HAUS CLUB SCHWEIZ Ausgabe Nr.9 | November

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ratgeber für mein haus I Nr. 9 November 2010 I erscheint 10 ✕ jährlich I CHF 5.50

gut schlafen Neues aus der Forschung

gut essen

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Steamen statt braten

reicher& Älter 33

Warten Aufs Erben



Titelbild: Robert Recker/Corbis, Bildretouche tnt-graphics AG

HAUS CLUB MAGAZIN 4. Jahrgang Herausgeberin neueideen.ch AG Rötelstrasse 84 8057 Zürich im Auftrag von

Haus Club Schweiz Rötelstrasse 84 8057 Zürich www.haus-club.ch

Redaktion Tel. 043 500 40 40 und Verlag Fax 043 500 40 59 Gesamtleitung Verlag/Redaktion Redaktion Creative Direction Verlagsassistenz Marketing & Vertrieb Anzeigenverkauf

Filippo Leutenegger Silvia Tschui, Stv. Chefredaktorin Stefan F. Dellenbach Marianne Hermann Peter Hert Bruno Fernandez

E-Mail-Adressen vorname.name @haus-club.ch Redaktionelle Mitarbeit Gestaltungskonzept Druck Lithografie

Armin Braunwalder, Brigitte Buser, Gartenfreunde GmbH Lucien Esseiva, Lukas Kramer, Simone Matthieu, Niklaus Schwendimann, Carmen Iseli, Heidi Stutz Alpha Media AG: Reto Westermann, Üse Meyer, Jürg Zulliger www.nuance-basel.ch Swissprinters AG, Zofingen tnt-graphics AG

Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung gestattet. Für unverlangte Zusendungen wird jede Haftung abgelehnt. In der Zeitschrift publizierte Inserate dürfen weder ganz noch teilweise kopiert, bearbeitet oder sonstwie verwendet werden. Ausgeschlossen ist insbe­­sondere eine Einspeisung auf Online-Dienste.

Liebe leserinnen und leser Erben Die Schweizerinnen und Schweizer werden reicher, vererben immer mehr und zeitlich immer später. Mit der steigenden Lebenserwartung werden die Erben älter und älter. Immer öfter kommt es vor, dass die Erben schon pensioniert sind und mit dem Erbe nicht mehr viel anfangen können, weil sie ihre Karriere schon längst aufge­baut oder sogar beendet haben. Auf der Strecke bleibt die junge Generation, welche auf Erbkapital angewiesen wäre, um die berufliche und familiäre Exis­tenz aufbauen zu können. Noch komplizierter wird es wegen der steigenden und mittlerweile extrem hohen Scheidungsrate. Die «Normalfamilie» mit Eltern und gemeinsamen direkten Nachkommen wird zum Sonderfall. Normal sind mittlerweile Patch-Work-Familien und Nachkommen aus verschiedenen Beziehungen. Erben wird dadurch nicht nur vermehrt zum Generationenkonflikt, sondern kann für die Betroffenen auch sehr unberechenbar und ungerecht werden. Ein besonderer Stolperstein sind die Pflichtteile für Ehegatten, direkte Nachkommen oder Verwandte, die dem gelebten Leben und den aktuellen Gefühlen oft widersprechen, weshalb nun auf Bundesebene eine Revision des Erbrechts ins Auge gefasst wird. Solange Geld und Wertpapiere vererbt werden, halten sich die Komplikationen meist in Grenzen. Richtig komplex und kompliziert wird es hingegen, wenn Unternehmen und vor allem Liegenschaften vererbt werden. Da steckt der Teufel im Detail und oft droht der Familienstreit. Mehr dazu in unserem Report auf Seite 33. Hypotheken amortisieren Dank einer anhaltend langen und extrem tiefen Zinsphase, sind die Zinskosten für die meisten Hauseigentümer nachhaltig gesunken. Gleichzeitig aber sind auch die Zinsen für Sparguthaben oder Obligationen dramatisch in den Keller gefallen. Auch der Aktienmarkt bringt gegenwärtig mehr Risiken und Verlustpotential als Gewinne. Deshalb stellt sich für viele Hauseigentümer immer stärker die Frage, ob eine freiwillige Amortisation der Hypothek nicht doch Sinn machen könnte, zumal man auf der Aktivseite des Vermögens fast keine Einnahmen zu verzeichnen hat und die Hypozinsen je nach Laufzeit zwischen einem und drei Prozent betragen. Auch steuerlich ist eine freiwillige Amortisation genau zu prüfen. Bevor man aber diese Schritt macht, sollte man einige wichtige Punkte beachten. Mehr dazu auf Seite 60.

Das HAUS CLUB MAGAZIN wird unregelmässig kostenlos an Hausbesitzer verteilt; nur Mitglieder erhalten alle 10 Ausgaben pro Jahr. Werden auch Sie Mitglied im HAUS CLUB SCHWEIZ. Mehr Informationen auf Seite 40.

Filippo leutenegger, Verleger


KOSTENLOSER INFORMATIONSABEND Energiebewusstes Umbauen und Sanieren

praktische Anleitung für Hauseigentümer Seien Sie unser Gast und holen Sie sich wertvolles Wissen und Entscheidungshilfen. KOSTEN­­ LOS UND AN KEINE BEDINGUNGEN geKNÜPFT. Sie fragen sich: Ist mein Haus oder meine Heizung sanierungsbedürftig? Wie viel Energie und Kosten kann ich durch eine optimale Dämmung und moderne Fenster und Türen sparen? Wie saniere ich richtig? Sie interessieren sich für die optimale Dämmung und Heiztechnologien mit erneuerbaren Energiequellen? Sie wollen Klarheit über Förderprogramme und steuerliche Folgen und wie Umbauten und Sanierungen finanziert werden können?

Donnerstag, 11. November 2010

BEA Bern expo, Kongresszentrum G1, Halle 140, Mingerstrasse 6, 3014 Bern Unser Programm für Sie: 18:30 Uhr: «Beginn der Veranstaltung/Einleitung» 18:45 Uhr: «Lohnt sich eine Teil-/Gesamtsanierung?/ Erfassung energetischer Hauszustand» 19:10 Uhr: «Richtige Sanierung der Gebäudehülle» 19:30 Uhr: «Renovation der Fenster» 19:50 Uhr: «Erfolgreiche Heizungssanierung» 20:10 Uhr: «Staatliche Förderprogamme» Anschl. «Apéro Riche» Moderation: Filippo Leutenegger, Nationalrat und Präsident Haus Club Schweiz

Impressionen unserer letzten Veranstaltung

Hehr Informationen und kostenlose Anmeldung: www.haus-club.ch/infoabend Partner:

JA, ich möchte an der Informationsveranstaltung «Energiebewusstes Umbauen und Sanieren» am Donnerstag, 11. November 2010 in Bern teilnehmen. Die Teilnahme ist kostenlos und an keinerlei Bedingungen geknüpft. Die Anmeldungen werden nach Ihrem Eingang erfasst und schriftlich bestätigt.

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Coupon ausschneiden und einsenden an: Haus Club Schweiz, Rötelstrasse 84, 8057 Zürich Anmeldung per E-Mail: info@haus-club.ch (vergessen Sie bitte Ihren Absender nicht)


Inhalt Suzanne Klee Zuhause bei der Country--Queen 7

Gut essen 2 Rezept: Wildfilet Stroganoff

14 18 20

GrÜn ins Haus! Wintergartenpflanzen

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Gut Schlafen Neues aus der Forschung drinnen

Gut Essen 1 Steamen statt braten

Rot in den Garten! drAUSSEN

26 Gartenkalender die Arbeiten im November 28 MobilitÄt Weniger als fünf Liter Benzin 30 Kleine Bäume mit schönem Herbstlaub

Warten Aufs ERben – und was tun mit geerbten Liegenschaften?

33

Beratung

Beleuchten Und Sparen energetisch günstige Wohnleuchten rundum

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Kein feuer im Dach! Die regelmässigen Unterhaltsarbeiten Das Gebäudeprogramm Bodendämmung

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Radiatoren und Wärmepumpe ungewöhnliche Kombination

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Die Einbruchsaison beginnt – wie man sein Haus sichert Hypotheken – amortisieren Versicherungen Rechtsschutz Kreuzworträtsel/Sudoku

Der Gewinner unseres Wettbewerbs (Septemberausgabe 2010) von Wanderbekleidung von Transa im Wert von 300 Franken ist Willi Büsser aus Niederlenz Wir gratulieren und wünschen viel Spass beim Einkaufen und Wandern!

56 60 63 64



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für en tüüfe, gsunde schlaf Neues aus der Forschung

Winterspeck? Nicht, wenn man steamt

Winterspeck! Schlemmermenue Stroganoff

drinnen

«Der Estrich wird mein Katzenheim» So lebt Countrysängerin Suzanne Klee in Hallau SH. In einem Haus, das es garantiert kein zweites Mal gibt.

S TEXT Simone Matthieu FOTOS Janick Zebrowski

uzanne Klee war schon immer eine Liebhaberin alter Häuser. Ihr Haus in Hallau SH wurde denn auch anno 1719 errichtet. Wäre Klee nicht auf der Bühne gelandet, sie wäre mit Garantie Innendekorateurin geworden. Bereits beim Näherkommen lacht

einem die Holz-Fassade des Hauses ent­gegen – farbenfroh mit Blumen aller Farben und Formen, in Terracotta- oder Hänge­ töpfen verziert. Die Treppe zum Haus­ eingang zieren Kunstobjekte aus Holz. Richtig überwältigt wird der Besucher dann beim Betreten von Suzanne Klees



homestory drinnen

Heim. Nichts ist weiss. Die Wände zwischen dem sichtbaren Riegelwerk sind orange, golden, rot – alle Farben, die man sich vorstellen kann. «Ich mag Weiss nur bedingt; wenn’s im Mykonos- oder Ibiza-Look ist», erklärt Klee, die das Haus 2002 mit ihrem damaligen Partner gekauft hatte. Er zog später wieder aus. Suzanne Klee ist geblieben. Zwei Küchen, zwei Bäder, zwei Schlafzimmer, ein Wohnund Esszimmer nennt sie ihr eigen. Plus – der Traum jeder Frau – ein ganzes Zimmer voller Klamotten. Neben Bühnenoutfits hän­gen Dutzende T-Shirts und Jeans. Klees Lieblings-Freizeitlook. Zwischendurch streift eine wuschelige Lang­haarkatze vorbei, um zu schauen, was die Fremden in ihrem Revier machen. Einen Namen hat Klee der Katze nie gegeben. Er ist einfach das Büsi. Ein weiterer tierischer Bewohner ist einige Tage zuvor dazu gekommen. Eine entlaufene Schildkröte, die Klee nachts auf dem Nachhauseweg fand. Die Schildkröte wohnt nun vorübergehend auf einem der Balkone. Dass Tiere sich bei Klee wohlfühlen, ist kein Zufall. Sie ist von ganzem Herzen Tierliebhaberin, das weiss jeder im Dorf. So hat es sich Klee etwa zur Aufgabe gemacht, mit viel Aufwand und Herzblut in Hallau und den benachbarten Orten streunende Katzen kastrieren zu lassen und zu umsorgen. Neben dem eigenen Haus gehört Klee noch ein weiteres historisches Haus mitten in Hallau, nur gerade zwei Ecken von ihrem Zuhause entfernt. Die oberen Etagen

Suzanne Klee mag büsis nicht nur wenn sie schnurren: Reisesouvenir­ sammlung in Katzenform.

Willkommen sind auch streunende katzen

sind vermietet. In der untersten Etage, einem ehemaligen Restaurant, hat sie sich mit Hilfe des deutschen Künstlers Stefan Kaiser ihr verlängertes Wohnzimmer» eingerichtet wie sie es nennt. Im mexikanischen Stil eingerichtet, gibt es hier eine verspielte Küche mit vielen Nischen und Mosaiken, eine Sofaecke und Tische zum Essen und Trin-

gemütliche ecke Keine Wand ist weiss.

ken. «Wenn ich eine Party schmeisse, dann hier drin», erklärt Klee. Auch hier gibt es wieder unzählige Details zu bewundern. Die ausgefallenen Sofas sind von Bretz, und in der Toilette finden sich ähnliche Wandmalereien wie in Klees Schlafzimmer.

Die frohe Farben- und Formenvielfalt beschränkt sich nicht nur auf die Inneneinrichtung.

In die Wiege gelegt Überall, wo der Blick hinfällt, sind Nippes, Statuen, Schmuck, Bilder oder Kleider wie zufällig zu Stilleben gruppiert. Die Liebe zu schönem Wohnen wurde Klee in die Wiege gelegt. «Meine Mutter hatte es gerne wohnlich und schön und dekorierte unser November 2010 HAUS CLUB MAGAZIN 9


drinnen homestory

Nachts gefunden, jetzt Mitbewohnerin: zugelaufene Schild­ kröte Viel holz, heimelige beleuchtung. Da fühlen sich auch Stofftiere auf dem Lieblings­ sessel wohl.

Heim stets draussen mit vielen Blumen und drinnen mit schönen Materialien und Formen.» Richtig «klick» in Sachen WohnraumGestaltung machte es bei Klee aber in den 60ern in London «Neben meinem Job in einem Detektivbüro arbeitete ich als House-Sitterin in einem traditionellen Brickstone-House in Chelsea. Es gehörte dem oft herumreisenden Weinhändler, BonVivant, Antiquitätensammler und Deko-

Ein Mix aus London und allem Freak Steven Spurrier. Seit damals ist normal und blitzeblank aufgeräumt zu hausen für mich kein Thema mehr.» Die vielen Souvenirs, Deko-Stücke, Bilder und Artefacts hat Klee seit ihren Hippie-Jahren in London und ihrer Zeit als Sekretärin für Yugoslav-Airlines spontan auf Reisen zusammengetragen – oder aus Orten mitgebracht, in denen sie ihre 10 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

Auftritte hat. Vieles ist mit Suzanne Klee von den entlegensten Märkten in Drittwelt­ ländern, den Anden, Nepal, Indonesien oder Kashmir in die Schweiz gekommen. «Fremde Kulturen faszinieren mich. Ich liebe vor allem handgearbeitete, schöne

Der Dachstock – das dereinstige Katzenheim Ein Geschoss ist noch gänzlich un­ berührt von Suzanne Klees DekoTrieb: Der Dachstock. Gross ist er und leer. Aber Klee, die Träumerin, hat natürlich bereits genaue Pläne, was sie dereinst mit dem noch ungenutzten Platz machen will: «Eine tolle, luftige Loft mit Galerien, Balkonen, Jaccuzzi. Eingerichtet im marokkanischen BazaarStil mit Kelims und Kissen am Boden, wenig Möbeln.» Dafür soll viel Platz leer bleiben für Streunerkatzen, welche die Tierfreundin zu sich nehmen und im neuen Estrich aufpäppeln will.

Sachen. Da kann ich kaum vorbei gehen, ohne etwas mit nach Hause zu nehmen», gesteht sie. So sind zum Beispiel die Vorhänge in den beiden Schlafzimmern aufwendig im tra­ ditionellen Ikat-Verfahren eingefärbte,



drinnen homestory

Nippes finden sich überall – sie sind Reise­ souvenirs aus allen Teilen der Welt.

Nordafrikanische Anmutung in der hellen Küche.

Gaudi lässt grüssen: Die Treppe sieht aus, als wäre sie vom exzentrischen Architekten entworfen.

handgewobene Textilien, welche den Eingeborenen der kleinen indonesischen Insel Sumba eigentlich als Hochzeits-Bettlaken dienen. Die primitiven Wandmalereien im einen Schlafzimmer fotografierte sie in alten Häusern in Mexiko und beauftrag­te ihren «Lieblings-Verschönerer», sie auf die Schlafzimmerwand zu übertragen. Markus Vallböhmer ist der Mann für alle Verschö­nerungs- und Umbau-Fälle in Klees Haus. Er hat alle Wände und Decken gestri­chen und auch sonstige ausgefallene Ideen seiner besten Kundin umgesetzt. 12 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

Um schwere Importe wie diesen Ofen kümmert sich extra ein Spediteur.

Kein Aufwand zu gross Klee scheut keinen Aufwand, wenn es ums Verschönern ihres Hauses geht. Sie nimmt nämlich nicht nur kleine Souvenirs von ihren Trips um die Welt nach Hause; es können auch schon mal ein mächtiges Holzbett oder zwei imposante braune Leder-Fauteuils sein. Viel Ausgefallenes entdeckt sie im Westen der USA, wo sie jedes Jahr mindestens einmal hinreist. Um den Import ihrer grösseren Mitbringsel kümmert sich seit den 80er-Jahren Klees «Übersee-Mann», ein Schweizer Spedi-

teur, der die Sachen aus den USA in die Schweiz importiert. Und wenn das Sammelsurium mal wieder überbordet, dann trifft man Suzanne Klee regelmässig am Zürcher Flohmarkt am Bürkliplatz beim Verkaufen des Zuvielen.



drinnen schlafzimmer

Wer zuwenig oder zuviel schläft, spielt mit seiner Gesundheit, lernt schlechter und stirbt ten­ denziell früher.

Text Silvia Tschui

Schlafmangel macht dick, dumm und krank…

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ett, dumm, krank und sozial un­ verträglich mache zuwenig Schlaf. «Ausserdem stirbt man früher.» Auch wenn der deutsche Schlaf­ forscher und Psychologe Jürgen Zulley – der als Professor für Biologische Psycho­ logie an der Universität Regensburg unter anderem das dortige Schlafmedizinische Zentrum leitet – zwar unschön provo­ kant formuliert, sind seine Aussagen doch durch diverse Studien belegt. Eine finni­­ sche Langzeitstudie zeigt beipielsweise, dass Kurzschläfer eine geringere Lebenserwar­ tung haben als Menschen, die sieben bis acht Stunden schlafen. Der Neurologe und Narkolepsieforscher Christer Hublin vom Finnischen Institut für Arbeitsmedizin wertete für dieses Forschungsergebnis Daten von mehr als 21 000 Zwillingen aus, welche 14 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

zwischen 1975 und 1981 einen Fragebogen zur Schlafqualität und Schlafgewohnhei­ ten beantwortet hatten. Schliefen die (männlichen) Zwillinge unterschiedlich lange, hatten die Kurz­ schläfer mit einer durchschnittlichen Schlafdauer von weniger als sieben Stun­

liche Schlafmützen, die mehr als acht Stunden pro Nacht schliefen, starben mit einer um 24 Prozent erhöhten Wahrschein­ lichkeit früher, für Frauen stieg das Risiko um 17 Prozent. Die ideale Schlafdauer liegt also bei zwischen sieben und acht Stunden Schlaf pro Nacht.

