Ausgabe 1 | 2017
E C K LE N B U RG ORPOM M E RN Das Magazin aus dem Land zum Leben.
Klare Sache MV ist der Norden voller Ideen: Zukunft wird hier nicht nur gedacht, sondern entwickelt. Entdecken Sie mehr als Meer!
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EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie dieses Heft durchblättern, mag Ihnen der Gedanke kommen: ‚Interessant, aber wo sind die Bilder von der Ostsee und den vielen Seen, von unberührter Natur, von Wäldern und Feldern?‘. Stimmt, so kennen Sie Mecklenburg-Vorpommern ganz sicher. Schön, ländlich, freundlich, bodenständig – manche sagen uns gar eine gewisse Langsamkeit nach. Das würden wir natürlich so nicht bestätigen... Vielleicht waren Sie auch schon einmal bei uns, um Ihren Urlaub und unsere Gastlichkeit zu genießen. Wir wollen Ihnen mit diesem Magazin zeigen, dass unser Land viel mehr zu bieten hat als eine kurze schöne Zeit im Jahr. Bei uns sind Sie willkommen, weil wir das Land zum Leben sind. Mecklenburg-Vorpommern bietet Chancen und Perspektiven, denn es entwickelt sich dynamisch – ob in der Wirtschaft, der Wissenschaft, kulturell oder in der Bildung. Seit mehr als zehn Jahren machen wir hier oben keine neuen Schulden mehr. Wir tilgen lieber die hohen Kreditlasten aus den frühen Jahren der deutschen Einheit. Das macht uns nicht reich, aber gelassen. Wenn Sie Ihr Lebensumfeld da suchen, wo die Natur intakt ist und der Mensch geschätzt wird – herzlich willkommen! Wenn Sie von einer Region träumen, wo Neugier und Erfahrung, Kreativität und Offenheit gefragt und sehr begehrt sind – herzlich willkommen! In diesem Heft lernen Sie Unternehmerinnen und Unternehmer mit ihren zukunftsweisenden Ideen, junge ehrenamtlich Aktive und ihr Engagement, einen Kulturmanager und „sein“ Festival und mit Neubrandenburg eine ganze Stadt voller Möglichkeiten kennen. Ich wünsche Ihnen viel Freude und manch Anregung beim Lesen. Ihr
Erwin Sellering Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern
Manege frei: Elefantenhof Platschow Dompteur Erwin Frankello setzte sich beim 41. Internationalen Circus Festival von Monte Carlo gegen 120 der weltbesten Zirkusakteure durch und gewann den Silbernen Clown – ein 2. Platz. Auf dem Elefantenhof im Dörfchen Platschow (Landkreis LudwigslustParchim) kann man dem erfolgreichen Dompteur bei seiner Elefantenshow zusehen. Aber auch Frankellos andere Tiere – wie Seelöwen, Lamas und Kamele – sind ein unverwechselbares Erlebnis für Groß und Klein. www.elefantenhof-platschow.de
Petri Heil: Angeln mal anders Als Trendsetter ganz weit vorn: Das Stand-up-Angeln zieht immer mehr junge Menschen an. Mit Board, Paddel und Neoprenanzug kann man unter anderem in Warnemünde, vor der Boddenküste von Fischland-Darß-Zingst oder an der Ummanzer Westküste angeln – anders als beim landseitigen Rute auswerfen bietet sich hier ein unvergessliches 360-GradAngelpanorama. www.auf-nach-mv.de/sup
I N H A LT
Land Von MV in alle Welt Fakten-Check: Spitzenreiter aus MV
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Leute Ehrensache 8 Strandkorbgespräch mit Susanna Masson-Wawer 10 Leben Leben in Neubrandenburg Gastbeitrag: Neue Horizonte entdecken Veranstaltungskalender: MV – Das Land zum (Er-)Leben Unser Cover visualisiert eine Membrane zur Wasserfilterung. (Martin Membrane Systems AG) Besuchen Sie uns auf facebook.de/mvtutgut 2
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Grüner Daumen: Aufstrebende Preisträgerin Seit 20 Jahren betreibt Sabine Kabath die Bio-Gärtnerei Watzkendorf in Blankensee bei Neustrelitz und zieht in ihrem Betrieb rund 600 Gemüsesorten. Die Geschäftsführerin arbeitet mit Forschungseinrichtungen aus der Region an der Verbesserung von Böden. Nun wurde die Gärtnerei beim Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau in Berlin mit einem Preis für die „gesamtbetriebliche Konzeption“ ausgezeichnet. www.biogaertnerei-watzkendorf.de
Fotos: Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern; SVZ/Wolfried Pätzold; Supreme Surfschule GmbH & Co. KG; Bio-Gärtnerei Watzkendorf GmbH; Liebherr-MCCtec Rostock GmbH
LA E BN EDN
Von MV in alle Welt Rucksäcke, die Leben retten, Kläranlagen mit innovativer „Haut“, Trockenäpfel mit der Lizenz zum Hit, Kräne, die auf Reisen gehen, und Drähte, die gefährliche Zellen aufspüren – Mecklenburg-Vorpommern steckt voller Ideen. Sie werden von Menschen umgesetzt, die das Land zum Leben voranbringen: als Standort und Wohnort mit Perspektiven … Text: Dörte Rahming Am Anfang liegt eine Stahlplatte: ein ungeheures Rechteck, mitten in der Liebherr-Halle 4 in Rostock. Sie wird in einer Sandstrahlanlage von Rost und Schmutz befreit. Jeder Kran, ob für Schiffe, Häfen oder Offshore-Anlagen, nimmt so seinen Anfang. Zweiter Schritt: die Brennschneid-Anlage. Eine blaue Flamme frisst sich langsam durch das Metall und schneidet die groben Formen für die Kranteile aus. Zwischen riesigen Röhren fliegen Funken, Arbeiter in Schutzanzügen bearbeiten das schwere Material. Es wird geschnitten und geschweißt, gefräst und
