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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638

Warte Fernwirksignale

Gas-Druckregelanlage

Automatisierungssystem SCS 2001 (Protronic 500/550) mit RMG Software

Flowcomputer

Pulspausenmodulator

Elektropneumatische Stelldruckstufe

Stellger채t

Sicherheit und Zuverl채ssigkeit in der Gas-Druckregelung

Ausgabe 08/2004


Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638

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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638 1. Gas-Druckregelgeräte mit überlagerten elektronischen Regelkreisen Gas-Druckregelgeräte arbeiten normalerweise ohne Fremdenergie. Die zum Verstellen des Stellgliedes erforderliche Leistung (Hilfsenergie) wird der Regelstrecke bzw. dem Druckgefälle zwischen Ein- und Ausgang entnommen. Die zunehmende Tendenz, Gas-Druckregelanlagen in eine zentrale Netzführung mit den Zielen der besseren Netzauslastung, der Bezugsoptimierung usw. einzubeziehen, verlangt Einrichtungen zur Verknüpfung der pneumatisch arbeitenden Geräte mit elektronischen Regelsystemen. RMG hat für diese Schnittstelle eine spezielle Gerätetechnik entwickelt. Die Hauptfunktionseinheiten der elektropneumatischen Ansteuerung sind ein pneumatischer mehrstufiger Regler mit Stelldruckstufe, ein Pulspausenmodulator und ein übergeordnetes Automatisierungssystem. Das Automatisierungssystem ist mit spezieller Software für die elektro-pneumatische Ansteuerung ausgestattet. Die Verschaltung der überlagerten Automatisierungstechnik mit den pneumatischen Regelkreisen am Gas-Druckregelgerät realisiert eine von der Elektronik unabhängige Versorgungssicherheit des Gasnetzes. Auch bei Ausfall der Stromversorgung bleibt die Versorgungssicherheit durch die pneumatischen Komponenten erhalten. Hierbei wird ein unterer Druck-Grenzwert (Versorgungssicherheit) und ein oberer Druck-Grenzwert (max. Betriebsdruck) von herkömmlicher DIN-DVGW zugelassener Technik überwacht. Zwischen diesen beiden Grenzen können die übergeordneten Automatisierungssysteme den Ausgangsdruck beliebig variieren. Der Regler RMG 638 ermöglicht zusammen mit dem übergeordneten Automatisierungssystem sowohl fernsteuerbare Druck- als auch Durchflussregelaufgaben. Das gesamte elektro-pneumatische Regelsystem wurde von dem DVGW unter der Registriernummer DG-4301AS0607 zertifiziert.

Der Regler RMG 638 kann mit den Stellgeräten RMG 402, RMG 502 und RMG 503 eingesetzt werden. Der elektropneumatische Regler RMG 638 besteht aus folgenden Funktionsbausteinen, die auf einer gemeinsamen Grundplatte angeordnet sind:

1. Stufe:

Hilfsdruckstufe

2. Stufe:

Regelstufe für den unteren Ausgangsdruck pamin

3. Stufe:

Regelstufe für den oberen Ausgangsdruck pamax

4. Stufe:

elektro-pneumatische Stelldruckstufe als Schnittstelle zwischen der Pneumatik und dem übergeordneten Automatisierungssystem

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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638 2. Regler RMG 638

Proportionalregelmagnet Messleitung Stelldruckleitung

Grundplatte Anfahrventil Abströmleitung Vordrossel Atmungsleitung Feinfilter RMG 905 10 000 159

Eingangsdruckleitung

automatische Hilfsdruckstufe

1. Regelstufe Pamin

2. Regelstufe Pamax

3. Elektropneumatische Stelldruckstufe

Die pneumatischen Druckregelstufen pamin und pamax überwachen automatisch die vorgegebenen Grenzwerte. Werden diese Grenzwerte durch die Betriebsweise der Anlage erreicht, so treten die Druckregelstufen in Regelfunktion und halten den Ausgangsdruck konstant. Der Übergang zwischen der von der elektronischen Regelung gesteuerten elektro-pneumatischen Stelldruckstufe und der Druckbegrenzung durch die Regelstufen erfolgt in beiden Richtungen selbstständig und stoßfrei.

