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Impressum
Ingo Pertramer
Medieninhaber, Sales & Marketing Pink Marketing GmbH Zieglergasse 3 1070 Wien T +43 (1) 789 1000-20 F +43 (1) 789 1000-25 www.pinkmarketing.at Herausgeber Günther Moser, Gerd Eichler Chefredakteur Mag. Ralf Strobl strobl@name-it.at stv. Chefredakteur Mag. Manuel Simbürger Konsulent Alfons Haider Chefin vom Dienst Mag. (FH) Romana Dobes Fashion Editor Susanne Spiel mitarbeiter dieser ausgabe Mag. Roland Bonimair, Michael Cunningham, Mag. Heidelinde Fischer, Gunter Greil, Cedric Rehmann, Thomas Schwentenwein, Mag. Wolfgang Stempfer, Frank Störbrauck, Oliver Witt Chief Photographer Mag. Miriam Höhne Fotos Ingo Pertramer, Julia Spicker Illustration Andreas Hofmann Coverfoto Photographer: Julia Spicker www.juliaspicker.com Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops Styling Assistant: Rita Neulinger Grooming: Patrick Glatthaar Production: Susanne Gosch Model: Tomasz Pastyrczak @ Wiener Models Art Direction, Grafik & Layout Eva Urthaler Sales & Marketing T +43 (1) 789 1000-20 office@name-it.at Günther Moser (Ltg), Mag. (FH) Romana Dobes, Andreas Forgacs, BA Salesagentur premiummedia info@premiummedia.at Abo-Service T 0800 808 1044 (Ortstarif) abo@name-it.at Webshop www.name-it.at Druck AV + Astoria Druckzentrum GmbH, 1030 Wien COPYRIGHT © 2011 PINK Marketing GmbH. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung einschließlich Nachdruck (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Illustrationen o. Ä. wird keine Haftung übernommen. Mit „Promotion” gekennzeichnete Beiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen. Die Inhalte müssen nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers widerspiegeln. Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, dennoch wird keine Garantie bzw. Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten übernommen (Produkthaftungsausschluss). Ach ja: Nur weil wir hübsche Models im Heft haben, sagt das noch lange nichts über deren sexuelle Orientierung aus!
Lieber Leser, liebe Leserin! Darf ein Mann mit einem Mann tanzen? Das ist eine Frage, die im Jahr 2011 – wohlgemerkt nach Christus – wirklich niemanden mehr die Schamesröte in Gesicht treiben oder gar zu Diskussionen Anlass geben sollte. Das ganze ist wohl selbstverständlich und herzlich wurscht. Aber weil sich der Männertanz in der ORF-Show „Dancing Stars“ abspielt, wurde dieses Thema zu einer der heiß diskutierten der vergangenen Wochen. Und zeigt nur eines: Vorurteile sitzen nach wie vor tief. Schwule und Lesben dürfen zwar eine Eingetragene Partnerschaft eingehen, aber sehen wollen viele eine Lebenswelt, die rund 10 Prozent der österreichischen Bevölkerung betrifft, nicht. NAME IT, das sich für Sichtbarkeit von Homosexuellen, für Toleranz allen Menschen gegenüber einsetzt, hat dazu eine klare Meinung: Natürlich sollen Menschen leben dürfen wie sie wollen, sollen tanzen dürfen mit wem sie wollen. Natürlich auch im ORF. Und natürlich unterstützen wir Alfons Haider und seinen Tanzpartner Vadim Garbuzov. Was die beiden zu ihren Auftritten zu sagen haben, lest ihr ab Seite 10. Besonders freuen wir uns über die positiven Signale der Fluglinie AUA, die sich klar auf unsere Seite gestellt hat. Auch als Reaktion auf die unerträglich-peinlichen Aussagen eines Niki Lauda, die wir hier nicht mehr kommentieren wollen. Für uns steht jedenfalls fest, dass wir in unseren Reisetipps nur mehr jene Fluglinien empfehlen, die bereits im 21. Jahrhundert gelandet sind. Nun aber zu etwas erfreulicherem: In dieser Ausgabe haben wir einige echte Schmankerl für Euch. So hat Pulitzer-Preisträger Michael Cunningham einen wunderbaren Essay über seine Kindheit, sein Coming out geschrieben, mit dem er jungen Schwulen Mut zu einem selbstbestimmten, offenen Leben machen möchte. Er hat uns diesen exklusiv angeboten – wir freuen uns über dieses Geschenk, das ihr auf Seite 16 findet. Zudem darf ich zwei deutsche Autoren begrüßen, die erstmals für NAME IT schreiben: Cedric Rehman steuert eine berührende Reportage über die unmögliche Liebe zwischen einem jungen Israeli und seinem palästinensischen Freund bei (Seite 18). Oliver Witt, der den schwulen Bestseller „Schwürzig“ geschrieben hat, nähert sich dem Phänomen der Gay-Ikonen ab Seite 78. Heuer ist NAME IT zudem erstmals ein offizieller Printpartner des Life Ball. Auch das ehrt uns und wir bringen ab Seite 26 ein Interview mit den DSQUARED2-Masterminds Dean und Dan Caten (die heuer die Life Ball-Fashionshow bestreiten) – inklusive heißer Fashion-Pics. Zum Schluss noch ein Hinweis auf das von Artdirektorin Eva Urthaler überarbeitete Layout: kleine Änderungen – mehr Weißraum, großzügigere Bildsprache –, die Euch hoffentlich gefallen! Ich wünsche Euch allen erfreuliche Wochen! Herzlich,
Ralf Strobl Chefredakteur PS: Feedback, Anregungen, Bewerbungen jederzeit an strobl@name-it.at Und: Werde auch Du Mitglied der NAME IT-Gruppe auf Facebook. Hier erhältst du exklusive Infos, die Möglichkeit an Gewinnspielen teilzunehmen etc.
www.name-it.at
Achtung: Das neue Name it erscheint am 27. mai 2011!
inhalt S. 7 8
hot
34
Hero of the Month
Wien ein 7-Jähriger für Toleranz kämpft
10
Dancing Stars
Alfons Haider und Vadim Garbuzov im großen Interview über die ORF-Show
16
18
michael cunningham
Exklusiv: Essay des Pulitzer-Preisträgers über seine Kindheit und Coming out
israel - palästina
Die Geschichte über eine unmögliche Liebe zwischen einem Palästinenser und Israeli
20 wie schwul bist du?
Kabarettist und TV-Star Roland Düringer stellt sich unserem Härtetest
22 homosexuelle role models Podiumsdiskussion in der WKO Wien
58
24 Name it-awards
Andreas Fischer gewinnt mit UP!-Club
82
26 life ball
Dsquared2 rocken heuer den Life Ball. Wir haben das Interviews und Fashion-Shots
S. 33
34
vanity
roadtrip
Vier Models auf eine modischen Reise
balance
S. 47
48 Partnertest
Wie gut kennen sich zwei NAME IT-Leser?
04
26
50 Sexualstörung
Dritter und letzter Teil unserer großen Serie rund um männliche Sexualität
56 Horoskop
S. 57
living
50 Homestory
Ein Haus im Grünen – NAME IT besuchte ein schwules Paar in ihrem Grazer Domizil
S. 67
speed
68 Peugeot RCZ
Wir haben das „Gay Car Of The Year 2011“ auf Herz und Nieren getestet
art
S. 73 74
74
10
Vin Diesel und paul walker
Die Hollywood-Stars starten mit „Fast Five“ durch – das Doppelinterview
88
78
Kim Wilde & Gay-ikonen
Warum wir die großen Diven verehren – Interview mit Kim Wilde und „Hall Of Fame“
82 Max Raabe
Das Interview zur neuen CD
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S. 87 globetrotter 84 CD, Buch, DVD
88 Schweiz, wir kommen!
Die große Reportage aus unserem Nachbarland – alle Hot Spots im Überblick
20
92 Düsseldorf
Die besten Tipps für die Song ContestMetropole 2011
94 Salzburg 98 Sex and a Pity
05
Julia Spicker, Miriam Höhne, Life Ball / Dsquared2, EMI Music, Schweizer Tourismusinfo, Ingo Pertramer, beigestellt, Brian Bowen-Smith/Universal Pictures International
K umne ol
Von Ulrike Lunacek Tahrirplatz was nun?
Wie waren wir doch alle beeindruckt von den friedlichen Massendemonstrationen am Tahrirplatz! Die Revolution in Ägypten ist beim Schreiben dieser Zeilen schon fast einen Monat vorbei, in Libyen wehrt sich hingegen Langzeitdiktator Gaddafi immer noch blutig und brutal gegen sein politisches Ende.
Beigestellt, Gerd-Altmann-dezignus.com_pixelio.de, www.la-moncloa.es., Peter Souza
Hoda Salah, ägyptische Politikwissenschafterin, die derzeit in Berlin forscht und unterrichtet (http://www.polsoz.fuberlin.de/en/polwiss/forschung/international/vordererorient/team/wimi/hodasalah/index.html), hat vor Kurzem bei einer Veranstaltung in Wien, zu der ich zum Thema „Ägypten und die Erwartungen an die EU“ eingeladen hatte, die historischen Momente am Tahrirplatz Revue passieren lassen und über Erfahrungen ihrer FreundInnen und Bekannten berichtet. Ein Erlebnis hat mich besonders beeindruckt: Da haben Muslimbrüder, Frauen – auch Lesben – mit und ohne Kopftuch, schwule Männer, AnhängerInnen verschiedenster (in Ägypten traditionell linker) Oppositionsgruppierungen friedlich und fröhlich miteinander getanzt und gefeiert! Und das in einem Land, in dem Homosexualität zwar nicht verboten ist, doch gesellschaftlich geächtet wird – und es in den letzten Jahren immer wieder Razzien gab, nach denen Dutzende schwule Männer im Gefängnis landeten. Unglaublich, nicht? Auf die Frage, wie diese einenden Momente des gemeinsamen Sieges über den Diktator in den politischen Alltag und vor allem in Verfassungs- und Gesetzesreformen hinübergerettet und verankert werden können, wusste auch Hoda Salah keine Antwort. Von der EU erhoffte sie sich einerseits Druck auf die neuen Verantwortlichen, etwa in der Verfassungsfrage: In dem neu eingerichteten Verfassungsrat sitzt keine einzige Frau (detto in Tunesien). Und die Aussagen der Muslimbruderschaft von früher müssen ebenso heute noch gelten: dass sie nämlich einen säkularen Staat wollen, ohne Scharia, mit gleichen Rechten für Frauen (derzeit darf eine Frau etwa nicht Präsidentin werden). Die Euphorie des Tahrirplatzes haben Millionen Menschen erlebt. Noch lebt die Hoffnung, dass sie die Essenz dieser Euphorie – geeint gegen Diktatur, für Demokratie, Menschen- und Minderheitenrechte – in den Transformationsprozess herüberretten. Dabei muss die EU behilflich sein – und dafür ihre bisherige halbherzige bis in manchen Fällen heuchlerischen Worte und Taten aufgeben und zur Umsetzung dessen schreiten, wozu sie sich/wir uns in zahlreichen Abkommen verpflichtet haben. Nach dem Motto: Menschenrechte sind unteilbar! Ulrike Lunacek ist Europa-Abgeordnete und stv. Klubobfrau der österreichischen Grünen. Sie ist Außenpolitiksprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im EP und Vorsitzende der LGBT-Intergroup des Europaparlaments.
Aktuelles & Politik TOP Jeremy Bernhard Der offen schwule Jeremy Bernhard ist neuer Kulturbeauftragter (sogenannter „Social Secretary“) der USA und arbeitet ab sofort in der Residenz von Barack und Michelle Obama. Bernhard (49) wird für alle Festlichkeiten und Gäste im und rund um das Weiße Haus sowie für die Betreuung der Künste zuständig sein (ein bisserl Klischee muss halt doch sein). Bernhard ist bekannt für seine eleganten Feste und gilt als begnadeter Spendeneintreiber – so zeichnete er unter anderen für spektakuläre „Fund Raising“-Parties in Los Angeles verantwortlich. Zusammen mit seinem Partner, versteht sich. Gays wissen eben, wie man feiert. Nun ist es offiziell. Danke, Obama!
FLOP DOWN: Silvio Berlusconi Der italienische Ministerpräsident stellte unlängst klar, dass unter seiner Regierung die Homo-Ehe auf keinen Fall der Hetero-Ehe gleichgestellt werde (und auch deshalb weiterhin das Adoptionsverbot gälte). „Weil es nur eine Form der traditionellen Familie gibt.“ Aha. Gehören dazu auch außereheliche Seitensprünge und das angebliche Verkehren mit (minderjährigen) Prostituierten?
Infotipp des Monats Seit 1. 1. 2010 gib es in Österreich die Eingetragene Partnerschaft – aber die wenigsten wissen detailliert über die wesentlichen Rechtsaspekte einer EP Bescheid. Deshalb wurde das umfangreiche Infoangebot auf www. partnerschaftsgesetz.at nun als handliche Broschüre herausgegeben. Sie liegt entweder bei Vereinen wie der HOSI (österreichweit) auf oder kann online bestellt werden. Sehr gut – denn es heißt nicht umsonst: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet!“
Bitte nur „gayfriendly“Einwanderer! Ein etwas anderes Einwanderungsverfahren will nun Norwegen einführen: Asylwerbern soll künftig ein Film über Homosexualität gezeigt werden (ob sie wollen oder nicht). In diesem Film soll es um ein verheiratetes lesbisches Paar mit Kindern sowie um einen schwulen Einwanderer gehen, der wegen seiner Sexualität seine Heimat verlassen musste. In 13 verschiedenen Sprachen wird es den Film geben, der angeblich bereits von der Osloer Einwanderungsbehörde in Auftrag gegeben wurde. Ziel der Aktion: Sucht man in Norwegen um Asyl an, muss man auch akzeptieren, dass Homosexualität hier als „völlig normal“ angesehen und toleriert wird. Denkt der Einwanderer anders, muss er wieder umkehren. Wie genau überprüft wird, ob der Getestete auch die Wahrheit sagt, ist jedoch nicht bekannt. Trotzdem: Außergewöhnliche Aktion, die in die richtige Richtung geht! Kritik kam – natürlich – aus konservativen christlichen Kreisen.
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HERO OF THE MONTH Text Manuel Simbürger
Der kleine Malcolm Jeder von uns braucht Vorbilder. Menschen, die uns im besten Fall vorleben, wie man Gutes tut, anderen Menschen hilft und sich dabei auch nicht von gesellschaftlichen Unkenrufen beirren lassen. Solche Vorbilder können Prominente sein. Manchmal sind es aber auch die stillen Helden, die uns beeindrucken. Oder der siebenjährige Bub, der sein Taschengeld dafür ausgibt, um Schwulen und Lesben zu einem besseren Leben zu verhelfen. Einfach nicht fair. Angefangen hat alles mit einem Radiobeitrag, dem der siebenjährige Malcolm aus Los Angeles/USA aufmerksam lauschte. Darin ging es um die Benachteiligung von Schwulen und Lesben in den USA. Das fand der kleine Malcolm nach eigenen Angaben „nicht fair“ und fragte seine Mutter, was man tun könne, um den Schwulen und Lesben da draußen helfen zu können. „Er wurde richtig traurig und wütend“, erinnert sich Malcolms Mutter an die Reaktion ihres Sohnes auf den Radiobeitrag. Also beschloss sie, Malcolm 140 US-Dollar (rund 102 Euro) zu geben, die er nützen konnte, wie er wollte. Und der Siebenjährige entschloss sich, das Geld aufzuteilen: 70 Dollar gingen an die Human Rights Campaign (Amerikas größte Bürgerrechts-Bewegung, die sich für LGBT-Rechte einsetzt), die anderen 70 Dollar spendete Malcolm dem Los Angeles Gay & Lesbian Center. Diese Einrichtung bietet neben HIV-Tests und Aufklärungsarbeit auch einen kurzfristigen Unterschlupf für junge schwule und lesbische Obdachlose an, wenn diese aufgrund ihrer sexuellen Orientierung aus ihrem Elternhaus verbannt wurden. Das Briefkuvert mit der Spende und seiner Adresse steckte Malcolm in den Postkasten des Centers. „Es haute uns fast aus den Socken, als wir realisierten, dass dieser Brief und das Geld von einem erst 7-jährigen Buben kamen!“, zeigt sich Lorry L. Jean, CEO des L.A. Gay & Lesbian Centers, beeindruckt. Der handschriftlich verfasste Brief war kurz, kam aber von Herzen – von Herzen eines Kindes, das helfen möchte: „Mein Name ist Malcolm. Ich bin 7 Jahre alt. Ich sende euch das Geld, weil ich es sehr unfair finde, dass homosexuelle Menschen nicht die gleichen Rechte haben“. Kampf für eine bessere Welt. „Ich will meinem Sohn zeigen, dass es wichtig ist, die Welt um ihn herum zu verbessern“, erklärt Malcolms Mutter. Malcolms Selbstlosigkeit hat dermaßen berührt, dass dessen Mutter (ihr Name ist nicht bekannt) das L.A. Gay & Lesbian Center daraufhin anregte, die Story ihres Sohnes zu veröffentlichen und für noch mehr gute Taten zu sorgen: Sie schlug vor, im Namen von Malcolm eine Spendenaktion zu starten, in der 27.000 US-Dollar gesammelt werden sollen. Das Center nahm begeistert an. Malcolm ist nun Patenträger der Spendenaktion und Symbol für heldenhaftes
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Handeln. Jean und sein Team des L.A. Gay & Lesbian Centers richtet sich mit Malcolms Namen an die Bevölkerung: „Helfen Sie uns, dem kleinen Malcolm zu zeigen, dass eine einzelne Person (selbst ein 7-Jähriger!) andere dazu inspirieren kann, Gutes zu tun und sich gegen Ungerechtigkeit zu wehren. Zeigen wir Malcolm, dass seine Großzügigkeit unzähligen anderen Kids geholfen hat, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung Opfer von Diskriminierung geworden sind – etwas, das Malcolm klar als falsch ansieht!“ Sobald das Ziel der 27.000 US-Dollar erreicht ist, will Jean Malcolm ein „großes Dankesschreiben“ zusenden, um ihm zu zeigen, welch große Inspirationsquelle er für Andere ist. Dass die genannte Summe zusammen kommt, davon ist Jean überzeugt: „Die Aktion ist wunderbar und vielversprechend. Unsere Telefone laufen heiß, wir sind sehr glücklich.“ Welle der Solidarität. Malcolm ist nicht das einzige (wenn auch jüngste) Kind, das nun das Wort erhebt, um sich gegen die Diskriminierung von Schwulen und Lesben in den USA zu wehren. 2010 erschütterte eine Selbstmordwelle amerikanischer schwuler Jugendlicher das Land, die sich das Leben nahmen, weil sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung gemobbt wurden. „Genug!“, findet auch der 14-jährige Graeme Taylor, Schüler der Howell High School (Michigan/USA) und selbst offen schwul. Im November vergangenen Jahres setzte er sich im Rahmen einer Schulkonferenz für seinen Lehrer ein, der sich eine Disziplinarstrafe einhandelte, weil er zwei Schüler nach rassistischen und homophoben Bemerkungen der Klasse verwiesen hatte. Die unfaire Behandlung des Lehrers zog die Aufmerksam vieler Medien an, die der Junge für sich nutzte:„Dieser Lehrer stand wenigstens auf und sagte etwas!“, so Graeme in seiner leidenschaftlichen Rede. „Ich bin in Klassenräumen gesessen, in denen die Kinder die schlimmsten Dinge gesagt haben. Worte, die mich dazu getrieben haben, einen Selbstmordversuch zu unternehmen, als ich gerade einmal neun Jahre alt war.“ Auch Sabrina Schlichting (14) hat genug vom Bullying an ihrer Schule. Sie will auf das Mobbing-Problem an ihrer High School in Minnesota aufmerksam machen, indem sie seit einigen Monaten „Blue Days“ organisiert. An diesen Tagen tragen sie und alle, die Sabrinas Aktion unterstützen, blaue Kleidung, um auf die Trauer, die durch Bullying verbreitet wird, hinzuweisen.„Narben und blaue Flecken können heilen – Herzen aber nicht immer“, weiß Sabrina, die als kleines Kind selbst Opfer von Mobbing wurde. Sie weiß, wie es den Opfern geht. „In dieser Situation findet man nicht die Stärke, um zu sich selbst zu sagen, dass all die schlimmen Dinge, die einem an den Kopf geworfen werden, nicht stimmen.“ Der 15-jährige schwule Caleb Laieski ging einen Schritt weiter und drohte im Dezember 2010 in einem offenen Brief an die rund 5.000 Schuldirektoren des US-Bundestaats Arizona sogar mit Klagen, falls diese nicht das Mobbing-Verbot von homosexuellen SchülerInnen und LehrerInnen in die Verhaltensregeln der Schulen aufnehmen. Schon mit 13 Jahren rief Caleb, selbst Mobbing-Opfer, das AntiDiskriminierungsprojekt „Gays and Lesbians United Against Discrimination“ ins Leben. Erfolge. Nun nehmen also die Kids das Zepter selbst in die Hand und kämpfen für eine gerechtere Welt – und eine bessere Zukunft. Hoffen wir, dass sie Erfolg haben. Fest steht: Die Erwachsenen können sich von Malcolm & Co. noch einiges abschauen. n
Tommy Weiss, pixelio.de
Symbolfoto
Mein Name ist Malcolm. Ich bin 7 Jahre alt. Ich finde es unfair, dass homosexuelle Menschen nicht die gleichen Rechte haben.
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Interview Ralf Strobl Fotos Ingo Pertramer
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tanzt sich frei Alfons Haider liefert mit seinem Tanzpartner Vadim Garbuzov eine Weltpremiere: Zum ersten Mal tanzen zwei Männer gemeinsam in der international erfolgreichen Show „Dancing Stars“. Wir trafen Alfons und Vadim und sprachen über Anfeindungen, Erfolgsdruck – und beider Einsatz für mehr Toleranz.
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lfons Haider und Vadim Garbuzov. Da sitzen die beiden weltweit ersten männlichen „Dancing Stars“ artig nebeneinander auf der Sofa in Alfons Wohnung. Etwas abgekämpft sehen sie aus – schließlich trainieren sie jeden Tag mehrere Stunden, um bei der ORF-Show gute Figur zu machen. Beiden ist ihre Verantwortung bewusst, schließlich sehen TV-Verantwortliche aus aller Welt auf den Küniglberg: Wie wird ein Männerpaar ankommen? Werden die Seher dem Experiment applaudieren oder werden jene Kritiker und selbsternannten Moralapostel die Oberhand behalten, die ein tanzendes Männerduo schon im Vorfeld als „ungustiös“ oder „pervers“ tituliert haben? Selbst in der Community ist Haiders Schritt nicht unumstritten. Aber wir von NAME IT meinen: Sichtbarkeit von Lesben und Schwulen ist wichtig. Und dass Haider dafür eintritt und so manche mediale Watsche dafür einstecken musste, finden wir zumindest mutig. Aber lassen wir die beiden selbst über ihr Tanzabenteuer sprechen. Warum ziehen die beiden ihr Ding trotz medialen Dauerfeuers konsequent durch? Wie geht es dem Profitänzer damit, plötzlich in den Schlagzeilen zu stehen? Wie gehts Euch? Ihr seht ja etwas mitgenommen aus ... Alfons: Wenn ich gewusst hätte, wie anstrengend das ist, hätte ich mir das noch einmal überlegt. Ich habe das wirklich unterschätzt, die körperlichen Qualen. Nach vier Stunden Tanzen gehst du am Zahnfleisch. Da kannst du danach nichts mehr machen ... Vadim: Wir üben manche Figuren und Schrittfolgen über 60 Mal. Und das ist wirklich anstrengend. Vor allem für Alfons (lacht). Dafür ist Alfons jetzt körperlich besser beieinander, beweglicher und gelenkiger, er hat sogar abgenommen! Alfons: Fünf Kilo sind es schon! Bitte klärt uns Mal auf: Wie läuft das bei gleichgeschlechtlichem Tanz? Übernimmt da einer die Rolle des Mannes, einer die der Frau? Vadim: Aber nein! Gleichgeschlechtlichen Tanz gibt es ja schon seit mehr als 30 Jahren. Man spricht vom Führenden und vom Geführten. Und das ganze hat strenge Regeln – im Prinzip wechselt man sich permanent ab. Und ich kann versprechen: Es
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wird weder peinlich, noch schwul aussehen. Sondern sehr sportlich. Außerdem habe ich in einem Tanzstudio gearbeitet, wo SameSex-Paare getanzt haben. Für mich ist das also ganz normal. Alfons: Dieses Experiment ist extrem mutig vom Sender. ORF-Chef Alexander Wrabetz hat wochenlang gezögert. Er hat zu mir gesagt: „Ich will dich nicht beschädigen, dich umbringen.“ Er war der einzige,der bedacht hat, was wir damit an Reaktionen auslösen werden. Alle anderen haben sich gedacht, dass es ein paar Rülpser geben wird – vom Jeannée in der Kronen-Zeitung zum Beispiel. Aber diese heftigen Reaktionen, von Niki Lauda bis zu Dagmar Koller, haben uns dann doch überrascht. Angesichts der heftigen Kritik – hättest Du es nicht doch lieber bleiben lassen sollen? Alfons: Ich hätte es trotzdem gemacht. Was mich freut ist, dass die HOSI mich zum ersten Mal offiziell und intensiv unterstützt. Das schlimme ist doch, dass viele Menschen noch immer meinen, schwul kann man ja sein, aber wir wollen die Schwulen nicht sehen oder erleben. Das dürfen wir einfach nicht akzeptieren! Meine Grundbedingung war allerdings, dass ich einen heterosexuellen Tanzpartner bekomme. Und zu meinen Kritikern: Wenn jemand Werbung für sein blaues Kapperl machen muss und meint, sein 16 Monate altes Kind könnte einen Schaden davon tragen, das kann man ja nicht ernst nehmen! Und nach all den Vorverurteilungen werden wir zeigen: Zwei Männer, die miteinander tanzen, das ist ganz normal. Es ist sportlich, es wird überraschend männlich sein. Und Du, Vadim: Hast Du lange gezögert, als das Angebot kam, mit Alfons zu tanzen? Vadim: Ich wollte sofort mit Alfons tanzen! Ich finde, in der heutigen Zeit müssen die Menschen endlich anfangen, sexuelle und tänzerische Präferenzen zu respektieren. Auch meine Freundin hat sofort gesagt: „Super, wenn Du mit Alfons tanzt!“ Sie steht voll hinter uns. Alfons: Eines muss allen klar sein: Wir sind das einzige Paar, bei dem sexuell sicher nichts passieren wird! Ich habe solchen Respekt vor Vadim, habe ihn nie als Beute gesehen. Er ist attraktiv, wäre er nicht mein Lehrer, würde er mir auch als Mann gefallen ...
