und hier liegen die Lieblinge)“
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Seit 1974 wohnt sie, die in Jordanien geborene, nun schon in Offenbach und ist seit 2004 selbstständig. Dass sie nebenbei lange ihre Mutter voll gepflegt hat, wirbelte die Termine manches Mal durcheinander. Aber dies gehörte ebenso dazu, wie das Lachen, das sich Manal auch in der schwierigen Zeit bewahrt hat. „Zu mir kommen Leute aus allen Herren Ländern mit unterschiedlichen Religionen und Bedürfnissen, aber alle sind Menschen, über die ich mich freue, auf deren Wünsche ich eingehen kann und die ich mit meiner handwerklicher Erfahrung berate. Denn nicht jede Frisur, die gerade Hipp ist, steht auch Jedem.“ Und wenn sie dann auch noch Geschichten aus ihrer Jugend erzählt, als sie mit einer Bande Musikern und Dieben auf Kuba umhergezogen ist und diese wild ausschmückt, merkt man schnell an ihrem Lachen, dass die wohl an den Haaren herbeigezogen sind. Manal ist halt Manal und ihren Nachnamen weiß ich nach zehn Jahren immer noch nicht.
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etagerie & genussverstärker
von Ingrid Walter, walter-wortware.de Wir sitzen im Laden der Taunusstraße 1 um den langen viereckigen Tisch herum. Das kleine Stelldichein mit den Betreibern der Etagerie und dem Spirituosenladen die Genussverstärker zeigt schon: Die Beteiligten arbeiten gern zusammen und beleben das Nordend nun im fünften Jahr. Beide Läden, in denen man immer nette Menschen zu einem kleinen Plausch treffen kann, tun dem Viertel gut, weil es Orte zum Verweilen sind und des Austauschs. Natürlich tragen auch noch andere dazu bei und das Märktchen, eine Initiative des Quartiersmanagements und des Projekts „Besser leben in Offenbach“. Vereint öffnen die Etagerie und die Genussverstärker sowie andere Nordendler regelmäßig am ersten Adventssamstag unter dem Motto „Bernard lädt ein“ ihre Türen.
● Als Peter Reichard und sein Team im August 2013 einen Laden für Wein, Whisky und Gin am Goetheplatz eröffnete, waren einige skeptisch. Inzwischen haben sich die Genussverstärker etabliert. Der Laden bietet leckere geistvolle Getränke sowie Tonic Water und Feinkost jenseits des Mainstreams an. Wer ein besonderes Geschenk sucht oder sich selbst einen schönen Abend machen möchte, der findet in dem ansprechend eingerichteten Laden eine schöne Auswahl an Weinen junger Winzer und Whiskys von unabhängigen Abfüllern. Inzwischen kann man unter mehr als 200 Single Malt Whiskys aus Schottland 32
wählen, von mild und fruchtig bis torfig-rauchig. Seit einiger Zeit sind auch Gin, Rum und Craft Beer zum Angebot hinzugekommen. Daneben führt Peter auch Gelees und Chutneys der Offenbacher Marke Genusswolke, Offenbacher Pfeffernüsse und Fudge vom Aromakünstler aus Obertshausen. Und das Beste: Man kann vor Ort alle Schnäpse und eine wechselnde Auswahl an Weinen probieren und zwei Mal im Jahr findet ein Whisky-Flohmarkt statt, bei dem ausgewählte Einzelflaschen angeboten werden. Außerdem finden regelmäßig Tastings statt. mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
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Besonders schön ist es auf dem Goetheplatz an Donnerstagen, an denen das Märktchen stattfindet. Dann werden wechselnde Weine ausgeschenkt und die AltOffenbacher treffen sich mit den Neu-Offenbachern.
Fotos: ©Thomas Lemnitzer
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Ein weiterer Treffpunkt im Viertel ist die Etagerie, Ecke Dom- und Taunusstraße. In etwa 50 vermieteten Fächern finden Kunden getreu dem Motto „regional & original“ einzigartige Geschenke von Start-Ups und kleinen Labels aus Offenbach und Umgebung. „Die Etagerie ist ein Podium für Kreative. Individuelle Produkte werden präsentiert, aber genauso kann auf die individuellen Wünsche der Kunden eingegangen werden“, sagt Inhaberin Eva Kirchhoff. Eine wunderschöne Kette, aber der Stein etwas zu hell? Die Strampelhose eine Größe kleiner? Das ist in der Etagerie kein Problem. Der kurze Draht zu den Erzeugern macht’s möglich. An dem großen Tisch in der Mitte der Etagerie trifft man sich zum Lunch oder Kaffee. Dort bietet Eva von Dienstag bis Freitag zwei selbstgekochte vegetarische Gerichte an und zum Kaffee gibt es selbstgebackenen Kuchen. Und auch die Nähkurse mit Sabine Henry stehen von Anfang an auf dem Programm.
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Bei diesem vielfältigen Angebot steht ihr Ulrike Janssen, Inhaberin des Wollgeschäfts Maschenwahn, das sich im hinteren Teil der Etagerie befindet, tatkräftig zur Seite. Als vor vier Jahren der alteingesessene Wollladen um die Ecke schloss, war das für Ulrike die Chance, ihren Zukunftstraum in die Tat umzusetzen. Sie führt schöne und ausgefallene Garne, zum Teil mit Ökosiegel oder Handgesponnenes – und der regelmäßige Stricktreff hat sich längst etabliert. „Unsere Geschäfte haben auch eine integrierende Funktion. Man weiß, wer hinter der Theke steht und lernt die Nachbarschaft kennen“, sagt Ulrike. Am Samstag, den 2. September wollen Etagerie und Genussverstärker ihr fünfjähriges Ladenbestehen feiern. Bei Peter Reichard werden Winzer und andere Überraschungsgäste erwartet. In der Etagerie sorgt Dieter Levi-Wach mit seinen „Überlebensmitteln“ für eine gelungene Verbindung aus Design und Genuss. Die neuesten Modelle beteiligter Designerinnen werden über den Laufsteg geschickt und es gibt leckere Häppchen, von einer Ausstellerin kreiert. „Wir wollen zeigen, dass wir hier zusammenarbeiten und damit das Viertel attraktiver machen“, sagt Peter.
Etagerie, Taunusstr. 1 / Ecke Domstraße, OF
Di., Mi.: 11.00 – 18.00 Uhr, Do., Fr.: 11.00 – 19.00 Uhr, Sa.: 11.00 – 15.00 Uhr www.etagerie.eu
Die Genussverstärker, Am Goetheplatz, OF Di., Mi., Fr.: 15.00 – 19.00 Uhr, Do.: 15.00 – 20.00 Uhr, Sa.: 13.00 – 17.00 Uhr www.die-genussverstaerker.de
Nähworkshops im Juni in der Etagerie Sa. 9. Juni, 10.00 - 17.00 Uhr Workshop Sommerkleider ab 13. Juni: 4x Mittwoch, 18.00 - 20.00 Uhr Was ihr wollt, genäht wird, was gefällt! Sa. 16. Juni, 13.00 - 17.00 Uhr Einsteiger Nähkurs/ Nähmaschinen Führerschein Sommerpause: 9. bis 23. Juli
Infos zu Workshops & Kursen sowie Anmeldung
unter www.nähkurse-offenbach.de oder direkt in der Etagerie, Taunusstraße 1, Offenbach
Die nächsten Tastings beim 'Genussverstärker': Mi. 6. Juni, 20.00 Uhr: Gin made in Hessen Fr. 8. Juni, 20.00 Uhr: Rosé ist cool Mi. 13. Juni, 20.00 Uhr: Gin Weltreise Sa. 16. Juni, 13.00 – 17.00 Uhr: OPEN TASTING World Gin Day
Kosten / Infos / Anmeldung:
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tasting@die-genussverstaerker.de www.die-genussverstaerker.de/termine/
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1. SEPTEMBER 2018
5 JAHRE SCHÖNES & GENUSS IM OFFENBACHER NORDEND
MIT SPEZIELLEM JUBILÄUMSPROGRAMM ETAGERIE: 11–18 UHR / DIE GENUSSVERSTÄRKER 13–17 UHR
die
ETAGERIE
GENUSSVERSTÄRKER WEIN & WHISKY
regional & original
TAUNUSSTRASSE 1 / ECKE DOMSTRASSE DI, MI 11:00 – 18:00 UHR, DO, FR 11:00 – 19:00 UHR, SA 11:00 – 15:00 UHR
www.etagerie.eu // info@etagerie.eu
BERNARDSTRASSE 63 A, AM GOETHEPLATZ DI, MI, FR:, 15–19 UHR, DO 15–20 UHR, SA 13–17 UHR
www.die-genussverstaerker.de // www.facebook.com/genussverstaerker
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süßes aus dem netz www.kuchenbaecker.com
Liebe Freundinnen und Freunde des Offenbacher Stadtmagazins, in dieser Ausgabe sprechen wir also über Paare. Gerne würde ich ihnen jetzt mit dramatischen Liebesgeschichten a la Romeo und Julia kommen, aber leider habe ich es nicht geschafft, die Familien Capulet und Montague in irgendeiner Form mit Offenbach in Verbindung zu bringen. Wie wäre es stattdessen mit einem Ganoven Pärchen, ganz wie Bonny & Clyde? Aber auch hier muss ich Sie leider enttäuschen. Ja, Pustekuchen. Hat oder hatte Offenbach nicht zu bieten. Zumindest mir nicht öffentlich bekannt. Dafür steht Offenbach aber für eine Liaison, die in die Literaturgeschichte einging. Und die Hauptrolle spielt niemand geringeres als der Frankfurter Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Wie sage ich immer so schön: Goethe ist zwar in Frankfurt geboren, ABER in Offenbach, da hat er geknutscht. Mit Lili Schönemann. Die junge Bankierstochter, mit der er kurzzeitig sogar verlobt war, ging ihm zeitlebens nicht mehr aus dem Sinn. Noch heute erinnern LiliTempel und Lili-Park an diese kurze aber vermutlich heftige, romantische Verbindung, auch wenn es kein Happy End gab. Zumindest kein gemeinsames für Herrn Goethe und die schöne Lili. Was für ein Rezept könnte ich ihnen servieren zum Thema „Paare in Offenbach“? Vielleicht etwas Sündiges? Aber unbedingt! Ich habe mich für leckere Espresso Cupcakes entschieden, die durch ihre außergewöhnliche Aromatik bestechen. Herbe Kaffeenoten und Schokoladenaromen vermählen sich mit einem fein süßen Hauch von Anis. Ein Gebäck, sündig und süß zu gleich. Lassen Sie es sich schmecken. Bis zum nächsten Mal Ihr Tobias Müller 36
Espresso Cupcakes mit Anis Frosting
Für 12 – 14 Stück • 120ml Kaffee frisch gebrüht • 1 1/2 TL Instant Espresso Pulver • 120ml Milch • 190g Mehl • 1 Ei • 30g Kakaopulver • 2TL Backpulver • 115g Butter • 100g Rohrohrzucker • 100g Zucker • 1 Pck Vanillezucker Für das Frosting: • 250g Puderzucker • 225g Butter • 1 TL Anis gemahlen • 125g Frischkäse Material: 1 Muffinblech, Papierförmchen, Spritzbeutel, Sterntülle
1. So geht's: Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen. 2. Das Instant Espressopulver in dem heißen Kaffee auflösen. Milch dazugießen und verrühren. Abkühlen lassen. 3. Mehl, Kakao und Backpulver in einer Schüssel mischen und beiseite stellen. Die Butter mit dem Zucker, dem Rohrohrzucker, dem Vanillezucker sowie der Prise Salz cremig aufschlagen. Das Ei unter die Masse rühren. 4. Die Mehlmischung abewechselnd mit dem abgekühlten Kaffee unter den Teig rühren. 5. Ein gefettetes oder mit Papierförmchen ausgelegtes Muffinblech mit dem Teig befüllen. Die Förmchen sollten zu 3/4 mit Teig befüllt sein. Auf der mittleren Schiene für 20-25 Min. backen. 6. Die kleinen Küchlein nach dem Backen kurz in der Form abkühlen lassen, dann auf ein Kuchengitter stellen und vollständig erkalten lassen.
Für das Frosting: Weiche Butter und den Puderzucker zusammen mit dem Anispulver cremig aufschlagen. Frischkäse unterschlagen. Das Frosting in einen Spritzbeutel mit Sterntülle oder Tülle nach Wahl füllen und auf die Küchlein dressieren. Nach Belieben mit kleinen Zuckerherzen verzieren.
