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Älteste Stadt Deutschlands? Trier und seine 2000 Jahre alte Geschichte

Interview 75 Jahre später: Wie denken die Deutschen über Hitlers Krieg?

Sprache & Service 2 Stellenanzeigen verstehen 2 Konjunktiv II

Anatomie einer Nation Die Deutschen und die Liebe

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Dicke Freunde können auch ganz dünn sein?!

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Editorial

Spielend Berlin entdecken und Deutsch lernen!

Wörter!

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FOTO: GERT KRAUTBAUER

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hier: deutlich zu sehen sein ein paar; mehr als zwei Menge von Gegenständen aus Gold, z. B. Schmuck oder Geld ↔ langweilig etwas tun wollen ≈ passieren; stattfinden Chef von allen Journalis­ ten bei einer Zeitung oder Zeitschrift

ZUR INFORMATION der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt das Jahresabon- hier: Bestellung der Zeit­ nement, -s schrift für das ganze Jahr digital hier: online die Erhöhung, von: erhöhen = höher -en machen das Verstændnis hier: Akzeptieren; Verstehen

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Jörg Walser Chefredakteur

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ANKUNFT

Sprache ist manchmal phänomenal. Fragen Sie einmal einen Mutter­ sprachler, was diesen Satz sprachlich kompliziert macht: „Der große Schriftsteller machte jeden Tag einen Spaziergang.“ Wahrscheinlich wird der Muttersprachler nichts finden, nur ganz einfache Wörter. Aber so einfach ist der Satz gar nicht. Im Vergleich mit einer anderen Sprache wie Englisch fällt auf: ein „großer Schriftsteller“ ist ein „great writer“, der körperlich auch ziemlich klein sein kann. Und ein Spaziergang wird auf Deutsch gemacht, nicht genommen („to take a walk“). Das sind die Phänomene, die Sprache so inte­ ressant machen. Mehr darüber lesen Sie ab Seite 14 im Wörter-Spezial – dort gibt es einige verrückte Wortverbindungen zu entdecken. Ein bisschen verrückt sind auch die Erfahrungen, die unser Reporter Marcel Burkhardt in Trier gemacht hat. 1993 wurde dort ein sensationeller Goldschatz gefunden – eine spannende Geschichte. So bat Burkhardt die Pressedamen der Stadt um einen Kontakt zu den Schatzfindern. Die Antwort: „Nein, also die waren ja anonym, da haben wir keine Namen.“ Kooperativer war ein Museumsdirektor. Er gab dem Autor die Telefon­ nummer des Mannes, der die meisten Goldstücke gefunden hat. Der war auch zu einem Treffen bereit, an einem speziellen Ort: Auf einem Parkplatz außerhalb von Trier stieg Erich Eixner abends zu unserem Reporter ins Auto. Dann erzählte er – zwei Stunden lang. „Bei mir ist plötzlich ein ganzer Film abgelaufen“, sagt Burkhardt. Die spannende Geschichte aus der vielleicht ältesten Stadt Deutschlands beginnt auf Seite 26. Noch etwas zum Schluss, vielleicht haben Sie es schon gemerkt: Das Symbol für die sprachlich leichten Texte ist ab sofort grün. Weil Grün freie Fahrt symbolisiert – ein passendes Bild für die einfachsten Texte.

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Die Themen des Monats September 2014

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Mein Deutschland-Bild

Ralf Hirschberger über Telefone im Wald

8

Panorama

Neues, Namen und Zahlen

31

Weltliteratur

Theodor Fontane und das Unglück einer jungen Frau

32

Ja oder Nein?

Schulunterricht zu Hause erlauben?

34

14

Nachrichten

Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz

37

Sprachspiele aus der Presse

57

Mein erster Monat

Iuri Ribeiro in Stuttgart

58

Der Blick von außen

Till Hein über Berliner Wurst

60

Ein Bild und seine Geschichte

Vor 50 Jahren: Neuanfang im Wirtschaftsboom

65

Reisetipps

An der Lahn • Alleenstraße • Schloss Corvey

66 68

Wörter-Spezial

Auf den zweiten Blick

Kulturtipps Kino • Konzert • Lesung • Ausstellung • Buch

Ein Wort kommt selten allein: Spezielle Wortverbindungen wie ein bunter Hund und ein runder Geburtstag sind typisch für die deutsche Sprache – und bedeuten oft etwas ganz anderes, als man meinen könn­te. Ein Blick darauf lohnt sich: Wer Wörter in ihrem typischen Kontext lernt, spricht die Sprache noch natürlicher.

26

Historisches Trier In der wahrscheinlich ältesten Stadt Deutschlands hat Hobby-Archäologe Erich Eixner die Entdeckung seines Lebens gemacht. Glücklich war er damit trotzdem nicht. Aber nicht nur diese Geschichte hat Trier, das auch das zweite Rom genannt wurde, zu erzählen.

Kolumne

Alia Begisheva über das Alter

69

Nächsten Monat

… in Deutsch perfekt

70

D-A-CH-Menschen

Eine von 98 Millionen: Was denkt Denise Linke?

Die jungen Seiten von Deutsch perfekt

4

Mode: Was ist jungen Leuten wichtig? • Handwerk

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Texte auf Stufe A2 des GER

Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER

Texte auf Stufe B1 des GER

GER Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen TITELFOTO: MAURITIUS IMAGES/WESTEND 61; FOTOS: LOOK FOTO/BRIGITTE MERZ; ISTOCK/THINKSTOCK (2)

52 Die Deutschen und die Liebe Im zehnten Teil unserer Serie „Anatomie einer Nation“: eines der wichtigsten Gefühle, die Liebe. Wie finden sich Paare in Deutschland? Wie leben sie ihre Beziehung? Und was haben Partner aus zwei verschiedenen Kultu­ren, was andere nicht haben?

In diesem Heft: 20 Seiten Sprache & Service

14

Wörter-Spezial

38

Wörter lernen

39

Übungen zu den Themen des Monats

40

Grammatik

42

Deutsch im Beruf

44

Raten Sie mal! • Comic

45

Schreiben • Sprechen • Verstehen Sammelkarten Zahlungserinnerung und Mahnung • Ein Telefongespräch beenden • Redewendungen

48

Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?

49

Starthilfe

Warum dicke Freunde auch dünn sein können Oktoberfest Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten Konjunktiv II der Gegenwart Stellenanzeigen Rätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis

Extra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch Auf www.deutsch-perfekt.com können Sie mit einem Premium-Abo Texte mit diesem Symbol hören. Diesmal:

29

Die Entdeckung seines Lebens

55

Wie die Deutschen ein Paar sind

6

Fast 1800 Jahre in der Erde Immer weniger Deutsche heiraten

Junge Mode

Uniform oder eigener Stil?

Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern

lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

Lernen mit

62

Im Interview: Volkhard Knigge

Am 1. September 1939 begann Nazi-Deutschland den Zweiten Weltkrieg. Wie denken die Deutschen 75 Jahre später über ihre schwie­ rige Vergangenheit? Ein Interview mit dem bekannten Historiker.

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Deutsch perfekt Audio: der Trainer für Hörverstehen und Aussprache, auf CD oder als Download (siehe Seite 71).   Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln können Sie Texte und Übungen auf Deutsch perfekt Audio hören. Deutsch perfekt plus: 24 Seiten Übungen und Tests zu Grammatik, Vokabeln und mehr (siehe Seite 13). Achten Sie im Heft auf dieses Symbol! Zu diesen Artikeln finden Sie Übungen in Deutsch perfekt plus.

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Fotograf: Ralf Hirschberger

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eil fast jeder heute ein Handy hat, brauchen immer weniger Menschen Telefonzellen. Was wird aus den alten Modellen? Keine einfache Frage für die Deutsche Telekom, der sie gehören. Ihre Lösung: Sie hat 3000 davon in der Nähe von Potsdam auf einen Platz im Wald gestellt. Dort verkauft sie die beiden Standardmodelle. Das gelbe, es heißt TelH78, kostet 450 Euro. Das magenta-graue TelH90 ist 100 Euro günstiger. Die Käufer müssen ihre Telefonzellen selbst nach Hause transportieren. Manche machen daraus zum Beispiel ein Gartenhäuschen oder eine kleine Bibliothek. Andere benutzen ihre Kabine als Toilette. Eine sehr lustige Idee! Ich selbst habe aber keine gekauft, ich habe nur das Foto gemacht. Wie man so viele Telefonzellen fotografiert? Natürlich von oben, aus einem Gyrokopter. Der Pilot ist mit mir über den Platz geflogen. Es hat sehr stark gewackelt. Deshalb habe ich eine lange Brennweite und eine sehr kurze Belichtungszeit genommen. Nach circa 20 Minuten waren wir fertig. Das Foto wurde sehr oft gedruckt. Auch in vielen ausländischen Medien war es zu sehen. Einen Platz mit so vielen alten Telefonzellen, die man auch noch kaufen kann – das gibt es nämlich nicht so oft.

die Telefon­ zelle, -n gew„ckelt

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Mein Deutschland-Bild

FOTOS: PICTURE ALLIANCE/DPA; KAY NIETFELD

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Ötztal

Theater in der Natur Kultur in den Bergen Wanderer sehen in Tirol Szenen eines alpinen Dramas

THEATER IN DER NATUR das Tal, ¿er ≈ Landschaft: Sie liegt tief zwischen Bergen. losgehen beginnen; anfangen die H•tte, -n kleines, einfaches Haus aus Holz der Schauspie- Person: Sie spielt im Film oder ler, im Theater mit. der H¡rzog, ¿e Aristokrat: Er regiert in einer Region. der Ohrstöpeines von zwei kleinen Dingen: sel, Man trägt sie im Ohr, um z. B. Musik zu hören. “nsgesamt alles zusammen; im Ganzen g¡lten hier: wichtig sein

Um 8.45 Uhr geht es los: 100 Leute wandern vom Tiroler Bergdorf Vent zur Martin-Busch-Hütte (2501 Meter). Es ist ein sehr schöner Weg durch die Ötztaler Alpen. Aber bei dieser Tour gibt es nicht nur ein schönes Panorama. Es gibt Theater in der Natur. An verschiedenen Stationen spielen drei Schauspieler Szenen eines alpinen Dramas um Friedrich, den Herzog von Tirol: „Friedl mit der leeren Tasche“. Sie tragen kleine Mikrofone. Das Publikum hat Ohrstöpsel. So können die Wanderer alles gut verstehen – auch wenn die Schauspieler manchmal mehr als 100 Meter weit weg sind. Sie kommen am Ende mit in die Martin-Busch-Hütte und unterhalten sich mit dem Publikum. Insgesamt dauert das Theater-Wandern rund fünf Stunden und 30 Minuten. Nach der Pause in der Hütte geht es wieder nach unten. Das dauert dann noch einmal zwei Stunden. Hier gilt: keine Kultur ohne Kondition. Das Theater in der Natur findet vom 4. bis 14. September statt.

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Panorama

Schweiz

Neue Nationalhymne Sie soll modern sein. Und im Text soll es um wichtige Werte wie Demokratie und Freiheit gehen. Das ist die Idee von der neuen Nationalhymne der Schweiz. Noch gibt es sie nicht. Aber 208 Schweizer haben geschrieben und komponiert – 129 Mal auf Deutsch, 60 Mal auf Französisch, sieben Mal auf Italienisch und zehn Mal auf Rätoromanisch. Eine Jury wählt jetzt die zehn besten Hymnen aus. Im Frühling dürfen dann alle Schweizer im Internet ihren Favoriten wählen. Die drei populärsten Lieder sind im September 2015 beim Volksmusikfest in Aarau zu hören. Die beste Hymne kommt als Vorschlag zur Regierung. Mit etwas Glück hat die Schweiz dann Ende 2015 eine neue Nationalhymne.

Mecklenburg-Vorpommern

Die Schweiz ist auf der Suche: Wer schreibt die neue Nationalhymne?

Der Koloss von Usedom

FOTO: ÖTZTAL TOURISMUS

Auf deutschen Inseln mag man große Dinge. Besonders auf Usedom in Mecklenburg-Vorpommern: Dort steht der größte Strandkorb der Welt, sechs Meter breit und vier Meter hoch (siehe Deutsch perfekt 6/2014). Jetzt ist auch noch die Romanfigur Gulliver des irischen Schriftstellers Jonathan Swift dazugekommen. Wie das Original ist die Skulptur gigantisch, nämlich 36 Meter lang, 17 Meter breit und zwölf Tonnen schwer. Besucher können auf Gullivers Hand klettern und auf einem Weg bis zum Herzen laufen. Aber warum ist der Koloss auf der Ostseeinsel? „Wir wollten etwas bauen, das es noch nicht gibt“, sagt Architekt Sebastian Mikiciuk. So einfach ist das also.

Eine Übung zu diesen Texten finden Sie auf Seite 39.

FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

NEUE … s¶ll ¡s ¢m … gehen der Wert, -e komponieren auswählen

NATIONALHYMNE ≈ … soll der Inhalt … sein

hier: Ideal ≈ Musik schreiben unter verschiedenen Dingen das Beste wählen das V¶lksmusik- Fest: Dort wird traditionelle fest, -e Musik einer Region oder eines Landes gespielt. DER KOLOSS VON USEDOM die |nsel, -n Stück Land in einem Meer, See oder Fluss der Str„ndkorb, ≈ großer Stuhl aus Korb mit ¿e Dach (der K¶rb Material eines Baumes) der Schr“ft­ Autor steller, kl¡ttern ≈ mit Händen und Füßen nach oben gehen bauen hier: eine Figur machen

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Groß, größer, Gulliver Usedom hat eine neue Sehenswürdigkeit

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KOSMETIK UND MEHR “m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist normal. „llgemein hier: ≈ Das ist normal. der D¢ft, ¿e von: duften = gut riechen; hier auch: Parfüm die Kräuter Pl. spezielle Pflanzen, z. B. Thymian: Sie sind z. B. in Hustensaft, oder man macht daraus Tee. die Zahnbürskleines Ding zum Zähnete, -n putzen s¡lten ↔ oft die Zahnseide, -n ≈ dünnes, langes Ding: Damit macht man Teile von Speisen zwischen den Zähnen weg. der Haushalt, -e ≈ Personen: Sie wohnen zusammen in einem Haus oder einer Wohnung. der Bes“tzer, hier: Person: Ihr gehört Zahnseide. regelmäßig immer wieder, z. B. einmal pro Woche verbrauchen ≈ benutzen, bis von einer Sache nichts mehr da ist w¡ltweit auf der ganzen Welt “nsgesamt im Ganzen die R¶lle, -n hier: Teil in der Form eines Zylinders: Darum ist Toilettenpapier gelegt. STEUERN … “st ¡s so weit. d¢rchschnittlich der B¢nd ausgerechnet der Staat, -en der R¢ndfunk­ beitrag, ¿e der B•rger, das M“tglied, -er ¡xtra der |mbiss­ wagen, ¿ die Fahrt, -en

… ist der Moment da. ≈ normal hier: Organisation Part. II von: ausrechnen = genau kalkulieren Land; Nation; hier: politisches System eines Landes Betrag: Man zahlt ihn jeden Monat für Radio und Fernsehen. hier: Einwohner Belgiens und Ungarns hier: Person: Sie ist bei einer der großen Kirchen. hier: mehr Wagen: Dort bekommt man kleine Speisen. von: fahren

HELFEN FÜR ALLE das Thema, hier: ≈ Problem Themen die Erste H“lfe Hilfe: Man gibt sie sofort nach einem Unfall. die Wiederbele- Methode zur Reanimation bungstechnik, -en kœnnten … ger¡t- kann man … vielleicht retten tet werden (r¡tten in einer gefährlichen Situation helfen)

Oft im Bad In der Woche fünfmal duschen ist in Deutschland normal

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Zahlenspiel

Steuern

Alles sauber? Deutsche duschen im Durchschnitt fünfmal in der Woche. Und das tun sie meistens am Morgen. Chinesen duschen zum Beispiel besonders gern abends. Viel Zeit brauchen die Deutschen dafür nicht: Fünf bis 15 Minuten sind genug. In Brasilien sind 30 Minuten normal – manche duschen dort auch eine Stunde lang.

Seit dem 8. Juli 2014, genau um 1.09 Uhr ist es so weit: Der durchschnittliche Deutsche verdient endlich Geld für sich selbst. Bis zu diesem Dienstag, so hat es der Bund der Steuerzahler ausgerechnet, hat er nur für den Staat gearbeitet. 2014 darf er nämlich nur rund 48,5 Prozent des Lohns behalten. 51,5 Prozent sind zum Beispiel Steuern oder der Rundfunkbeitrag (8 Milliarden Euro). Nur in Belgien (59,3 Prozent) und Ungarn (54 Prozent) zahlen die Bürger mehr. Familien mit zwei Kindern, in denen beide Eltern arbeiten, zahlen im Durchschnitt 43,1 Prozent ihres Lohns an den Staat. Mitglieder der großen Kirchen zahlen extra: In Deutschland kümmert sich der Staat darum, dass die Kirchen Geld (zwischen 8 und 9 Prozent der Lohnsteuer) bekommen. Kurios ist es manchmal bei der Mehrwertsteuer. Isst man Wurst an einem Imbisswagen, ist diese Frage wichtig: Sitzt der Kunde, oder steht er? Wenn es Tische und Stühle gibt, muss er 19 Prozent Mehrwertsteuer zahlen. Gibt es diese nicht, sind es nur sieben Prozent. Auch nicht einfach zu verstehen: Fahrten mit Zügen, Straßenbahnen, S- und U-Bahnen, Bussen und Fähren kosten sieben Prozent Mehrwertsteuer, wenn sie unter 50 Kilometern bleiben. Ab 50 Kilometern müssen 19 Prozent Mehrwertsteuer bezahlt werden.

Nicht wenige deutsche Frauen benutzen auch Parfüms für Männer. In anderen europäischen Ländern machen das nur wenige Damen. Allgemein mögen Frauen verschiedener Nationen auch verschiedene Düfte: In Deutschland ist Aloe Vera populär, Französinnen lieben die Kräuter und Blumen der Provence. In Großbritannien darf es gerne nach Zitrusfrüchten riechen. Die meisten Deutschen kaufen alle zwei bis drei Monate oder auch öfter eine neue Zahnbürste. Fast drei Prozent tun dies aber nur einmal pro Jahr oder noch seltener. Nicht sehr populär ist Zahnseide: Nur rund 20 Prozent aller Haushalte haben Zahnseide – und nur fünf Prozent der Besitzer benutzen sie auch regelmäßig. Jeder Mensch in Deutschland verbraucht im Durchschnitt rund 15 Kilogramm Toilettenpapier im Jahr. In Europa sind es im Durchschnitt 13 Kilo. Das ist viermal so viel wie der weltweite Durchschnitt. Insgesamt verbrauchen die Euro päer 5,5 Millionen Tonnen pro Jahr – das sind circa 22 Milliarden Rollen Toilettenpapier.

Schule

Helfen für alle FOTO: ISTOCK/THINSTOCK

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Im Badezimmer

Kosmetik und mehr

Beim Thema Erste Hilfe war Deutschland lange Zeit wirklich nicht gut. Viele Menschen haben nicht gewusst, wie eine Re­ ani­ mation funktioniert. Jetzt gibt es, wie in anderen Ländern auch, ein spezielles Training für Schüler: Ab der siebten Klasse sollen sie jedes Jahr zwei Stunden lang Wiederbelebungstechniken üben. Experten sind sich sicher: So könnten viele Tausend Menschenleben gerettet werden. 9/14


Panorama

3 Fragen

Äpfel wie früher Anton Bauer (50) ist Obstbauer. In dem Dorf Fahrenzhausen bei München kümmert er sich um viele Tausend Apfelbäume. Er hat auch Äpfel im Angebot, die es in normalen Läden schon lange nicht mehr zu kaufen gibt. Warum interessieren Sie sich so für Äpfel? Mein Großvater hat schon im Jahr 1935 einen großen Obstgarten gehabt. Das war sein Hobby. Sehr oft kam der Pfarrer Korbinian Aigner zu uns, um Äpfel zu malen. Er war unser Nachbar und hat sich sehr für den Obstanbau interessiert. Die Leute haben auch „Apfelpfarrer“ zu ihm gesagt. Er hat sehr gut gemalt: Seine Bilder konnte man vor zwei Jahren auf der Documenta in Kassel sehen! Ich selbst habe Gärtner gelernt und viele Jahre lang Menschen über das Thema Obstanbau informiert. Deshalb habe ich immer wieder mit Äpfeln zu tun gehabt.

Jetzt sammeln Sie historische Sorten. Warum? Ich bin im Pomologen-Verein. Wir wollen, dass es historische Obstsorten auch weiter gibt. Manche sind leider schon ausgestorben. Man findet sie noch in der Literatur, aber essen kann sie niemand mehr. Wir haben bei uns circa 400 verschiedene Sorten. Und ich sage Ihnen: Die alten Sorten schmecken alle sehr unterschiedlich. Anders als die Äpfel im Supermarkt – die schmecken fast alle gleich.

ÄPFEL WIE FRÜHER der ObstbauPerson: Sie stellt Obst her, er, -n z. B. Äpfel. der Pf„rrer, Mann: Er hat religiöse Aufgaben in der Kirche. malen ein Bild machen, z. B. mit Wasserfarben der Obstanbau von: Obst anbauen = sich um Obstbäume kümmern und die Früchte sammeln der Gærtner, Person: Sie stellt z. B. Blumen und Gemüse her. das Thema, hier: Inhalt von einem InforThemen mationsgespräch zu tun haben m“t hier: ≈ arbeiten mit die S¶rte, -n spezielle Variante ausgestorben hier: so, dass es z. B. spezielle Pflanzen nicht mehr gibt die M¢ttersor≈ Basissorte te, -n f¡st hier: ↔ weich reif ≈ so, dass man sie essen kann ¡rnten hier: vom Baum holen

Warum ist das so? Die Äpfel aus dem Supermarkt haben ein sehr kleines genetisches Spektrum, nur vier bis fünf Muttersorten. Die Äpfel sind auch alle sehr süß. Leider werden sie oft viel zu früh von den Bäumen geholt, deshalb ist die Konsistenz nicht gut. Die Kunden wollen einen Apfel, der so fest wie eine Kartoffel ist. Reife Äpfel sind aber anders. Wir ernten unser Obst erst, wenn es reif ist. Dann verkaufen wir es selbst in unserem Laden. So ein Apfel schmeckt wirklich komplett anders.

WILLKOMMEN, BABY! das [mt, ¿er offizielle Institution der Administration, z. B. das Rathaus die Gemeinde, -n Kommune die L“ste, -n Index; Register erledigen machen LYRIK ZUM MITNEHMEN verteilen

FOTOS: DIGITAL VISION/THINKSTOCK; ANNETT KÜMMEL

Hilfe gegen Babystress Rathäuser und Organisationen helfen nach einer Geburt

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Literatur

Lyrik zum Mitnehmen

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Tipp des Monats

Willkommen, Baby! Ist ein Kind da, werden auch die Ämter wichtig. Welche Dokumente brauchen die Ämter und die Eltern des Kindes? Im Internet findet man die Informationen dazu: Jede Gemeinde hat auf ihren Seiten Listen mit Telefonnummern und allen wichtigen Details. Es gibt aber noch mehr Angebote – zum Beispiel von der Organisation Well­ come (www.wellcome-online.de). Sie hilft Familien nach der Geburt eines Kindes. Die Wellcome-Helfer kümmern sich in der Woche ein paar Stunden um die Kinder – und Mütter und Väter können endlich etwas Ruhe bekommen oder wichtige Dinge erledigen. 9/14

an viele verschiedene Personen geben die K¢rzgeschich- ≈ kurze Erzählung te, -n die L“ste,-n Index; Register

Früher war er ein Zigarettenautomat. Jetzt hat er eine andere, viel bessere Aufgabe: Er verteilt Literatur. Für zwei Euro gibt es Lyrik, Poesie und Kurzgeschichten. Die Texte sind von bekannten, aber auch von unbekannten deutschsprachigen Autoren. Die Idee hatten die Lyrikerin Pamela Granderath und die Kulturmanagerin Christine Brinkmann. Literaturautomaten gibt es an verschiedenen Orten – eine Liste steht auf www.literaturautomat.eu.

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Wer hat es gesagt?

Miroslav Klose

Judith Holofernes

„Sie wollten Tomaten und Flaschen nach uns werfen.“ a)  Miroslav Klose nach der Weltmeisterschaft. Nach seinen TorRekorden ist der Fußball-Nationalspieler in Brasilien zusammen mit Trainer Joachim Löw fast von Ronaldo-Fans attackiert worden.

b)  Sängerin Judith Holofernes in einem Interview. Mit 24 Jahren sollte sie beim Festival Rock am Ring als Ersatz für die Band Limp Bizkit spielen. Das Publikum hat sich deshalb sehr geärgert.

WER HAT ES GESAGT? … nach ¢ns hier: … genau auf uns durch w¡rfen. die Luft fliegen lassen. die W¡ltmeister- Treffen von vielen Nationalschaft, -en teams: Sie spielen um den ersten Platz auf der Welt. das Tor, -e Konstruktion aus Metall: Dort soll der Ball hinein. die Sængerin, -nen Frau: Sie singt. der Ers„tz hier: Alternative der Schauspieler, - Mann: Er spielt im Film oder im Theater mit.

Lösung auf Seite 48

Neuer Star-Wars-Film

Das Imperium in Frankfurt? Ein TIE Fighter fliegt über einen hohen Zaun zum Flughafen Frankfurt. Hinter Bussen laufen AT-AT Walker über das Rollfeld. Hat das Imperium den größten Flughafen Deutschlands annektiert? Nein, Darth Vaders Erben sind nicht in Hessen. Den kleinen Film hat jemand mit dem Namen Frank Wunderlich bei Youtube hochgeladen. Er schreibt, dass der Spot ein Teil des neuen Star-WarsFilms ist. Das stimmt natürlich nicht. Wahrscheinlich haben Fans den Clip produziert – oder er ist Teil einer Marketing-Kampagne. Populär ist das professionell gemachte Video trotzdem. Sicher ist: So hat man das Imperium in Deutschland noch nie gesehen.

FOTOS: WIKIMEDIA.ORG (2); PICTURE ALLIANCE/DPA; YOU TUBE

c)  Schauspieler Jürgen Vogel. Er hat früher als Kindermodel gearbeitet. Aktivisten haben deshalb böse Protestbriefe an seine Eltern geschrieben, wie er erzählt.

Jürgen Vogel

DAS IMPERIUM IN FRANKFURT? der Zaun, ¿e Konstruktion aus Holz oder Metall: Sie zeigt, wo die Grenze von einem Stück Land ist. das R¶llfeld, -er ≈ Straßen: Dort starten und landen Flugzeuge. der ]rbe, -n hier: ≈ Figur aus den Star-Wars-Filmen: Sie lebt weiter, nachdem Darth Vader gestorben ist. hochladen hier: publizieren

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Star Wars in Hessen? Ein Clip auf Youtube mit Bildern vom Frankfurter Flughafen macht neugierig

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Panorama Roboter

Effektiv parken

Der Roboter räumt auf Am Flughafen Düsseldorf fahren Autofahrer nicht mehr selbst auf den Parkplatz

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FOTO: SERVA TRANSPORT GMBH

Durch ihren Beruf waren die Ingenieure Rupert Koch und Leopold Meirer oft auf Reisen. Immer wieder haben sie sich über die schlechten Parkmöglichkeiten an Flughäfen geärgert. Ihre Lösung: ein Parkroboter. Im August 2010 haben sie ihre alten Jobs gekündigt und sich mit ihrer Firma Serva selbstständig gemacht. Jetzt steht am Flughafen Düsseldorf das erste Parkhaus mit ihrem Parkroboter Ray. Das System funktioniert ganz einfach: Im Internet bucht der Kunde einen Parkplatz und gibt Daten zum Flug und zum Auto ein. Am Flughafen muss er seinen Wagen in einer Übergabebox abgeben. Ray hebt dann das Auto hoch und bringt es zu einem freien Parkplatz. So passen viel mehr Autos ins Parkhaus. Wenn der Kunde zurückkommt, bringt Ray das Auto pünktlich zum Ausgang. Er kennt ja die Flugdaten und kalkuliert auch Verspätungen ein. Nicht nur in Deutschland, auch international interessieren sich viele Firmen für das neue System.

EFFEKTIV PARKEN die P„rkmöglich- Stelle: Dort kann man keit, -en parken. eingeben hier: Daten in den Computer geben die Übergabebox, ≈ Container: Man fährt sein -en Auto hinein. hochheben nach oben bringen einkalkulieren ≈ beim Kalkulieren denken an

Das neue Übungsheft plus Die Extra-Dosis Sprachtraining

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der blutige [nfänger, genügend s“ch ausdrücken vorkommen best“mmte (-r/-s)

totaler Anfänger genug sagen, was man fühlt und denkt

hier: ≈ benutzt werden hier: so, dass sie immer in einer speziellen Kombination verwen­ det werden ¡s geht ¢m … das Thema / der Inhalt ist … s¶lche (-r/-s) von der genannten Art der Best„nd- ≈ Teil; Komponente teil, -e der W¶rtschatz hier: Menge von Vokabeln der K„mpf­ ≈ Aktion der Armee einsatz, ¿e f¡st hier: so, dass sie immer in dieser Kombination benutzt werden die erhöhte ≈ z. B. noch genauere Polizei­ S“cherheits- kontrolle, um mehr Sicherheit vorkehrung, zu erreichen -en b“tter hier: traurig

W

örter sind die Basis einer Sprache. Nur, wer genügend davon kennt, kann sich in einer Sprache ausdrücken und an ihr teilnehmen. Aber es ist wichtig, die Wörter nicht nur einzeln, sondern in ihrem typischen Kontext zu kennen. Die meisten kommen nämlich sehr oft zusammen mit bestimmten anderen vor. Ein Beispiel: In einem Satz geht es um eine Veranstaltung, wie ein Konzert oder eine Party. Es wird darüber informiert, wann und wo sie ist. Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass das Verb „stattfinden“ in dem Satz steht. Veranstaltung + stattfinden ist eine in der deutschen Alltagssprache typische Wort­ verbindung. Solche Verbindungen von mindestens zwei Wörtern sind Kollokati­ onen. Sie sind wichtige Bestandteile des Wortschatzes. Diese Wortverbindungen gibt es in verschiedenen Kombinationen: 14

Partner, bitte! Sie sind ein blutiger Anfänger? Oder schon ein großer Könner? Sicher ist: Wenn Sie typische Wortverbindungen wie diese lernen, wird Ihr Deutsch noch natürlicher. Warum das so ist, und wie das geht, erklärt Katja Hanke.