Deine Aufgabe als Profi-Tänzer ist ja alles andere denn leicht ... Vadim: Ich versuche, Alfons so gut wie möglich aussehen zu lassen. Das ist eine riesige Verantwortung, als erstes Männerpaar weltweit zu tanzen. Für unseren Erfolg werde ich alles tun. Alfons spürt das auch, er weiß, dass wir eine tolle Leistung bringen müssen. Wir wollen auch jene Menschen, die gegen uns sind, mit der Qualität unserer Tänze überzeugen. Aber die Reaktionen waren ja nicht nur negativ ... Alfons: Nein. 70 Prozent waren sogar positiv. TV-MEDIA hat einen tollen Leserbrief abgedruckt, in dem ein 13-jähriges Mädchen geschrieben hat, dass das doch ganz normal sei, wenn zwei Männer miteinander tanzen. Dafür möchte ich TV-MEDIAChefredakteur Hadubrand Schreibershofen danken. Das war sehr fair. Wir leben schon in einer seltsamen Welt: Auf der einen Seite fallen Menschen über ein tanzendes Männerpaar her. Aber wo sind die selbsternannten Moralapostel, wenn bekannt wird, dass jährlich 12.000 Kinder missbraucht werden? Warum geht da keiner auf die Straße? Ihr macht ja einen sehr harmonischen Eindruck ... Alfons: Man kann nur überzeugen, wenn man zeigt, wie normal das ist. Wie anstrengend. Wie viel mich das Schweiß, Tränen und Blut gekostet hat. Es ist anstrengend, wenn ein schwuler Macho auf einen HeteroMacho trifft! Vadim: Das Ganze macht mir irren Spaß. Diese neue Erfahrung verbessert mich auch als Tänzer. Ich profitiere absolut von diesem Tanz mit einem Mann. Vadim, wie zufrieden bist Du mit Alfons? Vadim: Ich glaube, er ist einer von den Besten. Er kann sehr gut Bewegungen nachmachen. Ich bin sehr zufrieden. Alfons: Er hat das Niveau sehr hoch angesetzt! Vadim: Du willst ja nicht nur ein paar Grundschritte zeigen, oder (lacht)?
Alfons, wie ordnest Du diese neue Erfahrung in Deinem Leben ein? Alfons: Es ist sicher das spannendste Erlebnis in den letzten zehn Jahren. Ich hatte
Vadim Garbuzov ist der Mann an Haiders Seite.
unseres Auftritts ansehe und ich unseren Tanz gut finde, dann habe ich mein Ziel erreicht.
Alfons Haider und Vadim Garbuzov im Gespräch mit NAME IT-Chefredakteur Ralf Strobl.
ja panische Angst, mich zu bewegen. Ich habe Bewegungen immer gehasst. Singen, moderieren – das geht, das ist mir egal. Aber jede Art von Tanz war mir immer ein Gräuel. Ich kam mir immer so unglaublich unkoordiniert vor. Vadim: Wer hat Dir denn diesen Blödsinn gesagt? Alfons: Die meisten Choreografen haben zu mir gesagt, ich solle auf die Bühne gehen, ja dem Ballett ausweichen. Und das habe ich immer gemacht. Jetzt muss ich tanzen. Das ist der Unterschied. Alfons, Du wirkst heute viel ruhiger als sonst – oder irre ich mich? Alfons: Ich habe bemerkt, dass „Dancing Stars“ meine gesamte Arbeit- und Lebenswelt verändert. Ich werde erwachsener. „Dancing Stars“ ist eine Art Reifeprüfung für mich. Und allen, die unseren Auftritt als PR-Gag abkanzeln, möchte ich eines sagen: Mit dieser Aktion verkaufe ich keine einzige zusätzliche Karte für meine Kabaretts oder Musicals. Im Gegenteil! Jedes meiner Engagements, etwa für Arigona oder die schwule Sache, kostet mich etwas. Es kostet mich Zuschauer. Es kostet mich Geld. Ich mache das aus Überzeugung. Nehmt einfach zur Kenntnis: Ich stehe zu meiner Meinung, lasse mir nichts gefallen. Wir leben in einer spannenden Zeit, vieles ist in Bewegung geraten, gerade was auch die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben betrifft ... Alfons: Klar müssen jetzt die Reaktionäre zurückschlagen. Ich habe aber beispielsweise in einem persönlichen Gespräch mit Ministerin Maria Fekter extreme Unterstützung erfahren. Sie meinte, wir können doch nicht Gesetze ändern, aber das Leben soll weiter gehen wie bisher. Vadim: Seid doch auch in bisschen Stolz auf Euer Land! In Österreich läuft vieles
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besser, als in anderen Ländern. Es gibt viel prüdere Länder, ihr müsst nicht immer so selbstkritisch sein. Ich habe beispielsweise gelesen, dass in Polen 94 Prozent der Bevölkerung schwulenfeindlich sind. Vadim, Du kommst ja aus der Ukraine. Ein Land, das ja auch nicht gerade für seine tolerante Haltung in Schwulenfragen bekannt ist ... Vadim: Ja, das stimmt. Aber für mich ist es anders, ich war immer ein Tänzer, viele Tänzer sind schwul, die meisten Top-Trainer sind schwul. Die kommen auch nach Osteuropa. Für mich war Homosexualität immer normal. Und was hat Deine Familie, die ja in der Ukraine lebt, zu Deinem Tanzpartner gesagt? Vadim: Die fanden das in Ordnung. Nur meine Oma hat mich gefragt, ob ich eh ein hübsches Mädchen bekommen habe (lacht). Als ich ihr gesagt habe: „Nein, Oma. Ich tanze mit einem Mann“, war sie zuerst sprachlos. Ich habe ihr dann erklärt: „Das ist gut so. Und er tanzt gut.“ Am Anfang war es neu für sie, inzwischen ist es aber okay. Und sie fragt auch immer, ob es Alfons eh gut geht... Ich glaube, sie weiß wie streng ich bin! Welches Ziel habt ihr Euch gesteckt? Alfons: Ich denke immer nur an jeden nächsten Freitag. Und ich wäre über die Maßen glücklich, wenn wir bis zur Hälfte der Staffel weitergewählt werden. Aber allein, dass wir antreten durften, ist für mich der schönste Sieg. Ein Sieg für ein offeneres, toleranteres Österreich. Jede Woche, die wir beide dabei sein dürfen, ist ein wichtiger Punkt. Vadim: Für mich ist es nicht so wichtig, wie weit wir kommen. Für mich zählt: Wenn ich mir nach der Show das Video
Alfons, nochmals zurück zu Deiner Aussage, dass Du früher jede Form von Bewegung und Tanz vermieden hast. Wie erklärst Du Dir das? Alfons: Ich hatte tatsächlich eine wahnsinnige Tanzphobie. Ich musste mein Schwulsein immer verstecken, zumindest als junger Mensch. Deshalb habe ich jede Art der lockeren Bewegung vermieden und eingestellt. Ich habe mir sogar einen mechanischen Gang antrainiert – um ja nicht schwul zu wirken. Dabei war ich nie ein femininer Typ ... Vadim: Als Schwuler ist Alfons doch viel mehr hetero als ich! Wie meinst Du das? Vadim: Ich meine vom Aussehen her, auch von seiner Bewegung. Ich habe viel weiblichere Züge. Immer diesen blöden Vorurteile – das bedeutet doch alles nichts! Alfons: Also doch! Die Hoffnung stirbt zuletzt (beide lachen). Und Vadim, Du schaust nicht mal böse! Aber im ernst: Wir haben großen Respekt voreinaner. Ich habe nach wenigen Wochen des gemeinsamen Tanzens das Gefühl, als ob wir einander bereits seit Jahren kennen würden. Dieses intensive Training schweißt zusammen, es entsteht eine tolle Vertrauensbasis. Man kommt sich emotional unglaublich nahe. Für mich als mittelalterlichen Mann war es beispielsweise nicht einfach, mich zusammenscheißen zu lassen. Aber Vadim darf das. Vadim, bist Du also doch ganz schön streng? Vadim: Nein. Alfons regt sich viel mehr über seine Fehler auf als ich. Er ist ein unheimlicher Perfektionist. Ich bin eher Motivator, muss ihm immer wieder sagen: „Du schaffst das schon!“ Alfons, Dein erstes Resümee? Alfons: Es ist eine ungeheure Erfahrung und Bereicherung für mich. Und eine Chance, mich von einer ganz anderen Seite zu zeigen: ungeschminkt, verzweifelt, mitunter auch grantig. Bei einem Tanz kannst Du Dich eben nicht verstellen, nichts spielen ... Alfons: Das stimmt. Wenn Du einem Menschen beim Tanzen zusiehst, blickst Du wahnsinnig tief in dessen Seele. Das macht mir manchmal Angst, ist das größte Handicap für mich. Dann drücken wir Euch fest die Daumen! Viel Glück bei „Dancing Stars“. Und für alle NAME IT-Leser: Alfons und Vadim haben die Startnummer 12! n
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Essay Michael Cunningham Übersetzung Thomas Schwentenwein
Es wird besser Es ist eines der kleinen Wunder, die das NAME IT-Team besonders freuen. Michael Cunningham, PulitzerPreisträger und einer der renommiertesten US-amerikanischen Schriftsteller, hat uns über seinen deutschen Verlag kontaktiert, ein unglaubliches Angebot unterbreitet. Er habe einen Essay über seine Kindheit, Jugend und Coming Out geschrieben. Und er wolle diesen NAME IT exklusiv zur Verfügung stellen. Wir waren baff, geehrt. Und präsentieren „Es wird besser“ hiermit mit Stolz und Freude.
Da gab es einerseits die konventionelle, die nach außen gerichtete Kindheit, die aus Schule, Geburtstagsparties, Familienausflügen und all dem bestand. Und parallel dazu gab es eine dunklere innere Kindheit, die lange begann, bevor ich überhaupt zurückdenken kann. Dieses Gefühl, dass etwas mit mir nicht stimme, dass ich bloß vorgab jemand zu sein. Und das Bewusstsein, diesen Umstand für mich behalten zu müssen, weil ansonsten alles in sich zusammenbrechen würde. Es war als hätte ich einen unheilsamen imaginären Spielgefährten. Ein Freund, der immer in meiner Nähe war obwohl ich seine Gegenwart verabscheute. Wie so viele schwule Kinder perfektionierte ich die Kunst des Sich-Verstellens. Sprach „Normal-Sein“ fließend und ohne Akzent. Ich sprach es so fließend, dass ich, als die Highschool begann, eine Gruppe an Freunden um mich geschart hatte und sogar eine feste Freundin hatte. Manchmal gab es Momente, in denen ich dachte, dass mein boshafter imaginärer Freund von meiner Seite gewichen wäre, aber er war immer da. Ich tat einiges um ihn im Verborgen zu halten. Ich wurde ultra-normal. Wie so viele andere schwule Kinder bemühte ich mich gute Noten zu bekommen. Ich hing mit meinen Freunden ab und johlte mit ihnen über all die dreckigen Dinge, die wir mit den Mädels anstellen wollten. Und ja, ich habe über Schwulenwitze gelacht.
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Leck mich doch!
Das hättest du wohl gern.
Ich schwöre hiermit feierlich, dass ich es Linda zu Thanksgiving besorgen werde.
Träum weiter, Schwuchtel.
Es ist nicht von Bedeutung wer von uns was gesagt hat, sprachen wir doch alle nach dem selben Drehbuch. Ich war wie ein Geheimagent in einem verfeindeten Land. Ich musste mich dessen Gepflogenheiten perfekt anpassen oder meine wahre Identität würde enthüllt und ich deportiert werden. Ich war die meiste Zeit nervös. Zu meinem Coming Out konnte ich mich erst im College durchringen. Hier hatte ich das Gefühl, ich könnte jemand anders sein, mich neu erfinden und mich mit den Außenseitern und Unangepassten anfreunden. All jenen, die David Bowie liebten, sich extravagant kleideten und am Wochenende die Bars in San Francisco unsicher machten. Auf gewisse Art und Weise war dies der Beginn meines echten Lebens.
Hier könnt ihr mich in einer ganz normalen Samstagnacht sehen mit meinen Freunden, schon etwas stoned. Ihre Namen waren Craig, Peter, Bronson und Rob.
Aber dennoch: Ein Beginn schließt auch immer ein Ende mit ein. Es war, als könnte ich nicht mehr nachhause zurückkehren. Ich konnte nicht mehr die Fassade des Highschool-Jungen aufrecht erhalten, der ich einst gewesen war, aber ich konnte mich auch nicht in meiner neuen, mutierten Form zeigen. Wenn ich in meine alte Heimat zurück musste, über die Feiertage, sah ich meine ehemaligen Freunde kaum. Sie nahmen an ich tat das aus Arroganz – ich war an ein elitäres College gekommen und hatte sie zurückgelassen.
Lindas Brüste sind über den Sommer größer geworden. Jetzt hüpfen sie so richtig schön auf und ab.
Was ich zurücklassen wollte, war natürlich diesen andauernd ängstlichen Jungen, diesen Hochstapler.
Ich würde sie gern bespringen.
Träum weiter.
Ich machte mir selbst vor, dass es keine Bedeutung hatte. Immerhin hatte ich ein neues Leben. Meine Geschichte begann mit Siebzehn, alles davor war mehr oder minder ausgelöscht. Der Geheimagent war in seine wahre Heimat zurückgekehrt.
Mann, bist du ein Arsch.
Ja, ein Mann für Vickys Arsch.
Schwuchtel.
Du bist die Schwuchtel.
Als ob!
Wer hat zuerst damit angefangen?
Jahre vergingen. Ich veröffentlichte meinen ersten Roman „Ein Zuhause am Ende der Welt“ über einen schwulen Mann, der seinen besten heterosexuellen Freund liebt. Ich hatte meine Privatheit aufgegeben. Ich trug es in die Welt hinaus. Terry Gross fragte mich in einem Radiointerview, ob ich ein schwuler Autor sei und ich bejahte. Ich entschied mich nach langem Hadern dazu, Exemplare des Buchs an Craig, Peter, Bronson und Rob zu schicken. Ich wollte
Beigestellt
Wie so viele schwule Kinder, hatte ich eine geheime Kindheit.
Du bist hässlich. Ich würde dich nie angraben.
Heißt das jetzt, wir können in deiner Gegenwart nicht über Frauen reden?
Ihr könnt so viel über Mösen reden wie ihr wollt.
Ich mag die Kellnerin.
Träum weiter.
Ich steh auf den Typen, der an der Bar sitzt.
Der mit dem Schnauzer?
Genau der.
Das ist also dein Typ?
Ich hab keinen Typ. Ich finde ihn einfach süß.
Geh rüber zu ihm.
Ich schleppe keine Kerle in Bars ab.
Ohne Scheiß?
Na gut, manchmal. Aber der ist sowieso hetero.
Wie kannst du dir da so sicher sein?
Wir nennen es Schwulenradar.
Hast du einen Freund?
nicht länger mit einer ausgelöschten Vergangenheit leben müssen.
Ja. Er heißt Mark.
Craig rief mich ein paar Wochen darauf an.
Bring ihn das nächste Mal mit.
Hey Alter. Ich hab‘ das Buch verschlungen.
Ihr wollt ihn kennenlernen?
Wirklich?
Mann! Na klar wollen wir das.
Ja. Kommst du wieder mal nach L.A.?
Und weiter in die Nacht hinein.
Über Weihnachten.
Lass uns einen trinken gehen, wenn du in der Stadt bist.
Ich nahm Mark beim nächsten Mal mit. Craig und Rob brachten ihre Freundinnen. Peter und Bronson hatten sich noch nicht festgelegt.
Ja, okay. Würde mich freuen.
Wir gingen was trinken – zu fünft. Hier sind wir in dieser Nacht in einer mit Girlanden und Lichterketten geschmückten Bar.
Überraschung. Ich bin also schwul.
Wir habens schon gewusst.
Habt ihr nicht.
Irgendwie schon.
Solange du mich nie angräbst.
Unsere Freundschaft hat über die Jahre nachgelassen, wie es Kindheitsfreundschaften meistens tun. Wir rufen uns gelegentlich an, und ich bekomme Weihnachtskarten mit Familienfotos. Ich hatte Glück, mehr Glück als die meisten schwulen Jungen. Aber ich erinnere mich immer noch – und werde mich immer erinnern – an dieses nicht enden wollende Gefühl des Terrors, die Einsicht, dass mein dunkles Geheimnis für immer im Verborgenen bleiben müsse. Wie so viele andere Männer, die einst schwule Kinder waren. Und ich werde immer wissen, dass ich mehr geliebt und von anderen erkannt wurde als ich es mir jemals einzugestehen getraut hätte. n
Michael Cunningham ist einer der meistgelesenen schwulen amerikanischen Autoren der Gegenwart. Geboren 1952 wuchs er in Kalifornien auf, wo er die prestigeträchtige Stanford University besuchte. Cunningham, der für seine poetische Sprache und komplexen Storylines bekannt ist, gilt als Chronist schwuler amerikanischer Lebensrealitäten. Für „The Hours“ wurde er mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet – der Roman wurde zudem mit großem Erfolg von Stephen Daldry verfilmt. Sein neuester, absolut zu empfehlender Roman „By Nightfall“ erschien auf Deutsch („In die Nacht hinein“) bei Luchterhand (NAME IT berichtete).
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Text Cedric Rehberg
Mein geliebter
Feind Zwei Männer lernen einander über das Internet kennen. Das besondere: Der eine ist Jude, der andere Araber. Zwischen ihnen steht der Grenzwall aus Beton und Stahl, mit dem Israel die Palästinensergebiete abriegelt. Sie versuchen voneinander loszukommen, weil sie nicht an die Zukunft ihrer Beziehung glauben. Und dennoch begegnen sich immer wieder aufs Neue. NAME IT war vor Ort und sprach mit den beiden.
E
s ist Nacht im heiligen Land. Scheinwerfer bestrahlen den Stacheldraht auf einer acht Meter hohen Mauer aus Beton und Stahl. Sie verliert sich rechts und links am Horizont. Zehn Kilometer östlich von Jerusalem öffnet sich ein Loch in der grauen Wand. Das Loch heißt Kalandia-Checkpoint. Tagsüber stehen Tausende Palästinenser davor und warten darauf, den „Käfig“ zu betreten. So nennen sie den Checkpoint. Es wird geschubst und geschimpft: „Jallah, Jallah, Beeilung, Beeilung.“ Keiner will in der Wüste übernachten. Denn der Checkpoint hat über Nacht geschlossen. Von den Wachtürmen mit ihren Maschinengewehrnestern glimmt manchmal eine Zigarette auf.
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dabei wie in allen Kriegen, die Israel seit seiner Unabhängigkeit mit seinen arabischen Nachbarn ausgefochten hat. Damals wurde Ramallah, Hassans Heimatstadt, zum ersten Mal von den Israelis besetzt. Hassan und Avi sind Helden im Wartestand. Ihre Eltern haben sie im Glauben erzogen, dass sie das Überleben ihrer Völker mit ihrem Leben verteidigen müssen. Das Vermächtnis ihrer Familien erlaubt ihnen nur eine Art des Umgangs miteinander: den mit der Waffe in der Hand.
In Ramallah zehn Kilometer westlich der Grenzmauer geht ein junger Mann online. Er klickt sich auf der Seite von Atraf ein, die israelische Version von Gayromeo. Er hat sich an die Gewissheit gewöhnt, dass irgendjemand in irgendeinem Büro Mausklick für Mausklick verfolgt, wen er anchattet oder wessen Profil er öffnet. Er hofft nur, dass es nicht die Palästinenser sind, die verfolgen wie er kurz auf „25, maskulin und durchtrainiert“ hängen bleibt. Der Mann mit den dunklen gegelten Haaren und dem Dreitagebart, nennen wir ihn Hassan, kommt aus einer alten Fedahyin-Familie. So nennen die Palästinenser die Helden ihres Guerillakampfes gegen die israelische Besatzung. Als Hassan zwölf war, kehrte der Vater mit Jassir Arafat aus dem tunesischen Exil nach Ramallah zurück. Ein alter Fatah-Kämpfer, Nationalist und Sozialist.
Hassan und Avi klicken sich auf Atraf Abend für Abend durch die Profile. Sie öffnen Seiten von säkularen Juden, die schnellen Sex suchen, von orthodoxen Juden und Muslimen, die aus demselben Grund auf Atraf angemeldet sind. Früher oder später öffnet der eine das Profil des anderen. „Na wie geht es Dir da drüben?“ schreibt der eine. „Heute schon Stress mit einem Kamel gehabt?“ antwortet der andere. Hassan und Avi schreiben über die ganz normalen Dinge des Alltags in ihrer eigenen Sprache, in ihrem eigenen intimen Humor. Ihre Jobs, ihre Freunde, der neueste Tratsch aus ihren Familien. Avi weiß, welche von Hassans Tanten unter Diabetes leidet, und dass Hassans Schwester verrückt ist nach der US-Serie „Desperate Housewifes“. Hassan kann sich genau erinnern, an welchen Tagen Avis Vater in diesem Jahr im Krankenhaus war und untersucht worden ist, ob der Prostatakrebs wirklich verschwunden ist. „Wir sind beide Familienmenschen und kommen aus einer konservativen Umgebung, das verbindet uns“, sagt Hassan. Es klingt so, als hätten sich die Familien aus zwei verfeindeten Völkern ziemlich viel zu sagen – wenn sie miteinander reden würden.
Auf der anderen Seite des Betonwalls im Westen Jerusalems loggt sich ein Mann bei Atraf ein, ungefähr genauso alt wie Hassan. Nur hat er blaue Augen und dunkelblonde Haare. Mit Hassan hat er aber eines gemein: Er stammt aus einer Familie von Helden. Als Avi, der in Wirklichkeit anders heißt, fünf Jahre alt war, hat sein Großvater ihm sein Palmach-Abzeichen geschenkt. Schon im Zweiten Weltkrieg kämpfte er in der Jüdischen Brigade an der Seite von Mosche Dayan gegen die französischen Kollaborateure der Nazis in Syrien und im Libanon. 1967 zog der legendäre General mit der Augenklappe in den Sechstagekrieg. Natürlich war Avis Großvater wieder
Hassan und Avi vergessen beim Chatten miteinander oft, warum sie eigentlich online gegangen sind: um einen neuen Partner zu finden. „Wir sind nicht mehr zusammen“, sagt Hassan jetzt. Und Avi nennt Hassan seinen Exfreund. „Ich sage mir jeden Tag, lass es bleiben, melde dich nicht mehr bei ihm, aber dann möchte ich einfach wissen, ob es ihm gut geht“, sagt Avi. Hassan ist für ihn ein Exfreund, der ihm immer noch viel bedeutet. Einer, mit dem er übereingekommen ist, dass die Liebe keinen Sinn hat, in einem Land, in dem Kakibraun sich sogar unter die Regenbogenfarben der schwulen Community schleicht. „In Israel ist es in Ordnung, schwul zu sein.
Einen Palästinenser zu lieben, das ist dagegen etwas komplett verrücktes.“ Avi erinnert sich ganz genau wie er bereits im Kindergarten Geschichten hörte von dem guten starken israelischen Soldaten, der pausenlos Palästinenser daran hinderte, unschuldige Israelis in die Luft zu sprengen. „In meinem Weltbild waren Palästinenser so etwas wie Psychopathen, die jüdischen Kindern die Kehle durchschneiden. Ich habe sie gehasst.“ Avis Mutter tat ein Übriges zu einem Weltbild ohne Grautöne. Sie floh aus Marokko, wo die Juden nach der Gründung ihres Staates nicht mehr erwünscht waren. „Für sie waren die Araber schlimmer als die Deutschen“, sagt Avi. Hassan weiß ganz genau, wann er seine erste israelische Flagge verbrannt hat „Ich muss fünf oder sechs gewesen sein.“ Auf der Suche nach einem Date hat Hassan zum ersten Mal Avis Profil geöffnet. In Ramallah gibt es keine schwule Szene und schwuler Sex ist strafbar. Der Mangel an Möglichkeiten und die Frustration hat ihn vor drei Jahren dazu gebracht, sich auf der Webseite des Erzfeindes anzumelden. So machen es viele Palästinenser, die zum Beispiel eine Aufenthaltsgenehmigung für Jerusalem haben oder mit einem jordanischen Pass nach Israel können. „Wir fahren nach Israel um angeblich zum Arzt zu gehen und kommen befriedigt wieder in die Westbank zurück.“ Hassan nennt es den „magischen Klick“, wenn er beschreibt, was passiert ist, als er Avis Seite zum ersten Mal öffnete. „Er sah einfach süß aus und ich habe ihn gefragt, ob er schon mal etwas mit einem Araber hatte.“ Avi überlegte zunächst, ob er die Nachricht wegklicken sollte. „Da war dieser verdammt attraktive Typ und er war ausgerechnet Palästinenser. Dann habe ich mir gesagt, selbst schuld, wenn du nicht die Eier hast ihm zurück zu schreiben.“ Diese und die kommenden Nächte verbrachten beide mehr oder weniger vor dem laufenden Monitor. Bald war klar: Avi und Hassan würden einander treffen. Am Toten Meer, nahe der jordanischen Grenze, zumindest nicht ganz im Feindesland aus Hassans Sicht. Als die beiden das erste Mal miteinander schliefen, trug Avi eine Kette mit dem Davidstern um den Hals, Hassan eine Kette mit einem Anhänger, der Palästina zeigt – allerdings ein Palästina, dass das heutige Israel umfasst. „Wir haben dann irgendwann die Ketten abgenommen“, sagt Hassan. Bei dem Treffen am Toten Meer blieb es nicht. Avi zeigte Hassan Tel Aviv, wo die beiden Händchen halten konnten, während sie ein Eis aßen. Avi stellte Hassan auch seinen Freunden vor, alle heterosexuell und politisch eher rechts eingestellt. „Sie haben mich trotzdem akzeptiert, manche schreiben mir immer noch Emails, obwohl Avi und ich nicht mehr zusammen sind.“ Nach ein paar Monaten war es soweit: Avi wollte
Hassan seiner Familie vorstellen. Aber nicht als Hassan, sondern als italienischen Freund. Hassan hat das verstanden. „Ich habe mir den umgekehrten Fall vorgestellt und mir war klar, dass Avi wegen mir nicht seine Familie verlieren sollte.“ Also spielte Hassan Theater, lernte ein paar Brocken Italienisch und eine Lebensgeschichte auswendig, die nicht die seine ist. Seine Familie hat angeblich ein Landgut und pflanzt Oliven in Sizilien an. Das tut ein Onkel Hassans tatsächlich – nur eben in der Westbank. Avis Familie, die gläubig ist und lange gebraucht hat, um die Homosexualität ihres Sohnes zu akzeptieren, lud „Vicenzo“ zum Sabbatessen ein. Da saß der Sohn aus einer palästinensischen Kämpferfamilie und sprach den Segen für das jüdische Volk auf Hebräisch mit. Er hielt während des Gebets, die Hand der Mutter, die ihren Sohn im Hass auf die Araber erzogen hat. „Zum Abschied hat sie mich auf die Wangen geküsst und mir ins Ohr geflüstert, ,werdet glücklich miteinander, auch wenn ihr schwul seid.“ Dass Avi und „Vicenzo“ kein Paar mehr sind, habe ihm seine Mutter immer noch nicht verziehen, sagt Avi. Eine Weile haben sich Avi und Hassan in einem Hotel in Jerusalem getroffen. Hassan kam oft erst nach Stunden, verstört, nach all den Verhören und Kontrollen. „Ich habe zuerst mit Hassan gefühlt und dann mit seinem Volk“, sagt Avi. Hassan würde ein „Tod Israel“ heute nicht mehr über die Lippen kommen. „Das hieße, dass Avi seine Familie und seine Freunde keine Heimat mehr hätten, das kann ich mir nicht wünschen“, sagt er. Als Avi sehen wollte, wie Hassan in Ramallah lebt, als er die Tante mit dem Diabetesbein und die Schwester mit ihrem Faible für Eva Longoria endlich kennen lernen wollte, sagte Hassan Nein. Es ging nicht nur darum, dass Hassan nicht geoutet ist. Irgendwann wird er sich seiner Familie offenbaren, sagt er. Er ist sich sicher, dass seine säkulare Familie mit seiner Homosexualität klar kommen wird. Nur eben nicht mit einem jüdischen Partner. „In unserem Wohnzimmer hängen zu viele Bilder von Verwandten, die gefallen sind oder in Israel im Gefängnis.“ Die beide Männer überlegten eine Weile nach Europa zu gehen, irgendwohin, wo es keine Rolle spielt, ob einer Jude ist oder Araber. Doch sie entschieden sich zu bleiben. „Wir würden unsere Familien verlieren, unser Land und unsere Traditionen“, sagt Hassan. Beide sind zu tief verwurzelt in ihren verfeindeten Völkern. Seit einem Jahr schon gibt es keine Treffen mehr. Was bleibt, ist der Kontakt übers Internet. Nur einmal hat Hassan Avi auf dem Handy angerufen. An der Grenze zum Libanon gab es mal wieder Gefechte mit der Hisbollah-Miliz und Avi hatte Hassan geschrieben, dass er als Reserveoffizier der Armee wohl für einige Zeit an die Grenze stationiert sein würde. „Da musste ich ihm einfachen sagen, pass auf Dich auf. Ich liebe Dich.“ n
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Interview Manuel Simbürger Fotos Miriam Höhne
Wie schwul bist Du, Roland Düringer? Ob als verzweifelter Häuslbauer, trotteliger Beamter oder aktuell als wilder Gärtner: Der wandelbare Roland Düringer begeistert Österreich. Nun aber die Frage, die sich bisher keiner zu stellen traute: Wie schwul bist du, Roland Düringer?