Foto: Marcus Engler
Mausoleum Schloßpark Rumpenheim Infos: www.ruk-ev.de
Sa. 09. Juni | Mockemalör Riesen | Mockemalör
bewegt sich in einem Genre zwischen Varieté, Progressiv Pop und Punk. Poetisch, charmant, überraschend. Einlass: 19.30 Uhr, Eintritt: 15,-
Fr. 22. Juni | ruk 22 + Disco-Lounge |Diesmal im RUK 22: Just family. Besonderen Wert legen die Musiker auf mehrstimmigen Harmoniegesang. Wenn möglich wird unplugged gespielt, mit Gitarre, Akkordeon, Mandoline, Klavier sowie Percussions-Instrumenten. | Einlass: 19.30 Uhr So. 29. Juli | Rumpenheimer Literatur-Lesungen
Mit Robert Becker und Gabriela Reff | Einlass: 15.30 Uhr
Wilhelmsplatz 12 D-63065 Offenbach Fon: 069 883333 Fax: 069 885040 www.buchladenammarkt.de Mail: info@buchladenammarkt.de
Fr. 22. August | Amateurtheater "träumerei" | Die Befristeten. Das Amateurtheater "träumerei" ist ein Projekt des Theaters "t-raum". | Einlass: 19.30 Uhr
Treffpunkte für's schöne Leben … am Wilhelmsplatz
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Katarina Wellendorf und Dr. Hans R. Diefenbach Bleichstr. 43 • Offenbach • Tel. 069 3535 8862 Dienstag bis Freitag: 10.00 – 18.00 Uhr Samstag: 10.00 – 14.00 Uhr
Neue Öffnungszeiten
Cafébar am Wochenmarkt Jutta Baisch • Bieberer Straße 12 • Offenbach • 0172 7756262 Di., Do., Fr.: 08.30 – 16.00 Uhr • Mi.: 08.30 – 13.00 Uhr Sa.: 08.30 – 15.00 Uhr
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willy's burger and drinks n Am Anfang der Gastromeile Wilhelmstraße/-platz, nach der Buchhandlung, hat sich das ehemalige Walgers zu einer ansprechenden Bar gemausert. Der Name ist dem Ort geschuldet, der ja nun an Restaurants und Cafés nicht gerade arm ist. Um so schwerer, eine Nische zu finden, die noch nicht bedient wird. Dennis Walger, der gelernte Hotelkaufmann, hat alle Sparten der Gastronomie kennengelernt: Vom Hotel Restaurant, Bar, Club bis zuletzt einem Steakhouse (Fleischeslust). „Entweder man liebt das Geschäft oder man hasst es, und wenn man es liebt, ist es natürlich ein Traum, den eigenen Laden zu führen." Mit einer Mischung aus Motel-Bar irgendwo Middle West und hippem East End NYC. ist ihm das gelungen. Schweres Leder, große Fenster zum Raus- aber 38
Text / Fotos: Thomas Lemnitzer
nicht zum Reingucken, Bilder, freche Sprüche, dezente Musik und eine Glotze, die aber nur zu besonderen Ereignissen läuft, haben einen eigenwilligen Charme. Ein gemischtes Publikum, wie es nur der Wilhelmsplatz zu bieten hat – vom Vollbart bis zur Familie mit drei Kindern, die Stammgäste zum Burger essen sind – sorgt für eine ausgeglichene Atmosphäre. Auf der Terrasse lassen sich entspannt das quirlige Drumherum und die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen. Der Service: Große Jungs mit Tattoos, sehr aufmerksam und freundlich, die auch bei Sonderwünschen souverän und gelassen bleiben. Die Speisekarte ist übersichtlich: Verschiedene Burger incl. Vegiburger, Hot Dogs, Fish and Chips, Salat und die wahrscheinlich besten Pommes der mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
mut & liebe Stadt. Als kleine Mahlzeit zwischendurch oder als Grundlage für einen schönen Abend – es ist für das leibliche Wohl gesorgt. Was wäre eine Bar ohne Cocktails? Das Angebot ist reichlich, Klassiker gerührt oder geschüttelt, eigene Kreationen und, wer seine Freunde nach Hause fahren darf, kann auch mit leckeren alkoholfreien Drinks anstoßen, Craft Biere und ausgesuchte Weine runden das Ganze ab. Das Sortiment an Gin und Rum läßt jedes gestandene Trinkerherz höher schlagen, finden sich doch Spirituosen, die nicht unbedingt in jeder Haus- oder Minibar zu finden sind. Und das Motto: „..wir müssen aufhören, weniger zu trinken…“ soll keine Aufforderung zum Saufen sein, sondern Anregung, mal was Neues zu probieren. Wenn man sich arrangiert, dann steht das Willys auch für Veranstaltungen mit Catering oder Tapas, Geburtstage, Cocktailworkshops, Spirituosen-Testings etc. an den Ruhetagen Sonntag und Montag zur Verfügung. „Es muss für beide Seiten passen und machbar sein.“ Ansonsten ist Dienstag bis Donnerstag von 18.00 bis 02.00 Uhr, Freitag bis 03.00 Uhr und Samstag von 11.30 bis 03.00 Uhr geöffnet – ideal für einen Feierabenddrink in der Abendsonne und auch, wenn alle anderen Lichter am „Willi“ schon ausgegangen sind.
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WILLYS BAR Wilhelmsplatz 12, 63065 Offenbach Tel.: 069 85093097 willysbar.of@gmail.com
Di. bis Do.: 18.00 – 02.00 Uhr, Fr.: bis 03.00 Uhr Sa: 11.30 – 03.00 Uhr
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Das Mut&Liebe Laufteam Limeslauf in Großkrotzenburg
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Die Bilanz des Tages sieht für das Mut&Liebe Team gut aus: insgesamt 50 gelaufene Kilometer gegen Rassismus und ein strahlender Tag mit guter Stimmung. Und vielleicht ist es uns sogar gelungen, dem Rassismus gegen Offenbach etwas entgegen zu setzen.
... beim Lauf gegen Rassismus in Wiesbaden
... beim Großkrotzenburger Limeslauf
te Welt auszieht, erregt das Aufsehen bei Menschen, die scheinbar noch niemals einem Offenbacher begegnet sind und es tunlichst vermeiden, einen Fuß auf Offenbacher Boden zu setzen. Als das Mut&Liebe Laufteam am Lauftag motiviert in knallorangenen T-Shirts aufläuft, wollen die verwunderten Wiesbadener wissen, wie wir es denn geschafft hätten, diesen langen, weiten Weg von Offenbach nach Wiesbaden auf uns zu nehmen (normalerweise fahren die S1, S8 und S9 durch, Fahrzeit ca. 1 Stunde). Gefühlt liegt wohl das furchteinflößende Land „Offenbach“ in unerreichbarer Ferne. Nachdem dann der erste Schock über unser plötzliches Auftauchen überwunden ist, werden wir herzlich begrüßt und mit Bändchen und Taschen ausgestattet. Dennoch kann man sich den Spruch „über Frankfurt lacht die Sonne, über Offenbach der Rest der Welt“ nicht verkneifen. Dafür aber bekommt das Mut&Liebe Team einen eigenen Startschuss und viel Applaus nach jeder gelaufenen Runde. Das Publikum ist klein, aber enthusiastisch, die überschaubare Gruppe an motivierten Läufern bunt gemischt. Ein Vater läuft mit seinem vierjährigen Sohn die ersten Runden, um danach im Profitempo weiter zu sprinten. Ältere, marathongeprüfte Herren joggen neben Rollifahrern samt Begleitung und jungen Menschen, die bisher vermutlich kein besonders gutes Verhältnis zum Sport hatten. 40
Der Limeslauf in Großkrotzenburg war für das Mut&Liebe Team der sportliche Höhepunkt des Frühlings. Nach vielen Monaten Training und Schweiß gingen sieben motivierte Läufer an den Start und zeigten, was mit viel Mut und Liebe zum Sport erreicht werden kann. Noch vor einem halben Jahr ein absoluter Lauf-Muffel, bildete Anne-Sophie die Spitze des Halbmarathonteams und erreichte vor ihren zwei Mitläuferinnen nach 2 Std. 16 Min. das Ziel. Aber auch unsere 10 km-Läufer, die zum ersten Mal diese Wettkampfdistanz auf sich nahmen, beendeten den Lauf erfolgreich und unser Mann bei den 5 km schlugen sich ebenso tapfer.
Anne-Sophie Re nke läuft den Ha lbmarathon in Großkrotzenbur g in 2 Std. 16. M in.!
n Wenn eine Offenbacher Laufgruppe in die große, wei-
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Was sagen Psychologen zum Laufen? Viele Läufer können bestätigen: Laufen macht nicht nur fit, sondern auch glücklich. Seit einigen Jahren beschäftigt sich auch die Wissenschaft mit diesen positiven Auswirkungen des Laufens auf Gefühle. Schwedische Forscher des neurowissenschaftlichen Institutes in Stockholm veröffentlichten vor einigen Jahren erstaunliche Ergebnisse: Laufen wirkt sich auf das Gehirn ähnlich aus wie Antidepressiva und verbessert dabei gleichzeitig das Gedächtnis. Beim Einsetzen von Depressionen können verschiedene strukturelle Veränderungen im Gehirn beobachtet werden, so wie eine Verringerung des Hippocampusvolumens. Der Hippocampus, eine vom Aussehen an ein Seepferdchen erinnernde Hirnstruktur, ist zuständig für das bewusste Gedächtnis. Depressionen führen dazu, dass die Neubildung von Hippocampuszellen unterdrückt wird, wodurch es wiederum zu Einbußen in der Gedächtnisleistung kommt. Durch Laufen wird das Zellwachstum im Hippocampus wieder angeregt. Wie häufig in der neurologischen Forschung wurden auch hier Ratten getestet, weshalb die Übertragung der Studienergebnisse auf den Menschen noch aussteht. Die positiven Veränderungen von Laufen auf Geist und Körper kann jedoch jeder selbst am eigenen Leib beobachten. (von Meret Baumgardt)
Rettungsstationen bei Fahrradpanne Die gemeinsame Aktion 'LUFT&LIEBE' von artefakt und Mut&Liebe geht weiter. An diesen Orten und Ausflugszielen in und um Offenbach stehen rote Werkzeugkisten zur Verfügung. Hier finden Sie Flickzeug, Fahrradschläuche, sowie Werkzeuge und auch eine große Stand-Luftpumpe.
• Main-Turm, Hafen OF & Schiffsanlegestelle Bürgel • Markthaus am Wilhelmsplatz • Wiener Hof, Langener Str. 23, OF-Bieber • Obermühle, Obermühlstr. 63, OF-Bieber • Gaststätte Zur Heumache, Waldhofstr. 500, OF-Bieber • Markthaus am Maa – Zum Schiffchen Schmiedegasse 8, Rumpenheim • Naturfreunde Mühlheim, Am Maienschein 467, Mühlheim
coworking, werkstatt & kreativ-kiosk
Termine im offenbar e.V. Offene Werkstatt: jeden letzten Mittwoch im Monat, 19.00 - 21.30 Uhr (27.6., 25.7., 29.8.) irgendwie retro - Setze deine Pflanzen in Szene (Makrameekurse), 17.00 - 19.30 Uhr (am 9.6., 3.7., 13.8., 28.8.) Betonkurse (1 Kurs - 2 Termine): je ab 18:00 - 20:30 Uhr (8. & 15.6. | 21. & 28.6. | 31.7. - 7.8. | 23.8. - 30.8.)
Weitere Infos: offenbar e.V., Domstraße 57, Offenbach, www.offenbar-offenbach.de
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"offenbach und DU … gute aussichten"
10. klimaschutzkonferenz am 23. August 2018 jetzt anmelden! Jetzt da die warmen Tage wieder mehr werden und es uns nach draußen zieht, rücken Dinge wie frische Luft anstelle von Abgasen, Schatten spendende Bäume, die einen Ort zum Niederlassen und ruhige Straßen, die Platz zum Spielen bieten, wieder mehr in den Fokus. Die gewünschte Bikinifigur lässt den Ein oder Anderen wieder bewusster essen und führt zum Einkauf gesunder, frischer und regionaler Lebensmittel; ergänzt durch mehr Strecken, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Wie wir auch zukünftig in Offenbach die Vorzüge einer gesunden, angenehmen Umgebung und körperlicher Fitness genießen können, erfahren interessierte Offenbacher Bürger bei der diesjährigen Klimaschutzkonferenz der Stadt: „Offenbach und
DU – gute Aussichten!“
Vielleicht fragen Sie sich jetzt: Was hat das alles denn mit Klimaschutz zu tun? Diese und weitere Fragen werden wir während der Konferenz beantworten und gemeinsam erarbeiten, welcher Bereich jedem Einzelnen am Wichtigsten ist. Mit Spielen, Workshops, Impulsen und einem Markt der Möglichkeiten, können die Teilnehmer erfahren, welche Initiativen und Alternativen für eine angenehme und gesunde Umgebung es in Offenbach schon gibt und ihre eigenen Ideen einbringen. Und das Beste daran: Das ist nicht nur unmittelbar für jeden Einzelnen gut, sondern auch langfristig für das Klima und somit auch für uns Alle!
Machen Sie mit und melden Sie sich bis
zum 03.08.2018 an unter: www.offenbach.de/klimaschutzkonferenz
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a m li utz K & sch
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Duftende Luft, gutes Essen & mehr Zeit! Das willst du auch für dich in Offenbach? Finde heraus, wie du im Alltag ✔ ✔ ✔ ✔ ✔
Zeit & Geld sparen kannst einen durchtrainierten Körper bekommst weniger Lärm in der Stadt ausgesetzt bist bessere Luft um dich herum atmen kannst gute & erschwingliche Lebensmittel beziehen kannst
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… und das alles mit einem positiven Effekt für das Klima!
Junge Offenbacher Gärtner
Wie das funktionieren kann, findest du heraus bei: Offenbach und DU – Gute Aussichten! Wann? 23.08.2018, 16.00 – 19.30 Uhr Wo? Rathaus, Stadtverordneten-Sitzungssaal, Berliner Str. 100, 63065 Offenbach Wer? OffenbacherInnen, Groß & Klein, Chefs & Entscheider, Schüler & Lehrer, Jung & Alt & Du! Anmeldung:
Bis 03.08.2018 unter www.offenbach.de/klimaschutzkonferenz Weitere Informationen werden noch bekannt gegeben.
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STADTRADELN 2018 02.06.-22.06.2018 Anmeldung und Infos unter: www.stadtradeln.de Machen Sie mit für Radverkehrsförderung und Klimaschutz!
Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz
Die neue Stadtradeln-App ist ab sofort verfügbar.
Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz Berliner Straße 60 63065 Offenbach am Main Tel.: 069 8065-2557 umweltamt@offenbach.de www.offenbach.de/klimaschutz
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mclub e d n a T bach offen
Der Tandemclub Offenbach nimmt seit Jahren am Stadtradeln teil, weil die begeisterten Radfahrer auch ein Teil der Offenbacher Sport Szene sein wollen. Blinde, Sehbehinderte und ihre Freunde organisieren im Verein, Sonntagsfahrten, Feierabendfahrten und Mehrtagesfahrten mit dem Tandem, um sich fit zu halten. Auf diese Weise zeigt der Verein, dass man die Teilhabe am öffentlichen „Sportleben“ selbst in die Hand nehmen kann. Für 2019 bereitet der Club eine Sternfahrt zum Louis Braille Festival 2019 in Leipzig vor. Der Verein würde sich für die Durchquerung der Stadt von der Rosenhöhe zum Main einen durchgehend fahrradfreundlichen Weg wünschen. Umfangreiche Informationen zum Tandemdclub auf www.tandemclub-offenbach.de
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teams beim stadtradeln 2018
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rrad- en h a F & ttel uchlad 'Lesesa' Team bam B sessel Radfahren verändert die Perspektive auf die Stadt, die Menschen, die Welt. Es ist gesund, schont die Umwelt und macht gute Laune. Unsere Verbesserungsvorschläge: Die Schlaglöcher und Baumwurzeln auf manchen Wegen tun weh! Autsch! Natürlich freuen wir uns über mehr separate Radwege insbesondere an den Hauptstraßen und eine gute Radwegeführung, weil diese die Sicherheit für alle erhöhen. Gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr ist unabdingbar, aber am besten finden wir mehr Bänke, um Radeln, Lesen und Geselligkeit miteinander kombinieren zu können.
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G In Offenbach hat sich in den letzten Jahren schon einiges getan r R adle für Radfahrer und wir glauben: Da geht noch was! Wer dem Verkehrskollaps entgehen und bessere Luft für seine Stadt will, kann aufs Rad umsteigen. Dass Grüne Fahrrad fahren, ist deshalb ein Klischee, dem wir gerne entsprechen – dazu gehört natürlich auch beim Stadtradeln mitzumachen. Offenbach braucht aber noch viel mehr Menschen, die das Auto häufiger stehen lassen. Damit das was wird, setzen wir uns in der Stadtpolitik für bessere Bedingungen im Radverkehr ein.
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stadtradeln vom 2. – 22. juni jetzt noch anmelden!
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ür delt f sen' a r e n adi Hes Team: 'Nin besseres e Wir sind das Team „Nadine radelt für ein besseres Hessen“, Teamkapitänin ist unsere SPD-Direktkandidatin für die hessische Landtagswahl 2018, Nadine Gersberg. Das Rhein-Main-Gebiet platzt aus allen Nähten, immer mehr Menschen wollen auch nach Offenbach ziehen. Da müssen wir uns fragen, wie der Verkehr der Zukunft aussehen soll. Eine Lösung gegen schlechte Luft, Lärm, verstopfte Straßen und überfüllte S-Bahnen sind Fahrräder. Viele unserer SPD-Mitglieder und auch Nadine legen deshalb ihren Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad zurück. Wünschen würden wir uns eine bessere Qualität der Fahrbahnen, denn manchmal kommt es vor, dass man regelrecht abhebt.
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Das Team Stadtwerke Offenbach freut sich auf mehr Fitness, Frischluft, die gemeinsame Aktion – und mehr Lebensqualität.
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n Die dreiwöchige bundesweite Kampagne des Klima-Bündnis „STADTRADELN – Radeln für ein gutes Klima“ findet damit zum elften Mal statt. In dem Zeitraum heißt es wieder für alle Teilnehmer*innen möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen. Ziele sind die Sichtbarmachung und Förderung des Radverkehrs sowie der Klimaschutz. Es sind alle Offenbacherinnen und Offenbacher, auch alle die in Offenbach arbeiten oder einem Verein angehören, eingeladen beim Wettbewerb mitzumachen. Alle Fahrradstrecken, egal ob privat oder auf dem Schul- und Arbeitsweg zählen. Im vergangenen Jahr konnten rund 107.000 Kilometer „erradelt“ werden, was einer CO2-Vermeidung von rund 15 t entspricht. Das Mitmachen ist ganz einfach. Sie registrieren sich über www.stadtradeln.de mit Benutzernamen
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und Passwort und wählen bei der Anmeldung die Stadt Offenbach aus. Sie treten einem Team bei oder gründen ein eigenes aus mindestens 2 Personen. Während der 3 Wochen tragen Sie die Radkilometer in Ihrem Benutzerkonto ein oder nutzen Sie die ganz neue STADTRADELN-App. Alle Mitradelnde, die die STADTRADELN App nutzen, unterstützen mithilfe der aufgezeichneten Strecken das Forschungsprojekt MOVEBIS der TU Dresden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden den Kommunen zur Verfügung gestellt und dienen als Hilfestellung in der Radverkehrspolitik. Die gesammelten Daten können dann in das Projekt „Fahrrad (-straßen)-stadt Offenbach zur Verbesserung der Attraktivität für den Radverkehr einfließen. Die Stadt Offenbach freut sich auf zahlreiche Teilnehmende.
Der Wetterdienst ist ein sehr fahrradaktiver Betrieb. Ob es daran liegt, dass die vielen Meteorologen und naturwissenschaftlich und technisch Interessierten sich besonders für das Klima und die Umwelt engagieren? Bei der Aktion mit dem „Rad zur Arbeit“ fahren bereits 174 Beschäftigte mit, beim Stadtradeln, obwohl es noch gar nicht losgegangen ist, haben sich bereits über 30 Teilnehmende angemeldet. Die kurzen Wege innerhalb Offenbachs, aber auch ins dicht gelegene Umland, begünstigen für viele die Entscheidung zum Fahrrad zu greifen. Zugleich fällt die Not weg, einen Parkplatz zu finden und man tut etwas für Körper und Geist. Wenn noch, wie geplant, eine der Fahrradstraßen Offenbachs direkt am Wetterdienst vorbeiführt, ist alles ziemlich optimal.
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3. bis 5. August: ein wochenende mit
rad, wein & gesang
n Im letzten Jahr hat sich die Wetterstadt von ihrer besten Seite gezeigt. Bei angenehmen Temperaturen konnten die vielen Besucher ein wunderbares Fest und viele Radrennen erleben. Das wünschen sich die Veranstalter vor allem für das Wetter zum Radsportund Kulturfest auch für dieses Jahr. Es wird wieder rund gehen bei RAD, WEIN & Gesang – der Austragungsort ist wie 2017. Die Radrennstrecke führt über den Hessen- und Landgrafenring. Dieser Rundkurs entspricht ungefähr der Strecke wie sie bis in die 1990er Jahre bei vielen Rennen gefahren wurde. Das Weinfest spielt sich direkt an „Start+Ziel“ ab. Das wunderbare Ambiente der Veranstaltung hat viel zum Gelingen im letzten Jahr beigetragen, ein Treffen „unter Bäumen – mitten in der Stadt“.
FREITAG: WEIN & GESANG
Am Freitag: 03. August ab 17.00 Uhr geht es mit WEIN und Musik direkt ins Wochenende. Das Weinangebot kommt wie in den Vorjahren von die Genussverstärker und midi#bib. Softdrinks und Kleinigkeiten zum Essen bieten die mitwirkenden Vereine an. Es ist auch geplant, einen Kaffe- und Kuchenstand von den Vereinen zu organisieren. Die MUSIK spielt ab 19.30 Uhr. An diesem Abend wird das Uli Schiffelholz-Trio zu Gast sein. Die drei JazzMusiker waren im letzten Jahr ebenfalls am Start und werden auch in diesem Jahr für eine schöne Stimmung sorgen.
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SAMSTAG: SPORT
Am Samstag 04. August dreht sich alles um das Rad! Für die Rennen auf dem Rundkurs werden die Strassen gesperrt, die Bushaltestellen verlegt und die Strecke gehört den Fahrradfahrern. Der RSC-1926-Offenbach-Bürgel hat neue Pläne zu den Radrennen, für diese Ausgabe sind Überraschungen zu erwarten: Der "europäische Gedanke" soll ins Rennen geschickt werden. So wurden in Abstimmung mit dem Amt für Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Offenbacher Radsportvereine in Putaux (Frankreich), Esch (Luxemburg) und Mödling (Österreich) zur Teilnahme eingeladen. Am darauffolgenden Tag findet das Radrennen „Rund um den Kurpark“ in Bad Homburg statt. Die Kombination zu einem Renn-Wochenende lässt eine Qualitätssteigerung bei den Radrennen erwarten.
Offenbacher Stadtmeisterschaft
Seit dem letzten Jahr gibt es wieder einen Offenbacher Stadtmeister. Alexander Morozov aus Kelkheim hat die 67 Jahre alte Wandertrophähe des Sportamtes nach 49 Jahren Pause im letzten Jahr gewonnen. Selbstverständlich wird die Stadtmeisterschaft auch 2018 ausgetragen. Hierbei wird der Modus als offener Wettbewerb für alle Hobbyteilnehmer beibehalten.
Offenbacher Radrennfahrer Die Offenbacher haben wieder einen Lokalmatador am Start. Nach vielen Jahren ohne Rennfahrer wird Thomas Klonk für den RSC-Offenbach-Bürgel bei Lizenzrennen teilnehmen. Natürlich wird er auch bei „Rad, Wein & Gesang“ beim ABC-Lizenrennen am Start stehen. 49
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RAHMENPROGRAMM / MIKROMESSE Im Umfeld der Veranstalter besuchen uns verschiedene Gruppen, Vereine und auch Fahrradhersteller. Auch wird es möglich sein Probefahrten mit dem E-Bike vom Hersteller RIESE & MÜLLER aus Darmstadt zu absolvieren. Und es können die neuesten High-Tech-Rennrahmen des spanischen Rennradproduzenten ORBEA besichtigt werden.
SONNTAG: VOLKSRADFAHREN Für 2018 hat der RSC die Neuauflage des legendären VOLKSRADFAHREN geplant. In veränderter Form soll die familienfreundliche Veranstaltung das "Rad, Wein & Gesang“ – Wochenende komplett machen. Die Offenbacher Radsportvereine wollen in einer gemeinsamen Aktion das Volksradfahren organisieren und eine interessante Strecke um Offenbach ausschildern.
Veranstalter: Laden artefakt - RÄDER für alle RSC Bürgel + Bike Department Offenbach + Radfahrererverein FrischAuf
Gastronomie: Die Genussverstärker + Midi#Bib + Offenbacher Radsportvereine / co. Getränke Kampfmann
Weitere Fragen ? Jürgen Bamberger unter 0171 5885111
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rad, wein & gesang Programm
Freitag, 3. August
ab 17.00 Weinfest ab 19.30 Musik: Jazz / Uli Schiffelholz-Trio
Samstag, 4. August ab 11.00 Weinfest ab 12.00 Rennprogramm: 12.00 Kriterium über 60km der Amateure C-Klasse 14.00 Rundstreckenrennen der Jugend U11/U13 über 10km bzw. 18km. 14.30 Rundstreckenrennen über 35km der Jugend U15 15.30 Siegerehrung der Jugend 16.00 Rundstreckenfahren für die ganze Familie 16.30 Offene Offenbacher STADTMEISTER SCHAFT über 40km
(Die Teilnahme ist für Jeden offen der ein Rennrad bewegen kann)
17.45 18.00 20.00
Siegerehrung des Offenbacher Stadtmeister Kriterium über 66km der Amateure KT/ A+B-Klasse Siegerehrung der Profis/Amatuere
Sonntag, 5. August 8.00 Uhr Volksradfahren / bis 15.00 Uhr Weinfest
Mo geschlossen, Di–Fr 10 –18 Uhr, Sa 10 –14 Uhr
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Räder für alle — — — — —
Reparatur/Beratung/ Werkstatt/Probefahrt Taschen/Kaffee/Kino Kultur
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Starkenburgring 4/ Ecke Senefelderstraße 63069 Offenbach T 069 8509380-0 www.artefakt-offenbach.de E laden@artefakt-offenbach.de
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Wir sitzen alle in einem Boot – wenn es um die gute Sache geht: Jetzt mitmachen bei „Rudern gegen Krebs“ in Offenbach Bereits seit 2005 ruft die Mainzer Stiftung Leben mit Krebs zu der bundesweiten Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ auf. Zusammen mit lokalen Partnern sammelt sie Fördergelder für konkrete Hilfsprojekte und macht auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit einer Krebserkrankung aufmerksam. Denn aktuell leben in Deutschland über fünf Millionen krebskranke Menschen – und jährlich werden Tausende Neuerkrankungen nachgewiesen. „Betroffene wissen es nur zu gut: Die Diagnose Krebs verändert ihr Leben und das ihrer Angehörigen fundamental“, sagt Professor Dr. med. Christian Jackisch, Chefarzt der Frauenklinik am Sana Klinikum Offenbach und Leiter der beiden dort angesiedelten zertifizierten Krebszentren, dem Brustzentrum Offenbach (DKG & DGS) und dem Gynäkologischem Krebszentrum Offenbach (DKG). „Hier sind alle Arten an Hilfsangeboten, Selbsthilfegruppen und eine gute Beratung sehr wichtig“, sagt Prof. Jackisch, auch Vorsitzender der Hessischen Krebsgesellschaft e.V. Er betont, dass auch die Teilnahme bei regelmäßigen, medizinisch betreuten Aktivitäten die Einschränkungen durch Erkrankung und Therapie unterstützen und helfen können, die Prognose von Krebspatienten nachhaltig zu verbessern.
