Marktplatz Springe

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Marktplatz Springe

Oktober 2011

Springes gute Stube –

Foto: XXX

Der Marktplatz und seine Geschichte

Ihre Heimatzeitung täglich in HAZ und NP

Geschichten vom Marktplatz: Gestern. Heute. Morgen



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Grußwort

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ibt es die Markthäuser-Serie des Deister-Anzeigers gebündelt in einem Heft? Diese Frage haben viele Leser an die Redaktion gestellt. Jetzt gibt es das Magazin, und der Anlass könnte nicht schöner sein. Die Stadt, die mit der geplanten Umgestaltung des Springer Marktplatzes den Wettbewerb Quartiersinitiative Niedersachsen gewonnen hat, geht mit ihren Arbeiten auf die Zielgerade. Diese reichen von der Neubepflanzung über das Aufstellen neuer Sitzbänke bis hin zur stimmungsvollen Illumination mit Hilfe von Scheinwerfern und Bodenstrahlern. Springe ist die einzige Stadt in der Region Hannover, die auf diese Weise gefördert wird. Aus der näheren Umgebung ist es Hildesheim. 31 Kommunen hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt. In einer zwölfteiligen Serie hatte der Deister-Anzeiger von HAZ/NP im Jahr 2010 insgesamt 16 Häuser am und um den Springer Marktplatz vorgestellt: deren Geschichte und Bewohner, viele Anekdoten sowie neue und historische Bilder. Die Serie endete genau an dem Tag, an dem der Stadt mitgeteilt wurde, dass sie bei der Quartiersinitiative gewonnen hat. Für dieses Magazin wurden sämtliche Texte überarbeitet, weitere geschrieben und Fotos neu gemacht. Schließlich ist das Marktplatz-Projekt ein besonderes. An dem Konzept „Uns geht ein Licht auf! Licht am Markt“ haben Vertreter von Politik und Verwaltung, Hauseigentümer und Gewerbetreibende mehr als ein Jahr lang gearbeitet. Auch der Deister-Anzeiger, seit 2004 in dem Fachwerkhaus Am Markt 14, saß an dem ebenso ideenreichen wie tatkräftigen runden Tisch. Was hat das Kappenthildchen verkauft? Welches Haus ist auf einer Gedenkmünze abgebildet? Und in welchem Gebäude konnten Kunden einzelne Nägel kaufen? Sie erfahren es beim Lesen dieses Magazins, speziell der Seiten zu den Häusern No. 14, 1 und 9. Viel Vergnügen bei dieser Zeitreise!

Fotos und Texte: > > > > > > >

Andreas Zimmer Brigitte Kieth Annegret Brinkmann-Thies Tobias Lehmann Niels Klingebiel Nina Lutz Friedhelm Lüdersen

Impressum Andreas Zimmer 05041/80 19 13 Redaktion

springe@deister-anzeiger.de

Frederic Henze 05032/96 43 54 Redaktion

Ihr Andreas Zimmer Koordinator Deister-Anzeiger

myheimat@heimatzeitungen.de

Rolf Kupgisch 05041/80 19 24 Anzeigen

r.kupgisch@madsack.de

Ein Magazin des

Verlag: MH Niedersachsen GmbH & Co. KG, Am Wallhof 1, 31535 Neustadt am Rübenberge (zugleich auch ladungsfähige Anschrift sämtlicher im Impressum genannter Personen); Verantwortliche Redakteure: Peter Taubald, Clemens Wlokas; Gestaltung: Siegfried Borgaes; Verantwortlich für den Anzeigenteil: Günter Evert; Druck: braunschweig-druck GmbH, Ernst-Böhme-Straße 20, 38112 Braunschweig

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Der neue Marktplatz – eine Chronik

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ai 2008: Die Stadt bewirbt sich mit dem Oberntorbrunnen, einem Schutzschirmsystem für die Außengastronomie und einem Ladenkataster beim Wettbewerb Quartiersinitiative – ohne Erfolg. April 2009: Hauseigentümer und Einzelhändler am Springer Marktplatz kommen erstmals am runden Tisch zusammen. Sie sind sich einig: Der Platz soll attraktiver werden.

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Juni 2009: Alle haben ihre Hausaufgaben gemacht und liefern Ideen für eine Umgestaltung. November 2009: Die Mitglieder des runden Tisches sammeln Ideen für ein Lichtkonzept, dass die Firma Philips ausarbeiten wird. April 2010: Die letzte Hürde ist genommen. Genügend Hauseigentümer signalisieren, dass sie einen Teil der Kosten tragen werden. Mai 2010: Am 15. ist Abgabetermin für den Wettbewerb. Stadtmanagerin Anike Fritz

reicht die Unterlagen rechtzeitig ein. Juni 2010: Am 12. startet der DeisterAnzeiger anlässlich des Wettbewerbs eine zwölfteilige Serie über Häuser am Springer Marktplatz. Am 25. Juni endet die Serie, genau an dem Tag, an dem die Stadt die Zusage für die Förderung des Projekts „Uns geht ein Licht auf – Licht am Markt“ erhält. September 2010: Niedersachsens Sozialund Bauministerin Aygül Özkan würdigt im Rathaus in Duderstadt die 20 Siegerpro-


Marktplatz Springe I 5 jekte des Wettbewerbs Quartiersinitiative Niedersachsen. Mit dabei sind unter anderem Springes Stadtplanerin Susan Demelius, Ortsbürgermeister Jürgen Trotte und Ratsherr Ulrich Kalinowski. Der Erste Stadtrat Hermann Aden sagt in der Ratssitzung in Springe, er hoffe auf einen „Nachahmungseffekt“ für die Straßen Zum Oberntor und Zum Niederntor. November 2010: Probeweise wird der Marktplatz illuminiert. Mitarbeiter der