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R
oland Düringer, erfolgreicher Kabarettist, hat in der Öffentlichkeit nach wie vor das Image eines echten Machos. Tatsächlich sitzt uns beim Interview aber ein sensibler Mann gegenüber. In seinem aktuellen Programm „ICH Einleben“, geht es um grundlegende Themen wie Geburt, Heranwachsen, Nahrungsaufnahme, Krankheit, Tod und Sexualität. Dass das Programm derart erfolgreich ist (Termine noch bis März 2012!), überrascht Düringer selbst: „Anscheinend treffe ich damit den Nerv der Zeit. Es sind viele Dinge einfach nicht so leiwand, wie wir glauben wollen oder uns vorgemacht wird.“ Zum Thema Homosexualität meint er: „Ich stehe dem absolut neutral gegenüber, wie der Sexualität im Allgemeinen.“ Er habe bisher nie sexuelles Interesse an Männern gehabt, meint er nachdenklich ... Ob dieser Teilaspekt auch bei Düringer vorhanden ist, finden wir beim „Wie schwul bist du?“-Interview heraus. In „ICH Einleben“ geht es auch um Bestimmung. Was ist Deine Bestimmung? Roland Düringer: Vor lauter Suchen und Nachdenken über die Bestimmung vergisst der Mensch sehr leicht auf das Hier und Jetzt. Meine Bestimmung ist es, gerade hier zu sitzen und dieses Interview zu geben. Alles andere wäre nur fiktiv. Überraschend gute Antwort. Zeugt von Bodenständigkeit und der Fähigkeit, den Moment zu leben. Hast Du schwule Freunde oder Bekannte? Düringer: Klar! Die sind im Umgang meist angenehmer als Hetero-Männer. Schwule tragen die weibliche Weisheit in sich, die wir anderen Männer verloren haben. Frauen sind ja eigentlich die klügeren Menschen. Keine Berührungsängste! Gut. Das Schwulste, das Du je getan hast? Düringer: Mit meinem Motorrad auf der Rennstrecke langsam um die Kurve zu fahren. In Motorradfahrer-Kreisen nennt man das „wie a Woarma” fahren. Seit Valentino Rossi gilt dieser Spruch natürlich nicht mehr. Das ist ja so was von hetero! Was ist typisch männlich? Düringer: Streit und Kriege anzufangen. Macht zu haben. Aber auch: logisch zu denken. Ein Mann kauft z. B. nur das, was am Einkaufszettel steht. Frauen kaufen immer viel mehr. Wie ist das bei Schwulen?
Sehr gefühlvolle Antwort! Bravo! Pornos gefallen uns trotzdem. Wie lautet der perfekte Anmachspruch? Düringer: Du kannst mit einem einzelnen Spruch nicht durchs ganze Leben gehen. Eine Anmache muss situationsbedingt sein. Stimmt. Sehr gute Antwort. Wie läuft ein perfektes erstes Date ab? Düringer: Ungeplant. Wenn man es sich schon Wochen vorher ausmacht, sich aufmascherlt usw., dann wird das nix. Man muss es einfach passieren lassen – etwas, womit die Gesellschaft sowieso ein großes Problem hat. Spontanität ist immer gut. Shoppen ist unser Lebenselixier. Streit anzufangen manchmal auch. Dein Lieblingsauto? Düringer: Jenes, das in der Garage steht, nicht benützt wird und somit keinen Schaden für Mensch und Umwelt anrichten kann. Umweltbewusstsein gefällt uns. Epilieren oder depilieren? Düringer: Hat das etwas mit Haare ausreißen zu tun? Und Depilieren wird dann das Gegenteil sein: sich Haare ankleben? Epilieren ist im Gegensatz zu Depilieren die dauerhafte Haarentfernung. Deine größte Modesünde? Düringer: Immer dann, wenn mir andere gesagt haben, ich soll das oder jenes anziehen. Darauf sage ich: Geht´s alle scheißen! Ich zieh an, was ich will! Wobei ich selbst wahrscheinlich eine wandelnde Modesünde bin. So schlimm ist´s nicht. Pluspunkt fürs Selbstbewusstsein! Welche deiner Rollen gefiel Dir am besten? Düringer: Wahrscheinlich der Herr Breitfuß aus MA 2412. Mal so eine richtige Drecksau sein zu dürfen, war toll! Ich würde aber gerne mal einen authentischen Schwulen spielen! Will uns da wer in zweifacher Hinsicht etwas sagen? Was war das Intimste, das Du bisher mit einem Mann getan hast? Düringer: Über Gefühle zu sprechen, dem anderen zu helfen und seine eigene Seele zu offenbaren. Auch heulen zu dürfen. Das ist doch viel intimer als Sex. Schön gesagt! *schluchz* Wie definierst Du Erotik? Düringer: Pornografie ist auf jeden Fall nicht Erotik! Meine Definition: ein respektvolles Miteinander.
Wie würdest Du als Pornostar heißen? Düringer: Ich würde vor Stolz mit meinem richtigen Namen auftreten. Oder als Franz Ochsenhofer. Da sind wir Gays etwas kreativer. Wer oder was ist Tiberius? Düringer: Ein Römer, der Kriege geführt hat. Stimmt sogar. Wir waren aber eher an den Fetischshop gedacht. Ups. Wer fehlt? Geri, Mel B, Mel C, Emma &…? Düringer: Billa. Das sind G´schäftln, oder? Nö. Victoria von den Spice Girls. Vervollständige bitte die Songzeile: „Er gehört zu mir, wie mein Name an der Tür...” Düringer: ...und Budweiser ist mein Lieblingsbier! Ich hab keine Ahnung... „...und ich weiß er bleibt hier. Nie vergess ich unsren ersten Tag!” Von Marianne Rosenberg. Lady Gaga oder Britney Spears? Düringer: Das ist wie die Frage eines Folterknechtes, welche Strafe ich lieber hab: Daumenschraube oder Eiserne Jungfrau? Roland sollte keinen Gay Club besuchen. Außer er steht auf Schmerzen. Was fällt Dir ein zu: „Song Contest?“ Düringer: Das brauch ich gar nicht! Habe ich nie gesehen und werde es auch nie. Das haben wir überhört. So was von nicht schwul! ...und zu „Life Ball“? Düringer: Da war ich schon mal zu Gast. Mittlerweile ist er mir zu sehr ein SeitenblickeEvent. Irgendwann wird aber alles im Leben zum Mainstream. Stimmt schon. Trotzdem: Je größer das Event, desto mehr Leben können gerettet werden!
Ergebnis: 43/95 Sternen. Zugegeben, wir sind überrascht: Roland Düringer, der beim Interview bewiesen hat, über den Tellerrand zu schauen und sich gerne über die Funktionsweise der Welt Gedanken macht, erreicht nicht einmal die Hälfte unserer Gay-Potenzial-Bewertungsskala. Und das, obwohl der Wunsch, sich zumindest schauspielerisch dem schwulen Leben anzunähern, ja schon mal da wäre. Und dass er sich lieber mit Schwulen als mit Heten umgibt, ist auch ein wichtiger erster Schritt. Bei Mode, Musik und Events mags aber nicht hinhauen. Macht nix. Wie sagte Roland selbst schon so schön? Die Welt ist ein System. Und irgendwann werden wir auch Roland auf unserer Seite begrüßen dürfen. Vielleicht in einem anderen Leben.
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Text Manuel Simbürger Fotos Miriam Höhne
Schwule Role Models in der Wirtschaft Ende Februar lud die Wirtschaftskammer Wien zur Podiumsdiskussion zum Thema „Role Models der GLBTCommunity in der Wirtschaft“. Was dabei herauskam? Eine interessante Diskussion über Vorbildfunktion, Heteronormativität und der Unterschied zwischen Österreich und Deutschland.
H
omosexualität in der Wirtschaft ist ein Thema, dem sich nicht nur NAME IT bereits des Öfteren angenommen hat. „Diversity Management“ ist zum Schlagwort geworden, und die Meinungen, ob man sich am Arbeitsplatz outen soll oder nicht, gehen nachwievor weit auseinander. Hat Sexualität überhaupt etwas im Beruf verloren? Oder geht es da eigentlich um etwas ganz anderes? Wie wirkt sich ein Coming Out von UnternehmerInnen auf MitarbeiterInnen, GeschäftspartnerInnen und KundInnen aus? Und vor allem: Braucht die Gesellschaft Role Models, um an der jetzigen Situation etwas zu verändern? Brauchen wir Role Models? Schwierige Fragen, die die Wirtschaftskammer Wien (gemeinsam mit Queer Business Women und Austrian Gay Professionals/agpro) seinen Podiumsgästen und dem zahlreichen erschienen Publikum Ende Februar im Hauptgebäude der WKO stellte. Als „Role Models“ wurden Dr. Roswitha Hoffmann von der WU (Abteilung für Gender- und Diversitätsmanagement), Peter Kurth (Präsident des Bundesverbands der deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft sowie ehemaliger Finanzsenator von Berlin) sowie Ralf Strobl, Chefredakteur von NAME IT geladen. Kompetenter Moderator des Abends war Feri Thierry von agpro. Gleich vorweg: Wie man Role Models genau definiert und wer Role Models sind – darauf wurde an diesem Abend zwar keine konkrete Antwort, dafür aber viele Denkansätze gefunden. „Zentral für Role Models ist die Sichtbarkeit“, stellt Hoffmann gleich zu Beginn der Diskussion klar. „Sichtbarkeit ist für marginalisierte Gruppen wichtig, um dem Bedarf an der Teilnahme an der Gesellschaft zum Ausdruck bringen zu können. Gesellschaftliche Anerkennung hängt von der Frage der Sichtbarkeit ab.“ Vielfalt als Wert. Und diese Normalität – oder Heteronormativität, um dem fachlichen Terminus gerecht zu werden – gilt es, „nicht zu imitieren, sondern sogar zu irritieren“, erläutert Hoffmann. Um Heteronormativität durchbrechen zu können, sind vielfältige Role Ralf Strobl, Models nicht nur wichtig, sonFeri Thierry, Roswitha dern zentral – hier waren sich Hoffmann, Hoffmann, Kurth und Strobl einig. Peter Kurth (v.l.n.r.). Allein um zu zeigen: Es geht auch anders! Aber wie sieht es in der Praxis aus? Ist Homosexualität immer noch ein Tabu? Vorbild Deutschland. „Seit Wowereits Aussage ‚Ich bin schwul und das ist gut so! ‘ aus dem Jahr 2001 ist das Thema Homosexualität in der deutschen Politik keines
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mehr!“, ist Kurth überzeugt. In Deutschland gäbe es viele schwule und lesbische PolitikerInnen, die dafür auch nicht angefeindet werden, betonte Kurth, selbst lange Zeit in der Politik tätig. „Bei uns herrscht sogar eine gewisse Erwartungshaltung, dass Homosexuelle zu ihrer Sexualität offen stehen.“ Zumindest in Berlin sei dies so. Auch wenn es im restlichen Deutschland (und Österreich, wie Strobl betont: „Es ist erschreckend, wie sehr wir Deutschland hinterher hinken!“) nicht nur rosig aussieht, so habe sich in diesem Bereich in den letzten Jahrzehnten sehr viel getan und werde sich in Zukunft auch noch viel tun, ist Kurth überzeugt. Wirtschaft hinkt nach. Anders sehe dies in der Wirtschaft aus. „Hier wird ein stromlinienförmiges Auftreten erwartet. Der Druck ist in der Wirtschaft größer als in der Politik“, so Kurth. Weshalb es bis heute noch immer sehr wenig geoutete UnternehmerInnen und Führungskräfte gibt. Anders ist dies in der Medienbranche. „Hier herrscht ein gewisser Freigeist“, gibt Strobl zu, fügt aber an, dass er immer schon offen schwul gelebt habe und auch nie etwas anderes in Betracht gezogen hatte. „Ich habe von meinem Elternhaus mitbekommen, dass man zu seinen Ansichten und zu sich selbst stehen soll.“ Strobl hält es für wichtig, die eigene Homosexualität im Beruf nicht zu verstecken – besonders Schwule und Lesben in Führungsetagen würden anderen Mut geben. Vielleicht kann es da und dort mal Probleme geben. Aber: „Es ist einfach das Richtige.“ Das Richtige für sein Seelenheil (und das von anderen), aber auch das Richtige, wenn man sein Unternehmen erfolgreich führen möchte. „Studien belegen eindeutig: Unternehmen, die Diversity Management leben, sind finanziell erfolgreicher als jene, die dies nicht tun. Das ist Fakt und darf man nicht ignorieren!“, betont Strobl. Geoutete Mitarbeiter sind diesen Studien nach zufriedener und leistungsfähiger. Kurth relativiert: „Es zählt vor allem, dass du gut in deinem Job bist. Alles andere ist egal. Lieferst du schlechte Ergebnisse, hilft dir auch der Diversity-Aspekt nicht.“ Mut zur Sichtbarkeit. Selbstverständlichkeit ist sowohl für Hoffmann, als auch für Kurth und Strobl ein zentraler Aspekt, um die Situation für LGBT-Personen im Arbeitsbereich zu verbessern. So sei es nicht nur wichtig, dass Unternehmen diese Selbstverständlichkeit im Umgang mit Diversität vermitteln, sondern das Individuum selbst müsse diese auch verinnerlichen. „Ich halte es für entscheidend, dass wir alle mit mehr Selbstbewusstsein in die Welt hinausgehen und nicht glauben, nur von Feinden umgeben zu sein“, bringt Strobl es auf den Punkt. „Wir müssen unsere Sexualität nicht stets thematisieren. Wir müssen sie selbstverständlich leben.“ n
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Text Thomas Schwentenwein Fotos Miriam Höhne
„1 plus 1 ist dann auf einmal 3“ Bereits zum zweiten Mal wurde dieses Jahr bei den NAME IT-Awards mit mehr als 106.000 Stimmen über die Lieblingslocations in der Wiener Szene abgestimmt. Andreas Fischer, der mit seinem UP!-Club die Kategorie „Bester Club“ erstmals für sich entscheiden konnte, ist dabei kein Unbekannter.
Andreas Fischer holte mit seinem UP!-Club erstmals den Sieg als "bester Club".
B
ereits letztes Jahr holte er sich den Preis, damals noch mit DRAMA! Wir trafen Andreas Fischer zum Interview über Party als Hobby, Musik als Geheimrezept und dem Drang, Neues auszuprobieren. Warum eigentlich UP!-Club? Andreas Fischer: Gute Frage, die nicht so leicht zu beantworten ist. Namensfindung für einen Club ist immer etwas ganz Spezielles. Eines Tages bin ich mit dem Tim Anderson, unserem Resident DJ, zusammengesessen und er hat vorgeschlagen, den Club „Down“ zu nennen. Wir haben uns angeschaut und gesagt: Nein, aber „Up“ ist es. Das assoziiert gute Stimmung, es geht aufwärts, die Leute haben die Hände oben – kurzum: Besser kann es nicht werden. Es gibt euch jetzt knapp ein Jahr. Wie kam es dazu? Andreas Die Gründung vom UP!-Club passierte in Wirklichkeit ganz spontan. Ich habe ja vor sechs Jahren das DRAMA! mitbegründet und war vor einem Jahr soweit zu sagen, dass die Zeit für was Neues gekommen ist. Für mich stand fest: Wenn nicht DRAMA!, dann etwas Anderes – ein bisschen kleiner, vielleicht auch schicker als die bestehenden Clubs die es in Wien gibt. Mit lutz
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– der club haben wir da auch einen perfekten Kooperationspartner und eine super Location gefunden. Das erste Clubbing war ein Riesenexperiment, aber zu unserer Freude auch ein Riesenerfolg. Du hast das DRAMA! ja selbst schon erwähnt. Wie kam es zu deinem Ausstieg? Andreas: Das lag überhaupt nicht an persönlichen Befindlichkeiten oder daran, dass ich nicht mehr daran geglaubt hätte. Es war für mich einfach an der Zeit etwas Neues zu machen. Wer ist Andreas Fischer eigentlich? Andreas: Andreas Fischer ist in Wirklichkeit ein Konzernmensch. Nach meinem Studium der Betriebswirtschaft habe ich bei einem Ölkonzern als Management Trainee begonnen und habe danach bei Hewlett Packard im Mittleren Management gearbeitet. Nebenbei habe ich es immer geliebt auszugehen und die Clubs zu genießen. International gab es da tolle Sachen, nur in Wien sah das um einiges trauriger aus. Dann kam das DRAMA! aus dem Drang heraus, nicht immer nur zu sudern, sondern auch was zu verändern. Und jetzt seit vorigem Jahr der UP!-Club. Meine Veranstaltungen bedeuten für mich immer Hobby, sollen Spaß machen und ich glaube, dass macht sie auch so einzigartig. Am 18. Februar hattet ihr „Madi Gras“, ein Monat darauf das
Mit lutz – der Club hat Fischer eine perfekte Location gefunden.
„Spring Break Special.“ Der UP!-Club ist immer mit exotischen Orten oder fremden Städten verbunden. Ist Wien allein euch zu fad? Andreas: Na, überhaupt nicht! Wien eignet sich zweifelsfrei als Thema, aber uns ging es darum, einen Themenbereich zu finden, den man vom Programm her schön durchziehen kann. Da bieten sich Städte und Kontinente natürlich an. Letztes Jahr hatten wir die European Tour, wo wir jedes Mal zu einer anderen europäischen Hauptstadt gefahren sind. Dieses Jahr mischen wir es ein bisschen zwischen amerikanischen Destinationen und Special Events, da wir jetzt ja zweimal in Monat stattfinden. Unser Ziel ist, so viel Abwechslung wie möglich reinzubringen.
vergleichen wollen. UP! ist speziell, von der Atmosphäre bis hin zur Musik, die es in Wien bis jetzt so nicht gab. Der Erfolg eines Clubbings hängt meiner Meinung sowieso 90 % von der Musik ab, da haben wir uns stark an den Clubs in Madrid und Barcelona orientiert und haben mit Tim Anderson einen tollen Resident DJ gewinnen können. Wenn du in einen Club gehst und die Atmosphäre passt, ist das schon einmal super, aber wenn die Musik dich dann vom Hocker reißt und auf die Tanzfläche zerrt, dann ergibt 1 +1 auf einmal 3.
Zu der Clubbing-Szene in Wien fällt dir was ein? Andreas: Meiner Meinung nach entwickelt sie sich sensationell gut. Vor ein paar Jahren gab es noch wenig Möglichkeiten auszugehen, vor allem in der Gay-Community. Mit DRAMA! wurde ein großer Schritt vorwärts getan und ich glaube im Fahrwasser dessen wurde dann auch erkannt, dass die Wiener gar nicht ausgehmüde sind. Und, wenn ich mir das Angebot heute anschaue – von Queer:beat über Pitpull bis hin zu klassischen Veranstaltungen wie dem Heaven – ist da für jeden was dabei. Was unterscheidet euch von den anderen Veranstaltungen in Wien und was wollt ihr euren Gästen bieten? Andreas: Ich selber würde mich jetzt gar nicht mit anderen
Und zum Schluss: Was siehst du für den UP!-Club in der Zukunft? Andreas: Das können vor allem die Gäste beantworten. Solange es uns gelingt, immer am Ball zu bleiben und nie langweilig zu werden, wird es den UP!-Club, so hoffe ich, noch lange geben. n
NAME IT-Award 2011 Die besten Clubs 1. UP! Club 2. Why Not 3. Pitbull 4. Heaven Vienna 5. Homo
34,7 % 32,7 % 11,6 % 7,3 % 3,8 %
6. DRAMA! 7. Queer:beat 8. BallCanCan 9. Wiener Freiheit 10. Meat Market 1,
2,9 % 2,6 % 2,1 % 1,3 % 1,0 %
Reine Männersache – HOTEL Package Gönnen Sie sich mit Ihrem besten Freund oder Partner eine kleine Auszeit vom gestressten Alltag und tanken Sie neue Leistungsfähigkeit! 2 ÜN inkl. HP 1 Willkommens-Drink Ihrer Wahl an der Hotelbar 1 klassische Massage oder Linsberg Asia Gesichtsbehandlung (jeweils 50 min) 1 Käse- oder Zigarrenpackage an der Hotelbar Nutzung der gesamten Hotelund Thermen- Wellnessanlage Preis für 2 ÜN € 369.- pro Person – OHNE Einzelzimmeraufpreis!
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40 min südlich von Wien
Hotel **** & SPA Linsberg Asia | Thermenplatz 1 | 2822 Bad Erlach
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Text Thomas Schwentenwein
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2 s are rocken den Life Ball
Ein schillerndes Doppelpack zeichnet am 21. Mai für die Life Ball-Modeschau am Wiener Rathausplatz verantwortlich: Dsquared². Dahinter stehen die Zwillingsbrüder Dean und Dan Caten, die „Enfants terribles der Modebranche“. NAME IT präsentiert exklusive Backstagefotos der neuesten Kreationen und hat das Doppel-Interview. Ihr unverwechselbarer Look, ein Stilmix aus CowboyGlam, Seventies-Chic, Rockabilly-Style, Hip-HopLook und Sexappeal, hat das Designer-Duo innerhalb kurzer Zeit international bekannt gemacht. Ihr Motto: „Born in Canada, living in London, made in Italy.” Die Caten-Brüder wuchsen in Kanada auf, studierten an der Parsons School of Design in New York und gründeten 1994 ihr Label Dsquared² in Mailand, zunächst für Männermode, ab 2002 auch mit einer Frauen-Kollektion. Mittlerweile gibt es Flagship-Stores weltweit, Parfum, Make-up und eine breite Palette an Accessoires. Die mehrfach ausgezeichneten Modeschöpfer sind derzeit die angesagtesten, hippsten Designer und visionäre Trendsetter!
tanzt sich frei
Dean und Dan Caten präsentieren ihre heißesten Teile.
as Markenzeichen von Dsquared² – das rote Ahornblatt als Wertschätzung ihrer Heimat – ist weltweit bekannt. Ihre auffällige Mode ist dem Trend stets einen Schritt voraus. Mit jeder Kollektion verbinden die Designer ein neues Motto, das die ModeKreationen einzigartig macht. Ihre Shows sind legendär und stehen für grandiose Spektakel – glamourös, elegant, sexy, wild – perfekt inszeniert mit Live Acts und opulenten Bühnenbildern. Das polarisierende und unverwechselbare Label passt somit perfekt zum Life Ball. Wir dürfen uns auf eine einzigartige Kombinationen verschiedener Styles des angesagten Fashionlabels freuen“, begeistert sich Gery Keszler, Life Ball Organisator, der sich bereits seit vielen Jahren um die Designer bemüht. Die Vereinigung von Mode und Musik spielt für Dsquared² seit Beginn eine wichtige Rolle. Bei der Fashion Week in Mailand war u. a. Bill Kaulitz von Tokio Hotel als schwarzer Engel auf dem Laufsteg zu sehen. Stars wie Paris Hilton, Rihanna, Lenny Kravitz, Justin Timberlake, Ricky Martin, Nelly Furtado, Simon Webbe und Robbie Williams verehren die Mode von Dsquared². Den Einstieg als Designer für Bühnenoutfits ermöglicht dem kreativen Duo keine geringere als Pop-Ikone Madonna, die für Ihr Video zu „Don‘t Tell Me“ und ihrer „Drowned World Tour“ 150 Outfits für sich und ihre TänzerInnen in Auftrag gibt. Es folgen u.a. Aufträge von Christina Aguilera, Britney Spears, Fergie, Laura Pausini und Tokio Hotel. Dean und Dan Caten freuen sich ihre ausgefallenen Kreationen in Wien zu zeigen und im Rahmen des 19. Life Ball den Kampf gegen HIV/AIDS zu unterstützen: „Der Life Ball feiert das Leben, ist eine Fest für die Hoffnung. Wir fühlen uns sehr geehrt, heuer diese international renommierte Fundraising-Veranstaltung unterstützen zu dürfen.“
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„Wir waren typische Außenseiter“ NAME IT traf Dean and Dan Caten, die kongenialen Zwillinge hinter DSQUARED² zum Gespräch über John Galliano, ihre Herkunft als Kanadier und natürlich ihr Engagement für den Life Ball und gegen Aids.
Eine einfache Frage zum Einstieg: Warum DSQUARED²? Dan: Es ist eine mathematische Vermischung unserer beiden Namen. Wart ihr also gut in Mathe? Dean: Überhaupt nicht! Wir sind durchgefallen! Dan: Es ist einfach eine subtile Möglichkeit, unsere Namen ins Label einzubauen ohne dabei gleich als totale Egozentriker rüberzukommen.
© Life Ball / Dsquared2
Euer Label ist vor allem dadurch bekannt, dass euch Stars wie Madonna, Justin Timberlake, Rihanna und viele mehr zu Füßen liegen. Wer ist euer liebster Celebrity-Kunde? Dan: Gemeine Frage. Wir verwenden ungern das Wort „liebster“. Sie sind uns natürlich alle wichtig ... Dean: Madonna nimmt natürlich eine wichtige Rolle ein. Als sie uns gefragt hat, ihre Tour und das Video zu „Don‘t tell me“ auszustatten war das ein großer Karrieresprung für uns. Wir haben viel von ihr gelernt, und es war auch eine geradezu erleuchtende Erfahrung. Dan: Aber man muss schon dazusagen, dass wir da ja Kostüme designed haben, was natürlich ganz anders ist, als normale Kleidung zu entwerfen. Da ging es hauptsächlich um die Show. Show ist ein gutes Stichwort. Bei euren Modeschauen passieren die unglaublichsten Dinge und es geht heiß her, wenn etwa Christina Aguilera den männlichen Models die Klamotten vom Leib reißt. Können wir uns auf etwas ähnlich Explosives beim Life Ball einstellen? Dean: Wir werden es versuchen. Dan: Viel mehr noch: Wir werden uns selbst übertrumpfen. Es ist immerhin der Life Ball, nicht irgendeine Modeschau!