A

[bfall ents¶rgen st„rk „bhängig [bhilfe sch„ffen [bschied nehmen die f¡ste [bsicht haben s“ch auf [nhieb verstehen Amok/[mok laufen [ntwort geben die r“chtige [ntwort geben [nzeige erst„tten

Abfall wegwerfen sehr abhängig helfen Auf Wiedersehen sagen etwas wirklich vorhaben sich sofort verstehen wild um sich schießen und Menschen totmachen antworten richtig antworten

≈ die Polizei informieren, dass etwas Kriminelles passiert ist der legendäre Auftritt, Auftritt eines Künstlers, von dem man -e auch Jahre später noch spricht (der Auftritt, -e hier: Singen oder Spielen vor Publikum) [nziehungskraft ≈ machen, dass man etwas/jemanden ausüben interessant oder schön findet die vorliegende [rbeit, schriftliche Arbeit, die man z. B. aktuell -en auf dem Schreibtisch liegen hat das schlagende Argument, mit dem man erreicht, dass Argum¡nt, -e jemand seine Meinung ändert mit ¶ffenen [rmen mit Freude empfangen empf„ngen die schulische Aus≈ Schulzeit bildung Auto/Fahrrad fahren ein Auto/Fahrrad benutzen die moralische Autori- Person als moralische Autorität tät, -en

2 Nomen + Verb (Musik hören) 2 Adjektiv + Nomen (das dicke Buch) 2 Nomen + Nomen als Zusammen­setzung

(der Kampfeinsatz) 2 Adverb + Verb (gefährlich leben) 2 Adverb + Adjektiv (einfach schön) Obwohl die meisten Kollokationen aus zwei Wörtern bestehen, gibt es auch feste Verbindungen aus drei oder vier Wörtern. In den Nachrichten hört man vor Treffen von wichtigen Politikern oft von erhöhten Sicherheitsvorkehrungen, deutsche Städ­ te kann man gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln besichtigen, und Paare, die sich trotz großer Probleme nicht trennen, bleiben bis zum bitteren Ende zusammen. %

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Wรถrter-Spezial

FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

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Die vier sind gute Freunde Gut, aber kann man das noch eleganter sagen?

einen Beitrag leisten

Gebackenes, z. B. Brötchen, die gerade aus dem Ofen kommen einen Beamten an einen neuen Ar­ beitsort schicken, z. B. vom Standesamt zum Wohnungsamt an einem gemeinsamen Ziel mitarbei­ ten; auch: einen Betrag, z. B. für ein gemeinsames Geschenk, bezahlen Ablehnung in Briefform

der „blehnende Bescheid, -e eine Berufsausbildung eine Berufsausbildung machen absolvieren Bescheid sagen informieren Bescheid w“ssen informiert sein; auch: gute Kenntnisse in einem speziellen Bereich haben der Besucherstrom, ¿e viele Besucher die Besucher strömen viele Besucher kommen das ¢ngemachte B¡tt, unordentlicher Zustand des Bettes, -en nachdem man darin geschlafen hat eine Beziehung unter- eine Beziehung haben h„lten die diplomatischen politische Kontakte zwischen verschie­ denen Nationen Beziehungen Pl. die ¡nge Beziehung, enger Kontakt zwischen zwei Menschen -en einen Brief erh„lten einen Brief bekommen einen Brief verf„ssen einen Brief schreiben

FOTOS: ISTOCK;PHOTODISC;HEMERA/THINKSTOCK

B

die fr“schen B„ckwaren Pl. einen Be„mten vers¡tzen

Viele Wortpaare kennen Sie schon Sie kennen schon mehr Kollokationen auf Deutsch, als Sie vielleicht meinen! Testen Sie Ihr Wissen! Nennen Sie das erste Wort, das Ihnen ein­ fällt! a) Möchtest du zu meiner Geburts­ tags________ kommen? b) Ich ________ meine Hausaufgaben immer abends. c) Würden Sie bitte das Formular ____________? d) Gestern gab es auf der Autobahn einen ___________ Verkehrsunfall. e) Hannes und Matthias unternehmen viel zusammen und erzählen sich alles. Sie sind ________ Freunde. a) Sie haben bestimmt sofort an Geburtstagsparty oder Geburtstagsfeier gedacht. Sehen Sie, wie schnell Ihr Gehirn eine Verbindung zwischen den Wörtern des Satzes macht? b) Hausaufgaben machen war sicher eine der ersten festen Wortverbindun­ gen, die Sie auf Deutsch gelernt haben. Sie ist ein klassisches Beispiel für eine Kollokation. c) Diese Frage haben Sie bestimmt schon auf einem deutschen Amt, in der Sprachschule oder an der Universi­

16

tät gehört. Formular + ausfüllen ist eine starke Kollokation, da nicht viele andere Nomen eine Verbindung mit ausfüllen eingehen. d) Hier gibt es natürlich viele Möglichkei­ ten, zum Beispiel schrecklich, tragisch, tödlich, dramatisch – je nachdem, welches Wort zum Kontext passt. Am typischsten ist allerdings die Wortver­ bindung ein schwerer Verkehrsunfall. e) Hannes und Matthias können natür­ lich auch gute oder beste Freunde sein. Wer allerdings schon etwas bes­ ser Deutsch spricht, wird hier automa­ tisch an „dicke“ denken. Dicke Freunde ist eine übliche Kollokation, wenn von einer engen Freundschaft gespro­ chen wird. Die zwei Männer können trotzdem sehr dünn sein. Der Kolloka­ tor „dick“ steht hier in übertragener Bedeutung: dick wie ein Seil, das man nicht leicht durchschneiden kann.

das Geh“rn, -e

Organ im Kopf, mit dem man denkt und fühlt eine Verb“ndung eingehen ≈ sich verbinden tödlich so, dass man stirbt je nachdem abhängig von allerd“ngs/„llerdings ≈ aber üblich normal “n übertragener Bedeutung ≈ in metaphorischer Bedeutung das Seil, -e dünnes, langes Ding, z. B. aus Nylon

9/14


C - F

den Computer her¢nterfahren der œffentliche Dienst

sein Ehrenwort geben die erneuerbaren Energien Pl. eine Entscheidung tr¡ffen vor dem F¡rnseher s“tzen einen F“lm drehen eine Fl„gge h“ssen (die Fl„gge, -n der t¡chnische F¶rtschritt

den Computer ausschalten

alle Angestellten der Städte, Kommunen und des Staats versprechen, dass man die Wahrheit sagt Energien, die von der Natur immer wieder neu produziert werden, z. B. Wasserkraft, Wind- und Solarenergie entscheiden fernsehen einen Film machen oder bei einem Film mitmachen eine Flagge hochziehen großes Stück Stoff in speziellen Farben als Symbol für eine Nation) Veränderung der Technik zu immer neuen, besseren Geräten

Warum sollte ich Kollokationen lernen? 2 Neue Wörter sollten Sie nicht einzeln,

sondern im Satz lernen, mit den typi­ schen Partnern. „Wer Wörter intelli­ gent lernen möchte, sucht zum Bei­ spiel für ein neues Nomen nach Verben oder Adjektiven, mit denen es häufig steht, und bildet mit ihnen Satzbei­ spiele“, sagt Erwin Tschirner, Professor für Deutsch als Fremdsprache an der Universität Leipzig. Er beschäftigt sich mit Fragen des Wortschatzerwerbs und findet, dass das Lernen von Mehrwort­ einheiten „die normale Art des Ler­ nens“ ist, da „Kommunikation auf der Grundlage von Wortverbindungen stattfindet“. Auch grammatische Phä­ nomene lassen sich so lernen: „Wenn man genügend Wortverbindungen gespeichert hat, entwickelt sich daraus eine mentale Grammatik“, sagt er. Der Professor meint damit auch einfache Verbindungen wie „mit dem Auto“, die Sprachlerner als Ganzes benutzen und so dabei den Dativ verwenden, ohne speziell über die Dativ-Endung „-m“ nachzudenken. 2 Kollokationen sind schon ab Stufe

A1 wichtig. Schon früh verstehen 9/14

Wörter-Spezial

Über Kollokationen können auch grammatische Phänomene gelernt werden.

Deutschlerner die Wortverbindungen Tut mir leid in einem Gespräch oder Mit freundlichen Grüßen am Briefen­ de. Sie übersetzen sie aber nicht Wort für Wort, sondern nehmen die Wörter als Einheit wahr. Wortverbindungen als Ganzes zu lernen, hilft auch dabei, den Inhalt beim Hören oder Lesen schneller aufzunehmen. 2 Außerdem gibt es Wortverbindungen, deren Bedeutung nicht aus den einzel­ nen Wörtern deutlich wird, da ein Kol­ lokator in übertragenem Sinn benutzt wird, so wie dicke Freunde. Ähnlich ist es bei den Kollokationen der blutige Anfänger und der große Künstler. Denn: Der Anfänger braucht keinen Arzt, er ist nur ein totaler Anfänger. Und Pablo Picasso war zwar nur 1,63 %

häufig b“lden s“ch beschæftigen m“t der W¶rt‑ schatzerwerb die Mehrwort­ einheit, -en

oft formen; machen hier: ≈ studieren; untersuchen Lernen des Wortschatzes

≈ Gruppe von Wörtern, die immer in dieser Kombination benutzt werden (die Einheit, -en hier: Kombination wie ein ganzes Wort) die Gr¢ndlage, Basis -n s“ch entw“ckeln hier: werden die Stufe, -n hier: ≈ Qualität der Sprach­ kenntnisse wahrnehmen hier: hören, lesen und benutzen aufnehmen hier: verstehen der S“nn hier: Bedeutung

G

der r¢nde Geb¢rtstag, -e Gebühren zahlen/bezahlen G¡ld kassieren einen guten Geschm„ck haben Ges¡llschaft leisten

der f¡tte Gew“nn, -e Gew“nn erzielen gl„tt laufen seine Gr¡nzen k¡nnen

20. Geburtstag, 30. Geburtstag … Betrag für einen öffentlichen Service, z. B. Müll oder Strom, zahlen Geld für seine Arbeit bekommen ein Gefühl für schöne Dinge haben

zu einem anderen Menschen gehen und bei ihm bleiben, damit er nicht allein ist hoher Profit; viel Geld, das man gewinnt oder verdient Profit machen wie geplant funktionieren/klappen/ passieren wissen, was man kann oder darf

17


H

das Haar l„ng/k¢rz lange/kurze Haare haben tragen n¶ch zu Hause wohnen bei den Eltern wohnen schweren H¡rzens ungern; so, dass einen etwas sehr traurig macht Erste H“lfe leisten sofort nach einem Unfall helfen, bevor ein Arzt am Unfallort ist Höchstleistungen ≈ mit sehr gutem Erfolg arbeiten erbr“ngen ein F•nkchen H¶ffnung ein wenig Hoffnung haben haben die H¶ffnung aufgeben nicht mehr hoffen H¶ffnung schœpfen beginnen, zu hoffen der b¢nte H¢nd sehr bekannter Mensch den H¢nger st“llen genug essen, bis man keinen Hunger mehr hat H¢nger leiden großen Hunger haben

Meter groß – aber er war ein großer Künstler. Auch der Wahlkampf, in dem Parteien vor einer Wahl die Wähler für sich und ihre Ideen gewinnen möch­ ten, ist nicht wirklich ein Kampf. Und wer eine leise Ahnung hat, gibt keinen Laut von sich. Denn „leise“ bedeutet hier „wenig“. 2 Wer möglichst viele Kollokationen kennt, kann außerdem Fehler vermei­ den, die entstehen, wenn Wortverbin­ dungen aus der Muttersprache oder einer anderen Fremdsprache ins Deut­ sche übersetzt werden. Auf Englisch sagt man to go by car („mit dem Auto gehen“) und to take a photo („ein Foto nehmen“). Auf Deutsch heißt es aber mit dem Auto fahren und ein Foto machen. Auf Deutsch ist jemand, der viel raucht, ein starker Raucher – auf Englisch a heavy smoker („schwerer Raucher“), auf Französisch un grand fumeur („großer Raucher“) und auf Russisch sajadlyi kurilschik („aktiver Raucher“). 2 Aber auch, wenn Sie Wortverbindun­

gen beim Schreiben oder Sprechen mal falsch verwenden, werden Mut­ tersprachler Sie meistens trotzdem verstehen. Falsch verwendete Kol­ lokationen sind für deutsche Ohren … für s“ch gew“nnen möglichst viele vermeiden entstehen bezeichnen „ls [nerkennung ¡rnten das Lehrbuch, ¿er einige (-r/-s) der Artikel, d¢rcharbeiten

auffallen

hier: erreichen, dass sie … wählen so viele wie möglich hier: nicht machen hier: passieren; gemacht werden nennen ≈ positive Reaktionen / Lob bekommen Buch für den Unterricht ein paar; mehr als zwei hier: Text in einer Zeitschrift hier: genau lesen und eine Kollokation nach der anderen markieren hier: deutlich sehen

allerdings etwas unnatürlich, denn sie werden im Gehirn als Einheit gespei­ chert. Wenn Sie aber beim Arzt einen Termin vereinbaren möchten und das genauso ausdrücken, oder wenn Sie gerade den Führerschein machen und sich selbst als blutige Anfängerin bezeichnen, dann werden sie große Anerkennung ernten und zeigen, dass Ihr Deutsch schon ziemlich gut ist.

Wo kann ich Kollokationen finden? Die Vokabellisten der meisten Lehrbü­ cher bestehen leider zum größten Teil aus Einzelwörtern. In manchen sind einige Kollokationen unter „Ausdrücke“ oder „Wendungen“ zu finden. Typische Kol­ lokationen können Sie aber auch selbst sammeln – immer, wenn Sie Deutsch lesen oder hören. Wenn Sie zum Beispiel einen Artikel in Deutsch perfekt zu Ende gelesen haben, können Sie ihn danach noch ein­ mal mit einem Textmarker durcharbeiten und Wortverbindungen markieren, die Ihnen auffallen, die Sie aber selbst noch nicht benutzen. 2 Im neuen Kollokationen-Wörterbuch für den Alltag (siehe Interview auf Seite 21) können Sie Kollokatoren zu 2000 Wörtern finden. Rund 400 davon stehen auf der Webseite des Kolloka­ tionen-Wörterbuches (http://colloc. germa.unibas.ch). %

K

K„tzen miauen. ein K“nd zur W¡lt br“ngen Kont„kt aufnehmen

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beginnen, mit jemandem zu sprechen und Kontakt zu haben ≈ ein neues Konto machen eine Krankheit haben schlimme Krankheit sich Geld bei einer Bank leihen ≈ interessanter Krimi kritisiert werden direkte/provozierende/intensive Kritik einen Kurs machen

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ein K¶nto erœffnen „n einer Kr„nkheit leiden die schwere Kr„nkheit, -en einen Kredit aufnehmen der sp„nnende Kr“mi, -s “n die Kritik geraten die sch„rfe Kritik einen K¢rs belegen

≈ Katzen machen Laute. ein Kind bekommen


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2 Im Internet gibt es noch andere Seiten,

die Ihnen bei der Suche nach typischen Wortverbindungen helfen, wie zum Beispiel die des Duden (www.duden. de). Sie bietet neben Informationen zur Rechtschreibung und Grammatik unter „typische Verbindungen“ zu den meisten Wörtern auch typische Kol­ lokatoren. Sie sind nach Adjektiven,

Warum sammeln Sie Kollokationen, Frau Häcki Buhofer? An der Universität Basel arbeiten Sprachwissenschaftler seit fünf Jahren am Kollokationen-Wörterbuch für den Alltag, das im Herbst 2014 als Buch erscheint. Es enthält Kollokationen und zusammengesetzte Begriffe von insge­ samt rund 2000 Wörtern. Annelies Häcki Buhofer ist Professorin am Deutschen Seminar der Universität Basel und leitet das Projekt. Frau Häcki Buhofer, warum ist es wichtig, Kollokationen zu sammeln und in einem Wörterbuch aufzulisten? Kollokationen sind wichtige Wort­ schatzbestandteile. Um stilistisch ange­ messene Texte zu produzieren, ist es aber wichtig, die passenden Kollokationen zu einem Wort zu kennen. Ein fundiertes Grammatikwissen reicht allein nicht aus, um aus Einzelwörtern fest gepräg­ te Wortverbindungen korrekt zu bilden. Darum ist das Kollokationen-Wörterbuch für den Alltag ein wichtiges Hilfsmittel für Deutschlernende und alle, die anspre­ chende, abwechslungsreiche und richtige Texte schreiben möchten. Wie sind Sie beim Bestimmen der Kollokationen für das Wörterbuch vorgegangen? Zuerst haben wir verschiedene Lern­ wortschätze mit Listen der statistisch häufigsten Wörter des Deutschen vergli­ chen und einen Basiswortschatz von 2000 Wörtern erstellt. Dadurch sind die häufigs­ ten Wörter des deutschen Sprachgebrauchs

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Verben und Nomen geordnet. Wenn Sie zum Beispiel nach Kaffee suchen, finden Sie bei den typischen Adjekti­ ven heiß, kalt und schwarz, bei den Verben trinken, kochen und schlürfen. Wörter, die am häufigsten auf­ treten, sind am größten dargestellt. Allerdings sind die Informationen nur computergeneriert. Das heißt, dass %

enthalten und auch alle Bereiche abge­ deckt, die für Fremdsprachenlernende relevant sind. Für diesen Basiswortschatz haben wir mit einem computerbasierten Analyseverfahren die Wortverbindungen ermittelt, die im alltäglichen Sprach­ gebrauch gängig sind. Dafür wurden große digitale Textsammlungen aus der Schweiz, Österreich und Deutschland analysiert. Sie enthalten Gebrauchstexte, Fachtexte sowie journalistische und lite­ rarische Texte mit insgesamt rund 900 Millionen Textwörtern. Welche Verbindungen haben Sie ausgewählt? Die Computer haben zuerst zu den Grundwörtern Wortpaare herausgefil­ tert, die in den Texten besonders häufig zusammen vorkommen. Auf der Basis davon hat ein Team von Lexikografinnen und Lexikografen überprüft, welche Wortverbindungen auch im Alltag benutzt werden, und diese dann ausgewählt. Wie ist das Wörterbuch aufgebaut? Die Artikel im Wörterbuch sind nach Stichworten angeordnet, 1165 Substantive, 495 Verben und 326 Adjektive. Zu jedem Stichwort sind die relevan­ ten Kollokationen aufgeführt, insgesamt rund 95 000 und dazu mehr als 30 000 Beispielsätze, die den korrekten Gebrauch illustrieren. Die Kollokationen zu einem Stichwort sind nach Wortarten geord­ net, also Nomen, Verben und Adjektive/ Adverbien. Auch Zusammensetzungen und Phrasen sind aufgeführt. Bei mehrdeuti­ gen Stichwörtern sind die Kollokationen nach den unterschiedlichen Bedeutungen gegliedert. Außerdem enthält das Wörterbuch ein didaktisches Beiheft mit

Anregungen für eine effektive Benutzung. Darin findet man auch Übungen zum Wortschatz der Kollokationen. So kann man sie sich besser bewusst machen und auch ihre Verwendung üben. In welchen Situationen kann das Wörterbuch Deutschlernern konkret helfen? Mit dem Wörterbuch können sie ihren Wortschatz gezielt erweitern: Wer ein Wort in einem normalen Wörterbuch nachschlägt, erfährt zwar etwas über die Bedeutung, aber nur wenig über seinen Gebrauch im Kontext und nichts über die Wörter, mit denen es üblicher­ weise verwendet wird. Das steht im Kollokationen-Wörterbuch. Nehmen wir ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, die Auslandsstudentin Alexa möchte mit ihren deutschen Freundinnen und Freunden ihren Geburtstag feiern und schreibt eine Einladung. In der Kategorie Verben des Stichworts „Feier“ findet sie die pas­ senden Formulierungen jmdn. zu einer Feier einladen und eine Feier findet irgendwann/irgendwo statt. Um etwas Abwechslung in den Einladungstext zu bringen, schaut sie, ob die Kollokationen auch für das Wort „Fest“ gelten, denn sie möchte ihren Gästen ein ganz besonderes Fest ankündigen. Unter „Fest“ findet sie außerdem in der Kategorie Adjektive/ Adverbien zum Beispiel tolles Fest, unvergessliches Fest oder rauschendes Fest. Am Schluss möchte sie ihre Gäste bitten, bald zu antworten. Die Formulierung In Erwartung einer baldigen Antwort, die sie in der Kategorie Phrasen des Artikels „Antwort“ findet, ist ihr zu förmlich. Also schreibt sie als PS: Auf eure prompte und vor allem positive Antwort freue ich mich.

die R¡chtschreibung schl•rfen auftreten darstellen

der Begr“ff, -e auflisten der W¶rtschatzbestandteil, -e (der W¶rtschatz „ngemessen fundiert f¡st geprägt b“lden „nsprechend „bwechslungsreich (die [bwechslung

Orthografie beim Trinken Laute machen hier: benutzt werden hier: in spezieller Schrift schreiben

Wort hier: in einer Liste zeigen Teil, der zum Wortschatz gehört hier: Menge von Vokabeln) hier: gut; passend hier: sicher; gut gelernt hier: ≈ traditionell / schon lange so verwendet hier: formen; machen ≈ interessant mit viel Abwechslung

Variation; hier: unterschied­ liche Wortverbindungen) best“mmen hier: auswählen, welche Ver­ bindung eine Kollokation ist vorgehen hier: eine spezielle Methode verwenden erst¡llen machen „bdecken hier: ≈ enthalten erm“tteln hier: ≈ finden gængig sein allgemein üblich sein sowie und das Gr¢ndwort, hier: ≈ wichtiges Wort ¿er herausfiltern hier: aus einer Menge heraussuchen überprüfen genau prüfen; genau kontrollieren der Artikel, hier: ≈ erklärender Text das St“chwort, Wort, zu dem es weitere Infor­ ¿er/-e mationen gibt aufführen hier: nennen mehrdeutig mit mehr Bedeutungen gliedern hier: für jede Bedeutung einen eigenen Textteil machen die [nregung, ≈ Idee; Vorschlag -en s“ch bew¢sst ≈ nachdenken über m„chen gezielt hier: für einen bestimmten Zweck erweitern hier: größer machen „nkündigen ein zukünftiges Ereignis bekannt geben rauschend ≈ sehr schön; toll fœrmlich offiziell

21


eine Software die Textsammlung des Duden darauf analysiert, welche Wör­ ter am häufigsten in der Umgebung von anderen vorkommen. Die Ergeb­ nisse wurden nicht noch zusätzlich von einer Redaktion bearbeitet. 2 Noch mehr Informationen liefert das Wortschatz-Portal der Universität Leipzig (www.wortschatz.uni-leipzig. de). Dort sind alle Wörter zu finden, die häufig rechts oder links neben einem bestimmten Wort stehen, egal, ob das ein Artikel, eine Präposition oder eine Verbform in der Vergangen­ heit ist. Auch hier finden Sie für Kaffee die Verben trinken, schlürfen, kochen, allerdings in verschiedenen Konjuga­ tionsformen. Auch die Adjektive kalt, schwarz und heiß tauchen auf. Bevor Sie diese entdecken, müssen Sie sich aber durch viel mehr Informationen

Lernen Sie ein neues Wort besser nicht einzeln!

die Umgebung, -en zusätzlich die Redaktion, -en be„rbeiten auftauchen das }mfeld das W¶rtfeld, -er f¡sthalten

hier: ≈ Kombination; Verbindung hier: außerdem hier: ≈ Team von Experten hier: prüfen; untersuchen hier: genannt werden hier: ≈ Kombination; Verbindung Gruppe von Wörtern, die sich verbinden oder in der Bedeutung verwandt sind hier: notieren

arbeiten als auf duden.de. Um nützli­ che Kollokationen zu erkennen, brau­ chen Sie auf dem Wortschatzportal schon gute Deutschkenntnisse.

Wie kann ich Kollokationen am besten lernen? 2 Lernen Sie ein neues Wort nicht ein­

zeln! Lassen Sie es in seinem Umfeld, mit seinen typischen Nachbarn. Notie­ ren Sie sich also für ein neues Nomen auch das Adjektiv oder Verb, mit dem Sie es im Text gefunden haben. Wenn Sie Vokabelkarten benutzen, schreiben Sie einige Beispielsätze mit typischen Kollokatoren der Vokabel auf die Rück­ seite. 2 Kollokationen können Sie auch in einer Art Wortfeld festhalten. Schreiben Sie ein bekanntes Wort in die Mitte eines Blattes, und ergänzen Sie die Wörter, die Ihnen in Verbindung damit einfal­

ausgeben, verdienen, sparen

Steuergeld, Taschengeld, Wechselgeld

+

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Geld, schnelles Geld

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FOTOS: DDDD EEEE RRRRR WWWWW

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en

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{rdnung h„lten

je

das soziale N¡tzwerk, -e

depressiv/traurig/ärgerlich sein fröhlich sein intensiv leben Fußball Mädchen, das mit hoher, leiser Stimme lacht die eigene Meinung sagen teure Miete Meinung der meisten Menschen über eine Sache oder Person Das Kaufinteresse wird größer. großes Kaufinteresse viel Geld, das ein Mieter außer der Mie­ te noch bezahlen muss, z. B. für Wasser, Strom, Heizung Internetportal, das die Möglichkeit anbietet, Informationen über sich selbst im Internet zu publizieren und Kontakte mit anderen zu haben ordentlich sein

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schl¡chte Laune haben gute Laune haben “n v¶llen Zügen leben das r¢nde Leder, das k“chernde Mädchen, seine Meinung äußern die hohe Miete, -n die œffentliche Meinung Die Nachfrage steigt. die st„rke Nachfrage die hohen Neben­ kosten Pl.

GELD

Ausdrücke

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len. Um neue Kollokationen zu lernen, schauen Sie im Kollokationen-Wörterbuch oder auf den genannten Web­ seiten nach, und ergänzen Sie weitere Wörter. 2 Sie können auch die möglichen Kol­ lokatoren zu einem bestimmten Wort sammeln, um sich so Gruppen ähn­ licher Wörter deutlich zu machen und sich selbst zu motivieren, über mögli­ che Kollokationen nachzudenken.

Wie ist seine Stimme? Tief, laut, kraftvoll?

P  -  S

“n Panik ausbrechen der risk„nte Plan, ¿e P¶st erh„lten die gepf¡fferten Preise Pl. der st¶lze Preis, -e “n Strömen regnen eine R¶lle spielen

≈ extrem nervös werden gefährlicher Plan; Plan mit Risiko Post bekommen extrem hohe Preise

Der Sänger hat eine tiefe Stimme. laute kraftvolle leise helle rauchige sanfte Oder: Abends liest er gern ein Buch. einen Roman. die Zeitung. Gedichte. Nachrichten. 2 Diese Methoden helfen Ihnen nicht nur dabei, Kollokationen zu veran­ schaulichen und zusammenzufassen. Sie produzieren sie dabei auch selbst. Um ein gutes Wissen über Wortverbin­ dungen aufzubauen, müssen Sie sehr viele Beispiele produzieren. Aber auch schon das Sehen von typischen Verbin­ dungen hilft beim Lernen, meint Wort­ schatzexperte Tschirner. Daher rät er, viel zu lesen, allerdings nur auf dem eigenen Sprachniveau. „Lesen ist die Königsdisziplin im Wortschatzerwerb“, sagt er. Wer eine Wortverbindung nicht verstanden hat, kann nämlich zurück­ gehen, überlegen und die neue Kol­ lokation ganz in Ruhe in die eigene Sammlung aufnehmen. 2

T - Z

ein Tal¡nt fœrdern

einer Person mit Talent helfen, Karriere zu machen Todesopfer f¶rdern Menschen müssen sterben (wegen) der tragische }nfall, ¿e besonders schlimmer/trauriger Unfall das eiskalte W„sser sehr kaltes Wasser v¶n ¢nschätzbarem sehr teuer; so, dass man etwas gar Wert nicht bezahlen kann das schl¡chte W¡tter Regen, Schnee … einen Vertrag unter- einen Vertrag unterschreiben zeichnen seit geraumer Zeit seit langer Zeit “m Laufe der Zeit langsam ein Ziel erreichen am Ziel ankommen s“ch ein Ziel s¡tzen ein Ziel wählen ein Ziel verf¶lgen

versuchen, ein Ziel zu erreichen; versu­ chen, etwas zu realisieren

nachschauen weitere (-r/-s) s„nft ver„nschaulichen

hier: suchen andere (-r/-s); mehr hier: angenehm; ruhig ≈ wie ein Bild zeigen; deut­ lich machen produzieren hier: machen aufbauen hier: bekommen daher deshalb das Sprachniveau, ≈ Qualität der Sprachkennt­ nisse -s franz. die Kœnigsdisziplin gemeint ist: die beste Methode aufnehmen hier: notieren; lernen

hoher Preis stark regnen beim Theater oder in einem Film eine Figur spielen; auch: wichtig sein eine feine S„che sein sehr schön sein die Schulbank dr•cken zur Schule gehen eine Schule besuchen zur Schule gehen die Schule schwænzen nicht zur Schule gehen, obwohl man gehen müsste einen Schüler vers¡tzen einen Schüler in die nächsthöhere Klasse gehen lassen der st„rke Schm¡rz, schlimmer Schmerz -en keinen Spaß verstehen keinen Humor haben; nicht lachen können “m Stau stehen in einer langen Reihe von Autos auf der Straße stehen und nicht weiterfahren können die kr„ftvolle St“mme, laute Stimme -n ein Studium „bschlie- ein Studium beenden ßen zu vorgerückter St¢nde spät; zu später Stunde

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Die Entdeckung seines Am 9. September 1993 findet Erich Eixner antikes Gold. Sehr viel Gold, und sehr seltenes. Wirklich glücklich gemacht hat ihn das Ereignis aber lange Zeit nicht. Marcel Burkhardt hat den Hobby-Archäologen in Deutschlands wahrscheinlich ältester Stadt besucht: Trier.

Erich Eixner 1993 findet er 2518 Goldstücke

die Höhle, -n römisch z¢m Strahlen br“ngen das L„ndesmuseum, -museen (das B¢ndesland, ¿er die M•nze, -n jemals der G¶ldschatz, ¿e die Kaiserzeit, -en (der Kaiser, der F¢nd, -e das Jubiläum, Jubiläen

26

natürliche Grotte im historischen Rom ) S. 50 ≈ machen, dass sie Licht reflektieren Museum eines Bundeslandes Teil einer föderalistischen Republik) Geldstück aus teurem Metall ) S. 50 hier: einmal in der Geschichte Menge von Gegenständen aus Gold, z. B. Schmuck oder Geld ) S. 50 Zeit, in der ein Kaiser regiert oberster Monarch) Sache, die man gefunden hat ) S. 50 Tag, an dem man ein spezielles Ereignis feiert

D

ie Wände sind schwarz. Der Raum wirkt am Anfang wie eine dunkle Höhle. Aber in seiner Mitte gibt es Licht, das die Gesichter antiker römischer Politiker wie Nero, Hadrian, Mark Aurel perfekt zum Strahlen bringt. Insgesamt präsentiert das Rheinische Landesmuseum in Trier 2518 römische Münzen – es ist der größte jemals gefundene Goldschatz der römischen Kaiserzeit und ein wirklich großer Besuchermagnet! Ein Jahr lang haben sie in Deutschlands ältester Stadt das 20-jäh-

rige Fund-Jubiläum gefeiert. Nur einer wollte lange Zeit nicht feiern: der Entdecker des Schatzes. Erich Eixner (66), pensionierter Techniker der Armee, hält ein Buch in der

Wer Trier besucht, ist auf einer Zeitreise. Hand, das er von dem Museum geschenkt bekommen hat. Es ist groß und schwer, sieht gut aus. Jahrelang hat Karl-Josef Gil9/14


FOTOS: LOOK FOTO; MARCEL BURKHARDT

Lebens

les, der Leiter der Trierer Münzsammlung, daran gearbeitet – mit Ergebnissen, über die in der Fachwelt international berichtet wurde. Eixner aber ist nicht glücklich damit. Er zeigt mit dem Finger auf das Buch und sagt: „Da wird behauptet, wir wären eingedrungen auf das Gelände, aber das stimmt nicht!“ Der Hobby-Archäologe ist gekommen, um seine Version der Geschichte zu erzählen. „Wo ich den Schatz gefunden habe, da war eine Baustelle, dort sollte eine 9/14

Historische Stadt Trier Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 39.

