40 Jahre Nabu Burgwedel-Isernhagen

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40 Jahre Nabu Ortsgruppe Burgwedel und Isernhagen

In guten Händen

Beobachten

Begeistern

Bewahren

Foto: Hans-Werner Blume

Tiere beim Nabu


Nabu Burgwedel und Isernhagen

Grußworte Liebe Mitglieder des Nabu Burgwedel und Isernhagen, liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,

Dr. Hendrik Hoppenstedt, Bürgermeister Burgwedel

vor 40 Jahren wurde der Vogelschutzbund gegründet, aus dem dann der Nabu hervorging, der sich über die Welt der Ornithologie hinaus dem Schutz von Flora und Fauna widmet. Ich beglückwünsche Sie und Ihre Mitstreiter zu diesem Jubiläum und der wertvollen Arbeit, die Sie zum Schutz der Natur und zum Erhalt natürlicher Lebensräume leisten. Aber nicht nur der Schutz der Natur erfährt durch Sie Unterstützung. Die mit ausgeprägtem und qualifiziertem Sachverstand durchgeführten zahlreichen Angebote Ihrer Ortsgruppe zur naturkundlichen Weiterbildung sind bemerkenswert. Besonders die Sensibilisierung von Kindern im Umgang mit der Natur ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, der Sie sich mit Engagement und Ideen widmen. Dass all diese Aktivitäten durch ehrenamtliche Mitglieder abgedeckt werden, verdient höchste Anerkennung und großen Dank. Für den von Ihnen im Jubiläumsjahr ausgeschriebenen attraktiven Fotowettbewerb „Lebensraum Natur in Burgwedel und Isernhagen“, der sich an Kinder und Jugendliche richtet, wünsche ich Ihnen rege Beteiligung und viel Erfolg. Es ist nicht immer einfach, im Spannungsfeld zwischen Stadtentwicklung und Naturschutz kompromissfähige Lösungen zu finden. Umso mehr ist eine enge und vertrauensvolle Kooperation zwischen dem Nabu und den Verwaltungen von Burgwedel und Isernhagen von großer Bedeutung. Für die auch in dieser Hinsicht von Ihnen geleistete Arbeit bedanke ich mich sehr. Ich wünsche Ihnen auch über das Jubiläumsjahr hinaus eine positive Mitgliederentwicklung und die Bereitschaft vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger, an der für uns alle wichtigen Arbeit des Nabu mitzuwirken.

Grußworte Der Naturschutzbund Burgwedel und Isernhagen e.V. feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Als ein Mitglied der ersten Stunde, das von Anfang an aktiv am Vereinsleben mitgewirkt hat, bin ich gebeten worden, zu diesem Anlass ein Grußwort zu schreiben.

Dr. Klaus Bemmann

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Ich freue mich, dadurch die Gelegenheit zu haben, nicht nur auf die große gemeinnützige Arbeit hinzuweisen, die unser Verein zum Schutz von Natur und Umwelt geleistet hat und weiterhin leistet, sondern auch zu berichten, welch große persönliche Bereicherung die Teilnahme an den Veranstaltungen des Vereins für mich bedeutet. Heute ist schon fast vergessen, dass unser Verein ursprünglich den Namen „Deutscher Bund für Vogelschutz“ trug und erst 20 Jahre später die heutige Bezeichnung übernahm. Und der Vogelschutz war es, der mich veranlasste, Mitglied unseres Vereins zu werden. Als naturverbundener Mensch liebe ich es seit Kindheitstagen, Vögel zu beobachten, ihrem Gesang zu lauschen und ihre Lebensweise zu erforschen. Und auf den zahlreichen Wanderungen, die unser Verein in die nähere und weitere Umgebung, ja bis auf die Nord- und Ostseeinseln, unternimmt, konnte ich unter der Anleitung so hervorragender Vogelkenner wie Peter Böer und Manfred Schumacher und in den Anfangsjahren auch des inzwischen verstorbenen Werner Moll meine Kenntnisse immer wieder erweitern. Auch die Übernahme kleinerer Aufgaben, wie etwa die Betreuung der Fledermäuse im Amtspark, bedeutet für mich mehr Freude als Pflicht. Heute ist jedem bewusst, dass der Schutz von Natur und Umwelt überlebenswichtig ist. Auch vor 40 Jahren wurde dieser Kampf von unserem Verein erfolgreich geführt, der damals unter Führung des ebenfalls inzwischen gestorbenen Dr. Fedor Strahl z. B. zum Verbot des hochgiftigen Pflanzenschutzmittels DDT führte. Über viele weitere Erfolge wird im Folgenden berichtet werden. Ich möchte an dieser Stelle allen Mitbürgern Mut machen, sich an unserer wichtigen Arbeit zu beteiligen, denn neben dem Bewusstsein, etwas Sinnvolles für die Zukunft unserer Kinder zu tun, bringt diese Arbeit viel Freude.


Nabu Burgwedel und Isernhagen

Der Vorstand im Jubiläumsjahr Der Steckbrief Der Vorstand im Jubiläumsjahr 2011 Vorsitzender: Dr. J.-Christian Dulce, 05139/699797 2. Vorsitzender: Markus Diedrich-Philippi, 05139/2961 Schatzmeister: Klaus Holze, 05139/99030 Schriftführer: Friedrich Wirtz, 05085/955455 Kindergruppe: Bettina Kamieth, 05139/893912 648 Mitglieder Das Nabu-Telefon ist montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr zu erreichen unter 05139/9586482. Außerhalb dieser Zeit ist ein Anrufbeantworter geschaltet.

Der Nabu Burgwedel und Isernhagen im Internet www.nabu-burgwedel.de mail@nabu-burgwedel.de

Die Nabu-Postanschrift Klaus-Groth-Weg 1, 30938 Burgwedel

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Nabu Burgwedel und Isernhagen

Nabu-Chef Dulce: Arbeit gibt es bei uns genug Der Vorsitzende Dr. Christian Dulce gewährt Einblicke in die Arbeit der Ortsgruppe Burgwedel und Isernhagen Herr Dr. Dulce, Sie sind der Vorsitzende des Naturschutzbundes (Nabu) Burgwedel und Isernhagen, der in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert. Was zeichnet Ihre Nabu-Ortsgruppe aus? Unsere Ortsgruppe ist die älteste in der Region und fungierte als Keimzelle für die heute viel größeren Gruppen in Burgdorf und in der Wedemark. Unsere ehrenamtlichen Mitglieder genießen durch ihren Sachverstand in Natur- und Umweltfragen ein hohes Maß an Anerkennung durch örtliche und regionale Behörden. Aber auch bei der Bevölkerung sind wir in allen Fragen zur Natur beliebte Anlaufstelle: Wer hilft bei Problemen mit Wespen und Hornissen, warum pickt ein Vogel dauernd am Fensterrahmen, wie kann man das störende Quaken im Teich des Nachbarn abstellen. Der Nabu ist sicher eine der bekanntesten Umweltschutzorganisationen in Deutschland, und unsere Ortsgruppe repräsentiert das in Großburgwedel und Isernhagen. Was hat ein Burgwedeler bzw. ein Isernhagener davon, wenn er in den Nabu eintritt? Sicher ein gutes Gefühl, dass man den Naturschutz vor Ort und in Deutschland unterstützt. Dann natürlich freien Eintritt bei Führungen, Vorträgen, Exkursionen und in Einrichtungen des Nabu wie dem Schulungszentrum Gut Sunder in Meissendorf. Man kann sich aktiv in Pflege und Schutzmaßnahmen sowie in die Organisation von Veranstaltungen und ähnlichem einbrin-