«Hormone iM Schlaf hemmen Appetit»

Schlafen wirkt als «Diät» Verschiedene Studien haben zudem einen Zusammenhang von wenig Schlaf und Übergewicht hergestellt – womit sich auch die reduzierte Lebenserwartung von Kurz­ schläfern teilweise erklären liesse. «Nachts halten wir es zwölf und mehr Stunden ohne Essen aus – tagsüber fast undenkbar», sagt Zulley. Dabei ist der Energieverbrauch nachts nur unwesentlich geringer als am Tage. Im Schlaf wird aber

den ein um 26 Prozent höheres Risiko, früher als ihr Bruder zu sterben. Für die Kurzschläferinnen war das Risiko noch immer um 21 Prozent erhöht. Langschläfer können nun aber nicht aufatmen: Männ­


schlafzimmer drinnen

und fragte die Wörter am nächsten Tag nach unterschiedlicher Schlafdauer der Test­­personen ab. «Wer zu wenig Tiefschlaf bekommt, vergisst deutlich leichter», sagt Zulley zu den Resultaten. Aber nicht nur genügend Tiefschlaf, auch ungestörter

«Depressionen und Stimmungs­ schwankungen»

Foto: Steve Prezant/CORBIS

Traumschlaf zeitigt bessere Lernresultate: Im ersteren verarbeiten wir intellektuelle, im zweiten motorische Lerneindrücke (wie beispielsweise Autofahren).

das Appetit hemmende Hormon Leptin ausgeschüttet – bei Schlafgestörten, die in der Nacht aufwachen, wird aber sofort ein anderes Hormon, Ghrelin, ausgeschüttet, welches appetitanregend wirkt. Krankhaf­ tes Übergewicht, so vermuten Forscher, kann deshalb unter anderem durch einen

schlafmangel-induzierten, zu hohen Pegel dieses Hormons entstehen. Genug Schlaf macht clever Ein konstantes Schlafmanko macht uns gemäss Zulleys zudem «dumm». Er liess Testpersonen Vokabeln auswendig lernen,

Schlafmittel nur unter ärztlicher Aufsicht «Leider wird in unserer westlichen Gesell­ schaft Ausschlafen nicht als gesund, son­ dern als Leistungsverweigerungshaltung an­gesehen, sagt Zulley. Wer aber Schwie­ rigkeiten hat, durchzuschlafen, leidet oft­ mals unter Konzentrationsschwäche und Tagschlaf. Auch Herz-Kreislauf-Probleme, Magen-Darm-Erkrankungen können Folgen sein – genauso wie Depressionen und Stimmungsschwankungen. Zulleys Rezept gegen Übermüdung: «Wir sollten regel­ mässig, gern und bei geöffnetem Fenster schlafen. Medikamente sollten hingegen erst zum Einsatz kommen, wenn eine Schlafstörung von einem Arzt diagnosti­ ziert wurde.» Bei geringeren Schlafstö­ rungen helfen eventuell eine Umstellung des Schlafzimmers oder diverse Einschlaf­ rituale.


drinnen schlafzimmer

Schlafzimmer einrichten

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in Grund, weshalb das Einschlafen nicht klappt, kann die räumliche Umgebung sein. Deshalb ist das Schlafzimmer nach bestimmten Faktoren zu überprüfen, die das Einschla­ fen erleichtern sollen.

hen, um einer Austrocknung der Schleim­ häute und somit einer Anfälligkeit für Erkältung und Grippe Einhalt zu gebieten. Nasse Handtücher auf der Heizung oder Schalen mit Wasser an oder um der Hei­ zung reichen.

Raumtemperatur senken Wenn es nicht gerade Hochsommer ist, empfiehlt sich eine kühle Raumtemperatur zwischen 16 und 18 Grad. Eine zu hohe Temperatur, vor allem im Winter, ist unge­ sund, da durch die aufgedrehte Heizung die Luft trocken wird und die Schleimhäute beim Ein- und Ausatmen reizt.

Elektrische Geräte verbannen Obwohl keine wissenschaftliche Studie be­ weist, dass Elektrosmog oder Magnetfelder von Elektrogeräten einen Einfluss auf den Schlaf haben, fühlen sich viele Menschen durch sie gestört. Diverse elektrische Ge­ räte geben zudem auch in ausgeschaltetem Zustand leise Geräusche von sich oder sind mit kleinen Lichtern ausgestattet. Beides kann , ob bewusst oder unbewusst, den Ein­ schlafprozess behindern.

Luftfeuchtigkeit erhöhen Es empfiehlt sich besonders im Winter, die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer zu erhö­

Pflanzen auslagern Pflanzen haben im Schlafzimmer nichts verloren! Obwohl sie während des Tages

wissen

Der Mittagsschlaf

Ein paar Minuten Schlaf zu Mittag steigern nicht nur die Leis­ tungsfähigkeit. Einer griechischen Studie mit 23 500 Test­ personen zufolge senkt der Mittagsschlaf das Herzinfarktrisiko um 37 Prozent. Gesund und eigentlich dem Mensch ein Bedürfnis, sollte der Mittagsschlaf aber nicht länger als 30 Minuten dauern, da man nach etwa dieser Zeit in tiefere Schlafphasen fällt – was wiederum Konzentrationsstö­ rungen in der zweiten Tageshälfte nach sich ziehen kann.

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zwar die Luft geringfügig mit Sauerstoff anreichern, stellen sie diese Photosynthese des Nachts ein. Diverse Pflanzen geben ätherische Öle ab, die sich schlecht auf das Schlafverhalten auswirken können. Richtige Bettwäsche Baumwolle im Winter und Leinen im Som­ mer sind die Materialien, die für Wärme, respektive Wärmeableitung und einen gesun­den Feuchtigkeitshaushalt sorgen. Aller­gi­ker sollten auf Daunenbettwäsche verzichen. Ausrichtung und Einrichtung Gemäss Feng Shui – in unserer westlichen Kultur gibt es hierzu keine Hinweise – sind fast alle Ausrichtungen ausser des Südwes­ tens und des Nordostens für das Schlaf­ zimmer geeignet. Bei der Einrichtung sollte man – ebenfalls gemäss Feng Shui – auf Möbel mit scharfeckigen Kanten und Formen verzichten und stattdessen Run­ dungen bevorzugen. Licht und Luft Bei offenem Fenster zu schlafen ist gesünder als bei geschlossenem. Vorhänge schliessen störendes Licht aus. Genauso wichtig wie Dunkelheit für einen tiefen Schlaf ist es aber, einer genügend grossen Lichtmenge tagsüber ausgesetzt zu sein. Eine Viertel­ stunde Bewgung an der frischen Luft hilft hier bereits, dass der Körper in einen natür­ lichen Tages-/Nachtrhytmus verfällt.

Foto: Eric Robert/CORBIS SYGMA

Text Silvia Tschui


schlafzimmer drinnen

tipps

Tipps für besseren Schlaf

Drei Stunden vor dem Zubettgehen keinen Alkohol trinken! Alkohol verhilft zwar manchem Schlafgestörten zu leich­ terem Einschlafen, behindert aber das Durchschlafen. Nachmittags auf Kaffee, Schwarztee, grünen Tee und Cola verzichten! Kaffein oder Teein ist bis zu 14 Stunden wirk­ sam. Nikotin wirkt sich auf den Schlaf ähnlich negativ aus wie Koffein aus. Insbesondere die Wechselwirkung aus Nikotin und Alkohol wirkt schlafstörend.

Foto: Ilona Habben/Corbis

Regelmässige Aufsteh- und Ins-Bett­geh-Zeiten einhalten, mit max. 30 Minu­ ten Abweichung, regelmässig essen. So können sich die verschiedenen biologi­ schen Rhythmen des Körpers aufeinander abstimmen.

Drei Stunden vor dem Zubettgehen keine grösseren Mengen an Essen und Trinken einnehmen.

kurzer Zeit dazu, dass der Körper von selber nachts wach wird, um «gefüttert» zu werden.

Sport treiben – wer tagsüber aktiv ist, ist deswegen nachts erschöpfter.

Wecker so drehen, dass man die Zeit nicht sieht. So ist bei nächtlichem Auf­ wachen ein Stressmoment («4 Uhr: Die Nacht kann ich mal wieder vergessen») vermieden und man schläft besser wieder ein.

Wer unter Einschlafstörungen leidet, sollte abends besser ein Buch lesen, als fern zu sehen, da bewegte Bilder stimu­ lieren. Wer nachts aufwacht, sollte nichts essen: Essen in der Nacht führt innerhalb

Sich genügend Tageslicht aussetzen, vorallem am morgen, stabilisiert den Wach/Schlafrhythmus des Körpers.


drinnen Küche

Massnahmen gegen den drohenden Winterspeck

Dampf in die Küche!

L

ange Nächte, kurze kühle Tage – es wird wieder Zeit für herz- und magenerwärmende Eintöpfe, Gratins und Kartoffelstock mit «Seeli». Leider sind bei unserer bevorzugten Winternahrung auch einige Nachteile zu vermelden: Erstens ein Niederschlag all der Kalorien auf Hüfte und Bauch, den wir spätestens nächsten April wieder los­ zuwerden versuchen werden. Zweitens bleiben gerade bei Gerichten, die eine lange Garzeit haben – wie das bei klassischen Wintermahlzeiten der Fall ist – diverse Vita­mine und Spurenelemente auf der Strecke – sie werden sozusagen zu Brei verkocht. Zwei Fliegen mit einer Klappe… Zwei Fliegen schlägt mit einer Klappe, wer beim Kochen etwas umdenkt und mit neusten Entwicklungen in der Geräteherstellung mitzieht. Statt zu brutzeln, zu 18 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

garen oder sogar zu fritieren, kann man nämlich auch steamen. Die neusten drucklosen Steamer/Dampfgarer wurden zunächst in Profiküchen entwickelt. Testreihen haben Bemerkenswertes ergeben: Bei

info

Nährstoffanalysen verschiedener Gemüse­ sorten nach der Zubereitung im Dampf­ garer liegt beispielsweise der Vitamin-C Gehalt einzelner Gemüsesorten um bis zu 50 Prozent höher als nach dem Kochen.

Steamer

Die Auswahl reicht von freistehenden Geräten, die je nach Hersteller «Steamer» oder «Dampfgarer» heissen bis zu den «reinen» Einbausteamern oder Combi-Geräten, die neben den Standardfunktionen eines Backofens wie Ober- und Unterhitze, Grill, Heiss­ luft etc. zusätzlich mit Dampf garen können. Die freistehenden Geräte sind praktischer klein und kompakt – ideal für kleine Küchen. Für die Einbauküche empfiehlt sich der Austausch oder der Ausbau des klassischen Backofens

durch einen Einbausteamer bzw. CombiSteamer. Diese Einbaugeräte kosten bei der Anschaffung ca. Fr. 1500.– mehr als eine Standardbackofen. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer eines Haushaltsgerätes von 15 Jahren sind es jährlich nur CHF 100.–, die für eine gesunde Ernährung ausgegeben werden. Diese jährliche Investition ist im Vergleich zu dem, was als Gegen­ leistung erhält oder bereits für andere Gesundheitsartikel ausgegeben hat, mehr als sinnvoll!

Fotos: PD

TEXT Silvia Tschui


Küche drinnen

Ähnliches gilt für diverse andere Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Auch optisch und geschmacklich macht Steamen etwas her: Die Eigenfarbe der Lebens­mittel bleibt stärker erhalten als beim konventio­ nellen Kochen, genauso wie der jeweilige Eigengeschmack des Gemüses. Und auch die Hüfte und die generelle Gesundheit freut’s: Fett wird nicht bis kaum benötigt, und weil Anbrennen kein Thema ist, eli­miniert das Steamen auch bei normalem Kochen potentiell entstehende Karzino­ gene. …und (fast) sieben auf einen Streich Clever ist bei den neuen Geräten das Ebenen-Prinzip: Mit einen drucklosen Steamer können beispielsweise verschiedene Gemüse, Reis, Geflügel und Fleisch gleichzeitig im heissen Dampf auf mehreren Ebenen gegart, blanchiert oder aufgewärmt werden, ohne dass sich Aromen übertragen – und dies so einfach, als würde man einen Standardbackofen bedienen. Zusätzlicher Vorteil: Alle Gerichte sind zur gleichen Zeit fertig.

Einbausteamer Electrolux EB SL 7 Profi Steam 3-in-1: Backen, Grillieren und Dämpfen Backen: Nutzen Sie den Steamer auch als Heissluft­back­ofen (ermöglicht gleichzeitiges Backen auf mehreren Ebenen) Grillieren: Nutzen Sie den Steamer mit der Grillfunktion Dampfgaren: Nutzen Sie den Steamer mit den fix vorprogrammierten Menus zur individuellen Zubereitung Ihrer Speisen Garen mit Dampf ohne Druck und ohne zusätzlichen Wasseranschluss Einbausteamer (EBC GL7) bereits ab 1299.–* Freistehender Dampfgarer Miele DG 1450 3 Einschubebenen im Garraum Einfache Bedienung dank Drehwahlschalter Programmierung der Garzeitdauer Preis: 1690.–* Steamer Murphy Richards/Intellisteam Bereitet komplette Menus zu – Sie benötigen keine Töpfe 3 einzelne Heizelemente, um jede Dampfkammer einzeln beheizen zu können Warmhaltefunktion, schaltet sich automatisch nach Beendigung des Garvorgangs ein Preis: 199.–*

*Aktuelle Preise bei Fust


drinnen rezept

Dieter Walliser (l.), Teilhaber und Domingo S. Domingo, Teilhaber und Küchenschef des Mille Sens in Bern.

Wildfilet Stroganoff mit Quark-Kastanien-Spätzli

20 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

Den Weisswein mit allen Gewürzen reduzieren bis er zur Hälfte eingekocht ist. Mit Wildfond auffüllen und 5 Minuten sprudelnd kochen lassen. Danach die Hitze etwas reduzieren und schwach kochend nochmals 10 Minuten reduzieren. Die reduzierte Flüssigkeit absieben. Den Rahm beigeben und 5 bis 8 Minuten einkochen lassen, bis die Sauce sämig ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Alternative: Die Sauce mit Gin oder Cognac abschmecken. Das Fleisch in Rapsöl und Butter von beiden Seiten nur kurz, dafür aber kräftig anbraten. So ist das Fleisch innen nicht ganz durchgebraten und bleibt saftig. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und anschliessend in die Saucenpfanne geben – das Fleisch in der Sauce aufwärmen. Spätzli und Fleisch anrichten, mit geschlagenem Rahm und Kräutern deko­ rieren, servieren und – geniessen.

Quark-Kastanien-Spätzli 1200 g Quark 60 g Kastanien-Mehl 30 g Mehl Muskatnuss, Salz und Pfeffer Am Vortag zubereiten! Quark, Mehle und Gewürze mischen und kräftig verrühren. Einen Topf Salzwasser aufsetzen. Wenn das Wasser kräftig sprudelt, den Spätzliteig auf einem Küchenbrett glattstreichen und mit einem Küchenmesser kleine Spätzli abschneiden und direkt ins Kochwasser fallen lassen. Sobald die Spätzli an die Oberfläche steigen, sind sie gar. Laufend herausnehmen und in kaltem Wasser abschrecken. Die Spätzli im Kühlschrank aufbewahren und am nächsten Tag golden anbraten. Tipp: Beilagen wie Rotwein-Feigen und Rotkraut eignen sich wunderbar, um sie bereits am Vortag zuzubereiten – aufgewärmt

Fotos: t‘nt events gmbh

Wildfilet Stroganoff 320 g Hirschfilet, in Würfeln 320 g Rehfilet, in Würfeln Rapsöl und Butter, um das Fleisch darin zu braten Für die Sauce: 100 g Preiselbeerkompott je 1 Stengel frischer Rosmarin + frischer Thymian ½ TL Pilzpulver ¼ TL Paprika, edelsüss 1 Prise Ingwer, gemahlen 1 Prise weisser Pfeffer 2 Stk. Wacholderbeeren 1 Prise Koriander, gemahlen 500 ml Wildfond ½ Tasse Weisswein (Waadtländer) 80 ml Vollrahm Für die Garnitur: 20 gr. geschlagener Rahm (Garnitur) Kräuter (Garnitur)


mille sens gmbh – les goûts du monde Bubenbergplatz 9 3001 Bern +41 31 329 29 29 +41 31 329 29 91 www.millesens.ch

Nominiert Kategorie Trend Best of Swiss Gastro 2010

schmeckt Rotkraut sowieso besser! So bleibt Ihnen viel Zeit für Ihre Gäste. Rezepte für die Beilagen Rotwein-Feigen und Rotkraut finden Sie auf www.haus-club.ch/rezept

Wein-Tipp: Barbaresco Ausario 2004 DOCG, Dario Molino, Piemont, Italien Ausario ist ein beeindruckender Weinberg in Treiso. Die Nebbiolo-Rebstöcke wurden 1970 angepflanzt und ergeben heute wunderschön strukturierte Weine, welche vom Mikroklima des Berges sehr positiv beeinflusst sind. Dieser Barbaresco wird nach tradi­tioneller Art in 5 hl Tonnau mindestens 1 Jahr ausgebaut. Trinktemparatur: 17°–18°C Traubensorte: 100% Nebbiolo Trinkreife: jetzt bis ca. 2014 Erhältlich bei Weinhandlung mille vins www.millevins.ch



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schönes herbstlaub für kleine Gärten

Gartenkalender Die Gartenarbeiten im November

Mobilität Umweltschonend fahren mit Plug-ins

draussen

Wintergarten – gut fürs Gemüt Leben ins Haus! Gerade in den dunklen Monaten ist es wichtig, grüne Lichtblicke zu haben.

Foto: Gartencenter Hoffmann

D

er Blick auf Pflanzen wirkt gemäss neusten Erkenntnissen aus der Hirnforschung (das Haus Club Magazin berichtete in der September-Ausgabe dieses Jahres) beru­ higend und konzentrationsfördernd auf Menschen. Gerade in der dunklen Jahres­ zeit, wenn der Blick nach draussen auf kahle Bäume und braune Felder fällt, ist

TEXT Silvia Tschui

es deshalb eine Wohltat fürs Gemüt, sich mit einem Buch oder Magazin in einen hellen Raum mit viel Grün zu setzen. Aber auch im Wohnzimmer helfen nur schon kleine grüne Tupfer mit, allfällige kleinere Winterverstimmungen auf Armeslänge Abstand zu halten. Doch welche Pflanzen fühlen sich bei konstant gleicher Raum­ temperatur, die unsere Wintergärten


draussen Wintergarten

und Wohnzimmer aufweisen, wohl? «Eine gute Wahl sind skulpturale madegassische Pflanzen», sagt Ralph Hoffmann vom Gartencenter Hoffmann. Er hat sich nach mehrmaligen, monatelangen MadagaskarReisen auf die dortigen Pflanzen spezialisiert – und leistet mit seiner Pflanzensammlung ganz nebenbei einen vielbeachteten Beitrag zur Erforschung und Erhaltung teilweise seltener Arten. Die ETH Zürich sowie die Masoala-Halle des Zürcher Zoos

«Sukkulenten ideal im Wohnzimmer»

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ebenso wie diverse Sukkulentensammlun­ gen gehören zu seinen Stammkunden – und was der ETH recht ist, soll uns nur billig sein. «Sukkulenten werden immer beliebter, weil sie so vielfältig und pflegeleicht sind», sagt Ralph Hoffmann. «Einige blühen wunderschön, andere wachsen so eigenartig, dass man zweimal hinsieht, wenn man sie zum ersten Mal sieht – mit Omas Gummibaum hat das zum Glück nichts mehr zu tun.» Ihre besondere Eigenschaft ist, sich einen Wasserspeicher in Form verdickter Stämme oder Blätter anzulegen. Sukkulenten sind als Zimmer- und Winter­

wissen Wintergarten-Typen und ideale Pflanzen Kalter Wintergarten Im Winter unbeheizt, zur Überwinterung von Freilandpflanzen, aber auch für Pflan­ zenarrangements geeignet.

Temperierter Wintergarten Der temperierte Wintergarten ist der Kompromiss zwischen kaltem und war­ mem Wintergarten

Warmer Wintergarten Hier kann auf die ganze Farbenpracht tro­pischer und subtropischer Pflanzen zurückgegriffen werden.

Geeignete Pflanzen: Allle mediterranen Pflanzen, die einen kalten Winter brauchen, aber keinen Frost vertragen. Oleander, Oliven, Lorbeer, Gra­natapfel, Zitrusfrüchte, Akazien, Kamelien, Agave etc. Als Kletterpflanzen empfehlen sich Goldwein, Kreuzrebe, Klematis, Jas­minarten, etc. Bodendecker wie Glücks­ klee, Liliengras, chin. Bleiwurz, etc. ergän­ zen wunderbar Pflanzbeete.