Springer Firma Philips Lighting lassen Bodenstrahler und Scheinwerfer leuchten. März 2011: Mehr als 30 Wildschweinfiguren sollen das Bild der Innenstadt verschönern. Noch sind die Exemplare aus Fiberglas in Weiß. Bis zum nächsten verkaufsoffenen Sonntag im Mai haben Händler und Privatleute Zeit, ihr Wildschwein künstlerisch zu gestalten. Auch der Deister-Anzeiger macht mit und klebt auf ein Schwein alle Rubriken von A wie Ausflugtipp bis Z wie Zeitungs-

workshop, die den Deister-Anzeiger ausmachen. August 2011: Stück für Stück wird das Konzept für den neuen Marktplatz umgesetzt. Die neuen Mülleimer stehen schon, ein bewegliches Sitzmodul folgt. September 2011: Die dunkle Jahreszeit kann kommen - die Bodenstrahler für die neue Illumination der Häuser und des Marienbrunnens sind bereits eingesetzt. von Andreas Zimmer

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Die meisten Inschriften sind am Haus Peters Am Markt Nummer 1 – Das am häufigsten fotografierte Gebäude in Springe.

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as Haus Peters am Markt 1 ist das prächtigste von allen Häusern in der Springer Innenstadt. Immer wieder blicken Besucher bewundernd auf das Gebäude – und zücken ihre Kameras. Sogar eine offizielle Gedenkmünze, die 1999 herausgegeben wurde, ziert auf ihrer Vorderseite das Peters‘sche Haus. Der Anlass war das 25-jährige Bestehen Springes nach der Gebietsreform. Erbaut wurde der vordere Teil des Gebäudes laut Balkeninschrift von Henrich Baxmann und Catrina Münchhausen im Jahr 1619. „Meine Vorfahren hießen aber Heinrich und Catarina“, sagt die heutige Eigentümerin Ruth Schäfers. Sie vermutet, dass die beiden Vokale in den Namen ausgespart wurden, weil die Balkenlänge nicht ausreichte. Der mittlere Hausteil, der zur Burgstraße zeigt, weist sogar einen Balken mit der Jahreszahl 1557 auf. Dieser Teil war ein Ackerbürgerhaus, das nur durch eine schmale Gasse getrennt war. Beide wurden von Baxmann so geschickt verbunden, dass das Haus wie ein einziges Gebäude wirkt. Das Haus, das zugleich Wohn- und Geschäftsgebäude war, beherbergte auch eine Schmiede. 1682 soll sich darin die Poststation befunden haben. Dort wurden die Pferde gewechselt, die auf der Strecke Springe-Hameln unterwegs waren. Das Gebäude wurde 1847 vom Schmiedemeister Johann Heinrich Peters gekauft. Im Jahr 1861 lebten dort drei Familien mit 18 Personen und ihrem Vieh. Um 1864 übernahm Johann Friedrich Eberhard Peters das Haus, sein Sohn Heinrich Christian Peters folgte als Besitzer 1899. Im Jahr 1936 übernahm schließlich Friedrich Peters den Bau. „Uns gehört das Haus in der sechsten Generation. Und alle meine Vorfahren waren Schmiedemeister“, sagt Ruth Schäfers, gebürtige Peters. Die Besitzer ließen das Gebäude 1914, 1936 und 1952 renovieren. 1985 beauftragten Schäfers und ihre Schwester Helga Weise, geborene Peters, den Architekten Bernd Samman aus der Ronnenberger Ortschaft Benthe, das unter Denkmalschutz stehende Haus komplett zu restaurieren. Samman erstellte einen Grundriss des Gebäudes, alte Bauzeichnungen waren nicht vorhanden. Nach zwei Jahren sorgfältiger Wiederherstellung prägt das Gebäude den Springer Martkplatz. 6 I Marktplatz Springe

Das Haus ist ein Ackerbürgerhaus, in den Traufen drei Geschosse hoch, mit einer ehemaligen seitlichen Toreinfahrt. Es entspricht in seinem Gefüge den Fachwerkbauten des Weserraums. An der Stirnseite befindet sich eine Utlucht, die typisch für den Baustil war. 2007 richtete der Springer Ortsrat ein Fest anlässlich des 450-jährigen Bestehens des Hauses aus. Zwei Ausstellungen, ein Vortrag und die Präsentation alter Handwerkskünste lockten viele Besucher an. Das Haus Peters ist das am reichsten mit Inschriften versehene Gebäude in der Innen-

stadt. Nach Auskunft des Arbeitskreises Gästeführerinnen im Calenberger Land sind die Inschriften auf dem Haus Peters fast nur in lateinischer Sprache verfasst. Das ist untypisch für die Zeit Anfang des 17. Jahrhunderts, waren die Inschriften damals doch meist in Platt- oder Niederdeutsch. Aus dem Buch Mose stamme beispielsweise der Spruch an der Front zur Burgstraße hin, der mit den Worten beginnt: „Barmherzig und gnädig ist der Herr, euer Gott, und wird sein Antlitz nicht von euch wenden“. von Brigitte Kieth und Andreas Zimmer


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Ensemble beherbergte oft Handwerk Die Häuser 3, 5 und 7 – Wo einst gebraut wurde, ist heute ein Frisiersalon untergebracht.