Bill Kaulitz, Front-Sänger von Tokio Hotel ist schon mal für euch bei einer Show gelaufen. Warum findet ihr ihn spannend? Dan: Er ist ein moderner Rockstar. Er ist hip, trägt Make Up ... Dean: ... eine Art Ziggy Stardust für heute. Ihr seid nicht nur Brüder, sondern Zwillinge. Wie beeinflusst das euren kreativen Prozess? Dan: Der kreative Prozess ist bei uns sehr ausbalanciert. Dean: Mädels gehen nie alleine shoppen. Sie bringen immer ihre beste Freundin mit um eine zweite Meinung zu haben. Wir sind so geboren worden – mit einer eingebauten zweiten Meinung. Warum der Life Ball? Dean: Der Life Ball steht für etwas, mit dem wir uns identifizieren können. Dan: Der Virus hat unser Leben stark geprägt, wir haben quasi in seiner Welt gelebt. Dadurch, dass wir so viele Freunde verloren haben. Dean: Der Life Ball hilft, die Leute wachzurütteln und zu zeigen, dass HIV immer noch ein Thema ist. Was assoziiert ihr mit dem diesjährigen Motto Luft? Dean: Es ist perfekt für uns. Wir sind Feuerzeichen und die Luft nährt uns. Ihr habt euch bei euren Kreationen von Hippies, Cowboys und Strebern inspirieren lassen. Was können wir für den Life Ball erwarten? Dan: Lasst euch überraschen! Dean: Ich glaube so viel kann schon verraten werden: Engel! Aus aktuellem Anlass: Was sagt ihr zu John Galliano und seinen Rauswurf bei Dior? Dean: Da kann man wohl nur eines sagen:
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Das war ein Riesenfehler von Galliano! Ihr seid Kanadier – hat das eure Mode beeinflusst? Dan: Kanada ist ein großer Teil von uns, unser Ausgangspunkt sozusagen. Es ist auch etwas, mit dem wir identifiziert werden. „DSQUARED², das sind die Kanadier“. Natürlich spielen wir auch ein bisschen damit, es ist das, was uns von vielen anderen unterscheidet. Dean: Wir lieben Kanada und sind immer wieder gerne dort. Aber mittlerweile ist Mailand unser Lebensmittelpunkt. Ihr kommt aus einer großen Familie mit wenig Geld. Was für einen Einfluss hatte das auf euch? Dean: Daher kommt dieses Feuer, das uns antreibt. Dan: Wenn du etwas willst und es sofort haben kannst, weißt du es ja gar nicht wertzuschätzen. Wir mussten hart arbeiten um dort anzukommen, wo wir jetzt sind. Und zum Schluss: Wie hat alles angefangen? Wie kam es zu eurem Interesse an Mode? Dan: Mode hat uns früh interessiert, schon als Kinder. Wir waren typische Außenseiter und Mode war die Sache mit der wir uns identifizieren konnten. Dean: Das, was tief in uns drinnen war, unser größter Traum: Teil dieser verrückten, wunderbaren Industrie zu werden. n
Thomas Schwentenwein im Gespräch mit Dean und Dan Caten.
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DSQUARED2Fashion begeistert auch viele Ikonen des Pop.
Promotion
NAME IT
TIPPS
So läuft der Life Ball 2011 Die feierliche Eröffnung und Fashion Show des 19. Life Ball am 21. Mai 2011 am Wiener Rathausplatz ist frei und kostenlos zugänglich. Denn neben der Lukrierung möglichst hoher Geldsummen zur Unterstützung ausgewählter AIDSHilfsorganisationen, sieht der Life Ball es auch als seine Verantwortung, das öffentliche Bewusstsein für HIV und AIDS zu fördern. Der anschließende Life Ball im Rathaus, zugänglich für die 3.780 BesitzerInnen von Life Ball- Tickets, steht in seiner kreativen Gestaltung 2011 ganz im Zeichen
des 2008 begonnenen VierjahresZyklus, dem dritten Elements „Luft“ und dem Motto „Spread the Wings of Tolerance“. Luft ist unsichtbar – genau wie die Gefahr des ansteckenden HIVirus. Auch wenn wir Beide nicht sehen können, sind sie dennoch da – ebenso wie die soziale Ausgrenzung von der tödlichen Krankheit betroffener Menschen. Weltweit leben 33,3 Mio. Menschen – davon 2,5 Mio, Kinder – mit HIV/AIDS. Täglich infizierten sich 7.400 Menschen mit dem HIVirus neu.
Budget Design Hotel
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ur wenige Minuten von Wiens Zentrum entfernt und für Life Ball Gäste praktisch an die U3 angebunden, befindet sich das Budget Design Hotel Roomz, welches laut Geo Saison Jury zu den 100 besten Hotels Europas zählt. Erlebe Wien von seiner aufregendsten Seite mit Lebenslust und coolem Design. Genieße die entspannte Atmosphäre zu erschwinglichen Preisen, so bleibt noch genug Geld für Shopping übrig! Einzelzimmer ab € 59,-, Doppelzimmer ab € 69,-. www.roomz-vienna.com
Kult-Trolley Die Shows von DSQUARED² sind immer extravagant, schillernd – und voller Überraschungen.
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er bereits bei der Anreise zum Life Ball auffallen will, schafft das am besten mit den Kult-Trolleys von TITAN. Neben den beiden neuen Metallic-Grautönen Gunmetal und Oyster Grey glänzen die DesignKoffer der Serie X2 Flash z.B. auch in Hot Pink, Glutrot oder Plasmagrün. Das Hartschalengepäck, bekannt aus TVSerien wie "Germany's Next Top Model" oder "Popstars", ist in verschiedenen Größen verfügbar. Damit bietet TITAN die perfekte Auswahl für jedes Event. www.titan-bags.com Gewinne auf www.name-it.at ein Set der kultigen TITAN-Trolleys!
© Life Ball / Jürgen Hammerschmid (1), © Life Ball / Dsquared2
So kommst Du zu den Life Ball-Tickets Die Nachfrage nach Life Ball Karten ist jedes Jahr hoch. Die Möglichkeiten, Tickets für den Life Ball zu erwerben sind daher so vielfältig wie sein Publikum. Seine Gäste sind die größten Stars des Life Ball, und ganz besonders jene, die mit einem unverwechselbaren, spektakulären oder glamourösen Styling Einblicke in ihre persönliche Phantasie gewähren. Sie tragen wesentlich zum Flair des Life Ball bei. Für den Life Ball 2011 stehen wieder zwei Kartenkategorien zur Verfügung. Das Life Ball Style Ticket à Euro 75,– für jene, die ihrer
Kreativität und Lust zum Styling freien Lauf lassen und das Life Ball Ticket à Euro 150,– für jene, die lieber in eleganter Abendrobe den Life Ball besuchen möchten. Nähere Informationen, Inspiration und Orientierungshilfen findet Ihr ab sofort auf www.stylebible.org In Kooperation mit der Kronen Zeitung erfolgt auch heuer wieder der Allgemeine Kartenverkauf – die Registrierungsphase startet am 10. März 2011. Darüber hinaus wird es weitere Ticket-Sonderaktionen geben, die regelmäßig auf der Life Ball Homepage unter www.lifeball. org und auf Facebook publiziert werden.
Pride Package
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ach dem Life Ball wartet mit der Vienna Pride bereits das nächste queere Highlight in Wien. Das Austria Trend Hotel Anatol lädt dich vom 17.-19.06.2011 auf die Pride ein. Inkludiert sind 2 Übernachtungen, Frühstücksbuffet, Brunch im Cafè Berg, zwei Kombi-Tickets für das Kunsthaus Wien, zwei 72-Stunden Tickets für alle Öffis und natürlich zwei Karten zur offiziellen Pride Party. € 246,- pro Einzelzimmer, € 355,- pro Doppelzimmer. Buchbar unter +43 1 599960 oder per Mail an reservierung.anatol@austria-trend.at www.austria-trend.at/hotel-anatol
Was passiert mit den Spenden? Auch wenn der Life Ball vordergründig ein rauschendes und glamouröses Fest ist, bei dem die Gäste dazu aufgefordert sind, das Leben mit allen Sinnen zu feiern, ist der primäre Zweck des Life Ball das Generieren möglichst hoher Spendensummen, um den Kampf gegen die unheilbare Immunschwäche HIV und AIDS unvermindert fortsetzen zu können. National sichert AIDS LIFE, der Trägerverein hinter dem Life Ball, zahlreiche AIDS-Hilfsprojekte und leistet Direkthilfe für Betroffene. International arbeitet der gemeinnützige Verein mit international renommierten Organisationen wie der amfAR – The Foundation for AIDS Research, der William J. Clinton Foundation und der UNAIDS, dem Programm der Vereinten Nationen für den Kampf gegen AIDS. Die finanzielle Unterstützung 2011 wird u.a. für die Schaffung notwendig struktureller Voraussetzungen, Aus- und Weiterbildung von Fachpersonal, Erstellung von Netzwerken zur
Sicherstellung von HIV/AIDSBehandlungen, Bereitstellung von günstigen, lebensrettenden Medikamenten und HIV-Tests, Vorbeugung von Mutter-zu-KindÜbertragung und für den Kampf gegen die Ignoranz und Stigmatisierung vor allem in Osteuropa verwendet. HIV-positive Menschen sind nach wie vor Ausgrenzung ausgesetzt. Benachteiligungen in Alltag und Arbeitswelt, Berührungsängste von Mitmenschen und die Flucht Betroffener in die Anonymität sind dabei nur einige vieler „Nebenwirkungen“ von „sozialem AIDS“. In 79 Ländern herrscht diskriminierende Gesetzgebung; 51 Länder verweigern HIV-Infizierten das Einreiserecht, in 84 Ländern kriminalisieren und stigmatisieren Gesetze HIV-Infizierte. Gegen diese Vorurteile und Ausgrenzungen kämpft der Life Ball seit nunmehr 19 Jahren. Als international Bühne für Solidarität, Toleranz und Offenheit im Umgang mit HIV-infizierten Menschen.
Der Life Ball hilft, die Leute wachzurütteln und zu zeigen, dass HIV immer noch ein Thema ist.
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Inspiration hat sich das Designer Duo beim Kostümfundus der Bundestheater Wien – Art for Art – geholt.
© Life Ball / Jürgen Hammerschmid (4), © Dsquared2 (3)
Dsquared² in Wien
Modischer Kampf gegen Aids Alle Jahre wieder gibt es bei H&M die „Fashion Against Aids“-Kollektion, die ein stärkeres Bewusstsein für AIDS schaffen möchte und deren Erlös verschiedenen internationalen HIV/AIDS-Projekten (zum Beispiel YouthAids) zugutekommt. Dass wir das löblich (und auch immer sehr stylisch) fanden, ist klar und müssen wir nicht extra betonen. Dieses Jahr sind wir aber von der „FAA“-Kollektion noch begeisterter als sonst: Eine gelungene Mischung aus Casual und Extravaganz wird uns da geboten, noch nie konnte man so viele verschiedene Stile kombinieren, brechen und erfinden. Natur- und helle Pastellfarben dominieren die Kollektion genauso wie coole Message-Shirts. Das Besondere: Diesmal entschieden sich die Schweden für eine Unisex-Kollektion – jedes Teil gibt es in weiblicher und männlicher Ausführung. Damit springt H&M auf den derzeitigen Männermodetrend aus: Geschlechtergrenzen mithilfe von Unisex-Klamotten überwinden. So gefällt uns das! Die neue „FAA“-Kollektion ist ab 26. April in ausgesuchten H&M-Filialen erhältlich.
Zitat des Monats
Mode & Beauty Davon ist Tom Ford (selbst schwul und Designer) überzeugt. Weil Schwule besser als Heteros das Physische vom Spirituellen unterscheiden können, meint er. Vielleicht wollte er sich aber auch einfach nur selbst mal loben ...
Frühlingsgefühle
H&M, Jockey, Bell&Ross, Freshhanger
„Vintage“ ist mittlerweile sowas wie ein geflügeltes Stichwort in der Modewelt geworden. Willst Du up-to-date sein, musst du „Vintage“ sein - die Ironie sei hier angemerkt. Die Liebe zum Alten und zur Nostalgie hat nun auch das Uhrendesign erreicht. Bell&Ross zollt mit seiner Vintage-Uhren-Kollektion den Piloten der 1940er-Jahre, die als erste Profis die Armbanduhr als Hilfsmittel im Dienste ihrer Mission in Betracht zogen, Anerkennung. Ganz neu im Sortiment ist die „Vintage Original Carbon“: Der Style erinnert an die Vergangenheit, die Technik ist natürlich hochmodern. Die Uhr macht eben den Mann. Und diese ganz besonders.
M
Zurück in die Vergangenheit SKA ND AL DE S
Der Unterwäsche- und Badehosenhersteller Jockey startet farbig-fröhlich und sehr sexy in den Frühling: In der „Swimwear Kollektion Frühjahr/Sommer 2011“ finden sich trendbewusste und vor allem körperbetonte Badehosen in knalligen Farben wie Rot oder Gelb; die „USA Originals“ sind in Rot/ Blau/Weiß, den Farben der USA-Flagge, gehalten. Erinnert werden soll mit der Kollektion an Hollywood-Größen wie Cary Grant, James Dean oder auch George Clooney. Wie das eine mit dem anderen zusammenhängt, ist uns zwar nicht ganz klar, aber egal. Gut aussehen tuts auf jeden Fall! Ach ja: „Bequem geschnitten unterstreichen die Badehosen die Männlichkeit“, heißt es von Seiten Jockeys. Danke, mehr wollten wir gar nicht wissen!
„Schwule sind die besseren Designer!“
S AT ON
uert Dior fle no! degiGal sitaeht derzeiteKf-oDpf:esMigoner Joinhenm
welt n Ch h in se ntiMode zentrische ämlic a samte ex r soll n rchen mit ä Die ge hat seinen etzt. Diese P itler“ ior isches „Ich liebe H nt ges D d r t ü jü n T s a . g an n ge die k e n r e b o ju b a v r h e ein no riffen ner, d Gallia tammcafe angeg wule Desig odekollektio n S e r h e c h is M rü sc d p n r n Par e S e e h d h n c ische eres grölte tagstaugli umge semit d zog ll z“ chlimm ht gerade a icht lang un r Intoleran und S n ic fü n e z t s n g o a ine n le r e r ia le s e ll r o T üb fü Ga t. Dior emse: „Null ndung für nen is rü ndbr t so! e Beg u ll G ie . die Ha g iz off sun ist die lose Entlas frist
Kleiderbügel mit Hirn.
Kleiderbügel sind langweilig und nur Mittel zum Zweck? Stimmt nicht – zumindest nicht, wenn man die „FRESHhanger“ von Mawa in seinem Kleiderschrank hat. Dank moderner Aktivkohle-Technologie absorbiert der Wunderbügel unangenehme Gerüche und hält die Kleidung mehrere Monate lang frisch. Duftsäckchen sind sowas von gestern, heute benützt man Kleiderbügel. Waschen sollte man die Klamotten aber trotzdem noch ...
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ROADTRIP Vier Jungs. Ein Cabrio. Ein heißer Trip. Und im Gepäck die neuen Frühlingstrends.
by julia spicker www.juliaspicker.com | Styling: Nina Kepplinger @ perfectprops | Styling Assistant: Rita Neulinger | Grooming: Patrick Glatthaar | Production: Susanne Gosch Models: Tomasz Pastyrczak, Michael Pöllinger, Sandro Salomon and Nikolaus Fürhauser all @ Wiener Models
Sandro: Shirt Superated, Jeans G-Star Michael: Shirt Mango, Hose American Apparel, Brille Dior, Uhr Tommy Hilfiger Thomasz: Hose und Sakko Superated, Tuch Madeleine, Brille Hilfiger Niko: Pulli Shophie Skach, Hose Jack&Jones, Brille D&G
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Niko: Overall Esprit, Kette Thomas Sabo Michael: Weste Mango HE, Hose American Apparel, Schal Diesel La Coppola Storta, Shirt Selected Homme, Schuhe Diesel Sandro: Hemd Ermenegildo Zegna, Jacke Mango, Hose Hugo Boss, Socken H&M, Schuhe Eaton @Jello Thomasz: Hose Superated, Pullover American Apparel, Schal Replay, Schuhe Diesel
Sandro: Shirt Superated, Jeans G-Star, Hut M端hlbauer Michael: Shirt Mango, Hose American Apparel, Brille Dior, Uhr Tommy Hilfiger Thomasz: Hose und Sakko Superated, Tuch Madeleine, Brille Hilfiger Niko: Hose Jack&Jones, Brille D&G
Thomas: Brille Dior, Pulli Sophie Skach Niko: Shirt H&M, Hose JackJones, Sandro: Lederjacke Diesel, Hemd Selected Homme, Hose Superated,Brille RayBan Michael: Sakko Benetton, Hemd Superated, Strickhose Sophie Skach
Thomas: Brille Dior, Pulli Sophie Skach Niko: Shirt H&M, Hose JackJones Sandro: Lederjacke Diesel, Hemd Selected Homme, Hose Superated, Brille RayBan Michael: Sakko Benetton, Hemd Superated, Strickhose Sophie Skach
Thomas: Hose Jack&Jones, Schuhe Diesel Niko: Shirt H&M, Hose JackJones, Schuhe Geox Sandro: Lederjacke Diesel, Hemd Selected Homme, Hose Superated, Schuhe Puma Michael: Sakko Benetton, Hemd Superated, Strickhose Sophie Skach, Schuhe Diesel
Niko: Overall Esprit, Kette Thomas Sabo, Uhr Oris, Brille Prada Thomasz: Jeans Diesel, Shirt Selected Homme, Weste Replay Red Seal Michael: Shirt H&M, Weste Benetton Megastore, Armband Diesel, Coppola M端hlbauer Sandro: Jeansjacke Diesel, Weste American Apparel, Brille dsquared2, Hose Hugo Boss
Sandro: Hose Tom Tailor, Schuhe Puma, Weste Superated, Polo Puma Tomasz: Coppola La Coppola Storta, Schal Diesel, Jacke H&M, Shirt Ralph Lauren, Hose Sophie Skach, Schuhe Diesel Michael: Overall H&M, Schal pieces, Socken Falke, Schuhe Diesel, Uhr Puma Niko: Lederjacke Diesel, Weste Mango, Hemd Ninali, Hose Diesel, Schuhe Geox, Strickkrawatte American Apparel
Tomasz: Shirt Scotch&Soda @ Bernhart Fashion, Sakko Replay Red Seal, Jeans Diesel, Uhr Tommy Hillfiger, Handschuhe Stylists own Michael: Shirt H&M, Lederjacke Dsquared2
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Sandro: Hemd Selected Homme, Sakko Superated, Hose Scout @ Bernhart Fashion, Brille Gucci, Uhr Tommy Hilfiger, Ring Thomas Sabo Michael: Hemd Hugo Boss, Masche American Apparel, Jersey Sakko Mango, Hose Selected Homme
Strickhose Sophie Skach, Weste Superated, Shirt H&M Fashion Against Aids, Hut M端hlbauer
Thomas: Brille Dior, Pulli Sophie Skach, Trenchcoat Mango Niko: Sakko Angelo Litrico, Shirt H&M, Hose JackJones, Sandro: Lederjacke Diesel, Hemd Selected Homme, Hose Superated, Brille RayBan Michael: Sakko Benetton, Hemd Superated, Strickhose Sophie Skach
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Das Einzige, das wirklich schutzt. Mit freundlicher Unterst端tzung von:
Die heiSSesten Männer der welt!
balance
Statement des Monats
Mehr als 180.000 schwule und bisexuelle Männer in ganz Europa machten 2010 bei der EMI („European Man-For-Man-Internet Sex Survey“) mit, der größten Online-Umfrage, die es je zum Thema Homosexualität und MannSein gegeben hat. Genau 4.205 schwule und bisexuelle Männer aus Österreich nahmen bei der Umfrage teil, das Durchschnittsalter lag bei 31 Jahren. Gefragt wurde nach persönlichen Erfahrungen, HIV und sexuell übertragbaren Krankheiten. Und nach sexuellen Fantasien. So wollte die Studie wissen:„Wer ist der heißeste Mann auf dem Planeten?“ Ja, so was lässt man sich immer mal gern durch den Kopf gehen. Zwar lässt sich über Geschmack bekanntlich streiten, schließlich wurden die Top 10 aber doch bestimmt - NAME IT hat die sexy Ergebnisse!
Top 10
Toksave, Joel Telling, Grant Brummett, Stefano Malandrino, Blake Nelson Boyd, Calebrw, Danlev, Tomizak_pixelio.de
Schwule Fußballer, traut euch! Es geht doch: Nicht alle Fußballer sind homophob, wie uns immer wieder in den Medien weisgemacht wird. Da gibts zum Beispiel Manuel Neuer, 24-jähriger blonder Schönling, hetero (keiner ist perfekt!) und erfolgreicher deutscher Nationaltorwart: Seit 2010 ist Neuer Nummer eins im deutschen Tor und wurde im selben Jahr mit der Nationalmannschaft WMDritter. Das ist toll, was uns aber noch mehr beeindruckt: Manuel Neuer hat nun allen schwulen Profifußballern zum öffentlichen Outing geraten. Im Klatschblatt „Bunte“ vertrat er selbstbewusst und unbeirrt seine Meinung: „Ja, wer schwul ist, sollte sich outen. Da fällt doch eine Last ab!“ Neuer sieht das Ganze recht unkompliziert. Negative Reaktionen von Kollegen und Fans? Nicht, wenn es nach Neuer gibt: „Auch die Fans werden sich schnell daran gewöhnen. Wichtig ist die Leistung.“ Sehen wir auch so! Wortspiele mit Neuer und Ballspiele und so vermeiden wir hier tunlichst.
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1. Mein Freund 2. Ich 3. Brad Pitt 4. Christiano Ronaldo 5. David Beckham 6. Ricky Martin 7. George Clooney 8. Hugh Jackman 9. Jake Gyllenhaal 10. Zac Efron
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Körper & Geist Zahl des Monats :
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HIV-Neuinfektionen wurden 2010 in Österreich registriert. Fachexperten berichten somit von einer stabilen Situation im Vergleich zu den Vorjahren. Dank der immer besseren antiretroviralen Therapie habe man zudem die Krankheit Aids immer besser im Griff. Trotzdem: Aids ist immer noch tödlich! Also nie vergessen: „Don´ t be stupid, play safe!“
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Interview Manuel Simbürger Fotos Miriam Höhne
Drum prüfe, wer sich ewig bindet! Am Beginn einer jeden Beziehung zwitschern die Vöglein und das Herzerl pumpert. Aber: Ist mein Gegenüber tatsächlich der Richtige für mich? Kennen wir einander wirklich? NAME IT bat zwei frischverliebte Leser zum ultimativen Pärchen-Test
Drum prüfe, wer sich ewig bindet!“, dachten wir uns, als wir die NAME IT-Leser Dominik (21) und Martin (18) in die Redaktion einluden. Die beiden sind seit zwei Monaten ein Paar und frisch verliebt. Kennengelernt via Gayromeo, verlief schon das erste Date traumhaft, meint zumindest Dominik: „Getrunken, gegessen, spazieren gegangen, geküsst. Es war sehr schön!“ Die beiden können kaum die Augen und Finger voneinander lassen – und doch haben wir es geschafft, die beiden getrennt voneinander zu befragen. Denn NAME IT unterzog die beiden unserem neuen Pärchen-Test und wollte wissen: Wie gut kennen einander Dominik und Martin tatsächlich? Sind sie füreinander geschaffen? Pro richtige Antwort gibt´s einen Liebespunkt ... keine Rolle spielen würde? Martin: Nach New York. Das ist aber schwer, er war ja schon fast überall! Dominik: In die Karibik. Am besten zu Weihnachten. 0 Punkte
Was hatte Dominik beim ersten Date an? Martin: Pullunder, gestreiftes Hemd und ein Westchen drüber. Die Jacke war dieselbe, die er heute trägt. Dominik: Eine schwarze Hose, ein jeansfarbenes Hemd, einen dicken Pullover. Dieselbe Jacke wie heute. Alles von ZARA. 1 Punkt Gab es für Dominik einen ganz bestimmten Moment, in dem er wusste, dass du der Richtige bist? Martin: Als er mir vor ein paar Tagen seine Liebe gestanden hat. Wir mussten beide vor Glück weinen! Dominik: Keinen bestimmten Moment. Nach unserem ersten Date hat sich aber mein Ex wieder gemeldet, und ich musste mich zwischen den beiden entscheiden. Während dieser Zeit hat mir Martin mit seinen Mails sehr viel Liebe und Mut vermittelt. Da wusste ich, dass er der Richtige ist. 0 Punkte
Was mag Dominik an dir am liebsten? Martin: Meinen Humor und meine Fröhlichkeit. Dominik: Seine Emotionalität. Hier unterscheidet er sich von den meisten Menschen. 0 Punkte
So gut kennt Martin Dominik
Was ist für Dominik das Wichtigste in einer Beziehung? Martin: Vertrauen, Treue, Ehrlichkeit. Dominik: Ehrlichkeit ist die Basis jeder Beziehung. 1 Punkt
Wie würdest du Dominik mit 3 Worten beschreiben? Martin: emotional, liebenswürdig, sensibel. Dominik: übersensibel, eitel, liebenswürdig. 1 Punkt
Was war das Romantischste, was Dominik bisher für Dich getan hat? Martin: Auch hier: Als er das erste Mal ‚Ich liebe dich‘ gesagt hat.“ Dominik: Als ich ihm meine Liebe gestanden habe und wir geweint haben. Ich bin sicher, das hat er auch gesagt! 1 Punkt
Dominiks Augenfarbe? Martin: braun. Dominik: braun. 1 Punkt Dominiks Lieblingsfilm? Martin: Weiß ich nicht. Er mag Liebesfilme, hasst Horrorfilme! Dominik: ‚In den Schuhen meiner Schwester‘ mag ich. Das Gedicht, das Cameron Diaz am Ende des Films vorliest, habe ich Martin gewidmet. Was ich gar nicht mag sind Horrorfilme! ½ Punkt Dominiks Lieblingsmusik? Martin: Hed Kandi. Ganz klar. Dominik: Eindeutig Hed Kandi! 1 Punkt Dominiks Lieblingstier? Martin: Hund. Dominik: Habe ich eigentlich keines. 0 Punkte Wohin würde Dominik am liebsten reisen, wenn Geld
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Was ist Dominiks größte Macke? Martin: Er ist manchmal überempfindlich, so wie ich. Dominik: Ich kann ziemlich arrogant und abwertend rüberkommen. 0 Punkte
Was mag Dominik beim Sex am liebsten? Martin: Er mag es gern versaut! (lacht) Dominik: Aktiver Oralverkehr. Aber ich überleg gerade, was wir heute gemacht haben … 0 Punkte Wovor fürchtet sich Dominik am meisten? Martin: Verletzt zu werden. Dominik: Dass ich Martin verlieren könnte. ½ Punkt
Ergebnis: 7,5 / 15
Wenn ein Flaschengeist Dominik 3 Wünsche erfüllen könnte – welche wären das? Martin: Zufriedenheit. Glück. Wahre Freunde. Dominik: Ich habe nur einen Universalwunsch: Die gesamte Welt soll aus Luft und Liebe bestehen. Was auch bedeutet, dass Martin und ich für immer zusammen bleiben.“ ½ Punkt
Was hatte Martin beim ersten Date an? Dominik: Das weiß ich noch genau: Eine enge Jeans, ein Hemd und ein Pullunder mit V-Ausschnitt. Martin: Ein Pullunder und ein Hemd, so wie heute. 1 Punkt Was glaubst du: Gab es für Martin einen ganz bestimmten Moment, in dem er wusste: Du bist der Richtige für ihn? Dominik: Das hat er mir schon oft gesagt: Bei ihm war wes Liebe auf den ersten Blick. Martin: Ich wusste es ab dem Moment, als ich ihn sah. 1 Punkt Wie würdest du Martin mit 3 Worten beschreiben? Dominik: liebenswürdig, extrem sensibel, humorvoll. Martin: introvertiert, sensibel, emotional. ½ Punkt
Was mag Martin an dir am liebsten? Dominik: Dass ich gefühlvoll bin. Martin: Er ist sehr gefühlvoll. Und er hat ein süßes Lachen. 1 Punkt Was ist Martins größte Macke? Dominik: Vielleicht, dass er übersensibel ist? Aber eigentlich stört mich gar nichts an ihm! Martin: Ich bin extrem sensibel, nehme vieles sehr persönlich. Da werden dann auch schon mal die Krallen ausgefahren! 1 Punkt
So gut kennt Dominik Martin
Was ist für Martin das Wichtigste in einer Beziehung? Dominik: Ehrlichkeit, eindeutig! Martin: Vertrauen. 1 Punkt
Martins Augenfarbe? Dominik: grau-grün. Martin: grün-grau. 1 Punkt
Was war das Romantischste, was Martin bisher für Dich getan hat? Dominik: Als er mir das erste Mal gesagt hat, dass er mich liebt. Martin: Als ich ihm das erste Mal gesagt habe, dass ich ihn liebe. 1 Punkt
Martins Lieblingsfilm? Dominik: Mir fällt der Name nicht ein, irgendein Liebesfilm. Die liebt er nämlich. Genauso wie Horrorfilme – im Gegensatz zu mir! Martin: "Zu scharf um wahr zu sein". 0 Punkte
Was mag Martin beim Sex am liebsten? Dominik: Er mag es, wenn ich etwas versaut bin. Hat er die Frage beantwortet?! Martin: Küssen, streicheln und seine Blicke beim Sex. 0 Punkte
Martins Lieblingsmusik? Dominik: Beyoncé. Martin: Beyoncé und Britney Spears sind cool! 1 Punkt
Wovor fürchtet sich Martin am meisten? Dominik: Dass er mich verlieren könnte. Martin: Ich habe starke Verlustängste, besonders, was ihn betrifft. Ich habe das Gefühl, ihn immer festhalten zu müssen. 1 Punkt
Martins Lieblingstier? Dominik: Ganz klar der Hund. Martin: Hund. 1 Punkt Wohin würde Martin am liebsten reisen, wenn Geld keine Rolle spielen würde? Dominik: Nach Italien oder Frankreich. Das weiß ich! Martin: Nach Paris. Ich liebe Frankreich! 1 Punkt
Ergebnis: 12 / 15
Wenn ein Flaschengeist Martin 3 Wünsche erfüllen könnte – welche wären das? Dominik: Dass wir für immer zusammen bleiben. Ich glaube, das wäre sein einziger Wunsch. Martin: finanzielle Unabhängigkeit. Eine glückliche Beziehung mit Dominik. Glücklich sein. ½ Punkt
Beziehungs-Potenzial: hoch! Respekt, Dominik und Martin haben sich beim NAME IT-Pärchen-Test bemerkenswert geschlagen. Besonders Dominik scheint Martin bereits in- und auswendig zu kennen – und das nach nur zwei Monaten! Zwar hapert´s mit den Tieren, dem Reisen und interessanterweise beim Sex noch etwas (Selbst- und Fremdbild überlappen sich eben nicht immer!), bei den wirklich wichtigen Dingen (Ängste, Wünsche, Romantik) liegen Dominik und Martin aber auf derselben Wellenlänge. NAME IT meint: Das könnte tatsächlich etwas für Länger sein. Wir drücken auf jeden Fall die Daumen!