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gen. Nicht zu unterschätzen ist, dass man Menschen trifft, die die Liebe zur Natur verbindet. Oder ganz einfach, wie es unser jetziger Pressesprecher Horst Hagenberg formuliert: Es gibt keine Veranstaltung des Nabu, bei der man nicht irgendetwas dazulernt. Ihre Homepage www.nabu-burgwedel.de weist eine Vielzahl von Projekten auf, um die sich der Nabu kümmert. Welches Projekt liegt Ihnen besonders am Herzen? Es fällt schwer, etwas besonders herauszupicken. Die Pflege unserer Grundstücke ist unverzichtbar, die Erfassung und Dokumentation von lokaler Fauna und Flora gehört zu unseren grundlegenden Aufgaben. Auch die Betreuer von Raufußkauz und anderen Eulenarten könnten Unterstützung sehr gut gebrauchen. Besondere Schätze der Region sind Eisvögel, für die wir gerne bessere Lebensbedingungen schaffen möchten. Deshalb wird derzeit der Ankauf eines weiteren Schutzgebietes diskutiert. Darüber hinaus ist die Erfassung von Orchideen-Beständen und deren Schutz mein ganz persönliches Anliegen. In unserem Nabu ist enormes Fachwissen vereint, sodass viele Bereiche abgedeckt werden können, angefangen bei Insekten und Käfern über Amphibien bis hin zu Wildund Heilkräutern und natürlich dem Vogelschutz. Aber auch alternative Energien sowie Boden- und Wasserschutz zählen zu unserem Fachbereich. Da viele dieser Aufgaben auch von der Anzahl aktiver Mitglieder abhängt, haben wir im Internet eine Jobbörse eingerichtet. Hier kann jeder, der sich engagieren möchte, etwas anbieten. Von der Hilfe bei der Nistkastenreinigung bis zur eigenständigen Biotopentwicklung ist für jede Interessenlage und jedes Zeitfenster etwas dabei. Wenn Sie einen Blick in die Historie des Nabu werfen: Auf welche Errungenschaften sind Sie besonders stolz? Bei Gründung des DBV (Deutscher Bund für Vogelschutz) Burgwedel vor 40 Jahren waren Natur- und Biotopschutz bei Weitem nicht so selbstverständlich wie heute. Der Bundesbürger wurde erst langsam an Mülltrennung und Recycling herangeführt. Wer hätte für seltene Pflanzen oder Tiere damals die Planung einer Baumaßnahme na-

turverträglich geändert? Der Nabu arbeitet heute eng und vertrauensvoll mit den Umweltkoordinatoren der Gemeinden Burgwedel und Isernhagen sowie der unteren Naturschutzbehörde zusammen. Unsere sehr aktive und beliebte NajuKindergruppe von Conni Ölscher und Bettina Kamieth öffnet die Augen unserer Kinder für verantwortungsbewussten Umgang mit Natur und Umwelt. Nach nunmehr einem Jahr als Vorsitzender empfinde ich vor allem Bewunderung für die Leistungen unserer aktiven Mitglieder und meiner Vorgänger im Amt, Dr. Fedor Strahl, Peter Böer und Rainer Hartmann. Aus dem Nichts wurde ehrenamtlicher Naturschutz in unseren Gemeinden etabliert. Es wurden für das Ökosystem wertvolle Grundstücke gekauft, gepachtet und gepflegt, und Pflanzen und Tieren damit dauerhaft ein Lebensraum gesichert. Die Informationsveranstaltungen sind ebenfalls sehr anregend. Man hatte zeitweise mehr als 1100 Mitglieder, während wir aktuell, bei aufsteigender Tendenz, rund 650 Nabu-Mitglieder haben. Was hätte dem Nabu erspart bleiben können? Im Rückblick hätten wir eine kontinuierliche Erneuerung im Verein anstreben sollen. Aber Werbung in eigener Sache und das Motto der heutigen Zeit – „Tue Gutes und rede darüber“ – war früher weniger beliebt. Da hieß es sehr berechtigt „lieber anpacken statt Reden schwingen“. Zum Thema Ehrenamt: Viele Vereine beklagen das fehlende Engagement des Nachwuchses. Welche Beobachtungen machen Sie beim Nabu? Die Entwicklung im Leben erzeugt fast zwangsläufig Kunstpausen im Engagement für eine Sache – erst ist es die Schule und Ausbildung, dann Beruf und Familie. Im Gegensatz zu vielen Vereinen ist Natur allerdings etwas, das – einmal als wichtig erkannt – den Menschen nicht wieder loslässt. Wir erleben daher heute, dass sich ehemalige Mitglieder unserer Kindergruppe nach Jahren wieder zurückmelden und Zeit für den Nabu haben. Es dürften aber gerne noch mehr Menschen sein, die sich einbringen – Arbeit gibt es bei uns genug.


Nabu Burgwedel und Isernhagen

Das ist der Fotowettbewerb zum 40-jährigen Bestehen Der beste Nachwuchsfotograf gewinnt 500 Euro – Bis zum 16. Mai können bis zu drei Aufnahmen eingereicht werden

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nlässlich seines 40-jährigen Bestehens möchte der Ortsverein auf die ehrenamtlich geleistete Naturschutzarbeit zurückblicken. Denn im Einzugsgebiet des Ortsvereins Großburgwedel/ Isernhagen wurde eine Menge geleistet. Jetzt fragt der Nabu Kinder und Jugendliche nach ihrem Blick für die Natur und ruft zum Schüler-Fotowettbewerb auf. Unter dem Motto: „Lebensraum Natur in Burgwedel und Isernhagen“ können alle Schülerinnen und Schüler aus Burgwedel und Isernhagen im Alter bis 18 Jahren mit bis zu drei Fotoeinsendungen daran teilnehmen. Eingereicht werden können Motive von Tieren, Pflanzen und Landschaften. Teilnahmebedingungen (angenommen werden Fotos im Format 13 x 18 bis 20 x 30 cm) und ein Anmeldevordruck können unter www.nabu-burgwedel.de heruntergeladen werden. Einsendeschluss ist Montag, 16. Mai. Eine dreiköpfige Jury wird die besten Fotografien auswählen. Der Gewinner wird

für sein Siegerfoto mit 500 Euro prämiert, das zweitplatzierte Bild wird mit 250 Euro ausgezeichnet, und für das drittplazierte Foto gibt es 100 Euro. Außerdem sind sieben weitere Preise in Form von Eintrittskarten, beispielsweise für das Otterzentrum in Hankensbüttel und das Wisentgehege in Springe, sowie interessante Naturbücher zu gewinnen. Die Prämierung erfolgt in Anwesenheit der Gewinner im Rahmen des Festakts zum 40-jährigen Bestehen am Freitag, 24. Juni, ab 14 Uhr im Rathaus der Stadt Burgwedel. Also: Nichts wie los, um die schönsten Naturfotos zu schießen. Die Nabu-Mitglieder freuen sich schon auf viele interessante Einsendungen. Die Fotos können eingesendet und abgeben werden beim: Nabu Burgwedel und Isernhagen e.V., Kokenhorststraße 1, 30938 Burgwedel.

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Foto: Kerstin Hamann

Nabu Burgwedel und Isernhagen

Jedes Jahr ist am Pfingstmontag im Vogelschutzgehölz Tag der offenen Tür. In diesem Jahr ist es am 13. Juni von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

Das Vogelschutzgehölz bietet viele verschiedene

Die Erfolgsgeschichte beginnt mit Schlauchtrockenturm der Feuerwehr Großburgwedel – 2010 brütet die seltene Rohrweihe

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ine verlassene Sandgrube und ein alter Schlauchturm – was hat das mit Naturschutz zu tun? Sehr viel, sagten sich die aktiven Vogelschützer des NabuOrtsvereins Burgwedel und Isernhagen (damals hieß die Gruppe noch „Bund für Vogelschutz“). Denn es kommt darauf an, was man daraus macht. Bereits 1973 gingen die Mitglieder ans Werk und schufen mit dem Vogelschutzgehölz ein in der weiteren Umgebung einmaliges Brutgebiet für heimische Vogelarten. Um Pflanzen und Tiere vor Störungen zu schützen, ist das 15 000 Quadratmeter große Gelände umzäunt und wird jedes Jahr nur am Pfingstmontag für Besucher geöffnet. Am Anfang dieser Geschichte stand der Schlauchtrockenturm der Feuerwehr Großburgwedel noch auf dem Alten Marktplatz. Er sollte abgerissen werden. Die engagierten Vogelschützer wollten ihn als wichtigen Eulenbrutplatz erhalten, durften ihn aber nicht im Ortsbereich stehen lassen. Da fügte es sich gut, dass die Realgemeinde Großburgwedel ihre nicht mehr genutzte Sandgrube 1973 für den Wiederaufbau des Turmes zur Verfügung stellte – das Gelände bietet mehrere Lebensräume. Die Teichlandschaft Die Landwirte hatten den Sand bis auf den Grundwasserspiegel abgetragen und an drei Stellen das Grundwasser flach angeschnitten. In aufwendigen Einsätzen wurden die Tümpel von den Vogelschützern vertieft, sodass sie zum Teil frostsicher wurden. Später kamen weitere Flachwassertümpel hinzu, die je nach Witterung auch tro-

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ckenfallen können. Während des Winters bis in den Frühling hinein ist die Zentralfläche für gewöhnlich überschwemmt. Heute tummeln sich in den Teichen Kleinfische, Teichfrösche, Molche und Kröten. Auch Ringelnattern werden manchmal beobachtet.