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ines der ältesten Häuser Springes ist das Haus Am Markt Nr. 3. Seine Geschichte weist zurück bis in das Jahr 1689. Gemeinsam mit den Fachwerkhäusern Nummer 5 und 7 bildet es ein Ensemble. Zwar liegt ein genaues Baudatum für das Haus Nummer 3 nicht vor, doch könnte es kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg errichtet worden sein. Erstmals urkundlich erwähnt wurde es im Jahr 1689, als es als Braustelle erfasst worden war. Sein Besitzer war damals Hans Jacob Grotecurdts. Welchen Beruf er ausübte, ist nicht bekannt. Rund 150 Jahre später erwarb ein Leinweber das Gebäude. Weitere Handwerker folgten als Besitzer nach. So wurde im Jahr 1847 der Schmied Friedrich Katz neuer Eigentümer: Neun weitere Personen, ein Rind und ein Schwein zogen mit ihm in das Fachwerkhaus ein. Ab 1880 besaß der Malermeister Heinrich Krimling das Gebäude. Später, im Jahr 1916, erwarb Friedrich Rettich aus Eldagsen das Anwesen, um dort eine Fahrradreparaturwerkstatt zu eröffnen. Als Friseursalon diente das Haus erstmals 1958, als Friseurmeister Franz Weiser das Gebäude kaufte. Seither sind dort wechselnde Salons ansässig. Das benachbarte Haus Nummer 5 ist ein Neubau mit einer angepassten Fachwerkfassade. In den achtziger Jahren wurde das Ursprungsgebäude, das erstmals 1717 erwähnt wurde, abgerissen und von einem modernen Geschäftshaus ersetzt. Dort sind Wohnungen und ein Drogeriemarkt un-

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tergebracht, der jedoch Ende Oktober 2011 geschlossen werden soll. Das dritte Fachwerkhaus mit der Nummer 7 in dem Ensemble gibt es nicht mehr. Mehr als 400 Jahre stand es dort, nur wenige Stunden brauchte der Bagger im Juni 2011, um das marode Gebäude abzureißen. Nach einem Brand im Jahr 2001 stand es leer und wurde dem Verfall preisgegeben. Zuvor war dort ein Gemüsehandel untergebracht. Erbaut wurde das Haus um 1600. Ein Schnei-

dermeister namens Stöcker wurde 1727 im Kirchenstuhlregister eingetragen. Im Jahr 1877 kaufte der Schmied Friedrich Katz, dem bereits das Haus Am Markt 3 gehörte, Haus Nummer 7. Ein Kaufmann erwarb das Fachwerkgebäude dann im Jahr 1962. Was mit dem etwa 550 Quadratmeter großen Grundstück weiter passiert, war bei Redaktionsschluss ungewiss. von Annegret Brinkmann-Thies und Andreas Zimmer

Neben dem Haus Nummer 5 ist eine Baulücke.

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Das Gebäude wechselte häufig den Besitzer Das Spektrum der Geschäfte im Haus Nummer 4 reicht vom Schmuckladen bis zum Reformhaus

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as Haus Am Markt 4, früher Lange Straße 34, war in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts im Besitz der jüdischen Familie Silberberg. Der Schlachtermeister Louis Silberberg führte dort ein Geschäft für Fleischerei­zubehör. Am 5. Juni 1894 wurde sein Sohn Alfred geboren, ein paar Jahre später Tochter Reta. Alfred Silberberg übernahm später das Geschäft von seinem Vater. Er war auch ehrenamtlich sehr aktiv, gehörte zur Führungsriege der Feuerwehr und zu den Gründungsmitgliedern des FC Springe im Jahr 1911. Silberberg lebte zusammen mit seiner Schwester bis 1938 in dem Haus. Dann wurde er mit Verweis auf „Schutzhaft“ ohne Hafttermin in das Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt. Er durfte das Konzentrationslager jedoch wieder verlassen, die genauen Gründe sind bis heute unklar. Am 28. April 1939 wanderte Silberberg mit seiner Schwester und seinem Bruder nach Australien aus. Dort betrieb er ein Kleidungsgeschäft, sein Bruder war Leiter einer Metallfabrik. Silberberg starb am 24. Juli 1957 in Sydney.

Das Haus hatte seitdem wechselnde Besitzer, einer von ihnen war Rudolf Bormann. Heute gehört es der Familie Schaper. Es waren auch unterschiedliche Geschäfte dort ansässig, unter anderem das Uhren-und-SchmuckGeschäft Lichtblau sowie eine Optiker-Fili-

ale von Becker und Flöge. Heute sind ein Schlüsseldienst und ein Reformhaus im Untergeschoss. Im Obergeschoss hatte ein Augenarzt seine Praxis, jetzt ist dort eine Filiale des Studienkreises. von Tobias Lehmann

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Brauen und Backen unter einem Dach Das Haus Am Markt 6 stand etliche Jahre leer.

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ie Geschichte von einigen Häusern am Springer Marktplatz ist fest mit einem Beruf verbunden. Das Haus Am Markt 6 zum Beispiel steht für Braukunst und Bäckerhandwerk. Wann es genau errichtet worden ist, lässt sich nicht mehr klären. Im Jahr 1570 aber wird der Vorläufer des heutigen Gebäudes erstmals in den Dokumenten des Stadtarchivs erwähnt. Als Eigentümer wird der Braumeister Heinrich Hiddesen genannt. Es war auch ein Brauer, der das Haus rund 100 Jahre später einem Bäcker überließ. 1662 sind im amtlichen Register zwei Eigentümer eingetragen: der Brauer Heinrich Capmeier und der Bäcker Cord Wulf. Sein 1665 geborener Sohn Jobst übernimmt das Haus 1689. Er betreibt dort zunächst wieder ein Brauhaus, wid-

met sich jedoch zusätzlich dem Bäckerhandwerk. Während eines Feuers im Jahr 1780 brennt das Haus fast vollständig ab. Für die folgenden Jahrzehnte gibt es keine Aufzeichnungen mehr. Erst 1848 wird in den städtischen Unterlagen wieder ein Eigentümer genannt. Der Bäcker Carl Thiele mietete das Haus an der ehemaligen Langen Straße 36. Sein Nachfolger wurde der Bäckermeister Richard Großkurth aus Pyrmont. Dieser verkaufte das Haus für 16 500 Reichsmark an Christian Bormann. Die Familie Bormann war rund 100 Jahre in dem Haus ansässig. Sein Sohn Heinrich eröffnete 1928 in dem Gebäude das Café Bormann. Sein Sohn Rudolf sollte es übernehmen, hatte jedoch ein Hochschulstudium begonnen und wollte Jurist werden. Nach einer Aussprache mit seinem Vater

