MV-Magazin Q3/2016 "Am Puls des Lebens"

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Ausgabe 3 | 2016

E C K LE N B U RG ORPOM M E RN Das Magazin aus dem Land zum Leben.

Am Puls des Lebens

MV bietet natßrlich Vielfalt. Gehen Sie auf Entdeckungstour – im Land zum Leben.


EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten ein Magazin in Händen, das Ihnen Einblicke in das Land anbietet, das in den letzten Wochen oft von der politischen Seite betrachtet wurde. Deutschland schaute auf Mecklenburg-Vorpommern. Logisch, wurde doch gerade ein neuer Landtag gewählt. Dabei erlebten wir, dass mancher Blick auf das Land und seine Menschen etwas einseitig geriet, manch Stereotyp bedient wurde – und wenn es der alte Bismarck war, der angeblich zum Weltuntergang nach Mecklenburg wollte ... Sie wissen schon. Wir möchten Ihnen zeigen, dass Mecklenburg-Vorpommern (wir kürzen es gern „MV“ ab) mehr bietet, als hier und da vermutet oder berichtet wird. Denn wir sind nicht nur das Land mit der grandiosen Natur, der Ostsee und der Seenplatte. Mecklenburg-Vorpommern ist immer mehr das Land, das Menschen anzieht – zum Arbeiten und Leben. Sie machen den Charakter unserer Region aus: kreativ, unternehmerisch aktiv, innovativ. Für Weltstars wie den Musikproduzenten Felix Jaehn ist MV Heimat und Ruhepunkt – wie er uns im Strandkorbgespräch verrät. Für junge Leute aus NRW oder sogar Australien steckt MV voller Perspektiven für das eigene Leben. Für Unternehmen wie „Me-Le Energietechnik“ aus Torgelow ist das Miteinander von Deutschen und Polen selbstverständlicher Alltag. Chancen auf internationalen Märkten werden gemeinsam genutzt. Mecklenburg-Vorpommern bringt Vielfalt ein – landschaftlich, menschlich und mit Ideen für die Zukunft. Sie sind herzlich eingeladen, diese Seiten des Landes zu entdecken.

Buchtipp: Luftaufnahmen aus MV Unberührte Buchenwälder, faszinierende Steilküsten – das und noch vieles mehr hat Jürgen Brandt bei seinen zahlreichen Rundflügen über das Land zum Leben mit der Kamera festgehalten. „Das Buch soll Lust machen auf MecklenburgVorpommern. Lust machen, neue Gegenden zu entdecken – sei es eine Stadt, sei es eine schöne Landschaft – um das, was man von oben angeboten bekommt, unten zu erkunden“, so der Fotograf. www.steffen-verlag.de

Natur zum Erleben Auf dem Baumwipfelpfad des Naturerbe Zentrums Rügen können Besucher urwüchsigen Buchen auf Augenhöhe begegnen. Ob bei einer geführten Wanderung oder auf eigener Entdeckungstour – von 4 bis 17 Metern Höhe aus lassen sich ganz besondere Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt gewinnen. Das Beste: Der 40 Meter hohe Aussichtsturm bietet ganzjährig einen weiten Blick in die Rügener Landschaft. www.nezr.de

Willkommen im Land zum Leben. Ihr

Peter Kranz Landesmarketing MV I N H A LT

Land Mehr als Nachbarn: Vom Zusammenwachsen einer Region MV – in 11 Fakten um die Welt

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Leute Perspektive: Leben in MV Strandkorbgespräch mit Felix Jaehn: New York – Ibiza – Klützer Winkel

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Leben Biergenuss aus MV Gastbeitrag: Stralsunds Asse Veranstaltungskalender: MV – Das Land zum (Er-)Leben

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Cover: Felix Jaehn beim Festival „Osterhammer“ 2016 in Schwerin Besuchen Sie uns auf facebook.de/mvtutgut 2

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Monumentales Ausflugsziel Die bis zu 1.000 Jahre alten Ivenacker Eichen, im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte nahe Stavenhagen, zählen zu den größten in Europa. Schon seit Jahrhunderten ziehen diese Riesen mit einem Durchmesser von bis zu 3,49 Metern Menschen in ihren Bann und gelten als beliebtes Ausflugsziel. Vor Kurzem sind sie zum ersten Nationalen Naturmonument Deutschlands erklärt worden. www.wald-mv.de


LLEABNEDN Der polnische Auszubildende Patryk Galoch (22) und sein Betreuer Bogdan Lipik.

Mehr als Nachbarn:

Fotos: Niclas Ruehl (Cover); C. Kettler; Jürgen Brandt/Steffen Verlag; Erlebnis Akademie AG; Forstamt Stavenhagen; Gabriel Kords

Vom Zusammenwachsen einer Region

Auf der Landkarte ist sie noch sichtbar, die Grenze zwischen Deutschland und Polen. Seit unsere Nachbarn zum Schengen-Raum gehören, ist sie an vielen Orten kaum noch zu spüren. Heute arbeiten Deutsche in Polen und Polen in Deutschland. Rettungskräfte sorgen grenzübergreifend für Sicherheit. Und die Kleinsten merken mitunter schon gar nicht mehr, in welcher Sprache sie gerade sprechen. Ein Streifzug durch deutsch-polnische Normalität. Text: Gabriel Kords