Wald. Alte Kiefern und andere Laubhölzer stehen wild durcheinander. Tote Bäume bleiben stehen, denn sie werden durch Insekten besiedelt, die den Spechten als Nahrung dienen. Oder das Totholz vermodert, denn Holznutzung findet dort nicht statt. Die Saat für die Eichen wurde vom EichelBeeindruckende Vielfalt im Uferbereich häher eingetragen, der sie als NahrungsvorDer vielseitig bewachsene Uferbereich so- rat im Boden versteckte. wie die Pflanzenbesiedlung der SandgrubenEin Rundweg führt zu verschiedenen sohle erfolgte ohne menschliches Eingreifen Nisthilfen, die im Frühjahr unterschiedlich und hat sich zum Lebensraum zahlreicher besetzt sind, sowie zu Hummelkästen und Tierarten entwickelt. Ameisensteinen. Im Der Schlauchtrockenturm trägt offenen Bereich ist Sogar Libellen können dort beobachtet er trittfest und hart, heute vor allem Nisthilfen. werden. im Waldbereich feNeben dem Wasserschlauch, einer fleisch- dernd und weich. Ameisenstraßen kreuzen fressenden Pflanze, gedeihen außerdem Igel- den Rundweg (schwarze Waldameise) oder kolben, Froschlöffel, Laichkraut, Rohrkol- folgen ihrem Verlauf (rote Waldameise). ben, Gilbweiderich und Blutweiderich. Künstliche, behördlich genehmigte AnsiedUm den Lebensraum Tümpel und Teich lungsversuche der roten Waldameise sind zu erhalten, sind ständige Pflegemaßnahmen zunächst fruchtlos verlaufen. Seit 1999 gibt mit Bagger, Schaufel, Axt und Säge notwen- es sechs natürliche Siedlungen der roten dig. Danach kann auf den kahlgeschobenen Waldameise im Gehölz. Flächen die Besiedlung durch PionierpflanSie haben aber auch ihre Fressfeinde zen besonders gut verfolgt werden. mitgebracht: Unter der Abbruchkante des Trockenhangs haben Ameisenlöwen ihre Fangtrichter angebracht und lassen sich Trockenlebensraum sonniger Hang Der besonnte Steilhang der alten Abbau- füttern. wand hat sich leider nicht zu einem attraktiven Lebensraum entwickeln können. Die Streuobstwiese Besiedelung mit Eidechsen fand nicht statt. Die Streuobstwiese dient als Standort Ameisen haben sich eingerichtet. Oben über für hochstämmige Obstbäume und wird dem Hang kümmert Besenheide. einmal im Jahr gemäht. Vor allem alten Sorten von Äpfeln, Birnen, Zwetschgen, Urwald Renekloden und Mirabellen, die wegen Ein sandiger Trockenbereich, der die Unwirtschaftlichkeit vom Aussterben beSandgrube umgibt, trägt einen natürlichen droht sind, soll eine Überlebensmöglichkeit


Nabu Burgwedel und Isernhagen

Foto: Markus Diedrich-Philippi

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Dieser Turmfalke hat eine Maus gefangen. Er brütet im Vogelschutzgehölz.

Lebensräume

e erstmals dort

geboten werden. Auf der sehr trockenen Wiese, der Grundwasserspiegel ist in Teichhöhe, blühen unter anderem Schafgarbe, Johanniskraut, Wegwarte und Heidenelke. Die Streuobstwiese wird zur Straße hin von einer Benjeshecke begrenzt. Und auf der Nordseite wurde eine Lehmschlagwand für die Besiedlung durch Insekten errichtet. Besiedlung Im Vogelschutzgehölz werden keine Vögel ausgesetzt. Die Besiedlung ist natürlich und richtet sich nach dem Nahrungsangebot und den Nistmöglichkeiten. Durch die Teiche und deren Randbewuchs verbesserten sich die Lebensbedingungen für Insekten, weshalb die Anzahl der insektenfressenden Vögel im Gehölz gegenüber den Körnerfressern zunahm. Feldgehölze, die auf leichten Standorten sich selbst überlassen bleiben, werden immer seltener. Deshalb bietet die Flora des Burgwedeler Vogelschutzgehölzes ein bedeutendes Rückzugsgebiet für viele Tierarten. Als ruhiger Einstand wird es von Rehen genutzt und auch der Fuchs ist hier zu Hause. Der geschichtsträchtige Schlauchtrockenturm trägt heute vor allem Nisthilfen, die jedoch nicht alle beflogen sind. Dagegen wechseln sich Turmfalke und Schleiereule bei der Besetzung des Schleiereulenkastens unter dem Dach ab. Die künstlichen Nisthilfen an der Außenwand nutzen Höhlenbrüter wie Meisen, Sperlinge und Stare, die ihre Brut dort erfolgreich aufziehen. Auch Hornissen haben schon in den Kästen ihre Nester gebaut. Zu den ständigen Gästen zählen Solitärbienen und -wespen, deren interessantes Brutgeschehen dort gut zu beobachten ist. Der Rohrweihe gefällt es auch 27 Jahre nach dem Start des Vogelschutzgehölzes brütete 2010 zum ersten Mal die seltene Rohrweihe auf dem Gelände. „Das hätte beinahe unseren Besuchertag gekippt“, berichtet Peter Böer. Umgehend sperrte er einen weitläufigen Bereich mit Flatterband ab. Die Rohrweihe zeigte sich von der Unruhe durch die Gäste glücklicherweise nicht beeindruckt, brütete weiter, und schließlich schlüpften drei Jungvögel.

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Nabu Burgwedel und Isernhagen

Im Fokus: Die Kinder- und Jugendgruppe Naju Auf Tour mit Conny Ölscher und Bettina Kamieth: Für die Nachwuchsnaturschützer gibt es viel zu entdecken

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Foto: Bettina Kamieth

Foto: Bettina Kamieth

Foto: Conny Ölscher

usflüge mit Conny Ölscher und Bettina Kamieth führen Kinder und Jugendliche in die unterschiedlichen Lebensräume der Umgebung. Mal durchstreift die Naturjugend-Gruppe (Naju) des Nabu den Wald, die nächste Exkursion führt ins Moor. Unter der fachkundigen Anleitung ihrer Leiterinnen nimmt der NaturschutzNachwuchs Feuchtwiesen unter die Lupe und erforscht das Leben an Äckerrändern. Selbst gut versteckte Lebewesen wie Insekten und Vögel, die in der Hecke leben, sind hier Thema.

Die Umgebung wirkt kahl, doch wer genau hinsieht, kommt vielen Naturgeheimnissen auf die Spur. Bild rechts: Markus entdeckt eine schön gewachsene Moospflanze.

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Nabu Burgwedel und Isernhagen

Unterwegs mit den Tierrettern Ein Arbeitseinsatz beginnt am frühen Morgen – Gerettete Tiere werden am Laichgewässer freigelassen

Foto: Jutta Woldmer

Dr. Helene Kühn (von links), Sören, Eske und Sascha gehen mit dem Kröteneimer zum Laichgewässer.

Foto: Jutta Woldmer

ske (10), Sören (7) und Sascha (13) sind am Sonnabend richtig früh aufgestanden. Zusammen mit ihrer NaturjugendBetreuerin Bettina Kamieth wollen sie zum Krötenzaun an der Kreisstraße 117 gehen. Weil die stark befahrene Straße zwischen Engensen und Ramlingen mitten durch ein Wandergebiet der heimischen Erdkröten (lateinisch: bufo bufo) geht, wurde zum Schutz der Erdkröten und weiteren Amphibien ein Fangzaun errichtet. So gelangen die Tiere auf dem Weg zum Laichgewässer nicht unter die Räder der vorbeifahrenden Fahrzeuge. Während der Paarungszeit tragen viele Nabu-Unterstützer die Eimer mit den Kröten über die Straße, um sie am Ufer des Fischteiches freizulassen. Manchmal finden sich auch Grasfrösche, Kamm- oder Teichmolche im Fangeimer.

Foto: Jutta Woldmer

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Foto: Jutta Woldmer

Foto: Thomas Beuster, Nabu

7.57 Uhr: Sören und Dr. Klaus Kühn haben am Fangzaun ein Erdkrötenpaar entdeckt.

8.14 Uhr: Die Kröten werden an ihrem Laichgewässer freigelassen.

In Nahaufnahme: Die Erdkröte.

