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Naturschutzbund fordert Nationalparkerweiterung Julia Kropfberger

der Universität Wien die Satelliten-Daten zu Habitatkarten verarbeitet, die Lebensräume und deren Vernetzung zeigen.

Lebensräume am Grünen Band erhalten Auf Basis der neuen Daten wurden „Areas of Action“ festgelegt, Abschnitte des Grünen Bandes, die für die Verbindung bestehender Schutzgebiete und für die Menschen in der Region besonders wichtig sind. Diese Abschnitte wurden in schützenswerte (safeguard) und wiederherzustellende (restore) Gebiete eingeteilt. Insgesamt wurden im Donauraum 15 Aktionsgebiete am Grünen Band ausgemacht, davon elf schützenswerte und vier wiederherzustellende. In Österreich hat man drei Aktionsgebiete im Grenzgebiet von Österreich, Tschechien und der Slowakei bestimmt. Zwei davon, die als schützenswert eingestuft wurden, erstrecken sich zwischen den Schutzgebieten Šumava im Südwesten Tschechiens, dem Gratzener Bergland an der tschechisch-österreichischen Grenze und dem Waldviertel im Osten. Diese Aktionsgebiete bestehen hauptsächlich aus besonders wertvollem Grünland und ebensolchen Wäldern. Um ihre Funktionen langfristig zu sichern, braucht es verstärkte Maßnahmen im Natur- und Landschaftsschutz, die die Vernetzung von naturnahen Wiesen fördern. Dasselbe gilt für das Aktionsgebiet zwischen dem Weinviertel und Südmähren, das landwirtschaftlich intensiv genutzt und sowohl in Österreich als auch in Tschechien bereits stark fragmentiert ist. Nur kleine naturnahe Kulturlandschaften stehen hier unter Schutz und haben das Potenzial zum multifunktionalen ökologischen Korridor. Das Aktionsgebiet wurde daher als „wiederherzustellen“ eingestuft.

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FOTO: DEWEIS Braunkehlchen (Saxicola rubetra)

FOTO: JOSEF LIMBERGER

Ökosystemleistungen schützen Parallel zu den neuen Methoden wurden in „DaRe To Connect“ Leitlinien und Empfehlungen für eine bessere ökologische Durchgängigkeit zwischen den Schutzgebieten erarbeitet. Im Fokus stand dabei nicht nur der Erhalt der vorhandenen Ökosysteme, sondern auch ihr Nutzen für den Menschen, die sogenannten Ökosystemleistungen. Das sind Leistungen der Natur, die dem Wohlergehen der Menschen dienen, wie fruchtbarer Boden, sauberes Trinkwasser oder der Schutz vor Naturgefahren. Damit die Natur diese Leistungen auch in Zukunft erbringen kann, haben die Expert*innen im Rahmen von „DaRe To Connect“ im Dialog mit nationalen Stakeholder*innen einen Maßnahmenkatalog erstellt. Die darin beschriebenen Aktionen reichen von der Entwicklung überbetrieblicher regionaler Naturschutzpläne über Förderungen für nachhaltige Landwirtschaft bis hin zu verstärkter länderübergreifender Zusammenarbeit zum Schutz des Grünen Bandes. Beim offiziellen Projektabschluss im Herbst 2021 werden hochrangige politische Vertreter*innen der Partnerländer ihren Willen zum Erhalt dieses einmaligen Naturjuwels in einer gemeinsamen Deklaration bekräftigen.

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