Rund um gesund
Im Rahmen der Initiative Rudern gegen Krebs entsteht am Sana Klinikum in Offenbach im Sommer 2018 eine Patienten-Trainingsgruppe „Rudern“. Denn der Rudersport ist ein Gemeinschaftssport, der den Mannschaftsgedanke stärkt und Krebspatienten dabei zusätzlich einen Erfahrungsaustausch untereinander ermöglicht. „Rudern“ stellt dabei eine den Körper gleichmäßig beanspruchende, individuell in seiner Intensität zu kontrollierende Betätigungsmöglichkeit dar und ist für die unterschiedlichsten sportlichen Niveaus sehr geeignet. Außerdem findet „Rudern“ unter freiem Himmel statt und versorgt die Sportler mit viel frischer Luft. Die Teilnahme für Patienten ist kostenlos, Interessenten sind willkommen und können sich beim Sana Klinikum Offenbach in der Physiotherapie melden, unter Telefonnummer 069 8405-3022. Jackisch und Prof. Dr. Sahm vom Ketteler Krankenhaus rufen aber nicht nur Betroffene, sondern alle Interessierten der Region auf, zusammen ins Boot zusteigen und bei der 5. Regatta in Offenbach im September 2018 mitzumachen. Schirmherr der Offenbacher Regatta, der einzigen in Hessen, ist wie in den vergangenen Jahren auch Hessens Sozialminister Stefan Grüttner.
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Ruderfreudige gesucht – Zuschauer und Spenden willkommen! Machen Sie mit bei „Rudern gegen Krebs“ am Sonntag, 23. September 2018 in Offenbach! Auf der 350 Meter langen Regatta-Strecke auf Höhe des Wassersportvereins 1926 Offenbach Bürgel können Frauen-, Herren- oder Mix-Teams ins Rennen gehen. Mitmachen kann fast jeder, auch als Anfänger. Denn in dem Startgeld von 300 Euro pro Boot ist neben einem wesentlichen Spendenanteil ein Beitrag für bis zu 4 Trainingseinheiten pro Mannschaft unter fachmännischer Anleitung vorgesehen. Das Online-Anmeldeportal ist über www.ruderngegenkrebs.de aufrufbar. Hier finden sich alle wichtigen Informationen. Mitrudern können private Gruppen, Unternehmens- oder Vereinsboote.
Unterstützung gesucht
Die Stiftung „Leben mit Krebs“ ist auf finanzielle Förderung und Spenden angewiesen, um diese in patientenbezogene Projekte vor Ort einbringen zu können. Die Regatta ist dazu ein wichtiges, aufmerksamkeitsstarkes Instrument und bietet auch Sponsoren vielfältige, interessante Möglichkeiten, ihr Engagement sichtbar zu machen. Privatpersonen, Unternehmen oder Stiftungen, die sich engagieren möchten, finden Kontaktdaten auf www.ruderngegenkrebs.de oder wenden sich an Anne Stach, Sana Klinikum Offenbach, Telefon 069 8405 4568 oder anne.stach@sana.de.
Kontakt: www.ruderngegenkrebs.de
oder Anne Stach, Sana Klinikum Offenbach, Tel. 069 8405 4568, anne.stach@sana.de
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nostalgia m.g. koetter konstruktionen der erinnerung / phototableaus
M. G. Koetter / In Between
n Nostalgie – sehnsuchtsvolle Hinwendung zu vergangenen Zeiten, das mag auf den ersten Blick richtig erscheinen, wäre da nicht der Zusatz der Konstruktionen. M.G. Koetter inszeniert Erinnerungen mit teilweise biographischen Charakter z.B. Bus Photos, eine Hommage an Robert Franks OF THE BUS von 1958 oder mit stark extentialistisch, philosophischem Duktus wie der Zyklus 'In Between'. Erinnerungen sind uns allgegenwärtig und ohne eine erinnerbare Vergangenheit ist, frei nach W. v. Humboldt, eine Zukunft nicht möglich. 'In Between' stellt den Betrachter in einen Fragen-Kosmos. Da sind die Protagonisten, von denen wir nur den Rücken sehen, die aus einer anderen Welt zu kommen scheinen, in einer Landschaft stehen, die zerstörte dysfunktionale Dinge skulptural hervorhebt. mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
Vermittelt der Schnee den Eindruck einer „reinen“ Vergangenheit, so sind Gestrüpp und Bäume die Eroberungen der Zukunft, eine Renaturierung, die den ins Spannungsfeld geratenen Menschen in Frage stellt. Es sind stille Bilder, die einen innehalten lassen und nostalgische Gefühle hervorrufen, wenn der Prellbock zum Synonym für die Dampflock oder die Modelleisenbahn der Kindheit wird. 'Childhood' ist eine Serie zur kindlichen Identitätsfindung. Die bedrohlich dreinschauenden Kinder wirken ob ihrer Farbigkeit aus der Zeit gefallen. Die Inszenierung der Heranwachsenden als Erwachsene, die durchaus in den 50iger/60iger Jahren verortet sein könnten, hinterfragt das Porträt als eine Idylle der Erinnerungskultur, in einer Zeit, wo abertausende geschönte, optimierte Identitäten in die Öffentlichkeit 53
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gestellt werden. Die ernsten Gesichter verweisen auf eine Vergangenheit, die so schön eventuell gar nicht war und auf eine Zukunft, die noch weit im Ungewissen angesiedelt ist. Eine fragile Vision, die gleich einer Seifenblase schillernd davon schwebt oder schnell an der Realität zerplatzt. Erinnerungen/Träume laufen oft als Film in unserem Köpfen ab. Gleichsam bleiben nur Momente übrig, ähnlich Filmstills, die eine Szene einfrieren, um dann die Fortsetzung im selben Kontext zu gewährleisten. 'Cine Uno – Ein Bild Filme' nennt M. G. Koetter seine Fragmente von Geschichten, die kein davor und kein danach kennen und doch mit unseren Erfahrungen, Gefühlen spielen.
Die Ausstellung gibt Einblicke in eine Welt von Reminiszenzen, Ahnungen, von Erzählungen und Emotionen, von Sinn und Sinnlichkeit, von allgemeinen und individuellen Sichtweisen. Die klassische Bildsprache zelebriert eine opulente, vielseitige und genussvolle Auseinandersetzung mit spannenden und tiefgründigen Themata. M. G. Koetter ist freischaffender Fotograf in Frankfurt am Main und Hamburg. Er realisiert zahlreiche Ausstellungen, Art-Advertising-Editorial-Fotografie und internationale Kampagnen für Werbeagenturen, Verlage, Unternehmen. Für seine Arbeiten erhielt er diverse nationale und internationale Auszeichnungen. www.koetter-photoworks.de
© Olaf Müller
galerie artycon & mut&liebe präsentieren:
galerie artycon & mut&liebe präsentieren: M. G. Koetter – Nostalgia
16. Juni bis 18. August 2018
Galerie Artycon Wilhelmsplatz 2, OF Sa. 16. Juni | Vernissage: 11.00 – 14.00 Uhr Sa. 18. August | Finissage: 11.00 – 14.00 Uhr Weitere Termine nach Vereinbarung: 0179 1065469 www.artycon.de | www.mulionline.de | 54
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Für alle Film- & Italienliebhaber: 08. Juni Il Postino 03. Aug. La Ragzza del Mondo 07. Sept. La Pazza Gioia Einlass & Essen: 19.00 h / Filmstart: 20.00 h, Eintritt: 9,- / 7,- Euro filmklubb, Isenburgring 36, OF Reservierungen: nic@filmklubb.de 0177 2222 345 Infos: www.filmklubb.de
Cinema & Cena – Ida Todiscos Italo-Filmreihe im filmklubb Ausgewählte italienische Filme im Original mit deutschen Untertiteln Dazu gibt es leckeres italienisches Essen, Vino & Birra ● Die Italien und Deutschland – das ist mehr als ein Flirt. Bella Italia, für viele Inbegriff des „Dolce Vita“, nimmt unter den Reisezielen der Deutschen seit vielen Jahrzehnten eine ungebrochene Spitzenposition ein. Umgekehrt gibt es – abgesehen von Argentinien – nur in Italien selbst mehr Italiener als in Deutschland. Mehr als 4000 allein in Offenbach. Die neue Italo-Filmreihe will ein Stück Italien und italienische Filmkultur auf die Leinwand des Offenbacher filmklubbs holen – für alle Italiener und ItaloDeutschen, aber auch für alle Italien- und Filmliebhaber in Offenbach und Umgebung. Und natürlich auch für alle anderen. Original und originell – das sind zentrale Stichworte der neuen Filmreihe. Die Filme werden im italienischen Original mit deutschen Untertiteln gezeigt. „Die Auswahl ist subjektiv“, sagt Ida Todisco, die Präsentatorin der Filmreihe, selbst italienischstämmige Offenbacherin, die sich mit zwei OffenbachBüchern als Lokalpatriotin bewiesen hat. „Offenbach ist eine Stadt mit Willkommenskultur – das wissen wir nicht erst seit ,Making Heimat‘ und dem Pavillon auf der Biennale in Venedig. Zu einer so internationalen Stadt gehört auch der internationale Film in den Originalversionen, finden wir.“ Es sind sehr unterschiedliche Filme aus allen Genres und Jahrzehnten, die sie präsentieren will: von Klassikern der italienischen Filmkunst über Spaghettiwestern oder Komödien der 30er- bis 60er-Jahre bis hin zu aktuellen Filmen mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
Nächster Film der Reihe am Freitag 8. Juni:
Il Postino („Der Postmann“) von Michael Radford, mit Massimo Troisi, Philippe Noiret, Maria Grazia Cucinotta, gedreht im Jahr 1994 auf der Insel Salina. An dem Abend wird die italienische Käsefabrik L‘Abbate zu Gast sein. Einlass & Essen: 19.00 h / Filmstart: 20.00 h Eintritt: 9,- / (erm. 7,-) Euro Reservierungen: nic@filmklubb.de 0177 2222 345
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aus den letzten Jahren. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie einen besonderen Charme, eine besondere Poesie haben, einen originellen, witzigen, anrührenden oder besonders treffsicheren Blick auf gesellschaftspolitische Verhältnisse werfen – auch jenseits der Klischees von „Bella Italia“ und „Dolce Vita“. Es sind auch Filme über das Unterwegssein, Fremdsein und die Suche nach Heimat und Identität, über Arbeit und Liebe – zwei Themen, die übrigens auch die meisten Italiener nach Deutschland geführt haben. Und nicht zuletzt geht es in der Filmreihe um die Liebe zum Kino selbst. Schon allein deshalb haben die ItaloFilme im Offenbacher filmklubb, in dem Nicole Werth mit viel Liebe zum Kino einen ungewöhnlichen Filmort geschaffen hat, genau die richtige Heimat gefunden. Alle paar Wochen werden Nicole Werth und ihr Mann José da Noiva zukünftig die Eingangstür zu ihrer wundervollen Werkstatthalle für Film- und Italienliebhaber öffnen, um italienische Filme im Original abzuspielen. José – dessen Kochkünste viele in Offenbach schon kennen – und Ida Todisco werden zu den Filmen nach bewährter Filmklubb-Tradition Italo-Spezialitäten kochen & auftischen – und dazu gibt’s Vino & Birra. An einigen Abenden werden auch besondere Gäste begrüßt: Film-, Wein-, Dolci- oder Käseproduzenten/-innen, Künstler/-innen – bildende, schreibende oder musizierende, aus Offenbach und von anderswo.
22. August in der Filmreihe am Mittwoch:
A Gravame vielfach ausgezeichneter Dokumentarfilm von Peter Rippl in Anwesenheit des Regisseurs „In Anlehnung an den dokumentarischen Neorealismus in Italien wird in A GRAVAME die Geschichte der Stadt Tarent über die erzählten Erinnerungen der Menschen lebendig, werden ihre Hoffnungen, der Alltag und der tief verwurzelte katholische Glaube im Schatten der ,Settimana Santa‘ (Karwoche) sichtbar. Peter Rippl ist ein Film gelungen, der auf der Netzhaut brennt. Ein Film, der in Zeiten prekärer Verhältnisse im Süden Europas die Jury in Gänze überzeugte“ (aus der Jurybegründung für den „besten Dokumentarfilm“ beim Lichter Filmfest International 2017). Einlass & Essen: 19.00 h / Filmstart: 20.00 h Eintritt: 9,- / (erm. 7,-) Euro Reservierungen: nic@filmklubb.de 0177 2222 345 www.filmklubb.de 56
P.E.N.- Charta Der Deutsche PEN ist als Mitglied des Internationalen PEN nach seiner Charta darauf ausgerichtet, sich für Schutz und Freiheit von Kultur einzusetzen. Die P.E.N.-Charta ist wie folgt zusammengefasst: • Literatur kennt keine Grenzen und muss auch in Zeiten innenpolitischer oder internationaler Erschütterungen eine allen Menschen gemeinsame Währung bleiben. • Unter allen Umständen, und insbesondere auch im Kriege, sollen Werke der Kunst, der Erbbesitz der gesamten Menschheit, von nationalen und politischen Leidenschaften unangetastet bleiben. • Mitglieder des P.E.N. sollen jederzeit ihren ganzen Einfluss für das gute Einvernehmen und die gegenseitige Achtung der Nationen einsetzen. Sie verpflichten sich, für die Bekämpfung von Rassen-, Klassen- und Völkerhass und für die Hochhaltung des Ideals einer in einer einigen Welt in Frieden lebenden Menschheit mit äußerster Kraft zu wirken. • Der P.E.N. steht für den Grundsatz eines ungehinderten Gedankenaustauschs innerhalb einer jeden Nation und zwischen allen Nationen, und seine Mitglieder verpflichten sich, jeder Art der Unterdrückung der freien Meinungsäußerung in ihrem Lande, in der Gemeinschaft, in der sie leben, und wo immer möglich auch weltweit entgegenzutreten. Der P.E.N. erklärt sich für die Freiheit der Presse und widersetzt sich jeglicher willkürlichen Zensur in Friedenszeiten. Er steht auf dem Standpunkt, dass der notwendige Fortschritt in der Welt hin zu einer höher organisierten politischen und wirtschaftlichen Ordnung eine freie Kritik gegenüber Regierungen, Verwaltungen und Institutionen zwingend erforderlich macht. Und da die Freiheit auch freiwillig geübte Zurückhaltung einschließt, verpflichten sich die Mitglieder, solchen Auswüchsen einer freien Presse entgegenzuarbeiten wie wahrheitswidrige Veröffentlichungen, vorsätzliche Fälschungen und Entstellungen von Tatsachen für politische und persönliche Ziele.