„Es macht Spaß und es ist sehr spannend – aber auch anstrengend“, sagt Patryk Galoch etwas zurückhaltend. Der 22-Jährige aus Polen muss noch ein wenig nachdenken, ehe ihm die deutschen Wörter über die Lippen gehen. Es ist seine dritte Woche als Auszubildender bei Me-Le Energietechnik im vorpommerschen Torgelow. Gemeinsam mit deutschen Azubis lernt er dort den Bau und die Wartung komplexer technischer Systeme. Zuvor hat er das Unternehmen in einem Vorbereitungsjahr kennengelernt – und parallel einen deutschen Sprachkurs absolviert. Dafür, dass die Hürden bei der Verständigung nicht allzu groß werden, sorgt Bogdan Lipik. Er ist zweisprachig und so etwas wie der „Lehr-Vater“ der

polnischen Auszubildenden und Mitarbeiter des Unternehmens, von dessen 500 Mitarbeitern inzwischen ein gutes Dutzend aus Polen stammt. Für Lipik ist das inzwischen Routine, denn bei Me-Le gibt es seit rund zehn Jahren polnische Mitarbeiter: „Ich unterstütze die Kollegen bei den Formalitäten und dolmetsche bei Sprachschwierigkeiten“, sagt er. Den höchsten Redebedarf hätten aber oft die Eltern der neuen Azubis, ganz besonders, wenn die noch etwas jünger seien als Patryk Galoch. „Da ruft mich dann auch mal eine Mama an und fragt, ob alles in Ordnung ist“, berichtet Lipik. Gleichzeitig in ein anderes Land und in die erste eigene Wohnung zu ziehen und das erste Geld zu verdienen – das ist eine große Herausforderung.

»Ich kann mir gar nicht vorstellen, ein Unternehmen dieser Größe so nah an der Grenze zu führen – ohne Mitarbeiter aus dem Nachbarland.« DIETRICH LEHMANN, INHABER ME-LE

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LAND

Die Bauingenieurin Agnieszka Pirożek (25) ist in Stettin aufgewachsen und hat dort auch studiert. Anschließend bewarb sie sich bei Me-Le Energietechnik in Torgelow. Der Ort liegt rund 30 Kilometer westlich von ihrer Heimatstadt.

Das Meer kennt keine Grenzen – erst recht nicht am Strand Für Firmeninhaber Dietrich Lehmann ist es eine Selbstverständlichkeit, dass er in seinem Unternehmen auch polnische Arbeitskräfte anstellt: „Unsere Firma liegt wenige Kilometer entfernt von der Grenze. Auf deutscher Seite ist die Region dünn besiedelt – auf der polnischen Seite leben im Großraum Stettin fast eine Million Menschen.“ Als ab 2004 mit Polens EUBeitritt die bürokratischen Hürden sanken, packte Lehmann die Gelegenheit beim Schopfe. Gemeinsam mit der Arbeitsagentur legte er ein Programm auf, warb in Polen um Mitarbeiter und Auszubildende: „Auf diese Weise lassen wir unsere Nachbarn am besten Ausbildungssystem der Welt teilhaben“, sagt er. Die polnischen Kollegen arbeiten inzwischen in allen Bereichen des Unternehmens, ob in der Verwaltung, im Anlagenbau oder als Ingenieurin, wie Agnieszka Pirożek eine ist. Sie betreut den Bau von Biogasanlagen und sorgt in der firmeneigenen Akademie für die Weiterbildung ihrer Kollegen. Voriges Jahr ist sie mit ihrem Freund von Stettin nach Torgelow gezogen.

Der deutsche Wachleiter Sebastian Antczak (27, links) sorgt mit seinen polnischen Kollegen Milena Przybyszewska (20) und Michal Rawecki (25) für Sicherheit an den Stränden der Usedomer Kaiserbäder.

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von Usedom, wo auch auf der Landseite seit 2008 nur noch zu ahnen ist, dass hier die deutsch-polnische Grenze verläuft. Auf der Insel gehört der Ausflug ins Nachbarland schon seit Jahrzehnten zum Standardprogramm aller Urlauber. Hier sorgen seit 2014 Rettungsschwimmer aus Deutschland und Polen gemeinsam für Sicherheit an den Stränden der Insel. Die Wasserwacht des Roten Kreuzes, deren Retter ehrenamtlich auf die Urlauber achtgeben, stellt ihre Teams meist aus deutschen und polnischen Rettungsschwimmern zusammen: „Für uns ist das inzwischen absolute Normalität“, sagt Wasserwacht-Chef Paul Leidig. Routine, die sich auszahlt: Im Sommer 2015 gelang der Wasserwacht bei einem ihrer größten Einsätze auf Usedom die Rettung von zehn abgetriebenen Schwimmern – auch dank tatkräftiger Unterstützung der polnischen Kollegen. Sprachprobleme? Gebe es nicht, sagt Paul Leidig, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass Wachleiter Sebastian Antczak in beiden Sprachen zu Hause ist. „Die jungen Leute sprechen fast alle Englisch – und viele Polen sprechen Deutsch.“


LAND

Fotos: Gabriel Kords

Norbert Rieger (58) ist Kreiswehrführer im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.

Ganz so leicht haben es Kreiswehrführer Norbert Rieger und

In der vorpommerschen Kleinstadt Löcknitz, 30 Kilometer

seine Kameraden nicht, wenn sie sich auf den Weg zu ihren polnischen Freunden machen. Seit elf Jahren kooperieren die Brandschützer aus dem östlichen Mecklenburg mit den Kollegen im polnischen Landkreis Białogard – rund 100 Kilometer hinter der Grenze. Zwar sind sie auf die Hilfe von Dolmetschern angewiesen, ansonsten aber machen sie dieselben Erfahrungen wie ihre Kollegen von der Wasserwacht.

vor Stettin und zehn Kilometer vor der Grenze, lassen sich die beiden Völker kaum mehr auseinanderhalten. Seit Langem ziehen polnische Familien in die kleine Stadt. Bauland und Mieten sind günstiger als in der polnischen „Boomtown“ Stettin. Ihre Kinder wachsen in einer Stadt auf, in der man sich vorgenommen hat, dass alle Kinder des Ortes am Ende ihrer Schulzeit Deutsch und Polnisch sprechen.

