Steinhuder Meer und Mehr

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Steinhuder Meer und Mehr

Ein Magazin der Leine-Zeitung, Ihrer Heimatzeitung in HAZ und NP und der Schaumburger Nachrichten

KimBruchmann Jasmin Kraus (myheimat.de) Foto:Foto: Lothar (myheimat.de)

Freitag, 30. November 2012

Kalt und schรถn

HAZ NP


2 … Steinhuder Meer und Mehr

Kolumne

Die stille Schönheit des Winters

J

etzt übernimmt die Poesie das Ruder: keine weißen Dreiecke auf dem Steinhuder Meer. Die Jollen und Yachten, Auswanderer und Jägerschiffe, die den Sommer über auf dem Wasser kreuzten, haben ihre Segel eingeholt. Während der Winterpause liegen die Boote sorgfältig verpackt im Winterquartier oder sind am Hafen aufgebockt. Dafür schweben Dreiecksformationen am Himmel. Vogelschwärme nehmen Kurs auf die Meerbruchwiesen, denn am westlichen Ufer können sie nach dem kräftezehrenden Formationsflug gemütlich Pause machen und sich „einen dicken Po“ anfressen. So stärken sich die Zugvögel für ihre kommende Etappe. Mit dem sogenannten „Rubens-Index“ messen Wissenschaftler das Hinterteil der Wildgänse. Je praller die Vögel rund ums Bürzel erscheinen,

umso höher sind ihre Überlebenschancen. Auch manch anderer Vogel sitzt jetzt aufgeplustert auf den Steggerippen. So trotzt er der Kälte und behält dennoch den Überblick. Nach dem bunten Trubel der Sommermonate folgt am Steinhuder Meer nun die Phase der Gelassenheit. Die Serviererin muss nicht gegen den Sekundenzeiger anrennen, weil die überschaubare Gästezahl gerne ein bisschen verweilt. Man wärmt sich am flackernden Kaminfeuer auf, bevor es zurück in die winterliche Landschaft mit ihren Polartemperaturen geht. Über der Aalräucherei weht eine

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kleine Rauchfahne. Ihr Duft fällt im Winter viel stärker auf und weckt sogleich verführerische Assoziationen. Kein Wunder, dass sich viele Meerfans die geräucherten Fischdelikatessen bis ans Ende der Welt nachschicken lassen. Doch wer derzeit am Ufer des Flachwassersees stehen kann und über seine spiegelglatte Oberfläche blickt, möchte diesen magischen Augenblick nicht tauschen. Am Schilf haben sich feine Raureifkristalle gebildet, während orange Hagebutten an welken Sträuchern leuchten. „Ach wunderschön ist Gottes Erde“, dichtete Hölty einst. Bestimmt hat ihn die verzauberte Winterlandschaft zu diesen Zeilen inspiriert.

Denn nichts könnte die Atmosphäre besser wiedergeben als des Dichters Worte.

Ihre Patricia Chadde

Patricia Chadde ist Mitarbeiterin der Leine-Zeitung und Autorin dieses Magazins.


Steinhude

Steinhuder Meer und Mehr… 3

Bereit zur Winterwanderung

Auch im Winter viel los Horst Fentzahm hat alle Hände voll zu tun. Das Steinhuder Naturpark Infozentrum ist voller Kinder, weil Kerzen aus Bienenwachs gedreht werden. Außerdem gibt es viel zu sehen. Die Entwicklungsgeschichte des Steinhuder Meeres mit seinen besonderen Pflanzen, Tieren und Menschen wird in dem Infozentrum des Naturparks anschaulich darge-

Das Naturpark Infozentrum lädt herzlich ein stellt. Seit der Eröffnung im Zusammenhang mit der Renaturierung des Steinhuder Scheunenviertels im Expojahr 2000, finden Besucher hier viele Anregungen und Informationen über den beliebten Naturpark. Wunstorfs Wirtschaftsförderer Uwe Schwamm ist noch aus einem anderen Grund stolz auf das Angebot: „das Steinhuder Scheunenviertel ist das einzige externe Expo 2000 Projekt, was bis heute existiert und sich auch zukünftig als vitales Angebot präsentieren wird“,

so Schwamm. Und an dieser Erfolgsgeschichte hat das Naturpark Infozentrum neben der Tourist-Information und dem attraktiven gastronomischen Angebot einen bedeutenden Anteil. Den ganzen Dezember über bleibt das Steinhuder Naturpark Infozentrum geöffnet, nur Heiligabend ist zu. Am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag sind Frank Behrens und Team dann wieder voller Elan vor Ort. Auch am 1. Januar 2013 ist geöffnet, doch dann startet die Winterpause bis Ende Januar. Danach können sich die Besucher auf zwei neue, große Projekte freuen: In Mardorf soll 2013 ebenfalls ein Naturpark Infozentrum eröffnet werden. Und ab Mitte des Jahres haben die Gäste des Naturparks Steinhuder Meer mit der geplanten Bühne auf dem Wasser noch ein weiteres, attraktives Ziel, dessen Besuch sich lohnen wird. Die letzte Aktion im Jahr ist dieWinterwanderung am 30. Dezember 2012 durch die winterliche Landschaft am Meer. Dauer circa 90 Minuten. Danach Einkehr zum

Grünkohlessen. Verbindliche Anmeldung bis zum 27. Dezember 2012 unter Telefon 05033- 939 134 erbeten. Treffpunkt Rote Kreuz Straße / Seebrücke in Mardorf. Öffnungszeiten im Dezember

2012: Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 13 und 14 bis 17 Uhr Heiligabend geschlossen, am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag sowie am 1. Januar 2013 geöffnet, Winterpause ab 2. Januar 2013. cha

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Wir wünschen eine schöne Adventszeit

Impressum Steinhuder Meer und Mehr ist ein Magazin der Leine-Zeitung, täglich in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung und der Neuen Presse und der Schaumburger Nachrichten.