Tiefgarage hin“, beginnt Eixner. Vor ihm hatten dort schon professionelle Archäologen den Boden durchsucht, der noch immer so sehr gefüllt ist mit dem Erbe der Römer. Die gründeten in dem breiten Flusstal der Mosel vor mehr als 2000 Jahren eine Stadt, der sie den Namen Augusta Treverorum gaben. Sie bauten sie so aus, dass sie bald als „Roma Secunda“, das zweite Rom, bekannt wurde. Augusta Treverorum wurde Residenzstadt berühmter römischer Kaiser – und nur die Vorbilder

die F„chwelt behaupten eingedrungen das Gelænde, durchsuchen das ]rbe

gr•nden ausbauen das Vorbild, -er

≈ alle Experten hier: sagen, dass es so passiert ist Part. II von: eindringen = ohne Erlaubnis hineingehen hier: Bereich der Baustelle nach einer speziellen Sache suchen hier: Gebäude-Ruinen und Gegenstände aus der Römerzeit ≈ starten hier: größer machen hier: ideales Beispiel, an dem man sich orientiert

% 27


Museumsdirektor Marcus Reuter Er will den alten Streit um die Geschichte des Golds beenden

das St„dttor, -e das W¡lt­ kulturerbe

großer, breiter Eingang zu einer Stadt Gebäude und Städte in aller Welt, die man für die Menschen in Zukunft schützen soll Aussehen einer Stadt

das St„dtbild, -er damalig früher das Gefäß, -e Gegenstand, in den man eine Substanz füllen kann das GeLaut räusch, -e hinein­greifen ≈ mit einer Hand hineingehen in “n eher hier: ≈ meistens der H¶rt, -e Schatz ) S. 50 der Beton Substanz, die sehr hart wird, wenn sie trocken ist ausschlagen hier: durch einen Zeiger einen starken Effekt anzeigen h„cken ≈ klopfen auf einmal plötzlich entgegen↔ wegfliegen fliegen lauter nichts als; viele s“ch zw“cken ein Stück Haut zwischen zwei Finsüdd., österr. ger nehmen und drücken, sodass es ein bisschen wehtut

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seiner Gebäude in Rom waren größer und schöner als diese selbst. Vieles davon ist noch heute in Trier zu sehen. Groß und schwarz steht zum Beispiel die Porta Nigra als antikes römisches Stadttor bis heute im Zentrum des Ortes. Das Tor und sechs andere Gebäude sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Dazu sind viele weitere römische Ruinen typisch für das Stadtbild. Wer Trier besucht, ist auf einer Zeitreise. Eixners persönliche Zeitreise führt jetzt 21 Jahre zurück zu jener Stelle voll römischen Erbes, auf der eine moderne Großgarage gebaut werden sollte. Eixner erinnert sich: „Die Archäologen vom Museum waren fertig mit ihrer Arbeit, da bin ich noch mal hingefahren – ich hatte ja die Erlaubnis vom damaligen Museumsdirektor und vom Chef der Baufirma.“ Eixner aber ist nicht allein an diesem 9. September 1993. Andere Hobby-Archäologen sind auf dem Gelände – und mit Enthusiasmus auf der Suche nach etwas. Erst später wird klar, dass ein Bauarbeiter zufällig ein antikes Gefäß kaputt gemacht hat. „Dschüm, dschüm, dschüm“, imitiert Eixner die Geräusche seines Metall-Suchgerätes. Er greift in die Erde hinein – und plötzlich hat er etwas Schweres in der Hand. Gold? Eixner und die anderen Männer finden mehr als 100 Geldstücke. „Eine Sensation

FOTOS: MARCEL BURKHARDT (2)

Ein Berg aus Münzen Die beiden ältesten sind 1950 Jahre alt

Nur im historischen Rom waren die vielen Monumente noch schöner und noch größer.

war das. Aber dann kam nichts mehr“, sagt der Hobby-Archäologe. Er hat damals 15 Goldmünzen entdeckt. Auf dem Heimweg aber arbeitet ein Gedanke immer stärker in ihm: „Wenn du Münzen findest, dann doch eher Einzelstücke oder gleich einen richtigen Hort!“ Eixner geht wieder zurück. Jetzt ist er allein auf dem Gelände. „Ich bin dann zu der Stelle, wo am nächsten Tag Beton reinkommen sollte.“ Der Techniker steigt hinein, sucht, findet nichts. Aber dann: wieder dieses laute „Dschüm, dschüm, dschüm“. Eixner lacht und imitiert das Geräusch seines Metall-Suchgeräts voller Freude. „Das Gerät schlug immer intensiver aus, und ich habe dann angefangen, zu hacken – und auf einmal flogen mir lauter Goldmünzen entgegen.“ Eixner zwickt sich jetzt ein paar Mal in den Arm. „Ja, ich hab mich wirklich 9/14


Historische Stadt Trier ausgraben

gezwickt, ob ich träume“, sagt er. Aber er konnte sie doch fühlen, diese schweren Münzen. Wer den Schatzfinder seine Geschichte erzählen hört, kann sich denken, wie stark sein Herz damals geschlagen haben muss. „Ich dachte: Was machst du jetzt? Es war schon dunkel, das Museum war zu.“ Auch die Polizei ruft er nicht. „Ich wusste, das war eine große Sache, die musste ich doch schützen!“ Eixner spricht von einer Angst, die er damals fühlte. Dass ihm jemand den Fund nimmt. Also beeilt er sich, gräbt den Schatz aus und fährt damit nach Hause, „in Sicherheit“. Eixner sagt, er hat keine Sekunde darüber nachgedacht, den Schatz zu behalten. So ruft er auch damals noch in der Nacht beim Münzexperten des Museums an und sagt: „Herr Gilles, ich hätte da ein paar Goldmünzen für Sie.“ „Das ist es, was ich ihm positiv anrechnen kann“, sagt Karl-Josef Gilles heute. „Andere hätten uns den Fund nie in der Vollständigkeit vorgelegt.“ Aber dann wird Gilles streng: „Ich will seinen tollen Fund nicht niedermachen, aber er hätte da überhaupt nicht suchen dürfen.“ Gilles erklärt, dass die wissenschaftliche Arbeit an der Fundstelle noch nicht abgeschlossen gewesen sei. „Am nächsten Tag wären wir höchstwahrscheinlich selber auf den Schatz gestoßen.“ Anders Eixner. Er sagt: „Am nächsten Tag wäre Beton in das Loch gekommen, da hätte niemand mehr was gefunden!“ Über die beiden Versionen der Geschichte gab es in der Vergangenheit immer wieder Diskussionen. Im Rheinischen Landesmuseum wird die Fundgeschichte nicht groß erzählt. Ein seltsames Accessoire ist aber doch ausgestellt. Gleich neben dem Eingang zum Schatzraum ist in einer Vitrine der Plastikeimer zu sehen, in dem Eixner damals den Schatz nach Hause getragen hat. Es gibt kaum einen Besucher, den das nicht interessiert. Auch Marcus Reuter, seit zweieinhalb Jahren Museumsdirektor, lacht freundlich an dieser Stelle. Der Archäologe sagt, er sei Eixner dankbar für seine Ehrlichkeit. Es ist zu erkennen, dass er den alten Streit beenden will. 9/14

Der Schatzfinder tut Reuter vielleicht ein bisschen leid; auch beim Thema Finderlohn, einem interessanten Aspekt der Geschichte. Denn einerseits ist der Schatz für die Wissenschaft von sehr großem Wert. „Der Fund enthält ja eine ganze Reihe von Münzen, die weltweit nur ein einziges Mal belegt sind“, sagt Reuter. Auch wenn man nur den Materialwert des Goldes nimmt, sind das circa 640 000 Euro, obwohl der Marktwert „sicher mehr als zehnmal so hoch“ sei. Für eine einzige Münze aus dem Schatz von Trier hätte ein Schweizer %

Ein Sammler hätte für ein einziges der Goldstücke rund 80 000 Euro gezahlt.

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ein Loch machen und herausholen ) S. 50 … was ich heute noch gut von ihm finde.

… w„s “ch ihm positiv „nrechnen k„nn. hætten … vorgelegt Konj. II der Vergangenheit von: vorlegen = hier: geben; zeigen die V¶llständigkeit von: vollständig = komplett; ganz str¡ng ≈ autoritär niedermachen hier: negativ sprechen über; die Arbeit nicht akzeptieren hætte … suchen Konj. II der Vergangenheit dürfen von: suchen dürfen w“ssenschaftlich hier: mit Methoden der Wissenschaft durch Experten (die W“ssenschaft, spezieller Bereich (z. B. -en Chemie), in dem viel Wissen gesammelt wird „bgeschlossen Konj. I des Zustandspassivs gewesen sei von: abschließen höchstwahrschein- sehr wahrscheinlich lich s¡lber selbst stoßen auf hier: plötzlich finden sei … d„nkbar Konj. I von: dankbar sein ≈ hier: froh sein der F“nderlohn Betrag, den der Finder zum Dank bekommt der Wert, -e ≈ Preis enth„lten zum Inhalt haben eine g„nze Reihe eine große Zahl w¡ltweit auf der ganzen Welt belegt hier: gefunden; so, dass etwas da ist

Fast 1800 Jahre in der Erde Bis zu seiner Entdeckung am 9. September 1993 hatte der Trierer Goldschatz mehr als 1800 Jahre in der Erde gelegen. Bis heute ist kein noch existierender Münzschatz aus der Zeit der Römer bekannt, der größer ist als dieser. Die Goldstücke zeigen Porträts von 29 Kaisern, Kaiserinnen oder ihren Verwandten. Die beiden ältesten Exemplare sind aus dem Jahr 63/64 nach Christus, die jüngsten aus der Zeit von 193 bis 196. 84 Münzstücke aus dem Schatz waren bis vor 21 Jahren unbekannt. Wahrscheinlich wurden die Münzen während eines Kriegs im Jahr 196 in einem Keller versteckt. In dieser Zeit kämpfte Clodius Albinus gegen Kaiser Septimius Severus, nachdem dieser statt Albinus lieber seinen Sohn Caracalla zum nächsten Kaiser machen wollte. Der Verwalter des Trierer Goldschatzes ist sehr wahrscheinlich während des Krieges gestorben. Vielleicht ist das Geld aus einer Kasse von Anhängern des Gegenkaisers Albinus. Der Keller, in dem der Schatz lag, ist nach dem Wissen der Archäologen noch ungefähr 200 Jahre benutzt worden – das 25 Zentimeter hohe Bronzegefäß aber blieb unentdeckt. Als der Schatz vergraben wurde, verdiente ein römischer Soldat pro Jahr 20 Goldmünzen. Mit dem Trierer Schatz hätte man also 130 Soldaten ein Jahr lang bezahlen können. Zum Leben brauchten die Menschen damals mindestens 400 bis 500 Sesterzen im Jahr – das ist so viel wie vier bis fünf Goldmünzen des Trierer Fundes. der G¶ldschatz, ¿e

existieren der M•nzschatz, ¿e der Römer, das Porträt, -s der Kaiser, verst¡cken der Verw„lter, -

Menge von Gegenständen aus Gold, z. B. Schmuck oder Geld ) S. 50 da sein Schatz aus Geldstücken hier: Einwohner des historischen Roms Bild vom Kopf einer Person oberster Monarch an einen geheimen Platz tun hier: Person, die sich um die Finanzen kümmert

der [nhänger, -

Person, die die Interessen einer Partei oder Person unterstützt das Bronzegefäß, -e Bronzegegenstand, in den man eine Substanz füllen kann vergraben hier: unter die Erde bringen ) S. 50 der Soldat, -en Person, die in Uniform für ein Land kämpft der F¢nd, -e Sache, die man gefunden hat ) S. 50

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Triers berühmter Sohn: Karl Marx

Ältestes Weingebiet Deutschlands Wer es nicht besser weiß, könnte leicht meinen, dass Trier eine italienische Stadt ist. Und das nicht nur wegen der großen römischen Monumente. Auch wegen des angenehm warmen Klimas haben die Terrassen der Cafés und Restaurants bis weit in den sonnigen Herbst hinein geöffnet, und das Leben spielt sich draußen ab. Wer vor die Tore der Stadt tritt, wird um einen italienischen Eindruck reicher. Durch die Weinberge an der Mosel sieht die Landschaft südeuropäisch aus. Seit 2000 Jahren wird entlang der Mosel und ihrer Nebenflüsse Saar und Ruwer Wein angebaut. Wieder einmal waren es die antiken Römer, die das Potenzial erkannten. Denn das Gebiet liegt in einer der wärmsten Klimazonen Deutschlands. Die Sommer sind angenehm warm, im Winter wird es selten kälter als null Grad. In manchen Jahren hängen in den Weinbergen an der Mosel bis in den November hinein Weintrauben. International sind nicht viele Weißweine so gut wie diese. römisch s“ch „bspielen ¢m einen Eindruck reicher werden „nbauen erk¡nnen die Wein­ traube, -n

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hier: aus der Zeit des historischen Roms ) S. 50 ≈ stattfinden noch ein Bild oder eine Emotion bekommen

hier: Pflanzen pflegen, ihre Früchte sammeln und daraus Wein machen hier: verstehen; sehen grüne, rote oder blaue Frucht, die man als Obst isst und aus der man Wein macht

Sammler einmal 100 000 Franken (rund 80 000 Euro) gezahlt. Erich Eixner hat im Herbst 1993 von einem großen Finderlohn geträumt. Von einer Million Mark (heute ungefähr 700 000 Euro) wurde zu Beginn gesprochen, „am Ende waren es circa 20 000 Mark“. Das Geld kam vom Bundesland Rheinland-Pfalz, in dem Trier liegt. Heute wären das also rund 14 000 Euro für diese „große, tolle Sache“, wie Eixner sie nennt. Er findet noch immer: Ein bisschen mehr hätte es schon sein dürfen. Der Archäologe Marcus Reuter sagt dazu: „In der Regel einigen sich Schatzfinder und Staat gütlich. Das heißt: Es ist nicht so klischeehaft, dass der böse Staat dem ehrlichen Finder seinen Schatz abnimmt und der Entdecker leer ausgeht.“ Manchmal bekommen Finder den Fund auch komplett zurück, weil der Schatz wissenschaftlich nicht so wichtig ist, dass er in einem Museum gezeigt werden sollte. „‚Was warst du für’n Idiot!’ Was meinen Sie, wie oft ich mir diesen Satz anhören durfte?“, fragt Eixner. „Viele Leute sind gekommen und haben gesagt: ‚Mensch, du hättest reich sein können.’“

FOTO:ISTOCK/THINKSTOCK

Triers historisches Zentrum Teile des Doms sind mehr als 1700 Jahre alt

Er war einer der wichtigsten Theoretiker des Sozialismus und Kommunismus. Bis heute werden Karl Marx’ Ideen international diskutiert. Spätestens seit der Wirtschafts- und Finanzkrise ist die internationale Kritik an wirtschaftlicher Ungerechtigkeit wieder lauter geworden – und Marx’ Kritik am Kapitalismus wird neu studiert. Wenn sich am 5. Mai 2018 der Geburtstag des Philosophen zum 200. Mal jährt, wird Trier seinen berühmtesten Sohn in mehreren Ausstellungen feiern. Wichtige Themen sind dabei das internationale Wirken des Gesellschaftskritikers und die Frage, welchen Wert sein Werk haben könnte, um Lösungen für aktuelle gesellschaftliche Probleme zu finden. die }ngerech- hier: Zustand, dass nicht alle die tigkeit gleichen Chancen und finanziellen Mittel haben s“ch jähren ≈ stattfinden das W“rken von: wirken ≈ hier: arbeiten und einen Effekt haben der Wert, -e hier: Wichtigkeit das W¡rk, -e hier: alles, was er geschrieben hat

Also, ganz ehrlich: Wenn er nochmal in der Lage von damals wäre, in dieser Nacht. Er und das Gold. Eixner atmet durch, sagt kurz nichts, dann lächelt er, sagt: „Ach, ich wüsste, was zu tun ist – ich bin ein ehr­licher Typ.“ Inzwischen ist es dunkel geworden. Eixner streicht mit seiner linken Hand über das Goldschatz-Buch. Es sieht fast so aus, als würde er die abgebildeten Goldmünzen streicheln. 2 hætte … sein dürfen “n der Regel gütlich klischeehaft „bnehmen leer ausgehen s“ch „nhören d•rfen d¢rchatmen der Typ, -en streichen „bgebildet streicheln

Konj. II der Vergangenheit von: sein dürfen ≈ meistens ohne Prozess; ohne Streit ≈ wie im Klischee hier: wegnehmen ≈ aus der Hand nehmen nichts bekommen hier: unfreiwillig hören intensiv Luft holen hier: Mann; Person hier: vorsichtig bewegen als Bild gedruckt mit der Hand vorsichtig hin- und her­ bewegen

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Weltliteratur Weltliteratur

Bücher, die um die Welt gingen Teil 15: Theodor Fontanes Effi Briest

Wenn aus Liebe eine Tragödie wird

Schriftsteller Fontane Kritische Distanz zum Denken seiner Zeit

In seinem Roman Effi Briest erzählt Theodor Fontane vom Unglück einer jungen Frau, die alles verliert.

„O

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ihr gemeinsames Thema ist der Moralkodex dieser Zeit. Alle drei enden mit dem Tod. Mehr als sechs Jahre lang leben Effi und Innstetten in Berlin. Da findet der Baron die Briefe des Majors. Geert von Innstetten liebt seine Frau, will ihr verzeihen. Aber er glaubt, dass er nach den gesellschaftlichen Regeln handeln muss. In einem Duell tötet er den Major. Effi verliert schließlich alles. Ihr Mann lässt sich scheiden. Sie darf ihre Tochter nicht mehr sehen. Die Eltern schicken Geld, aber sie darf nicht nach Hause kommen. Mit ihrem Hausmädchen zieht sie in eine kleine Wohnung in Berlin. Sie ist einsam, unglücklich und wird sehr krank.

„n gebr¶chenem H¡rzen erw„rten adelig ehrgeizig

Emma Bovary, Anna Karenina, Effi Briest – drei Frauen einer Art. Erst drei Jahre nach der Scheidung darf sie wieder nach Hause kommen. Aber es ist schon zu spät. Effi freut sich zwar über die Liebe der Eltern. Aber kurze Zeit später stirbt sie. Fontane erzählt die Geschichte liebevoll und sehr lebendig. Kritiker sehen in Effi Briest heute den wichtigsten Roman des deutschen Realismus. Die Geschichte wurde mehrmals verfilmt und für das Theater adaptiert. Die Figur der Effi Briest hat ein reales Vorbild: Elisabeth von Plotho. Auch sie war in der Ehe unglücklich und hatte eine Affäre. Ihr Mann tötete den Liebhaber 1886 im Duell, die Ehe wurde geschieden. Aber Elisabeth von Plotho schaffte es, ein neues Leben zu beginnen: Sie arbeitete viele Jahre lang als Krankenpflegerin. 2  Barbara Kerbel

FOTO: WIKIMEDIA.ORG

b sie nicht doch vielleicht zu jung war?“ Das fragt, ganz am Ende des Romans Effi Briest, Effis Mutter ihren Ehemann. Da sind die Eltern schon im Unglück. Ihre einzige Tochter ist tot. Sie starb an gebrochenem Herzen. Weil ihr Leben eine Tragödie geworden ist. War Effi zu jung? Ja, das war sie. Effi Briest ist erst 17, als sie den mehr als doppelt so alten Baron Geert von Innstetten heiratet. Ihre Eltern wollen es so, und sie ist einverstanden. Sie hofft auf eine elegante Zukunft. Ihr Mann will als Beamter Karriere machen. Sie selbst erwartet von ihm eigentlich nur das: Er muss adelig und ehrgeizig sein. Alles andere wird schon werden, denkt Effi. Aber sie ist noch ein Kind, als sie so denkt. Ohne Sorgen lebt sie mit ihren Eltern in Brandenburg. Nach der Hochzeit zieht das Ehepaar in die Stadt Kessin an der Ostsee. Innstetten ist dort Landrat. Und Effi erkennt die Realität: Ihr Mann macht Dienstreisen, liest Dokumente – und hat wenig Zeit für seine Frau. Die 17-Jährige ist einsam. Sie langweilt sich, die Eltern fehlen ihr, sie hat Angst. Auch nach der Geburt ihrer Tochter wird ihr Leben nicht sehr viel besser. Aus Einsamkeit beginnt Effi eine Affäre mit dem Major von Crampas. Das Paar trifft sich heimlich am Meer, schreibt sich Briefe. Als Effis Mann Ministerialbeamter in Berlin wird, trennt sie sich von Crampas. Sie ist froh über das Ende der Affäre. Aber die Tragödie ist nicht mehr zu stoppen. Als Theodor Fontane (1819  -  1898) Effi Briest 1894/95 publiziert, gilt ein strenger Moralkodex. Für eine untreue Frau gibt es kein gutes Ende. Emma Bovary, Anna Karenina, Effi Briest: Das sind die großen Ehebrecherinnen der Weltliteratur. Alle drei Romane wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts publiziert,

sehr unglücklich wegen einer traurigen Liebe hier: hoffen; wollen aristokratisch hier: so, dass er Karriere machen will der L„ndrat, ¿e oberster Beamter der Administration einer Region erk¡nnen hier: verstehen; sehen die Dienstreise, -n Reise aus beruflichen Gründen die Affäre, -n hier: Liebesbeziehung heimlich im Geheimen; so, dass andere nichts davon wissen dürfen str¡ng hier: nach genauen Normen ¢ntreu hier: so, dass man eine sexuelle Beziehung außerhalb der Ehe hat die Ehebrecherin, Frau, die eine sexuelle -nen Beziehung außerhalb der Ehe hat das Jahrh¢nZeit von 100 Jahren dert, -e h„ndeln ≈ machen; tun töten totmachen s“ch scheiden ≈ zu einer öffentlichen l„ssen Institution gehen, wo eine Ehe geschieden wird das HausmädFrau, die im Haushalt von chen, anderen arbeitet liebevoll hier: so, dass man merkt, mit wie viel Liebe er daran gearbeitet hat leb¡ndig hier: so beschrieben, dass man mit den Figuren fühlen kann verf“lmen einen Film machen aus das Vorbild, -er hier: Beispiel, an dem man sich orientiert der Liebhaber, - Mann, der mit einer (verheirateten) Frau eine Liebesbeziehung hat sch„ffen hier: erreichen; Erfolg haben

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Ja oder Nein?

In Österreich und der Schweiz ist der Unterricht zu Hause legal, in Volker Ladenthin ist Professor für historische und systematische Erziehungswissenschaft an der Universität Bonn.

Ja

B

ildung ist Bürgerrecht – in einer Demokratie sogar Bürgerpflicht: Schließlich braucht man jeden Bürger für eine Beantwortung aller Gesellschaftsfragen. Der Staat sorgt deshalb dafür, dass Bildung für alle frei ist. Trotzdem kann er Bildung nicht erzwingen. Er braucht die Einsicht und das Engagement seiner Bürger: Die hohe Quote von Menschen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, zeigt, dass der Staat sein Ziel in seinen Institutionen nicht ganz erreicht. Was aber geschieht mit jenen, die ihren Kindern mit eigener Hilfe eine optimale, passende Bildung geben möchten? Müsste der Staat diese Eltern nicht unterstützen, weil sie den Staat entlasten? Müsste er nicht froh sein über Eltern, die sich mehr und intensiver um ihre Kinder kümmern möchten als andere Eltern? Das ist er aber nicht! In Deutschland werden Eltern, die ihre

anderen Staaten gibt es sogar Geld dafür. In Deutschland aber muss ein Kind die Schule besuchen. Kritiker sagen, dass dies nicht zu einer modernen Demokratie passt. Wir fragten:

Schulunterricht zu Hause erlauben?

„Ein selbstsicherer Staat muss seine Bürger nicht zum Glück zwingen.“ JA

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die B“ldung die Einsicht das Engagement franz. entl„sten v¶n … g„nz zu schweigen die Schulbehörde, -n die Studie, -n

Wissen und Können auf verschiedenen Gebieten; hier auch: Lernen und Ausbildung hier: Erkenntnis; Verständnis hier: ≈ freiwillige Arbeit; Unterstützung hier: Kosten niedriger machen; Verantwortung weniger machen hier: … machen das auch nicht Schulamt wissenschaftliche Untersuchung

ausdifferenziert der Wohlstand fœrdern b“ldungsfern die Benachteiligung, -en m“t Migrationshintergrund der Leistungsdruck vor {rt akademisch der Autodid„kt, -en vielfältig das Lehrerkollegium, Lehrerkollegien s“ch d¢rchsetzen der W¡ttbewerb, -e die Konkurr¡nz der Ref¶rmbedarf

hier: sehr gut entwickelt; genau geplant und organisiert gute finanzielle Situation unterstützen ohne höhere Schul- oder Berufsausbildung hier: schlechtere Chance für Ausbildung und Entwicklung ≈ mit ausländischen (Groß-)Eltern (psychischer) Stress, viel Leistung bringen zu müssen hier: außerhalb der Schule, z. B. in der Natur hier: nur theoretisch an der Universität Person, die ihr Wissen allein, ohne Lehrer, gelernt hat hier: großes; aus verschiedenen Bereichen Gruppe aller Lehrer an einer Schule die eigenen Ziele erreichen ≈ Suche nach der/dem Besten hier: ≈ andere Schüler Notwendigkeit einer Reform

NEIN

FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK; BZL; PRIVAT

Kinder nur zu Hause bilden möchten, bestraft. Weder Österreich noch die Schweiz behandeln engagierte Eltern so – von den USA ganz zu schweigen. Auch in vielen anderen Ländern können Eltern ihre Kinder auf Antrag zu Hause unterrichten. Sie müssen ihre Absicht begründen und erklären, wie so eine Bildung aussehen soll. Sie stehen in Kontakt zur Schulbehörde, und ihre Kinder machen staatliche Prüfungen: Was spricht dagegen? Das liebste Gegenargument ist, dass Kinder Gemeinschaftserfahrungen machen müssten: Was wohl die 500 000 schulischen Mobbingopfer, die es nach einer Studie der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität in Deutschland gibt, zu diesem Argument sagen? Ein selbstsicherer Staat muss seine Bürger nicht zum Glück zwingen. Er stellt Möglichkeiten bereit, er hilft jenen, die sich allein nicht helfen können und vertraut denen, die beweisen, dass sie etwas gut können oder sogar besser als er. So etwas nennt man Demokratie.

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Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 39. Klaudia Schultheis ist Professorin für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Nein

Mehr Sprache können Sie . n e p p o h s o w d n nirge lich. Individuell.

n Kompetent. Persö

I

n Deutschland haben wir ein ausdifferenziertes Bildungssystem. Es bietet Chancen für jeden, sichert Wohlstand, Prosperität und Weiterentwicklung unserer Gesellschaft und fördert ihren Zusammenhalt. Wir bilden hoch qualifizierte Lehrer als Experten für Lernen und Unterrichten aus. Bildungsexperten entscheiden über Lehrpläne. Unser Schulsystem integriert Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern, mit Benachteiligungen, mit Migrationshintergrund genauso wie besonders talentierte Kinder. Es gibt immer Gründe für Kritik an der Schule: zu viel Leistungsdruck, zu volle Lehrpläne, zu wenig Individualisierung, zu wenig Integration moderner Medien, zu wenig forschendes Lernen und Lernen vor Ort, zu wenig selbstständiges und kreatives Lernen in Projekten. Akademische Lehrerausbildung ist nicht genug, um gute Lehrer zu bekommen: Wir alle wissen, wie sehr Lernerfolg und

„Nur die intensive Beschäftigung mit anderen Idealen und Kulturen schützt vor Indoktrination.“ Lernfreude vom Engagement und der Motivation der Lehrer abhängen. Aber es gibt die Schulen, an denen Realität ist, was Eltern, die ihre Kinder zu Hause selbst unterrichten wollen, am öffentlichen Schulunterricht kritisieren. Die meisten Homeschooling-Eltern sind Autodidakten ohne didaktisches Wissen und ohne vielfältiges Fachwissen, wie es im Lehrerkollegium zu finden ist. In der Schule lernen Kinder, sich durchzusetzen, Kompromisse zu schließen und Konflikte zu lösen. Hier finden sie ihre Freunde. Besonders Jungen lieben Wettbewerb und Konkurrenz. Es kann in einer Leistungsgesellschaft nur von Vorteil sein, zu lernen, dass Leistung erwartet wird und sich lohnt. Homeschooling-Eltern sind oft alternativ oder religiös. Aber nur die intensive Beschäftigung mit anderen Idealen und Kulturen schützt vor Indoktrination und macht Selbstbestimmung möglich. Trotz aller Kritik und allen Reformbedarfs kann unsere Schule das leisten. Aus diesem Grund ist Homeschooling keine Alternative. 9/14

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FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

In Deutschland fehlen 120 000 Kindererzieher die K“ndertagesstätte, -n die B¡rtelsmann-St“ftung der F„ll sein k¶mmen … auf … verwahren

≈ Kindergarten für den ganzen Tag Organisation, die gesellschaft­ liche Themen untersucht und Lösungsmodelle entwickelt hier: so sein hier: gibt es … pro …

hier: an einem sicheren Ort (gefangen) halten und auf­ passen auf die B“ldung hier: Lernen das Personal alle Personen, die in einer Firma oder Institution arbeiten k“ndgerecht passend für Kinder der Deutsche Organisation, die hilft, die K“nderschutz- Lebenssituation von Kindern bund zu verbessern der SozialverOrganisation, die für soziale band, ¿e Rechte kämpft die SPD kurz für: Sozialdemokratische Partei Deutschlands vor„ntreiben machen, dass sich etwas schnell entwickelt die [nfrage, -n hier: Bitte um Information einen R¡chtsdas Recht haben, etwas zu anspruch haben bekommen auf fœrdern hier: finanziell unterstützen die Tagesmut- Frau, die gegen Bezahlung ter, ¿ Kinder bei sich zu Hause betreut reichen hier: genug sein

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In den letzten Jahren hat Deutschland viel Geld für mehr Plätze in Kindertagesstätten (Kitas) ausgegeben. Trotzdem werden die Kinder noch nicht überall gleich gut betreut. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung. Als ideal gilt, wenn sich eine Erzieherin (oder ein männlicher Kollege) um drei Kleinkinder kümmern kann. In der Praxis muss sie aber oft sechs Kinder unter drei Jahren betreuen. Das sei vor allem in vielen ostdeutschen Kitas der Fall. Im Westen kommen im Durchschnitt vier Kleinkinder auf eine Erzieherin. „Verwahren statt betreuen“, kommentiert das Nachrichtenportal Spiegel Online die Zahlen kritisch. Für eine qualitativ starke frühkindliche Bildung brauchen die Kitas laut Bertelsmann-Studie weitere 120 000 Erzieher. Das würde pro Jahr fünf Milliarden Euro kosten. Aktuell werden rund 14 Milliarden Euro im Jahr für Personal ausgegeben. „Politik und Praxis sollten sich auf bundesweite kindgerechte Standards einigen, damit alle Kita-Kinder in Deutschland gute Bildungschancen haben“, sagte Jörg Dräger von der

Bertelsmann-Stiftung. Wie auch der Deutsche Kinderschutzbund und andere Sozialverbände fordert Dräger per Gesetz deutschlandweit gleiche Qualitätsstandards. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) plant aber kein Gesetz. Zwar will die Regierung die Qualität laut Koalitionsvertrag „weiter vorantreiben“. Konkret soll es mehr Personal geben, das auch besser qualifiziert ist. Das Familienministerium teilte auf Anfrage der Zeitschrift Der Spiegel mit, dass die Regierung die Kooperation mit den Bundesländern suche. An ein bundesweites Gesetz werde aber nicht gedacht. Seit 1. August 2013 haben Eltern von unter Dreijährigen in Deutschland einen Rechtsanspruch auf ein staatlich gefördertes Betreuungsangebot – entweder in einer Kita oder bei einer Tagesmutter. Zuletzt gab es für fast 662 000 Kleinkinder einen Platz. Das waren 32,5 Prozent der Kinder in diesem Alter. Das aktuelle Platzangebot reicht aber vor allem in westdeutschen Großstädten noch nicht: Wie eine aktuelle Umfrage zeigt, wünschen sich fast 42 Prozent der Eltern ein Betreuungsangebot.