entschloss er sich dennoch, den elterlichen Betrieb fortzuführen. 1959 legte er die Meisterprüfung als Bäcker ab und leitete das Café und die ebenfalls in dem Haus ansässige Bäckerei bis zum Jahr 1987. Ein Jahr später zog der Konditormeister Dieter Thörmer in das Gebäude und gründete das gleichnamige Café unter anderem mit reicher Pralinenauswahl. Er restaurierte das Haus. Im Jahr 1999 übernahm der Hamelner Werner Reeg das Café. Er meldete im Oktober 2006 Insolvenz an. Das Gebäude stand etliche Jahre leer. Die Cafétradition mit nostalgischem Charme mit Außen­ gastronomie wurde nicht fortgesetzt. Nach Renovierungs-, Dämm- und anderen Arbeiten eröffnete dort Anfang 2011 ein italienisches Restaurant. von Tobias Lehmann

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Anfänge reichen bis ins Forke gründete Apotheke – Christoffer um 1890 erwähnt.

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ie benachbarten Häuser mit den Nummern 8 und 10 auf dem Springer Marktplatz sind Institutionen in der Stadt. Die Apotheke, die sich heute im Haus Nummer 10 befindet, wurde 1648 von Bierbrauer und Apotheker Johannes Diedrich Forke gegründet. 1809 war der Umzug vom Pfarrhaus an der Kirchenstraße 3 an den Springer Marktplatz. Was heute selbstverständlich ist, war in vergangener Zeit ein Privileg. Das Handeln mit nicht verschriebenen medizinischen Waren, wie es heute in der angeschlossenen Drogerie möglich ist, musste 1799 erst durch König Georg III. erlaubt werden. Über drei Generationen, bis 1891, war die Familie Capelle Besitzer der Apotheke. Nach vier weiteren Pächtern übernahm das Apotheker-Ehepaar Elisabeth und Reinhold Leyhe das Haus Nummer 10 im Jahr 1961. Das Ehepaar ließ das Gebäude 1962 renovieren, dabei wurde ein verkleideter Balken aus Zinnblech freigelegt. 1990 übernahm das Ehepaar Wolfgang und Irmhild Waldstein die Apotheke. Seit 2009 wird sie von Wilko Struckmann geführt. Am Markt 8: Anno 1764 – so steht es als Inschrift an der Wand des Gebäudes Nummer 8. Das Haus beherbergte einst einen Sieben-Personen-Haushalt. 1826 wird Cusel Blumenthal als Besit-

zer des Fachwerkhauses genannt. Bis 1869 blieb es im Besitz der Familie. Heinemann Blumenthal, der das Haus 1857 übernahm, betrieb eine Ziegelei vor Bennigsen. Neben dem Wohnhaus gehörte auch ein Stall zum Besitz der Familie, in dem das Vieh der Blumenthals unterkam. Bereits 1890 taucht in der Chronik des Gebäudes der bis heute präsente Name Christoffer auf. Fritz Christoffer hatte seinerzeit das Haus am Markt von jüdischen Geschäftsleuten übernommen. Die günstige Lage des Gebäudes kam auch Christoffer entgegen. Bis heute betreibt die Familie am Springer Markt unter dem Namen Christoffer Sanitär und Heizung ihr Geschäft. von Nils Klingebiel

Am Markt 10

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Suche nach einzelnen Nägeln führte zu No. 9 Hans Dunten hat das Haus 1585 gebaut.

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as Haus Am Markt 9 ist in Springe auch als das Haus Flamme bekannt. Es gehörte drei Generationen lang der gleichnamigen Familie. Das Fachwerkgebäude, im Erdgeschoss befindet sich heute ein Kunsthandwerkgeschäft, wurde 1899 von dem aus Arolsen stammenden Kaufmann Friedrich Flamme erworben. Er betrieb dort ein Kolonial- und Gemischtwarengeschäft und verkaufte unter anderem Lebensmittel, Kohlen und Petroleum. 1936 übernahm sein Neffe Heinrich Flamme den Laden und spezialisierte sich auf den Verkauf von Eisenwaren, Glas und Porzellan. Der heutige Besitzer des Hauses, Volker Schüttler, sagt: „Dort konnten noch einzelne Nägel gekauft werden.“ Laut Schüttler habe Flamme in seinem großen Sortiment manchmal bis zu einer halben Stunde gesucht, bis er den gewünschten Nagel gefunden habe. Diese Geschäftspraxis habe sich aber auf Dauer nicht rentiert, sodass Flammes Sohn Hans Heinrich das Haus 1998 an Schüttler verkaufte. Zunächst habe dieser dann erst mal einen ganzen Lastwagen voller Nägel abtransportiert. „Das Haus war damals noch ganz im Stil der siebziger Jahre verziert“, sagt Schüttler. Vor dem Gebäude seien einige Zusatzbauten angebracht gewesen, die der damaligen Mode entsprachen. Schüttler hat einige Umbauten vorgenommen, so dass das ursprüngliche Fachwerkhaus wieder stärker zur Geltung kam. Im Eingangsbereich liegen zum Beispiel Natursteine, die sich vom Pflaster der Fußgängerzone absetzen. Zudem hat er alle Zusatzbauten entfernt. Gebaut wurde das Haus schon 1585 von dem Ackermann Hans Dunten. 1689 übernahm es der Tischler und Höker Paul Fischer und betrieb dort erstmals Kleinhandel. 1787 zog ein Stadtvogt ein. 1811 kaufte der Bäckermeister Friedrich von Idensen das Anwesen. 1848 waren dort zwei Haushalte mit sieben Personen sowie einem Schwein und zwei Ziegen gemeldet. Das Haus lag im 19. und 20. Jahrhundert an der Langen Straße und wechselte die Nummern von 87 zu 24 und zuletzt 39. von Tobias Lehmann

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Name des Magazins

Ärzte wohnen über der Praxis Seit mehr als einem Jahrhundert leben Am Markt 11 Mediziner.