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Nabu Burgwedel und Isernhagen

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Burgwedel

Ihre Heim atze itung

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HAZ und NP

Nabu verfolgt Ziele mit Enthusiasmus Martin Lauber ist Redakteur der Nordhannoverschen Zeitung. In seinem Gastbeitrag gratuliert er der Nabu-Ortsgruppe Burgwedel und Isernhagen zum 40-jährigen Bestehen. Herzlichen Glückwunsch! Das Internet in allen Ehren – aber wenn es um Fauna und Flora in Burgwedel und Isernhagen geht, dann halte ich mich doch lieber an den Nabu. Sind die Kraniche östlich von Oldhorst wirklich stationär? Was unkt denn da im Trunnenmoor? Späher des Naturschutzbundes sind eigentlich immer mit dem Fernglas unterwegs oder auf Horchposten. Selbst, wenn er bei Minusgraden das Moor inspiziert, geht der Nabu-Pressesprecher ans Mobiltelefon. Und sollte Horst Hagenberg die aktuelle Sachlage wirklich einmal nicht aus eigener Anschauung kennen, gibt’s ja das NabuNetzwerk mit Fachwissen und

Ortskunde satt. Eine tolle Quelle für eine Lokalredaktion, zu der wir von der Nordhannoverschen Zeitung uns nur beglückwünschen – und bedanken – können. Diese Partei- und ortsübergreifende Bürgerinitiative für die Natur mit ihren 650 uneigennützigen Unterstützern über die Jahre zu begleiten, lehrt Respekt. Respekt vor dem Mut, mit dem der Verein Chancen für den Natur- und Tierschutz konsequent nutzt, auch wenn er sich, etwa mit dem Kauf von Biotopen, viel Verantwortung auflädt. Und noch mehr Respekt davor, dass die Ehrenamtlichen des Nabu dieser Verantwortung seit 40 Jahren beharrlich gerecht werden. Wer zählt die Pflegeeinsätze für die Erhaltung so kostbarer Naturräume wie Trunnenmoor, Papenwiese und Vogelschutzgehölz oder die Stunden für die Rettung der Bestände von Raufußkauz, Fledermaus und Erdkröten? Die Nabu-Ortsgruppe macht

Foto: Martin Lauber

Ein Blick von außen auf die Ortsgruppe

Peter Böer kontrolliert den aktuellen Wasserstand im Naturjuwel Papenwiese.

nicht viel Auf hebens von ihren Verdiensten. Lieber steckt sie in ihrer Kindergruppe und mit einer Vielzahl von Exkursionen, die jedermann offenstehen, Jung und Alt mit ihrem Enthusiasmus an. Steuergeld beansprucht sie weder für die

Naturschutz-, noch für ihre Bildungs- und Bewusstseinsarbeit. Dafür verdient der Naturschutzbund Isernhagen/Burgwedel jede – auch praktische – Unterstützung. Denn wie stellt Vorsitzender Christian Dulce fest: „Arbeit gibt es bei uns genug.“

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er Nabu Burgwedel und Isernhagen ist seit 2001 im Krötenschutz aktiv und errichtet Krötenfangzäune an den stark frequentierten Straße, die während der Paarungszeit überquert werden. Es werden weitere Unterstützer und Helfer gesucht, die beim Auf- und Abbau der Zäune helfen und die Eimer kontrollieren. Auf der Internetseite www.nabu-burgwedel.de stehen die aktuellen Gesuche unter der Rubrik Jobbörse. Wir können auch noch Helfer für Aufbau und Betreuung von Krötenzäunen am Würmsee und an der Würmseestraße Kleinburgwedel/Bissendorf-Wietze gebrauchen. Melden Sie sich, wir freuen uns auf Sie!

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Foto: Nabu McPhoto

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atürliche Höhlen, in denen Vögel wie der Gartenrotschwanz brüten können, kommen in dem Gebiet von Isernhagen und Großburgwedel nur noch selten vor. Deshalb möchte die Nabu-Ortsgruppe ihren 40. Geburtstag zum Anlass nehmen, um die Wohnungsnot von Gartenrotschwänzen zu mildern. Der Vogel des Jahres 2011 soll auch hier wieder in Gärten und Parks, auf neu angelegten Obstwiesen oder an Waldrändern ein Zuhause finden, um seine Brut erfolgreich großzuziehen. Obwohl der Gartenrotschwanz zu den Höhlen- beziehungsweise Halbhöhlenbrütern zählt, bevorzugt er eine etwas hellere Wohnung. Daher ist das Einflugloch oval und etwas größer als das anderer Kästen. Auf diese Weise fällt mehr Licht hinein. Die passende Nistkasten-Bauanleitung kann man sich leicht auf der Internetseite des Nabu herunterladen. Der Nabu-Ortsverein Burgwedel/Isernhagen hat für Gratulanten eine Aktion parat, die es den Unterstützern einfach macht zu gratulieren. Und so funktioniert es: 1. 40 Euro Spende überweisen, von denen der Nabu einen Nistkasten erwirbt. 2. Der Nistkasten wird mit dem Namen des Spenders gekennzeichnet. 3. Nachdem ein passender Platz gefunden wurde, informiert der Verein auf einer Karte über den aktuellen Standort der neuen Heimat vom Gartenrotschwanz. Nistkästen für andere Vogelarten,

Der Vogel des Jahres 2011: Der Gartenrotschwanz.

die ebenfalls der menschlichen Hilfe bedürfen, können von der Spende ebenfalls angeschafft werden. „40 Kästen wollen wir mindestens zusammenbekommen“, sagt der Vorsitzende Christian Dulce. Am allerbesten wäre es, wenn auch der vierte Punkt noch klappen könnte: 4. Die Spender treffen sich zum großen Saubermachen im Herbst und helfen, angeleitet von den Nabu-Mitgliedern, beim Reinigen der Nistkästen. Die Bankverbindung für Spendenaktion: Sparkasse Hannover, BLZ: 250 501 80, Kontonummer: 1 150 762 001, Stichwort: 40 Jahre 40 Nistkästen und Name.

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w30938

Burgwedel • Thönser Straße 20

Nabu Burgwedel und Isernhagen I 11


Nabu Burgwedel und Isernhagen

Fuhrberg

Kommen auf der Papenwiese vor:

Schwarzerle

Sumpfschwertlilie

Die Schwarzerle (Alnus glutinosa), auch in der Schreibweise SchwarzErle, ist ein mittelgroßer Laubbaum aus der Gattung der Erlen und gehört damit zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae).

Die Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus), auch Gelbe Schwertlilie genannt, ist eine von Europa bis zum westlichen Sibirien heimische Sumpfpflanze aus der Familie der Schwertliliengewächse.

auf der Papenwiese wächst auch Blutweiderich: siehe bitte Vorkommen Vogelschutzgehölz

Mellendorf

Papenwiese

Kommen im Trunnenmoor vor:

Rundblättriger Sonnentau

Kranich Der Kranich (Grus grus), auch Grauer Kranich oder Eurasischer Kranich genannt, ist der einzige Vertreter der Familie der Kraniche (Gruidae) in Nord- und Mitteleuropa

Der karnivore Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia), auch Himmelstau, Himmelslöffelkraut, Spölkrut oder Widdertod genannt, ist eine Art aus der Familie der Sonnentaugewächse (Droseraceae).

Bissendorf

Kommen im Vogelschutzgehölz vor: Blutweiderich

Krähenwinkel

Der Gewöhnliche Blutweiderich (Lythrum salicaria) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Weiderichgewächse, die als Futterpflanze von den Raupen aus der Familie der Nachtpfauenaugen und als Nektarspender unter anderem von Tagschmetterlingen geschätzt wird. Sie wächst an feuchten Standorten.

Mönchsgrasmücke Die Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) ist ein Singvogel aus der Gattung der Grasmücken (Sylvia). Sie ist die häufigste Grasmücke in Mitteleuropa.

Buchfink Der Buchfink (Fringilla coelebs) ist ein zur Familie der Finken (Fringillidae) gehöriger Singvogel. Er zählt zu den häufigsten Singvogelarten in Europa.

Star (Sturnus vulgaris) ist der in Eurasien am weitesten verbreitete und häufigste Vertreter der Familie der Stare (Sturnidae). Durch zahlreiche Einbürgerungen auf anderen Kontinenten ist der Star heute einer der häufigsten Vögel der Welt.

