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Auf der Spur des Alpensalamanders Mag. Dr. Eva Bernhart

BIODIVERSITÄT DER ALMEN

NACHHALTIG SICHERN!

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Die vielfältige alpine Pflanzenwelt und die gesunden Almböden mit hohen Wasserspeicherkapazitäten sind in Gefahr. Deshalb fordert der Naturschutzbund mit seiner „Almwirtschafts-Position“ eine nachhaltige und zukunftswürdige Förderpraxis.

Die jahrhundertealte Form der Almwirtschaft sichert vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten das Überleben. Zudem haben artenreiche Almen eine höhere Wasserspeicherfähigkeit, beugen Erosion vor und bieten uns Menschen Erholung.

Klimakrise, Artenschwund und Verlust der landschaftlichen Vielfalt – die nachhaltige Nutzung von Almflächen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Gleichzeitig gefährden jedoch der noch immer übliche freie Weidegang und die intensivierte Nutzung die alpine Biodiversität. Während bisher extensiv bewirtschaftete Weiden in ungünstigen Lagen aufgegeben werden und verbuschen, werden auf leichter bewirtschaftbaren Almen immer mehr Tiere aufgetrieben. Die Folgen sind Überdüngung und Verunkrautung – beides bedeutet einen Verlust an Biodiversität. Trittschäden durch größere und schwerere Rinderrassen erhöhen zudem die Erosionsgefahr.

Mit seiner „Almwirtschafts-Position“ fordert der Naturschutzbund, dass der gute ökologische Zustand einer Almwiese Förderkriterium sein muss, um Artenvielfalt und Landschaftsbild zu erhalten. Die Höhe der Fördergelder muss sich stärker an Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitskriterien orientieren. Es braucht eine gelenkte Weideführung und den Schutz besonders sensibler Bereiche. Zu diesem Zweck sind Koppelhaltung oder Behirtung durch geschultes Personal unumgänglich – Maßnahmen, die auch aufgrund der zurückkehrenden Beutegreifer in Zukunft notwendig sein werden.

DIE ZUKUNFT NICHT EINFACH WEGWERFEN

Forderung nach Pfand auf Einweg-Getränkeverpackungen

Der Naturschutzbund fordert von der österreichischen Bundesregierung die rasche Einführung von Pfand auf Einweg-Verpackungen für Getränke. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) muss den Weg dafür freimachen und die öffentlichen Interessen am Schutz der Umwelt vor betriebswirtschaftliche Vorteile reihen!

Die EU verpflichtet ihre Mitgliedsländer dazu, bis zum Jahr 2029 zumindest 90 % der in Verkehr gesetzten Kunststoffgetränkeflaschen getrennt zu sammeln und stofflich zu verwerten. Aktuell werden in Österreich maximal 70 % recycelt, der Rest landet ungenutzt in der Restmülltonne oder der Natur. Das ist zum einen eine Verschwendung von Ressourcen, zum anderen ist es eine Verschandelung und Belastung unserer Umwelt.

Widerstand gegen eine Änderung dieser Situation leistet die WKÖ. Mit dem „Zehn-Punkte-Plan der WKÖ“ für eine alltagstaugliche Kreislaufwirtschaft verfolgt sie eine Lösung, die alle Verantwortung und einen guten Teil der anfallenden Kosten auf die Bürger*innen überträgt. „Damit erreichen wir keine ausreichende Entlastung der Umwelt“, so Winfrid Herbst, Vorsitzender des Naturschutzbundes Salzburg und Experte beim Naturschutzbund Österreich.

Eine aktuelle Studie zeigt auf, dass die Einführung von Pfand auf Einweg- Getränkeverpackungen die beste Möglichkeit darstellt, Plastikmüll zu reduzieren. Das System ist leicht zu begreifen, nachhaltig zu finanzieren und schafft Rücklaufquoten von bis zu 98,5 Prozent. Alle in Europa schon umgesetzten Pfandmodelle für Getränke-Einwegverpackungen haben zudem die in sie gesetzten Erwartungen übererfüllt. „Die WKÖ möge also ihren Widerstand gegen Pfandlösungen aufgeben. Die Bundesregierung ist aufgefordert, alles zu unternehmen, um angesichts des Klimawandels die offensichtliche Verschwendung von Ressourcen zu stoppen“, so Herbst. INFOBOX

Studie von Universität für Bodenkultur, Montanuniversität Leoben und Technischem Büro Hauer (2020): Möglichkeiten zur Umsetzung der EU-Vorgaben betreffend Getränkegebinde, Pfandsysteme und Mehrweg

FOTO: FLOCKINE PIXABAY

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