Mehrmals im Jahr reisen Delegationen von „hüben nach drüben“ und umgekehrt. Höhepunkt sind gemeinsame Übungsund Ausbildungseinheiten. „Diese Übungen im anderen Land ermöglichen uns einen Perspektivwechsel, der enorm hilfreich für die Arbeit zu Hause ist“, sagt Kreiswehrführer Norbert Rieger. Vieles läuft in beiden Ländern gleich ab, aber eben nicht alles: „In Polen bringt die Feuerwehr zum Beispiel gleich die Sanitäter auf ihren Autos mit – in Deutschland kommen sie separat im Rettungswagen.“ Auf den ersten Blick klingt es, als sei die deutsche Lösung die bessere. Bei genauem Hinsehen zeigt sich ein Zukunftskonzept für dünn besiedelte Regionen auch in Deutschland: „So lernt der eine vom anderen“, sagt Norbert Rieger. Im Ernstfall kann die Zusammenarbeit – ob am Strand oder bei den Feuerwehren – Leben retten, vor allem aber, da sind sich Rettungsschwimmer Leidig und Feuerwehrmann Rieger einig, bringt er Nachbarn näher zusammen.

Olaf Lejeune fängt damit schon bei den Kleinsten an: Er ist Leiter der deutsch-polnischen Kindertagesstätte „RandowSpatzen“, mit rund 280 Kindern die größte Kita im Landkreis Vorpommern-Greifswald. 30 Fachkräfte arbeiten dort, acht von ihnen stammen aus Polen. Rund ein Drittel der Kinder hat polnische Wurzeln, sagt Lejeune: „Wobei wir nicht von polnischen und deutschen Kindern sprechen, sondern von polnisch- und deutschsprachigen. Viele Kinder haben nämlich deutsche und polnische Eltern.“ Die Kinder in der Kita sprechen also ohnehin beide Sprachen, auch wenn Deutsch, wie er sagt, „Betriebsund Arbeitssprache“ ist. Zu den polnischsprachigen Kita-Mitarbeitern gehört Marek Janiec, ein Musikpädagoge aus Stettin, der drei Mal die Woche in die Kita kommt. Bepackt mit einem Akkordeon singt und musiziert er mit den Kleinen. Begeistert leuchten die Kinder-

Der polnische Musikpädagoge Marek Janiec vermittelt den deutschpolnischen Kita-Gruppen beide Sprachen auf spielerische Weise.

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LAND

augen, wenn Marek Janiec seine Lieder anstimmt – natürlich singt er in beiden Sprachen – mal zuerst auf Polnisch, mal zuerst auf Deutsch. Am Ende kennen die Kinder beide Texte zur selben Melodie. „Irgendwann merken sie gar nicht mehr, in welcher Sprache sie gerade sprechen oder singen“, sagt Marek Janiec. Noch lange bevor der Polnisch-Unterricht beginnt, der in Löcknitz ganz selbstverständlich schon in der Grundschule startet, lernen die Kinder so, mit der Sprache der Nachbarn umzugehen. Olaf Lejeune setzt auf dieses Miteinander. „Ich hätte vor zehn Jahren nicht für möglich gehalten, was wir hier in Löcknitz erreichen würden. Schon deswegen gebe ich jetzt keine Prognose darüber ab, wo wir in zehn Jahren stehen werden.“ Aber für ihn ist klar: Je mehr die Sprachen verschwimmen, desto mehr verschwimmt auch die Grenze in den Köpfen.

Marek Fiałek blickt von Greifswald aus, 100 Kilometer nordwestlich der Grenze, auf die polnischen Nachbarn und gern nach Löcknitz. Dort hat er auch mit dem „polenmARkT“ schon öfter Station gemacht, einem Festival der besonderen Art. „Sprache ist Kultur“, sagt Fiałek, der am Institut für Slawistik der Uni Greifswald zur deutschen und polnischen Sprache forscht und nebenbei Koordinator des „polenmARkTs“ ist. Diesen Namen haben die Greifswalder vor knapp 20 Jahren ihrem Kulturfestival gegeben, in Anspielung an die Basare für deutsche Grenzgänger nahe der polnisch-deutschen Grenze. Inzwischen sind diese Märkte auf dem Rückzug. Längst heißt „nach Polen reisen“ nicht mehr nur einzukaufen, sondern Land und Leute erleben. Das polenmARkT-Festival findet jedes Jahr im November statt. Es ist der Greifswalder Blick auf das Nachbarland. „Die polnische

Kultur hat sich, vor allem nach der Wende, recht zügig Richtung Großbritannien und Amerika orientiert“, sagt Marek Fiałek. „In Greifswald ist ein Forum entstanden, das den Brückenschlag der polnischen Kultur ins Nachbarland forciert. Das gibt es so nicht einmal in Metropolen wie Berlin oder Hamburg.“ Deutsche und polnische Musiker treten gemeinsam auf, polnische Bands – bekannte wie unbekannte – erhalten ein Forum im Nachbarland. Gerade die großen polnischen Bands müsse er manchmal erst überreden, ehe sie im vergleichsweise kleinen Greifswalder Theater auftreten, sagt Fiałek: „Aber wenn sie dann erst mal da sind, genießen sie die warmherzige Atmosphäre und die Gespräche im Anschluss.“ Ebenso wichtig wie Konzerte und Lesungen ist den Organisatoren das gemeinsame Essen und Trinken. Hier findet der Diskurs über Kunst und Kultur, Gesellschaft und Politik statt. Darum geht es den Greifswaldern.