Geeignete Pflanzen: Vor allem Pflanzen mit Heimatgebiet Süd­ afrika und Südamerika: z.B. Pfeffer­baum, Bananenstrauch, Gardenie, verschiedene Orchideenarten, Kaffeepflanze; als Kletter­ pflanzen empfehlen sich Wunderblume, Passionsblume, Katzenkralle, Pfeifen­­ winde, Papierblume, etc.

Geeignete Pflanzen: Orchideenbaum, Tulpenbaum, Frucht­­­­ba­­nane, Muschelingwer, Don-Juan-Pflanze, Pavonie, Elefantenblatt, Hibiskus, Palm­lilie, Zimmerlinde, Strelitzie, Gummi­ bäume, Fächerpalmen, Lilienwein, Feuer­ ranke, um nur einige aufzuzählen.

Temperatur: ca. 5°C Achtung: Lüften nicht vergessen! Ein Vorteil dieser Pflanzen ist die meist sehr geringe Schädlingsanfälligkeit.

24 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

Temperatur: konstant 5°C bis 15°C Achtung: Reichhaltige Blütenpflanzen er­ fordern es, öfters zu putzen. Ein Befall mit tierischen Schädlingen ist leider nicht auszuschliessen. Luftumwälzung mit Ventilatoren sowie ausreichendes Lüften wirken vorbeugend!

Temperatur: konstant über 20°C Achtung: Für eine ausreichende Luft­ feuchtigkeit sollte bei Tropenpflanzen gesorgt werden. Bestens geeignet sind hierzu Zimmerbrunnen oder Wasser­ spiele. Auch hier gilt: Belüften und Luft umwälzen!


Wintergarten draussen

gartenpflanzen besonders gut geeignet, weil unser trockenes Raumklima ihrem natürlichen Standort entspricht: Viele der geeigneten Pflanzen sind Wüsten- oder Savannenbewohner. In Madagaskar wachsen sie in Trockenwäldern mit heissem Klima, das auch in der kühleren Jahreszeit immer noch warm ist. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zu mediterranen Pflanzen wie beispielsweise Zitrusbäume, welche unbedingt kühle Winter brauchen!

info

Blühen teilweise üppig im Frühling: Kakteen und Sukkulenten 1

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Im Vordergrund: Afrikanische Köcher­ bäume werden in Namibia bis zu 1000 Jahren alt. Einige Bäume sind regelrechte Touristenattraktionen. Im HINTERgrund: Flaschenbäume, madagassische Sukkulenten der Gattung Pachypodium. Von links nach rechts im Frühling rot, weiss und gelbblühend.

Skulpturale Pflanzen Im Vergleich zu tropischen oder auch mediterranen Pflanzen sind viele Sukku­ lenten eher wenig schädlingsanfällig. Dies ist dadurch bedingt, dass sie unser Wohnzimmerklima gut vertragen. Pflan­ zen, die mit dicken, fleischigen Blättern bestückt sind, sind zudem für Schädlinge

Südafrikanisches Rebengewächs: Cyphostemma juttae.

Fotos: Gartencenter Hoffmann

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BrauchT kalte Winter und gehört deshalb in einen kalten Wintergarten: Oleander.

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wenig interessant. Ausserdem werfen sie im Winter ihre Blätter ab, sodass Läuse wenig Angriffsfläche finden. Selten kann dennoch ein Befall mit Wollläusen auftreten. Bei grossen und entsprechend teuren skulpturalen Pflan­ zen lohnt es sich, in diesem Fall einen Fachmann beizuziehen – Wollläuse sind hartnäckig! Ansonsten lohnt sich der Ein­ satz von Nützlingen: Marienkäfer vertilgen Schmier- und Wollläuse effizient und mit Vorliebe. Pilzkrankheiten treten bei Suk­ kulenten hingegen glücklicherweise so gut wie nie auf. Sukkulenten lassen sich aber, je nach Pflanzenwahl, auch in allen drei Wintergarten-Klimazonen ansiedeln. Viele südafrikanische Arten haben gerne kühle Winter, auch in Madagaskar sind Sukkulenten, die aus den hohen Bergregionen stammen, im Winter bevorzugt kühl zu halten – im Gegensatz zu jenen, die aus den immer warmen Trockenwäldern kommen. Viele Sukkulenten wandeln sich mit der Jahreszeit, einige werfen im Winter ihr Laub ab, um die Trockenzeit zu überstehen. Im Frühling bei zunehmender Wärme treiben sie üppige Blüten aus, bevor die eigentliche Wachstumsphase beginnt.

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Will kühle Ruhe: Zitronenbäume brauchen Wintertemperaturen zwischen 5 bis maximal 12 °C. Je wärmer, desto schädlingsanfälliger.

4 November 2010 HAUS CLUB MAGAZIN 25


draussen herbstlaub

Text & fotos Brigitte Buser

S

onnige Tage und kühle Nächte bringen Herbstlaub auch an tris­ ten Tagen zum Leuchten. Hat man eher einen kleinen Garten, wird es aber oft schwierig, den passenden Baum oder Strauch zu finden. Jedoch gibt es auch kleine Bäume oder attraktive Sträu­ cher, die im Herbst in unseren Gärten für ein Feuerwerk an Farben sorgen. Tragen diese in einer anderen Jahreszeit auch noch attraktive Blüten oder essbare Früchte, um so besser.

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Herbstliche Leuchtfeuer für kleine Gärten Bevor es an die Auswahl geht, sollte man sich bezüglich der einzuhaltenden Grenz­ abstände bei der Gemeinde erkundigen – es wäre zu schade, den gepflanzten Baum später wieder entfernen zu müssen. An­

schliessend sollte man sich gut überlegen, welche Funktion der Baum haben sollte. Ist eher ein kleiner Hausbaum erwünscht, der an heissen Sommertagen eventuell auch als kühler Schattenspender genutzt werden

kann – oder soll er in erster Linie als Sicht­ schutz fungieren? Im ersten Fall ist eine breitausladende Krone erwünscht, während Bäume, die in Grenznähe als Sichtschutz dienen, eher schlank sein sollten.

wissen Japanischer Ahorn

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Viele japanische Ahornsorten werden nur etwa zwei Meter hoch. Als Faustregel gilt: Je stärker die Blätter geschlitzt sind, desto langsamer das Wachstum. So wird beispielsweise «Dissectum Garnet» mit fein geschlitzten Fingerblättern nur ungefähr hüfthoch. Schnittmassnahmen sind bei vielen japanischen Ahornarten also kaum notwendig. Dies würde nur die charakteristische Wuchsform der kost­ baren Gehölze zerstören. Japanahorne kommen am besten ein­ zeln auf einer Rasenfläche, am Teich

oder mit Stauden unterpflanzt im Vor­ garten, zur Geltung. Aber auch in gros­ sen Pflanzgefässen in Innenhöfen oder auf Terrassen werden sie zum Blick­ fang. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig und vor starker Mittags­ sonne geschützt sein, da sonst gerne die Blattspitzen verbrennen. Sie bevor­ zugen einen gut durchlässigen und humusreichen Boden. Eher trockene Böden oder Staunässe vertragen sie über­haupt nicht. In Hitzeperioden sind regelmässige Wassergaben notwendig.


herbstlaub draussen

info Farbige Sträucher für kleine Gärten

Korkenflügelstrauch 1 Euonymus allatus «Compactus», Höhe 1,2 m. Im Herbst rote, giftige Früchte und karminrotes Herbstkleid. Standort: Sonnig bis halbschattig in nährstoffreichem Boden.

Dunkelroter Schlitzahorn 3 Acer palmatum «Dissectum Garnet», Höhe 1 – 1,5 m. Laub purpur bis schwarzrot, im Herbst leuchtend rot. Standort: Sonnig bis halbschattig in durchlässigen, humusreichen Böden.

Japanischer Schneeball 2 Viburnum plicatum «Mariesii», Höhe bis 2,5 m. Im Mai/Juni cremeweisse Blüten, dunkelrotes bis braunviolettes Herbstkleid. Standort: Sonnig bis halbschattig in humosem Boden.

Japanischer Schmetterlingsahorn 5 Acer palmatum «Butterfly», Höhe bis 2 m. Tief eingeschnittenes, grünes Laub mit cremefarbenem Rand, im Austrieb rosa gefärbt. Standort: Sonnig bis halbschattig in durchlässigen, humusreichen Böden.

Ein idealer Hausbaum für den kleinen Garten ist sicherlich der aus Japan stam­ mende Fächerahorn (Acer palmatum), zumal sich dessen Laub im Herbst wun­ derbar verfärbt. Es sind aber auch Sorten erhältlich, die während der ganzen Vegeta­ tionszeit ein farbiges Laubkleid zeigen. Aber auch Sträucher warten im Herbst mit einem bunten Herbstkleid auf, wobei viele schon in der übrigen Vegetations­ zeit ein attraktives Blütenkleid zeigten. So zum Beispiel der Perückenstrauch mit sei­ nen duftigen Blütenwolken, die Zauber­ nuss mit gelben oder roten, zotteligen Blüten im Winter oder der Federbusch­ strauch, der im April mit flaschenbürsten­ artigen, cremeweissen Blüten auftrumpft,

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Fächerahorn «Red Pygmy» 4 Acer pal­matum «Red Pygmy», Höhe 1,2 m. Sehr langsam wachsend. Im Austrieb stark geschlitztes dunkelrotes Laub, das im Sommer zunehmend vergrünt und im Herbst eine zinnober- bis orangerote Färbung annimmt. Standort: Sonnig bis halbschattig in durchlässigen, humusreichen Böden.

die erst noch nach Honig duften. Auch ess­ bare Früchte bringen Gehölze mit präch­ tigem Herbstlaub hervor. Allen voran die Haselnuss, die uns im Herbst mit gelbem Laub bezaubert oder der Blumenhartriegel, der im Juni unscheinbare Blüten zeigt, die von sternförmigen, weissen Hochblüten umgeben sind. Bis zum Herbst erscheinen erdbeerartige, rosafarbene Früchte. Erwähnenswert unter den Wildrosen, übrigens auch Sträucher, ist die Kartoffel­ rose, welche sich wunderbar in Hecken einbinden lässt. Bereits Ende Mai zeigen sich rosafarbene Blüten, und im Herbst leuchten zwischen dem goldgelben Laub dicke, rote Hagebutten, die zu einer vita­minreichen Konfitüre verarbeitet werden können.

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Eine ausführliche Video­ anleitung zur Pflanzung von Bäumen und Sträuchern finden Sie auf www.haus-club.ch

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Gartenkalender im November Text & Foto Brigitte Buser

Zitruspflanzen Zitrusplanzen sollten zeitig ins Winterquar­ tier gebracht werden. Da sie immergrün sind, benötigen sie auch hier einen hellen Platz. Ideal sind Gewächshaus, Wintergar­ ten oder ein kühles Treppenhaus mit Tempe­ raturen zwischen 5 und 15 Grad. Gegossen wird nur dann, wenn die Erde leicht ausge­ trocknet ist. Giesst man zu wenig, vertrock­ nen die unteren Wurzeln, giesst man zuviel, droht Wurzelfäulnis. Beides vertragen die Pflanzen nur schlecht. Gemüse Nur wenige Gemüse vertragen Kälte. Dazu gehören Grün- und Rosenkohl, winterfeste Sorten von Wirsing, Schwarzwurzeln oder Lauch. Endivien, Zuckerhut und Brokkoli vertragen nur die ersten starken Fröste, je­ doch sollten sie vorsorglich mit einem Vlies abgedeckt werden. Heckenpflanzen Jetzt ist die ideale Pflanzzeit für laubabwer­ fende Hecken, wie Rot- oder Hainbuche, Weissdorn und Berberitze oder verschie­

dene Wildrosen. Wurzelnackte Pflanzen sind übrigens günstiger. Kräuter Kräuter wie Salbei, Thymian oder Ros­ marin 1 können an frostfreien Tagen auch noch im November geerntet werden. Ihr Geschmack ist aber nicht mehr ganz so intensiv wie im Sommer. Winterharte Topfpflanzen Auch Stauden, Rosen, laubabwerfende oder immergrüne Gehölze in Töpfen benö­ tigen während der kalten Jahreszeit etwas Winterschutz. Dazu stellt man die Töpfe an einen geschützten Ort auf eine Styropor­ unterlage. Anschliessend werden sie locker mit Vlies oder Jute umhüllt oder in Körbe oder grössere Töpfe gestellt und der Zwi­ schenraum mit Laub, Stroh oder Holz­ wolle gefüllt. Regelmässige Wassergaben an frostfreien Tagen nicht vergessen.


baumhoroskop draussen

Der keltische Baumkreis Bereits bei den Kelten galten Bäume als Lebewesen mit besonderer Bedeutung. Sie spenden Schutz, Nahrung, Wärme und Werkzeuge, alles überlebensnotwendig in dieser Zeit. Auch wurden ihnen mystische Kräfte zugesprochen. Hieraus entstand der keltische Jahreskalender (Horoskop), welcher sich in 39 Abschnitte mit 21 Bäumen aufteilt. So hat jeder Mensch einen persönlichen Lebens- oder Glücksbaum, der mit seinem Charakter vieles gemeinsam hat. Folgend die Bäume für den Monat November:

Text & Foto Brigitte Buser

24.10. – 11.11. Nussbaum 2 (Juglans regia), die Leidenschaft «Nussbäume» lieben stabile Verhältnisse über alles, denn nur, wenn sie in ihrem Umfeld fest verankert sind, kommt ihre Tüchtigkeit sowie ihr Einfallsreichtum voll­umfänglich zum Ausdruck. Im Handeln sind sie aus­ dauernd und ausserordentlich beharrlich. Die vermutlich aus Südosteuropa und Vorderasien stammende Walnuss wird bei uns schon seit Jahrhunderten kultiviert. Spätfröste verträgt sie nur schlecht. Der som­ mergrüne Baum hat gefiederte, bis zu 30 cm lange Blätter und kann bis zu 25 m hoch werden. Im April bis Juni zeigen sich in Ähren stehende Blüten in Form eines hän­ genden Kätzchens, aus denen bis zum Herbst die Früchte heranreifen, die von einer grü­ nen Schale umgeben sind. Im Handel sind ver­edelte Sorten wie «Franquette» und «Parisienne» mit grossen Nüssen von bester Qualität erhältlich. 12.11. – 21.11 Kastanie (Castanea sativa), die Redlichkeit Edelkastanien-Menschen sind sehr grad­ linig, konsequent und verlässlich. Sie benö­ tigen ein geordnetes Denkschema, um ihr Leben ausrichten zu können. Haben sie dieses gefunden, handeln sie zielbewusst und verantwortungsvoll. Edelkastanien, uns vor allem unter dem Namen «Marroni» bekannt, die während der kalten Jahreszeit an Strassenständen frisch geröstet angeboten werden, sind ma­ lerische Zierbäume, welche bis zu 10 Meter hoch und 6 Meter breit werden können. Ihr grünes Laub ist lanzettlich, grob gesägt und glänzend, das sich im Herbst goldgelb ver­ färbt. Damit sich bis zum September «Mar­ roni» bilden, benötigt die Edelkastanie einen humusreichen Boden in geschützter Lage (Weinbauklima).

22.11. – 01.12. Esche (Fraxinus), der Ehrgeiz Esche-Geborene sind sehr offen, verfügen über eine positive Denkweise, lieben jedoch Gerechtigkeit über alles. Zudem sind sie phantasievoll, begeisterungsfähig und unge­ mein ausdauernd. Eschen tragen gefiedertes, filigranes Laub, das sich im Herbst goldgelb verfärbt. Da­ durch wirkt der Baum, der in jungen Jah­ ren eine regelmässige, locker ovale Krone

hat, die mit zunehmendem Alter breit und rund wird, locker und luftig. Er bevorzugt feuchte, nimmt aber auch mit eher trockenen Böden vorlieb.

2 November 2010 HAUS CLUB MAGAZIN 29


draussen mobilität

Plug-in: Toyota Prius, das Doppelwunder Antrieb: Vollhybrid mit Plug-in (Benzin/Elektro) Zylinder: 4 Hubraum: 1798 ccm

Leistung: 136 PS Reichweite: ca. 800 km Verbrauch: 2,6 Liter auf hundert Kilometer

CO2: Preis:

59 g/km noch nicht bekannt.

Autozukunft: Unter 5 Liter TEXT Lucien Esseiva

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eit sich der Mensch mit Maschi­ nen auseinandersetzt, hegt er den Wunsch nach kostenloser, immerwährender Energie und Be­ wegung – Energie aus dem Nichts, sozu­ sagen. Ein solches Perpetuum mobile, der Traum diverser historischer Wissenschaft­ ler, bezeichnet eine sich ständig bewegende Konstruktion, die – einmal in Gang ge­ setzt – ewig in Bewegung bleibt und dabei Arbeit verrichten oder Nutzenergie bereit­ stellen soll, ohne dass ihr von aussen erneut Energie zugeführt werden muss. Wie jedes Kind weiss, handelt es sich beim Perpe­ tuum mobile um eine Utopie – wir kommen

dem Traum jedoch näher! Unlängst fuhr der englische Journalist Gavin Conway mit einem handelsüblichen VW Passat BlueMotion mit einer einzigen Tankfüllung 2463,91 Kilometer weit. Das entspricht circa der Strecke von Zürich nach St. Petersburg in Russland. Für diesen Mordsweg benö­ tigte der Volkswagen mit 105 PS und 1,6 Liter-TDI-Motor lediglich 77,25 Liter Diesel – also 3,13 Liter auf 100 Kilome­ ter. Diese Leistung war nicht nur Ap­ plaus, sondern auch einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde wert. Auch die Autos auf Schweizer Strassen werden im­ mer sparsamer – das freut sowohl die Um­ welt wie den Fahrer. Der Gesetzgeber und viele Kunden wollen aber noch mehr Effi­

zienz und eine noch bessere Ökobilanz – wie auch periodisch aufflackernde Debatten im Nationalrat zu SUVs und Benzinbesteue­ rung sowie Initiativen gegen Offroader zei­ gen. Die Automobilbauer tragen dem Wunsch nach Ökologie Rechnung und bringen tat­ sächlich laufend optimierte Fahrzeuge auf den Markt – und die helfen teilweise richtig sparen: Mit besseren Motoren, alternativen Kraftstoffen und innovativen Ideen. Fahren mit Elektrizität und Gas Neben der Optimierung der Energieeffi­ zienz der Autos mit gängigen Treibstof­ fen wie Diesel oder Benzin drängen im­ mer mehr alter­native Antriebskonzepte auf den Markt. Neben dem bereits etab­

Der kleinste Citroen in der Flotte der Franzosen ist très chic, très modern und très ökologisch. Er kommt mit nur etwas über vier Litern auf hundert Kilometern aus – ideal also für einen Wochenendausflug nach Paris – ganz ohne Zwischenstop.

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Zylinder: 3 Leistung: 68 PS Hubraum: 998ccm Verbrauch: 4,5 Liter auf Hundert Kilometer (kombiniert) CO2: 106 g/km Preis: ab Fr. 14 270.--

Fotos: PD

BENZIN: Citroen C1 1.0i, Der genügsame Franzose


mobilität draussen DIESEL: Smart Four Two cdi, Der kleine Sparfuchs Schon bei der Einführung des ersten Smarts vor 15 Jahren wurde der Cityflitzer als Sparwunder gefeiert. Heute ist der schnittige Zweisitzer bei einem Verbrauch von deutlich unter vier Litern auf hundert Kilometer angelangt. Smart bringt übrigens ab 2012 ein Elektroauto in Gross-Serie auf dem Markt, den eSmart.