© Ferdi Tosunlu
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literatur
● Die gebürtige Offenbacher Dichterin und Autorin Safiye Can, die nach ihrer Gastdozentur an der Northern Arizona University in USA wieder zurück in Offenbach am Main ist, wurde bei der diesjährigen Jahrestagung im Mai im Alten Rathaus Göttingen zum Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland und damit des internationalen PEN-Clubs gewählt. Der PEN wurde 1921 in London gegründet, steht für "Poets, Essayists, Novelists" (Dichter, Autoren, Essayisten) und ist der bekannteste internationale Autorenverband. Der PEN hat 144 Zentren in 102 Ländern und ist beratendes Mitglied der UNESCO. Dem deutschen PEN gehörten Autoren wie Erich Kästner, Heinrich Böll und Günther Grass an. Die Wahl nahm Safiye Can an, indem sie die Charta des PEN International unterschrieb.
safiye can zum PEN-mitglied gewählt
Safiye Can gehört zu den beliebtesten zeitgenössischen Dichterinnen Deutschlands. Ihre nächste Lesung ist in Salzburg (Österreich). Bei uns in Offenbach liest sie in musikalischer Begleitung am 30. November 2018 um 19.00 Uhr im Haus der Stadtgeschichte u.a. aus ihrem neuen Buch "Kinder der verlorenen Gesellschaft", das man sich an dem Abend persönlich signieren lassen kann.
Mehr Infos unter safiyecan.de
Mut&Liebe hat 2018 einen großen Wandkalender mit Offenbach-Fotos von Rainer Golembiewski und Gedichtauszügen von Safiye Can publiziert. Einige Exemplare können noch zum Sonderpreis von 5,- Euro bestellt werden unter: info@mutundliebeoffenbach.de
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poesie trifft beton bärbel stoeckermann und gäste und eine begegnung mit offenbach
● Die meisten Türen stehen offen, dahinter schmale Büroräume mit freundlichen, jungen Leuten. Man kennt sich im Gründerzentrum ostpol und so finde ich das Atelier von Bärbel Stoeckermann im 2. Stock schnell auf Nachfrage. Als Leuchtturmprojekt für das Mathildenviertel sanierte die GBO und das Amt für Wirtschaftsförderung das ehemalige Wohnheim der Post und bietet nun in der Hermann-Steinhäuser-Straße günstige Büros, Atelier- und Wohnräume für Existenzgründer und Kreative. Bärbel Stoeckermann ist hier 2012 mit ihrer Werkstatt eingezogen. Eigentlich als Büroraum gedacht, finden vier Goldschmiedearbeitsplätze Platz auf den knapp 23qm. Die vielseitige Künstlerin produziert hier experimentellen und 'alltagstauglichen' Schmuck und bietet gelegentlich auch Workshops für Interessierte an. 58
© P. Baumgardt
"Ich experimentiere gerne mit Material und Form und lege mich nicht auf einen Stil fest," so Stoeckermann. "Meine Arbeiten finden sich in Ausstellungen im In- und Ausland. Ich freue mich aber auch, wenn Kunden ein schönes Schmuckstück für den alltäglichen Gebrauch bei mir finden." Verschiedene nationale und internationale Auszeichnungen zeugen von der hohen Qualität (u.a. Degussa Wettbewerb, Basel, Internationaler Platin-Wettbewerb, Internationaler Design Plus Wettbewerb, Nominiert für den German Design Award 2014, Soziales Engagement in Ägypten mit Designprodukten). Bärbel Stoeckermann studierte an der Zeichenakademie Hanau und der HfG Offenbach, später war sie Dozentin an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz. Es folgte ein langer Ausmut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
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landsaufenthalt in Ägypten. Neben Schmuckdesign interessiert sich Bärbel Stoeckermann auch für größere Formate. Sie arbeitet als Bildhauerin mit Holz, Edelmetall, Stein, Stahl, Bronze und Beton und entwickelte eine ganz spezielle Technik zur Erstellung von Hochdruckunikaten mit alten Offsetdruckplatten. "Ich bin gerne in Offenbach und liebe die Stadt mit ihren Ecken und ihren Vielfalt. Neben der Werkstatt hier im ostpol habe ich aber noch zwei andere: eine für die Beton- und Bildhauerarbeiten in Dietzenbach und eine weitere im Druckmuseum für Industriekultur in Darmstadt." In Rhein-Main unterwegs und vielfältig verknüpft, kam Stoeckermann auf die Idee zu einem besonderen Ausstellungsprojekt: 'OFFUNDSTÜCKE – Zu Gast am südlichen Mainbogen.' Gemeinsam mit KünsterInnen des BBK Darmstadt und der Literaturgruppe Poseidon geht es um die Begegung und Auseinandersetzung mit Ofmut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
© Robert Neumann
© B. Stoeckermann
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fenbach. 'Arrival City' und 'Wetterstadt' – schmutzig, hässlich oder cool und authentisch, die Widersprüchlichkeit der Stadt gespiegelt im kreativen Blick der Gäste aus der Nachbarschaft. Die Akteure nähern sich jeweils paarweise dem Thema, mit bildender Kunst und Literatur.
"Offenbach am Meer Manufaktur der Kontraste Geburt des Fortschritts Zusammenprall von Poesie und Beton ...... " ... beschreibt Marc Mandel, freier Schriftsteller aus Griesheim, seine Eindrücke. Bärbel Stoeckermann präsentiert dazu passend ein Betonhandtuch vom 'Hotel Offenbach', etwas fleckig und rauh, aber unverwech59
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selbar mit drei chilligen Figuren, die Spaß haben in 'Offenbach am Meer' (der Bezug zur gleichnamigen Initiative ist bewusst gewählt). Gisa Hillesheimer (Fotografie) und Iris WelkerSturm (Text) arbeiten zum Thema: "Heimsuchung Hafengarten" oder Eric Giebel und Christine König zu "Klassifikation der Wolken, Sommer 2015". Alle Arbeiten werden vom 10. Juni bis 15. Juli im Haus der Stadtgeschichte präsentiert. Eine begleitende Lesungen ist für den 20. Juni um 19.00 Uhr geplant. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse des interdisziplinären Wechselspiels und freuen uns auf die Gäste aus der Nachbarschaft.
Teilnehmende KünsterInnen des BBK Darmstadt und der Literaturgruppe Poseidon: Bärbel Stoeckermann und Marc Mandel Marina D'Oro, (Foto und Wort) Gisa Hillesheimer und Iris Welker-Sturm Bernhard & Meyer und Barbara Höhfeld Sybill Ariane Keller und Ursula Teicher-Maier Christine König und Eric Giebel Eberhard Malwitz und Barbara Zeizinger Klaus Phillipp und Gerty Mohr Traudi Schulte und Fritz Deppert
© Marc Mandel
www.bbk-darmstadt.de www.literaturgruppe-poseidon.de
© 'Offenbach am Meer', Betonhandtuch Bärbel Stoeckermann
OFFUNDSTÜCKE – Zu Gast am südlichen Mainbogen
10. Juni bis 15. Juli 2018 Haus der Stadtgeschichte, Herrnstr. 61, OF Vernissage: 10. Juni, 15.00 Uhr
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Begrüßung: Katja Schneider Einführung: Iris Welker-Sturm
Lesung: 20. Juni, 19.00 Uhr
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das herz als metapher – francisco cienfuegos legt neuen lyrikband vor von Ingrid Walter, walter-wortware.de
● Der in Offenbach lebende Poet und promovierte Pädagoge Francisco Cienfuegos hat in diesem Februar einen neuen Lyrikband veröffentlicht: „...und bricht das Herz die Einsamkeit? crónica de un sentimiento poemas“ (Größenwahn Verlag Frankfurt). Der Titel ist spiegelbildlich lesbar. Denn es ist wirklich eine Frage, ob es das Herz vermag, die eigene Einsamkeit zu brechen. Das Herz steht bei Cienfuegos als Metapher für Empathie und für die Möglichkeit, Verbindung aufzunehmen mit anderen Menschen. Das ehemalige Gastarbeiterkind kam als fünfjähriger aus Andalusien nach Frankfurt-Sachsenhausen. Dort ging er zur Schule, dort wuchs er auf. So beginnt auch der neue Lyrikband mit einem Aufbruch. Das lyrische Ich verlässt seine gewohnte Umgebung – und gerät in eine Isolation. „Wenn man die Sprache verliert, bleibt nur die Flucht nach innen“, sagt Francisco. Seine ganze Jugend hindurch hat er das Leben in Deutschland als ein Fremdsein erlebt. Schon früh fing er an, diese Gefühle in Worte zu fassen. Und in diesem neuen Gedichtband ist er in dieses Empfinden zurückgegangen, um es dem Leser erlebbar zu machen. „Lyrik ist ein Weg, um mit der Einsamkeit zu leben. Das Schreiben ist ein Werkzeug, um wieder handlungsfähig zu werden“, sagt er selbst über seinen poetischen Entwicklungsprozess. Das mittlere Kapitel des neuen Bandes „...manchmal die Einsamkeit“ ist ein Langgedicht, bestehend aus 12 Gedichten, die einen inneren Zusammenhang haben. Darin geht es um die Höhen und Tiefen, die man in der Einsamkeit erlebt. Einsamkeit kann mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
Am Marktplatz (...) Und wenn ich mir vorstelle, dass ich damals schon, bevor das erste Wort dich taufte, bevor erste Siedler Acker pflügten, bevor man erste Pfade, und später Straßenzüge und Plätze und Märkte nach und nach erbaute, wenn ich schon damals hier gewesen wäre, hätte ich dem Raum, diesem Ort deinen Namen gegeben: Offenbach, wo Zuflucht Zuversicht wird, Ankunft unlöslich ist und aus der Farbe der Welt besteht (...) 61
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Foto: Alexander Riss/Ringfoto Keller
einen Menschen zermürben und sie kann neue Lösungsmöglichkeiten bieten. Das Schreiben ist für ihn ein Wechselspiel, einerseits braucht es die Einsamkeit, das nach Innen Kehren, andererseits ist es eine Suche nach der Verbindung zur Außenwelt, nach einem Gegenüber, das der Leser sein kann. So ist im zweiten Teil des Bandes die Einsamkeit als Krise zu spüren. Der dritte Teil beschreibt die eigene Neufindung und Öffnung nach außen. Diese letzten Gedichte spielen in Offenbach und die Stadt hat viel mit dieser Öffnung zu tun. Hier fühlt sich Francisco zu Hause und angekommen. „Ich habe lange in Frankfurt gelebt und habe funktioniert. Als ich nach Offenbach kam, war der Kontakt zu den Menschen unmittelbar. Sie interessierten sich für mich“, erklärt er. „So ähnlich wie in Spanien.“ Einige Verse oder Wörter sind in spanischer Sprache verfasst und die Sprache versteht Francisco inzwischen als Reichtum. „Es sind zwei Quellen, aus denen ich schöpfe.“ Die Bedeutung der Interkulturalität hat ihn auch zum Frankfurter Größenwahn Verlag geführt, der viele Autoren betreut und publiziert, die einen Schwerpunkt im Interkulturellen haben. Das Klimt-Motiv „Die Familie“ auf dem Cover war der Vorschlag des Verlages und Francisco findet es als Metapher für Innigkeit und Verbindung sehr gut gewählt.
„Die Suche nach Verbundenheit und die Frage nach der Zugehörigkeit, das macht uns als Menschen aus“, sagt Francisco. Über diese Fragen geht es viel in dem neuen Gedichtband. Im Unterschied zu seinem ersten Lyrikband „Reger Laut im Zwischenraum“ ist „...und bricht das Herz die Einsamkeit?“ weniger psychologisch. „Es ist ein helleres Buch. Wir können die Einsamkeit überwinden, wenn wir es schaffen, uns zu begegnen – und es liegt an uns, ob wir wachsen“, sagt er selbst und lächelt.