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Nachrichten

FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

Auslandsstudium in Deutschland voll im Trend Ein Studium in der Bundesrepublik ist bei Studenten aus anderen Ländern aktuell so populär wie noch nie. Jeder zehnte Student kommt inzwischen aus einem anderen Land. Zuletzt waren es mehr als 300 000 internationale Akademiker. „Deutschland ist bei ausländischen Studierenden so beliebt wie nie zuvor“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) bei der Präsentation des Berichts Wissenschaft weltoffen 2014. Margret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, ergänzte: „Die Tatsache, dass so viele von ihnen bleiben, zeigt, dass Deutschland für Talente aus aller Welt ein Anziehungspunkt ist.“ Nach den USA und Großbritannien liegt Deutschland weltweit aktuell auf Platz drei der populärsten Gaststudienländer.

der Akademiker, -

Person, die an einer Universität studiert hat die B¢ndesbildungs­ Ministerin, die vor allem für die be­ ministerin, -nen rufliche Ausbildung, die Weiterbildung und für die Forschung verantwort­ lich ist die CDU kurz für: Christlich Demokratische Union der Deutsche Akademi- ≈ Organisation für die Unterstützung sche Austauschdienst von Studierenden und Unterrichten­ den an Universitäten der [nziehungspunkt, -e Ort, an den viele Menschen kommen möchten

Lob für deutsche Wirtschaftspolitik Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Deutschland für seine solide Wirtschafts- und Finanzpolitik gelobt. Gleichzeitig hat die Organisation aber zu geringe staatliche Investidie Steuereinnahme, -n fœrdern das Zugpferd, -e

ausbauen zusätzlich die B“ldung die Vorbildrolle, -n

Geld, das der Staat durch Steuern bekommt hier: unterstützen, damit sich etwas entwickelt Pferd, das einen Wagen zieht; hier: wirtschaftlich starkes, stabiles Land, das als Modell für andere Länder dient hier: wichtiger machen hier: noch dazu hier: Schulen und Univer­ sitäten Rolle als ideales Beispiel

tionen kritisiert. Die Wirtschaft wachse stark, die Arbeitslosigkeit sei sehr niedrig, die privaten Haushalte seien gesund und die Steuereinnahmen hoch, heißt es in dem Bericht. „Deutschland könnte aber mehr tun, um sein Wachstum zu fördern und seine Rolle als Zugpferd im Euroraum auszubauen“, so der IWF. Die Bundesrepublik könnte laut IWF pro Jahr zusätzlich ein halbes Prozent der Wirtschaftsleistung, also rund 14 Milliarden Euro, ausgeben für Infrastruktur, Bildung und Forschung. Der deutsche Finanzminister möchte dagegen keine weiteren Ausgaben. Deutschland sieht er dabei in einer Vorbildrolle.

Keine Lust aufs Sparen

Mutmaßlich In den Medien hört und liest man das Wort immer wieder. „Die mutmaßliche Terroristin“ oder „das mutmaßlich von Kriminellen attackierte Banksystem“ sind nur zwei Beispiele. Das Wort soll zeigen, dass noch nicht ganz sicher ist, ob jemand wirklich eine Terroristin ist – oder Kriminelle wirklich ein Banksystem attackiert haben. Es ist nur eine Vermutung, die man noch beweisen muss. Auch wenn viele Dinge darauf hindeuten, dass sie stimmt. Der Ausdruck schützt außerdem Personen, die einer Tat beschuldigt wer­ den: Sie sind mutmaßliche Kriminelle. Und das so lange, bis ein Gericht entschieden hat, dass sie wirklich schuld sind. Dieses Gericht muss die Schuld beweisen – nicht der mutmaß­ liche Täter seine Unschuld. Das nennt sich Unschuldsvermutung und ist ein wichtiges Grundprinzip der deutschen Justiz. Leider wird „mutmaßlich“ in Medienberichten viel zu oft und auch falsch benutzt. Zum Beispiel, wenn eine Tageszeitung schreibt, dass „die Polizei aktuell noch nach den mutmaßlichen Tätern sucht“. Die Polizei sucht dann nämlich garantiert die wirklichen Täter. Erst wenn sie gefunden sind, sind sie mutmaßliche Täter – und das so lange, bis ein Gericht etwas anderes ent­ scheidet. beweisen h“ndeuten auf

Lange galten die Deutschen als „Sparweltmeister“, nun aber geben sie ihr Geld lieber aus. Der Grund sind vor allem historisch niedrige Zinsen. Ein Zinssatz von einem Prozent gilt schon als hoch. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Deutschland legen aktuell nur noch 40 Prozent der Deutschen regelmäßig Geld zurück. Vor einem Jahr waren es noch 49 Prozent. Wenn gespart wird, dann laut TNS für geplante größere Käufe, wie zum Beispiel den eines Autos. Fast jeder Zweite legt außerdem Geld für eine Immobilie zurück – aber auch das waren in der Vergangenheit mehr. Dass die Deutschen lieber einkaufen als sparen, zeigt auch das aktuelle Barometer für das Konsumklima. Es der Z“nssatz, ¿e Höhe von Zinsen in Prozent stieg zuletzt auf 8,9 Punkte und erreichte damit den höchsten Wert zur•cklegen hier: sparen die Immobilie, -n Gebäude oder ein Stück seit Dezember 2006. das Konsumklima

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Was heißt …?

zeigen, dass etwas wahr ist der Grund sein, warum man etwas vermutet die Tat, -en kriminelles Tun besch¢ldigen ≈ sagen, dass jemand etwas Kriminelles gemacht hat das Ger“cht, -e hier: öffentliche Institution: Dort wird ent­ schieden, ob jemand etwas Kriminelles gemacht hat. der Täter, Person, die etwas Krimi­ nelles gemacht hat das Gr¢ndprinzip ≈ Basisprinzip

Land ≈ Vermutung, wie das Konsumverhalten ist

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FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

TÄGLICH EIN BAUERNHOF WENIGER demnach hier: laut den Expertenaussagen verbauen hier: als Fläche nicht mehr existieren, weil Gebäude dort gebaut wurden entspr¡chen mit einer anderen Sache ungefähr gleich sein allein hier: nur z¢m {pfer f„llen hier: zerstört werden; verbaut werden bereits schon „breißen komplett wegmachen ers¡tzen hier: Wohnhäuser an der Stelle landwirtschaftlicher Fläche bauen gew“sse (-r/-s) hier: manche (-r/-s); bestimmte (-r/-s) grassieren mehr werden; größer werden der Häuschenkrebs gemeint ist: das schnelle Bauen gleich aussehender Wohnhäuser (der Krebs hier: gefährliche Krankheit, bei der sich Tumore entwickeln) FALSCHE FÜNFZIGER der G¡ldfälscher, - Person, die illegal Geld kopiert der N¡nnwert, -e Wert, der auf einem Geld­ stück oder -schein steht das F„lschgeld­ Menge von Falschgeld aufkommen der [nstieg von: ansteigen = hier: mehr werden auf einem äußerst extrem/sehr niedrig niedrigen Niveau franz.

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Täglich ein Bauernhof weniger In Österreich warnen Umwelt- und Landwirtschaftsexperten vor einem Verlust von wertvollen Agrarflächen. Demnach werden in der Alpenrepublik täglich 220 000 Quadratmeter Boden verbaut. Das ist die Größe von 31 Fußballfeldern und entspricht der gewöhnlichen Nutzfläche eines Bauernhofes. „Allein seit Jahresbeginn fielen bereits 200 Bauernhöfe der Verbauung zum Opfer“, sagte Kurt Weinberger, Chef der Österreichischen Hagelversicherung, zu Journalisten. Die Lage sei „dramatisch“, weil jährlich 0,5 Prozent der Agrarfläche verbaut würden. In Deutschland seien es dagegen nur 0,25 Prozent, so Weinberger. Auch die Schweizer haben ähnliche Sorgen, weil dort seit zwei Jahren in einigen Regionen Bauernhöfe leichter abgerissen und durch moderne Wohnungen ersetzt werden dürfen. Landschaftsschützer klagen über einen Bauboom und „charakterlose Einfamilienhäuser“. Der Tages-Anzeiger aus Zürich schrieb: „In gewissen Kantonen grassiert der Häuschenkrebs.“ Die Umweltschutzorganisation WWF will sogar, dass in Zukunft nur Neubauten erlaubt werden, die auch ins Landschaftsbild passen.

Falsche Fünfziger „Falscher Fünfziger“ genannt zu werden, ist für einen Menschen nichts Schönes. Der Ausdruck bedeutet nämlich, dass jemand einen schlechten Charakter hat. Nun zeigt sich, dass bei Geldfälschern der „falsche Fünfziger“ sehr populär ist – tatsächlich geht es dabei aber um den 50-Euro-Schein. Jede zweite gefälschte Banknote in Deutschland hatte im ersten Halbjahr 2014 diesen Nennwert. Insgesamt registrierte die Bundesbank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als 25 Prozent mehr Falschgeld. Fast 25 000 falsche Banknoten waren es in der Summe – mit einem Nennwert von 1,5 Millionen Euro. Die Bundesbank sieht aber keinen wirklichen Grund zur Sorge. „Das Falschgeldaufkommen in Deutschland bleibt trotz des Anstiegs auf einem äußerst niedrigen Niveau“, sagte Bankexperte Carl-Ludwig Thiele. Statistisch gesehen gibt es pro 10 000 Einwohner nur sechs falsche Banknoten. 9/14


Nachrichten

Kampf gegen Crystal Meth

Auf den zweiten Blick

Der Spiegel

Rolle rückwärts

Die Droge Crystal Meth macht immer mehr Menschen in Deutschland schwer krank. Zuletzt sorgte der

Eine Rolle vorwärts ist eine gymnastische Übung, bei der man am Boden eine Rolle nach vorn macht und sich so nach vorne bewegt. Analog dazu ist eine Rolle rückwärts eine Bewegung nach hinten. Man sagt das auch, wenn ein Plan rückgängig gemacht wird. Was hat das mit der Finanzpolitik der deutschen Bundesländer zu tun? Einiges! Die Regierungen der Bundesländer sollen näm­ lich in Zukunft nicht mehr Geld ausgeben, als sie einnehmen. Deshalb überlegten Politiker, wo sie sparen könnten. Dabei dachten sie an die Personalkosten, zum Beispiel bei Lehrern und anderen Beamten. Nach politischen und juristischen Protesten dieser Personen sind die Politiker von dieser Idee aber wieder abgekommen. So müssen sie eine Rolle rückwärts machen – ob sie wollen oder nicht.

Fall des Parlamentariers Michael Hartmann (SPD) für Schlagzeilen. Der 51-Jährige gab nach Ermittlungen zu, einen Monat lang Crystal Meth genommen zu haben. Inzwischen sei er aber weg davon. Dies wäre ein Glück für Hartmann, denn die Droge zerstört auf extreme Art Körper und Geist. Inzwischen rufen die Bundesländer – sie sind innerhalb von Deutschland für das Thema zuständig – sogar nach Hilfe von der Bundesregierung. Crystal Meth sei ohne eine gemeinsame Strategie kaum zu stoppen. Es gehe um ein Problem, „das wir nur gesamtgesellschaftlich bekämpfen und lösen können“, sagte Sachsens Gesundheitsministerin Christine Clauß (CDU) der Leipziger Volkszeitung. In einem Antrag fordern die Bundesländer die Bundesregierung nun auf, „die polizeilichen Kräfte mit den Ländern zu bündeln“. Vor allem Bundespolizei und Zoll sollten im Kampf gegen Produzenten und Händler von Crystal Meth aktiver werden. Außerdem fordern die Länder eine Informationskampagne. Crystal Meth wird vor allem in illegalen Laboren in Tschechien produziert und dann nach Deutschland gebracht. Besonders in Sachsen und Bayern ist die Droge seit Jahren ein großes Problem. Inzwischen wird sie aber fast überall in Deutschland genommen. Viele nehmen das Mittel am Anfang, um mehr leisten zu können: Denn Müdigkeit und die Gefühle für Hunger, Schmerz und Angst werden so unterdrückt. Typisch sind auch Euphorie und ein starkes Selbstwertgefühl. Aber Crystal Meth zerstört die Nervenzellen. Längerer Konsum führt so zu schwersten körperlichen und psychischen Schäden.

Stern

Ziemlich beste Ex-Freunde Der Titel des Textes ist ein Wortspiel mit dem Titel des in Deutschland sehr bekannten Films Ziemlich beste Freunde. Diese französische Filmkomödie erzählt von der Beziehung zwischen einem Mann, der an Armen und Beinen gelähmt ist, und seinem Pfleger. Zwischen den beiden entsteht eine intensive Freundschaft. Bundeskanzlerin Angela Merkel war bis vor einiger Zeit ein großer Amerika-Fan. Die USA galten lange Zeit auch als die besten Freunde Deutschlands. Nachdem bekannt wurde, dass die US-Geheimdienste Deutschland ausspähen, ist die Freundschaft infrage gestellt. So wurden beide schnell zu ziemlich besten Ex-Freunden, also zu ehemaligen Freunden. Der Tagesspiegel

Das Geschäft seines Lebens

Ergebnis einer Verkehrskontrolle Ein Fund von Crystal Meth

FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

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In einem Geschäft kauft man ein. Extrem viele Geschäfte hat das 1962 von den Brüdern Karl und Theo Albrecht gegründete Firmenimperium Aldi: Seine zwei Unternehmen, Aldi Süd und Aldi Nord, haben zusammen in Deutschland 4246 Läden. Außerdem sind sie in vielen anderen Ländern aktiv. Das Nomen Geschäft ist aber auch ein Synonym für eine Transaktion, mit der jemand Geld verdient. Karl Albrecht hat mit Aldi sehr viel verdient, insgesamt rund 19 Milliarden Euro. So zieht der Berliner Tagesspiegel zum Tod des älteren der beiden Brüder Bilanz: Aldi war das Geschäft seines Lebens.

KAMPF GEGEN CRYSTAL METH für Schlagzeilen über Zeitungsberichte s¶rgen großes öffentliches Interesse verursachen die SPD kurz für: Sozialdemo­krati­ sche Partei Deutschlands zugeben sagen, dass man etwas getan hat, was nicht richtig war die Erm“ttlung, hier: Untersuchung der -en Polizei, ob eine kriminelle Tat stattgefunden hat der Geist Intellekt; ↔ Körper die CDU kurz für: Christlich Demokratische Union die polizeilichen ≈ Gruppe von Polizisten mit einer speziellen Aufgabe Kræfte Pl. b•ndeln m“t hier: zusammenarbeiten lassen unterdr•cken hier: machen, dass sie nicht entstehen das S¡lbstwert≈ Gefühl für die persönli­ gefühl chen Qualitäten; Gefühl, dass man etwas wert ist die N¡rven­ Zelle, die Stimulation von zelle, -n außen aufnimmt und im Nervensystem weiterleitet (die Z¡lle, -n hier: kleinstes Teil in einem lebenden Organismus) ROLLE RÜCKWÄRTS r•ckgängig m„chen

erklären, dass eine Entscheidung nicht mehr gültig ist zu tun haben m“t eine Verbindung/Beziehung haben mit das B¢ndesland, Teil einer föderalistischen ¿er Republik einiges vieles einnehmen Geld bekommen die Personalkos- hier: Geld, das man für alle Personen bezahlen muss, ten Pl. die für den Staat arbeiten „bkommen v¶n lassen; ≈ weggehen von ZIEMLICH BESTE EX-FREUNDE gelähmt so verletzt, dass man Körperteile nicht mehr bewegen kann entstehen beginnen, zu sein vor einiger Zeit vor ein paar Wochen oder Monaten g¡lten „ls nach Meinung vieler … sein der Geheimdienst, staatliche Organisation, die -e geheime Informationen aus anderen Ländern mithilfe von Agenten holt und ge­ heime Dinge des eigenen Landes vor fremden Agenten schützen soll ausspähen versuchen, geheime Infor­ mationen zu bekommen über infrage st¡llen hier: nicht sicher sein, ob es noch eine Freundschaft geben kann ehemalig früher DAS GESCHÄFT SEINES LEBENS gr•nden starten das UnternehFirma men, Bil„nz ziehen hier: feststellen, was positiv oder negativ war

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Lösungen auf Seite 48

Wörter lernen

Auf dem Oktoberfest das Bierzelt, -e

die Bedienung, -en (auch: der K¡llner, - / die K¡llnerin, -nen)

die Band, -s engl. (auch: die Kap¡lle, -n)

die [chterbahn, -en

das Riesenrad, ¿er

der Maßkrug, ¿e (auch: die Maß, -/-en bayer., österr.)

die Geisterbahn, -en das Lebkuchenherz, -en

das D“rndl, die Brezel, -n (auch: die Breze, -n / die Brezen, - bayer., österr.)

der St„nd, ¿e die Schießbude, -n (auch: der Schieß­ stand, ¿e)

das Brathähnchen, (auch: das Hendl, bayer., österr.) der St¡ckerlfisch, -e bayer., österr.

1

I m Bi e rg a rt e n Vor jedem Bierzelt auf dem Oktoberfest gibt es auch einen Biergarten. Was passt? Setzen Sie ein!

Kellner 2 Band 2 Bedienung 2 Maßkrüge 2 Bierzelt 2 Biertisch

1. %  Möchtest du lieber im ____________ oder drau-

ßen sitzen? 2. &  Lieber draußen. Drinnen spielt eine

____________, das ist mir zu laut. 3. %  An dem ____________ dort hinten sind noch zwei

Plätze frei. 4. &  Wo ist denn nur die ____________? Ich möchte

5. %  Da hinten ist ein ____________. Schau mal, der

trägt zehn ____________ gleichzeitig! Das könnte ich nicht.

2

die Lederhose, -n

Ba yerisc h Wie sagen die Münchener? Verbinden Sie!

1. Wir gehen aufs

Oktoberfest. 2. Möchtest du noch

ein großes Bier?

a) Möchtest du noch

eine Maß? b) Bring mir bitte eine

Brezen mit.

Brathähnchen.

c) Wir gehen auf die Wiesn.

4. Bring mir bitte

d) Gibt es hier auch

3. Ich kaufe uns ein halbes

eine Brezel mit. 5. Gibt es hier auch diese

Käsecreme? 6. Ich möchte unbedingt

einen gegrillten Fisch!

Obazden? e) Ich möchte

unbedingt einen Steckerlfisch.

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

unbedingt etwas trinken.

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die Bierbank, ¿e

der Biertisch, -e

f) Ich kaufe uns ein

halbes Hendl.

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Lösungen auf Seite 48

Übungen zu den Themen des Monats

1

Seite 8 - 13 Panorama

%P$

Hab e n S ie a l l es v ers t anden? In der Prüfung Start Deutsch 2, Leseverstehen Teil 1, sollen Sie Informationen zuordnen. Üben Sie hier! Was passt? Setzen Sie ein!

Vent 2 Frankfurt 2 Düsseldorf 2 Usedom 2 Aarau 1. Wo gibt es das erste Parkhaus mit Parkroboter? _____________ 2. In welcher Stadt kann man nächstes Jahr die besten drei Vorschläge

für die Schweizer Nationalhymne hören? _____________ 3. In welchem Dorf beginnt die Wanderung zum Theater in der

Natur? _____________

2

Seite 26 - 30 Die Entdeckung seines Lebens

Pl u ra l

4. Auf welcher Nordseeinsel liegt die Skulptur von Gulliver?

_____________ 5. Auf dem Flugplatz welcher Stadt spielt ein neuer Star-Wars-Clip?

_____________

3

Seite 32 - 33 Ja oder Nein?

Di e P rä p o s it io n „ t ro tz“ Die Präposition „trotz“ steht mit einem Nomen im Genitiv. Formulieren Sie Sätze wie im Beispiel! Vorsicht: In Satz 5 brauchen Sie noch eine Präposition!

Im Text über die wahrscheinlich älteste Stadt Deutschlands können Sie viele interessante Wörter lernen und wiederholen. Testen Sie sich! Wie heißen Artikel und Pluralform der Nomen?

1. 2. 3. 4. 5. 6.

_____ Museum _____ Direktor _____ Schatz _____ Archäologe _____ Jubiläum _____ Finderlohn

) ) ) ) ) )

die ______________ die ______________ die ______________ die ______________ die ______________ die ______________

Bei einem dieser Nomen verschiebt sich die Betonung im Plural – bei welchem? Bei Nummer _____.

1. Obwohl sie viele Menschen kritisieren, können deutsche Schulen Selbstbestimmung möglich machen.

Trotz der Kritik vieler Menschen können deutsche Schulen Selbstbestimmung möglich machen. ____________________________________________________________________________________________________

2. Obwohl es viele Argumente dagegen gibt, sollte das Homeschooling legal sein.

____________________________________________________________________________________________________ 3. Obwohl Homeschooling in anderen Ländern legal ist, ist es in Deutschland immer noch illegal.

____________________________________________________________________________________________________ FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK (2)

4. Obwohl manche Eltern gut ausgebildet sind, gibt es auch viele Autodidakten, die ihre Kinder unterrichten wollen.

____________________________________________________________________________________________________ 5. Obwohl deutsche Schulen oft kritisiert werden, ist Homeschooling keine Alternative.

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Grammatik

„Könnten Sie mir bitte helfen?“ – Konjunktiv II der Gegenwart Funktion Den Konjunktiv II der Gegenwart benutzt man, um besonders höflich zu sein, um Vorschläge (vorsichtig) zu formulieren oder um seine Meinung zu sagen: Könnten Sie das bitte noch einmal sagen? Wir sollten uns intensiv auf die Prüfung vorbereiten! Ich würde (an deiner Stelle) jeden Tag nach der Arbeit lernen.

Mit dem Konjunktiv II kann man auch Wünsche und irreale Sachverhalte ausdrücken: Paul würde gern die Prüfung bestehen. Wenn er mehr Zeit hätte, würde er mehr lernen. Außerdem kann man damit Ratschläge geben: An seiner Stelle würde ich die Prüfung erst nächstes Jahr machen.

Formen „ würden“ + Infinitiv Bei den meisten Verben bildet man den Konjunktiv II der Gegenwart mit „würde“ + Infinitiv. Die Endungen des Konjunktivs II sind: -e/-est/-e (im Singular) und -en/-et/-en (im Plural): ich würde du würdest er/sie/es würde lernen wir würden ihr würdet sie/Sie würden Ausnahmen Bei den Hilfsverben „haben“ und „sein“, den Modalverben (dürfen, können, wollen, sollen, müssen) und bei ein paar unregelmäßigen Verben verwendet man die „klassischen“ Konjunktivformen.

1

Die „klassischen“ Formen des Konjunktiv II

Höflich fragen Formulieren Sie höfliche Fragen wie im Beispiel. Verwenden Sie dazu das blaue Verb im Konjunktiv II und „bitte“!

Die klassischen Konjunktivformen bildet man ohne „würde“. Bei den klassischen Formen leitet man den Konjunktiv II der Gegenwart vom Präteritum ab: Man hängt die Endungen des Konjunktivs an die Stammform des Präteritums. Die Vokale a, o und u bilden einen Umlaut:

1. Helfen Sie mir! (können)

Könnten Sie mir bitte helfen? __________________________________________________________________________________________________ 2. Rufen Sie mich an! (würden)

__________________________________________________________________________________________________ 3. Treffen wir uns! (können)

__________________________________________________________________________________________________ 4. Holt das Paket ab! (würden)

__________________________________________________________________________________________________ 5. Wiederholen Sie Ihren Namen! (können)

__________________________________________________________________________________________________ 40

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Lösungen auf Seite 48

a ) ä o ) ö u ) ü

Präteritum ich kam du konntest er wusste

Achtung: Bei den regelmäßigen Verben sind Konjunktiv II der Gegenwart und Indikativ Präteritum identisch. Deshalb verwendet man dafür „würde“ + Infinitiv. Ich lernte schneller ohne Stress. ) Ich würde ohne Stress schneller lernen.

Konjunktiv II ich käme du könntest er wüsste

Achtung Ausnahme: Dies gilt nicht für die Verben „wollen“ und „sollen“. Die Formen vom Konjunktiv II der Gegenwart und Indikativ Präteritum sind gleich. Du solltest jeden Tag zehn neue Wörter lernen. Die klassischen Formen benutzt man meistens bei diesen unregelmäßigen Verben: gehen (ginge), kommen (käme), bleiben (bliebe), brauchen (bräuchte), wissen (wüsste), finden (fände).

2

„K l a s s i s ch e“ F o rm en de s K o n j u n k t iv s II Bilden Sie zuerst das Präteritum und dann den Konjunktiv II der Gegenwart.

1. kommen: ihr 2. gehen: du 3. wissen: er 4. brauchen: wir 5. bleiben: Sie 6. finden: ich

3

Präteritum _________ _________ _________ _________ _________ _________

Konjunktiv II _________ _________ _________ _________ _________ _________

R a t s ch l ä g e Formulieren Sie Sätze wie im Beispiel!

Die Verben „haben“ und „sein“

ich du er/sie/es wir ihr sie/Sie

ich könnte du dürftest er/sie/es müsste wir wollten ihr solltet sie/Sie könnten

Satzbau Das konjugierte Verb steht im Aussagesatz auf Position II, der Infinitiv am Satzende. Position II Satzende Paul hätte gern mehr Zeit für seine Familie. Paul würde gern weniger arbeiten.

4

Am Tel ef on Ergänzen Sie das passende Verb im Konjunktiv II!

An seiner Stelle würde ich eine Diät machen. ____________________________________________________ ____________________________________________________ (An seiner Stelle – ich – eine Diät machen) ____________________________________________________ ____________________________________________________ (An ihrer Stelle – ich – mehr lesen) 3. Johannes schläft nicht genug.

____________________________________________________ ____________________________________________________ (An seiner Stelle – ich – mehr schlafen)

brauchen 2 sein 2 können 2 haben 2 gehen 2 würden

1. %  Hallo, hier spricht Karl Blank. ________________

ich bitte mit Herrn Solinger sprechen?

#  Natürlich. Ich verbinde Sie.

2. &  Solinger hier. Herr Blank?

%  Ja. ________________ Sie kurz Zeit für mich?

3. &  Gern. Wie kann ich Ihnen helfen?

%  ________________ Sie mir bitte Ihr Angebot

4. Doris und Georg sehen sich viel zu selten.

schicken? Und ________________ das vielleicht

____________________________________________________ ____________________________________________________ (An ihrer Stelle – wir – mehr Zeit miteinander verbringen)

sofort? Ich ________________ es für die Planung. 4. &  Aber gerne. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun? %  Nein, das ________________ schon alles. 41

FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

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wäre wär(e)st wäre wären wär(e)t wären

Modalverben

1. Klaus ist zu dick.

2. Lara sieht zu viel fern.

hätte hättest hätte hätten hättet hätten


Deutsch im Beruf

Stellenanzeigen Jeder kennt sie: die Suche nach einem neuen Job. Stellenanzeigen haben eine spezielle Sprache, sind aber meistens sehr ähnlich formuliert. Was bedeuten diese typischen Formulierungen? Und was darf nicht fehlen, wenn man selbst eine Anzeige schreibt?

Wichtige Wörter und Ausdrücke für Au-pairs:

Stellenanzeigen verstehen Eine neue und passende Arbeitsstelle zu finden, ist manchmal schwierig. Eine Internetrecherche und Stellenangebote in verschiedenen Zeitungen zu lesen, ist immer ein Teil dieser Aufgabe.

kinderlieb = so, dass man Kinder sehr gern mag

Die Sprache von Stellenanzeigen ist sehr speziell. Aber die Formulierungen wiederholen sich. Kennen Sie also die wichtigen Wörter, können Sie eigentlich jede Anzeige verstehen.

erfahren im Umgang mit Kindern = so, dass man weiß, wie man sich um Kinder kümmert der Haushalt = hier: Familie das Taschengeld = hier: Geldsumme, die ein Au-pair im Monat bekommt

INTERNATIONALER KUNDENBETREUER (M/W) Führendes Dienstleistungsunternehmen sucht einen engagierten Kundenbetreuer (m/w) auf freiberuflicher Basis. Sie verfügen über eine kaufmännische Ausbildung sowie erste Berufserfahrungen in der Angebotserstellung. Sie sind flexibel, belastbar und teamfähig. Außerdem können Sie eigenverantwortlich arbeiten und besitzen fundierte Kenntnisse in MSOffice. Sie beherrschen Deutsch und Englisch sehr gut.

Wichtige Wörter in Stellenanzeigen Über die Firma der Betrieb, -e das Betriebsklima die Branche, -n franz. führend m“ttelständisch renommiert das Dienstleistungsunternehmen, -

Firma Qualität der Beziehung zwischen Kollegen und mit dem Chef Teilbereich der Wirtschaft an einer der ersten Stellen in der Branche durchschnittlich groß sehr bekannt und akzeptiert ≈ Firma, die Serviceangebote anbietet

die flexiblen [rbeits­ zeiten Pl. die Geh„ltsvorstellung, -en “n Teilzeit „rbeiten die Verdienstmöglich­ keiten Pl. die Vergütung, -en die V¶llzeitstelle, -n

Arbeitszeiten, bei denen man selbst sagen kann, wann man anfängt und aufhört Wunsch, wie viel Geld man verdienen will nicht den ganzen Tag oder nicht jeden Tag in der Woche arbeiten Möglichkeit, (viel) Geld zu verdienen Bezahlung Job, bei dem man zwischen 35 und 42 Stunden pro Woche arbeitet

Über den Bewerber Über die Stelle „bwechslungsreich „nspruchsvoll die Entw“cklungs­ möglichkeiten Pl. die F¶rtbildung, -en die Weiterbildungs­ möglichkeiten Pl. vielseitig

mit verschiedenen Aufgaben und viel Variation so, dass man viel können muss Möglichkeiten, Karriere zu machen Kurs, um aktuelles und mehr Wissen zu bekommen Möglichkeiten, neues und aktuelles Wissen zu bekommen mit verschiedenen Aufgaben und viel Variation

Über die Arbeitsbedingungen das [rbeitsumfeld auf freiberuflicher Basis auf M“nijobbasis auf St¢ndenbasis die F¡stanstellung, -en

42

Kollegen so, dass man selbstständig arbeitet und einen Service anbietet (z. B. Arzt, Journalist …) so, dass man maximal 450 Euro im Monat verdient so, dass man für jede Stunde, die man gearbeitet hat, einzeln bezahlt wird Job mit Arbeitsvertrag und regelmäßigem Gehalt

die „bgeschlossene Ausbildung die [nforderung, -en beh¡rrschen bel„stbar die Eigeninitiative eigenverantwortlich engagiert die fundierten K¡nntnisse Pl. … “st Ihnen vertraut. die Kommunikationsfähigkeit die Kompet¡nz, -en verfügen über der Schwerpunkt, -e das s“chere Auftreten teamfähig zuverlässig

mit Erfolg fertig gemachte Ausbildung Können und Wissen, das gewollt wird sehr gut können so, dass man trotz Stress seine Arbeit gut erledigen kann Vorschläge, die man macht, ohne dass man zuerst darum gebeten wird so, dass man allein arbeiten und selbst entscheiden kann aktiv sehr gute Kenntnisse … kennen Sie gut. Talent, dass man gut kommunizieren kann Können; Wissen haben zentrales Thema sichere Art, wie man im Kontakt mit anderen ist so, dass man gut im Team arbeiten kann hier: so, dass man immer pünktlich ist, zur Arbeit kommt und gut arbeitet

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Mehr Übungen finden Sie i m aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt plus (siehe Heftrückseite) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.