Zylinder: 3 Leistung: 54 PS Hubraum: 799 ccm Verbrauch: 3,3 Liter auf hundert Kilometer (kombiniert) CO2: 88 g/km Preis: ab Fr. 20 910.--

ERDGAS: Fiat Doblò Natural Power, Der Italiener gibt Gas Die Italiener gelten als Pioniere im Segment der kombinierten Benzin-/GasAutos. Das Konzept überzeugt. Denn der kombinierte Betrieb spart Geld im Gasbetrieb und Zeit, weil lästige Tank­stopps dank der zwei Tanks entfallen. Zudem bietet der elegante Italiener genügend Stauraum für die ganze Familie.

Antrieb: Verbrennungsmotor (Benzin/Erdgas) Zylinder: 4 Hubraum: 1368 ccm Leistung: 120 PS Reichweite: ca. 630 km Verbrauch: 4,9 Liter auf hundert Kilometer CO2: 134 g/km Preis: ca. Fr. 26 500.-ELEKTRO: Mitsubishi i-Miev, Der Elektroblitz

lierten Hybrid steht vor allem das Plugin-Hybrid-Konzept von Toyota im Fokus. Grösster Vorteil: Im Gegensatz zu Vollhy­ brid-Fahrzeugen fährt der Plug-in, wenn voll aufgeladen, 20 Kilometer weit rein elektrisch – und schafft sogar ohne Hil­ fe des Benzinmotors Spitzengeschwindig­ keiten bis zu 100 km/h. Sind die Batte­ rien erschöpft, übernimmt automatisch der Benzinmotor. In nur 90 Minuten las­ sen sich die Batterien an einer normalen

Die Japaner zeigen es mal wieder allen. Der i-Miev ist das erste rein elektrische Serienfahrzeug in der Schweiz. Der kleine Flitzer fährt nicht nur ganz ohne CO2-Emission, sonder auch äusserst flott: Dank Elektroantrieb steht das volle Drehmoment schon beim ersten Tritt auf das Gaspedal zur Verfügung.

Antrieb: Elektrisch (Lithium-Ionen-Batterien) Leistung: 67 PS Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h Reichweite: ca. 150 km Verbrauch: 135 W-h/km CO2: 0 g/km bei CO2- neutralem Strom. Preis: ca. Fr. 45 990.– (ab sofort bestellbar, lieferbar ab ca. Dezember 2010)

Steckdose wieder aufladen. Dies ist ein Vorteil gegenüber dem klassischen Vollhy­ brid, der die Batterieenergie lediglich wäh­ rend des Fahrens und über den Benzinmo­ tor, das Bremsen und das Bergab-Fahren generiert. Der Plug-in Prius von Toyota soll in rund zwei Jahren bei den Händlern stehen. Ebenfalls gross im Kommen sind gasbetriebene Fahrzeuge. Eine Nachrüs­ tung für das Fahren mit Erdgas oder Flüs­ siggas ist bei jedem Auto möglich – wie auch

ein einfacherer Kauf «ab der Stange»: Die Modellpalette der verschiedenen Hersteller weist bereits bis zu 34 Seriengas-Modelle auf. Der Vorteil liegt auf der Hand: Kostet der Kilometer beim meistverkauften Gas­ fahrzeug der Schweiz, dem Fiat Multipla, in der Benzinversion 88 Rappen, schlagen bei der Gasvariante lediglich 82 bis 84 Rappen zu Buche. Ein Kostenunterschied der sich rechnet: Innert zehn Jahren können so bis zu 5000 Franken gespart werden.

wissen Denkbare radikale Innovationsschübe beim Treibstoff Einführung biogener Treibstoffe wie Bioethanol, Biodiesel oder Biogas. Diese Treibstoffe werden aus Reststoffen aus der Land- und Forstwirtschaft herge­ stellt. Problem: Ungünstige Ökobilanz bei der Herstellung und beschränktes Potenzial. Diese Treibstoffe können folglich nur mittelfristig als Entlastung dienen.

Brennstoffzellen für Autos mit CO2 -frei erzeugtem Wasserstoff. Problem: Hohe Kosten der neuen Infra­ struktur und die ungünstige Energiebilanz der Wasserstoffwirtschaft, sofern das H2 durch Elektrolyse hergestellt wird. Die Um­stellung der heutigen Schweizer PKW-Flotte auf Wasserstoff würde die Errichtung von fünf neuen Kernkraftwerken der Leistungs­ klasse Gösgen erfordern.

Schrittweise Elektrifizierung. Das Elektroauto braucht nämlich nur etwa 40 Prozent so viel Elektrizität wie der Wasserstoffantrieb. Problem: Wir haben noch nicht genug erneuerbare oder CO2 -arme Elektrizität, und die Technologie für kostengünstige Batterien mit einem Aktionsradius von mehreren hundert Kilometern ist noch in der Entwicklung.

November 2010 HAUS CLUB MAGAZIN 31



beratung

Erbteilung: Niemals verdrängen! Hausbesitzer tun gut daran, sich frühzeitig Gedanken über dieses «Tabuthema» zu machen – sonst drohen mitunter schlimme Überraschungen.

E

s gibt angenehmeres, als über Sterben und Erben nachzuden­ ken. Doch leider folgt auf den Ver­ lust eines geliebten Menschen oft noch eine zweite Tragödie: Überraschend können Forderungen von scheinbar «Aus­ senstehenden» gestellt werden. Weil man aber ein Haus nicht wie einen Kuchen

TEXT Beratungszentrum

verteilen kann, heisst es dann für den Über­ lebenden: die Koffer packen, wenn andere Erben nicht ausbezahlt werden können. Ohne Trauschein – drastische Folgen Werner F. schilderte dem Haus Club seinen Fall: Nach 14 Jahren glücklicher


beratungszentrum

Partnerschaft ohne Trauschein verstarb seine Partnerin M. völlig überraschend auf einer Bergwanderung. Gemeinsam hatten sie 1993 ein Bauernhaus gekauft und über viele Jahre zu einem eigentlichen Schmuck­ stück restauriert und renoviert. Erworben hatten sie die Liegenschaft als hälftige Mit­ eigentümer. Bald nach dem Tod seiner Partnerin meldeten sich deren Eltern, zu denen nie ein besonders gutes Verhältnis bestand. «Ich fiel total aus allen Wolken, als die Eltern von M., aufgestachelt wohl von ihren Geschwistern, auf einmal die Hälfte des mutmasslichen Hauswertes von mir verlangten. Noch mehr geschockt war ich, als mir mein Anwalt den Ernst der Lage bestätigte. Ich konnte die ‹Blutsauger› nicht auszahlen und musste in eine Miet­ wohnung ziehen!» Auch Ehepaare betroffen Ein anderes Beispiel schilderte Frau S. dem Haus Club: «Vor zwei Jahren starb mein lieber Mann Claude nach schwerer Krankheit. Die letzte Zeit war sehr schwie­ rig und aufreibend, ich hätte mir da mehr Unterstützung von unseren drei Kindern erhofft. Kaum war die Beerdigung vorbei,

«Den Partner durch geeignete Vorkehren absichern, z.B. Ehe- oder Konkubinatsvertrag sowie Testament oder Erbvertrag, ist heute eigentlich unverzichtbar.»

lic. iur. Jan Prager, stv. Leiter Beratungszentrum HAUS CLUB SCHWEIZ

in welcher die Lebenserwartung viel klei­ ner war und in welcher es überhaupt keine sozialen Sicherungssysteme (AHV, Kran­ kenkassen etc.) gab. Auch die Formen des gemeinschaftlichen bzw. familiären Zu­ sammenlebens waren (zumindest offizi­ ell) vollständig auf die traditionelle Ehe zugeschnitten. Auch der sozio-ökono­ mische Hintergrund bestand weitgehend in der Vor­stellung, der «Hof und Acker der Familie» müsse zur Existenzsicherung möglichst stark den Nachkommen zuge­ halten werden.

«Bei Konkubinatspaaren und Patchwork-Familien lauern grosse Steuer-Gefahren.» hiess es, ich müsse das Haus nun verlassen, es sei zu gross und zu unsicher für mich alleine.» – Das Problem war im konkreten Fall, dass die Ehepartner sich nicht abgesi­ chert hatten, wie dies, angesichts der hohen Ansprüche der Nachkommen im geltenden Erbrecht, erforderlich gewesen wäre. «Vor allem die Schwiegerkinder drängten dar­ auf, dass ich entweder ausziehe oder die Hälfte des Wertes unserer Liegenschaft auszahle. Diese Geschichte hat mich fast noch einmal so stark belastet wie der Todes­ fall selbst. Heute habe ich fast keinen Kon­ takt mehr zu meinen Kindern – das Haus ist auch verkauft worden. Damit ist eigent­ lich alles gesagt.» Planung unerlässlich Diese Beispiele zeigen, dass eine frühzei­ tige Planung für Hauseigentümer unver­ zichtbar ist. Man kann sich heute nicht mehr einfach auf die gesetzliche Erbfolge usw. verlassen. Das etwa hundert Jahre alte Schweizer Erbrecht stammt aus einer Zeit, 34 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

Erbrecht kann zur Falle werden Es leuchtet ein, dass ein zwar bewährtes, aber eben auch in vielen Punkten veral­ tetes Gesetz für viele zur Falle wird. «Wir stellen aus juristischer Sicht immer wie­ der fest, dass Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer beim Erbrecht zu sehr auf

wissen

die gesetzliche Ordnung vertrauen – auch wenn diese gar nicht näher bekannt ist», so Jan Prager, stellvertretender Leiter des Beratungszentrums Haus Club Schweiz. «Die Absicherung des überlebenden Part­ ners ist heutzutage eigentlich ein ‹Muss›. Dies ist verhältnismässig einfach zu be­ werkstelligen, aber man sollte es eben rechtzeitig angehen.» Handlungsbedarf: Hausbesitzer und Familien Bei mittelständischen Verhältnissen steckt das meiste Vermögen im Eigenheim, das ja oft auf die Pensionierung hin weitge­ hend abbezahlt ist. Somit ist klar, dass man sich als Hausbesitzer zwangsläufig Gedan­ ken machen muss, was dereinst geschehen soll. Ein anderer zwingender Aspekt er­ gibt sich für Familien, denn das geltende Erbrecht beschränkt sich auf die Weiter­ gabe innerhalb von Nachkommen, Ehe­ gatten und Eltern (und beim Fehlen der­ selben auf weitere Verwandte). Wer also, wie die meisten, in familiären Bindungen steckt, sollte sich schon deshalb überlegen, ob ihm der gesetzlich vorgesehene Ablauf entspricht oder ob andere Vorkehrungen gefragt wären. Steuerfolgen: «Knacknuss» beim Erben Weil alle Kantone (ausser Schwyz) eine Erbschafts- und Schenkungssteuer vorse­ hen, ist nicht nur das im ZGB geregelte Erbrecht von Bedeutung, sondern auch das jeweilige kantonale Steuerrecht. Da­ rin sind zwar Ehegatten und Nachkom­ men beim Erben oder Schenken meist privilegiert oder sogar befreit. Aber bei Konkubinatspaaren, Patchwork-Familien usw. lauern hier grosse Gefahren. Die «Macht» des kantonalen Steuerrechtes beim Erben und Schenken geht daher

ist das schweizer Erbrecht noch zeitgemäss?

Auch die Politik hat das Thema aufgegriffen: Die Motion «Für ein zeitgemässes Erbrecht», eingereicht im Juni 2010 vom Zürcher Ständerat F. Gutzwiller, verlangt in verschiedenen Punkten eine Flexibilisierung des geltenden Rechts. Allerdings ist das Ergebnis der parlamentarischen Beratungen noch völlig offen, und die «Knacknuss» dürfte dabei darin bestehen, wie weit man die Ehe und das Konkubinat gleich zu behandeln gewillt ist. Für Hauseigentümer, die sich konkrete Gedanken über ihre Erbschaftsplanung machen wollen, wird eine eventuelle Flexibilisierung wohl zu lange auf sich warten lassen. Näheres unter www.parlament.ch > curia vista > Vorstösse


beratungszentrum

praktisch gesehen sehr weit. «Faktisch hat das kantonale Erbschaftssteuerrecht einen mindestens so grossen Einfluss wie das ‹richtige› Erbrecht im ZGB» sagt Katja Schatt, Juristin beim Haus Club Schweiz dazu. Pflegekosten im Alter: Vermögen verbrennt Ein weiterer Problemkreis beim Thema Erben besteht darin, dass im Alter evtl. sehr kostenintensive Abschnitte in Pflege­ heimen usw. stattfinden. Einerseits hat man das ganze Leben lang in die Sozial­ versicherungen einbezahlt. Gerade Haus­ eigentümer gehören hier meist zu den lücken­losen Beitragszahlern und möchten dann auch, legitimerweise, auf die entspre­ chenden Ressourcen wieder zurückgreifen. Umgekehrt können erbrechtliche Vorgänge (namentlich Schenkungen) zu Leistungs­ kürzungen und zur Ausübung von Rück­ griffsrechten (auf Verwandte bzw. Nach­ kommen) seitens Gemeinwesen führen. «Es ist immer sehr schwierig, im Voraus die

Auswirkungen von Schenkungen und Erb­ vorbezügen auf künftige Sozialleistungen abzuschätzen», beurteilt Urs Bänziger, auf Erbrecht spezialisierter Rechtsanwalt in Winterthur, die Fragestellung. «Wer weiss schon heute, wie sich eine Behörde ganz konkret in 10 –20 Jahren verhalten wird, wenn es darum geht, ob z.B. auf bestimmte Angehörige Rückgriff genommen werden soll. Da spielen sehr viele Momente mit.» Gleichwohl müssen auch solche Überlegun­ gen in jede Erbschaftsplanung einfliessen. Wie vorgehen beim Planen? Angesichts der vielen Aspekte, die man berücksichtigen sollte, ist die Planung an­ spruchsvoll. Da viele der möglichen Mass­ nahmen wie Ehe- oder Erbverträge, Vor­ bezuge und Schenkungen von Grundstü­ cken usw. am Schluss die öffentliche (d. h. notarielle) Beurkundung erfordern, besteht ein gewisser Schutz dagegen, das Falsche zu tun. Je nach dem ist es aber ratsam, vor dem Abschluss entsprechender Geschäfte weitere Fachleute beizuziehen. Am An­

fang steht ohnehin die Frage, was man genau erreichen möchte und wie die Prio­ ritäten sind. Diese – wichtigste – Frage muss man für sich selbst beantworten, das kann und sollte kein Berater tun. Wenn es dann um die Wahl der Mittel und das Abschätzen der Nebenfolgen (wie etwa Steuern) geht, ist fachmännische Hilfe sinnvoll. Einer ersten Orientierung dient die Haus Club – Checkliste auf Seite 36. «Auch wenn das Erbrecht eigentlich im ZGB für die ganze Schweiz geregelt wäre, so haben doch die Kantone über die Erbschafts- und Schenkungssteuer parallel einen entscheidenden Ein­fluss.»

lic. iur. Katja Schatt, Beratungszentrum Haus Club Schweiz

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beratungszentrum

Checkliste Erbschaftsplanung Haus Club Schweiz

info

1. Ausgangslage, Analyse Wie hoch ist das Vermögen und wie ist es genau zusammengesetzt? Ist die Be­wertung (z.B. von Liegenschaften) verlässlich? Ist die Abgrenzung zum Vermögen des (Ehe-)Partners klar? Bestehen noch unverteilte Erbschaften (z.B. von Elternteilen)? Wie ist die Situation bei Einnahmen/Ausgaben? Zukünftiger Bedarf? Wie wird sich dereinst (bei Anfall) der Nachlass vermutlich zusammensetzen? Wie sieht der Kreis der gesetzlichen und pflichtteilsgeschützten Erben aus? Gibt es Beschränkungen der Verfügungsmöglichkeiten, z.B. durch bereits getroffene Vorkehren wie etwa einen Erbvertrag? Gibt es Auslandsberührung(en), namentlich bei Personen und/oder Grundstücken? 2. Welche Ziele sollen erreicht werden? Was muss zur eigenen Sicherheit/Vorsorge behalten werden? Welche Personen sollen speziell begünstigt/gefördert werden? Wie (z.B. primär «Wohnen» oder auch finanziell) soll die Begünstigung erfolgen? Welche Personen sollen vom Nachlass ferngehalten werden? Bestehen auch eher ideelle Ziele (z.B. Zuweisung von Erinne­rungs­stücken an bestimmte Personen, Begünstigen von Institutionen, Fördern z. B. von Ausbildungen innerhalb der Familie usw.)? Gibt es besondere Wünsche z.B. hinsichtlich Begräbnis, Bestattung o. dgl.? 3. Welche Instrumente kommen dafür in Frage? Umgestaltung Vermögensaufbau/Eigentumsverhältnisse usw.? Lebzeitige Geschäfte (z.B. Schenkung)? Sind Instrumente wie Ehe- oder Konkubinats- oder Erbvertrag, Testament, sinnvoll? Welche Möglichkeiten gibt es im Bereich 2. und 3. Säule? Massnahmen/Unterschiede im Bereich des allg. Schutzes vor Gläubigern («Asset protection»)? 4. Prüfung Steuerfolgen, Kosten, Auswirkungen Sozialversicherungen Welche Steuerfolgen sind zu erwarten? Ist ein behördlicher Vorentscheid einzuholen? Mit welchen Transaktionskosten (z.B. Notariat und Grundbuch) ist zu rechnen? Welche Auswirkungen sind bei den Sozialversicherungen zu erwarten (insbesondere Ergänzungsleistungen, Zuschüsse, Kürzungen usw.)? 5. Vollzug: Wie kann der Vollzug nötigenfalls sichergestellt werden? Besteht allgemein Konfliktpotential beim Anfall des Nachlasses? Ist die Einsetzung eines Willensvollstreckers angezeigt? Ist das errichten einer Stiftung auf den Todesfall angebracht? Sollten entsprechende Bankvollmachten und z. B. Testamente hinterlegt werden?