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eit mehr als 100 Jahren wohnen und arbeiten in dem Haus Am Markt 11 in Springe Ärzte. Heute ist dort die Gemeinschafts­ praxis von Dr. Susanne Pawelzik und Dr. Reinhard Schüler. Letzterer leitet die Praxis bereits seit 1982, Dr. Pawelzik ist seit 2004 dort tätig. Dr. Schüler lebt auch mit seiner Familie in dem Haus. Das Ehepaar Schüler hat es 1983 gekauft und anschließend renoviert. „Ein Jahr später sind wir eingezogen“, sagt Dr. Schüler. Erweitert wurde der Bereich der Praxis, der sich nach der Renovierung über das ganze Hochparterre erstreckte. 2008 hat das Ehepaar Schüler zudem die Fassade sanieren und die Fenster erneuern lassen. Dr. Reinhard Schüler ist bereits der fünfte Arzt, der in dem Haus ansässig ist. Gebaut wurde es 1832 von dem Springer Amtsarzt Friedrich Stegemann. Seine Witwe verkaufte das Haus 1851. In den folgenden Jahren gehörte das Gebäude wechselnden Besitzern, die keine Ärzte waren. Erst 1907 gründete Dr. Hermann Stelling dort erneut eine Praxis. Zu dem Zeitpunkt lebten in Springe etwa 3100 Einwohner. Stelling starb im Alter von 57 Jahren im Dezember 1933. Sein Nachfolger wurde ein paar Monate später Dr. Ernst Heintze. Er ließ das Haus renovieren und baute unter anderem einen Ka-

min ein. Bereits 1938 wechselte er jedoch in eine Praxis in Hannover. Anschließend übernahm Dr. Erich Förster die Praxis, deren Adresse zu dem Zeitpunkt noch Lange Straße 41 lautete. Mehrere Ärzte hatten sich bei der Kassenärztlichen Vereinigung um die Praxis beworben. Dr. Förster bekam den Zuschlag, weil er drei Kinder und eine schwangere Frau hatte. Sein schärfster Konkurrent hatte lediglich drei Kinder. Die Geschichten über seine nächtlichen Hausbesuche, auch im Schlafanzug und bei jedem Wetter sind Legende. Rund 30 Prozent des Erdgeschosses wurden damals für die Praxis genutzt. Dr. Förster nahm ein paar Änderungen vor, unter anderem wurde aus dem Warteraum das Röntgenzimmer. Als er die Praxis 1939 eröffnete, war er bereits 39 Jahre alt. Seine Sprechzeiten galten von dem Jahr an bis 1982 unverändert. Er führte die Praxis eine Zeitlang zusammen mit einem Hals-, Nasen- und Ohrenarzt. Sie wechselten sich in der Nutzung der Räume ab. Dass ein Facharzt und ein Allgemeinmediziner in denselben Räumen arbeiten, hatte es bis dahin in Springe nicht gegeben. Seit 2005 ist die Praxis gleichzeitig Akademische Lehrpraxis für Allgemeinmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover. von Tobias Lehmann

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Hallenhaus hatte früher ein großes Tor Synagoge in der Innenstadt – Erbauer von Haus Nummer 12 ist weiterhin unbekannt.

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enn sich Gäste heute im Eiscafé am Springer Marktplatz eine Pause gönnen, ahnen die wenigsten, an welch geschichtsträchtigem Ort sie sitzen. Im Hinterhaus Am Markt 12 war früher eine jüdische Synagoge untergebracht. Das Haus war ursprünglich ein Hallenhaus mit einem großen Tor. Doch als Springes staubige Straßen 1883 einen Bürgersteig bekamen, musste das Straßenniveau abgesenkt und eine Freitreppe davor gebaut werden. So verschwand das Tor. Es wurde durch eine kleine Tür ersetzt. Die Aufzeichnungen beginnen 1826, als das Gebäude Friedrich Mantels und Friedrich Bennecke gehörte. Bis zu drei Familien wohnten dort, die Rinder, Schweine und Ziegen hielten. Das Haus blieb im Besitz der Familie Bennecke, bis 1910 Kreistierarzt Karl Otto Eilmann Eigentümer wurde. 1918 kaufte Schmiedemeister August Kunst das Gebäude. Es war immer auch ein Geschäftshaus. So war unter anderem ein Foto- und ein Waffengeschäft untergebracht. Schon 1865, als Georg Bennecke das Gebäude erbte, befand sich im Hinterhaus die Synagoge. Sie war von der jüdischen Gemeinde Springe gemietet worden. Der etwa 40 Quadratmeter große Raum reichte gerade aus. Für die Frauen, die nach jüdischem Brauch getrennt von den Männern saßen, war eine Empore eingerichtet. Noch heute lässt sich erahnen, wo diese Einrichtungen waren. Eine alte Holztür zeigt den alten Eingang. Die Synagoge wurde durch die Nationalsozialisten geschlossen. Nach dem Krieg hatte sich dort ein Malerbetrieb mit Werkstatt und Lager eingerichtet. Direkt gegenüber von Haus Nummer 12 befindet sich das Haus mit der Nummer 13. Die Erbauer und das Alter des Gebäudes mit der schönen Utlucht, einem Vorsprung mit Fenstern, sind unbekannt. Die drei Ornamentformen am Giebel der Utlucht geben Auskunft über den Schönheitssinn der Erbauer. Es sind eine spätgotische Schiffskehle, das beliebte Tauband und der seltene Zahnschnitt, ein in der Zeit von 1520 bis 1620 weitverbreitetes Schmuckornament an Hausfronten. Dies ist aber kein Indiz dafür, dass das Haus zu der Zeit dort gebaut wurde. Belegt ist jedoch, dass 1727 Hans Heinrich Dünte in den Kirchenbüchern als Eigentümer genannt wird. Das Haus hatte eine Braubürgerstelle und ging 1832 an Georg Seegers über, der es 1870 Ferdinand Hüper vererbte, dem einzigen Seiler in Springe. Später übernahm Witwe Berta Gödecke, geborene Hüper, das Gebäude. In dem 2004 renovierten Gebäude befindet sich heute im Erdgeschoss eine Schneiderei und Reinigungsa-Annahme. von Friedhelm Lüdersen

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Balken von 1664 entdeckt Das Haus am Markt 14 hat sich in den vergangenen Jahren optisch stark verändert.