Aktuelle Lesetermine
unter www.milagualyrik.com oder www.facebook.com/francisco.cienfuegos
„...und bricht das Herz die Einsamkeit. crónica de un sentimiento poemas“ Größenwahn Verlag, 2018, Euro 16,90 ISBN-10: 3957712068
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M usik
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paris liamis subkultur & heimatliebe
von Denise Freidank
● Der Tabakladen auf der Innenstadtschneise Kaiserstraße, Ecke Frankfurter Straße ist seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts eine feste Offenbacher Institution. Seit mehr als einem Jahrzehnt jedoch ist es die Familie Liamis, die dem kleinen Eckladen zu einem gewissen Lokalkult verhalf: Neben allem, was das Raucherherz begehrt, findet der geneigte Kunde bei Liamis Fine Tabaco stets auch ein erfrischendes Schwätzchen oder den fachkundigen Rat des authentischen Ladenbesitzers. Selten betritt man den Laden, ohne ihn in lebhaftem Diskurs mit Stammkunden vorzufinden, niemals verlässt man ihn ohne seine persönlichen Abschiedsworte. Dass das Potenzial der Familie Liamis jedoch nicht allein im Bereich kundenorientierter Händlerqualität Blüte treibt, beweist der junge Mann, der auch manchmal hinter dem Verkaufstresen steht: Paris Liamis – 33 Jahre jung und Offenbacher mit Leib und Seele und außerdem eine Lokalgröße der deutschen House- und Technoszene. Mit eigenem Label (sonido records), eigenem Studio und einer brennenden Leidenschaft für das, „was Musik kann“ produziert er seit über zehn mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
Jahren Tracks, die mehr sein wollen, als eine weitere Auflage des gängigen Genre-Mainstreams, der in Clubs rauf und runter gespielt wird: „Szenemusik interessiert mich nicht! Die Szene selbst interessiert mich eigentlich nicht mehr wirklich! Ich bin kein DJ, ich bin ein absoluter Musik-Nerd, ein Ton-Designer, einer, bei dem auch noch der kleinste Sound hausgemacht ist, dessen Musik Emotionen ausdrücken will und dabei dennoch minimalistisch bleibt; Tracks mit Dynamik, mit Druck, mit Inhalt!“ Wenn Paris von dem spricht, was er im eigenen, nur einen Steinwurf vom Tabakladen entfernt liegenden Studio so macht, schwingt in jedem Satz Leidenschaft mit. Leidenschaft für die Musik als solche, was Struktur, was Virtualität anbelangt; im Besonderen aber für die Fülle an Inhalt und Emotion, die sie zu transportieren vermag. Eine Leidenschaft, die inzwischen weit über die Grenzen Offenbachs und Paris' Homebase, dem Robert Johnson, bekannt ist. Ob der ehemalige Frankfurter Kulttempel Cocoon oder der Londoner Scala Club, auf Bundes- wie Europaebene hat Paris einiges von dem, was die Elektroszene zu bieten hat, gesehen und 63
© Paris Liamis
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musik Bubb'. Sein Debut Album, mit dem sowohl klangvollen als auch bezeichnenden Titel 'OF-Town Techno' erscheint Mitte Juni. Momentan arbeitet Liamis fieberhaft an einer, durch die neuen Tracks untermalten Videoproduktion, die die Story hinter den einzelnen Stücken ebenso hervorhebt, wie die übergeordnete Message des gesamten Albums; Arbeitstitel: Warum Offenbach kein Ghetto, sondern eine Subkultur ist!
bespielt. Praxiserfahrungen, ohne die er dem persönlichen Anspruch an die eigenen Tracks – von der musikalischen Ausgangsidee über die gesamte Produktion, bis hin zu Videoschnitt und Vermarktung in Eigenregiegar nicht gerecht werden könnte. Weil jedem „Wie?“ jedoch zwangsläufig irgendwann das „Warum?“ folgen muss, jede Praxis also unweigerlich auf theoretischem Hintergrund basiert, hat Paris seine Handwerksqualitäten noch fix mit einem Bachelor of Arts sowie dem Master im Bereich Leadership in Creative Industries an der Fachhochschule Darmstadt akademisch abgerundet. Trotz Szeneprominenz und Masterabschluss ist der junge Grieche, der dem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ist, bisher offenbar auf dem Boden geblieben. Auf seine Heimatstadt ist er stolz. Aufgewachsen in Geleit- und Frankfurter Straße möchte er auch die klischeehaften Teenagererfahrungen vergangener Zeiten nicht missen. „Mein Offenbach-Zeugnis“, schmunzelt Liamis verschmitzt, ohne dabei näher ins Detail zu gehen. Umso facettenreicher erinnert er sich seiner Besuche des JUZ-Nordend, des Boxclubs, der nachschulischen Innenstadtbesuche und später natürlich, auch unzähliger Abende im Robert Johnson – dem Ort, der ihn, im zarten Alter von 18 Jahren, das Tor zur elektronischen Musikwelt geöffnet hat: „Ich war gar nicht begeistert von Techno oder House oder so. Aber als ich dann aber da im Johnson stand und den Bass direkt im Magen gespürt hab, da fand ich das dann doch ziemlich geil“, erklärt Paris. Ein Gefühl, dass ihn bis heute nicht losgelassen hat. Der Stolz auf seine Heimatstadt spiegelt sich auch im künstlerischen Schaffen – nicht ohne Grund trägt eine Single den Titel 'Offenbacher 64
Die Passung von Heimatgefühl und musikalischer Leidenschaft zieht sich wie ein roter Faden durch seine Arbeit. „Woher man kommt, bestimmt schließlich, wer man ist“, bringt Paris die Kopplung auf den Punkt. Das neue Album sei deshalb auch von seinen griechischen Wurzeln beeinflusst, so Paris: Traditionelle Bezüge, etwa des Glockenspiels seines griechischen Heimatdorfes oder die musikalische Anlehnung an altertümliche griechische Klagegesänge verbinden sich mit druckvoller straighter Rhythmik. Herkunft, Ursprung, Familie – Werte, die man gemeinhin erstmal nicht unbedingt mit der gängigen Elektro-Szene in Verbindung bringt. „Meine Musik will Neues kreieren. Die Szene, wie sie mal war, die gibt es nicht mehr. Alles ist kommerzieller geworden, heuchlerischer. Ich möchte Musik machen für diejenigen, die noch neugierig geblieben sind, die nicht den schnöden, abgestumpften Einheitsbrei hören wollen, den sie überall geliefert bekommen. Musik, die den Anspruch hat, Emotionen zu erzeugen, die anders ist, neu, gehaltvoll.“ Seit fünf Jahren ist Paris Liamis non-stop unterwegs: Tabakladen, Studium, Studio, Stadt, Musikevents… – alles stets im Fluss, alles in Bewegung. Er will es nicht anders. Unzählige neue Pläne, Ideen, Projekte hat er bereits wieder im Kopf. Ein Umzug gehört definitiv nicht dazu: „Das hier ist meine Heimat. Hier bin ich geboren, hier lebe ich, hier werde ich irgendwann sterben!“ So einfach ist das in den Worten des Paris Liamis! Warum große Reden schwingen, wenn schon ein einziger, simpler Satz alles zu sagen vermag? Paris hält es da, wie mit seiner Musik: „Mit möglichst wenig möglichst viel ausdrücken“, so das Credo. Ein Offenbacher Bubb, von dem man mit größter Wahrscheinlichkeit noch einiges hören wird – wir freuen uns drauf! OF-Town Techno – ab Mitte Juni über Spotify und ITunes. mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
© Michael Peterson
TOCOTRONIC
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9. & 10. August
büsing open air LAITH AL-DEEN
Zur Eröffnung am Donnerstag tritt die Hamburger Band TOCOTRONIC auf. Die Indie Rock-Musiker performen die großen Momente und Songs ihrer 25-jährigen Bandgeschichte. Mit ihrem neuen Album „Die Unendlichkeit“ erfinden sie sich als Kollektiv neu, und schrieben eine musikalische Autobiografie in 12 Kapiteln. Die Kultband der „Hamburger Schule“ um Sänger und Gitarrist Dirk von Lowtzow ist ein Pop-Phänomen nahezu britischen Ausmaßes und die vielleicht klügste deutsche Musikgruppe unserer Zeit. Freitagabend steht der Soulsänger LAITH AL-DEEN mit seiner Live-Band auf der Parkbühne. Der vielfach ausgezeichnete Sänger wird die größten Hits seiner Karriere spielen, die vor über 15 Jahren mit dem Superhit „Bilder von Dir“ begann. Im Vorprogramm spielt Johannes Falk, der bereits als Co-Autor von Max Giesingers Erfolgsalbum eine goldene Schallplatte gewann. Das Songwriting-Talent aus dem nahegelegenen Darmstadt präsentiert seine aktuelle Platte „Von Mücken und Elefanten“. Nach dem sensationellen Charteinstieg von Laith Al-Deen auf Platz 1, der erfolgreichen „Wieder unterwegs“-Tour im Sommer 2017, bleibt der Mannheimer Sänger und Songwriter auch in diesem Sommer „on mut & liebe J u n i / J uli / A u g ust 2 0 1 8
© Up Art GmbH
Das gab es noch nie: Ein Musikfestival mit den großen Pop- und Rockstars, mitten in der Offenbacher Innenstadt und unter freiem Himmel. Zum ersten Mal findet in diesem Jahr die Freiluft-Konzertreihe „BÜSING OPEN AIR FESTIVAL“ am 9. und 10. August statt. Die Bühne am historischen Palais, gesäumt von Foodtrucks und Getränkeständen, wird die Innenstadt für ein Wochenende zum Rocken bringen. Das neue Festival verspricht mit seiner top-angebundenen Lage und einem solch hochwertigen Programm, zu einem Kult-Sommerevent in der Region zu werden.
the road“. Auch beim BÜSING OPEN AIR FESTIVAL wird sich zeigen: Auf Tour zu sein und Konzerte zu spielen ist die Passion eines jeden Musikers, und für Laith das schönste Lebenselixier – das beweist nicht zuletzt auch der Titel seines aktuellen Albums „Bleib unterwegs“. Die Balladen von Laith Al-Deen gehen unter die Haut, interpretiert von einer hervorragenden Live-Band. Sein aktuelles Album ist ein Wagnis, das Laith aus vollem Herzen eingeht. Es sind wahre Geschichten die auf dem Album erzählt werden. Mit Songs wie „Heimathafen“, „5 Sekunden“ oder „Geheimnis“ verarbeitet der Sänger lyrisch und gespickt von Funk- und Oriental-Elementen aufgeworfene Lebensfragen, mit denen sich ein jeder identifizieren kann.
Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen
und im OF InfoCenter, Salzgässchen 1, OF, Tel. 069/84 000 41 70 Die Konzerte sind unbestuhlt. Einlass jeweils ab 18.00 Uhr, Konzertbeginn 19.30 Ticketpreise: Tocotronic, 9. August: 30,60 € inkl. Gebühren Laith Al-Deen, 10. August: 35,40 € inkl. Gebühren 65
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Homöopathische Reiseapotheke! Alles dabei? • Beratung rund um Familie, Schwangerschaft & Geburt • Natürliche Kosmetik • Aromatherapie • Still- & Wickelraum ks n 5 Globuli-Pac Beim Kauf vo x chenbo eine Reise-Tas t! nk he sc ge Aliceplatz 11 63065 Offenbach a. M. Tel. 069 40809070
Montag - Samstag 9:00 - 20:00 Uhr www.apo-im-komm.de
eBike-Touren / Laden artefakt Treffpunkt: jeweils LADEN artefakt, Starkenburgring 4, OF Anmeldung per email oder Telefon erforderlich (laden@artefakt-offenbach.de / 069 8509380-0)
Montag, 4. Juni, 18.00 Uhr: Käseradeln*
Diese eBike-Tour führt uns in den Odenwald. Keine Angst, physisch bleiben wir im Kreis Offenbach - kulinarisch versuchen wir den Odenwald etwas näher zu bringen. Ein Picknick mit Käse aus der Molkerei Hüttenthal und Wein/Saft von der Odenwälder Winzergenossenschaft e.G. soll das Ziel dieser Tour sein. Da sich die unterschiedliche Ausdauer und Sportlichkeit durch das e-Bike ausgleicht, kann bequem in einer zusammenhängenden Gruppen gefahren werden. Kein keuchen, fluchen, den Schnelleren hinterher hechten, sondern beim Radeln einfach die Landschaft und die Gesellschaft genießen. Unkostenbeitrag für Speis & Trank: 10,- Euro pro Person
Montag, 11. Juni, 18.00 Uhr: Genussradeln*
Seit 4 Jahren veranstalten wir gemeinsam mit «Die Genussverstärker« das Genussradeln. Durch die Motorunterstützung der eBikes kann man ohne ins Schwitzen zu kommen steile Anstiege meistern. Radfahren ohne Leistungsdruck und Stress, eben wirklich den Feierabend genießen. Die Tour mit den eBikes* geht über den Main zur historischen Handelsroute »Hohe Straße«, die die Messestädte Frankfurt und Leipzig in früheren Zeiten verband und bis Kiew führte. An diesem Abend wird zwar nicht bis Leipzig gefahren, dafür aber ein beindruckender Rundkurs zurückgelegt, der an besonders schönen Plätzen vorbei führt. Aktionswochen Der Genuss wird abgerundet mit einem Wein-Picknick Testfahrten der Genussverstärker, die an einer Stelle auf der Runde Werkstatt– – – – – – – – – – – – mit–leckeren Weinen junger Winzer und Käsesnacks auf die FahrerInnen warten und damit den Abend zu einem Starkenburgring 4 genussvollen Erlebnis machen. 63069 Offenbach Weinprobe: 18,- Euro T 069 8509380-0 www.artefakt-offenbach.de
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Parkside studios Friedhofstrasse 59 • OF
© Ingo Pertramer
© Daniela Mortara
HAFENKINO OPEN AIR 01. Juni bis 31. August
Die schönste OPEN AIR KINO Location in Rhein-Main startet in den Kinosommer am 1. Juni mit "Das Leben ist ein Fest". Die neue Komödie von Olivier Nakache und Eric Toledano, den Regisseuren von „Ziemlich beste Freunde“. Filmbeginn ist wie immer bei ausreichender Dunkelheit, ca. zwischen 21.30 und 21.45 Uhr. Hafenkino Open Air findet auch an den Fußball WM Tagen statt. Einzig die Verlegung in die Halle im Fall von Regen ist an manchen dieser Termine nicht möglich. Eintritt: 9,- Euro
KONZERTE VOR FILMBEGINN
Am 02., 15. und 22. Juni gibt es vor Filmbeginn ein Konzert (über eine Spende freuen wir uns).
www.hafen2.net
juni FR 01 Das Leben ist ein Fest SA 02 Konzert: Lido Pimienta (20.00 h) Film: Eine fantastische Frau (OmU) FR 08 Lady Bird (OmU) SA 09 I, Tonya (OmU) DO 14 Reggae Boyz (OmU) FR 15 Konzert: Alice Viola & The Shades (20.00 h) Film: 3 Tage in Quiberon SA 16 Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (OmU) FR 22 Konzert: Anna Tivel, Jeffrey Martin (19.30 h) In den Gängen SA 23 Battle of the Sexes (OmU) DO 28 Swimming with Men (OmU) FR 29 A Beautiful Day (OmU) SA 30 Madame Aurora und der Duft von Frühling
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6. Juni | 19.00 h | Lesung mit David Schalko
Zum 9. Literaturfestival 'LiteraTurm 2018' liest David Schalko am 6. Juni in den Parkside Studios in Offenbach aus seinem neuen Roman 'Schwere Knochen'. Der österreichische Regisseur und Schriftsteller wurde unter anderem durch den Film „Aufschneider“ mit Josef Hader und die ORF-Serien „Braunschlag“ und „Altes Geld“ bekannt. Sein vierter Roman „Schwere Knochen“ erschien 2018. Es modertiert Thomas Böhm; Autor, Literaturkritiker und -vermittler. Eintritt: 10,- /7,- Euro, Parken im Hof! In Kooperation: Amt für Kultur- und Sportmanagement der Stadt Offenbach und Parkside Studios. Tickets bei: bam Buchladen am Markt Steinmetz’sche Buchhandlung Infos und Tickets zum Literaturfestival: www.literaturm.de
KONZERT 7. Juni | Einlass: 19.30 h | BLED WHITE
"Bled White" ist mehr als ein Projekt: Es ist der Raum, in dem Christian Kuehn sich selbst begegnet. Mit seinem Albumdebüt lädt uns der Musiker dorthin ein: »Seven Broken Seals« folgt auf die EP-Trilogie »Audrey, Romy, Greta«, erscheint im Herbst 2018 und ist das Ergebnis zweier intensiver Jahre, in denen Kuehn sich musikalisch alles erlaubt hat – und den Mut aufbrachte, Routinen zu hinterfragen und Grenzen einzureißen. Bereits im Mai erscheint dazu mit 'Just A Second' die erste Single-Auskopplung des Albums und bietet einen Einblick in das spannende Erstlingswerk. Eintritt: 7,- bis 10,- Euro (bis 18 Jahre frei) Parken im Hof!
