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Die deutsche Ostseeküste: Das sind rund 1900 Kilometer Küstenlinie – 140 mehr als die deutsche Nordseeküste – voll schöner Landschaften, faszinierender Natur, historischer Architektur und interessanter Menschen. Unsere Berlin-Korrespondentin Barbara Kerbel liebt die ostdeutsche Meeresküste seit Jahren und kennt sie sehr gut: Schon als sie noch in München lebte, reiste die Journalistin lieber an die Ostsee als in die nahen Alpen. Als Kerbel jetzt für ihre große Repor­ tage (ab Seite 14) mit dem Fischer Ingo Pinnow von Warnemünde (Mecklenburg-Vorpommern) hinaus aufs Meer fuhr, lernte sie auch etwas über die mecklenburgische Ge­schichte. Solange die Deutsche Demokratische Repu­ blik (DDR) existierte, durfte der heute 46-Jährige nicht Fischer werden. Der Grund: Sein Vater hat schon in diesem Beruf gearbeitet – und der Staat hatte Angst, dass mehrere Pinnow-Fischer gemeinsam über das Meer flüchten würden. Erst nach dem Ende der DDR konnte Pinnow seinen Wunschberuf lernen, genau wie sein Bruder, der das gleiche Problem hatte. Springen wir von Rostock-Warnemünde nach Rio de Janeiro: Fußballfans auf der ganzen Welt schauen in diesen Wochen nach Brasilien. Wir berichten in diesem Heft über zwei ungewöhnliche Fußball-Phänomene: Der Fotograf Frederik von Erichsen hat in Stuttgart Blinde am Ball beobachtet (Seite 6). Und der Jurist Ralf Bockstedte erklärt im Interview auf Seite 70, warum er als einziger Rollstuhlfahrer der Welt die Lizenz als Fußballtrainer hat. Übrigens: Auch in unserem Haus gibt es große Fußballfans. Die haben sich für diesen Monat eine besondere Aktion ausgedacht: Wer zwischen dem 28. Mai und dem 27. Juni ein Abonnement von Deutsch perfekt bestellt, be­­kommt so, dass man etwas toll findet es für ein Jahr kostenlos – wenn in der Nähe Deutschland oder die Schweiz in da sein; ≈ geben Brasilien gewinnt. Genauere Inforhier: im Geheimen aus einem Land weggehen und nicht zurückkommen mationen dazu auf Seite 44. Allen anders als sonst; ↔ durchschnittlich; Bestellern wünsche ich viel Glück! normal

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Die Themen des Monats Juni 2014

6

Mein Deutschland-Bild

8

Panorama

26

Frederik von Erichsen über spezielle Fußballspieler

Ja oder Nein?

Nachrichten

31

Auf den zweiten Blick

54 58 60 62

Sprachspiele aus der Presse Reisetipps

Bern • Ost- und Nordsee • Moselsteig Weltliteratur

Daniel Kehlmann und zwei Genies Der Blick von außen

Béatrice Durand über Gemütlichkeit

Du oder Sie?

Anatomie einer Nation

Die Frage ist so einfach. Die Antwort ist es nicht. Du und Vorname oder Sie und Nachname? Das kann in jeder Situation anders sein. Außer­ dem ändert es sich langsam auch. Wir zeigen aktuelle Trends und die zehn wichtigs­ ten Regeln zum Thema.

Was die Deutschen mit ihrem Geld machen

66

Kulturtipps

70

32

Ein Bild und seine Geschichte

Vor 90 Jahren: Fritz Haarmann wird gefangen

Mein erster Monat

69

Ein Sommer in der Natur, arbeiten auf dem Meer und als Heimat eine Insel: Die Ostsee hat den Menschen im Norden einiges zu bieten. Viele haben die Region nie verlassen – andere kommen immer wieder zurück. Und auch Besucher lernen schnell, dieses Meer zu lieben.

Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

65

68

Das Meer ruft!

Streit-Thema: Muss der Staat das Radfahren belohnen?

28

53

14

Neues, Namen und Zahlen

Sarah Wilson in Freiburg Kino • Ausstellung • Lesung • Buch Kolumne

Alia Begisheva über das Deutschsein Nächsten Monat

… in Deutsch perfekt D-A-CH-Menschen

Einer von 98 Millionen: Was denkt Ralf Bockstedte?

48 LEICHT

Die jungen Seiten von Deutsch perfekt

4

Bands, Musiker und neue Stars • Alternative Hamburger • Computerspiele werden deutsch • Eiscreme

Berlin kocht anders Auf der Straße, in Privat­ wohnungen, illegal oder legal: In der deutschen Hauptstadt kocht man anders. Alte Gerichte bekommen eine neue Form – und neue Trends aus Berliner Küchen zeigen, wie interessant und exotisch Essen sein kann. 6/14


Texte auf Stufe A2 des GER GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen

In diesem Heft: 15 Seiten Sprache & Service TITELFOTO: MAURITIUS IMAGES/RAINER MIRAU; FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK; LANDESHAUPTSTADT KIEL/INSA MATZEN; ALEXANDER LALJAK

4

Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

Texte auf Stufe B1 des GER

32

Du oder Sie?

In welcher Situation man was benutzt

35 36 37

39

Beim Picknick Übungen zu den Themen des Monats

Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten Schreiben • Sprechen • Verstehen

Sammelkarten Redemittel für Hotels und andere Unterkünfte • Feste und Traditionen • Ausdrücke rund um den Hut Raten Sie mal! • Comic

Rätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis

40

Grammatik

42

Deutsch im Beruf

44

Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?

45

Starthilfe

„Manche(-r/-s)“ als Artikelwort und Indefinitpronomen Das Bewerbungsgespräch

Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie mit einem Premium-Abo Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:

Musik für den Sommer

Welche Bands sollte man kennen? Welcher Sänger ist in Deutschland populär? Eine Vorstellung neuer, aber auch bekannter Stars. Das Alter ist dabei egal: Auch fast 60-Jährige können ein Pop-Idol sein.

Wörter lernen

24 50 5

Ostsee

Wismar, Stralsund und das Ozeaneum Berlin kocht anders

Illegal wird legal Gutes für die Ohren

Musik, Stars und neue Bands

Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern

lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

Lernen mit Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverstehen und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe Seite 2).   Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören. Deutsch perfekt Plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr (siehe Heftrückseite). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt Plus. 6/14

Gegenteil von ... langer, betonter Vokal ¢ kurzer, betonter Vokal , ¿er Plural-Formen

↔ o

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Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 39.

Fotograf: Frederik von Erichsen

M

ein Bild zeigt den Fußballspieler Vedat Sarikaya vom Verein MTV Stuttgart. Vor dem Spiel auf dem Universitätsplatz in Heidelberg korrigiert ein Teamkollege den Augenschutz. Sarikaya ist nämlich blind, wie die anderen Spieler auch. Keiner von ihnen darf etwas sehen. Sicherheitshalber gibt es beim Blindenfußball deshalb den Augenschutz. Es gibt nämlich schwere und auch leichtere Schädigungen des Auges. Außerdem tragen die Spieler einen individuellen Kopfschutz. Denn beim Fußball können sie sich wehtun. Blinden Spielern passiert das besonders schnell. Natürlich ist beim Blindenfußball manches anders als beim normalen Fußball. Pro Team gibt es nur fünf Spieler. Das Tor ist kleiner. Der Torwart kann aber sehen. Hinter ihm steht der Guide des anderen Teams. Auch er kann sehen und dirigiert zusammen mit den Trainern das Spiel. Damit sich die Spieler hören, wenn sie zum Beispiel zum Ball laufen, rufen sie die ganze Zeit „Voy!“. Das ist Spanisch und heißt „Ich komme!“. Auch den Ball können die Spieler hören: Er hat Rasseln. Langweilig ist so ein Spiel für das Publikum wirklich nicht!

der Augenschutz

Ding aus Stoff oder Plastik: Man setzt es vor die Augen. Es soll helfen, dass man sich nicht an den Augen verletzt (und dass man nichts sehen kann). bl“nd so, dass man nichts sehen kann s“cherheitshalber um sicher zu sein die Schädigung, -en hier: Konsequenz von einer Augen­ krankheit oder Augenverletzung: Man sieht nichts mehr oder nicht mehr sehr gut. das Tor, -e Konstruktion aus Metall: Dort soll der Ball hinein. der Torwart, -e Mann: Er steht bei Ballspielen im Tor. dirigieren hier: sagen, wohin ein Spieler laufen oder den Ball spielen soll die R„ssel, -n hier: Ding: Es macht helle, harte Laute. (der Laut, -e Einen Laut kann man hören.)

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Mein Deutschland-Bild

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; PRIVAT

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Videotechnik

Runde Sache RUNDE SACHE eine r¢nde S„che der Grad, -e

hier auch: ideale Sache

hier: ≈ Skala: Sie zeigt, wie breit ein Winkel ist. (der W“nkel, - ≈ Ecke: Sie wird von zwei Linien geformt.) die bewegten Bilder: ≈ Sie kommen schnell eines nach dem anderen wie B“lder Pl. ein Film. die R“chtung, hier: z. B. nach oben, unten, -en vorne …

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

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In der Fotografie ist das Phänomen nicht neu: Smartphones können schon heute 360-Grad-Panoramen fotografieren, wenn darauf die richtige App gespeichert ist. Aber geht das Gleiche auch als Video mit bewegten Bildern? Der Bremer Fotograf Jonas Ginter hat mehr als zwei Jahre lang nach der Antwort auf diese Frage gesucht. Jetzt weiß er: Es geht – mit einer Konstruktion aus sechs speziellen Kameras, die in alle Richtungen filmen. Der Computer macht aus diesen sechs Videos ein klassisches Video. In dem fährt dann zum Beispiel ein Junge auf seinem Fahrrad durch eine Stadt. Der 360-Grad-Effekt: Es sieht aus wie auf einem kleinen Planeten. Das Video im Internet: www.deutsch-perfekt.com/360

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Panorama Polizei

Gefährliche Straßen Im Supermarkt liegt eine kaputte Flasche. Die Tür ist aufgebrochen. Und neben der Kasse ist Blut zu sehen. Waren da Kriminelle aktiv? Nein, denn der Supermarkt gehört zu einer speziellen Straße im Berliner Stadtteil Spandau. Sie ist 85 Meter lang. Außer dem Supermarkt gibt es eine Kneipe, einen Keller, ein Auto und eine Gartenlaube. Dort trainieren Auszubildende der Polizei: Wie sichert man Spuren? Wie spricht man mit Opfern? Die Auszubildenden trainieren mit anderen Polizisten. Auch die Spuren sind nicht echt. Das Blut kommt aus dem Theater. Damit es nicht langweilig wird, denken sich Kommissare immer wieder neue Szenarien aus. Fiktive Straßen wie diese gibt es nicht nur in Berlin, sondern zum Beispiel auch in Wiesbaden, Kassel und anderen Städten.

Neues Schiff

Hier kommt die Sonne Billig war es nicht: 124 Millionen Euro hat das neue Forschungsschiff Sonne gekostet. Es ist 116 Meter lang, fast 21 Meter breit und hat neben einer 35-köpfigen Besatzung Platz für 40 Wissenschaftler. Das neue Forschungsschiff ist der Nachfolger für die alte Sonne, die 35 Jahre auf den Meeren war. Die neue Sonne muss jetzt zeigen, was sie kann: Tests und Probefahrten auf der Nord- und Ostsee stehen auf dem Programm. Wenn alles gut funktioniert, darf sie 2015 mit ihrer Arbeit beginnen. Dann ist das Schiff im Indischen und Pazifischen Ozean zu finden, wo Wissenschaftler zum Beispiel den Effekt der Meere auf das Klima untersuchen wollen.

Nur gespielt Zum Üben haben Polizisten eigene Häuser und Straßen

Auf dem Weg in die Weltmeere Die neue Sonne sammelt Wissen

FOTOS: JONAS GINTER; PICTURE ALLIANCE/DPA; MAURITIUS IMAGES/IMAGEBROKER/JOCHEN TACK

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GEFÄHRLICHE STRASSEN aufgebrochen Part. II von: aufbrechen = hier: mit einem Gerät öffnen und kaputt ma­chen gehören zu ≈ ein Teil sein von die G„rtenlaube, -n ≈ kleines Häuschen aus Holz in einem Garten der/die Auszubilden- Person: Sie macht eine de, -n Ausbildung. Spuren s“chern ≈ an einem Tatort Dinge sammeln (der Tatort, -e Ort: Dort ist etwas Kriminelles passiert.) das {pfer, hier: Person: Kriminelle haben sie z. B. verletzt. ¡cht wirklich; real s“ch ausdenken eine Idee für etwas ganz Neues haben HIER KOMMT DIE SONNE das F¶rschungsschiff, Schiff mit speziellen -e Geräten für die For­ schung (die F¶rschung, -en Arbeit für mehr Wissen) 35-kœpfig mit 35 Personen die Bes„tzung, -en hier: Personen: Sie arbeiten auf dem Forschungsschiff. der W“ssenschaftler, - Person: Sie untersucht etwas systematisch. der Nachfolger, hier: späteres Schiffsmodell die Probefahrt, -en Fahren zum Test

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

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STRASSENNAMEN die Persönlich- hier: ≈ wichtige Person keit, -en der Schr“ft­ Autor steller, f¶lgen auf hier: nach etwas kommen der T¢rnsport gymnastisches Sporttraining an Geräten häufig oft s“ch teilen m“t hier: ≈ zusammen haben der WiderPerson: Sie streitet gegen eine standskämp- diktatorische Regierung. fer, überhaupt hier: ≈ wirklich das Klagefrüher breiter Eingang in der tor, -e Grenze um eine Stadt die Schl¶ss­ Weg oder Straße mit Bäumen an allee, -n beiden Seiten: Am einem Ende der Allee steht ein Schloss. die |nsel, -n Stück Land in einem Meer, See oder Fluss SCHON WIEDER ETWAS VERGESSEN? n¶ch gleich hier: ≈ eigentlich sch¢sselig unkonzentriert; vergess­ best“mmte (-r/-s) s“ch „nstrengen “rgendwo aufbewahren

lich hier: ≈ so, dass es dazu eine Regel gibt viel tun, um eine Sache zu erreichen ≈ an einem Ort: Man kennt ihn nicht genau. hier: legen

EIN WOK FÜR CHINA die Pf„nne, -n ≈ Topf, der nicht sehr tief ist die M„rke, -n Produkt mit bekanntem Namen

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Infrastruktur

Psychologie

Straßennamen

Schon wieder etwas vergessen?

Welche historische Persönlichkeit ist in Deutschland besonders wichtig? Wenn Straßennamen dafür ein Index sind, dann ist es der Schriftsteller Friedrich von Schiller (2231-mal). Auf die Schillerstraße folgt eine zweite Schriftsteller-Straße: die Goethestraße (2145-mal). Die Jahnstraße (1913mal) trägt den Namen des Initiators des deutschen Turnsports, Friedrich Jahn.

Wie war noch gleich der Name des Nachbarn? Und wo ist jetzt schon wieder der Autoschlüssel? Jeder vergisst Dinge. Aber es gibt Menschen, die noch ein bisschen schusseliger sind als andere. Psychologen der Universität Bonn wissen jetzt auch, warum. Von dem DRD2-Gen gibt es zwei Varianten. Hat ein Mensch an einer bestimmten Stelle die Nukleinbase Thymin und nicht Cytosin, ist er schusseliger. Aber auch Menschen mit so einem Gen-Prob­ lem können etwas gegen ihre Vergesslichkeit tun, sagt der Psychologe Sebastian Markett von der Universität Bonn: „Man kann sich Merkzettel schreiben oder mehr anstrengen, den Haustürschlüssel nicht irgendwo, sondern an einem bestimmten Platz aufzubewahren.“

Nur einer der 50 häufigsten Straßennamen mit historischen Persönlichkeiten ist der Name einer Frau. Sie teilt ihn sich auch noch mit ihrem Bruder: Die Geschwister-Scholl-Straße erinnert an die Widerstandskämpfer Hans und Sophie Scholl. Sie steht auf Platz 27. Der häufigste Straßenname überhaupt ist die Hauptstraße. Auf sie folgen die Dorfstraße, die Bahnhofstraße und die Kirchstraße. Manche Straßennamen gibt es auch nur einmal: zum Beispiel die Cyclopstraße (Berlin), Vor dem Klagetor (Bad Langensalza, Thüringen) oder Hinter dem Salze (Salzgitter, Niedersachsen). Die teuerste Wohnstraße ist die Schlossallee – in der deutschen Version des Monopoly-Spiels. Die wirkliche Luxusstraße Nummer eins liegt ganz im Norden Deutschlands: der Hobokenweg in Kampen auf der Insel Sylt. Dort kostet ein Quadratmeter einer Wohnung bis zu 35 000 Euro.

Globalisierung

Ein Wok für China Kommt der Wok nicht aus China? Ja – und nein. Denn die Firma Fissler aus Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) exportiert Pfannen, Töpfe und andere Küchenhelfer nach China. Woks sind natürlich auch dabei. Die Marke ist dort nämlich sehr populär: Ein Produkt von Fissler ist für viele Chinesen ein Statussymbol. Sie kaufen sich deshalb gern einen Wok aus Deutschland, auch wenn dieser sehr teuer ist. Fissler kümmert sich darum, dass die Marke noch bekannter wird: Seit 2013 gibt es in China eine „Fissler Academy“, die spezielle Kurse für Kinder, Kunden und Köche anbietet. Auch andere Produkte, die typisch für China sind, kommen von deutschen Firmen. Hosen und Hemden sind ein Beispiel. Sie alle sind aber, genau wie der Wok, in China noch viel teurer als in Deutschland. Schillerstraße Dieses Straßenschild gibt es besonders oft

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Panorama

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 36.

3 Fragen

Von Berlin nach Berlin Axel Schloffer reist um die Welt – aber immer zum gleichen Ort. Der 37-jährige Berliner fährt in seinen Ferien nämlich immer nach Berlin.

Sind so kleine Berlins nicht langweilig? Diese Orte sehen Touristen sonst nicht. Ich aber schon. Das ist toll. Auch bei sehr kleinen Berlins kann man immer interessante Aspekte entdecken. Die Menschen dort finden es schön, wenn man sich für ihre Region interessiert. Und natürlich bin ich immer froh, wenn ich auf meiner Facebookseite „1000x Berlin“ einen neuen Ort vorstellen kann.

! Nachts auf den Markt Tipp des Monats

Thüringen

Eine Stadt im Wasser Im Sundhäuser See in Nordhausen (Thüringen) können Taucher nicht nur Fische sehen. Auf dem Grund des Sees steht nämlich die Unterwasser-Stadt Nordhusia. Die Idee dazu hatten Leute aus dem Actionsport-Tauchsportzentrum der Stadt. Nordhusia soll an das historische Nordhausen erinnern – und noch mehr Taucher in das moderne Nordhausen bringen. Die ersten Segmente aus Beton, eine Mauer mit Stadttor und Turm, stehen seit fast drei Jahren im See. 2012 sind zwei Fachwerkhäuser und ein Friedhof dazugekommen. Seit August 2013 gibt es dort außerdem die Ruine einer Kirche. Darin kann man auch heiraten. 2015 soll Nordhusia komplett sein – auf rund 400 Quadratmetern. Auch die Fische können sich freuen: Für sie ist die Unterwasser-Stadt ein neues Biotop.

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An Wochenenden wollen viele Menschen am liebsten ausschlafen. In der Woche müssen sie aber arbeiten. Wann also auf den Flohmarkt gehen? In vielen Städten heißt die Lösung Nachtflohmarkt. Diese Flohmärkte beginnen erst am späten Nachmittag oder am Abend. Damit es genug Licht gibt, finden sie oft in Häusern statt – zum Beispiel in alten Fabriken. Im Sommer ist es aber meistens so lange hell, dass ein Nachtflohmarkt auch draußen kein Problem ist. Auf dem Hamburger Spielbudenplatz gibt es auch einen ganz normalen Wochenmarkt, der jeden Mittwoch von 16 bis 23 Uhr (Oktober bis März nur bis 22 Uhr) stattfindet.

VON BERLIN NACH BERLIN

FOTOS: WIKIMEDIA.ORG; PRIVAT

Wie kommt man auf die Idee, zu den Berlins der Welt zu reisen? Als Jugendlicher habe ich einen Schüleraustausch in die USA gemacht. Da bin ich nach Berlin in Ohio gekommen. Dabei habe ich gemerkt: Es gibt viele Berlins. Weil ich sehr gerne reise, wollte ich dann als Erwachsener auch andere Berlins kennenlernen. Davon gibt es mehr, als man denkt. Ich reise nämlich nicht nur in Städte, sondern auch zu sehr kleinen Orten mit diesem Namen. In Südafrika war ich auch an einem Wasserfall, der Berlin heißt.

In wie vielen Berlins waren Sie schon? Ich komme gerade aus Italien. Mit dieser Reise sind es jetzt knapp 40 Berlins. Im Herbst fliege ich nach Kanada. Meine Frau und mein kleiner Sohn sind auch oft dabei. Extreme Touren mache ich auf den Reisen einfach alleine. Denn man muss schon oft sehr lange im Nirgendwo fahren, bis man das nächste Berlin erreicht.

auf die Idee ≈ die Idee bekommen k¶mmen der Schüleraus- hier: ≈ Programm für Schüler: tausch, -e Sie können für ein paar Tage/ Monate eine Schule im Ausland besuchen. der W„sserfall, ≈ Kaskade; Stelle in der Natur: ¿e Dort fällt Wasser sehr tief nach unten. kn„pp fast einfach hier: spontan das N“rgendwo ≈ das Nichts; gemeint ist: Regionen, wo kaum Leute wohnen entd¡cken hier: kennenlernen; finden EINE STADT IM WASSER der Taucher, - Person: Sie schwimmt unter Wasser. der Gr¢nd hier: ≈ Ort tief unten im See der Beton Substanz: Wenn sie trocken ist, ist sie sehr hart. die Mauer, -n hier: Grenze um eine Stadt das St„dttor, breite Tür in einer Stadtmauer -e das F„chwerk­ spezielle Architektur: Man kann haus, ¿er an der Außenseite vom Haus die Holzteile sehen. der Friedhof, Ort: Dort liegen die Toten. ¿e NACHTS AUF DEN MARKT ausschlafen so lange schlafen, bis man nicht mehr müde ist der Flohmarkt, Markt: Dort kann man antike ¿e und schon benutzte Sachen kaufen.

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Im Sundhäuser See steht eine kleine Stadt – für die Fische ist sie ein neues Biotop. 11


Wer hat es gesagt?

Simone Thomalla

Wolfgang Joop

Daniela Katzenberger

„Alles rot hier.“ Zahlenspiel

WER HAT ES GESAGT? die Schauspie­ Frau: Sie spielt im Film oder lerin, -nen im Theater mit. der Tatort, -e Ort: Dort ist eine kriminelle Sache passiert. die W„nge, -n Gesichtsteil, rechts und links von Nase und Mund v¶ller voll mit der L“ppenstift, -e Kosmetikprodukt: Damit malen sich Frauen Farbe auf den Mund. die Blondine, -n Frau mit blonden Haaren der S¶nnen­ Verletzung der Haut: Sie ist brand, ¿e rot und tut weh, weil man zu lang in der Sonne gelegen hat. (die Haut Organ: Es ist außen am gan­ zen Körper von Menschen und Tieren.) WETTERREKORDE “m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist normal. lag Prät. von: liegen m¡ssen ≈ genau prüfen die |nsel, -n Stück Land in einem Meer, See oder Fluss die W“ndge­ ≈ Schnelligkeit: Wie schnell schwindig­keit, ist der Wind? -en das Hagelkorn, ≈ harter, kleiner Eisball ¿er der D¢rchmesser, Linie durch die Mitte einer runden Sache

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Regen oder Sonne? Immer wieder liefert das Wetter neue Rekorde

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a)  Die Schauspielerin Simone Thomalla hat das über ihre Arbeit als „Tatort“-Kommissarin gesagt. Bei der TV-Krimiserie war nämlich viel Blut zu sehen. b)  Modedesigner Wolfgang Joop in einem Interview. Bei der Castingshow „Germany’s next Topmodel“ haben ihn die Kandidatinnen immer geküsst. Seine Wangen waren dann voller Lippenstift. c)  Kult-Blondine Daniela Katzenberger. Die 27-Jährige war am Strand – und dann viel zu lange in der Sonne. Mit diesem Satz hat sie auf ihren Sonnenbrand reagiert. Lösung auf Seite 44

Wetterrekorde Der letzte Winter war in Deutschland besonders warm. In der Wetterstatistik ist trotzdem nicht 2013/2014 der wärmste Winter, sondern 2006/2007. Im Durchschnitt lag die Temperatur vor sieben Jahren bei 4,4 Grad – in diesem Jahr waren es im Durchschnitt 3,9 Grad. Die niedrigste gemessene Temperatur in Deutschland hat es am 24. Dezember 2001 gegeben: Am Funtensee in Bayern war es offiziell minus 45,8 Grad kalt. Am wärmsten war es am 8. August 2003 in Perl-Nennig (Saarland), nämlich 40,3 Grad. Die meiste Sonne hat es im Juli 1994 auf der Insel Rügen gegeben: 403 Stunden war sie am Kap Arkona zu sehen. Weniger Glück mit dem Wetter hatten Besucher im Thüringer Wald im Dezember 1965: Im ganzen Monat Dezember war die Sonne am Großen Inselberg null Stunden zu sehen. Den Rekord der höchsten Windgeschwindigkeit hält Deutschlands höchster Berg: 335 Kilometer pro Stunde haben Meteorologen am 12. Juni 1985 auf der Zugspitze gemessen. Auch der meiste Schnee ist dort gefallen: Am 2. April 1944 haben dort 830 Zentimeter gelegen. Das größte in Deutschland dokumentierte Hagelkorn hat ein Meteorologe im Sommer 2013 in Undingen (Baden-Württemberg) gefunden. Es hatte einen Durchmesser von 14,1 Zentimetern und war 360 Gramm schwer. Damit war es zwar sechs Zentimeter kleiner und 520 Gramm leichter als das größte dokumentierte Hagelkorn der Welt. Aber auch das Undinger Hagelkorn möchte niemand auf den Kopf bekommen. 6/14


Panorama DRUCK MIR EIN HAUS bieten hier: möglich machen der Bes“tzer, - hier: Person: Ihr gehört ein 3-D-Drucker. die Möglich- hier: Sache: Man kann sie keit, -en machen; Option der F¶rscher, - Person: Sie arbeitet für mehr Wissen. s“ch ausken- Erfahrung haben mit nen m“t PROFESSIONELL BALANCIEREN die Tr¡nd­ ≈ Sportkategorie: Sie wird aktusportart, -en ell von vielen gemacht. der [nfän↔ Könner ger, der Spagat, -e ≈ Akrobatik-Figur: Man öffnet beide Beine so weit, dass sie wie eine Linie sind. der S„lto, ≈ Akrobatik: Man macht in der S„ltos/S„lti Luft mit dem ganzen Körper einen Kreis. s“ch drehen hier: ≈ auf der Slackline im Kreis gehen der W¡ttbe­ ≈ Suche nach der Besten / dem werb, -e Besten die W¡ltrang­ ≈ Index: Er zeigt die Beste / den liste, -n Besten der Welt auf dem ersten Platz. die MeisterTurnier: Dort kann ein Sportler schaft, -en oder Team einen offiziellen Titel gewinnen.

Gedruckter Prototyp Architekt Peter Ebner hat das Haus mit seinen Studenten konstruiert

ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46

Architektur

Sport

Professionell balancieren

Miniatur-Modelle, Autos und Organe – 3-D-Drucker bieten ihren Besitzern fantastische Möglichkeiten (siehe Deutsch perfekt 11/2013). Viele Experten sagen, dass diese Technik die Industrie bald stark ändern wird. Noch sind diese Geräte nicht Teil des Alltags. Forscher und Firmen versuchen aber, damit immer neue Objekte zu konstruieren. So gibt es jetzt zum Beispiel das erste Haus der Welt aus einem Drucker. Es steht in der bayerischen Kleinstadt Friedberg und ist 2,2 Meter breit, 2,2 Meter lang und 3,5 Meter hoch. Studenten aus München und von der kalifornischen Universität UCLA haben es zusammen mit der Friedberger Firma Voxeljet gedruckt. Das hat nur 24 Stunden gedauert. Die Kosten: 120 000 Euro. Wirklich wohnen kann dort aber niemand: Das Haus ist nur ein Prototyp, sagt sein Architekt, Peter Ebner. Voxeljet kennt sich mit extravaganten Projekten aus: Für den James-Bond-Film Skyfall konstruierten die Maschinen der Firma drei Modelle eines Sportwagens, die man optisch vom Original fast nicht unterscheiden kann.

Sie ist 25 Jahre alt, Sportstudentin in Köln – und eine der besten Frauen in der Trendsportart Slacklining: Elisabeth Schulte. Anfänger sind schon froh, wenn sie auf der Slackline von einer Seite auf die andere balancieren. Anders Schulte: Sie macht Spagat, einen Salto – und dreht sich. Bei internationalen Wettbewerben ist sie immer vorn dabei. 2012 war sie auf Platz eins der Weltrangliste der Frauen, zurzeit steht sie auf Platz zwei. Bei den deutschen Meisterschaften war sie Vierte – hinter drei Männern. Den Trendsport machen nämlich ziemlich wenige Frauen. Im Juli kann die 25-Jährige aber wieder zusammen mit anderen Frauen zeigen, was auf einer Slackline alles möglich ist: Dann finden die Slackline-Weltmeisterschaften statt.

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Spektakel in der Luft Elisabeth Schulte auf der Slackline

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FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA (3); ISTOCK/THINKSTOCK; FLORIAN HOLZHERR/VOXELJET; GIBBON SLACKLINES

Druck mir ein Haus!


Meer und mehr 1900 Kilometer ist sie lang: die deutsche Küstenlinie an der Ostsee. Große und kleine Inseln, idyllische Strände, viel Natur und eine spezielle Architektur – Barbara Kerbel hat sie gesehen.