»Die deutsch-polnischen Beziehungen in unserer Region bilden ein Netz, das von Jahr zu Jahr immer dichter und tragfähiger wird.« MAREK FIAŁEK

In den vergangenen Monaten ist ein neues Projekt hinzugekommen: Die Nachbarstadt Stralsund will europäische Kulturhauptstadt 2025 werden. Die kulturellen Bande, die es dank des polenmARkTes zwischen Vorpommern und der polnischen Wojewodschaft Westpommern gibt, sollen dabei helfen: „Natürlich sind wir dabei“, sagt Fiałek, der vorher aber erst mal ein anderes Jubiläum stemmen will. Im kommenden Jahr wird „sein“ polenmARkT 20 Jahre alt.

Die Sängerin Martyna Szczepanik aus Stettin mit ihrer Band „Ma“ bei ihrem Auftritt auf dem polenmARkT-Festival in Greifswald.

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LAND

155

Jahre

1894

entwickelte der Anklamer Flugpionier Otto Lilienthal mit dem „Normalsegelapparat“ das erste Serienflugzeug der Welt.

M

V–

stand die Hansestadt Wismar unter schwedischer Krone – diese Zeit wird jährlich mit dem Schwedenfest gefeiert.

10

verschiedene Sprachen

z. B. Arabisch oder Norwegisch stehen den Besuchern des Schweriner Schlosses bei einer Führung zur Auswahl.

3.000

Kreuzfahrtpassagiere

legten 2015 im Hafen RostockWarnemünde an. Somit ist er einer der wichtigsten Häfen im Ostseeraum neben St. Petersburg und Kopenhagen.

internationale Unternehmen

arbeiten gemeinsam im ScanBalt Netzwerk an visionären Lösungen für die Gesundheitsbranche.

200

11,6

aus der ganzen Welt kommen in Greifswald zusammen, um am Wendelstein 7-X zu forschen.

Durchmesser ist die maximale Größe der in der Mecklenburger Metallguss GmbH hergestellten Schiffspropeller. Sie sorgen für modernste Antriebstechnik in der internationalen Schifffahrt.

Wissenschaftler

in 11 Fak 78 t en u Grenzkilometer m verlaufen zwischen MecklenburgVorpommern und dem Partnerland Polen.

485.000

198

Meter

die We

lt

Jahre Romantik

Foto: polenmARkT

auf Rügen: Das Gemälde „Kreidefelsen auf Rügen“ machte 1818 die Insel und ihren Maler Caspar David Friedrich weltweit bekannt.

MecklenburgVorpommern

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200

u. a. aus Island, Dänemark und Lettland sind in MecklenburgVorpommern vertreten.

unterhält MecklenburgVorpommern Beziehungen zu den USA.

europäische Honorarkonsulate

Jahre

Urlaubsland, Wirtschaftsund Wissenschaftsstandort, Land zum Leben.

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LEUTE

Perspektive: Leben in MV

Katharina Karpowitsch,

Ob Personalmanagerin oder Zimmermann: Mecklenburg-Vorpommern bietet viele berufliche Perspektiven in starken Unternehmen. Lernen Sie Menschen kennen, die hier ihr Land zum Leben gefunden haben. Darunter weit Gereiste, fest Verwurzelte und „Urlauber“, die gekommen sind, um zu bleiben. Text: Susann Moll

Personalmanagerin, 24, Wesenberg In der Großstadt zu leben, würde für Katharina Karpowitsch nicht infrage kommen. Sie liebt es, durch die Wälder und entlang der Seen zu spazieren. Aus diesem Grund hat sie sich nach der Schule auch um einen Ausbildungsplatz in der Mecklenburgischen Seenplatte bemüht und mit dem Smurfit Kappa Wellpappenwerk in Waren an der Müritz ihren Betrieb gefunden. Seit Dezember 2014 arbeitet die gelernte

Industriekauffrau bei Kuhnle-Tours, dem größten deutschen Hausbootvermieter mit Sitz in Rechlin. Neben buchhalterischen Aufgaben ist sie für das Personalmanagement und die Auszubildenden verantwortlich. Um sich beruflich weiterzuentwickeln und alsbald in einer leitenden Position zu arbeiten, macht sie momentan ein Fernstudium zur geprüften Controllerin. „Kuhnle-Tours unterstützt mich dabei“, sagt die 24-Jährige.

Marvin Dahms, Bauleiter, 32, Rostock Er kennt die harte Arbeit bei Straßenbauarbeiten und hat weitergehende Fachkenntnisse im Studium an der Fachhochschule Neubrandenburg erworben. Damit ist Marvin Dahms bestens gerüstet für die Tätigkeit als Bauleiter und kümmert sich seit einigen Jahren um den Ausbau der Infrastruktur in MV. Angestellt ist er bei der Strabag AG. Das Unternehmen hat ihn durch eine Ausbildung und das anschließende duale Studium zur gefragten Fachkraft gemacht. Aufgewachsen in Vorpommern, hat er im etwa 100 Kilometer entfernten Rostock mit seiner Freundin und der gemeinsamen dreijährigen Tochter Wurzeln geschlagen. Die Familie verbringt gerne Zeit am Strand von Warnemünde. „Und es ist toll, dass wir den Zoo fast vor der Haustür haben“, sagt der 32-Jährige. 8

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LEUTE

Philipp Rechner, Zimmermann, 28, Schwerin

Geboren und aufgewachsen im australischen Melbourne, hat es Philipp Rechner vor zwei Jahren nach MecklenburgVorpommern geführt. Der Zimmermann konnte am Neubau der Autobahn 14 mitarbeiten. „Mein Onkel lebt in Pinnow bei Schwerin und hat mir geholfen, den Auftrag zu bekommen“, sagt der 28-Jährige. Mittlerweile arbeitet er in einer kleinen

Zimmerei in Schwerin und wohnt in der Landeshauptstadt. Privat hat er sich bestens eingelebt und geht auf den zahlreichen Seen seiner Leidenschaft nach: dem Rudern. Im Drachenbootteam der Handwerkskammer nimmt er an vielen Wettbewerben teil. „Vorerst zieht es mich nirgendwo anders hin“, sagt der 28-Jährige.