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April/Mai
HOROSKOP von Heidelinde Fischer
WIDDER
Du willst die Nummer Eins bei deinem Herzblatt sein? Lass dir einfach mehr Zeit dabei, wenn du ihn verführst! Im Berufsleben steckst du in den nächsten Wochen ein wenig fest auf der Karriereleiter. Solche Pausen kann man auch genießen. Liebe Erfolg
ZWILLING
So oder so? Oder ganz anders? Wankelmut tut selten gut, also reiß dich am Riemen und agiere konsequent in allen Lebensbereichen. Die Frühjahrsmüdigkeit spürst du besonders, denn du bist mit deiner Energie am Ende – chill out! Liebe Erfolg
Glückskind KREBS
Gut ist das Gegenteil von gut gemeint nimm dir das zu Herzen lieber Krebs! Deine Vorsätze sind ja lobenswert, nur an der Umsetzung scheitert es. Wie gut, dass dir zurzeit niemand wirklich etwas übel nimmt, weil du so viel Charme ausstrahlst. Liebe Erfolg
STIER
Dass sich alle Probleme der letzten Wochen plötzlich in Luft auflösen, ist fast schon gespenstisch – es sind die Sterne, die dir überall hilfreich zur Seite stehen. Vom Sternenstaub berieselt startest du voll durch! Love is in the Air. Liebe Erfolg
JUNGFRAU (-MANN) Ecken und Kanten zu haben ist ja fein, aber dafür zu sorgen, dass alle ständig dagegen rennen, macht auf die Dauer keinen Spaß und dich recht einsam. Schlag lieber auf einen Sandsack ein, das macht dich fit und ist gut für die Figur! Liebe Erfolg
LÖWE
Du zweifelst an getroffenen Entscheidungen (an deinem Partner?). Die Sterne finden, es wäre ein guter Zeitpunkt die eigenen Positionen und Lebensziele einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Nebenbei was für dich tun - Freunde treffen! Liebe Erfolg
Glückskind Du willst ihn ... wieder. Eine alte Liebe erstrahlt im gänzlich neuen Glanz. Es gibt einfach keinen anderen, mit dem du so reden und schweigen kannst. Bei einer heiklen Situation im Beruf hilft der Ratschlag eines erfahrenen Kollegen. Liebe Erfolg
FISCHE
Nicht alles in deinem Leben ist so schlecht, wie du es siehst. Du bist gerade sehr empfindlich. Anstatt dich selbst zu bemitleiden, gib dich einfach deinen Emotionen auf die schönste Art und Weise hin - am besten mit einem Krebs. Liebe Erfolg
STEINBOCK
Gelassen, positiv gestimmt und bereit für Veränderungen startest du in den April. Du kannst dich von deiner Intuition leiten lassen - Erfolg steht in den Sternen! Achtgeben solltest du aber auf deine Gesundheit – v.a. auf deine Ernährungsgewohnheiten. Liebe Erfolg
SCHÜTZE
Müde bist du! Tu was an der frischen Luft! Dort hast du auch Zeit, um nachzudenken wie du jemandem endlich die Meinung sagen kannst (deinem Chef?). Sex und Liebe bekommst du nur, wenn du den ersten Schritt machst! Liebe Erfolg
SKORPION
Hey Mister Romantic! Du ziehst ja zurzeit alle Register, um den Titel bester Liebhaber aller Zeiten zu erreichen. Funktioniert besonders bei einem Widder! Im Job hingegen bist du viel zu zögerlich und gar nicht der Mann der Tat. Liebe Erfolg
WASSERMANN
Soviel Nähe schreckt dich ab! Gebunden sein ist ja ganz schön, aber angebunden!? Bei all diesen Zweifeln, fehlt dir bei der Arbeit die Konzentration, was sich in der Leistung wiederspiegelt. Erst Ende Mai geht´s wieder (allerdings steil) bergauf. Liebe Erfolg
Die Sterne lieben dich! Gute Zeit Alles okay Anstrengende Zeit Durchhalten! Das Weltall ist derzeit gegen dich.
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istockphoto.com/red frog
WAAGE
Happy Birthday, „Villa anders“!
Kunstvolle
Erleuchtung Der Designer Rodrigo Vairinhos hat für „Neo Studios“ extravagante Hängelampen entworfen, die allesamt durch Handarbeit entstanden sind und durch außergewöhnliches Design bestechen. Die Faszination würde aus dem Zusammenspiel der Plastizität des Keramik und der Emotionalität der Farbgestaltung entstehen, meint der Künstler. Und auch, dass das innewohnende Konzept der Lampen eigentlich nicht wirklich klar ist – aber da gäbe es noch „das Einzigartigkeit evozierende Spiel mit geometrischen Formen“, wodurch eine „Interaktion zwischen Produkt und Mensch“ hergestellt werden soll, so Vairinhos. Puh – und wir dachten, es handle sich einfach nur um coole Lampen!
Beigestellt (2), Rainer Sturm / pixelio.de, Gerd Altmann / pixelio.de
Umweltbewusster Durstlöscher
Die „Villa anders“, das erste schwul-lesbische Wohnprojekt Deutschlands (genauer: in Köln-Ehrenfeld), feiert seinen einjährigen Geburtstag! Seit rund 12 Monaten leben hier 42 Menschen in 35 Mietwohnungen. Egal, ob Singles, Pärchen oder Regenbogen-Familien: Die Gemeinschaft steht in der „Villa anders“ im Mittelpunkt, was zum Beispiel durch ein gemeinsames Lese- und Hörcafé, Gruppen-Gymnastikstunden sowie Kochabende unterstrichen wird. Das Feedback ist durchwegs positiv, das Konzept des „erklärungs- und diskriminierungsfreien Raums“ (Lisa Weiß von „Schwul-Lesbisches Wohnen“) ist auf ganzer Linie aufgegangen. NAME IT gratuliert!
Wohnen & Design
Mit Trinkwassersprudler die Umwelt schonen – SodaStream, machts möglich! Der neue „Crystal“ wurde mit dem renommierten „Green GOOD DESIGN Award 2010“ ausgezeichnet. Nicht nur, weil er toll sprudeln kann, sondern weil man sich mit „Crystal“ in eleganten Glaskaraffen einfach und rasch frisch aufgesprudeltes Wasser bequem zuhause zubereiten kann – was zu deutlich weniger Verbrauch wertvoller Ressourcen und Energie für Herstellung und Recycling von Getränkeflaschen und weniger CO2-intensiven Getränke-Transporten führt. Man trägt also ein Stückchen dazu bei, dass die Müllberge auf unserem Planeten kleiner werden.
In Würde altern Schwul-Sein und Älterwerden – leider bis heute ein Tabuthema. Aber auch für uns bleibt die Zeit nicht stehen, weshalb es wichtig ist, an die Zukunft zu denken: Wie werde ich wohnen, wenn ich alt bin und Hilfe benötige? Aus diesem Grund fordern schwule Rentner in Frankreich nun ein speziell für Homosexuelle ausgerichtetes Altersheim. Denn in herkömmlichen Alters- und Pflegeheimen wird zu wenig auf Individualität eingegangen, wird heftig kritisiert. Allerdings: Bislang wird die Forderung in Frankreich ignoriert. Schade. In den USA und Deutschland gibt es bereits Altersheime für Schwule und Lesben – mit großem Erfolg. Gerade in Frankreich wäre eine große Zielgruppe vorhanden: In zehn Jahren werden 20 Millionen Franzosen in Rente gehen, bis zu neun Prozent davon sind homosexuell – „und diese wollen ihren Lebensstil nicht ändern, nur weil sie aufhören zu arbeiten!“, gibt Philippe Coupé, Vorsitzender der Pariser Homo-Vereinigung „Autre Cercle“, zu bedenken. Wo er Recht hat, hat er Recht!
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Der Traum vom Raum IE SER S WOHNEN
SCHWULE CH IN ÖSTERREI
Schöne Aussichten: Von der Brücke überblickt man Wohnhalle, Essplatz, Garten und Galerie.
Wer hat sie nicht, die Vorstellung, endlich mal genug Platz für alles zu haben – für alles Schöne und Nützliche, mit dem wir uns gerne umgeben. Ein Paar in Graz hat sich diesen Traum erfüllt – und NAME IT träumte einen Nachmittag lang mit!
E
Text Wolfgang Stempfer Fotos Miriam Höhne
s ist nicht gerade die typisch schwule Wohngegend, in die wir nach dreistündiger Anreise von Wien schließlich gelangen: Schmucke Einfamilienhäuser, gepflegte Gärten, ein Park… „Für uns ist es genau das Richtige. Wir wollten viel Platz – und in der Stadt drinnen war das in der Form kaum zu finden – und dann noch sehr teuer. Was wir auch genießen, sind die kurzen Arbeitswege, die wir jetzt haben. Ich kann sogar mit dem Rad in die Arbeit fahren und bin in drei Minuten da.“ Ein weiterer Grund, ein „(K)ein-Familien-Haus“ (unter diesem Titel wurde das Haus vergangenen Mai mit über 80 FreundInnen und einem rauschenden Fest eingeweiht – „Um vier Uhr in der Früh landeten wir schließlich alle im Pool!“) zu errichten, war, was man wohl in den Worten Hildegard Knefs mit „nicht allein sein und doch frei sein“ umschreiben könnte. „Wir haben unsere Ruhe und sehen doch die Nachbarn rundherum. Die sind alle sehr nett, keine Spur von Homophobie!“ À propos Phobie: Eine ganz andere Art von Angst, nämlich Höhenangst, beschleicht die beiden, wenn sie daran denken, dass einmal ein Leuchtmittel der in die Decke der Wohnhalle eingelassenen Spots ausgetauscht werden muss. „Das war bis jetzt einmal der Fall – aber der Spot war Gott sei Dank von der Brücke aus erreichbar!“ Die Wohnhalle des Hauses – die Bezeichnung „Halle“ ist übrigens bei sechs Metern Raumhöhe nicht übertrieben – ist es auch, die gleichsam den Kern der Entwurfsgedanken der Hausherren ausmacht. „Um sie herum hat sich das andere dann fast wie von selbst organisiert“ – was, bedenkt man die Zeit von zwei Jahren, die sie sich für den Entwurf des Hauses gegeben haben, vielleicht untertrieben sein mag. Allerdings wurde auch nicht auf das kleinste Detail vergessen: Positionen von Leuchten, Sonderkonstruktionen für eine im Boden versenkte Badewanne im Obergeschoss oder die freitragenden Stufen der Treppe – alles durchdacht! Dass bei derlei „Ausgefallenem“ so mancher Bauarbeiter („Wir hatten so an die 60 hier, allerdings war kein einziger Geiler dabei!") zu streiken drohte, mag da nicht verwundern: „Dass ein Wasserhahn auch aus der Decke kommen kann, das war ihnen einfach nicht klar – aber wir haben drauf bestanden“, kann man heute über derlei Erlebnisse und angesichts der Ergebnisse lachen! Mal ganz abgesehen von diesen Details ist auch das Haus als Ganzes gesehen ein eindrucksvolles Erlebnis: Müsste man es mit wenigen Worten umschreiben, so könnte das mit Eigenschaften wie großzügig, weitläufig oder auch harmonisch geschehen. Letzteres beschreibt dabei am besten das gewählte Farbkonzept, das, abgesehen von einigen farbigen Details in der Dekoration, vom Weiß der Wände und der wenigen Möbel dominiert wird, was den sparsam eingesetzten Akzenten in Anthrazit und Chrom einen besonders wirkungsvollen Auftritt verschaffen. Luxus der Großzügigkeit. Schon der Schriftzug LUXURY auf der Türmatte bereitet uns auf das vor, was uns hinter der Eingangstür erwartet – und das ist absolut nicht übertrieben. Aber in Wahrheit beginnt die Großzügigkeit ja schon in der Garage, deren Wände in Richtung Haus und Pool in Glas aufgelöst sind und so auch das Ankommen auf diesem Wege – ganz im Gegensatz zum eher fragwürdigen Charme, der dem Weg
Das offene Badezimmer (links).
Geklotzt, nicht gekleckert: Mit dieser Treppe ist der effektvolle Auftritt gesichert. Auch optische Wärme spendet der Kaminbereich in cosy Naturtönen (Mitte).
Viel Platz bietet die XXL-Couch in der Wohnhalle. Torso von KARE Design, die Glasfront öffnet sich Richtung Pool (unten).
vom Auto zum Haus sonst oft anhaftet – bereits zu einem optischen Genuss machen… Aber das Stichwort war eigentlich LUXURY: Nun könnte man fragen, wie Luxus überhaupt definiert ist, könnte zum Beispiel Coco Chanel zitieren, für die Luxus bekanntlich „das Gegenteil von Vulgarität“ war. Es wäre auch möglich, ins Philosophische zu tendieren und über den Luxus freier Zeit oder eines besonderen Augenblicks nachzudenken. Im Bereich des Wohnens aber ist Luxus – einmal ganz abgesehen vom Einsatz erlesener Materialien und der Zeit, die in die Schaffung kostbarer Möbel fließt – der Raum an sich, den wir unserem Wohnen zu geben in der Lage sind. Das widerspricht nicht der Tatsache, dass auch das Wohnen auf engem Raum hohe Qualitäten besitzen kann – vielleicht sogar so manchen Vorteil gegenüber der Weite; nein, es bleibt eine Tatsache: Raum, die schiere Größe, auch die Leere: das ist der Luxus des (nicht nur zeitgenössischen) Wohnens. Und so wurden auch hier der vorhandenen Weite möglichst wenig optische Hindernisse in den Weg gestellt: Gleich vom Eingangsbereich aus, der nur aus raumklimatischen Gründen durch einen Niveausprung und eine raumbreite Glaswand begrenzt wird, bietet sich ein Blick durch die gesamte Tiefe des Hauses, erfasst man den offenen Koch- und den für acht Personen ausgelegten
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Essbereich, erahnt man die Weite der dahinter liegenden Wohnhalle, die, wiederum um zwei Stufen tiefer als Küche und Essplatz, die gesamte Tiefe und Höhe des Hauses einnimmt, sich mit einer raumhohen Verglasung Richtung Westen, Garten und Pool öffnend. Spektakulär und frei. Die lockere Zonierung der Fläche in einen öffentlich-förmlichen vorderen und einen privat-legeren hinteren Teil, der das klassische Kamin-Motiv neu interpretiert, wird in der Vertikalen durch einen frei schwebenden Steg fortgesetzt, der den Treppenaustritt mit dem restlichen Obergeschoss verbindet. Hier finden sich neben dem offenen Galeriebereich, der nicht nur spektakuläre Blicke ins Erdgeschoss bietet, sondern wo sich einer der beiden Hausherren eine sehr persönliche Ecke zum Schmökern seiner Auto-Zeitschriften eingerichtet hat, zwei Gästezimmer, ein Schrankraum und der Masterbedroom mit dem unmittelbar angeschlossenen und wiederum nur durch eine Glaswand abgetrennten Bad, das sich mit großem Panoramafenster optisch in den angrenzenden Park hinaus erweitert und sinniger Weise nach Osten orientiert ist. „Wenn wir am Morgen die Rollläden öffnen und die Sonne durch die Bäume hereinfällt – diese Augenblicke sind einmalig!“,
Das elegante und reduzierte Schlafzimmer der Hausherren.
Room with a View: das Badezimmer.
Kontrastreich und doch harmonisch: G채ste-WC.
gerät einer der Beiden ins Schwärmen. „Und im Sommer ist es hier wie in Miami – wenn die Palmen im Garten stehen und der Pool eingelassen ist!“ Die Palmen haben übrigens Glück: Die nebelig-eisigen Tage des Grazer Winters ziehen unbemerkt an ihnen vorüber, dürfen sie doch im eigens dafür geschaffenen Palmenraum überwintern – der sich neben anderen Räumen wie dem Fitnessraum, dem Büro und den Sanitärbereichen für die Gäste im Erdgeschoß befindet und so vom Garten aus problemlos zu erreichen ist. Kleiner (oder eigentlich großer!) Trost für die übrigen Hausbewohner, die sich den klimatischen Realitäten des Winters in unseren Breiten zu stellen haben: Um Miami-like Wärme rund ums Jahr und unabhängig von den Unbilden des Wetters genießen zu können, bietet das Untergeschoß noch Platz für einen Saunabereich. Hier unten hat sich übrigens der „Handwerker“ des Paares, wie er sich selbst im Gegensatz zu seinem (bald!)-Gatten, dem die Rolle des „Managers“ zukommt, bezeichnet, etwas ganz Besonderes eingerichtet: Neben klassischen Kellerräumen, dem Lager für das Kaminholz („Wir verheizen eigentlich das alte Haus, das hier mal stand – das Holz ist super trocken!“) und der Haustechnik (Fußboden- und Wandheizungen spenden ökologisch saubere Wärme aus den Tiefen der Erde) hat er hier seinen Werkraum, wo nach Herzenslust gehobelt, gehämmert und gebohrt werden darf! „Oben geht das ja nicht so richtig, und hier unten kann ich auch mal alles liegen lassen und einfach die Tür zumachen.“
Durchaus bemerkenswert, wird Männer liebenden Männern ja oft Männern ja oft nachgesagt, zwei linke Hände zu haben! Dass es sich dabei um ein klassisches Vorurteil handelt, wäre somit bewiesen! Übrigens hat man auch schon während der Bauphase kräftig mit Hand angelegt: So wurde eine Handvoll Freunde zur „Ausmalparty“ geladen, bei der alle kurzerhand in Plastikoveralls gesteckt und mit Schutzbrillen, Frankfurter Würsteln und guter Musik versorgt wurden. Das ist ja nun wieder eine ganz wunderbar schräge und typisch schwule Idee, finden wir, die sicherlich ihre Nachahmer finden wird! An manchen Details, so die Hausherren, merke man schon, dass hier zwei schwule Männer wohnen. Und gerade diese Details sind es, die das notwendige Augenzwinkern beitragen, den Humor, der sagt: Hey Leute, wir nehmen das alles gar nicht so furchtbar ernst! Und mal ganz ehrlich: Was wäre das Haus ohne Madonna, die auf dem Plakat eines Modelabels über dem Esstisch so unnachahmlich erotisch-chaotisch das Geschirr spült? Was wäre es ohne das schwarze Plüschhündchen mit Glitzerhalsband, das die Polster am Kamin bewacht, oder ohne den gigantischen Männertorso in der Wohnhalle? Und nicht zu vergessen Sissi, den Rasenmäh-Roboter, der, geschmückt mit Diadem, im sommerlichen Garten seine Runden dreht! Ohne das alles könnte das (K)einfamilien- rasch zum simplen Einfamilienhaus verkommen – und wäre das nicht jammerschade?! n
Entspanntes Liegen mit Aussicht (links oben).
Unterschiedliche Raumebenen gliedern den Wohnbereich (rechts oben).
Cool Chic im Essbereich: Die Küche glänzt in Schwarz und Weiß. Esstisch und Stühle fand man in Italien. Leuchte von KARE Design (links unten).
Gut gegliederte Garderobe.
Mein Haus „im Grünen“ Hinter dem Traum vom eigenen Haus, vom Haus im Grünen, vom eigenen Garten verbergen sich mehrere Gründe – die sich im Lauf der Geschichte der Stadt wahrscheinlich gar nicht grundsätzlich geändert haben. Denn mit der Stadt ist das in unserer Zeit so genannte „Einfamilienhaus“ untrennbar verbunden: Es stellt eine Antipode dar, ein Gegenmodell, ist das Gegenteil von Dichte, steht für Ruhe und auch Distanz, für den klar definierbaren und auch kontrollierbaren Bereich – nicht umsonst ist der Zaun eines der hervorstechenden Merkmale des Einfamilienhauses westlicher Prägung. Allerdings ist das Phänomen keines, das typisch für unsere Zeit ist – vielmehr ist es schon immer ein Symbol für die Flucht vor den Nachteilen städtischen Lebens, seien es Lärm, Dreck, Menschen, Krankheiten, … Als „Refugium“ haftet ihm immer auch etwas Exklusives an, war es die längste Zeit Angehörigen der gesellschaftlichen Oberschicht vorbehalten. Die römische „Villa suburbana“ ist ein gutes Beispiel dafür, und die Reste solch ländlicher Anlagen (die Villa Hadriana bei Tivoli ist da nur ein besonders hervorstechendes Beispiel) zeugen noch heute von der Größe und luxuriösen Ausstattung dieser „Landsitze“. Auch später war es für adelige Familien üblich, neben dem Stadtpalais auch ein Landgut zu besitzen – veritable landwirtschaftliche Großbetriebe oder einfach nur eine kleine Folie, eine Spielerei, ein Lustschlösschen. Aus diesen Umständen heraus entwickelten sich im 19. Jahrhundert die klassischen Villenviertel unserer Städte, wie wir sie heute kennen: parkähnliche Grünanlagen, repräsentative Architektur, hohe Zäune – der Landsitz rückte also an die Stadt heran, die Villa war und ist in und doch auch nicht in der Stadt. Gartenstadt. Ein interessanter politisch-ideologischer Aspekt ist, dass in den 1920-Jahren als Gegenmodell zu den Großwohnbauten der Sozialdemokraten das Modell der „Gartenstadt“ von Seiten der christdemokratischen Parteien vertreten wurde. Diese Idee – nämlich jene der Gartenstadt – kam aus England und war eine Reaktion auf die untragbaren Wohnverhältnisse der arbeitenden Klassen zur Zeit der Jahrhundertwende. Dass sich später, und auch nur in ihrer frühen Phase (noch vor den urbanen Größenwahnfantasien), die Nationalsozialisten der Ideen der Gartenstadtbewegung bedient haben (Ideal der „Scholle“, des eigenen Grund und Bodens), schmälert nicht die Qualität der reformerischen Ideale der Gartenstadtbewegung. Viel später wurde die Idee der Gartenstadt übrigens durch einen großen österreichischen Architekten, nämlich Roland Rainer, neu interpretiert und in eine Formensprache übersetzt, die der klassischen Moderne näher steht als dem traditionelleren Stil der Gartenstädte der 20er- bis 50er-Jahre (siehe z.B. Gartenstadt Puchenau bei Linz). Was nun die Rolle des Einfamilienhauses als Wohnform im Kontext der heutigen Stadt betrifft, sollten einige kritische Aspekte, die damit verbunden sind, nicht außer Acht gelassen werden: Für die Stadt bedeutet ein vermehrter Umzug von Familien ins Umland nicht nur einen finanziellen Verlust. Darüber hinaus ist der Verbrauch an Fläche enorm, ebenso wie der Aufwand für die Erschließung der oft ausgedehnten Siedlungs-Teppiche (besonders eindrücklich am Beispiel der suburbs amerikanischer Städte zu sehen), weiters steigt das Verkehrsaufkommen durch den täglichen Pendlerverkehr. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich in den kommenden Jahrzehnten, im Zeichen des ökologischen Wandels und der drohenden Klimaveränderungen, die Wohnform des Einfamilienhauses entwickelt! n
Moonstruck forever: In der Wohnhalle schwebt „FOOL MOON“ von EDEN Design. Die als „Partylicht“ dienenden Spots bringen das Eichenparkett zum Leuchten.
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Dass Autos nicht nur technisch und motorisch was hermachen, sondern auch mit ihrem Design überzeugen müssen, ist ein alter Hut. Seit einigen Jahren wird die perfekte Harmonie aus zukunftsweisender Technologie und atemberaubendem Auto-Design auch offiziell mit dem renommierten „Luis Vuitton Classic Conzept Award“ ausgezeichnet. Dieses Jahr ging dieser an die Konzeptstudie Jaguar C-X75. Der als „umweltfreundliche Supersportwagen“ angepriesene C-X75 feiert nicht nur 75 Jahre Jaguar-Design, sondern gewährt darüber hinaus auch einen Ausblick auf künftige Antriebstechnologien. Der mit zwei Gasturbinen als Range Extender ausgestattete Zweisitzer bewegt sich rein elektrisch fort „und erforscht so zugleich die äußeren Grenzen von Leistung und Nachhaltigkeit“, heißt es in der Presseaussendung poetisch. Beim Design orientiert sich der C-X75 am klassischen JaguarCredo: natürlich fließende Linien und elegante Formen. So was gefällt uns immer.
Skandal des Monats Outing von indischen Gayromeo-User
Apple: voll schwul! Kein Wunder, dass die Apple-Produkte so stylisch aussehen: Das US-amerikanische Klatschmagazin gawker.com hat Apples Interims-Chef Tim Cook geoutet. Angeblich sollen zwei „gute Quellen“, wie es im Gossip-Jargon so schön heißt, Cooks Homosexualität bestätigt haben. Auch andere Kollegen in der Apple-Chefetage würden ein offizielles Outing von Cook (50jähriger Single mit Bemühungen, sein Privatleben geheim zu halten) unterstützen, dieser habe jedoch Angst um Apples Ruf. Gawker.com (und auch wir) sehen das anders: Mit Cook würde „eine neue Ära nicht nur für Apple, sondern auch für den schwul-lesbischen Fortschritt“ anbrechen.