Eingangsdruck Stelldruck Hilfsdruck Ausgangsdruck Atmosphäre

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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638

2.1 Automatische Hilfsdruckstufe Der Eingangsdruck wird über den Feinfilter RMG 905 und die einstellbare Vordrossel des RMG 638 geführt und steht als Stelldruck vor der Verstärkerdüse der automatischen Hilfsdruckstufe an. Am Doppelmembransystem findet ein Vergleich zwischen dem eingestellten Sollwert und dem Istwert statt. Der geregelte Hilfsdruck wird in dieser Reglerstufe durch die internen Verbindungen der Grundplatte auf die Oberseite der Vergleichermembran aufgeschaltet. Auf die Unterseite des Doppelmembransystems wirken die Kräfte der Sollwertfeder und des über die Abströmleitung zugeführten Ausgangsdruckes (für diesen Zweck besitzt die Hilfsdruckstufe eine Abdichtung unter der Federkammer). Die Kraft der Sollwertfeder bestimmt in Addition mit der Ausgangsdruckkraft die Höhe des Hilfsdruckes, der sich im Gleichgewicht auf der Oberseite der Vergleichermembran einstellt. Somit bleibt auch bei Veränderung des Ausgangsdruckes die Höhe des Hilfsdruckes über dem Ausgangsdruck konstant. Der Hilfsdruck steht den nachgeschalteten Stufen und der elektro-pneumatischen Stelldruckstufe als Zwischendruck zur Verfügung. Durch das Mitführen des Hilfsdruckes über dem Ausgangsdruck werden Verstärkungsänderungen an den nachgeschalteten Stufen kompensiert.

2.2 Regelstufe für minimalen Ausgangsdruck pamin Diese Stufe vergleicht den auf der Oberseite der Vergleichermembran anstehenden Ausgangsdruck mit dem über die Sollwertfeder eingestellten Sollwert. Im Normalfall ist die Ausgangsdruckkraft höher als die Federkraft und das Verstärkerventil ist geschlossen. Der Hilfsdruck wird zur Regelstufe für maximalen Ausgangsdruck und zur elektropneumatischen Stelldruckstufe des Reglers weitergeleitet. Sollte aufgrund der Betriebsbedingungen der Ausgangsdruck absinken, so öffnet sich beim Erreichen des eingestellten minimalen Sollwertes für den Ausgangsdruck das Verstärkerventil. Gas strömt über die Abströmleitung in den Ausgangsraum. Das über die Hilfsdruckstufe nachströmende Gas erzeugt einen Druckabfall an der Vordrossel und somit einen Druckabbau über der Stellantriebsmembran. Die pamin-Stufe übernimmt damit die Regelfunktion und hält den Ausgangsdruck konstant. Die elektro/pneumatische Stelldruckstufe im Regler wird im Bypass umfahren. Die pamin-Stufe besitzt die höchste Priorität. Der Sollwert der pamin-Stufe hat damit Vorrang gegenüber den Sollwerten des übergeordneten Automatisierungssystems sowie der pneumatischen pamax-Stufe

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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638

2.3 Regelstufe für maximalen Ausgangsdruck pamax Über den Vergleich der eingestellten Sollwertfederkraft und der Ausgangsdruckkraft auf die Vergleichermembran wird der Ausgangsdruck kontrolliert. Da im Normalfall der Ausgangsdruck niedriger ist als der eingestellte maximale Druck, befindet sich das Verstärkerventil in Offenstellung. Der Hilfsdruck wird direkt an die elektro-pneumatische Stelldruckstufe weitergeleitet. Steigt der Ausgangsdruck an und erreicht den eingestellten maximalen Sollwert, so begrenzt das Verstärkerventil den Hilfsdruck für die elektro-pneumatische Stelldruckstufe. Der Ausgangsdruck wird pneumatisch auf seinen oberen Wert geregelt. Sinkt der Ausgangsdruck wieder ab, übernimmt die elektropneumatische Stelldruckstufe automatisch die Regelaufgabe.

2.4 Elektropneumatische Stelldruckstufe Die elektro-pneumatische Stelldruckstufe wird über das Automatisierungssystem angesteuert. Bei der Umsetzung von elektrischen in pneumatische Signale wird zunächst das elektrische Einheitssignal 0/4 - 20 mA aus dem Automatisierungssystem mittels Pulspausenmodulator in ein 24 VDC Impulssignal konvertiert. Die Spannungsimpulse erzeugen je nach Impulslänge einen Strom durch die Spule des Proportional-Regelmagneten. Das dadurch erzeugte Magnetfeld, übt eine Kraft auf einen in der Spule befindlichen Anker aus. Diese Kraft wirkt über eine Mechanik auf die Oberseite des Doppelmembransystems und stellt dort gegen die Kraft der Sollwertfeder ein Gleichgewichtszustand her. Liegt im übergeordneten Automatisierungssystem, also im geschlossenen Regelkreis, eine Regelabweichung vor, ändert sich die Magnetkraft und damit der Abstand zwischen Düse und Ventilkolben. Dies bewirkt durch die veränderte Abströmung des Hilfsdruckes eine proportionale Variation des Stelldruckes und damit eine Öffnungsänderung im Regelgerät. Durchfluss und/oder -Druck werden in der zu regelnden Strecke dem vorgegebenen Sollwert angeglichen.