Diese Doppelseite entstand in Kooperation mit:

Manja Jonas, Koordinatorin für Unternehmensnachfolge Fotos: Kuhnle-Tours GmbH; Marvin Dahms; Silke Winkler; Holger Martens

bei der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern, 41, Schwerin Es war Liebe auf den ersten Blick, als Manja Jonas vor vier Jahren mit ihrem Mann und ihren Kindern zum ersten Mal in Schwerin war. Die Familie wollte eigentlich Urlaub an der Ostsee machen. „Weil dort alle Ferienwohnungen belegt waren, haben wir woanders geguckt und am Stadtrand von Schwerin etwas gefunden“, erinnert sich die 41-Jährige. Im Nachhinein denkt sie, dass es wohl Fügung war. Denn der Familie gefiel es so gut, dass sie schnell beschloss, in Duisburg alle Zelte abzubrechen und in den Norden zu ziehen. „Es ist einfach toll, dass hier Naherholungsgebiete in der Stadt liegen“, schwärmt Manja Jonas von ihrer neuen Heimat. Seit Anfang des Jahres lebt sie in Schwerin und hat ihre beruflichen Herausforderungen im Bereich der Unternehmensnachfolge bei der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern gefunden. Ausgabe 3 | 2016

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LEUTE

New York – Ibiza – Klützer Winkel

International gefeiert, ständig unterwegs und doch verbunden mit seiner Heimat: Felix Jaehn (22) ist als Melodic House-DJ und Musikproduzent nicht nur in den Charts zu Hause. Geboren in Hamburg, aufgewachsen im Klützer Winkel in Nordwestmecklenburg, nimmt Jaehn immer sein Stück Mecklenburg-Vorpommern mit in die Welt. Wir haben den Künstler am Strand von Warnkenhagen in Nordwestmecklenburg zum Strandkorbgespräch gebeten.

Das Interview im Video: www.mecklenburg-vorpommern.de Felix, du spielst auf Festivals rund um den Globus. Wir sitzen am Strand von Warnkenhagen. Wie fühlt es sich an, hierher zurückzukehren? Felix Jaehn: Das fühlt sich gut an. Ich wohne immer noch hier in der Region und komme immer wieder gerne nach Hause, und auch regelmäßig. Das ist sozusagen mein Mittelpunkt, wo ich dann mal ein, zwei Tage runterkommen und frische Luft schnappen kann. Hier so ein Zuhause zu haben, wo man sich wirklich immer wieder erden kann und Ruhe findet, ist echt total schön. 10

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Was erdet dich hier? Felix Jaehn: Man braucht hier nicht viel. Mit dem Rad oder zu Fuß in Feldern, Wäldern oder am Strand unterwegs zu sein, ist perfekt, um runterzukommen. Mich erdet es natürlich auch, dass ich hier groß geworden bin und hier meine Freunde habe, die mich so kennen wie ich bin und schon immer war. Was erzählst du über diese Gegend und MV, wenn du unterwegs bist? Wenn man dich fragt: Where do you come from? Felix Jaehn: Das ist immer eine witzige Frage, ehrlich gesagt, weil keiner meinen Wohnort kennt. Wenn man jetzt oberflächlich spricht, sage ich dann oft erst mal: Hamburg. Wenn man genauer ins Gespräch kommt, erzähle ich, dass ich an der Ostseeküste in Meck-Pomm wohne. Da ist das Interesse oft groß, denn viele, die ich treffe, wohnen in L.A., London oder Paris. Große Metropolen, klar, aber das hier ist einzigartig. Dein Hit „Cheerleader“ war 2015 die erste „Nummer eins“ aus Deutschland in den USA nach über 25 Jahren. Kneift man sich da manchmal noch? Felix Jaehn: Es ist alles unglaublich und ich bin in erster Linie super dankbar und happy darüber. Ich glaube aber, dass ich


LEUTE

Verlosung

Foto: Andreas Duerst/Studio 301 * Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmebedingungen unter www.mecklenburg-vorpommern.de/gewinnspielbedingungen

Wir verlosen ein Fanpaket, signiert von Felix Jaehn. Schreiben Sie uns bis zum 22.11.2016 eine E-Mail mit dem Titel des aktuellen Felix-Jaehn-Hits an: info@mv-tut-gut.de Stichwort: Verlosung*

diese riesengroßen Erfolge erst jetzt Stück für Stück realisiere. Auf eins in den USA, auf eins in Mexiko, Gold in Holland – das kommt Tag für Tag so rein, dass man das alles gar nicht verarbeiten kann, weil, bis man Zeit hat, über die eine Sache nachzudenken, schon wieder die nächste passiert. Was macht deine Musik für dich selber aus? Felix Jaehn: Mir ist es wichtig, dass meine Musik positiv ist. In vielen Songs geht es um Liebe. Mit „Bonfire“ haben wir dieses Jahr aber auch einen Song veröffentlicht, der das Thema AntiMobbing behandelt. Es geht darum, nicht geschwächt, sondern gestärkt aus einer Angriffssituation herauszugehen. Ich will, dass die Leute aus meinen Liedern Kraft, gute Laune und Energie schöpfen. Du hast mancherorts Auftritte vor Hunderttausenden. Was ist das dann für ein Gefühl, wenn du rausgehst und die Menschen vor dir siehst? Felix Jaehn: Das ist ein unglaubliches Gefühl. In erster Linie ist direkt vor dem Auftritt immer ein bisschen Aufregung und Adrenalin mit dabei. Man steht dann neben der Bühne, guckt sich schon mal das Publikum an und wie es auf den Künstler,