36 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

Wichtige Fakten zusammenstellen Bei der Erbschaftsplanung mit Liegen­ schaften müssen immer die massgebenden Tatsachen zusammengetragen oder er­ mittelt werden. So ist es meist unerläss­ lich, den Verkehrswert der betroffenen Liegenschaft(en) schätzen zu lassen und bei geplanten Wohnrechten oder Nutz­ niessungen auch deren Kapitalwert. Unter Umständen sind auch weitere Gesichts­ punkte wie kurz- und mittelfristiger Reno­ vationsbedarf, Aufteilungsmöglichkeiten des Gebäudes etc. abzuklären. Oft sieht man in der Praxis, dass hier mit ungeeig­ neten Zahlen, beispielsweise mit Steuer­ werten, operiert wird oder von nicht mehr aktuellen Zahlen (z.B. ältere Schätzung) ausgegangen wird. Naturgemäss führt das dann im Ernstfall zu Fehlschlägen. Familieninterne Übernahme Wenn Immobilien familienintern verteilt werden, müssen in der Regel andere Werte berücksichtigt werden als bei einem Frei­ handverkauf. Zum einen sind die Kosten gegenüber letzterem oft erheblich kleiner (z.B. kein Verkaufsaufwand wie Makler­ honorar usw.). Zum anderen übernimmt die erwerbende Partei auch gewisse Risi­ ken wie z. B. die latenten (d.h. erst später einmal anfallenden) Grundstückgewinn­ steuern. Alle diese Aspekte sollten daher in die Rechnung einfliessen, auch wenn dies nicht ganz einfach ist. Beim Haus Club Schweiz kann man dazu ein kostenloses Merkblatt auf www.haus-club.ch herunter­ laden, welches Anhaltspunkte für das rich­ tige Vorgehen liefert. Ein Haus ist kein Kuchen! Nochmals: In den meisten Fällen lässt sich eine Liegenschaft nicht wie ein Kuchen zer­ teilen. Ausnahmen gibt es zwar hin und wieder, wenn z.B. eine Aufteilung zu Stock­ werkeigentum möglich ist (weil die Gebäude­ struktur dies zulässt) oder wenn ein Nachlass mehrere Objekte umfasst, die sich eventuell unter den Erbberechtigten verteilen lassen. Häufig sind daher erbrechtliche Planungen nötig, damit am Schluss nicht als einzige Lösung ein – eigentlich ungewollter – Ver­ kauf im Raum steht. Neben der oft unmöglichen Aufteilung im Sinne des «Kuchenbildes» bietet jedoch die Rechtsordnung einige Möglichkeiten an, mit denen man entsprechende Konflikt­ situationen entschärfen kann. Frühzeitige Planung und Umsetzung sind dabei aber unverzichtbar.


beratungszentrum

Gemeinschaftliches Eigentum: Lösungen eher schwierig Das Gesetz ermöglicht diverse Formen des gemeinschaftlichen Eigentums. Der Kuchen ist dann rechtlich gesehen verteilt. Konstruk­ tionen über juristische Personen (Stiftung, AG, usw.) sind dabei für durchschnittliche Verhältnisse nicht geeignet bzw. zu aufwän­dig. Es bleiben das sogenannte Miteigen­ tum (Art. 646 ff. ZGB) und das soge­nan­n­ te Gesamteigentum (Art. 652 ff. ZGB). In der Erbschaftsplanung sollte geprüft wer­ den, ob hier lebzeitige Anpassungen sinn­ voll sind. Allerdings können hier auch Gefahren lauern (z.B. Schenkungssteuer bei «Die Auswirkungen von erbrechtlichen Vor­kehren auf Sozialversicherungsleis­ tungen und/oder auf Rückgriffe auf Ver­ wandte sind schwer zu prognostizieren. Ganz klar möglich ist aber die Verbesserung der Ausgangslage aufgrund frühzeitiger und sachgerechter Massnahmen.» RA lic. iur. Urs Bänziger Fachbeirat Beratungszentrum Haus Club Schweiz

Konkubinatspaaren, wenn ein Miteigen­ tumsanteil geschenkt wird). Alles in allem sind die Gestaltungsmöglichkeiten aber eher beschränkt. «Gleitender Eigentümerwechsel» mit Wohnrecht und Nutzniessung Wohnrecht, Nutzniessung und Teilnutz­ niessung bieten die Möglichkeit, schon zu Lebzeiten wirtschaftliche Anteile an Liegen­ schaf­ten zu übertragen bzw. zu verteilen. Meist werden diese Rechtsinstitute so ein­ gesetzt, dass der oder die Erblasser sich auf ein entsprechendes, stets im Grundbuch ein­ getragenes Nutzungsrecht beschränken und den Rest, also das Eigentum, auf künftige Erben übertragen. So können künftige Kon­ flikte tendenziell entschärft werden. Nutz­ niessung und Wohnrecht können aber auch so eingesetzt werden, dass sie auf den Todes­ fall hin, zugunsten einer bestimmten Person (meist Ehe- oder Lebenspartner) Wirkung entfalten. Damit kann z.B. sichergestellt werden, dass das Eigentum in der Linie der Nachkommen bleibt, aber der Partner ungestört weiter wohnen kann. Jedenfalls kann man mit Wohnrecht und Nutznies­ sung das «Kuchenproblem» oftmals ent­ schärfen. Es lohnt sich daher meistens, diese Variante näher abzuklären.

Hotline Haben Sie Fragen zum Thema Erbrecht, Absichern der Partners, Liegenschaften usw.? Kostenlose Hotline des Beratungszentrums Haus Club Schweiz: Dienstag 26. Oktober, 10:00 h – 12:00 h sowie 14:00 h-16:00 h Mittwoch 27. Oktober, 10:00 h – 12:00 h sowie 14:00 h-16:00 h Tel. 043 500 40 50 Kurze Anfragen auch per E-Mail möglich an rechtsdienst@haus-club.ch (Tel. Nummer und Adresse angeben).

November 2010 HAUS CLUB MAGAZIN 37


beratungszentrum

TEXT Heidi Stutz/Silvia Tschui

W

ir erben wie noch nie! Zwei Drittel der Schweizer Bevöl­ kerung erwarten ein Erbe. oder haben bereits geerbt. Eigene Sparbemühungen sehen gegen­ über dem Erbvolumen schwach aus: Das Gesamtvolumen der Erbschaften in der Schweiz belief sich im Jahr 2000 auf rund 28.5 Milliarden Franken. Damit erben die Schweizer Haushalte mehr, als sie selber an Vermögen auf bauen können. Und über Schenkungen wird noch einmal Ver­ mögen in der Höhe von mindestens einem Viertel des Erbschaftsvolumens übergeben. Schenkungen spielen aber eher im Kon­

Demografie und Finanzen

Wir erben mehr – aber i Zur Existenzsicherung ist Erben nicht mehr geeignet. Dies und andere Zahlen und Fakten zum Thema Erben zeigt eine Studie, die im Jahr 2008 abgeschlossen wurde.

text des Liegenschaftserwerbs und bei Betriebsübergabe ein Rolle. Ansonsten hält wohl die Möglichkeit, dereinst pflege­be­ dürftig zu werden, viele ältere Menschen

Erbrecht

info

Wir können nicht frei entscheiden, was der­einst mit unserem Vermögen geschehen soll. Das Erbrecht schützt direkte Nach­ kommen, Ehepartner und bei Kinder­ losigkeit die Eltern mit der gesetzlichen Erbfolge und mit Pflichtteilen. Unver­heiratete Lebenspartner und Stief­ kinder sind im auf die traditionelle Familie zugeschnittenen Erbrecht nicht vorgesehen. Werden sie im Testament begünstigt, kann dies mit Pflichtteilen von Verwandten kolli­ dieren.

38 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

davon ab, frühzeitig Vermögen an die jüngere Generation weiterzugeben. Im Vergleich zu den umliegenden Ländern wird in der Schweiz ausserdem häu­ figer und mehr ver- und geerbt. Gru n̈ de dafür sind der relative Wohlstand, die hohen Schweizer Immobilienpreise (rund ein Drittel der vererbten Vermögen besteht aus Immobilien), ein gewisser Anteil an Personen mit grossen Vermögen, die im Rentenalter in unser Land ziehen, sowie allgemein die Tatsache, dass die Vermö­ gen in der Schweiz stark in der Rentner­ generation konzentriert sind und deshalb schneller wieder zur Vererbung anstehen. Ein weiterer Grund für das hohe Erb­ volumen ist, dass der Vermögensbestand in der Schweiz im Zweiten Weltkrieg weit­ gehend unversehrt blieb. Existenzsicherung Erbe? Erben wird als Privatsache, nicht als un­ verdientes Vermögen gesehen. 85 Prozent der Bevölkerung sehen laut der Studie, auf

welcher dieser Artikel fusst, im «unver­ dienten Vermögen» kein Gerechtigkeits­ problem. Generell gilt beim Erben: Wer hat, dem wird gegeben. Die Analyse der sozioökonomischen Einflüsse beim Erben identifiziert die Bildung als zentralen Fak­ tor bei der Verteilung von Erb­chancen: Wer nicht über eine Berufslehre oder einen Be­

Konzentration der Vermögen: Rentner rufsschulabschluss verfügt, erbt nicht ein­ mal halb so häufig. Wer dage­gen mindes­ tens die Matura gemacht hat, erbt andert­ halb mal so oft wie der Durchschnitt. Je hö­ her die Bildung, desto grösser auch die ge­ erbten Summen. Wer sich angesichts der gesellschaftlichen Akzeptanz des Erbens, seines Bildungs­ standes und der Zahlen im ersten Abschnitt nun aber bereits die Hände reibt, freut sich


beratungszentrum

verfrüht: Zur Existenzsicherung oder sogar zur Familienplanung ist Erben seit einigen Jahren nicht mehr geeignet. Bereits heute geht weniger als die Hälfte der gesamten Erbsumme an Erbende unter 55 Jahren, im Jahr 2020 wird es nur noch gut ein Drit­ tel sein. Auch das Vererben an die über­ nächste Generation bleibt eine Ausnahme: Nur 3 Prozent der gesamten Erbsumme geht an die Grosskinder. Immerhin zeigen Analysen der Erbauf­ teilung nach Verwandtschaftsgrad, dass das Erbe in der Familie bleibt. Fast 60 Pro­ zent der gesamten Erbsumme gehen an die Kinder. Werden Ehepartner/innen dazu gezählt, bleiben drei Viertel des Erbes in der engsten Familie – und auch Kinderlose halten sich beim Vererben an die Verwandt­ schaft. Gerade 10 Prozent der Gesamtsum­ me fliesst an Nichtverwandte oder gemein­ nützige Organisationen. Letztere 3.9 Pro­ zent machen in absoluten Zahlen aller­ dings immer noch 1.1 Mrd. Franken pro Jahr aus.

wissen

Erben in den Kantonen

Die Erbschaftssteuern stossen nicht auf Begeisterung, die kanto­ nalen Unterschiede auch nicht. Nur ein Viertel der Schweizer Bevölkerung findet, es sei richtig, dass für Erbschaften Steuern zu bezahlen sind. Werden konkrete Erbsummen und Verwandtschaftsgrade ab­ gefragt, ist bei 60 000 Franken von einer befreundeten Person oder einer Million von entfernteren Verwandten wie Onkeln oder Tanten der Punkt erreicht, wo eine Mehrheit die Besteuerung befürwortet. Die Erbschafts- und Schenkungsbesteuerung ist den Kantonen überlassen und unterscheidet sich zwischen diesen erheblich. Im Kanton Zürich wurde die Besteuerung der direkten Nachkommen anfangs 2000 abgeschafft. Ausser Schwyz erheben alle Kantone eine Erbschaftssteuer, aber die Liste der Steuerbefreiten umfasst in vielen Kantonen die wichtigsten Erbenkategorien: Ehegattinnen und Ehegatten besteuern nur noch ein Kanton, die direkten Nachkommen fünf Kantone. Unverheiratete Lebenspartner/innen zahlen in der Hälfte der Kantone den Höchststeuersatz für Nichtverwandte. In anderen Kantonen gelten Spezialregelungen nur für Paare, die mindestens fünf Jahre im gleichen Haushalt gelebt haben. Eine Steuerbefreiung wie für die Ehepartner/innen sehen nur drei Kantone vor. In acht Kantonen zahlen auch Stiefkinder den Höchsttarif, in neun anderen sind sie den leiblichen Kindern steuerlich gleichgestellt. Eine Übersicht über die diversen Erbschaftsbesteurungsmodi der Kantone findet sich unter www.haus-club.ch/erben

QUELLE Forschungsprojekt «Erben in der Schweiz – eine Familiensache mit volkswirtschaftlichen Folgen»

mmer später Nicht nur die Konzentration der Vermö­ gen bei Rentnern und die Überalterung macht das Erben als «Lebensplan» unge­ eignet, es gilt auch, einigen Fallstricken im Erbrecht auszuweichen. Das Erbrecht ist nämlich auf neue Lebensformen wie Kon­ kubinat schlecht ausgerichtet. Nicht-tra­ ditionelle Familienkonstellationen können so häufig zu Konflikten mit dem Erbrecht

führen. So sind unverheiratete Lebensge­ fährten wie auch Stiefkinder erbgesetzlich oftmals regelrecht rechtlos. Insbesondere wenn Liegenschaften im Spiel sind, kann dies zu dramatischen Einzelschicksalen führen. Es kommt hinzu, dass nur ein Vier­ tel der Versterbenden überhaupt ein Testa­ ment schreibt. Der Anteil liegt zwar etwas höher, wenn es tatsächlich etwas zu vererben

Aufteilung der geerbten Summen nach Alter der Erbenden 100 80

8%

9%

23%

26%

13%

60 69%

6% 4%

19%

45%

3% 48%

6% 1% ALTER:

66% 49%

20

38%

33%

2010

2020

0 % 1980

Aufteilung der Gesamterbsumme nach Erbtypen

6% 38%

40

17%

gibt – nur 15 Prozent der Vermögenslosen schreiben überhaupt ein Testa­ment – doch er steigt auch in Millionärskreisen nur knapp über die Hälfte an. In nicht-klassischen Familienkonstellationen liegt die Testament­rate deutlich höher. Dies kann aber auch lediglich darauf hin­weisen, dass bei traditionellem Lebenslauf viele bewusst die gesetzliche Erbfolge wählen.

1990

2000

75 > 55-74 < 55

15%

58%

Kinder Ehepartner Eltern/Stiefeltern Geschwister (Ur-)Grosskinder Übrige Verwandte Nichtverwandte Organisationen

November 2010 HAUS CLUB MAGAZIN 39


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Schönes Licht mit effizienten Wohnleuchten

Foto: Jonathan Ross/Spaces Images/Corbis

Der durchschnittliche Schweizer Haushalt ist überbelichtet. Es dominieren Glüh- und Halogenglühlampen. Sie erzeugen neben Licht auch viel Hitze und hohe Stromkosten.

I

m durchschnittlichen Schweizer Haus­ halt sind 23 Lampen installiert, davon etwa zwei effiziente Leuchtstoffröhren und zwei bis vier Stromsparlampen. Den grössten Teil der Beleuchtung machen Glühlampen, Halogenglühlampen und die beliebten Niedervolthalogenlämpchen aus. Letztere sind zwar effizienter als Glühlam­ pen, aber nicht stromsparend. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Niedrig ist bloss

TEXT Armin Braunwalder

1

die Spannung. In einem typischen Vierper­ sonenhaushalt gehen 15 bis 20 Prozent des gesamten Stromverbrauchs auf das Konto der Beleuchtung. Das kostet gut und gerne 150 Franken pro Jahr. Von den stromhungrigsten Lampen wer­ den ab 1. September 2012 die herkömm­ lichen Glühbirnen aus dem Markt ver­ bannt. So hat es der Bundesrat beschlossen. Dann spätestens wird es Zeit für


rundum energie

Lampenwechsel im Esszimmer – Einsparung Stromverbrauch: 86%

Vorher: Im Deckenbogen stecken vier Halogenspots à 50 Watt. Die Lebensdauer der dimmbaren Lampen liegt bei ca. 2 Jahren. Die Stromkosten* betragen 240 Franken.

einen Lampenwechsel. Doch welche Alter­ nativen gibt es? Sogenannte ECO-Halogenlampen ver­ brauchen bei gleichem Licht bloss 30 Prozent weniger Strom als herkömmliche Glühlampen. Diese Einsparung resultiert auch mit dem Ersatz von alten durch neue Niedervolt- und Hochvolthalogenlampen mit der Bezeichnung «ECO» oder dem Zusatz «minus 30%». Viel höher sind die Einsparungen mit Leuchtstoffröhren, Sparlampen und Leuchtdioden (LED). Sie können stim­ mungsvolles Licht mit einem Bruchteil des Stromverbrauchs ins Wohnzimmer brin­

Nachher: Die Pendelleuchte wird mit einer Leuchtstoffröhre von 28 Watt betrieben. Sie hat eine Lebensdauer von ca. 6 Jahren und ist optional dimmbar. Die Stromkosten betragen 33.60 Franken. Einsparung gegen­über vorher: 206.40 Franken.

gen. Das hat Stefan Gasser, Beleuchtungs­ experte bei der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz (S.A.F.E.), für die Coopzeitung demonstriert. Statt 560 Watt elektrischer Leistung, wie sie im typischen Schweizer Wohnzimmer installiert sind, hat er mit einer stromsparenden Steh- und Tischleuchte sowie einer LED-Leseleuchte eine stimmungsvolle Beleuchtung geschaf­ fen. Und das mit einer Leistung von bloss 70 Watt. Demensprechend liegen die Strom­ kosten bei nur noch zehn statt achtzig Fran­ ken pro Jahr. Zum Vergleich: Allein eine 300-Watt-Halogenstehleuchte verbraucht pro Jahr Strom für rund 45 Franken.

Topten-Stehleuchten (Auswahl)

Anbieter Modell Kaufpreis (Fr.) Stromkosten 1 Lichtregelung Lampenkategorie Leistung (Watt)2 Farbtemperatur Standby (W) Höhe (cm)

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Lumimart Ortania 299.– 103.– dimmbar FL-Röhre 39 warmweiss 0 80

«In Schweizer Haushalten sind überwie­ gend billige Leuchten mit tiefer Energie­ effizienz und schlechten lichttechnischen Eigenschaften installiert», stellt Gasser fest. Dass es auch anders geht, zeigt die On­ line-Suchhilfe www.topten.ch. Hier sind nicht nur die besten Sparlampen zu finden, sondern auch stromsparende Stehleuchten sowie Arbeits- und Leseleuchten für jedes Budget. Neu sind auf Topten auch LED-Tischpendelleuchten zu finden. Sie haben am Churer Messinstitut S.A.L.T. den Qualitätstest bestanden. Dazu gehö­ ren unter anderem hohe Energieeffizienz, glühlampenähnliche Farbtempera­

Topten-Leuchten (Auswahl)

Ribag Spina 791.– 126.– dimmbar FL-Röhre 49 warmweiss k.A. 160

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2 Stunden Brenndauer pro Tag, 15 Betriebsjahre, 20 Rp./kWh Die Leistung multipliziert mit 4 bis 5 entspricht etwa der Leistung für die gleiche Lichtmenge mit Glüh- oder Halogenglühlampen. Beispiel: 29.8 Watt LED entsprechen 120 bis 150 Watt. Eine umfangreiche Auswahl von stromsparenden Lampen und Leuchten finden Sie auf www.topten.ch

EKZ Eltop B-LED CUP 650.– 51.– keine LED 22.2 warmweiss 0 ---

1

44 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

Fotos: zVg, PD

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energie rundum

Lampenwechsel im Wohnzimmer – Einsparung Stromverbrauch trotz mehr Leuchten: 78%

Vorher: Die Hochvolt-Halogenstehleuchte hat eine Leistung von 300 Watt. Die Lampe ist dimmbar und hat eine Lebensdauer von ca. 1 Jahr. Die Stromkosten* liegen bei 360 Franken.

Nachher: Die stromfressende Halogen-Stehleuchte wird durch vier energieeffiziente Leuchten ersetzt. Die Stehleuchte mit Leuchtstoffröhre hat eine Leistung von 28 Watt und eine Lebensdauer von ca. 6 Jahren. Stromkosten: 33.60 Franken. In der Tischleuchte steckt eine Sparlampe mit 8 Watt. Die Lebensdauer beträgt ca. 6 Jahre. Stromkosten: 9.60 Franken. Zwei Deckenspots mit je 15 Watt LED sorgen für Akzente. Optional sind sie dimmbar. Die Lebensdauer liegt bei ca. 20 Jahren. Stromkosten: 36 Franken. Einsparung gegenüber vorher: 280.80 Franken.**

tur (warmweiss) und eine Standby-Leistung von höchstens 1 Watt. Im Vergleich zu her­ kömmlichen Halogen-Pendelleuchten sind die LED-Varianten zwar teurer. Der Strom­ verbrauch liegt aber um 80 Prozent tiefer. So erzeugt beispielsweise eine LED-Pendel­ leuchte mit einer Leistung von 24 Watt gleich viel Licht wie eine Halogen-Leuchte mit 120 Watt. Bei einer durchschnittlichen Brenndauer von zwei Stunden pro Tag ergibt dies auf fünfzehn Betriebsjahre ge­ rechnet für die LED-Leuchte Stromkosten von 55 Franken, für die Halogen-Leuchte 270 Franken.