gewalzt. Später werden die Teile zusammengesetzt – dann müssen sie auf den Bruchteil eines Millimeters genau passen. „So entsteht aus einem groben Stahlbauteil ein feines Maschinenbauteil“, sagt Betriebsingenieur Keno Dirks. Als Nächstes kommen Montage, Lackiererei und immer wieder Qualitätskontrollen. Zum Schluss wird der fertige Kran getestet. „Wenn ein Fehler auftritt, können wir den hier schneller und kostengünstiger beheben als irgendwo draußen in der Welt“, erklärt Dirks. Für den Transport werden die Kräne oft wieder auseinandergebaut. Seit 2005 baut die Liebherr-Gruppe maritime Kräne in Rostock. Pro Jahr gehen etwa 150 der riesigen Objekte über die Kaikante – und das im Wortsinn, denn Liebherr hat den Standort im Überseehafen der Hansestadt wegen der Wasseranbindung gewählt. „In der Anfangszeit gab es hier viele Fachkräfte, die wir aus dem Schiffbau übernehmen konnten“, sagt Leopold Berthold, der Vertriebsgeschäftsführer in Rostock. „Außerdem war die Unterstützung durch das Land und den HafenAusgabe 1 | 2017
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Leopold Berthold, Vertriebsgeschäftsführer bei Liebherr Rostock, treibt den Ausbau der Rostocker Niederlassung voran.
betreiber ausgezeichnet.“ Damals wurden mehrere Hektar Fläche aufgeschüttet, um Platz für das neue Werk zu schaffen. Die Produktion entwickelte sich rasant. So rasant, dass noch mehr Fläche geschaffen wurde. Insgesamt 1.500 Menschen arbeiten heute hier – dreimal so viele wie einst geplant. „Wir haben ein Wachstum von etwa zwölf Prozent pro Jahr“, sagt Berthold. „Das hängt ganz stark mit der Entwicklung des Rostocker Werkes zusammen.“ Facharbeiter bildet Liebherr Rostock in einer betriebseigenen Akademie aus. Die Perspektiven am Standort MV sind glänzend. Derzeit entwickelt der Konzern Rostock zum Zentrum seiner maritimen Sparte.
Klares Wasser für Land und Meer
Von Brüsewitz in alle Welt: Angestellte bei der Fertigung.
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Paul ist blau, etwa einen Meter groß und lässt sich tragen wie ein Rucksack. Paul ist ein Lebensretter. Mit ganzem Namen heißt er „Portable Aqua Unit for Live Saving“ und ist eine mobile Kläranlage, einsetzbar bei Katastrophen wie Erdbeben oder Tsunamis, wenn Menschen frisches Wasser brauchen. „Wir haben eine einfache Lösung entwickelt, um ohne chemische Zusätze oder zusätzliche Energie möglichst viel sauberes Wasser zu erzeugen“, erzählt Daniel Crawford. Etwa 2.500 Packs von Pauls Sorte gibt es inzwischen auf allen Kontinenten. Manche sind im Dauereinsatz und versorgen etwa 800.000 Menschen mit trinkbarem Wasser. Und Paul hat etliche Geschwister: große Kläranlagen für Schiffe, aber auch für Kommunen, Ferienparks oder Gewerbegebiete. Sie alle entstehen bei „Martin Membrane Systems“ an vier Standorten, zwei davon in MV. Vor gut 20 Jahren gründete Daniel Crawford, ein studierter Betriebswirt, gemeinsam mit einem Maschinenbauingenieur und einem Verfahrenstechniker das Unternehmen. Bis heute führen sie es gemeinsam. „Wir haben ein System entwickelt, das biologische Wasseraufbereitung mit Membranfiltration verbindet“, so Crawford. „Die Membran ist eine Folie mit extrem kleinen Poren, durch die Mikroorganismen nicht hindurchpassen.“ Der Vorteil: Diese Anlagen sind erheblich kleiner als herkömmliche Kläranlagen. Auf Schiffen ist das interessant und überall dort, wo der Rohstoff Wasser generell knapp ist. Das Unternehmen stattete unter anderem die deutsche Marine und die Antarktis-Forschungsstation „Neumayer 3“ mit Wasseraufbereitungsanlagen aus. In Brüsewitz bei Schwerin läuft seit zwei Jahren die Serienproduktion. Insgesamt arbeiten 20 Mitarbeiter in MV für „Martin Membrane“. Um hoch qualifizierte Arbeitskräfte zu finden,
kooperiert die Firma mit der Hochschule Wismar, ermöglicht dem Nachwuchs Praktika und Werksstudien. Das Unternehmen legt besonderen Wert auf Familienfreundlichkeit. So werden Kindergartenplätze bezahlt. „Wer weiß, die Kinder unserer Mitarbeiter sind vielleicht die Mitarbeiter der Zukunft“, sagt Daniel Crawford. Unternehmensgründer Daniel Crawford mit Lebensretter Paul.
LAND
Fotos: Liebherr-MCCtec Rostock GmbH; Dörte Rahming; biosanica Manufaktur GmbH
Geschäftsführer Manuel Fiedler schätzt die guten Rahmenbedingungen in MecklenburgVorpommern.