Fest der Farben Die berühmten Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen

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Ostsee

FOTO: MAURITIUS IMAGES/IMAGEBROKER/DIERK BOESER

F

ast jeden Tag wandert Ines Röhl am Strand entlang, genießt die Sonne und lässt sich den Wind um die Nase wehen. Sie beobachtet die Vögel, gräbt ein bisschen im Sand und schaut den Surfern zu. Manchmal kriegt sie dabei fast ein schlechtes Gewissen. „Dann denke ich mir: Ich müsste mal wieder arbeiten“, sagt sie und lacht. „Und dann fällt mir ein: Das ist ja alles meine Arbeit!“ Die 28-Jährige hat ihren Arbeitsplatz seit April an einem der schönsten Orte der schleswig-holsteinischen Ostseeküste: an der Westküste Fehmarns, Deutschlands drittgrößter Insel. Ines Röhl ist eine von sieben jungen Frauen und Männern, die im Team des Naturschutzbundes (Nabu) auf Fehmarn Bundesfreiwilligendienst machen. Für sechs Monate hat sie ihr Studentenzimmer in Kiel gegen eine Hütte in Strandnähe getauscht. Eine Hütte ohne Dusche, ohne Fernseher, mit Kompost­ toilette, Wasser aus dem Kanister und nur so viel Strom, wie die Solarzellen auf dem Dach produzieren. Komfortabel leben die

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Bufdis, wie die Freiwilligen genannt werden, nicht. Aber sie haben ein spezielles Privileg: Sie wohnen mitten im Naturschutzgebiet. „Man wird sehr sparsam mit Wasser und Strom“, sagt Ines Röhl. „Aber die Natur ist fantastisch.“ Ines Röhl ist ein Kind der Ostseeküste. Sie ist in der Nähe von Lübeck (Schleswig-Holstein) aufgewachsen und studiert in Kiel Geografie. Viele ihrer Kommilitonen und die ganze Stadt freuen sich auf die Kieler Woche: Dann findet dort wieder eine der größten Segelregatten der Welt statt. Ines Röhl wird davon in diesem Juni nichts mitbekommen: Sie freut sich auf einen Sommer in der Natur. „Ich wollte raus aus der Stadt“, sagt sie. Gleichzeitig nutzt sie die Zeit, auf Fehmarn Bodenproben für ihre Bachelor­arbeit zu sammeln. Damit es in den drei Wasservogel­ reservaten auf Fehmarn ruhig und idyllisch bleibt, sind die Bufdis und die anderen Mitarbeiter des Nabu unterwegs. Ihre Aufgaben: Vögel zählen und beobachten, Zäune bauen und reparieren, Touristen

genießen Freude haben an s“ch den W“nd ¢m die draußen sein Nase wehen l„ssen beobachten genau sehen, was andere machen graben hier: ≈ ein Loch in den Sand machen das schl¡chte hier: Gefühl, etwas Gew“ssen Falsches zu tun m•sste Konj. II von: müssen der Naturschutzbund Organisation mit dem Ziel, die Natur zu schützen der B¢ndesfrei­ ≈ freiwillige Arbeit in willigendienst sozialen Institutionen die H•tte, -n kleines, einfaches Haus aus Holz tauschen gegen etwas geben und etwas anderes dafür bekommen der Kan“ster, ≈ Container; ≈ Plastiktonne die Solarzelle, -n elektrisches Bauteil, mit dem man aus Sonnenlicht Strom herstellen kann sparsam hier: so, dass man nicht zu viel braucht der Kommilitone, -n Person, mit der man zusammen an der Universität studiert die Segelregatta, Regatta mit Segelschif­ -regatten fen (das Segelschiff, -e Schiff mit einem großen Stück Stoff, das durch die Kraft des Windes bewegt wird) m“tbekommen hier: sehen und dabei sein n¢tzen hier: benutzen, um ein Ziel zu erreichen die Bodenprobe, -n kleine Menge aus dem Boden zum Testen der M“tarbeiter, Angestellter der Zaun, ¿e Konstruktion aus Holz oder Metall, die die Grenze zu einem priva­ ten Stück Land markiert

% 15


Strand statt Studentenzimmer Ines Röhl verbringt sechs Monate in der Natur

h“ndern „n …

hier: der Grund sein, warum man … nicht tut Schaden „nrich- etwas kaputt machen ten der Überblick hier: Stelle, von der aus man gut beobachten kann die B¢cht, -en Teil des Meeres, der auf drei Seiten Land hat [n mir k¶mmt ≈ Ich sehe alle. keiner vorbei. gesp¡rrt ≈ geschlossen; so, dass man dort nicht hineindarf das F¡rnglas, optisches Gerät, wodurch man ¿er Dinge, die weit weg sind, größer sieht die Br„ndgefahr, gefährliche Situation, weil -en etwas beginnen kann, zu brennen erk¢nden genau ansehen erleben hier: die Erfahrung machen ges„mt ganz; komplett die Kranichrast, Zeit, in der Kraniche eine -en Pause auf ihrem langen Flug machen (der Kranich, -e großer, meistens grauer Vogel mit langen Beinen und langem Hals) die Gegend, -en hier: Umgebung in der Nähe die H„lbinsel, -n Land, das mit drei Seiten am Wasser liegt der Naturliebha- Person, die sich sehr für die ber, Natur interessiert gehören zu ≈ ein Teil sein von die B¶dden­ ≈ Landschaft mit Inseln und landschaft großen Lagunen, die eine Verbindung mit dem Meer haben

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informieren. Und Urlauber daran hindern, in den Naturschutzgebieten Schaden anzurichten. Von ihrer Hütte am Krummsteert im Südwesten der Insel hat Ines Röhl den perfekten Überblick: „Acht Meter bis zur Ostsee, sechs Meter bis zur Bucht“, sagt sie. „An mir kommt keiner vorbei.“ Wenn sie den Surfern zuschaut, achtet sie darauf, dass diese nicht zu weit in die Bucht fahren – die Wasservögel am Ufer dürfen nicht gestört werden. Laufen Touristen in die gesperrte Zone, bittet sie die Spaziergänger, wieder zurückzugehen. Setzen sich Urlauber an den Strand, „muss ich mit dem Fernglas beobachten, ob sie den Grill auspacken.“ Grillen ist absolut verboten – vor allem im Sommer, wegen der Brandgefahr. Diskussionen mit Urlaubern, Wassersportlern und Wanderern, die besonders gerne die stillen, geschützten Gebiete erkunden – diese Konflikte erleben Naturschützer entlang der gesamten Ostseeküste zwischen Flensburg und Usedom. Überall an Deutschlands längster Küste gibt es Schutzgebiete für Wasservögel. Die Ostsee liegt auf den Routen vieler Zugvögel: Sie

kommen im Frühjahr, um Eier zu legen, und sammeln im Herbst Energie für die lange Reise in den Süden. Ein spezielles Spektakel ist im Herbst die Kranichrast in der Gegend um Stralsund und auf der Halbinsel Zingst: Bis zu 70 000 Tiere kommen dort jedes Jahr vorbei (siehe Deutsch perfekt 9/2012). Dann reisen Ornithologen und Naturliebhaber aus ganz Europa in die Region. Und Naturschützer kümmern sich Tag und Nacht darum, dass die Besucher die Tiere nicht stören.

Dumm wie ein Badegast? Die Sandstrände der 45 Kilometer langen Halbinsel Fischland-Darß-Zingst gehören zu den schönsten in ganz Norddeutschland. Aber die gesamte Halbinsel liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft – manche Teile der fantastischen Dünenlandschaft sind deshalb für Besucher komplett gesperrt. Naturpark-Ranger in Zingst erzählen von Urlaubern, die in den Dünen campen, an verbotenen Plätzen grillen und überall dorthin spazieren, wo sie hinkommen – vorbei an den Verbotsschildern. 6/14


Ostsee

„Dumm wie ein Badegast“, würden wahrscheinlich so manche Rügener zu diesem Verhalten sagen. „Das alte Wort kommt langsam wieder in Mode“, sagt der Regisseur und Autor Holger Teschke. Keine Angst: So böse meint es der 58-Jährige nicht. Aber die Balance zwischen Mensch und Natur, zwischen Tourismus und Heimat, ist ihm sehr wichtig. Teschke ist an einem der schönsten Orte der mecklenburg-vorpommerschen Ostseeküste aufgewachsen: auf der Halbinsel Jasmund im Nordosten von Deutschlands größter Insel, Rügen. Auf Jasmund ist die berühmte Steilküste mit den leuchtend weißen Kreidefelsen. Teschkes Kindheit war vom Meer und der Fischerei geprägt. Sein Vater war bis 1970 Kapitän und Steuermann auf großen Fischkuttern. Rügen war zu Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ein Zentrum der Hochseefischerei. 1978 fuhr Teschke selbst zur See, auf der SAS Doggerbank, einem 26,5 Meter langen Kutter, der in der Nordund Ostsee fischte. „Die Arbeit auf dem Meer hat mich geprägt“, sagt Teschke. „Das Meer ist dadurch mein literarisches Thema geworden.“

Flensburg

Er hat damals nämlich schnell gemerkt, dass ihn etwas anderes mehr interessiert als die Arbeit auf See: das Theater und die Literatur. Anfang der 80er-Jahre zog er nach Berlin, studierte Schauspielregie und arbeitet seitdem als Regisseur, Dramaturg, Dozent und Autor. Er schreibt fast immer über die Ostsee. Sein aktuelles Buch heißt Heringe und beschäftigt sich mit dem Fisch seiner Kindheit und Jugend. Heute lebt Teschke in Berlin und Massachusetts – aber oft hat er Heimweh nach Rügen und %

Meeresbiologie

Experimente mit den Genies der Meere Acht Seehunde können Besucher auf dem Forschungsschiff Lichtenberg im Yachthafen Hohe Düne ganz aus der Nähe sehen. Denn von Montag bis Freitag dürfen Gäste den Meeresbiologen der Rostocker Universität im Marine Science Center Warnemünde bei Experimenten mit den intelligenten Meerestieren zuschauen. Studenten erklären, was dabei passiert. Am Wochenende werden die Seehunde mehrmals täglich trainiert – nur wenn sie bei den Aufgaben mitmachen, bekommen sie etwas zu fressen. Durch das intensive Training bleiben die Tiere geistig gesund. Der Besuch ist nicht nur wegen der Tiere schön, sondern auch wegen der Aussicht: Vom Deck des Forschungsschiffes hat man einen fantastischen Blick über Warnemünde, die Yachthafenresidenz Hohe Düne und die Ostsee.

das Verh„lten, - von: sich verhalten ≈ rea­ gieren; sein der Regisseur, -e Leiter, der Schauspielern Instruktionen gibt franz. die Steilküste, -n Küste, an der das Land stark fallend nach unten geht leuchtend hier: hell der Kreidefelgroßer, weißer Stein sen, geprägt sein v¶n eine enge Beziehung haben zu die Fischerei Fangen von Fischen der Steuermann, Person mit hoher Position auf -leute einem Schiff der F“schkutter, - Schiff, mit dem man Fische fängt die Hochsee­ Fangen von Fischen weit fischerei draußen im Meer zur See fahren auf einem Schiff arbeiten (die See Meer) der Doz¡nt, -en Lehrer an einer Hochschule der Hering, -e silberfarbener Meeresfisch s“ch beschæftihier: zum Inhalt haben gen m“t das Heimweh intensiver Wunsch, in die Heimat zurückzugehen

der Seehund, -e

das F¶rschungsschiff, -e (die F¶rschung geistig das D¡ck, -s

Tier mit grauen oder schwarzen sehr kurzen Haaren, das in kalten Meeren lebt (siehe Foto) Schiff mit speziellen Geräten, mit denen man systematische Untersuchungen macht Arbeit für mehr Wissen) hier: so, dass sie schnell denken und lernen können ≈ oberer Stock eines Schiffes

www.marine-science-center.de

FOTOS: SOPHIE DAUM; MSC MARINE SCIENCE CENTER

Sprechen Sie Petuh? Haben Sie Lust auf einen Klönsnack? So’n Aggewars! Sie verstehen kein Wort? Keine Sorge: Diese Sprache verstehen auch viele Norddeutsche kaum. Flensburg ist nicht nur die nördlichste Stadt Deutschlands – durch die Flensburger Förde läuft die Grenze zu Dänemark –, sondern hat auch eine eigene Sprache: Petuh, eine Mischung aus Hochdeutsch, Plattdeutsch und Dänisch. Man erzählt sich, dass das Wort von den Petuh-Tanten kommt: Flensburger Damen, die sich zu einer Plauderei (Klönsnack) auf einem Schiff trafen und dabei ein Dauerticket benutzten, ein Partout-Billet. Aus dem Wort Partout wurde das Wort Petuh, sagt die Legende. Übrigens: „So’n Aggewars“ heißt: „So ein Stress!“ www.flensburg-tourismus.de die Förde, -n das Hochdeutsch das Pl„ttdeutsch die Plauderei, -en das Dauerticket, -s

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Teil des Meeres, der auf drei Seiten Land hat Standardsprache; ↔ Dialekt ≈ Dialekt in Norddeutschland nette Unterhaltung ≈ Ticket für eine lange Zeit

Seehund im Marine Science Center Warnemünde Intelligenter als die berühmten Delfine

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Schiffsparade Die grüne Alexander von Humboldt bei der Kieler Woche

Küstenfeste

Kieler Woche und mehr In jeder letzten kompletten Juniwoche ist in ganz Kiel eine Atmosphäre wie auf einem Volksfest: Die Kieler Woche ist nicht nur eine der größten Segelsport-Veranstaltungen der Welt, sondern eine Party für die ganze Stadt. Seit der ersten Segelregatta 1882 ist die Veranstaltung Tradition. Das wichtigste Ereignis jeder Kieler Woche ist die Windjammerparade mit historischen Schiffen, Traditionssegelbooten und Yachten jeder Größe und aus allen Ländern der Welt. Nach Kieler Vorbild, aber etwas kleiner ist die Travemünder Woche in der letzten Juliwoche – und das ostdeutsche Gegenstück: die Warnemünder Woche Anfang Juli. www.maritime-events-deutschland.de

FOTO: MAURITIUS IMAGES/PETER LEHNER

das V¶lksfest, -e

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Veranstaltung draußen mit großen Zelten und Geräten, mit denen man zum Spaß fährt der Segelsport Sport mit Segelschiffen (das Segelschiff, -e Schiff mit einem großen Stück Stoff, das durch die Kraft des Windes bewegt wird; siehe Foto) die W“ndjammerparade, Parade großer Segelschiffe -n das Vorbild, -er hier: Beispiel, an dem man sich orientiert

Bäderbahn

Mit Molli übers Land Mit der Dampflok direkt am Meer entlang: Wer an der Mecklenburger Bucht zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn auf Urlaub ist, kann einen speziellen Ausflug machen – eine Fahrt mit der Bäderbahn Molli. Für die mehr als 15 Kilometer lange Strecke braucht die Lokomotive rund 40 Minuten. Von Bad Doberan geht es erst in das Seebad Heiligendamm und von dort weiter nach Kühlungsborn – immer an der Küste entlang. An der Endstation in Kühlungsborn-West informiert das Molli-Museum über die Geschichte der Bahn. 2007, während des G8-Gipfels in Heiligendamm, wurde der Molli in der ganzen Welt bekannt: Die Bäderbahn war das einzige offizielle Transportmittel für Journalisten, die vom Pressezentrum in Kühlungsborn nach Heiligendamm fahren wollten. www.molli-bahn.de die D„mpflok, -s

Zug, der mit der Energie fährt, die eine Dampfmaschine herstellt (die D„mpf­ Maschine, die Wasser so heiß maschine, -n macht, dass es zu Nebel wird: Daraus macht sie Energie.) die B¢cht, -en Teil des Meeres, der auf drei Seiten Land hat die Bäderbahn, -en Zug, der von einem Seebad zum nächsten fährt (das Seebad, ¿er Ort am Meer, wo man sich erholen kann) die Str¡cke, -n Weg der G“pfel, hier: ≈ Konferenz

Kieler Woche: Die Ostsee wird zur Bühne für historische Schiffe aus der ganzen Welt.

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Ostsee

der Ostsee. „Wenn ich in Berlin bin, setze ich mich mindestens einmal im Monat in den Zug und fahre hin“, sagt er. Dass sich Teschke zurzeit Sorgen um seine Heimat macht, hängt eng mit der Geschichte der deutschen Teilung zusammen. Damals war Fehmarn die einzige Ostseeinsel der Bundesrepublik. Der westdeutsche Ostsee-Tourismus konzentrierte sich auf Fehmarn und populäre Orte wie Travemünde und Timmendorfer Strand. In den 70er-Jahren wurden in vielen Orten an der schleswig-holsteinischen Küste wenig schöne Hotels für den Massentourismus gebaut. In der gleichen Zeit ging an der Küste der DDR die historische Bausubstanz in den alten, prachtvollen Ostseebädern aus dem 19. Jahrhundert immer mehr kaputt. Für Sanierungen gab der Staat fast kein Geld aus. Stattdessen wurden billige staatliche Ferienheime gebaut. Für wichtige Parteifunktionäre entstanden Luxus­ hotels. Zum Beispiel das 18 Stöcke hohe Hotel Neptun in Rostock-Warnemünde: Das hässliche Gebäude steht direkt am Strand. Berühmt war das Hotel vor allem

dafür, dass Agenten der Geheimpolizei Stasi die Gäste kontrollierten. Heute ist es ein Luxushotel, in dem man von jedem Zimmer aus die Ostsee sehen kann – auch von der Dusche aus. Nach dem Ende der DDR wurde an der ostdeutschen Ostseeküste vieles anders. Endlich war Geld da, um die Altstädte von Wismar und Stralsund und die historischen Seebäder zu sanieren. Auf Rügen wurde die Seebrücke Sellin – Titelbild dieses Hefts – wiederaufgebaut, auf Usedom die Seebrücke in Ahlbeck renoviert und in Heringsdorf die mit 508 Metern längste Seebrücke Kontinentaleuropas neu gebaut. Aber nicht alle Menschen, die an der Küste wohnen, freuen sich über jeden Investor. Manche Orte wurden nämlich regelrecht ausverkauft. In Boltenhagen zum Beispiel, einem kleinen Ort zwischen Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) und Lübeck, wurden seit der Wende Tausende Hotelbetten neu gebaut – zum größten Teil in modernen Hotels, Pensionen und Ferienappartements, die fast alle Besitzern aus dem Westen gehören. „Auch auf %

zus„mmenhängen die Teilung, -en

eine Verbindung haben von: teilen = hier: aus ei­ ner Nation zwei machen der M„ssen­ Tourismus für viele Mentourismus schen pr„chtvoll hier: besonders schön und teuer das {stseebad, ¿er Ort an der Ostsee, in dem man sich erholen kann das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahren stattd¡ssen hier: ≈ im Gegenteil dazu der Parteifunktio- Parteimitglied mit wichtinär, -e ger Funktion entstehen hier: gebaut werden die [ltstadt, ¿e historisches Stadtzentrum wiederaufbauen etwas Kaputtes neu bauen regelrecht wirklich ausverkaufen komplett verkaufen die W¡nde hier: politischer Neuanfang 1989

Welches Pferd ist am schnellsten? Das ist die Frage in Bad Doberan

Pferdesport

Doberaner Renntage Pferdesport an einem historischen Ort: 1822 fand auf der Ostseerennbahn zwischen Bad Doberan und Heiligendamm das erste Galopprennen mit Vollblutpferden in Deutschland statt. Die Ostseerennbahn ist die älteste Galopprennbahn auf dem europäischen Festland. Sie ist ein Spiegelbild der Geschichte: Im Zweiten Weltkrieg benutzte das Militär das Areal als Flugplatz, nach dem Krieg wurde aus den letzten Gebäuden Brennholz gemacht. 1962 war Schluss mit den Pferderennen. Das Areal wurde in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) als Feld benutzt. Seit dem Ende der DDR gibt es den Doberaner Rennverein wieder, 1993 fand zum ersten Mal wieder ein Galopprennen statt. Seitdem gibt es jeden Sommer die Doberaner Renntage – mit Hutwettbewerb für die Damen. www.doberaner-renntage.de der R¡nntag, -e (das R¡nnen, -

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FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

Tag, an dem ein Rennen stattfindet hier: sportliches Kämpfen: Welches Pferd läuft am schnellsten?) die {stseerennbahn, -en ≈ Stadion an der Ostsee, wo Pferderennen stattfinden das V¶llblutpferd, -e Pferd einer Rasse, die nie mit anderen Pferderassen gemischt wurde das F¡stland ↔ Insel das Militär ≈ Armee das F¡ld, -er Stück Land, auf dem z. B. Gemüse wächst der Hutwettbewerb, -e ≈ Suche nach dem schönsten Hut

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versch„ndeln

machen, dass etwas hässlich aussieht verændern anders machen fliehen hier: im Geheimen weggehen und nicht zurückkommen der Gr¡nz­ Stelle, wo Soldaten die Grenze posten, kontrollieren (der Soldat, Person, die in Uniform für ein -en Land kämpft) sch„ffen hier: erreichen; Erfolg haben das St¡llnetz, ≈ Material aus vielen langen, -e dünnen Teilen, in denen Fische hängen bleiben

„Auf Rügen und Hiddensee dominiert inzwischen das schnelle Geld.“

Rügen und Hiddensee dominiert inzwischen das schnelle Geld, und beide Inseln werden von Jahr zu Jahr architektonisch immer schlimmer verschandelt“, sagt Holger Teschke. „Zum Glück gibt es aber auch auf beiden Inseln große Nationalparks und Biosphärenreservate.“

Wenn aus Träumen Realität wird Die politische Wende 1989 hat auch das Leben von Ingo Pinnow komplett verändert: Endlich durfte der geborene Warnemünder den Beruf lernen, den er wollte – Fischer. „Seit 1992 fahre ich raus, und fast immer zusammen mit meiner Frau“, sagt er. Der 46-Jährige muss fast schreien, so laut ist der Motor der Christin – der Zehn-Meter-Kutter hat den Namen von Pinnows Tochter bekommen. „Mein Vater war Fischer, deshalb durfte ich in der

Sandburgen sind im Vergleich ziemlich langweilig Der Komponist Johann-Sebastian Bach (links) als Skulptur beim Sandfest Rügen

DDR nicht auch Fischer werden“, erzählt er, während die Christin um sieben Uhr morgens die Wasserstraße Alter Strom in Warnemünde entlang in Richtung Ostsee fährt. Der Grund: Der Staat hatte Angst, dass die Familie flieht, wenn mehrere Familienmitglieder zur See fahren. Die Seegrenzen waren zu DDR-Zeiten besonders sicher: Am Ende des Alten Stroms war ein Grenzposten, jedes Boot und jeder Kutter wurde kon­trolliert. „Trotzdem haben es zwei Fischerfamilien geschafft, über die Ostsee nach Dänemark zu fliehen“, erzählt Pinnow. Weil es der Staat so wollte, wurde Ingo Pinnow zuerst Metzger, sein Bruder Olaf lernte Bäcker. Nach der Wende wurden sie beide Fischer. Kaum hat er seine Familiengeschichte erzählt, ist die Christin auch schon am Ziel angekommen. Pinnow fischt mit Stell­ netzen, die er am Tag davor an dieser Stelle in die Ostsee gehängt hat. Jetzt hoffen er und seine Frau, dass so viele Heringe wie möglich darin sind. „Sind Fische im Netz? Das ist jeden Tag eine Lotterie“, sagt Daniela Pinnow.

Sandfest Rügen

Wenn aus Natur Kunst wird Wikinger, Könige, Schlösser und Schlachten: In diesem Jahr steht das Sandskulpturen-Festival in Binz auf Rügen unter dem Motto „Zeitreise durch die deutsche Geschichte“. Sandbaumeister aus vielen Ländern haben aus 16 000 Tonnen Sand historische Personen und Orte modelliert. Damit der Regen die Skulpturen nicht kaputt macht, ist die Ausstellung in einer Halle. Die Skulpturen sind aus Spezialsand gebaut; der Sand wurde für das erste Sandfest 2010 nach Rügen transportiert und wird seitdem dort gelagert. Ob sich aus Ostseesand ähnliche Kunstwerke bauen lassen? Das kann die ganze Familie nach dem Besuch der Ausstellung am Strand ausprobieren! www.sandfest-ruegen.de die Schl„cht, -en der S„ndbaumeister, modellieren die H„lle, -n das K¢nstwerk, -e

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schwerer Kampf im Krieg Person, die sehr gut mit Sand etwas bauen kann hier: eine Form oder Figur machen sehr großer, hoher Raum Produkt eines Künstlers

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Ostsee „Sieht nicht gut aus“, sagt der Fischer, als er die ersten Meter Netz an Bord zieht. Der Kutter schaukelt stärker – und dann geht es los. Ein Hering nach dem ande­ ren kommt an Bord. Wenige Minuten spä­ ter stehen die beiden in einem Berg aus Fischen. Die Tiere stecken im Netz. Viele von ihnen leben noch, der ganze Berg bewegt sich. Während die Christin zurück in den Hafen fährt, beginnt Daniela Pinnow, die Fische aus dem Netz zu entfernen. Jeden Fisch einzeln, dabei verliert er Schuppen und Eier. Hände, Schuhe, Jacke und Hose – alles glänzt silbern von den Schuppen. „Die Heringsfischerei ist die schmutzigste von allen“, sagt Ingo Pinnow. Anstrengend ist sie auch. Drei Stunden wird es dauern, bis der letzte Fisch in der Verkaufskiste liegt und der Kutter wieder sauber ist. Zurück im Hafen beginnt Daniela Pin­ now sofort mit dem Verkauf der fang­ frischen Heringe. Es ist halb acht, viele Käufer sind schon unterwegs – Touristen wie Einheimische. „Die Leute kaufen am frühen Morgen, bis mittags ist das Geschäft % vorbei“, sagt sie.

Er liebt seinen Beruf Fischer Ingo Pinnow bei der Arbeit

Tradition

FOTOS: SANDSKULPTUREN FESTIVAL; BARBARA KERBEL; PICTURE ALLIANCE/DPA

Strandkörbe aus Usedom

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schaukeln entf¡rnen die Sch¢ppe, -n glænzen der/die Einheimische, -n das Geschæft, -e

stark nach oben und unten bewegen wegmachen hier: eines der vielen kleinen, dünnen Teile auf dem Körper eines Fisches hier: hell sein und Licht spiegeln ↔ Fremde hier: wirtschaftliche Aktivität

Rekord-Strandkorb von Usedom Sechs Meter breit und vier hoch ist dieses Exemplar

Fast sechs Meter lang und zwei Meter hoch war der Strandkorb, in dem Angela Merkel 2007 auf dem G8-Gipfel in Heiligendamm mit den anderen Staats- und Regierungschefs Platz nahm. Mit dem berühmten Strandkorb haben die Korbflechter vom Korbwerk Heringsdorf auf der Insel Usedom aber nur geübt. Verglichen mit dem Strandkorb, den sie in diesem Jahr gebaut haben, war das G8-Möbel nämlich ein Miniatursessel. Jetzt steht an der Seebrücke in Heringsdorf auf Usedom der größte Strandkorb der Welt: sechs Meter breit, vier Meter hoch. Urlauber können darin auf drei Stöcken sitzen und Erinnerungsfotos machen. Seit 1925 stellen die Korbmacher im eleganten Heringsdorf Strandkörbe her. 2008 musste die Firma Insolvenz anmelden, aber die Herstellung in einer der ältesten Strandkorb-Manufakturen Deutschlands hat nicht aufgehört. der Str„ndkorb, ¿e (der K¶rb, ¿e der G“pfel, der K¶rbflechter, das K¶rbwerk, -e die Seebrücke, -n Insolv¡nz „nmelden

≈ großer Stuhl mit einem Dach aus Korb, in dem man vor Wind und Sonne geschützt ist (siehe Foto) hier: Material von einem Baum) hier: ≈ Konferenz Person, die Körbe herstellt ≈ Fabrik, in der Produkte aus Korb hergestellt werden hier: Brücke über das Meer offiziell sagen, dass man fast bankrott ist

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Eine Stadt in Rot Wismar am Abend

Wismar und Stralsund

Städte aus roten Steinen Schön ist das! Beim Spaziergang durch die Altstädte von Wismar und Stralsund fühlt sich der Besucher an alte Zeiten erinnert. Die beiden Hansestädte sind berühmt für ihre Gebäude aus roten Backsteinen (der Stil wird Backsteingotik genannt) und die großen Bürgerhäuser mit großen Giebeln. In der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), auf deren früherem Gebiet beide Städte liegen, gingen viele Gebäude kaputt. Der Staat hatte nämlich kaum Geld für Sanierungen. Das änderte sich nach dem Ende der DDR – in Stralsund wurden zum Beispiel zwischen 1990 und 2010 fast 600 Gebäude saniert. Seit 2002 sind die historischen Altstädte von Wismar und Stralsund Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. die [ltstadt, ¿e die H„nse­ stadt, ¿e

historisches Stadtzentrum

Stadt mit eigener Admini­s­ tration, die früher Mit­glied bei der Hanse war (die H„nse früher eine Organisation: Mehrere Städte unter­ stützten sich gegenseitig beim Kauf und Verkauf von Produkten.) der B„ckstein, ≈ im Feuer hergestellter -e Stein für den Hausbau der Giebel, - oberer, meistens drei­ eckiger Teil der Wand an einer Seite eines Gebäudes das W¡lt­ Gebäude und Städte in kulturerbe aller Welt, die man für die Menschen in Zukunft schützen soll

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Ozeaneum Stralsund

Museumsspektakel auf der Hafeninsel 30 Meter führt die Rolltreppe durch das Foyer nach oben, dann ist der Besucher mitten in der wunderbaren Welt der Ozeane. Das Ozeaneum in Stralsund bietet in besonders schöner Architektur einen fantastischen Überblick über die Welt der Nord- und Ostsee. Zwei von vielen Höhepunkten: das Nordsee-Schwarmfischbecken und die Pinguinanlage auf der Dachterrasse. 2010 war das Haus auf der Stralsunder Hafeninsel das Europäische Museum des Jahres. Wer außerdem Tropen- und Mittel­meer­­fische sehen will, der ist im 900 Meter entfernten Meeresmuseum richtig, das schon seit 1951 über die Weltmeere informiert. Für beide Institutionen gibt es ein gemeinsames Ticket. www.ozeaneum.de die R¶ll­treppe, -n der Überblick, -e der Höhepunkt, -e das Schw„rm­fisch­becken, die P“nguin­anlage, -n

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Treppe, die automatisch fährt ≈ zusammenfassendes Bild hier: wichtiger Ausstellungsteil ≈ Aquarium mit Fischen, die in großer Zahl zusammenleben ≈ spezieller Bereich für Pinguine

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Ostsee

Weil in Stralsund und Wismar früher das Material für den Bau von neuen Gebäuden fehlte, fühlen sich dort heute Besucher an alte Zeiten erinnert.

Naturerbe Zentrum Prora

Panoramablick auf Bäume Achtung, gut festhalten! Auf dem Baumwipfelpfad im Naturerbe Zentrum Prora auf Rügen können Besucher auf der Höhe der Baumwipfel des Waldes spazieren gehen. Der Pfad ist mehr als einen Kilometer lang und zwischen vier und 17 Meter über dem Boden. Wer schwindelfrei ist, kann in seiner Mitte auf den 40 Meter hohen Aussichtsturm steigen. Von dort – insgesamt 80 Meter über dem Meer – sieht man die Rügener Landschaft und an sonnigen Tagen bis zu den Kirchtürmen von Stralsund und den Pylonen der Rügenbrücke. Außerdem gibt es ein Umweltinformationszentrum mit einer Dauerausstellung und wechselnden Ausstellungen. Das Naturerbe Zentrum bietet auch geführte Wanderungen an. www.nezr.de

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das Naturerbe

f¡sthalten der Baumwipfelpfad, -e schw“ndelfrei (der Schw“ndel

Landschaften auf der ganzen Welt, die man für die Menschen in Zukunft schützen soll hier: etwas mit der Hand neh­ men, um nicht zu fallen Weg zwischen den obersten Teilen von Bäumen ohne in großen Höhen Schwindel zu fühlen hier: unangenehmes Gefühl, bei dem man glaubt, gleich zu fallen

FOTOS: RHPL/VARIO IMAGES; JOHANNES-MARIA SCHLORKE; ULLSTEIN BILD/JENS KÖHLER

Die Pinnows kämen nie auf die Idee, zu zählen, wie viele Heringe sie im Netz haben – über die Frage müssen sie lachen. Ihre Währung ist eine andere: „Fünf große Kisten, für jede gibt es circa 20 Euro“, sagt der Fischer. Das ist der Fang dieses Tages. Für 100 Euro haben diese zwei Personen von morgens halb sieben bis zum Mittag gearbeitet. Reich werden kann man als Küsten­ fischer mit kleinem Kutter nicht. „Das Leben wird immer schwerer“, sagt Ingo Pinnow. Er schimpft über die Bürokratie. In diesem Jahr darf er 20 Prozent weniger Hering und Dorsch fangen als 2013 – für die Pinnows heißt das: 20 Prozent weniger Einnahmen. Den größten Teil verdienen sie inzwischen mit dem Verkauf auf dem Warnemünder Fischmarkt. Dort haben sie zusätzlich zu ihrem Frischfischverkauf

einen Stand, an dem sie Fischbrötchen und warme Speisen verkaufen. „Von der Fischerei können wir nicht mehr leben“, sagt Ingo Pinnow. Viele Ostseefischer haben schon aufge­ hört – wie fünf davon in Warnemünde in den letzten Jahren. Sieben Hauptberufs­ fischer gibt es dort noch, zwei davon sind Ingo Pinnow und sein Bruder Olaf. Auch der Vater der beiden fährt mit einem klei­ nen Boot immer noch raus aufs Meer. Manchmal denkt auch Ingo Pinnow darüber nach, mit der Fischerei ganz auf­ zuhören. Aber trotz des Schmutzes, der schweren Arbeit und der Bürokratie: Die Fischerei ist sein Traumberuf. Der Traum­ beruf der ganzen Familie. 2

kämen … auf die Idee Konj. II von: auf die Idee kommen die Währung, -en sch“mpfen der D¶rsch, -e die Einnahme, -n zusätzlich

≈ Geld laut sagen, dass man sich ärgert olivgrüner Meeresfisch Geld, das man bekommt hier: noch dazu

der St„nd, ¿e

kleines Geschäft, oft nur ein Tisch, auf einem Markt Wunschberuf

der Traumberuf, -e

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Ja oder Nein?