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Texte und Fotos (sofern nicht anders angegeben): Patricia Chadde (cha), Susanne Döpke (sd), Carola Faber (caf), Bettina Francke (bf). Redaktion: Robin Jantos, Annika Kamißek, a.kamissek@ madsack.de, Telefon (0 50 32) 96 43 55. Gestaltung: Siegfried Borgaes, Frederic Henze. Verlag: MH Niedersachsen GmbH & Co. KG, Am Wallhof 1, 31535 Neustadt am Rübenberge (zugleich ladungsfähige Anschrift sämtlicher im Impressum genannter Personen). Verantwortliche Redakteure: Peter Taubald, Clemens Wlokas. Verantwortlich für den Anzeigenteil: Günter Evert.

Druck: Druck- und Logistikzentrum, Kieler Zeitung GmbH & Co. Offsetdruck KG, Radewisch 2, 24145 Kiel.

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Tourist-Info Steinhude Tourist-Info Mardorf Meerstraße 15-19 Aloys-Bunge-Platz 31515 Steinhude 31535 Mardorf Tel. 05033-95010 Tel. 05036-92121 www.steinhuder-meer.de

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Steinhude

Steinhuder sammeln für Tschernobylhilfe

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as Fischer- und Weberdorf lädt zum besinnlichen Vorweihnachtserlebnis ein. Am 15. und 16. Dezember öffnen Gertrud und Dieter Büsselberg ihre Diele am Neuen Winkel 9, damit die Tschernobylhilfe des Altkreises Neustadt ihre beliebte Kaffeetafel anbieten kann. Seit fünf Jahren sammeln die Steinhuder für bedürftige Menschen in Weißruss-

land. Da vor allem die Einwohner der Stadt Gomel durch den Fallout des Tschernobyl-Reaktors betroffen sind, werden sie vom Kaffeetafelerlös unterstützt. Ingelore Knigge gehört zum Helferteam und war in diesem Herbst zum zehnten Mal vor Ort, so dass sie die aktuelle Bedürftigkeit der Menschen einschätzen kann: „Es werden dringend warme Sachen benötigt,“ be-

richtet sie. Ob Schals und Mützen, Fäustlinge oder Kuschelsocken – alles, was sich gegen die Kälte anziehen lässt, wird gern als Spende angenommen. „Manchmal packen wir auch ein bisschen Spielzeug in die Pakete, aber Winterjacken und Mäntel sind wichtiger“, sagt Knigge. Wer besonders großzügig sein möchte, kann auch ein (gebrauchtes) Fahrrad spenden, denn das benötigen Ärzte und Schwestern in Gomel dringend für Krankenbesuche. Auf jeden Fall werden am dritten Advent wieder ein paar hundert Euro zusammenkommen, sind sich die weiteren Kaffeetafelhelfer wie die Familien Meichsner, Ernsting und Borchers sicher. Der Erlös der beiden Nachmittage wird übrigens in Porto investiert, weil jedes Paket nach Weißrussland mit zehn Euro frankiert werden muss. Bestens gestärkt geht es dann ins gegenüber gelegene Fischer- und Webermuseum, wo wieder eine Nostalgische Weihnacht mit erlesenem Kunsthandwerk lockt. „Alles Handarbeit“, verrät Museumsleiterin Sandra Kilb. Sie präsentiert in

diesem Jahr 28 Aussteller, die sich den Besuchern mit ihren originellen Arbeiten auf den zwei Etagen des historischen Fachwerkbaus präsentieren werden. Dabei bilden Tradition und moderne Interpretation eine anregende Mischung. „Einige der Stücke sind alltagstauglich, wie Schals“, so Sandra Kilb. Aber auch Dekoratives wie Blütencollagen und Knopfbilder und Waldorfpuppen sind zu kaufen. Außerdem gibt es eine Märchenecke. Der Heimatverein sowie der Förderverein des Museums werden ihre Arbeit präsentieren. cha

I Nostalgische Weihnacht im Fischer- und Webermuseum, Neuer Winkel 8. Kaffeetafel der Tschernobylhilfe im Haus von Familie Büsselberg, Neuer Winkel 9 Beide Veranstaltungen: 15. Dezember 13 bis 17 Uhr und 16. Dezember 11 bis 17 Uhr.

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Steinhude

Im Großenheidorner Pfarrgarten der St. Thomas Kirche wird es am Sonnabend, 1. Dezember, ab 15 Uhr und am Sonntag, 2. Dezember, ab 13 Uhr weihnachtlich zugehen. Alle Interessierten sind herzlich zu stimmungsvollen Stunden eingeladen. Hagenburgs Adventsbasar startet am Sonntag, dem 2. Dezember zum 12. Mal und findet wieder in und rund um das Gemeindehaus statt. Von 14 bis 18 Uhr sind alle herzlich am Gemeindehaus an der Altenhäger Straße 25 in Hagenburg willkommen. An jedem Vorabend der vier Adventssonntage, immer sonnabends von 17.30 bis 18 Uhr, findet ein offenes Adventssingen unter dem Kirchturm der Nikolaikirche statt. Es endet mit dem Einläuten des Sonntags und wird meist von einer kleinen Bläsergruppe aus dem Posaunenchor begleitet.

Weihnachten rund ums Meer

Die „Nostalgische Weihnacht“ in Steinhude ist ein Kunst- und Handwerkermarkt auf dem sich 28 Ausstellerinnen am 15. und 16. Dezember im Fischer- und Webermuseum, Neuer Winkel 8, präsentieren. Der Eintritt ist frei. Im gegenüber liegenden Gebäude, Neuer Winkel 9, bietet die Tschernobylhilfe des Altkreises Neustadt weihnachtliche Leckereien im Rahmen ihrer Kaffeetafel an. Die identischen Öffnungszeiten der beiden Veranstaltungen sind Sonnabend von 13 bis 17 Uhr und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Der wunderschöne Weihnachtsmarkt in der Wunstorfer Fußgängerzone beginnt am Montag, 26. November und geht bis zum Mittwoch, dem 26. Dezember. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag sowie Sonnabend von 11 bis 20 Uhr, Freitag von 10 bis 20 Uhr und Sonntag von 13 bis 20 Uhr.