Getrocknete Äpfel für den Frühstückstisch
Qualität wird großgeschrieben und bei Biosanica ständig kontrolliert.
Erster Schritt zum knackigen Chip: das Apfelbad.
Wer zu Biosanica kommt, sieht als Erstes sehr trockene Äpfel – aus Holz. Gut einen Meter hoch, schmücken sie den Eingangsbereich der Firma in Süderholz bei Greifswald. Dahinter, in der Produktionshalle, verwandeln sich ihre kleineren und sehr saftigen Verwandten in Ringe, Stücke und sogar in Apfelmehl – etwa 250 Lkw-Ladungen waren es allein im vergangenen Jahr. 2013 zog es die Firma aus Süddeutschland in den Norden. Für den Neubau der Fabrik wurde eine komplette Belegschaft eingestellt – 30 Arbeitsplätze. Der Standort unmittelbar an der Autobahn 20 ist ideal, denn er bietet gute Rahmenbedingungen. „Hier oben sind viele unserer Lieferanten ansässig“, erklärt Geschäftsführer Manuel Fiedler. „Wir würden gern alle Äpfel, die wir verarbeiten, in der Umgebung kaufen. Ausgabe 1 | 2017
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Wir brauchen aber inzwischen mehr, als es in der Region gibt.“ Nur einwandfrei biologisch angebautes Obst kommt in den Produktionskreislauf. Die Apfelwürfel und -ecken landen in Müslimischungen oder Fruchtriegeln. Knackige Apfelchips finden die Kunden in vielen Supermärkten – alle komplett fettund allergenfrei. Auch unterschiedlich fein gemahlene Apfelmehle stellt Biosanica her, zum Beispiel für Bäckereien. „Manche der Mehle eignen sich als Verdickungsmittel, als Ersatz für Mandelmehl, das Allergene enthält“, erzählt der Chef. Inzwischen werden 50 bis 60 Tonnen Apfelmehl pro Jahr ausgeliefert.
Zuerst kommt das Apfelbad. Die Früchte liegen im Wasser, werden von einer Maschine herausgefischt und aufrecht hingestellt. So können sie maschinell geschält und entkernt werden. Unsaubere Stellen entfernt eine Mitarbeiterin per Obstmesser. Zurück auf dem Band, wird der Apfel zerkleinert, um dann für bis zu neun Stunden in einem riesigen Luft-Trockenbehälter zu verschwinden. Heraus kommen die Biosanica-Produkte, gehen in die Verpackung und den Versand. Dann beginnt die Reise zu den Kunden – fast ein Drittel ins europäische Ausland oder sogar bis nach Amerika.
Jagd auf Tumorzellen In Vorpommern, bei „Gilupi“ in Greifswald, kommt es nicht auf Größe an, sondern auf Reinlichkeit. „Hier gab es die besten Voraussetzungen für die Herstellungsbedingungen, die wir benötigen“, sagt Produktionsleiter Andreas Bollmann. „Es musste quasi ein Raum im Raum gebaut werden.“ Die Wände sind aus Aluminium, die Decke besteht fast nur aus Filtern und sorgt für saubere Luft. Zum Arbeitsplatz kommen die Gilupi-Mitarbeiter durch eine Schleuse. Sie arbeiten in weißen Spezialanzügen samt Mundschutz und Haube. Die Produktion ist reine Handarbeit im Reinraum, denn für einen so speziellen Prozess gibt es keine Maschinen. Gilupi, 2006 gegründet und in Potsdam ansässig, stellt in Greifswald ein Medizinprodukt her, mit dem seltene Krebszellen direkt aus dem Blut eines Patienten isoliert werden können. Der sogenannte Zellkollektor besteht aus einem dünnen Edelstahldraht, dessen Spitze mit einer ultradünnen Schicht Gold und einem speziellen chemischen Wirkstoff beschichtet ist. Gleich einer Kanüle kann er in die Armvene eines Krebspatienten eingeführt werden. Etwa eine halbe Stunde fließt das Blut am beschichteten Ende vorbei, das Hydro-Gel mit eingelagerten Antikörpern fängt die Krebszellen ab. Sie werden dann im Labor analysiert. Dadurch können Ärzte die Therapien noch individueller auf den einzelnen Patienten ausrichten. „Wir produzieren die Kollektoren nach Kundenbestellung. Es können pro Jahr maximal 3.000 sein. Aber wir verändern den Ablauf, sodass es bis zu 12.000 Stück werden können“, sagt Bollmann. Denn der Bedarf ist riesig. Bisher nutzen hauptsächlich Forschungseinrichtungen den Zellkollektor im Rahmen wissenschaftlicher Studien. Aber bald soll das System auch in Kliniken und Arztpraxen angewendet werden. Das Verfahren eignet sich für die häufigsten 6
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Tumorarten wie Lungen-, Brust- oder Prostatakrebs. Es könnte aber auch auf Krankheiten wie Blutvergiftung oder Entzündungen im Herz-Kreislauf-Bereich angewendet werden. Seit 2012 wurde das weltweit einzigartige Produkt gut 2.800 Mal angewendet. Eine weitere Produktionssteigerung ist sehr wahrscheinlich. Kräne, die übers Meer reisen, Lebensretter Paul, leckere Trockenäpfel und Drähte, die Krebszellen aufspüren – vier Beispiele für Unternehmen mit Zukunft, für Perspektiven im Land zum Leben.
Produktionsleiter Andreas Bollmann in Schutzkleidung.
Dank des Zellkollektors können Krebstherapien individueller auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten werden.
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Kaffeekapseln
wird Nescafé „Dolce Gusto“ in diesem Jahr in Schwerin produzieren.
