Preis: EUR 6,-
ZEITSCHRIFT DES | naturschutzbund | HEFT 1-2016
MELDEAUFRUFE für: FEUERSALAMANDER GELBBAUCHUNKEN IGEL IN WIEN WILDKATZEN WIESENHUMMELN SCHMETTERLINGE
Gesucht: die NATURAKTIVSTE
VOLKSSCHULE ÖSTERREICHS
BLÜHFLÄCHEN dringend gesucht! Neues vom BIENENSCHUITZFONDS Bilanz der dm-Kooperation Der Fall LORENZ
Reihe
WAS SPENDENGELDER ERMÖGLICHEN… PROJEKT 11
In jeder Ausgabe stellen wir Ihnen jeweils ein beispielhaftes Naturschutzprojekt vor, das mit Spendengeldern an den | naturschutzbund | ermöglicht wurde oder daraus mitfinanziert werden konnte.
Russischer Bär
Fotos: Johannes Gep p
Projekt: Naturfreikauffläche: Auwald am Gnasbach bei Gosdorf in der Südoststeiermark
GRUNDSTÜCKSANKAUF mithilfe von Leserinnen und Lesern! as Herbstheft 2015, das ganz den Grundstücken von Naturschutzbund und Naturschutzjugend gewidmet war, enthielt auch einen Erlagschein für die Naturfreikaufaktion. Dank zahlreicher Spenden von Leserinnen und Lesern kamen knapp 5.000 € zusammen, mit denen wir ein weiteres Grundstück erwerben konnten. Es handelt sich dabei um eine 3.145 m² große Auwaldfläche in einer Mäander-Bucht des alten Gnasbaches, eines Murzubringers, in Schrötten-Krobathen in der Südoststeiermark. Der Innenbereich dieses Mäanders kann durch den Ankauf als Lebensraum und Hochwasserretentionsraum erhalten bleiben. Das hier reichlich vorkommende Alt- und Totholz dient in diesem Auengehölz als Lebensraum für unzählige Biotopholz-Bewohner. Dadurch werden auch Unterschlupfmöglichkeiten für viele Baumhöhlen bewohnende Tiere bereitgestellt. Der dicht bewachsene Auenraum ist vollständig außer Nutzung gestellt und soll sich als „Urwäldchen von Morgen“ entwickeln dürfen. Die Sicherung dieses naturnahen Auwaldes ist ein weiterer Beitrag zum Biodiversitätsziel 2020 und zur Auenstrategie in Österreich.
D
Außer Nutzung gestellt, entwickelt sich der Gnasbach-Auwald langsam zum „Urwäldchen von morgen.“
Ihre Spende unterstützt dieses Projekt.
Spendenkonto P.S.K. IBAN AT74 6000 0501 1014 0425 BIC BAWAATWW
Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser! Diesmal haben Sie eine Ausgabe ohne eigentlichen Schwerpunkt in Händen. Wir haben aufgrund der Fülle an verschiedensten Themen bewusst darauf verzichtet. Allerdings zieht sich eine Sache durchs ganze Heft: Aufrufe zum Mitmachen und Melden – unter anderem von allerlei „Getier“. Jetzt, wo der Frühling bereits seine Vorboten geschickt hat, verspüren viele wieder Lust auf Unternehmungen in der Natur und können den Profis dabei helfen herauszufinden, wo diese Tiere vorkommen.
SaumfleckPermutterfalter (Brenthis hecate) Foto: Helmut Höttinger
In den letzten beiden Heften berichteten wir über das höchst umstrittene, aber weltweit am häufigsten eingesetzte Herbizid Glyphosat, das auch im allgemein bekannten und für jeden zugänglichen „Round up“ von Monsanto enthalten ist. Bis zum 8. März d. J. wollte die EU über eine Verlängerung der Zulassung entscheiden – auf Wunsch der Industrie sogar für weitere 15 Jahre! Der nicht zu übersehende Protest von WissenschaftlerInnen und der Zivilgesellschaft, allen voran der Umwelt- und Naturschutzorganisationen, hat dies vorerst verhindert, und die EU-Kommission konnte keine Mehrheit für ihren Vorschlag finden. Die Entscheidung wurde bis auf weiteres verschoben. Ich bin sehr gespannt, wem die EU mehr Glauben schenken wird: der „Internationalen Agentur für Krebsforschung“, die Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend einstuft oder dem deutschen „Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)“, das das Herbizid als unbedenklich einschätzt. Auch eine andere Entscheidung seitens der EU-Kommission ist noch ausständig: nämlich die, ob die teilweise Verwendung von drei bienengefährlichen Neonicotinoiden weiter aufrecht bleibt oder nicht – Hintergrundinfos darüber in diesem Heft.
Ihre
Ingrid Hagenstein Chefredakteurin
ACHTUNG SCH ULKL AS SEN! MACHT MIT BEIM… …ABENTEUER-FALTERTAGE-CITZEN-SCIENCE-AWARD!
WANN? Vom 1. Mai bis 30. Juni 2016 WAS? Schulklassen können Fotos von Tagfaltern hochladen auf: www.naturbeobachtung.at
WER GEWINNT? Jene 3 Klassen, die von Mai bis Juni am fleißigsten Tagfalter beobachten und diese mit Fotos melden (ist Bedingung!) PREISE: Die drei besten Klassen bekommen am Ende des Jahres einen Geldbetrag für ihre Klassenkassa.
Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
1
INHALT 19
23 18
25 AKTUELL
10
NATUR VERBINDET Blühflächen dringend gesucht!
01
Editorial
02
Inhaltsverzeichnis
11
NATUR VERBINDET Best-Practice-Flächen
04
Meinung Aufregung um den Wolf | Ticker
14
05
Wintertourismus Mehrheit der Österreicher sieht dadurch die Natur in Gefahr | Ticker
Der Fall Lorenz Univ.-Prof. Dr. Bernd Lötsch
ARTENSCHUTZ- AKTIVITÄTEN 17
Wien: Die Igel sind los! Aufruf zum Igelmonitoring
18
Schlangen- und Froschfreund hilft weiter
Leitfähiger Beton mach Streusalz überflüssig | Ticker
19
08
vielfaltleben: Naturaktivste Volksschule gesucht!
Aufruf zum Melden von Gelbbauchunken und Feuersalamandern – Wettbewerb
20
09
MUTTER ERDE: Aktion für weniger Lebensmittelverschwendung
Abenteuer Faltertage: Mitmachen bei der Schmetterlingszählung Magdalena Meikl MSc
06
07
Beschneiung: Keine Steuererleichterungen! | EU-Moratorium für Nicotinoide ausgelaufen | Ticker
Mit einer App dem Biber auf der Spur
Preis: EUR 6,-
ZEITSCHRIFT DES | naturschutzbund | HEFT 1-2016
MELDEAUFRUFE für:
FEUERSALAMANDER GELBBAUCHUNKEN IGEL IN WIEN WILDKATZEN WIESENHUMMELN SCHMETTERLINGE
Gesucht:
2
Fotografie im Blut ? Natur im Herzen ?
die NATURAKTIVSTE VOLKSSCHULE ÖSTERREICHS
BLÜHFLÄCHEN dringend gesucht! Neues vom BIENENSCHUITZFONDS Bilanz der dm-Kooperation Der Fall LORENZ
Fotos v. o. l.: Wolfgang Schruf; Alka Wildlife; Peter Buchner; Naturschutzbund Archiv; Alexander Würtenberger; Johannes Gepp
Wir wollen Ihre Bilder !
Titelbild: Feuersalamander (Salamandra salamandra) © Pixabay
www.piclease.com
Die Naturbildagentur
Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
IHRE MEINUNG
LESERMEINUNG
20
Winterausgabe 4-2015 Ich finde das Heft zur Raumordnung fachlich und von der Verständlichkeit sehr gut. Wir werden es als Argumentationsgrundlage für Diskussionen mit Politikern verwenden. Ich werde es auch Politikern der Nachbargemeinden geben. Martina Nimmervoll 4710 Grieskirchen
24 22
Wildkatze: Möglicher erster Nachweis in OÖ Ingrid Hagenstein
23
Luchs: Ludek, der Draufgänger
24
MUTTER ERDE: „Wildbienen-Hochhäuser“
25
Bienenschutzfonds: Hummeln sorgen für viele Kürbisse Ingrid Hagenstein
26
Der Bienenschutzfonds geht weiter
28
Arten des Jahres 2016 (Auswahl)
30
dm: Bilanz einer erfolgreichen Kooperation
34
„Schwalbenverbot“: Schwalben haben wieder eine Chance in Rinderställen Mag. Andreas Kleewein
35
Termine
03 32 37 38 39 40 41 42
Lesermeinung Jugendseiten Buchbesprechung: Für Sie gelesen Buchtipps allgemein Bücher der Landesgruppen Adressen der Landesgruppen Abobestellschein Shop
44 U2
U3
Vorschau & Geschenkabos Reihe „Was Spendengelder ermöglichen“: Grundstücksankauf mithilfe von Leserinnen und Lesern Meldeaufruf für die Wiesenhummel
Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
Ich schaffe es aus Zeitgründen nicht, alle Ausgaben Ihres Journals vollständig zu studieren. Das obengenannte Heft legte ich mir aber aus persönlichem Interesse zur Seite und las es gründlich. Ich kann Ihnen zu dieser Publikation wirklich nur gratulieren und sie ermuntern, dieses und verwandte Themen auf gleiche oder ähnliche Art weiter zu verfolgen. Ich war in den 1990er Jahren Mitglied einer grünen Bürgerliste in meiner heimatlichen Kleinstadt, die dort die verstaubten Strukturen aufbrach. Unsere Arbeitsgruppen erweiterten wir bald um „Raumordnung und Flächenwidmung“, weil wir mitbekamen, was da abging und welchen Effekt dies auf das andere kommunale Reizthema „Verkehr“ hatte (mittlerweile müsste man nach leidigen Erfahrungen auch den Hochwasserschutz – Bodenversiegelung dazu nehmen). Wir wurden natürlich sabotiert und als kommunistische Enteigner gebrandmarkt. Leider verfolgen die jetzigen Grünen (in denen unsere Gruppe – dann aber ohne mich – aufging) das Thema nur sehr halbherzig, Ausnahmen Salzburg und Vorarlberg. In Salzburg versucht die grüne Ressortleiterin Astrid Rössler, die sich schon mit der Beschränkung der Neuwidmung bzw. Erweiterung von Einkaufszentren bei den einschlägigen Lobbys zum Feindbild gemacht hat, gegen deren hinhaltenden Widerstand ein vernünftiges neues Raumordnungsgesetz auf die Beine zu stellen. Dabei werden Regelungen blockiert, die unsere Gruppe vor 25 Jahren als essentiell gefordert hat (v.a. Baulandmobilisierung). Im Nachbarland OÖ ist eine Infrastrukturabgabe für gewidmete, nicht bebaute Flächen vorgesehen. In meiner Heimatgemeinde wurde (oder wird?) diese laut einem Prüfbericht der zuständigen BH einfach nicht eingehoben – ohne Konsequenzen!
Dr. G. Schneider Ort der Redaktion bekannt
3
AKTUELL
Meinung AUFREGUNG UM DEN WOLF eit einiger Zeit streift ein Wolf durch das Bundesland Salzburg. Das veranlasst besonders viele Almbauern zu Protesten und markigen Sprüchen, wie immer wieder einmal zu lesen ist, so auch in den Pinzgauer und Pongauer Nachrichten vom 11. Februar dieses Jahres. Die einen meinen, dass wir keinen Wolf, keinen Bären bräuchten, weil diese ohnedies heute keinen Platz mehr bei uns hätten, die andern berufen sich darauf, Schafe und Kälber mit viel Einsatz, oft mit dem Flascherl, großzuziehen, und dann käme der Wolf und würde sie grausam töten. Als ob die Endstation des lieben Viehs nicht der Schlachthof, sondern der Streichelzoo wäre! Welche Verharmlosung in der Nutztierhaltung. Es geht beim Wolf wohlgemerkt nicht um die Wiederansiedlung, sondern um die Duldung seiner Rückkehr. Hier sind wir alle gefordert – die (Alm)bauern, die Jäger und die Naturschutzorganisationen – dem Wolf das Lebensrecht zuzugestehen und gemeinsame Lösungen für den Umgang mit ihm zu finden. Der böse Wolf als „Tiermörder“ muss ebenso ausgedient haben, wie die Verniedlichung der Nutzung von Kuh, Schaf etc. für die Fleischversorgung des Menschen. Auch Umwelt- und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter hat, wenn man den Zeitungen Glauben schenkt, mit dem Wolf keine rechte Freude. Das war der Anlass, dass der Naturschutzbund einen Brief an diesen verfasste, um der Bestürzung darüber Ausdruck zu verleihen. Der Naturschutzbund erwartet sich seitens des Bundesministers ein klares und vorbildhaftes Bekenntnis zur Rückkehr von Bär, Wolf, Luchs & Co. Er appelliert, die Synergien, die sich aus den ihm unterstellten Bereichen Landwirtschaft, Umwelt und Natur ergeben, umsichtig zu nutzen und den Viehbauern großzügige Unterstützung bei Weidetierverlusten zu gewähren. Das würde die Bereitschaft dieser Bevölkerungsgruppe verbessern, den Wolf und andere Rückkehrer zu akzeptieren – und ein Signal setzen, dass Landwirtschaft und Naturschutz vereinbar sind. Das „Ministerium für ein Lebenswertes Österreich“ hat umgehend auf den Brief reagiert – wir hoffen nun, dass der Minister mit uns gemeinsam aktiv wird, um in der Bauernschaft mehr Wertschätzung für die großen Beutegreifer zu erreichen. Die Fehler der Vergangenheit in Bezug auf die Ausrottung dieser ungeliebten Wildtiere dürfen sich Ingrid Hagenstein nämlich nicht mehr wiederholen.
S
Ohne Herdenschutz, wie hier in Polen, wird es künftig auch bei uns nicht gehen. Damit wird es für Wölfe sehr schwer und unattraktiv, Schafe und andere Nutztiere zu erbeuten. Fotos: IUCN/John Linnell (2)
Speisekarte des Wolfs Grafik: NABU/Naturschutzbund Deutschland
++TICKER ++Euronatur schlägt Alarm: Derzeit werden in Rumänien die letzten Urwälder des Europäischen Kontinents abgeholzt und niemand schreitet dagegen ein. Selbst in Schutzgebieten wird gerodet. Weitere Rodungsaktion in Natura 2000-Gebiet in Rumänien entdeckt. EU muss dringend einschreiten. ++Deutschland: Evolution sollte schon in der Grundschule gelehrt werden. Mehr als 80 Wissenschaftler, Pädagogen und Philosophen haben eine Resolution verabschiedet, die die Aufnahme des Evolutionsunterrichts in die Grundschullehrpläne fordert. ++OMV plant Hochrisiko-Ölbohrung in der Nähe von arktischem Naturschutzgebiet: Die Bäreninsel beheimatet neben einer der größten Vogelkolonien der nördlichen Hemisphäre auch zahlreiche Säugetiere wie Eisbären, Robben oder Wale. Die Erkundungsbohrungen sollen am Hoop-Ölfeld (knapp 180 km vom Naturschutzgebiet Bäreninsel entfernt) bereits mitten im arktischen Winter beginnen. ++Greenpeace-Marktcheck: Ausgezeichnetes Ergebnis für Bio-Angebot der Supermärkte. Testsieger ex aequo Billa und
4
Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
Foto: Christine Pühringer
MEHRHEIT DER ÖSTERREICHER SIEHT DURCH DEN WINTERTOURISMUS DIE NATUR IN GEFAHR Immer modernere Skilifte erstrecken sich über schier endlose Pisten und Dächer rustikaler Almhütten, aus denen Après-SkiMusik erschallt. Der Westen Österreichs lebt von diesen touristischen Kulissen. Noch läuft die teure Party, doch Experten warnen vor dem bitteren Erwachen. Betreiben wir Raubbau an unserer Natur? Wie sieht die Zukunft des Ski-Tourismus aus? Laut einer Umfrage* von Market Agent sind 79 % der Österreicher der Meinung, dass durch den Alpentourismus die Natur zerstört wird. Gleichzeitig hängt jeder zehnte Arbeitsplatz in Österreich am Tourismus. In Tirol macht der Fremdenverkehr gar 16 % des BIP aus. In den vergangenen Jahren hat die Branche ihr Angebot in den Alpen aufgerüstet, wirbt mit hochmodernen Skiliften, Luxushotels und Sportevents. Die Alpen gleichen einem Freizeitpark – der nicht nur auf Begeisterung stößt: Immer weniger Menschen fahren Ski. Vielen ist das Vergnügen in den Bergen schlichtweg zu teuer geworden. Dem Drang sämtlicher Betreiber nach touristischer Bedürfnisbefriedigung hat dieser Trend bisher keinen Abbruch getan, im Gegenteil: Sie erschlie-
ßen immer mehr Gebiete, feiern Fusionen immer größerer Skidestinationen – auf Kosten kleiner Tourismusorte und kleinräumiger Kulturlandschaften, die vom Markt verschwinden. Das sei Raubbau an der Natur durch übertriebene Investitionen und unseriöser Wettkampf um Gäste, werfen Naturschützer den Unternehmern vor. Das sei die Grundlage von Wohlstand, kontern diese. 56 % der Österreicher stehen der Entwicklung nach immer größeren Skiigebieten kritisch gegenüber*.