Isernhagen

12 I Nabu Burgwedel und Isernhagen

Langenhagen


Nabu Burgwedel und Isernhagen

Hastbruch

Kommen im Hastbruch vor: Kiebitz Der Kiebitz (Vanellus vanellus) ist eine monotypische Vogelart aus der Familie der Regenpfeifer (Charadriidae). Er ist ein Charaktervogel der Wiesen- und Weidelandschaft der Niederungen und kommt in Europa und Asien vor.

Bittersüßer Nachtschatten

Vogelschutzgehölz

Der Bittersüße Nachtschatten (Solanum dulcamara) , oder einfach Bittersüß oder Hundbeere, Mäuseholz, Mausholz, Süßstoff, Wasserranke, Wolfsbeere genannt, ist ein Halbstrauch aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Er ist giftig, da er das Saponin Solanin enthält.

Wettmar

Kleinburgwedel Thönse

Großburgwedel

Pfeilkraut Die Pflanzengattung Pfeilkraut (Sagittaria) gehört zur Familie der Froschlöffelgewächse (Alismataceae). Sie stammen aus gemäßigten und tropischen Klima.

Graureiher Der Graureiher (Ardea cinerea), umgangssprachlich auch Fischreiher, ist eine Vogelart aus der Ordnung der Schreitvögel (Ciconiiformes). Er ist in Eurasien und Afrika weit verbreitet und häufig. Weltweit werden vier Unterarten unterschieden. In Mitteleuropa ist er mit der Nominatform Ardea cinera cinera vertreten.

Sumpfdotterblume Die Sumpfdotterblume (Caltha palustris) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Die volkstümliche, deutsche Bezeichnungen spielt auf die goldgelbe Blütenfarbe an.

Engensen Mädesüß

Das Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria) ist eine in fast ganz Europa heimische ausdauernde krautige Pflanze, die zu der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehört. Man findet sie auf nährstoffreichen Feuchtund Nasswiesen, an Gräben und Bachufern.

Oldhorst

Schillerslage

Neuwarmbüchen

Oldhors ter Mo or Nabu Burgwedel und Isernhagen I 13

Tier- und Pflanzenillustrationen: Löhmer-Eigener, Beschreibungen: Wikipedia

Trunnenmoor


Foto: Ludwig Uphues

Foto: Ludwig Uphues

Foto: Ludwig Uphues

Nabu Burgwedel und Isernhagen

Der Raufußkauz zählt zu den heimischen Eulenarten. Der Schwarzspecht (Bild links unten) findet nur noch wenig Altholz, das für seine Bruthöhle geeignet ist.

Im Fuhrberger Wald gibt es 800 Bruthöhlen So rettet der Nabu die Kinderstube von Schwarzspecht und Raufußkauz – Höhlen müssen gut getarnt sein

I

m Fuhrberger Wald haben Höhlenbrüter Zukunft. Der Schwarzspecht (dryocopus martius) mag es gern hoch und dick. Er sucht sich für den Bau seiner Bruthöhlen nur Bäume aus, die in menschlicher Brusthöhe einen Durchmesser von gut 50 Zentimetern haben. Doch damit befinden sich die Bauvorhaben des Schwarzspechts und anderer Großhöhlenbrüter in heftigem Konflikt mit der niedersächsischen Forstwirtschaft. Ohne Altholz keine Kinderstube Nachdem die Landesforstverwaltungen 2005 in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts umgewandelt wurden, intensivierten sie die Bewirtschaftung des niedersächsischen Landeswalds. Das bedeutet: Um Geld zu verdienen, werden große Bäume gefällt, wenn sie eine bestimmte Zielstärke erreicht haben. Oder die Bäume werden schon umgesägt, bevor sie zum Altholz heranwach14 I Nabu Burgwedel und Isernhagen

sen können. Kiefern aber benötigen etwa 100 Jahre, bis sie einen Stammdurchmesser von 50 Zentimetern entwickelt haben und damit für Höhlenbrüter attraktiv werden. „Deshalb sieht die Zukunft des Schwarzspechtes so finster aus wie sein Federkleid“, berichtet NabuMitglied Ludwig Uphues und setzt sich mit dem Nabu-Ortsverein Burgwedel-Isernhagen nachdrücklich für eine Erhöhung der Zielstärke ein. Einzelne Bäume sind für Höhlenbrüter nicht attraktiv Doch selbst wenn einzelne alte Bäume in den Verjüngungsflächen stehen bleiben, können sie die ökologische Funktion eines intakten Altholzbestandes nicht erfüllen und kommen aus diesem Grund für Horstbrüter und Spechte kaum mehr infrage. Das ist nicht nur für diese Vogelarten fatal, sondern auch für die zahlreichen Folgebrüter, die sich nach dem Specht dort gerne einnisten.

40 Arten von Nachmietern benutzen Spechthöhlen „Mehr als 40 Wirbeltierarten sind auf die Vorleistung des Spechts angewiesen“, erläutert Ludwig Uphues. Neben dem Raufußkauz zählen auch Hohltauben, Meisenarten und der Vogel des Jahres 2011, der Gartenrotschwanz, dazu. „Lässt man die sogenannten Habitatbäume stehen, verbessert das die Brut- und Lebensmöglichkeiten des Spechtes nicht“, so seine langjährige Erfahrung. Der Nabu-Experte Ludwig Uphues kontrolliert diese isoliert stehenden oder nicht optimal gewachsenen Bäume regelmäßig auf Nisthöhlen und konstatiert: „Die Idee der Landesforstverwaltungen, dass die Artengemeinschaft alte Höhlenbäume weiter nutzen wird oder sich Spechte für die jüngeren Habitatbäume als Höhlenbäume später interessieren, bleibt reines Wunschdenken.“


Foto: Manfred Schuhmacher

Nabu Burgwedel und Isernhagen

Unterstützen den Raufußkauz seit 35 Jahren (von links): Manfred Schumacher, Ludwig Uphues, Norbert Kohls, Edmund Schulz, Burkhard Heinrich und Horst Roth.

Der Nabu hat in 35 Jahren 800 Bruthöhlen geschaffen Deshalb hat die Raufußkauz-Arbeitsgemeinschaft Burgwedel-Isernhagen in den vergangenen 35 Jahren für den Specht sowie Folgebrüter 400 künstliche und 400 natürliche Bruthöhlen geschaffen. Sie befinden sich in einem 200 Quadratkilometer großen Waldgebiet um Fuhrberg herum und werden von den Nabu-Mitgliedern regelmäßig betreut. Damit kann die regionale Kinderstube von Specht und Raufußkauz erfolg-

reich gesichert werden. „Weil der Baummarder unter der Vogelbrut mächtig aufräumt, müssen wir die Bruthöhlen gut tarnen und die Nistkästen umhängen“, berichtet Uphues vom notwendigen Versteckspiel. 1252 Raufußkäuze wurden flügge Von 1980 bis 2004 wurden dort 576 Bruten gezählt, und 1252 Jungvögel des Raufußkauzes flogen aus. Der Bruterfolg liegt bei 51 Prozent. Im bisher erfolgreichsten Jahr 2004 brüteten 52 Paare, die 146 Jungvögel

aufzogen. Die Brutpaarzahlen können wegen der schwankenden Anzahl von Beutetieren wie Mäusen auf nur wenige Bruten im Jahr heruntergehen. Daher ist es wichtig, in sogenannten Invasionsjahren einen optimalen und gut verteilten Höhlenbestand zu sichern. Schwarzspecht und Raufußkauz zählen nach Europarecht und Deutschem Recht zu den Arten mit höchstem Schutzstatus, denn ihre Population ist deutschlandweit stark rückläufig.

Wir eröffnen die Grillsaison! Und auch sonst ist bei uns immer was los: 10. April ab 11.30 Uhr „Grillen am See“ 25. April ab 11.30 Uhr „Großer Osterbrunch“ 30. April ab 19.30 Uhr „Tanz in den Mai“ mit DJ Jane 1. Mai ab 12.00 Uhr „Jazz-Frühschoppen“ am Seeufer 28. Mai ab 11.30 Uhr „BBQ am See“ - wir bieten an diesem Tag Hannovers umfangreichste Burger-Auswahl.

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Foto: Martin Lauber

Nabu Burgwedel und Isernhagen

Uwe Siemers freut sich über den Pflanzenreichtum, der auf dem mageren Boden der Papenwiese heimisch gewordenen ist.