Lösungen auf Seite 48

Stellenanzeigen formulieren Sie können auch selbst die Initiative ergreifen und eine Stellenanzeige in einem Internetportal oder einer Zeitung schalten. Diese Informationen sollten nicht fehlen: 2 Ausbildung 2 Berufserfahrung 2 Ihre Eigenschaften 2 Ab wann wollen Sie arbeiten? 2  Wie viele Stunden in der Woche wollen Sie arbeiten? (Teilzeit, Vollzeit) 2 Sprachkenntnisse 2 Kontakt die |nternetrecherche, -n der K¢ndenbetreuer, kaufmännisch sowie flexibel die Initiative ergreifen eine St¡llenanzeige sch„lten

Gelernter, kreativer Architekt mit 3 Jahren Berufserfahrung sucht Vollzeitstelle ab September, gerne in Berlin und Umgebung. Flexibel, zuverlässig, teamfähig. Englisch Muttersprache, Deutsch sehr gut. Johnson_5@mail.uk.co

Suchen von genauen Informationen im Internet Person, die sich um Kunden kümmert von: Kaufmann = Person, die im Einkauf/Verkauf arbeitet und hier: so, dass man sich an den Wünschen des Arbeitgebers und/oder des Kunden orientieren kann, z. B. mehr Stunden arbeiten oder viel reisen aktiv werden; beginnen, etwas zu tun; hier: sich bei einer Firma bewerben, die keine Stellenanzeige publiziert hat eine Stellenanzeige publizieren lassen

2

Stel l ena nze i ge Was passt? Setzen Sie ein!

Ausbildung 2 zuverlässig 2 Vollzeitstelle 2 Kontakt 2 Berufserfahrung 2

Englischkenntnisse

Softwareentwickler sucht ________________ (1). ________________ (2)

1

Be w e rber Was bedeuten die Wörter? Verbinden Sie!

zum IT-Kaufmann, fünf Jahre ________________ (3). Gute ________________ (4), flexibel und ________________ (5).

1. eigenverantwortlich 2. belastbar

a) so, dass man gut mit anderen

zusammenarbeiten kann

3. teamfähig

b) so, dass man aktiv ist

4. engagiert

c) so, dass man selbstständig arbeiten kann

________________ (6): schneider_d@dsdl.com

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43

FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

d) so, dass man trotz Stress gut arbeitet


Lösungen auf Seite 48

Raten Sie mal! | Comic

Seite 58 - 59 Blick von außen

Berl iner Wu rst Im Text über den Mythos Currywurst werden auch andere Lebensmittel und Nomen rund ums Essen und Kochen genannt. Wissen Sie, welche? Notieren Sie sie zu den passenden Bildern! Die Ziffern unter den Buchstaben ergeben das Lösungswort. Es bedeutet: ein Gericht, das Ihnen sehr gut schmeckt und das Sie sehr gerne essen! ü = ue

1. die _ _ _ _ _ _ _

2

2. die Bock_ _ _ 55 _

3. die _ _ _ _ _ 6 6 _

5. die _ _ _ _ 33 44 _ Brot

6. die Jakobs_ _ _ _ _

10

4. die _ 9 9 _ 88 _ _ _ _ _ _ _

7

1

Lösung: die __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ 1

2 3 4

5 6

7 8 9 10

Was kann wieder gehen können hier alles bedeuten? Kreuzen Sie an! FOTOS: THINKSTOCK (6); AUS: HAIOPEIS © SIEMENSEN/ACHTERBAHN IM LAPPAN VERLAG

sich wieder bewegen können trainieren können sich von einem Ort/Raum sofort wegbewegen (sollen)

der W¢nderheiler, praktizieren „breisen

44

Person, die andere gesund macht, aber man weiß nicht genau, wie in seinem Beruf arbeiten, besonders als Arzt wegfahren

sein l„ssen nicht machen daheime hist. zu Hause des rauen Klimas obwohl das Klima so rau ist (rau hier: ↔ mild; unangenehm kalt) dabei/dabei hier: ≈ und das, obwohl … frænkisch von: Franken = Region in Bayern

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Sammelkarte SCHREIBEN

Zah lung s e rin n eru n g u n d Ma h nu ng Warten Sie noch auf eine Lieferung? Oder hat ein Vertragspartner eine Zahlung noch nicht geleistet? In jedem dieser Fälle sollten Sie eine Zahlungserinnerung oder Mahnung schreiben.

Betreff

Das Problem

Nennen Sie in der Betreffzeile die Sache, um die es geht. Seien Sie dabei so genau wie möglich: Zahlungserinnerung: Rechnungsnummer 234-2014 Wenn Sie keine E-Mail, sondern einen Brief Mahnung: Auftragsnummer 302443 schreiben, vergessen Sie Bestellung vom 23.8.2014 nicht, das Datum der

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Zahlungserinnerung/ Mahnung auf den Brief zu schreiben!

Erinnern Sie den Vertragspartner in einer ersten E-Mail / in einem ersten Brief freundlich an seine Pflicht: Bei der Überprüfung unserer Zahlungseingänge haben wir bemerkt, dass Sie die beigelegte Rechnung noch nicht bezahlt haben. Am 23.8. haben wir bei Ihnen verschiedene Lebensmittel bestellt (den Auftrag finden Sie im Anhang). Die Lieferung ist leider noch nicht bei uns angekommen/eingetroffen. Sicher haben Sie nur übersehen, dass Sie die Rechnung mit der Rechnungsnummer 234-2014 noch nicht bezahlt haben.

Sammelkarte SPRECHEN

E i n p r i vat es Te l e f o n g es p rä c h b eenden

Wurde schon viel gesprochen, und haben beide Gesprächspartner eigentlich nichts mehr zu sagen, gibt es vielleicht eine Pause im Telefongespräch. Dann stellen Deutsche oft typische Fragen. Darauf antwortet der Gesprächspartner meistens relativ kurz. Er weiß nämlich, dass diese Fragen ein baldiges Gesprächsende implizieren: Und, was machst du heute noch (so)? Und wie sieht dein Tag/Abend noch aus? Musst du noch viel erledigen heute? Hast du noch Pläne für heute?

Mit diesen Sätzen können Sie das Telefongespräch beenden: Na, dann will ich dich nicht länger aufhalten. Gut, dann will ich dich nicht länger von der Arbeit abhalten. Schön, dass wir miteinander gesprochen haben. Das sollten wir öfter mal machen. Ich habe mich gefreut, mit dir zu sprechen. Schön, dass du Zeit hattest. So, ich werde mich dann langsam mal an die Arbeit machen. Na, dann werde ich mal weitermachen. Ich freue mich, dass ich dich erwischt (= am Telefon erreicht) habe. Ich melde mich bald mal wieder! Cool, dass du angerufen hast! Viele (liebe) Grüße an deine Familie!

Sammelkarte VERSTEHEN

Das Gespräch beenden

Um ein Haar Im Deutschen gibt es in der Umgangssprache viele idiomatische Ausdrücke rund ums Haar. Kennen Sie diese? aufs Haar genau / haargenau

(= fast) Um ein Haar hätte ich einen Unfall gehabt! Aber ich hatte Glück: Ich konnte gerade noch bremsen.

(= sehr genau) Wenn wir uns morgen sehen, erzähle ich dir haargenau, was gestern auf der Party passiert ist.

mit Haut und Haar(en)

sich die Haare raufen

die Haare zu Berge stehen

(= ganz; total) Susanne liebt Leon – mit Haut und Haaren.

(= nicht wissen, was man tun soll) Er wird sich die Haare raufen, wenn er sieht, dass das Projekt nicht früh genug fertig wird.

(≈ Angst bekommen) Wenn ich höre, dass du Bungee-Jumping machst, dann stehen mir die Haare zu Berge.

FOTO: THINKSTOCK

um ein Haar

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Ein Signal geben

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Das kennen Sie bestimmt: Sie telefonieren mit Freunden und wollen oder müssen das Gespräch beenden. Aber wie machen Sie das? Und was ist höflich, was nicht?


Die Frist Setzen Sie dem Vertragspartner eine neue Frist. Nur so können Sie juristische Schritte unternehmen, wenn er wieder nicht reagiert: Bitte überweisen Sie den noch offenen Betrag von 1390,50 Euro umgehend (= sofort), spätestens aber bis zum 8.9.2014. Bitte liefern Sie bis zum 5.9.2014. Andern­falls treten wir von der Bestellung zurück (= wollen wir die Bestellung nicht mehr haben). Bitte begleichen (= bezahlen) Sie den noch ausstehenden (= noch nicht bezahlten) Betrag bis zum 8.9.2014.

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Der Vertragspartner reagiert nicht Nach mehrfacher Mahnung drohen Sie mit juristischen Schritten: Sollte der Rechnungsbetrag in Höhe von 1390,50 Euro nicht bis zum 15. September 2014 auf unserem Konto eingegangen sein, werden wir rechtliche Schritte einleiten. Ist die offene Rechnung unserem Konto nicht bis zum 22.9.2014 gutgeschrieben, schalten wir unseren Anwalt ein.

An: Betreff:

Andreas Küster Zahlungserinnerung: Rechnungsnummer 344/942

Sehr geehrter Herr Küster, vielleicht haben Sie noch nicht bemerkt, dass die angehängte Rechnung mit der Rechnungsnummer 344/942 noch nicht bezahlt ist. Wir bitten Sie, die Rechnung bis zum 22.9.2014 zu begleichen. Bitte überweisen Sie den Betrag auf das auf der Rechnung angegebene Konto. Sollte sich unsere Erinnerung mit Ihrer Zahlung überschneiden (= gleichzeitig passieren), bitten wir Sie, diese E-Mail als gegenstandslos zu betrachten (= diese E-Mail zu ignorieren). Mit freundlichen Grüßen Karl Walters Eton GmbH

Schon gewusst? Deutsche gelten als sehr direkte Gesprächspartner. Trotzdem ist es in Deutschland unhöflich, wenn man andere unterbricht, während sie reden. Ein Gespräch kann man am besten beenden, wenn eine Pause im Gespräch entsteht. Wenn Sie es eilig haben, warten Sie einfach, bis Ihr Gesprächspartner nach einem Satz mit der Stimme nach unten geht. Dann können Sie etwas sagen.

9/14

In Eile Wenn Sie es sehr eilig haben und das Telefongespräch so schnell wie möglich beenden möchten, können Sie das so sagen: Du, ich muss jetzt leider wirklich los. Entschuldige, aber ich habe gleich einen Termin. Ich muss leider Schluss machen (= auflegen). Es tut mir leid, dass ich dich unterbrechen muss. Aber ich treffe mich in zehn Minuten mit Karla. Lass uns doch später noch einmal

kein gutes Haar an jemandem/ etwas lassen

(= nur Schlechtes über jemanden/etwas sagen) Die Zeitungen lassen kein gutes Haar an der Politikerin. (k)ein Haar krümmen

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(= jemandem nichts/etwas tun) Wenn du Birgit auch nur ein Haar krümmst, dann bekommst du Ärger mit mir!

telefonieren. Ich muss jetzt aufhören, sonst verpasse ich …

Reagieren Wenn Ihnen Ihr Gesprächspartner signalisiert, dass er schnell mit dem Gespräch aufhören möchte/muss, können Sie so reagieren: Klar, dann viel Spaß dir. Bis bald! Alles klar. Lass bald mal wieder etwas von dir hören! Ach so, ich verstehe. Dann will ich dich nicht länger aufhalten.

Falls du dich später noch einmal melden willst: Ich bin bis 19 Uhr zu Hause. Kein Problem. Dann wünsche ich dir noch einen schönen Tag/Abend!

Grüße Mit diesen Grüßen beenden Sie ein Telefongespräch mit Freunden: Tschüs!/Tschau! Bis bald (mal wieder)! / Bis morgen! Mach’s gut! Na, dann lass es dir gut gehen!

sich aufs Haar gleichen

(= genau gleich sein) Die beiden Brüder sind Zwillinge. Sie gleichen sich aufs Haar. an den Haaren herbeigezogen sein

(= absurd/unlogisch sein) Sie weiß doch gar nichts über das Thema. Ihre Argumente sind an den Haaren herbeigezogen!

Haare auf den Zähnen haben

(= aggressiv sein und oft streiten) Sag das lieber nicht zu Bert. Der hat Haare auf den Zähnen.


Die jungen Seiten von

Die jungen Seiten von

September 2014

document6268260527235568994.indd 1

Alles ist erlaubt?

Junge Mode

Alle Texte auf Stufe A2

21.07.14 14:06

Jeden Monat im Heft!

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Lösungen

Seite 12

4. Trotz der guten Ausbildung mancher Eltern …; 5. Trotz der Kritik an deutschen Schulen …

b) Judith Holofernes

Seite 38 1

2

1. Bierzelt; 2. Band; 3. Biertisch; 4. Bedienung; 5. Kellner, Maßkrüge 1. c; 2. a; 3. f; 4. b; 5. d; 6. e

Seite 39 1

2

3

1. Düsseldorf; 2. Aarau; 3. Vent; 4. Usedom; 5. Frankfurt 1. das, Museen; 2. der, Direktoren; 3. der, Schätze; 4. der, Archäologen; 5. das, Jubiläen; 6. der, Finderlöhne; Nummer: 2 (Direktoren) 2. Trotz vieler Argumente dagegen / Trotz vieler Gegenargumente …; 3. Trotz der Legalität von Homeschooling / des Homeschoolings in anderen Ländern …;

Seite 40 - 41 1

2

3

4

2. Würden Sie mich bitte anrufen? 3. Könnten wir uns bitte treffen? 4. Würdet ihr bitte das Paket abholen? 5. Könnten Sie bitte Ihren Namen wiederholen? 1. kamt, kämt; 2. gingst, gingest; 3. wusste, wüsste; 4. brauchten, bräuchten; 5. blieben, blieben; 6. fand, fände 2. An ihrer Stelle würde ich mehr lesen. 3. An seiner Stelle würde ich mehr schlafen. 4. An ihrer Stelle würden wir mehr Zeit miteinander verbringen. 1. Könnte; 2. Hätten; 3. Würden, ginge, bräuchte; 4. wäre

Seite 43 1 2

1. c; 2. d; 3. a; 4. b 1. Vollzeitstelle; 2. Ausbildung; 3. Berufserfahrung; 4. Englischkenntnisse; 5. zuverlässig; 6. Kontakt

Seite 44 Rätsel: 1. die Schürze; 2. die Bockwurst; 3. die Schrippe; 4. die Essiggurken; 5. die Scheibe Brot; 6. die Jakobsmuschel;

Lösung: die Leibspeise Comic: richtig: sich wieder bewegen können; sich von einem Ort/Raum sofort wegbewegen (sollen); falsch: trainieren können

K un denservice (die W¡tte, -n

“ns R¡nnen gehen

ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE CUSTOMER SERVICE, SUBSCRIPTIONS Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg / Deutschland

Privatkunden und Buchhandlungen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax +49 (0)89/8 56 81-159 Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 Uhr abo@spotlight-verlag.de Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax +49 (0)89/8 56 81-119 Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 Uhr lehrer@spotlight-verlag.de

hier: eine Wette vereinbaren hier: Prognose, wer gewinnt) der Fußballweltmeister, beste Fußballmannschaft der Welt Studenten bekommen gegen Nachweis eine Ermäßigung. Die Lieferung WEITERE SERVICEADRESSEN der Aktionszeitraum, ¿e kann nach Ende hier: Zeit,Bezugsjahres in der eine Aktion wird – mit des ersten jederzeitangeboten beendet werden Leserbriefe: redaktion@deutsch-perfekt.com das Abonnement, -s franz. Geld-zurück-Garantie Bestellung eineraber Zeitschrift fürgelieferte längere Zeit für bezahlte, noch nicht Ausgaben. Anzeigen: anzeige@spotlight-verlag.de Bestellung Einzelhefte / ältere Ausgaben: Sprachenshop: www.SprachenShop.de Bestellung@SprachenShop.de m“tfiebern zusehen und nervös warten, wer gewinnt leserservice@spotlight-verlag.de Tel. +49 (0)7 11/72 52-245, Fax +49 (0)7 11/72 52-366

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HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Cornelia Osterbrauck, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit) BILDREDAKTION Judith Rothenbusch REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Anabel Burmeister, Cristiana Cornelio, Tanja Haas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Yulia Strigo, Anne Wichmann AUTOREN Jonny Rieder, Anne Wichmann KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), Barbara Kerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Andrea Lacher (Hannover), Yvonne Pöppelbaum (Hamburg), Swantje Zorn (Zürich) GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director) PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh DRUCK Vogel Druck & Medienservice GmbH, 97204 Höchberg Deutsch perfekt wird besonders umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstraße 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89/8 56 81-0, Fax +49 (0)89/8 56 81-105 GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Markus Schunk VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth

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LESERSERVICE Birgit Hess MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann LEITUNG MARKETING B2C & PR Heidi Kral LEITUNG MARKETING B2B & KOOPERATIONEN Susanne Mürbeth VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf IBAN DE46 3008 0000 0212 8652 00 SWIFT (BIC) DRESDEFF300 Credit Suisse AG, Zürich IBAN CH12 0483 5055 4833 4100 0 SWIFT (BIC) CRESCHZZ80C GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria Markus Tel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: e.markus@spotlight-verlag.de E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de MEDIA CONSULTANT Martina Konrad Tel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: m.konrad@spotlight-verlag.de E-Mail: anzeige@spotlight-verlag.de ANZEIGENPREISLISTE Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 9 ab Ausgabe 1/14. ISSN 1861-1605 © 2014 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen und Mitarbeiter

REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGEN iq media marketing GmbH ­ Österreich Patrick Priesmann, Leiter Marketing Internationale Medienvertretung & Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Service proxymedia e.U. Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 E-Mail: patrick.priesmann@iqm.de Lina Cicelyte, Product Manager E-Mail: michael.schachinger@ Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf proxymedia.at Schweiz Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67 Top Media Sales GmbH Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67 Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug E-Mail: lina.cicelyte@iqm.de Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Nielsen 1, 2, 5, 6, 7 iq media marketing GmbH Fax +41 (0)41/7 10 57 03 Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf E-Mail: walter.vonsiebenthal@ topmediasales.ch Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53 International Sales Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99 iq media marketing Gmbh E-Mail: marion.weskamp@iqm.de Gerda Gavric-Hollender Nielsen 3a Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf iq media marketing GmbH Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 43 Eschersheimer Landstraße 50 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43 60322 Frankfurt E-Mail: gerda.gavric@iqm.de Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55 E-Mail: eva-maria.glaser@iqm.de Nielsen 3b, 4 iq media marketing GmbH Nymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: katja.foell@iqm.de

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Starthilfe

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Leichte Texte noch leichter lesen: Die erklärten Wörter von Seite 8 bis 13 werden hier übersetzt.

DEUTSCH DEUTSCH

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ENGLISCH ENGLISCH

SPANISCH SPANISCH

das Tal losgehen

valley to start

el valle empezar

die Hütte der Schauspieler der Herzog der Ohrstöpsel insgesamt gelten

hut actor duke earphones in total here: to hold true

la cabaña el actor el duque el tapón para las orejas en total valer

... soll es um ... gehen der Wert komponieren auswählen das Volksmusikfest

... should be about ... value to compose to choose (Alpine) folk music festival

debe tratar de ... el valor componer elegir la fiesta de música folclórica

die Insel der Strandkorb

island (wicker) beach chair

la isla el sillón de playa

der Korb der Schriftsteller klettern bauen

here: wicker author to climb to build

el mimbre el escritor escalar construir

im Durchschnitt allgemein der Duft die Kräuter die Zahnbürste selten die Zahnseide der Haushalt der Besitzer regelmäßig verbrauchen weltweit insgesamt die Rolle

on average in general scent herbs toothbrush rarely dental floss household owner regularly to use worldwide in total roll

por término medio en general el aroma las hierbas el cepillo de dientes rara vez el hilo dental el hogar el propietario regularmente consumir en todo el mundo en total el rollo

... ist es so weit. durchschnittlich der Bund ausgerechnet der Staat der Rundfunkbeitrag

...ha llegado el momento. medio la federación calculado el estado el canon televisivo

der Bürger das Mitglied extra der Imbisswagen

the moment has come ... average federation calculated state (television and radio) licence fee citizen member extra food van

die Fahrt

journey

el ciudadano el miembro extra el puesto ambulante de comida el viaje

das Thema die Erste Hilfe

subject first aid

el tema los primeros auxilios

6/14 9/14

FRANZÖSISCH FRANZÖSISCH

ITALIENISCH ITALIENISCH

THEATER IN DER NATUR SEITE 8 la vallée la valle commencer cominciare le chalet la baita l’acteur l’attore le duc il duca le bouchon d’oreille il tappo per le orecchie en tout nell’insieme ici : être de rigueur valere NEUE NATIONALHYMNE SEITE 9 ... il doit s’agir de ... deve trattarsi di ... ici : la valeur il valore composer comporre sélectionner scegliere le festival de musique la festa di musica traditionnelle popolare DER KOLOSS VON USEDOM SEITE 9 l’île l‘isola le fauteuil-cabine en osier il capanno da spiaggia l’osier il cesto di vimini l’auteur lo scrittore grimper arrampicarsi construire costruire KOSMETIK UND MEHR SEITE 10 en moyenne in media en général in genere le parfum il profumo les herbes le erbe aromatiche la brosse à dents lo spazzolino da denti rare raramente le fil dentaire il filo interdentale le foyer qui: la famiglia le propriétaire il proprietario régulièrement regolarmente consommer consumare mondial,e nel mondo en tout nell'insieme le rouleau il rotolo STEUERN SEITE 10 ... ça y est. moyen,ne l’association calculé l’État la contribution à l’audiovisuel public le citoyen le membre en plus le camion snack le trajet

... è arrivato il momento. in media la federazione calcolato lo stato il canone televisivo il cittadino il socio extra il chiosco ambulante

il viaggio HELFEN FÜR ALLE SEITE 10 le sujet l'argomento les premiers secours il primo soccorso

TÜRKISCH TÜRKISCH

POLNISCH POLNISCH

RUSSISCH RUSSISCH

vadi başlamak

dolina ruszać w drogę

долина начинаться

kulübe oyuncu Dük kulaklık toplam olarak önemli olmak

schronisko aktor książę zatyczki do uszu ogólnie obowiązywać

хижина актёр герцог здесь: наушники всего иметь значение

... konu almalıdır değer bestelemek seçmek halk müziği festivali

... powinno chodzić o wartość komponować wybierać święto muzyki ludowej

... речь должна идти о ... ценность писать музыку выбирать фестиваль фольклорной музыки

ada plaj sandalyesi

wyspa kosz plażowy

hasır yazar tırmanmak inşa etmek

kosz wiklinowy pisarz wspinać się tutaj: zrobić, stworzyć

остров пляжное кресло с тентом корзина писатель лазить строить

ortalama olarak genel olarak koku aromatik bitkiler diş fırçası nadiren diş ipi hane sahip düzenli olarak kullanmak dünya çapında toplam olarak rulo

przeciętnie ogólnie zapach zioła szczoteczka do zębów rzadko nić dentystyczna gospodarstwo domowe posiadacz regularnie konsumować na całym świecie ogólnie rolka

в среднем в общем запах (духов) травы зубная щётка редко зубная нить домашнее хозяйство владелец регулярно использовать во всём мире всего рулон

... zamanı geldi. ortalama Birlik hesapladı Devlet Radyo televizyon katılım payı vatandaş üye ekstra ayaküstü atıştırma aracı

czas najwyższy przeciętnie związek tutaj: obliczył państwo opłata za odbiornik radiowy obywatel członek dodatkowo budka z jedzeniem

... пробил час. в среднем федерация здесь: подсчитал государство взнос за теле- и радиовещание гражданин член сверх автокафе

yolculuk

jazda

поездка

konu ilk yardım

temat pierwsza pomoc

вопрос, тема первая помощь

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Gut Starthilfe zu wissen DEUTSCH DEUTSCH

ENGLISCH ENGLISCH

SPANISCH SPANISCH

die Wiederbelebungs- resuscitation technique technik könnten ... gerettet ... could be saved werden retten to save

salvar

der Obstbauer der Pfarrer malen der Obstanbau der Gärtner das Thema zu tun haben mit die Sorte ausgestorben die Muttersorte fest reif ernten

fruit grower priest to paint fruit-growing gardener subject to deal with variety extinct parent variety firm ripe here: to pick

el agricultor de frutas el pastor pintar el cultivo de frutas el jardinero el tema aquí: trabajar la variedad extinguido la variedad de base aquí: duro maduro aquí: recoger

das Amt

here: public institution

die Gemeinde die Liste erledigen

community list here: to get done

aquí: la institución pública el municipio la lista resolver

FRANZÖSISCH FRANZÖSISCH

la técnica de reanimación la technique de réanimation podrían ser salvados ... ont pu être sauvées

ITALIENISCH ITALIENISCH

la tecnica di rianimazione reanimasyon tekniği

... potrebbero essere salvati sauver salvare ÄPFEL WIE FRÜHER SEITE 11 l’arboriculteur fruitier l‘agricoltore di frutta le pasteur il parroco peindre dipingere l’arboriculture la frutticultura le jardinier il giardiniere le sujet l‘argomento ici: travailler avec avere a che fare con la sorte qui: la varietà disparaître estinto la sorte d’origine la varietà di base dur,e sodo mûr,e maturo récolter raccogliere WILLKOMMEN, BABY! SEITE 11

le service administratif

TÜRKISCH TÜRKISCH

l’ufficio, l’ente

POLNISCH POLNISCH

technika reanimacji

RUSSISCH RUSSISCH

техника реанимации

... kurtarılabilir

mogliby zostać uratowani ... могут быть спасены

kurtarmak

ratować

спасать

meyve yetiştiricisi Rahip resim yapmak meyve yetiştiriciliği bahçıvan konu uğraşmak tür nesli tükenmek temel tür sert olgun toplamak

sadownik ksiądz malować sadownictwo ogrodnik temat mieć do czynienia z gatunek wymarły gatunek podstawowy twardy dojrzały zbierać

плодовод священник рисовать красками плодоводство садовник тема иметь дело с сорт здесь: вымерли основной сорт твёрдый спелый собирать урожай

resmi daire

urząd

учреждение

la commune il comune belediye gmina la liste la lista liste lista faire compiere uğraşmak załatwić LYRIK ZUM MITNEHMEN SEITE 11 verteilen here: to dispense distribuir distribuer distribuire dağıtmak rozdawać die Kurzgeschichte short story el cuento la nouvelle il racconto kısa hikaye nowela die Liste list la lista la liste la lista liste lista WER HAT ES GESAGT? SEITE 12 ... nach uns werfen. ... to throw ... at us. arrojar ... contra nosotros. ... nous lancer ... ... lanciare ... verso di noi. ... üzerimize fırlatmak. rzucać na nas ... die Weltmeisterschaft here: World Cup el campeonato del le championnat du mon- il campionato mondiale Dünya Şampiyonası Mistrzostwa Świata mundo de, la Coupe du Monde das Tor goal la portería les buts la porta kale bramka die Sängerin (female) singer la cantante la chanteuse la cantante şarkıcı piosenkarka der Ersatz stand-in la sustitución le remplacement la sostituzione yedek zastępca der Schauspieler actor el actor l’acteur l’attore aktör aktor DAS IMPERIUM IN FRANKFURT? SEITE 12 der Zaun fence el cerco la clôture il recinto çit płot das Rollfeld runway la pista la piste il campo di atterraggio e pist pas startowy di decollo Gut zu wissen der Erbe heir el heredero l’héritier l'erede mirasçı spadkobierca Wichtige Wörter aus mittelschweren Texten: sie übersetzt? hochladen to upload subir télécharger; ici: publier qui: pubblicareWie werden yüklemek przekazywać EFFEKTIV SEITE 13 Eine Auswahl zumPARKEN Thema xxxxxxxxxxxxxx: die Parkmöglichkeit parking el aparcamiento la possibilité de la possibilità di park yeri możliwość parkowania stationnement parcheggio DIE LEGENDE LEBT SEITE XX eingeben here: to enter ingresar entrer inserire girmek wprowadzić die Übergabebox transfer box el contenedor le conteneur il “box di rimessa” teslim etme konteyneri kontener do przewożenia hochheben to lift up levantar soulever sollevare yukarı kaldırmak podnosić einkalkulieren here: to take into account incluir en el cálculo tenir compte de mettere in conto hesaba katmak liczyć

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Gut zu wissen Wichtige Wörter aus mittelschweren Texten: Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema Schatzsuche: DIE ENTDECKUNG SEINES LEBENS SEITE 26 - 30 römisch die Münze der Goldschatz der Fund der Hort ausgraben vergraben

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Roman coin gold treasure find hoard to dig up to bury

romano la moneda el tesoro el hallazgo el tesoro desenterrar enterrar

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Wie die Deutschen

ein Paar sind

FOTO: ISTOCK/THINKSTOCK

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9/14


Anatomie einer Nation

Die Deutschen und die Liebe: Wie finden sie sie? Wie leben sie als Paar zusammen? Und warum sind binationale Partner oft noch glücklicher als deutsch-deutsche Paare? Barbara Kerbel über ein romantisches Thema.

G

ut, dass es für Philipp Hinz Liebe auf den ersten Blick war. Sonst hätte er sich vielleicht gleich beim ersten Treffen ein bisschen geärgert. „Einer der ersten Sätze, die Daniela zu mir sagte, war: Sie ist froh, dass ich nicht zu gut aussehe“, erzählt der 40-Jährige und lacht. „Tja, und du hast dich trotzdem in mich verliebt“, sagt seine Lebensgefährtin Daniela Martens. Auch sie lacht. Nur Joris lacht nicht. Der einjährige Sohn der beiden ist müde und hat Hunger. Philipp Hinz schiebt den Kinderwagen schneller. Jetzt schnell nach Hause, Brei essen und ab ins Bett. Als sich Daniela Martens und Philipp Hinz an einem kalten Dezemberabend vor fast vier Jahren zum ersten Mal trafen, kannten sie sich nur durch E-Mails. Sie wussten, wie der andere schreibt – aber nicht, wie er spricht. Die beiden haben sich über eine Online-Partneragentur kennengelernt. „Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass ich mich jemals bei so einer Seite anmelden würde“, sagt Daniela Martens. „Aber dann habe ich es ausprobiert.“ Ein paar Jahre lang war sie Single. Nur zwei Monate war sie bei dem Portal angemeldet, dann entdeckte sie das Profil von Philipp Hinz. Es gefiel ihr sofort. Sie schickte ihm eine Nachricht, verpackte ihre E-Mail-Adresse in ein Rätsel. „Das Rätsel war voller Fehler“, erinnert sich ihr Freund. Er löste es trotzdem, und sie begannen, sich zu schreiben. Inzwischen leben sie zu dritt mit Sohn Joris in Berlin-Kreuzberg. Hatten die beiden einfach sehr großes Glück? Oder ist Online-Dating eine sichere Methode, den passenden Partner zu finden? Solche Fragen interessieren Jule 9/14

Specht nicht nur privat, sondern auch beruflich. Die 28-jährige Mutter von zwei Kindern ist Juniorprofessorin für Persönlichkeitspsychologie an der Freien Universität Berlin. Warum es bei zwei Menschen funkt, und wie die Wissenschaft bei der Liebe helfen kann – darüber hat sie vor Kurzem ein Buch geschrieben. Online-Partneragenturen und Speed-Dating nennt sie „rationales Verkuppeln“. „Online-Dating ist eine gute Möglich-

Vier von zehn Deutschen rufen ihren Liebsten „Schatz“. keit, Singles kennenzulernen“, sagt sie. Es melden sich nämlich vor allem Leute an, die wirklich einen Partner suchen. „Zur Erfolgsquote gibt es allerdings kaum Zahlen. Die Portale geben nur sehr wenige Informationen für unabhängige Studien heraus“, sagt Specht. Und eine Garantie für den Erfolg kann es sowieso nicht geben. Denn dafür muss es auch wirklich funken. Wie bei Daniela Martens und Philipp Hinz. Schnell waren sie sich in wichtigen Punkten einig: Sie wollen zusammen leben. Und Kinder haben. Die Arbeit zu Hause und mit dem Baby teilen sie sich. Philipp Hinz hat seine Elternzeit als Elternteilzeit genommen, vier Tage pro Woche arbeitet der Anglist und Museumspädagoge bei einem Audioverlag. „Jeden Freitag bin ich Papa“, sagt er. An diesem Tag arbeitet seine Partnerin in der Redaktion einer Berliner Tageszeitung. Als Journalistin ist sie dort für eine Seite verantwort- %

der Sch„tz, ¿e

hætte s“ch … geærgert tja s“ch verlieben “n die Lebensgefährtin, -nen der Brei, -e

Menge von Gegenständen mit hohem Preis (z. B. Gold und Silber, Schmuck) Konj. II der Vergangenheit von: sich ärgern hier: ≈ also beginnen, zu lieben Lebenspartnerin

gekochte Speise, die man ohne Zähne essen kann „b … hier: schnell … die P„rtnerFirma, die einem hilft, einen agentur, -en Partner zu finden hætte … geKonj. II der Vergangenheit von: d„cht denken jemals hier: einmal im Leben das Profil, -e hier: Informationen über Aussehen, Leben und Interessen das Rätsel, Aufgabe, die man durch Nachdenken lösen kann v¶ller voll mit zu dr“tt ≈ als drei Personen einfach hier: nur s¶lche (-r/-s) von der genannten Art die Persönlich- ≈ Psychologie, die alle Charakkeitspsychoteristika und Talent(e) eines logie Menschen untersucht ¡s f¢nkt bei … … beginnen, sich zu lieben die W“ssenspezieller Bereich, z. B. Chemie, schaft, -en in dem viel Wissen gesammelt wird verk¢ppeln hier: zwei Menschen (für eine Ehe) zusammenbringen allerd“ngs/ ≈ aber „llerdings ¢nabhängig hier: ≈ ohne Geld von Firmen oder Staat die Studie, -n systematische Untersuchung sowieso/ ≈ sicher sowieso der P¢nkt, -e hier: Thema s“ch teilen hier: gemeinsam erledigen der Angl“st, -en Person, die systematisch Englisch und englische Literatur studiert hat der Audiover- Firma, die z. B. CDs mit Gelag, -e schichten oder Lyrik publiziert die Redaktion, hier: Team aller Journalisten, -en die bei einer Zeitung arbeiten

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Online zum Glück Daniela Martens und Philipp Hinz mit ihrem Sohn Joris

Steuerlich ist heiraten ein Vorteil – trotzdem tun es immer weniger Paare.