Viele lieben es: das Radfahren. Es macht nicht nur Spaß. RadfahAnika Meenken ist Projektleiterin beim Verkehrsclub Deutschland.

rer machen auch fast keinen Lärm, tun etwas für ihre Gesundheit und für das Klima. Das könnte die Regierung stärker unterstützen. Kritiker finden diese Idee aber nicht gut. Wir fragten:

Ja Der Staat sollte aktiv unterstützen, was aus Klima- und sozialer Sicht positive Effekte hat – und dazu gehört das Radfahren. Im Bereich der Mobilität erleben wir oft noch das Gegenteil. Für den Ausbau und den Erhalt der Auto-Infrastruktur werden jährlich viele Milliarden Euro ausgegeben, obwohl die volkswirtschaftlichen Kosten und Schäden durch Luftverschmutzung, Bodenversiegelung und Verkehrsunfälle sehr hoch sind. Ein Teil der Kosten wird durch Steuern und Versicherungsbeiträge finanziert, der große Rest jedoch wird von der Allgemeinheit bezahlt. Es wäre besser, wenn mehr in die Fahrrad-Infrastruktur investiert würde. Untersuchungen zeigen nämlich, dass die Menschen motiviert sind, mehr Rad zu fahren. Sie tun es nur häufig nicht, weil Rahmenbedingungen nicht stimmen: mehr Platz, bessere Sichtbarkeit

„Es wäre besser, wenn mehr in die Fahrrad-Infrastruktur investiert würde.“

Muss der Staat das Radfahren belohnen?

belohnen

hier: jemandem etwas geben, weil er etwas Gutes getan hat JA

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die S“cht, -en

hier: Perspektive; Ansicht; Meinung der Ausbau von: ausbauen = hier: mehr bauen der Erh„lt von: erhalten = hier: Pflege und Reparatur(en) v¶lkswirtschaftlich nationalökonomisch die L¢ftverschmut­ von: die Luft schmutzig machen zung, -en die Bodenversiege­­ von: den Boden versiegeln = lung, -en dünnes, hartes Material auf den Boden legen, sodass keine Erde mehr zu sehen ist die [llgemeinheit hier: alle Menschen in einer Gesellschaft die Rahmenbedin­ allgemeine Bedingung gung, -en die S“chtbarkeit von: sichtbar = hier: so, dass ein Radfahrer gut zu erkennen ist die Entschleu­nivon: entschleunigen = mit Absicht gung, -en etwas langsamer machen oder langsamer werden lassen h„lten hier: der Grund sein, warum man fit bleibt flexibel

k¶stengünstig

hier: ≈ so, dass man verschiedene Wege fahren kann und/oder fahren kann, wann man will mit niedrigen Kosten

≈ Vorteil hier: Sache, die man für … tut von: Kosten einsparen = weniger kosten erreichen, dass jemand für … aktiv wird NEIN

der Verb„nd, ¿e begeistert

hier: Organisation hier: so, dass man etwas sehr gerne tut zusätzlich hier: ≈ noch eine; noch mehrere die Mineral­ölsteuer, hier: Steuer für Benzin, Diesel -n und Heizöl erzielen hier: bekommen die B¢sspur, -en Teil einer Straße, auf dem nur Busse fahren der œffentliche Nah­ alle öffentlichen Verkehrsmittel in verkehr einer Stadt der Verkehrs­träger, - Firma, die sich um den öffentlichen Verkehr kümmert zu L„sten zum Nachteil von Vorrang geben Vorteile vor anderen geben das Ges„mtgefüge, - Gesamtsystem; Gesamtstruktur der Einzelhändler, - Geschäft, das direkt an die Konsumenten verkauft (der Konsum¡nt, -en Person, die Produkte kauft und benutzt) der St„dtrand, ¿er ↔ Stadtzentrum ¢mgekehrt genau das Gegenteil entsp„nnt hier: ohne Stress

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FOTOS: JUERGEN STUMPE/LOOK-FOTO; JENS SCHICKE; VCD

auf guten Wegen und Entschleunigung sind hier die wichtigsten Aspekte. Dabei geht es um keine gigantischen Summen: Wir reden von zehn bis 25 Euro pro Kopf und Jahr für den Radverkehr. Dieses Geld ist gut investiert. Radfahren hält fit und ist gesund. Radfahrende sind flexibel und in der Stadt meistens schneller am Ziel als mit dem Auto, weil es weder Stau noch Parkplatzsuche gibt. Und: Es ist kostengünstig. Bei all diesen Vorteilen könnte man argumentieren, dass Radfahrende bereits genug belohnt werden. Doch mit Blick auf den volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen – seien es der Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität wegen des Mobilseins ohne Emissionen, die Kosteneinsparungen bei der Infrastruktur oder reduzierte Krankheitskosten durch mehr Bewegung – wird klar: Der Staat sollte Radfahren auf jeden Fall belohnen, um möglichst viele Menschen für diese Art der Mobilität zu gewinnen.

der N¢tzen der Beitrag, ¿e die K¶stenein­ sparung, -en gew“nnen für …


Matthias Wissmann ist Präsident des Verbands der Automobilindustrie.

Nein

Mehr Sprache können Sie . n e p p o h s o nirgendw lich. Individuell.

n Kompetent. Persö

Ich fahre nicht nur gerne Auto, sondern bin auch ein begeisterter Fahrradfahrer. Auto und Fahrrad sind keine Gegensätze, sondern sie ergänzen einander. Wenn wir über „Belohnen“ sprechen, sollten wir nicht verges‑ sen, dass die Autofahrer sehr viele zusätzliche Steuern zahlen: Mehr als 50 Milliarden Euro kommen pro Jahr vom Auto, zum Beispiel als Mineralölsteuer oder Kraft‑ fahrzeugsteuer. Dazu kommen hohe Summen an Mehr‑ wertsteuer, die auch über das Auto erzielt werden. Der Staat hat die Aufgabe, für alle die nötige In­‑ frastruktur zu organisieren. Dazu gehören ordentliche Straßen, genug Parkraum – aber natürlich auch Radwe‑ ge, Busspuren und ein guter öffentlicher Nahverkehr. Alle Verkehrsträger sind zu berücksichtigen. Wer sich nur auf einen Verkehrsträger konzentriert und dem Fahrrad in der Innenstadt an allen Stellen zu Lasten der

„Bei Regen, Schnee und Kälte steigen die Menschen eben lieber ins Auto als aufs Fahrrad.“ Autofahrer Vorrang gibt, der sollte auch wissen, dass dies Konsequenzen für das Gesamtgefüge hätte. Den Einzelhändlern in den Städten hilft es nicht, wenn die Bürger zum Einkaufen in die Outlets und Supermärkte am Stadtrand fahren. Wir haben in Berlin die Situation, dass Parkraum knapp und teuer ist. Gleichzeitig ist der öffentliche Nahverkehr gut ausgebaut. Auch für das Rad gibt es in der Hauptstadt Platz. Das hat zur Folge, dass sich die Menschen genau überlegen, welches Verkehrsmittel sie nutzen. Bei Regen, Schnee und Kälte aber steigen die Menschen lieber ins Auto als aufs Fahrrad. Diese Wahl­ freiheit sollten wir den Bürgern lassen. Wir sollten daran denken, dass wir auch „der ande‑ re Verkehrsteilnehmer“ sein könnten – als Autofahrer durch die Brille des Radfahrers schauen und umge‑ kehrt. Wenn wir das täten, dann würden wir noch entspannter am Verkehr teilnehmen und auch einen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit leisten. 6/14

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FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK (2)

die k•nftige Gene- Menschen in der Zukunft ration, k•nftigen Generationen (die Generation, -en Altersgruppe in einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern, Kinder …) die Studie, -n wissenschaftliche Untersuchung bescheiden hier: gering; ≈ schlecht s“ch „bfinden m“t akzeptieren zitieren Worte nennen, die eine andere Person gesagt oder geschrieben hat jeweilige (-r/-s) hier: die Generation, die arbeitet der/die Erw¡rbs­ ↔ Arbeitslose tätige, -n hængen bleiben „n hier: erledigt werden von nach wie vor immer noch weitgehend fast ganz; meistens deutlich hier: viel das B“ldungs- ¢nd soziale Umgebung, in der Einkommensmilieu, alle eine ähnliche Ausbildung und ein ungefähr -s franz. gleich hohes Einkommen haben die Sch“cht, -en hier: soziale Klasse das Vermögen, Besitz einer Person insgesamt, z. B. Geld, Häuser, Autos entspr¡chen hier: passen zu die S¡lbstwahr­ Art, wie man sich selbst nehmung sieht; Meinung, die man von sich selbst hat

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Höheres Risiko für Jüngere, arm zu werden Das deutsche Rentensystem behandelt künftige Generationen nach einer Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung schlechter als aktuelle. Die demografische Entwicklung führe dazu, dass diese „nicht nur mehr in die Rentenkassen einzahlen und länger arbeiten müssen, sie werden sich auch mit bescheideneren Renten abfinden müssen“, zitiert Der Spiegel aus einer Studie des unabhängigen Instituts. Ungleichheit entsteht laut Berlin-Institut schon dadurch, dass zwar die jeweilige Generation aller Erwerbstätigen die Renten finanziert. Dagegen bleiben aber „die Kosten für Kindererziehung und -betreuung nach wie vor weitgehend an den Familien hängen“, wie das Institut feststellt. Das Risiko, arm zu werden, sei auch deshalb „in den jüngeren Altersgruppen deutlich höher als in den älteren“. Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erkennt eine wachsende Ungleichheit. „Die Unterschiede sind auch in Deutschland groß geworden“, sagte DIW-Präsi-

dent Marcel Fratzscher dem Spiegel. Die soziale Mobilität sei in Deutschland inzwischen fast genauso gering wie in den USA. „Wer also einmal in einem bestimmten Bildungs- und Einkommensmilieu feststeckt, kommt da nicht mehr raus“, sagte Fratzscher. Auch neue Informationen des unabhängigen Instituts Luxembourg Income Study (LIS) scheinen diese These zu beweisen: Starke Vorteile vom Erfolg der deutschen Wirtschaft hat seit Langem nur eine kleine Elite, während der Rest der Gesellschaft in den letzten 30 Jahren bei den Einkommen verloren hat. Dass der Reichtum des Landes gerecht unter allen Gesellschaftsschichten aufgeteilt wird, gehört zum klassischen Image der deutschen Gesellschaft. „Dass wir trotzdem eine so starke Ungleichheit bei den Vermögen haben, entspricht überhaupt nicht unserer Selbstwahrnehmung“, sagt Fratzscher. Die Forscher erwarten deshalb, dass die aktuellen Studienergebnisse der Debatte um eine gerechte Einkommensverteilung und Vermögensbesteuerung neue Argumente liefern dürften.

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Nachrichten

Die Schweiz ist teuerstes Land der Welt Für eine Mahlzeit in einem Burger-Lokal bezahlen Kunden in der Schweiz 86 Prozent mehr als in Italien, 56 Prozent mehr als in Deutschland und 43 Prozent mehr als in den USA. Das ist nur ein kleines Beispiel, das zeigt, wie teuer die Alpenrepublik ist. Nach einem aktuellen Bericht der Weltbank sind die Preise für Alltagsprodukte dort doppelt so hoch wie im internationalen Durchschnitt. Aber obwohl die Schweiz damit weltweit das teuerste Land ist, verdienen die Schweizer nicht am meisten. Das zeigt ein weiterer Vergleich mit Fokus auf die Menge an Gütern und Dienstleistungen, die sich der Durchschnittsbürger mit seinem Einkommen leisten kann. Hier landet die Schweiz nur auf Platz zehn. Besser verdienen unter anderem die Einwohner von Katar, Luxemburg und Kuwait. der Fokus, -se hier: zentrales Interesse das Gut, ¿er

hier: Produkt

Wahlrecht für alle Menschen mit Behinderung? Das Grundgesetz garantiert das Recht, zu wählen und gewählt zu werden. Für rund 10 000 erwachsene Bürger mit einer Behinderung gilt das aber nicht, weil sie ein Gericht unter Betreuung gestellt hat. Ihnen werde unterstellt, dass sie die Konsequenzen der Stimmabgabe nicht verstehen könnten, kritisiert die Behinderten-Beauftragte der Bundesregierung, Verena Bentele. In einem Gespräch mit der Westdeutschen Allgedas Gr¢ndgesetz Name der deutschen Verfassung meinen Zeitung forderte sie für Behinderte ohne Ausnahme (die Verf„ssung, schriftliche Form für die politischen -en und rechtlichen Grundregeln in einem das Wahlrecht, wie das in Österreich und anderen europäiStaat) schen Ländern der Fall ist. „Es kann nicht sein, dass wir bei ¢nter Betreuung ≈ eine Person beauftragen, Rechtsst¡llen handlungen für eine andere Person zu der politischen Teilhabe in unserem Land hinterherhinken“, machen, z. B. Verträge zu schließen unterst¡llen hier: behaupten, dass jemand etwas sagte Bentele. Über die Diskriminierung von Behinderten bei nicht kann Wahlen wird seit Jahren gestritten. Bis jetzt gab es nie eine der F„ll sein hier: möglich sein; existieren Mehrheit für eine Änderung des Wahlrechts. die politische ≈ Teilnehmen am politischen GeTeilhabe hinterherhinken

schehen hier: nicht so aktuell sein wie andere Länder

Starkes Signal gegen Schwarzarbeit Der Bundesgerichtshof (BGH) hat mit einem Urteil ein starkes Signal gegen Schwarzarbeit in Deutschland gesetzt. Wer sich mit Schwarzarbeit außerhalb des Gesetzes stellt, hat keinen Anspruch auf Lohn für seine Arbeit, entschied das Gericht. „Schwarzarbeit ist nach dem Gesetz kein Kavaliersdelikt, sondern Wirtschaftskriminalität“, sagte der Richter Rolf Kniffka. Schwarzarbeit füge der Wirtschaft großen Schaden zu, so Kniffka. Sie kostet den Staat jährlich Milliarden Euro. Das Tübinger Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung und die Universität Linz rechnen für 2014 mit einem Schaden von 338,5 Milliarden Euro.

die Schw„rzarbeit der B¢ndesge­ richtshof keinen [nspruch haben auf das Kavaliersdelikt, -e

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(illegale) Arbeit, ohne Steuern zu zahlen oberstes Gericht in Deutschland ≈ keine Garantie haben, dass man etwas bekommt gesetzlich verbotene Handlung, die aber von der Gesellschaft toleriert wird

Was heißt …?

Kalte Progression Ein höherer Lohn – das freut jeden Arbeitnehmer. Aber nicht immer bedeutet das auch mehr Geld. Denn wer in Deutschland mehr verdient, muss auch mehr Steuern zahlen. Das nennt man progressive Besteuerung. Oft ist dann am Ende trotz Lohnerhöhung nicht mehr auf dem Konto als vorher. Wenn die Regierung die Steuertarife nicht der Inflation anpasst, muss man nämlich mehr Geld ausgeben, um das Gleiche zu kaufen. Steigen die Preise in einem Jahr zum Beispiel um zwei Prozent und jemand bekommt zwei Prozent mehr Lohn, hat sich an der ökonomischen Situation nichts verändert. Die Steuerschuld wächst trotzdem. Dieses Phänomen nennt man kalte Progression. Ökonomen haben sie in der Welt am Sonntag als „eine verdeckte Steuererhöhung“ kritisiert, durch die der Staat sehr viel Geld verdient. Sie wollen, dass die deutsche Regierung endlich etwas dagegen tut. Eine Möglichkeit sind niedrigere Steuern ab 2016 – mit dieser Idee reagiert Finanzminister Wolfgang Schäuble auf die Debatte.

die Lohnerhö- von: den Lohn erhöhen = mehr hung, -en Lohn geben „npassen etwas so ändern, dass es zu einer speziellen Situation passt s“ch verænanders werden dern „n die SteuerGeld, das man (noch) als Steuer schuld, -en bezahlen muss verd¡ckt geheim; ↔ offen

der R“chter, -

Mann, der im Gericht das Urteil beschließt zufügen etwas tun, was … Nachteile bringt die [ngewandte ≈ Wirtschaftsforschung, deren ErgebnisW“rtschafts­forschung se für die Praxis nützlich sein sollen

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FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK; PICTURE ALLIANCE/DPA

Deutschland soll wilder werden Die Bundesregierung will größere Flächen der Natur sich selbst überlassen. DEUTSCHLAND SOLL WILDER WERDEN s“ch s¡lbst hier: ohne Änderung und überl„ssen Benutzung durch den Menschen bleiben die Studie, -n wissenschaftliche Untersuchung der/die Befrag- Person, die auf Fragen zu te, -n einem speziellen Thema antwortet „nkündigen hier: Pläne öffentlich bekannt machen der Biber, ≈ braunes Tier, das gut schwimmen kann und aus Bäumen Mauern baut der L¢chs, -e wilde, große, gelbe Katze mit schwarzen Punkten, die vor allem in Europa lebt der W¶lf, ¿e wildes Tier, das mit dem Hund verwandt ist und im Wald lebt SWATCH GEGEN APPLE die [rmbanduhr, Uhr, die man am Arm trägt -en auf den M„rkt herstellen und zum Kauf br“ngen anbieten eingetragen registriert zug¢nsten zum Vorteil von vorliegen hier: ≈ existieren; aktuell da sein

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Das wünschen sich auch viele Bürger: Fast jeder zweite Deutsche hätte gern eine wildere Heimat. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Bundesamts für Naturschutz. Vor allem in Wäldern und Flusslandschaften sollte sich mehr Wildnis entwickeln können. Fast zwei Drittel der Befragten sagten, dass ihnen Natur umso besser gefällt, je wilder sie ist. Umweltministerin Barbara Hendricks kündigte an, dass bis zum Jahr 2020 rund zwei Prozent der gesamten Landesfläche der Bundesrepublik einer natürlichen Entwicklung überlassen werden sollen. „Das ist in etwa eine Verdoppelung dessen, was wir bis heute haben“, sagte die Sozialdemokratin. Positiv sehen die Deutschen auch, dass viele Wildtiere zurückkommen. Besonders beliebt sind Biber (67 Prozent), Luchs (64 Prozent) und Wildkatze (63 Prozent). Vor dem Wolf, der früher ein Symbol für das Böse war, haben viele Deutsche aber weiter Angst. Nur 44 Prozent sind deshalb der Meinung, dass mehr Wölfe in Deutschland leben sollten.

Swatch gegen Apple Swatch und Apple kooperieren seit Jahren, nun aber gibt es Streit zwischen den Schweizern und den US-Amerikanern. Der Grund: Apple möchte eine „intelligente“ Armbanduhr mit dem Namen iWatch auf den Markt bringen, glauben die Schweizer. Swatch möchte das verhindern. Der Uhrenhersteller hat nämlich schon in mehr als 80 Ländern einen ähnlichen Namen einer Uhrenmarke schützen lassen: iSwatch. Er fürchtet, dass Produkte und Marken verwechselt würden. Swatch kämpft deshalb „in allen Ländern, wo die Marke eingetragen ist“ gegen eine mögliche iWatch, erklärte die Kommunikationschefin der Firma, Serena Chiesura, dem Schweizer Nachrichtenportal Watson. Noch ist allerdings gar nicht sicher, ob die Amerikaner die Uhr wirklich planen. In Großbritannien, Japan, Südkorea, Singapur und den USA liege aber schon eine „endgültige Entscheidung“ der Ämter zugunsten der Schweizer vor, erklärt Swatch.

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Nachrichten

Air Berlin in der Krise Die Krise bei Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft wird schlimmer. Air Berlin gab das fünfte Negativ-Ergebnis in sechs Jahren bekannt. So sank der Umsatz des Konzerns 2013 um 160 Millionen auf 4,15 Milliarden Euro. Die Verluste stiegen im vergangenen Jahr auf 315,5 Millionen Euro, während die Konkurrenz die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Europa nutzen konnte. Der Schuldenberg, der Air Berlin vor sehr große Probleme stellt, ist inzwischen auf fast 800 Millionen Euro angewachsen. „Nur ein Geldgeber vom Golf hält die Berliner noch in der Luft“, kommentiert die Rheinische Post die Rettungsaktion des Großaktionärs Etihad Airways aus Abu Dhabi, der Air Berlin 300 Millionen Euro frisches Kapital gibt. Der Chef der Fluggesellschaft, Wolfgang Prock-Schauer, kündigte in der Not eine „fundamentale Neustrukturierung“ an. Branchen-Experten haben aber Zweifel, ob sich die Fluggesellschaft so radikal ändern kann, wie es nötig wäre. „Air Berlin ist derzeit im Wesentlichen im verlustträchtigen Kurzstrecken- und Ferienverkehr unterwegs“, erklärte Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler Spiegel Online. „Notwendig wäre dagegen der Aufbau eines gewinnbringenden Langstrecken-Netzes, doch dafür fehlt der Airline das Geld.“ Gegen diese Strategie hätte außerdem Etihad etwas. Die arabische Fluggesellschaft will Air Berlin als Zubringer für die eigenen Langstrecken-Verbindungen nutzen, um besser mit Lufthansa und British Airways konkurrieren zu können. Die Zukunft der Berliner wird wohl durch ihren größten Geldgeber bestimmt, meint Analyst Jürgen Pieper: „Air Berlin ist in einer Position angekommen, in der andere die Bedingungen diktieren.“ Bringt zu wenig Profit Ein Flugzeug der Air Berlin

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Auf den zweiten Blick

Die Zeit

Ihm platzt kein Kragen „Wenn das so weitergeht, dann platzt mir noch der Kragen!“ Das sagt jemand in der Alltagssprache, wenn er über etwas so ärgerlich ist, dass er es nicht länger akzeptieren will. Der Kragen ist eigentlich der Teil eines Hemdes, der um den Hals liegt. Und wenn man den Kragen zu eng zumacht, kann er plötzlich wieder aufgehen – oder platzen. Die Person auf dem Foto ist Chef einer großen Firma, die Hemden herstellt. Da die Firma gut läuft, hat ihr Chef natürlich keinen Grund, warum ihm der Kragen platzen sollte! Focus

Genug gemolken! Das Auto auf dem Foto erinnert ein bisschen an eine Kuh. Kühe haben ein Organ, aus dem Milch kommt: das Euter. Wenn ein Bauer Milch haben will, muss er die Kuh melken. Am liebsten ist es ihm, so viel Milch wie möglich zu bekommen. Dazu muss er die Kuh kräftig melken. In der Alltagssprache hat der Ausdruck „jemanden melken“ noch eine andere Bedeutung: Er drückt aus, dass man jemanden immer wieder auf dreiste Art um Geld bittet. Aktuell gibt es einen Vorschlag eines deutschen Politikers, wie der Staat zu Geld für die Reparatur von kaputten Brücken und Straßen kommen könnte. Der Politiker möchte, dass Autofahrer dafür eine neue Sonderabgabe zahlen. Diese zahlen aber schon jetzt viel Geld an den Staat. Nur: Der gibt die Gelder nicht nur für die Reparatur von Straßen und Brücken aus, sondern auch für andere Dinge. Deshalb fühlen sich manche Autofahrer genug gemolken.

AIR BERLIN IN DER KRISE der }msatz, ¿e hier: Summe aller verkauften Tickets in einer bestimmten Zeit der Konz¡rn, -e Gruppe von Firmen mit gemeinsamer Leitung die Konkurr¡nz hier: andere Fluggesellschaften “n der L¢ft hier: der Grund sein, warum h„lten ihre Flugzeuge weiter fliegen der Großaktio- Person oder Firma, die sehr när, -e viele Aktien von einer Firma besitzt (die [ktie, -n Dokument über den Besitz eines bestimmten Teils des Kapitals und des Gewinns einer Firma) „nkündigen öffentlich bekannt machen derzeit zurzeit verl¢stträchtig mit hohen Verlusten das B„nkhaus, Bank ¿er der Aufbau hier: ≈ Neuorganisation der Zubringer, - hier: Flug, der Personen an einen Ort bringt, von dem aus sie weiterfliegen können diktieren hier: bestimmen, was gilt IHM PLATZT KEIN KRAGEN aufgehen hier: sich öffnen gut laufen hier: (viel) Geld verdienen; Profit machen GENUG GEMOLKEN! kræftig ausdrücken dreist die S¶nder­ abgabe, -n

hier: oft hier: sagen; bedeuten unhöflich ≈ spezielle Steuer; spezielle Gebühr

BLUTIGE ANFÄNGE kn„pp hier: wenig der F¶rscher, Person, die systematische Untersuchungen macht

Der Tagesspiegel

Blutige Anfänge Wenn eine Person sehr viel Blut verloren hat, braucht sie eine Bluttransfusion. Dafür verwenden Ärzte Blutkonserven. Die aber sind knapp und teuer. Was bedeutet nun die Überschrift blutige Anfänge? Mit dem Adjektiv blutig kann man einen Ausdruck intensivieren. Es ist dann ein Synonym zu „absolut“. Man hört zum Beispiel Sätze wie: „Das ist mein blutiger Ernst!“ oder: „Im Tennis ist er blutiger Anfänger.“ Absolut am Anfang – also am blutigen Anfang – stehen Forscher, die künstliches Blut im Labor herstellen wollen. Denn dabei zeigen sich viele Probleme, die sie noch lösen müssen. So wird es noch eine Zeit dauern, bis Kliniken künstliches Hightech-Blut verwenden können.

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u D

oder

Sie

?

Die Frage ist so einfach. Die Antwort ist es nicht. Du und Vorname oder Sie und Nachname? Das kann in jeder Situation anders sein. Und es ändert sich langsam auch. Katja Hanke hat aktuelle Trends – und die zehn wichtigsten Regeln zum Thema.

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Du oder Sie?

FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

W

ohnst du noch oder lebst du schon?“, „ fragt der schwedische Möbelhersteller Ikea in einer Werbekampagne die deutschen Kunden. Vertraut und unkompliziert möchte die Firma durch die Anrede in der Du-Form wirken. Für neue Regale und Tische aus Holz wirbt sie im Internet mit „So bringst du die Wälder Schwedens in dein Wohnzimmer“, im Laden gibt eine Stimme einen Restaurant-Tipp: „Hier warten wieder viele leckere Gerichte auf dich.“ Dieses Du finden viele Deutsche zwar süß und auch typisch schwedisch, aber in Deutschland trotzdem irgendwie unpassend. „Könntest du mir bitte helfen?“ würde nämlich fast niemand zu einem der Ikea-Mitarbeiter sagen. Zwar wird das vertraute und nahe Du immer populärer. Selbstverständlich macht ein Du ein Gespräch auch einfacher und lockerer. Aber noch immer gibt es den Unterschied zum respektvollen und distanzierten Sie. Und nicht nur das: Den meisten Deutschen ist er wichtig. Für sie gibt es Situationen, in denen Distanz und Respekt wichtiger sind als Vertrautheit. Im Deutschunterricht lernt man: Das Du wird in der Familie und unter guten Freunden benutzt, das Sie in Kontakt mit erwachsenen Fremden. Aber so einfach ist es leider nicht, denn die jeweilige soziale Situation ist sehr wichtig für die Wahl der Anredeform. „Der Sprachgebrauch wird hier von sozialen Regeln bestimmt“, sagt der Gesprächsforscher Martin Hartung. „Das macht es für Deutschlerner schwierig. Um ‚du‘ und ‚Sie‘ richtig zu verwenden, müssen die Sprecher eine soziale Situation und den kulturellen Kontext richtig einschätzen können.“ Feste Regeln dafür gibt es nicht, aber manche Faktoren wie Alter, Status des Gegenübers und die Vertrautheit zu der Person können helfen: Das Sie ist normalerweise bei älteren Personen richtig, genau wie bei Personen mit einem höhe-

1

Freunde und Familie: du

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Kinder und Jugendliche: du 6/14

ren Status – auch, wenn sie jünger sind. Das bedeutet: Ein Mitarbeiter siezt seinen Chef, auch wenn der Chef jünger ist als der Mitarbeiter. Ein Angebot zum Duzen sollte nur die ältere oder im Status höhere Person machen. Nicht-Muttersprachler sollten lieber gar kein Du-Angebot machen, empfiehlt Hartung: „Ein Du bietet man erst an, wenn man bereits Signale bekommen hat, dass es angenommen wird“, sagt er. Und für Nicht-Deutsche ist es eben schwierig, diese Signale richtig zu interpretieren. „Am Besten überlässt man es dem Deutschen, das Angebot zu machen“, sagt der Experte. „Auch eine Person, die lieber geduzt werden möchte, nimmt das nicht übel.“ Der deutsche Kollege kann aber ein untypisches Sie leicht korrigieren, zum Beispiel so: „Du kannst mich duzen.“ Neben Alter, Hierarchie und Vertrautheit spielen auch gruppentypische Faktoren eine Rolle: So duzt ein 21-jähriger Student andere Studenten, auch wenn die zehn Jahre älter sind. Aber den gleichaltrigen Angestellten in einer Bank siezt er. Genau wie Studenten duzen sich auch Mitglieder von Sportvereinen, ganz egal, wie alt sie sind und ob sie sich kennen. Sie teilen die gleiche Begeisterung, das schafft die Vertrautheit für das Du. Anders am Arbeitsplatz: Dort ist das respektvolle Sie der Standard. Nach einiger Zeit – aber nicht immer und nicht in jeder Firma – gehen Kollegen oft untereinander zum Du über. In Österreich und der Schweiz duzen sich Kollegen übrigens viel schneller als in Deutschland. Beim Du am Arbeitsplatz gibt es auch Unterschiede zwischen manchen Branchen: In Banken und Anwaltskanzleien wird meistens gesiezt, in der Medien-, IT- und Modebranche ist das Du in Mode. „Auch Lehrer duzen sich sehr schnell“, sagt Hartung, der oft Fortbildungen für Lehrer gibt und dann entgegen seiner Gewohnheit auch %

vertraut die [nrede, -n der M“tarbeiter, nahe l¶cker resp¡ktvoll (der Resp¡kt distanziert jeweilig die Wahl der Sprachgebrauch best“mmen

≈ gut bekannt z. B. Du oder Sie Angestellter hier: ≈ gut bekannt; mit einer engen Beziehung hier: frei; unkompliziert; ↔ autoritär mit (viel) Respekt hier: Höflichkeit; Akzeptanz) hier: so, dass man keinen engen Kontakt möchte hier: die, in der man gerade ist von: wählen ≈ Sprachbenutzung hier: ≈ einen starken Effekt haben auf; formen Person, die Gespräche systematisch untersucht ≈ vermuten, wie etwas ist hier: genau vereinbart Komponente

der Gesprächs­ forscher, einschätzen f¡st der F„ktor, Faktoren das Gegenüber, - Person, die so steht, dass man sich gegenseitig ansieht; hier: Gesprächspartner bereits schon „nnehmen akzeptieren eben hier: ≈ aber überl„ssen hier: entscheiden lassen; machen lassen übel nehmen hier: ≈ ärgerlich werden teilen hier: auch haben die Begeisterung Gefühl großer Freude sch„ffen hier: machen, dass es etwas gibt einige Zeit hier: ein paar Wochen oder Monate übergehen hier: wechseln zu ¢ntereinander/ hier: einer zum anderen unterein„nder die [nwalts­ Büro eines Anwalts kanzlei, -en (der [nwalt, ¿e Person, die jemanden bei einem Streit berät und für dessen Interessen kämpft) die F¶rtbildung, Kurs, um aktuelles und mehr -en Wissen zu bekommen entgegen hier: im Gegenteil zu die Gewohnheit, ≈ Tradition; Praxis -en

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Fremde Erwachsene: Sie

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Studenten zu Studenten und im Sportverein: du

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In der Bank, auf dem Amt und beim Arzt (auch, wenn die Person jünger ist): Sie 33


6

Zu Polizisten: nie du, immer Sie!