Heisse Diskussion Die Diskussionssendung von ServusTV „Talk im Hangar-7“ drehte sich am 28. Jänner 2016 rund um das Thema „Ausverkauf der Alpen: Tourismus um jeden Preis?“. Dabei ging es um hochaktuelle Fragen, z. B. „Wie weit dürfen wir gehen, um Touristen in die Alpen zu locken? Was ist für die Natur noch verträglich? Kommen wir vielleicht auch ohne Tourismus in den Bergen aus?“. Als Gäste waren Andreas Jäger (Meteorologe), Andreas Ermacora (Präsident des Alpenvereins), Michaela Dorfmeister (ehemalige Skirennläuferin und Vizepräsidentin des Niederösterreichischen Landesskiverbands), Jakob Falkner
(Geschäftsführer der Skidestination Sölden) und Günther Aigner (Tourismusforscher) geladen. Eine überaus interessante Diskussion beleuchtete schonungslos alle Facetten des Themas. Erstaunlich in Bezug auf die heutige Klimasituation und Umweltbedingungen waren Aussagen des GF der Skidestination Sölden: Er meinte, dass Beschneiung nichts Schlimmes sei, da das Wasser kein Problem darstelle. Seiner Ansicht nach bedeute „kein Wachstum“ – übersetzt: kein Ausbau der Skigebiete – Stillstand und das dürfe nicht sein. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Ernst der Lage in Bezug auf den Raubbau an der Natur und die nötige Entwicklung von Alternativen zum Skifahren von allen anderen Diskutierenden bestätigt wurde, ganz nach dem Motto „genug ist genug“. HA Quelle: PA ServusTV vom 27. 1. 2016
*repräsentative Umfrage von Market Agent im Auftrag von Talk im Hangar-7/ServusTV
TIPP zum Nachsehen: www.servustv.com/ at/Medien/Talk-im-Hangar-7117
++TICKER Merkur, „Gut“ als schlechteste Note für PennyMarkt und Lidl. Der Greenpeace-Marktcheck hat das Sortiment von Österreichs größten Supermärkten auf ihr Bio-Angebot untersucht. ++Goldschakal in Graubünden erschossen: Ein Jäger erlegte in der Surselva auf der Passjagd aus Versehen einen jungen, männlichen Goldschakal in der Meinung, es sei ein Fuchs. Er erstattete unverzüglich Selbstanzeige bei der Wildhut. Kurz zuvor war ein solches Tier eine Fotofalle geraten. ++Treibhausgas-Bilanz 2014: Emissionen in Österreich um 4,7 % gesunken. Mit 76,3 Mio. Tonnen CO²-Äquivalent lagen die Emissionen laut Treibhausgas-Bilanz des Umweltbundesamtes für 2014 damit unter dem Wert von 1990. ++oekostrom AG fordert Umweltzeichen für VKI-Aktion „Energiekosten-Stop“: Bezugnehmend auf die Diskussion rund um die Wahl des Bestbieters der Aktion „Energiekosten-Stop 2016“ des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) fordert die oekostrom AG, dass zukünftig das Umweltzeichen „Grüner Strom“ zum Einsatz kommt. Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
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AKTUELL
'HU JHNDXIWH :LQWHU Eine Bilanz der künstlichen Be schneiung in den Alpen
KEINE STEUERERLEICHTERUNGEN FÜR BESCHNEIUNG! n einem Artikel der Salzburger Nachrichten vom 23. 12. 2015 spricht sich die Salzburger Seilbahnwirtschaft dafür aus, aufgrund der – 2015 besonders – hohen Beschneiungskosten die Branche durch Steuererleichterungen und Förderungen zu unterstützen. Der Naturschutzbund lehnt jede Unterstützung von Beschneiung vehement ab! Die Beschneiung durch Kunstschnee stellt eine große Belastung für die Natur dar. Gerade in Jahren ohne Schnee, wie es heuer der Fall ist, ist die Natur überhaupt nicht auf Winter eingestellt. Die Folge von Beschneiung sind gestresste Wildtiere, hoher Wasserverbrauch, ein gestörter Bodenhaushalt sowie unabsehbare Folgen für Mensch und Grundwasser aufgrund von Keimen. Denn oft wird das Wasser für die Schneekanonen aus Flüssen oder Speicherteichen entnommen. Hygienetests beschränken sich dabei meist auf Fäkalkeime, Viren oder krankmachende Protozoen werden laut der Innsbrucker Hygienikerin Ilse Jenewein nicht berücksichtigt. Hinzu kommt ein enormer Energieaufwand, der den soeben in Paris beschlossenen Klimazielen entgegenarbeitet. Die Kosten für all das muss derzeit die gesamte Gesellschaft tragen. Der Wunsch der Verursacher noch mit Steuererleichterungen und Förderungen belohnt zu werden, ist blanker Hohn. Der Naturschutzbund fordert Umweltverantwortung von der Politik durch Kostenwahrheit für die Seilbahnwirtschaft!
I Zahlen - Daten - Fakten
1
Über das Ausmaß an künstlicher Beschneiung in den Alpen, deren Auswirkung und Verflechtungen von Skigebietsbetreibern und Seilbahnwirtschaft berichtet die Broschüre „Der gekaufte Winter“, Gesellschaft f. ökologische Forschung e.V.: www.goef.de/kunstschnee.
EU-MORATORIUM FÜR NEONICOTINOIDE AUSGELAUFEN Das von der EU-Kommission verhängte Moratorium für drei bienengefährliche Neonicotinoide ist mit Jahresende ausgelaufen. Zwei Jahre lang durften diese Insektizide in der Landwirtschaft gar nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt angewendet werden. Zur Zukunft dieser hochbienengiftigen und umweltschädlichen Pestizide hat sich die EU noch nicht geäußert. Vorgeschichte. Nachdem in den letzten Jahren mehrere Studien Hinweise auf die Gefährdung von Honigbienen durch Neonicotinoide gegeben hatten, beauftragte die EU-Kommission im April 2012 die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) mit einer Untersuchung dieser Zusammenhänge. Anfang 2013 veröffentlichte EFSA eine Bewertung der
Neonicotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam im Hinblick auf ihre Risiken für Honigbienen. Die Wissenschaftler untersuchten die Verwendung dieser Neonicotinoide zur Saatgutbehandlung und als Granulat sowie verschiedene Expositionswege für Honigbienen. Aufgrund mangelnder Daten konnte EFSA die Risikobewertung für einige Verwendungen (Blattbehandlung) nicht abschließen. Die EU-Kommission schlug daraufhin eine vorläufige Einschränkung der Verwendung der drei untersuchten Substanzen vor, da ein hohes Risiko für Honigbienen ohne eine solche Einschränkung nicht ausgeschlossen werden könne. Nachdem im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit die erforderliche qualifizierte Mehrheit nicht erreicht wurde,
stimmten Ende April 2013 Vertreter der Mitgliedsstaaten im Berufungsausschuss ab. 15 Mitgliedstaaten befürworteten den Vorschlag, 8 Mitgliedstaaten stimmten dagegen und 4 Mitgliedstaaten enthielten sich. Da keine Einigung erzielt wurde, setzte die Kommission ihren Vorschlag am 24. Mai um (Durchführungsverordnung (EU) Nr. 485/2013). Vom 1. Dezember 2013 bis Ende 2015 waren demnach Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam nur noch für gewerbliche Anwendungen, in bestimmten Kulturen für Saatgut-, Boden- und Blattbehandlungen gar nicht mehr bzw. nur nach der Blüte zulässig. In der Verordnung verpflichtete sich die Kommission dazu, innerhalb von zwei Jahren nach ihrem Inkrafttreten eine Überprüfung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse
++TICKER ++Aktiver Meeresschutz ist durch bewussten Fischkonsum möglich: Selten und wenn, dann nur ökologisch nachhaltigen Fisch wie etwa Karpfen oder Seesaibling konsumieren. Der Blick auf die Fischart allein reicht nicht aus – ausschlaggebend sind Herkunft und Fang- oder Zuchtmethode. ++Jungbauernschaft fordert zentrale Agrarkommunikationsstelle nach Schweizer Vorbild: Diese soll als Anlaufstelle für Medien, Schulen und die breite Öffentlichkeit dienen. ++ Lobautunnel: Gericht bestätigt Umweltorganisationen. Die geologische Planung muss praktisch von vorne beginnen: Ein neuer unabhängiger Sachverständiger für Hydrogeologie wurde bestellt. Aufgrund seiner Begutachtung wurde ein umfangreicher Verbesserungsauftrag mit Frist erteilt, weshalb das Projekt auf Messers Schneide steht. ++Historisches Schutzabkommen für Kanadas Küstenregenwald: Ab sofort sind 85 % des kanadischen Great-Bear-Regenwaldes und damit eine Waldfläche etwa so groß wie Belgien vor der Abholzung geschützt. Dieses einzigartige Schutzabkommen folgt jahrelangen
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Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
AKTUELL
Das Bienensterben wird seitens der Forschung nur bei den Honigbienen (r.) untersucht. Bei den Wildbienen (li.), die von den Neonicotinoiden ebenso betroffen sind und deren „Bestäuberleistung“ viel zu wenig geschätzt wird, wird der Forschungsbedarf weitgehend ignoriert.
LEITFÄHIGER BETON MACHT STREUSALZ ÜBERFLÜSSIG issenschaftler der University of Nebraska-Lincoln (UNL, USA) haben einen Beton entwickelt, der Eis mithilfe von Elektrizität zum Schmelzen bringt. Das Forscherteam um Prof. Chris Tuan hat Edelstahlspäne sowie Kohlenstoffpartikel in der Betonmischung hinzugefügt. Dadurch wird genügend Strom geleitet, um Eis unter winterlichen Bedingungen aufzutauen. Aus Kostengründen empfiehlt sich der Einsatz für ausgewählte Bereiche wie Brücken, steile Straßenabschnitte u. a.. Getestet wird der leitfähige Beton bereits seit 2002 bei der Roca-Spur-Bridge (15 Meilen südlich von Lincoln) mit Erfolg. HA
W
Fotos: Hintergrund: pixabay; ArgeNATURSCHUTZ
Quelle: www.pressetext.com/news/20160126004 Links: http://unl.edu www.researchgate.net (unter Publikationen) www.newsledge.com/concrete-conducts-electricity-and-meltssnow/ http://trid.trb.org/view.aspx?id=851362
anzustrengen. Entsprechend dieser Regelung rief die EFSA im Mai 2015 öffentlich um die Einreichung neuer wissenschaftlicher Daten zur Wirkung von Neonicotinoiden auf Bienen und andere Nichtzielorganismen bis 30. September 2015 auf. Landwirtschaftlich relevant waren insbesondere Verbote und Ausnahmen für folgende Kulturen: » Weizen und Gerste: Saatgut- und Bodenbehandlungen sind nur dann erlaubt, wenn die Aussaat zwischen Juli und Dezember erfolgt. Blattbehandlungen sind verboten. » Mais, Raps, Sonnenblume: Saatgutund Bodenbehandlungen sind verboten. Blattbehandlungen sind nur nach der Blüte erlaubt. » Zuckerrübe: Ist nicht von Verboten betroffen (da die Ernte vor der Blüte erfolgt).
Am 26. August 2015 veröffentlichte EFSA Bewertungen der Risiken von Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam für Bienen bei Blattbehandlungen. In den Fällen, in denen die Bewertung abgeschlossen werden konnte, wurden entweder hohe Risiken ermittelt oder konnten nicht ausgeschlossen werden. In den übrigen Fällen konnte die Risikobewertung aufgrund lückenhafter Daten nicht abgeschlossen werden. England. Trotz der EU-weiten Einschränkung erteilte das Britische Landwirtschaftsministerium Mitte 2015 infolge des Drucks seitens des Bauernverbandes eine Ausnahmegenehmigung zur Saatgutbehandlung im Rapsanbau auf ca. 5 % der Fläche Englands. Eine Studie der Newcastle University, die die Folgen der Einschränkungen für den Rapsanbau in
England untersuchte, zeigte dass 2,5mal mehr Insektizide eingesetzt wurden als zuvor. Mittlerweile sind neue Neonicotinoide in England zugelassen. Es ist nun zu hoffen, dass die Entscheidung der Kommission auf solider wissenschaftlicher Grundlage erfolgt und weder durch unzulängliche Industriestudien noch durch gerichtliche Klagen der Pestizidindustrie beeinflusst wird. Derzeit liegt der Fall beim Europäischen Gerichtshof, da Syngenta und BASF gegen das Teilverbot geklagt haben. HA Protestseite mit Petition zum Unterschreiben: http://action.sumofus.org/a/ neonics-uk/?sub=mtl Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Neonicotinoide | www.global2000.at
++TICKER Verhandlungen und Greenpeace-Protesten, die in den neunziger Jahren unter anderem maßgeblich von Deutschland ausgingen. ++Petition: Keine Hunde- und Katzenwelpen im Zoofachhandel! Das ist die Forderung von VIER PFOTEN an die zuständige Gesundheitsministerin. Online-Petition www.vier-pfoten.at/welpenverkauf zum Unterschreiben. ++EU-Verbot für hormonell wirksames Triclosan in Hygieneartikeln: Das aufgrund seiner chemischen Langlebigkeit und seiner hormonellen Wirksamkeit in der Kritik stehende Bakterizid Triclosan wurde laut EU-Biozidverordnung auch für die Anwendung in Hygieneartikeln wie beispielsweise Seifen verboten. Im GLOBAL 2000 Kosmetik-Check 2016 enthielten 6 von 20 überprüften Zahnpasten der Marke Colgate diesen Wirkstoff. ++WIFO Studie „Subventionen und steuerliche Begünstigungen mit Umweltrelevanz“ zeigt, dass Förderungen – die zwar zu den effektivsten Lenkungsinstrumenten zählen, um umweltfreundliche Verhaltensweisen zu stützen – häufig auch negative Effekte auf die Umwelt mit sich bringen. Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
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AKTUELL
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GESUCHT: DIE NATUR-AKTIVSTE VOLKSSCHULE ÖSTERREICHS! Der Wettbewerb um den „vielfaltleben-VolksschulChampion“ ist gestartet. Gesucht sind engagierte Volksschulen und deren Lehrerinnen und Lehrer. Sie werden vor den Vorhang geholt und von Umweltministerium und | naturschutzbund | ausgezeichnet. Was kann eingereicht werden?
Foto: Naturschutzbund-Archiv
vielfaltleben ist die Artenvielfaltsinitiative des Ministeriums für ein Lebenswertes Österreich und des Naturschutzbundes, eine der größten Initiativen im Natur- und Artenschutz, die in Österreich jemals gestartet wurde.
Von der Kräuterspirale im Schulgarten über Schultheateraufführungen zum Thema Natur- und Umweltschutz bis zu Müllsammelaktionen oder Schulschwerpunkten für die Nachhaltigkeit. Der Vielfalt sind keine Grenzen gesetzt. Wir brauchen: Projektberichte oder Konzepte, die sich gerade in Umsetzung befinden. Die spannendsten und nachhaltigsten Einreichungen werden dann ausgezeichnet. Attraktive Preise warten sowohl für alle Einreichenden als auch für die Gewinner! Die kreativsten und nachhaltigsten Aktivitäten werden mit attraktiven Preisen im Gesamtwert von Euro 7.000.– ausgezeichnet. Der Hit: Hauptgewinn ist ein Konzert von Bluatschink an der Schule! Alle Details zur Teilnahme auf www.vielfaltleben.at
WOCHE DER ARTENVIELFALT 14. – 22. MAI 2016 Sie st ein Fixpunkt im Naturschutzjahr und bietet in ganz Österreich ein buntes Programm öffentlicher Veranstaltungen zum Thema Biodiversität an: Wanderungen, Exkursionen, Tagungen, Führungen, Aktionstage.Seit 2010 findet sie jedes Jahr rund um den „Internationalen Tag der Artenvielfalt“ (22. Mai) statt. ereits zum siebten Mal laden Umweltministerium und Naturschutzbund heuer dazu ein, mehr als 100 Partnerorganisationen machen dabei mit. „Naturprofis“ und „Naturanfänger“, Forscher und stille Genießer, große und kleine Menschen haben die Gelegenheit, an spannenden WORKSHOPS teilzunehmen, interessanten VORTRÄGEN zu lauschen und den Rucksack zu schultern, um bei einer der zahlreichen geführten Wanderungen dabei zu sein: EXKURSIONEN zu Land und zu Wasser, FORSCHUNGSTAGE im Moor, SPEZIALFÜHRUNGEN im Zoo, Museum oder durch den Kräutergarten, LERNWERKSTÄTTEN, FAMILIENNACHMITTAGE und sogar eine BOOTS-SAFARI. Man kann Schmetterlinge, Hummeln und Bienen beobachten, jede Menge Leben auch in den Städten entdecken, feststellen, dass Wildkräuter auch auf einem Butterbrot herrlich schmecken und die Natur mit dem Weitwinkel vor die Linse holen. Auch darf – nach fachmännischer Einführung – die essbare Vielfalt direkt von Wiesen und Bäumen genascht, gemeinsam gebaut und gegartelt und durch wilde Bäche geraftet werden, um zu spüren, wie gewaltig (und gewaltig schön) Natur sein kann. Alle Termine sowie Informationen finden Sie unter: http://naturschutzbund.at/wochederartenvielfalt.html
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Lassen Sie sich die Woche der Artenvielfalt nicht entgehen! Foto: Edith Fuchs
MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND UND EUROPÄISCHER UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
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Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
AKTION FÜR WENIGER LEBENSMITTELVERSCHWENDUNG Mülltonnen offenbaren uns gnadenlos, wie geringschätzig viele Menschen mit Lebensmitteln umgehen. Da findet sich nebst unangetastetem Joghurt, das gerade das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht hat, über Brot und Gebäck allerlei Gutes und Genießbares. Die ORF-Initiative MUTTER ERDE widmet sich heuer diesem wichtigen Thema. eden Tag werden in Österreich Lebensmittel im Umfang von fünf vollbeladenen Airbussen weggeworfen! Pro Einwohner entspricht das täglich ca. 1(!) vollen Mahlzeit oder 400 € pro Jahr. Laut UN werden rund 1/3 der Lebensmittel oder 1,3 Mrd. Tonnen pro Jahr entlang der globalen Wertschöpfungskette weggeworfen. Gleichzeitig leidet jeder neunte Mensch weltweit an Hunger. Die Vereinten Nationen schreiben denn auch die Halbierung der Lebensmittelverschwendung als konkretes Ziel fest, weshalb sich die Initiative MUTTER ERDE heuer ganz diesem Jahresthema widmet. Dabei geht es darum, den Menschen ihr verschwenderisches Verhalten bewusst zu machen und Wege aus diesem Dilemma aufzuzeigen. Die Eindämmung der Lebensmittelverschwendung ist eine der großen gesellschaftlichen Herausforderungen auf dem Gebiet der Ökologie und der Verteilungsgerechtigkeit.
J
MUTTER ERDE ist die Umweltinitiative der führenden österreichischen Umwelt- und Naturschutzorganisationen und des ORF. Bereits seit 2014 setzt die Initiative ein starkes Zeichen für den Umweltund Naturschutz. Ziel ist Bewusstsein in der österreichischen Bevölkerung über die Erfordernisse zum Erhalt von Natur und Umwelt zu schaffen, diese für künftige Generationen zu bewahren und somit einen Beitrag zur vernünftigen Ressourcennutzung und Erhaltung unserer Lebensgrundlagen zu leisten. Mehr in Kürze und Anmeldung zum Newsletter unter www.muttererde.at. HA MUTTER ERDE startet ihre Offensive im März, die Schwerpunktwoche findet vom 9. – 16. April mit Aktionen und Veranstaltungen in ganz Österreich statt. In einem der nächsten Hefte können Sie ausführlich darüber lesen. www.bmlfuw.gv.at/land/lebensmittel/kostbare_leb ensmittel/einzelne_tun.html www.wien.gv.at/umweltschutz/abfall/lebensmittel/fakten.html
Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
INFOBOX
r aleh ter G Wal : o t Fo
Beispiel für Retourware einer Bäckerei
DAS PROBLEM ❯ Rund 1/3 der weltweiten Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette werden weggeworfen (UN/FAO, 2012) ❯ Mit einem Viertel davon könnten alle hungernden Menschen mit ausreichend Nahrung versorgt werden. ❯ Jeden Tag werden in Österreich Lebensmittel im Umfang von 5 vollbeladenen Airbus-Flugzeugen weggeworfen. Pro Einwohner ist das täglich ca. 1 volle Mahlzeit oder 400 € pro Jahr. ❯ 40-50 % des europäischen Fischfangs wird ins Meer geworfen, noch bevor das Schiff wieder im Hafen ist. ❯ Seit 2001 dürfen in der EU Speisereste wegen Seuchengefahr nicht mehr an Nutztiere verfüttert werden – seither importieren wir zunehmend Soja als Tierfutter. Speisereste werden über Biogasproduktion entsorgt, wobei das um ein Vielfaches weniger effizient als Verfütterung ist.