Die Papenwiese: Feuchtwiese als Juwel Der Nabu pflegt eine Grünlandfläche in der Gemarkung Fuhrberg und erhält sie so

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www.wvn.de

ach einer Flurbereinigung hat der Nabu 1981 die Papenwiese gekauft. Diese rund 4,5 Hektar große und von einem Wald eingerahmte Grünlandfläche liegt in der Gemarkung Fuhrberg und gehört zum Grünlandtyp der Feuchtwiese. Da Wiesen vom Menschen geprägte Lebensräume sind, verbuschen sie bei mangelnder Pflege schnell und gehen dann in Wald über. Deshalb pflegt der Nabu diesen immer seltener werdenden Typ der Feuchtwiese, um ihn als Grünland zu erhalten. Nur einmal jährlich, im Spätherbst, wird gemäht und seit 30 Jahren bewusst nicht gedüngt. Für eine landwirtschaftliche Nutzung ist die Feuchtwiese nicht geeignet, und mangels Düngung wäre auch das Mähgut für Futterzwecke unergiebig. Deshalb

lagern es die Nabu-Pfleger in einem Eckbereich ab.

Keine seltenen Vögel, aber viele Insekten „Wir werden oft gefragt, welche seltenen Tiere denn auf der Papenwiese vorkommen“, sagt Peter Böer. Schließlich leben dort weder gefährdete Brachvögel noch Kiebitze, Braunkehlchen oder Wiesenpieper. Denn trotz ihrer Größe bleibt die Papenwiese als Lebensraum für sie zu klein. Dennoch ist sie ein Naturjuwel, sind die Nabu-Mitglieder überzeugt. Als feuchter, magerer Grünlandstandort bietet sie 80 Pflanzenarten, die auf bewirtschafteten Fettwiesen nicht mehr wachsen, einen passenden Lebensraum. Auch kleine Tiere sind reich vertreten, wobei Insekten

r Ihr Partne erversorgung ss für die Wa

den größten Anteil stellen. Im Sommer springen verschiedene Heuschreckenarten kreuz und quer, auch Schmetterlinge gaukeln und Bienen fliegen auf. Überall sind Spinnen, Blattkäfer, Schildwanzen, Raupen und Schnecken zu entdecken. „Die Papenwiese ist das Gegenteil zum englischen Rasen“, sagt Böer. Außerdem fühlen sich hier Lurche, Kröten, Frösche, Molche und Reptilien wie Blindschleichen und Ringelnattern wohl. Für Kleinsäuger wie Mäuse oder Wiesel bis hin zum großen Jagdwild ist die Papenwiese ebenfalls ein Paradies. „Es müsste mehr solcher Naturinseln in unserer Kulturlandschaft geben“, sagt Peter Böer. Deshalb freut sich der Nabu-Ortsverband über Spenden oder Nachlässe, um weitere Ankäufe sowie die Pflege von Feuchtwiesen zu finanzieren.

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16 I Nabu Burgwedel und Isernhagen

Isernhagen H.B., Burgwedeler Straße 48, Telefon (0511) 73 23 85


Nabu Burgwedel und Isernhagen

Die Angst vor Hornissen ist unbegründet Wilfried Seidel kümmert sich seit 1985 um die faszinierenden Insekten

Hornissen sind berechenbar „Der Irrglaube, dass diese Insekten besonders gefährlich sind, hält sich hartnäckig.

Dabei ist ein Hornissenstich nicht gefährlicher als der von Biene oder Wespe, aber natürlich unangenehm“, sagt Wilfried Seidel. Er selbst bekam im Laufe der Jahre einige Stiche ab und weiß, wovon er spricht. Anders ist die Lage bei Allergikern: diese sollten Das laute Summen der Hornissen und ihre Größe wirken furchteinflößend. sich unbedingt bei einem Arzt über Vorsorgemaßnahmen informieren. Sein Mit- „Damit einer fröhlichen Gartenparty nichts tel gegen die Angst der Menschen ist Aufklä- im Wege stand, habe ich mal Stubenarrest rung. Schon sein erster Ratschlag ist logisch: für ein munteres Hornissenvolk verhängt“, Menschen sollten nicht unnötig in der Hor- berichtet Wilfried Seidel. nissen-Flugbahn herumstehen. Das internierte Insektenvolk stellte SeiZweiter Tipp, der vielleicht schwerer fällt: del mit Futter ruhig. Denn grundsätzlich keine hektische Bewegung, wenn das Tier aus gilt bei ihm: „Das Umsetzen des Volks ist der Familie der Faltenwespen im Anflug ist. die letzte Lösung.“ Dank seiner verständnisWer weder am Hornissennest rüttelt noch vollen Art konnte er schon häufig Frieden hineinpustet oder drin herumstochert, ist zwischen dem tierischen und menschlichen auf dem besten Wege zum Hornissenverste- Volk stiften. her. Aber Wilfried Seidel sieht auch ein, dass Damit die Hornissen im Wald bleiben Hornissennester im Wald besser aufgehoben können, haben Wilfried Seidel und weitere sind als beispielsweise im Eingang eines Kin- Nabu-Mitstreiter außerdem spezielle Nistdergartens, sodass im Ernstfall auch mal um- kästen im Vogelschutzgehölz und in der gesiedelt wird. Umgebung aufgehängt, und auch an seiner eigenen Hauswand hängen ein paar DomiHornissengeschichten mit Happy-End zile, in denen das fliegende Volk bis zum Seit 1985 kümmert sich Wilfried Seidel Oktober residieren kann. um diese faszinierenden Insekten und könnte Im Spätherbst sterben dann Drohnen, über die Begegnung zwischen Hornisse und Arbeiterinnen und die alte Königin. Auch Mensch inzwischen einen Geschichtenband bei den Hornissen überleben nur die begatverfassen. Erfreulicherweise hat bisher jedes teten Jungkköniginnen den kommenden Erlebnis auch ein gutes Ende genommen: Winter. Foto: Wilfried Seidel

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nfang Mai kommen die Hornissen. Viele Menschen geraten bei der unverhofften Begegnung mit laut summenden, 40 Millimeter langen Flugobjekten im schwarz-gelben Ringelwarnmuster leicht in Panik. Doch die Angst vor Hornissen (lateinisch vespa cabro) ist unbegründet, denn diese Insekten sind viel berechenbarer als beispielsweise Honigbienen. Und im erfreulichen Gegensatz zu Wespen lassen Hornissen auch Limonade oder Kuchen links liegen, weshalb einem friedlichen Zusammenleben von Mensch und Hornisse wirklich nichts im Wege steht. Dieser festen Überzeugung ist jedenfalls Wilfried Seidel, der als Hornissenbeauftragter des Nabu seit 25 Jahren für die Völkerverständigung von Insekt und Mensch arbeitet. Mit Erfolg, wie seine Arbeit eindrucksvoll belegt. Erwacht die Hornissenkönigin aus ihrem Winterschlaf, macht sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Nistplatz. Dabei kommen auch Jagdkanzeln, Rolladenkästen, Holzverkleidungen, Dachböden, Scheunen und Balkone als idealer Standort für eine erfolgreiche Aufzucht der Nachkommen in die engere Wahl. Das ist den meisten Menschen zu viel Nähe, und im besten Fall holen sie sich dann bei Wilfried Seidel aus Wettmar guten Rat. „Wahrscheinlich würde die Hornissenkönigin auch lieber in einer alten Baumhöhle brüten“, so die Vermutung des Fachmanns. Doch der HornissenStammplatz, das Altholz, ist oft nicht mehr vorhanden, sodass die Hornissenkönigin Ausweichquartiere wählt.

Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 7-19 Uhr Sa. 9-14 Uhr

Stoellger Holzhandel Bayernstraße 18 30855 LangenhagenGodshorn Tel. 0511/74072-0 Fax 0511/74072-31

Nabu Burgwedel und Isernhagen I 17


Foto: Norbert Roland

Nabu Burgwedel und Isernhagen

Blühender Giersch, dessen Blätter bei rheumatischen Erkrankungen helfen.