7

Die ältere Person bietet zuerst das Du an. s“ch ver¶rdnen das Unter­ nehmen, fl„ch auf Augenhöhe

… tun so, „ls seien … (seien

hier: sich selbst Regeln geben Firma hier: niedrig; fast ohne so, dass sich jeder Gesprächspartner gleich wichtig und gut fühlt … simulieren, dass … Konj. I von: sein)

die Duzerei

schnell und zu jedem Du sagen gew“sse (-r/-s) hier: ein bisschen einfach hier: wirklich entgegenbringen hier: zeigen eher hier: ≈ mehr der Produktions­ Fabrik betrieb, -e læcheln hier: freundlich lachen häufig oft zählen zu meinen, dass … Teil einer Gruppe ist verm“tteln hier: zeigen die Gemein­ hier: Gruppe schaft, -en dazugehören ≈ ein Teil sein von reichen ≈ geben schwer über die ≈ nicht gern sagen L“ppen k¶mmen (die L“ppe, -n weicher, oberer oder unterer Teil des Mundes) für v¶ll nehmen hier: akzeptieren vielfältig hier: unterschiedlich p¡ndeln sich hin und her bewegen; hier: wechseln stændig dauernd beobachten hier: genau sehen, was passiert læssig natürlich; unkompliziert w“ldfremd ganz fremd der Moderator, hier: Person, die in einer Moderatoren Fernsehsendung mit Gästen diskutiert näher k¡nnen eine enge Beziehung haben

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Die Person mit dem höheren Status bietet zuerst das Du an, auch wenn sie jünger ist. 34

duzt. „Wenn ich siezen würde, würde ich distanziert wirken, und das möchte ich ja nicht.“ Wie Ikea seinen deutschen Angestellten und Kunden haben sich auch andere Firmen das Du verordnet: In jungen Internet-Unternehmen duzen sich nicht nur die Mitarbeiter, auch der Chef macht mit. Das soll flache Hierarchien und Lockerheit symbolisieren. Auf Augenhöhe kommuniziert man deshalb aber meistens trotzdem nicht. „Oft tun duzende Chefs nur so, als seien sie nicht autoritär“, sagt Hartung, der „diese Duzerei“ unpassend findet. „Eine gewisse Distanz muss einfach sein“, sagt er. „Ich sieze meine Mitarbeiter und bringe ihnen damit auch Respekt entgegen.“ Oft werden auch Zwischenformen wie Sie plus Vorname verwendet: „Paul, könnten Sie bitte mal herkommen?“ Das ist kollegial, aber auch professionell distanziert. Auch Du und Nachname hat Experte Hartung in Gesprächen schon gehört, aber „eher in Produktions­ betrieben“, sagt er. Auch zwischen Deutschen kann ein Sie manchmal ein schwieriges Thema sein, speziell bei Personen zwischen 30 und 40 Jahren, die die Sie-Distanz nicht möchten. Abends in einer Kneipe in Berlin: Zwei Frauen in Jeans und Sportschuhen, ungefähr 40 Jahre alt, bezahlen bei dem jungen Barmann ihre Getränke und geben Trinkgeld. Der lächelt und sagt fröhlich: „Vielen Dank, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“ Die zwei lächeln ganz schnell nicht mehr. „Der hat wirklich Sie gesagt“, sagt eine beim Hinausgehen. „So alt sehen wir also aus.“ Für diese Altersgruppe die passende Anrede zu finden, ist oft schwierig. Das sagt der Linguist Leo Kretzenbacher. Seit 20 Jahren untersucht er Anredeformen. „Mit Anfang 30 werden die Leute auf einmal viel häufiger mit ‚Sie‘ als mit ‚du‘ angeredet“, sagt er. „Vor allem von jüngeren, die sie selbst aber noch zur eigenen Altersgruppe zählen.“ Das ist für viele ein Schock, denn: „Egal, wie jung man sich selbst fühlt, die Umgebung vermittelt einem, dass man zu dieser Gemeinschaft nicht mehr dazugehört.“

Auf der anderen Seite ist es für Jüngere oft schwierig, Ältere zu duzen. Diese Erfahrung hat Martina Groth gemacht: Vor sieben Jahren kam sie als 32-Jährige an eine kleine Sprachschule in Berlin, um dort Deutsch als Fremdsprache zu unterrichten. Die neuen Kolleginnen duzten sich. „Ich bin Rosi“, sagte eine 61-Jährige am ersten Tag und reichte ihr die Hand. „Lass uns uns doch duzen.“ Groth war überrascht. „Zu dieser älteren, erfahrenen Frau Du zu sagen, das kam mir nur schwer über die Lippen“, erinnert sie sich. Deshalb benutzte sie am Anfang keine Personalpronomen und sprach in Passivsätzen, oder sie redete die Kollegin in der Gruppe mit „ihr“ an. „Es hat Monate gedauert, bis ich Du sagen konnte“, sagt Groth heute. Der Altersunterschied zwischen den Ge­sprächspartnern ist für die Anrede viel wichtiger als das absolute Alter, findet Linguist Kretzenbacher. Denn eine Altersgrenze, ab der gesiezt wird, gibt es nicht mehr. „Wenn ich einen mir unbekannten 70-Jährigen anspreche, würde ich aus Respekt die Sie-Anrede wählen“, sagt der 50-Jährige. Aber auch einen 20-Jährigen würde er siezen. „Schon um zu signalisieren, dass ich ihn als Erwachsenen für voll nehme.“ Die Wahl der Anredeform wird auch für Deutsche immer schwieriger, meint Gesprächsforscher Martin Hartung. Der Grund: Die Gesellschaft wird immer vielfältiger. „Wir pendeln ständig zwischen verschiedenen Welten und sozialen Gruppen“, sagt er, „und haben auch als Muttersprachler Probleme damit, die Situationen einzuschätzen“. Seit 20 Jahren beobachtet er, wie das Du immer populärer wird. „Es ist ein Du der Jugendlichkeit und der Informalität“, sagt der Forscher. Eines, das sagen soll: Wir sind lässig, locker und nicht hierarchisch. Für Hartung zeigt sich das in der Distanzlosigkeit in sozialen Medien. „In Online-Foren zum Beispiel werden wildfremde Leute gleich geduzt“, sagt er. „Oder in Talkshows, wo die Moderatoren Gäste duzen, die sie nicht näher kennen.“ Ganz falsch, meint er. 2

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Am Arbeitsplatz sollte sich niemand von jemandem duzen lassen, den man selbst siezt.

Ganz sicher: mit Sie beginnen und warten, ob die andere Person das Du anbietet. 6/14


Lösungen auf Seite 44

Wörter lernen

Beim Picknick das Sch“lf, -e

das Schälchen, -

die Brezel, -n (auch: die Breze, -n)

der Pl„stikbecher, -

die G„ns, ¿e

der Teich, -e

die M•lltonne, -n

der R¢cksack, ¿e die ]nte, -n

der (Jute-)Beutel, (auch: die St¶ff­ tasche, -n)

die (P“cknick-)D¡cke, -n

die Papierserviette, -n

die Wiese, -n

das Salatbesteck, -e

die (Salat-)Sch•ssel, -n

der P“cknickkorb, ¿e der Brotkorb, ¿e

die Pl„stikgabel, -n

2 1

S onn t a g s p i ck n ick Jule und Sebastian machen ein Picknick. Was passt? Verbinden Sie!

der P„ppteller, -

Besser f ü r die N a tu r Viele Menschen achten heute darauf, beim Picknick nicht zu viel Müll zu machen. Lesen Sie den Dialog. Was passt? Setzen Sie ein!

Plastikmesser 2 Papierservietten 2 Plastikbecher 2 Plastiktüte 2 Pappteller

1. Jule macht einen Salat und

a) Fahrräder.

gibt ihn in die 2. Sebastian packt den 3. Dann gehen sie nach

draußen und holen ihre 4. Sie fahren zu einem kleinen

b) Wiese. c) Picknickkorb.

setzen. Oh nein! Was haben sie vergessen? Die

Haben wir noch welche?

& Die brauchen wir nicht. Ich habe schon vier alte Tassen eingepackt. Die können wir später abspülen. 2. % Oh nein, wir haben nur noch ein _________________!

& Das kannst du zu Hause lassen. Nehmen wir doch einfach unsere normalen Messer mit! Die sind sowieso schärfer.

d) Teich.

5. Dort gehen sie über die 6. Dann wollen sie sich

1. % Wo sind denn die _________________?

3. % Soll ich noch _________________ kaufen?

& Nein, nehmen wir doch unsere Keramikteller mit. Ich esse e) Picknickdecke!

lieber von denen. 4. % Und wo sind die _________________?

f) Salatschüssel.

& Wir haben keine. Ich nehme Stoffservietten für alle mit. Die 5. % Soll ich alles in eine _________________ tun?

& Ach, nimm doch lieber den Jutebeutel hier. 6/14

35

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

kommen später in die Waschmaschine.


Lösungen auf Seite 44

Übungen zu den Themen des Monats

1

Seite 11 Panorama – 3 Fragen

2

Dass e l be u n d d a s G l eic he

%P$

Axel Schloffer fährt in seinem Urlaub immer an den gleichen Ort. Er besucht immer Orte oder Städte, die einen identischen Namen haben: Berlin. Trotzdem sind die Orte unterschiedlich. Wenn man aber von demselben Ort spricht, meint man immer nur diesen einen Ort. Dasselbe/derselbe/dieselbe bedeutet nämlich, dass es eine Sache nur einmal gibt. Lesen Sie die Sätze, und setzen Sie ein!

Seite 54 Weltliteratur

H a b en Sie a l l es versta nden? In der Prüfung Zertifikat Deutsch B1 (ZD), Leseverstehen Teil 2, sollen Sie fünf Aufgaben lösen. Üben Sie hier! Was passt: a, b oder c? Kreuzen Sie an!

1. Die Vermessung der Welt … a) ist eine offizielle Biografie über Alexander von

dieselben 2 das gleiche (3 x) 2 dasselbe

1. Claudia und Rolf haben beide ein Auto. Es ist

_______________________ Modell.

Humboldt. b) ist eine offizielle Biografie über Carl Friedrich

Gauß. c) ist vor allem ein fiktiver Roman.

2. Sie fahren beide gern in Urlaub. Aber sie haben nie

_______________________ Ziel: Claudia fährt lieber in die Berge, Rolf lieber an den Strand. 3. Sie sind Geschwister, sie haben also _______________________ Eltern. 4. Wenn sie zusammen ins Restaurant gehen, dann bestellen sie meistens _______________________ Gericht. Sie mögen beide am liebsten Nudeln. 5. Ihre Eltern haben ihren beiden Kindern _______________________ Buch zum Geburtstag geschenkt. Jetzt können Claudia und Rolf es gleichzeitig lesen.

2. In seinem Buch schreibt Daniel Kehlmann … a) nur in der indirekten Rede. b) nur in der direkten Rede. c) nur über das Treffen der Genies in Berlin.

3. Das Treffen von Gauß und von Humboldt … a) hat Kehlmann erfunden. b) fand 1828 in Berlin wirklich statt. c) fand in Wien statt.

4. Die Vermessung der Welt … a) wurde 2007 publiziert.

3

Seite 48 - 52 Neue Exotik

R u n d u ms K o ch en Kennen Sie diese Nomen rund ums Kochen? Lesen Sie die Sätze, und setzen Sie ein!

b) wurde 2007 verfilmt. c) stand 2007 auf Platz zwei der meistverkauften

Bücher der Welt. 5. Daniel Kehlmann … a) ist heute 39 Jahre alt. b) schreibt keine Bücher mehr.

Köche 2 Zutaten 2 Rezepten 2 Gerichte 2 Teig 2 Zubereitung

c) lebt jetzt in New York.

1. In einem Food-Truck in der Berliner Markthalle werden die

Käsespätzle erst auf Bestellung gemacht. Die _____________ des Essens ist frisch. 2. Aber der _____________, aus dem die Spätzle gemacht wer-

den, wird schon vorher vorbereitet. 3. Die _____________ dafür sind Wasser, Mehl, Eier, Salz und

Öl. 4. Im Lokal Muse stehen andere _____________ auf der SpeiseFOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

karte. 5. Viele Underground-_____________ Berlins werden jetzt pro-

fessionell. 6. Sie kochen oft nach ihren eigenen _____________.

36

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Mehr Übungen finden Sie i m aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Heftrückseite) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.


Wie viele Schlafplätze/Schlafmöglichkeiten/Betten sind vorhanden (= da)? Sind die Kosten für den Strom im Preis enthalten (= inklusive)? Müssen wir die Endreinigung selbst machen? Wie hoch ist die Kaution? Können wir diese nach unserer Ankunft bezahlen? Wie viele Parkplätze gibt es?

Wo und ab wann können wir den Schlüssel für das Haus / die Wohnung abholen? Könnten Sie uns bitte eine genaue Anfahrtsbeschreibung mailen? Gibt es einen Grillplatz? Wenn man den Namen Ist in dem Haus / in der Wohnung des Empfängers noch nicht kennt, beginnt man die Waschmaschine? E-Mail mit „Sehr geehrte Damen und Herren“. Müssen wir Bettwäsche/Handtücher/ Wirkt der Internetauftritt Geschirrtücher selbst mitbringen? des Hotels eher jung und locker, oder schreibt man zum Beispiel an eine Jugendherberge, reicht auch „Hallo“.

Fe s te und Tra d i t i o n e n

FOTO: THINKSTOCK

In jeder Region und in jedem Land gibt es verschiedene Traditionen. Außerdem werden ähnliche Feste oft ganz unterschiedlich gefeiert. Deshalb macht es immer wieder Spaß, darüber zu sprechen. Aber wie?

Ei n alte r H u t Heute tragen gar nicht mehr so viele Leute einen Hut wie früher. Aber rund um den Hut gibt es immer noch viele idiomatische Ausdrücke, die die Deutschen im Alltag verwenden. Kennen Sie diese?

(≈ Toll! Darüber habe ich eine positive Meinung! Das finde ich gut!) Mein Nachbar hat im Lotto gewonnen und mehr als die Hälfte des Geldes an Amnesty International gegeben. Hut ab! ein alter Hut

(= nichts Neues) Du erzählst mir, dass wir einen neuen Kollegen bekommen? Das weiß ich schon

seit letzter Woche – das ist doch schon ein alter Hut.

so klein mit Hut sein

(= aus Angst etwas lieber nicht tun. Dieser Ausdruck wird meistens zusammen mit den/seinen Hut nehmen / einer Geste benutzt: Man zeigt dann mit den/seinen Hut nehmen müssen den Fingern, wie klein etwas/jemand ist.) Wenn Karl mit uns über seinen Chef (= kündigen / entlassen werden) spricht, dann ist er immer sehr mutig. Die Firma entließ zu Beginn des Jahres viele Mitarbeiter. 120 Männer und Frauen Aber kaum steht der Chef vor ihm, dann ist Karl so klein mit Hut. mussten den Hut nehmen.

Sammelkarte VERSTEHEN

Bei uns ist es Brauch/Tradition, an diesem Tag … zu machen. In meiner Heimat gehen an diesem Tag alle in/nach … In meiner Familie gibt es einen ganz besonderen Brauch: … Als ich klein war, haben meine Eltern an diesem Tag immer … Ein spezieller Brauch, von dem ich euch erzählen möchte, ist … Das ist bei uns nicht so üblich. In meinem Heimatland wird dieses Fest ganz anders gefeiert: …

6/14

… ist das wichtigste Fest in meinem Heimatland. Bei uns ist … sehr wichtig / nicht so wichtig. … gibt es bei uns (gar) nicht. … wird bei uns nicht/auch gefeiert. Wir feiern … immer ganz groß.

6/14

Traditionen

Allgemeines

Hut ab!

Sammelkarte SCHREIBEN

Ferienwohnung/Ferienhaus

6/14

Fast alle Hotels und andere Unterkünfte haben heute eine Homepage, auf der man viele Informationen finden kann. Oft gibt es aber trotzdem noch Fragen. Hier finden Sie Redemittel, mit denen Sie nach detaillierten Informationen fragen können.

Sammelkarte SPRECHEN

H ab e n S i e n o ch ein Z i m mer f rei?


Hotel Haben Sie vom … bis zum … noch ein Einzelzimmer frei? Wie viel kostet bei Ihnen ein Einzelzimmer ohne Frühstück? Wir suchen/brauchen ein Doppelzimmer für fünf Nächte. Ist der Preis inklusive Frühstück, oder kommt das noch dazu? Kann ich das Zimmer auch ohne Frühstück buchen? Bieten Sie auch Vollpension/Halbpension an? Gibt es in dem Hotelzimmer (kostenloses) WLAN/Internet? Bieten Sie einen Transfer vom Flughafen an? Bis wann müssen/sollten wir spätestens anreisen (= da sein)?

Sehr geehrte Damen und Herren, wir suchen vom 11.7. bis zum 13.7. für zwei Nächte ein Doppelzimmer. Haben Sie noch etwas frei? Außerdem wollte ich fragen, ob es in Ihren Zimmern WLAN gibt und falls ja, ob es kostenlos ist. Und eine letzte Frage: Bieten Sie auch noch nach 22 Uhr einen Transfer vom Flughafen zu Ihrem Hotel an? Vielen Dank für Ihre Hilfe und freundliche Grüße

6/14

Halbpension bedeutet inklusive Frühstück und Abendessen. Vollpension bedeutet inklusive Frühstück, Mittagessen und Abendessen.

Persönliche Meinung

Vergleichen

Zu Essen gibt es an … immer ganz spezielle Dinge: … Normalerweise gibt es an … immer … Eine Spezialität in meiner Heimat ist … Das traditionelle Gericht/Essen an diesem Tag ist … In meiner Familie gibt es an diesem Tag immer … Was es an diesem Tag zu essen gibt, ist von Familie zu Familie sehr unter­ schiedlich.

Ich mag … am liebsten. Auf diesen Tag freue ich mich immer sehr. Für mich persönlich ist … das wichtigste Fest im Jahr. Das Beste an dem Fest ist, dass … Ich mag … eigentlich lieber. … hat eine sehr große Bedeutung für mich. Mir ist das Fest (gar) nicht so wichtig. Wir feiern das Fest nicht. In meiner Familie wird das Fest eigentlich nicht gefeiert.

… wird bei uns genauso gefeiert wie in Deutschland. … feiert man bei uns ganz anders als hier. Eigentlich feiert man … bei mir zu Hause ziemlich ähnlich. Im Gegensatz zu Deutschland ist … bei uns viel wichtiger. In meiner Heimat spielt … eine ganz andere Rolle als bei euch. Ich mag … hier genauso gern wie bei uns, auch wenn es ganz anders ist. Ich finde diese Unterschiede sehr interessant. Es ist irgendwie (nicht so) schön, dass … hier ganz anders gefeiert wird.

sich etwas an den Hut stecken können

etwas/jemanden aus dem Hut zaubern

alles unter einen Hut bekommen/kriegen

(= etwas/jemanden plötzlich/überraschend präsentieren) Ich weiß nicht, wie wir das schaffen sollen. Wir müssten einen Spezialisten aus dem Hut zaubern, um das Projekt mit Erfolg zu beenden.

(= viele verschiedene Dinge miteinander verbinden können) Die Kinder und wir haben in der nächsten Zeit so viele verschiedene Termine! Ich weiß gar nicht, wie ich das alles unter einen Hut kriegen soll!

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Essen

Lidia Sella

(= etwas nicht haben können) Du willst schon wieder Geld? Das kannst du dir an den Hut stecken! Ich gebe dir nichts mehr. mit etwas/jemandem nichts am Hut haben

der Hut brennt

(= es ist dringend; jemand ist in Not) Wenn Sie Hilfe brauchen und etwas repariert werden muss – rufen Sie uns an! Wir kommen, wenn der Hut brennt!

FOTO: THINKSTOCK

6/14

(= mit etwas/jemandem keine Verbindung/ Beziehung haben (wollen)) Über Leila kann ich dir nichts sagen, mit der habe ich nichts am Hut.


Lösungen auf Seite 44

Raten Sie mal! | Comic

Seite 6 - 7 Mein Deutschland-Bild

D e r Ba l l ist ru nd In dem Text geht es um eine spezielle Art des Fußballs, den Blinden­ fußball. Im Juni beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien: Dort spielen viele Nationalmannschaften um den ersten Platz in der Weltrangliste. Kennen Sie diese Fußballwörter? Raten Sie! Mit den Ziffern in den Kästchen finden Sie das Lösungswort.

1. Konstruktion aus Metall: Dort soll der Ball hinein:

1.

8

das ______ 2. Mann, der bei Ballspielen im Tor steht: der ______ 3. Synonym zu „Team“: die ______ 4. längere Spielzeit, damit es zu einem Ergebnis kommt,

weil noch kein Gewinner feststeht: die ______

2. 3. 4.

5. eine der beiden Hälften eines Spiels im Sport:

die ______

5.

6. Abschnitt bei einem Turnier, in dem die letzten vier

Mannschaften um das Weiterkommen kämpfen: das ______

4

V

2

Ä

B

5

6. 7.

7. Organisation, bei der viele Leute Mitglied sind,

6

T

3

7

um zum Beispiel Sport zu machen: der ______ 8. Person, die eine Mannschaft trainiert: der ______

Lösung: der __ __ __ __ __ __ __ __ 1

2 3 4

5 6

7 8

8.

1

Das bedeutet: Strafe nach einem Foul im Strafraum: Ein Spieler darf von einer bestimmten Stelle direkt auf das Tor der anderen Mannschaft schießen.

Wie kann man Linksaußen/ links außen hier verstehen? FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK; AUS: HAIOPEIS © SIEMENSEN/ACHTERBAHN IM LAPPAN VERLAG

Position eines Fußballspielers auf der äußersten linken Seite des Spielfeldes ein anderer Fußballverein Sitzposition auf der linken Seite, ganz außen

Zeit zu w¡chseln.

6/14

kurz für: Es ist Zeit, zu wechseln.

39


Grammatik

Manche Lerner werden es schon wissen. – „Manche(-r/-s)“ als Artikelwort und Indefinitpronomen

Beispiele für den Nominativ: Maskulin: Mancher Lerner kapiert sehr schnell. Feminin: Manche Lehrerin erklärt sehr gut. Neutral: Manches Buch hilft beim Lernen. Plural: Manche Menschen lernen es nie.

Gebrauch

Manche(-r/-s) kann als Artikelwort vor einem Nomen stehen oder auch statt eines Nomens gebraucht werden (Indefinitpronomen). Es bezeichnet einzelne Personen oder Dinge aus einer bestimmten Gruppe oder Menge. Es kann sich sowohl auf einzelne als auch auf mehrere Personen oder Dinge beziehen (Singular oder Plural). Mancher Lehrer macht einen interaktiven Unterricht. Mancher macht nur Frontalunterricht. Manche Unterrichtsstunden sind langweilig. Aber manche machen auch großen Spaß.

Die nicht flektierte Form „manch“

Achtung: Im Genitiv maskulin und neutral können zwei Formen stehen: Die Lehrerin manches/ manchen Schülers hat es leicht. Der Leser manches/ manchen Buches kann viel lernen.

Formen von „manche(-r/-s)“

Nominativ Akkusativ Dativ Genitiv

Singular

Plural

maskulin feminin neutral mancher manche manches manche manchen manche manches manche manchem mancher manchem manchen manches/manchen mancher manches/manchen mancher

Die nicht flektierte, also nicht veränderte Form manch kann in diesen Fällen stehen: 2 vor Adjektiv + Nomen: Wir haben manch schwere Prüfung bestanden. (öfter: manche schwere Prüfung) Wir saßen in manch langer Nacht zusammen und haben gelernt. (öfter: in mancher langen Nacht) 2 vor „andere(-r/-s)“:

Genauso werden die Formen von diese(-r/-s) dekliniert.

1

Manch anderer hätte das auch so gemacht. (auch: Mancher andere) Er hat allein und auch mit manch anderen zusammen gelernt. (auch: mit manchen anderen)

Auf Reisen Was passt? Setzen Sie die passende Form von „manche(-r/-s)“ im Nominativ ein!

1. _________________ Tourist

beschwert sich immer. 2. _________________ Reiseleiterin

macht interessante Touren. 3. _________________ Reiseführer

gibt viel zu wenige Informationen. 4. _________________ Reisegruppe

ist nicht sehr homogen. 5. _________________ Reiseziel ist

sehr populär. 6/14 Mehr Übungen finden Sie i m aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Heftrückseite) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.


Lösungen auf Seite 44

2 in der festen Verbindung „manch ein(e)“:

Manch ein Mensch lernt es nie. Manch ein Buch wird oft gelesen. Manch eine Lehrerin kann gut erklären. Die Verbindung manch ein(e) ist eine Variante von manche(-r/-s). Die Verbindung kann nur im Singular stehen.

Manch eine(-r/-s) kann auch statt eines Nomens stehen. Die Formen sind: Manch einer lernt es nie. (Schüler) Manch eine kann gut erklären. (Lehrerin) Manch eines wird oft gelesen. (Buch) Formen des nachfolgenden Adjektivs

2

Die Adjektive, die nach manche(-r/-s) folgen, werden im Allgemeinen schwach dekliniert, das heißt, es sind nur zwei Endungen möglich: -e und -en.

Ta l e n t e Ergänzen Sie die passende Form!

Beispiele für den Nominativ:

manch eine 2 manch einer 2 manch ein 2 manch einen 2 manch einem

Maskulin: Mancher gute Lerner kapiert sehr schnell. Feminin: Manche gute Lehrerin erklärt sehr gut. Neutral: Manches gute Buch hilft beim Lernen. Plural: Manche guten Schüler lernen es nie.

1. ______________________ ist ein guter Sänger. 2. ______________________ ist eine tolle Schauspielerin. 3. Von ______________________ liest man viel in der Zeitung. 4. ______________________ junges Mädchen träumt von einer Karriere

als Model. 5. Über ______________________ sprechen viele Leute.

4 3

A rb e i t s l eb e n Setzen Sie das Adjektiv in der korrekten Form ein!

Essen u nd Trin ke n Setzen Sie die passende Form des Indefinitpronomens ein! Achten Sie auf den Numerus im ersten Satz, und verwenden Sie diesen im zweiten Satz.

In mancher ______________________ (modern) Firma darf man 1. auch während der Arbeitszeit privat telefonieren. 1. Manche Säfte mag ich gerne. Aber von 2. A ber es werden auch nur manche ______________________

(privat) Telefongespräche erlaubt. 3. Von manchen ______________________ (neu) Mitarbeitern wird

erwartet, dass sie außer der Mittagspause keine anderen Pausen machen. 4. Manche ______________________ (befreundet) Kollegen

unterstützen sich gegenseitig. 5. Von manchem ______________________ (jung) Kollegen wird in

6. Mancher ______________________ (freundlich) Angestellte hilft

den Kunden auch in seiner Pause. 6/14

schlecht. 2. Mancher Apfel schmeckt sehr süß. Aber

______________________ schmeckt auch sauer. 3. Manches Schnitzel ist sehr lecker. Aber über

______________________ habe ich mich auch schon beschwert. 4. Mancher Wein ist teuer. Aber von

______________________ kann man auch eine Flasche für weniger als drei Euro bekommen. 5. Manche Gerichte esse ich nie. Aber

______________________ esse ich jede Woche mindestens ein Mal.

41

FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK (2)

der Kaffeepause gesprochen.

______________________ wird mir auch


Deutsch im Beruf

Das Gespräch

Bewerbungsgespräch In einem Bewerbungsgespräch sollten Sie sich von Ihrer besten Seite zeigen. Aber wie machen Sie das? Worauf müssen Sie achten? Und wie können Sie sich am besten vorbereiten?

Kommen Sie pünktlich zum Bewerbungsgespräch! Pünktlich da sein heißt in Deutschland oft: ein paar Minuten zu früh – aber auch nicht früher als das – vor der Tür des Gesprächspartners zu stehen. Kommen Sie also nicht erst zu der vereinbarten Uhrzeit in der Firma an! Begrüßung

Nach einer kurzen Begrüßung (man schüttelt sich die Hände und sagt Guten Tag) werden dem Bewerber normalerweise Getränke angeboten. Die Begrüßungsphase ist in Deutschland oft sehr kurz. Nach ein paar Minuten geht es schon los. Der Fokus des Bewerbungsgesprächs liegt meistens auf dem Lebenslauf, den Qualifikationen und den Stärken und Schwächen des Bewerbers.

Tipp: Üben Sie das Bewerbungsgespräch vorher mit einer anderen Person! So bekommen Sie mehr Sicherheit!

Antworten

Vorbereitung Bereiten Sie sich gut auf das Bewerbungsgespräch vor. Bestätigen Sie den Termin für das Bewerbungsgespräch, und fragen Sie dabei, mit wem genau Sie sprechen werden. So können Sie sich noch besser auf die Situation vorbereiten. Informieren Sie sich auch genau über die Firma, bei der Sie sich beworben haben: Wie viele Leute arbeiten dort? Wie viel Umsatz macht die Firma im Jahr? Wie viele Standorte hat sie (in Deutschland)? Was sind die bekanntesten Produkte? Was waren die größten Erfolge? Wie heißt der Geschäftsführer? Bereiten Sie sich auf Fragen vor, die Bewerbern fast immer gestellt werden, zum Beispiel: Warum möchten Sie in Deutschland arbeiten? Wie gefällt es Ihnen hier? Was gefällt Ihnen in Ihrer Heimat besser? Was sind Ihre Stärken? Und was Ihre Schwächen? Lesen Sie das eigene Bewerbungsschreiben und Ihren Lebenslauf noch einmal genau durch. Häufige Fragen dazu sind: Was haben Sie bisher gemacht? Können Sie mir etwas über Ihre Tätigkeit bei … erzählen? Welche Ihrer bisherigen Stellen hat Ihnen am besten gefallen und warum? Warum arbeiten Sie nicht mehr dort? Warum suchen Sie einen neuen Job? Warum möchten Sie genau bei uns arbeiten? Welche beruflichen Interessen haben Sie? Wie sieht ihr momentaner Aufgabenbereich aus? Achten Sie darauf, was Sie beim Bewerbungsgespräch tragen. Der äußere Eindruck ist wichtig. Die Kleidung variiert natürlich je nach Branche, aber Männer tragen immer noch oft einen Anzug. Bei Frauen gibt es keine genauen Regeln, aber es gilt: lieber ein bisschen konservativ und schick.

42

Fassen Sie Ihren Lebenslauf kurz zusammen. Erzählen Sie nur das Wichtigste. Es geht nicht darum, möglichst lange zu sprechen. Haben

der }msatz, ¿e der St„ndort, -e der Geschæftsführer, die Stærke, -n die Schwæche, -n d¢rchlesen der Lebenslauf, ¿e häufig bisher die Tätigkeit, -en bisherig der äußere Eindruck, ¿e variieren je nach vereinbaren der Fokus ]s geht n“cht dar¢m … möglichst l„nge

Summe aller Verkäufe in einer speziellen Zeit Ort, an dem eine Firma ist Manager, der eine Firma leitet hier: Bereich, in dem jemand besonders gut ist hier: Bereich, in dem jemand nicht so gut ist ganz lesen ≈ schulische und berufliche Biografie oft bis jetzt Arbeit; hier: Bereich, in dem man arbeitet; Aufgaben früher Effekt, den eine Person durch ihr Aussehen auf jemanden hat sich ändern abhängig von ≈ verabreden zentrales Interesse hier: Das Wichtigste ist nicht … so lange wie möglich

6/14

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Lösungen auf Seite 44

Sie Lücken im Lebenslauf, dann erklären Sie diese. Sie sollten sie nicht rechtfertigen. Sprechen Sie über Ihre Stärken, und erklären Sie diese mit Beispielen. In dieser Phase werden Sie auch gefragt, warum Sie genau bei dieser Firma arbeiten möchten. So können Sie antworten: Was mich an dieser Stelle/Aufgabe reizt, ist … Die Firma ist mir vor allem bekannt / ein Begriff, weil … Ich wollte schon immer … Ich kann mir sehr gut vorstellen, die Verantwortung für … zu übernehmen. Für mich war schon immer … wichtig. Warum ich gerade hier arbeiten möchte? Lassen Sie es mich so sagen: … Halten Sie während des ganzen Gesprächs Blickkontakt mit Ihrem Gesprächspartner. Seien Sie nicht zu bescheiden, aber auch nicht arrogant. Wenn Sie etwas nicht verstanden haben, dann fragen Sie, oder bitten Sie um eine Erklärung!

Gehalt

Überlegen Sie sich schon vor dem Gespräch, wie viel Sie verdienen möchten. Sammeln Sie also Informationen über Tarifverträge und Marktpreise. Dabei können Jobbörsen oder andere Seiten im Internet helfen oder auch Kollegen. Dauer

Die Dauer eines Bewerbungsgesprächs ist nicht festgelegt. Das Gespräch kann eine halbe Stunde dauern oder auch ein bis zwei Stunden. Nehmen Sie sich dafür also genug Zeit.

Fragen

Zusage oder Absage

In dieser Phase kann der Bewerber Fragen stellen. So können Sie zum Beispiel fragen: Wie wird meine Tätigkeit genau aussehen? Was gibt es für Aufstiegschancen? Kann ich meine engsten Mitarbeiter schon vorher kennenlernen? Habe ich richtig verstanden, dass …? Könnten Sie mir noch ein bisschen mehr sagen über …? Ich würde gern noch wissen, ob … Haben Sie keine Angst Könnten Sie mir noch eine Auskunft geben über …? vor Fehlern! Auch Ihre Aussprache muss nicht Und wie sieht es mit … aus? unbedingt perfekt sein. Haben Sie eine Vorstellung von …? Wichtig ist, dass Sie

Ob Sie die Stelle bekommen, erfahren Sie meistens per E-Mail oder Telefon. Bei einer Zusage für eine Anstellung bekommen Sie dann den Arbeitsvertrag.

selbstsicher auftreten und signalisieren, dass Sie an der Stelle interessiert sind. ¢nbedingt auftreten

1

auf jeden Fall; absolut hier: mit anderen sprechen

In dieser Phase sollten Sie nicht nach dem Gehalt fragen. Allgemein gilt: Bewerber sollten das Thema Geld eigentlich nicht selbst ansprechen.

S z e n en e i n es Bew erb u n g s g e s p räc hs Was passt? Verbinden Sie!

Sprache

Es kommt auf die Branche an, wie gut das Deutsch des Bewerbers sein muss. In internationalen Projekten ist Englisch oft wichtiger. Arbeitet man vor allem mit Deutschen zusammen, ist Deutsch aber sehr wichtig. Außerdem brauchen Sie gute Sprachkenntnisse, wenn Sie im neuen Job viel Kontakt mit deutschen Kunden oder Gästen haben. Ihre Sprachkenntnisse müssen nicht perfekt sein. Sie sollten aber ohne Probleme kommunizieren können und Deutsch gut verstehen. die L•cke, -n r¡chtfertigen bescheiden „llgemein „nsprechen der Tarifvertrag, ¿e

1. % Es freut mich, Sie kennenzulernen. Haben Sie gut zu uns gefunden? 2. % Was interessiert Sie denn an dieser Stelle?