DER FUSSABDRUCK DER NAHRUNG In Österreich verursacht Nahrungsmittelkonsum pro Person und Jahr über 2.500 kg CO²-Äquivalente (ohne Landnutzung). ❯ 1/4 des Ökologischen Fußabdruckes des Durchschnittsösterreichers stammt aus Ernährung. ❯ Weltweit wird eine Fläche von der Größe Chinas für Nahrung, die am Müll landet, bewirtschaftet. ❯ Österreicher konsumieren 100 kg Fleisch pro Jahr – 29 % mehr Fleischprodukte und 80 % mehr tierische Fette als der EU Durchschnitt. ❯ Fleisch- und Milchprodukte (23 % des Konsumvolumens) generieren 2/3 der nahrungsmittelbedingten Treibhausgasemissionen. ❯ Fleisch (9 % des Konsums) bedingt 43 % der nahrungsmittelbedingten Emissionen. Quelle: WWF, 2015; Achtung Heiß und fettig – Klima
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AKTUELL
BLÜHFLÄCHEN DRINGEND GESUCHT! Meldeaufruf
Unsere Landschaft soll schöner, bunter, artenreicher werden. So lautet das Ziel der | naturschutzbund | Kampagne NATUR VERBINDET, die zum Mittun aufruft: Blühende Randstreifen und Böschungen anlegen, Wegränder oder Bahndämme schonend pflegen, artenreiche Blumenwiesen schaffen und erhalten – so soll ein flächendeckendes „Netz der Vielfalt“ entstehen. unt blühende Acker- und Wegränder, Hecken, Wildblumenwiesen, blühende Äcker oder naturnahe Uferstreifen bereichern nicht nur unser Landschaftsbild, sie sind in erster Linie unverzichtbare Nahrungsquelle für Bestäuberinsekten und deren Lebensraum im Agrarland. Produktionssteigerungen in der Landwirtschaft und der voranschreitende Flächenverbrauch haben die Lebensgrundlagen von Wildtieren und das Landschaftsbild stark verändert. Zusätzlich tun Laubsauger in Gärten und Saugmäher an Straßenböschungen das ihre, um die Artenvielfalt zu dezimieren. Auch Unverständnis gegenüber (EU-)Naturschutzauflagen lässt den Naturschutz Verbündete verlieren: jene, die durch ihre Bewirtschaftung über den ökologischen Wert ihrer Flächen und damit unserer Landschaft entscheiden. Die Kampagne wird aus LE-Mitteln finanziert und will möglichst viele Partner ins Boot holen, Akteure aus Naturschutz und Landnutzung zusammenbringen, Wissen vermitteln sowie Verständnis und Bewusstsein erzeugen.
B
Jeder Quadratmeter zählt – alle können mitmachen. Im Zentrum steht der Aufruf an Grundbesitzer und -bewirtschafter Naturflächen zu erhalten, neu zu schaffen und zu präsentieren. Wer kein Grundstück hat, kann seinen Balkon naturnah gestalten oder sich in der Gemeinde für Blühflächen stark machen. Angesprochen werden Landwirtschaftsbetriebe, private Gartenbesitzer, Straßenverwaltungen, Betriebe mit Grünflächen, Gartenbauvereine, Gemeinden – einfach alle, die ihre Flächen nachhaltig bewirtschaften (wollen). Unser Ziel ist es zu informieren und Bewusstsein zu wecken. Ein umfassendes Angebot an Hilfestellungen wird laufend ergänzt: Merkblätter erklären, wie man z. B. Wildbienen im eigenen Garten fördern kann, wie artenreiche Blumenwiesen wieder hergestellt werden können oder eine optimale Pflege von öffentlichen Flächen aussieht. Unter dem Titel LASST BLUMEN BLÜHEN! „Lasst Blumen blühen“ ist eine umfassende Broschüre erschienen und auch als Download verfügbar. Veranstaltungen und Workshops greifen Themen wie die richtige Pflege von Straßenrändern oder die zentrale Frage des regionalen Saatguts auf. ZEITSCHRIFT DES | naturschutzbund | BEILAGE ZU HEFT 2-2015
ZUR FÖRDERUNG EINGEREICHT
BEI BUND UND EUROPÄISCHER
Ehre, wem Ehre gebührt. Natürlich will die Kampagne auch motivieren und schöne Flächen und Projekte herzeigen: Feldtafeln vor Ort, Ehrungen, Medienbeiträge, Pressearbeit u. v. m. holen gute Beispiele vor den Vorhang. Weitere Infos: Mag. Christine Pühringer, christine.puehringer@naturschutzbund.at, 0662/642909-15
w w w . n at u r v e r b i n d e t . at
Das große Quadratmeter-Sammeln hat schon begonnen: Melden daher auch Sie Ihre extensive, bunt blühende Fläche im online-Formular auf www.naturverbindet.at (bitte Übersichts- und Detailaufnahmen der Fläche beifügen). Hier finden Sie auch umfangreiche Informationen und Tipps. Ob Landwirtschaftsbetrieb, Privatgarten, Betriebsfläche oder öffentliches Grün – alle, die Flächen im Sinne der Natur bewirtschaften sind herzlich eingeladen, diese zu melden.
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Wenn Sie möchten, erhalten Sie für Ihre beispielhafte Fläche eine Tafel, mit der Sie auf Ihr Naturschutzengagement hinweisen können. Jeder Grundbesitzer kann seine Fläche eintragen und öffentlich machen. Natürlich ohne weitere Verpflichtungen einzugehen. Die schönsten und wertvollsten werden nach Rücksprache mit dem Besitzer auch detailliert dort vorgestellt. Umfassende Information, Praxistipps und Veranstaltungshinweise ergänzen das Angebot der Homepage. Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
UNION
Fotos: Manfred Digruber
BLUMENWIESE BEIM BUSWARTEHÄUSCHEN Für diese 200 m² große Blumenwiese mit heimischen, trockenheitsliebenden Pflanzen wurde standortgerechtes Saatgut von Rewisa verwendet. Als Pflanzenhighlights sind Steinnelken und Malven zu nennen. Die gemeindeeigene Fläche liegt zwischen Straße und Bahn und wird ein- bis zweimal mit dem Balkenmäher gemäht.
2551 ENZES FELDLINDABRUN N, NÖ
Beide Fläc he Gemeinderä n hat Frau tin Elisabe th Zottl-Pauli schin gemeldet.
NATUR VERBINDET Vorzeigeflächen von Melderinnen und Meldern
WILDBLUMENWIESE 2013 legte die Gemeinde diese 210 m² Ökofläche an und verwendete dabei heimisches Saatgut von Rewisa. Rund um die Fläche wird gemäht, damit sich die Bevölkerung an die Ökofläche gewöhnen kann. Die Wiesenmahd erfolgt mit dem Balkenmäher ein- bis zweimal pro Jahr .
MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND UND EUROPÄISCHER UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
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DBURG 4240 WAL RREICH OBERÖSTE
Fotos: Veronika Solberger
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MAGERE WIRTSCHAFTSWIESE Diese 10.000 m² große landwirtschaftlich genutzte Magerwiese liegt etwas entfernt vom Ort und weist trockene wie feuchte Teile auf. Pflanzenhighlights sind Knabenkraut-Arten, die Niedrige Schwarzwurzel – ein hierzulande gefährdeter Korbblütler, Klappertopf, Ruchgras, Sumpfvergissmeinnicht und Wiesenknöterich. Die Wiese wird ab Anfang Juni einbis zweimal gemäht, um Heu zu gewinnen. 2015 hat sie bei der Wiesenmeisterschaft OÖ teilgenommen.
NATURNAHER GARTEN MIT BLUMENWIESE UND ÖKOHAUS Seit 13 Jahren nennt Sylvia Amann diesen 500 m² Garten ihr Eigen. Statt eines Rasens hat sie auf dem gesamten Grundstück eine Blumenwiese angelegt sowie heimische Beerensträucher und Obstbäume gepflanzt: Kornelkirsche, Berberitze, Äpfel- und Kirschbäume. Pflanzenhighlights sind Malven, Königskerzen, Weißdorn, Traubenkirsche (Elexn), wilder Salbei und Zitronenmelisse.
ITZDORF 4209 ENGERW EICH OBERÖSTERR
Fotos: Silvia Aman
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8952 IRDNIN G STEIERMAR K
Fotos: Bernhard Krautzer
Die Fläche hat Vegetation smanager Bernhard K rautzer gemeldet.
GUMPENSTEINER SCHLOSSGARTEN
THAYAWIESE 40.000 m² (4 ha) misst die Wildblumenwiese von Florian Schaumberger: „Trotz der Trockenheit blüht die Wiese so gut sie kann!“ Die Wiesenfläche wird seit vielen Jahren im Rahmen des Agrarumweltprogrammes ÖPUL bewirtschaftet. Erlaubt sind nur zwei Mahden und diese so spät wie möglich.
Vorzeigeflächen von Melderinnen und Meldern
Der öffentlich zugängliche Gumpensteiner Schlossgarten besteht aus zwei Teilflächen. Im Zufahrtsbereich des Schlosses wurde ein Biotopbereich mit drei verschiedenen Grünlandgesellschaften – Bergwiese, Glatthaferwiese (6.143 m²), Halbtrockenrasen – sowie zwei Wasserflächen und eine Schotterbank mit der Deutschen Tamariske als Pflanzenhighlight angelegt. Die Wiesen der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein werden zweimal gemäht.
2094 EIBEN STEIN NIEDERÖST ERREICH
Fotos: Florian Schaumberger
Diese Fläch Florian Sch e hat aumberger gemeldet.
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AKTUELL
DER „FALL LORENZ“ Über die Aberkennung der Ehrendoktorwürde der Universität Salzburg für Konrad Lorenz kurz vor Weihnachten 2015 hat international ein Sturm der Entrüstung gefegt. Die beiden Autoren beabsichtigen mit diesem Artikel eine Berufung gegen das Senatsurteil gegen Lorenz, das ohne qualifizierte Verteidigung des Toten erfolgte. Sie erfüllen damit auch den Wunsch vieler Universitätsangehöriger.
ie Stellungnahme des Historikers, Dozent Alexander Pinwinkler, an den Naturschutzbund veranlasst uns, für diese Organisation in die Schranken zu treten. Pinwinkler schrieb: Sich für Lorenz' Wissenschafts- und Umweltverdienste einzusetzen, sei ja ehrenhaft, gehe aber ins Leere, da der Akademische Senat diese gar nicht gewertet habe, sie seien als Gründe der seinerzeitigen Ehrung weiterhin untadelig – für den Senat aber nicht von den Verfehlungen zu trennen. Geehrt werde „immer die ganze Persönlichkeit, nicht isolierte Verdienste aus Ihrem Leben“ – so Pinwinkler. Welch ein Widerspruch in sich – welch eine Logik!? 60 erfüllte Forscherjahre, davon auch zwei Jahrzehnte als Bezugsgröße für Tierschützer und Umweltbewegte in aller Welt, fanden in diesem Senat „keine Wertung“, werden also ausgeblendet, gehören nicht zur „ganzen Persönlichkeit“ – dagegen reichen drei Jahre verbaler politischer Verirrung (in denen Lorenz nachweislich keinem geschadet hat) für die pauschale und aufsehenerregende Entehrung. Dies wird durch maßlose Überbewertung des dick aufgetragenen Beitrittsgesuches begründet „in dem er sich 1938
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„WIR FORDERN DIE BERUFUNG GEGEN DAS URTEIL DES SENATS“ zu einem viel größerem Nazi machte als er je war“ (Klaus Taschwer), weil ihn – wie wir wissen – Kollegen dazu drängten, die ihn auf dem Lehrstuhl für Vergleichende Psychologie in Königsberg sehen wollten. Lorenz betont im Beitrittsgesuch seine angeblich „erfolgreiche NS-Werbetätigkeit unter den Studenten“. Der extrem kritische Lorenz-Biograph K. Taschwer bemerkt dazu treffend: „Mehr als eine Handvoll Studenten hatte Lorenz bis zum Anschluss und Parteieintritt gewiss nicht“. Wir können dies aus Erwähnungen von Lorenz über seine ersten Dozentenvorlesungen (Lehrbefugnis erst ab 1937!) und Berichten damals Inskribierter bestätigen – so z. B. Friedrich Schaller, später selbst bedeutender Zoologe (heute 95), der sich 1938 als einer seiner ersten Hörer gerademal unter 5 bis 12 Studenten fand und bezeugte, dass in den faszinierenden Geschichten des Tierforschers kein Wort von Politik fiel und der originelle Dozent, der dabei meist mit gekreuzten Beinen oben auf dem Katheder saß, nie mit dem Hitlergruß begann, wie die anderen Professoren.
Vergeblich sucht man im Wissenschaftlichen Oeuvre des damaligen NS-Bewerbers auch nach den von ihm behaupteten „rassenkundlichen“ Forschungen – die einzigen, die man dazu finden könnte, waren Verhaltensbeobachtungen an – Hunderassen. Die inkriminierte „Domestikationsarbeit“ schließlich aus 1940 wurde weder in der NS-Zeit noch danach beachtet, bis sie der New Yorker Psychiater Leon Eisenberg 1972, im Jahr vor Lorenz' Nobelpreis, der Vergessenheit entriss und in einem entscheidenden Punkt verfälschte (wovon die Salzburger Senatsgutachter offenbar keine Ahnung hatten) – siehe Kasten. Jedenfalls wurde sie gerade in den 10 Jahren nach dem Nobelpreis 1973 - bis 1983 (dem Jahr des Salzburger Dr. h.c. für Lorenz) wiederholt öffentlich (bis zum Überdruss) diskutiert – dazu von Lorenz selbst sowohl in der Nobelpreisrede als auch in seiner APA-Erklärung wegen ihrer „schlimmen NS Terminologie“ bedauert. „Mit anderen Worten: 1973 erörterte Lorenz vor der Weltöffentlichkeit, was er 10 Jahre später in Salzburg verschwiegen haben soll“, ätzt Patrick Bahners in der FAZ. Hier nur so viel: Bei allem Verständnis, dass ein „Zeitgeschichtler“ auf
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DER FALL LORENZ
NS-Reizvokabel reagiert, wie ein Sprengstoff-Fahnder auf DynamitReste, braucht er doch nicht noch welche drein zu werfen und dazu erfinden, die in dieser Arbeit gar nicht vorkommen, wie die 'Ausmerzung der 'Schwachen' (!) und 'Euthanasie' (!), die er im gesamten Oeuvre von Lorenz nirgends finden wird, und zwar grundsätzlich nicht – handelt es sich hier offenbar um Projektionen eines einseitig vorprogrammierten Historikers, der weder Evolutionsbiologie verstanden noch eine Ahnung davon hat, welch beherrschende Rolle das Tötungsverbot des Hippokratischen Eides im ärztlichen Selbstverständnis von Konrad Lorenz ein Leben lang gespielt hat. Die Verwechslung von Euthanasie (Tötung) mit Eugenik (genetische Vorsorge durch selektive Förderung positiver Anlagen oder aber im Falle von Erbschäden Fortpflanzungsbeschränkung – nicht Tötung!) ist fachlich tragisch. Die Idee der 'Eugenik' – Francis Galton (1822-1911) (griech. „richtige Fortpflanzung“) erfasste seit der zweiten Hälfte des 19. Jhts in vielen Ländern zunehmend das Denken von Sozialmedizinern und Evolutionsforschern, von England über Skandinavien, Schweiz bis Deutschland (dort 1895 vom ursprünglich sozial gesinnten Arzt
Foto: Archiv Bernd Lötsch
Konrad Lorenz mit Bernd Lötsch (l.) und Peter Weish (r.) – seine „Freunde und Bundesgenossen“, wie er sie nannte. Nichts verbindet mehr als ähnliche Interessen und – gemeinsame Gegner.
Alfred Ploetz propagiert, in Wien der 1920/30er Jahre vom sozialistischen Gesundheits-Stadtrat und 'jüdischen' Anatomieprofessor Julius Tandler). Die Nazis verboten das Wort „Eugenik“ und ersetzten es obligat durch den Terminus von Ploetz „Rassenhygiene“, den dieser aber 4 Jahrzehnte vorher OHNE Bezug zu anthropologischen Systemrassen im Sinn volksgesundheitlicher Prävention für die Gesamtpopulation eingeführt hatte (Rasse im Sinn von „the human race“). Allein das Reizwort „Rasse“ verführt Historiker und Soziologen bis heute zur Unterstellung von Rassismus gegenüber sozialmedizinischen Vordenkern. „Rassenhygiene“ klingt ja schlimm und schloss späteren Missbrauch tatsächlich nicht aus – trotz des frühen „Gemeinwohl-Ansatzes“. Heute unbestrittene Formen eugenischer Prävention sind z. B. Inzestverbot (gegen Fortpflanzung zwischen Verwandten ersten Grades), weiters genetische Eheberatung, die Vermeidung jeder Steigerung des Risikos von Erbschädigungen der Bevölkerung etwa aus Nuklearanlagen (1978 Hauptargument des Mediziners und Evolutions-Forschers Lorenz in der Abwehr der Atomkraft), und als neueste Eugenik: bei in-vitro-Befruchtungen, die
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Nutzung der Prä-Implantations-Diagnostik (PID) – (übrigens mit führender Kompetenz an der MedUni Salzburg). Ein Pionier der Eugenik mit „genetic screening“ auf breitester Basis ist übrigens der New Yorker Rabbiner Josef Eckstein mit großem Erfolg bei der Ausmerzung der Erbkrankheit TaySachs unter den amerikanischen Askenasim. Klaus Taschwer bemerkte übrigens auch fair, dass 'Jude' oder 'jüdisch' in keinem Artikel von Lorenz je vorkam. Dass die inkriminierte Domestikationsarbeit (1940) nichts mit Antisemitismus zu tun hatte, sondern mit der Sorge charakterlicher Defekte durch Selbstdomestikation im urbanen Zivilisationsmilieu, haben wir auch in direkter Befragung von Lorenz um 1980 hinreichend geklärt. Genetische Gefahren der (Selbst)Domestikation beschäftigten Mediziner u. Biologen vieler Länder, das Thema lag zwischen den beiden Kriegen förmlich in der Luft – nicht nur bei Julius Tandler, wir fanden es kürzlich sogar in einem Brief von Sigmund Freud an Albert Einstein (Sept. 1932) wo sich dieser über mögliche psychische Veränderungen im Domestikations-Prozess der Menschheit sorgt – während man seit 1972 wegen fast wortgleicher Vermutungen von Konrad
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Lorenz eine regelrechte Hexenjagd gegen ihn veranstaltet. Dabei war sein schlichter ‚eugenischer’ Rat beim „einzig legitimen Ausleseprozess der Menschheit, nämlich der Gattenwahl“, schärfer als bisher auf Charaktereigenschaften zu achten (statt auf die vom Staats-Rassismus dümmlich forcierten Äußerlichkeiten). Lorenz hielt den weiblichen Teil seit je für die charakterliche Auslese urteilsfähiger – sofern es sich dabei selbst um ein, mit allen sozialen Verhaltensprogrammen voll ausgestattetes Geschöpf handle (er nannte sie in dem Artikel dann „Vollwertige" und „die Besten unseres Volkes" und zitierte im Gespräch gern Goethe „Das ewig Weibliche zieht uns hinan"). Das mag naiv klingen – rassistisch war es aber nie. In dem skandalösen ZIB 2 Interview des Vorsitzenden Professor Stefan Griller wagte dieser sogar von „Erschleichung“ des „Dr. hc.“ durch die Vorenthaltung wichtiger Fakten zu sprechen. Wenn Vorenthaltung wichtiger Zusammenhänge für den Tatbestand „Erschleichung“ genügen, dann war vor allem das Urteil der jetzigen Senatskommission auf Aberkennung „erschlichen“ – durch einseitige Fehlinformiertheit der Senatsmitglieder, die wohl im guten Glauben handelten. Das Urteil gegen den Toten erfolgte zwar mit öffentlich artikuliertem „Ankläger“ aber ohne qualifizierte Verteidigung. Die Unterfertigten sind bereit die Verteidigung von Lorenz in einem Berufungsverfahren zu übernehmen, da wir mit ihm auch, begünstigt durch die Gnade unserer späten Geburt, die politisch belastenden Themen ungeschminkt diskutiert haben, über deren NS-Terminologie wir genauso erschraken wie andere Leser unserer Zeit, die wissen, wie derlei Phrasen in der Folge zum Werkzeug so schrecklicher Zielsetzungen wurden. Und wir teilen die Überzeugung, dass es für NS-Verbrechen – wo welche geschahen – keine Verjährung geben darf. Ein letztes Beispiel für die selektive Wahrnehmung des Senatsberaters Pinwinkler ist seine Zufriedenheit über die „internationalen Reaktionen – neutral bis positiv“ auf die Aberkennung oder – (wie wir sie sehen): akademische Leichenschändung. Wir registrieren hingegen einen Entrüstungssturm des Bildungsbürgertums samt einem vernichtenden Urteil der angesehenen Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ): „Schäbig gegenüber dem Toten, in der Sache bodenlos“ – eine Reaktion, die wir dieser Universität gern erspart wüssten.