Das geht gar nicht: Unter dem Deckmantel „investigative Reportage“ stellte der indische TV-Sender TV9 einen rund sechsminütigen Beitrag auf seinen Youtube-Channel, dessen Ziel nichts anderes als reine Diskriminierung ist. Über den „massiv ausbreitenden schwulen Lifestyle in Hyderabad“, einer indischen Großstadt, wurde sich da echauffiert und als Beweis auch gleich verdeckt in einem gut besuchten Gay Club gefilmt. Weil Recherche aber doch alles ist, bedienten sich die zuständigen Redakteure auch gleich Gayromeo: Sie zeigten Profile von Indern in Großaufnahme. All diese User wären „Sklaven eines unnatürlichen Lifestyles“, sind die Redakteure überzeugt. Auf Druck von Homo-Organisationen wurde der Beitrag mittlerweile vom Netz genommen. Trotzdem: Ein junger Mann wollte sich nach der „Reportage“ das Leben nehmen, drei andere sind untergetaucht. Ach ja, Homosexualität ist in Indien eigentlich legal. Manchen Medien scheint das aber egal zu sein. Großes Pfui!
Game des Monats: Hydroventure, WiiWare
Apple, Hydroventure, Jaguar
Auto & Technik
Mit Nostalgie in die Zukunft
Ein echtes Kleinod steht im WiiWare-Kanal für Nintendos Konsole zum Download bereit: „Hydroventure“ überträgt dem Spieler die Aufgabe, das Buch „Aquaticus“ mittels Steuerung einer Wasserpfütze durch dessen Seiten von Verschmutzungen zu reinigen. Im Laufe der Geschichte verwandelt sich der Wassertropfen auch in Eis und Wolken. Fantasie- und liebevoll gestaltet, freut man sich riesig über jeden gesammelten Regenbogentropfen, welche die schwarzen Flecken aus den Seiten endgültig verbannen. Gesteuert wird durch das Neigen und Schütteln der horizontal gehaltenen WiiMote. Perfekt – bei einem Preis von umgerechnet ca. 12 Euro kann jeder Wii-Besitzer bedenkenlos zugreifen!
Eingetragene Partnerschaft jetzt auf Facebook
Schon vor einiger Zeit hat Facebook angekündigt, für die Rechte von Homosexuellen zu kämpfen – gut so, schließlich ist Chris Hughes, einer der Facebook-Mitbegründer, selbst schwul. Der erste Schritt ist gesetzt: Seit 18. Februar können User, die in eingetragenen oder nicht-ehelichen Partnerschaften leben, in ihrem Profil nun den Beziehungsstatus „in a civil union“ oder „in a domestic partnership“ anklicken. Vorerst geht dies nur in den USA, Großbritannien, Australien und Kanada, bald soll es den neuen Beziehungsstatus aber auch im deutschsprachigen Raum geben. Übrigens: Hughes möchte demnächst seinen langjährigen Freund heiraten. Gut so!
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Ein Test von Ralf Strobl Fotos Peugeot
Die perfekte Linie für ein Sportauto – nicht umsonst wurde der RCZ zum „Gay Car Of The Year“ gewählt.
Gut gebrüllt, Löwe! Vor wenigen Wochen wurde der Peugeot RCZ in der alljährlichen Wahl zum „Gay Car Of The Year“ aufs Siegerpodest gehievt. So edel komme er daher, so gut läge er auf der Straße – Autofans aus ganz Europa stimmten ein Loblied auf den Sportler aus dem Löwenstall an.
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lar, dass sich es NAME IT nicht entgehen ließ, das Sportcoupé auf Herz und Nieren zu testen. Wir bekamen gleich das Spitzenmodell mit satten 200 PS zur Verfügung. Aber bevor wir losdüsen und über innere Werte philosophieren – ein paar Worte zum optischen Auftritt müssen einfach sein. Denn die Designer haben hier wirklich konsequente Arbeit geleistet. Als Peugeot 2007 seine Studie RC-Z (damals noch mit Bindestrich) präsentierte, war sich die Fachpresse einig: ein wirklich geiles Gefährt. Ein echter Hingucker. Aber Peugeot werde sicher an der Studie herumfeilen, mainstreamen und irgendwann kommt halt ein Allerweltsauto auf den Markt. Oder die Studie wird eingemottet. So wie immer. So geschehen bei den MittelmotorBoliden Quasar und Oxia in den 1980ern. Oder beim V12-Coupé 907 aus 2004. Viel Styling – für gar nix. Eine Studie wird lebendig. Doch siehe da: Der RCZ, wie er so vor uns steht, entspricht der damaligen Studie fast 1:1. Offensichtlich haben die Designer nicht locker gelassen, für Peugeot endlich einen Sportwagen zu bauen, der einen echten Aha-Affekt (oder besser wohl Oh-là-là-Effekt) auslöst. Und vom Design kann man tatsächlich nur schwärmen: Emotional ist er, der RCZ, aufregend mit
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seinem Aluminium-Rundbogen, der sich von der Motorhaube bis zur Heckklappe zieht und die Seitenlinie so richtig muskulös erscheinen lässt. Dazu die doppelte Wölbung im Dach und in der Heckscheibe, die einfach sexy ist – und unverwechselbar. Natürlich könnte man einwenden, dass der RCZ ein bisschen was vom Audi TT hat. Stimmt, aber es gibt definitiv weniger hübsche „Geschwister“. Außerdem ist der Peugeot mit 4,3 Meter Länge doch ein schönes Stück länger als der TT ... Chices Innenleben. Also Türen auf – und auch im Innenraum setzt sich der positive Eindruck fort. Edles Leder (gegen Aufpreis erhältlich), Applikationen in Chrom-Look (okay, das hätte auch echtes Chrom sein können) und erstaunlich viel Platz für Fahrer und Beifahrer. Endlich ein Sportflitzer, der auch Menschen über 1,85 Meter Körpergröße Spaß macht. Die tiefe Sitzposition und die bequemen Schalensitze erfüllen die Erwartungen an ein Sportcoupé vollends. Zwar ist der RCZ offiziell ein Viersitzer, aber die Hinterbank ist bestenfalls für Kinder geeignet. Als Familienkarrosse eignet sich dieser Peugeot definitiv nicht. Dafür hat er schon im Normalfall einen anständigen Kofferraum mit 321 Liter Fassungsvermögen, werden die Hinterbänke umgeklappt, erhöht sich das Volumen auf stolze 639 Liter. Großzügig! Die Instrumente sind unaufdringlichelegant und dennoch sportlich, gummierte Knöpfe, ein bisschen
Klavierlack-Optik und eine modische Uhr, die im Stil an die französische Edelmarke Bell&Ross erinnert – da passt einfach alles, das Auge ist erfreut. Und wer meint, die Franzosen sind halt doch gerne ein bisschen schlampig, der wird spätestens bei genauerer Betrachtung der Lederauskleidung eines besseren belehrt – da ist alles pieksauber vernäht als käme der RCZ direkt aus einer deutschen Manufaktur. Was definitiv nicht stimmt. Denn der Peugeot-Sportler wird bei Magna in Graz gefertigt. Das kommunizieren die stolzen Gallier zwar nicht so gerne, aber als Österreicher dürfen wir schon ein bisserl stolz sein. Der AluminiumRundbogen verleiht dem RCZ das gewisse Etwas.
Peugeot
Unser Testwagen: Peugeot RCZ 1,6 THP 200 Leistung: 200 PS Hubraum: 1598 cm3 Getriebe: 6-Gang Verbrauch auf 100 km: 6,9 Liter (Super, Werksangabe) Preis des Testwagens: 40.940,– Euro (inkl. Sonderausstattungen) Den Peugeot RCZ gibt es in vier Motorvarianten, davon ein Diesel.
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Die sportlichen Schalensitze in edlem Leder vermitteln perfekten Fahrspaß.
Alles perfekt im Griff: edles Schwarz und chromfarbene Applikationen.
Top-Ausstattung. Bevor es endlich auf die Straße geht noch ein paar Worte zur Ausstattung. Serienmäßig mit Zweizonen-Klimaautomatik ausgestattet, dazu Tempomat und 18-Zoll-Felgen. Dazu – als Sondersausstattung – Bi-Xenon-Scheinwerfer, Einparkhilfen, Regensensor, eine stylishe Mittelkonsole in Leder, Sitzheizung, Navigationssystem und ein 240-Watt-Soundsystem, das wirklich Freude macht. Das kostet zwar alles ein paar Tausender mehr, aber dafür ist der RCZ wirklich edel und komplett. Fahrspaß pur. Und ab geht die Post! Der RCZ legt fahrdynamisch eine Performance hin, die agil und sexy wirkt. Sportwagenfeeling à la Porsche trifft da auf französischen Charme. Wo deutsche Sportwagen sehr straff agieren, scheint der Peugeot immer wieder zu kommunizieren: Ja, aber ein bisschen Chic muss sein. Wo ein Porsche die Insassen kräftig durchbeutelt, schluckt der Peugeot Bodenwellen und Unebenheiten höchst elegant. Das vermittelt Fahrspaß pur. Durch das niedrige Gewicht von rund 1,3 Tonnen und dem tiefen Schwerpunkt ist der RCZ dermaßen frech und schnell, dass es eine helle Freude ist. Der RCZ lässt sich völlig unkompliziert fahren, er zeigt kaum Traktionsprobleme. Nur absolute Speed-Junkies haben etwas zu kritisieren: Der RCZ benötigt 7,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, da ist die Konkurrenz doch etwas rasanter (Audi TT 2.0 TFSI schafft den Spurt in 6,6 Sekunden, der VW Scirocco 2,0 TSI braucht 6,9 Sekunden). Aber das ist schon so ziemlich das einzige Manko, das wir beim Test gefunden haben, zumal das Sechsganggetriebe sehr knackig angelegt ist. Und für die Ohren gibt`s auch was: Beim herzhaften Tritt auf das Gaspedal überzeugt der RCZ mit einem satten Sound der Extraklasse. Da haben die Ingenieure tief in die Trickkiste gegriffen. Ein Soundgenerator überträgt via Membran die Triebwerksgeräusche, die über einen Resonator abgestimmt und verstärkt werden. Ja, das ist ziemlich cool. Übrigens: Mit 235 km/h Höchstgeschwindigkeit spielt der RCZ tatsächlich in der Sport-Oberklasse mit. Bei 155 km/h fährt der Heckspoiler seine zweite Stufe aus – ein Vergnügen, zu dem man zumindest bei ordnungsgemäßen Fahrstil in Österreich niemals kommen wird ...
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Minimalistisch, klar, sauber: So müssen Armaturen aussehen.
Kurzwertung
+ Sportwagen mit französischem Charme + tolles Preis-/Leistungsverhältnis + gediegene Ausstattung + tolles Design – wenig Platz auf der Hinterbank – leider nicht als Cabrio erhältlich
Und die Kosten? Das Einsteigermodell (156 PS) ist bereits um 29.990,- Euro zu haben, das von uns getestete Spitzenmodell kommt auf 33.700,- Euro (plus Sonderausstattung). Ein ziemlich sensationeller Preis, der um mehrere tausend Euro unter der direkten Konkurrenz liegt. Der Verbrauch von 6,9 Liter (wir haben knapp 7,5 Liter pro 100 km in den Tank gegossen) ist für einen Sportwagen absolut okay. Eigentlich hatten wir mit dem RCZ nur ein Problem: Irgendwann war die zweiwöchige Testphase vorbei. Echt blöd, wir hätten das Gay Car Of The Year schon noch länger fahren wollen. Definitiv. n
er Österreich d in t e rt ta s l ri fte Teil der n fü r e d Am 28. Ap “, e iv er „Fast F Actionkrach udern NAME IT pla In . er e m il F t“ s a ul Walker üb a P d n u l e beliebten „F s ller Vin Die Hauptdarste ihre Johnson und e n y a w D , n ite ueinander. die Dreharbe Beziehung z
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in Diesel und Paul Walker sind zurück! Nach dem sensationellen Erfolg von „Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile“ aus dem Jahr 2009 (weltweites Einspielergebnis: rund 155 Millionen US-Dollar) gibt es nun den bereits fünften Film der „Fast“-Reihe: „Fast Five“ startet am 28. April in den österreichischen Kinos. Und oh boy, es geht wieder heiß her!
Schnelle Autos, sexy Typen! Klar, die Story ist nett. Worum es bei „Fast Five“ (und seinen Vorgängern) aber wirklich geht, sind schnelle Autos, coole Sprüche und absolut heiße Typen! Das mag nicht immer tiefschürfend sein, ist aber kurzweilig und macht Spaß. NAME IT bat die Hauptdarsteller Vin Diesel und Paul Walker, zwei der heißesten Schauspieler Hollywoods, zum Interview. Nach dem Erfolg von „Fast & Furious” hat jeder nur auf den nächsten Film der Reihe gewartet … Vin Diesel: Da hast Du Recht! Ich mache aber keine Sequels, nur weil es jeder erwartet oder weil der vorherige Film ein kommerzieller Erfolg war. Eine gute Story steht bei mir immer im Vordergrund. Paul, was war das für ein Gefühl, Cast und Crew wiederzusehen? Paul Walker: Als wir den allerersten Film machten, waren wir blutjung – und wir versuchen auch heute noch herauszufinden, wer wir sind. Es ist cool, Leute kennenzulernen, mit denen man sich auch noch Jahre später verbunden fühlt.
Ihr beide arbeitet bereits das dritte Mal zusammen … Walker: Vin und ich verstehen und einfach super. Ich verstehe ihn und ich denke, umgekehrt ist es genauso. Wir haben großen Respekt voreinander. Eigentlich sind wir ziemlich unterschiedliche Typen, aber gleichzeitig sind wir uns sehr ähnlich. Je mehr Zeit ich mit ihm verbringe, desto mehr entdecke ich Ähnlichkeiten zwischen uns. Diesel: Paul und ich sind uns in vielen Dingen sehr ähnlich. Wir haben beide einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn – und uns liegt die „Fast“-Reihe sehr am Herzen. Was viele Leute nicht wissen: Mein Zwillingsbruder sieht genauso aus wie Paul (lacht)!
Dwayne Johnson ist jedoch zum ersten Mal mit von der Partie … Diesel: … und wir sind sehr glücklich darüber! Dwayne ist ein toller Kerl und ein sehr guter Freund von mir. Das war besonders für unsere Kampfszenen von großer Bedeutung (lacht). An der Fessel-Kampf-Szene haben wir beispielsweise eine ganze Woche sehr hart gearbeitet. Dabei haben wir immer aufeinander aufgepasst, das ist toll! Was dürfen wir sonst noch von „Fast Five” erwarten? Walker: Der Film wird anders werden als seine Vorgänger. Die Erwartungen sind nach dem großen Erfolg von „Fast & Furious“ natürlich sehr hoch. Wir bieten den Fans also noch mehr als bisher und haben
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Der Inhalt. Nachdem Brian (Walker) und Mia (Jordana Brewster) Dom (Diesel) am Ende von „Fast & Furious“ aus dem Gefängnis befreit haben, sind sie nun auf der Flucht. Um ihre Freiheit wiederzuerlangen, gehen sie einen gefährlichen und mörderischen Deal ein – wofür sie eine Gruppe von Elite-Fahrern brauchen. Aber das ist noch nicht alles: Bundesagent Luke Hobbes (Dwayne „The Rock“ Johnson) ist Dom und seinen Freunden dicht auf den Fersen – und Hobbes ist bekannt dafür, niemals sein Ziel zu verfehlen …
sogar einige neue Gesichter ins Boot geholt, wie zum Beispiel Dwayne. Sprechen wir über Eure Filmfiguren. Paul, was erlebt Deine Figur Brian O’Conner im neuen Film? Walker: Er hat ja bereits eine ganze Menge erlebt. Im Unterschied zum ersten Film weiß er nun, wer er wirklich ist. Er hat erkannt, dass das Leben nicht nur schwarz und weiß ist und dass die Bösen manchmal bessere Menschen sind als die Guten. Er wurde ausgebildet, um als Polizist für Recht und Ordnung zu sorgen. Nun befindet er sich auf der anderen Seite des Gesetzes. Obwohl er auf der Flucht ist, fühlte er sich nie freier.
Und Vin, wo befindet sich Dein Charakter Dominic Toretto in „Fast Five“? Diesel: Dom macht in „Fast Five” eine ziemlich starke Veränderung durch. Er weiß nicht genau, in welche Richtung er sich bewegen soll, da er am Ende von „Fast & Furious” nicht daran glaubte, weitermachen zu können. Brian und Mia haben das Ruder übernommen und sich selbst für Doms Freiheit geopfert. Was magst Du an Dom besonders? Diesel: Zuallererst ist es natürlich super, in einem coolen Action-Film mit richtig geilen Autos mitzuspielen – welcher Junge träumt nicht davon? An Dom selbst mag ich, dass er seine Freunde und Crew um sich herum
hat und so etwas wie der „Patenonkel“ der Gruppe ist. Ich mag die Dynamik, die Vertrautheit der Figuren untereinander. Ich habe noch nicht in vielen Filmen mitgespielt, die solch ein Feeling rüberbringen. Ihr habt an verschiedenen Locations gedreht, u. a. in Brasilien. Wie war das so? Walker: Brasilien ist ein magischer Ort! Wir haben sogar in den Favelas, Brasiliens Armenviertel, gedreht. Die Leute dort waren freundlich und aufgeregt, weil wir da waren! Diesel: Ich war von Brasilien immer schon sehr fasziniert, war aber bisher noch nie dort. Für die Authentizität des Films war es sehr wichtig, in Brasilien zu drehen. Ein wunderschöner Ort. Wie waren generell die Dreharbeiten zu „Fast Five“? Walker: Von all den „Fast“-Filmen machte mir dieser am meisten Spaß – weil auch meine Figur mehr Spaß haben durfte. Es war toll, all diese coolen Autos zu fahren und die Actionszenen zu drehen. Welche Autos fährt Ihr im Film? Diesel: Das ist der erste „Fast“-Film, in dem ich ein Auto fahre, das man tatsächlich kaufen kann – ein neuer Dodge Charger. Walker: Ich fahre einen Subaru STI, einen Nissan 370Z, einen Porsche 911 C2 und einige tolle Dodges. Paul, Du bist ja selbst ein Auto-Experte. Hast Du Dein Wissen bei den Dreharbeiten einbringen können? Walker: Ja, wir haben viel über Autos gesprochen! Ich habe mich auf den Kopf gestellt, um endlich einen Porsche zu bekommen – und endlich wars soweit! Ich war sehr happy. Was ist Eurer Meinung nach das Geheimnis des weltweiten Erfolgs der „Fast“-Reihe? Walker: Wir nehmen uns selbst nicht zu ernst. Und es geht um Themen wie Familie, Freundschaft und Loyalität. Daneben bieten wir viel Action und was sonst noch so Spaß macht (lacht)! Diesel: Unser Ansatz war von Anfang an: Verwende allen möglichen Schnickschnack, um die geilste und explosivste Action zu bekommen! Auf zweiter Ebene konzentrieren wir uns auf das Drama und die Figuren – und zwar auf eine Art und Weise, die für Actionfilme eher untypisch ist. Wir trauen uns einiges, das sich andere Actionfilme nicht trauen – wie das Thema der Familie in den Mittelpunkt zu stellen. Die letzte Frage geht an Dich, Vin: Was gefällt Dir an der Highspeed-Action so sehr? Diesel: Das Element der Gefahr. Als ob dein Leben auf Sekunden reduziert wäre. Das ist der wahre Kick! n
Text Oliver Witt
V iva aviD la
Cher, Bette, Amanda, Marlene: weltweit verehrt, von Schwulen gefeiert und geliebt. Mal sind sie oben, mal sind sie unten, aber wir stehen zu ihnen. Die Frage ist jedoch: Wann wird ein weiblicher Star zur Gay-Ikone und was macht ihn überhaupt dazu? „Schwürzig“-Autor Oliver Witt hat sich mit einer echten Pop-Diva getroffen, die seit 30 Jahren ein sehr treues schwules Publikum hat: Kim Wilde.
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ein, nein, sie habe alle Zeit der Welt, sagt der Manager von Kim Wilde kurz vor dem Interview. Die Proben zu einer TV- Show zögen sich in die Länge und bis zur Aufzeichnung seien es noch drei Stunden. Dann steht sie plötzlich vor einem, La Wilde, der Popstar aus den Achtzigern, und sieht ein wenig kühl drein. Nein, reserviert trifft es besser. Ich ertappe mich dabei, wie ich ihr Aussehen taxiere und pfeife mich augenblicklich zurück. Immer ärgere ich mich darüber, wenn ich in einem Artikel Sätze lese wie „Sie sieht noch sehr gut aus für ihre 50 / 60 / 70 Jahre“. Warum heißt es nicht einfach: „Sie sieht gut aus“? Punkt. Wobei es bei Kim Wilde gar kein Problem wäre, sie genauer anzusehen. Klar, sie ist älter geworden, aber sie sieht schön aus. Zwangsweise kommen wir uns sehr nahe, denn das Interview-Sofa ist dermaßen schmal, dass wir uns beinahe gegenseitig auf dem Schoß sitzen und ich mir aufdringlich vorkomme. „No problem, no problem“ kichert Kim Wilde und plötzlich sieht die Diva aus wie eine sechzehnjährige Schülerin, die sich über etwas ganz köstlich amüsiert. In ihren Videos war Kim Wilde stets glamourös, die „Love Blonde“ posierte in engem Leder oder sexy bauchfrei (Es waren die Achtziger und sie konnte es sich definitiv leisten!). Allerdings, so erklärt sie, zu einer echten Diva tauge
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sie leider so gar nicht: „Als ich meine ersten großen Erfolge hatte mit „Kids in America“ und „Chequered Love“, da lebte ich zu Hause bei meinen Eltern. Meine Mutter hatte noch zwei Kinder bekommen und da drehte sich eben alles um die Kleinen. Ganz egal, ob ich gerade eine Auszeichnung bekommen hatte oder irgendwo die Nummer eins war, immer hieß es: ‚Könntest du Roxanne mal die Windeln wechseln?‘ So konnte aus mir keine Diva werden – mit vollen Windeln in der Hand!“ Wieder kichert sie. Wir unterhalten uns noch eine Weile über das Wort „Diva“ und die Probleme der jungen Popstars von heute. Ich frage sie, was sie von solch kaputten oder besser: kaputt gemachten Stars wie Britney Spears oder Lindsay Lohan hält. „Ich glaube“, sagt Kim Wilde nach kurzem Nachdenken, „Britney wäre sowieso aus der Spur geraten, ganz egal, ob sie auf der Bühne gestanden hätte oder nicht. Wenn du als Kind keine Stabilität kennen gelernt hast, kannst du sie später in deinem Leben auch nicht mehr finden.“ Ikone der 80er. Für viele war Kim Wilde, als sie 1981 ihre Karriere startete, der ultimative Popstar und wir Schwulen nahmen sie gerne auf in den Kreis der erlauchten Persönlichkeiten. Barbra, Bette, Cher, Liza,
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Christian Barz
Donna, Diana, Shirley, oder eben auch Kim – sie waren immer präsent mit ihren Liedern. Ging es uns schlecht und hatten wir Liebeskummer, dann lauschten wir dem dramatischen „The Love Inside“ von der Streisand. Wollten wir tanzen und alles vergessen, gab es nichts Besseres als den „Hot Stuff“ von der Summer. Und wenn wir dann mal wieder auf rosaroten Wolken schwebten, schmolzen wir dahin, wenn Kim Wilde sang: „You came and turned my life around“. Egal, wie schlecht oder gut es uns ging – unsere Heldinnen hatten das alles auch schon mal erlebt und erlitten. Das wussten wir aus den Schlagzeilen. Denn die privaten Tragödien einer Diva waren immer öffentlich und wir litten mit – eine Grundvoraussetzung für die Beziehung zwischen Star und Fan. Hatte Liza Minnelli den Falschen geheiratet und danach mal wieder zu tief ins Glas geschaut, dann seufzten wir und sagten: „Das kennen wir auch!“. Aber wir ahnten, dass die Minnelli – genauso wenig wie die anderen Königinnen des Showbiz – sich nicht dauerhaft unterkriegen lassen würde. Nein, sie stand wieder auf, ging auf eine Tournee und bewies jedem, dass man auch als Diva seine Schwächen zeigen darf. Das machte uns Mut, das verstanden wir. Schließlich hatten wir auch schon wegen so manchem Kerl zu viel gesoffen und sind in die Büsche gekippt. Also durfte Liza das auch mal passieren. Diese Diven, all diese Ikonen sind zähe alte Hühner und das ist liebevoll gemeint. Wir lieben sie für ihre Standfestigkeit, für ihr Durchhaltevermögen. Hinfallen und wieder aufstehen, denn auch Göttinnen sind nur Menschen.
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Marlene Dietrich Unerreichte Mischung aus Glamour, mondänem Chic und preußischer Disziplin. Versank in späteren Jahren in ihrer Pariser Matratzengruft, gilt heute aber noch als Inbegriff filmischer Eleganz mit weltweiter Fangemeinde.
Marilyn Monroe Der zarteste Schmetterling unter allen Diven. Geplagt von Selbstzweifeln, als Filmkomödiantin einfach eine Sensation. Starb leider viel zu früh und fand in der Liebe kein Glück. Heute ein Mythos, um den sich viele Geheimnisse ranken.
Liza Minnelli Eigentlich die amerikanische Hildegard Knef. Talent, Timbre und auch haufenweise falsche Wimpern. Eheprobleme, Alkohol, Hüftoperationen – nichts konnte sie aus der Bahn werfen. Ein Symbol des amerikanischen Showbusiness und nie kleinzukriegen.
Donna Summer Wenn es eine Disco-Diva gibt, die den Schwulen den Soundtrack ihres Lebens gab, dann ist sie es. Egal, ob „Hot Stuff“, „I Feel Love“ oder „Bad Girls“ – Donna war die ungekrönte Königin der Tanzflächen. Und Millionen tanzten dazu.
Cher Ein Wunder. Sieht immer noch aus wie 40, steht aber zu ihren Schönheitsoperationen. Die Presse vergisst gerne, dass sie seit 50 Jahren erfolgreich ist, Humor hat und eine ausgezeichnete, oscar-gekrönte Schauspielerin abgibt.
Bette Midler Die komischste unter allen Diven. Hat hinreißende Filme gedreht mit flotten Sprüchen, beherrscht mit ihrer deftigen Show immer noch jede Bühne und singt gerne auch mal sentimentale Nummern. Sozusagen die Diva mit Herz.
Amanda Lear Viele Geheimnisse, dunkle Stimme und unverwüstlich wie alle anderen Diven. Irgendwo zwischen 60 und 75, hat sie den unterhaltsamsten Disco-Trash veröffentlicht. Die ehemalige „Queen of Chinatown“ hat im vergangenen Jahr drei Alben veröffentlicht.
Joan Collins Ewiges Denver-Biest und einfach unverwüstlich. Zeigt der Welt, wie man auch mit 78 noch jeden roten Teppich beherrscht und umwerfend glamourös ist. Keine blieb ihrer Linie so treu wie sie – und dafür lieben wir Joan noch immer.