der vor einem spielt, reagiert. Wenn der Gig losgeht, die Leute mitfeiern und die Stimmung super ist, dann macht es einfach total viel Spaß. Wo siehst du dich so in fünf oder zehn Jahren? Felix Jaehn: In erster Linie möchte ich natürlich weiter als Musiker, Produzent und DJ unterwegs sein. Ich interessiere mich aber auch für die Musikindustrie. Könnte mir also vorstellen, vielleicht eine Plattenfirma zu gründen, junge Künstler zu unterstützen und zu vermarkten, vielleicht noch sesshafter zu sein, mehr Zeit im Studio zu verbringen. Eine Frage an den Musikproduzenten, DJ und Musikliebhaber in dir: Wie klingt für dich Mecklenburg-Vorpommern? Felix Jaehn: Mecklenburg-Vorpommern klingt für mich nach ganz viel Ruhe. Das ist auch das, was ich hier so zu schätzen weiß. Die Ruhe wird durch Naturgeräusche „unterbrochen“, durch Wellen hier am Strand oder durch Kraniche, die vorbeifliegen. Dann fährt vielleicht noch eine Fähre vorbei und man hört leise Motorengeräusche ... Es ist ein sehr idyllisches Klangbild.

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LEBEN

Biergenuss aus MV Handwerklich hergestellte, regionale Biere erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wir stellen Ihnen Menschen vor, die sich in Mecklenburg-Vorpommern ihrer Leidenschaft, dem Bierbrauen, verschrieben haben. Und wir nehmen Sie mit auf eine Reise in echte Handwerks-Brauereien.

„Der nordd eutsche Bierreisefü hrer“ Texte: Jo vo n Bahls Hinstorff Ver lag Rostock , 2016 www.hinst orff.de

ellenthin Wasserschloss M

– Mit dem Flieger

Jan Fidora, uer

Bra Schlossherr und

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zum Bier.

Usedom ist nicht nur seeseitig wunderschön. Mitten auf der Insel trifft Renaissance auf Moderne, herrliche grüne Wälder auf traumhaftes Achterwasser – und die Erste Usedomer Kaffeerösterei auf die Wasserschloss-Brauerei Mellenthin. Genau am Mittelpunkt der Insel Usedom befindet sich das Wasserschloss Mellenthin. Die ehrwürdige Anlage aus dem Jahre 1575 ist ein echter Insidertipp für Wohnen, Feiern, Erholung und Entspannung. In der Brauerei findet sich zwischen kupfernen Sudpfannen und uralten Gewölben ein rustikales ritterliches Ambiente. Neben Brauer- und Ritter-Abend ein echter Clou: das Flugarrangement. Wer möchte, kann sich nämlich mit dem Flieger am benachbarten Flughafen absetzen lassen. www.wasserschloss-mellenthin.de

Diese Doppelseite entstand in Kooperation mit:


LEBEN

n un M Brauerei Hoppe

Henr y Gidom Sylvia Joeck

r, je feiner.

olt – Je kleine

Auf nur vierzehn Quadratmetern wird im Technologiezentrum Warnemünde das Bier „Hoppen un Molt“ gebraut. Den Historiker Henry Gidom, der hauptberuflich als Lektor arbeitet, interessierte anfangs nur die Brauereigeschichte. Dann kam die Initialzündung, selbst und gemeinsam mit Lebenspartnerin Sylvia Joeck ins Brauerhandwerk einzusteigen. „In Neuseeland waren wir begeistert, was aus Hopfen, Malz und Wasser entstehen kann. 2015, auf einer Reise nach Prag, beschlossen wir, eine Brauanlage zu kaufen. Dann führte eines zum anderen: Flaschen, Homepage, Etiketten – mithilfe von Freunden ging es plötzlich ganz schnell. Die Klönstuv am Leuchtturm in Warnemünde wollte unser Bier“, sagt Sylvia Joeck. „Mittlerweile trinke ich es lieber als Wein“, ergänzt sie. Inzwischen steht schon die zweite Brauanlage. www.hoppen-molt.de

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Brauhaus

Fotos: Wasserschloss Mellenthin; Freedesign media agentur/Martin Wittmann; Sylvia Joeck; Kaiser-Brauerei GmbH; Handwerksbrauerei Hennings

Parchim – Echter i-hennings.de Genuss. Regional. re www.braue

Das Postbuedel-Bier erinnert noch heute an die einstige Nutzung des Parchimer Kaiserlichen Postamtes, das um 1883 erbaut wurde. Seit September 2012 als Hotel wiedereröffnet, wagte man unter neuer Flagge den Neustart. Was die neuen Betreiber hier bereits vorfanden, war eine moderne Brauanlage. „Die rauszureißen, wäre eine Sünde gewesen“, sagt Franka Krüger. Nach der Schließung der Schweriner Brauerei kam Braumeister Manfred Baacke zufällig nach Parchim – und der Thüringer blieb. Was fehlte, war ein Name fürs Bier. Pütt’s Bräu sollte es nicht mehr heißen. Der frühere Besitzer des Brauhauses hielt die Rechte an der Marke. Die Namensfindung vollzog sich dann ganz „basisdemokratisch“. Nach einer öffentlichen Ausschreibung entschieden sich die Bürger der Stadt schließlich für „Mecklenburger Postbuedel“. www.brauhausparchim.de