Univ.-Prof. Dr. Bernd Lötsch, 1994-2009 Generaldirektor NHMW und Univ.-Doz. Dr. Peter Weish, Lehrbeauftragter für Humanökologie und Umweltethik an der Universität für Bodenkultur, beide Humanökologen und eineinhalb Jahrzehnte Wegbegleiter Konrad Lorenz’ in Umweltfragen.
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INFOBOX
AKTUELL
WIE MAN EINEN HUMANISTEN ZUM RASSISTEN ERKLÄRT AUFKLÄRUNG EINES IRRTUMS
„Durch Domestikation verursachte Störungen arteigenen Verhaltens“ (1940, Zeitschrift für angewandte Psychologie und Charakterkunde), hatte trotz der irritierenden Nazi-Vokabeln nichts mit „Rassismus“ im Sinn und schon gar nichts mit der Judenfrage zu tun – und es hat sich damals wie später kaum wer für sie interessiert. Erst als sie Leon Eisenberg in Science (1972, ein Jahr vor Lorenz´ Nobelpreis) der Vergessenheit entriss und in einem wesentlichen Punkt verfälschte, bekam die nun schon 75 Jahre alte Arbeit die unerwartete Aufmerksamkeit: Die von Lorenz zu den charakterlichen Kriterien der Gattenwahl gemachte Feststellung „Für gewöhnlich wird der Vollwertige auch schon von sehr geringen Verfallserscheinungen an einem Menschen des anderen Geschlechtes besonders stark abgestoßen“ übersetzte Leon Eisenberg in seinem Angriff (Science/76, 1972): “Usually a man of high value is disgusted with special intensity by slight symptoms of degeneracy in men of the other race.“ womit er die Domestikationsarbeit vor aller Welt als rassistisches Machwerk hinstellte – und gerade das ist sie wenigstens nicht. eder Lorenz-Kenner weiß, dass seine Sorge nie der vom Regime hochgespielten „Fremdrassigkeit“ galt, sondern einer eventuellen Zunahme von „ethisch Minderwertigen“ (d.h. charakterlich defekten Individuen), die es in jeder Population gibt, aber in den anonymen Massen der Urbanzivilisation sogar begünstigt sein könnten, weil es hier keine „Auslese auf Anständigkeit" gebe, vielleicht sogar Rücksichtslosigkeit lohne – so der zugegebenermaßen naive Ansatz von Lorenz.
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in Extremfall ethischer Minderwertigkeit, „moralische Idiotie“ galt in den Gesetzen vieler Staaten übrigens als Ehehindernis – ohne dass es dazu der Nazi-Ideologie bedurft hätte) – aus ethisch Minderwertigen also machten seine ideologischen Angreifer kurzerhand „ethnisch Minderwertige“, so als hätte er von minderwertigen Völkern geredet (was bei ihm zu keiner Zeit und an keinem Ort je der Fall war). Falsch war auch der Vorwurf, er habe die kurze politische Verblendung nie eingestanden. Ein Gegenbeweis ist z. B. in seiner APA Erklärung 1973 und seiner Nobelpreisrede: „Wenn ich domestikationsbedingte genetische Veränderungen auch heute noch für höchst gefährlich halte, bedaure ich rückblickend doch zutiefst, dass ich mich überhaupt jemals der Terminologie der Zeit bedient habe, die in der Folge zum Werkzeug so schrecklicher Zielsetzungen geworden ist. Viele andere hochanständige Wissenschaftler Österreichs haben, wie ich, kurze Zeit Gutes vom Nationalsozialismus erhofft und haben sich bald davon mit dem gleichen Entsetzen abgewendet wie ich es tat.“ „Dass die Nazis Mord meinten als sie Auswahl sagten, kam keinem in den Sinn. So naiv, so blöd, so gutgläubig, nennen Sie es wie sie wollen, war ich damals“ (Lorenz im ORF-Interview* mit Franz Kreuzer, 1980).
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*Leben ist Lernen. Dieses Gespräch von Franz Kreuzer mit Konrad Lorenz fand 1980 statt und erschien im selben Jahr als Büchlein (nochmals 1984).
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Fotos v. o.: Matthias Kropf; Kristina Plenk; piclease/Anja Addis
DIE IGEL SIND LOS! AUFRUF ZUM IGELMONITORING Der Igel ist als Kulturfolger ein häufiger Besucher in unseren Gärten und kann deshalb auch oft in Siedlungen beobachtet werden. Mit dem Projekt „Die Igel sind los! Punks in unseren Gärten“ hat sich das Institut für Integrative Naturschutzforschung der Universität für Bodenkultur Wien zum Ziel gesetzt, dem Vorkommen der „Gartenpunks“ in Österreichs Gärten auf die Spur zu kommen. esucht werden interessierte GartenbesitzerInnen, die das Vorkommen von Igeln in ihrem Garten erforschen wollen. Dazu kann ein sog. „Igeltunnel“ (siehe Infobox) ausgeborgt werden. Auch persönliche Igelbegegnungen im Garten können natürlich als direkte Beobachtung gemeldet werden. Mitforschen können alle, die einen eigenen Garten oder Zugang zu einem Garten haben; auch für Kinder ist diese spannende aber einfache Methode gut geeignet. Da auch die Ausstattung und Bewirtschaftung der Gärten einen Einfluss auf das Igelvorkommen haben, werden diese Faktoren ebenfalls untersucht. GartenbesitzerInnen werden gebeten, in einem „Gartenfragebogen“ einige Angaben zu ihrem Garten und dessen Bewirtschaftung zu machen. In Kombination mit einer Analyse der landschaftlichen Umgebung werden diese Daten für die Erstellung von Empfehlungen und „best practice“ Beispiele für eine igelfreundliche Gartengestaltung verwendet. Das Projekt „Die Igel sind los!“ wird vom BMWFW gefördert und basiert auf dem Sparkling Science Projekt „Natur vor der Haustür – Citizen Science macht Schule“.
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Meldung der Igelbeobachtungen, Gartenfragebogen & weitere Informationen: http://igelimgarten.boku.ac.at Text & Kontakt: Universität für Bodenkultur Wien, Inst. f. Integrative Naturschutzforschung Dr. Silvia Winter und DI Kristina Plenk 1180 Wien, Gregor Mendel Straße 33 T +43/(0)1/476 54-4506/-4510 igelimgarten@boku.ac.at
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DEM IGEL AUF DIE SPUR KOMMEN… …kann jeder mit Hilfe eines Igeltunnels, welcher selbst gebaut oder bei einer der regionalen Kooperationsstellen ausgeborgt werden kann. Der Igeltunnel (Nottingham Trent Universität, England) wird abends mit Köder, Farbe und Papier bestückt. Am nächsten Morgen kontrolliert man, ob ein Igel durch den Köder angelockt wurde und seine Spuren hinterlassen hat. Mit dieser Methode können auch andere tag- und nachtaktive Tiere wie Mäuse oder Marder entdeckt werden. Interessierte Laien können schon mit wenig Übung Igelspuren leicht erkennen. Nachdem der Igeltunnel fünf Nächte lang aufgestellt wurde, können die protokollierten Daten über die Projekthomepage gemeldet werden.
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ARTENSCHUTZAKTIVITÄTEN
SCHLANGEN- UND FROSCHFREUND HILFT WEITER Peter Ritzinger aus Scheibbs hat ein ungewöhnliches Hobby: Er hilft bei Problemen mit heimischen Reptilien und Amphibien. usammen mit seiner Lebensgefährtin Bernadette Schindelegger setzt er sich seit 2013 für die immer seltener werdenden Reptilien und Amphibien insbesondere in NÖ ein. Für beide ist der Reptilien- und Amphibienschutz eine Herzensangelegenheit, denn ihre Hilfe ist ehrenamtlich und hat zum Ziel, den Menschen die Angst vor diesen Tieren zu nehmen, aber auch über ihre Lebensweise und Gefährdung zu informieren. Für seine Tätigkeit besitzt Peter Ritzinger die amtliche Fangerlaubnis für Reptilien und Amphibien in bestimmten NÖ Bezirken. Auch der Naturschutzbund hat seine Dienste schon an ratsuchende Mitmenschen vermittelt. Da die Arbeit meist recht aufwändig ist, ist jede freiwillige Unterstützung willkommen. Falls sich eine Schlange auf ein Grundstück verirrt und Zuflucht in einer Gartenhütte, Sandkiste, Keller sucht, weiß der Spezialist, was zu tun ist: 0 Abholung von Problemtieren in den Bezirken Scheibbs, Waidhofen/Ybbs, Amstetten, Melk, St. Pölten Land, Lilienfeld und Krems 0 Aufklärung über heimische Reptilien & Amphibien, den Nutzen der Tiere etc. 0 Beratung für Menschen mit Angst oder Ekel vor Reptilien oder Amphibien 0 Tipps für Begegnungen mit Schlangen; Beratung in Sachen Artenschutz/Naturschutz im eigenen Garten (Biotopbau, Trockenmauerbau,..) 0 Fundmeldestelle für eine Statistik über das Vorkommen heimischer Reptilien und Amphibien 0 Beratung zur Haltung und Abgabe exotischer Reptilien und Amphibien 0 Beratung zur Meldepflicht und Abgabe für nicht gemeldete Reptilien und Amphibien 0 Hilfe bei entkommenen Haustieren (Schildkröten, Schlangen, Echsen)
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Foto: Privat
Beratung – Aufklärung – Soforthilfe: T +43/(0)664/156 59 40, p.ritz@gmx.at
MIT EINER APP DEM BIBER AUF DER SPUR!
UNTERSTÜTZEN SIE DAS BIBERMANAGEMENT BURGENLAND BEIM SCHUTZ DER BIBER!
Mit dem Smartphone Biber aufspüren? Mit der Biber-App der Naturfreunde ist es ein Kinderspiel, Biberspuren festzuhalten und zu verorten. Freiwillige sind aufgerufen, dem Bibermanagement Burgenland zu helfen, die Bibervorkommen in den Burgenländischen Flusslandschaften zu dokumentieren – und so Konflikten zwischen dem Naturschutz und anderen Interessen vorzubeugen. Mitmachen können alle Naturinteressierten. Sie erhalten eine kurze Einschulung durch das Bibermanagement und schon kann es losgehen. „Die Aktion soll Grundlagendaten über die Ausbreitung des pelzigen
Gesellen liefern und das Bewusstsein für seine Präsenz in unserer Heimat schaffen“, betont die burgenländische Naturschutzlandesrätin Astrid Eisenkopf. Das Projekt wird mit Unterstützung von ESRI (Geografische Informationssysteme) durchgeführt. Die Daten werden direkt vor Ort per Smartphone-App in eine digitale Karte übertragen, die dem Bibermanagement Burgenland wichtige Informationen zur Verbreitung des Bibers liefert. Auch Fotos können angehängt werden, anhand derer ExpertInnen die Biberspuren überprüfen können. HA Information & Anmeldung zur Biberkartierung: David Bröderbauer Naturfreunde Internationale T +43 (0)1/892 38 77-15 david.broederbauer@nf-int.org
Foto: David Bröderbauer
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MELDEAUFRUFE
eit 2015 unterstützen Spitz und Hofer KG über das „Tauernquelle Bio Mineralwasser“ ein Artenschutzprojekt des Naturschutzbundes. Im Mittelpunkt steht dabei die gefährdete Gelbbauchunke. Diese lebt in Waldnähe, in gut vernetzten feuchten wie trockenen Teilbereichen. Als Fortpflanzungsgewässer dienen ihr sonnenexponierte Bachkolke mit geringer Strömung, Überschwemmungsgewässer und Quelltümpel. Sie sind heutzutage vielfach verschwunden, weshalb Schutzmaßnahmen zum Erhalt von Lebensräumen sehr wichtig sind. Die Biotopschutzgruppe Pinzgau z. B. führt an der Achenfurt in Uttendorf solche lebensraumerhaltenden Maßnahmen durch. Drei verschiedene Biotoptypen werden dort betreut: die Achenfurt selbst, die sie umgebenden Wiesen und der Auwald. Dies geschieht durch Zaunerneuerung, Wassermanagement der Tümpel und des mäandrierenden Baches, Pflanzaktionen im Auwald und zeitgerechte Wiesenmahd. Jeden Frühling nimmt die Biotopschutzgruppe ihre Arbeiten wieder auf. Dann erwachen auch die Gelbbauchunken aus der Winterstarre, und das für Unken so charakteristische, melodische „uh-uh-uh“ ist am Gewässer zu hören. MMk
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Fotos v. o.: Feri Robl; Astrid Höller
GELBBAUCHUNKENPROJEKT MIT SPITZ UND HOFER
FEUERSALAMANDER oder GELBBAUCHUNKE gesehen? Bitte melden auf www.naturbeobachtung.at
Amphibientümpel mit Gelbbauchunken in der Achenfurt im Pinzgau
ARTENSCHUTZAKTIVITÄTEN
Foto: Robert Mühlthaler
Der europaweit geschützte Apollofalter ist eine weitum bekannte Gebirgsart. Foto: Peter Buchner
Abenteuer MITMACHEN BEI DER
WIE FUNKTIONIERT DAS MELDEN VON BEOBACHTUNGEN? Der Zugang zu naturbeobachtung.at ist prinzipiell frei. Um „Spaßeinträge“ zu vermeiden, muss man sich zuerst registrieren, bevor man Meldungen abgeben kann. Das Melden selbst funktioniert ganz einfach: Wer hat wo, wann, was und wie viel gesehen? Der Nutzer kann dann seinen Fund weiter präzisieren (z. B. die Fundstelle genauer beschreiben, Koordinaten eingeben oder die Uhrzeit der Beobachtung eintragen) und auch ein Belegfoto hochladen. Solche Bilder sind wichtig, da sie den Experten die Nach-Bestimmung erleichtern. Sobald eine Beobachtung eingetragen ist, ist sie auch sofort als Punkt auf einer (Österreich-)Karte sichtbar. Man kann sich verschiedene Verbreitungskarten und seine eigene Fundliste anzeigen lassen und in einer Belegfototafel sieht man sofort jede Meldung mit Foto.
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Unsere heimischen Pflanzen und Tiere zu kennen und zu wissen, wo sie vorkommen, ist die erste Voraussetzung für ihren dauerhaften Schutz. Heuer stehen die Tagfalter Österreichs im Mittelpunkt. Daher sammelt der Naturschutzbund Naturbeobachtungen aus ganz Österreich unter dem Motto „Sehen! Erkennen! Melden!“ auf seiner Online-Meldeplattform. 016 liegt der Fokus von www.naturbeobachtung.at auf dem Projekt „Abenteuer Faltertage“ – die Meldeplattform feiert heuer übrigens ihr 10-jähriges Bestehen. Von den circa 4.000 heimischen Schmetterlingsarten sind 215 Tagfalter, der Rest Nachtfalter. Rund die Hälfte aller Tagfalterarten ist gefährdet, das heißt, ihre Bestände nehmen ab. Die Hauptursache dafür ist der Verlust von Lebensräumen: Feuchtgebiete wurden entwässert, Offenland wurde aufgeforstet oder bebaut und die Landwirtschaft wurde stark intensiviert. In Gärten und öffentlichen Parks dominiert heute zumeist Einheitsgrün, für „Wildwuchs“ ist kein Platz. Oft wird wichtigen Futterpflanzen die Wachstumsgrundlage entzogen und die an sie angepassten Schmetterlingsarten können sich ohne sie nicht mehr entwickeln. Jede Schmetterlingsart stellt vielfältige, artspezifische Ansprüche an ihre Umwelt. Nur wenn diese erfüllt sind, können die Tiere überleben. Eine der wichtigsten Bedingungen für die Verbreitung und das Vorkommen von Schmetterlingen sind genügend Nahrungspflanzen, sowohl für Falter als auch für Raupen. Während manche Arten viele Nahrungspflanzen annehmen und deswegen eine weite Verbreitung haben, sind etliche Arten auf wenige oder nur eine einzige Nährpflanze spezialisiert. Der Enzian-Ameisenbläuling (Maculinea alcon)
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Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
MELDEAUFRUF
NATURBEOBACHTUNG.AT LEICHT GEMACHT! ✗ Durch eigene Fundmeldungen einen Beitrag zur Erforschung und Erhaltung z. B. der Tagfalter Österreichs leisten ✗ In Artsteckbriefen informieren ✗ Experten um Bestimmungshilfe fragen ✗ Austausch im Diskussionsforum mit anderen Naturliebhabern und -kennern ✗ Ansehen von Verbreitungskarten der eigenen Funde oder der Lieblingsarten
Faltertage
Auf www.naturbeobachtung.at kann jeder zum Hobbyforscher werden und zum Schutz der heimischen Schmetterlingswelt beitragen. Machen Sie mit bei der Schmetterlingszählung 2016 und melden Sie uns Ihre Tagfalterbeobachtungen!
SCHMETTERLINGSZÄHLUNG!
Der gefährdete EnzianAmeisenbläuling legt seine Eier vor allem auf Kreuzenzian und Lungenenzan ab. Foto: Josef Pennerstorfer
beispielsweise ist ein in Österreich hochgradig gefährdeter Tagfalter. Er legt seine Eier v. a. auf den bereits seltenen Lungenenzian oder den Kreuzenzian ab, und seine Raupen können sich nur in den Nestern ganz bestimmter Knotenameisenarten entwickeln. Verschwinden also die spezifischen Enzian- und Ameisenarten, verschwindet auch der EnzianAmeisenbläuling für immer aus Österreich.
Beobachtungen und Daten sind wichtig Die genaue Verbreitung der verschiedenen Schmetterlingsarten zu kennen bildet die Basis für Schutzmaßnahmen. Im Rahmen des Projekts „Abenteuer Faltertage“ ruft der Naturschutzbund daher die Bevölkerung auf, sich aktiv daran zu beteiligen. Ob mit Schmetterlingspflanzen im eigenen Garten oder durch das Melden von Tagfalter-Beobachtungen – jeder kann etwas beitragen. Das ganze Jahr 2016 über, besonders aber in der Zeit von Mai bis Juli, sind alle eingeladen, Tagfalter zu beobachten, zu fotografieren und auf www.naturbeobachtung.at zu melden. Im Diskussionsforum der Website kann man sich mit Gleichgesinnten austauschen und vor der Meldung Schmetterlingsexperten um Bestimmungshilfe fragen. Artsteckbriefe zu allen Tagfalterarten Österreichs geben außerdem Informationen zu Aussehen, Flugzeiten und Besonderheiten der verschiedenen Falter. Einige gefährdete und daher besonders gesuchte Arten stehen im Mittelpunkt des Projektes und werden ebenfalls auf der Seite vorgestellt. Auch Schulen sind aufgerufen, sich am Projekt zu beteiligen, Tagfalter zu beobachten und zu melden. Im Herbst gibt es dann für alle Schulen, die mitgemacht haben, ein besonderes Schmetterlingspaket. Nähere Infos für interessierte Lehrerinnen und lehrer sind auf www.naturbeobachtung.at/AbenteuerFaltertage/Lehrerbereich zu finden.