* 6000 Betriebsstunden bei 20 Rp./kWh; das entspricht ca. 8 Betriebsjahren ** Ohne Kosten für den Kauf von Lampen mit tieferer Lebensdauer Quelle Bilder: BKW FMB Energie AG

info

Die BKW FMB Energie AG hat in Zusammenarbeit mit der Schweize­ rischen Agentur für Energieeffizienz (S.A.F.E.) den informativen 1to1 energy-Beleuchtungsratgeber herausgegeben. Daraus stammen auch die Bilder vom Wohn- und Esszimmer, die auf effiziente Leuchtmittel umgerüstet wurden. Der Ratgeber vermittelt erhellende Informationen von der Energieetikette über den Vergleich von verschiedenen Lampen bis zu konkreten Vorschlägen, wie Wohnräume effizient und komfortabel beleuchtet werden können. Der Beleuchtungsratgeber kann unter folgender Adresse heruntergeladen werden: www.1to1energy.ch/beleuchtung.

November 2010 HAUS CLUB MAGAZIN 45


rundum energie

Das Dach des Hauses ist ein neuralgisches Bauteil. Wer Unterhalt und Werterhaltung ernst nimmt, kümmert sich um regelmässige Kontrollen und Pflege.

Steter Dach­unterhalt ist die halbe Miete

E

s gibt Hauseigentümer, die halten sich in Sachen Dach an das Motto: Aus den Augen, aus dem Sinn. Auf manchen Flachdächern wuchern nicht nur Gräser, Stauden und Löwenzahn, sondern fast ein halber Wald. Im Herbst verstopfen Moos und Laub die Entwässerungsabläufe; manche Flachdächer werden gar als Abstellfläche für Leitern und sonstiges Mobiliar zweckentfremdet. Bei Steildächern sind die Problemstellen weniger offensichtlich, hier kommt es vor allem darauf an, den Blick für Veränderungen, Verfärbungen oder Wasser am Unterdach zu schärfen. Patrick Wickli von der gleichnamigen Haustechnikfirma in Neuhausen (SH) kennt solche Fälle aus der Praxis: «Am schlimmsten ist es, wenn das Dach ganz einfach vergessen geht.» Die Dachkonstruktion ist aber eines der wichtigsten und am stärksten beanspruchten Bauteile. Dachflächen sind Sonneneinstrahlung, Temperaturschwankungen, Nässe und Wind ausgesetzt. Zugleich gilt, dass jedes Material altert, also auch Ziegel, Fugen, Bleche sowie Deck- und Abdichtungsstoffe. Periodische Kontrollen und 46 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

ein planmässiger Unterhalt des Daches sind daher entscheidend, um Mängeln vorzubeugen. Patrick Wickli bringt es auf den Punkt: «Manchmal fallen Reparaturen in Höhe von mehreren Tausend Franken an, die bei rechtzeitiger Kontrolle und Intervention vermeidbar gewesen wären.» Mängel im Versteckten Für die ganze Dachkonstruktion gilt in besonderem Mass: Eine kleine Ursache kann weitreichende Folgen haben. Stellen

tipp

wir uns eine Silikonfuge vor, die entweder von Anfang an nicht fachgerecht angebracht wurde oder durch den normalen Alterungsprozess ihre Dichtigkeit einbüsst: Mit jedem Regenschauer dringt etwas Wasser in die Dachkonstruktion. Vor allem bei Flachdächern ist es gut möglich, dass im Lauf von Wochen und Monaten stetig Wasser ins Dach gelangt und von der Wärmedämmung aufgesogen wird; rein äusserlich ist dem Dach aber nichts anzusehen. «So fällt der Wärmedämmwert», er-

Dachunterhalt in Eigenregie – was kann der Laie selbst machen?

Massnahmen: Eine optische Kontrolle des Dachs, das Ausreissen kleinerer Pflan­zen und die Entfernung von Laub und Schmutz bei den Abläufen können Laien häufig selbst durchführen. Der Unter­ haltspartner bzw. Fachmann kann Tipps geben und teils auch Material ausleihen. Material: Viel mehr als eine Leiter, eine Bürste und einen Wasserschlauch sind dazu nicht nötig. Weil viele Rohre und Bleche nur eine geringe Stärke aufweisen

und teils aus weichen Baustoffen be­ stehen, sollte man keinesfalls mit harten oder spitzen Gegenständen ans Werk gehen. Im Winter auch kein Eis heraus­ schlagen. Am besten sind eine Bürste und ein Schlauch, mit dem Abläufe und Rohre gespült werden. Abzuraten ist von Hochdruckreinigern an Dach- und Fassa­ denkonstruktionen – von Laien eingesetzt, richten sie oft mehr Schaden an als sie Nutzen bringen!

Fotos: zVg

TEXT Jürg Zulliger


energie rundum

klärt Wickli. Weil der Prozess schleichend vonstatten geht, fällt dies dem Eigentümer kaum auf; er stellt im Winter einfach die Heizung höher. Wer das Dach über dem Kopf nicht dem Risiko der Verlotterung preisgeben will, muss deshalb ein Frühwarnsystem haben. Als Partner dafür kommt zum Beispiel die Firma in Frage, die das Flachdach ursprünglich ausgeführt hat. «Der Unternehmer kennt das Objekt, die Umstände und mögliche Schwachstellen der Dachkonstruktion», sagt Patrick Wickli. Als Spezialisten gelten grundsätzlich die Spengler. Der Experte empfiehlt den Abschluss eines Unterhaltsvertrags; die Vereinbarung könnte zum Beispiel vorsehen, dass der gewählte Partner alle ein oder zwei Jahre einen Termin vereinbart, das Dach auf Herz und Nieren prüft und nach Möglichkeit Empfehlungen abgibt. In der Regel empfiehlt sich eine Pauschale, die aber nicht zu hoch angesetzt sein sollte. Je nach Alter und Grösse des Gebäudes kann der Bauherr eine Kostengrenze festlegen; alles, was darüber hinausgeht, muss vom Eigentümer zuerst bewilligt werden. Kontrollieren – aber was? Handelt es sich um ein Flachdach, muss die Überprüfung vor allem die optische Kontrolle von Abdichtungs- und Schutzlage, von Fugen und Abläufen umfassen. Am besten ist es, mit einem Wasserschlauch auch gleich eine Funktionskontrolle der Abläufe vorzunehmen. Pflanzen sind auszureissen und die Abflüsse von Schmutz und Laub zu reinigen. Die Entwässerung ist aber nicht nur an der sichtbaren Ober-

info Achtung Absturzgefahr Arbeiten am Dach sind aufgrund der Höhe nicht ungefährlich, deshalb sollten folgende Sicherheitsmassnahmen un­ bedingt beachtet werden: Lassen Sie sich von einer zweiten Person bei den Arbeiten helfen. Diese Hilfsperson kann beispielsweise die Leiter festhalten oder – bei der Ver­wen­ dung eines Sicherungsseiles – dieses entsprechend sichern. Lassen Sie sich vom Fachmann er­klären, welche Teile des Daches über­ haupt begangen werden dürfen. Bei Flachdächern beispielsweise dürfen ver­glaste Bereiche oft nicht betreten werden. Gemäss den SUVA-Richtlinien sind bereits ab einer Absturzhöhe von drei

fläche genauer zu prüfen, sondern auch entlang den Rohren, die durch die Dachkonstruktion führen. Der Fachmann wird an neuralgischen Punkten die Deckschicht entfernen und die wasserführende Schicht darunter genauer unter die Lupe nehmen. Bei Steildächern ist auf defekte Ziegel, Vermoosung von Ziegeln und Funktionstüchtigkeit von Anschlüssen, Wasserfälzen unter den Blechen und Fugen zu achten. Auch ein Steildach ist regelmässig zu reinigen, Rohre und Abläufe müssen geprüft und von Laub und Schmutz befreit werden.

Metern besondere Sicherungsmass­ nahmen nötig. Also gilt: In den meisten Fällen braucht es für Kontrollen und Unterhalt ausgebildete und richtig aus­ gerüstete Fachleute, zum Beispiel Spengler, die alltäglich solche Arbeiten ausführen. Den Fachbetrieb in Ihrer Nähe finden Sie auf www.suissetec.ch. Folgende SUVA-Links zeigen, worauf bei Arbeiten am Dach zu achten ist. «Arbeiten auf Dächern» www.Suva.ch/waswo/44066 «Kleinarbeiten auf Dächern» www.Suva.ch/waswo/67018 Merkblatt zum Thema Leitern www.Suva.ch/waswo/44026 Factsheet Solaranlagen www.Suva.ch/waswo/33005

Wichtig ist, dass private Eigentümer ihre Möglichkeiten und Grenzen beim Gebäudeunterhalt richtig einschätzen. «Es kommt darauf an, auf Unregelässigkeiten, Verfärbungen oder Wasserspuren zu achten und im Zweifelsfall den Fachmann zu informieren», sagt Wickli. Wer richtig ausgerüstet ist und Sicherheitsvorkehrun­ gen trifft, kann aber durchaus einfachere Unterhaltsarbeiten wie das Ausreissen kleinerer Pflanzen oder die Reinigung von Abläufen selbst in die Hand nehmen (siehe tipp-Kasten).

November 2010 HAUS CLUB MAGAZIN 47


rundum Energie

1 TEXT Reto Westermann FOTOS Flumroc AG

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er in einem Einfamilienhaus älteren Datums wohnt, kennt das Gefühl: Wenn’s draussen so richtig kalt ist, fühlen sich auch die Füsse auf dem Wohnzimmerboden kalt an – obwohl die Radiatoren voll aufgedreht sind. Schuld daran ist die fehlende Dämmung zwischen dem kalten Keller und dem beheizten Erdgeschoss. Rund zehn Prozent der gesamten Wärmeverluste eines Einfamilienhauses gehen zulasten der Decke zwischen Keller und Erdgeschoss. Zum Energieverlust kommt noch die Komforteinbusse durch den kalten Boden. Diese verleitet einen wiederum dazu, die Heiztemperatur im Erdgeschoss höher als nötig einzustellen und so noch mehr Energie zu brauchen. Spezialsysteme für Heimwerker Doch kalte Böden im Erdgeschoss lassen sich relativ einfach in warme verwandeln, indem man die Kellerdecke dämmt. Bewährt haben sich speziell dafür entwickel-

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Damit die Kälte im Keller bleibt Eine gut gedämmte Kellerdecke senkt den Heizenergiever­brauch merklich und steigert den Wohnkomfort im Erdgeschoss.

te Dämmplatten aus Stein- oder Glaswolle, die auf der sichtbaren Seite mit Glasvlies beschichtet sind. So sieht die fertig isolierte Decke hell und freundlich aus. Die Platten lassen sich einfach befestigen (siehe Box) und sind gut für die Montage durch Heimwerker geeignet. Zu zweit ist ein EinfamilienhausKeller in gut einem Tag fertig gedämmt. Auch im Keller gilt: Je dicker die Isolation, desto besser. Fachleute empfehlen eine Mindeststärke von zwölf Zentimetern. Der Dämmwert (U-Wert) einer so dicken Platte entspricht auch den Vorgaben für eine Förderung durch das Gebäudeprogramm (siehe Adressen). Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass die Raumhöhe nach der Dämmung in den regelmässig genutzten Bereichen noch genügend hoch ist. Heikel sind oft Fenster oder Türen. Damit diese sich nach Anbringen der Dämmung noch öffnen lassen, sind in diesem Bereichen manchmal dünnere Platten nötig.

unbedingt auch isoliert werden. Denn hier geht ebenfalls viel Energie verloren. In den Baumärkten sind dafür fixfertige Isolationshülsen erhältlich, die einfach befestigt werden können und deren Kaufpreis sich durch die einge­sparte Energie innert zwei Jahren amortisiert. Auch die Dämmung der Decke ist relativ preiswert und holt ihre Kosten über die Zeit herein: Pro Quadratmeter ist bei einer Dicke von zwölf Zentimetern mit Materialkosten von rund 80 Franken zu rechnen, 15 Franken davon bezahlt das Gebäudeprogramm, wenn der Dämmwert unter 0.25 liegt. Die restli­chen 65 Franken pro Quadratmeter amortisieren sich bei den heutigen Energiepreisen zwar erst in rund zwanzig Jahren, doch einen direkten Gewinn spürt man schon im nächsten Winter: Die Füsse bleiben auf dem Wohnzimmer­ boden auch bei tiefen Aussentemperaturten angenehm warm.

Warme Füsse garantiert Durch die Montage der Dämmung ver­ schwindet auch ein Teil der Wasser- und Heizungsrohre in der Dämmschicht. Befinden sich Rohre für Heizung und Warmwasser ausserhalb der Dämmschicht, sollten sie

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Mollig warme Füsse: Fertig gedämmte Kellerdecke

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VerstecktE Konstruktion: Unsichtbare Montage mit Haltekralle

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Praktisch: Einfaches Zuschneiden von Aussparungen


info

Kellerdecke isolieren – so funktioniert es Die Dämmung der Kellerdecke gehört zu den Arbeiten, die man als Hausbesitzer gut selber ausführen kann. Opti­malerweise lässt man sich vorgängig durch einen Fachmann (Isoleur, Zimmermann) beraten und bestellt über diesen auch gleich das Material. Am einfachsten geht die Arbeit mit speziellen Dämmplatten, wie sie Flumroc oder die Firma Suessmann (siehe Adressen) anbieten. Bewährt hat sich bei Betondecken die Befestigung mittels Spezialdübeln oder Metallkrallen. So können später einzelne Platten entfernt und ausgetauscht werden. Am schnellsten geht die Arbeit voran, wenn Sie zu zweit arbeiten. Material und Werkzeug (bei mechanischer Befestigung an Betondecke mit Spezialdübeln): Spezielle Dämmplatten (mind. 120 mm dick) für die gesamte Deckenfläche, spezielle Dübel, Bohrhammer, Hammer, Metermass, Japanmesser oder spezielles Messer für Isolierplatten, zwei selber gebastelte Stützen aus Holz in der richtigen Höhe oder Teleskopstütze aus dem Baumarkt, Leiter (je nach Deckenhöhe). Ablauf der Arbeiten: Platte wenn nötig zuschneiden, an der Decke positionie­ ren und mit der Stütze fixieren (je nach Deckenhöhe kann eine zweite Person die Platte auch halten), Dübellöcher bohren, Dübel gemäss Anleitung des Herstellers befestigen. Spezielles: Dort, wo Leitungen durch die Decke nach oben führen, muss speziell gut gedämmt werden (nachstopfen), um die Bildung von Kondenswasser zu verhindern. Bei anderen Kellerdecken als solchen aus Beton (Gewölbe, Holzbalkendecken etc.) sollte die passende Lösung für die Dämmung unbedingt mit einem Fachmann bestimmt werden.

Adressen Fördergelder des Gebäudeprogramms: www.dasgebaeudeprogramm.ch Suchseite für Förderbeiträge: www.energiefranken.ch Liste mit Energieberatern: www.geak.ch Bezugsquellen für spezielle Kellerdecken-Dämmplatten: www.flumroc.ch, www.jetzt-daemmen.ch, www.suessmann.ch buchtipp «Mein Haus energetisch sanieren» www.haus-club.ch/ratgeber




rundum energie

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Funktioniert die Wärmepumpe auch mit Radiatoren? TEXT Niklaus Schwendimann

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s ist eine seltsame Anordnung, die im Keller eines Mehrfamilienhauses im Zürcher Oberland steht. Eine vorhandene Heizungsanlage wurde mit einer Hochtemperatur-Wärmepumpe ergänzt. «Weder Fisch noch Vogel!», denkt da der informierte Leser, und: «Das hat ja nichts miteinander zu tun!» Dabei war das Vorgehen des Bauherrn aber weitsichtig, ökologisch und auf Wirtschaftlich­ keit ausgerichtet. Wie eine solche Heizungs­ sanierung funktionieren kann, bedarf aber einer etwas längeren Erklärung.

bau der Gebäudehülle gegeben. Die abzugebende Heizleistung für den Raum wird durch die Fläche des Heizkörpers, das dem durch diesen fliessende Heizungswasser und dessen Temperatur bestimmt. Kurz: Je grösser der Leistungsbedarf des Raums, umso höher sind die benötigten Tempera­ turen, resp. Heizkörper. Für Heizsysteme älterer Gebäude sind deshalb hohe Vor­ lauftemperaturen von über 60° C bei tiefen

Aussentemperaturen typisch. Mit konventionellen Luft-/Wasser-Wärmepumpen las­ sen sich diese hohen Temperatur-Niveaus ohne ineffiziente Elektro-Zusatzheizung in der Regel schlichtweg nicht erreichen. Es gibt nun zwei Lösungsansätze. Entweder erhöht man – beispielsweise mit neuen, grösseren Heizkörpern – die Wärmeabgabefläche drastisch. Oder aber man verwendet eine Wärmepumpe, welche über

In der Regel sind Luft-/Wärmepumpen für den Eins-zu-Eins Ersatz eines Heiz­kessels in Gebäuden mit Heizkörpern nicht geeignet. Weshalb dem so ist? Die Heizkörper im bestehenden Haus wurden ursprünglich auf die benötigte Heizleistung ausgelegt. Diese ist wiederum durch den Auf52 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

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Fotos: zVg

Doppelt geschaltet hält besser


energie rundum

60° C Vorlauftemperatur erreicht. Einige Hochtemperatur-Wärmepumpen können sogar Vorlauftemperaturen von bis zu 80° C erreichen. Der Kniff dieser Pumpen liegt darin, dass hinter der ersten Wärmepumpe noch eine zweite geschaltet ist, welche das Temperaturniveau in einer zweiten Stufe von rund 30° C nochmals auf bis zu 80° C erhöht. So werden locker Heizleistungen von 10 Kilowatt – und dies noch bei minus 20 ° C – erreicht. Eine solche Lösung ist nicht nur wirtschaftlich, sondern weist erst noch eine hervorragende Umwelt­bilanz aus, da der gesamte Wärmeenergiebedarf für die Heizung und die Warmwasserproduktion abgedeckt werden kann. Minimaler Ölverbrauch Dadurch wird für jedermann der Umstieg auf die Wärmepumpentechnologie und damit der Einstieg ins Heizen mit weitgehend erneuerbarer Energie so einfach wie ein Kesselersatz. Es sind keine Bohrarbeiten im Garten, keinerlei bauliche Massnahmen an der Wärmeverteilung und kein kosten­ intensiver Austausch der vorhandenen Heiz­körper nötig. Die bestehenden Radiatoren können unverändert beheizt werden. Dies spart Geld und macht die Wärmepumpentechnologie im Sanierungsbereich so wirt-

schaftlich wie nie zuvor – und genau solch ein Modell installierte unser Bauherr aus dem Zürcher Oberland. Parallel geschaltet ergänzte er die vorhandene Heizungsanlage mit einer Hochtemperatur-Wärmepumpe. Ziel der Sa­ nierung war, den Ölverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren, was – als angeneh­ mer Nebeneffekt – erst noch die Lebens­ dauer des Ölkessels verlängert. Die Wärme­ pumpe wurde bewusst zu klein ausgelegt, sodass die Spitzenleistungen nur im Verbund von Wärmepumpe plus Ölkessel erreicht werden können. Über das Jahr betrachtet werden aber diese Spitzenleistungen an nur sehr wenigen Tagen abgerufen. Mit diesem Konzept konnte der optimale Wirkungsgrad der Wärmepumpe auf die Mehrheit der Betriebstage ausgelegt werden, was den niedrigsten Energieverbrauch zur Folge hat. Die Lagerkapazität des Öltanks reicht zudem nun für 3 Jahre, so können die starken Preisschwankungen beim Ölpreis positiv ausgenützt werden. Wie man anhand dieses Beispiels erkennt, sind Lösungen sehr individuell. Diese nicht alltägliche Lösung hat in diesem Fall die Bedürfnisse des Bauherren und der Bewohner erfüllt. In einem anderen Fall könnte auch ein Einsatz von lediglich einer Wärme­ pumpe oder gar eine Kombination mit

interview

Öl und Elektrisch kombiniert Heizung dieser Liegenschaft im Zürcher Oberland.