aut! s – Ehrlich gebr

auerei Henning Handwerksbr

Tim Hennings

Nur 14 km von Schwerin entfernt, direkt am Schweriner See, liegt das Örtchen Leezen. Hier fand Tim Hennings die Räume für seine eigene Brauerei. „Früher“, so Hennings, „war das hier die Flugzeughalle.“ Im Jahr 2012 begann er dann, die Halle umzurüsten. „Es musste eine Lüftung eingebaut werden, Wände und Decken sind zum Teil erneuert worden. Auch eine neue Elektroinstallation war nötig.“ Heute kann man bereits von außen die Stahlbehälter, Fässer aus Holz und eine Flaschenabfüllanlage sehen. „Als gelernter Brauer habe ich verfolgt, wie sich das Thema Craft Beer von den USA über Skandinavien nach Deutschland bewegte. Und als geborener Mecklenburger war es logisch für mich: Das kann man auch hier machen! Den Hopfen dafür haben Freunde und ich sogar am Schweriner See geerntet.“ www.brauerei-hennings.de

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GASTBEITRAG

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 11–13 Uhr und 15–19 Uhr. Jeden 1. Samstag im Monat Demonstration der Linotype-Setzmaschine 11–16 Uhr. Aktuelle Informationen und Angebote: www.spiefa.de

Stralsunds

Asse

Die Hansestadt Stralsund war über 150 Jahre lang ein Paradies für jeden Kartenspieler. Noch heute faszinieren uns die klassisch-schönen Bilder, ob „Herz-Bube“ oder „Schellen-As“, die Spiegel ihrer jeweiligen Epochen sind. Von dieser Geschichte der Stadt als Spielkarten-Stadt inspiriert, gründete der Verein „Jugendkunst e.V.“ 2009 eine Museumswerkstatt im Speicher am Katharinenberg. Hier können Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein arbeitendes Museum erleben und – das ist der Clou – ganz eigene Spielkarten entwickeln, von der Idee bis zum fertigen Produkt. 1765 erhielt der Münzgraveur Johann Caspar Kern aus Stralsund vom schwedischen General­gouverneur die alleinige Konzession zur Errichtung einer „Spielkarten-Fabrique“. Ihren großen Aufschwung erlebte die Produktion nach 1872, als sich drei Stralsunder Spielkartenproduzenten zu den Vereinigten Stralsunder Spielkartenfabriken A.G. (VSS A.G.) zusammenschlossen. Die neu gegründete Aktiengesellschaft war so kapitalkräftig, dass sie Spielkartenfabriken in ganz Deutschland in den Konkurs trieb oder aufkaufen konnte. 1926 wurden etwa 80 Pro-

Eins von acht handgefertigten Spielkarten-Decks: Fischköppe Doppelkopf.

zent des gesamten deutschen Bedarfs an Spielkarten durch die VSS A.G. gedeckt. Sie war damit die wohl größte und älteste Spezialfabrik des Kontinents. Doch 1931 sah man sich gezwungen, die beiden Fabriken in Stralsund und Altenburg (Thüringen) zusammenzulegen und in die ASS (Altenburger und Stralsunder Spielkartenfabrik) umzubenennen. Firmensitz wurde Altenburg. Unsere Spielkartenfabrik ist eigentlich mehr Werkstatt als Museum. An allen historischen Maschinen kann gearbeitet werden. So entsteht ein lebendiger Eindruck einer alten Druckerei. Der Rundgang führt durch die Geschichte der Stralsunder Spielkarten, wir erläutern die Drucktechniken und -maschinen und ein kleines typografisches Souvenir gibt es auch. Uns Machern ist wichtig, dass Besucher nicht nur spannende Führungen erleben und uns bei der Arbeit über die Schulter schauen können – sie sollen auch selbst aktiv werden. Der Eintritt zur Werkstatt ist frei. Neben der Spielkartenherstellung werden an Wochenenden Intensivkurse für Typografie und Buchdruck, Druckgrafik, Papierschöpfen und Buchbinden mit Mitarbeitern des Hauses und Künstlern aus der Region angeboten. Unsere Jugendwerkstatt produziert ein kleines Sortiment eigener Spiele, die wir direkt bei uns, auf Märkten, in ausgewählten Geschäften und über den Onlineshop vertreiben. Stralsund bietet also mehr als Meer. Entdecken Sie unser Museum und die Faszination der Spielkarten. Wir freuen uns auf Sie.

Mitglieder der Jugendwerkstatt bei der Spielkartenproduktion an der Linotype-Setzmaschine.

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Unser Gastautor: Christian Klette wurde 1977 in Stralsund geboren. Er studierte von 1997 bis 2001 Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar. Seit 2003 ist er beschäftigt beim Jugendkunst e. V. und seit 2009 Mitarbeiter der Spielkartenfabrik Museumswerkstatt Stralsund. Zu seinen Aufgabengebieten zählen Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit.