Heidrun Roland: Pflanzen verdienen Respekt Promovierte Biologin erklärt Nutzen und Anwendung von Heilpflanzen – Wissen ist fast verloren gegangen

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flanzen verdienen unseren höchsten Respekt, findet die promovierte Biologin Heidrun Roland. Sie erläutert: „Pflanzen brauchen uns nicht, aber für Mensch und Tier sind sie überlebenswichtig.“ So produzieren Pflanzen Sauerstoff und Traubenzucker, der zur Ankurbelung des Stoffwechsels benötigt wird. Ohne Pflanzen gäbe es kein Leben auf dem Globus. Außerdem beeinflussen Pflanzen das Klima, verhindern die Bodenerosion und regen durch ihre Gestalt, ihre Farben und Düfte die Sinne an. „Viele Nahrungspflanzen ernähren uns, und einige heilen sogar unseren Körper und unsere Seele. Diese Erkenntnis hat mich geprägt, und so lag es auf der Hand, Biologin zu werden“, berichtet Heidrun Roland von ihrer Faszination für die heimische Flora. Ihre besondere Liebe gehört den Heilpflanzen und deren Anwendungen. „Das ist eine hervorragende Ergänzung zu meinen humanbiologischen Themen, die ich an Heilpraktikerschulen unterrichte“, so die Biologin, die ihre Kenntnisse gerne mit Interessierten teilt. So leitete sie seit zehn Jahren in Burgwedel und Umgebung Heilpflanzenexkursionen für den Nabu. Schließlich ist Heidrun Roland schon selbst seit 30 Jahren Mitglied. Das Wissen um die Heilpflanzen ist so alt wie die Menschheit. Auch in Nord-

18 I Nabu Burgwedel und Isernhagen

deutschland war die Heilpflanzenkunde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die maßgebende Therapieform. „Durch die Isolierung einzelner Heilpflanzenwirkstoffe und deren chemische Veränderungen entstanden die halbsynthetischen, später synthetischen Arzneimittel, die schnell und stark wirken, aber leider auch ein hohes Nebenwirkungspotenzial besitzen“, sagt die Pflanzenkundlerin. Deshalb hält sie den Einsatz in erster Linie bei schweren, akuten Erkrankungen für erforderlich.

Blüte, Wurzel und Stiel heißen Droge Der an Wirkstoff reichste Teil der Heilpflanze – er wird zur Therapie genutzt – heißt Droge. Dazu zählen die Blüten der Kamille, die Blätter des Spitzwegerichs und die Wurzeln der Schlüsselblume, die im Gegensatz zum synthetischen Arzneimittel viele weitere Wirk- und Begleitstoffe enthalten. Sie wirken langsam und mild, haben kaum Nebenwirkungen und sind bei Bagatellerkrankungen ebenso geeignet wie bei vielen chronischen Leiden oder zur Prophylaxe. Weißdornblüten gelten als gute Vorbeugung gegen das Altersherz. „Durch die Verstädterung und unsere naturferne Lebensweise ist das Wissen um die Heilpflanzen fast verloren gegangen“, be-

dauert Heidrun Roland. Heutzutage erlebt die Heilpflanzenkunde eine kleine Renaissance. Aber selbst Menschen, die beruflich mit Heilpflanzen zu tun haben, kennen die Drogen oft nur in getrockneter Form. „Am besten lernen wir die Achtung vor Heilpflanzen, wenn wir sie lebendig in ihrer vollen Gestalt, in ihrer Blütenpracht und in ihrem Umfeld erleben können“, findet die Biologin. Schließlich lässt sich das Wesen der Pflanzen nur begreifen, wenn sie ausgiebig betrachtet, gerochen und gefühlt werden können. Ein Paradebeispiel für die Missachtung ist der Umgang mit dem Löwenzahn und der Brennnessel, die in gepflegten Gärten nicht geduldet werden. Doch beides sind großartige Heilpflanzen, die durch ihre Stoffwechsel anregende und harntreibende Wirkung eine wichtige Rolle bei der Therapie vieler Zivilisationskrankheiten spielen. Eine ähnliche Wirkung zeigt auch der Giersch als am meisten gehasstes Unkraut der Gartenbesitzer. Übrigens sind alle drei Pflanzen aufgrund ihres Vitamin- und Mineralstoffgehaltes zum Verzehr geeignet. Köstlich: kurz in Butter geröstete, leicht gesalzene Brennnesselblätter! Fast zu allen Jahreszeiten wachsen Heilpflanzen in der Natur. Bereits im Februar erscheint der Huflattich an Straßenrändern, dessen Blätter bei Bronchitis verwendet werden. Im März blüht der Schlehdorn,


Fotos: Norbert Roland

Nabu Burgwedel und Isernhagen

Huflattich in Blüte. Die als Droge verwendeten Blätter erscheinen aber erst nach der Blüte.

Efeublätter helfen bei krampfartiger Bronchitis.

der schon von Weitem an seinen gelblichweißen Blüten zu erkennen ist. Der Tee aus seinen Blüten gilt als leichtes Abführmittel, seine blauen Beeren im Herbst ergeben mit Korn angesetzt einen blutroten, aromatischen Schnaps. Zur besten Blütezeit, Mitte Juni, finden wir im Wald, auf der Wiese, an Ackerrainen und auf Brachflächen das volle Spektrum an blühenden Heilpflanzen, das vom Beinwell über Gänseblümchen, Holunder, Johanniskraut bis hin zum Wolfstrapp reicht. Nicht nur krautige Pflanzen, auch viele Baumarten und einige Beerensträucher, die wir aufgrund ihrer schmackhaften Früchte

Die Wurzeln des Beinwell helfen bei Zerrungen, Verstauchungen und Knochenbrüchen.

sehr schätzen, werden zu den Heilpflanzen gezählt. Im Herbst fallen die großen Bestände der Riesen- und Kanadischen Goldrute ins Auge, die aus Nordamerika eingeschleppt wurden und zur Therapie von Blasenentzündungen eingesetzt werden, während die hellgrünen Hopfenblüten beim Bierbrauen Verwendung finden. Weniger bekannt ist dagegen, dass sie auch bei Schlafstörungen wirken. Und ihre Blätter sind wirksam bei krampfartiger Bronchitis. Selbst im milden Winter findet man noch blühende Heilpflanzen, wie die weiße Taubnessel und das vitale Hirtentäschelkraut.

Wir sind auf Schritt und Tritt von Heilpflanzen umgeben „Wir sind auf Schritt und Tritt von Heilpflanzen umgeben“, resümiert Roland. Sie beim Namen nennen zu können und etwas über ihre heilende Wirkung zu wissen, beglückt und macht jeden kleinen Spaziergang in die Natur zu einem Erlebnis. Die freundschaftliche Beziehung kommt auch der Pflanze zugute: „Wir vom Nabu achten sie und machen uns für ihren Schutz stark. Vielleicht können wir schon bei der nächsten Erkältung mit Heilpflanzen sanft Körper und Seele heilen“, sagt Roland.

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Nabu Burgwedel und Isernhagen

Die Helfer: Wir sind für den Nabu aktiv

„Das einzige, was bei uns nicht vorkommt, ist Langeweile.“ – Die Anerkennung für die Arbeit fehlt nicht

Der Nabu-Stand auf dem Großburgwedeler IGK-Fest ist umlagert von naturbegeisterten Kindern.

Foto: Manfred Schumacher

Der Lurch kommt nicht durch: Rainer Hartmann (Vorsitzender von 2004 – 10, vorn) läuft den Krötenzaun ab.

Foto: Markus Diedrich-Philippi

er Februar beginnt und das Thermometer zeigt plus sechs Grad Celsius? Dann ziehen die Erdkröten los und die Naturschützer koordinieren ihren Einsatz. Viele aktive Nabu-Helfer sind an den Naturthemen dicht dran und auch mit den Abläufen in der Natur vertraut: Wann blüht was, was kreucht und fleucht, wer brütet gerade. Auch wichtig: welche Nistkästen müssen sauber gemacht werden? Das einzige, was bei uns nicht vorkommt, ist Langeweile, lautet auch das Fazit der engagierten Naturschützer, die mit ihrem Stand bei beim IGK-Fest viel Annerkennung bekamen.

Foto: Markus Diedrich-Philippi

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Foto: Manfred Schumacher

Foto: Markus Diedrich-Philippi

Foto: Manfred Schumacher

Auf der Leiter: Edmund Schulz kontrolliert Nistkästen.

Sitz da jemand? Ludwig Uphues sieht nach.

Auf Knien: Ludwig Uphues misst die Länge des Jungvogels (Bild links). Ausgestattet wie ein Schweizer Taschenmesser (mitte): Ulrich Zielke auf dem Weg zum Arbeitseinsatz.