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1,7 Mrd.
***
LAND
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10,5 Meter Durchmesser
haben die größten Schiffsschrauben weltweit, hergestellt in der Mecklenburger Metallguss GmbH (MMG) in Waren.
Mehr als
260 Mio.
ca. Tiefkühl-Pizzen von Dr. Oetker laufen jedes Jahr in Wittenburg vom Band.
Seit
2005
250
8.300
Mitarbeiter
Unternehmen
gehören heute zur traditionsreichen maritimen Industrie in MV.
arbeiten bei AIDA Cruises, dem größten Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern.
produziert Liebherr-MCC Kräne in Rostock.
Fotos: GILUPI GmbH; Dörte Rahming
16,5 Mio. Lutsch- und Kaubonbons
Bis zu
400 t Obst
werden bei der riha WeserGold Getränkegruppe in Dodow pro Tag zu leckeren Säften verarbeitet.
werden täglich in der Produktionsstätte von Sweet Tec GmbH in Boizenburg/Elbe hergestellt.
Mehr als Mehr als
180.000
Tee-Packungen
pro Jahr werden von der Teemanufaktur Kräutergarten Pommernland hergestellt und verkauft.
60
hoch spezialisierte AutomobilZulieferer sind in MecklenburgVorpommern ansässig.
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LEUTE
Ehrensache Die Bereitschaft zum Ehrenamt ist in den letzten Jahren gestiegen. Fast 43 Prozent der Einwohner in MV sind in ihrer Freizeit für andere aktiv. Ob bei der Feuerwehr, im Gemeinderat, als Trainer oder Betreuer im Sportverein – gerade junge Leute engagieren sich gern und mit wachsender Begeisterung. Ehrenamt ist „in“ – wir zeigen einige Beispiele. Text: Andreas Frost
Sarah Rosinski, Nutztierwissenschaftlerin, 27, und Franka Marie Becker, wissenschaftliche Mitarbeiterin für Wirtschaftspädagogik, 28 „Man muss Bücher anfassen und darin blättern – und vor allem über die Geschichten quatschen können“, sagt Franka Marie Becker (rechts). Um Kindern dieses Erlebnis in einer zunehmend digitalen Welt zu ermöglichen, hat sie in Rostock zusammen mit Sarah Rosinski den „Lesemöwe e. V.“ aufgebaut. Ehrenamtlich vermitteln die beiden jungen Wissenschaftlerinnen Grundschülern einen Lesepaten. Das sind in der Regel Studierende, die sich mit den Kindern zum gemeinsamen Lesen treffen. Das kann schon mal auf dem Spielplatz sein, in der Stadtbibliothek oder am Hafen. „Wer an besonderen Orten liest“, sagt Sarah Rosinski, „hat noch mehr davon.“ Manches Lesekind hat ganz nebenbei inzwischen seine Schüchternheit abgelegt und kommt – zur Freude von Franka und Sarah – stolz zu den gemeinsamen Bastelnachmittagen.
Klara Fries, Lehramtsstudentin, 23 Manch einer denkt, ohne das Engagement von Klara Fries wäre das alte Backsteingebäude an den Gleisen wohl kaum zum „Demokratiebahnhof Anklam“ ausgebaut worden. Die Greifswalderin studiert in ihrer Heimatstadt Kunst und Geografie, um Lehrerin zu werden. Kindern und Jugendlichen hilft sie bereits jetzt in dem 2014 eröffneten Jugend- und Kulturzentrum in der nahe gelegenen Kleinstadt Anklam. Hier wird gebastelt, geschraubt oder Theater gespielt; hier treffen sich Pfadfinder und jugendliche Umweltschützer. Musik hören, miteinander reden oder einfach nur nach der Schule abhängen geht natürlich auch. Wichtig ist für Klara, dass die Jugendlichen mitbestimmen können, was läuft. „Wir wollen ihnen Freiräume bieten, sie aber auch mit anderen Menschen und Lebenswelten in Kontakt bringen.“ Während eines Konzerts vor dem Bahnhof kamen im vergangenen Sommer spontan der „Tote Hosen“-Sänger Campino und der Rostocker Rapper Marteria vorbei – eine tolle Würdigung des Engagements für Toleranz und Demokratie. 8
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Seit knapp zehn Jahren sorgt Björn Kagel für den richtigen Groove in Neustrelitz.
Björn Kagel, Festivalorganisator, 30
Fotos: LeseMöwe e.V.; Norman Hoppenheit; Dominik Wagner, Andreas Frost
Horst Femfert, 73, und seine Frau Renate, sportliche Rentner Seit einem halben Jahrhundert sind Renate und Horst Femfert aus dem Boxsport in Greifswald nicht wegzudenken. Während Horst Femfert immer noch täglich mindestens vier Stunden den Nachwuchs trainiert, macht seine Ehefrau mit einigen Kindern Hausaufgaben, organisiert Praktikumsplätze oder geht mit gerade zugezogenen Eltern auf Wohnungssuche. Ganz nebenbei ist sie die Schatzmeisterin des Vereins, die ständig auf der Suche nach Sponsoren ist, um den Verein finanziell am Leben zu erhalten. „Jugendliche aus neun verschiedenen Heimatländern habe ich hier in der Halle“, erzählt Horst Femfert. Sie lernen beim Sport nicht nur ganz nebenbei die deutsche Sprache. Femfert legt in der Sporthalle auch Wert auf einen höflichen Umgangston, „was den Kindern auch im übrigen Leben weiterhilft“. Er freut sich, so der Trainer, genauso über die Punktsiege seiner Schützlinge wie über den Kuchen, den dankbare Eltern zum Sommerfest mitbringen – der Lohn fürs Ehrenamt. Manchmal würden die Femferts gern etwas kürzer treten. Aber solange noch keine Nachfolger für sie beim Box- und Freizeitclub Greifswald gefunden sind, machen sie einfach weiter.