Klein Heidorns Weihnachtsmarkt lädt am Sonntag, 2. Dezember ab 15 Uhr auf den Schulhof ein. Die Ortsvereine stellen sich vor und bieten Unterhaltung und leckere Snacks an. Der Adventsmarkt im Kloster Loccum öffnet am Sonnabend, dem 1. Dezember ab 11 Uhr, seine Pforten Kreuzgang des Klosters Loccum. Im Kloster, 231547 Rehburg-Loccum. Am Sonntag, 2. Dezember findet Luthes Weihnachtsmarkt traditionell rund um die alte Dorfkirche auf dem Kirchplatz statt. Viele Vereine des Ortes machen mit und verwöhnen ihre Besucher von 11 bis 20 Uhr. Mardorfs feiner, kleiner Weihnachtsmarkt lädt am Sonnabend, 1. Dezember ab 15 Uhr und am Sonntag, 2. Dezember ab 14 Uhr ein. Ein Ritual, das diesen Weihnachtsmarkt zu etwas Besonderem macht, ist die lebendige Krippe. Aloys-Bunge-Platz, Neustadt-Mardorf Ab Sonnabend, dem 1. Dezember, hüllt sich die Neustädter Innenstadt in einen Winterzauber voller Atmosphäre. Um 10 Uhr startet der Neustädter Weihnachtsmarkt und erfreut Groß und Klein mit stimmungsvoller Musik, historischem Kinderkarussell und vielen weiteren Angeboten bis er am Freitag, dem 28. Dezember um 20 Uhr endet. Neustadt siebtes Lichterfest findet am Freitag, dem 7. Dezember statt. Von 17 bis 23 Uhr wird die Innenstadt in ein stimmungsvolles Licht getaucht. Spektakuläre Feuershows ergänzen mit atemberaubenden Shows das Programm.

Am Sonntag, dem 2. Dezember lädt um 18 Uhr ein Konzert zum Advent in die Stadtkirche Wunstorf ein. Unter dem Titel „Eine Lutherische Messe zum Weihnachtsmorgen um 1620“ spielt Birgit Glatz Werke von Michael Praetorius, Johann Hermann Schein und Samuel Scheidt. cha


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Steinhude

In den Museen gibt es neue Exponate

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nventarisieren und archivieren gehört zu den wichtigsten Aufgaben im Museum. „Wenn nicht alles gleich richtig vermerkt und einsortiert ist, erschwert das nur die Folgearbeiten“, sagt Museumsleiterin Sandra Kilb. Gerade in der Wintersaison findet sich etwas mehr Zeit, in Ruhe Ausstellungen vorzubereiten und Vitrinen neu zu bestücken. „Wir überlegen uns, welches Thema interessieren könnte, dann sichten wir das Archiv“, sagt die Museumsleiterin über ihre Vorgehensweise. Um zum Beispiel die „Kulturgeschichte des Spielzeugs“ im Obergeschoss immer lebendig zu gestalten, wird sie regelmäßig mit neuen Themen ergänzt. Im Jahr 2013 ste-

hen deshalb in diesem Bereich Gesellschaftsspiele im Vordergrund. Das in Deutschland am weitesten verbreitete Pferderennspiel dürfte das „Pferderennen“ aus dem Schmidt-Verlag sein. Dieses beliebte Spiel, das sich seit den fünziger Jahren in vielen Spiele-Sammlungen findet, gehört wir die Frohe Rheinfahrt zu den farbenfrohen Neuzugängen im Spielzeugmuseum. Ist der passende Platz in der Vitrine gefunden, müssen noch Schilder aus Papier, Kleber, Schneidebrett und Folie hergestellt werden. Auch in der Puppenwelt gibt es Neues zum Thema Käthe-Kruse-Puppen. „Ick koof euch keene Puppen. Ick find se scheißlich. Macht euch selber welche.“ Der Satz von Max Kruse ist legendär. 1905 weigerte er sich, eine der üblichen Puppen zu kaufen. Zum Liebhaben und Kuscheln, weich und anschmiegsam, so sollten sie sein! „Katharina (Käthe) setzte den Wunsch um und stellte für ihre eigenen Kinder, und bald auch für Bekannte, Puppenkinder her. 1910 wurde Käthe Kruse schlagartig berühmt, als sie ihre Puppen auf der Ausstellung Spielzeug aus eigener Hand präsentierte. Erstmals gab es Ebenbilder von Kindern, nicht von Erwachsenen. Vor Aufträgen konnte sie sich fortan kaum noch retten. Kurze Zeit später gründete sie ihre erste Manufaktur in Bad Kösen“, wird die Entstehung der wertvollen Puppen erklärt. Unter den Puppen gibt es im Museum auch eine kleine, fast unscheinbare Stoffpuppe zu sehen, die deutliche Spuren von Kinderliebe zeigt. „Diese ist wohl eine maschinell gefertigte Imitation der Käthe-Kruse-Puppen, die von 1922 bis 1925 offen von Bing angeboten wurden. Käthe Kruse klagte gegen die Plagiate und gewann“, sagt die Museumsleiterin. Geöffnet haben die Steinhuder Museen, Neuer Winkel 8, bis März nur auf Anfrage unter Telefon (0 50 33) 55 99. caf

Museumsleiterin Sandra Kilb.