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Misserfolg ist wichtig. Ob ich Kim wohl fragen darf, ob sie sich auch als zähes altes Huhn, als Überlebende des Business sieht? Ich ziehe die gedankliche Notbremse, formuliere um und frage lieber, wie sie so manchen Tiefpunkt in ihrer Karriere und ihrem Leben verkraftet hat. „Es gab Zeiten, in denen ich fast durchdrehte, weil es mir nicht gelang, kontinuierlich erfolgreich zu sein. Ein Album lief gut, das nächste war ein totaler Flop. Ich fand es frustrierend und meine Plattenfirma war auch nicht besonders erfreut, wenn mal wieder gar nichts lief. Aber für mich als Person war es im Nachhinein eine gute Erfahrung. Misserfolg ist wichtig, man wird ein bisschen demütiger.“ Und wenn sie über sich mal wieder was in den Schlagzeilen lesen konnte, beispielsweise: „Kim Wilde: schon wieder von einem Mann verlassen?“ Nervte das nicht? Sie nickt: „Ein paar private Sachen wurden von der Presse aufgeschnappt und zu Schlagzeilen verwurstet. Ich habe das aber nie kommentiert, ich finde, einige Dinge sollten einfach privat bleiben. Die Stars, die heute wirklich alles der Presse erzählen, nein, das ist nicht meine Welt.“ Recht hat sie. Einen echten Star sollte immer ein Geheimnis umwehen. Eine Diva, die alles von sich preisgibt, entzaubert sich selbst und wird schnell langweilig. Marlene Dietrich, die sich wie Britney ohne Höschen fotografieren lässt? Shirley Bassey, die wie Lindsay wegen Drogenbesitzes festgenommen wird und eine Fußfessel tragen muss? Barbra Streisand, die wie Amy besoffen durch die Gegend torkelt, um dann auf der Bühne einzuschlafen? Nein, das hätte uns dann doch nicht behagt, ein bisschen Drama ist ja gut und schön, aber übertreiben sollten unsere Diven es dann auch wieder nicht. Kim Wilde sieht es ähnlich. Öffentliche verbale Entblößungen sind ihr unangenehm: „Ich glaube, es ist viel weiser, wenn man auch mal seinen Mund hält. Denn hat man einmal etwas gesagt und das wurde dann in der Presse gedruckt, kann es einen das ganze Leben lang verfolgen. Deswegen passe ich immer ein bisschen auf, was ich von mir preisgebe.“
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Die Diva und ihre Kinder. Es klopft an der Tür zum Interview-Zimmer. Der Manager gibt Zeichen, dass es nun doch schon Zeit sei für eine weitere Probe. Kim Wilde steht auf und sieht ein bisschen sehnsüchtig aus dem Fenster. Plötzlich wirkt sie ein bisschen verloren, ein wenig müde. Vermisst sie vielleicht ihre Kinder? Schließlich ist sie ja jetzt eine „working mum“. Und sie wird doch noch privat: „Naja… weißt du… meine Tochter findet es momentan nicht so gut, dass ich weg bin. Ich denke, wenn ich sie in zehn Jahren frage, wird sie sagen: ,Ich habe es gehasst! Du hast mein Leben ruiniert! Du fragst dich, warum ich eine Entziehungskur machen muss? Das ist alles deine Schuld!“ Bei soviel Dramatik muss Kim laut lachen. Nein, sie habe nur einen Scherz gemacht, sagt sie. „Meine Kinder bekommen alle Liebe dieser Welt und das wissen sie. Aber manchmal, wenn ich verreisen muss, dann ist es schwierig. Da können sie schon ein bisschen biestig werden.“ Das war es dann aber auch schon aus dem Privatleben von Kim Wilde. Mehr will sie nicht sagen. Und ich merke: Mehr will ich auch gar nicht wissen. Man sollte seinen Göttern nicht zu nahe kommen.
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Abschied. Nachdem ich mich von Kim verabschiedet habe, gehe ich noch ein bisschen über das Studiogelände des Fernsehsenders und denke über die Bedeutung des Wortes „Diva“ nach. Niemand konnte es je besser erklären als eine meiner gute Freundinnen. Wir sprachen an einem weinseligen Abend über Marlene, Greta und all die anderen unsterblichen Heldinnen. Ich fragte die Freundin, wie man denn das Wort „Diva“ um Himmels willen definieren könnte, was denn eine echte Diva sei. Sie trank gelassen einen Schluck Wein, überlegte kurz und sagte: „Eine Diva hat niemals eine beste Freundin!“ Ich fand diese Erklärung nobelpreisverdächtig. n
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Interview Manuel Simbürger
„Ich liebe es, mit Klischees zu jonglieren“ Max Raabe gehört zu den erfolgreichsten Sängern Deutschlands. Nun hat er eine neue CD am Start - „Küssen kann man nicht alleine.“ NAME IT verriet der homosexuelle Künstler, wieso er seit 25 Jahren nicht mehr arbeitet, warum Schwule Chanson lieben und wie es war, auf der Hochzeit von Marilyn Manson zu singen. Raabe: Also über mich selbst mache ich mich sicher nicht lustig! (lacht) Aber ich nehme mich nicht ernst. Die Musik, die wir spielen, dagegen durchaus. „Ich würde dir ja gern etwas zu trinken anbieten - aber ich fürchte, wir haben nichts mehr da!“, begrüßt uns Max Raabe zum Interview im Wiener Hotel „Das Triest“. Kein Wunder, dass dem deutschen Kult-Sänger die Getränke ausgegangen sind: Es ist sein 20. (!) und letztes Interview an diesem Tag. Denn Max Raabe ist auf Besuch in Wien, um seine neue CD „Küssen kann man nicht alleine“, eine Kollaboration mit Annette Humpe (Ich&Ich), zu promoten. Und obwohl Raabe (geboren 1962) bereits seit 25 Jahren im Showgeschäft mitmischt, ist er gefragt wie zu seinen besten Zeiten. Kein Wunder: Der Gründer und Sänger des Berliner Palastorchesters hat nicht nur Kultsongs wie „Kein Schwein ruft mich an“ komponiert, er holt auch wie kein anderer den Glanz der 20er und 30er-Jahre zurück auf die Bühne. Chanson und Klassik sind seine Lieblingsgenres, zwischendurch nimmt er sich auch Pop-Hits wie „Oops, I did it again!“ von Britney Spears an. Berühmt für seine äußerst minimalistische Gestik und seine akzentuierte deutsche Aussprache (das rollende R) begeistert der Sänger auf der ganzen Welt: Mit seinem Palastorchester oder als Solokünstler tritt Raabe unter anderem in Frankreich, Italien, China und den USA vor ausverkauften Hallen auf. Respekt! Und doch ist Raabe am Boden geblieben. höflich, aufmerksam, witzig. Und behält doch Distanz. Ganz Gentlemen der alten Schule eben. Mit einem Schuss Lausbuben-Charme.
Erste entscheidende Frage: Siezen oder Duzen? Raabe: Was ist denn üblich? Ich duze lieber. Raabe: Dann machen wir das. Wir wollen ja nicht schon zu Beginn Hemmungen haben! Wie würdest du dich und deine Musik beschreiben? Raabe: (überlegt lange) Ich mache Frühform der Popmusik. Also Unterhaltungsmusik. Aber sagt man das heute noch? Apropos Popmusik: Du coverst ja gerne berühmte Popsongs, beispielsweise „Oops, I did it again“ von Britney Spears oder „Sexbomb“ von Tom Jones. Willst du dich über die Songs lustig machen? Raabe: Ach, lustig machen eigentlich gar nicht. Vielmehr will ich Spaß haben: bei „Oops“ habe ich mir gedacht, dass die Spears den Humor verschenkt hat, der eindeutig in diesem Song zu finden ist. Bei „Sexbomb“ wiederum hat die Art und Weise, wie das Wort „Sexbomb“ gerade aus meinem Mund kommt, eine eigene Komik. Stehst du generell mit einem Augenzwinkern auf der Bühne? Machst du dich vielleicht sogar lustig über dich selbst?
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Auf „Küssen kann man nicht alleine“ singst du über die Erotik einer ICE-Schaffnerin, über Gunter Jauch, Eisbär Knut und einen schüchternen Geheimagenten. Magst du es, mit Klischees zu spielen? Raabe: Mit Klischees zu jonglieren macht unheimlich Spaß. Vor allem, wenn man sie über den Haufen werfen kann! Du singst Chanson – wie auch sehr viele andere schwule Künstler. Warum lieben Schwule gerade dieses Genre so sehr? Raabe: Weil hier kompakte Geschichten erzählt werden. Gleichzeitig sind die meisten Chansons nicht aalglatt wie viele andere Popsongs. Trotzdem bietet es eine eingängige Melodieführung, sodass man die Lieder sehr gut nachsingen oder -pfeifen kann. Bei vielen Songs, die vor allem durch ihren Beat leben, geht das nicht. Max Raabe ist der Meister des Chansons – witzig und einzigartig.
Olaf Heine (2)
The forgotten secret.
Chansons sind für Raabe nicht so allglatt wie viele Popsongs.
Themenwechsel: Macht es dir eigentlich mehr Spaß, als Solokünstler auf der Bühne zu stehen oder mit dem Palastorchester? Raabe: Ich liebe und brauche beides. Ich finde es toll, wenn es auf der Bühne hinter mir bläst und scheppert. Wenn der ganze Laden dröhnt. Aber ich mag es auch, alleine mit meinem Pianisten auf der Bühne zu sein. Das ähnelt dann einem intimen Zwiegespräch. Du machst seit 20 Jahren Musik. Denkst du schon ans Aufhören? Raabe: Ich habe noch nie daran gedacht, aufzuhören. Ich liebe meinen Job! Ich sage immer: Wenn man etwas gefunden hat, was einem Spaß macht, muss man nie wieder zur Arbeit gehen. Also möchtest du den Rolling Stones nacheifern? Raabe: (lacht) Vielleicht nicht so extrem, aber ja - eigentlich schon. Wieso auch nicht? Viele arbeiten bis zur Rente und beginnen erst danach mit etwas, was ihnen Spaß macht. Briefmarken zu sammeln zum Beispiel. Ich sammle quasi jetzt schon Briefmarken. Viele Künstler sprechen von einer Message, die sie in die Welt hinaustragen wollen. Ist das bei dir auch so? Raabe: Ich habe keine Message. Ich mache meine Musik, habe Spaß dabei und möchte, dass die Leute für die Dauer meines Konzerts ihren Alltag und ihre Probleme vergessen können. Wenn ich eine Message habe, erzähle ich diese in Talkshows oder Interviews. Letzte Frage: Wie war es, auf der Hochzeit von Marilyn Manson und Dita von Teese zu singen? Raabe: Es war genau so, wie man es sich vorstellt: sehr schräg, fast schon halloweenesque. Manson selbst ist aber ein sehr ruhiger, sensibler Mensch – trotz des grellen Make-ups. Man fühlt sich auf jeden Fall geehrt, auf seiner Hochzeit singen zu dürfen. n
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Tipp: Vom 14. – 16. Oktober ist Max Raabe und das Berliner Palastorchester live in der Wiener Stadthalle zu bewundern.
Max Raabes „Küssen kann man nicht alleine“ Gemeinsam mit Annette Humpe (Ich&Ich) präsentiert Max Raabe erneut das, was er am besten kann: Lieder, die auf dem schmalen Grad zwischen Witz und Wehmut balancieren, die amüsieren, nachdenklich stimmen und vor allem dem Ohr schmeicheln. Es muss nicht immer deutscher Pop à la Silbermond, Juli oder Xavier Naidoo sein.
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MUSIK von Manuel Simbürger
Hier gibts was auf die Ohren NAME IT stellt Dir fünf CDs vor, die das Frühjahr so richtig rocken. Oder auch nur ärgerlich langweilig sind ...
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Wyr oak: Civilian (Universal) „Civilian“ist das dritte Studioalbum des bei uns weitgehend unbekannten Jazz-Duos Wye Oak. Ihre Musik beschreiben sie als „21st CenturyFolk“. Klingt gut, ist aber nur eine schöne Umschreibung für: unendlich fad! Das Wassermotiv des Covers scheint Programm zu sein - die Songs plätschern dahin ... Fazit: Da will wer cool sein - und ist doch nur ärgerlich langweilig.
NAME IT hat es schon im vergangenem Jahr prophezeit – Ricky Martins Konzept „Coming Out für das Comeback“ ist voll aufgegangen, sein lang erwartetes sechstes Studioalbum „Música + Alma + Sexo“ schoss immerhin bis in die Top 3 der US-Charts. In den 13 neuen Songs (10 davon in Spanisch) geht´s also um „Musik + Seele + Sex“ - dass das allerdings nicht allzu neu für Martin ist, beweisen seine Popklassiker „Livin La Vida Loca“ oder „She Bangs“. Martin liefert das ab, was man von ihm kennt und auch erwartet: Sexy Latino-Sound und eine Mischung aus Up-Tempo-Nummern und Herzschmerz-Balladen. Erinnert alles etwas an Kylie Minogue. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Fazit: Ricky Martin, wie wir ihn kennen. Bedeutet auch: sexy wie immer. Es gibt Schlimmeres. Ohrwurm
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Mark Salling: Pipe Dreams (Universal)
Beth Ditto: EP (Deconstruction Records/Sony Music) Es ist weder eine Singleauskopplung, noch ein Album, das Beth Ditto hier ohne ihre „Gossip“Bandkollegen, dafür mit dem britischen Dance-Duo Simian Mobile Disco abliefert. „EP“ beinhaltet nur vier Songs - die gehen aber unter die Haut und lassen gute Laune aufkommen. Disko der späten 80er und frühen 90er lässt grüßen. Fazit: mehr als nur ein Snack für zwischendurch.
Feiner Sound
Okay
Man kann von „Glee“, der neuen Musical-Kultserie aus den USA, halten, was man will (auch in unserer Redaktion herrscht hier stete Uneinigkeit). Fakt ist: An „Glee“ kommt man momentan nicht vorbei. Dass Mark Salling (Noah „Puck“ Puckerman) singen kann, hat er in der Serie bereits bewiesen. Nun hat er sein erstes Solo-Album heraus gebracht: „Pipe Dreams“ heißt das gute Stück und kommt deutlich rockiger daher als der „Glee“Sound. Vor allem mit seiner Gitarre begleitet, kuschel-rockt sich Salling durch zwölf solide (und sexy!) Songs, die sich irgendwo zwischen Teeniepop und erwachsenem Rock ansiedeln. Klar, das Rad wird hier nicht neu erfunden. Der perfekte Background-Sound zum Träumen ist „Pipe Dreams“ aber durchaus! Fazit: Kuschelrock-Sound eines talentierten Serienstars – hier ist Potenzial vorhanden!
Für den Fahrstuhl geeignet
Ohren zu!
Lucinda Williams: Blessed (Universal)
Lucinda Williams gehört zu den erfolgreichsten Rock & FolkMusikerInnen in den USA. 14 Nominierungen und drei Grammys gehen auf das Konto der außergewöhnlichen Künstlerin. „Blessed“ ist ihr elftes (!) Studioalbum, Ermüdungserscheinungen machen sich trotzdem noch nicht breit. Geboten werden zwölf Rock-Country-Songs, die berühren und um einiges erwachsener klingen als der Großteil dessen, was uns in den Charts so begegnet. Das Problem aber: Irgendwie klingen die Songs einander verdammt ähnlich. Womit sich Ermüdungserscheinungen zwar nicht bei Williams, aber beim geneigten Hörer einstellen. Fazit: Beim nächsten Mal bitte etwas mehr Abwechslung!
Fotos beigestellt
Ricky Martin: Música + Alma + Sexo (Sony)
Sonnenstrahlen wecken Leselust
BÜCHER von Thomas Schwentenwein
Mit den ersten vorsichtigen Anzeichen des Frühlings steigt auch das Verlangen im Park zu sitzen und zu schwelgen. Hier drei literarische Vorboten frühlingshafter Schwärmerei.
Top-Tipp der Redaktion
Hans Pleschinski Ludwigshöhe
Arthur Rimbaud Die Zukunft der Dichtung
In unserer heutigen gehetzten Zeit nimmt man bei der Suche nach dem Partner fürs Leben jegliche Hilfe an. Warum also nicht die Sterne befragen? Michael Jay beschreibt in dem gerade neu aufgelegten „Meine Glückssterne“ Astrologie vom schwulen Standpunkt aus und nimmt die Sternzeichen und ihre Kompatibilität zueinander genauer unter die Lupe. Als unerschrockener Journalist stellte ich mich dem Selbsttest und siehe da: Trotz vierjähriger Beziehung sind mein Wassermann-Freund und ich als Widder eigentlich nicht füreinander geschaffen. Während ich nämlich stur und besitzergreifend bin (Okay, ich bestehe IMMER auf der linken Seite des Bettes zu schlafen), ist er freiheitsliebend, ungezwungen und wenig flexibel (Als Kind bekam er einen Tobsuchtsanfall als seine Eltern den Küchentisch auswechselten). Deswegen ergeben wir unterm Strich auch nur gute Bettpartner – der Sex ist dafür feurig, intensiv und abwechslungsreich (kein Kommentar). Ansonsten sollte ich mich gemäß Michael Jay eher nach einem Schützen oder Löwen umsehen, die meiner feurigen Art besser entsprächen. Verlockend, aber ich bleib doch lieber beim Wassermann. Auf der linken Bettseite.
Onkel Roberto ist tot. Sein gewaltiges Vermögen soll auf die Geschwister Monika (lesbischer Liza-Minnelli-Verschnitt), Ulrich (schwuler Strickpulloverdesigner) und Clarissa (hetero, Professorin in London) aufgeteilt werden. Der Segen hat jedoch auch eine Schattenseite: Die Villa am Starnberger See muss zum Hospiz, zum letzten Zufluchtsort für Selbstmörder umfunktioniert werden. Nach anfänglichen Skrupeln siegt doch die Aussicht auf ein Leben ohne Sorgen und die Suche nach den „Finalisten“ kann beginnen. Nach und nach treffen sie ein und schnell erkennt man, dass diese Lebensmüden einen Querschnitt der Gesellschaft repräsentieren: Vom Supermarktkassierer über eine an Burnout leidende Lehrerin bis hin zur gealterten Schauspieldiva ist so ziemlich alles vertreten. Nur sterben wollen die meisten von ihnen nicht. Jedenfalls nicht gleich. Und so entwickelt sich der Roman zur Geschichte einer Zweckgemeinschaft, die einander und auch dem Leser immer mehr ans Herz wächst. In einer Zeit, in der Familie ein immer mehr zu verschwimmen drohender Begriff wird, macht man sich eben seine eigene. Hans Pleschinski ist ein großer Roman gelungen und mit feinfühliger, teils auch lakonischer Feder zeichnet er die Lebenswelten seiner Figuren nach und ergründet, warum sie am Leben zu scheitern drohen.
Rimbauds „Seher-Briefe“, in denen er gewissermaßen eine ars poetica entwirft, genießen in Frankreich Kultstatus. Zu Recht. Rimbaud wendet sich hier mit fulminanter Sprachgewalt und famosem Zynismus an seinen ehemaligen Lehrer und an einen Dichterkollegen. Er besingt die zügellose Ekstase und die Entrücktheit des Künstlers, die notwendig sei um zur „objektiven Dichtung“ zu finden. Mittlerweile ikonisch und für das Verständnis seiner Dichtung unausweichlich ist der Satz „Ich ist ein anderer“ – hier kondensiert sich das Literaturverständnis einer Künstlergeneration der neben Rimbaud auch dessen Liebhaber Paul Verlaine angehörte. Für all jene, die mit Poesie nichts anzufangen wissen, ist Rimbaud wohl ob seines Verhältnisses mit dem viel älteren Verlaine interessant. Was uns überliefert ist lässt auf eine brennende, zügellose Liebe schließen, eine Beziehung mit (selbst-)zerstörerischer Kraft und tragischem Ende. Die Verfilmung „Total Eclipse“ mit Leonardo DiCaprio als Rimbaud lässt wohl die ärgsten Literaturmuffel nicht kalt! Das schmale Bändchen, das neben den Briefen einen verständigen Essay von Phillipe Beck und ein fachkundiges Nachwort von Tim Trzaskalik enthält, der die Briefe großartig übersetzt hat, sei jedenfalls allen Poesiebegeisterten ans Herz gelegt!
Fazit: recht amüsant, aber eher mit Augenzwinkern zu lesen.
Fazit: Eine – überraschend heitere – Ode an das Leben im Angesicht des Todes.
Fazit: grandiose Gedanken eines jungen Dichters! Dennoch: nur für Liebhaber!
2010, 592 S., Taschenbuch, € 13.30 DTV
Michael Jay Meine Glückssterne
Fotos beigestellt
2011, 496 S., Broschiert, € 14.95 Bruno Gmünder
Pflichtlektüre
Lesespaß
Okay
... wenn sonst kein Buch zur Hand ist ...
2010, 152 S., Broschiert, € 14.80 Matthes & Seitz Berlin
Zeitverschwendung
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DVD von Roland Bonimair
Top-Tipp der Redaktion
Frühlingsgefühle auf neuen Silberscheiben Unsere DVD-Reise führt diesmal in die USA, nach England und Kuba. Und wir haben einen echten Pflichtfilm für Euch entdeckt ...
The Kids Are All Right
Christian Liffers Doku, D 2007 FSK: ab 6; L: 82 Min. Pro-Fun Media Deutsche Doku über die Schwierigkeiten, im Macho-Land Kuba schwul zu sein. Mehrere homosexuelle Havanner jedweden Alters und aus verschiedenen Milieus – darunter ein Travestiekünstler, der nur an geheimen Orten auftreten kann – erzählen ihre Geschichte und gewähren Einblicke in ihr Leben und in ihre Träume. Das ganze ist filmisch nicht wahnsinnig ausgeklügelt, aber die altmodische Machart passt vielleicht gar nicht schlecht. Außerdem erfährt man Wissenswertes etwa über den Poeten Reinaldo Arenas und die Religionsgemeinschaft der Santería, in der Homosexuelle eine fundamentale Rolle spielen. Auch auf einen Abstecher zum malerischen Malecón hofft man nicht vergebens. Fazit: nicht nur für Kuba-Fans interessant. DVD-Highlight
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No Night Is Too Long
FSK: ab 12; L: 107 Min. Universal Pictures
Von Tom Shankland Thriller, GB/CDN 2002; OmU Mit Lee Williams, Marc Warren, Mikela J. Mikael
Den Kindern mangelt es an nichts im südkalifornischen Lesbenhaushalt von Ärztin Nic und Architektin Jules (Annette Bening und Julianne Moore). Die 18-jährige Joni und der 15-jährige Laser sind höchstens mal kurz verwirrt, dass sich ihre Mütter ausgerechnet mit Schwulenpornos antörnen. Doch dann spüren die Teenager heimlich ihren anonymen SamenspenderPapa auf, den coolen Paul (Mark Ruffalo) – und schon wird das idyllische Familienleben völlig durcheinandergewirbelt … Schön ist die Selbstverständlichkeit, mit der das alternative Familienmodell behandelt wird. Merke: Gleichgeschlechtliche Ehen unterscheiden sich kaum von anderen Partnerschaften (Regisseurin Cholodenko lebt übrigens selber in einer lesbischen Beziehung mit Kind). Die Dialoge sind klug und lebensnah, der Streifen ist enorm witzig und dabei wunderbar warmherzig. Dafür gab’s zwei Golden Globes sowie Oscarnominierungen für Annette Bening, Mark Ruffalo, das Drehbuch und als bester Film! Fazit: gehört in jede schwule DVD-Sammlung, gleich neben „Brokeback Mountain“.
FSK: ab 16; L: 116 Min. Pro-Fun Media Zugegeben, es gab schon aufregendere Verfilmungen von Romanen der britischen Bestsellerautorin Ruth Rendell, die auch unter dem Pseudonym Barbara Vine schreibt. ,Biester‘ und ,Die Brautjungfer‘ von Claude Chabrol etwa, oder ,Live Flesh – Mit Haut und Haar‘ von Pedro Almodóvar. Langweilig wird einem aber auch bei dieser gediegenen BBC-Produktion nicht, die schon 2002 entstand, aber erst jetzt als Silberscheibe erhältlich ist. Erzählt wird die Geschichte eines egozentrischen und verwöhnten jungen Mannes namens Tim (Lee Williams, der auch für Calvin Klein gemodelt und in der TV-Serie ,Hotel Babylon‘ mitgespielt hat). Der Schönling wird von Männlein und Weiblein heiß begehrt (es gibt auch ein paar nette Erotikszenen) und ist etwas von der Rolle, seit er in Alaska seinen Liebhaber Ivo (Mark Warren) umgebracht hat. Oder glaubt er nur, dass er ein Mörder ist? Fazit: Die BBC versteht ihr Handwerk.
Sehenswert Okay … wenn nichts Besseres im TV läuft Augen zu!
Fotos beigestellt
Kuba und die Nacht – Zwei Heimatländer
Von Lisa Cholodenko Komödie, USA 2010 Mit Annette Bening, Julianne Moore, Mark Ruffalo
Gay Hotspots Top 10! Pride-Jahr 2011: NAME IT hat die wichtigsten Termine
Wann
Wo
Transsexuelle als Stewardessen Während bei uns flyniki-Chef Lauda mit homophoben Sprüchen von sich reden macht, geht die thailändische Fluglinie P.C.Airline („Political Correctness Airline“), die im April 2011 starten soll, mit gutem Beispiel voran: Sie stellt Transsexuelle als Stewardessen ein. Sechs haben den Job bereits fix in der Tasche, weitere sollen folgen. Der Andrang ist groß, mehr als 100 Transsexuelle sollen sich beworben haben ....
Jeder muss mal entspannen, die Welt Welt sein lassen und sich in fremde Hände begeben – sprichwörtlich. „Touch Amsterdam“ bietet bereits seit 1992 sinnliche MassageKurse für den schwulen Mann an – und seit einigen Jahren sogar unter der heißen Sonne! Nach Italien im Jahre 2009 geht’s dieses Jahr auf die traumhaft schöne griechische Insel Kreta. Vom 21. Bis 28.Mai wird schwulen Männern das richtige Massieren gelehrt. Alle Kursteilnehmer wohnen in einer traumhaften Villa, zwischen den Massagekursen gibt es jede Menge Freizeit, um die Insel zu erkunden. Professionelle Gay-Masseure leiten die Kurse, bei denen – das ist Muss! Mehr Infos unter: www.touch-massage.com
Reise & Urlaub
16. April Miami Beach, USA Miami Beach Gay Pride 6. – 15. Mai Cran Canaria, Spanien Gay Pride Maspalomas 13. – 14. Mai Brüssel, Belgien Belgian Lesbian and Gay Pride 28. Mai Innsbruck, Österreich CSD Innsbruck 1. – 12. Juni Rom, Italien EuroPride Roma 2011 2. – 12. Juni Washington D.C., USA Capital Pride 4. Juni Athen, Griechenland Athens Pride 8. – 13.Juni Köln, Deutschland Cologne Leather Pride 10. Juni Tel Aviv, Israel Gay Pride Tel Aviv 14. – 19. Juni Wien, Österreich Vienna Pride 18. – 26.Juni New York City, US New York City Gay Pride 23. – 26.Juni Antwerpen, Belgien Antwerp Pride 23. – 27. Juni Sao Paulo, Brasilien Sao Paulo Pride 24. Juni – 3.Juli Toronto, Kanada Pride Torono 25. Juni Berlin, Deutschland CSD Berlin 25. Juni Paris, Frankreich La Marche de Fiertés 25.– 26.Juni San Francisco, USA San Francisco Pride 27. Juni – 3. Juli Helsinki, Finnland Helsinki Pride 2. Juli London, England London Gay Pride Parade 31. Juli Stockholm, Schweden Stockholm Pride 29. Juli – 7. August Hamburg, Deutschland CSD Hamburg 4. – 7. August Amsterdam, Niederlande Amsterdam Gay Pride 26. – 29. August Manchester, England Manchester Pride
Schwule Massagekurse auf Kreta
Erich-Westendarp Pixelio, Dieter Müller, Tim Schapker, Featherboa
Was
TIPP des Monats
Der Sommer naht und schön langsam wirds Zeit, den Urlaub zu planen! Wenn ihr mit der (schwulen) Masse reisen wollt, solltet ihr jetzt weiterlesen: Die deutsche Seite www. queer-travel.net hat seine schwulen und lesbischen User über die beliebtesten Reiseziele abstimmen lassen. Während bei Lesben San Francisco, New York und Lesbos ganz vorne liegen, sieht es bei den Schwulen etwas anders aus. NAME IT hat für euch die Top 10 der beliebtesten Gay Hotspots: 1. New York 2. San Francisco 3. Gran Canaria 4. Barcelona 5. Mykonos 6. Florida 7. Tel Aviv 8. Kapstadt 9. Thailand 10. Berlin
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24 Stunden Düsseldorf Wer heuer zum Song Contest nach Düsseldorf fährt, den erwartet eine Stadt voller Gegensätze. NAME IT sagt Dir, was Du keinesfalls versäumen solltest und versorgt Dich mit den besten Tipps für unvergessliche Tage. Text: Frank Störbrauck
In der Bolkerstraße reihen sich Cafés an Bars und Restaurants. Nicht umsonst hat sie den Beinamen „längste Theke der Welt".