Björn Kagel möchte, dass seine favorisierte Musik auch in seiner Heimat live zu erleben ist. Seit 2000 organisiert deshalb der „Immergutrocken e. V.“ das „Immergut Festival“ in Neustrelitz. Rund 5.000 Fans pilgern Jahr für Jahr am letzten Mai-Wochenende nach Neustrelitz in die Mecklenburgische Seenplatte, um deutschen Indie -Rock oder internationalen Elektro-Pop zu genießen. „Manche Newcomer sind durch das Festival erst bekannt geworden“, sagt Björn Kagel. Er ist seit 2008 dabei und nur eines von rund 120 Vereinsmitgliedern, die sich darum kümmern, dass die Bühnen aufgebaut, die Kabel verlegt, das Catering organisiert, die Tickets gedruckt, die Internetseite gepflegt und vor allem die Bands engagiert werden. Hauptsächlich ehrenamtlich natürlich. Selbst Musik machen aber würde Björn Kagel nicht. „Dafür fehlt mir das Taktgefühl“, sagt er und lacht.
Ein Leben für den Boxsport: Renate und Horst Femfert.
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LEUTE
Aus der Garage in die Welt DAS INTERVIEW IM VIDEO 10
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LEUTE
Susanna Masson-Wawer, Firmengründerin und Geschäftsführerin der einzigen Manufaktur von Fiberglasmöbeln in Deutschland, unter anderem ausgezeichnet mit dem Großen Preis des Mittelstandes, erzählt uns im Strandkorbgespräch, wie sie ihre Idee zum Erfolg führte – mit viel Energie, Durchhaltevermögen, Vertrauen und heißer Liebe zu MV. Frau Masson-Wawer, wie hat das alles hier, kurz vor Stralsund, für Sie angefangen? Susanna Masson-Wawer: Mit der Möbel-Manufaktur hat das ganz klein angefangen – tatsächlich in der Garage. Da habe ich mit Wollfäden versucht, ein Geflecht hinzubekommen. Wir haben in kleinen Containern begonnen, erst eine Blumensäule zu wickeln, dann haben wir die ersten Stühle gebaut und dann den Tisch. Und irgendwann war es so viel, dass wir aus dem Container platzten. Warum Fiberglas? Fiberglas ist hier im Norden, im maritimen Bereich, sehr bekannt. Es wird im Schiffbau verwendet – das ist ja Industrie, die in Mecklenburg-Vorpommern seit Langem angesiedelt ist. Wir nutzen Fasern, mit denen normalerweise abgedichtet wird. Daraus bauen wir Möbel. Das Material ist witterungsbeständig und langlebig. Es hält quasi ewig und ist unkaputtbar.
Fotos: Andreas Duerst; Oskar-Patzelt-Stiftung, Boris Löffert
Sie sind aus der Eifel in den Norden gekommen. Was verschlug Sie ins schöne Vorpommern? Natürlich war es die Grenzöffnung. Da hat man Morgenluft geschnuppert, und wir sind einfach mal hierhergekommen. Die Gegend war und ist wahnsinnig reizvoll. Im Mai ist mir das Herz aufgegangen. Ich hatte vorher noch nie so große Rapsfelder gesehen. In der Eifel, im Mittelgebirge, sind das ja alles kleine Landwirtschaftsflächen. Dazu die Ostsee vor der Tür. Ich bin mit meinem Vater früher als Kind immer sehr gerne zur Mosel gefahren, weil ich das Wasser geliebt habe, und nun hatte ich hier die Mosel, aber einen ordentlichen Tick größer (lacht). Was hat für Sie als Unternehmerin den Reiz der Region ausgemacht? Wir hatten natürlich zu Anfang auch Probleme. Es gab Leute, die uns sagten: „Warum machen Sie das hier? Gehen Sie doch in ein Drittland.“ Aber ich habe einen sehr eisernen Willen. Ich bin zwar nach Ägypten und wir haben uns die ganzen Freihandelszonen angesehen. Es winkten immense Steuervorteile, aber ich wollte dort nicht hin. Ich wollte die Idee hier in Mecklenburg-Vorpommern umsetzen. Ich wollte hierbleiben. Das habe ich letzten Endes geschafft – mit eisernem Willen, dem Ziel vor Augen und der Gewissheit: Das schaffst du.