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Steinhuder Meer und Mehr… 7 Der neue BMW 1er 3-Türer

So gelingen tolle Aufnahmen vom Meer

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we Hinz (53) erinnert sich an seinen ersten Ausflug ans Steinhuder Meer, als wäre es gestern: „Mit der Klasse haben wir den Wilhelmstein besucht“ berichtet er aus Steyerberg. Die Faszination des Achtjährigen für den Flachwassersee mit seiner Umgebung aus Heide, Moor und Bergen ist bis heute ungebrochen. Romantische Sonnenuntergänge erlebt er mit Ehefrau Marita vom Boot aus. Und als die Söhne Jean und Pierre kamen, ging es erst zum Planschen an Mardorfs Weiße Düne und ein paar Jahre später zum Surfen. „Ein Ausflugsziel, das jedes Alter begeistert, ist etwas ganz besonderes“, sagt Uwe Hinz. Die Familie Hinz hat neben dem Steinhuder Meer eine weitere Leidenschaft: das Fotografieren. Hier geben sie den Leser Tipps, wie eindrucksvolle Aufnahmen enstehen. Pierre Hinz ist der Wassersportler der Familie. Sein Tipp: Aufregende Segel oder Surf-Aufnahmen gelingen am besten vom Beiboot aus. Und wer von Steinhude aus Richtung Mardorf blickt, hat die Sonne fast den ganzen Tag lang im Rücken und damit optimale Lichtverhältnisse. Uwe Hinz kommt mit den Leuten schnell ins Gespräch. So gelingen

ihm Portraits, die einerseits typisch und zugleich sehr offen wirken. Ob Fischer oder Kapitän, ob Eisverkäuferin oder Strandnixe: „Immer vorher fragen, ob die Leute mit den Aufnahmen einverstanden sind“, rät Uwe Hinz. Das liefert sympathische Aufnahmen! Jean Hinz empfiehlt den Perspektivwechsel: Fast immer fotografiert man im Stehen. Einfach mal in die Hocke gehen oder auf eine Bank steigen, um eine neue Sicht zu gewinnen. Dank der Vogelbeobachtungstürme sind auch Naturaufnahmen prima möglich. Dafür ist ein Teleobjektiv besonders gut geeignet. Marita Hinz setzt auf Farbe und Kontrast: Ob Morgennebel oder Abenddämmerung, Marita Hinz empfiehlt die außergewöhnliche Uhrzeit. Ob sich das Meer Ton in Ton beim Erwachen des Tages zeigt oder kurz vor einem Gewitter in starkem Hell-Dunkel-Kontrast: die ungewöhnliche Uhrzeit oder das außergewöhnliches Wetter macht originelle Motive möglich. Außerdem ist der Naturpark Steinhuder Meer nicht nur im Sommer schön: Derzeit zeigen sich Hagebutten, die mit Raureif überzogen sind, von ihrer märchenhaften Seite. cha

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Steinhuder Meer

Wo die Himmelsziege meckert

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iemlich scheu ist er, der Vogel des Jahres 2013. Die Bekassine, auch Himmelsziege genannt, ist eine vom Aussterben bedrohte Schnepfenart, die unter anderem am Steinhuder Meer heimisch ist. Besonders wohl fühlt sich der seltene Vogel auf den Meerbruchwiesen oder in den Moorflächen am Ostrand des Meeres.

Die Bekassine trägt den Spitznahmen Himmelsziege oder auch Meckervogel, weil die Männchen während ihrer charakteristischen Zickzackflugs während der Balz eine Art Wummern oder Meckern erzeugen. Dabei fliegen die Tiere auf meist 50 Metern Höhe in scharfem Zickzackkurs steil nach

oben, um dann jäh zur Seite abzukippen. Im darauffolgenden Sturzflug erzeugt der Vogel das charakteristische Geräusch mit seinen Schwanzfedern. Auf Brautschau sind die seltenen Schnepfen von März bis Mai – ein Hörbeispiel, wie sich das Meckern der Himmelsziege während des Fluges anhört, ist im Internet zu finden unter: www.xeno-canto.org/57908 Der Naturfotograf Jürgen Heinrich aus Mardorf hat die Bekassine mit der Kamera abgeschossen, aber das war gar nicht so leicht: Der Vogel ist nicht nur scheu und dämmerungsaktiv, sondern auch recht klein. „Wenn man in der Literatur liest, dass eine Bekassine ungefähr 30 Zentimeter groß ist, stellt man sich das völlig falsch vor“, sagt Heinrich. Vogelkundler würden Tiere von der Schnabelspitze bis zum Schwanzende messen. Bei der Bekassine zähle der für Schnepfen charakteristische lange Schna-

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bel mit, darum halten viele den nur drosselgroßen Vogel für größer, erklärt der Fotograf. Heinrich hat die Himmelsziege mit viel Geduld und einem Teleobjektiv auf Fotos gebannt, indem er sich in einer der Beobachtungshütten am Westrand des Meeres auf die Lauer gelegt hat. Dort geht die Himmelsziege auf Nahrungssuche, indem sie mit dem langen Schnabel im seichten Wasser oder im feuchten Boden nach Krebstieren, Würmern oder Larven stochert. Die Hütten sind vom Heudamm oder vom Naturerlebnisweg aus leicht zu erreichen, und Vogelfreunde können eine große Anzahl Watund Wasservögel beobachten – mit etwas Glück die Bekassine oder vielleicht sogar den am Meer heimischen Fischadler. In Deutschland hat sich die Anzahl der Brutpaare in den vergangenen 20 Jahren auf 5500 bis 6700 Paare halbiert. Der NABU hat die Bekassine zum Vogel des Jahres ernannt, um für den Erhalt von Mooren und Feuchtgebieten zu werben. Weite-

re Informationen über die Bekassine und Vogelbeobachtungsmöglichkeiten findet man zum Beispiel unter: www.nabu-neustadt.de www.nabu-wunstorf.de www.oessm.org sd