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ranntwein, Busreisen, Bücher: Über die Jahrhunderte sind im Haus Am Markt 14, früher Lange Straße 44, die unterschiedlichsten Waren angeboten worden. Bereits 1767 entstand es – es war das Jahr, in dem Mozarts erstes Bühnenwerk aufgeführt wurde. Senator Boerner ließ das Gebäude errichten und betrieb dort eine Branntweinbrennerei. Putz- und Weißwaren verkaufte später das Kappen­ thildchen, wie Mathilde Goldschmidt im Volksmund liebevoll genannt wurde. Zu Schützenfesten gab es ein ständiges Kommen und Gehen: Jägercorps und Gilde erwarben dort ihre Utensilien. Unter dem großen Dielentor fuhren früher Heuwagen ein. Heute genießen dort die Gäste eines Café-Bistros ihre Ruhepause. Nur wenige Springer erinnern sich noch daran, dass die Familie Adam dort den Laden „Adams süße Ecke“ hatte. Das Geschäft wurde 1957 von Karl Küper übernommen. Mehr als ein Vierteljahrzehnt offerierte er Spirituosen, Tabak und Süßwaren. Sogar noch vor mehr als zehn Jahren sah das Haus komplett anders aus als heute. Im Erdgeschoss befand sich ein Busreiseunternehmen. Der Deister-Anzeiger ist 2004 in ein früheres Spielzeuggeschäft gezogen. Auf zwei Etagen befinden sich mittlerweile die Geschäftsstelle mit Verkauf – unter ande-

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rem von Büchern, Kalendern und DVDs, die Anzeigenaufnahme und die Redaktion. Der jüngste Nachbar ist ein Versicherungsunternehmen. Das Haus Am Markt 14 war aber immer auch Wohnhaus. Heute gehört es dem Springer Architekten Volker Schüttler. Bei

Bauarbeiten 2006 entdeckte er einen Eichenholzbalken, in dem die Jahreszahl 1664 eingeschlagen ist. Ist das Haus älter als angenommen? Schüttler verneint. Möglich sei, dass Senator Boerner Balken aus älteren Häusern verwendet hat, sagt er. von Andreas Zimmer


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Das Haus brannte 1928 komplett ab Im Haus Am Markt 17 wohnt seit 50 Jahren die Familie Herfort. Im Erdgeschoss betreibt Dietmar Herfort einen Partyservice und eine Fleischerei, die er von seinem Vater übernommen hat.

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as Haus Am Markt 17 ist 1928 komplett abgebrannt. „Über die Geschichte des Gebäudes vor dieser Zeit weiß ich leider nichts“, sagt Dietmar Herfort, der das Haus 1995 von seinem Vater Siegfried übernommen hat. Auch Stadtarchivar Andreas Lilge liegen darüber keine Informationen vor. „Das Haus war immer in privater Hand. Leider ist im Stadtarchiv darüber nichts verzeichnet“, sagt er. Nach dem Brand wurde das Haus wieder neu aufgebaut, hat aber nicht mehr die klassische Optik eines Fachwerkhauses bekommen. Siegfried Herfort pachtete das Gebäude 1961 und eröffnete dort die Fleischerei Herfort. „Auch zuvor war bereits eine Fleischerei in dem Gebäude“, sagt Herfort. 1976 hat der Fleischer den Laden komplett renoviert und unter anderem eine große Schaufensterscheibe zur Straße hin einsetzen lassen, die auch heute noch besteht. 1988 hat Siegfried Herfort das gepachtete Haus von der damaligen Besitzerin Erna Watermann gekauft. „Mein Vater wollte das Haus von Beginn an erwerben. Doch Watermann lehnte das lange Zeit ab“, sagt Herfort. Erst als die Springerin sich entschieden habe, ihren Lebensabend in Hannover zu verbringen, sei es zu einer Einigung gekommen. Herfort hat das Anwesen in den vergangenen Jahren erweitert und noch die anliegenden Grundstücke St.-Andreas-Straße 1 und 1A hinzugekauft. 2003 hat er die Theke innerhalb des Geschäfts herausgenommen. „Wir konzentrieren uns seitdem eher auf die Bereiche Partyservice und Catering, als auf den Ladenverkauf“, sagt Herfort. Optische Veränderungen außerhalb des Gebäudes seien in nächster Zeit nicht geplant. von Tobias Lehmann

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Der Neubau erregte Aufsehen Das Alte Rathaus in Springe war und ist ein multifunktionales Gebäude: Es war Poststation und Gasthaus, aber auch zeitweise Stadtkasse und Stadtsparkasse. Heute sind dort unter anderem die Tourist-Information und das Standesamt untergebracht.