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Aussengerät der Luft-/WasserWärmepumpe.

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innengerät der Luft-/WasserWärmepumpe.

Mehrfamilienhaus im Zürcher Oberland, Energieverbrauch Pro Jahr:

info

Vor der Sanierung (Ölheizung): 9 800 Liter Öl, Fr. 8800.–* Nach der Sanierung (Ölheizung und Wärmepumpe): 3 500 Liter Öl, 14100 KWh Strom Gesamtkosten: Fr. 5 090.–* *Ölpreis: Fr. 90.–/100 Liter Strompreis HT und NT kombiniert: 14 Rp. / KWh

Türen ebenfalls sanierungsbedürftig? Als Grundsatz gilt: Je besser das Haus isoliert ist, desto kleiner und verbrauchsärmer kann die Heizung gewählt werden. Der GEAKExperte kann den genauen Zustand Ihrer Liegenschaft ermitteln und auch nachhaltige Empfehlungen abgeben. Mit welcher Energie soll man den gebrauch fossileR Brennstoffe Reduzieren? Bei einer Heizungserneuerung spielen ver­ schiedene Faktoren eine Rolle. Kosten, örtliche Ver­fügbarkeit, Lagerfähigkeit, Be­ willigungen etc. Grundsätzlich stehen zwei Energie­formen fürs Heizen und die Warm­wasser­aufbereitung zur Verfügung. Er­ neuerbare Energien (Erdwärme, Sonne, Bio­

Wie sinnvoll ist die Warmwasserversorgung mit Sonnenkollektoren? Sehr sinnvoll. Egal, für welchen Energieträger Sie sich entscheiden. Kombinieren Sie Ihre neue Heizung unbedingt mit einer Solar­ anlage zur Warmwasseraufbereitung. Ein Sonnenkollektor, wie das SolKit von Hoval beispielsweise, bringt Ihnen einen jähr­ lichen solaren Deckungsgrad bis 75%. Die Sonne schickt Ihnen keine Rechnung!

Geschäftsleiter Hoval

Soll man v0r der Sanierung den Geak erstellen lassen? Unbedingt. Bei einer Heizungserneuerung soll unbedingt vorgängig das ganze Gebäude betrachtet werden: Ist die Gebäudehülle genügend isoliert? Sind Dach, Fenster und

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masse) oder nicht-erneuerbare Energien (Heizöl, Gas). Beide Varianten können heute sinn­voll eingesetzt werden. Fossile Brennstoffe dürften in den nächsten Jahren sicher knap­per werden. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist für unser Land ein gewisses Risiko. Eine «Dekar­bo­ nisierung» liegt somit im Landesinteresse und soll Postulate der Umwelt- und Klimapolitik erfüllen. Eine Reduktion der Primärenergie liegt auf der Hand, um insbesondere die CO2 -Emissionen schnell reduzieren zu können. Ein Kessel mit effizienter Brenn­werttechnik erfüllt diese Vorgaben.

Jürg Nufer

Meine Heizung erfüllt die geltenden Richtlinen nicht mehr – was nun? Als wesentlicher Grundsatz gilt: Warten Sie nicht, bis Ihre alte Heizung endgültig den Geist aufgibt und Sie zu einer Notlösung zwingt. Frühzeitige Planung ermöglicht Ihnen, sich in aller Ruhe über unter­schied­ liche technische Konzepte zu informieren. Sie können jetzt den Sanierungszeitpunkt noch in Ruhe wählen und vermeiden so Umbaustress.

Solar mehr Sinn ergeben. Wie für alle baulichen Massnahmen gilt deshalb auch hier: Eine kompetente Beratung mit 360-GradBlickwinkel bringt auch bei Ihrem Sanierungsprojekt die optimale Lösung für Ihre spezifischen Anforderungen.

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rundum sicherheit

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mal pro Tag wurde in der Schweiz laut der Kriminalstatis­ tik des fedpol im Jahr 2009 eingebrochen – hochgerechnet auf das ganze Jahr ergibt dies über 64 000 Einbrüche. Jetzt, da die Tage kürzer wer­ den, nähern wir uns zudem wieder der «Hochsaison» der Einbruchdiebstähle: Die meisten Einbrüche finden von Mitte Novem­ ber bis Ende Februar statt. Die gute Nach­ richt ist aber, dass sich das Einbruchsrisiko mit einfachen Massnahmen drastisch ver­ ringern lässt.

Haus von aussen sichern Die häufigsten Einbruchstellen am Haus sind in der Schweiz – dank durchgehender Verbreitung von Kaba-Sicherheitsschlös­ sern – nicht die Haustüren, sondern Kellerund Nebentüren. Deshalb sollten von aus­

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Die Einbruchsaison beginnt Die meisten Einbrüche finden statt, wenn die Nächte wieder länger werden. Das Haus Club Magazin zeigt Möglichkeiten, sich zu schützen. sen zugängliche Nebeneingänge die selben Qualitätsmerkmale wie Eingangstüren auf­weisen. Balkon- und Terrassentüren soll­ ten durch entsprechende Sicherheitsvor­ richtungen ergänzt werden. Hierzu zählen beispielsweise einbruchhemmende Dreh­ kippbeschläge aus gehärtetem Stahl, die das Aufhebeln des Rahmens erschweren – dasselbe gilt für Fenster: Oft wird das Fens­ ter in Höhe der Verriegelung eingeschlagen

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und dann geöffnet. Nicht weniger häufig wird der Rahmen des Fenster aufgehe­ belt, und der Einbrecher kann eindringen. Häufig ist deshalb bereits ein Gitter vor dem Kellerfenster oder ein abschliessbarer Fenstergriff sowie ein Verbundsicherheits­ glas eine kostengünstige Sicherheitsvor­ richtung. Mit Abstand den besten Schutz vor Einbrüchen durchs Fenster bieten elek­ t­risch bedienbare Rollläden aus Metall, die zu vorprogrammierten Zeiten schlies­ sen und sich wieder öffnen. So täuscht man vor, die Wohnung sei auch bei Ferienab­ wesenheit ständig bewohnt. Die Rollläden sollten in diesem Fall durch automatisierte Verriegelungen so geschützt sein, dass sie gegen das Hochdrücken gesperrt sind. Neben all den «mechanischen» Haussiche­ rungs-Massnahmen gibt es aber auch noch eine einfache Installation: Bewegungs­ melder, die automatisch die Einschaltung des Aussenlichts auslösen, sobald jemand ums Haus schleicht, haben eine grosse ab­ schreckende Wirkung.

Fotos: L. Clarke/CORBIS, zVg, PD

TEXT Silvia Tschui


sicherheit rundum

Alarm! Alarm! Elektrische Überwachungs-, Schliess- und Sicherheitssysteme werden in einer grossen Vielzahl angeboten. Grundsätzlich unter­ scheidet man bei den Überwachungsanla­ gen zwischen der sogenannten Aussenhaut­ überwachung und der Innenraumüber­ wachung. Bei ersterer versieht man alle von aussen zugänglichen Einstiegsmöglichkei­ ten mit Glasbruchsensoren. Im Falle desEin­ schlagens eines Fensters wird dann ein Alarm aktiviert. Bei der Innenraumüber­ wachung werden die gewünschten Räume mit Bewegungsmeldern ausgestattet und gesichert. Nachteil dieser Sicherheitsvor­ richtung ist, dass die Anlage jedesmal von Neuem aktiviert werden muss, begibt man sich ausser Haus. Ausserdem wird der – ent­ weder optisch-akustische oder aber stille – Alarm erst dann ausgelöst, wenn der Ein­

brecher bereits im Haus ist. Zur Begriffs­ klärung: Optisch-akustischer Alarm wird vor Ort ausgelöst und soll daher den Ein­ brecher vertreiben sowie die Nachbar­häuser alarmieren. Stillen Alarm nimmt der Ein­ brecher hingegen selbst gar nicht wahr, da die Signalgebung bei der Sicherheitsfirma wie Securitas oder bei der Polizei erfolgt, welche dann umgehend ausrückt. Wertsachen sichern Die idealste Variante ist es wohl, einem Einbrecher möglichst viele Knacknüsse be­ reitzuhalten – nach einer Auslösung eines stillen Alarms soll er möglichst lange brau­ chen, bis er an Wertsachen herankommt. Einbautresore verhindern, dass der Ein­ brecher längst mit den Wertsachen über­ alle Berge ist, bis endlich die zuvor alarmier­ te Polizei eintrifft.

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Fenstersicherheit Die nur 24 mm schlanke Fenstersicherung ist für Türen, Fenster oder Balkontüren geeignet. Die Montage erfolgt nur auf dem Rahmen, der Flügel wird nicht beschädigt. «WinSafe WD 3», Fr. 75.-*

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Sensorleuchten Sobald sich jemand nähert, gehen die Leuchten an, tauchen die Umgebung in helles Licht und schrecken so potentielle Einbrecher ab. «Sensorlampe L 265 S Inox Glas» Fr. 199.-*

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Wer schleicht da um haus? Funküberwachungssystem mit Farbkamera, Richtmikrofon, Infrarot-Nachtsichtbeleuchtung und 7“ Monitor Sicherheitssystem für Innen- und Aussenmontage. «Elro Funküberwachungssystem CS97S» Fr. 339.-*

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Diese Doppelseite ist eine Zusammenarbeit von:

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wissen So sieht ein Einbrecher Ihr Haus

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1 Kellertür Aufwuchten, Zylinder des Schlosses abwürgen, Rahmen aufbrechen.

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2 Kellerfenster Rahmen anbohren, Scheiben einschlagen, Gitter aufwuchten. 3 parterrefenster Rollladen hochheben, Scheiben einschlagen, Fenster anbohren oder aufwuchten. 4 Terrassen/Balkoneingang Rollläden hochheben, Scheiben einschlagen, Rahmen anbohren, Zylinder abwürgen, Türe aufwuchten.

5 Hauseingang Mit Nachschlüssel öffnen, Schlosszylinder abwürgen. 6 Lichtschacht Gitter abheben, Fenster einschlagen. 7 Erreichbares fenster wie Parterrefenster.

8 Garagentor Zylinder abwürgen, Tore aufwuchten, mit Nachschlüssel oder mit Fernbedienungs-Sender öffnen. 9 Dachluke Abheben oder Auf­brechen der Luken, Scheiben einschlagen.

November 2010 HAUS CLUB MAGAZIN 57


rundum sicherheit

wissen Die Schweiz ist unsicher! Eine Studie des Kriminologen Dr. Kilian der Universität Lausanne aus dem Jahr 2000 brachte üble Zahlen ans Licht: Obwohl wir uns in der Schweiz generell sicher fühlen, sind wir es nicht. Die Schweiz ist sogar eines der Länder, das die höchste Einbruchsrate innerhalb Europas aufweist: Alle 8 Minu­ten passiert irgendwo im Land ein Einburch. Nur Italien liegt in der traurigen Statistik noch vor uns.

Schnell sicher

Was läuft eigentlich ab, wenn tatsächlich ein Einbruch geschieht? Ein Besuch in der Alarmbearbeitungszentrale von Securitas Direct. Text Silvia Tschui

D

er Raum in Lausanne, in welchem sich alles abspielt, ist gesichert wie ein Hochsicherheitstrakt – Panzerglas an Fenstern und Türen, Sicherheitsschleusen mit Code sowie Bewegungsmelder. Diese würden direkte Alarme an die Polizei melden, sollte sich ein «Unbefugter» trotz allem Zutritt verschaffen. Kein Wunder wird an den Sicherheitsmassnahmen nicht gespart: In diesem Allerheiligsten der Sicherheits­firma Securitas Direct werden 50 000 einkommende Alarme pro Jahr innert Sekunden bearbeitet. Wäre dieser Raum zu «knacken», wäre es ein Leichtes, Alarme zu blocken, während Komplizen beispielsweise ein Juweliergeschäft ausräumen. Nun sind aber wohl die meisten unter uns keine Juweliere, sondern Hausbesitzer. Wer nach einer Gratis-Sicherheitsanalyse eine Securitas Direct-Anlage installiert hat – übrigens fernsteuerbar und sogar übers Internet vom Büro aus ein- und ausschaltbar – erlebt im Einbruchsfall folgenden, schnellen Ablauf: Ist die Alarm58 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

anlage eingeschaltet und befindet sich jemand im Haus, melden dies Bewegungsmelder oder Öffungskontakte, die auf Türen und Fenstern angebracht sind, sofort der Zentrale. Wer auch noch über VideoBewegungsmelder verfügt, hat ein Tool zu Hand, welches zudem auto­matisch einen Farbfilm mit 25 Bildern pro Sekunde an die Alarmbearbeitungszent­rale übermittelt. Hätte man mit Einbrechern Mitleid,

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Je nach Grösse des zu schützenden Objektes kostet eine Alarmanlage ab 1990.– bis ungefähr 4000 Franken inkl. Montage. Die monatlichen Abonnements­ kosten (Alarmbearbeitung, zwei gratis Interventionen, Materialgarantie und Wartung) belaufen sich ab Fr. 65.–. Das Alarmkonzept stützt sich auf eine gratis Sicherheitsanalyse, welche mit Sicherheitsspezialisten und der kanto­ nalen Polizei entwickelt wurde.

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3 schaft «Securitas» vor Ort – in der ganzen Schweiz sind ungefähr 50 Stützpunkte verteilt. Von hier aus machen sich sofort Securitas-Mitarbeiter auf den Weg zum Kunden. Geben sogar zwei Bewegungsmelder an, benachrichtigt sie zusätzlich die Polizei und leitet in vorheriger Ab­sprache mit dem Kunden den Film weiter. In diver­ sen Fällen konnte die Polizei Einbrecher, die bereits nach dem akustischen Signal flüchteten, aufgrund des Securitas DirectFilmes unmittelbar später auf der Strasse dingfest machen.

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Alarmzentrale in Lausanne

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Fotos: zVg

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müsste man folgenden Trick fast schon perfide nennen: Der akustische Alarm, welcher ebenfalls abgeht, ist leicht verzö­ gert geschaltet. Dies garantiert, dass die Einbrecher auch auf dem Film sind und nicht vorher schon Reissaus nehmen. Blitzschnell wird dieser ausgewertet. Gibt lediglich ein Bewegungsmelder an, orientiert der Operateur in der Alarmbearbeitungszentrale sofort die Schwestergesell-


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rundum hypotheken

TEXT Jürg Zulliger

Hypothekenbarometer Trend

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ehmen wir das Beispiel von Gerda und Hans W., die ihr Reiheneinfamilienhaus mit einer Festhypothek in Höhe von 500 000 Franken finanziert haben: In Kürze läuft eine Hypothekentranche aus, und sie erwägen nun, ob sie 100 000 Franken amortisieren sollen oder nicht. Wenn wir bei dieser Beispielrechnung Erfahrungswerte der letzten fünf Jahre ein­setzen, machen sich die Schulden nicht bezahlt: Die Nettokosten für das Ehepaar würden viel eher leicht sinken, sofern sie freiwillige Amortisationen leisten. Wie das Resultat unter dem Strich aussieht, hängt allerdings stark von den getroffenen An­ nahmen ab. Kaum ein Einzelfall ist mit einem anderen vergleichbar, weil die Finanzierungsstruktur, die abgeschlossenen Kreditverträge und Laufzeiten, die steuerlichen Gegebenheiten und auch der Umgang mit Geldanlagen sehr individuell sind.

Bei den Angaben handelt es sich um Empfehlungen von Raiffeisen Schweiz. Die Zinssatz- und Kon­ditionengestaltung der einzelnen Raiffeisenbanken kann von diesen Empfehlungen abweichen.

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Hypotheken amortisieren – aber wie? Weil Schuldzinsen steuerlich abziehbar sind, amortisieren viele Hauseigentümer ihre Hypothek nur gerade in dem Mass, wie es die Bank verlangt. Doch die Zinskosten liegen oft höher als die Erträge auf frei verfügbaren Mitteln. Aktiv- und Passivzinsen Die in der Schweiz im Durchschnitt bezahlten Hypothekarzinsen sind zwar sukzessive gesunken, betrugen aber nach der Statistik des Bundesamtes für Wohnungswesen im letzten Sommer immer noch 2,69 Prozent. Andererseits rutschten auch die Vermögenserträge, bzw. Zinsen für Sparguthaben auf einen absoluten Tiefpunkt. Wer zum Beispiel sein Vermögen konservativ auf einem Sparkonto oder in Kassenobligationen anlegt, erzielt damit weniger Erträge, als er auf der Passivseite für geschuldetes Geld an Zinskosten aufzubringen hat. Das Schuldenmachen und mit den verfügbaren Mitteln Kapitalanlagen tätigen, mag sich längerfristig bezahlt machen, wenn man sein Glück mit Aktien versucht – bei entsprechend hohen Risiken natürlich. Auch die Variante der indirekten Amortisation schneidet etwas besser ab, weil Einzahlungen auf ein Konto der 3. Säule (die 60 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

später zur Tilgung einsetzbar sind) einen zusätzlichen Steuerspareffekt bringen. Wer sich für die Variante Amortisation entscheidet, muss einiges bedenken. Die von den Banken verlangten Pflichtamortisationen sind von freiwilligen Tilgungen zu unterscheiden. Fast jede Bank kennt eine etwas anderes Praxis, teils ist pro Jahr ein Prozent des Fremdkapitalbedarfs zu amortisieren, oder eine Reduktion der Schuld innerhalb von 15 bis 20 Jahren auf 60 bis 70 Prozent. Viele Institute verlangen die Rückzahlung der 2. Hypothek bzw. die Senkung der Belehnung auf 65 Prozent bis zum Alter 60 oder 65. Wer hingegen freiwillig Schulden abbauen will, muss sich vorgängig nach den Modalitäten erkundigen. Zudem sollte man sich unbedingt ein Hintertürchen offen lassen, um die Hypothek um den freiwillig amortisierten Betrag später wieder aufstocken zu können (siehe Box). Ausserordentliche Amortisationen

sind am einfachsten bei variablen Hypo­ theken möglich; aufgrund der kurzen Kündigungsfrist kann bei diesem Produkt die Höhe des Kredits laufend angepasst werden. Bei Liborhypotheken hängt es vom «Kleingedruckten» im Vertrag ab. Viele Banken führen Liborfinanzierungen mit einem Rahmenvertrag von drei oder fünf Jahren, und innerhalb dieser Frist sind – zumindest ohne Vorankündigung – keine freiwilligen Amortisationen möglich. Dasselbe gilt für Festhypotheken: Verträge festverzinslicher Hypotheken gelten streng genommen als unkündbar, und auch eine vorzeitige Teilrückzahlung bzw. Amortisa­ tion gilt als Vertragsänderung. Die ganze Prozedur und teils hohe Ausstiegskosten dürften sich in den wenigsten Fällen lohnen. In Sachen Amortisationen empfiehlt sich daher eine vorgängige Planung und eine kompetente Beratung durch Fach­leute (siehe Box).


hypotheken rundum

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Finanzen und Amortisationen richtig planen

Sowohl die steuerlichen Folgen als auch der längerfristige Finanzbedarf bedürfen einer sorgfältigen Analyse und Planung. In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass Hypothekarschuldner Kredite tilgen und im Nachhinein Prob­leme haben, die Hypothek zwecks Um­bauten oder aus anderen Gründen wieder auf­zustocken. Deshalb sollte vor der frei­ willigen Amortisation einer Hypothek un­bedingt mit der Bank schriftlich ver­ einbart werden, dass die Hypothek später wieder um dieselbe Summe aufgestockt werden darf. Hilfestellung dabei bietet das Beratungszentrum des Haus Club seinen Mitgliedern unter der Nummer 043 500 40 50 an. Im

Rahmen einer solchen Beratung kann auch der längerfristige Finanzbedarf geplant und die Rückzahlung darauf abgestimmt werden. Denn Amortisationen sollten immer in eine längerfristige Finanz- und Bud­get­ planung eingebettet sein. Besonders wichtig ist dies im Hinblick auf die Pensionierung – werden die erwarteten Leistungen aus AHV, Pensionskasse und allenfalls weitere Einkünfte aus­ reichen, um die Lebenshaltungskosten und die Wohnkosten für das Haus zu decken?