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www.naturbeobachtung.at Text: Magdalena Meikl MSc, Naturschutzbund Österreich, Projektleitung Abenteuer Faltertage, magdalena.meikl@ naturschutzbund.at MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND UND EUROPÄISCHER UNION Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
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Möglicher ERSTER WILDKATZENNACHWEIS in Oberösterreich seit Jahrzehnten
Der Hinweis kommt vorerst als „C2/wahrscheinliche Wildkatze“ in die Wildkatzendatenbank. Foto: Luchsprojekt/Thomas Engleder
Wildkatze – Hauskatze
ie Katze weist alle sichtbaren Merkmale einer Wildkatze auf – wie sie auch auf dem kleinen Foto gut erkennbar sind. Der italienische Zoologe und Wildkatzenexperte Luca Lapini ist jedenfalls überzeugt: „Es ist sicher eine Europäische Wildkatze – alle sichtbaren Details sind typisch für diesen Phänotyp.“ Thomas Engleder, der Leiter des Luchsprojektes, hat bereits mit Baldrian besprühte Lockstöcke aufgestellt, die die Katze anlocken sollen: „Eine sichere Bestimmung ist nur über Haare und deren genetische Analyse möglich. Im nahen Nationalpark Bayerischer Wald wurden in den vergangenen Jahren mehrfach Wildkatzen eindeutig nachgewiesen, für den österreichischen Böhmerwald wäre es der erste Nachweis“. In OÖ stammt übrigens der letzte sichere Nachweis einer Wildkatze von 1975 aus der Gegend um Windhaag. Das letzte autochthone oberösterreichische Exemplar wurde im August 1915 in der Gemeinde Hinzenbach erlegt. Die Fläche des Naturschutzbundes ist jedenfalls ein Hotspot der Artenvielfalt, denn dort kommt nicht nur die überaus seltene Birkenmaus vor, sondern auch der Sonnentau. Dessen Bestand wird nun mithilfe eines Projektes der Landesgruppe OÖ im Rahmen der Initiative vielfaltleben durch verschiedene Maßnahmen verbessert. Auch die Koordinations- und Meldestelle wird maßgeblich von vielfaltleben unterstützt. Nun warten alle gespannt darauf, dass die Katze der Verlockung des Baldrians nicht widerstehen kann und ihre Haare an den Lockstöcken hinterlassen wird.
Aus Grafik Kranz– Lapini - Molinari
D AUFRUF: ACHTUNG, WILDKATZE GESUCHT!
Früher war die Europäische Wildkatze (Felis silvestris s.) über weite Teile Österreichs verbreitet. Mitte des letzten Jahrhunderts verschwand sie jedoch aus unseren Wäldern. Abgesehen von vereinzelten Nachweisen, ist über ihre gegenwärtige Situation und ihr Vorkommen noch immer wenig bekannt. Die Plattform Wildkatze* möchte deshalb mehr über den Bestand dieser scheuen Jägerin erfahren und ersucht um Hinweise. Wenn Sie glauben, eine Wildkatze gesehen zu haben, melden Sie uns bitte Ihren Hinweis: Melde- und Koordinationsstelle Wildkatze c/o Naturschutzbund: wildkatze@naturschutzbund.at oder auf www.wildkatze-in-oesterreich.at (Online-Fragebogen zum Ausfüllen unter „Wildkatzenmeldung“) oder telefonisch: 0043/(0)662/64 29 0913 oder -17 ( Magdalena Meikl MSc) bzw. 0043/(0)664/402 90 96 (Ingrid Hagenstein, Projektleitung). Infos zu Wildkatzen finden Sie auf der Homepage der Plattform: www.wildkatze-in-oesterreich.at
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Der jüngste Fotohinweis lässt die Herzen von Wildkatzenexpertinnen und -experten höher schlagen. Er stammt aus einer Wildkamera, die eigentlich Luchse im Rahmen des Luchsprojektes „Österreich Nordwest“ nachweisen sollte – und die auf einer | naturschutzbund | -Fläche im österreichischen Teil des Böhmerwaldes aufgestellt ist.
Ingrid Hagenstein, Leitung der Koordinationsund Meldestelle/Plattform* Wildkatze *Die „Plattform Wildkatze“ ist eine Kooperation aus Österreichischen Bundesforsten, | naturschutzbund |, der Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände, Nationalpark Thayatal, Alpenzoo Innsbruck-Tirol und Naturhistorischem Museum Wien sowie Einzelpersonen. Ziele der Plattform sind die Rückkehr der Wildkatze nach Österreich und die Etablierung eines stabilen Bestandes.
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ARTENSCHUTZAKTIVITÄTEN
LUDEK, DER DRAUFGÄNGER Groß war die Überraschung als im letzten August ein Luchs im Kürnberger Wald bei Linz auftauchte. Noch erstaunlicher war der weite Weg, den er von Südböhmen bis in den Freiwald zurückgelegt hatte. sterreichische und tschechische Luchsforscher trauten ihren Augen nicht recht, als sie beim jüngsten Fellmustervergleich von Luchsbildern aus Fotofallen feststellten, dass der „neue“ Luchs im Freiwald/Novohradske hory, ein alter Bekannter ist, nämlich Luchs Ludek. Wieso wir das alles wissen? Weil der Naturschutzbund das „Luchsprojekt Österreich Nordwest“ u. a. durch Fotofallen unterstützt.
Ö
LUDEKS ABENTEUERLICHE REISE. Erst durchquerte er Südböhmen und das Mühlviertel, überwand die Donau und blieb einige Wochen im Kürnberger Wald nahe Linz. Dort wurde es ihm offensichtlich zu eng, denn ein Luchsrevier misst durchschnittlich 10.000 ha. Auch Artgenossen fehlten ihm. Gegen Süden versperrte ihm außerdem allerhand menschliche Infrastruktur den Weg. Denn mit Einkaufszentren, Flughafen, Straßen, Industrie und wenig Wald in der Landschaft hat man als Luchs wenig Freude. Was tun? Also wieder zurück über die Donau in den Norden und auf neuen Wegen durchs Mühlviertel bis ins Waldviertel. Im Grenzgebiet von Oberösterreich, Niederösterreich und Südböhmen, das auf österreichischer Seite Freiwald und auf tschechischer Seite Novohradske hory heißt, konnte Luchs Ludek schließlich Oktober, November und Dezember 2015 mehrfach festgestellt werden. „Wir kennen den genauen Weg von Luchs Ludek nicht, seine bekannten Aufenthaltsorte liegen aber einmal 70 und dann wieder 60 km Luftlinie voneinander entfernt. Es ist eine beachtliche Strecke, die dieser Luchs hier zurückgelegt hat und es war wohl auch ein recht gefährlicher Weg“, sagt Thomas Engleder vom Luchsprojekt Österreich Nordwest. Auch die neue Mühlviertler Schnellstraße S10 muss der
Der Luchs wanderte von Südböhmen bis nahe Linz und weiter bis in den Freiwald im Grenzgebiet von NÖ/Tschechien. Dabei tappte er immer wieder in Fotofallen. Bilder v. o.: Thomas Engleder; Alka Wildlife
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Luchs irgendwie über- oder unterquert haben – oder er ist ihr großräumig ausgewichen.
NATURSCHÜTZER UND JÄGER KOOPERIEREN. Luchs Ludek kam man nur auf die Spur, weil Luchsbilder sowohl von Jägern als auch von Luchsforschern zur Verfügung standen und weil es zwischen den Wissenschaftlern beider Länder seit Jahren gute Kooperationen gibt. Die böhmisch-bayerisch-österreichische Luchspopulation im Böhmerwald und den angrenzenden Gebieten erstreckt sich von der Oberpfalz bis in die Wachau und zählt 60-80 selbständige Tiere. Für ein nachhaltiges Überleben sind das aber zu wenige Individuen. „Es braucht verteilt auf das ganze Gebiet vor allem mehr besser geschützte Teilräume, wo Luchsinnen ihre Jungen erfolgreich groß ziehen können", sagt Thomas Engleder. HA Kontakt: Mag. Thomas Engleder, Luchsprojekt Österreich Nordwest luchs@boehmerwaldnatur.at T +43/(0)7289-730 38, +43/(0)664/585 33 54
KOMMENTAR ZUM URTEIL IM FALL DES ILLEGALEN LUCHSABSCHUSSES IN OÖ Im Fall der Jägerin, die nachweislich einen Luchs im Umfeld des Nationalparks Kalkalpen geschossen hat, gibt es nun ein rechtskräftiges Urteil. Zum Bedauern vieler Artenschützer hat das Oberlandesgericht Linz das Ersturteil des Landesgerichts Steyr stark abgemildert. Der Berufungssenat reduzierte die Geldstrafe von 2.880 auf 1.920 Euro und hob die vom Erstgericht verhängte bedingte Haftstrafe auf. Damit ist die Signalwirkung, die von dem Ersturteil ausging, verpufft. Das Urteil des OLG Linz im Berufungsverfahren zeigt, dass das Thema Artenschutz in unserem Rechtssystem noch immer nicht angekommen ist. Eine Geldstrafe in der Höhe von 1.920 Euro wird verkraftbar sein. In Estland etwa kostet ein (legaler) Luchsabschuss knapp 4.000 Euro. Auch die Schadensersatz-Zahlungen an den Nationalpark Kalkalpen in der Höhe von 12.101 Euro wurden vom OLG Linz im Gegensatz zum Erstgericht nicht anerkannt und können vom Nationalpark nur noch über den Zivilrechtsweg eingeklagt werden.
Mag. Peter Gerngroß, Mitarbeiter im Luchsprojekt Österreich Nordwest Links: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Luchs-getoetetJaegerin-von-Tierquaelerei-freigesprochen;art4,2097292 http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Luchs-geschossenOLG-Linz-mildert-Urteil-deutlich;art4,2097443 http://derstandard.at/2000029892745/Luchs-in-Nationalparkgewildert-Urteil-gegen-Jaegerin-reduziert
MUTTER ERDE-WILDBIENENHOCHHÄUSER KOMMEN AUS DER STEIERMARK ür die MUTTER ERDE-Bieneninitiative fabrizierte Konrad Guggi von der Naturund Bergwacht, ein erfahrener Hersteller von Nisthilfen, in den vergangenen Monaten fünf große Wildbienennisthilfen nach einem Baukastensystem. Unter Anleitung der Bienenexperten des Naturschutzbundes Steiermark wurden diese besonders großen „Hochhäuser“ auf ausgesuchten Grundstücken der Landesgruppe aufgestellt: am Rande blütenreicher Wiesen, in der Umgebung von Streuobstbäumen oder im Nahbereich botanischer Gärten. Auch die weitere Betreuung wird von den Naturschutzbund-Fachleuten übernommen. Dabei werden mehrere Projektziele verfolgt: Zum einen gilt es, dem Bestäuber-
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„Wildbienenhochhaus“ – langfristig haltbar und mit Vogelschutzgittern versehen. Foto: Johannes Gepp
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mangel in Gärten und in der Landwirtschaft entgegenzuwirken, zum anderen das Bewusstsein für die Bedeutung bestäubender Insekten für den Obst- und Gemüseertrag bei Gartenbesitzern und Bauern zu stärken. Nicht minder wichtig ist es, diese zu mobilisieren, selbst aktiv zu werden und Wildbienennisthilfen aufzustellen. Für die nächsten zwei Jahre laufen Beobachtungsreihen, um zu dokumentieren, ob und in welchem Ausmaß Wildbienen die Nisthilfen annehmen. Guggi´s Naturwerkstatt ist auch erfahren in der Anfertigung von Hummelhäuschen, Fledermausquartieren etc.: Infos auf www.guggis-naturwerkstatt.at
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Foto: NP-Kalkalpen/Sieghartsleitner
ARTENSCHUTZAKTIVITÄTEN
Bienenschutzfonds-Projekt 2014-15
HUMMELN SORGEN FÜR VIELE KÜRBISKERNE Seit mehr als zwei Jahren gehen der | naturschutzbund | und der Lebensmittelhändler Hofer in einem Projekt der Frage nach, welche Bedeutung Hummeln für die Kürbis-Bestäubung haben, welche Hummelarten bevorzugt Kürbisblüten bestäuben und ob dadurch mehr Kürbiskerne zu ernten sind. azu wurden im Frühjahr 2014 Völker von Erd-, Stein-, Wiesen-, Baum-und Gartenhummel in Nistkästen auf Untersuchungsflächen verschiedener Landwirte in der Steiermark aufgestellt. Das Ergebnis dieses ersten Projektteiles war für alle überraschend: Die Gartenhummel Bombus hortorum entpuppte sich als einzig wahre Kürbisblütenliebhaberin. Baum- und Steinhummeln interessierten sich für Kürbisblüten überhaupt nicht, Erdhummeln und Wiesenhummeln in geringem Maße. Auf allen untersuchten Feldern war die Honigbiene die häufigste Blütenbesucherin. Doch die Hummeln, insbesondere die Gartenhummeln, sind die effizientesten Bestäuberinnen. So lag die Kürbiskernausbeute auf dem Feld mit den Gartenhummeln um 25,8 % über dem Durchschnitt jener der Vergleichsfelder. Im zweiten Untersuchungsjahr (2015) des Kürbisbestäubungsprojektes überprüften der Projektleiter und ehemalige Biologielehrer, Mag. Bernd Strauß, und die Biologiestudentin Kathrin Grobbauer – sie schreibt übrigens ihre Bachelor-Arbeit darüber – ob sich die Ergebnisse von 2014 bestätigen lassen. Dazu wollte man acht Gartenhummelvölker in Nistkästen großziehen. Die Anzucht gerade dieser Hummelart erwies sich in diesem Jahr aber als besonders schwierig: Durch unvorhersehbare Probleme bei der Anzucht der Gartenhummelvölker stand letztlich nur eines zur Verfügung, das seine Arbeit allerdings wunderbar erledigte. Zusätzlich brachte man auf einem Kürbisacker drei im Handel erhältliche starke Erdhummelvölker aus, um auch deren Bedeutung für die Kürbisbestäubung zu untersuchen. Im September wurden die Kürbisse jeweils von drei vier Meter langen quadratischen Parzellen eines jeden Versuchsfeldes abgeerntet, gezählt und deren Körner ausgenommen. Danach kamen diese in die Trocknungsanlage der „Saatzucht Gleisdorf“. Nach genauem Wägen der getrockneten
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Körner konnte die durchschnittliche Körnerzahl pro Kürbis errechnet werden. Aus den erhobenen Daten war auch der Hektar-Ertrag der Untersuchungsfelder ermittelbar.
Auswertung. Die Auswertung der Kürbiskernernte bestätigte die Ergebnisse des Vorjahres: Der Kernertrag pro Kürbis auf dem Feld mit dem Gartenhummelnest war um 33,6 % höher als auf den Vergleichsfeldern ohne zusätzliche Hummeln. Der Kernertrag pro Kürbis mit Erdhummeln war auch um 18,9 % höher. Der Hektarertrag an Kürbiskörnern beim Gartenhummelfeld lag um 6 % über dem der Vergleichsfelder. Bei den zugekauften Erdhummeln allerdings nur um 0,6 %. Die beiden Grafiken zeigen die Ergebnisse klar. Wegen der Probleme in der Anzucht der Gartenhummeln ist die Stichprobenanzahl aber leider noch immer zu klein, um eine endgültige Aussage zur Bedeutung dieser Hummelart als Kürbisblütenbestäuberin machen zu können. Deshalb soll die Untersuchung mit weiteren Gartenhummelvölkern in den nächsten beiden Jahren fortgesetzt werden. Kernzahl pro Kürbis
Hektarertrag an Kürbiskernen in kg Grafik: Neumayer und Strauß, Foto: Bernd Strauß
Eine Hummel voll mit Kürbisblütenstaub Foto: Bernd Strauß
BIENENSCHUTZFONDS
TIPP
Vollständiger Bericht auf www.naturschutzbund.at (Bienenschutzfonds/ Mehr zum wissenschaftlichen Projekt).
Empfehlungen für Landwirte. Da Gartenhummeln nicht einfach zu züchten sind, empfiehlt sich das Anlegen von Blühstreifen mit ihren bevorzugten Nahrungspflanzen: Beinwell und Taubnesseln für den Frühling, Flockenblumen, Disteln und Schmetterlingsblütler für den Rest des Jahres. So können Kürbisbauern Gartenhummeln am effektivsten fördern. Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass ein viel-
fältiges Blütenangebot im Umfeld der Kürbisfelder besteht, damit sich auch Populationen verschiedener Hummelarten entwickeln können. Auch selbstgebastelte Hummelnistkästen in den Blühstreifen machen es den Gartenhummeln leichter, sich anzusiedeln. HA
Unterstützt aus Mitteln des Bienenschutzfonds
DER BIENENSCHUTZFONDS GEHT WEITER! Die (Wild)Bienenschutzaktivitäten von | naturschutzbund | und Hofer gehen in die nächste Runde. Zu den attraktiven Wildbienenkursen sind einige neue und für den Wildbienenschutz wichtige Projekte hinzugekommen. eit Mitte 2013 führt der Naturschutzbund verschiedenste Bienenschutzprojekte in Österreich durch: Streuobstwiesenmanagement in OÖ, Bienenschutz in Gemeinden, jährliche Wildbienenkurse, einen Hummelschwerpunkt auf der Meldeplattform naturbeobachtung.at mit Beratung durch Experten und auch ein wissenschaftliches Kürbisbestäubungsprojekt, um herauszufinden, ob Hummeln als Bestäuberinnen den Kürbiskernertrag verbessern können. Nicht zu vergessen ist die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit in Form von Presseaussendungen, Newslettern und Artikeln in Druckwerken sowie auf der Homepage und in sozialen Medien. Die Mittel kommen aus dem „Bienenschutzfonds“, der vom Lebensmittelhändler Hofer dotiert wird. Unglaubliche 150.000 Euro kamen bisher dem (Wild)Bienenschutz zugute – wir berichteten schon mehrmals darüber – weitere 100.000 Euro fließen bis 2018 in neue Projekte. Einige Aktivitäten sind mittlerweile abgeschlossen: Ein Infofolder für mehr Blühflächen und Pflegeempfehlungen im öffentlichen Bereich wurde produziert und an alle Gemeinden verschickt, ein Folder zum einfachen Bestimmen der häufigsten heimischen Hummelarten aufgelegt, eine Blühstreifeninitiative entlang von Straßen in ausgewählten burgenländischen Gemeinden durchgeführt, die dortige Wildbienenfauna erhoben, das Kürbisbestäubungsprojekt ausgewertet (siehe Beitrag S. 25) und ein Gemeinde-Workshop zum Thema, warum es so wenige Blühflächen an Straßenrändern gibt, im Vorfeld des Naturschutztages NATUR VERBINDET abgehalten.
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Geplant sind auch Baukurse mit Jugendlichen. Foto: Alexander Würtenberger
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PROJEKTRUNDSCHAU:
Foto: Archiv ÖNB
Hummeln erkennen und melden: KURSANGEBOTE IM FRÜHLING Das kann man ganz leicht über Hummelvermehrungsseminare, Hummelbestimmungskurse sowie die bestens besuchte Hummelmeldeplattform (www.naturbeobachtung.at) und deren „Forum“, in dem wieder unsere Wildbienenexperten Johann Neumayer, Bernhard Schneller und als neue Biologin Sophie Kratschmer für Bestimmungsanfragen zur Verfügung stehen. Auch heuer stellen wir zwei Hummelarten in den Fokus und rufen zum Melden der Wiesenhummel und der Berglandhummel auf (Umschlagseite). Das Wildbienen-Kursangebot finden Sie im Heft sowie auf www.naturschutzbund.at (unter: Bienenschutzfonds/Kurse) Auch Kurse zum Bau von Wildbienen-Nisthilfen mit der Zielgruppe Kinder und Jugendliche sind 2016 und 2017 geplant. Sie werden von verschiedenen Gruppen der Naturschutzjugend durchgeführt (Foto links).
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Foto: Alexander Würtenberger
PROJEKTRUNDSCHAU des Asylwerberheimes Leppersdorf unterstützt. Auch Obstbäume sollen nachgepflanzt und Wildbienennisthilfen zum Aufstellen in Streuobstwiesen gebaut werden.