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CD tipps von udo boll
kraut rock Guru Guru – Rotate! Trance Music - InAkustik Guru Guru sind der VW Käfer unter den Krautrockern, ... sie laufen und laufen und laufen und geben Konzerte und nehmen Platten auf und sind unkaputtbar. 2018 feiert die Band ihren 50sten Geburtstag mit einem Album, das vor Spielfreude und Kreativität nur so strotzt. Genre-Grenzen gibt es keine: Space Rock, Jazz, Funk, Ethno, Call It Anything. Der Band ist es gelungen ihre Live Stärke ins Studio zu transportieren. Hier klöppeln „Mani San`s“ asiatische Drumpattern und treffen dort auf Roland Schaeffer`s „Ethno Tröte“. Gitarrenduelle erster Sahne liefern sich Schaeffer und Jan Lindqvist (der den leider 2016 verstorbenen Hans Reffert großartig ersetzt). Das alles locker abgefedert durch „Mr Bass Man“ Peter Kühmstedt. Der Electrolurch ist noch lange nicht müde und nennt sich jetzt „Spaceboy“. Die Band ist dieses ganze Jahr auf Jubiläums Tour. Falls sie wider Erwarten nicht im Wiener Hof spielt, müsst ihr eben nach Kaiserslautern kommen (15. September im Irish House).
Instrumental Rock Toundra – Vortex Insideout – Sony Music Mit ihrem fünften Album schießen sich die Spanier in das Oberhaus des Genres und stehen nun auf einer Höhe mit Größen wie Long Distance Calling, Monkey 3 und Explosions in the Sky. Der Longplayer ist wie eine achtteilige Suite angelegt, deren Tracks sich nahtlos miteinander verweben. Mehr als auf den vorherigen Alben setzt die Band nun auch auf leise Töne, die in diesen
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Momenten an „Vini Reilys Durutti Column“ erinnern. Doch im nächsten Augenblick brettern und grooven die Gitarren zum Kopfnicken los und finden sich letztendlich in melodischer Schönheit wieder. Ein Album, in das sich der Hörer fallen lassen kann, auch wenn es ab und zu etwas stürmisch wird.
Fusion Prog Vantomme / Delville / Levin / Lenssens – Vegir MoonJune Records – Cargo Dem belgischen Jazz Keyboarder Dominique Vantomme ist ein im wahrsten Sinne des Wortes „Fusion“ Album gelungen. Diese Bezeichnung stammt aus den frühen siebziger Jahren und meint eine Verschmelzung zwischen Jazz und Rock, die Miles Davis mit Alben wie “Bitches Brew“ oder “In A Silent Way“ begann und seine Musiker mit ihren eigenen Bands wie Weather Report oder Return To Forever perfektionierten. Neben den gestandenen Jazz und Prog Musikern Delville und Lenssens konnte Bass Virtuose Tony Levin für das Projekt gewonnen werden. Die Musiker kreierten einen Sound, der zwar an die genannten Pioniere erinnert, doch etwas völlig eigenes ist. Eine Mischung aus „American Garage“, „Sweetnighter“, „Discipline“ und einer „Inner Mountain Flame“. Für die Einen ist es Gedudel, für die Anderen die beste Platte des Genres in diesem Halbjahr.
Singer/ Songwriter Damien Jurado – The Horizon Just Laugh Secretly Canadian – Cargo Wie fast jedes Jahr zum Sommerbeginn veröffentlicht der aus Seattle stammende Songwriter ein neues Album. Nach dem ersten Hören klingen die neuen Songs etwas schlichter als auf den beiden Vorgängeralben. Doch spätestens noch dem dritten Durchgang kriechen ein paar Widerhaken, unerwartete Wendungen und Melodien ins Ohr. Wenn Mann / Frau sich dann noch auf seine zum Teil durchgeknallten Lyrics einlässt, können Nächte lang werden.
Jazz Dub Sly & Robbie meets Nils Petter Molvaer – Nordub Okeh – Sony Music Die heißeste Rhythm Section aus dem warmen Jamaica trifft auf den Trompeter aus dem norwegischen Kühlschrank. Nach jahrelanger gegenseitiger Bewunderung kam es endlich zu einer Zusammenarbeit. Unterstützt von dem Gitarristen Elvin Aarset und dem „Knöpfchendreher“ Vlandislav Delay dringen die Musiker in musikalische Galaxien vor, die nie ein Mensch vorher gehört hat. Jazz Dub für laue Sommernächte.
Sa. 16. + So. 17. Juni,
Offenbacher Stadtfest „23. Offenbacher Woche“
Sa. 16.00 – 01.00 Uhr, So. 10.00 – 20.00 Uhr
Aktionsbühnen, tolle Angebote und viel Live-Musik: Zum 23. Mal lädt der Gewerbeverein Treffpunkt Offenbach e.V. zur Offenbacher Woche in die Innenstadt und präsentiert wieder ein attraktives Programm: Rund um den verkaufsoffenen Sonntag am 3. Juni, 13.00 bis 19.00, zeigt sich die Einkaufsstadt Offenbach von ihrer besten Seite: Neben Aktionen des Handels erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Musikprogramm mit dem Highlight am Samstagabend – dem Auftritt der Münchner Freiheit um 20.15 Uhr. www.offenbach.de/veranstaltungen
Zwischen Büsingpalais und Isenburger Schloss, OF
32. Mainuferfest Offenbach
Auch im 32. Jahr seines Bestehens erwartet die Besucher des Mainuferfestes wieder ein Programm so bunt und lebendig wie die Stadt: Theater, Kunst, Tanz, Kultur und allerlei Kulinarisches gibt es an zwei Tagen auch in diesem Jahr wieder zu entdecken. Rund 120 Vereine und Initiativen präsentieren sich und ihr Angebot rund um das Kulturkarree. Im Hof des Büsingpalais treten nach den Präsentationen der Vereine am Samstagabend ab 20 Uhr die „Gypsys“ auf und sorgen mit ihrem Repertoire aus aktuellen Chart-Breakern, Soulklassikern und funkelnden Oldies für ausgelassene Stimmung. Und wie in jedem Jahr macht der Jazz e.V. die Open-Air Bühne im Lilipark zur Heimat von Blue Note, Improvisation und Offbeat.
15. Juni, 18.30 Uhr (Einlass 18.00), Innenhof Büsingpalais
Do, 09. und Fr. 10. August, 19.00 Uhr, Stadtpark
5. Mainweltmusikfestival
Büsing Open Air Festival
Von Anatolien bis Andalusien reicht der musikalische Rahmen, den das Mainweltmusikfestival auch im fünften Jahr seines Bestehens spannt. Am Freitag, 15. Juni lädt der Su Arts e.V. in den Innenhof des Büsingpalais und präsentiert die mexikanischen Mariachis „Dos Aquilas“, Christophe Bourdoiseau aus Frankreich, das griechische Tekke Trio, Projekt Iljada aus Mazedonien, GaMaNia aus Deutschland, InceSaz und das Quartett Anatolia aus der Türkei. Veranstalter: Su Arts e.V., Karten im Vorverkauf und an der Abendkasse, https://mainweltmusikfestival.de
Indie, Rock und Pop beim BÜSING OPEN AIR FESTIVAL am 9. und 10. August direkt vor der Haustür. Von dem was war, was ist und für immer sein wird berichten die Hamburger TOCOTRONIC am 9. August, sie präsentieren ihr aktuelles Album „Die Unendlichkeit“ und andere Songs ihrer 25-jährigenBandgeschichte. Am 10. August bringt Laith Al-Deen den Soul in den Schlosspark. Seine Geschichten und Balladen gehen unter die Haut. Interpretiert von einer hervorragenden Live-Band sind außergewöhnliche Momente unter freiem Himmel garantiert. Das alles vor der historischen Kulisse des Büsingpalais, umgeben von Natur, Streetfood, Drinks und Picknickstimmung. Tickets ab 30 Euro an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
stadt infos
OF
01. bis 04. Juni
Juni/Juli/AUGUST
Sa. 11. August, 19.00 Uhr, Büsingpark (Konzertbeginn 20.00 Uhr)
Offenbacher Lichterfest
Einen Abend lang erstrahlt der Büsingpark im Glanz von 70.000 Windlichtern – kunstvoll arrangiert von den ortsansässigen Vereinen. Für eine besondere Atmosphäre sorgt die Neue Philharmonie Frankfurt mit ihrem Programm „Liebe und Revolution“: Kaum ein Klassik-Crossover-Programm vereint so viele große bekannte Rock-Titel mit packender Klassik und so viele Kult-Gitarrensoli, gekrönt von einer musikalischen Fiktion höchsten Ranges: Pink Floyds „Shine on, you crazy Diamond“. Im Park herrscht Picknickatmosphäre – je nach Belieben wird auf Decken oder Stühlen das Konzert verfolgt und zu selbstgemachten Köstlichkeiten oder Speisen der umliegenden Gastronomie „diniert“. Vor der Bühne ist ein bestuhlter Konzertbereich für Besucher eingerichtet. Flanierkarten gibt es ab 3,50 Euro für Erwachsene im Vorverkauf im OF InfoCenter. www.offenbach.de/lichterfest
Di. 26. Aug., 11.00 – 17.00 Uhr, Sportanlage Rosenhöhe
Runter vom Sofa – Raus aus dem Haus Inklusives Familiensportfest Ein Sportfest für die ganze Familie: Ob Kletterturm, Bungee-Trampolin, Sportsfun-Mobil, Baseball, Fußball, American Football, Zumba, Boule, Bogenschießen, Hockey, Rudern auf Ergometern, Ponyreiten, Fechten, Gesundheitssport, Rollstuhlparcours, Abnahme des Sportabzeichens – die Auswahl ist groß und lädt kleine und große Ausflügler zum Mitmachen unter fachkundiger Anleitung der Sportvereine ein. Nutzen Sie die kostenlosen Mitmachaktionen und erfahren Sie Wissenswertes über die Vereinsangebote. Die Organisatoren der Veranstaltung die Stadt Offenbach, der Kreis Offenbach, der Sportkreis Offenbach und natürlich alle teilnehmenden Vereine freuen sich auf Ihren Besuch! www.sportinoffenbach.de
Karten: OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, OF Tel. 069 / 840004-170 • E-Mail: info@osg-of.de 69
erleben
Netzwerk 'Frauen für Offenbach' | www.frauen-fuer-offenbach.de 08. Juni | 19.00 Uhr | Tango Argentino mit Petra Kopp im Tanzstudio TAMARISK, Dieselstr. 38-40, OF 09. Juni| Besuch Weingut Gibbert beim Weinfest in Rumpenheim 16. Juni| 11.00 Uhr | Frauenfrühstück im Frickelclub 15. Juni | 11.00 – 15.00 Uhr | Weiße Tafel, Ort ist noch in Klärung Ausweichtermin bei schlechtem Wetter: 22.07.2018 25. August | 11.00 Uhr | Frauenfrühstück beim Wellcome Project Weitere Infos: www.frauen-fuer-offenbach.de, für die bessere Planung bitte anmelden über: netzwerk@frauen-fuer-offenbach.de oder 0176 234 62 485
W58 • Mehrgenerationen-Wohnhaus
Weikertsblochstraße 58, Offenbach | Infos: juergen.heidi.platt@gmx.de Sa. 09. Juni | 15.00 Uhr | Sommer-/Nachbarschaftsfest mit Kegelbahn, Spielständen, Kuchen, Grillstand u. Getränken, Musik mit der Band „Second swing“ So. 24. Juni und So 15. Juli | jeweils von 11.00 – 13.00 Uhr | Ausstellung „unterwegs“, Acrylbilder und Aquarelle von Gerd Vollmer Mi. 25. Juli | 18.00 Uhr | Repair-Café/Reparaturtreff Fr. 27. Juli | 19.00 Uhr | „Laurel's Green“: Open-Air-Konzert mit Gitarre, Akkordeon, Harfe und Flöte. Lieder und Tänze von Völkern aus Nah und Fern. Sa. 28. Juli | 14.30 Uhr | Kindetheater: Der Fischer und seine Frau – Mitmachstück nach dem Märchen der Brüder Grimm So. 29. Juli | 16.00 Uhr | Theater-im-Hof: In der Bar zum Krokodil – In der Bar zum Krokodil – 20er-Jahre Revue über die Liebe, die Männer und den Suff... mit Carola Moritz (Gesang, Texte) und Michael Policnik (Texte und Akkordeon)
"In der Bar zum Krokodil..."