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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638 3. Einstellung der pneumatischen Regler 3.1 Automatische Hilfsdruckstufe: - der Hilfsdruck ist auf den bei der Inbetriebnahme ermittelten Druckmesswert einzustellen. (siehe Inbetriebnahmeprotokoll) - die Einstellung erfolgt gegen die geschlossene Ausgangsarmatur mit Abströmung von Erdgas über die Entspannungsleitung ins Freie - idealerweise wird die Einstellung der Hilfsdruckstufe gemeinsam mit der Einstellung der pamin-Stufe vorgenommen (siehe Abschnitt 3.2)

3.2 pamin-Stufe - Automatisierungssystem auf "Manuell" umschalten - Stellgröße y von 0 % vorgeben und Magnetventil in Stelldruckleitung schließen (SCS 2001/SCS 2500 schließt das Magnetventil automatisch) - Ausgangsschieber schließen - Entspannungsleitung im Ausgang ins Freie öffnen - an der pamin - Stufe den gewünschten Drucksollwert einstellen - nach der Einstellung der pamin-Stufe die Entspannungsleitung schließen - Ausgangsschieber öffnen - Automatisierungssystem auf Automatik umschalten, das elektro-pneumatische Regelsystem ist betriebsbereit

3.3 pamax-Stufe - Automatisierungssystem auf "Manuell" umschalten - Stellgröße y von 0 % vorgeben und Magnetventil in Stelldruckleitung schließen (SCS 2001/SCS 2500 schließt das Magnetventil automatisch) - Ausgangsschieber schließen - Entspannungsleitung im Ausgang ins Freie öffnen - danach das Magnetventil in der Stelldruckleitung öffnen (SCS 2001/SCS 2500 öffnet das Magnetventil automatisch) und eine Stellgröße y von 100 % vorgeben; - pamax-Stufe auf den gewünschten Drucksollwert einstellen - danach die Stellgröße y auf 0 % zurücknehmen - Entspannungsleitung im Ausgang schließen - Ausgangsschieber öffnen - Automatisierungssystem auf Automatik umschalten, das elektro-pneumatische Regelsystem ist betriebsbereit

3.4 Elektro-pneumatische Stelldruckstufe - Automatisierungssystem auf "Manuell" umschalten - Stellgröße y von 0 % vorgeben und Magnetventil in Stelldruckleitung schließen (SCS 2001/SCS 2500 schließt das Magnetventil automatisch) - Ausgangsschieber schließen - Entspannungsleitung im Ausgang ins Freie öffnen - Zunächst wird die Sollwertfeder der elektropneumatischen Stelldruckstufe gespannt. Dies geschieht durch Drehen der Sollwertschraube im Uhrzeigersinn bis zum mechanischen Anschlag rechts - Das Magnetventil in der Stelldruckleitung öffnen und eine Stellgröße y von 50 % vorgeben (SCS 2001/SCS 2500 öffnet das Magnetventil automatisch)

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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638 Fortsetzung: Einstellung elektropneumatische Stelldruckstufe - Anschließend die Sollwertschraube der elektro-pneumatischen Stelldruckstufe entgegen dem Uhrzeigersinn drehen, bis (in einem Bereich von einer Umdrehung) der Ausgangsdruck zu steigen beginnt - danach die Sollwertschraube wieder (eine Umdrehung) zurückdrehen; der Ausgangsdruck muss wieder fallen - Sollwertschraube zwischen diesen beiden Positionen (in der Regel 180°-Drehung) stellen und sichern. Bei der Einstellung ist darauf zu achten, dass sich der Ausgangsdruck zwischen dem eingestellten pamin und pamax-Druck befindet. Um sicherzustellen, dass keiner der vorgeschalteten pneumatischen Regler den Stelldruck begrenzt. - Stellgröße Y von 0 % vorgeben - Entspannungsleitung im Ausgang schließen - Ausgangsschieber öffnen - nach Umschalten des Automatisierungssystems von "Manuell" auf "Automatik" geht die Anlage selbsttätig in Regelbetrieb.