Anlage von BLÜHSTREIFEN AN KÜRBISFELDERN
Highlight dieses Jahres wird dieses Projekt sein: Kinder von sieben Zillertaler Volksschulen pflanzen bei „Krokusfesten“ im Herbst 14.000 biologisch produzierte Krokuszwiebeln zuhause und im öffentlichen Raum der Zillertaler Gemeinden. Damit wird einerseits ein Nahrungsangebot für Bienen im Frühjahr geschaffen, andererseits Bewusstsein für die Bienen bei Schülern, Eltern, Lehrern und der Bevölkerung erzeugt. Projektpartner sind neben Hofer Bienenzuchtvereine im Zillertal und natopia.
Fortsetzung der STREUOBSTWIESEN-INITIATIVE
Foto: Bernd Strauß
KROKUSSE PFLANZEN im Zillertal
In einer Weiterführung des Kürbisbestäubungsprojektes (s. S. 25) werden in Kooperation mit Landwirten in der Steiermark und im Südburgenland Blühstreifen an Kürbisfeldern angelegt. Überprüft wird zum einen, ob durch dieses Nahrungsangebot für bestäubende Insekten eine Ertragssteigerung beim Kürbis erreicht wird. Zum anderen soll erprobt werden, ob eine starke Hummelpopulation in der Nähe von Kürbisfeldern aufgebaut werden kann, die die Bestäubung der Kürbisse fördert.
Foto: Julia Kropfberger
Seminare NATURNAHES GÄRTNERN AUF GEMEINDEFLÄCHEN
Dieses Jahr veranstalten wir einen Fachworkshop zum Thema „Streuobstwiesen-Förderung“ mit Partnern aus der Landwirtschaft, Experten des Naturschutzbundes und der Arge Streuobst. Der Naturschutzbund OÖ, Bio Austria OÖ, und der Naturpark Obst-Hügel-Land veranstalten gemeinsam den Tag der alten Obstsorten (1. 10.) in Scharten. Vom 19. – 22. 10. wird die Aktion „Klaub'm mas zam – 72 Stunden ohne Kompromisse“ durchgeführt, bei der junge Leute liegengebliebenes Obst von Streuobstwiesen sammeln, das danach zu Natursaft „veredelt“ wird. Dabei werden sie von Bewohnern
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Foto: Norbert Hirneisen
Logische Folge des Gemeindeworkshops 2015 sind Schulungen von Praktikern für Praktiker (Gemeinde- und Bauhofmitarbeiter), um diese über die naturschutzfachlich richtige Pflege von Wegund Straßenrändern und über den Wert von Blühstreifen an Straßen und Wegen zu informieren. Zwei Seminare zu „Naturnahes Gärtnern auf Gemeindeflächen“ finden dieses Frühjahr in Tirol (Schwaz und Telfs) statt. HA
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NATUR DES JAHRES
ARTEN DES JAHRES 2016
(AUSWAHL)
uch heuer präsentieren wir auf unserer Homepage wieder die Liste der Arten des Jahres. Dabei rücken bekannte und weniger bekannte Lebewesen in den Mittelpunkt. Die ernennenden Organisationen wollen diesen oft bedrohten Tieren, Pflanzen und Pilzen zu mehr Bekanntheit verhelfen und gleichzeitig die großartige Vielfalt unserer Natur zeigen. Neben der Liste der österreichischen Arten stellen wir Ihnen hier einige ausgewählte in Wort und Bild vor.
A
Die vollständige „Natur des Jahres“ finden Sie auf www.naturschutzbund.at/natur-des-jahres.html Auch Baumschulen mit der „Guten Grauen“ sind angeführt. Liste der österreichischen Arten des Jahres 2016 GRUPPE
ART
ERNANNT VON
TIER
Biber
Naturschutzbund
VOGEL
Stieglitz
BirdLife
BLUME
Wiesen-Schlüsselblume
Naturschutzbund
INSEKT
und Dunkelbrauner Kugelspringer Naturschutzbund Österr. Entomologische Gesellschaft ÖEG
FISCH
Elritze
Österr. Fischereiverband
WEICHTIER
Große Teichmuschel
Naturschutzbund und Malakologen der Universität Salzburg
LURCH
Feuersalamander
Österr. Gesellschaft für Herpetologie
SPINNE
Konusspinne
NHM Wien, Arachnologische Gesellschaft, European Society of Arachnology
STREUOBST- Gute Graue SORTE
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ARGE Streuobst
FLECHTE
Heideflechte
Naturschutzbund
MOOS
Mittleres Torfmoos
Naturschutzbund
PILZ
Safrangelber Weichporling
Österr. Mykologische Gesellschaft
FLEDERMAUS
Abendsegler
BatLife-Europe (30 Partnerorganisationen)
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Foto: Simone Pysarczuk
m 40c
groß
DUNKELBRAUNER KUGELSPRINGER (Allacma fusca).
ABENDSEGLER (Nyctalus noctua). Mit einer Spannweite
Dieses häufig vorkommende Ur-Insekt aus der Gruppe der Springschwänze ist mit seinen 4 mm ein Winzling und flugunfähig. Jeder kennt wahrscheinlich Springschwänze, da sie unter Blumentöpfen leben und wie Flöhe wegspringen. Kugelspringer ernähren sich von Algen, die sie von der Baumrinde und von Baumstümpfen abgrasen, auf denen man sie bei Regen und hoher Luftfeuchtigkeit sehen kann. Sie kommen bei optimalen Lebensbedingungen im Boden in ungeheuer großen Mengen vor, bis zu 200.000 pro m², und tragen wesentlich zur Bodenfruchtbarkeit und zur Humusbildung bei, da sie sich von pflanzlichen und tierischen Zerfallsstoffen ernähren. Ihr harter Chitinpanzer ist immer von einem dünnen Flüssigkeitsfilm bedeckt. Wenn sie gestört werden, dann schnellen sie eine Gabel am Körperende nach hinten und katapultieren sich damit aus der Gefahrenzone. Im Ruhezustand ist die Gabel, auch Furca genannt, unter den Körper geklappt.
von über 40 cm zählt er zu den größten heimischen Fledermausarten, die Geschwindigkeiten bis über 50 km/h erreichen. Seine spektakulären Sturzflüge beim Insektenfang sind vor allem im Spätsommer oft schon am späten Nachmittag beobachtbar. Der Abendsegler ist auch ein ausdauernder Flugkünstler, der zwischen seinen Sommer- und Winterquartieren Spitzenentfernungen von knapp 1.600 km zurücklegen kann. Das ist der Grund, warum diese Art für grenzübergreifende Schutzbemühungen steht und von über 30 Partnerorganisationen von BatLife-Europe zur Fledermaus des Jahres 2016 gewählt wurde. Schutzaspekte für den Abendsegler sind vor allem eine naturnahe Forstwirtschaft und Maßnahmen, die seine Gefährdung durch Windräder minimieren.
HEIDEFLECHTE (Icmadophila ericetorum). Die Heideflechte ist mit ihrem weißlichen Thallus, der mehrere Quadratdezimeter groß werden kann, und den rosa Fruchtkörpern eine auffällige Art. Dennoch wird sie noch nicht vielen Wanderern begegnet sein, da sie sich wegen ihrer Empfindlichkeit gegenüber Nährstoffen weitgehend in die Gebirge zurückgezogen hat. Die Heideflechte braucht feuchten Boden und hohe Luftfeuchtigkeit sowie nährstoffarme Substrate. Dies sind mehr oder weniger geschlossene Wälder, Blockhalden oder offene Stellen (z. B. Torfwände) in Hochmooren und Moorheiden. Während sie in Österreich mit Schwerpunkt Alpen noch als „regional gefährdet“ eingestuft wird, liegt die Einstufung in Deutschland zwischen „stark gefährdet“ bis „regional ausgestorben“ und „vom Aussterben bedroht“.
GUTE GRAUE. Diese Tafelbirnensorte ist vor über 300 Jah-
Foto: Arge Streuobst
Foto: Wolfgang von Brackel
Foto: Andreas Stark/AmpyxVerlag
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ren in Frankreich entstanden und Anfang des 19. Jhdt. in Europa verbreitet worden. Ein OÖ Pomologe hat die Sorte um 1815 in seiner Baumschule vermehrt. Von dort fand sie ihren Weg in die gesamte österreich-ungarische Monarchie, verschwand aber ab 1970 fast gänzlich aus den Katalogen der Baumschulen. Als Herbstsorte ist die Birne frosttolerant und auch für höhere Lagen sehr gut geeignet; die Bäume sind anspruchslos und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Die Früchte sind zwar klein und nicht lange haltbar, aber auf Grund des ausgezeichneten Geschmacks universell verwendbar. In Anbetracht der Tatsache, dass diese Birnensorte über hervorragende Eigenschaften verfügt, scheint es mehr als geboten, jetzt Aktivitäten zu ihrer Erhaltung zu setzen.
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Übersät mit Bärlauch im Frühling ist die Trummerlahn – ein Auenkomplex aus Auwald und Bächen an der Mur, der auch von Zeit zu Zeit überschwemmt wird. Das Bild zeigt eineFläche, die über die dmNaturfreikaufaktion erworben werden konnte.
Foto: Johannes Gepp
BILANZ EINER ERFOLGREICHEN KOOPERATION dm drogeriemarkt unterstützte den | naturschutzbund | beim Ankauf wertvollster Naturflächen – mit einem Ergebnis, das sich sehen lassen kann. Hier die Bilanz der dm-Naturfreikauf-Aktion.
Naturjuwelen (58 Parzellen) in sechs Bundesländern mit einer Gesamtfläche von 158.157 m² konnten im Rahmen der Kooperation um 285.000,- € angekauft werden – Details siehe Tabellen. Denn von 2011-2015 unterstützte der dm drogerie markt den Naturschutzbund beim Ankauf von Mooren, Wiesen und Wäldern in ganz Österreich – mithilfe seiner Kundinnen und Kunden. Diese spendeten Tausende Vorteilswelt-Treue-Punkte, die dm in einen Geldbetrag umwandelte. 2015 war mit der Aktion „dm-flugland“ der Fokus überdies auf die Rettung und den Erhalt von Schmetterlings-Lebensräumen gerichtet. Wo ein Ankauf nicht möglich war, gelang es, entweder einen langjährigen Pachtvertrag einzugehen oder zumindest Pflegemaßnahmen zu übernehmen. Letzteres war in Tirol und Vorarlberg der Fall. Die Bilanz der Kooperation ist beachtlich und kann sich sehen lassen!
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BL BGL OÖ STMK NÖ SBG KTN SUMME
Ankäufe 10 4 5 9 2 1 31
Parzellen m² 17 37.942 6 44.556 17 25.716 15 27.419 2 11.000 1 11.514 58 158.147
Flächenankäufe/ Pacht nach Bundesländern:
dm-Naturfreikauf-Flächen (flugland-Flächen grün markiert)
Anzahl Flächenbezeichnung
Ankauf über die „dmfluglandAktion“
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Bundesland
Trockenrasen bei Rechnitz Streuobstwiese Neustift/Güssing Moorwiese am Finkensteiner Moor Feuchtwiesen an der Pram Sumpfwiese Kälberrain/Pinzgau Erlenbruchwald Speltenbach Feuchtwiese Schlainitzbachniederung Überschwemmungswiese Lange Luss Sandfeld bei Ringelsdorf Streuobstwiese in Kroisegg Pferdeweide f. Huzulen bei Gattendorf Eichen-Hainbuchenwald Lindgraben Feuchtwiese an der Maltsch Streuobstwiese Kaisersdorf Trummerlahn-Wiesen Radkersburg Bachgrundstück an der Kutschenitza Talwiese Bonisdorf am Klausenbach Birkenmausmoos im Böhmerwald Schwertlilienwiese in Moosbrunn Magerwiese Strebersdorf Taglilienwiese Neustift/Güssing Auenwiese in der „Höll“ bei St. Anna Feuchtwiese in Pischelsdorf Feuerfalter-Wiese im Naturpark Raab Enzianwiese Heutal bei Unken Waldschmetterlingswiese bei Waltra Kreuzenzian-Bläulingwiese Poysdorf Schmetterlingswiese an der Maltsch Schmetterlingswiese am Reißbach Feuchtwiese in Moosbrunn Schmetterlingswiese Fischaschlingen
GESAMT
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BGL BGL KTN OÖ SBG STMK NÖ NÖ NÖ BGL BGL BGL OÖ BGL STMK STMK BGL OÖ NÖ BGL BGL STMK NÖ BGL SBG STMK NÖ OÖ NÖ NÖ NÖ
m² 3.135 3.469 11.514 8.013 10.000 5.736 2.051 1.545 2.972 5.060 2.615 2.529 8.849 2.326 7.342 4.411 7.273 18.194 5.499 6.987 1.012 6.734 6.000 3.536 1.000 1.493 6.144 9.500 1.500 1.243 465
Art Kauf Kauf Kauf Kauf Pacht 20 J. Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Pacht 15 J. Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf Kauf
158.147
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dr. uhu ... mÜchte dir heute einige Tiere des Jahres 2016 vorstellen. Sie beschreiben, wie sie sich ernähren und was sie am OLHEVWHQ IUHVVHQ .DQQVW GX KHUDXVÀQGHQ ZHOFKHV 7LHU hier spricht?
JUGENDSEITE Ich ernähre mich von Algen, die ich von Baumrinden abgrase. Besonders gern grase ich auf Baumstßmpfen bei feuchtem Wetter.
Verbinde die Kästchen!
Biber Ich liebe SĂźĂ&#x;es und lebe von Pollen und Nektar. Ich bin nicht wählerisch und besuche die BlĂźten von Obstbäumen, Blumen an Waldrändern und in Gärten.
GroĂ&#x;e Teichmuschel
Ich fresse alle kleinen Tiere, Eier und Algen, die ich am Ufer und in IUHLHP :DVVHU ÀQGH ,FK OHEH LQ einem Schwarm, der den ganzen Tag nach Futter sucht.
Konusspinne
Ich benutze mein Atemorgan zum Fressen! %HLP (LQ XQG $XVDWPHQ ÀOWULHUHQ PHLQH Kiemen Teilchen aus dem Wasser, die ich dann verdaue. Deshalb muss ich nicht auf Nahrungssuche gehen und bewege mich nur selten.
Konzeption und Gestaltung: www.natopia.at
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Dunkelbrauner Kugelspringer
Frßhjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
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Stieglitz
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Elritze
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Feuersalamander
Auch ich lebe in einem Schwarm und suche ÁHL LJ QDFK )XWWHU ,FK IUHVVH NOHLQH 6DPHQ GLH LFK ZLH PLW HLQHU 3LQ]HWWH DXV 6WDXGHQ KHUDXV SLFNH $P OLHEVWHQ PDJ LFK 'LVWHOVDPHQ
Bunthummel
Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
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ARTENSCHUTZ Einfache Holzbretter erleichtern den Nestbau. Foto: piclease/Wilhelm Gailberger
Schwalben zählen zu den „Kulturfolgern“, da sie in der Nähe von menschlichen Behausungen leben. Die falsche Auslegung einer Hygienerichtlinie wurde zu einer Bedrohung dieser Vögel.
SCHWALBEN HABEN WIEDER EINE CHANCE IN RINDERSTÄLLEN
ANDREAS KLEEWEIN
DER WORTLAUT AUS DER RICHTLINIE unter dem Punkt „Umweltschutz und Biodiversität“ lautet folgend: „Schwalben sind Nützlinge in Viehställen, weil sie Insekten als Nahrungsgrundlage brauchen und so die Belastung durch Fliegen verringern. Der Schwalbenbestand kann durch einfache Maßnahmen erhalten werden. Ein Kotbrett unterstützt nicht nur den Nistbau, sondern verhindert auch eine mögliche Verunreinigung im Futtertrog oder Futtermittellager. Im Stall werden auch für Fledermäuse vergleichbare Maßnahmen empfohlen.“ TIPP: Gesamte Richtlinie: https://amainfo.at/zusammenarbeit/infor mationen-fuer/landwirte/fleisch/rind/
Text: Mag. Andreas Kleewein, GF BirdLife Österreich, Landesgruppe Kärnten, andreas.kleewein@gmx.net
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orwiegend ist es die Rauchschwalbe (Hirundo rustica) die in Ställen brütet. Vor einigen Jahren kamen Gerüchte bezüglich eines „Schwalbenverbots“ in Ställen auf. Die Hygienerichtlinie für Milcherzeugerbetriebe besagt, dass die Haltung von Geflügel in Kuhställen nicht erlaubt ist. Da Geflügel ein Begriff für Vogelarten ist, die als Nutztiere oder Haustiere gezüchtet werden und zum menschlichen Verzehr geeignet sind, Schwalben hingegen zu den Wildvögeln zählen, kam es hier zu einem Missverständnis. Es handelt sich somit um eine falsche Auslegung der Richtlinie, die dazu führte, dass manche Ställe vollständig nach außen geschlossen wurden. Daher treten jährlich seitens der Landwirte dieselben Fragen in Bezug auf Schwalben in Ställen auf: Dürfen die Schwalben im Stall sein? Was mache ich mit dem im Stall brütenden Schwalben? Aufgrund dieser weit verbreiteten Annahme nahm BirdLife Kärnten Kontakt mit der AMA auf. Dabei wurde die Problematik um diese falsche Annahme dargelegt sowie die Nützlichkeit von Schwalben in Ställen aufgezeigt. Seitens der im Frühsommer 2015 neu erschienenen AMA-Gütesiegel-Richtlinie für Rinderhaltung, Kälberaufzucht, Rinder- und Kälbermast und Mutterkuhhaltung wurde klargestellt, dass Schwalben in Rinderställen nisten dürfen und sollen.
V
Zur weiteren Klarstellung dieser Thematik in anderen Ställen sei Folgendes festgehalten: V Die Regelung betrifft derzeit die Rinderrichtlinie, speziell für Rindermast, Kälber- und Mutterkuhhaltung. V Keinerlei Wildvogelart darf in Geflügelställen nisten, weshalb solche Ställe verschlossen sein müssen. Dies ist jedoch auch im Sinne des Schwalbenschutzes, da in Geflügelställen ein erhöhtes Auftreten von diversen Keimen und Krankheitserregern für Wildvögel vorherrscht. V Schwalben dürfen nicht in Schweineställen nisten. Hierzu sei gesagt, dass Schwalben nur selten solche Ställe als Brutplatz annehmen. Durch die neue Richtlinie darf positiv in die Zukunft geblickt werden. Schwalben sollen wie Jahrhunderte zuvor mit Vieh und Mensch zusammenleben und sich gegenseitig unterstützen.
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TERMINE
EXKURSION FOTOWORKSHOPS
Die Büffel sind los – Landschaftspflege am Grünen Band Europa
Fotoworkshops am Grünen Band Europas mit Naturschutzbund OÖ.-Obmann Josef Limberger und BBCund Universum-Filmer Thomas Hackl. Die Referenten führen ein in das breite Spektrum der Naturfotografie und besprechen die entstandenen Bilder. Sie lehren auch das richtige Verhalten in sensiblen Naturräumen. Naturschutzbund-Mitglieder erhalten eine 10 % Ermäßigung auf die Teilnahmegebühren!