FOTO: PRIVAT

erst einmal ohne Trauschein “m Trend liegen das Stat“stische B¢ndesamt zunehmen während zueinander/ zuein„nder s“ch näher fühlen Das liegt daran … der Sch“chtdienst, -e

≈ in der nächsten Zeit nicht verheiratet ≈ modern sein Amt, das Statistiken für ganz Deutschland publiziert mehr werden hier: ≈ im Kontrast dazu einer zum anderen fühlen, dass die Beziehung enger ist Der Grund dafür ist …

wechselnde Arbeitszeiten, sodass man manchmal auch nachts oder an Wochenenden arbeiten muss füreinander einer für den anderen “m Voraus schon vorher einfach hier: wirklich die K“ndertages- ≈ Kindergarten für den ganzen stätte, -n Tag der L„ndkreis, mehrere Kommunen mit ge-e meinsamer Administration das K¢nststoff- Produkt z. B. aus Plastik, produkt, -e Nylon … bereit sein etwas tun wollen laut der Psycho- wie die Psychologin sagt … login …

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lich, die immer sonntags publiziert wird. Für die jungen Eltern ist das eine optimale Kombination. Heiraten steht bei der kleinen Familie allerdings erst einmal nicht auf dem Programm. „Eine Zeit lang hat mich Philipp fast täglich gefragt“, sagt Daniela Martens und lacht. „Aber sie will ja nicht“, sagt er. Warum eigentlich nicht? „Ich wollte nie heiraten“, sagt die 37-Jährige. „Das Rollenmodell der Ehe finde ich nicht modern.“ Ohne Trauschein, aber mit Kind: Damit liegen die beiden im Trend. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes nimmt die Zahl der sogenannten alternativen Familienformen zu, während die Zahl der Hochzeiten sinkt (siehe Kasten Seite 55). Trotzdem sind Ehepaare mit Kindern noch immer die typische Familienform in Deutschland. Und vielen Paaren bedeutet es viel, Ja zueinander zu sagen. „Ich fühle mich Carsten noch näher, seit wir verheiratet sind“, sagt Katja Richter über ihren Mann. „Das liegt vielleicht auch daran, dass wir nicht zusammenleben können.“ Denn die beiden trennen mehr als 400

Kilometer Auto- oder Zugfahrt: Er lebt in Köln, sie ganz im Norden von Bayern, in Coburg. Sie sehen sich nur am Wochenende. Carsten Richter arbeitet außerdem im Schichtdienst. Ein Wochenende pro Monat, wenn er Nachtschicht hat, können sie sich gar nicht sehen. „Für mich ist unsere Trennung schon schwierig“, sagt die 39-Jährige. „Wir haben so wenig Zeit füreinander und müssen alles immer weit im Voraus planen.“ Ihr Mann sieht das pragmatisch. „Es geht einfach nicht anders“, sagt er. Keiner von beiden hat zurzeit eine berufliche Perspektive in der Stadt des anderen. Katja Richter leitet eine Kindertagesstätte im Landkreis Coburg, sie liebt ihre Arbeit. Ihre Familie und Freunde leben fast alle in der Region. Auch Carsten Richter kommt von dort. Aber er ist vor zehn Jahren wegen der Arbeit nach Köln gezogen. Er arbeitet in einer Fabrik, die Kunststoffprodukte für die Industrie herstellt. Dort wird er sehr gut bezahlt. Er sucht nach Stellen in der Nähe seiner Frau, sagt der 44-Jährige. „Aber ich bin nicht bereit, zu schlechten Bedingungen zu arbeiten.“ Katja und Carsten Richter haben sich so kennengelernt, wie sich laut der Psychologin Jule Specht die meisten Paare finden: über gemeinsame Freunde oder Freizeitaktivitäten. Am Osterwochenende 2010 saßen beide in einer Kneipe in Coburg. 9/14


Anatomie einer Nation Er war zu Besuch bei seiner Mutter und traf sich mit einem Freund, den auch sie kannte. Sie war an diesem Abend zufällig im gleichen Lokal. Der Freund stellte die beiden vor. Sie verstanden sich sofort gut. Ein paar Monate lang trafen sie sich regelmäßig, schickten sich Nachrichten, verreisten zusammen. Auf einer Reise nach Prag wurden sie ein Paar. Seit Februar 2013 sind sie verheiratet. Gab es einen Heiratsantrag? Katja Richter lacht: „Carsten behauptet ja immer, er hätte gefragt. Aber ich kann mich daran nicht erinnern.“ Nachfrage beim Ehemann: „Nein, ehrlich gesagt nicht so richtig“, gibt er zu. „Wir haben das irgendwann gemeinsam so beschlossen.“ Dass sie verheiratet sind, nutzt ihnen auch finanziell. In Deutschland müssen verheiratete Paare wegen des sogenannten Ehegattensplittings weniger Steuern bezahlen. Weil die Richters aber beide fast gleich viel verdienen, profitieren sie davon kaum – das Ehegattensplitting ist vor allem für Paare von Vorteil, bei denen einer viel und der andere sehr wenig verdient. Aber sie können die Kosten für ihre beiden Wohnungen in Coburg und Köln

von der Steuer absetzen, genauso wie die Fahrtkosten vom einen zum anderen. „Ich hätte aber nie nur aus finanziellen Gründen geheiratet“, sagt sie. Die Richters haben die Liebe an einem Kneipentisch in ihrer Heimatstadt gefunden. Sarah Breithoff musste dafür ein bisschen weiter reisen: Sie traf ihren Freund auf den Straßen von Tel Aviv. „Ich hatte mich verlaufen und fragte ihn nach dem Weg“, erzählt die 30-Jährige. Oded Shabat half – und lud sie spontan ein, das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana mit ihm und seiner Familie zu feiern. „Zwei Stunden später saß ich mit zwei wildfremden Männern im Auto, und wir fuhren immer weiter aus der Stadt hinaus.“ Sie bereute es nicht. „Ich wurde von der ganzen Familie so herzlich aufgenommen, das war ein wunderschöner Abend.“ Nach dem Fest reiste sie weiter durch Israel. Sie ist Historikerin und arbeitet für fünf Gedenkstätten in Berlin, eine davon ist das Holocaust-Denkmal beim Brandenburger Tor. In Israel fuhr sie unter anderem zur Gedenkstätte Yad Vashem in %

regelmäßig

immer wieder, z. B. einmal pro Woche verreisen eine Reise machen der Heirats­antrag, ≈ (feierliche) Bitte: Willst du ¿e mich heiraten? behaupten sagen, dass etwas sicher ist hætte … gefragt Konj. II der Vergangenheit von: fragen die Nachfrage, -n von: nachfragen = noch einmal fragen zugeben hier: ehrlich sagen beschließen entscheiden n¢tzen helfen; Vorteile bringen der Ehegatte, -n Ehepartner profitieren Vorteile haben v¶n der Steuer Kosten (z. B. für Arbeitsmate„bsetzen rial) vom Lohn abziehen, auf den man Steuern zahlen muss („bziehen durch Rechnen wegnehmen) s“ch verlaufen einen falschen Weg nehmen und nicht mehr wissen, wo man ist w“ldfr¡md ganz fremd bereuen leidtun; später falsch finden aufnehmen hier: als Gast begrüßen w¢nderschön sehr schön die Ged¡nkOrt zur Erinnerung an ein stätte, -n Ereignis oder eine Person ¢nter „nderem neben anderen Dingen

Mit einem Premium-Abo können Sie diesen Text hören: www.deutsch-perfekt.com/service

Immer weniger Deutsche heiraten Die Zahl der Hochzeiten in Deutschland sinkt seit Jahren kontinuierlich. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes. 2011 heirateten in Deutschland demzufolge 377 800 Paare. Zu Beginn der 60er-Jahre wurden noch rund 700 000 Trauungen pro Jahr gezählt. Seit 2001 liegt diese Zahl konstant unter 400 000. Damit wird auch die klassische Familie – verheiratete Eltern mit Kindern – seltener. Im Jahr 2001 zählten die Statistiker noch 7,1 Millionen Ehepaare mit Kindern. Zehn Jahre später waren es nur noch 5,8 Millionen – ein Rückgang um mehr als 18 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Partnerschaften ohne Trauschein, aber mit Kind um 27 Prozent: von 586 000 auf 743 000. Trotzdem sind Ehepaare mit Kindern immer noch die häufigste Familienform in Deutschland. In den letzten Jahren ist auch die Zahl homosexueller Partnerschaften gestiegen: von rund 50 000 im Jahr 2001 auf 67 000 im Jahr 2011. 40 Prozent dieser Beziehungen waren außerdem eingetragene Lebenspartnerschaften. Allerdings vermuten die Statistiker, dass es tatsächlich viel mehr homosexuelle Partnerschaften gibt. demzufolge die Trauung, -en der R•ckgang der Zeitraum, ¿e

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hier: wie diese Daten sagen Hochzeit von: zurückgehen = hier: sinken Zeitintervall

ohne Trauschein die eingetragene Lebenspartnerschaft, -en

nicht verheiratet ≈ Ehe von homosexuellen Partnern

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Jerusalem. Am Ende ihres Urlaubs kam sie noch einmal nach Tel Aviv und traf Oded wieder. „Da war eigentlich sofort klar, dass wir ein Paar sind“, sagt sie. „Wir haben einfach perfekt harmoniert.“ Was war das Besondere an ihm? „Das Schönste war, wie er mich zum Lachen gebracht hat.“ Das war im September 2012. Ein Jahr lang sahen sie sich alle zwei Monate, meistens flog sie zu ihm nach Tel Aviv. Im Oktober 2013 zog er zu ihr in ihre Berliner Zweizimmerwohnung. Sie lernt Hebräisch, er lernt Deutsch – die Hausaufgaben machen sie zusammen. Ihre gemeinsame Sprache ist Englisch, „und ein paar Wörter, die wir erfunden haben“. Gibt es kulturelle Unterschiede? „Oh ja, die gibt es“, sagt sie und lacht. Im Hebräischen gibt es zum Beispiel keinen Konjunktiv – Israelis sprechen sehr direkt und für deutsche Ohren wenig höflich. „Und so übersetzt Odi das dann auch ins Englische: Eine Liebe, zwei Wohnungen Katja und Carsten Richter sind zwar verheiratet, leben aber 400 Kilometer voneinander entfernt

Schatz, Hase, Maus Ein Schatz ist etwas, was sehr viel wert ist: Gold zum Beispiel oder ein teures Kunstwerk. „Schatz“ ist aber auch der populärste Kosename der Deutschen – seit vielen Jahren schon. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die die Online-Partneragentur Parship 2013 in Auftrag gegeben hat. Gefragt wurden dafür 1400 in einer Beziehung lebende Menschen. Zehn Prozent verändern den Vornamen ihres Partners und machen daraus eine Niedlichkeitsform – zum Beispiel aus Sandra Sandralein. Auch Tier-Kosenamen sind populär: Acht Prozent nennen ihren Partner „Hase“, fünf Prozent „Maus“. Die meisten Deutschen mögen der Umfrage zufolge Kosenamen: Nur 13 Prozent der Befragten sagten, dass sie für ihren Partner keine Kosenamen haben. das K¢nstwerk, -e der Kosename, -n

der/die Befragte, -n

56

Person, die z. B. auf Fragen in einem Interview antwortet

harmonieren das Bes¶ndere z¢m L„chen br“ngen erf“nden begreifen eben einfach die Kleinigkeit, -en die Leidenschaft erh„lten die Ehe schließen der Verb„nd, ¿e die P„rtnerschaft, -en reflektieren erleben s“ch vorstellen kœnnen

≈ gut zusammenpassen das Spezielle ≈ machen, dass jemand lachen muss sich etwas absolut Neues überlegen verstehen hier: ≈ nur unwichtige Sache starke Gefühle; Liebe ≈ länger bleiben heiraten hier: Organisation hier: ≈ Zusammenleben, fast wie in einer Ehe hier: genau überlegen ≈ die Erfahrung machen hier: vielleicht wollen

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FOTOS: PRIVAT; ISTOCK/THINKSTOCK

hier: z. B. gemaltes Bild oder Skulptur Name, der zeigt, dass man eine sehr enge Beziehung zu einer Person hat die P„rtneragentur, -en Firma, die einem hilft, einen Partner zu finden verændern anders machen die Niedlichkeitsform, Diminutivform -en der Hase, -n kleines Tier mit langen Ohren die Maus, ¿e graues oder braunes, kleines Tier der }mfrage zuf¶lge wie die Umfrage zeigt

I want, give me und so weiter. Da musste ich erst einmal begreifen, dass er das nicht unfreundlich meint, sondern eben einfach so spricht.“ Das sind aber nur Kleinigkeiten. „Es ist so toll, mit ihm gleich eine ganze Kultur kennenzulernen.“ Das sieht auch Jule Specht so. „Bei Partnern mit zwei unterschiedlichen Muttersprachen kann es zwar sprachliche oder kulturelle Schwierigkeiten geben“, sagt die Psychologin. „Eine längere Kennenlernphase kann aber vielleicht helfen, die Leidenschaft länger zu erhalten.“ Jede siebte Ehe in Deutschland wird von Partnern aus verschiedenen Ländern geschlossen. Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften kümmert sich um die Interessen dieser Paare, bietet Beratung bei juristischen Fragen an und hilft bei Konflikten. „Wer in einer bikulturellen Beziehung lebt, muss sich stärker öffnen und mehr reflektieren“, sagt Jeanette Ersoy vom Verband, die mit einem Mann verheiratet ist, der als Kind mit seinen Eltern aus der Türkei kam. „Und er erlebt mehr: andere Familientraditionen, neue Feier­ tage, andere Alltagssituationen.“ Sarah Breithoff und Oded Shabat sind zurzeit wieder vier Flugstunden voneinander getrennt. Weil der 36-Jährige in Deutschland keine Stelle als Architekt gefunden hat, ging er zurück nach Israel. Zurzeit arbeitet er wieder in Tel Aviv. Sarah Breithoff hofft, dass er so bald wie möglich einen Job in Berlin findet und zurückkommt. „Ich liebe Israel und kann mir gut vorstellen, eine Zeit lang dort zu leben“, sagt sie. „Aber unsere gemeinsame Zukunft sehen wir in Deutschland.“ 2


Mein erster Monat

Iuri Ribeiro in

Stuttgart großartig während die Fußballweltmeisterschaft, -en geschaut

Brasilien

ALTER:

29 Jahre

ERSTER MONAT: Juni 2010 HOBBYS:

M

Wandern

ein erster Monat in Deutschland war großartig. Ich bin während der Fußballweltmeisterschaft angekommen – und in ganz Deutschland haben die Menschen zusammen Fußball geschaut, in Cafés, im Biergarten oder alle zusammen im eigenen Garten. Die Atmosphäre war super. Als Brasilianer hat mir das natürlich sehr gefallen. Ein paar Jahre später war ich aber etwas überrascht: Pünktlich zur letzten WM sind in den Geschäften plötzlich sehr viele „typisch brasilianische“ Produkte verkauft worden: fast alles Sachen, die ich in meiner Heimat noch nie gesehen habe. Meine Liebe zu Deutschland hat schon in Brasilien begonnen. Dort hat ein Austauschstudent aus Deutschland einige Zeit bei mir gewohnt. Durch ihn habe ich die ersten Worte Deutsch gelernt – und mit jedem Wort wollte ich mehr über Deutschland wissen. Deshalb habe ich mir Informationsmaterial bestellt. Das hat mein Interesse noch vergrößert. 2010 bin ich dann das erste Mal nach Deutschland gekommen. Ich konnte bei dem deutschen Studenten wohnen und auch bei vielen anderen Bekannten – im Hotel habe ich nie übernachtet. So habe ich Land und Leute schnell kennengelernt. Mir war bald klar: In diesem Land will ich nicht nur Tourist sein! Aber nach zwei Monaten musste ich wieder nach Brasilien zurück, mein Visum war abgelaufen. Erst ein Jahr später war ich wieder in Deutschland. Zurückgekommen bin ich dieses Mal nicht nur wegen der Liebe zu dem Land, sondern auch wegen der Liebe zu einer Frau. Heute sind wir verheiratet. 9/14

2  Aufgeschrieben von Tanja Haas

Mein Tipp Auf Deutsch zu lesen macht Spaß, wenn das Thema interessant ist. Bei mir ist das die klassische Musik. Das Thema ist sprachlich nicht einfach, trotzdem lese ich gern auf Deutsch darüber. Ich habe auch die Buchreihe … für Dummies entdeckt. Die erklärt Themen in einfacher Sprache und mit Humor. Das ist ideal für Sprachlerner! das Thema, Themen die Buchreihe, -n der D¢mmie, -s entd¡cken

hier: Inhalt von einem Buch hier: Zahl von Büchern mit einem speziellen Motto ≈ dumme Person (hier iron.) finden

Stuttgart Wo es liegt: Baden-Württemberg Wie viele dort wohnen: 594 000 Was interessant ist: Altes Schloss, Mercedes-Benz Museum, Porsche Museum, Architektur-Experiment Weißenhofsiedlung, Mineralbäder, zoologisch-botanischer Garten Wilhelma, bestes Kulturangebot Deutschlands die Siedlung, -en hier: eine Gruppe von Häusern

FOTOS: PRIVAT; SMG/W.DIETERICH

HEIMAT:

sehr gut; sehr schön in der Zeit, wenn … ist Treffen von vielen Fußballnationalteams: Sie spielen um den ersten Platz auf der Welt. Part. II von: schauen = hier: fernsehen der Biergarten, ¿ Gartenlokal die WM, -s kurz für: Weltmeisterschaft der Austausch­ Student: Er ist Gast an einer auslänstudent, -en dischen Universität. einige Zeit ein paar Wochen oder Monate vergrößert Part. II von: vergrößern = größer machen Mir war b„ld ≈ Ich habe bald gewusst: … klar: … „bgelaufen Part. II von: ablaufen = hier: zu Ende gehen genießen ≈ sich freuen an nahe sein in engem Kontakt sein Resp¡kt zeigen hier: ≈ zeigen, dass man sich für einen anderen Menschen interessiert und gut findet, wie er ist die Art, -en hier: Form s“ch siezen Sie sagen distanziert hier: so, dass man keinen zu engen Kontakt möchte

Was ich auch liebe: die Natur hier. Die Menschen sind immer überrascht, wenn ich das sage. In Brasilien gibt es nämlich auch viel schöne Natur. Aber in Deutschland ist sie direkt vor der Haustür. Überall gibt es Parks und Gärten. Man muss nicht lange Auto fahren oder einen Zug nehmen, um die Natur zu genießen. Auch die Arbeitswelt ist anders: In meiner Heimat ist es normal, seine Kollegen nach dem Wochenende oder der kranken Tante zu fragen. Man ist seinen Mitmenschen so sehr nahe. Je näher, desto besser! In Deutschland ist es anders: Hier zeigt man Respekt durch eine formellere Art, man siezt sich und ist distanzierter. In Brasilien denken die Menschen dann: Warum mag er mich nicht?

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Till Hein über

Berliner Wurst In der deutschen Hauptstadt ist sie ein Mythos: die Currywurst.

Eine Übung zu diesem Text finden Sie auf Seite 44.

Ohne sie können die Berliner nicht leben, weiß der Autor. Auch die meisten Touristen sind neugierig genug, sie zu probieren. Aber muss es deshalb wirklich ein spezielles Museum geben, das von der Wurst-Kultur erzählt?

bei „ller Liebe z¢m Kl¶pfer (der Kl¶pfer, schweiz. w“dmen

der Schwoob, -e schweiz.

h„rt schwerreich „nvertrauen

zum“ndest f“cken

hier: ≈ auch wenn man Klopfer wirklich gerne isst heiße Wurst in einem Brötchen) hier: als Ausstellungsort ver­ wenden, um die Wichtigkeit von … zu zeigen Schwabe; gemeint ist hier: Person aus dem Südwesten Deutschlands, die in Berlin lebt hier: wirtschaftlich schwierig sehr reich hier: jemandem, zu dem man großes Vertrauen hat, alles mitteilen, was man denkt und fühlt wenigstens

Sex haben ≈ große Lust ohne Tabu nach Geld und Besitz “n ein F„chgeerreichen, dass man bei spräch verw“ckeln einem Fachgespräch mitmacht die W¢rstbude, -n kleines Haus (früher meistens aus Holz), in dem warme Wurst verkauft wird die K¢ltstätte, -n heiliger Ort für die Veran­ staltung eines Rituals der D„rm, ¿e langes Organ im Bauch von Menschen und Tieren der Beitrag, ¿e hier: Report, Bericht der S„che auf den versuchen, die Ursache von Gr¢nd gehen etwas zu finden die Schl„nge, -n hier: Reihe von Menschen, die auf etwas warten “n der Tat tatsächlich; wirklich beleibt dick f¡ttverschmiert voll mit Fett die Sch•rze, -n Kleidungsstück, das man vor dem Bauch trägt, um die normale Kleidung nicht schmutzig zu machen entschädigen hier: der Grund sein, warum man negative Aspekte vergisst die Warterei langes Warten die Gier

reichen

geben

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FOTO: PICTURE ALLIANCE/ARCO IMAGES

Großer Hunger auf die populäre Wurst Für manche ist das Curry 36 deshalb Kult

„W

as ist der Hauptunterschied zwischen einem Basler und einem Berliner?“, fragte ich mich häufig. Mein alter Freund Urs aus Basel behauptete, das sei ganz einfach: „Schwoobe erkennt man an der Wurst in der Hand.“ Wahrscheinlich hatte er recht. Das Leben in Berlin sei zwar härter geworden in den letzten Jahren, klärte mich neulich ein türkischer Geschäftsmann auf. Deutschland sei aber immer noch ein schwerreiches Land: „reich an Wurst“. (...) Und falls er irgendwann ein Buch über seine Heimatstadt schreiben werde, vertraute mir ein Berliner Schriftsteller an, dann wisse er zumindest schon den Titel: „Currywurst fickt gut!“ Besonders die Gier der Berliner nach dieser Spei-

se war offensichtlich weltberühmt: Neulich rief Schampe aus Basel an und verwickelte mich in ein Fachgespräch über die Kreuzberger Wurstbude Curry 36, von der er in einer TV-Reportage über Kultstätten erfahren habe. „Mit oder ohne Darm?“, werde man da immer gefragt, sagte Schampe. „Oder?“ – „Korrekt“, sagte ich. Etwas sei im Fernsehbeitrag allerdings nicht klar geworden, sagte Schampe: „Ist der Darm bei ,mit Darm‘ um die Wurst rum oder in der Wurst drin?“ (...) Ich beschloss, der Sache selbst auf den Grund zu gehen. Die Schlange vor der Bude war in der Tat lang. Doch eine beleibte Dame am Grill mit fettverschmierter Schürze entschädigte für die Warterei. Sie reichte die Würste und Pommes 9/14


Blick von außen

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„Bei aller Liebe zum Klopfer wäre wohl kein Schweizer jemals auf die Idee gekommen, Würsten ein Museum zu widmen.“

Ketchup, Zwiebeln, Currypulver. Inzwischen futterten die Berliner jedes Jahr siebzig Millionen Stück weg. (...) Ein Song über dieses Gericht hatte zum Beispiel Herbert „Flugzeuge im Bauch“ Grönemeyer einst zum Durchbruch verholfen. Alles Gute hat eben auch seine Schattenseiten, dachte ich. Außer Döner Kebab – meine neue Leibspeise in Berlin. 2

Till Hein

© 2012 BERLIN EDITION IM BE.BRA VERLAG, BERLIN-BRANDENBURG

so würdevoll über den Tresen, als serviere sie in einem Gourmettempel Jakobsmuscheln in Champagnersauce, und wünschte allen Kunden herzlich „Bon appétit!“. Angetan verspeiste ich eine Curry mit Darm – drum rum, wie die fran­ kofone Kellnerin prompt bestätigte –, umringt von einer Schar Currywurst-Touristen aus der Schweiz, die übers ganze Gesicht strahlten wie einst Zonen-Gabi mit ihrer ersten Banane. Obwohl auch meine alte Heimat ja alles andere als eine wurstfreie Zone war. In Basel gab es oft „Klopfer mit Bürli“. Dabei handelte es sich nicht um eine Kombination aus Knallfrosch und kleinwüchsigem Bauern, sondern um eine Mini-Bockwurst mit Edel-Schrippe. Klopfer wurde diese Wurst genannt, weil es so wunderbar „klopfte“ (knallte), wenn man sie am Spieß übers Lagerfeuer hielt und in der Hitze ihre Haut aufplatzte. Manche Schweizer verspeisten diese Würste auch gerne roh. Wer etwa in der Züricher Innenstadt in einem Restaurant das Gericht „Waldfäscht“ bestellte, bekam einen kalten Klopfer mit Essiggurken, Zwiebeln, Senf und einer Scheibe Graubrot serviert. Zu einem Preis, für den man in Berlin das ganze Restaurant samt Personal hätte erwerben können. Dennoch hatte Urs recht: Die Schwoobe waren noch deutlich wurstverrückter als wir. Bei aller Liebe zum Klopfer wäre wohl kein Schweizer jemals auf die Idee gekommen, Würsten ein Museum zu widmen. Anders die Berliner: Bei einer morgendlichen Wanderung entdeckte ich in bester Lage, gleich bei der Touristenfalle Checkpoint Charlie, ein Gebäude mit der Aufschrift „Deutsches Currywurst-Museum“. Ketchup aus Kunststoff quoll aus der Decke. Die weltberühmte Currywurst sei „ein Berliner Kind“, stand auf einer Infotafel: 1949 servierte Herta Heuwer an ihrer Imbissbude in der Kantstraße die erste: aus einfachen Zutaten, Wurst,

Der Autor, geboren 1969 in Basel, ist gelernter Journalist und lebt seit 2002 in Berlin, von wo er für verschiedene Medien in Deutschland und der Schweiz schreibt. Der Kreuzberg ruft ist sein erstes Buch. Darin beschreibt er in verschiedenen Episoden die Berliner und ihre Stadt. Natürlich mit einer großen Portion Humor und einem ganz speziellen Schweizer Charme. Der Kreuzberg ruft. gemeint ist: Der Stadtteil Kreuz­ berg ist so interessant, dass man ihn unbedingt sehen will. Wortspiel mit: Der Berg ruft. ≈ Ein Berg ist so schön, dass man unbedingt hinaufsteigen will.

w•rdevoll der Tresen, -

hier: auf elegante Art hier: ≈ Tisch, auf dem die Wurst verkauft wird der Gourmettempel, sehr gutes Res­ taurant die Jakobsmuschel, -n ≈ großes Tier, das im Meer lebt, und durch eine harte Haut ge­ schützt ist „ngetan ≈ so, dass man etwas toll findet verspeisen essen pr¶mpt sofort umr“ngt v¶n rund um; auf allen Seiten von die Schar, -en große Gruppe übers g„nze Ges“cht sehr froh aussehen strahlen einst früher die Zonen-Gabi, -s gemeint ist hier: Frau, die in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik lebte der Kn„llfrosch, ¿e kleiner Flugkörper, der mit viel Lärm kaputt­ geht, wenn man ihn anzündet kleinwüchsig sehr klein die B¶ckwurst, ¿e Wurst aus nicht fettem Fleisch die Edel-Schr“ppe, -n fein schmeckendes Brötchen Berliner Dialekt kn„llen ein sehr lautes Geräusch produzieren wie bei einer Explosion der Spieß, -e langer, dünner Metall­ gegenstand, auf den man Fleisch (zum Braten) steckt das Lagerfeuer, offenes Feuer draußen aufplatzen sich plötzlich öffnen das W„ldfäscht, -e Waldfest schweiz. die ]ssiggurke, -n kleine, grüne Gemüse­ pflanze, die mit vielen Gewürzen in Essig ein­ gelegt ist die Scheibe, -n hier: dünnes Stück s„mt inklusive; zusammen mit das Personal alle Personen, die bei einer Firma arbeiten erw¡rben kaufen d¡nnoch trotzdem die Touristenfalle, -n Lokal oder Geschäft, in dem (regionale) Speisen oder Waren besonders teuer angeboten werden die Aufschrift, -en schriftliche Information qu¡llen (etwas Nasses) heraus­ kommen die Zutat, -en Lebensmittel, das zur Herstellung eines Gerichts nötig ist das Currypulver Currygewürz, das so fein ist wie Mehl f¢ttern viel essen z¢m D¢rchbruch hier: helfen, Erfolg zu verh¡lfen bekommen die Sch„ttenseite, -n ≈ Nachteil die Leibspeise, -n Lieblingsspeise

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Neuanfang im Wirtschaftsboom Im September 1964 kommt der millionste Migrant in die Bundesrepublik Deutschland. Die Industrie braucht die Menschen aus anderen Ländern dringend. Für die Deutschen sind sie Gastarbeiter – obwohl der Aufenthalt für die Neuen viel mehr ist als ein Besuch.