20 I Nabu Burgwedel und Isernhagen


Nabu Burgwedel und Isernhagen

Wichtige Etappen der Geschichte

1971 wurde der Verein zunächst als „Deutscher Bund für Vogelschutz“ gegründet – Historische Fotos

Wichtige Daten

1971: Gründung des Vereins als „Deutscher Bund für Vogelschutz“, Betreuungsbereich Burgwedel, Wedemark und Burgdorf sowie Isernhagen 1983: Mehr als 600 Mitglieder 1984: Ausgliederung Burgdorf 1985: Ausgliederung Wedemark 2001: Einsatz einer Werbekolonne, dadurch verdoppelte sich die Mitgliederzahl auf mehr als 1100.

Die Vorsitzenden

1971 – 1980: Dr. Fedor Strahl (inzwischen gestorben) 1980 bis 2004: Peter Böer 2004 bis 2010: Rainer Hartmann seit 2010: Dr. Christian Dulce

Die Grundstücke

1973: Pachtgrundstück Vogelschutzgehölz 1977: Moorgrundstück im Bissendorfer Moor 1979: Mönneckenhorst (Wiese im Wald, einziges flächenhaftes Naturdenkmal in der Region Hannover) 1981: Papenwiese bei Fuhrberg, erworben im Rahmen der Flurbereinigung, Feuchtwiese, Teich angelegt 1983: Papenwald, Ergänzung zur Papenwiese, Erlenbruchwald, Wald und Heide 1985: Oldhorster Moor, Moorgrundstück mit Wald 1985: Eichenwiese, Wiese mit alten Eichen rundum, Ergänzung zur Papenwiese, Teich angelegt 1988: Hastbruchwiese I Grünland, Sicherstellung und Ergänzung zur Grünlandfläche der Region 1993: Hastbruchwiese II Grünland, Abrundung des Bestands 2000: Trunnenmoor, Teichgrundstück im Naturschutzgebiet, pflegebedürftig 2008: Amphibienteich im Wiesenbachtal

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hier ist unten Nabu Burgwedel und Isernhagen I 21


Nabu Burgwedel und Isernhagen

40 Jahre Naturschutz: Da wird gefeiert

Foto: Michael Hapke

Foto: Michael Hapke

Foto: Markus Diedrich-Philippi

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er hannoversche Zoohändler Karl Kirchhoff errichtete auf seinem Isernhagener Grundstück ein Garten- und Naturkundeparadies, das bereits sein 100-jähriges Bestehen feiern konnte. Ohne große Worte, sondern mit Taten gestaltete Karl Kirchhoff dieses einmalige Kleinod, das von seinem Enkel Michael Hapke in einer zeitgemäßen Variante weitergeführt wird. „Der 40. Geburtstag des Nabu Burgwedel/Isernhagen ist eine ganz besondere Leistung“, sagt Michael Hapke, der das Engagement für den nachhaltigen Naturschutzgedanken mit einer Einladung würdigen möchte. Und so wird der Isernhagener Friedenshain im Juli zur Bühne der Geburtstagsfeier. Alle Nabu Mitglieder erhalten eine schriftliche Einladung Anfang Juni, Interessierte sind herzlich zum Mitfeiern aufgefordert. Da Essen und Getränke von einem Catering Service geliefert werden ist eine verbindliche Anmeldung unter Telefon (0 51 39) 9 58 64 82 und E-Mail mail@ nabu-burgwedel.de erforderlich.

Herzlich willkommen im Friedenshain.

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Wie möchte ich selbst im Alter leben? Eine würdevolle und bezahlbare Form des Wohnens im Alter, auch bei stärkerer Pflegebedürftigkeit, ist uns im WohnPark gelungen. Ein Angebot, dass sich von anderen Wohnformen stark abhebt. Lernen Sie uns kennen, auf unseren neuen Internetseiten unter www.wohnpark-grossburgwedel.de WohnPark Burgwedel GmbH Dr. Hans-Georg Scharpenberg

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Gartenneu- und -umgestaltung Naturstein- und Pflasterarbeiten Teiche und Bewässerungsanlagen

Garten- und Baumpflegearbeiten Zimmer- und Saisonpflanzen Kübelpflanzen und -Überwinterung

Isernhagen N.B. · Fuhrbleek 42 ·Telefon (05 11) 73 31 38 ·Telefax 72 20 84 Mo.–Fr. 9 –18 Uhr · Sa. 9 –13 Uhr


Nabu Burgwedel und Isernhagen

Wichtige Naju- und Nabu-Termine auf einen Blick

Naju

Nabu

Mittwoch, 18. Mai

Sonntag, 17. April

Besuch im Friedenshain mit Wedelquelle, Treffpunkt Schaukasten, 16 - 17 Uhr.

Vogelbestimmung beim Spaziergang durch die Parkanlagen, Domfrontplatz Burgwedel, 9 Uhr.

Mittwoch, 25. Mai Wir folgen der Wedel in Großburgwedel (mit Fahrrädern), Treffpunkt Schaukasten, 16 - 17 Uhr. Mittwoch, 1. Juni Wir folgen der Wedel bis zur Kläranlage, Treffpunkt Schaukasten, 16 - 17 Uhr. Mittwoch, 8. Juni Was tut sich in der Hecke? Treffpunkt Schaukasten, 16 - 17 Uhr. Mittwoch, 15. Juni Was tut sich im Wald? Treffpunkt Schaukasten, 16 - 17 Uhr. Mittwoch, 22. Juni

Sonnabend, 30. April Vogelbeobachtung auf dem Golfplatz Engensen, Domfrontplatz Burgwedel, 9 Uhr. Sonnabend, 7. Mai Vogelbeobachtung in der Wietzeaue, Seehaus, Reuterdamm Isernhagen, 8 Uhr. Sonnabend, 14. Mai Naturkundliche Radtour, Domfrontplatz Burgwedel, 9 Uhr. Freitag, 20. Mai Abendwanderung im Wiesenbachtal, Domfrontplatz Burgwedel, 18.30 Uhr.

Lebensraum Wiese, Treffpunkt Vogelschutzgehölz, 16 - 17 Uhr.

Sonntag, 5. Juni

Mittwoch, 29. Juni

Wanderung im Oldhorster Moor. Domfrontplatz Burgwedel, 9 Uhr.

Ausflug ins Moor, Treffpunkt Schaukasten, 16 - 17 Uhr.

Pfingstmontag, 13. Juni

Mittwoch, 6. Juli

Offene Tür im Vogelschutzgehölz 300 Meter nördlich Bahnhof Burgwedel, Führungen 9, 11, 14 und 16 Uhr.

Wietzepark und Wietzesee, 16 - 18 Uhr. Dienstag, 9. August Ferienpassaktion in den Sommerferien Naturkundliche Führung im Landesmuseum Hannover, Lebensräume in Niedersachsen, anschließend Picknick im Maschpark, Treffpunkt Bahnhof Großburgwedel, 8.45 - 15 Uhr.

Sonnabend, 25. Juni

Mittwoch, 24. August

Sonnabend, 2. Juli

Wir inspizieren unser Vogelschutzgehölz, Treffpunkt Vogelschutzgehölz. Mittwoch, 31. August

Wanderung mit Bestimmung von Schmetterlingen und anderen Insekten, Domfrontplatz Burgwedel, weiter mit Pkw, 13 Uhr.

40-Jahr-Feier im Friedenshain in Isernhagen FB, Friedenshain, 17 Uhr. Sonnabend, 9. Juli

Moorspaziergang, Treffpunkt Schaukasten

Heilkräuterexkursion Domfrontplatz Burgwedel, weiter mit Pkw, 9 Uhr.

Sonnabend, 24. September Tagestour ins Wisentgehege Springe zusammen mit dem Nabu Langenhagen, mit verbindlicher Voranmeldung bis Ende August

Patricia Chadde 05032/96 43 54 Autorin

patricia.chadde@gmx.de

Annika Kamißek 05032/96 43 55 Redaktion

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Susanne Schütte 05139/98 36 10 Anzeigen

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Verlag: MH Niedersachsen GmbH & Co. KG, Am Wallhof 1, 31535 Neustadt am Rübenberge (zugleich auch ladungsfähige Anschrift sämtlicher im Impressum genannter Personen); Verantwortliche Redakteure: Peter Taubald, Clemens Wlokas; Gestaltung: Siegfried Borgaes; Verantwortlich für den Anzeigenteil: Heiko Kramp; Druck: Buchdruckerei P. Dobler GmbH & Co. KG, Ravenstraße 45, 31061 Alfeld/L.

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