18. 06. 2016, 09:00 - 12:00
➔ Frühling im Nationalpark Thayatal
Wo: Treffpunkt: Natura 2000- & Grünes Band-Infozentrum des Naturschutzbundes, Marktplatz 2, 4262 Leopoldschlag Ausrüstung: wetterfeste Outdoor-Kleidung, Wanderschuhe, evtl. Verpflegung Teilnahmegebühr: Erwachsene € 10,-, Kind € 5,-, für Naturschutzbund-Mitglieder gratis! Leitung & Anmeldung: Wolfgang Sollberger, Leiter Natura 2000 – Grünes Band – Infozentrum Leopoldschlag, nat.2000infozentrum@gmx.at, T +43/(0)664/514 35 48
In der einzigartigen Flusslandschaft des Nationalparks Thayatal gibt es zahlreiche Fotomotive zu entdecken. Wann: 5. - 8. 5. 2016 Wo: Nationalpark Thayatal (Niederösterreich) Teilnahmegebühr pro Person: EUR 360,Verpflegung und Unterkunft sind nicht im Preis inbegriffen. Anmeldeschluss: 1. April 2016
Zur Förderung und Entwicklung der schwer zu bewirtschaften Feuchtwiesen werden im Europaschutzgebiet Maltsch Europäische Wasserbüffel eingesetzt. Diese interessante Nutztierart wird zunehmend für die Landschaftspflege entdeckt. Die Suhlen und Wasserlöcher, die durch die sich wälzenden Wasserbüffel entstehen, bieten einzigartige Lebensräume für viele Amphibien und Reptilien.
➔ Tier- und Landschaftsfotografie im Herbst Bei diesem Fotoworkshop geht es um die Fotografie von Wildtieren in der Gehege-Zone des Nationalparks Bayerischer Wald und Landschaftsfotografie im Nationalpark Šumava. Wann: 13. - 16. 10. 2016 Wo: Nationalparks Bayerischer Wald (D)/Nationalpark Šumava (CZ) Teilnahmegebühr pro Person: EUR 360,Verpflegung, Unterkunft und Parkgebühren sind nicht im Preis inbegriffen. Anmeldeschluss: 30. August 2016 Anmeldung & Information: Thomas Hackl: Email: info@thomas-hackl.at, T +43(0)664/352 78 16 Josef Limberger: Email: limberger_josef@gmx.at, T +43(0)664/513 08 16
➔ Eintauchen in Natur und Kultur am Grünen Band rund um Windhaag – Von alten Gebäuden und romantischen Bächen über Wiesen und Wälder Wann: 20. - 22. 5. 2016 Wo: Windhaag bei Freistadt (Oberösterreich) Teilnahmegebühr pro Person: EUR 290,Verpflegung und Unterkunft sind nicht im Preis inbegriffen. Anmeldung & Information: Green Belt Center Windhaag bei Freistadt, info@greenbeltcenter.eu, T+43/(0)7943/613 83 Anmeldeschluss: 1. Mai 2016
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NATURPARKCAMP im Naturpark Mühlviertel Wann: 10. - 16. 07. 2016 Lust auf Natur und nachhaltig verbrachter Sommerzeit? Dann macht mit beim Naturparkcamp im Naturpark Mühlviertel! Der Naturpark Mühlviertel und der Naturschutzbund OÖ. laden junge und naturinteressierte Menschen ab 16 Jahren zum Einsatz in die Natur ein. Der Naturpark Mühlviertel ist ein Landschaftsschutzgebiet im unteren Mühlviertel mit einer Fläche von 1.046 ha. Die hügelige Kulturlandschaft ist geprägt von Granitrestlingen, Steinkobeln, Pechöl- und Wackelsteinen, Wäldern sowie Feucht- und Magerwiesen mit einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Ziel des Camps ist die Pflege ökologisch wertvoller Wiesenflächen, insbesondere einer nassen Flachmoorwiese. Um gut für diese Aufgabe gerüstet zu sein, erlernt ihr den Umgang mit der Sense. Natürlich wird nicht nur gearbeitet: Ein abwechslungsreiches, attraktives Freizeitprogramm und Zeltfeeling am Campingplatz bringt euch näher zur Natur. Infos & Anmeldung: Naturpark Mühlviertel, 4324 Rechberg 9, T 07264/46 55-25 derntl@naturpark-muehlviertel.at www.naturpark-muehlviertel.at Fotos: Naturschutzbund OÖ/Archiv
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TERMINE
AUSSTELLUNGEN
Mechanische Tierwelt
MUH – Mensch und Haustier
28. 8.-13. 11. 16, NÖ Landesmuseum Die Bereiche Natur und Kunst verbindet diese Ausstellung, für welche die beiden Berliner Fotografen und Ausstellungsgestalter Sebastian Köpcke und Volker Weinhold verantwortlich zeichnen. Sie haben mechanisches Blechspielzeug aus der Zeit von 1900 bis 1970 in der Natur in nachempfundene Szenarien platziert und abgelichtet.
13. 3. 16-12. 2 17, NÖ Landesmuseum Einblicke in unterschiedlichste Facetten der uralten Beziehung zwischen Mensch und Tier gibt die ein Jahr andauernde Schau. Sie reicht von der geregelten Haltung zur Erzeugung von Nahrungsmitteln und Rohstoffen sowie zur Verrichtung von Arbeiten bzw. als Heimtiere, die vor Jahrtausenden begann und bis heute kein Ende gefunden hat.
HUMMELKURSE Wir veranstalten im Rahmen des Bienenschutzfonds Hummelkurse an verschiedenen Orten in Österreich. Es sind keine Vorkenntnisse nötig, die Teilnahme ist frei! Anmeldungen auch online: www.naturschutzbund.at (Bienenschutzfonds)
Hummelvermehrungsseminar ➔ 9. 4. 2016, 14.00 Uhr, 8480 Misselsdorf Kursleiter: Franz Schmidlechner, Landwirt und Hummelexperte Kursinhalte: Heimische Hummelarten & ihre Ansprüche | Hummel„Hummelbau- vermehrung | Bau von Hummelkästen | Ansiedlung er“ Franz der Königin | Betreuung von Hummelvölkern Schmidlechner Anmeldung/Kontakt: Franz Schmidlechner, Schiffserklärt das mühlweg 59, 8480 Misselsdorf (bei Mureck in der SteiInnenleben ermark), Koordinaten für Navigationssysteme: eines seiner N 46,71492 / E 15,79458 HummelnistT +43/(0)664/156 27 32, hummelflug@aon.at kästen.
Hummelbestimmungskurse Im Rahmen des Bienenschutzfonds veranstaltet der Naturschutzbund Hummelkurse an verschiedenen Orten in Österreich. Es sind keine Vorkenntnisse nötig, die Teilnahme ist frei! Der Fokus liegt einerseits auf dem Erlernen der Bestimmung heimischer Hummelarten. Andererseits werden auch Informationen zu Nisthilfen für Solitärbienen und Hummeln geboten. Darüber hinaus vermitteln die Kursleiter Wissen zum Schutz der Bienen durch naturnahe Gestaltung von Blühflächen. ➔ Kurs 1 Univ. für Bodenkultur Wien: 21. 03. 2016, 10 - 16 Uhr Wo: Universität für Bodenkultur, Alte WU, Aug. 2-6 EG./DO.9.2. Kursleiter: Johann Neumayer & Sophie Kratschmer ➔ Kurs 2 Höhere Lehraanstalt für Umwelt und Wirtschaft (HLW) Yspertal: 16. 04. 2016, 10 - 16 Uhr Wo: Schulstraße 13, 3683 Yspertal Kursleiter: Johann Neumayer & Bernhard Schneller ➔ Kurs 3 BIOS-Erlebniswelt Mallnitz/Kärnten 16. 07. 2016, 10 - 17 Uhr Wo: BIOS-Erlebniswelt Mallnitz im Nationalpark Hohe Tauern, 9822 Mallnitz 36 Kursleiter: Johann Neumayer & Sophie Kratschmer Anmeldung 1-3: hummel.bestimmung@gmail.com ➔ Kurs 4 inatura Vorarlberg: 07. 05. 2016, 10 - 16 Uhr Wo: Jahng. 9, 6850 Dornbirn Kursleiter: Johann Neumayer & Bernhard Schneller Anmeldung: naturschau@inatura.at
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BUCHBESPRECHUNG
FÜR SIE GELESEN… Ökologische Flora Niederösterreichs Niederösterreichs Pflanzenwelt entdecken und bestimmen In Zeiten, in denen Artenkenntnisse nur gering geschätzt werden – sowohl in der Gesellschaft im Allgemeinen als auch in Institutionen, die biologische Bildung und damit Artenkenntnisse eigentlich vermitteln sollten – sind Bücher wie die hier beschriebenen enorm wichtig. Denn die Lehrpläne von AHS-Schulen bis hin zu den Universitäten haben Lehrveranstaltungen, die Artenkenntnisse vermitteln könnten, empfindlich gekürzt. Umso höher ist das Bemühen des mir bestens bekannten, nunmehr leider verstorbenen Kollegen Wolfgang Holzner – wir studierten gemeinsam in Wien – und seinen Mitarbeitern und Mitautoren aus dem Institut für Integrative Naturschutzforschung der Universität für Bodenkultur in Wien zu bewerten. Diese stellen die Pflanzenwelt NÖ so dar, dass sie jeden Naturinteressierten unmittelbar anspricht und Neugier für das Detail weckt. Basierend auf einer fundamentalen Kenntnis über die Pflanzen Niederösterreichs und deren Standortsansprüche ist es ihnen gelungen, auf beinahe spielerische Weise in die Problemfelder der Pflanzensystematik einzuführen und die bevorzugten Wuchsorte der Pflanzen zu charakterisieren. Besonders hilfreich und einprägsam ist dabei das Wechselspiel zwischen hervorragenden Fotografien auf der einen und den evidenten wörtlichen Darstellungen auf der anderen – gegenüber liegenden – Seite. Hier wird der weniger Geübte behutsam an die Hand genommen und in die Wunderwelt der Pflanzen eingeführt. Dies wird bei der Darstellung der Gräser und der ihnen so ähnlich sehenden Seggen, Binsen und Simsen besonders deutlich. Die didaktisch höchstwertig dargestellten Zusammenhänge zwischen dem Pflanzenbau und den die Arten begrenzenden individuellen Unterschiede sind auch für den botanischen „Profi“ sehr wertvolle Hinweise. Von größtem Wert sind auch die Hinweise auf verschiedene Insekten, die sich auf bestimmten Pflanzen bevorzugt aufhalten. Eine Gesamt-Artenliste der Pflanzen am Ende des vierten Bandes erleichtert das Erkennen von Neufunden für das Bundesland NÖ enorm und ist für den botanisch Versierten von höchstem Wert. Dieses vierbändige Werk ist großzügig ausgestattet, der Verlag hat offenbar keine Mittel gescheut, um den interessierten Lesern die Pflanzenwelt Niederösterreichs auf höchst ästhetische und die Kenntnis erweiternde Weise nahe zu bringen.
avBuch im Cadmos Verlag, Schwarzenbek 2013 bis 2015; 39,90 € Band 1 Bildatlas der Pflanzenfamilien (Autoren: Wolfgang Holzner, Wolfgang Adler, Matthias Kropf, Silvia Winter unter Mitarbeit von Karin Böhmer, Pia Kieninger, Monika Kriechbaum und Wolfgang Kubelka) ISBN 978-384047522-1 Band 2 Die grüne Welt der Grasartigen – Gräser, Seggen, Binsen, Simsen (Autoren: Wolfgang Holzner, Wolfgang Adler, unter Mitarbeit von Matthias Kropf, Silvia Winter, Pia Kieninger, Karin Böhmer, Monika Kriechbaum) ISBN 978-384047523-8 Band 3 Die bunte Welt der Blütenpflanzen – Kräuter, Stauden und Zwergsträucher (Autoren: Wolfgang Holzner , Wolfgang Adler, Silvia Winter, Matthias Kropf, Monika Kriechbaum unter Mitarbeit von Pia Kieninger, Wolfgang Kubelka, Karin Böhmer, Isabella Auberger) ISBN 978-384047525-2 Band 4 Gehölze, Bärlappe, Schachtelhalme, Farne und Wasserpflanzen (Autoren: Wolfgang Holzner, Wolfgang Adler, Bernhard Splechtna, Silvia Winter unter Mitarbeit von Monika Kriechbaum, Matthias Kropf, Wolfgang Kubelka, Pia Kieninger, Karin Böhmer, Isabella Auberger) ISBN 978-384047526-9
Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk
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BUCHTIPPS – IM BUCHHANDEL
Reinhold Christian (Hrsg.)
Eckhard Fuhr
Torgeir Berge & Berit Helberg
Adolf Ritter von Guttenberg
Rückkehr der Wölfe
Tinni & Sniffer
Pionier für Forstwirtschaft und Naturschutz
Wie ein Heimkehrer unser Leben verändert
Eine abenteuerliche Freundschaft
Adolf von Guttenberg war ein begnadeter Forstwissenschafter, Professor und Rektor der Universität für Bodenkultur in Wien und ein Pionier des Nationalparks Hohe Tauern. Die wissenschaftliche Tätigkeit an der Hochschule für Bodenkultur wurde durch umfangreiche Publikationstätigkeit und viele Vorträge begleitet. 2014, 52 Seiten, zahlreiche Fotos, Broschur, € 10,-- zuzügl. Versandkosten
In ganz Europa erobern Wölfe mit stürmischem Elan angestammte Lebensräume zurück. Der Autor berichtet über die neue Konkurrenz für die Jäger und die Not der Schäfer ihre Herde zu schützen, ebenso wie über das mythologisch gegründete Bild des Wolfs in der Volksseele. So entsteht ein umfassendes Bild des Problems. Die größte Herausforderung ist es zu respektieren, dass es noch wilde Natur in Mitteleuropa gibt. Riemann Verlag 2014, 224 Seiten, ISBN 978-357050171-9, € 20,60
Bezug: Umwelt Management Austria, office@uma.or.at, Palmgasse 3/2, 1150 Wien
Schlüssel zur Art-, Alters- und Geschlechtsbestimmung
Bildatlas mit Schnellzugang
Wolfgang Fiedler. Quelle & Meyer Verlag, 2015, 2 Bände im Set 51,40 € Dieses aus zwei unabhängig voneinander benutzbaren Bänden bestehende Bestimmungswerk setzt neue Maßstäbe, da für das exakte Bestimmen drei unterschiedliche Wege zur Verfügung stehen.
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Daniela Strauß
Gartenvögel lebensgroß
Die Vögel Mitteleuropas sicher bestimmen
Der Schlüsselband ermöglicht die systematische und unmittelbare Bestimmung aller 660 Arten, und zwar nach Alter und Geschlecht. 528 Seiten, 321 Abb., 28 Tab., ISBN 978349401646-7, einzeln € 24,95
Schäferhund Tinni liebt die ausgedehnten Streifzüge mit seinem Herrchen Torgeir durch die Wälder und Ebenen ihrer südnorwegischen Heimat. Zufällig begegnen sie dabei eines Tages einem jungen Fuchs. Ganz unerwartet wird dieser Zufall zum Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft zwischen Hund und dem scheuen Waldbewohner. Narayana Verlag, 100 Seiten, ISBN 978-394412536-7, € 20,40
Der Bildatlas stellt 647 in Mitteleuropa vorkommende Arten in systematischer Reihenfolge auf über 1750 brillanten Fotos vor, die, wo nötig, unterschiedliche Kleider zeigen. Der Schnellzugang, in Form eines nach einfachen Merkmalen aufgebauten Schlüssels, führt sofort zu den Familien. 856 Seiten, über 1.750 farb. Abb., ISBN 978-349401647-4, einzeln € 29,95
Vögel erkennen und bestimmen ist jetzt noch einfacher. Dieser Naturführer zeigt unsere gefiederten Gartenbewohner in ihrer natürlichen Größe. Verwechslungen sind nahezu ausgeschlossen. Inhalte: 60 Gartenvögel sicher finden durch Größenvergleich, alle Merkmale direkt am Foto, Zusatzinfos und viel Wissenswertes, extra: Nester und Nisthöhlen Kosmos Verlag 2015, 112 Seiten, 228 Farbfotos, ISBN 978-344014535-7, € 10,30
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BUCHAUSWAHL LANDESGRUPPEN
Serpentinstandorte im Südburgenland
Die Lafnitz als Lebensraum für Fische
Der Schilfgürtel des Neusiedler Sees:
Artenschutzprogramm Tagfalter im Burgenland –
Erhebung, Management, Schutz, Bewusstseinsbildung
Äschenprojekt Lafnitz – Monitoring 2013-14
Schwerpunkt Europaschutzgebiete
Die Serpentinstandorte des Bernsteiner und Günser Berglandes mit ihrer hochspezialisierten Vegetation sind eine Besonderheit. Sie gilt es zu schützen und zu erhalten.
Diese Broschüre zeigt die Ergebnisse jahrelanger, umfangreicher, fischökologischer Untersuchungen und den Artenreichtum an Fischen in der Lafnitz.
Lebensraum für Kleinlebewesen und Fische. Fischerei Nahrungsgrundlagen
2015, 48 Seiten, ISBN 978-3902632-38-8
2015, 40 Seiten, ISBN 978-3902632-35-7
(Bei allen 4 Broschüren fallen nur Versandkosten an!)
Bestelladresse: | naturschutzbund | Burgenland, T 0043/(0)664/845 30 48, burgenland@naturschutzbund.at
Bestelladresse: | naturschutzbund | Steiermark, T 0043/(0)316/32 23 77, steiermark@naturschutzbund.at
Die Broschüre veranschaulicht in vielen Details das empfindliche Ökosystem Neusiedler See und ist das Ergebnis langjähriger limnologischer Untersuchungen. 2015, 60 Seiten, ISBN 978-3-902632-36-4
Zehn Schmetterlingsarten wurden zur Evaluierung bereits bestehender Artenschutzprogramme und zur Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen ausgewählt. 2015, 40 Seiten, ISBN 978-3 902632-39-5
Wildes Burgenland Unser Erbe an die nächste Generation Auf der Suche nach den letzten intakten Naturlebensräumen: urwaldähnliche Wälder, mit Blumen übersäte Steppenrasen und Feuchtwiesen, versteckte Gewässer u. v. m.
Wil W il ld lde des de e es Bu Burg urg u rge gen g en nlan nl n land lan and n e a
Manfred Fiala. 2012, Bildband, 176 Seiten, 193 Farbfotos, € 29,90 + Versand
Modellregion Steiermark 2030 ohne Intensiv-Massentierhaltung Ökologische und kulturelle Notwendigkeit oder fundamentalistische Utopie?
T A G U N G S B E R I C H T einer Veranstaltung der Plattform “Modellregion Steiermark 2030 ohne Intensiv-Massentierhaltung” am 17.10.2014 an der Karl-Franzens-Universität Graz
Eine Publikation des Naturschutzbund | Steiermark
Modellregion Steiermark:
Flussjuwel Schwarze Sulm Moorreiche Steiermark
Der unberührteste Gebirgsfluss der Ostalpen – im Bereich der Koralpe/SW-SteiÖkologische und kulturelle ermark – wird mit über 500 Notwendigkeit oder fundaFarbfotos über Gewässer, mentalistische Utopie? Pflanzenraritäten und Tiere in Tagungsbericht mit zahlreidiesem prächtigen Bildband chen Beiträgen von Bernd Lötsch, Toni Meier, R. Steiner, eindrucksvoll präsentiert. Johannes Gepp & Walter Postl, Johannes Gepp et al.