(die Gew¡rkschaft, -en

3. % Haben Sie vielleicht noch Fragen an uns?

die Jobbörse, -n

4. % Leider kann ich Ihnen nicht sofort zusagen.

f¡stgelegt die Zusage, -n die [bsage, -n erfahren die [nstellung, -en ]s k¶mmt auf … „n.

a) & Habe ich richtig verstanden, dass ich für die Projektleitung

zuständig wäre?

hier: Zeit in der jemand weder in Ausbildung war, noch eine Stelle hatte hier: sich entschuldigen hier: so, dass man sein Können und Talent nicht zu wichtig beschreibt hier: ≈ normalerweise hier: anfangen, von einem Thema zu sprechen Vertrag zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften, in dem offiziell die Höhe der Löhne und Gehälter genannt ist Organisation, die für die Interessen der Arbeitnehmer kämpft) Internetportal, wo Firmen Stellenanzeigen publizieren so, dass es eine schriftliche Regel gibt von: zusagen = Ja sagen von: absagen = Nein sagen hier: eine Information bekommen Stelle mit Arbeitsvertrag Es hängt ab von …

b) & Wann kann ich denn mit einer Antwort von Ihnen rechnen?

d) & Guten Tag. Ja, danke, das war kein Problem.

6/14

43

FOTO: WAVEBREAK MEDIA/THINKSTOCK

c) & Ich wollte schon immer in internationalen Projekten arbeiten.


Lösungen

Seite 12 b) Wolfgang Joop Seite 35 1 2

1. f; 2. c; 3. a; 4. d; 5. b; 6. e 1. Plastikbecher; 2. Plastikmesser; 3. Pappteller; 4. Papierservietten; 5. Plastiktüte

Comic: richtig: Position eines Fußball-

spielers auf der äußersten linken Seite des Spielfeldes; Sitzposition auf der linken Seite, ganz außen falsch: ein anderer Fußballverein

Deutsch perfekt geht für Sie ins Rennen. Wird die deutsche oder die Schweizer Mannschaft

Seite 40 - 41 1

Seite 36 1

2 3

1. das gleiche; 2. dasselbe; 3. dieselben; 4. das gleiche; 5. das gleiche 1. c; 2. a; 3. b; 4. c; 5. a 1. Zubereitung; 2. Teig; 3. Zutaten; 4. Gerichte; 5. Köche; 6. Rezepten

2

3

4

Seite 39 Rätsel: 1. Tor; 2. Torwart; 3. Mannschaft; 4. Verlängerung; 5. Halbzeit; 6. Halbfinale; 7. Verein; 8. Trainer Lösung: der Elfmeter

Gewonnen! Deutsch perfekt gratis!

1. Mancher; 2. Manche; 3. Mancher; 4. Manche; 5. Manches 1. Manch einer; 2. Manch eine; 3. manch einem; 4. Manch ein; 5. manch einen 1. modernen; 2. privaten; 3. neuen; 4. befreundeten; 5. jungen; 6. freundliche 1. manchen; 2. mancher; 3. manches; 4. manchem; 5. manche

Seite 42 - 43 1

1. d; 2. c; 3. a; 4. b

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HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit) BILDREDAKTION Judith Rothenbusch REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Anabel Burmeister, Cristiana Cornelio, Tanja Haas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Yulia Strigo, Anne Wichmann AUTOREN Jonny Rieder, Anne Wichmann KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Andrea Lacher (Hannover), Yvonne Pöppelbaum (Hamburg), Swantje Zorn (Zürich) GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director) PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105 GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Markus Schunk VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

44

LESERSERVICE Birgit Hess MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann LEITUNG MARKETING B2C & PR Heidi Kral LEITUNG MARKETING B2B & KOOPERATIONEN Susanne Mürbeth VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf IBAN DE46 3008 0000 0212 8652 00 SWIFT (BIC) DRESDEFF300 Credit Suisse AG, Zürich IBAN CH12 0483 5055 4833 4100 0 SWIFT (BIC) CRESCHZZ80C GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria Markus Tel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: e.markus@spotlight-verlag.de E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de MEDIA CONSULTANT Martina Konrad Tel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: m.konrad@spotlight-verlag.de E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 9 ab Ausgabe 1/14. ISSN 1861-1605 © 2014 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und Mitarbeiter

REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN iq media marketing GmbH ­ Österreich Patrick Priesmann, Leiter Marketing Internationale Medienvertretung & Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Service proxymedia e.U. Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 E-Mail: patrick.priesmann@iqm.de Lina Cicelyte, Product Manager E-Mail: michael.schachinger@ Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf proxymedia.at Schweiz Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67 Top Media Sales GmbH Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67 Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug E-Mail: lina.cicelyte@iqm.de Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Nielsen 1, 2, 5, 6, 7 iq media marketing GmbH Fax +41 (0)41/7 10 57 03 Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf E-Mail: walter.vonsiebenthal@ topmediasales.ch Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53 International Sales Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99 iq media marketing Gmbh E-Mail: marion.weskamp@iqm.de Gerda Gavric-Hollender Nielsen 3a Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf iq media marketing GmbH Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 43 Eschersheimer Landstraße 50 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43 60322 Frankfurt E-Mail: gerda.gavric@iqm.de Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55 E-Mail: eva-maria.glaser@iqm.de Nielsen 3b, 4 iq media marketing GmbH Nymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: katja.foell@iqm.de

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Starthilfe

FOTO: ZEFA

Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt.

DEUTSCH DEUTSCH eine runde Sache

Trennen Sie diese Seite heraus, und legen Sie sie neben den Text, den Sie gerade lesen.

ENGLISCH ENGLISCH perfection all around

SPANISCH SPANISCH una cosa redonda

der Grad

degree

el grado

der Winkel die bewegten Bilder

angle moving pictures

die Richtung

direction

el ángulo las imágenes en movimiento la dirección

aufgebrochen gehören zu die Gartenlaube der/die Auszubildende

here: forced open to be part of here: garden shed trainee

abierto a la fuerza ser parte de la glorieta el aprendiz

Spuren sichern

to secure evidence

la fijación de indicios

der Tatort das Opfer echt sich ausdenken

crime scene victim real to come up with

el lugar del hecho la víctima real imaginarse

das Forschungsschiff

research ship

die Forschung 35-köpfig die Besatzung der Wissenschaftler der Nachfolger die Probefahrt

research 35-person crew scientist successor trial run

el barco para la investigación la investigación de 35 personas la tripulación el científico el sucesor el viaje de prueba

die Persönlichkeit der Schriftsteller folgen auf der Turnsport häufig sich teilen mit der Widerstandskämpfer überhaupt das Klagetor

figure writer to follow gymnastics frequent to share member of the resistance in general wailing gate

la personalidad el escritor seguir la gimnasia a menudo compartir el miembro de la resistencia en absoluto la puerta de una ciudad

die Schlossallee die Insel

castle boulevard island

la alameda del castillo la isla

noch gleich schusselig bestimmte (-r/-s) sich anstrengen irgendwo aufbewahren

again scatty certain to make an effort anywhere to keep

aquí: pues, entonces despistado determinado esforzarse en algún lugar guardar

die Pfanne die Marke

pan brand

la sartén la marca

auf die Idee kommen der Schüleraustausch der Wasserfall knapp einfach

to come up with the idea student exchange waterfall almost just

tener la idea el intercambio escolar la cascada casi simplemente

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FRANZÖSISCH FRANZÖSISCH

ITALIENISCH ITALIENISCH

TÜRKISCH TÜRKISCH

POLNISCH POLNISCH

RUSSISCH RUSSISCH

RUNDE SACHE SEITE 8 ici : une chose idéale a tutto tondo, una cosa ideale le degré il grado

derece

stopień

градус

l’angle les animations

açı hareketli resimler

kąt, róg ruchome zdjęcia

yön

kierunek

угол подвижное изображение направление

kırılmış yer almak çardak stajyer bulgu toplama

tutaj: zostały wyważone należeć do altanka uczeń/uczennica w określonym zawodzie zabezpieczyć ślady

olay yeri mağdur gerçek düşünmek

miejsce przestępstwa ofiara prawdziwy wymyślać

araştırma gemisi

statek badawczy

araştırma 35 kişilik mürettebat bilim adamı takipçi model deneme seferi

badania naukowe 35-osobowa załoga naukowiec następca jazda próbna

kişilik yazar takip etmek jimnastik sporu sık paylaşmak direnişçi

osobowość pisarz następować gimnastyka często dzielić z bojownik ruchu oporu

личность писатель следовать за спортивная гимнастика часто делить что-л. с кем-л. подпольщик

gerçekten şikayet duvarı

вообще „ворота плача“

saray bulvarı ada

w ogóle dawna brama wejściowa do miasta aleja zamkowa wyspa

замковая аллея остров

az önce aklında olmak kafası dağınık olmak belirli çabalamak bir yerlerde koymak

właściwie roztrzepany konkretny, wyznaczony wysilać się gdzieś przechowywać

здесь: кстати рассеянный определённый стараться где-то здесь: хранить

tava marka

patelnia marka

сковорода брэнд

aklına gelmek öğrenci değişimi şelale yaklaşık spontane

wpaść na pomysł wymiana międzyszkolna wodospad prawie po prostu

прийти к идее школьный обмен водопад почти просто

l’angolo le immagini in movimento la direction la direzione GEFÄHRLICHE STRASSEN SEITE 9 fracturé,e scassinata faire partie de appartenere la tonnelle qui: il capanno le/la stagiaire de il/la tirocinante formation relever les empreintes rilevare le impronte le lieu du crime il luogo del delitto la victime la vittima réel,le reale inventer, imaginer immaginarsi, escogitarsi HIER KOMMT DIE SONNE SEITE 9 le navire de recherche la nave ricerca océanographique la recherche la ricerca de 35 personnes con 35 persone l’équipage l'equipaggio le scientifique lo scienziato le successeur il successore le tour d’essai il viaggio di prova STRASSENNAMEN SEITE 10 la personnalité la personalità l’écrivain l'autore ici : venir après seguono la gymnastique la ginnastica fréquent,e spesso se partager qc avec condividere con le résistant il combattente nella resistenza vraiment soprattutto la « porte des plaintes » la porta „del pianto“ di una città l’« allée du château » il viale di un castello l’île l'isola SCHON WIEDER ETWAS VERGESSEN? SEITE 10 déjà veramente étourdi,e sbadato certain,e stabilito s’efforcer de sforzarsi n’importe où da qualche parte ici : poser qui: mettere EIN WOK FÜR CHINA SEITE 10 la poêle la padella la marque la marca VON BERLIN NACH BERLIN SEITE 11 avoir l’idée avere l’idea l’échange scolaire lo scambio scolastico la chute d’eau la cascata à peine scarso tout simplement semplicemente

harika bir olay

udana sprawa

отличная вещь

здесь: взломанная относиться к беседка ученик/ученица собирать следы преступления место преступления жертва настоящий выдумывать исследовательское судно исследование в составе 35 человек экипаж учёный последующая модель здесь: пробное плавание

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Gut Starthilfe zu wissen DEUTSCH DEUTSCH

ENGLISCH ENGLISCH

SPANISCH SPANISCH

FRANZÖSISCH FRANZÖSISCH

ITALIENISCH ITALIENISCH

das Nirgendwo entdecken

the middle of nowhere to discover

la tierra de nadie descubrir

der Taucher der Grund der Beton die Mauer das Stadttor das Fachwerkhaus

diver here: bottom concrete wall city gate half-timbered house

el buzo el fondo el cemento la muralla la puerta de la ciudad la casa de entramado

der Friedhof

cemetery

el cementerio

ausschlafen der Flohmarkt

to have a lie-in flea market

dormir hasta tarde el mercado de pulgas

die Schauspielerin der Tatort die Wange voller der Lippenstift die Blondine der Sonnenbrand

actress crime scene cheek full of lipstick blonde sunburn

la actriz el lugar del delito la mejilla lleno de el lápiz labial la rubia la quemadura solar

die Haut

skin

la piel

im Durchschnitt lag messen die Insel die Windgeschwindigkeit das Hagelkorn der Durchmesser

on average was to measure island wind speed

por término medio aquí: era medir la isla la velocidad del viento

hailstone diameter

el grano de granizo el diámetro

bieten

to offer

ofrecer

le grêlon il chicco di grandine le diamètre il diametro DRUCK MIR EIN HAUS SEITE 13 offrir offrire

der Besitzer die Möglichkeit der Forscher sich auskennen mit

owner possibility researcher to know all about

el dueño la posibilidad el investigador tener experiencia con

le propriétaire la possibilité le chercheur être expert,e en

die Trendsportart

trendy sport

der Anfänger der Spagat der Salto sich drehen der Wettbewerb die Weltrangliste

beginner the splits somersault to turn competition world rankings

die Meisterschaft

championship

TÜRKISCH TÜRKISCH

nulle part qui: il nulla ücra yerler découvrir scoprire keşfetmek EINE STADT IM WASSER SEITE 11 le plongeur il subacqueo dalgıç le fond il fondo taban le béton il cemento beton ici : les remparts il muro duvar la porte de la ville la porta di una città şehir kapısı la maison à colombages la casa con intelaiatura a ahşap karkas ev traliccio le cimetière il cimitero mezarlık NACHTS AUF DEN MARKT SEITE 11 faire la grasse matinée dormire a lungo uzun uyumak le marché aux puces il mercatino delle pulci bit pazarı WER HAT ES GESAGT? SEITE 12 l’actrice l'attrice artist le lieu du crime il luogo del delitto olay yeri la joue la guancia yanak plein,e de pieno di dolu olmak le rouge à lèvres il rossetto ruj la blonde la bionda sarışın le coup de soleil la scottatura da esposizio- güneş yanığı ne al sole la peau la pelle deri WETTERREKORDE SEITE 12 en moyenne in media ortalama ici : était qui: si trovava yatıyordu mesurer misurare ölçmek l’île l'isola ada la vitesse du vent la velocità del vento rüzgarın hızı

il proprietario la possibilità il ricercatore essere esperto di qc

POLNISCH POLNISCH

nigdzie odkrywać

нигде обнаруживать

nurek dno beton mur brama miasta dom szachulcowy

водолаз здесь: дно бетон стена городские ворота фахверковый дом

cmentarz

кладбище

wyspać się pchli targ

высыпаться блошиный рынок

aktorka miejsce przestępstwa policzek cały, pełen szminka blondynka oparzenie słoneczne

актриса место преступления щека полный губная помада блондинка солнечный ожог

skóra

кожа

przeciętnie wynosiła mierzyć wyspa prędkość wiatru

в среднем здесь: была измерять остров скорость ветра

dolu tanesi çap

kulka gradowa średnica

градина диаметр

sunmak

oferować

sahip olanak araştırmacı bir konu hakkında bilgi sahibi olmak

właściciel możliwość naukowiec znać się na czymś

здесь: давать (возможность) владелец возможность исследователь разбираться в

PROFESSIONELL BALANCIEREN SEITE 13 Gut zu wissen la disciplina deportiva la discipline sportive à il tipo di sport trend revaçtaki spor dalı trendowa dyscyplina de moda la mode sportu Wichtige Wörter aus mittelschweren Texten: Wie werden sie übersetzt? el aprendiz le débutant il principiante acemi początkujący xxxxxxxxxxxxxx: abrirse de piernas EineleAuswahl grand écart zum Thema la spaccata spagat szpagat el salto le saut périlleux il salto mortale salto salto girar ici : tournerDIE surLEGENDE soi-même LEBT girarsiSEITE XX dönmek kręcić się la competencia la compétition la gara müsabaka konkurs, zawody la clasificación mundial le classement mondial la classifica mondiale dünya sıralaması ranking światowy el campeonato

le championnat

il campionato

RUSSISCH RUSSISCH

şampiyona

модный спорт

mistrzostwo

начинающий шпагат сальто вращаться соревнование список сильнейших спортсменов мира чемпионат

Gut zu wissen Wichtige Wörter aus schweren Texten: Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema Essen: NEUE EXOTIK SEITE 48 - 52 der Schnittlauch die Brennnessel die Rohne der Mohn die Walnuss die Meeresfrüchte der/die Paprika

chives stinging nettle beetroot poppyseed walnut shellfish sweet pepper

el cebollino la ortiga la remolacha la semilla de amapola la nuez el marisco el pimiento

la ciboulette l’ortie la betterave rouge le pavot la noix les fruits de mer le poivron

l’erba cipollina l'ortica la barbabietola rossa il papavero la noce i frutti di mare il peperone

soğancık ısırgan otu kırmızı pancar haşhaş ceviz deniz mahsülleri renkli biber

szczypiorek pokrzywa burak czerwony mak orzech włoski owoce morza papryka

шнитт-лук крапива свёкла мак грецкий орех морепродукты болгарский перец

die Aubergine

aubergine / eggplant

la berenjena

l’aubergine

la melanzana

patlıcan

bakłażan

баклажан

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Neue Exotik Berlin kocht anders. Berlin kocht spannend. Illegal und legal, auf der Straße und für Fremde in der Privatwohnung, und immer wieder gibt es alte Gerichte in neuer Form. Fünf neue Trends aus den Küchen der Hauptstadt – Kathrin Hollmer hat sie entdeckt.

1

I

Zum Mitnehmen

n Berlin wird schon immer auf der Straße gegessen – wenigstens seit Ende der 40er-Jahre, als in der Stadt die Currywurst erfunden wurde, so die Legende. Über Döner und Falafel reichte die Exotik in der Straßenküche aber lange kaum hinaus. Das hat sich geändert. Die Essensstände auf der Thaiwiese im Berlin-Wilmers­ dorfer Preußenpark – mit ihren Fleischspießen und Teigbällchen – werden in Stadtführern empfohlen. Die Schlangen vor Food Trucks wie dem Vatos Tacos und den Dollen Knollen, die mexikanisches Essen und Kartoffelpuffer verkaufen, sind oft so lang wie die vor Mustafas Gemüse­ kebap. Manche sagen sogar, dass Sternekoch Tim Raue bald ins Straßen­küchenGeschäft einsteigt. Berlins wichtigster Ort für Street Food ist die Markthalle Neun in Kreuz­ berg (Eisenbahnstraße 42). Freitags und samstags ist dort Wochenmarkt, und seit einigen Monaten wird in der Halle jede Woche am „Street Food Thursday“ die Straßenküche gefeiert. Etwa 40 Köche kochen, backen und verkaufen dort so gut wie alles, was ein wenig Exotik verspricht und auch schmeckt – von Empanadas über Fish’n’Chips, gebratene Nudeln und 48

neuseeländische Pies bis zu sizilianischen Reisbällchen. Von 18 Uhr an wird es eng – bis zu 4000 Besucher kommen donnerstags in die Markthalle. Und es werden immer mehr. Woran das liegt? Berlin sei eben eine Einwandererstadt, sagt Nikolaus Driessen (36), einer der drei Chefs der Halle. „Die meisten, die bei uns kochen, kommen aus den Ländern, aus denen sie das Street Food zubereiten. Sie wissen, wie es zu schmecken hat, und sind stolz, ihre Kultur zu präsentieren.“ Das gilt auch für die Schwaben, die in Berlin von allen Neu-Berlinern zurzeit wohl mit den meisten Vorurteilen zu kämpfen haben, sich aber in der Markthalle sofort ins Herz der Besucher kochten. Der Food-Truck Heißer Hobel ist der Star der Halle. In diesem Wagen machen Florian Rohrmoser und Mirjam Touka die besten Käsespätzle, wenigstens in Berlin. Bei den British Street Food Awards 2013 wurden sie als Best Overseas Trader ausgezeichnet. Erst auf Bestellung hobeln sie den Teig ins kochende Wasser. Die Spätzle mischen sie dann mit Bergkäse und Emmentaler und geben gebratene Zwiebeln und Schnittlauch darauf. Sehr empfehlenswert! Und jetzt soll alles noch viel größer werden: Die Markthalle

Neun plant für Oktober das erste deutsche Street-Food-Festival. Unabhängig übrigens von der Street-Food-Party, die der im vergangenen August gegründete Bite Club organisiert. Ähnliche Veranstaltungen für Hamburg und München sind in Planung. % www.facebook.com/StreetFoodThursday www.markthalleneun.de www.facebook.com/biteclubberlin

hinausreichen über der ]ssensstand, ¿e

≈ hinausgehen über kleines Geschäft mit Lebensmitteln, oft nur ein Tisch, auf einem Markt der Fleischspieß, -e langer, dünner Metallgegenstand, auf den man Fleisch (zum Braten) steckt das Teigbällchen, kleiner Ball aus einer weichen Mischung, z. B. aus Mehl, Wasser oder Milch, Ei, Salz und/oder Zucker die Schl„nge, -n hier: Reihe von Menschen, die auf etwas warten d¶ll toll die Kn¶lle, -n runder, dicker Teil einer Pflanze, den man als Gemüse essen kann; hier: Kartoffel der Kart¶ffelpuffer, - flache, runde Kartoffel-Ei-Mischung, die in Fett gebraten wird das Geschæft, -e hier: wirtschaftliche Aktivität einsteigen hier: mitmachen; investieren zubereiten Speisen herstellen der Schwabe, -n Person aus einer Region in BadenWürttemberg und Bayern der Hobel, von: hobeln = hier: auf einem Küchengerät hin- und herbewegen und dabei in sehr dünne, flache Stücke schneiden ausgezeichnet w¡rden hier: einen Preis bekommen der Schn“ttlauch Pflanze, deren lange, dünne Blätter man zum Würzen verwendet ) S. 46

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Berlin kulinarisch

FOTOS: MARCUS REICHMANN; ISTOCK/THINKSTOCK (3)

Enthusiastisch über ihr Lokal Ulrike Maschner kocht in Berlin österreichische Gerichte

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3

Tobias Zeller und Caroline Grinsted Jetzt kochen die UndergroundKöche professionell

2

Illegal wird legal

Das Gegenteil von der Straßen- oder Hallenküche passiert in den Supperclubs, von denen es in Berlin nun etwa 20 gibt: Man verabredet sich, meistens im Internet. Die Gäste treffen sich mit den Gastgebern in Privatwohnungen, zahlen dafür mit einer Spende und essen, was Fremde auf den Tisch stellen. Fremde wie Caroline Grinsted (34) und Tobias Zeller (44). Sie arbeitete als Partyplanerin, er hatte ein eigenes Reisebüro. Als sie vor fünf Jahren von London nach Berlin zogen, kannten sie dort niemanden. „Aber wir lieben es, Gastgeber zu sein. Also dachten wir, wenn wir keine alten Freunde einladen können, laden wir Freunde ein, die wir noch nicht kennengelernt haben“, sagt Grinsted. Drei Jahre lang haben sie in ihrer Wohnung im Stadtteil Prenzlauer Berg den Thyme Supperclub veranstaltet, einen der beliebtesten der Stadt. Bald wollten zu viele mitessen, die Warteliste war im dreistelligen Bereich, Reiseführer nannten die Internetseite. „Wir mussten neun von zehn Gästen absagen, weil wir nicht genug Platz und Zeit hatten“, sagt Grinsted. Im September hat sie deshalb – zunächst zusammen mit Kristi Korotash und Dave O’Reilly vom Zuhause Supperclub – ein eigenes Lokal eröffnet, das Muse in Prenzlauer Berg (Immanuelkirchstraße 31). Berlins berühmte Underground-Köche werden also professionell, auch, um endlich vom Kochen leben zu können. Die rustikalen Möbel im Muse sind selbstgebaut. Und auf der Mittagskarte stehen köstliche Sandwiches, Suppen und kleine Gerichte wie Montreal Currywurst oder Sheperd’s Pie. Abends ist das Lokal nur für spezielle Veranstaltungen geöffnet – für die Supperclub-Abende, bei denen Grinsted selbst kocht oder zu denen sie Gastköche aus der ganzen Welt einlädt. Die Events sind regelmäßig ausverkauft, und mittags hat das Lokal schon nach wenigen Monaten so viele Gäste, dass das Team gerade Unterstützung sucht. www.museberlin.de www.thyme-supperclub.de www.zuhauseberlin.com der G„stgeber, die Sp¡nde, -n dreistellig „bsagen zunächst kœstlich

50

Person, die Gäste einlädt oder gerade Gäste hat hier: Geld, das man schenkt, um jemanden zu unterstützen mit drei Ziffern hier: sagen, dass kein Platz mehr frei ist zuerst; am Anfang lecker

Den Text „Illegal wird legal“ können Sie mit einem Premium-Abo hören: www.deutsch-perfekt.com/service

Auf nach Österreich!

Irgendwann hatte Ulrike Maschner (30) keine Lust mehr auf die tiefgefrorenen Germknödel. Sie aß sie morgens, mittags und abends – und war immer enttäuscht. Neben ihrem Job als Werbetexterin fing sie also an, Germknödel-Rezepte aufzuschreiben. „Ich wollte immer etwas Eigenes machen, und alles, was mir einfiel, hatte mit Essen zu tun“, sagt sie. Und dann hat sie wirklich gekündigt. Sie reiste ein halbes Jahr durch Asien und zog schließlich von Hamburg nach Berlin, wo sie anfing, über Crowdfunding Geld für ein eigenes Germknödel-Lokal zu sammeln. Seit einem Jahr serviert Maschner die österreichische Spezialität jetzt in ihrem Laden im Stadtteil Prenzlauer Berg. Das Häppies ist die Fusion-Fortsetzung der vielen alpenländischen Restaurants in Berlin, wo man schon immer eine heimliche Liebe für die österreichische Küche hat. Das ist ein Trend: Im vergangenen Juli haben einige Freunde für das halboffizielle Pop-up-Restaurant Knödelwirtschaftswunder ein Zimmer ihrer Wohnung freigeräumt. Seitdem laden sie über Facebook zu Brennnesselund Bergkäseknödel oder „Rohnenknödel an Parmesansauce & Bre­ zenknödel mit Tomatenmarinade“ ein. Wer Ulrike Maschner kennenlernt, versteht, warum ihr Laden Häppies heißt. Sie begrüßt enthusiastisch jeden Einzelnen, der zur Tür hereinkommt, nimmt sich Zeit für ein Gespräch. Wenn sich ein Gast für die süße Variante mit Pflaumenmus-Füllung,

tiefgefroren der G¡rmknödel, österr., südd. (die Hefe

bei sehr niedriger Temperatur konserviert Kloß aus Hefeteig

helle Substanz, die man beim Backen verwendet, damit die Kuchenmasse größer wird) weiche Mischung, z. B. aus Mehl, Wasser (der Teig, -e oder Milch, Ei, Salz und/oder Zucker) zu tun haben m“t eine Verbindung/Beziehung haben mit die F¶rtsetzung, -en nächster Teil einer Serie heimlich im Geheimen; so, dass andere es nicht merken die Br¡nnnessel, -n Pflanze mit Blättern, die feine Haare haben: Sie sind unangenehm auf der Haut. ) S. 46 die Rohne, -n die Rote Bete = rote, runde Pflanze, die unter der Erde wächst ) S. 46 österr., südd. das Pflaumenmus weiche Mischung aus gekochten Pflaumen

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www.facebook.com/haeppies www.facebook.com/ Knoedelwirtschaftswunder der Mohn der Ziegenkäse, (die Ziege, -n die Walnuss, ¿e p„cken

hier: sehr kleine, schwarze, harte Früchte von einer roten Blume ) S. 46 Käse, der aus der Milch von Ziegen hergestellt wird Tier, das kleiner ist als ein Rind, gut in den Bergen laufen kann und Milch produziert) ≈ große Nuss ) S. 46 hier: stellen

die [bschlussarbeit, -en letzte schriftliche Arbeit in einem Studium (z. B. Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit) die nachhaltige ]sskultur ≈ Esskultur, die soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekte in gleichem Maß berücksichtigt, damit die Umwelt geschützt wird kr¢mm ↔ gerade zweibeinig hier: so, dass sie auf einer Seite zwei Enden hat kn¶llig hier: so, dass sie viele kleine, dicke, runde Stellen haben schräg seltsam; nicht normal der Sch„tz, ¿e hier: besonderes Gericht die Fischräucherei, -en Geschäft, in dem Fisch in Rauch gehängt und so haltbar gemacht wird die Glut z. B. Holz- und Kohlenreste, die gebrannt haben, und noch heiß und rot sind der Span, ¿e hier: ≈ kleines, dünnes Stück Holz die Meeresfrüchte Pl. ≈ kleine Meerestiere ) S. 46 das Gr¢ndschleppnetz, -e ≈ Material aus vielen langen, dünnen Teilen, das für den Fischfang am Meeresboden entlanggezogen wird

WillKommen in Berlin

kunst // GeschIchte // POlItIk // PartY

FOTOS: MARCUS REICHMANN (2); ISTOCK/THINKSTOCK (3)

Vanille-Orangensoße und Mohnzucker entscheidet, ist sie fast enttäuscht. Und tatsächlich: Hier sollte man die pikanten Germknödel probieren. Auch wenn es etwas dauert, bis man sich gewöhnt hat an die Kombination aus Teig und Füllungen mit Hühnchen und Gorgonzola („Gabriel“, mit Aprikosen-Rosmarin-Soße) oder Ziegenkäse, Honig und Walnuss („Bärbel“, mit Rucolapesto und Cranberries). Zum Mitnehmen verkauft Maschner ihre Gerichte übrigens aus Prinzip nicht: „Da läuft die Soße runter und am Ende packt sie noch jemand in die Mikrowelle, und sie schmecken nicht mehr.“

Berlin kulinarisch

Karotten mit zwei Beinen Tanja Krakowski (links) und Lea Brumsack retten ungewöhnliche Lebensmittel

Eine Übung zu diesen Texten finden Sie auf Seite 36.

4

Ran ans Gemüse!