Hotline Unabhängige HypothekenBeratung für Mitglieder des Haus Club Schweiz Tel. 043 500 40 50 (15 Minuten unentgeltlich) Montag bis Freitag, jeweils 10−12 und 14−16 Uhr Es berät Sie: Filippo Leutenegger, lic. oec.


rundum Versischerung

TEXT Carmen Iseli

Krankenkasse: Jetzt Sparmöglichkeiten prüfen Auch bei der Grundversicherung lohnt es sich, die Angebote sorgfältig zu vergleichen.

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aufen Sie gerne die Schokolade, die Ihrem Geschmack entspricht oder wählen Sie einfach die billigste? Eben. Natürlich lässt sich die Krankenkassenprämie nicht mit dem Preis einer Tafel Schokolade vergleichen. Doch es gibt eine wichtige Parallele: Auch bei der Krankenkasse ist der Preis nicht alles. Sparpotenzial ausnützen Wenn Sie mit der Beratung, der Betreuung und den Leistungen Ihrer Krankenkasse zufrieden sind, wechseln Sie nicht über-

interview Max Koller

Leiter Verkauf + Beratung Krankenkasse KPT

Sollen Grundversicherte nicht einfach zur billigsten Kasse wechseln? Nein, weil es zwischen Kassen nicht nur Preisunterschiede, sondern auch andere wich­tige qualitative Unterschiede gibt, wie Kundenservice, kompetente Beratung und 62 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

stürzt zu einer anderen Kasse. Denn meist birgt auch Ihre aktuelle Krankenversicherung noch Sparpotenzial. Alternative Grund­ versicherungs­modelle prüfen Erkundigen Sie sich nach alternativen Grundversicherungsmodellen. Die meisten Krankenkassen bieten Hausarzt- und HMO-Modelle an. Beide Modelle ermöglichen Einsparungen, welche die Krankenkassen in Form von interessanten Prämienrabat­ten weitergeben.

persönliche Betreuung. Oder auch fort­ schrittliche Online-Angebote, die bei den Krankenkassen sehr unterschiedliche Quali­täts­standards aufweisen. So können Ver­ sicher­te bei der KPT beispielsweise Ihre Rech­nungen laufend einsenden und müssen nicht bis Ende Jahr warten um ab­zurechnen. Online-Versicherte können ihre Leistungs­ abrechnungen dann schnell und einfach im geschützten Online-Portal abholen. Wie kommt man zum besten PreisLeistungsverhältnis? Prüfen Sie das Sparpotential bei Ihrer Krankenkasse wie zum Beispiel alternative

Jahresfranchise erhöhen Wenn Sie sich freiwillig für eine höhere Franchise entscheiden, reduziert sich Ihre Prämie. Bei einer Jahresfranchise von CHF 1500.– profitieren Sie zum Beispiel von 35% Rabatt auf der Grundversicherung. Kündigungsfrist beachten Bei allen Kassen ist die Kündigungsfrist der 30. November, wobei der Posteingang bei der Krankenkasse gilt. Kündigen Sie rechtzeitig. Und vergleichen Sie die Angebote – nicht nur den Preis.

Grundversicherungsmodelle, denn damit las­sen sich Prämien sparen. Bei der KPT stellen wir fest, dass das Hausarztmodell KPTwin.doc immer beliebter wird. Die Ver­sicherten beanspruchen bewusst und vernünftig Leistungen aus dem Gesundheits­wesen und erhalten dafür 15% Prämien­rabatt. Die ideale Sparvariante ist jedoch sehr individuell und hängt von den Bedürfnissen der versicherten Person ab. Deshalb ist die persönliche Beratung unserer Kunden durch die Kundenberaterinnen und Kundenberater entscheidend. Meine Em­pfehlung ist also ganz klar: Lassen Sie sich kompetent beraten und nicht alleine vom Preis leiten.


versicherung rundum

NEU:

Rechtsschutzversicherung für Mitglieder des Haus Club Schweiz Gerichtsprozesse können sehr teuer werden. Glücklich, wer im Ernstfall dagegen versichert ist.

lic. iur. Lukas Kramer, Leiter Beratungszentrum HAUS CLUB SCHWEIZ

A

ls Hauseigentümer hat man in gewisser Weise «mehr zu verlieren». Schädliche Einflüsse auf das Eigenheim, beispielsweise durch Baumängel oder Immissionen aus der Nachbarschaft, schlagen direkt auf das Ver­ mögen durch. Ausserdem ist man als Immo­ bilienbesitzer bei einem Konflikt finanziell exponiert – es gibt für Gegner fast immer «etwas zu holen». Frühzeitige Beratung senkt die Risiken Bei den meisten teuren Rechtsstreitig­keiten lief am Anfang etwas schief – und auf einmal gab es kein Zurück mehr. Solche Fehlentwicklungen lassen sich durch frühzeitige Beratung häufig vermeiden. Die Mitglieder des Haus Club Schweiz haben eine solche Möglichkeit im Rahmen der kostenlosen Rechts- und Immobilien­ auskunft. Nach den Erkenntnissen des Beratungszentrums genügt eine solche Hilfe in ca. 95% der Fälle, um z.B. fol­ genreiche Fehler – und somit unnötige Prozesse – zu vermeiden. Doch was ist, wenn ein Problem eben zu den anderen ca. 5% gehört und eine gerichtliche Klärung unumgänglich ist? Seine Sache selbst vertreten? In der Schweiz gibt es keinen Anwaltszwang, so gesehen könnten rechtliche Auseinandersetzungen eigentlich günstig ohne fremde Hilfe zu überstehen sein. Dennoch sind die Chancen ohne Betreu­ ung durch einen spezialisierten und erfahrenen Rechtsbeistand meistens beschränkt. Gerade bei Streitigkeiten rund um das Hauseigentum ist schnell ausgeprägtes Spezialwissen erforderlich, um in einer

gerichtlichen Auseinandersetzung nicht den Kürzeren zu ziehen. Kosten-Nutzen-Verhältnis entscheidet Viel entscheidender als die Rechtslage oder das persönliche Gerechtigkeitsempfinden ist in der Realität die Abwägung von Erfolgsaussichten einerseits und dem Kostenrisiko eines Prozesses andererseits. Sehr oft wird auf die Rechtsverfolgung verzichtet, weil der erwartete Nutzen kleiner ist als das befürchtete Kostenrisiko. Letzteres besteht nicht einfach darin, den gehabten Aufwand (wie etwa Anwaltskos­ ten) tragen zu müssen. Vielmehr sind die ganzen Verfahrenskosten sowie die Entschädigung der Gegenpartei bei Unter­ liegen dazuzurechnen. Vom evtl. negati­ ven Ausgang (Urteil) selbst einmal ganz abgesehen. In Bausachen enden Prozesse zudem oft mit einem Vergleich, wobei die Kosten dann meist halbiert (sprich: selbst getragen) werden müssen. Ein solches Dilemma lässt sich praktisch nur vermeiden, wenn man eine Rechtsschutzversiche­ rung hat, die entsprechende Risiken deckt. Speziell für Haus Club Mitglieder … Für Hauseigentümer sind nur Rechtsschutzversicherungen sinnvoll, welche eben auch Rechtsstreitigkeiten rund um das

Haus­eigentum (und nicht nur z.B. im Strassenverkehr) abdecken. Nicht alle Versicherungsgesellschaften bieten passende Produkte an. Schon länger spezialisiert auf die Belange der Hauseigentümer hat sich die Orion Rechtsschutz-Versicherung AG. Dank einer Kooperation zwischen dem Haus Club Schweiz und der Orion bekom­ men unsere Mitglieder neu einen Rabatt von 10% auf die ordentliche Prämie gemäss geltendem Tarif blatt. Der Privatrechtsschutz kann modulweise, z.B. für Vermieter, ergänzt und den Bedürfnissen angepasst werden. … und Bauherren/Hauskäufer Wer ein Haus kauft oder baut (gilt auch für Eigentumswohnungen), kann zu einer ganz neuen Versicherungslösung greifen, die es bisher in der Schweiz nicht gab. Mit der Rechtsschutzversicherung «Orion IMMO» können Rechtsstreitigkeiten mit Architekten, Bauleitern oder Handwerkern abgedeckt werden. Dabei werden Kos­ten für Gerichtsverfahren, Anwalt und not­wen­ dige Gutachten übernommen. Wiederum profitieren Mitglieder des Haus Club Schweiz von einem Rabatt in Höhe von 10%. Angesichts der Höhe der Investition (Hausbau oder -kauf) sollte diese Möglichkeit unbedingt genutzt werden, denn es geht, namentlich beim Bauen, nie ganz ohne Probleme ab (siehe Kasten).

Vorteile für Mitglieder Haus Club Schweiz 10% Rabatt auf die Rechtsschutzversicherungen der Orion: Privat- und Verkehrsrechtsschutz ab Fr. 250.–/Jahr Orion IMMO Spezial-Rechtsschutz für Bauherren und Hauskäufer, abhängig von Bausumme (ab 0.1% derselben), Laufzeit gesamte Garantiefrist von 5 Jahren Weitere Informationen/Kontakt: rechtsdienst@haus-club.ch Telefon 043 500 40 50 www.orion.ch

WIR SCHÜTZEN IHR RECHT PROCHE DE VOS DROITS IN DIFESA DEI SUOI DIRITTI

November 2010 HAUS CLUB MAGAZIN 63


rundum kreuzworträtsel

GEWINNEN SIE EIN «WELLNESS BREAK» FÜR 2 ERWACHSENE PARCO SAN MARCO BEACH RESORT, Golf & SPA

So können Sie gewinnen: Das Hotel**** Superior Parco San Marco Beach Resort, Golf & SPA befindet sich direkt am Lago di Lugano – nur 15 km von der Stadt Lugano und dem «JetsetHideaway» Lago di Como entfernt. Zum Hotelresort gehören eine über 30.000 qm große subtropische Parkanlage mit 3.000 qm Privatstrand, ein 200.000 qm großer Bergwald mit Adventure Climbing, sowie 111 Suiten und Apartments mit einem traumhaften Seeblick. Sport und Entspannung verbinden sich hier zu einem einzigartigen Urlaubs­ erlebnis, denn das Hotelresort bietet: einen Relax Pool mit Sicht auf den Lago di Lugano und auf die umliegende Berglandschaft, einen Fun Pool, das San Marco SPA mit Sole-Licht-Raum, Eisbrunnen, Saunen, Erlebnisduschen, Whirlpool und Indoor Pool, sowie das neue Beauty & Massage Center mit einem vielfältigen Angebot. Preis ab 295 Euro/Person und nach Verfügbarkeit

Wählen Sie die Telefonnummer 0901 000 274 (Fr. 1.–/pro Anruf ab Festnetz) und sprechen Sie nach dem Signalton das Lösungswort, Ihren Namen, Ihre Adresse und Telefonnummer (inkl. Vorwahl) auf das Band. Schicken Sie ein SMS mit dem folgenden Text: NIK (Abstand) und das Lösungs­wort an 919 (Fr. 0.90/SMS). Beispiel: NIK HAUSTUERE. Schicken Sie uns eine Postkarte mit dem Lösungswort, Ihren Namen, Ihre Adresse und Telefon­nummer an: HAUS CLUB MAGAZIN, Kreuzworträtsel, Rötel­strasse 84, 8057 Zürich

Gutschein «Wellness Break» im Parco San Marco beinhaltet:

Einsendeschluss ist der 19. November 2010. Die Gewinner werden in der Ausgabe Dezember veröffentlicht. (Anrufe und SMS werden an diesem Tag bis 24 Uhr entgegengenommen).

2 Übernachtungen für 2 Personen tägliches «Buongiorno»-Frühstücksbuffet bis 11 Uhr täglich ein epikureisches 4-Gang-Menü am Abend im Ristorante & Bistro San Marco eine Entspannungs­mas­sage à 40 Minuten einen Welcome-Prosecco freien Zugang und pure Entspannung im San Marco SPA kostenlose Teilnahme am täglichen Fitness- und Entspannungsprogramm Gültig 01.10. – 28.12.10, 17.03. – 30.06.11 und 29.08. – 29.12.11 (allgemeine Feiertage ausgeschlossen und nach Verfügbarkeit)

64 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010


sudoku rundum

Gewinnen Sie 1 ✕ FR. 100.–

Gewinnen Sie 1 ✕ FR. 150.–

SUDOKU LEICHT

SUDOKU SCHWER

0901 000 272 (Fr. 1.– pro Anruf ab Festnetz) oder SMS: NILEICHT (Abstand) und Lösungszahl an 919 (90 Rp./SMS)

0901 000 273 (Fr. 1.– pro Anruf ab Festnetz) oder SMS: NISCHWER (Abstand) und Lösungszahl an 919 (90 Rp./SMS)

So können Sie gewinnen: Wählen Sie die Telefonnummer über dem gelösten Sudoku (Fr. 1.– pro Anruf ab Festnetz) und sprechen Sie nach dem Signal­ton die Lösungszahl, Ihren Namen, Ihre Adresse und Telefonnummer (inkl. Vorwahl) auf das Band. Schicken Sie ein SMS mit dem Keyword (NILEICHT oder NISCHWER) und der Lösungs­zahl (Beispiel: NILEICHT 367) an 919 (90 Rp./SMS). Schicken Sie uns eine Postkarte mit dem Keyword (LEICHT oder SCHWER) und der Lösungs­zahl (Beispiel: LEICHT 367), Ihren Namen, Ihre Adresse und Telefonnummer an: HAUS CLUB MAGAZIN, Sudoku, Rötelstrasse 84, 8057 Zürich.

Kreuzworträtsel-Auflösung Oktober:

STEINPILZ

Ein Aqua Dynamic-Wasserbett-Gutschein im Wert von Fr. 1830.– hat gewonnen: Conny Köchli, Möhlin

Einsendeschluss ist der 19. November 2010. Die Gewinner und die Lösungen werden in der Ausgabe Dezember veröffentlicht. (Anrufe und SMS werden an diesem Tag bis 24 Uhr entgegen­­ge­nommen). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Lösungsweg: Jedes Sudoku besteht aus 9 Quadraten mit jeweils 9 Feldern. Das Sudoku muss so vervollständigt werden, dass in jedem Quadrat, in jeder Zeile und in jeder Spalte jede Ziffer von 1 bis 9 jeweils nur ein einziges Mal vorkommt. Die Lösungszahl ist die dreistellige Zahl im rot umramten Feld (von links nach rechts).

Sudoku-Auflösung Oktober: Sudoku leicht

Sudoku schwer

Gewinner Sudoku leicht: Hans Käser, Gümmligen Gewinner Sudoku schwer: Heinrich Federer, Geroldswil

November 2010 HAUS CLUB MAGAZIN 65


beratungszentrum

BERATUNGSZENTRUM SO PROFITIEREN UNSERE MITGLIEDER

Mitglieder*

Nichtmitgl. Einsparung Ø

1. Rechtsberatung Telefonische Rechtsauskunft für Mitglieder: Tel. 043 500 40 50, Mo bis Fr 10−12 Uhr und 14−16 Uhr oder rechtsdienst@haus-club.ch Spezialisierte, erfahrene Juristen leisten wertvolle Hilfe in Fragen zu Eigentum, Mietrecht, Nachbarrecht, Erbrecht, Liegenschaften in Ehe und Konkubinat, Steuern, Bauen etc.

20 Min . gratis Wer t Fr. 90.–

Fr. 4.50/Min.

Fr. 90.–

Rabatt 33%

kein Rabatt

Fr. 10.–

Fr. 190.–/Std.

Fr. 270.–/Std.

Fr. 80.–/Std.

20 Min . gratis Wer t Fr. 66.–

Fr. 200.–/Std.

Fr. 66.–

ab Fr. 800.–

ab Fr. 1000.–

Fr. 200.–

Immobilien-Verkauf: Vollständige Abwicklung oder einzelne Dienstleistungen wie z.B. Ausschreibung, Vertragsverhandlungen, Grundstückgewinnsteuer-Erklärung etc.

nach Aufwand Fr. 130.–/Std. oder Erfolgs­ honorar ab 1%

nach Aufwand Fr. 150.–/Std. oder Erfolgs­ honorar ab 2%

Fr. 5000.–

Hauskäufer-Beratung: Prüfung Kaufpreis, baulicher Zustand, Verträge, Renovations-Kosten, Risiko-Beurteilung – Leistung individuell nach Bedürfnis der Kaufinteressenten

nach Aufwand Fr. 150.–/Std.

nach Aufwand Fr. 200.–/Std.

Fr. 50.–/Std.

Umbau- und Energieberatung

Fr. 150.–/Std.

Fr. 200.–/Std.

Fr. 50.–/Std.

Angebot befristet

Fr. 50.–

0.20% auf Richtsatz

nicht verfügbar

Fr. 1000.–

10% Rabatt

kein Rabatt

Fr. 700.–

5% Rabatt

kein Rabatt

Fr. 200.–

Fr. 50.– Rabatt pro Einsatz

kein Rabatt

Fr. 50.–

Bestimmung kostenlos (telefonisch)

nicht verfügbar

Fr. 50.–

Merkblätter, Muster usw. siehe Liste auf www.haus-club.ch Rechtsberatung (vertieft): Besprechungstermine, Vertragsprüfungen usw. nach Vereinbarung, für Mitglieder erste 20 Min. gratis

2. Immobilien-Dienstleistungen Telefonische Immobilien-Auskunft für Mitglieder: Tel. 043 500 40 50 Mo bis Fr 10−12 Uhr und 14−16 Uhr oder beratung@haus-club.ch

Immobilien-Schätzungen: Augenschein, Schätzungsgutachten 2-fach

15 Min . gratis Wer t Fr. 50.–

3. Hypotheken Unabhängige Hypothekenberatung (telefonisch) Vorzugskonditionen Hypotheken für Mitglieder

Pilotversuch: Region ZH, beschränkt auf Neukunden, in Kooperation mit aus­ gewählten Banken (keine «Prozente», keine Vermittler!)

4. Verwaltung und Unterhalt EFH/MFH Immobilien-Verwaltung (Miete und Stockwerkeigentum), Neuvermietung, Liegenschaften-Abrechnungen, usw. Hauswartung, Gartenunterhalt, Fassadenreinigungen

Region Mittelland und Grossraum Zürich, in Kooperation mit Wiederkehr Hauswartungen AG

Liegenschafts-Entwässerung in Kooperation mit ISS Schweiz AG: Reinigungen/Spülen Abwasserleitung, Entleeren Schächte, Zustands-Aufnahme Abwasserleitungen, Grabenlose Sanierung Schädlingsbekämpfung in Kooperation mit ISS Schweiz AG: Bestimmung von Schädlingen, weiterführende Einsätze nach Vereinbarung

Beratungszentrum: Fahrtkosten bei Ortsterminen werden nur ab nächstem Kantonshauptort verrechnet. Alle Preisangaben exkl. MWST

HAUS CLUB SCHWEIZ Rötelstrasse 84 8057 Zürich

Tel. 043 500 40 50 Fax 043 500 40 59

66 HAUS CLUB MAGAZIN November 2010

beratung@haus-club.ch rechtsdienst@haus-club.ch verwaltung@haus-club.ch

Öffnungszeiten 8−12 Uhr & 14−18 Uhr *Mitgliedschaft Fr. 45.–/Jahr




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