LEBEN

Veranstaltungskalender: MV – Das Land zum (Er-)Leben

Fotografie trifft Malerei: Ancien Régime 2016

Master of Slam: Diego Hagen, SlamGewinner 2015, bei seiner Performance

„Greifswald – Der private Blick“

Master of Slam

Klangvolle Festspiele MV

26. Oktober 2016

bis 29. Januar 2017 In der Fotografie-Ausstellung steht die Hansestadt Greifswald im Mittelpunkt. Das Besondere: Die Fotografen sind nicht immer Profis, sondern die Bewohner Greifswalds, die ihre Stadt in den Jahren von 1960 bis 1990 mit der Kamera festgehalten haben. Entdecken Sie die Hansestadt aus ganz persönlichen Sichten – unverfälscht und vielfältig. www.pommerscheslandesmuseum.de

In diesem Jahr geht der „Master of Slam“ in die dritte Runde und kehrt in seine Auftaktstadt Rostock zurück. Im Literaturhaus der Hansestadt „duellieren“ sich Slammer in einem Dichterwettstreit, um die Gunst des Publikums und der Jury zu gewinnen. Erleben Sie talentierte Slam-Poeten in mitreißenden, humorvollen und berührenden Beiträgen. www.studieren-mitmeerwert.de

2. Dezember 2016 bis 8. Januar 2017 Im Advent laden die Festspiele MV zu ihren traditionellen Konzerten mit hochkarätigen Festspielpreisträgern und Gästen in die schönsten Locations des Landes, wie beispielsweise das Gutshaus Stolpe oder das Schloss Ulrichshusen. Am 7. und 8. Januar wird mit den Neujahrskonzerten dann der Auftakt in das Festspieljahr 2017 gefeiert. Lassen Sie eines dieser Klassikkonzerte zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. www.festspiele-mv.de

Ancien Régime 2016 bis 4. Dezember 2016 Die gemeinsame Ausstellung von Markus Lüpertz und Andreas Mühe verspricht besondere Spannung, denn ihre künstlerische Arbeit weist Gemeinsamkeiten auf. Gezeigt werden unter anderem Fotografien Mühes über die Inszenierung des Körpers im Raum, aber auch Zeichnungen Lüpertz’ zum Apoll des Bildhauers Ludwig Münstermann. Tauchen Sie ein in die Welt eines der bekanntesten deutschen Künstler der Gegenwart und eines der größten Talente der deutschen Fotografie. www.kunsthallerostock.de

Winterstrandkorbfest: Strandkorb WM im Ostseebad Zinnowitz

DEZEMBER

OKTOBER Fotos: Jugendkunst e. V.; Markus Lüpertz / Andreas Mühe, Ancien Régime, 2016; Timm Allerich/Festspiele MV; Winterstrandkorbfest

Festspiele MV: Atemberaubende Konzertkulisse Schloss Ulrichshusen

NOVEMBER 25. dokumentART 11. bis 15. November 2016 Bereits zum 25. Mal findet in Neubrandenburg das Europäische Dokumentarfilmfestival „dokumentART“ statt. Das Herzstück des Festivals ist der europäische Wettbewerb, in dem Filme mit einer maximalen Länge von 60 Minuten um mehrere Preise konkurrieren. Freuen Sie sich auf aktuelle Dokumentarfilme zwischen traditionellen und experimentellen Formaten. www.dokumentart.org

JANUAR Warnemünder Turmleuchten 1. Januar 2017 In Warnemünde wartet auf Sie ein Jahresauftakt der Extraklasse. Freuen Sie sich auf eine spektakuläre Kombination aus Licht, Laser, Feuerwerk und Live-Performance. Das Besondere: Jedes Jahr wird, einem neuen musikalischen Thema folgend, ein beeindruckendes Gesamtkunstwerk inszeniert – der Leuchtturm und die Mole als Orts-

wahrzeichen werden hierbei zu den Hauptdarstellern des Events. www.warnemuenderturmleuchten.de

16. Usedomer Winterstrandkorbfest 27. bis 29. Januar 2017 Ob Sie es glauben oder nicht: Ende Januar wird alljährlich auf Usedom die Badesaison eröffnet. Neben mutigen Eisbadern runden Unterhaltungsshows, Livemusik und kulinarische Köstlichkeiten aus der Region das dreitägige Programm ab. Der sportliche Höhepunkt ist der heiße Wettkampf um den Titel der Weltmeister im StrandkorbSprint. Gute Laune für die ganze Familie wird garantiert! www.winterstrandkorbfest.de

Mecklenburg-Vorpommerns schönste Seiten zeigen wir Ihnen in einem neuen Kurzfilm. Einzigartigkeit und Internationalität, Tradition und Moderne, Engagement und Leben – lernen Sie uns kennen! Jetzt auf www.mecklenburgvorpommern.de und bei Facebook Stichwort: mvtutgut.

IMPRESSUM Herausgeber Landesmarketing MV Peter Kranz (V. i. S. d. P.) Schloßstraße 2–4, 19053 Schwerin Telefon: +49 385 588-1090 Telefax: +49 385 588-1097 E-Mail: info@mv-tut-gut.de www.mecklenburg-vorpommern.de www.studieren-mit-meerwert.de

Redaktion Landesmarketing MV A&B One Kommunikationsagentur GmbH Gestaltung A&B One Kommunikationsagentur GmbH Druck Frank Druck GmbH & Co. KG

Auflage 258.000 Erscheinungsdatum 22.10.2016 Hinweis zum generischen ­Maskulinum Aus Gründen des Platzes und der Les­barkeit wird an Textstellen, an denen von geschlechtlich gemischten Personengruppen die Rede ist, das generische Maskulinum verwendet. Ausgabe 3 | 2016

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KULTUR trifft BEGEISTERUNG HIER IM LAND ZUM LEBEN.

Willkommen in Mecklenburg-Vorpommern, Land zum Leben. Wo das Team um Toni Berndt die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern hinter den Kulissen orchestriert. Ob auf großen oder kleinen Bühnen – Erfolg ist bei uns das Zusammenspiel vieler. Erfahren Sie mehr über gelebte Kultur und Konzerte von Weltklasse:

www.mecklenburg-vorpommern.de

Entdecken Sie uns auf facebook.com/mvtutgut

In Zusammenarbeit mit der Konzertkirche Neubrandenburg und


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