Was macht den Erfolg Ihres Unternehmens aus? Wir hatten ein tolles Produkt, aber zuerst kein Marketing. Natürlich auch kein Geld dafür. Ich bin selbst in Berlin, Leipzig und sonst wo gewesen und habe die Möbel in Einkaufszentren angepriesen. Auf die Frage ‚Wo kommen die Möbel denn her?‘ konnte ich dann sagen: aus MV. Da habe ich oft gehört: Ach, die sind von uns! Das war ein gutes Gefühl. Heute gehören wir zur Region, und wir vermarkten inzwischen auch über einen großen deutschen Shopping-Kanal. Was ist das, was Arbeiten hier attraktiv macht? Wir haben hier alle miteinander ein sehr familiäres Verhältnis, und wenn es mal ein Problem gibt, steht meine Tür immer offen. Was schön ist, ist, dass auch nach Feierabend – und das ist für mich bezeichnend hier – die Mitarbeiter sich noch zusammensetzen. Das zeigt, dass man gerne hier ist. Sie haben eine Stiftung „zur Unterstützung krebskranker Personen und hilfsbedürftiger Kinder im In- und Ausland“ gegründet und erleben viel Anerkennung – wie gehen Sie damit um? Das ist ein wahnsinnig schönes Gefühl. Das habe ich vor allem meinen Mitarbeitern zu verdanken. Den „Großen Preis des Mittelstandes“ zu erhalten und dann noch mal ausgezeichnet zu werden und unter den fünf Besten Deutschlands zu sein – das macht mächtig stolz. Die Stiftung haben wir im vorletzten Jahr gegründet. Das ist mein schönstes Projekt, weil ich sage: Wenn wir etwas bekommen, geben wir auch etwas zurück. Das macht sehr viel Freude. Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in fünf oder zehn Jahren? Ich denke, dass das Unternehmen weiter wächst. Wir haben unendlich viele Möglichkeiten, was wir aus diesem Material noch alles machen können. Da ist kein Ende abzusehen.
Susanna Masson-Wawer zog 1990 mit ihrem Mann von Köln nach MV und gründete die Masson-Wawer Wintergarten GmbH. Das Unternehmen mit mittlerweile über 100 Mitarbeitern stellt neben Wintergärten und Terrassenüberdachungen auch Gartenmöbel und Dekoartikel aus Fiberglas her. Die Unternehmerin wurde 2016 für ihren wirtschaftlichen Erfolg und ihr soziales Engagement mit dem „Großen Preis des Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt-Stiftung ausgezeichnet.
LEBEN
MEHR INFORMATIONEN
Leben in Neubrandenburg
Nein, Neubrandenburg gehört nicht zu Brandenburg. Auch wenn die 64.500-Einwohner-Stadt in der Mecklenburgischen Seenplatte manchmal (noch) nicht ganz exakt verortet wird – unterschätzen sollte man sie nicht. Neubrandenburg hat viele Stärken: am Tollensesee gelegen, wirtschaftlich aufstrebend, sportlich und kulturell aktiv und mit Menschen, die die Lebensqualität in der Vier-Tore-Stadt schätzen. MV mit Schlaglichtern aus einer Stadt zum Leben. Text: Susann Moll 12
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LEBEN
Kunst leben
Fotos: Stadt Neubrandenburg; Ramona Seyfahrt, Jens Lange; Stadt Neubrandenburg
Vor gut drei Jahren kam Ramona Seyfarth als ausgebildete Künstlerin in ihre Heimat zurück – um zu arbeiten und zu bleiben. Die 36-Jährige lebt zusammen mit ihrer Frau in Neubrandenburg. Auch sie kommt aus der Region und war eine Zeit lang weg, zum Kunststudium in Rheinland-Pfalz. „Wir sind anfangs dafür belächelt worden, dass wir hier als freie Künstlerinnen arbeiten wollen“, erinnert sich Ramona Seyfarth. „Ein Wagnis, das wir aber eingingen, weil es hier Rückhalt gibt – für meine Kunst und uns.“ Seyfarths Kunst reflektiert aktuelle Ereignisse und stellt Fragen an die Gesellschaft. Ihre Installation „The Edge“ ist ein Beispiel dafür: 50.000 kleine weiße Papierboote erstrecken sich in der geografischen Form des Mittelmeeres auf einer Fläche von acht mal vier Metern. „Ich möchte damit auf die Situation der Flüchtlinge aufmerksam machen, die ihr Leben bei der gefährlichen Überfahrt nach Europa riskieren“, sagt sie. Ihr Schaffen wird gesehen und gewürdigt. 2016 erhielt Ramona Seyfarth den Kunstpreis für Nachwuchskünstler des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Die Jury lobte, dass die Künstlerin durch ihre Arbeiten Denkanstöße liefere und klar Position beziehe.
ZUM VIDEO
Freude leben Wer sich Neubrandenburg von Norden nähert, wird schon von Weitem von hohen Plattenbauten begrüßt. Auf dem Datzeberg – so heißt der Stadtteil – hat sich 2008 der Verein „polylux e. V.“ gegründet. Das Ziel der Ehrenamtlichen: gemeinsam mit den Bewohnern aktiv werden, das Leben „in der Platte“ gestalten und manch Vorurteil gegenüber denen „auf dem Berg“ abbauen helfen. „Das sieht nicht jeder auf den ersten Blick, aber wir wohnen in einem echt coolen Viertel“,
Engagiert leben Der Unternehmer Günther Weber ist seit Jahrzehnten erfolgreich im Maschinenbau. Nun hat er sich einen Wunsch zum 70. Geburtstag erfüllt. Und damit zugleich seiner Stadt ein großartiges Geschenk gemacht. Für die Marienkirche, ein über die Jahrhunderte oftmals niedergebranntes Gotteshaus, das seit 1990 restauriert und 2001 als moderner Konzertsaal wieder eröffnet wurde, stiftet Weber nun eine Konzertorgel. Mit ihren 70 Registern wird das Instrument sogar eine Klangfarbe mehr haben als die Konzertsaalorgel in der Elbphilharmonie in Hamburg. Ab Juli soll das Instrument erklingen. Die Stadt erlebe großartiges Engagement ihrer Bürger und freue sich über Zuspruch und Zuzüge, sagt Oberbürgermeister Silvio Witt (Foto): „Neubrandenburg ist die kleine Großstadt. Für den Landkreis und die Region sind wir in vielerlei Hinsicht Impulsgeber, denn wir haben Platz für viele Ideen.“
sagt Jonte Schlagner vom „polylux“-Team. „Natürlich gibt es hier auch Probleme, aber eben auch viel Schönes!“ Jonte Schlagner und seine Freunde haben unter anderem einen Chor mit dem schönen Namen „schall.platte“ ins Leben gerufen. Willkommen ist jeder Datzeberger ab 16 Jahren, das älteste Mitglied ist über 60. Talent steckt schließlich in allen Menschen, so das Motto. Gesungen werden Songs, die jeder kennt: ob „Junge“ von den Ärzten oder „Für mich soll’s rote Rosen regnen“ von Hildegard Knef. Bekannt wurde der Datzeberg-Chor aber mit einem selbst gedrehten Video. „Mit Jan Delays ‚Wir machen das klar‘ haben wir eine Hymne für diesen tollen Stadtteil in Neubrandenburg geschaffen. Wir zeigen den Datzeberg in Bild und Ton so, wie wir ihn erleben und lieben“, sagt Jonte Schlagner und freut sich über den Zuspruch. Tausende haben das Video bereits geklickt.
