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Das sollten Sie beim Kamin-Einbau beachten

EIN PLATZ AM FEUER:

Das sollten Sie beim Kamin-Einbau beachten

(KF) Ein offener Kamin in den eigenen vier Wänden ist für viele Menschen ein fast ebenso großer Herzenswunsch wie ein Garten. Wenn dann in der Baubeschreibung „Kaminanschluss vorbereitet“ steht, sehen sich viele Kaufinteressenten bereits gemütlich am knisternden Feuer sitzen. Es gibt allerdings im Vorfeld einiges zu beachten.

Der Kamin: Geschlossen oder offen?

Zuerst einmal stellt sich die Frage, was genau Sie in Ihre Immobilie einbauen wollen: Einen offenen oder einen geschlossenen Kamin. Im offenen Kamin ist das Feuer nicht durch eine Kamintüre abgetrennt. Romantik pur! Durch diese Bauart bringt er allerdings eine verhältnismäßig geringe Wärmeleistung – hier liegt der Wirkungsgrad der abgegebenen Wärme bei nur 20 bis 30 Prozent. Der fehlende Glasschutz vor Funken, Rauch und Asche kann dazu für deutliche Geruchsentwicklungen und auch „dicke Luft“ im Wohnraum sorgen. Die geschlossene Kamin-Variante, auch Heiz-Kamin genannt, verfügt über eine Kaminkassette mit einer Sichtscheibe aus feuerfestem Glas. Solche geschlossenen Systeme sind dank ihrem Wirkungsgrad von bis zu 70 bis 90 Prozent sehr gefragt. Ein Stahlkern dient als Brennraum, der mit Heizungszügen ausgestattet und dekorativ ummauert wird. Dank der geschlossenen Bauform ist der Energieverlust durch den Rauchabzug sehr viel geringer. Stattdessen wird die Energie in Form von Wärme über die Sichtscheibe abgegeben. Der Sicherheitsaspekt ist auch nicht zu verachten – Funkenflug und andere Risiken werden minimiert.

Vorher abklären, was Vorschrift ist

Ohne Schornsteinfeger geht es nirgendwo in Deutschland. Er muss den Kamin offiziell abnehmen und eine Betriebserlaubnis erteilen. Zudem hält er ein Auge drauf, ob die Feuerstelle regelmäßig gereinigt und ordnungsgemäß betrieben wird. Mit all diesen Aspekten im Hinterkopf raten wir Ihnen deshalb, in jedem Fall erst einmal an der richtigen Adresse eine Auskunft einzuholen, ob Ihr Kamin wie gewünscht mit einziehen darf und dann mit einem Fachmann in die konkrete Planung zu gehen.

Bauliche Basis: der separate Schornstein und die Sache mit dem Mindestabstand

Ein separater Schornstein, der ausschließlich für Ihren Kamin genutzt wird, ist in ganz

Deutschland Pflicht. Der Gesetzgeber regelt ganz genau, wie hoch der Schornstein ausfallen darf oder muss und auch, wie nah er vom Nachbarn entfernt stehen darf. Zudem müssen Sie innerhalb Ihrer Immobilie Vorkehrungen treffen, damit Funkenflug und Hitzeentwicklung nicht zur Gefahr werden. Spezielle Bodenplatten vor der Kaminöffnung können nötig werden, und auch eine geeignete, feuerfeste Isolierung der Wand gegen die entstehende Hitze ist wichtig. Zu Ihren Möbeln muss eine Distanz von 50 cm möglich sein. Für das gelagerte Brennmaterial gilt ebenfalls: „Abstand halten“.

Das richtige Label muss sein

Aufgrund der nur temporären Nutzungsmöglichkeit der offenen Kamine ist für sie kein Emissionsobergrenzwert angesetzt. Bei geschlossenen Kaminöfen wird allerdings genau hingeschaut. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Ofen eine offizielle Prüfstandsmessbescheinigung durch ein unabhängiges Institut und vielleicht sogar ein Umweltlabel wie den „Blauen Engel“ hat. Der Schornsteinfeger wird zudem eine Messung vornehmen, um festzustellen, ob der Kamin die geforderten Werte auch einhält.

Modelle für jeden Geldbeutel

Der Blick auf den Markt zeigt: Bei der Wahl des Kaminofens steht Ihnen eine Vielzahl an Designs und Größen zur Auswahl. Ob in die Mauer eingebaut oder als freistehender Dänischer Kaminofen, hängend, mit Wärmespeicher oder mit Wassertasche – der feurige Geselle tritt in unzähligen Varianten auf, die sich hinsichtlich der baulichen und energetischen Aspekte, ihrer Energieeffizienz oder dem Wirkungsgrad deutlich voneinander unterscheiden. Wichtig ist, dass er das CE-Zeichen trägt – ohne das Zeichen darf in Deutschland kein Kamin eingebaut werden.

Ein einfacher Bausatz für ein offenes Modell ist im Sonderangebot schon ab 800 Euro zu bekommen, kann aber auch – je nach Ausstattung – fast 5000 Euro kosten. Dazu kommen noch die Montagekosten. Bei geschlossenen Heizkaminen und freistehenden Öfen ist die Modellpalette ebenfalls schier unüberschaubar. Preislich bewegen sie sich dementsprechend heterogen von günstig bis zur LuxusAnschaffung. Kompetente Ofenbauer werden Sie zielführend beraten, welches Modell zu Ihrer Neubau-Immobilie passt. Vergessen Sie bei der Planung nicht Ihren Kaminkehrer. Wie wir bereits weiter oben geraten haben: Lieber einen mehr fragen, bevor es zu Enttäuschungen kommt. Dann kann es endlich „Feuer frei“ heißen!

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