Überrascht durch den offiziellen Empfang Armando Rodrigues de Sá posiert am Bahnhof für die Fotografen

A

m Bahnhof warten Fotografen und Firmenchefs. Das Geschenk steht bereit: ein Moped. Eine Kapelle spielt. Alles ist vorbereitet für die Ankunft von Armando Rodrigues de Sá. Nur ihm selbst hat niemand Bescheid gesagt. Als der 38-Jährige am 10. September 1964 morgens in Köln-Deutz aus dem Zug steigen will, hört er Menschen seinen Namen rufen. Erst hat der Portugiese Angst: Angst davor, die politische Polizei Portugals könnte ihn suchen. Lange bleibt er im Zug, wartet ab. Dann steigt er doch aus. Und erlebt eine Überraschung: Die Fotografen, die Firmenchefs, sogar die Botschafter von Spanien und Portugal – sie alle sind gekommen, um ihn zu sehen. Rodrigues de Sá ist der millionste Gastarbeiter, der in Deutschland empfangen wird. Die Kapelle spielt „Auf in den Kampf Torero“, Rodrigues bekommt einen Blumenstrauß und das Moped geschenkt. Reden werden gehalten, auf Deutsch, Portugiesisch und Spanisch. Rodrigues de Sá posiert mit dem Moped für die Fotografen. Aber er schaut nicht sehr erfreut. Als „misstrauisch“ und „sehr unrasiert“ wird ihn ein Journalist später wenig freundlich beschreiben. Dass der 38-Jährige skeptisch ist, ist aber nur logisch. Drei Tage lang saß er im Zug – und fuhr aus einem kleinen portugiesischen Dorf in das Wirtschaftswunderland Westdeutschland. bereitstehen das Moped, -s die Kap¡lle, -n „bwarten erleben sogar der Blumenstrauß, ¿e h„lten erfreut m“sstrauisch das W“rtschafts­ wunderland, ¿er

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hier: vorbereitet sein kleines Motorrad hier: kleines Orchester hier: warten, was passieren wird hier: die Erfahrung machen ≈ auch mehrere Blumen, die man zusammen in der Hand hält hier: vor Publikum sprechen so, dass man sich (sehr) freut so, dass man das Gefühl hat, dass etwas nicht wahr oder richtig sein könnte Land, in dem die wirtschaftliche Produk­ tion schnell wächst

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Ein Bild und seine Geschichte

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Es gefällt ihm gut in Deutschland. Nur das Essen bleibt ihm fremd. Aber Deutschland bringt ihm kein Glück. Als er Anfang der 70er-Jahre nach Portugal reist, bekommt er Magenbeschwerden. Ein Arzt rät ihm, nicht mehr nach Deutschland zurückzufahren. Wenig später wird bei ihm ein Tumor diagnostiziert. Fast das ganze Geld der Familie wird für teure Medikamente gebraucht. Armando Rodrigues de Sá stirbt 1979 in seinem Heimatdorf in Portugal an der Krankheit. 2  Barbara Kerbel der S¶nderzug, ¿e

spezieller Zug, der nicht im Fahrplan steht die B¢ndesvereiOrganisation für ganz nigung Deutschland der Arbeitgeber­ Organisation von Arbeit­ verband, ¿e gebern aus der gleichen Branche f¡stlegen hier: offiziell sagen, wer begrüßt werden soll das Los, -e kleiner Zettel, mit dem etwas zufällig entschie­ den wird der Höhepunkt, -e hier: beste Phase rasend extrem; sehr die [nwerbung Werbung, um jemanden an einen Ort zu holen, damit er dort arbeitet f¶lgen hier: nach etwas gemacht werden erœffnen zum ersten Mal öffnen befr“stet mit einem zeitlichen Limit zur•ckkehren zurückgehen w¡ltweit auf der ganzen Welt nachholen hier: später holen; später kommen lassen sparsam hier: so, dass man wenig Geld ausgibt die Magenbeschwer- ≈ Krankheit am Magen; Magenschmerzen den Pl.

Was im September noch passiert ist Vor

200 Jahren

AM 18. SEPTEMBER 1814 Nachdem Napoleon Bonaparte seine langen Kriege gegen andere europäische Staaten verloren hat, soll es ein Neubeginn sein: Diplomaten aus ganz Europa kommen zum Wiener Kongress zusammen. Den Kongress leitet der österreichische Außenminister Fürst von Metternich. Fast neun Monate wird es dauern, bis sich die Politiker einigen. In der Öffentlichkeit heißt es: „Der Kongress tanzt.“ Während des Kongresses werden nämlich sehr viele Bälle veranstaltet. Im Juni 1815 ist der letzte Tanz getanzt – und die Neuordnung Europas entschieden: Grenzen sind neu gezogen, Staaten neu definiert.

30 Jahren

AM 22. SEPTEMBER 1984 Eine Geste der Versöhnung: Bundeskanzler Helmut Kohl und Frankreichs Staatspräsident François Mitterrand besuchen gemeinsam die Soldatengräber von Verdun. Wo im Ersten Weltkrieg Hundert­tausende Soldaten starben, erinnern die beiden an die Freundschaft der Nachbarländer. Während der Feier halten sich die Politiker an den Händen – das Bild geht um die Welt. Für Kohl und Mitterrand ist Verdun persönlich wichtig: Kohls Vater kämpfte dort im Ersten Weltkrieg; François Mitterrand wurde im Zweiten Weltkrieg bei Verdun verletzt.

der Außenminister, -

Minister, der sich um die politischen Kontakte mit dem Ausland kümmert der F•rst, -en Aristokrat der B„ll, ¿e hier: Feier, bei der zu Musik getanzt wird Gr¡nzen ziehen Landesgrenzen markieren definieren hier: offiziell erklären, welche Krite­ rien gültig sind die Versöhnung, -en von: sich versöhnen ≈ hier: machen, dass Menschen verschiedener Nationen nach einem Krieg wieder in Kontakt kommen und verzeihen das Soldatengrab, ¿er Platz, an dem ein toter Soldat liegt (der Soldat, -en Person, die in Uniform für ein Land kämpft)

FOTO: PICTURE ALLIANCE/DPA

Seine Frau und seine Tochter sind in der Heimat geblieben. Er ist müde, hat Kopfschmerzen. 933 Spanier und 173 Portugiesen steigen an diesem Morgen in Köln aus zwei Sonderzügen. Die Organisatoren der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände haben vorher festgelegt, welcher von ihnen als millionster Gastarbeiter begrüßt werden soll. Das Los hat entschieden – für Rodrigues de Sá. Damit wird der Portugiese zum Symbol für alle Gastarbeiter aus Südeuropa, die in der Bundesrepublik in den 50er- und 60er-Jahren Arbeit finden. Die Ankunft des millionsten Gastarbeiters ist einer der Höhepunkte des westdeutschen Wirtschaftswunders. Viele Ökonomen sagen: Das Wirtschaftswunder ist nur durch die Arbeiter aus dem Ausland möglich. Denn seit Mitte der 50er-Jahre wächst die deutsche Wirtschaft rasend schnell. Die Industrie braucht dringend Arbeiter – viel mehr, als es in Deutschland gibt. 1955 unterschreibt die Bundesregierung deshalb den ersten Vertrag zur Anwerbung von Arbeitern mit Italien. In den Jahren danach folgen Verträge mit Spanien, Griechenland, der Türkei, Marokko, Südkorea, Portugal, Tunesien und Jugoslawien. Das deutsche Arbeitsamt eröffnet Büros im Ausland, um Bewerber zu finden. 1964, als Rodrigues de Sá als millionster Gastarbeiter nach Deutschland kommt, fehlen der Industrie noch immer rund 600 000 Arbeiter. Die Menschen, die zur Arbeit nach Deutschland kommen, werden Gastarbeiter genannt. Gast, das bedeutet: nur zu Besuch. Ihre Aufenthaltserlaubnis in Deutschland ist befristet. Nach einem oder zwei Jahren Arbeit sollen sie in die Heimat zurückkehren – und andere Gastarbeiter ihre Arbeit machen. Aber viele Firmen wollen nicht immer wieder neue Arbeiter. Und viele Gastarbeiter wollen bleiben. 1973 folgt auf die Ölkrise eine weltweite Wirtschaftskrise. Vielen Firmen geht es schlecht, auch in Deutschland. Die Bundesregierung stoppt die Anwerbung von Gastarbeitern. Aber viele Arbeiter aus Südeuropa bleiben in Deutschland und holen ihre Familien nach. Und Rodrigues de Sá? Der fährt wenige Stunden nach seinem offiziellen Empfang in Köln weiter nach Baden-Württemberg. Dort arbeitet er erst in einer Zementfabrik in Blaubeuren, später in Sindelfingen. Mit anderen Arbeitern wohnt er in einer Baracke. Er lebt sehr sparsam. Fast sein ganzes Geld schickt er seiner Familie.

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Am 1. September 1939 begann Hitler-Deutschland den Zweiten Weltkrieg. Im Interview mit Marcel Burkhardt erklärt der Historiker Volkhard Knigge, wie die Deutschen heute, 75 Jahre danach, über ihre schwierige Vergangenheit denken, und was wir aus der Katastrophe lernen können.

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FOTO: PETER HANSEN SAMMLUNG GEDENKSTÄTTE BUCHENWALD

„Erinnern ist eine Basis unserer Demokratie“

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Interview

Es gibt Menschen, die wollen keine persönliche Konfrontation mit dem Leid und Schrecken, das Hitler-Deutschland vor 75 Jahren über die Welt gebracht hat. Ihr Argument: Alles sei schon darüber gesagt und gehört; eine abgeschlossene Geschichte, die mit dem eigenen Leben nichts zu tun habe. Was sagen Sie diesen Menschen? Sie haben einerseits recht: Diese Geschichte liegt lange zurück und ist nicht mehr Teil der eigenen Lebenserfahrung der meisten Menschen, die heute leben. Andererseits haben sie nicht recht, denn vieles von dieser Geschichte wirkt bis heute nach. So haben die Europawahlen im Mai gezeigt, dass Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in vielen europäischen Ländern auf dem Vormarsch sind. Nationalsozialistische, faschistische und rassistische Theorien finden immer noch viele Anhänger. Die alte Nazi-Ideologie ist noch nicht tot. Die Geschichte des National­ sozialismus geht uns also sehr wohl noch etwas an; sie hat uns etwas zu sagen. Was können wir aus dieser menschenfeindlichen Geschichte heute noch lernen? Wir können daraus lernen, was wir als Gesellschaft politisch und moralisch nicht tun sollten, wenn wir unsere Humanität erhalten wollen. Solche Formen des Erinnerns gibt es heute auch in vielen postkommunistischen Ländern und in früheren Diktaturen in Südamerika und Afrika. Das hilft sehr, eine demokratische Kultur zu etablieren und zu entwickeln. Aber auch heute gibt es in Deutschland Gruppen, die gern die dunkle Seite der nationalen Geschichte verdrängen möchten. Ja, sie verdrängen, zu welchen menschlichen Katastrophen der extreme Nationalismus, Totalitarismus und Rassismus geführt haben. Diese Gruppen gibt es aber nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa. Durch das Verdrängen wird ein altes Gift rehabilitiert. Dabei sollte uns das unendliche Leid zu denken geben, das durch solche Ideologien in die Welt gekommen ist. Sie sind seit 1994 Direktor der Konzentrationslager-Gedenkstätte Buchenwald in Thüringen. Aus Ihrer Erfahrung: Wie denken die Deutschen heute über ihre schwierige Vergangenheit? Ich denke, das Aufarbeiten der Geschichte des Nationalsozialismus ist ein elementares Moment 9/14

das Leid der Schr¡cken, n“chts zu tun haben m“t nachwirken

„Es gibt viel Gutes in unserer Demokratie. Aber das ist nicht selbstverständlich.“

unserer politischen Kultur. Und ich meine, wir dürfen stolz auf diese Entwicklung sein. Denn dieses Erinnern ist eine Basis unserer Demokratie. Ohne das Aufarbeiten der schwierigen deutschen Vergangenheit hätte Deutschland auch nicht das Ansehen in der Welt, das es hat. Deutschland wäre sehr viel weniger glaubwürdig. Aus meiner persönlichen Erfahrung in Buchenwald kann ich sagen: Das deutsche Beispiel ermutigt viele Besucher aus der ganzen Welt, die selbst Erfahrungen in Diktaturen gemacht haben, diesen Weg der Aufarbeitung zu gehen. Mit jeder jüngeren Generation wächst der Abstand zum schwärzesten Kapitel der deutschen Geschichte. Wie erreichen Sie die jungen Besucher, die in Frieden und Demokratie aufwachsen und den Zweiten %

hier: Tote und Verletzte große Angst keine Verbindung/Beziehung haben zu noch lange nach einem Ereig­ nis wirken zunehmen; stärker werden

auf dem Vormarsch sein der [nhänger, - Person, die eine Idee oder ein Programm unterstützt … geht ¢ns … ist wichtig/interessant ¡twas „n. für uns. sehr wohl auf jeden Fall erh„lten hier: alles tun, was nötig ist, damit die Humanität bleibt etablieren ≈ einen sicheren Platz in der Gesellschaft geben verdrængen hier: an unangenehme Dinge nicht mehr denken wollen un¡ndlich hier: extrem groß zu d¡nken nachdenklich machen geben die Ged¡nk­ Ort zur Erinnerung an ein stätte, -n Ereignis oder an eine Person aufarbeiten hier: historische Ereignisse analysieren und die Ergebnisse publizieren das Mom¡nt, -e ≈ Bedingung; Komponente das [nsehen hier: positive öffentliche Meinung glaubwürdig hier: so, dass man den Aus­ sagen der Politiker vertrauen kann ermutigen Mut machen die j•ngere ≈ Kinder und Enkel; Menschen Generation, in der Zukunft die j•ngeren Generationen der [bstand, ¿e hier: zeitliche Distanz das schwærzeste ≈ schlimmste oder unmoKapitel ralischste Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind

1. September 1939 Mit dem Angriff deutscher Soldaten auf Polen begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. Bei den östlichen Nachbarn wollte Nazi-Deutschland neuen „Lebensraum“ für das deutsche Volk gewinnen. Adolf Hitler aber log in aller Öffentlichkeit und sprach von einer Verteidigungsaktion: „Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!“, sagte er am Vormittag des 1. September im Berliner Parlament. Frankreich und Großbritannien forderten ein Ende des Angriffs innerhalb von zwei Tagen. Hitler aber reagierte darauf nicht – und es begann eine globale Katastrophe, die sechs Jahre lang dauerte und circa 60 Millionen Menschen das Leben kostete. Der Angriff auf Polen steht symbolisch für eine Form des Krieges, in dem die Nazis

systematisch Menschen ermordeten. In Arbeitsund Vernichtungslagern in Polen quälten und töteten die Deutschen und ihre Helfer neben Regimegegnern mehrere Millionen Juden aus ganz Europa. der [ngriff, -e

Attacke; geplante Aktion mit Waffen gew“nnen hier: in Besitz nehmen die Verteidigungs- militärische Aktion, um aktion, -en sich gegen einen Feind zu schützen das Leben k¶sten der Grund sein, warum Menschen sterben das Vern“chtungs- hier: Lager, in dem Menschen lager, getötet wurden quälen schlagen; wehtun der RegimePerson, die gegen ein politi­ gegner, sches Regime ist

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„Eine Republik, in der über die Verbrechen nicht wirklich gesprochen wird, ist keine wirkliche Republik.“

indem ¡rnst nehmen be¢nruhigen br•chig ¢mkippen der F„ktor, Faktoren fœrdern

≈ dadurch, dass … hier: zuhören und akzeptieren Sorgen machen hier: ≈ mit vielen Extremen hier: sich plötzlich verändern Bedingung; Komponente

hier: unterstützen, dass sich etwas entwickelt die M“tmensch- ≈ soziales Verhalten lichkeit der Initiator, Person, die die Idee für eine Initiatoren Aktion hat das KZ, -/-s kurz für: Konzentrationslager der Widerstand, ≈ Protest ¿e die Zustimgemeint ist: ≈ Diktatur, in der mungs- ¢nd man sowohl zu allen Auf­ Beteiligungs- forderungen Ja sagte, als auch diktatur aktiv mitmachte der Gegner, - hier: Person, die gegen die na­ tionalsozialistische Politik war faszinieren hier: sehr gut gefallen verstr“cken “n hier: erreichen, dass man mitmacht bei zum“ndest ≈ wenigstens das schl¡chte hier: Gefühl, etwas Falsches Gew“ssen zu tun die Gegenbe- hier: organisierte Gruppe mit wegung, -en Zielen und Idealen, die einer anderen organisierten Gruppe genau entgegengesetzt sind (entgegenge- das genaue Gegenteil sein) setzt sein ¢mgehen m“t hier: behandeln der NS-Staat deutscher Staat zur Zeit des nationalsozialistischen Regimes “n weiten Teilen meistens; fast ohne Ausnahme die Ausein„n- hier: intensive Beschäftigung dersetzung, -en mit verf¶lgen hier: aus religiösen, politischen oder ethnischen Gründen schlecht behandeln

Weltkrieg nur aus Geschichtsbüchern und TV-Dokumentationen kennen? Wir erreichen sie, indem wir sehr ernst nehmen, was sie in ihrer eigenen Gegenwart beunruhigt an potenziellen antidemokratischen und menschenfeindlichen Entwicklungen. Wenn junge Menschen zum Beispiel auf Plakaten einer rechtsradikalen Partei lesen „Geld für die Oma, aber nicht für Sinti und Roma!“, verstehen sie die Gefahr schon. Sie spüren, wie brüchig die Kultur sein kann und wie schnell Gesellschaften ins radikal Böse umkippen können. Junge Menschen interessiert dabei sehr stark, welche Faktoren in der Politik, Gesellschaft, Kultur, im Recht und im Sozialen Menschenfeindlichkeit fördern – und was auf der anderen Seite die Mittel sind, um Mitmenschlichkeit und Solidarität zu stärken. In einem Text erinnern Sie daran, dass erst im Oktober 1981 zum ersten Mal Initiatoren für KZ-Gedenkstätten aus der ganzen Bundesrepublik zusammenkamen. Warum gab es in Westdeutschland lange so großen Widerstand, sich selbstkritisch mit Nazi-Deutschland zu beschäftigen? Der Nationalsozialismus war eine Zustimmungs- und Beteiligungsdiktatur. Natürlich hat das Hitler-Regime politische Gegner mit Terror bekämpft. Aber gleichzeitig bekam es eine große Zustimmung, die für das Regime sehr wichtig war. Es hat die Mehrheit der Deutschen fasziniert und in die Verbrechen verstrickt oder sie zumindest zu passiven Zuschauern gemacht. Mit dem Kriegsende 1945 waren die Deutschen natürlich nicht neu geboren. Das alte Denken und schlechte Gewissen steckte in vielen Menschen. In Westdeutschland haben Formen der Politik dieses Verdrängen einfacher gemacht, obwohl es auch dort Gegenbewegungen gegeben hat und schließlich eine jüngere Generation gesagt hat: Wir machen das nicht mehr mit. Eine Republik, in der über die Verbrechen nicht gesprochen wird, ist keine wirkliche Republik. Irgendwann fängt es dort an zu stinken, und das wollen wir nicht. In Ostdeutschland, in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), ging die Politik früh anders mit der Nazi-Vorgeschichte um. Ja, da war man gleich auf der Seite der Sowjet-Sieger, und es gab den offiziellen Antifaschismus von oben. Der hat dazu geführt, dass KZ-Gedenkstätten wie Buchenwald eine viel längere

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Geschichte haben als in der alten Bundesrepublik. Die Gedenkstätte Buchenwald gibt es schon seit 1958. Aber andererseits war der Blick auf den Nationalsozialismus in der DDR sehr einseitig. Die Bevölkerung musste sich gleich nicht mehr mit ihrer Rolle im NS-Staat beschäftigen. Heute sehen sich die Deutschen gern als weltoffene, tolerante und in weiten Teilen pazifistische Gesellschaft. Sehen Sie das ähnlich? Ich denke, es gibt viel Gutes in unserer Demokratie. Aber das gesellschaftlich Gute ist nicht selbstverständlich – wir müssen weiter hart dafür arbeiten, jeder an seinem Platz. Dafür ist die Auseinandersetzung mit der Geschichte, wie eine Nation, wie eine Gesellschaft in Inhumanität umkippen, eine Basis. Es geht für jeden auch um den Versuch, zu fühlen, was es heißt, diskriminiert und verfolgt zu werden. Außerdem müssen wir verstehen, wie es zu solcher Menschenfeindlichkeit kommen konnte. Das hilft uns, bestimmte Gifte wie nationalistischen Egoismus und Rassismus nicht wieder zu rehabilitieren. 2

Volkhard Knigge Der deutsche Historiker, geboren 1954 in Bielefeld (Nordrhein-Westfalen), ist seit 1994 Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora. Diese Gedenkstätten in Thüringen erinnern an verschiedene Arbeits- und Konzentrationslager der Nationalsozialisten. Für seine Arbeit und sein gesellschaftliches Engagement bekam Knigge das Bundesverdienstkreuz. Als Professor für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit unterrichtet er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. die St“ftung Ged¡nkstätten Buchenwald ¢nd M“ttelbau-Dora (die Ged¡nkstätte, -n das Engagement franz. das B¢ndesverdienstkreuz, -e

Organisation mit dem Ziel, Buchenwald und Mittel­ bau-Dora als Gedenkstätten zu schützen Ort zur Erinnerung an ein Ereignis oder an eine Person) hier: freiwillige Arbeit ≈ Medaille, die man be­ kommt, wenn man etwas Besonderes für Deutschland gemacht hat

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Reisetipps

Alleenstraße

Deutschlands schönste Straßen 2900 Kilometer ist diese Route lang – und an der Alleenstraße gibt es viel mehr zu sehen als nur Bäume. Die Alleenstraße beginnt im Nordosten Deutschlands, auf der Insel Rügen. Durch die Lutherstadt Wittenberg, durch Dresden, vorbei an der Wartburg und durch die Studentenstadt Tübingen geht es dann bis in den Südwesten Deutschlands. Auf der Insel Reichenau im Bodensee endet die Straße. Dabei schlängelt sie sich durch zehn Bundesländer und die schönsten Regionen des Landes. Viele besonders alte Alleen sind in Ostdeutschland zu sehen. Manche Straßen gibt es seit mehr als 300 Jahren. Deutsche Alleenstraße e. V. Tel. +49 (0)228/9 45 98 30 www.deutsche-alleenstrasse.de

An der Lahn

Urlaub für Aktive

FOTOS: DEUTSCHE ALLEENSTRASSE; KULTURKREIS HOEXTER CORVEY GMBH; LAHNTAL TOURISMUS

Am und auf dem Wasser: Das Lahntal kann man auf vielen Wegen kennenlernen. Für aktive Urlauber und Naturfreunde ist der Fluss ein ideales Reiseziel. Wanderer gehen auf dem 288 Kilometer langen Lahnwanderweg hoch zur Burg Runkel. Oder sie laufen gleich den kompletten Fluss entlang – durch Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz – bis zum Rhein. Kanufahrer fahren bei Weilburg durch den einzigen Schiffstunnel Deutschlands, bei dem das noch geht. Radfahrer lernen auf dem 245 Kilometer langen Lahntalradweg Sehenswürdigkeiten wie Wetzlars unfertigen Dom oder Schloss Braunfels kennen. Lahntal Tourismus Tel. +49 (0)64 41/30 99 80 www.daslahntal.de

DEUTSCHLANDS SCHÖNSTE STRASSEN die Allee, -n Weg oder Straße mit Bäumen an beiden Seiten die |nsel, -n Stück Land in einem Meer, See oder Fluss die B¢rg, -en ≈ großes, massives Schloss s“ch schlængeln hier: in Kurven durch die Landd¢rch schaft gehen (die K¢rve, -n hier: Stelle von der Straße: Sie geht nicht geradeaus.) das B¢ndes- Teil von einer föderalistischen land, ¿er Republik URLAUB FÜR AKTIVE das Lahntal

das Reiseziel, -e die B¢rg, -en ≈ großes, massives Schloss … entl„nglau- ≈ auf dem Weg neben … laufen fen einzige (-r/-s) hier: es gibt keinen anderen NEUES WELTERBE das W¡lterbe

das Kloster, ¿

der H„ndel das Ausflugsziel, -e der Sch¢tz

Schloss Corvey

Neues Welterbe

Schloss Corvey Tel. +49 (0)52 71/69 40 10 www.schloss-corvey.de

≈ Landschaft links und rechts vom Fluss Lahn Ort: Dorthin will man reisen.

Häuser, Städte und Landschaften in aller Welt: Sie sollen für die Menschen der nächsten Zeit so bleiben, wie sie sind, und man darf sie nicht kaputt machen. Kirche mit Wohn- und Arbeits­ häusern: Dort leben und arbeiten sehr religiöse Männer oder Frauen. Kauf und Verkauf Ort: Dorthin will man einen Ausflug machen. von: schützen = hier: Normen machen, dass man die Fresken nicht kaputt machen oder ändern darf

Vor mehr als 1100 Jahren war das frühere Kloster Corvey ein wichtiger Ort für Kultur und Handel. Heute finden in dem Schloss in Höxter (Nordrhein-Westfalen) immer wieder Konzerte und Ausstellungen statt. Seit Juni ist es Teil des UNESCO-Welterbes. So wird das Ausflugsziel noch populärer. Speziellen Schutz soll der karolingische Teil des Schlosses mit seinen historischen Fresken bekommen. Aber auch der neuere Teil der Kirche ist interessant. In der Bibliothek hat 14 Jahre lang ein berühmter Poet gearbeitet: August Hoffmann von Fallersleben. Aus seinem „Lied der Deutschen“ wurde die moderne deutsche Nationalhymne. 9/14

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Ausstellung

Paparazzi! So nennt man sie seit Fellinis Film La Dolce Vita (1960): die Männer und Frauen mit Kamera, die im Auftrag der Billigpresse bekannten Leuten auflauern. Aber auch viele Prominente suchen den Kontakt zu genau diesen Medien. Manche Paparazzi werden selbst zu Stars. Aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht die Ausstellung die schwierige Beziehung zwischen Fotografen, Stars und Künstlern, Privatheit und Öffentlichkeit. bis 12.10. Frankfurt, Schirn Kunsthalle auflauern der Promin¡nte, -n

in böser Absicht auf jemanden warten sehr bekannte Person

Lesung Konzert

Max Herre Noch ein Schwaben-Rapper. Und noch einer, der nicht schwäbisch singt. Wie bei seinen Stuttgarter Kollegen Die Fantastischen Vier klingt Max Herres Aussprache nach einer weit nördlicheren Region. So verstehen wenigstens die meisten Leute seine Texte. Das lohnt sich. Von Herre gibt es auch ein tolles Liedermacher-Album: Ein geschenkter Tag. Auf seiner aktuellen Tour arbeitet er mit allen Stilen, begleitet vom Kahedi Radio Orchestra. 29.8. 30.8. 4.9. 5.9. 6.9. 7.9.

Hamburg Aachen Köln Berlin Leipzig Dortmund

Schwaben

Region in Baden-Württemberg und Bayern, wo man Schwäbisch spricht kl“ngen nach hier: ähnlich zu hören sein wie s“ch lohnen hier: gut sein, dass man etwas macht der Lieder- ≈ Musiker, der Lieder zu aktuellen macher, Themen selbst schreibt begleiten hier: auf Musikinstrumenten zu Gesang spielen

Martin Sonneborn Endlich macht Europa Spaß. Bei der letzten Wahl bekam Sonneborns Partei mit dem originellen Namen Die Partei einen Sitz im Europa-Parlament. Slogans wie „Panzer zu Bierdosen!“ und „Bundesliga raus aus Afghanistan!“ unterscheiden sie klar von den anderen. Martin Sonneborn will aber nicht im Parlament herumsitzen. Lieber dient er Europa als Satire-Autor und Reporter. Für die „heute show“ (ZDF), die Zeitschriften Titanic und Der Spiegel (Rubrik „Spam“). Und natürlich live auf der Bühne mit „Krawall und Satire“. 11.9. Pirna 22.9. Magdeburg 23.9. Hannover 24.9. Bremen

die Lesung, hier: Veranstaltung, bei der ein -en Autor Teile aus seinem Buch liest die Wahl, -en hier: das Wählen der Mitglieder des Europaparlaments der P„nzer, - schweres Transportmittel der Armee für den Kampf dienen hier: sehr viel tun für der Kraw„ll, -e laute, meistens politisch motivierte Aktion

Konzert

Die Nerven Der Titel des aktuellen Albums ist ironisch gemeint: Fun ist alles – nur nicht lustig. Die Songtitel sagen es schon: „Albtraum“, „Blaue Flecken“, „Angst“, „Rückfall“. Jemand muss die Leute daran erinnern, dass nicht jeden Tag die Sonne scheint. Das macht dieses Punkrock-Trio mit großem Enthusiasmus. 17.9. Bielefeld 18.9. Hamburg 19.9. Berlin

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der [lbtraum, Träumen von schrecklichen Ereignissen ¿e der blaue Fl¡ck, kleine blaue oder grüne Stelle auf der -en Haut, die man bekommt, nachdem man z. B. gefallen ist der R•ckfall, ¿e ≈ Situation, dass man eine Sache wieder tut, die man nicht mehr tun wollte, z. B. extrem viel Alkohol trinken oder etwas Kriminelles tun

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Kulturtipps Kino Buch

Nowitzki – der perfekte Wurf Dirk Nowitzki ist groß. 2,13 Meter von Kopf bis Fuß. Das ist weit über dem europäischen Durchschnitt. Um der Größte zu werden, musste er aber noch viel tun. Und lange warten. Mit den Dallas Mavericks gewann der Basketballer aus Würzburg 2011 die Meisterschaft der amerikanischen Profiliga NBA und feierte damit einen der wichtigsten Triumphe in diesem Sport. Dokumentarfilmer Sebastian Dehnhardt (Klitschko) rekonstruiert Nowitzkis schwierigen Aufstieg in den Basketball-Olymp. Filmstart: 18.9. der W¢rf, ¿e die Meisterschaft, -en

die Profiliga, -ligen der Aufstieg, -e

von: werfen Turnier, bei dem ein Sportler oder Team einen offiziellen Titel gewinnen kann professionelle Liga hier: Erfolg in der sportlichen Karriere

Professor Unrat SCHWER

Es ist eines der wichtigsten Bücher des bekannten Schriftstellers Heinrich Mann: Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen. Der alte Gymnasiallehrer Raat lebt allein. Seine Frau ist tot, und Kontakt zu seinem Sohn hat er auch schon lange nicht mehr. Er ist sehr autoritär. Dann führt ihn sein Weg in das Vergnügungslokal Der blaue Engel – und zu Tänzerin Rosa Fröhlich. Eigentlich will er seine Schüler vor ihr und dem Etablissement schützen. Das sagt er sich immer wieder. Aber dann kommt alles ganz anders, als er gedacht hat … Der Roman wurde in mehrere Sprachen übersetzt. 1930 wurde er durch den Film Der blaue Engel mit Marlene Dietrich noch populärer. Schon damals war er ein Klassiker. Die Edition Büchergilde hat die Satire neu publiziert. Fantastische Illustrationen in Schwarz-Weiß von Martin Stark machen das Buch noch schöner. In einem Satz: satirischer Klassiker wunderbar neu illustriert Edition Büchergilde, 24,95 Euro Buch

Moderne Poesie in der Schweiz SCHWER

Kino

Schoßgebete

das Schoßgebet, -e (der Schoß, ¿e das Feuchtgebiet, -e der Regisseur, -e franz. die Päpstin, -nen

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Wortspiel: das Stoßgebet = dringende Bitte an Gott hier: weibliche Intimzone) Gebiet, in dem es ein bisschen nass ist; hier: weibliche Intimzone Leiter, der Schauspielern Instruktionen gibt Frau mit der höchsten Position in der katholischen Kirche (eine Position, die es für Frauen eigentlich nicht gibt)

In einem Satz: magische Vorstellung der poetischen Moderne der Schweiz Limmat Verlag, 48 Euro

PROFESSOR UNRAT der }nrat ≈ Abfall; Müll das Vergnügungs- hier: Lokal, in dem Frauen beim Singen und Tanzen viel Haut zeigen lokal, -e der ]ngel, Figur, die den Menschen Nachrichten von Gott bringt; hier: schöne, unmoralische Frau das Etablissement, Bordell -s franz. die Edition, -en hier: Firma, die Bücher herstellt MODERNE POESIE IN DER SCHWEIZ das W¡rk, -e bieten die [nstalt, -en das W¡rk, -e genießen der Verlag, -e

hier: Lyriksammlung hier: geben ≈ Krankenhaus hier: Text Freude haben an Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt

FOTOS: EYEWITNESS COLLECTION; CONSTANTIN FILM VERLEIH GMBH; OLIVER WOLF

„Ich habe mehr Neurosen als andere Frauen Schuhe“, sagt Elizabeth Kiehl. Das kann man verstehen. Exzentrik ist wichtig für die Hauptfigur eines Romans von Charlotte Roche. Elizabeth ist eine traumatisierte Frau Mitte 30. Nur eines macht ihr gute Laune: Sex. Nach Feuchtgebiete gibt es jetzt auch Roches zweiten Roman als Film. Regisseur Sönke Wortmann (Die Päpstin) arbeitet mit bekannten Schauspielern: Lavinia Wilson, Jürgen Vogel und Juliane Köhler. Filmstart: 18.9.