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GASTBEITRAG
Neue Horizonte entdecken
Herzstück der Festspiele MV: Schloss Ulrichshusen
Mecklenburg-Vorpommern: Das ist eine unendlich weite Landschaft, die sich malerisch bis zum Horizont erstreckt und mit ihrer mal pittoresken, mal herben Schönheit zum Entdecken und Verweilen einlädt. Zwischen Ostsee und Seenlandschaft, vom Schaalsee bis zum Stettiner Haff haben sich die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern als drittgrößtes Klassikfestival Deutschlands etabliert – mit einer ordentlichen Portion Leidenschaft für Land und Leute, für die Musik und ihre Künstler.
den Musikmetropolen Berlin und Hamburg kommen zahlreiche Konzertgäste nach Mecklenburg-Vorpommern, die – neben der musikalischen Qualität – die persönliche Atmosphäre und die idyllischen Spielstätten schätzen. In der Reihe „Landpartie“ laden wir vor dem Abendkonzert zu Führungen durch Schlösser und Kirchen ein, zu Wanderungen oder einer Radtour in die Natur, die aus dem Konzertbesuch einen Kurzurlaub im vielleicht schönsten Bundesland machen.
Musikalisch neue Horizonte zu entdecken ist auch im 28. Festspielsommer Programm (vom 17. Juni bis 15. September): Abseits der Metropolen lockt das Unkonventionelle, wenn sich Schlossparks, alte Dorfkirchen und ehemalige Scheunen in Konzertsäle der besonderen Art verwandeln. Unsere Konzertreihe „Unerhörte Orte“ bringt Stätten zum Klingen, in denen noch nie klassische Musik gespielt wurde, und lässt mit eigens für diesen Anlass konzipierten Programmen Gegenwart und Geschichte des Ortes in Dialog treten. Alexej Gerassimez, diesjähriger „Preisträger in Residence“, bildet eine der Konstanten des dreimonatigen Konzertreigens: In 24 Konzerten heißt es „Rhythm is it!“, wenn der Schlagzeuger in die faszinierende Welt seines Instrumentariums entführt. Ein Höhepunkt ist das dreitägige Percussionfestival „360° Schlagzeug“ auf Schloss Ulrichshusen, bei dem er das Publikum gemeinsam mit internationalen Virtuosen zum Entdecken, aber auch zum Austausch mit den Musikern einlädt. Insbesondere die große Nähe zu den Künstlern und den Menschen hinter dem Konzertgeschehen lockt Besucher aus ganz Deutschland zu den Festspielen. Gerade aus
Längst hat sich Mecklenburg-Vorpommern auch bei den Künstlern als fester Punkt auf der Tourneekarte etabliert: Ganz gleich, ob Sie sich für die Berliner Philharmoniker unter Leitung des jungen Stardirigenten Gustavo Dudamel oder die Weltklassepianistin Mitsuko Uchida entscheiden, mit Sängerin und Schauspielerin Ute Lemper musikalisch auf Weltreise gehen oder mit Jazztrompeter Till Brönner feinste Facetten des Jazz erkunden – wir laden Sie herzlich ein, Mecklenburg-Vorpommern musikalisch zu entdecken!
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Mehr unter www.festspiele-mv.de
Unser Gastautor Dr. Markus Fein (*1971) ist seit 2014 Intendant der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Hier hat er insbesondere zahlreiche neue Reihen etabliert, die den Konzertbesuchern immer neue Zugänge zur Musik eröffnen. Zuvor war Fein für die Sommerlichen Musiktage Hitzacker, die Niedersächsischen Musiktage und die Berliner Philharmoniker tätig.
LEBEN
Veranstaltungskalender: MV – Das Land zum (Er-)Leben
Sportlich durch die Schönheiten der Mecklenburgischen Seenplatte
Treffpunkt für Pferdefreunde: Landgestüt Redefin
Schloss und Park Bothmer in Klütz laden zum Lustwandeln ein
Chiharu Shiota und ihre „Letter of Thanks“
APRIL
Pferdefestival CSI***/ CDN-Turnier
keiten und Attraktionen rund ums Fahrrad entdecken. www.mecklenburger-seenrunde.de
statt. Künstler, Kunsthandwerker, Galeristen und private Kunstsammlungen öffnen ihre Türen und gestatten Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. www.auf-nach-mv.de/kunstoffen
Fotos: Steffen Böttcher; Geert Maciejewski; Florian Selig; Landgestüt Redefin; Staatliche Schlösser und Gärten im Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern; Kunsthalle Rostock; Förderverein Usedomer Musikfreunde e. V.