3.5 Vordrossel - die Vordrossel ist auf die bei der Inbetriebnahme ermittelte Einstellung zu justieren

4. Beschreibung für RMG 110a (Pulspausenmodulator) Der Pulspausenmodulator dient zur Umsetzung eines elektrischen Einheitssignals aus dem übergeordneten Automatisierungssystem (0/4 - 20 mA oder 0 - 10 V) in ein 24 Volt Impulssignal zur Ansteuerung der elektro-pneumatischen Stelldruckstufe. Als Versorgung des RMG 110a wird eine Gleichspannung von 24 Volt benötigt, die Stromaufnahme beträgt hierbei maximal 1,5 A.

4.1 Konfigurationsmöglichkeiten: Mittels mehrerer DIP-Schalter besteht die Möglichkeit verschiedene Betriebsarten anzuwählen RMG - Standard: 4 - 20 mA Die Kennliniencharakteristik (fallende oder steigende Kennlinie) kann durch eine Steckbrücke ausgewählt werden. RMG-Standard: Kennlinie steigend Die Modulationsfrequenz wird in der Regel auf "kleine Frequenz" eingestellt; RMG Standard: 50 Hz. Durch die Potentiometer-Einstellungen des Nullpunktes, der Spanne und der Frequenz wird der Arbeitsbereich des Pulspausenmodulators definiert. Diese Einstellungen sind im Auslieferungszustand bereits vorgenommen. RMG-Standard: Nullpunkt, Spanne und Frequenz eingestellt. Durch die Shut-down Funktion wird der Proportional-Regelmagnet entlastet, wenn die Stellgröße des überlagerten Automatisierungssystems < 3% ist RMG-Standard: Shut-down Funktion aktiviert.

4.2 Anpassung der elektro-pneumatischen Stelldruckstufe an den Pulspausenmodulator • siehe Einstellung der pneumatischen Regler Punkt 3.4

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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638 4.3 Pulspausenmodulator RMG 110a

ON

MP3

Magnetstrom

MP2

GND

- SOLL + - MAG + - VDC +

Frequenz

P3 FREQ

a

MP1

Hilfsenergie 24 VDC, 1,5 A

invers

5 6

P2 OFFSET

Proportionalmagnet

S

3 4

1234

Sollwert (Stellgröße des el. Reglers)

OFF

1 2

normal P1 SPAN J1

37

Anschlussbild:

Maßbild: DIP-Schalter für Sollwertauswahl S1

108

Hilfsenergieversorgung 24 VDC; 1,5 A Proportionalmagnet an Stelldruckstufe Ausgang el. Regler 0/4 - 20 mA

Hilfsenergie: Stromaufnahme: Eingangssignal: Ausgangssignal: Impulsfrequenz: Schutzart:

S3 Off 0-10 V Off 0-20 mA On 4-20 mA

DIP-Schalter für "Shut Down" S4 aktiv inaktiv

P1 = Spanne P2 = Offset P3 = Frequenz

Aufschnappbar auf DIN - Schiene

Technische Daten:

Off On On On On Off

On Off

75

S2

24 VDC max. 1,5 A 0 / 4 - 20 mA oder 0 - 10 V galvanisch getrennt Impulssignal 24 Vss, kurzschlussfest 25 - 4000 Hz IP 20

Übertragungsverhalten wahlweise: Kennlinie steigend Kennlinie fallend

Abmessungen:

HxBxT

Allgemein:

- Anschluss über steckbare Schraubklemmen - aufschnappbar auf DIN-Schiene

75 x 37 x 108

RMG Teile Nr.: 80024322

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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638

4.4 Umsetzung des Einheitssignals in ein pulsbreitenmoduliertes Impulssignal durch den Pulspausenmodulator RMG 110a Eingangssignal - Strom (Beispiel 4 - 20 mA) I 20 mA

10 mA

4,5 mA

0 mA

Shut-down

Zeitachse t

Ausgangssignal - Spannung

Energiefl채che

U 24 V

0V Zeitachse t f

10

f = 50 Hz


Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638 4.5 Ansteuerung der Stelldruckstufe durch Proportionalmagnet

Magnetkraft [N]