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Steinhuder Meer und Mehr… 9

Mardorf

Einkehren am Nordufer Die wunderschöne Landschaft, die den Naturpark Steinhuder Meer prägt, lohnt immer einen Ausflug. Das ganze Jahr über bietet der Naturpark Steinhuder Meer Abwechslungsreiches. Vielfältige Spazier-, Wander- und Fahrradwege führen durch die Naturlandschaft, direkt am Nordufer des Steinhuder Meeres vorbei. Trotz der Erneuerungsarbeiten des Uferwegs haben die gastronomischen Betriebe auch in dieser beschaulichen Jahreszeit geöffnet, denn gemütliches Einkehren rundet einen erfüllten Tag ab. Ein abwechslungsreiches gastronomisches Angebot stellt sicher, dass jeder Gast auf seinen Geschmack kommt. Ob reichhaltig für den Bärenhunger nach einem erlebnisreichen Tag oder maßvoll und gesundheitsbewusst in Verbindung mit sportlichen Aktivitäten: Im urlaubsbetonten und pittoresken Ambiente des Nordufers wird Essen und Trinken zu einem besonderen Erlebnis. Jedes Restaurant und Café zeichnet sich durch Persönlichkeit aus. So ist die Eiche, deren Stamm mitten durch die Gaststube führt, ein bekanntes Markenzeichen der „Alten Moorhütte”. Neben den beliebten rustikalen Speisen und typischen Spezialitäten aus der Region, bietet die Küche des gemütlichen gastronomischen Betriebs im Dezember eine erweiterte Speisekarte an. Unter dem Motto „Festlicher Dezember“ zaubert Inhaberin Bettina Nehmer Gerichte, wie „Geschmorte Kaninchenkeule“, „Rinderfilet mit Sauce Bernaise“ oder „Dijonsenf-Süppchen“ auf die Teller. Daneben sind auch immer hausgemachte Sülze mit Bratkartoffeln auf althergebrachte Art und der hausgebackene Kuchen, zu empfehlen. Mit herrlichem Blick auf den See, liegt „Birgit’s Café“, das mit

einer großen Auswahl an leckeren Frühstücksvariationen und kleinen Gerichten lockt. Ganz lecker schmecken dort die köstlichen und raffiniert zubereiteten Suppenspezialitäten. Die Spezialität des Hauses sind natürlich selbst gebackene Torten und Kuchen. In der kalten Jahreszeit, vielleicht sogar bei zugefrorenem See, sorgt das Café an den Wochenenden mit leckerem Glühwein für die nötige Wärme. Der Clou: Im Winter gibt es in Birgit`s Café besonders attraktive Preise. Neben der Aktion Kuchen und Kaffee satt für 3,80 Euro, die immer mittwochs und donnerstags zwischen 14 und 18 Uhr stattfindet, lockt Köstliche Gerichte, leckere Torten an den Wound eine wunderschöne Landschaft chenenden der Baustellenbonus. „Durch die wechselnden und attraktiven Angebote wird sich hier ein Besuch bestimmt lohnen“, erklärt Betreiberin Birgit Jörns. Nicht nur die Segler am Steinhuder Meer überzeugt Jean-Robert Legagneux, der mit viel Charme und gutem Essen sowie röstfrischen Kaffeespezialitäten als neuer Pächter die Neue Moorhütte ganzjährig betreibt. Neben dem Hotelbetrieb gibt es ein vielseitiges Bistroangebot, das von „Pariser Zwiebelsuppe“ über „Quiche Lorraine“ bis zum „Rumpsteak“ reicht. Dazu überzeugt eine wöchentlich wechselnde Karte mit weiteren kulinarischen Spezialitäten. Mit einer reichhaltigen Frühstückskarte, dem täglich wechselndem Mittagstisch sowie hausgemachten Kuchen- und Tortenspezialitäten versorgt das Programm ganzjährig den kleinen und den großen Hunger. caf

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Mardorf

Kein Job wie jeder andere – Herbergseltern

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erbergsvater zu sein, ist für Carsten Lutter, Leiter der Jugendherberge Mardorf, das Normalste von der Welt. Er und seine Frau Susanne sind als Herbergseltern in die Fußstapfen von Lutters Eltern getreten, die bereits Jugendherbergen in Bielefeld und Limburg leiteten. „Es war toll, in dieser Umgebung auf z u wa chs e n, weil immer neue Leute kamen und jede Menge Kinder zum Spielen mitbrachten“, erinnert sich Carsten Lutter. „Mein Mann ist ins Herbergsgeschäft hineingeboren, ich habe eingeheiratet“, sagt Susanne Lutter lachend. Lutters leiten seit der Eröffnung im Jahr 1994 die Jugendherberge am Warteweg und sind beim Jugend-

herbergswerk angestellt. Susanne Lutter kümmert sich um Organisation und Verwaltung, während ihr Mann Gelände, Haus und Geräte in Ordnung hält. Bei 180 Betten ist das eine Menge Arbeit, und auch auf dem weit-

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150 bis 200 Schulklassen pro Jahr. Das ist aber nicht alles, auch Familien zieht es in die Herberge. „Wir haben im Jahr rund 38 000 Übernachtungen, das sind ungefähr 12 000 Gäste“, sagt Susanne Lutter. Der Großteil kommt aus Nie d e rs a chs e n und NordrheinWestfalen. „Eltern schätzen die lockere Atmosphäre und dass niemand schimpft, wenn ihre Kinder herumtoben“, sagt die Herbergsmutter. Die interessieren sich allerdings auch für Pauschalangebote – die Familienzeit ist besonders beliebt. Dabei ist der Eintritt bei verschiedenen Attraktionen rund ums Meer, zum Beispiel Dinopark und Insektenmuseum, inklusive. Die Jugendherberge Mardorf hat vom Deutschen Jugendherbergswerk das Siegel Umweltherberge erhalten, weil Lutters nach ökologischen Kriterien wirtschaften und Programme anbieten, bei denen Gäste die heimische Natur kennenlernen. Der hauseigene Umweltpädagoge Michael Fautsch geht mit Gruppen auf Entdeckungsreise an Meer und Moor und vermittelt Hintergrundwissen. Dazu dienen auch ein Biotop mit Naturerlebnisgarten und ein Kräutergarten. sd

Susanne und Carsten Lutter


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Mardorf

Mardorfer knüpft Funknetz für Fahrtensegler

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ine große, schwenkbare Antenne überragt das kleine Haus von Arno Müller-Henze. In einer Ecke seines Wohnzimmers hat er eine feste Funkstation installiert. Mit Blick auf seinen Garten nimmt der Mardorfer von dort aus jeden Morgen Funkkontakt mit Fahrtenseglern aus der ganzen Welt auf – seit vielen Jahren ist das ein festes Ritual. „Heute früh haben ich mit Seglern rund um Australien gesprochen“, erzählt der 80-Jährige. „Ich staune immer wieder, wie viele Menschen im gesetzten Alter ihr Haus für ein Boot verkaufen und um die Welt segeln.“ Müller-Henze segelt selbst, jedoch nur vor der Haustür auf dem Steinhuder Meer. Der Australienplausch ist für Müller-Henze Amateurfunkerkür. Ein fester Termin liegt dagegen für ihn täglich um 9.30 Uhr an:

Dann treffen sich Gleichgesinnte im Funknetz auf der Frequenz 14.313 kHz, um neueste Wetterdaten und Nachrichten auszutauschen, und sich bei Problemen zu unterstützen. Das hat Müller-Henze bereits 1969 eingefädelt und seitdem ein festes (Funk)netz unter deutschsprachigen Fahrtenseglern geknüpft: Er gründete damals gemeinsam mit sechs Mitstreitern den Verein Intermar ­- Amateur Seefunk, der heute mehr als 1000 Mitglieder zählt. Der Mardorfer ist ein Funk-Profi: Als Funkoffizier fuhr er auf Frachtschiffen rund um die Welt. Mit der Digitalisierung des Seefunks 1992 endete diese Zeit. „Mein Beruf wurde abgeschafft“, sagt Müller-Henze. Die Leidenschaft blieb. Seine Funkstation am Steinhuder Meer war lange Zeit Leitstelle für den täglichen Segleraustausch.

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Mittlerweile hat Müller-Henze die Leitung jedoch an einen jüngeren Kollegen aus der Nähe von Frankfurt abgegeben und hört meist nur noch zu. Der tägliche Austausch der Amateurfunker auf See sei nach wie vor wichtig: „Es dient der Sicherheit auf See. Wir hatten schon Notfälle und haben uns darum gekümmert, dass Segler gerettet werden konnten“, erzählt der Mardorfer. Müller-Henze hat schon viele Geschichten gehört und Erlebnisse geteilt. In den achtziger Jahren verfolgte er beispielsweise per Funk die abenteuerliche Reise des Rekordseglers Axel Czuday, der als erster Segler die Nordostpassage im N ordp olarmeer durchfahren wollte.

„Er wurde damals von den Russen gestoppt und mit einem Frachter samt Boot wieder nach Hause geschickt“, erzählt Müller-Henze. „Auch wenn sich die Technik geändert hat: Funk schafft bis heute Verbindung in die ganze Welt. Das ist spannend“, sagt er. Der Verein Intermar stellt die aktuellen Wetterdaten unter der Adresse www.Intermar-ev.de auch im Internet zur Verfügung. Im April treffen sich alle Mitglieder für drei Tage in Mardorf zu ihrer Jahresversammlung. bf

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MDK vergibt ein „Sehr gut“ “Wohnanlage Schlossstraße hat Qualitätsergebnis Schwarz auf Weiß“ Isa Woltmann-Kaschube macht einen rundum zufriedenen Eindruck: Soeben hat die Geschäftsführerin des Senioren- und Pflegeheims Kaschube das Ergebnis der jüngsten MDK-Prüfung für die Wohnanlage Schlossstraße (Hagenburg) erhalten. „Wir haben mit der überdurchschnittlichen Gesamtnote 1,1 abgeschnitten“, sagt sie mit Blick auf den sogenannten Transparenzbericht, der einmal jährlich vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) erstellt wird. Diese Qualitätsprüfungen finden stets unangemeldet statt. Bei der Anfang 2011 eröffneten Wohnanlage Schlossstraße war dies am 25. Oktober der Fall. Was Woltmann-Kaschube in diesem Zusammenhang besonders freut: „Wir hatten zwei Jahre nacheinander denselben Prüfer.“ Für beide Seiten ideal, wie sie findet: „Der Prüfer kennt die Einrichtung bereits und kann sich dann viel besser ein Bild von der Entwicklung des Hauses machen.“ Die Wohnanlage Schlossstraße besteht aus vier Wohngruppen mit jeweils elf bis 13 Senioren. Zu jeder Wohngruppe gehören neun wohnlich eingerichtete Zimmer. Für demenziell erkrankte Menschen steht eine eigene Wohngruppe zur Verfügung. Die zu den Senioren- und Pflegeheimen Kaschube gehörende Wohnanlage Schlossstraße in Hagenburg hat vom MDK die Note 1,1 erhalten


12 … Steinhuder Meer und Mehr

Rehburg

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s ist ein buntes Bild, das nicht nur die Herzen von Motorradliebhabern höher schlagen lässt: Mehr als 70 Raritäten der Motorradmarke Benelli sind in einer schlichten roten Halle an der Mardorfer Straße 23-25 in Rehburg-Loccum zu sehen. Der Vollerwerbslandwirt Wilfried Blöthe, auch bekannt dank seiner Wasserbüffelherden in den Meerbruchwiesen, ist seit seinem 18. Lebensjahr ein leidenschaftlicher Motorradfahrer. Durch Zufall entdeckte er damals in einer Zeitschrift seine erste Benelli und spezialisiert sich seitdem auf den italienischen Klassiker. Neben der Sammlung befindet sich in seinem Besitz das weltweit größte Ersatzteillager für historische Maschinen dieser Marke in