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as Haus, das zuvor an dieser Stelle stand, wurde am 30. August 1780 bei einem großen Brand ein Opfer der Flammen – zusammen mit 35 anderen Häusern zwischen der heutigen Fünfhausenstraße und dem Niederntor. Die Posthalterfamilie Lindemann war es, die das Haus 1781 wieder aufbauen ließ. Den Geschichtsbüchern zufolge erregte dies Aufsehen, denn solche stattlichen Traufenhäuser gab es bis dahin in Springe nicht. Das Stadtbild wurde vielmehr von schmalen Giebelhäusern dominiert. Eine Feuerbrücke, wie sie bei dem Brand wegen der mit den Giebeln zur Straße liegenden Häuser entstehen könnte, sollte diesmal vermieden werden. Der neue Besitzer errichtete das Bauwerk deshalb mit der Traufe zur Straßenseite hin. Die Tür entstand im Rokokostil, die Fassade orientiert sich an klassizistischen Elementen. Aus Kostengründen wurde damals aus Fachwerk gebaut. Bis 1884 diente das Haus als Poststation. Dort wurden die Pferde gewechselt und gefüttert, Briefe und Pakete ein- und ausgeladen. Im Gasthaus herrschte ein Kommen und Gehen. Alles verlief weitaus ruhiger als heute: Wer von Hameln nach Hannover wollte, musste etwa neun Stunden einplanen. 1905 hat schließlich die Stadt Springe das Haus gekauft. Im Erdgeschoss zogen die Stadtkasse und die Stadtsparkasse ein, im ersten Stockwerk entstand ein Sitzungssaal. Zwei Jahre später zogen die Rathausmitarbeiter um, die bis dahin im heutigen Ratskellergebäude gearbeitet hatten. Die Freitreppe wurde 1936 dem Straßenbau geopfert. Als Rathaus wurde der Bau an der damaligen Langen Straße 26 bis 1977 genutzt. Schon in den Jahren zuvor begann die Stadtverwaltung mit dem Umzug in das ehemalige Landratsgebäude auf dem Burghof. Im Alten Rathaus war zwischenzeitlich die Geschäftsstelle der Deister-Volkshochschule untergebracht, heute VHS Calenberger Land. Im Gespräch ist, das Seniorenzentrum auszulagern, um dort ein Bürgerbüro zu eröffnen. Damit würde eine Ära enden: Die Altenbegegnungsstätte öffnete am Nikolaustag 1978. von Andreas Zimmer

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Das Deutsche Haus ist schon immer eine Gaststätte Ein Feuer zerstörte das Fachwerk Zum Niedertor 29.

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s erinnert heute nichts mehr an den Brand von 2008. Die Gaststätte Saloniki im Deutschen Haus am Springer Niederntor mit Blick auf den Marktplatz ist in seinem Inneren neu gestaltet. Viele Bilder an den Wänden erinnern an die griechische Heimat der Eigentümerfamilie. Als Dimitrios Chatzigiannakidis das Haus 2007 erwarb, befand sich in den Räumen im Erdgeschoss noch die Kneipe Jail House. Diese brannte im Januar 2008 ab. Heute will Chatzigiannakidis nicht mehr an die Kneipe erinnert werden. Er ist im März selbst mit seinem Restaurant Saloniki vom Niederntor 13 in das Haus mit der Hausnummer 29 gezogen. Der Springer mit den griechischen Wurzeln setzt damit im Deutschen Haus eine lange Gaststättentradition fort. „Seit es dieses Gebäude gibt, ist darin eine Wirtschaft untergebracht“, sagt Stadtarchivar Andreas Lilge. Im Jahr 1630 wird der Vorläufer des heutigen Gebäudes erstmals in den Dokumenten des Stadt­archivs erwähnt – als Brauhaus. Es trug damals noch nicht den Namen Deutsches Haus. „Dieser ist wahrscheinlich erst 1856 entstanden, als die Stadt das Haus verkauft hat“, sagt Lilge. Als sicher gilt, dass das Gebäude und der Ratskeller ab 1699/1700 die einzigen Gasthäuser der Stadt waren. Zuvor war den Springern das Deutsche Haus als Stadtkrug bekannt. Alle anderen Wirtshäuser, die danach entstanden, bekamen die Bezeichnung Nebenkrüge. Damals stand hinter dem

Stadtkrug ein Brauhaus, in dem Bürger mit Schankerlaubnis Bier brauen durften. „Die Stadt regelte den Verkauf jedoch sehr streng“, sagte Lilge. Das Gebäude an der früheren Langen Straße ist über die Jahrhunderte mehrmals abgebrannt. Zum ersten Mal fiel das Haus den Flammen des Stadtbrandes 1714 zum Opfer. Für den Neubau schloss die Stadt mit den Zimmerleuten Johann Hollekrähmer und Hermann Nimmerfeld einen Vertrag. Nach dem Protokollbuch des Rats hatte Hollekröhmer nicht genug Geld, um Material für den Neubau zu kaufen. Er musste seine Schulden deshalb damals abarbeiten. Nur 70 Jahre später zerstörte erneut eine Feuersbrunst das Fachwerkhaus. „Im Jahr

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1780 brannten fast alle Gebäude an der Kreuzung Lange Straße/Fünfhausenstraße ab“, sagt Lilge. Ratsdiener und Stadtknechte hielten vier Tage und sieben Nächte Brandwache, um das wiederaufflammende Feuer zu löschen. Eine Rechnung der Kämmerei weist einen Beleg von 83 Talern aus, der für den Brandschaden gezahlt wurde. Nach dem Brand diente das Deutsche Haus als Spritzenhaus für die Feuerwehr. Der Stadtkrug blieb bis 1856 Stadteigentum. Für 2070 Taler ging das Haus an den Ökonom Poppe. 1914 brannte es erneut ab und wurde 1917 wieder aufgebaut. Seitdem hat es seinen Fachwerkcharakter verloren. von Nina Lutz

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Klopfzeichen signalisierte Essenszeit Das Gerichtsgebäude Zum Oberntor 2 war einst ein Herrenhaus.