Eigentlich haben Tanja Krakowski (38) und Lea Brumsack (31) Design studiert. Anfang 2012 bemerkten sie, dass sie sich in ihren Abschlussarbeiten mit demselben, für ihr Fach untypischen Thema beschäftigten: mit nachhaltiger Esskultur. Oder konkreter: mit anormal geformtem Obst und Gemüse. Das landet im Müll, weil es für den Handel und die offiziellen Vorschriften zu groß, zu klein oder zu krumm ist. Die beiden fingen also an, bei Bauern zweibeinige Karotten, knollige Kartoffeln und anderes Gemüse zu kaufen, das Supermärkte aus Gründen der Form nicht akzeptieren, und sie begannen, damit zu kochen. Sie kochen Gerichte, die sie als sogenannte schräge Schätze unter anderem in Bistros von Bio-Supermärkten der Bio Company verkaufen. Außerdem organisieren sie Dinner-Events und Workshops und bieten Catering an. Das Kochen haben beide nebenbei gelernt. Noch in diesem Jahr wollen sie ihren eigenen Laden eröffnen. Nachhaltigkeit ist für viele in der Berliner Gastronomie schon länger wichtig. Inzwischen kommen immer mehr Ideen dazu. Besonders charmant ist die erste nachhaltige Fischräucherei in Berlin, Glut und Späne aus Kreuzberg. Seit Ende 2012 räuchert und verkauft Michael Wickert nur Fischarten nach den Empfehlungen des Einkaufsratgebers für Fisch und Meeresfrüchte des World Wide Fund For Nature. Auch Fische, die mit einem Grundschleppnetz gefangen wurden, lehnt er ab. Diese Fangtechnik ist gefährlich für die Organismen in der Tiefe der Meere. % www.culinarymisfits.de www.facebook.com/culinarymisfits www.glutundspaene.de

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5 Zurück zum Butterbrot

die Zutat, -en

aufbringen der St¡llenwert

kl“ngen nach

die Aubergine, -n franz. hausgemacht das Aushängeschild, -er ¡s aufnehmen kœnnen m“t f¡st “m Gr“ff haben

die Pf“rsichspalte, -n (der Pf“rsich, -e rundes gelb-rotes Obst) gemein haben hier: gleiche Zutaten haben

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FOTO: DIE STULLE

das belegte Brötchen, der/die P„prika, -/-s schm¡lzen

Lebensmittel, das zur Herstellung eines Gerichts nötig ist hier: verwenden; benutzen hier: Bedeutung einer Sache im Vergleich zu anderen Dingen hier: machen, dass man an … denkt Brötchen mit Käse oder Wurst rote, grüne oder gelbe Gemüsepflanze ) S. 46 hier: etwas so heiß machen, dass es weich und fließend wird ≈ lilafarbenes, ovales Gemü­ se ) S. 46 nicht gekauft, sondern selbst gemacht hier: Lokal, mit dem man Werbung für Sandwiches machen kann dieselben guten Produkte anbieten können wie hier: gehören zu; ein Teil sein von geschnittenes Pfirsichstück

2 Schulungsorte „mitten in Mitte“ Hauptstraße 1, 69117 Heidelberg, Tel.: 06221 8994-2961 Friedrichstraße 189, 10117 Berlin, Tel.: 030 206176-61 Goebelstraße 21, 64293 Darmstadt, Tel.: 06151 66287-0

AoL_24-04-2014

Traditionelles in neuer Variante Die Stulle verkauft ganz besondere Butterbrote

Noch machen in den Groß­ städten immer mehr neue Burger-Läden auf, die mit Wagyu-Fleisch und Erdbeer-Chili-Chutney zwi­schen ökologischen Bröt­chen­hälften experi­ men­ tieren. Inzwischen ist der nächste Trend aber schon da: das Sandwich, das mit dem Burger einiges gemeinsam hat. Für die Herstellung braucht man nicht viel. Aber wer gute Zutaten verwendet und etwas Kreativität aufbringt, kann trotzdem Eindruck machen. Ein Grund, dem neuen Hype eine Chance zu geben, hat im Juni 2013 in Neukölln eröffnet: das Zsa Zsa and Loui (Richardstraße 103) von Karina (31) und Hyun Wanner (38). Sie war bis dahin Werbeproduzentin, er Chef eines Restaurants. „Auf unseren Reisen haben wir festgestellt, was für einen wichtigen Stellenwert die Sandwich-Kultur in vielen Ländern hat“, sagt Hyun. Das englische Wort benutzen sie auf Deutsch aber nicht so gern: „In Deutschland klingt Sandwich immer ein bisschen nach belegtem Brötchen und TankstellenEssen“, sagt Karina Wanner. Im Zsa Zsa

and Loui heißen Sandwiches „Subs“, und auf dem Ladenschild steht „Gourmet Street Food“. Das stimmt, denn in den Brötchen finden sich: karamellisierte Paprika und geschmolzener Ziegenkäse („Loud & Proud“) oder Auberginen, Olivencreme und Scamorza („Wise Guy“). Dazu Roastbeef, Thunfisch-Creme oder Caponata di melanzane. Ein weiterer Tipp: die Pommes frites mit hausgemachtem Ketchup. Das zweite Sandwich-Aushängeschild in der Stadt ist das Deli Mogg & Melzer im Stadtteil Mitte (Auguststraße 11 -  13). Die Pastrami-Sandwiches dort können es problemlos mit den besten in New York aufnehmen. Und eine andere Art von Sandwich hat Berlin schon immer fest im Griff: die Stulle. In den vergangenen Jahren wurde sie in Läden wie Die Stulle (Charlottenburg, Carmerstraße 10) perfektioniert. Stulle ist eigentlich ein anderes Wort für Butterbrot, aber mit einem Butterbrot haben die Brote mit Roquefort und hausgemachtem Apfelmus oder mit Pfirsichspalten und Aprikosen-Senfcreme nicht mehr viel gemein. Außer den Namen. Aber der ist den Berlinern wichtig. 2

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Reisetipps

Neuer Wanderweg

365 Kilometer Idylle Für jeden Tag des Jahres hat der Moselsteig einen Kilometer. 365 Kilometer lang geht der neue Fernwanderweg entlang des Flusses Mosel von Perl an der deutschfranzösischen Grenze über Trier, die älteste Stadt Deutschlands, und viele alte Winzerorte bis nach Koblenz. Auf dem Weg gibt es immer wieder einen Grund, zu stoppen: Alte Schlösser, die grünen Weinberge oder idyllische Dörfer sind zu schön, um ohne Pause weiterzugehen. Auch langsame Wanderer können sicher ohne Probleme mehr als einen Kilometer pro Tag machen. In 24 Etappen können sie den romantischen und abwechslungsreichen Wanderweg gehen. Experten sagen: Er ist einer der schönsten Wanderwege Europas.

Bern

FOTOS: RHEINLAND-PFALZ TOURISMUS GMBH; SWISS-IMAGE.CH/MAX SCHMID; SAILINGAWAY24/JÖRG KNIPPENBERG

Hauptstadt mit Dorf-Charme

Ost- und Nordsee

Historisch aufs Meer Schöne Landschaften, idyllische Dörfer und viele Häfen: typisch für die deutsche Ost- und Nordseeküste. Am besten lernt man die Küste vom Meer aus kennen – auf einem historischen Schiff. Bis in den Herbst fahren Segelschiffe an der Küste entlang und nehmen Gäste mit. Die Ausflüge dauern ein paar Stunden oder auch mehrere Tage. Erfahrung mit dem Segeln müssen Gäste meistens nicht haben. Ein Kapitän mit langer Erfahrung steuert das Schiff. Die Fahrt kann sehr luxuriös und komfortabel sein oder auch einfach: Wer will, kann zum Beispiel selbst an Bord mitarbeiten. Anbieter gibt es viele. Auf der Nord- und der Ostsee aktiv ist die Bremerhavener Firma Sailing away 24. Sie bietet Fahrten von verschiedenen deutschen Häfen aus an. Sailing away 24 Tel. +49 (0) 471/9 26 50 92 www.sailingaway24.de

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Die Häuser in den engen Straßen des historischen Stadtzentrums von Bern stehen schon seit Hunderten von Jahren an ihrem Platz – wie nur noch in wenigen Städten. Deshalb gehört das Zentrum der Schweizer Hauptstadt zum UNESCO-Welterbe. Viele Spaziergänger haben für die Architektur trotzdem keinen Blick. Sie sehen sich lieber die modernen Geschäfte in den Erdgeschossen an oder besuchen eines der Keller-Restaurants. Das Beste für den Start ist aber eine Fahrt mit einem Aufzug – nicht nach unten, sondern nach oben: Der Mattenlift bringt Besucher seit 1897 auf eine Terrasse über der Stadt. Noch besser ist die Aussicht auf die Altstadt vom Turm des Berner Münsters. Einmal im Monat gibt es abends eine Führung durch die spätgotische Kirche und auf den Turm. Von oben können die Besucher die Stadt im Mondlicht sehen.

Touristeninformation Bern Tel. +41 (0) 31/38 12 12 www.bern.com

Mosellandtouristik Tel. +49 (0) 65 31/9 73 30 www.mosellandtouristik.de

NEUER WANDERWEG der Moselsteig der F¡rnwanderweg, -e entl„ng des Fl¢sses der W“nzerort, -e (der W“nzer, der Gr¢nd, ¿e die Et„ppe, -n „bwechslungsreich

Wanderweg neben der Mosel ≈ Weitwanderweg neben dem Fluss Ort: Dort gibt es viele Winzer. ≈ Person: Sie stellt Wein her.) hier: Motiv: Warum stoppt man? Teil einer Tour hier: so, dass es immer wieder etwas Neues zu sehen gibt BERN

gehören zu das W¡lterbe

≈ ein Teil sein von Häuser und Städte in aller Welt: Sie sollen für die Menschen der nächsten Zeit so bleiben, wie sie sind, und man darf sie nicht kaputt machen. hier: ≈ nicht wichtig finden

keinen Bl“ck haben für die Fahrt, -en von: fahren die Aussicht, -en ≈ Perspektive: Man kann weit über eine Stadt oder Landschaft sehen. das M•nster, große Kirche spätgotisch Zeitraum an Ende der Gotik das Mondlicht Licht in der Nacht vom Mond (der Mond hier: rundes Ding: Es fliegt im Kreis um unseren Plane­ ten.)

OST- UND NORDSEE die N¶rdseeküste Land direkt an der Nordsee das Segelschiff, -e Schiff: Es hat ein großes Stück Stoff, der Wind bewegt das Schiff (Foto). (bewegen hier: machen, dass das Schiff fährt) entl„ngfahren neben der Küste fahren mehrere (-r/-s) ein paar; mehr als zwei steuern hier: fahren die Fahrt, -en von: fahren

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Weltliteratur

Bücher, die um die Welt gingen Teil 12: Daniel Kehlmanns Die Vermessung der Welt

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 36.

Zwei Leben für das Wissen

Schriftsteller Daniel Kehlmann Welt-Bestseller mit 30 Jahren

Alexander von Humboldt trifft Carl Friedrich Gauß: In seinem inter­ nationalen Bestseller Die Vermessung der Welt erzählt Daniel Kehlmann wunderbar ironisch aus dem Leben der beiden Genies.

FOTO: HEJI SHIN

2007 ist es das zweitmeistverkaufte Buch der Welt. die Verm¡ssung, -en zweitmeistverkauft der St¶llen, -

seekrank

s“ch übergeben s“ch verbieten die Schwæche, -n

der Vogelkot die Höhle, -n die Pferdekutsche, -n der Naturforscherkongress, -e der W“ssen­schaft­ ler, kl“ngen seriös wäre … gew¶rden die Persönlichkeit, -en das B“ldungs­ bürgertum

der Ton die Verf“lmung, -en das Meisterwerk, -e f¶lgen

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von: vermessen = genau feststellen, wie groß ein Stück Land ist an zweiter Stelle bei den am meisten verkauften Dingen hier: langer Gang in einen Berg, über den man Salze, Metalle oder Minerale he­ rausholt so, dass einem schlecht wird von den starken Be­ wegungen auf einem Schiff den Mageninhalt durch den Mund nach außen bringen sich selbst nicht erlauben fehlende körperliche Kraft; fehlendes körperliches Funktionieren Exkremente von Vögeln natürliche Grotte Wagen, der von Pferden gezogen wird Kongress von Personen, die systematisch die Natur untersuchen Person, die ein Thema systematisch untersucht hier: einen speziellen Effekt haben hier: ernst; so, dass jemand immer genau arbeitet Konj. II der Vergangenheit von: werden ≈ alle Charakteristika und Talent(e) eines Menschen mittlere bis höhere gesell­ schaftliche Klasse mit speziellem Interesse an klassischer Literatur, Kunst und Musik hier: Art, wie erzählt wird hier: Film auf der Basis eines Buches hier: sehr gutes Buch hier: nach etwas kommen

E

r hat Angst in engen Räumen. Also setzt er sich so lange in enge Stollen im Berg, bis die Angst weg ist. Auf dem Ozean wird er seekrank. Er ignoriert es, konzentriert sich auf seine Ins­ trumente. Immer wieder übergibt er sich. Aber er verbietet sich jede Schwäche. Die Arbeit hilft ihm, meint er. Er isst Vogelkot, experimentiert am eigenen Körper mit Elektrizität, steigt unter­ wegs auf jeden Berg und in jede Höhle. Seine Uniform zieht er dabei nie aus. Alexander von Humboldt will dorthin, wo vor ihm noch niemand war. Er weiß, dass er ein Pionier ist: Er will die Welt entdecken. Carl Friedrich Gauß will am liebsten nir­ gends hin. Auf Reisen ist ihm langweilig, schon bei der Fahrt in einer Pferdekutsche wird ihm schlecht. Der Kontakt zu Menschen ist schwie­ rig für ihn, er bleibt am liebsten allein. Als er 1828 von Alexander von Humboldt zum Natur­ forscherkongress nach Berlin eingeladen wird, akzeptiert er die Einladung nur unter Protest. Mit schlechter Laune fährt er in die Großstadt, die er gar nicht mag. Bis zu dieser Reise war er seit Jahren nicht mehr aus seiner Heimatstadt Göttingen herausgekommen. In seinem internationalen Bestseller Die Vermessung der Welt erzählt Daniel Kehlmann aus dem Leben des Naturforschers Alexander von Humboldt (1769 - 1859) und des Mathematikers Carl Friedrich Gauß (1777 - 1855) – bis heute zwei der wichtigsten Wissenschaftler in der deutschen Geschichte. Das Buch ist eine Dop­ pelbiografie, aber vor allem ein Roman: Manches stimmt, sehr vieles ist fiktiv. Über seine Absicht beim Schreiben sagte Kehlmann der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Es sollte so klingen, wie ein seriöser Historiker es schreiben würde, wenn er plötzlich verrückt geworden wäre.“ Genau so liest sich der Roman. Die Vermessung der Welt ist an vielen Stellen ein sehr komi­

sches Buch. Kehlmann charakterisiert die beiden Genies mit ein bisschen Ironie. Er beschreibt die Erfahrungen und die Persönlichkeiten dieser beiden Männer, die alt und etwas komisch werden. Das Buch ist auch eine Satire auf das deutsche Bildungsbürgertum dieser Zeit. Der deutsch-österreichische Autor beginnt mit dem Treffen von Gauß und Humboldt 1828 in Berlin – das hat es wirklich gegeben. Es ist die einzige Jahreszahl, die in dem Buch steht, gleich in der ersten Zeile. So gibt es in dem Roman auch keine direk­ te Rede: Kehlmann wollte seinen Hauptfiguren keine Worte in den Mund legen. Es gibt sehr viele Dialoge, aber alle sind in indirekter Rede geschrieben – die Personen hätten es so sagen können, oder auch ganz anders. Der Ton ist dadurch sehr lakonisch. Und trotz der ironischen Distanz fängt man beim Lesen irgendwann an, Humboldt und Gauß zu mögen. Obwohl weder der Entdecker noch der Mathematiker besonders sympathisch ist: Beide wissen, dass sie intelligen­ ter sind als alle anderen – und so reagieren sie auch auf andere Menschen. Als Die Vermessung der Welt 2005 publi­ ziert wird, ist Kehlmann erst 30 Jahre alt. Ihm gelingt eine literarische Sensation – nicht nur in Deutschland. Nach wenigen Monaten sind Hun­ derttausende Exemplare verkauft, die Überset­ zung in 20 Sprachen ist geplant. Im April 2007 setzt die New York Times das Buch in ihrer Liste der meistverkauften Bücher der Welt auf Platz zwei. Bis heute sind insgesamt rund sechs Mil­ lionen Exemplare verkauft, das Buch ist in 40 Sprachen übersetzt. Im Herbst 2012 kam die Verfilmung des Romans in die deutschen Kinos. Und Daniel Kehlmann? Der ist inzwischen 39, lebt in Wien und Berlin – und schreibt wei­ ter. Gut, dass er noch so jung ist. Meisterwerke könnten folgen. 2  Barbara Kerbel 6/14


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Béatrice Durand über

Gemütlichkeit Deutsche machen nicht nur ihre Wohnungen gemütlich, weiß die Autorin. Auch Büros werden individuell dekoriert und so zum zweiten Zuhause. Das finden viele Franzosen kitschig – aber ein kleines bisschen neidisch sind sie auf Pflanzen am Arbeitsplatz dann doch.

D

ie Deutschen seien verschlossen und ver­ barrikadierten ihren Privatbereich gegen die Intrusionen der Außenwelt. Das ist ein altes Stereotyp. Dem kann ich ganz und gar nicht zustimmen. Meiner Erfahrung nach tun sie dies sogar weniger als die Franzosen. Eher scheint mir zutreffend, dass die Deutschen einen Sinn für das Private hätten, was nicht unbedingt bedeutet, dass sie sich gegen äußeres Eindringen ständig wehren wollten. (…) Der gute Raum, wo das Individuum sich wohlfühlt, ist der private Raum. Der ist wirk­ lich gemütlich. Für dieses Wort gibt es keine französische Übersetzung, kein Wort, das diese genaue Mischung aus Wohlgefühl und Intimität

unzufrieden, weil man gerne etwas hätte, was andere haben verschl¶ssen hier: so, dass man seine Gefühle und Gedanken nicht zeigt verbarrika­ hier: durch eine Barrikade dieren schützen g„nz ¢nd gar hier: überhaupt nicht n“cht zustimmen hier: dieselbe Meinung haben eher hier: ≈ mehr zutreffend hier: ≈ gültig; richtig der S“nn ≈ Instinkt; Gefühl eindringen (mit Gewalt) in ein fremdes Haus gehen stændig immer; dauernd s“ch wehren hier: sich schützen bezeichnen nennen das Interieur, Inneneinrichtung -s/-e franz. “n der Tat wirklich ausgesetzt sein hier: offen (zu sehen) sein der Ziergegen­ Gegenstand zur Dekoration stand, ¿e die F¡nster­ hier: Teil/Platz direkt unter dem bank, ¿e Fenster im Zimmer, z. B. für Blumen sowie und die Strohbas­ Bastelarbeit aus getrockneten telarbeit, -en Pflanzenteilen der Weiden­ kleiner Teil einer Weide zweig, -e (die Weide, -n Baum mit Blättern, der auf feuchtem Boden wächst) die Kn¶spe, -n ≈ kleiner, runder Teil einer Pflanze, aus dem der farbige Teil einer Blume wird verfügen über hier: haben; besitzen wagen den Mut haben, etwas zu tun die K¡rze, -n langes, dünnes Ding: Wenn man es mit einem Streichholz anmacht, gibt es Licht. „bbrennen hier: anzünden und brennen lassen, bis sie ganz klein werden auffallen hier: bemerken; sehen die Häuslich­ von: häuslich = so, dass man keit gerne zu Hause ist, vor allem in der Freizeit die Weise, -n Art, wie etwas gemacht wird ihresgleichen hier: nicht zu finden sein suchen niedlich süß; nett

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FOTO: STOCKBYTE/THINKSTOCK

neidisch

bezeichnet. In Deutschland, wie auch in ande­ ren nordeuropäischen Ländern sehen Interieure in der Tat anders aus, und dies vielleicht, weil jeder einzelne viel mehr Zeit bei sich zu Hause verbringt als in Frankreich oder in südlichen Län­ dern. Selbst wenn das deutsche Interieur weni­ ger als das holländische dem Außenblick ausge­ setzt ist, so folgt es doch einem ähnlichen Stil: mehr Grünpflanzen, Handwerksobjekte, Zier­ gegenstände auf den Fensterbänken und Mobiles sowie in der Weihnachtszeit Sterne und andere Strohbastelarbeiten am Fenster; Weidenzweige, deren Knospen sich zu Ostern öffnen und mit Eiern behangen werden. Ohne über genaue Sta­ tistiken zu verfügen, wage ich zu sagen, dass die Deutschen mehr Kerzen abbrennen als die Franzosen. Die Kerze fehlt auf keinem Restaurant­ tisch (worüber sich ein Besucher aus Frankreich neu­ lich lustig machte – inzwischen fällt mir die Kerze nicht mehr auf!). (…) Ebenso fiel mir auf, dass die Illus­ trationen deutscher Kinderbücher die Häuslichkeit und Alltäglichkeit auf eine Art und Weise feiern, die in fran­ zösischen Kinder­ büchern ihresglei­ chen sucht: richtig niedliche Kinder­ zimmer, häusliche 6/14


Blick von außen

„Meine Kollegin schmückt ihren Tisch immer mit jahreszeitlicher Dekoration.“ Als ich eines Tages im Büro einer französischen Verlegerin saß, fiel mir auf, dass dieses Büro nicht deutsch sein könnte. Der Grund dafür waren nicht so sehr die große Unordnung, die Bücher- und Aktenstapel, sondern vielmehr das Fehlen persönlicher Noten und Kennzeichen von Intimität: kein Foto, keinerlei Dekoration, nichts, was dieses Büro zu einem persönlichen Ort hätte machen können. In Deutschland hätte sich dessen Hüterin so wie zu Hause eingerichtet. Neulich bemerkten französische Kollegen, die bei uns in der Uni zu Besuch waren, die nette Atmosphäre in den mit Grünpflanzen reichlich geschmückten Büros. In Frankreich wird man eventuell Büroräume zum Zweck der Repräsentation gestalten (was aber an einer Uni nie vorkommt). Aber eine Einrichtung, die zu viel Intimität ausstrahlt, würde man als merkwürdig empfinden. Meine eigene Bürohälfte unterscheidet sich nicht von dem französischen Büro, das ich eben beschrieben habe. Meine Kollegin dagegen hat Grünpflanzen. Sie schmückt ihren Tisch immer mit jahreszeitlicher Dekoration: Tannenzweige mit rotem Band und Kerze vor Weihnachten, ein paar wunderschön verzierte Ostereier in einem kleinen Korb zu Ostern (meine Kollegin stammt aus Rumänien und ist in der Kunst, Ostereier zu färben und zu dekorieren, eine wahre Meisterin). Manchmal sind es sogar die Studenten, die den Tannenzweig im Advent mit in den Seminarraum bringen … Das ist eine kleine Aufmerksamkeit, 6/14

eine Geste, mit der ein anonymer Ort gastlich gemacht werden soll. Es ist einfach gemütlich. Am Anfang fand ich diese Aufmerksamkeiten kitschig und deplatziert. In Frankreich würden sie unweigerlich nicht nur als Sentimentalität interpretiert werden, sondern eventuell sogar als Mangel an Seriosität, als Eindringen des Privaten in einen Ort, an dem es nichts zu suchen hat. Ich habe mich aber daran gewöhnt und finde es größtenteils ganz angenehm. Diese kleinen Gesten besitzen in der Tat die Tugend, den Ort weniger anonym und dadurch respektabler zu gestalten (schließlich degradiert man Orte, die man sich angeeignet hat, nicht so schnell). Aber jedes Mal stelle ich auch fest, dass ich selbst nicht daran denke, dieses Zubehör der Intimität in mein Büro mitzunehmen. Mir fehlt diese Fähigkeit, einen Ort, der nicht meine Wohnung ist, mit dieser Patina auszustatten, die ihn gemütlich macht. 2

Béatrice Durand

© 2004 MILITZKE VERLAG, LEIPZIG

Szenen nach der Schule mit einer Tasse heißer Schokolade, im Hintergrund eine Katze, die auf dem Kissen schläft. Selbst ein Ikea-Katalog gibt diese Konzeption des häuslichen Raumes gut wieder (so versuche ich manchmal französischen Gesprächspartnern die Sache zu „vermitteln“). Ikea ist zwar schwedischen Ursprungs, die Konzeption des häuslichen Raumes ist aber die gleiche: Es ist der Ort, wo das Individuum Schutz gegen schlechtes Wetter findet, aber auch gegen die Wechselfälle des Lebens – gegen die Witterungen des Schul- oder Berufslebens. (…)

Die Autorin lebt seit 1990 in Berlin. Die studierte Literatur- und Kulturwissenschaftlerin unterrichtet an der Freien Universität Berlin und am Lycée français der Hauptstadt. Sie hat die deutsche und die französische Staatsangehörigkeit. Dieser Text ist aus ihrem Buch Die Legende vom typisch Deutschen. Darin schreibt sie über französisch-deutsche Stereotype und zeigt, dass beide Kulturen neue Antworten auf aktuelle Fragen geben können.

der H“nter­ grund, ¿e

hier: Teil vom Bild: Er zeigt, was hinter der gezeichneten Person ist. wiedergeben hier: zeigen verm“tteln hier: erklären der Ursprung, Beginn; hier: Ort der Erfindung ¿e die W¡chsel­ Situationen, in die man durch Veränderungen in seinem Leben fälle Pl. kommen kann die W“tterung, Wetter; hier: sich stark ändernde -en Ereignisse die Verlegerin, Frau, der ein Verlag gehört -nen (der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt) der [ktensta­ Menge von Akten, von denen pel, eine auf der anderen liegt (die [kte, -n Sammlung von Dokumenten zu einem speziellen Thema) vielmehr ≈ im Gegenteil das K¡nnzei­ Signal; Zeichen chen, keinerlei gar keine die Hüterin, Frau, die z. B. auf eine Gruppe -nen von Tieren aufpasst; hier: ≈ Bewohnerin; ≈ Besitzerin reichlich ziemlich gest„lten hier: dekorieren; schmücken ausstrahlen hier: den Eindruck machen von empf“nden das Gefühl haben, dass …; finden der T„nnen­ Teil von einem Baum, dessen zweig, -e harte, kleine „Blätter“ auch im Winter grün sind das B„nd, ¿er hier: dünnes, langes Stück Stoff verzieren dekorieren; schmücken der K¶rb, ¿e ≈ stabile Tasche, meistens aus dem Material eines Baumes st„mmen aus hier: kommen aus wahr hier: richtig; wirklich der Seminar­ Kursraum raum, ¿e g„stlich so, dass man einen Gast freundlich empfängt und alles dafür tut, dass er zufrieden ist und sich wohlfühlt deplatziert hier: unpassend unweigerlich so, dass man etwas nicht verhindern kann; sicher der M„ngel, ¿ hier: Defizit; Fehler n“chts zu an einem Ort nicht sein suchen haben dürfen „n die Tugend, hier: Vorteil; ≈ wertvolle Mög-en lichkeit respektabel hier: ≈ wichtig; so, dass man ihn gut findet degradieren hier: Negatives sagen oder denken über … s“ch „neignen in Besitz nehmen das Zubehör, hier: z. B. Dekorationsgegen-e stände die Fähigkeit, Können; Talent -en ausstatten ≈ einrichten mit

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Der Vampir von Hannover Mindestens 24 Jungen hat Fritz Haarmann auf schreckliche Art getötet. Vor 90 Jahren wird der bekannteste deutsche Serienmörder endlich gefangen.

Wirklich fröhlich? Fritz Haarmann 1924 zwischen zwei Polizisten bei einem Fototermin

töten totmachen der Serienmörder, - Person, die in krimineller Absicht viele Menschen so verletzt, dass diese sterben Jungen die J¢ngs Pl. der Sp“tzname, -n Name, den man zum Spaß gibt oder um über andere zu lachen der B“ss, -e von: beißen = hier: mit den Zähnen verletzen ¢mbringen totmachen das {pfer, hier: Person, die von einem Kriminellen verletzt oder totgemacht wird der Kleinkriminelle, Person, die kleinere krimi-n nelle Sachen macht, z. B. ohne Fahrschein im Bus fahren der Polizeispitzel, Person, die im Auftrag der Polizei versucht, geheime Informationen über das Leben anderer zu entdecken verh„ften

fangen und ins Gefängnis bringen (das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle geschlossen werden) der M¶rd, -e kriminelles Tun, bei dem ein Mensch so verletzt wird, dass er stirbt der Ger“chts­ Mediziner, der z. B. im Aufmediziner, trag der Polizei Tote untersucht, um den Grund zu finden, warum sie gestorben sind (das Ger“cht, -e hier: offizielle Institution, wo in einem Prozess untersucht wird, ob jemand etwas Kriminelles gemacht hat)

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E

r nennt sie Puppenjungs, ein Spitzname für männliche homosexuelle Prostituierte. Es sind Jungen und sehr junge Männer – der jüngste zehn, der älteste 22 Jahre alt. Er trifft sie am Hauptbahnhof in Hannover. Die Jungen sind in Not. Viele sind von zu Hause weggelaufen. Sie brauchen Geld, eine Wohnung, haben Hunger. Fritz Haarmann lädt sie zu sich nach Hause ein, bietet ein Bett für die Nacht und Essen an. Sehr viele gehen mit. Fritz Haarmann hat Sex mit ihnen. Und tötet sie mit einem Biss in den Hals. Der Mann, der sich später freundlich lachend zwischen den Polizisten fotografieren lässt, ist ein Monster. Mindestens 24 Jungen bringt er zwischen 1918 und 1924 um. Die Toten schneidet er in Stücke und wirft sie in einen Fluss.

Die Kleidung seiner Opfer verkauft Haarmann. Seit Jahren lebt er vom Verkauf von Kleidung, Fleisch und gestohlenen Sachen. In Hannover ist er stadtbekannt, als Homosexueller, Kleinkrimineller – und als Polizeispitzel. Sehr lange denkt die Polizei nicht daran, dass er auch ein Mörder sein könnte. Erst im Juni 1924 wird Haarmann verhaftet. Sechs Jahre nach dem ersten Mord. 27 Jungen werden zu dieser Zeit gesucht. Als die ersten Jungen plötzlich weg sind, denkt die Polizei noch nicht an einen Serienmörder. Aber im Mai 1924 finden Kinder beim Spielen am Fluss Leine die Köpfe von Toten. Weil Gerichtsmediziner die gefundenen Teile als männlich identifizieren, beginnt die Polizei ihre 6/14


Ein Bild und seine Geschichte

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relang darüber. Haarmann hat Fleisch und Wurst in Dosen verkauft. Aber er hat nie gestanden, aus den Toten Wurst gemacht zu haben. Auch die Methoden der Polizei bleiben viele Jahre lang geheim. Erst Anfang der 90er-Jahre werden persönliche Erinnerungen von einem der Beamten gefunden. Wäre 1924 bekannt gewesen, mit welchem Spektakel die Polizisten erreicht haben, dass Haarmann gestanden hat – Haarmann hätte vor Gericht freikommen müssen. 2  Barbara Kerbel

verdæchtigen

Was im Juni noch passiert ist Vor

130 Jahren

AM 9. JUNI 1884 Der Ort liegt damals noch außerhalb des Stadtzentrums von Berlin: Kaiser Wilhelm I. legt in der Nähe des Brandenburger Tors den Grundstein für den Reichstag. Mehr als 18 Monate hat es gedauert, bis der Monarch mit den Plänen einverstanden war – Architekt Paul Wallot musste sie immer wieder korrigieren. Bis die Parlamentarier einziehen können, dauert es zehn Jahre. Bis 1945 tagt das Parlament im Reichstag. 1933 und im Zweiten Weltkrieg wird das Gebäude stark beschädigt. Seit 1999 tagt der Deutsche Bundestag, das Parlament von heute, dort.