laden artefakt & bam - Buchladen am Markt Do, 7. Juni | 19.30 Uhr | "Im Feld" Lesung mit Joachim Zelter Virtuos erzählt Joachim Zelter die Sogwirkung eines rastlosen Pelotons: das Zusammenwirken von Fahrrad, Mensch und sozialer Gruppe. Am Ende handelt Zelters neuer Roman von uns allen: von Anpassung und Bereitwilligkeit, von Leistungsdruck und subtiler Tempoverschärfung, von der Unfähigkeit, auch nur eine Pedalumdrehung auszulassen. Es ist der Roman einer Besessenheit. Eine Veranstaltung von LADEN artefakt und Buchladen am Markt. Ort: Laden artefakt, Starkenburgring 4, OF Eintritt: 7,- Euro. Sa, 11. August | 14.00 Uhr | Märchentag im bam - Buchladen am Markt Ein Märchenerzähler entführt uns in das Leben von Rapunzel und Co. Ort: bam Buchladen am Markt, Wilhelmsplatz 12, OF, Tel. 069/883333 (Weitere Infos in der aktuellen Tagespresse und unter: www.buchladenammarkt.de) 70
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erleben
Theater im t-raum | Wilhelmstr. 13, OF, | jeweils um 20.00 Uhr Infos und das komplette Programm auf www.of-t-raum.de Die Offenbach-Produktion in Zusammenarbeit mit Uwe Kauss 'Unterm Strich' Monodrama von Uwe Kauss t-raum-produktion mit Frank Geisler ; Regie: Sarah C. Baumann Felix (Frank Geisler) steht in der Blüte seiner Jahre. Felix ist Banker. Felix war fast ganz oben. Doch dann hat er sich verzockt und jetzt ist er komplett pleite. Zeit Bilanz zu ziehen: was bleibt unterm Strich von einer Lebensreise zwischen Investitionen, Geschäften, Dividenden, Korruption? Sa. 16.06, Fr. 22.06. und Sa. 25.08.
Komödiensommer 2018 Die Frau seines Lebens, Komödie von Boris Pfeiffer u. Felix Huby t-raum-Produktion mit Birgit Schön; Regie: Sarah C. Baumann Pfiffig, witzig und ein bisschen böse! Sa. 02.06. und 09.06. Mitten ins Herz, Schwarze Komödie von Angelika Bartram t-raum-produktion mit Sarah C. Baumann und Frank Geisler; Regie: Alexandra Odri Sa. 30.06., Sa. 07.07 und 14.07. Unterm Strich / Frank Geisler
Liebe Second Hand, Komödie von Derek Benfield t-raum-Produktion mit Sarah C. Baumann und Frank Geisler; Regie: Alexandra Odri Eine fetzige romantische Komödie. Sa. 21.07., 28.07. und 04.08. Achterbahn, Komödie von Éric Assous t-raum-Produktion mit Elena Hahn und Frank Geisler Eine komödiantische Achterbahnfahrt der Emotionen. Sa. 10.08. und 18.08. August-Special: Heimat – eine asymetrische Betrachtung Seit vielen Jahren vereint das klassische Medium Fotografie in Verbindung mit deren digitaler Weiterverarbeitung Tanja Luther und Tom Hoenig. Die Ausstellung beschäftigt sich mit Oasen der Wiedererkennug und Identifikation an einem Ort im rasanten Wandel. Montagen, Collagen und experimentelle Präsentationen. Vernissage: Fr. 17. August ab 19.00 Uhr, Eintritt frei
© Tanja Luther / Tom Hoenig
Kunstverein Offenbach Aliceplatz 11, KOMM-Center, 1. Stock, OF Öffnungszeiten: Mo. – Sa. 14.00 bis 20.00 Uhr | www.kunstverein-offenbach.de noch bis 28.6. | Karin Rosemarie Bleser (Fotografie), Jutta Hielscher (Fotografie), Josef Ruppel (Skulptur) | Vernissage: 01. Juni, 19.00 Uhr 02. – 26. Juli | Katharina Tebbenhoff und Monika Funk, Gruppenausstellung (Installation, Skulptur, Malerei) | Vernissage: 06. Juli, 19.00 Uhr 30. Juli – 30. August | Ausstellung der Stadt Offenbach zu "250 Jahre Aliceplatz", Vernissage: 03. August, 19.00 Uhr © Karin Rosemarie Bleser
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sehenswert BOK Galerie im Kulturkarrée | Kirchgasse 27-29, OF | Tel.: 0171 2842234 www.bund-offenbacher-kuenstler.de | Do. + Fr. 16.00 – 19.00, Sa. 11.00 – 15.00 Uhr Platz 71. Künstlerbücher. Manuela Büchting, Marina Kampka, ‹usus› Uta Schneider & Ulrike Stoltz und Karl H. Thiel zeigen Künstlerbücher und Reise-Auf-Zeichnungen in verschiedenen konzeptionellen Ansätzen. Das Medium Buch wird als künstlerische Plattform genutzt. 08. – 23.06. | Vernissage: Do. 07.06. | 19.00 Uhr |
„Blockadia *Tiefsee“ BOK und Stadt Offenbach präsentiert die Ausstellung des temporären Kollektivs Blockadia*Tiefsee, das aus der Klasse von Prof. Winterling an der HfG hervorgegangen ist. Die Ausstellung umfasst Bilder, Objekte, Installationen, die Videos und 3D-Animationen und die Verarbeitung von Materialien wie Latex, Bleichmittel, Schimmel, 3D-Druck und Keramik einschließen. In Kooperation mit dem HFG-Rundgang (06.07.—08.07.2018). 30.06. – 12.07. | Vernissage: Fr. 29.06. | 20.00 Uhr |
Lola Läufer, Coming Home
Lola Läufer ‹Coming Home› Eine Auseinandersetzung mit dem Zufall und dem Unvorhersehbaren. Ihr Interesse gilt den Übersetzungsfehlern und Brüchen, die sich wie kleine Unfälle während des Schaffensprozesses manifestieren. 10. – 25.08. | Vernissage: Do. 09.08. | 19.00 Uhr | Karin Nedela: „Das Gold von Surinam“ In 2017, dem 300.Todesjahr von Maria Sibylla Merian, unternahm Karin Nedela eine Reise in das hier wenig bekannte südamerikansiche Land Surinam, auf den Spuren der berühmten Insektenforscherin und Künstlerin. Zusammen mit ihren Gästen (Studierende der HfG) wird Karin Nedela Themen, wie z.B. Kolonialismus und Sklaverei, Rohstoffausbeutung, Exotik, Meta-morphose, Frauen in der frühen Wissenschaft, aber auch persönliche Erfahrungen wie Entdeckung, Überforderung, Erschöpfung und Überraschung behandeln. Zur Einführung spricht Dr. Hanneke Heinemann 31.08. – 15.09. | Vernissage: Do. 30.08. | 19.00 Uhr
© Karin Nedela
n Haus der Stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 – 17.00, Mi: 14.00 – 19.00 Sa. und So: 11.00 – 16.00, Eintritt: 2,50 e www.haus-der-stadtgeschichte.de
© Gisa Hillesheimer
Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF »OFFUNDSTÜCKE« Literaturgruppe Poseidon und BBK Darmstadt Wenn Künstlerinnen und Künstler aus einer anderen Stadt durch Offenbach gehen, schauen sie entgegen üblichen Wahrnehmungsmustern. Die Ergebnisse dieses interdisziplinären Wechselspiels sind in dieser Ausstellung zu sehen. (s. vorne S. 58 'Poesie trifft Beton') 10.06. – 15.07. | Vernissage: So. 10.06. | 15.00 Uhr•Lesung: Mi. 20.06. |19.00 Uhr Christiana Crüger: »Draußen – sinnlich erleben« Die Malereien offenbaren das Reflektieren einer Künstlerin über ihre Gegenwart: eine Suche, die sie an ferne Plätze der Welt treibt. Auf großformatige Leinwände gebannte Szenen zeigen verlassene Seitenstraßen oder Winkel von Vorstädten, die beim genauen Betrachten erneut auf das »Unterwegs-Sein« im Leben und auf Reisen verweisen. 29.07. – 26.08. | Vernissage: So. 29.07. | 15.00 Uhr Matinee: So. 26.08. | 11.00 – 16.00 Uhr
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sehenswert n DLM Deutsches Ledermuseum www.ledermuseum.de Di. bis So.: 10.00 – 17.00 Eintritt: 8,00 e /erm.: 3,00 e
DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF Im Fokus: Taschen – funktional, schmückend, modisch Mit der Reihe "Im Fokus" startet das DLM eine neue Präsentation in Form von Studioausstellungen. In loser Folge geben wir Einblick in die umfangreichen und vielfältigen Sammlungsbestände des Museums. Die Studioausstellung Taschen – funktional, schmückend, modisch zeigt punktuell die Entwicklung der Tasche auf und macht das Entstehen von bestimmten Typen, die die Mode und den Alltag bis heute prägen, nachvollziehbar. 22.06.2018 – 03.02.2018 So. 24.06. | 15.00 Uhr | Führung mit Dr. Inez Florschütz Führung: Geschichten aus aller Welt & ein experimentelles Ausstellungsmodul in Afrika. Die Führung verbindet die Objektgeschichten, die in LEDER.WELT.GESCHICHTE. erzählt werden, mit den Herausforderungen, vor denen ethnologische Sammlungen im 21. Jhd. stehen. Zusätzlich wird ein experimentelles Ausstellungsmodul in der AfrikaSammlung vorgestellt, in dem wechselnde Dialoge zwischen den Exponaten alternative Lesarten der Exponate ermöglichen sollen. Do. 14.06. | 18.30 Uhr |Eintritt & Führung: 8,-
Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de n Klingspor-Museum Di, Do, Fr: 10.00 – 17.00, Mi: 14.00 – 19.00 Sa und So: 11.00 – 16.00 Uhr Eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e, Mi.: Eintritt frei
noch bis 20. Juni: „Quantensprung. Naturwissenschaftliches im Künstlerbuch“. So. 10.06. | 15.00 Uhr | Führung Mo. 11.06. | 19.00 Uhr | Einweihung der Installation SchwarzLicht des Kölner Künstlers Ulrich Wagner im Foyer des Rathauses. Der Künstler ist anwesend. Gespräche, Musik und Umtrunk. Harfe: Letizia d’Amico. Rathaus Berliner Str. 100 Die Delphine aus Offenbach. Die Marcus-Behmer-Sammlung des Klingspor Museums. Marcus Behmer (1879 -1958) gehört zu den bedeutendsten Buchillustratoren in der ersten Hälfte des 20. Jhd.. Daneben war er auch als Buchgestalter und Schriftkünstler tätig. Das Klingspor Museum besitzt eine der umfangreichsten Sammlungen seiner Werke. Behmer wurde mit seinen 1903 erschienen Illustrationen zu Oscar Wildes Salome bekannt. 12.07. – 02.09. | Führungen: 11.07., 17.30 | 15.07., 15.00 Uhr
© Marcus Behmer
Di. 03. – Fr. 06.07. | 09.00 – 13.00 Uhr | Ferienspiele für Kinder ab 6 Jahren. Städteforscher – Offenbach in Box und Buch. Wer schon immer mal auf Entdeckertour gehen wollte, kann erleben, wie spannend die eigene Stadt sein kann. Gemeinsam wird die Stadt Offenbach erforscht. Dabei werden besondere Orte mit der Kamera festgehalten, seltsame Vorkommnisse notiert, Gegenstände gesammelt und Dinge mit Stift und Papier festgehalten. Im Museum sammeln die Entdecker ihre Ergebnisse wie echte Forscher im selbst gestalteten Buch, ergänzen sie um Geschichten und bewahren sie in selbstgebauten Kisten auf. Ansprechpartnerin: Dorothee Ader, dorothee.ader@offenbach.de, 069-8065 2954, Kosten 35,- Euro. Teilnehmerzahl begrenzt, Anmeldung bis 01. Juli 73
16./17. Juni 2018
Vollständiges Programm auf hafen2.net
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HAFEN 2
Fest der Offenbacher Vereine Mit freundlicher Unterstützung von City Parking GmbH.
Foto: © SSilver-fotolia.com
KONZERTE SA 02 Lido Pimienta
SO 03 Nadia Szachniuk, Yippie Yeah DI 05 Matthew Mole DO 07 Wussy SO 10 Eva Almagor FR 15 Alice Viola & The Shades SO 17 J. Lamotta DO 21 Annie Sumo, The Lifers FR 22 Anna Tivel, Jeffrey Martin SO 24 Danielle Ponder & The Tomorrow People MI 27 Bobbypin
HAFENKINO OPEN AIR FR 01 Das Leben ist ein Fest SA 02 Eine fantastische Frau (OmU) FR 08 Lady Bird (OmU) SA 09 I, Tonya (OmU) DO 14 Reggae Boyz (OmU) FR 15 3 Tage in Quiberon SA 16 Three Billboards Outside Ebbing, Missouri (OmU) FR 22 In den Gängen SA 23 Battle of the Sexes (OmU) DO 28 Swimming with Men (OmU) FR 29 A Beautiful Day (OmU) SA 30 Madame Aurora und der Duft von Frühling FIGURENTHEATER 01.-09. Mascha und der Bär (täglich) NACHT FR 08 Underground Quality. Jus-Ed
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HAFEN 2 Kulturzentrum und interdisziplinäre Plattform Nordring 129, D 63067 Offenbach
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Infos: B. Hackfort, 0178 7803503, b.hackfort@gmx.de Boxclub Nordend, Offenbach e.V., Im Hafen 19
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