In dieser Anthologie findet man genau 113 Jahre Poesie: von 1900 bis 2013. Es ist ein gigantisches Werk, was Roger Perret den Lesern bietet. Und die poetische Moderne der Schweiz beginnt mit einer Frau, die nur wenige kennen. Ihr Name: Constance SchwartzlinBerberat (1845 - 1911). Ihre Texte hat sie in psychiatrischen Anstalten geschrieben. Aber noch viele andere Dichter zeigen ihr Können. Nicht nur in klassischen Gedichten, sondern auch in lyrischer Prosa oder Wort-Bild-Arbeiten. Insgesamt kann der Leser die Magie von fast 600 Werken genießen. Alle Texte aus anderen Sprachen findet man im Original und in der deutschen Übersetzung.


Kolumne

Alia Begisheva über

das Alter

Alt werden ist in Deutschland nicht einfach. Man darf nämlich nicht einfach einen Geburtstag

I

ch bin ganz nervös. Immer häufiger frage ich mich, ob ich schon alt bin. Und wenn noch nicht, wann geht es los? Nicht, dass ich unbedingt alt sein will. Und natürlich habe auch ich gelesen, dass man so alt ist, wie man sich fühlt. Die Frage würde mir auch gar nicht so viele schlaflose Nächte bereiten, wenn ich nicht in Deutschland leben würde. Meine Freundin Silke aus Hannover, noch nicht einmal zehn Jahre älter als ich, hat es schon erwischt. Vor knapp zwei Jahren hat sie aufgehört, ihre Haare zu färben. Sie sagte, sie hat keine Lust mehr, alle paar Wochen so viel Geld dafür auszugeben. Dann hat sie sie kurz

ILLUSTRATION: BERNHARD FÖRTH

Egal ob Mann oder Frau, die Haare sind kurz und weiß, die Hosen fangen gleich unter den Achseln an. geschnitten, weil „lange graue Haare nicht gut aussehen“. Und als wir uns neulich zum Kaffee getroffen haben, sagte sie: „Am schlimmsten finde ich, wenn Frauen sich nicht altersgemäß kleiden!“ Dabei sah sie auf meine neue Jeans. Das gibt mir natürlich zu denken. In Deutschland gilt schon Miroslav Klose, einer der besten Fußballer, als alt: „Kann der Fußball-Opa es noch einmal richten?“, so fragten die Medien in Deutschland vor der Weltmeisterschaft. Um es gleich zu sagen: Ich bin älter als der Opa Klose. Schon lange darf ich nicht mehr in die Klubs gehen, wenn ich dazu einfach Lust habe. Ich muss eine Ü-30-Party abwarten, also Disco für alle, die älter sind als 30. Wenn ich einen Klub nämlich an einem anderen Tag besuche, sind da nur 18- bis 25-Jährige. Die sehen mich dann an, als wollten sie sagen: „Die kommt schon zum Sterben hierher.“ In der Tennisschule, in 68

nach dem anderen feiern. Man muss sich auch wie Oma oder Opa verhalten. Und das schon mit 30 Jahren.

die [chsel, -n bereiten (Sie) h„t ¡s erw“scht. færben „ltersgemäß … g“bt mir zu d¡nken. r“chten die Leichenschau, -en kariert „ngewidert verschw“nden

≈ Stelle unter dem Arm ≈ machen ≈ (Ihr) ist es passiert. eine Farbe geben passend zum Alter … ist der Grund, warum ich darüber (plötzlich) nachdenke. hier südd., österr., schweiz.: in Ordnung bringen; helfen ≈ Ansehen eines/einer Toten mit vielen Vierecken so, dass man etwas sehr unangenehm findet hier: weggehen und nicht mehr zurückkommen Ich verstehe es nicht.

]s “st mir ein Rätsel. die Puste­blume, Löwenzahnblume nach dem Blühen: -n Sie hat eine runde Form und ist grau-weiß. „ngesagt sein modern sein str¡ng ≈ autoritär die Behörden- Stimme einer Person, die in einer stimme, -n offiziellen Institution arbeitet das SanitätsGeschäft, in dem orthopädische Hilfshaus, ¿er mittel verkauft werden der Gutschein, ≈ Karte, für die man Waren bekommt -e einlösen hier: abgeben und dafür die Waren bekommen die Einheits­ Uniformkleidung kleidung der Fährmann, Fahrer einer Fähre -leute/-männer der Schlauch, langer, elastischer Gegenstand, durch ¿e den etwas fließt „nschließen verbinden mit die Vorzeigeideale Rentnerin; positives Beispiel rentnerin, -nen einer Rentnerin der W„ndel Änderung die Personal­ Abteilung, die sich um die Adminisabteilung, -en tration der Angestellten einer Firma kümmert reißen hier: (mit Gewalt) machen das W“rtschafts- Wachsen der Wirtschaft wachstum die F„chkraft, ¿e Person mit einer speziellen Berufsausbildung

die mein Sohn geht, gibt es einen Ü-40-Kurs. Das ist so einladend wie eine Leichenschau. Als ich an Ostern in Spanien war, sah ich öfter ältere, schick angezogene Damen, die um Mitternacht noch an der Bar saßen, rauchten, Wein tranken und sich auf die Beine klopften vor Lachen. In Deutschland sieht die gleiche Altersklasse so aus: egal ob Mann oder Frau, die Haare sind kurz und weiß, die Hosen fangen gleich unter den Achseln an, die Hemden und Blusen sind kariert und die Schuhe kommen aus dem Orthopädie-Laden. Sie treffen sich nur bei Tageslicht, in einem Lokal, das sich seit 1980 nicht mehr verändert hat – zu Kaffee und Kuchen. Wenn neben ihnen ein Kind schreit, schauen sie angewidert und sagen zueinander: „Früher gab es so etwas nicht!“ Spätestens um sechs Uhr abends verschwinden sie aus dem Stadtbild. Wie Blumen, die ohne die Sonne nicht leben können. Dabei ist es mir ein Rätsel, ab wann dieser Pusteblumen-Look angesagt ist. Wer sagt hier Bescheid, dass die Zeit gekommen ist? Klingelt eines Tages das Telefon und eine strenge Behördenstimme sagt mir, dass ich die Frist versäumt habe, den Sanitätshaus-Gutschein einzulösen, der mir vor zwei Wochen geschickt wurde? Oder bringt der Postbote gleich ein Paket mit der Einheitskleidung und schaut dabei so unfreundlich, wie der Fährmann Charon aus der griechischen Mythologie? Oder werde ich abgeholt und kurz an Schläuche angeschlossen, so wie die Borg bei Star Trek? Und werde so auch ich plötzlich zu einer deutschen Vorzeigerentnerin? Ich weiß es nicht. Tatsache ist: Hier scheint es die Menschen irgendwann sehr zu erwischen. Es wäre alles halb so schlimm, wenn zurzeit nicht der demografische Wandel wäre, der nicht nur den Mitarbeitern der Personalabteilungen Sorgen macht. Weil er ein Loch in das Rentenund Gesundheitssystem reißt, das Wirtschaftswachstum bremst und den Firmen Fachkräfte fehlen. Mir macht er auch größte Sorgen. Denn er bedeutet mehr Lokale aus den 80er-Jahren, mehr Ü-40-Aktivitäten, noch mehr karierte Hemden und sehr viele leere Straßen. Und irgendein 25-jähriger Opa muss es wieder richten. 2 9/14


Nächsten Monat in Deutsch perfekt Das Oktober-Heft gibt es ab 24. September

FOTOS: FESTIVAL OF LIGHTS/FRANK HERRMANN; ISTOCK/THINKSTOCK

Bunte Nächte in Berlin Richtig reagieren Ein blöder Satz von einem anderen Gast in der Kneipe, ein Wunsch zu viel vom Chef: Gute Rhetorik hilft, in unangenehmen Situationen richtig zu reagieren. Wie geht das auf Deutsch?

So haben Sie die Hauptstadt wahrscheinlich noch nie gesehen: Im Herbst geben Lichtdesigner rund 100 berühmten Fassaden der Metropole bei Dunkelheit ein neues Aussehen. Gleich zwei Illuminationsfestivals feiern die Magie der Farbe – auf Monumenten wie dem Berliner Dom, dem Brandenburger Tor oder der Oberbaumbrücke.

Deutschlands Vereine Treffen sich drei Deutsche, gibt es wenig später einen Verein, sagt man. Stimmt das Klischee? Sicher ist: Es gibt so viele Vereine wie noch nie – und für alle, die neu sind in einer Stadt, sind sie besonders interessant. Warum das so ist, und wie ein bayerischer Musikverein vor das Parlament in Berlin kommt? Mehr dazu im nächsten Teil der Serie „Anatomie einer Nation“.

Alia Begisheva

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Fußball, Handball und Tennis gibt es schon lange. Andere Sportarten sind noch ziemlich jung – aber sie liegen im Trend. Fünf Aktive erzählen von ihrem Lieblingssport.

IN DEN NÄCHSTEN MONATEN

XXXXXXX: DDDD EEEE RRRRR WWWWW

Ein bisschen Freude, ein bisschen Liebe und ein bisschen Lob – mehr gibt es in Deutschland nicht, meint die Autorin unserer Kolumne. Wie kommt sie auf diese Idee?

Trendsport

Wie die Deutschen arbeiten Disziplin und Ordnung – wirklich? Ost- und Westdeutschland Gibt es noch einen großen Unterschied? Salzburg Die Mozart-Stadt vor Weihnachten

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D-A-CH-Menschen MITTEL

Eine von 98 Millionen: Wie denken Sie über das Leben,

Denise Linke?

Wie haben Sie gemerkt, dass Sie anders sind als andere? Das habe ich erst mit 22 gemerkt. Ein Mitbewohner fragte mich, wann ich meine Diagnose bekommen hätte. Er studierte Psychologie, war selbst Asperger-Autist und hat mich sofort erkannt. Für mich war das eine Überraschung: Bei Autismus habe ich an das Rain-Man-Klischee gedacht. Wie ist die Welt für Sie? Anstrengend! Für mich ist alles sehr viel lauter und heller als für andere Menschen. Und wenn es lauter wird, wird es für mich auch noch heller. Wenn ich im Café sitze, ist alles gleich wichtig: das Gespräch am Tisch nebenan, der Vogel, der vorbeifliegt, der Bleistift, der mitschreibt.

FOTO: BEN DE BIL

Was ist noch schwierig für Sie? Soziale Interaktion ist schwierig, weil ich sie lernen musste. Normale Kinder lernen automatisch, wie Mimik funktioniert. Ich habe als Kind vor dem Spiegel Gesichter geübt. Wenn ich mit jemandem spreche, schaue ich nicht in die Augen, sondern auf den Mund. Von dort kommt ja das, was mich interessiert. Ich hatte auch ein großes Problem mit Händeschütteln. Ich mag das Gefühl nicht. Der Druck ist immer anders. Umarmen finde ich viel einfacher, auch weil viel Stoff zwischen einem ist. Und was ist besonders leicht? Ich kann sehr gut Details und Muster erkennen. Bei mir sind Geschmack, Bild und Geräusch 70

Als Asperger-Autistin sieht Denise Linke (25) die Welt ein bisschen anders. Jetzt hat sie große Pläne: Sie will eine Zeitschrift publizieren, für Autisten, AD(H)Sler – und Astronauten.

der M“tbewohner, -

hier: Person, die in der gleichen Wohnung lebt hætte … bek¶mmen Konj. II der Vergangenheit von: bekommen das Hændeschütteln von: Hände schütteln = die Hand eines anderen zur Begrüßung drücken der Dr¢ck hier von: drücken um„rmen die Arme legen um das M¢ster, Kombination von Formen und Farben der Geschm„ck von: schmecken das Geräusch, -e Laut verkn•pfen kombinieren; verbinden kl“ngen hier: zu hören sein wie das/der Bonbon, -s kleines Stück aus harter Zuckermischung, z. B. Karamell franz. t“ppen (am Computer) Tasten drücken hochbegabt so, dass man besonders großes Talent für eine spezielle Sache hat die Bes¶nderheit, -en hier: spezielles Charakteristikum vor„nkommen hier: Änderungen oder Verbesserungen erreichen wahrnehmen hier: sehen; akzeptieren verteilen an verschiedene Personen geben zugehen auf hier: Kontakt suchen zu das Magazin, -e hier: Zeitschrift

verknüpft. Die Tasten von meinem Computer klingen wie die kleinen rot-weißen CampinoBonbons. Wenn ich auf meinem Computer tippe, schmecke und sehe ich Bonbons. Das ist cool! Autisten sind besonders intelligent, sagt das Klischee. Ist das wahr? Bei Asperger-Autisten ist das wirklich oft so, aber nicht bei jedem. Ich habe mit zwölf die Diagnose bekommen, dass ich hochbegabt bin. Wovon träumen Sie? Davon, dass unsere Gesellschaft erkennt, dass neurologische Besonderheiten eine große Chance sind. Sowohl neurotypische Menschen, die sozial sehr gut sind, als auch andere müssen zusammenarbeiten, damit wir vorankommen. Jetzt planen Sie eine Zeitschrift für Autisten. Warum? Ich habe lange darüber nachgedacht, was man machen kann, um in der Gesellschaft besser wahrgenommen zu werden. Ich habe an Flyer gedacht. Aber Autisten Flyer verteilen zu lassen, ist nicht optimal – die gehen nicht auf die Leute zu. (lacht) Mit einer Zeitschrift kann ich verschiedene Menschen und eine Art von Normalität erreichen. N#mmer soll sie heißen und „Das Magazin für Autisten, AD(H)Sler und Astronauten“ werden. Astronauten? Man sagt über Autisten, dass sie in ihrer eigenen Welt leben. Deshalb sind die neurologisch normalen Menschen für uns Astronauten, die uns in unserer Welt besuchen. 2 Interview: Jörg Walser 9/14


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Die jungen Seiten von

September 2014

Alles ist erlaubt?

Junge Mode

Alle Texte auf Stufe A2


Erlaubt ist fast alles. Das macht es aber nicht immer

F

rüher hat Kleidung so viel mehr symbolisiert als nur den modischen Geschmack: Welche Musik jemand mag, wie einer politisch denkt, manchmal auch, welche Bücher man gerne liest. Wenn man heute durch Berlin läuft, ist das anders: Es ist fast unmöglich, die Kleidungsstile der Jugendlichen zu kategorisieren. In der Mode ist nämlich alles erlaubt: Goldschmuck zu VintageKlamotten, Gummistiefel zu Hot Pants, große Sonnenbrillen zu Öko-Taschen. Viele kaufen in großen Ladenketten wie H&M oder Zara ein. Sie kombinieren Accessoires und Kleidungsstücke, wie sie mögen. Das Thema Mode ist für junge Leute sehr wichtig. Oft ist die Suche nach dem eigenen Stil auch die Suche nach der Persönlichkeit.

der Geschm„ck hier: ≈ Blick/Talent: Was sieht gut aus? Was sieht schlecht aus? der G¶ld­ schönes Ding aus schmuck teurem Metall: Man trägt es am Finger, am Ohr oder am Hals. die Klam¶tten Kleidung Pl. der G¢mmi­ spezieller Schuh: stiefel, Man trägt ihn bei Regen. die Ladenkette, Firma mit vielen -n Läden an verschiedenen Orten das Thema, hier: Frage; Themen Problem die Persönlich­ ≈ alle Charakteriskeit, -en tika und Talente eines Menschen

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so einfach, einen eigenen Kleidungsstil zu finden. Franziska Langhammer hat mit jungen Leuten in Berlin darüber gesprochen, wie wichtig ihnen Mode ist. Was ziehen sie am liebsten an?


„Es ist mir wichtig“ Katharina Rostek (15) war es früher ziemlich egal, was sie angezogen hat. Ihrer Mutter ist Mode aber zum Glück sehr wichtig. Sie hat ihr als Kleinkind deshalb keine peinlichen Kleider gekauft. Mit elf, zwölf Jahren hat Katharina damit begonnen, sich selbst für Mode zu interessieren. „Es ist mir wichtig, wie ich mich in der Öffentlichkeit präsentiere“, sagt sie, „ich will mich wohlfühlen in meinen Klamotten.“ Wichtig ist ihr, dass ihre Kleidung zur Situation passt. Ins Theater geht sie ziemlich schick, zum Beispiel mit Kleid. In der Schule trägt sie Jeans, im Sommer kurze Hosen und ein T-Shirt. „Ich bin der farbenfrohe Typ“, sagt Katharina. Ihren Stil hat sie über die Jahre gefunden. Das findet sie wichtig für die persönliche Entwicklung: „Das gehört dazu, wenn man sich Gedanken macht, wie ich mich sehe, wie andere mich sehen.“ Manchmal geht sie mit ihrer Mutter shoppen. Meistens ist Katharina aber mit ihren Freundinnen unterwegs, um die neuesten Klamotten auszuprobieren. Im Monat gibt sie für dieses Hobby circa 80 Euro aus. Zum einen spart sie das vom Taschengeld. Zum anderen geht sie kellnern. So verdient sie ein bisschen Geld dazu. „Wenn ich etwas dringend brauche, frage ich aber meine Eltern“, erzählt Katharina. Beim Einkaufen ist ihr Qualität wichtig, nicht die Marke. Nur in einem Bereich ist das anders: „Ich mache viel Sport“, sagt sie, „da benutze ich schon vor allem Kleidung von Adidas. Die ist bequem, elastisch und geht nicht schnell kaputt.“

peinlich

TITELFOTO: ISTOCK/THINKSTOCK; FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK; FRANZISKA LANGHAMMER

so, dass man sich vor anderen nicht gut fühlt “n der Œffent­ hier: draußen; auf der lichkeit Straße s“ch präsen­ ≈ sich zeigen tieren s“ch wohl­ zufrieden sein; sich fühlen gut fühlen f„rbenfroh hier: so, dass man Farben gerne mag die Entw“ck­ hier von: sich ent­ lung, -en wickeln = zu etwas werden; erwachsen werden dazugehören ≈ ein Teil sein von s“ch Ged„nken ≈ intensiv denken m„chen unterwegs hier: durch die Läden sein gehen ausprobieren hier: probieren/kaufen das T„schen­ Geldsumme: Kinder geld bekommen sie jede Woche oder jeden Monat von ihren Eltern. k¡llnern als Kellner Speisen und Getränke bringen; servieren die M„rke, -n Produkt mit bekanntem Namen der Bereich, -e ≈ Sektor vor „llem hier: besonders viel bequem hier: so, dass sie nicht wehtut oder zu eng ist 9/14

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„Shirt, Schuhe, Hose“ „Mode ist ein Teil meines Tages“, sagt Yuval Jacoby. Der 18-Jährige steht morgens vor dem Kleiderschrank und fragt sich: In welcher Stimmung bin ich heute? „Ich suche zuerst das Shirt aus, dann kommen die Schuhe, und dann die Hosen“, erzählt er. Kleidung hat für Yuval zwei Seiten: Einerseits kann sie die Stimmung ausdrücken, andererseits kann sie auch Unsicherheiten verdecken. In der Mode gibt es für ihn kein Richtig und kein Falsch. Wichtig ist ihm nur, nicht das zu tragen, was alle tragen. Yuval zieht sich gerne sportlich an. Nicht nur zum Sport, sondern auch abends, wenn er weggeht. „Vor allem die Farben Navy und Weiß mag ich“, sagt er. Der Winter ist für ihn die modisch interessantere Jahreszeit: Er liebt Winterjacken. Außerdem kann er mehr Sachen tragen, wenn es kalt ist: Shirt, Sweatshirt, Hut, Schal. „Jeder sollte anziehen, was ihm gefällt“, findet Yuval, „was andere darüber denken, ist egal.“ Die Kleidung zeigt für ihn die Kultur und die Persönlichkeit. die St“mmung, -en aussuchen ausdrücken verd¡cken w¡ggehen der Hut, ¿e der Schal, -s/-e

hier: das Fühlen und Denken: Bin ich fröhlich? Bin ich traurig? wählen hier: das Fühlen und Denken zeigen hier: nicht zeigen mit Freunden z. B. in eine Kneipe / in die Disco gehen Kleidungsstück: Es ist stabil, und man trägt es auf dem Kopf. langes Stück aus einem weichen Material (z. B. Stoff): Man trägt es um den Hals.

Skater Sie tragen lässige Hosen und Sportkappen, helle Sportschuhe und ein Skateboard unter dem Arm. læssig

↔ elegant

die Sp¶rtkappe, -n ≈ weiches Kleidungs­ stück für den Kopf

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Hipster Das Phänomen hat in Berlin begonnen. Verrückte Kombination aus allem, was es auf dem Flohmarkt gibt. Viel zu große Brillen mit Fensterglas. Wichtigstes Accessoire: bunte Stofftasche. der Flohmarkt, ¿e Markt: Dort kann man antike und schon benutzte Sachen kaufen. b¢nt in vielen verschiedenen Farben

Cosplayer FOTOS: ISTOCK/THINKSTOCK (2);FRANZISKA LANGHAMMER

Sie tragen Kostüme, die an japanische Anime- und Manga-Figuren erinnern.

Gothics Sie sind meistens schwarz angezogen und stark geschminkt, mit speziellen Frisuren à la Marilyn Manson. geschm“nkt

die Frisur, -en

Part. II von: schminken = Farbe ins Gesicht machen Haarstil

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Diesen Text kannst du mit einem Premium-Abo hören: www.deutsch-perfekt.com/service

Uniform oder eigener Stil? Stehst du morgens lange vor dem Kleiderschrank und überlegst, was du anziehen sollst? In manchen Ländern kennen die Jugendlichen dieses Problem nicht: Sie haben Schuluniformen. In Großbritannien zum Beispiel tragen die Schüler meistens blaue, graue oder schwarze Hosen. Dazu ziehen Mädchen und Jungen ein weißes Hemd und eine Krawatte an. Die Schule erkennt man an dem Logo auf den Pullovern. In Japan müssen Schüler erst nach der Grundschule Schuluniformen tragen. Die Mädchen haben als Uniform oft einen Matrosenanzug. Anders in der Türkei: Dort gibt es Schuluniformen seit 2012 nicht mehr an allen Schulen. In Deutschland gibt es schon seit ein paar Jahren eine große Diskussion über die-

ses Thema. Sollen deutsche Schüler auch Uniformen tragen oder nicht? Ein Argument dafür: Wegen Kleidung kann man niemanden mehr ausgrenzen. Außerdem ist es gut für die Gemeinschaft in der Klasse, wenn alle das Gleiche anhaben. Und man kann sich mit der eigenen Schule besser identifizieren. Ein Argument dagegen ist, dass die Jugendlichen alle das Gleiche anziehen. Das kann erstens schnell langweilig werden. Zweitens wird es schwieriger, einen eigenen Stil zu finden. Außerdem sind Schuluniformen teuer. Und schlecht ist es auch, wenn man sie nicht mag: Man muss sie trotzdem jeden Tag anziehen. Inzwischen müssen Schüler in ein paar deutschen Schulen Schulkleidung tragen. Wahrscheinlich wird das aber nicht typisch für Schulen in Deutschland.

überlegen

lange denken, wie man eine Sache machen kann die Kraw„tte, -n langes Kleidungsstück für Männer: Sie tragen es über dem Hemd um den Hals. erk¡nnen identifizieren; sehen der Matrosenan­ Anzug im Stil einer Matrozug, ¿e senuniform (der Matrose, -n Mann: Er arbeitet beruflich auf einem Schiff.) das Thema, Themen hier: Frage; Problem ausgrenzen ≈ nicht am Leben einer Gruppe teilnehmen lassen die Gemeinschaft, hier: Zusammensein -en schwierig ↔ leicht inzw“schen hier: jetzt

Emos Das sind androgyne Menschen mit dunkler Kleidung und oft traurigem Blick.

Hippies Sie tragen lange, zottelige Haare und lange, weite Kleidung, die farblich nicht zusammenpassen muss. Sie haben Sandalen oder gar keine Schuhe an. z¶ttelig

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hier: lang und nicht ordentlich


„Ich habe einen großen Kleiderschrank“ Für Sandrina Wolf gibt es ein Kleidungsstück, das sie nie in der Stadt tragen würde: Jogginghosen. „Da würde ich mich nicht wohlfühlen“, sagt sie. Und sie würde sich beobachtet fühlen. Die 15-Jährige zieht sich gerne nach der aktuellen Mode an. Dieses Jahr geht der Trend zu Beige, zu einem dunklen, ein bisschen blauen Rosa und zu intensiven Farben. Sandrina geht ein- bis zweimal im Monat mit ihren Freundinnen einkaufen. Dabei gibt es kein Tabu: „Wir sagen uns ganz ehrlich, ob die Sachen uns stehen oder nicht.“ Röcke zieht sie nicht so gerne an, dann schon lieber Kleider. „Am liebsten mag ich Blusen“, sagt Sandrina, „die passen zu blauen Röhrenjeans genauso wie zu Hot Pants.“ Sie probiert gerne neue Stile aus, kombiniert ganz unterschiedliche Kleidungsstücke, von Glitzerpailletten bis zum bauchfreien Shirt. Außerdem trägt sie gerne hohe Schuhe. Natürlich müssen auch Schmuck und Schminke zusammenpassen, findet Sandrina. „Ich habe zu Hause einen großen Kleiderschrank, und der ist ziemlich voll“, sagt sie und lacht. Ihre Kleider bezahlt sie von ihrem Taschengeld. Bald will sie aber einen Job nach der Schule anfangen und in einem Café kellnern. Was andere sagen, ist ihr egal. Was sie aber gar nicht mag: Blumenmuster auf T-Shirts. „Das geht gar nicht“, findet sie. Oder wenn ein Mädchen in ihrem Alter ein T-Shirt mit einem Pferdekopf trägt. Trotzdem muss man nicht immer total gestylt sein, meint Sandrina: „Wie man angezogen ist, sagt nichts über einen aus.“ s“ch beobachtet fühlen Der Trend geht zu … ehrlich stehen die Röhrenjeans, die Gl“tzerpailletten Pl. franz. die Schm“nke das Blumenmuster, der Pferdekopf, ¿e gestylt aussagen über

≈ denken, dass andere immer genau sehen, was man macht hier: … wird immer populärer. so, dass man nicht lügt hier: gut aussehen bei extrem enge Jeans Pailletten: Sie reflektieren das Licht. Farbe fürs Gesicht; Make-up Kombination von Blumen-Ornamenten: Sie wiederholen sich auf einem Stoff. Kopf von einem Tier: Man kann auf ihm sitzen und sich tragen lassen. Kleines Pferd = Pony Part. II von: stylen ≈ schön machen hier: eine genaue Idee geben von

FOTOS: HEMERA/THINKSTOCK; FRANZISKA LANGHAMMER

Punks Sie tragen oft bunte Haare und Lederjacken und viele Piercings. Manchmal haben sie eine Ratte auf der Schulter. b¢nt in verschiedenen Farben die Lederjacke, -n Jacke aus Tierhaut (die Haut, ¿e Organ: Es ist außen am ganzen Körper von Menschen und Tieren.) die R„tte, -n graues oder braunes kleines Tier: Es lebt meistens im Müll. die Sch¢lter, -n Körperteil zwischen Hals und Arm

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CARTOON

FÜNF PUNKTE Das musst du wissen über das

Handwerk

RÄTSEL

n  Immer weniger junge Menschen wollen eine Ausbildung im Handwerk machen. 1992 haben noch 595 215 Menschen einen Ausbildungsvertrag unterschrieben, 2013 waren es nur noch 530 715. Für viele Betriebe ist das ein Problem. n  Um mehr junge Menschen für Handwerksberufe zu interessieren, findet am 20. September der Tag des Handwerks statt. Dann kann man in ganz Deutschland Handwerksbetriebe besuchen und sehen, wie dort gearbeitet wird. n“chts zu tun haben m“t … die Regel, -n

CARTOON: DIEKLEINERT.DE/GUNGA.DE

n  Wer im Handwerk arbeitet, stellt Produkte für andere her oder bietet einen Service an, wie zum Beispiel Bäcker und Friseure. Mit der Produktion in Fabriken hat das nichts zu tun. Handwerk ist fast immer Handarbeit. n  Es gibt im Handwerk spezielle Regeln wie die Meisterpflicht: In manchen Handwerksberufen muss der Chef eines Betriebs Meister sein. n  Früher mussten junge Handwerker auf eine lange Reise gehen, um Meister zu werden. In dieser Zeit sollten sie von anderen Handwerkern an verschiedenen Orten lernen. Heute sind die Wanderjahre freiwillig. Aber sie werden wieder populärer.

bloß legen

hier: ≈ etwas anderes sein als …

≈ Norm: Sie sagt, was verboten und was erlaubt ist. die Meisterpflicht schriftliche Norm: Eine Handwerksfirma muss einen Meister haben. (der Meister, Person: Sie hat eine spezielle Qualifikation und darf ausbilden.) der Betrieb, -e ≈ Firma 3

Waagerecht (= horizontal)

1. Am 23. September ist in Deutschland … 2. „Wenn meine kleine Schwester nachts allein zu Hause ist, hat sie große …“ 3. das Gegenteil von „dumm“ 2 4. Aus Bäumen macht man …, zum Beispiel für Möbel. 5. Personalpronomen, 2. Person Plural, Akkusativ/Dativ 6. Synonym für „jemanden sehr, sehr gerne mögen“: jemanden … 7. Synonym für „vorbei“

1

G

A

1

N

3

I

L

2

1. „Jetzt brauche ich schnell etwas zu essen! Denn ich habe …“ 2. Süden, Westen, Osten, … 3. „Wo bezahlt man hier?“ – „Dort drüben, an der …“ 4. Darauf kann man die Erde und die Länder der Erde sehen: der …

Lösung vom Rätsel 8/2014 Waagerecht: 1. Hausaufgaben; 2. Bekannte; 3. immer; 4. Anzug; 5. ins; 6. Kopf Senkrecht: 1. Eis; 2. anbieten; 3. darueber; 4. Datum; 5. Datenbank

deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens. ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICE Spotlight Verlag GmbH, Kundenbetreuung Postfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 abo@spotlight-verlag.de Lehrer, Trainer und Firmen: Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 81-159 lehrer@spotlight-verlag.de

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H

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Senkrecht (= vertikal)

Die Lösung findest du im nächsten Heft – und schon jetzt im Internet: www.deins.de/ loesung

≈ nur hier: ≈ herstellen; machen

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N

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lockere Umgangssprache negativ Vorsicht, vulgär! ungefähr, etwa

HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock CHEFREDAKTEUR Jörg Walser REDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Elternzeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Cornelia Osterbrauck, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit) BILDREDAKTION Judith Rothenbusch GESTALTUNG BfGuK, 80802 München, Georg Lechner (Art Director) REDAKTIONELLE MITARBEIT Anne Wichmann LITHO Mohn Media Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm

S

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Gegenteil von ... langer, betonter Vokal ¢ kurzer, betonter Vokal , ¿er Plural-Formen

↔ o

VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbH Postanschrift: Postfach 1565, 82144 Planegg Hausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 Planegg Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 81-105 redaktion@deutsch-perfekt.com GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel Zettler Tel. +49 (0)89 / 8 56 81-130 DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck © 2014 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter


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