100 Jahren

AM 28. JUNI 1914 Dieses Ereignis hat schließlich den Ersten Weltkrieg zur Konsequenz: Beim Attentat von Sarajevo sterben der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau Sophie. Bosnien-Herzegowina ist von ÖsterreichUngarn besetzt. Das Land will unabhängig werden und sich mit Serbien zusammenschließen. Im Juli reagiert die Donaumonarchie und erklärt Serbien den Krieg. Was als regionaler Konflikt beginnt, wird in den nächsten Monaten zum schlimmsten Krieg, den es bis zu diesem Moment in der Welt gegeben hat.

der Kaiser, den Gr¢ndstein legen

oberster Monarch den ersten Stein bei einer Zeremonie zum Baubeginn eines Gebäudes in die Erde legen tagen eine Sitzung haben beschädigen kaputt machen das [ttentat, -e krimineller Versuch, jemanden totzu­ machen (oft aus politischen Gründen) der Thronfolger, Aristokrat, der als nächster Monarch werden soll bes¡tzt hier: von einer Armee in Besitz genommen ¢nabhängig w¡rden souverän werden s“ch zus„mmenschließen eine Organisation formen, um ein ge­ meinsames Ziel zu erreichen den Krieg erklären offiziell sagen, dass Krieg ist

FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

Suche nach dem Mörder unter den Homosexuellen. Die Beamten erinnern sich: Haarmann wurde schon 1918 verdächtigt, zwei junge Männer getötet zu haben. Die Polizei beobachtet ihn – ohne Ergebnis. Seine Verhaftung passiert zufällig. Am 22. Juni streitet Haarmann am Hauptbahnhof laut mit einem Jungen. Die Polizei nimmt ihn mit, durchsucht seine Wohnung, findet Kleidung mit Blut darauf. Haarmann sagt, es ist sein eigenes Blut. Die Polizei glaubt ihm nicht und verhaftet ihn. Dann machen die Kriminalbeamten Haarmann Angst. Sie schlagen ihn. In seiner Zelle wird er angekettet. Hoch oben in die Ecken der Zelle stellen die Polizisten Schädel von Toten. Sie stellen Kerzen in die Schädel und hängen roten Stoff vor die Augenhöhlen. Daneben stellen sie eine große Tasche mit Knochen der Toten aus dem Fluss. Zu Haarmann sagen die Polizisten: „Die Seelen der Toten werden kommen und dich holen.“ Nach wenigen Tagen gesteht Haarmann mehrere Morde. Die Polizei startet eine große Suchaktion. Die Beamten holen immer mehr Knochen aus dem Wasser. Sie publizieren Bilder der Kleidung, die sie bei Haarmann gefunden haben. Eltern aus ganz Deutschland melden sich. Im Dezember 1924 beginnt der Prozess. Die Menschen nennen Haarmann den „Vampir von Hannover“. Haarmann gefällt das Interesse von Polizei, Justiz und Öffentlichkeit. Der Publizist Theodor Lessing, der über den Prozess schreibt, zitiert ihn mit den Worten: „Wenn ich so gestorben wäre, dann wäre ich beerdigt worden und keiner hätte mich gekannt. So aber – Amerika, China, Japan und die Türkei – alles kennt mich.“ Sein Wunsch: Er will öffentlich hingerichtet werden, später soll ein Denkmal an ihn erinnern. Ein Psychiater untersucht Haarmann. Sein Urteil: Der Mann ist krank, aber schuldfähig. Die Justiz kann im Prozess 24 Morde beweisen. Fritz Haarmann wird zum Tod verurteilt. Im April 1925 wird er im Alter von 45 Jahren hingerichtet. Nach seinem Tod wird der Kopf ins psychiatrische Institut von Emil Kraepelin nach München gebracht. Die Untersuchung zeigt: Haarmanns Gehirn war krankhaft verändert. Aus der Geschichte des Serienmörders werden später Filme, Theaterstücke, Bücher und Liedtexte gemacht – Haarmann ist berühmt geworden. Aber auf manche Fragen gibt es nie eine Antwort. Hat Haarmann aus seinen Opfern Wurst gemacht? Die Öffentlichkeit diskutiert jah-

vermuten, dass jemand et­ was Kriminelles getan hat beobachten hier: an jeden Ort nachge­ hen und genau sehen, was jemand macht durchsuchen nach einer speziellen Sa­ che suchen die Z¡lle, -n kleiner Raum in einem Ge­ fängnis „nketten mit einer Kette festmachen, sodass man nicht weglau­ fen kann der Schädel, Kopfskelett die K¡rze, -n langes, dünnes Ding: Wenn man es mit einem Streich­ holz anmacht, gibt es Licht. die Augenhöhle, -n Loch im Schädel für das Auge der Kn¶chen, Teilstück des Skeletts die Seele, -n in vielen Religionen der Teil des Menschen, der nach dem Tod weiterlebt gestehen sagen, dass man etwas Ver­ botenes, moralisch Falsches oder Kriminelles getan hat s“ch m¡lden hier: schreiben und fragen, ob ihr Sohn ein Opfer war die Œffentlichkeit hier: die Medien und ihr Publikum zitieren Worte nennen, die eine an­ dere Person gesagt oder ge­ schrieben hat gest¶rben … wäre Konj. II der Vergangenheit von: sterben wäre … beerdigt Passiv vom Konj. II der Verw¶rden gangenheit von: beerdigen = ein Loch in die Erde ma­ chen und einen Toten hi­ neinlegen h“nrichten zur Strafe totmachen das Urteil, -e ≈ Entscheidung eines Ge­ richts nach einem Prozess sch¢ldfähig ≈ so, dass man unterschei­ den kann, ob man etwas Kriminelles tut oder nicht beweisen ≈ zeigen, dass etwas wahr ist z¢m Tod verurtei- nach einem Gerichtsprozess len entscheiden, dass jemand zur Strafe sterben muss das Geh“rn, -e Organ im Kopf, mit dem man denkt und fühlt kr„nkhaft so, dass es nicht mehr nor­ mal ist verændern hier: anders sein das Theater≈ Text, der am Theater ge­ stück, -e spielt wird

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Was die Deutschen

mit ihrem Geld machen 62

6/14


Mein erster Monat

Sarah Wilson

in Freiburg „nhören r“chtig die Wahl der Straßenrand, ¿er der Schw„rzwald

HEIMAT:

Neuseeland

ALTER:

27 Jahre

BERUF: Angestellte im Kundenservice ERSTER MONAT: August 2012 HOBBYS:

Bloggen, Inlineskaten, Kochen

≈ hören hier: wirklich von: wählen ≈ Teil einer Straße ganz außen Bergregion im Südwesten Deutschlands ≈ fantastische Erzählung, z. B. „Hänsel und Gretel“ hier: denken/glauben, dass die Landschaft so ist ≈ von dieser Kategorie; so kaputt machen mit (viel) Humor hier: ≈ interessiert an Neuem; ≈ so, dass neue Menschen willkommen sind

das Märchen, r¡chnen m“t s¶lche (-r/-s) zerstören humorvoll ¶ffen

Mein Tipp

A

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die Aussprache, -n das Hörverständnis gemeinsam

von: aussprechen = richtig sagen richtiges Verstehen einer Aussage hier: zusammen

Freiburg im Breisgau Wo es liegt: Baden-Württemberg Wie viele dort wohnen: 218 000 Einwohner Was interessant ist: südlichste Großstadt Deutschlands, 556 Jahre alte Universität, einer der wärmsten Orte des Landes, Münster, an den meisten Straßen des Zentrums Bächle

das M•nster, das Bæchle, schwäb. (der Straßenrand, ¿er

FOTOS: PRIVAT; FWTM/KARL-HEINZ RAACH

n meinem ersten Tag in Deutschland war ich sehr überrascht: Ich habe mehr Deutsch verstanden als gedacht. In Neuseeland habe ich Deutsch mit meinem iPod gelernt. Auf dem Weg zur Arbeit habe ich Übungen und Texte ange­ hört. Ich habe gedacht: Das hilft nicht viel. Aber in Freiburg habe ich dann doch ein paar einfache Sätze verstanden: Wo kommst du her? Wie alt bist du? Das war ein guter Anfang. In Freiburg wollte ich einen richtigen Kurs machen. Bei der Wahl meiner Sprachschule hatte ich Glück. Sie hat eine Gastfamilie ganz in ihrer Nähe für mich gefunden. Und außer mir haben nur drei andere Sprachschüler den Kurs besucht. So hatte der Lehrer viel Zeit für mich. Außerdem habe ich die anderen Schüler schnell gut kennengelernt. Nach dem Unterricht haben wir viele Aus­ flüge zusammen gemacht. Freiburg ist klein, aber sehr schön. In der ganzen Stadt gibt es Bächle. So sagt man hier zu kleinen Flüssen am Straßenrand. Die Menschen fahren viel Fahrrad. Nach ein paar Tagen kennt man die ganze Stadt. Besonders neugierig war ich auf den Schwarz­ wald. Der beginnt hinter der Stadt. In meiner Heimat hat mir eine Freundin erzählt, dass der Schwarzwald wie aus einem Märchen ist. Eigentlich wollten wir zusammen in den Schwarzwald reisen. Aber dann bin ich doch

Auch in Deutschland habe ich weiter mit Smartphone-Apps Deutsch gelernt. Zum Beispiel mit der Gratis-App Duolingo. Damit trainiert man auch Aussprache und Hörverständnis – und man bekommt motivierende E-Mails und kann gemeinsam mit Freunden lernen.

alleine gefahren. Ein bisschen Angst hatte ich deshalb schon. Ich habe niemanden gekannt und ja nicht wirklich Deutsch gesprochen. Aber ich habe schnell Menschen – und das Land – kennengelernt. Besonders geholfen hat mir dabei das Couch­ surfing. Im Internet kann man nach anderen Couchsurfern suchen und dann bei ihnen übernachten. So habe ich Dresden, Hamburg, Stuttgart und Berlin besucht. Die Couchsurfer geben einem tolle Tipps für ihre Stadt. Wo kann man gut essen, welcher Park ist der schönste? So individuelle Tipps stehen in keinem Reiseführer. Und natürlich war ich auch im Schwarzwald. Es gibt dort Hunderte Kilometer von Wander­ wegen und viele Berge. Damit habe ich nicht gerechnet. Aber fast immer kann man auf dem Weg auch ein Lokal besuchen. Dort kann man nicht nur essen und trinken – man lernt auch Menschen kennen. Solche Erfahrungen haben meine Klischees zerstört. Die Deutschen sind wirklich humorvoll, freundlich und offen.

große Kirche hier: kleiner Fluss am Straßenrand ≈ Teil einer Straße ganz außen)

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Anatomie einer Nation

Sind die Deutschen wirklich eine Nation von Sparern? Und warum spekulieren sie ungern? Claudia May hat sich die Deutschen und ihre Finanzen genau angeschaut.

E

s hat sich ein bisschen so angefühlt wie eine Kunstauktion. Zuerst waren es 3,5 Millionen Euro. Dann kamen 5,5 Millionen Euro dazu. Später 15 Millionen Euro. Und zum Schluss: 28,5 Millionen Euro. Bei diesen Zahlen ging es aber nicht um ein teures Bild oder eine extravagante Skulptur, sondern um Steuern. Genauer: Um die Summe der Steuern, die Uli Hoeneß, inzwischen Ex-Präsident des FC Bayern München, nicht bezahlt hatte. Im Prozess wurde schnell klar: Hoeneß hat mit Millionen spekuliert. Tag und Nacht. Zwischen 2003 und 2009 soll der 62-Jährige den Auftrag für rund 50 000 Trans­aktionen gegeben haben. Eine Zahl, die eigentlich nur Investmentbanker erreichen. Die meisten Deutschen können sich das nicht vorstellen. Nicht nur wegen der

FOTO: MAURITIUS IMAGES/IMAGEBROKER

Kein hohes finanzielles Risiko und viel Sicherheit – das lieben die Deutschen. hohen Summe. Große Spekulationen an der Börse – das ist den meisten fremd. 46 Prozent halten Aktien für „spekulativ“, so das Vermögensbarometer 2013 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes. 32 Prozent finden sie „komplex“. Nur elf Prozent denken, dass man damit gute Gewinne machen kann. Und für ein sinnvolles Element der Altersvorsorge halten es nur sieben Prozent. Da ist es logisch, dass die meisten Aktien der DAX-Unternehmen in der Hand ausländischer Investoren sind. Was aber machen die Deutschen mit ihrem Geld? Im Durchschnitt haben sie in den letzten Jahren zehn Prozent von ihrem Lohn gespart. Das ist viel. „Eigentlich müssten die Deutschen weniger sparen“, erklärt der Wirtschaftshistoriker Werner Abelshauser von der Universität Bielefeld. „Denn anders als in anderen Ländern müssen wir weder sehr viel für die Aus6/14

bildung unserer Kinder zahlen, noch für Aufenthalte im Krankenhaus.“ So erklärt Abelshauser zum Beispiel das ökonomische Verhalten der Chinesen. Dort sparen Eltern im Durchschnitt genau deshalb 25 Prozent ihres Lohns. Haben die Deutschen vielleicht Angst vor einer Inflation? Erinnern sie sich heute noch an das Jahr 1923? Als die Preise jeden Tag stiegen und das Porto für einen normalen Brief plötzlich zehn Milliarden Mark kostete? Der Wirtschaftshistoriker sagt Nein: „Ich denke, dass die Angst vor Inflation heute keine große Rolle spielt. Die Inflation damals war eigentlich ein Förderungsprogramm für die Konjunktur und ist positiv zu sehen.“ Der Professor hat eine andere Erklärung. „In Deutschland bauen wir komplizierte Maschinen und ganze Anlagen. Das dauert einige Zeit. Denn eine Maschine wird geplant, gebaut – und dann erst verkauft“, sagt er. „Wenn man da nicht mit einer harten Währung kalkulieren kann, ist man bankrott, bevor der Auftrag abgewickelt ist.“ Also sparen die Deutschen und machen ungern Schulden. Mit dieser Art zu denken sind fast alle im Land infiziert, meint Abelshauser: „Denn die meisten Menschen arbeiten in kleineren und mittelständischen Unternehmen, die maßgeschneiderte Produkte anbieten.“ Kein hohes Risiko und viel Sicherheit – das müssen Sparanlagen den Deutschen also bieten. Deshalb lieben sie konservative Investitionen. Ein typisches Beispiel: das traditionelle Sparbuch mit seinen extrem niedrigen Zinsen. Schon um 1900 hatte jeder dritte Bürger eins. Um Sparen noch populärer zu machen, hatten Sparkassen 1924 bei einem Treffen in Mailand die Idee zu einem Weltspartag. Der Tag Ende Oktober soll auch schon die Jüngsten zum Sparen animieren. Dann gibt es in der Bank Spardosen und andere kleine Geschenke. Und das über das Jahr gesammelte Geld kommt – natürlich – auf %

s“ch „nfühlen wie hier: einen Effekt haben wie; wirken wie die K¢nstauktion, Veranstaltung, bei der man -en Kunst öffentlich anbietet und an die Person verkauft, die am meisten Geld dafür zahlen will ¡s geht ¢m … das Thema / der Inhalt ist … s¶ll … gegeben man sagt, dass … gegehaben ben hat s“ch vorstellen hier: sich denken, dass es möglich wäre die Bœrse, -n Markt, auf dem Aktien gekauft und verkauft werden (die [ktie, -n Dokument darüber, dass man einen Teil einer Firma besitzt) “st … fr¡md lehnen … ab h„lten für … hier: meinen, dass sie … sind das Vermögens­ Barometer, das etwas über barometer, die Vermögenssituation aussagt (das Vermögen, - Besitz einer Person oder Institution insgesamt, z. B. Geld, Häuser, Autos) der Deutsche ≈ Organisation für die Sparkassen- ¢nd Interessen der SparkassenGiroverband Finanzgruppe der Gew“nn, -e Geld, das man verdient; Profit s“nnvoll so, dass es Sinn macht die [ltersvorsor- ≈ private Rente ge, -n das DAX-UnterFirma, die Mitglied des DAX nehmen, ist (der DAX kurz für: Deutscher Aktien­ index = Durchschnitt des Marktpreises der 30 wichtigsten deutschen Aktien) das Verh„lten hier: Art, wie jemand seine Finanzen investiert das Fœrderungs- Programm zur Unterstützung programm, -e die Konjunktur wirtschaftliche Situation und Verbesserung einige Zeit mehrere Monate oder Jahre die [nlage, -n hier: System technischer Konstruktionen, mit denen etwas hergestellt wird die h„rte Währung ≈ stabiles Geld, das seinen Preis nicht verliert „bwickeln zu Ende bringen Sch¢lden m„chen Geld von einer Person oder Bank leihen infizieren ≈ krank werden; hier: als Charakteristikum haben m“ttelständisch mit circa 50 bis 500 Angestellten maßgeschneidert genau passend gemacht für einen Kunden die Sparanlage, -n ≈ Investition, um zu sparen bieten hier: etwas Spezielles an­ bieten das Sparbuch, ¿er Dokument über gespartes Geld auf einem Konto der Z“ns, -en hier: Geld, das man von der Bank für sein gespartes Geld bekommt animieren hier: machen, dass ... sparen

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das Tagesgeld- Konto, bei dem man Zinsen konto, -konten bekommt, und von dem man täglich Geld nehmen kann die f¡stverzins­ Investitionsform, bei der man liche [nleihe, -n über lange Zeit einen gleich­ bleibenden Zins bekommt rein ≈ nur der Verl¢st, -e von: verlieren; hier: Geld: So viel verliert man. verspr¡chen hier: machen, dass man auf Erfolg hofft die Ges¡llschaft Firma, die systematische Un­ für Konsumfor- tersuchungen macht, welche schung und wie viele Produkte ge­ kauft werden nach wie vor immer noch auf Erholungs- in Richtung Verbesserung der kurs wirtschaftlichen Situation die Kauflaune Tendenz/Lust, zu kaufen nachhaltig so, dass es einen langen und intensiven Effekt hat Laut einer ≈ So steht es in einer Stu­ Studie … die: … (die Studie, -n systematische Untersuchung) verteilen mehreren Personen geben s¡lbstgenutzt ≈ selbst benutzt der Immobilien- Haus oder Wohnung, die besitz, -e einem gehört die Bevœlkealle Einwohner rung, -en der Wert, -e hier: Preis die Entw“cklung, hier: Verbesserung der wirt­ -en schaftlichen Situation flexibel hier: so, dass man schnell den Arbeits- und Lebensort wechseln kann betragen hier: ≈ sein die Lebensum- Lebenssituation stände Pl. die Vortragsrei- Reise, bei der man in ver­ se, -n schiedenen Orten vor Publi­ kum spricht

Am liebsten bar? Nur Bares ist Wahres. Stimmt das in Deutschland immer noch? Ja – und nein. „Die Mehrheit der Einkäufe wird zwar noch bar bezahlt, Jahr für Jahr steigen aber die Umsätze mit Kartenzahlungen“, sagt Ulrich Binnebößel vom Deutschen Handelsverband. So zahlen aktuell 41 Prozent der Deutschen ihre Einkäufe in Geschäften mit einer Karte. Der Standard ist dabei die Maestro-Karte, die es bei Banken meistens zusammen mit dem Girokonto gibt. Kreditkarten benutzen die Menschen in Deutschland nur bei fünf Prozent ihrer normalen Einkäufe. Das ist logisch, denn die werden viel seltener akzeptiert als die Karte mit dem MaestroLogo. Aber auch wer so eine Karte hat, sollte besser immer etwas Bargeld dabei haben: In vielen kleineren Geschäften kann man nicht mit Karte bezahlen. Wer also ganz sicher sein will, dass er sein Brötchen oder eine Tasse Kaffee bekommt, sollte mehr als nur Plastik in der Geldbörse haben. der }msatz, ¿e der Deutsche H„ndelsverband (der Hændler, -

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hier: Summe aller Zahlungen in einer speziellen Zeit Organisation für ganz Deutschland für die Interessen von Händlern Verkäufer)

das Sparbuch. Ein paar Banken haben aus dem Spartag eine ganze Sparwoche ge­ macht. Außer dem Sparbuch sind in Deutsch­ land natürlich auch andere konservative Anlageformen populär. Tagesgeldkonten oder festverzinsliche Anleihen zum Bei­ spiel. Eine andere Lieblingsanlage: Versi­ cherungen. Es gibt in Deutschland mehr Lebensversicherungen als Menschen: 93 Millionen Lebensversicherungen gehören 80 Millionen Bürgern. Nur 16 Millionen dieser Verträge sind reine Risikoversiche­ rungen. Einen großen Nachteil haben aber alle diese sicheren Anlageformen. Weil die Zinsen zurzeit besonders niedrig sind, gibt es nicht nur weniger Gewinne, son­ dern oft auch Verluste. Aber nur zwölf Prozent der Sparkassenkunden, sagt das Vermögensbarometer 2013, suchen nach Anlageformen, die mehr Erfolg verspre­ chen. Andere Bankkunden sparen wegen der niedrigen Zinsen einfach weniger: Zurzeit kaufen die Deutschen besonders viel ein. Denn die Menschen, schreibt die Gesellschaft für Konsumforschung, „se­ hen die deutsche Wirtschaft nach wie vor auf Erholungskurs“. „Die hohe Kauflaune heißt aber nicht, dass die Deutschen jetzt ohne zu über­ legen Geld ausgeben“, erklärt Ökonom Abelshauser. „Es ist so: Wer schon lange seine Wohnung modernisieren oder neue Möbel kaufen wollte, tut das jetzt. Es ist also ein sehr nachhaltiger Konsum.“ Auch beim Geldausgeben bleiben die Deut­ schen konservativ. Wäre nicht auch Geld für weniger nachhaltige Dinge da? Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschafts­ forschung (DIW) in Berlin besitzen die Deutschen insgesamt nämlich 6,3 Billio­ nen Euro, die aber sehr ungleich verteilt sind (siehe Deutsch perfekt 4/2014). Die wichtigste Komponente der 6,3 Billionen Euro Vermögen ist aber nicht das Spar­ buch oder eine Versicherung. Es ist der selbstgenutzte Immobilienbesitz. „Zwar besitzen nur etwa 38 Prozent der er­ wachsenen Bevölkerung eine selbstge­ nutzte Immobilie, aber der Wert dieser Immobilien beträgt im Durchschnitt über

150 000 Euro“, erklärt Markus Grabka vom DIW. Rechnet man mit der ganzen Bevöl­ kerung, wohnt etwa jeder Zweite in der eigenen Wohnung oder im eigenen Haus. Das ist immer noch sehr wenig. In den anderen Ländern der Europäischen Union leben die meisten Einwohner in den ei­ genen vier Wänden. Das Wohnen zur Miete – wieder ein ty­ pisch deutsches Phänomen. Aber warum haben nicht mehr Menschen ihr Vermö­ gen in Immobilien investiert, wo das Geld auch ziemlich sicher ist? „Ein wichtiger Grund dafür ist die hohe Mobilität der Arbeit – in der Industrialisierungsphase und dann wieder in den 1950er-Jahren“, erklärt Wirtschaftshistoriker Abelshauser. „In den großen Industriezentren, wie zum Beispiel dem Ruhrgebiet, suchte man fle­ xible Arbeiter. Und eine eigene Immobilie ist das Gegenteil von Flexibilität.“ Außer­ dem fehlten nach dem letzten Krieg sechs Millionen Wohnungen. Mit dem sozialen Wohnungsbau hat der Staat dann ein Pro­ gramm gestartet, in dem vor allem der Bau von Mietwohnungen unterstützt wurde. Ein Problem ist das Wohnen zur Miete für die Deutschen nicht. Laut einer ak­ tuellen OECD-Studie sind 93 Prozent mit ihrer Wohnsituation zufrieden. Zufrieden sind die meisten auch mit den eigenen fi­ nanziellen Lebensumständen. 57 Prozent beschreiben diese im Vermögensbarome­ ter 2013 als „gut“ oder auch „sehr gut“. Viele dieser zufriedenen Deutschen trifft Ökonomie-Professor Abelshauser auf Vortragsreisen im Publikum wieder. Nicht wenige haben mehr als 100 000 Euro ge­ spart. Aktien und Spekulationen sind für die meisten trotzdem keine Option. „Das Vermögen liegt auf einem Tagesgeld­ konto, das alle sechs Monate gewechselt wird“, erklärt der 69-Jährige. „Denn für diese Zeit gibt es bei den meisten Banken Sonderkonditionen, zum Beispiel ein hal­ bes Prozent mehr Zinsen.“ Jedes halbe Jahr nach einem neuen Konto zu suchen – das nennen viele sei­ ner Zuhörer Stress. Wer jeden Tag intensiv mit Aktien spekuliert, kann darüber nur lachen. Wahrscheinlich haben die meis­ ten Deutschen mit ihren konservativen Anlagen aber ein sehr ruhiges Leben. 2 6/14


Ausstellung

Gisèle Freund Mit ihren Porträts und Reportagen war die deutsch-französische Fotografin (1908 - 2000) für ein ganzes Jahrhundert wichtig. Sie fotografierte Schriftsteller und Künstler wie James Joyce, Simone de Beauvoir, Virginia Woolf und Frida Kahlo – und dokumentierte die Konsequenzen der Weltwirtschaftskrise im England der 30er-Jahre. Die Deutschen zwangen sie unter Hitler zur Emigration, um sich nach dem Krieg wieder mit ihr zu schmücken. Freund selbst fand ihre Fotografie nicht zu wichtig: „Das Einzige, was es gibt auf der Welt, sind Liebe und Freundschaft. Das sind die beiden Dinge, für die es sich lohnt zu leben.“ bis 10.8. Berlin, Akademie der Künste

das Porträt, -s das Jahrh¢ndert, -e zw“ngen s“ch schm•cken m“t s“ch lohnen

Foto einer Person Zeit von 100 Jahren hier: erreichen, dass man emigriert hier: auch den Erfolg haben wollen von hier: gut sein, dass es etwas gibt

Kino

Willkommen bei Habib Manchmal will man einfach nur weg. So will Neco Frau und Kind in Stuttgart zurücklassen, um mit seiner Geliebten „zurück in die Türkei“ zu gehen – obwohl er noch nie dort war. Und Bruno protestiert mit einem Sitzstreik auf einer Verkehrsinsel gegen seine Kündigung. Michael Baumanns Tragikomödie erzählt von Großstadtmenschen, die ihr Leben ändern wollen. Nur was und wie? Und kann man nach so viel Leben überhaupt von vorne anfangen? Filmstart: 5.6. einfach der S“tzstreik, -s die Verkehrsinsel, -n überhaupt

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hier: nichts anderes als Aktion, bei der man sich an einen öffentlichen Platz setzt, um vorher genannte Ziele zu erreichen kleines grünes Areal in der Mitte einer großen Straße hier: eigentlich

Ausstellung

Der Erste Weltkrieg 1914 - 1918 40 beteiligte Staaten, 17 Millionen Tote – vor 100 Jahren kamen die Globalisierung des Krieges und eine neue Dimension der Zerstörung. Außerdem wuchs der Nationalismus in den Köpfen der Menschen – eine Basis für den nächsten Weltkrieg. Die Ausstellung orientiert sich an wichtigen Orten des Krieges: Schlachtfelder, politische und kulturelle Zentren. Jeder Ort symbolisiert ein Thema, das den Charakter dieses Krieges zeigt. 29.5. - 30.11. Berlin, Deutsches Historisches Museum

beteiligt die Dimension, -en die Zerstörung, -en das Schl„chtfeld, -er

so, dass man bei einer Aktion mitmacht hier: Intensität; ≈ Größe von: zerstören = kaputt machen Ort eines schweren Kampfes im Krieg

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Kulturtipps Lesung

Buch

Stefan Schwarz

Ein Kanake sieht rot

Ein 44-jähriger Altphilologe wird von der Vergangenheit eingeholt. Es sind aber keine antiken Griechen oder Römer, die Ullrich Hasselmann Probleme machen. Sein Problem ist auch nicht die Russin, die er vor vielen Jahren nur zum Schein heiratete. Das Problem ist ihr Sohn, der ein Ergebnis dieser kurzen Scheinehe ist – und von dem Hasselmann nichts wusste. Ein Sohn mit Beziehungen zur Mafia. Deshalb muss Hasselmann schließlich über die Gegenwart nachdenken. Die Groß­ russin ist ein sehr komischer Krimi von einem Meister des schwarzen Humors. die Lesung, -en hier: Veranstaltung, bei der ein Autor Teile aus seinem Buch liest einholen erreichen z¢m Schein hier: nicht aus Liebe, sondern als illegale Methode, um in Deutschland bleiben zu dürfen die Gegenwart Zeit, die jetzt ist der Meister, hier: sehr guter Krimiautor

SCHWER

Er wurde 1978 in Kabul (Afghanistan) geboren, wuchs aber in Krefeld (Nordrhein-Westfalen) auf. Jetzt ist Sulaiman Masomi ein bekannter Poetry-Slammer, Rapper, Poet und Autor. Seit mehr als zehn Jahren steht er auf der Bühne. Das Goethe-Institut hat ihn schon zu Auftritten ins Ausland eingeladen. Zum Beispiel in die USA, nach Israel und Mexiko. Die besten Geschichten, Texte und Gedichte Masomis gibt es in seinem neuen Buch Ein Kanake sieht rot. Klassiker wie „Ich weiß ES“ sind dabei, aber auch weniger bekannte Stücke. Der Leser lernt zum Beispiel, wie gefährlich es sein kann, seine Angst zu verlieren. Und warum Nasen laufen – und Füße riechen. Sulaimans Geschichten sind kurios und spielen fantastisch mit der deutschen Sprache. Dem Autor gelingt es dabei immer, dem Leser mit viel Charme einen Spiegel vorzuhalten. 3.6. Neubrandenburg 4.6. Hoyerswerda 10.6. Ueckermünde 11.6. Wolgast 26.7. Pirna

Kino

Einmal Hans mit scharfer Soße Hatice Akyün hatte so viel Erfolg mit ihrer 192 Seiten langen Kontaktanzeige, dass es diese jetzt als Film gibt. Die Autorin wächst als Tochter türkischer Eltern in Berlin auf. Als Erwachsene sucht sie nach einem Mann. Der soll ihr Selbstbewusstsein akzeptieren, aber auch ein echter Kavalier sein. Eben ein Hans – so nennen Türken den Durchschnittsdeutschen – mit scharfer Soße, also dem Charme und den Emotionen eines türkischen Mannes (siehe Deutsch perfekt 6/2006). Die Komödie der Hamburger Regisseurin Buket Alakus¸ hat ein großes Herz für die Klischees auf beiden Seiten. Filmstart: 12.6.

In einem Satz: Geschichten mit ganz eigenem Charme Lektora, 12 Euro Buch

Frühlings Erwachen SCHWER

Drei Jugendliche werden erwachsen. Sie haben Fragen – aber keiner will darauf antworten. Nicht ihre Eltern, nicht die Lehrer in der Schule. Sie leben um 1890. Eine Zeit, in der sie ohne Perspektive auf Erfolg um sexuelle Aufklärung und Toleranz kämpfen. Das Drama von Frank Wedekind, der dieses Jahr seinen 150. Geburtstag feiern würde, ist ein Klassiker. Illustriert hat diese Ausgabe Roberta Bergmann. Ihr Design erinnert an die Zeit des Jugendstils. Eine gute Kombination, denn die Bilder passen sehr gut zur Geschichte. Auf ein positives Ende für alle drei Protagonisten darf der Leser trotzdem nicht hoffen.

EIN KANAKE SIEHT ROT der Kan„ke, -n rotsehen der Auftritt, -e das St•ck, -e Die Nase läuft. den Spiegel vorhalten

das S¡lbstbewusstsein ¡cht eben die Regisseurin, -nen franz.

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von: selbstbewusst = so, dass man sich gut findet, wie man ist wirklich hier: ≈ also Leiterin, die Schauspielern Instruktionen gibt

das Erw„chen die Aufklärung die Ausgabe, -n der Jugendstil der Protagon“st, -en der Verlag, -e

hier:

Ausländer sehr ärgerlich werden von: auftreten = vor Publikum sprechen hier: Text Jemand hat Schnupfen. jemandem zeigen, wie er wirklich ist; eine Sache genau und kritisch beschreiben FRÜHLINGS ERWACHEN hier: Beginn; Anfang hier: Information über Sexualität hier: Version des Buches kunstgeschichtliche Epoche zwischen circa 1895 und 1906 Person, die eine wichtige Rolle spielt Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

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FOTOS: INDI FILM; GISÈLE FREUND©IMEC, FONDS MCC, DIST.RMN-GRANDPALAIS; BORIS LAEWEN

In einem Satz: satirisches Drama über eine historische Sexualmoral Kunstanstifter Verlag, 24,50 Euro


Kolumne

Alia Begisheva über das

Deutschsein Deutsche lieben die Ordnung. Aber zu viel darf es, speziell in der

F

rüher oder später befällt es jeden Ausländer in Deutschland – das Deutschsein. Bei mir fing es früh an: gleich mit 19, als ich bei einem deutschen Ehepaar lebte. Das Paar war sehr nett zu mir. Es zeigte mir die Gegend, kochte für mich, erklärte mir die Welt. Als Dank putzte ich, kaufte ein – mir schien es jedenfalls nicht Dank genug. Ich wollte etwas Großes für sie tun: Als die beiden mal in Urlaub fuhren, sortierte ich deshalb die Bücher ihrer (sehr großen) Bibliothek alphabetisch um. In den deutschen Buchläden sind die Bücher schließlich auch nach dem Anfangsbuchstaben des Nachnamens aufgestellt, egal, aus welchem

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

Die typischsten deutschen Ausländer sind die Taxifahrer. Land der Autor kam oder welcher Gattung sein Werk war. Diese Ordnung fand ich faszinierend. Dass meine Gasteltern einfach keine Zeit hatten, ihre Bücher alphabetisch zu sortieren, schien mir logisch. Schließlich arbeiteten sie viel. Ich beschloss, deutscher zu sein als die Deutschen und räumte ohne lange nachzudenken ihre Bücher aus den Regalen, staubte sie ab und stellte sie neu auf – nach dem Buchstaben-Prinzip, wie ich es aus dem Buchladen kannte. Ich platzte vor Stolz. Mein Gastvater fiel aber fast in Ohnmacht, als er wieder zu Hause ankam und meine Wohltat entdeckte. Tagelang stellte er die alte Ordnung wieder her: Sachbuch zu Sachbuch, spanische Autoren zu den spanischen Autoren, Krimis zu den Krimis. Seitdem fasse ich keine Bücherregale mehr an. Ich bin mir aber sicher, ich bin nicht die einzige Deutsche unter den Ausländern: Ganz viele räumen etwas ein, aus oder um – erst seit sie in Deutschland leben. Ein Freund von mir, 68

eigenen Bibliothek, auch nicht sein. Dramatisch wird es sowieso bei anderen – nämlich bei Aus­ ländern, die in Deutschland leben. bef„llen

plötzlich bekommen (z. B. eine Krankheit) die G„ttung, -en Gruppe von einzelnen Dingen mit denselben wesentlichen Charakteristika faszinierend so, dass etwas einem sehr gut gefällt „bstauben mit einem Tuch sehr feine Schmutzteile wegmachen vor St¶lz pl„tzen sehr stolz sein “n Ohnmacht f„llen ≈ in ein kurzes Koma fallen die Wohltat, -en gute Tat das S„chbuch, ¿er Buch mit Informationen oder Ratschlägen ¢nter hier: ≈ bei aufreihen in eine Reihe stellen der Keks, -e ≈ kleiner, harter, flacher Kuchen die Bl¡chdose, -n Dose aus dünnem, flachem Metall betreiben hier: machen schreiend w¡glaufen gemeint ist hier: schrecklich finden f„lten ≈ zusammenlegen stapeln aufeinanderlegen s¶rgfältig sehr genau die Stromsparwut ≈ starker Wunsch, Strom zu sparen her¢nterdrehen hier: auf eine niedrige Tempe­ ratur reduzieren die Energiewende Änderung der Energiepolitik hin zu erneuerbaren Energien (die erneuerbaren Energien, die immer wieder neu entstehen, z. B. Wasserkraft, Energien Pl. Wind und Solarenergie) das Tabl¡tt, -s großer, flacher Gegenstand zum Tragen von Geschirr und Speisen die Filialleiterin, -nen Frau, die eines von mehreren Geschäften einer Firma leitet die Modekette, -n Firma mit vielen Läden für modische Kleidung an verschie­ denen Orten erwähnen sprechen von; nennen der T„xistand, ¿e Ort, an dem Taxis auf ihre Kun­ den warten ausladen etwas, was z. B. in einem Auto transportiert wurde, heraus­ nehmen erheben ≈ heben; nach oben nehmen der Zeigefinger, zweiter der fünf Finger das Herkunftsland, ¿er Land, aus dem jemand kommt ¢mparken ein schon geparktes Auto an einer anderen Stelle parken

ebenfalls ein Russe, reiht Kekse, die hier im russischen Laden in einer Tüte verkauft werden, zu Hause in einer Blechdose auf. Eine Rumänin betreibt eine Mülltrennung, vor der selbst Deutsche schreiend weglaufen würden: Sie faltet die leeren Milchtüten ganz flach und stapelt sie dann sorgfältig übereinander in ihrem Mülleimer. Und meine türkische Nachbarin hat eine Sammlung von Tupperware-Dosen, in die sie alles umfüllt, sobald sie vom Einkaufen wieder nach Hause kommt. Es gibt auch andere Symptome: die Strom­ sparwut bei einem Franzosen, der in seiner Wohnung die Heizung so stark herunterdreht, als wäre er ganz persönlich für die Energiewende verantwortlich. Die Ordnungswut bei einer philippinischen Kantinen-Mitarbeiterin, die darauf achtet, dass das schmutzige Geschirr auf dem Tablett genau so liegt wie auf dem Schild. Oder die Disziplinwut bei einer kroatischen Filialleiterin einer Luxus-Modekette: Sie schreibt ihrem brasilianischen Mitarbeiter ins Zeugnis, er soll sich mehr Mühe machen beim Ausfüllen der Anwesenheitsliste und beim Bedienen der Kasse. Was sie nicht erwähnt: Wie toll seine tägliche Leistung nach nur eineinhalb Jahren Deutschland-Aufenthalt ist. Hat sie schon vergessen, wie sie sich fühlte, als sie hier vor 20 Jahren ankam? Die typischsten deutschen Ausländer sind aber die Taxifahrer. Vor meinem Haus gibt es nur vier Parkplätze, die immer besetzt sind – und einen großen Taxistand. Wenn ich etwas ausladen muss, parke ich am Ende des Taxistandes. Wenn gleichzeitig ein Taxi ankommt, gefahren von einem pakistanischen, afghanischen, persischen oder was weiß ich welchem Fahrer, hält er kurz neben mir an und schaut mir in die Augen. Wenn Blicke töten könnten! Dann erhebt er meistens seinen Zeigefinger. Dabei bin ich mir sicher, dass es in den meisten Herkunftsländern der Frankfurter Taxifahrer gar keine Taxistände gibt. Ich parke dann aber immer um. Ordnung muss sein. 2 6/14


Nächsten Monat in Deutsch perfekt Das Juli-Heft gibt es ab 25. Juni

FOTOS: LOOK FOTO/RAINER MIRAU; ISTOCK/THINKSTOCK (3); WELTKULTUWRERBE VÖLKLINGER HÜTTE/GERHARD KASSNER

Großes Reise-Spezial

Die Urlauber-Nation

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Wie wir leben Start in eine Sommer-Serie: Junge Menschen berichten über ihren Alltag. Wie ist ihr Leben wirklich?