Usedomer Literaturtage 26. bis 29. April 2017 Große Stars bei den Usedomer Literaturtagen: Unter dem Motto „Identität – dringend gesucht!“ werden Donna Leon, Martin Walser und Alfred Grosser für spannende Lesungen erwartet. Die Grande Dame des Krimis ist auch Patin eines Sonderkonzerts am 29. April im Kaiserbädersaal in Seebad Heringsdorf. www.usedomerliteraturtage.de
Ozeaneum 10. bis 19. April 2017 Auf Entdeckertour können die Kleinsten im Stralsunder Ozeaneum gehen und Nachwuchs aus dem Meer beobachten. www.ozeaneum.de
MAI Filmkunstfest MV 2. bis 7. Mai 2017 Beim Filmkunstfest in der Landeshauptstadt Schwerin werden zum 27. Mal Filme aus verschiedenen Bereichen ausgezeichnet. Der Hauptpreis, der „fliegende Ochse“, wird am 6. Mai vergeben. Schauspielerin Iris Berben erhält das Bronze-Tier für ihr Lebenswerk. www.filmkunstfest-mv.de
12. bis 14. Mai 2017 Das Pferdefestival mit hochkarätiger nationaler und internationaler Beteiligung lädt alle Pferdefreunde nach Redefin ein. Erleben Sie Topreiter in spannenden Wettkämpfen vor der malerischen Kulisse des traditionsreichen Landgestüts. www.pferdefestival-redefin.de
Sonderausstellung im Schloss Güstrow: „Cranachs Luther!“ 20. Mai bis 24. September 2017 Im Reformationsjahr 2017 veranstaltet das Staatliche Museum Schwerin/Ludwigslust/Güstrow unter dem Titel „Cranachs Luther!“ eine Ausstellung zu Cranach dem Älteren und dem Jüngeren. www.museum-schwerin.de
Mecklenburger Seen Runde 2017 26. bis 27. Mai 2017 Die MSR ist der größte deutsche Radmarathon für Jedermann. 3.500 Teilnehmer werden erwartet, die bis zu 300 km durch die eindrucksvolle landschaftliche Kulisse MVs mit dem Rad zurücklegen. Besucher können am Neubrandenburger Kulturpark Köstlich-
Chiharu Shiota in der Kunsthalle Rostock 5. Mai bis 18. Juni 2017, WhiteCube bis 17. Sept. 2017 Die japanische Künstlerin Chiharu Shiota spinnt alltägliche Gegenstände wie Kleider und Betten mit schwarzen Wollfäden – ihrem Markenzeichen – ein. Heimat, Angst, Geburt und Tod, es sind die ganz großen Themen der Menschheit, die sie in ihren Installationen und Performances anspricht. www.kunsthallerostock.de
Umweltfotofestival „horizonte zingst“
Schloss Bothmer ganzjährig Unweit vom Ostseebad Boltenhagen, im kleinen Städtchen Klütz, erstreckt sich die größte barocke Schlossanlage MVs. Die Architektur vereint viele europäische Einflüsse und gilt als einzigartiges Denkmal barocker Baukunst in Norddeutschland. Zum Frühjahrsspaziergang lädt der wunderschöne Schlosspark mit altem Baumbestand ein. www.mv-schloesser.de
20. Mai bis 5. Juni 2017 Bereits zum 10. Mal treffen sich beim Umweltfotofestival „horizonte zingst“ Fotoexperten und Fotofreunde aus aller Welt. www.erlebniswelt-fotografiezingst.de/fotofestival.html
JUNI Kunst Offen
3. bis 5. Juni 2017 Zum 14. Mal findet die landesweite Aktion „Kunst Offen“ in MV
Verlosung
Wir verlosen je 2 Karten für eine Lesung mit Martin Walser, die Lesung „Ewige Jugend“ mit Donna Leon sowie für das Sonderkonzert bei den Usedomer Literaturtagen. Schreiben Sie an: info@mv-tut-gut.de Stichwort: Verlosung Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
IMPRESSUM Herausgeber Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern Landesmarketing Peter Kranz (V. i. S. d. P.) Schloßstraße 9–11, 19053 Schwerin Telefon: +49 385 588 4695 Telefax: +49 385 588 4697 E-Mail: info@mv-tut-gut.de www.mecklenburg-vorpommern.de www.studieren-mit-meerwert.de
Redaktion Landesmarketing MV A&B One Kommunikationsagentur GmbH Gestaltung A&B One Kommunikationsagentur GmbH
Hinweis zum generischen Maskulinum Aus Gründen des Platzes und der Lesbarkeit wird an Textstellen, an denen von geschlechtlich gemischten Personengruppen die Rede ist, das generische Maskulinum verwendet.
Druck Frank Druck GmbH & Co. KG Auflage 106.000 Erscheinungsdatum 26.03.2017
Wir danken der Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Mecklenburg-Vorpommern für die Mitarbeit. Ausgabe 1 | 2017 15
WACHSTUM trifft CHANCEN. HIER IM LAND ZUM LEBEN.
ZUM VIDEO
Willkommen in Mecklenburg-Vorpommern, Land zum Leben. Wo Malte Stampe mit der Firma Prolupin GmbH aus dem Eiweiß der Süßlupinen von Landwirt Friedhelm Thiel wertvolle pflanzliche Lebensmittel herstellt. Innovation kommt bei uns eben direkt aus der Natur. Erfahren Sie mehr über die besten Köpfe von heute und die Ressourcen von morgen:
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In Zusammenarbeit mit dem Lupinen-Netzwerk.