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enn im vergangenen Jahrhundert eine Sitzung im Saal des Springer Amtsgerichtes bis zum Mittag dauerte, war aus der Dienstwohnung des Amtsrichters im Stockwerk darüber irgendwann ein Klopfen zu vernehmen. Ortsfremde wunderten sich, Ortsansässigen war klar: Es ist das Zeichen, dass das Essen auf dem Tisch steht. Amtsgerichtsrat Oskar Musahl (1891-1971) unterbrach die Verhandlung dann für eine halbe Stunde. Nicht immer diente das Gebäude allein der Justiz. Es wurde 1775 als Herrenhaus auf dem früheren Rittergutsgelände der Familie von Uffelen errichtet, an der Nordseite sogar mit Freitreppe. Es handelte sich um

einen Fachwerkbau, er wurde aber übermalt, um wie ein klassizistischer Steinbau auszusehen. Darauf legte der Adel Wert. 1850 wurde das Gut von Georg V., dem letzten König von Hannover, erworben. Er schenkte es seiner Gemahlin, Königin Marie. „Später gehörte der Bau seiner Tochter, Prinzessin Friederike, die es ihrem Ehemann, Major von Pawel-Rammingen, wahrscheinlich als Ehegut einbrachte.“ So ist es auf einer Tafel im Amtsgericht zu lesen. Der Fiskus erwarb schließlich das Grundstück und brachte 1868 im Herrenhaus das Amtsgericht unter, das sich bis dahin auf dem Burghof befand. Seit 1880 war im Gerichtshaus auch das Königliche Amt untergebracht,

die spätere Landkreisverwaltung. Die Domänenverwaltung betrieb zudem im Keller eine Käserei, was bei empfindlichen Nasen nicht gut ankam. Die Landkreisverwaltung wurde später auf den Burghof verlegt. Von 2003 bis 2009 wurden auf dem Gerichtshof jährlich Weinfeste gefeiert und seitdem Hoffeste. Aus Kostengründen sind die Organisatoren davon abgerückt. Auch Klopfzeichen zum Mittagstisch gibt es nicht mehr. Die Richterin wohnt auswärts. Die frühere Remise gegenüber dem Gerichtsgebäude aber ist weiterhin Wohnsitz des Wacht- und Hausmeisters. Zudem sind dort drei Zellen für den Wochenendarrest untergebracht. von Andreas Zimmer

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Ratskeller war Springes erstes Rathaus Gebäude besteht aus zwei Häusern und diente als Gefängnis sowie als Hospital

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er Ratskeller an der Straße Zum Oberntor 1 ist eines der imposantesten Gebäude in Springe und bestimmt das Bild des Marktplatzes mit. 1588 soll das Brauhaus errichtet worden sein, mit dem das Vordergebäude verbunden ist. Wann der erste Ratskeller gebaut worden ist, der auch das erste Rathaus Springes war, ist nicht bekannt. Im Stadtarchiv gibt es Rechnungen, in denen bereits 1613/1614 Kacheln am Ofen in der Ratsstube ausgewechselt wurden. In den Jahren 1613, 1614 und 1617 verzeichnet die Chronik Henrich Baxmann als Ratskellerwirt. Er erbaute auch das Haus Peters am Markt 1. In den Jahren 1616/1617 verzeichnet die Stadtkasse 16 Reichsthaler als Strafe aus Schlägereien. Das jetzige Gebäude wurde 1657/58 neu gebaut. Auf dem Springer Wappen neben der Eingangstür ist die Jahreszahl 1638 zu entdecken. Das Wappen könnte aber von dem vorherigen Gebäude stammen. Im neuen Ratskeller wirkte Hans Dunte, der von 1645 bis 1674 sowie 1685 bis 1692 Bürgermeister Springes war. Wie auch der Bürgermeister und seine Stadträte nur ein Jahr im Amt blieben und dann neu gewählt wurden, wurde auch die Pacht für den Ratskeller in jedem Jahr neu vergeben. Obwohl es ab 1707 neben dem Magistrat nur noch ein vierköpfiges Bürgervorsteherkollegium gab, wurde die Zwölferstube (Ratsstube) beibehalten. Dort sprachen Richter Urteile, und es gab Räume für Gefangene. 1797/98 wurde die Ratsstube als Hospital für den einquartierten Stab des 13. Infanterieregiments genutzt. Im Jahr 1805 schätzte die Brandkasse den Ratskeller auf einen Wert von 1500 Thaler, das Brauhaus auf 600 Thaler. 1818

ließ die Stadt das Brauhaus abreißen und 1820/21 neu erbauen. In den Jahren 1825/26 renovierten Handwerker im Auftrag Springes das Rathaus mit Ratskeller neu. Das darin befindliche Hotel sollte verbessert werden, da die zwei Hauptkrüge – der Ratskeller und der Stadtkrug – „die Aufnahme von Reisenden aus der gebildeten Klasse“ nicht gestattete. 1879/80 wurde die Brauerei aufgelöst. Der Boden wurde zum Sitzungs- und Bürgersaal des Ratskellers umgebaut. Die Gaststätte und die Ratsstube blieben, bis die Stadt 1905 das Alte Rathaus, Zum Niederntor, kaufte. 1913 verkaufte die Stadt das Gebäude an den Gastwirt Merten. Der Bürgersaal wurde unter anderem als Kino genutzt. 1972

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bis 1994 waren Rechtsanwalt Ulrich Matz und seine Frau Waltraud Eigentümer. Im Brauhaus befand sich die Kanzlei, die Gaststätte blieb im Vordergebäude. 1994 kaufte das Ehepaar Dorothea und Klaus Nagel den Ratskeller. Sie restaurierten das Gebäude nach historischem Vorbild. 1995 eröffnete im Ratskeller ein Restaurant. Das Ehepaar Nagel restaurierte mehrere Jahre lang das zweite Obergeschoss des Gebäudes und baute den ehemaligen Bürgersaal zu einem Veranstaltungssaal um. Seit 2006 richtet ein Freundeskreis dort Kunst- und Kulturereignisse aus und zeigt alte Kinofilme. von Brigitte Kieth


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Foto: Andreas Brosz

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