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

XXXXXXX: DDDD EEEE RRRRR WWWWW

Kaum ein Volk fährt so oft und lang in den Urlaub wie die Deutschen. Wie machen die das nur?

Das Brandenburger Tor, das Matterhorn und Schloss Schönbrunn sind Nationalsymbole. Jeder meint, sie zu kennen. Aber hinter den Fassaden dieser und anderer wichtiger Sehenswürdigkeiten in den deutsch­ sprachigen Ländern gibt es Aspekte, die Touristen nur selten entdecken. Für unser großes Reise-Spezial haben unsere Reporter mit Insidern gesprochen: Warum ist direkt im Brandenburger Tor ein stiller Ort, von dem nur wenige wissen? Wie gefährlich ist das Matterhorn, das Nationalsymbol der Schweiz? Und wohnen heute wirklich ganz normale Menschen in Schloss Schönbrunn, der populärsten Sehenswürdigkeit Österreichs?

Die Deutschen und ihre Autos Wie wichtig sind sie ihnen noch? Trier – die Historische Deutschlands älteste Stadt Spezial Sprache Intensiv in den Sprachherbst 69


D-A-CH-Menschen MITTEL

Einer von 98 Millionen: Wie denken Sie über das Leben,

Ralf Bockstedte?

Kann es sein, dass Sie ein kleines Problem haben? Vielleicht mit dem Fußballvirus? Ich denke, ich bin total infiziert. Und wer einmal infiziert ist, wird diesen Virus bis zum Lebens­ ende auch nicht mehr los. Sie haben die Lizenz als Fußballtrainer erworben, als einziger Rollstuhlfahrer Deutschlands. Wie das? Als einziger der Welt, sagt die FIFA! Eigentlich hätte ich einen praktischen Test bestehen müs­ sen. Den musste ich zum Glück aber nicht mehr machen. Denn bis ich mit 16 nicht mehr laufen konnte, habe ich sehr viel Fußball gespielt.

FOTO: STEFAN AREND

Warum war Ihnen die Lizenz so wichtig? Letztendlich ging es mir darum, nach rund 25 Jahren im Rollstuhl mal wieder auf dem Platz zu stehen. In meinem Beruf als Jurist habe ich viel mit Fußball zu tun, berate Spieler und Vereine, auch bei Prozessen. Außerdem arbeite ich als Spielerberater in einer Sportmanagement-Agen­ tur. Die Trainerlizenz ist für mich also eine Fort­ bildung. Es ging natürlich auch darum, sich auf Augenhöhe mit den Fußballprofis zu unterhalten. Wie reagieren die Leute, wenn Sie auf den Platz kommen? Eigentlich wissen ganz, ganz viele, dass ich im Rollstuhl sitze. Zum Beispiel in den Fuß­ ballcamps, wo ich als Trainer arbeite. Natürlich schauen und fragen die Kinder schon einmal. Aber dann merken sie: Der weiß, wovon er spricht. Und schon ist das kein Thema mehr. Außerdem gibt es natürlich genug Motivations­ 70

Fußball ist sein großes Thema. So hat der Jurist auch eine Lizenz als Fußballtrainer gemacht – obwohl er wegen einer seltenen Krankheit seit fast 27 Jahren nicht mehr laufen kann. Was motiviert den 42-Jährigen?

infiziert sein loswerden

≈ krank sein hier: verlieren; sich trennen können von erw¶rben Part. II von: erwerben = erreichen; bekommen der R¶llstuhl­fahrer, - Mann, der sich wegen einer Paralyse mit einem Stuhl auf Reifen bewegt hætte … bestehen Konj. II der Vergangenheit von: m•ssen bestehen müssen l¡tztendlich l¡tzt¡ndlich hier: ≈ eigentlich g“ng ¡s darum … war das Wichtigste … zu tun haben m“t hier: eine Verbindung haben mit die Agentur, -en Firma, die einen Service anbietet die F¶rtbildung, -en Kurs, um aktuelles und mehr Wissen zu bekommen auf Augenhöhe hier: so, dass man ein Thema genauso gut kennt wie ein anderer V¶llgas geben hier: schnell laufen und mitspielen die Leistung, -en hier: körperliche Anstrengung das Verstændnis hier: Akzeptanz; Verstehen gener¡ll hier: ≈ eigentlich verm“tteln hier: erklären; weitergeben ]s k¶mmt weniger Es hängt nicht so sehr davon ab … darauf „n … der W¡ltmeister, der Beste der Welt f„rbenfroh bunt; hier auch: fröhlich w¢nderschön ≈ sehr schön

brücken. Ich habe einmal vor einem Spiel der Mannschaft gesagt: „Schaut mal, ich würde gerne mit euch auf den Platz gehen und Vollgas geben. Aber das geht körperlich nicht mehr. Ihr seid meine Beine und macht das jetzt für mich.“ Das sind dann schon Dinge, die Kinder und Jugendliche nicht so schnell vergessen. Wenn Sie Kindern nur einen Tipp fürs Leben geben könnten, wie wäre der? Neben der Leistung und dem Erfolg, der im Ver­ ein eine Rolle spielt, ist sicher der Spaß an der

„Im Leben sind ganz andere Dinge wichtig als laufen zu können.“ Sache und dem Sport das Wichtigste. Und das richtige Verständnis von sich selbst. Wovon träumen Sie? Das wollen Sie nicht wirklich wissen! (lacht) Generell bin ich ein ganz großer Idealist. Ich möchte meine Lebensphilosophie vermitteln. Ich habe viel zu erzählen. Es kommt weniger darauf an, wie man aussieht und ob man läuft. Im Leben sind ganz andere Dinge wichtig. Jetzt schaut die Fußballwelt nach Brasilien. Was erwarten Sie? Ich hoffe natürlich, dass Deutschland Weltmeis­ ter wird, klar. Und ich erwarte ein sehr gutes, farbenfrohes Event. Meine Tochter ist in Kolum­ bien geboren, deshalb weiß ich: Südamerika ist wunderschön. Ich hoffe, dass der Kontinent die Chance bekommt, der Welt davon etwas zu zeigen. 2 Interview: Jörg Walser 6/14


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Die jungen Seiten von

Juni 2014 Alle Texte auf Stufe A2

Musik fĂźr den Sommer Bands, Stars, Newcomer Seite 4


KALEIDOSKOP

Computerspiele werden deutsch

synchronisieren einige (-r/-s) der }ntertitel, der H“nweis, -e das Ziel, -e die St“mme, -n (der Laut, -e die Schauspielerin, -nen

in einem Animations- oder fremdsprachigen Film eine Figur sprechen ein paar; mehr als zwei hier: Textzeile mit Übersetzung hier: Information hier: Resultat: Das will man erreichen. hier: Laute: Man macht sie, wenn man spricht oder singt. Einen Laut kann man hören.) Frau: Sie spielt im Film oder im Theater mit.

Wenn ein Film nach Deutschland kommt, wird er meistens synchronisiert. Nur in einigen speziellen Kinos gibt es Blockbuster oder Dokumentationen im Original mit Untertiteln. Das Gleiche passiert mit Computerspielen. Ihre Hersteller müssen aber nicht nur die Dialoge der Figuren übersetzen, sondern zum Beispiel auch Bildschirmtexte und Grafiken. Besonders wichtig ist das, wenn diese Texte relevant sind für die Lösung des Spiels. Das kann auch bei Liedern so sein: Darin sind oft Hinweise, die der Spieler braucht, um an sein Ziel zu kommen. Firmen, die Computerspiele übersetzen, müssen also sehr professionell arbeiten. Professionell sind auch die Sprecher, die den Figuren ihre Stimme geben: Schauspielerin Nora Tschirner – sonst sehr oft im Fernsehen zu sehen – spricht zum Beispiel Lara Croft aus dem Spiel Tomb Raider. Wie in einem Film muss sie nicht nur Sprache, sondern auch Emotionen transportieren.

aurants verDie großen Fastfood-Rest et aber nicht, lieren Kunden. Das bedeut nd weniger dass man in Deutschla ulärer werHamburger isst. Immer pop ger-Läden. den nämlich alternative Bur tschland Deu Experten sagen, dass es in in Berlin n iste circa 150 davon gibt, die me spiel die Bei zum und München. Bekannt ist ihren 17 mit ck Glü Münchener Firma Hans im t es Gourgib t Dor Läden in ganz Deutschland. Wein. Der und ils kta Coc met-Hamburger und auch biss, sondern lim nel Sch em Gast fühlt sich nicht wie in ein en auch Ein ähnliches Konzept hab wie in einem Restaurant. gibt es lin den: Im Kreuzburger in Ber andere, kleinere Burger-Lä orf seld Düs – und im What’s Beef in zum Beispiel nur Biofleisch . nur Produkte aus der Region

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der Schn¡llimbiss, -e ähnlich das Konz¡pt, -e das Biofleisch

kleiner Laden: Dort bekommt man . schnell schon fertig gekochtes Essen fast gleich Idee, Programm en Fleisch: Man hat es nach ökologisch Prinzipien hergestellt.


TITELFOTO: WWW.XAVIERNAIDOO.DE; FOTOS: TOMB RAIDER; MICHAELA AUER; Y.ARCURS; ETWINNING

Gespräch nach Hause Es ist dunkel, niemand ist mehr auf der Straße. Man hat einen Freund besucht und muss jetzt nach Hause. Für viele ist das unangenehm. Ein Berliner Projekt will Menschen in so einer Situation die Angst nehmen: das Heimwegtelefon. Man ruft mit seinem Handy die 030/12 07 41 82 an und kann auf dem Weg mit jemandem telefonieren. Potenziellen Kriminellen signalisiert das Telefon: Achtung, hier ist jemand nicht allein! Wenn trotzdem etwas passiert, kann der Gesprächspartner schnell Hilfe rufen. Noch ist das Projekt in der Testphase und nur freitags und samstags von 22 bis 2 Uhr zu erreichen. Bald soll es den Service aber in ganz Deutschland geben. ¢nangenehm der Heimweg, -e

nicht schön Weg nach Hause

signalisieren

≈ zeigen

austauschen das [rbeitsergebnis, -se das Audiostück, -e verb¡ssern der Preis, -e

hier: Informationen geben und bekommen hier: Resultat: Das hat man durch Lernen erreicht. hier: gesprochener Text besser machen Ding oder Geld: Ein Gewinner bekommt es.

DEIN WORT

(jemanden) l„ngweilen (Verb) Etwas langweilt normalerweise, wenn es gar nicht interessant ist. „Langweilen“ hat in der gesprochenen saloppen Sprache aber auch die Bedeutung von „stören“, „ärgerlich machen“: Hey, langweil mich nicht mit deinen Fragen. Ich erzähle es dir schon, wenn ich etwas Neues von Mike weiß! Genauso kann man auch sagen: Lass mich in Ruhe, du langweilst!

Europäisches Online-Projekt Mit Schulen aus 33 Ländern aus der Europäischen Union plus Island, Mazedonien, Norwegen, der Schweiz und der Türkei ein Projekt machen: Kann das funktionieren? Ja – wenn man über das Internet kommuniziert. Bei eTwinning-Projekten passiert genau das. Über Online-Lernplattformen lernen sich Schüler kennen. In Blogs, Wikis oder Fotogalerien tauschen sie ihre Arbeitsergebnisse aus. Schüler der Nelson-Mandela-Schule in Dierdorf (Rheinland-Pfalz) haben zum Beispiel mit Schülern aus rund 20 anderen Ländern kooperiert – und Videos und Audio­ stücke produziert, um ihr Englisch zu verbessern. Für diese Arbeit haben sie dann auch einen Preis gewonnen.

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Welche Bands sind in Deutschland zurzeit populär? Welche Musikernamen musst du kennen? Und wer sind die neuen Stars? Tipps von Franziska Langhammer. Alles außer ein bisschen warm

Heisskalt Sie heißen Mathias, Marius, Philipp und Lucas und kommen vom Land. Sie haben sich den Namen Heisskalt gegeben – und 2012 einen Band-Wettbewerb gewonnen. Deshalb durften sie auf dem Southside Festival auftreten, einem der größten Musikfestivals in Deutschland. Ein Jahr später hatte das Quartett mit seinen Melodien so viele Fans gefunden, dass man es auch so zu dem Festival eingeladen hat.

Die Musik von Heisskalt ist ein bisschen Pop-Songwriting plus ein bisschen Hardcore. In ihren Musikvideos werden die vier auch mal lauter, zum Beispiel beim Partyhit „Hallo“. Die Rockcombo ist bei dem Independent-Label Chimperator Department unter Vertrag, das eigentlich für Musiker aus dem Hip-Hop bekannt ist. Seit März gibt es endlich ihr Debüt-Album Vom Stehen und Fallen – viele haben lange darauf gewartet.

das L„nd

hier: ↔ Stadt; Provinz

der W¡ttbewerb, -e d¢rften … auftreten (auftreten

≈ Suche nach der Besten / dem Besten Prät. von: dürfen … auftreten hier: vor Publikum spielen)

bei … ¢nter einen Vertrag haben mit … Vertrag sein

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Neues aus der Provinz

Casper Der Rapper Casper war schon immer anders als andere: Als Kind hat er fast kein Deutsch gesprochen, heute ist er für viele der „Retter des deutschen Hip-Hop“. Als Kind lebte er in den USA, mit elf lebte er wieder in Deutschland. Der Rap war dann eine Brücke zur deutschen Sprache für ihn. Spätestens seit seinem sehr populären Album XOXO (2011) ist er bekannt. 2014 geht er mit seinem Album Hinterland auf Tour. Darin singt er über das Leben in der Provinz, „wo jeder Tag aus Warten besteht“. Gleichzeitig ist sein geliebtes Hinterland der Ort, an dem man kreativ sein kann. Ein bisschen traurig für manche Fans: Casper klingt nicht mehr nach hartem Rap. Typisch für ihn ist heute Emo-Sprechgesang mit bombastischen Melodien. Casper ist das egal: Der 31-Jährige ist schon lange für seine „Realness“ bekannt – und dazu passt es auch, andere Musikstile zu testen. der R¡tter, spätestens das H“nterland bestehen aus kl“ngen nach … h„rt der Spr¡chgesang, ¿e (der Ges„ng, ¿e

Mann: Er hilft in einer gefährlichen Situation. hier: ≈ mindestens hier: ≈ Provinz ≈ gemacht sein aus hier: machen, dass man … hört hier: laut; intensiv Gesang, der ein bisschen wie Sprechen klingt von: singen)

Supereasy, supergeil

Der Tourist mit Friedrich Liechtenstein

FOTOS: BEN WOLF; OLAF KLEINE; UNIVERSAL MUSIC (2)

Super Leute. Superlieb. Superlove. Supergeil. Friedrich Liechtenstein ist jetzt schon Kult. Seit Wochen ist er in den Charts, tanzt zu Elektrobässen und philosophiert über Super und die Welt. In einem Werbespot für einen Supermarkt klaut er Katzen, raucht Würstchen und badet in Milch und Müsli. Supereasy. Supergeil. Mehr als neun Millionen Mal wurde das Video schon angeklickt – nicht nur in Deutschland. Der Alte mit dem weißen Bart ist eigentlich Schauspieler, Regisseur und Model. Seit 2003 bringt er sein Publikum mit einer Kombination aus Funk und Elektro in die 90er-Jahre zurück. Das Berliner Musikprojekt Der Tourist hat den Mann jetzt für sich entdeckt. Aber Liechtenstein will sein Talent auch ohne die Touristen zeigen: Jetzt kommt sein Album Bad Gastein. supergeil der W¡rbespot, -s (die W¡rbung, -en

sehr toll kurzer Film: Er macht Werbung für ein Produkt. von: werben = versuchen, ein Produkt sehr bekannt zu machen) klauen etwas nehmen, was jemand anderem gehört w¢rde … „ngeklickt ≈ hat man … angeklickt der B„rt, ¿e Haare im Gesicht bei Männern der Schauspieler, - Person: Sie spielt im Theater oder im Film mit. der Regisseur, -e Chef im Theater oder im Film: Er gibt Schauspielern Instruktionen. franz. entd¡cken hier: ≈ sehen, dass er zu ihnen passt Die Texte auf dieser Seite kannst du mit einem Premium-Abo hören auf: www.deutsch-perfekt.com/service

Feuerzeug-Romantik

Adel Tawil Adel Tawil kann man nicht ignorieren: Mit dunklen, traurigen Augen schaut er einen in deutschen Städten von Tausenden von Plakaten an. Das Radio spielt die ganze Zeit seinen Hit „Lieder“. Darin singt er über seine Pop-Idole: „Whitney (Houston) wird mich immer lieben, und Michael (Jackson) lässt mich nicht allein.“ Wer große Emotionen und sentimentalen Deutsch-Pop mag, sollte also schnell sein Album kaufen. Angefangen hat Adel Tawil mit seiner Boygroup The Boyz, die grandios scheiterte. In den letzten Jahren ist er als Mitglied des Pop-Duos Ich & Ich bekannt geworden, das bei jungen und älteren Leuten populär war. Im März hat er den Musikpreis Echo gewonnen. Aber eigentlich hatte er für Partys wie diese gar keine Zeit: Er war nämlich auf großer Tour – wie jetzt auch wieder.

„nschauen scheitern das M“tglied, -er der Musikpreis, -e

≈ sehen auf keine guten Resultate haben Person: Sie ist bei einer (organisierten) Gruppe. Ding oder Geld für sehr gute Musik

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Licht an, Taschentuch raus

Revolverheld Das Verrückteste passierte den vier Musikern aus Hamburg Anfang 2014: Sie spielten in einer alten Fabrik das Lied „Ich lass für dich das Licht an“ – nur für einen Freund und seine Freundin. Am Ende macht er ihr einen Heiratsantrag. Das Musikvideo zeigt diesen Moment und die Freunde beim Feiern. Noch immer sind Revolverheld mit diesem Lied auf den ersten Plätzen der Charts. Seit mehr als zehn Jahren touren Revolverheld durch die Republik. Nach dem populären zweiten Album In Farbe im Jahr 2010 wurde es erst einmal ruhig um die Pop-Rocker. Frontmann Johannes Strate versuchte es das T„schentuch, ¿er solo. Jetzt sind Revolverheld zurück – und tun das, was sie am besten können: Konzerte geben. Als Liveband sind sie grandios. der Rev¶lverheld, -en

kleines Stück Stoff oder Papier: Man macht damit die Nase sauber. ≈ Mann: Er benutzt einen Revolver schnell und viel.

der Heiratsantrag, ¿e w¢rde

≈ (feierliche) Bitte: „Willst du mich heiraten?“ Prät. von: werden

Ein super Start

Die Rakede

die Rakede

der L¢ftballon, -s/-e

Wortspiel mit: Rakete = Fluggerät in Form von einem Zylinder: Es kann sehr weit (z. B. ins Universum) fliegen. ≈ Ding aus elastischem Material: Man lässt Luft hinein, dann wird es groß.

w¢rde … „ngeschaut („nschauen „bgehen

≈ hat man … angeschaut hier: als Publikum sehen) sehr hier: schnell fliegen; ≈ toll auch: sein und deswegen schnell berühmt werden

Sie brauchen nicht viel: fünf Bierflaschen, eine leere Dose, einen Helium-Luftballon, ein kaputtes Kabel und einen Tisch. An diesem sitzen: die sechs Musiker von der Rakede. Und fertig ist der Youtube-Hit. Ihr Tischkonzert „Bitte bitte“ im Oktober wurde über Nacht mehr als 400 000 Mal angeschaut. Die Rakede gibt es aber schon viel länger: 2006 haben sich die Musiker als Musikstudenten kennengelernt. Seit sechs Jahren tourt die Berliner Band durch Deutschland. Die Musiker kombinieren Elektro, Reggae und Dubstep. Die Rakede hat schon sehr bekannte Freunde. Jan Delay postet auf Facebook: „Wow! Die Rakede geht ab!“ Sohn der Sonne

Xavier Naidoo

Obelix hat Liebeskummer: Die schöne Falbala ignoriert ihn. Traurig schaut er ihr nach. Spätestens seit seinem Song „Sie sieht mich einfach nicht“ vom Soundtrack zu dem Film Asterix gegen Cäsar kennt man ihn in ganz Europa: Xavier Naidoo. Der Mannheimer Sänger mit indisch-afrikanischen Eltern ist ganz nach oben gekommen. Mehr als eine Million Menschen kauften seit 1998 sein Debütalbum Nicht von dieser Welt. Unter dem Motto „soulig, farbig, gläubig“ ist der 43-Jährige bekannt geworden. Nicht nur wegen seiner speziellen Stimme: Auch im Fernsehen ist er oft zu sehen. In der Castingshow „The Voice of Germany“ saß er in der Jury. Jetzt bekommt er eine eigene Sendung. Gleichzeitig ist er mit seinem Lied „Hört! Hört!“ in den Hitparaden. Das Jahr 2014 wird ihm viel Arbeit bringen!

6

der Liebeskum- Traurigsein wegen unglücklicher mer Liebe nachschauen hier: sehen, wohin eine Person geht spätestens hier: ≈ mindestens einfach hier: ≈ leider 6/14

gläubig

so, dass man an die Ideale von einer Religion glaubt die St“mme, -n hier: Laute: Man macht sie, wenn man singt. (der Laut, -e Einen Laut kann man hören.) saß Prät. von: sitzen


Trauriger Mainstream

FOTOS: ERIK WEISS; JENS HERRNDORFF; CHIMPERATOR (2); NEULAND CONCERTS; ALEXANDER LALJAK

Unheilig In seiner Schulzeit stotterte er. Mit 17 sagte ihm der Schuldirektor: „Lern einen Beruf, bei dem du mit niemandem sprechen musst!“ Heute steht er bei Konzerten vor Tausenden am Mikrofon und singt traurige, schwere Balladen. Wie er wirklich heißt, sagt der Sänger von Unheilig, auch bekannt als Der Graf, bis heute nicht. 1999 gründete er seine Band, trennte sich aber bald von seinen Kollegen. Seitdem ist er Sänger, Textschreiber und Produzent gleichzeitig. Unheilig war lange Zeit als Gothic-Band vor allem Insidern bekannt. Mit dem Album Große Freiheit ist sie einem größeren Publikum bekannt geworden. So sehr Mainstream ist die Band heute, dass sie dieses Jahr schon zum zweiten Mal am Bundesvision Song Contest teilgenommen hat. An ihrer Popularität ändert das nichts: Seit Monaten ist der Unheilig-Song „Als wärs das erste Mal“ in den Charts.

¢nheilig st¶ttern

≈ nicht christlich Teile von Wörtern oder ganze Wörter wiederholt sagen

der Graf, -en gr•nden vor „llem wärs (wäre

aristokratischer Titel starten ≈ speziell kurz für: wäre es Konj. II von: sein)

Norden ahoi

Fettes Brot Läuten da Hochzeitsglocken? In dem Video zu ihrem Hit „Für immer immer“ führen die drei Musiker von Fettes Brot sehr viele Damen in Brautkleid zum Altar. König Boris, Björn Beton und Doc Renz verheiratet? Keine Angst, nichts ist bei den Hamburger HipHoppern für immer: „Ich hab sie alle geliebt, ob Berlin, ob Paris, und wenn ich mich erinner’, war es jedes Mal für immer.“ Ihre Musik ist poppiger, die Anzüge sind teurer, und ihre Haare sind ein bisschen grau geworden. Kein Wunder: Seit den 90er-Jahren produzieren Fettes Brot Hits. „Nordisch by nature“ oder „Jein“ sind in Deutschland Hymnen. Nach langen Tourneen haben die drei Norddeutschen 2010 eine Pause von Live-Konzerten gemacht. Jetzt spielen sie wieder live. Wie immer: fett im Geschäft.

f¡tt läuten (der Laut, -e die H¶chzeitsglocke, -n

gut; viel hier: Laute machen Einen Laut kann man hören.) Ding aus Metall, z. B. in einem Kirchturm: Es läutet bei einer Hochzeitsfeier. das Brautkleid, (weißes) Kleid für die Braut -er (die Braut, ¿e Frau kurz vor und am Tag ihrer Hochzeit) der König, -e Monarch der Beton Substanz zum Häusermachen: Wenn sie trocken ist, ist sie sehr hart. p¶ppig im Stil von Pop Kein W¢nEs ist keine Überraschung, dass … der: … ... f¡tt “m Sie verdienen sehr gut. Geschæft.

Oldschool trifft Rock ’n’ Blues

Teesy „Die Musik muss berühren“, sagt der Berliner Teesy. In seinen Songs hat er keine Probleme mit großen Emotionen und kitschigen Texten. Früher hat Teesy auf Englisch gerappt, seit 2008 tut er das auf Deutsch. Aber wer ist dieser Typ? Auf Twitter wird der Student schon als erste deutsche R’n’B-Hoffnung gehypt. Ganz plötzlich rappte er auf den wichtigen deutschen Festivals. Seine Produzenten sind für 2014 sehr, sehr optimistisch. Wieder hat das Label Chimperator die Finger im Spiel. Teesy hat großes Pläne: Nicht nur als MC und Sänger will er bekannt werden, sondern auch als Produzent. So ist niemand überrascht, dass schon in seinem Outfit sein Idol zu sehen ist: Mit Fliege und weißem Hemd erinnert Teesy sehr an Justin Timberlake. berühren

hier: ≈ machen, dass man starke Emotionen bekommt der Typ, -en hier: Mann; Person die F“nger “m hier: bei einer Sache Spiel haben aktiv dabei sein

die Fliege, -n hier: Stück Stoff: Man legt es in spezieller Form als Dekoration über dem Hemd um den Hals.

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CARTOON

FÜNF PUNKTE Das musst du wissen über

Eiscreme

RÄTSEL

isst jeder Deutsche im Durchschnitt pro Jahr. Bei Schweizern und Österreichern ist es mit circa sieben Kilogramm nicht viel weniger. n  Am populärsten ist Vanille- und Schokoladeneis. Aber auch moderne Varianten, zum Beispiel mit Keksstücken, werden gern gegessen. n  Das Eis Dolomiti war Kult: Zitrone, Himbeere und Waldmeister am Stiel, ganz oben geformt wie die Berge der italienischen Dolomiten. Plötzlich wurde es nicht mehr verkauft. Jetzt gibt es das Eis wieder, nach fast 30 Jahren Pause. die Eisdiele, -n w¢rde … erœffnet (erœffnen der B¡cher, -

Waagerecht (= horizontal) 1. 2. 3. 4. 5.

ß = ss

Senkrecht (= vertikal)

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Die Lösung findest du im nächsten Heft – und schon jetzt im Internet: www.deins.de/ loesung

Lösung vom Rätsel 5/2014 Waagerecht: 1. Gleis; 2. durch; 3. einrichten; 4. Gemuese; 5. hart; 6. -fabrik; 7. zehn Senkrecht: 1. fuenfte; 2. Donnerstag; 3. ihr; 4. Endlich; 5. Nudeln

deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 abo@spotlight-verlag.de Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 lehrer@spotlight-verlag.de

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die W„ffel, -n

Süßes: Man hat es gebacken. ≈ dünnes Holzstück ≈ meistens: Das ist nor­ mal. ≈ Stück von einem kleinen, dünnen, meistens harten Kuchen hier: rotes Eis: Es schmeckt nach einer roten, kleinen Frucht. hier: grünes Eis: Es schmeckt nach einer sehr aromatischen Pflanze: Es gibt sie im Mai im Wald.

der Stiel, -e “m D¢rchschnitt das Keksstück, -e

≈ Eiscafé ≈ hat man … eröffnet zum ersten Mal öffnen) hier: ≈ Tasse aus Plastik oder Papier

die H“mbeere, -n

der W„ldmeister 3

Gegenteil von „innerhalb“ „Die Uhr geht nicht mehr. Sie braucht eine neue …!“ Personalpronomen, 3. Person Singular, Nominativ „Ich verstehe das nicht! Kannst du mir vielleicht ein … geben?“ Konnektor mit kausaler Bedeutung, der zwei Hauptsätze verbindet

1. „Bist du auch dafür?“ – „Nein, ich bin …“ 2. „Hier ist ein …, damit kannst du dir das Gesicht abtrocknen.“ 3. Körperteil: Man braucht es zum Gehen. 4. „Ist das der MP3-Player von deinem Bruder?“ – „Nein, das ist mein …“ 5. Gegenteil von „Import“ 6. „Der Sohn meiner Tochter ist mein …“

CARTOON: DIEKLEINERT.DE/GUNGA.DE

n  E iscreme kommt aus China: Schon vor mehr als 3000 Jahren haben Chinesen Eis gegessen. In Europa hat man Eis erst vor 2000 Jahren gegessen: Aber da war es noch ein Privileg der Elite. n  Erst seit viel kürzerer Zeit gibt es Eis aber in Deutschland. Die erste Eisdiele in Deutschland wurde wahrscheinlich 1799 in Hamburg eröffnet. In großer Menge wurde Eiscreme erst ab den 1930er-Jahren hergestellt. Zu der Zeit haben die Firmen Schöller und Langnese mit ihrer Produktion begonnen. n  Heute lieben die meisten Deutschen Fruchteis und Sahneeis, im Becher, in der Waffel oder am Stiel. 7,7 Kilogramm

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A

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lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit) BILDREDAKTION Judith Rothenbusch GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director) REDAKTIONELLE MITARBEIT Anne Wichmann LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

Gegenteil von ... langer, betonter Vokal ¢ kurzer, betonter Vokal , ¿er Plural-Formen

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VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 81-105 redaktion@deutsch-perfekt.com GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-130 DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck © 2014 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter


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