2030 – ohne IntensivMassentierhaltung
2015, 88 Seiten A4, färbig bebildert, € 15,00 inkl. Versand
ca. 250 Seiten; € 25,00 + Versand
Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
389 Moore der Steiermark Der Bildband präsentiert die enorme Vielfalt an kostbarsten Feuchtflächen in der Steiermark. Das Buch unterstützt die Forderung nach einer Regelung zum Schutz der Moore im Landesnaturschutzgesetz. Harald Matz & Johannes Gepp. 272 Seiten, 400 Fotos, € 25,00 + Versand
Am Grünen Band Österreichs Vom Eisernen Vorhang zum Naturjuwel Dieses Buch erzählt in kurzen Einführungstexten und atemberaubenden Bildern von den Naturjuwelen am 1.200 Kilometer langen österr. Grünen Band. Johannes Gepp & Alexander Schneider. Leykam Verlag, ISBN 978-3-7011-7803-2, € 34,90 + Versand
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ADRESSEN + IMPRESSUM
BUNDESVERBAND Museumsplatz 2, 5020 Salzburg Mo–Do 8–17, Fr 8–12 Uhr T: 0662/64 29 09 bundesverband@naturschutzbund.at
BURGENLAND Esterhazystr. 15, 7000 Eisenstadt Mo-Do 8-11.30 Uhr T: 0664/845 30 48, F: 02682/702-190 burgenland@naturschutzbund.at
OFFIZIELLES ORGAN DES | naturschutzbund |
....IN 9 LANDESVERBÄNDEN FÜR SIE ERREICHBAR
KÄRNTEN Adalbert-Stifterstr. 21, 9500 Villach Mo–Fr 9–13 Uhr T+F: 04242/21 41 42 H: 0676/3 36 82 62 kaernten@naturschutzbund.at
WIEN Museumsplatz 1, Stiege 13 1070 Wien Di 9–11, 17–18.30, Mi 9–11 Uhr T+F: 01/522 35 97 wien@naturschutzbund.at
NIEDERÖSTERREICH Marianneng. 32/2/16, 1090 Wien Mo-Do 9–13 Uhr T+F: 01/402 93 94 noe@naturschutzbund.at OBERÖSTERREICH Promenade 37, 4020 Linz Mo–Fr 7.30–12.30 Uhr T: 0732/77 92 79 oberoesterreich@naturschutzbund.at
STEIERMARK Herderg. 3, 8010 Graz Mo–Do 8.00–15.00, Fr 8.00–12.00 T: 0316/32 23 77, F: -4 steiermark@naturschutzbund.at VORARLBERG Schulg. 7, 6850 Dornbirn Mo, Do 8.30–11.30, 13.30–16.00 Fr: 8.30-11.30 T: 05572/296 50, F: 05572/2 10 53 vorarlberg@naturschutzbund.at TIROL Im Alpenzoo, Weiherburgg. 37a 6020 Innsbruck, Bürozeiten variabel T: 0664/443 09 59, F: 0512/26 00 87 tirol@naturschutzbund.at SALZBURG Museumsplatz 2, 5020 Salzburg Mo–Do 8–17, Fr 8–12 T: 0662/64 29 09-11 salzburg@naturschutzbund.at
Bezugsbedingungen: Abo-Jahresbezug (einschließlich Postzustellung): EUR 26,– für Österreich, EUR 30,– für das Ausland; Abobeginn jederzeit (mit Zusendung aller bis dahin erschienen Ausgaben); Einzelhefte EUR 6,– + Versand (wenn nicht anders angegeben). Bestellungen nehmen der | naturschutzbund | sowie alle Buchhandlungen entgegen. Abbestellungen werden bis 31. 12. eines laufenden Jahres für das nachfolgende Jahr berücksichtigt. Danach automatische Verlängerung um ein Jahr. Für unverlangte Manuskripte oder Anfragen Rückporto beilegen. Bei Nichtlieferung der Zeitschrift ohne Verschulden des Herausgebers besteht kein Anspruch auf Entschädigung. Für nicht verlangte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen! Bankverbindung: Salzburger Sparkasse, 5020 Salzburg, IBAN AT342040400000018069, BIC SBGSAT2SXXX Herausgeber, Eigentümer, Verleger: | naturschutzbund |, Museumsplatz 2, 5020 Salzburg, T 0043/(0)662/64 29 09 Redaktionsleitung: ChefR Ingrid Hagenstein (HA) Tel. 0043/(0)662/64 29 09-13 E-mail: natur-land@naturschutzbund.at Redaktionsmitarbeit: Mag. Birgit Mair-Markart, Mag. Christine Pühringer, Magdalena Meikl MSc (MMk) Präsidium: Univ.-Prof. i. R. Dr. Roman Türk (Präsident), Hildegard Breiner, Prof. Univ.-Doz. Dr. Johannes Gepp, Univ.-Prof. Dr. Walter Hödl (Vizepräsidentin/en), Wolfgang Meislinger (Finanzreferent); Dr. Friedrich Schwarz (Schriftführer), Univ.-Prof. Dr. Walter Kofler (Mitglied). Satz, DTP-Layout, Druckvorstufe: Ingrid Hagenstein Druck: Bubnik Druck, 5323 Ebenau, Am Kirchberg 1. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem zertifiziertem Papier. Offenlegung laut Mediengesetz: natur&land ist eine konfessions- und parteiungebundene Zeitschrift, die seitens des | naturschutzbund | herausgegeben wird. Redaktionelles Ziel: Kritische Information zu Fragen des Natur- und Umweltschutzes. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder und decken sich nicht unbedingt mit der der Redaktion und des Herausgebers. Im Sinne der Vereinfachung können u. U. geschlechtsspezifische Endigungen weggelassen werden. Selbstverständlich sind immer beide Geschlechter angesprochen.
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ISSN: 0028-0607
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IMPRESSUM
DVR 0457884
Der | naturschutzbund | ist Mitglied der Weltnaturschutzorganisation „International Union for Conservation of Nature“
Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
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Raumordnung Naturfreikauf Lasst Blumen blühen! Business&Biodiversität Wildkatze Auenschutz quo vadis? Abenteuer Faltertage Initiative Grünes Band Europa Die Biber sind zurück! Jubiläumsheft 100 J. Menschen im … Auenschutz mit… Wald… Moore/Rolle im… Schwerpunkt Vögel Konflikte mit… Naturnah gärtnern Moore… Fische Flusskrebse
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natur&land SCHWERPUNKTHEFTE
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›› Raumplanung & Raumordnung ›› Naturfreikauf mit Strategie ›› Lasst Blumen blühen! ›› Business & Biodiversität ›› Auf den Spuren der Wildkatze ›› Abenteuer Faltertage ›› Initiative Grünes Band Europa ›› Die Biber sind zurück! ›› 100 Jahre Naturschutzbund ›› Menschen im Naturschutzbund ›› Auenschutz mit Strategie ›› Wald zwischen
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Mythos und Vision
(siehe auch Vorderseite)
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TONTRÄGER ❒ ..St. CD Vogelst.-Trainer 29,90 ..St. Audioversion ..St. PC-Version ❒ ..St. Stimmen d. Greifvögel 17,95 (Ohne Abbildung) ❒ ..St. DVD Vogelwelt a. Futterpl. 14,95 ❒ ..St. DVD Vogelwelt Gärten 14,95 ❒ ..St. DVD Vogelwelt Wald 4,95 ❒ ..St. CD Vogeltipps 14,95 ❒ ..St. CD Vogelstimmen Rätsel à 9,95 ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒
❒ CD1 ❒ CD2 ❒ CD3 ..St. CD Erlebnis Wald ..St. CD Erlebnis Bauernhof ..St. CD Sommer (o. Abb.) ..St. CD Froschlurche ..St. CD Enspannung Alm ..St. CD Entspannung Wald
NEU
6,– 6,– 6,– 5,– 5,– 5,– 5,– 5,– 5,–
BAND 1: Wanderund Hüttenurlaub in Bayern, Österreich, Südtirol Von Hütte zu Hütte. Mit Sonderteil: knieschonende Wege. 296 S., EUR 18,90
BAND 2: Abenteuer Natur Wien, NÖ, Burgenland 55 Outdoor-Tipps für 1-6-jährige Entdecker und Entdeckerinnen, 170 Seiten, EUR 15,20
BAND 4: Natur für jeden Garten 10 Schritte z. NaturErlebnis-Garten – das Einsteiger-Buch. Reinhard Witt. 479 S., ISBN 978-3-00041361-2, EUR 27,00
BAND 5: Das Wildpflanzen-Topfbuch Ausdauernde Arten für Balkon, Terrasse und Garten Reinhard Witt. 297 S., ISBN 978-3-00021048-8, EUR 24,95
BAND 3: Kinderwagen- und Tragetouren Vorarlberg Barrierefreie Höhenwege über 1.500 m, vom Baby bis ins hohe Alter, 192 Seiten, EUR 15,20
5,– 5,– 5,–
›› Moore/Rolle im Klimaschutz ›› Konflikte mit Wildtieren ›› Naturnah gärtnern ›› Moore ›› Fische ›› Flusskrebse
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14,95 14,95 9,95 17,95 9,95 9,95
3,– 3,– 3,– 2,– 2,– 1,–
❒ ..St. CD Eulengeschichten9,95 Folge 1: Der Scheunengeist; Der Uhu ❒ ..St. CD Eulengeschichten9,95 Folge 2: Der Totenvogel; Das Parkgespenst
FAMILIENWANDERBÜCHER ❒ Band 1 ❒ Band 2 ❒ Band 3
18,90 15,20 15,20
SONSTIGE BÜCHER ❒ Band 4 ❒ Band 5 ❒ Band 6
Notizen:
27,00 24,95 16,00
BAND 6: Feldbestimmungsschlüssel für die Hummeln Österreichs, Deutschlands und der Schweiz Aktual. Neuauflage, Biologie Zentrum OÖ, 42 S., EUR 16,00
INFOFOLDER
à 0,80 Luchs (neu) Naturfreikauf Wildbienen Tätigkeitsbericht 2014 Grünes Band Auen Wildkatze Amphibien Feldhamster Wiedehopf Haselmaus Moore Schmetterlinge Schwalben und Mauersegler ❒ Ziesel ❒ Alte Bäume ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒ ❒
Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
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Die wichtigsten Vogeltipps Ob Fragen zu Nistkästen, Winterfütterung, verlassenen Jungvögeln oder vogelfreundlicher Gartengestaltung – diese CD hilft mit fachlich fundierten Antworten. Audio-CD, 32-seitiges Beiheft Dr. Uwe Westphal,
DVD-Film zur Vogelbestimmung
Die Vogelwelt in Gärten und Parks Die Vogelwelt des Waldes
Die Vogelwelt am Futterplatz
Vögel beobachten und erkennen
Die DVD zeigt die häufigsten heimischen Vögel (26 Arten). Für jede Art ein Kurzfilm! DVDFilm von Susanne Hoffmann. 57 Min., EUR 14,95
Jede Vogelart ist einzeln abrufbar und wird in einem eigenen Kurzfilm vorgestellt. Fachkundige Begleittexte liefern hilfreiche Hintergrundinformationen über Brutverhalten, Nahrungssuche etc.. Ein Schnelldurchlauf sämtlicher Vögel ermöglicht ein leichtes und sicheres Bestimmen. Auch für Einsteiger geeignet. DVD-Filme, Susanne Hoffmann, Gesamtlänge: 77 bzw. 85 Min., à EUR 14,95
Vogelstimmen-Trainer
Vogelstimmen Rätsel CDs
Erlebnis Wald
Erlebnis Bauernhof
Vogelstimmen erkennen
24 Rätselvögel
Gesänge und Rufe von 175 heimischen Vogelarten ohne Umgebungsgeräusche. 68seitiges Begleitheft mit Farbfotos und Steckbriefen aller zu hörenden Vögel. CD in Audio- oder PC-Version, 79 Min., EUR 29,90
CD 1: Wald | CD 2: Auwald | CD 3: am Wasser Inkl. Lösungsschlüssel. Ohne gesprochenen Text – eignen sich deshalb auch zur Entspannung. Spieldauer je CD 67 Min., à EUR 9,95
Audio-CD inklusive 32-seitigem Beiheft mit vielen Informationen, farbigen Zeichnungen und Fotos, Pflanzenführer, Spurensuche und Rätselspiel. 78:53 Min., EUR 14,95
Tierstimmen und Geräusche des Landlebens; Fernand Deroussen, AudioCD, inklusive Beiheft mit Informationen, Memory. 71:43 Min., EUR 14,95
Eulengeschichten 1-2
Froschlurche
Entspannung Natur
Entspannung Natur
AUF DER ALM
IM GRÜNEN WALD
Lauschen Sie in aller Ruhe den beruhigenden Klängen der Bergwelt und schöpfen Sie neue Energie. Audio-CD, 60 Min., EUR 9,95
Lauschen Sie den Klängen der Natur, tauchen Sie ein in die beruhigende Atmosphäre eines Waldspaziergangs! Audio-CD, 61 Min., EUR 9,95
76 Min., EUR 14,95
Wenn der Opa mit dem Enkel Die Stimmen aller heimischen Arten. Audio-CD inklusive Beiauf Entdeckungstour geht, heft, Tonaufnahmen aller 14 erleben sie abenteuerliche heimischen Froschlurche von Dinge. Spannende KinderCDs für kleine Vogelfreunde, Immo Tetzlaff, 63 Min., à ca. 60 Min. je CD, à EUR 9,95 EUR 17,95 Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
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VORSCHAU
Die nächste Ausgabe: „Ich kenne ‘was, was du nicht kennst!“ Wir brauchen wieder mehr „Artenkenner“ Schon seit langem fällt es auf, dass im Bildungsbereich – von der Pflichtschule über Fachschulen und Gymnasien bis zur Universität und den Erwachsenenbildungseinrichtungen – die Schulung der Artenkenntnis absolut zu kurz kommt. Und was Biologielehrer
nicht kennen, können sie auch nicht weitergeben! Den meisten Menschen ist kaum bewusst, wie schnell und meist lautlos Arten verschwinden. Ohne Arten zu kennen und ohne Wissen um deren Bedürfnisse kann dagegen nur wenig unternommen werden – Artenkenntnis ist sozusagen der Schlüssel zum Erhalt der Biodiversität. Die Schwerpunktbroschüre will aufzeigen, wie nötig eine schulische Ausbildung im Bereich Artenkenntnis ist und lässt Pädagogen und Pädagoginnen zu Wort kommen, warum aus ihrer Sicht Handlungsbedarf in der Ausbildung und hinsichtlich der Lehrpläne besteht. Foto: önj Archiv
➔HEFT 2 „SOMMERHEFT“ ERSCHEINT MITTE JUNI 2016
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Zeitschrift des | naturschutzbundes | Heft 1/2-2013
100 JAHRE NATUR & LAND | naturschutzbund |
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DIE GESCHICHTE DER NATURSCHUTZBEWEGUNG HOHE TAUERN UND NEUSIEDLER SEE Der Weg zu einem Nationalpark LANDESGRUPPEN Gestern und heute
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Telnr. E-Mail Das Geschenkabo kann jederzeit beginnen. Ich begrenze das Geschenkabo T bis auf Widerruf (mind. 1 Jahr) T auf 1 Jahr Ich zahle per Rechnung.
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Österreich | 0043/(0)662/64 29 09-13
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www.naturschutzbund.at/natur&land *Das Abonnement gilt zunächst 1 Jahr (1.1.-31.12.). Es verlängert sich automatisch um 1 Jahr, falls es nicht bis zum Ende der Laufzeit mit 31.12. schriftlich gekündigt wird. Unabhängig vom Zeitpunkt des Abobeginnes werden alle bis dato erschienenen Ausgaben zugeschickt.
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Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
ruf Meldeauf für die ummel Wiesenh
Schon einmal eine Wiesenhummel gesehen? Nein? Dann gibt es jetzt eine gute Gelegenheit, diese Art kennenzulernen und auf der Hummelmeldeseite von www.naturbeobachtung.at gleich zu melden, so man sie entdeckt.
D
ie Wiesenhummel (Bombus pratorum) ist fast in ganz Österreich bis über die Waldgrenze hinaus zu finden. Als eine der ersten Arten, die mitunter schon Ende Februar aus dem Winterschlaf erwachen, ist sie eine echte Frühjahrsbotin. Ihre Nester bleiben meist klein und das Brutgeschäft in Tallagen ist bereits Anfang Juni erledigt. Denn dann schlüpfen hier die Drohnen und Jungköniginnen. Letztere beginnen nach der Paarung mitten im Sommer ihren „Winterschlaf“. In den Gebirgsregionen dagegen kann man die Wiesenhummel bis in den August hinein beobachten. In ihrer Nistplatzwahl ist sie sehr flexibel: Sie besiedelt Mausnester ebenso wie Vogelnester in Baumhöhlen und ausgesprochen gern auch Hummelnistkästen.
Unterstützt aus Mitteln des Bienenschutzfonds
Zu erkennen ist eine Wiesenhummel an ihrer gelben Binde am Vorderrand des Mesosomas, also des mittleren Teils ihres Körpers und der hellrot gefärbten Hinterleibsspitze. Ist es eine Königin, kann sie auch eine zweite gelbe Binde am Hinterleib tragen. Die männlichen Tiere, die Drohnen, sind dagegen häufig fast durchgehend gelb gefärbt, mit einem roten Hinterleibsende.
Frühjahrsausgabe | natur&land | 102. JG. – Heft 1-2016
Eine Wiesenhummel labt sich an der Blüte des Braun-Storchschnabels. Foto: Johann Neumayer
Damit es nicht gar zu leicht mit der Bestimmung wird, hat die Wiesenhummel seit einigen Jahren in Südost- und Ostösterreich eine Doppelgängerin, die Ungarische Hummel (Bombus haematurus). Diese wandert wohl im Zug der Klimaerwärmung beständig nordwärts. Ähnlich gefärbt wie die Wiesenhummel, liegt der Unterschied darin, dass die gelbe Binde am Hinterleib immer vorhanden und sehr breit ist. Das Rot der Hinterleibsspitze ist hingegen meist fast nicht mehr zu sehen. Nachdem „die Ungarin“ schon länger in der Südoststeiermark zu beobachten war, ist sie inzwischen auch im Wiener Stadtgebiet angekommen und konnte bereits auf www.naturbeobachtung.at dort nachgewiesen werden. Hier können Sie sich auch über alle 45 Hummelarten Österreichs informieren und im Forum mit den Experten und anderen Meldern diskutieren:
www.naturbeobachtung.at
Chobe Nationalpark/Botsuana © Christian Kneissl
Tansania T ansania - Kenia a Kenia
Russland: Kamtschatka Kamtschatka
Die schönsten schönsten Nationalparks Na ationalparks Ostafrikas Ostafrikas Migr ation/Tierwa anderung in der Masai Mar Migration/Tierwanderung Mara a 19 .8. - 2.9 .2016 Fl 19.8. 2.9.2016 Flug ug ab Wien, Safari-Kl Safari-Kleinbusse, einbusse, *** und ****Hot els und Lodg d****Hotels Lodges/meist es/meist HP HP, P, Wil Wildbeobachtungsfah rten, Eintritte, Eintritte, RL 5.49 90,-beobachtungsfahrten, € 5.490,--
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In Zusammenarbeit Zusammenarb beit mit dem NHM Wien Mit Orang Orang Utans in Sepil Sepilok, ok, Schildkröten Schildkröten auf KinabaluMulu-Nationalpark, inabalu- und Mulu-Nationalpark k, ... Selingan, dem Ki 227.9. 7.9 9. - 13. 131 .110.20 10 0.2016 2016 Flug ab Wien, Wien Bus/Kl Bus/Kleinbus, einbus Boo einbus, Boot, ot ot, Hot els und Lodg e € 4.6 Hotels Lodges/HP, tw.. VP, 4.650,-es/HP P, tw VP P, RL 650,--
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Zentrale Lambach, Lam Zentrale mbach, Linzer Str Straße aße 4-6, zentr zentrale@kneissltouristik.at ale@kneisslt e 07245 07245 2 20700, www.kneissltouristik.at ouristik.at www.kneissltouristik.at Opernring 3-5/Eingang Operngasse, wien@kneisslt Wien 1, Opernring w wien@kneissltouristik.at 01 01 40 4080440 ouristik.at 080440 Pölten NEU: NEU: R St. Pölten Rathausplatz athausplatz 15/Eck 15/Ecke e Marktga Marktgasse, st.poelten@kneissltouristik.at asse, st.poelt en@kneissltouristik.at 02742 02742 34384 34384 Salzburg, Linzer Lin nzer Gasse 72a, salzburg@kneiss salzburg@kneissltouristik.at ltouristik.at 0662 0662 877070 877070