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Rehburg

Europa. „Ich habe viele Lager aufgekauft, damit eine langfristige Ersatzteilversorgung für alle Benellis gesichert ist“, sagt der Benelli-Fan, der die museale Sammlung mit den auf Hochglanz polierten Motorrädern als sein Lebenswerk bezeichnet. „Das Fauchen der Maschinen klingt wie ein Ferrari mit zwölf Zylindern. Für mich ist das der schönste Motorradklang der Welt“, schwärmt der 50-Jährige für die italienischen Klassiker. In Fachkreisen wird Wilfried Blöthe wegen seines Wissens und der umfangreichen Sammlung als „Benelli-Experte“ bezeichnet. Von Maschinen, die schon 1934 gebaut wurden, über die ersten Motorradklappräder der sechziger Jahre bis zu aktuellen Rennmaschinen befindet sich unter seinem Dach eine umfangreiche Sammlung. Fast jedes Motorrad ist fahrbereit. Auch die erste Benelli, eine 500 Quadro von 1975, gehört zu

den Exponaten. Mit Helm, Kühltasche und Rucksack ausgerüstet, wirkt sie so, als ob sie gerade nur kurz abgestellt wurde. „Ich hatte nur einen schweren Unfall in meiner Sturm- und Drangzeit. Danach habe ich diese Benelli komplett restauriert und bin weit mehr als 100 000 Kilometer mit ihr gefahren. Die weiteste Tour ging bis zum Nordkap“, sagt der Sammler, der schon fast eine halbe Million Motorradkilometer hinter sich hat. Am liebsten fährt er in das italienische Pesaro bei Rimini, wo die Firma Benelli 1911 als Garage Benelli von sechs Brüdern gegründet wurde. Dort befindet sich ebenfalls ein Museum, in dem ein Motorrad des Rehburgers steht – selbstverständlich immer fahrbereit. Zu sehen ist die Rehburger Benelli-Sammlung, nach Vereinbarung unter Telefon (0 50 37) 96 88 33. caf

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Moorgarten

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orta patet, cor magis - Die Tür steht offen, das Herz noch mehr“, mit dem Gruß der Zisterzienser werden die Besucher des Klosters Loccum schon an der Klosterkirchentür empfangen. „Beten und arbeiten“ lautete das Motto der zwölf Mönche und ihres Abts aus dem Kloster Volkenroda, die das Kloster Loccum 1163 gründeten. 2013 ist das Kloster, in dem seit mehr als drei Jahrhunderten künftige Pastoren und Pastorinnen ausgebildet werden, 850 Jahre alt. Seit der Gründung findet im Kloster, das immer noch den Eindruck eines mittelalterlichen Zisterzienserklosters vermittelt, jeden Abend um 18 Uhr eine Abendandacht statt. Weithin sichtbar ist die spätromanische Kirche aus dem 13. Jahrhundert, die aus Protest gegen den Prunk in der Kirche bewusst schlicht gebaut wurde, denn die Forderung nach Armut wurde bei den Zisterziensern auch in der Architektur umgesetzt. Das Loccumer Bauwerk beeindruckt durch sparsame, streng

Kloster ist ab dem 1. Advent wieder zugänglich

geometrische Formen. Das stolze Alter hat allerdings seine Spuren hinterlassen. Eine grundlegende Renovierung der Kirche war dringend erforderlich, deshalb musste das Gotteshaus für zweieinhalb Jahre geschlossen werden. Die Vorbereitungen laufen inzwischen auf Hochtouren. Mit Beginn des Kirchenjahres wird ab dem 1. Advent die Klosterkirche wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Das Gebäude wurde aufwändig restauriert und statisch gesichert. Sandstrahl- und Malerarbeiten gehörten wie die Verlegung der elektrischen Leitungen und der Bau einer neuen Orgel zu den umfassenden Erneuerungen, die Kosten liegen bei etwa 3,3 Millionen Euro. „Die Renovierung der Kirche ist für das Kloster und die Kirchengemeinde das schönste Geschenk“, sagt Michael Kalla, Geschäftsführer des Klosters Loccum. Im Jubiläumsjahr wird es zahlreiche Veranstaltungen geben. An den Thementagen geht es von den Hexenprozessen im Kloster Loccum bis zum „Hühnchen, das nach Loccum wollte“ oder von den Kreuzzügen bis zur Zeit des Nationalsozialismus. Es gibt eine Autorenlesung mit Günter Grass, wie die Aufführung der Markus-Passion von Johann Sebastian Bach neben einem Auftritt von Mousse T. caf

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Sonnabend, 1. Dezember Turmbesteigung der Stadtkirche Ein Blick auf die vorweihnachtliche Innenstadt, Stadtkirche Wunstorf, Veranstalter: Kultur (Stadt Wunstorf), 14 16.30 Uhr, Anmeldung unter Telefon (0 50 31) 10 13 26, E-Mail: Sabrina. Bauch@Wunstorf.de, bis 2. Dezember

„Besteht noch Hoffnung?“

Karikaturen von Thomas Plassmann, Romantik Bad Rehburg, Neues Badehaus, Friedrich-Stolberg-Allee 4, Rehburg-Loccum, bis 2. Dezember

Freitag, 7. Dezember

Peterchens Mondfahrt

Konzert

gespielt vom Theater Wackelzahn, Stadttheater Wunstorf, Kulturring Wunstorf und Nachbargemeinden, 9, 11 und 15 Uhr

Twist & Shout und Überraschungsband, Küsters Hof, Hindenburgstraße, Wunstorf, 19 Uhr

Sonnabend, 8. Dezember ... denn es will Abend werden Kammerchor Schloss Ricklingen, Musik aus Barock, Romantik und Moderne, Kirche des Klinikums Region Hannover, Südstraße, Wunstorf, 18 Uhr

9. Dezember 2012

Montag, 3. Dezember Best Exotic Marigold Hotel Konzert, Küsters Hof, Hindenburgstraße, Wunstorf, 20 Uhr

Donnerstag, 6. Dezember Schlossleuchten Park und Schloss werden illuminiert, Schloss Landestrost, Schlossstraße, Neustadt a.Rbge, 19 Uhr

Ein Sommer in Island Fotografien von Werner Beinlich, bis 10. Februar 2013, Romantik Bad Rehburg, Neues Badehaus, Friedrich-Stolberg-Allee 4, Rehburg-Loccum, 15 Uhr

Donnerstag, 13. Dezember Winterleed

Weihnachtslieder mit Heinz Maraun und Vladimir Gorup, Kirche der KRH Psychiatrie Wunstorf, Südstraße 25 (Eingang/Parkplatz Hindenburgstraße), 17 Uhr

Freitag, 14. Dezember

Quadro Nuevo Weihnachts- Tango-, Jazz- und Weltmusik, Schloss Landestrost, Schlossstraße, Neustadt a.Rbge, 20 Uhr