10:00 Hauptbahnhof Wer zum ESC anreist, dürfte sich vorab auf diversen Webseiten über ein freies Hotelzimmer informiert haben – und dabei eine mittelschwere Migräne bekommen haben. Denn sofern überhaupt noch ein Zimmer an dem ESC-Wochenende zu haben ist, bezahlt man horrende Preise für eine Übernachtung. Alternative: eine Übernachtung in Duisburg, Essen, Bochum, Oberhausen, Mülheim a.d. Ruhr, Mönchengladbach, Leverkusen oder Köln. Alle genannten Städte sind nicht weiter als maximal 35 Minuten mit dem Zug vom Düsseldorfer Hauptbahnhof entfernt. Für das gesparte Hotelübernachtungsgeld kann man stattdessen richtig auf die Pauke hauen! Und keine Sorge, eine S-Bahn fährt nachts immer, meist sogar auch ein Regionalexpress, IC oder ICE. 12:00 Königsallee Düsseldorf, und da ähnelt es der nur 35 Kilometer weiter südlich gelegenen Metropole Köln, kommt zuweilen ein wenig prollig daher – vor allem in der Bahnhofsgegend hält man sich nur ungern auf. Stinkreich ist die Stadt aber trotzdem. Kein Wunder, denn hier sitzt das Kapital: Mannesmann, Vodafone und Henkel haben beispielsweise in Düsseldorf ihren Hauptsitz. Gern ausgegeben wird das
Shopping in der Königsallee in Düsseldorf, kurz KÖ genannt.
Geld auf Deutschlands berühmtester und exklusivster Shoppingmeile, der Königsallee, im Volksmund auch schlicht und einfach KÖ genannt. Aufgemotzte SocietyLadys mit hinterherdackelnden Smokingträgern sind hier keine Seltenheit – ein herrlicher Ort zum sehen und gesehen werden. www.koenigsallee-duesseldorf.de 13:30 Restaurant Dorfstube Düsseldorfs angesagtes Promi-Restaurant befindet sich im Stadtteil Oberkasel und verzückt durch seine Schwarzwälder Spezialitäten, die in sechs verschiedenen Themenstuben serviert werden. Ob krustiges Bauernbrot mit Rahm und Griebenschmalz, Flädlesuppe, Hirschragout oder Bauernente: Nach dem ausgiebigen Lunch ist man erst einmal richtig gestärkt. Und mit etwas Glück trifft man sogar Fußball-Ikonen wie Raúl González Blanco oder Felix Magath von Schalke 04 an beide wohnen nämlich im schicken Oberkassel und sind hier gern gesehene Gäste. www.dorfstube.de 15:00 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen Die Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen am Grabbeplatz, im Volksmund auch kurz K20 genannt, was für „Kunst im 20. Jahrhundert“ steht, gilt in Teilen der Kunstszene als die heimliche Nationalgalerie Deutschlands. Das ist vor allem der Verdienst von Ex-Direktor Werner Schmalenbach, der eine der bedeutendsten Sammlungen zur Malerei des 20. Jahrhunderts aufbaute. So finden sich unter anderem Werke von Picasso,
Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH
Elegante Shoppingstrassen laden zum Bummeln ein. Chic, chicer, Düsseldorf!
09:00 Flughafen Düsseldorf-International Ankunft mit Austrian Airlines in Düsseldorf International. Ja, der Airport heißt wirklich so. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sich der 70 Kilometer entfernte Ryanair-Flughafen Niederrhein früher unverschämterweise Düsseldorf-Weeze nannte. Obwohl Düsseldorf mit knapp 590.000 Einwohnern nur siebtgrößte Stadt Deutschlands ist, beherbergt sie nach Frankfurt und München den drittgrößten Flughafen. Vom dort aus geht es in 14 Minuten mit der S-Bahn in die Düsseldorfer City. Aber Achtung: Das Flughafengebäude nicht mit der Schwebebahn Richtung AirportFernbahnhof verlassen, sondern brav mit der Rolltreppe zwei Etagen nach unten tuckern. Dort befindet sich der S-Bahnhof! www.duesseldorf-international.de
Düsseldorf bei Nacht hat einen ganz eigenen Reiz. Clean und doch irgendwie sexy.
Kellner im Szenetreff Pinkmondays.
Das Café Seitensprung ist das schwule Vorzeigecafé der Stadt - ein Muss für jeden Besucher!
Braque, Pollock, Warhol und Rauschenberg in dem Haus. Sehenswert ist derzeit auch die großen Werkschau des Fotokünstlers Thomas Struth. Er zählt heute zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Foto-Szene. Die Ausstellung Thomas Struth – Fotografien 1978-2010 zeigt rund 100 Arbeiten und gibt erstmals in Europa einen repräsentativen Überblick über das Gesamtschaffen des Künstlers. www.kunstsammlung.de 17:00 Phoenix Sauna Der Name Phoenix Sauna ist jedem Schwulen von Köln über Düsseldorf bis Essen ein Begriff. In allen drei Städten unterhält die Schwitztempel-Kette nämlich eine Dependance – die größte Niederlassung befindet sich übrigens in Essen, gefolgt von Köln und Düsseldorf, genauer gesagt im Stadtteil Flingern-Süd, direkt am Hermannplatz. Samstag ist offizieller Wellnesstag, ein Saunameister sorgt für Aufgüsse und somit für einen entspannten Aufenthalt. Im Untergeschoss gibt es hier viele Plätze, Plätzchen und Sahneschnitten, die ein Verweilen lohnenswert machen. www.phoenixsaunen.de 20:00 Café Seitensprung Jetzt aber ab in die Schwulenszene in der Nähe vom Hauptbahnhof. Dort haben sich die meisten Gay-Cafés, Bars und Clubs niedergelassen. Allerdings sind auch einige Spelunken dabei, in die man nur gehen sollte, wenn man als solventer Herr auf der Suche nach jungem Frischfleisch ist. Nicht so im Café Seitensprung. Das ist Düsseldorfs schwules Vorzeigecafé. Hier gibt sich am Wochenende abends die Szene die Klinke in die Hand
und trinkt sich warm für die Nacht. Samstagabends sehr junges Publikum! www.seitensprung-cafe.de/de 23:00 Mandanzz An jedem zweiten Samstag im Monat laden die Macher um Frau Feyerabend & Tante Helga zum legendären Mandanzz-Schwoof ins riesige Stahlwerk. Die MegaParty, die vor rund zwei Jahren aus Essen nach Düsseldorf zog, lockt regelmäßig mehr als 1.000 Lesben, Schwule und Friends in den Stadtteil Oberbilk. Während auf dem Mainfloor Pop, Charts und RnB laufen, gibt´s im ersten Stock auf dem kleinen Floor House und Trance. Wer zum ESC-Wochenende in Düsseldorf kommt, hat Glück: Der 14. Mai ist der 2. Samstag im Monat – und zur Feier des Tages wird der ESC ab 19 Uhr live übertragen. www.mandanzz.de
Informationen ANREISE: Australien Airlines fliegt im Codeshare mit Lufthansa und Eurowings bis zu sieben Mal täglich von Wien nach Düsseldorf. Der Preis für den Hin- und Rückflug beträgt rund 120 Euro: www.aua.com INFORMATIONEN: Die Website www.duesseldorf-tourismus.de ist die Website des Fremdenverkehrsamts von Düsseldorf und hält alle relevanten Informationen für einen gelungene Besuch in der ESC-Gastgeberstadt bereit. Über die Gay Hot Spots der Düsseldorfer Schwulenszene informiert u.a. die Website www.tomontour.com
Das barocke Reiterstandbild des Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg nennen die Düsseldorfer schlicht Jan Wellem.
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Text Manuel Simbürger
Altstadt mit Überraschungen Ein Besuch in der Weltkulturerbe-Stadt Salzburg ist ein Muss für alle Romantiker und Kultur-Begeisterte. NAME IT hat sich für euch in Salzburg genauer umgesehen und stellt unter anderem das Arthotel Blaue Gans vor: direkt im Zentrum der Stadt gelegen, ist das Hotel auch ausgesprochen gayfriendly.
anchmal hat man einfach genug vom Stress und der Hektik da draußen. Manchmal will man keine Partys, keine wilden Nächte. Manchmal will man fliehen, vielleicht in eine andere Welt, in ein anderes Jahrhundert oder einfach nur in eine andere Stadt. Manchmal will man einfach nur nach Salzburg. Altstadt-Flair. Nicht, dass in Salzburg nichts los wäre, im Gegenteil – rund 6,7 Millionen Touristen aus aller Welt besuchen jährlich die Geburtsstadt Mozarts, die nicht nur durch die Salzach in zwei Hälften geteilt wird, sondern sich auch ansonsten durch Gegensätze definiert. Die Bewohner der Altstadt leben friedlich neben den Massen an Touristen, Kulturangebote vermischen sich mit Shopping-Träume, Natur meets City. Auch das Leben in Salzburg ist irgendwie anders. Die Zeit scheint langsamer in der Altstadt und in den zahlreichen engen Gässchen zu vergehen. Natürlich trifft man beispielsweise in
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Das Schloss Mirabell mit seinem traumhaften Garten liegt rechts der Salzach und sollte man sich als Tourist nicht entgehen lassen.
Tourismus Salzburg (4)
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Die berühmte Getreidegasse in der Salzburger Altstadt bietet Shopping-Vergnügen vom Feinsten. Hier befindet sich auch das Arthotel Blaue Gans.
Promotion
NAME IT
TIPPS Alles auf einer Karte
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Der Marmorsaal im Schloss Mirabell steht auch gleichgeschlechtlichen Trauungen offen.
it der Salzburg Card stehen dir Tür und Tor in Salzburg offen. Mit ihr hast du kostenlosen Eintritt in Museen, gratis Öffis und zahlreiche weitere Vorteile für ein grenzenloses Sightseeing. Genieße den herrlichen Blick über Salzburg von der Steinterrasse aus oder entspanne bei köstlichem Fingerfood im Carpe Diem. Die besten Plätze für Gays findest du auf www.salzburg.info/gay. Ob Shopping-, Kultur-, oder Romantik-Trip, hol' dir dein SalzburgPackage auf www.salzburg.info/pauschalen!
Szene-Treff Innenhöfe mit Arkaden sind typisch für die Salzburger Altstadt. Hier findet man Restaurants, Konditoreien oder Design-Shops.
der berühmten Getreidegasse, Salzburgs exquisiter Shoppingmeile, auch auf große und bekannte Massenkonzerne. Und doch hat man durch das einzigartige Altstadt-Flair, das Salzburg umgibt, das Gefühl, ein Jahrhundert zurück gereist zu sein. Zahlreiche Konditoreien (darunter das Café Fürst, der Erfinder der Original Mozartkugeln), Galerien, Museen, altehrwürdige Kaffeehäuser (u. a. das Café Tomaselli am Alten Markt, das älteste Kaffeehaus Österreichs), Schlösser und Kirchen sowie die Erinnerung an Mozart (Geburtshaus, Wohnhaus) machen Salzburg zu einer der schönsten Kulturstädte Europas. Kein Wunder, dass die Altstadt 1997 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Arthotel Blaue Gans. Hotels gibt es in Salzburg aufgrund der weltberühmten Salzburger Festspiele und der daraus folgenden Touristen-Welle einige. Wer als schwules Pärchen oder Single und mit ein paar Euros mehr in der Tasche nach Salzburg reist, sollte freilich in der Blauen Gans direkt in der Getreidegasse residieren. Das erste Kunsthotel Salzburgs (4 Sterne) kombiniert auf eindrucksvolle Weise moderne Architektur, Design und zeitgenössische Kunst mit dem historischen Ambiente verwinkelter Gänge, stimmungsvoller Gewölbe und alter Stiegengeländer. Daraus entsteht eine faszinierende Symbiose aus Alt und Neu, die einem ab dem ersten Moment in den Bann zieht – dass sich direkt gegenüber die Designer-Shops Thomas Sabo und Louis Vuitton sowie das berühmte Fingerfood Restaurant Carpe Diem befinden, ist ein weiterer Pluspunkt. Das Restaurant der Blauen Gans ist mit seinen 660 Jahren das älteste Gasthaus Salzburgs, die kulinarischen Genüsse sind traditionell österreichisch, aber mit kreativer Note. Tipp: unbedingt die Salzburger Nockerl probieren – auch wenn man davor schon drei Gänge hinter sich hat …
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eit mehr als zwei Jahren ist das Mexxx der GayHotspot in Salzburg. Chilliges Ambiente, freundliches Personal und leckere Drinks machen das Lokas zur "Hottest Gaybar in Town". Betreiber Jens legt viel Wert auf Abwechslung, so stehen demnächst "Mexxx and the City 2" (16.04.), "Alcatraz" (07.05.) und "Facebook-Party 2" (28.05.) am Plan. Bei einem Salzburg-Trip ist ein Abstecher ins Mexxx ein absolutes Muss. www.mexxxgaybar.at
Wellness Hotspot
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ach einem City-Trip findest du im Wellness-Hotel Alpen-Karawanserai im Salzburger Land Entspannung pur. Das Hotel vereint ursprüngliche Gastlichkeit mit einem modernen DesignWohnkonzept und Fokussierung auf die innere Balance. Neben Wellness-, Fitness- und Beauty Spa Oasen bietet die Alpen-Karawanserai ein Skydeck mit Freiluftsauna und Blick auf die Hinterglemmer Bergwelt. 50 verschiedene Wellnessund Spa Angebote sorgen für entspannende Stunden in deinem Wellnesshotel für das ganze Jahr. www.alpen-karawanserai.at
Die Zimmer im Arthotel „Blaue Gans“ sind individuell eingerichtet. Zum Beispiel gibt es das künstlerische „Atelierzimmer“ im 3. Stock
Das Restaurant der „Blaue Gans“ ist mit seinen 660 Jahren das älteste Gasthaus Salzburgs. Serviert werden traditionelle österreichische Gerichte.
Stichwort Individualität. Neben ungekünstelter Freundlichkeit wird Individualität in der Blauen Gans großgeschrieben: Im gesamten Hotel befinden sich Bilder und Projekte sowohl renommierter Künstler (u.a. Franz Graf und Siegfried Anzinger) als auch von Absolventen der Hochschule der Bildenden Kunst. Hotelbetreiber Andreas Gfrerer und sein Team unterstreichen mit einem „Creativraum“ (Seminarraum), Arthotel Blaue Gans Schriftzügen wie „Freiraum für Individualität“ oder unterschiedlich Getreidegasse 41-43, 5020 Salzburg eingerichtete Zimmer und Suiten www.hotel-blaue-gans-salzburg.at (zu empfehlen ist das AtelierzimEinzelzimmer ab 119,- Euro Im Sommer lässt es sich im Gastgarten der „Blaue Gans“ vor einer herrlichen mer 330!), dass man hier gleichzeiDoppelzimmer ab 139,- Euro Bergkulisse wunderbar entspannen. Das unaufdringliche Design lädt zu gemütlichen Runden ein. jeweils mit Frühstück tig am Hotspot lebt, aber trotzdem die Seele baumeln lassen und vor Steingasse, dem Rudolfskai, Imbergstraße und Giselakai – auch „Berallem man selbst sein kann. Das hört sich nicht nur gut an, sondern mudadreieck“ genannt. Hier befindet sich auch das „2 Stein“, eine wird auch in die Praxis umgesetzt: Die Rezeptionisten geben wertvolle und vor allem ehrliche Tipps, wo man abends am besten essen, Gay Bar inkl. Gay Cinema. Einige Gehminuten entfernt ist die Fetisch- und Cruising-Bar Mexxx, die man mittlerweile auch außerhalb feiern und auch schwul weggehen kann. So machen HotelaufentSalzburgs kennt und in die sich auch schon Alkbottle-Star Roman halte gleich doppelt so viel Spaß. Gregory verirrt hat (siehe NAME IT 17). Die kleine und zuweilen feine schwule Szene in Salzburg wird komplettiert durch die Princess Bar in Kleine Gay Szene. Womit wir auch beim Thema wären: Wohin zu der Priesterhausgasse und der Cruisingline, die sich in unmittelbarer später Stunde in Salzburg? Zugegeben: Das Salzburger Nachtleben Nähe des Schloss Mirabells befindet. Dessen Marmorsaal übrigens hat Aufholbedarf. Restaurants gibt es zwar an jeder Ecke, die meisauch für gleichgeschlechtliche Ehen offen steht. Praktisch. n ten (und besten!) Clubs und Bars gibt es aber vor allem zwischen der
Wohin in Salzburg? Und dazu die Event-Tipps Salzburg ist für sein (schwules) Nachtleben zwar nicht berühmt, das ein oder andere Schmankerl lässt sich aber durchaus finden.
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unmittelbarer Nähe der Salzach. Im ersten Stock befindet sich eine Cruising-Area, in der es immer wieder Live Shows gibt. Giselakai 9, www.zweistein.at Carpe Diem Berühmtes Fingerfood Restaurant. 4-Hauben-Koch Jörg Wörther serviert kreative Kreationen in knusprigen Waffelhörnchen. Immer dienstags gibt’s Live Acts! Hat natürlich auch seinen Preis. Getreidegasse 50, www.finestfingerfood.com Hangar 7 Etwas außerhalb des Stadtzentrums ist der von Red Bull-Chef Dietrich Mateschitz umgebaute
Hangar 7 ein atemberaubender Mix aus Museum, Kunstgalerie, Restaurants und Bars. Besonders zu empfehlen: die elegante MaydayBar mit ihren köstlichen Cocktails und den kreativen Menüs! Willhelm-Spazier-Straße 7 www.hangar-7.com Die weltberühmten Salzburger Festspiele finden dieses Jahr vom 27. Juli – 30. August statt. Hier trifft sich alles, was Rang und Namen hat! Alle Infos unter: www. salzburgerfestspiele.at Die HOSI Salzburg veranstaltet viermal jährlich mit großem Erfolg die HOSI-Feste im Kulturzentrum
„ARGEKultur“. Hier geben sich auch immer wieder Showacts die Ehre. Das nächste Fest geht unter dem Motto „Spring Feelings“ am 2. April 2011 über die Bühne! www.hosi.or.at Badetipps Der herrlich ruhig gelegene Fuschlsee ist ein Geheimtipp unter FKK-Fans. Im hinteren Teil des Strandes tummeln sich die Gays. Schwuler Badespaß garantiert auch das Anifer Waldbad (halte dich an der rechten Seite des Weges!). Der Hotspot ist die KiesSandbank, knapp vor der Mündung der Königsseeache in die Salzach.
Blaue Gans (3)
Mexxx Bekannte Cruising- und FetischBar, ca. 15 Gehminuten vom Zentrum. Die Action der Salzburger Gay Szene findet hier statt! Schallmooser Hauptstraße 20, www.mexxxgaybar.at Take Five Zwar nicht schwul, aber sehr beliebte Disco Nahe der Getreidegasse. Hier trifft sich Salzburgs Schickimicki-Szene, um die Nacht zum Tag zu machen. Achtung: teure Barpreise! Gstättengasse 7 www.club-takefive.com 2 Stein Kleine Gay&Lesbian Bar in
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ill. rn w e r n t ine ine ar it se erp t es e v m 2 gib das 201 im in, tet. ahr mbH e j t h wird oss e S i e rü rg G en! i l b F l n ote urg im mo Sch bu inn sich Salz u gew nten H r Salzb ie Zere l im E IT s a , d smus eit z ekan k übe mt. D orsaa A M aar z b N i n P our hoch n im n Blic ndesa arm und i e ht der T um euge nelle Sta en M eiten c u l a auz atio zum end beg T s mit Tr r E I ration ahre wei T n sens Hotel eraub eben M z en. b e L w NA Koope ach und se ein h vom atem urem . r m e c h E bt! In n im u c tn as t ha ssli Par n Terr ringt E den – Tag in erichte n e e g i m r e d e it: rt b nde ttfin ßen er b ein ver unv hze hzeit it D raube henfah elt sta en gro darüb ch c u m o e c t E ho mh für hns atemb Kutsc l der W wird d türlich wo f a rau Traum e: e a Tag a a h n r T n s c g Du n is Trau oto de iese ress ive ant en -F t lus eund d re Ad erd rom önsten Profi k -it.a w e x e Fr Unse me en Ein l sch l. Ein r a n g e i n 3 n s . e . l u h bei lag die sse dD on@ n. wo irabe sch zu Du un Fotos lerga dakti . sch erde u erra u M Z g e b w Ü lle llt. nr en t D de st Zie 011 ige ms gera i aktue ien, Mail a ust 2 jury d bgelö rgeste m Ein W r Eo rum zwe Aug tions ar a 1) vo 70 ok d s ief, wa auch IT, 10 ng pe er 30. edak ht in b r 201 n U Br gt AME erbu ist d ner R n nic embe ich! en itte le n N Bew luss v ei D ein B h lt von reis ka er/ No trau n e i c n i s s e n e b ä P u D d o h r k t r n e e icke Einse Paar e en. D be Ok Glüc reib sch ss usga e Sch r iel t o e l s ir v od nd esch IT (A e D g g t u ME sch rze aus übe eg ist in NA wün s Da htsw rden IT ec er we ME R r A N De Sieg Die
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SEX AND A PITY von anonymous
tatort: eine clubdiskothek in der wiener innenstadt. tatzeit: leider nicht spät genug nach mitternacht. alkoholpegel: noch viel zu niedrig. zielobjektauswahl: mager. auch wenn in mir diese gedanken dann doch öfters hochkommen, verschlägt es mich immer wieder in die untiefen des schwulen nachtlebens. meine ‚begeisterung’ für lokale dieser art teilt natürlich nicht jeder. durch meinen freundeskreis zieht sich ein tiefer graben, die einen finden sie komplett unerträglich, die anderen haben ähnliche trashrezeptoren wie ich und amüsieren sich prächtig. und selbst wenn ich mal allein unterwegs sein sollte, würde ich dort ohnehin immer auf gute alte bekannte stoßen ... der handtaschenträger möchte offenbar auf alle eventualitäten vorbereitet sein(eine mögliche auswärts-übernachtung, eine spontane flugreise, die atomare apokalypse?). anders lässt sich wohl nicht erklären, warum er es für absolut notwendig hält, mit einer prall gefüllten übergroßen handtasche am dancefloor zu stehen. immerhin hemmt es ja auch die bewegungsfreiheit, sodass der einzig mögliche dance move ein leicht kokettes wippen ist. der handtaschenträger accessoriert dazu gerne einen gelangweilten gesichtsausdruck, geschlechtlich schwer zuordenbare schuhe und ein divided-girl-top, durch das gerne auch mal neckisch nackte haut hervorblitzt. (mein persönliches highlight: ein kaminrotes, raffiniertes spitzentop – bauchfrei, versteht sich). der senior in begleitung lässt den zyniker in mir hochkommen. aber jetzt mal ehrlich, ist es verwerflich, dass ich beim anblick eines 60plus-mannes, der die hand auf den arsch eines blonden 40-kilo-jünglings legt, nicht wirklich an die große liebe zwischen den beiden glauben kann? der senior in begleitung ist zumeist mit einem breiten grinsen anzutreffen, immerhin weiß er ja, dass er - dank monetärer zuwendung - fix einen riss gemacht hat. und das kann singleschwule auf der pirsch nur freuen, denn damit ist gesichert, dass er nicht in die nächste kategorie fällt. der schwer vermittelbare mit zu viel selbstvertrauen geht für mich am allerwenigsten. sicherlich, das hört sich jetzt gemein an. zur klarstellung: ich selbst finde mich eh nicht so wahnsinnig toll, aber dieser typ ist echt komplett unmöglich. zähne sind bei ihm meistens optional, sein bauch stößt beim betreten des klubs seitlich an die tür oder er hat von mutti und vati die eher weniger vorteilhaften züge geballt vererbt bekommen. insgesamt auf einer skala von 1 bis 10 also eher bei -5 anzusiedeln, lässt er sich aber nicht davon abhalten, höher zu zielen, mindestens +5. während ihm bier im oberlippenbart hängt, zieht er lasziv die augenbrauen hoch und formt seine lippen zu einem brigitte-bardot-schmollmund. schnell abhauen ist da wohl die strategie der wahl. der allround-geilo hat nur eine mission: so viel bestätigung zu kriegen wie möglich. ich falle mit freuden immer wieder auf ihn herein, freue mich, dass sich so ein schöner mann für mich interessiert, mich antanzt
bin ich zynisch, wenn ich bei einem 60plus-mann, der die hand auf den arsch eines 40-kilo-jünglings legt, nicht an die große liebe glaube? anonymous und anschmust – nur um dann davon überrascht zu werden, dass er am selben abend noch mit 5 anderen knutscht. übrigens nicht zu verwechseln mit dem zu-geil-für-diese-welt-mann, der sich zu gut für jeden ist und lieber sein spiegelbild anschaut.
Andreas Hofmann
boys‘ night out
der einsiedler veranlasst mich regelmäßig fast dazu, eine charity zu gründen. ich bin ja trotz aller hier zu papier gebrachten bösartigkeiten doch in gewisser weise empath und mache mir sorgen, z.B. um den typen, der einen 90er-jahre-elisabeth-uwe-kröger-lookalike-contest gewinnen könnte und den abend damit verbringt, auf einem barhocker sitzend vor sich hin zu starren, ohne jemals mit jemand anderem als dem barmann zu sprechen. (mein guter freund tristan hat ihm ja mal unabsichtlich rückwärts in den schritt gefasst, weil er dachte, sein objekt der begierde stünde hinter ihm. retrokröger hat sich sehr darüber gefreut, tristan hat einen spitzen schrei ausgestoßen).
der narkotisierte jungschwuli nimmt sich viel zeit für die vorbereitung auf einen weggehabend. dass der fragwürdige krocha-trend vorbei ist, ist offenbar nicht bis in die entlegensten gebiete gänserndorfs oder hirschstettens vorgedrungen. und so trägt er nach wie vor gerne xl-edhardykappe, augenbrauen so zierlich wie grashalme, münzkaribisierte haut und palästinensertuch („welcher arafat? ach so der, ja, den hab ich schon lang nimmer hier gesehen...“). seine augen strahlen vor künstlich induziertem glück, hyperaktiv huscht er zwischen den einzelnen floors hin und her und bewegt sich wie ein lasvegas-showgirl. gerne hat er auch das blasse mädchen mit im schlepptau, das zwei größen kleiner trägt, als gesundheitlich unbedenklich wäre, plump hinter ihm herwatschelt und immer noch hofft, dass kevin schon noch mal draufkommen wird, dass sie viel besser für ihn wäre als justin. aber wenn du glück hast, findet sich dann doch jemand, der in dein beuteschema passt. so wie letztes mal, als ich den hübschen türkischen mann kennengelernt habe, der mich nach einer runde knutschen dann sogar nach meinen facebooknamen gefragt hat. schon allein deswegen möchte ich meine besuche in den katakomben nicht missen, denn, ganz ehrlich, bei der auswahl an „speziellen“ typen dort, komm ich noch wie der jackpot daher.
hab ich eine kategorie vergessen? hast du dich wiedererkannt und bist fuchsteufelswild? ;-) fragen, wünsche, beschwerden? – hinzufügen: www.facebook.com/anonymous.nameit
Achtung! Die neue Ausgabe von NAME IT erscheinT am 27. Mai 2011