Dienstag, 18. Dezember „Hansy Vogt & seine klingende Bergweihnacht“

für die Tafel, Küsters Hof, Hindenburgstraße, Wunstorf, 19 Uhr

Sonnabend, 15. Dezember

Mittwoch, 19. Dezember

Weltklassik am Klavier

„Lieder und Worte zum Advent“

Schubertiade! Katharina Treutler am Klavier, Romantik Bad Rehburg, Friedrich-Stolberg-Allee 4, Rehburg-Loccum, 17 Uhr

Sonntag, 16. Dezember

Hot 4 Jazz

Björn Reichardt Quartett, Romantik Bad Rehburg, Friedrich-Stolberg-Allee 4, Rehburg-Loccum, 19 Uhr

Konzert (Swing & Blues), Küsters Hof, Hindenburgstraße, Wunstorf, 19 Uhr

19. und 20. Dezember

mit Angela Wiedl, die Schäfer, Frau Wäber, Feldberger und Hansy Vogt, Stadttheater Wunstorf, Südstraße, Wunstorf, 20 Uhr

Benefizkonzert

Plattdeutsche Wintermusik aus Ostfriesland, Schloss Landestrost, Schlossstraße, Neustadt a.Rbge, 20 Uhr

JAZZ ‚N’ SPIRIT Jazz zu Renaissance- und Barockmusik mit Jens Piezunka, Martin Flindt und Dirk Piezunka, Schloss Landestrost, Schlossstraße, Neustadt a.Rbge, 20 Uhr

Rund um das Lebkuchenherz

Strandterrassen Steinhude, NABU Wunstorf, Anmeldung nicht erforderlich, 8.30 Uhr, auch 15. Januar 2013

Christmas Jazz

Internationale Wasservogelzählung

Besinnliche und musikalische Einstimmung zur Weihnachtszeit, Wunstorfer Doppelquartett von 1923, Männerchor, Stadtkirche Wunstorf, 17.30 Uhr

Montag, 31. Dezember Weltklassisk am Klavier Die Kunst der Polyphonie mit Anna Tyshayeva am Klavier, Romantik Bad Rehburg, Friedrich-Stolberg-Allee 4, Rehburg-Loccum, 17 Uhr

Dauer etwa vier Stunden, Treffpunkt:

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Wichtige Termine in Steinhude und Umgebung

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Termine


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Steinhude

Eissegler: Warten auf die nächste Eiszeit

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as Wasser des Steinhuder Meeres gefror in wenigen Minuten. Briller Schweers Vater kämpfte in seinem Fischerboot ums Überleben. Mit letzter Kraft erreichte er das rettende Ufer, bevor das eisige Wasser zu einer undurchlässigen Schicht wurde. Denn hatte sich die Eisdecke des Flachwassersees erst einmal geschlossen, konnte niemand mehr zum Fischen hinausfahren. Stattdessen wurde die dicke Schicht zum Eisangeln aufgehackt. Auch große Eisquader konnten herausgesägt werden, um sie im Eishaus einzulagern. So verfügten die Fischer bis zum Frühsommer über ein praktisches Kühlmittel, mit dem sie ihren Fang frisch hielten. Aber das sind Vorkriegsgeschichten. Friert das Steinhuder Meer heute zu, wie beispielsweise im vergangenen Winter, wird es zum faszinierenden Naturschauspiel, das Spaziergänger und Fotografen, Schlittschuhläufer und Eissegler anlockt. Ein Holländer hatte den Einfall, ein Boot durch die Montage von Kufen als Transportmittel auf gefrorenen Gewässern zu nutzen. Seit dem 17. Jahrhunderts waren diese Lastensegler unterwegs. Heute gilt Eissegeln dagegen als sportliche Herausforderung. 1966 gründeten die Anhänger auch an Norddeutschlands größtem Flachwassersee die „Eisseglergemeinschaft Steinhuder

Meer e.V.“, die sich dem rasanten Sport voller Leidenschaft widmet. Sowie es lange genug friert und Kerneis von einigen Zentimetern entsteht, sind die DN-Einmannsegler unterwegs. Gute Vorbereitung ist allerdings Vorraussetzung, denn „fangen sie an zu basteln, wenn das Eis da ist, ist es zu spät!“, sagt Eissegler Axel Forstmann über die Dauerbereitschaft, die sein Sport von ihm fordert. Sind die Vorraussetzungen gut, werden die Schlitten blitzschnell startklar gemacht. Und wenn genügend Wind bläst, genießen die schnellen Eissegler ein „Meererlebnis der Sonderklasse“, bei dem Geschwindigkeiten von bis zu 120 erreicht werden können. Diese Spitzengeschwindigkeiten können allerdings nur auf sogenanntem „Black

Ice“, der spiegelglatten schneefreien Fläche, erzielt werden. Am Steinhuder Meer gibt es dagegen häufig Löcher, wie Rudi Plenk, Vorsitzender der Eisseglergemeinschaft Steinhude, erläutert. Wenn es denn überhaupt gefriert. In der vergangenen Saison hatten die Eissegler Glück und konnten zur Deutschen Meisterschaft vielen internationale Teilnehmer auf dem Steinhuder Meer begrüßen. „Nicht nur unser Sport, auch die Vorbereitung erfordert Reaktionsschnelligkeit“, sagt Axel Forstmann. Wenn donnerstags per Internet über den Austragungsort des Wettbewerbs informiert wird, sind am Sonnabend alle zur Regat-

ta da. „Ganz egal, ob sie aus Polen, Holland, der Schweiz, den USA oder Estland kommen“, schildert Rudi Plenk die Räson der Eissegler. So reisen die Vereinsmitglieder im Winter auch gerne nach Schweden oder Finnland, weil dort perfekte Vorrausetzungen garantiert sind. Für den Winter 2012/13 ist bisher noch alles offen. Aber wenn das Steinhuder Meer gefriert, freut es nicht nur die Eissegler. Sondern auch Spaziergängern und Fotografen können wieder ein paar tolle Extramotive entdecken. cha


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