Spanne

60 ve

er

e

er

ob

s Re

45

Vss. Y = S S = Hub 35 ich re be s t i be Ar

25

10

un

te

re

Re

se

rv

e

Shut-down

0

10

23

30

40

50 AP

60

70

80

90

100 Y - Signal in % ReglerstellgrĂśĂ&#x;e 4 - 20 mA

AP = Arbeitspunkt

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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638 5. Funktionsweise der vierkanaligen elektronischen Override-Regelung mit Automatisierungssystem SCS 2001 (Protronic 500) (kontinuierliche Stellgröße) Beispiel nach Verfahrensfließbild (755.56) und Diagramm (915.35):

Regelkreis

Regelaufgabe

Priorität

1

Betriebsdurchfluss qB (Zählerschutz)

höchste Priorität

2

Normdurchfluss qn

dritthöchste Priorität

3

Ausgangsdruck pamin

zweithöchste Priorität

4

Ausgangsdruck pamax

dritthöchste Priorität

Annahme:

qn - Regelung:

• Abnahme = konstant, Gaszähler befindet sich im Ausgangsbereich • der Ausgangsdruck xpa befindet sich zwischen der elektronischen pa min und der elektronischen pamax - Begrenzung. • der Betriebsdurchflussbegrenzungsregler qBmax ist aufgrund der gegebenen Betriebsverhältnisse (xpa und xqn) z. Zt. nicht im Eingriff.

Über das externe Sollwertsignal aus der Leitwarte bzw. mit dem internen Sollwert am qn-Regler kann der Normdurchfluss qn variabel gefahren werden. Voraussetzung ist, dass sich der Druckmesswert zwischen den Sollwerten der Druckregler für pamin und pamax befindet. Ist die Abnahme im Gasnetz gleich der Einspeisung, bleibt auch der Ausgangsdruck unverändert und der qn Regler bestimmt die Stellgröße. Wird die Einspeisung in das Gasnetz erhöht, so steigt auch der Ausgangsdruck pa an, folglich sinkt der Betriebsdurchfluß qB entsprechend ab.

pamax - Regelung:

Erreicht der Ausgangsdruck pa den eingestellten Sollwert wpamax des Druckreglers pamax, so begrenzt dieser den Ausgangsdruck auf den eingestellten Sollwert und übernimmt die Regelungsaufgabe. Einspeisemenge und Abnahmemenge sind dann gleich.

qn - Regelung:

Wird die Einspeisung qn unter die Abnahmemenge verringert, so fällt der Ausgangsdruck pa kontinuierlich ab. Der qn-Regler übernimmt vorübergehend wieder die Regelfunktion.

pamin - Regelung:

Erreicht der Ausgangsdruck pa den Sollwert wpamin des Druckreglers pamin, so begrenzt dieser den Ausgangsdruck auf den eingestellten Sollwert. Der Normdurchfluss steigt auf die Abnahmemenge an.

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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638 qB -Regelung:

Bei einer hohen Sollwertvorgabe des Normdurchflusses und bei niedrigem Druck am Gaszähler erreicht der Betriebsdurchfluss qB den Sollwert wqB des Betriebsdurchflussreglers. Dieser übernimmt die Regelungsaufgabe und gewährleistet damit den Zählerschutz qBmax.

qn -Regelung:

Der stoßfreie Übergang in die qn-Regelung erfolgt, sobald der Normdurchfluß in dem Bereich des eingestellten qn-Sollwertes gelangt (Ausgangsdruck pa am Gaszähler ist angestiegen).

pamax -Regelung:

Steigt der Ausgangsdruck pa bis zum eingestellten Sollwert wpamax des Druckreglers pamax, so begrenzt dieser wieder den Ausgangsdruck auf den eingestellten Sollwert und übernimmt die Regelungsaufgabe. Einspeisemenge und Abnahmemenge sind dann wieder identisch.

Sonderfall Aussetzbetrieb:

Liegt die Abnahmemenge unterhalb des eingestellten Normdurchflusswertes, steigt der Druck im nachgeschalteten Netz solange an, bis der Druckregler pamax den Durchfluss auf die Abnahmemenge begrenzt und so den Ausgangsdruck konstant hält. Liegt diese Abnahmemenge unterhalb der am Automatisierungssystem eingestellten unteren Zählereichgrenze qBmin, geht die Anlage ausser Betrieb, bis der Ausgangsdruck auf einen am Automatisierungssystem frei einstellbaren unteren Druckgrenzwert abgefallen ist. Danach erfolgt wieder die Einspeisung mit dem vorgewählten Normdurchfluss-Sollwert wqn. Der Vorgang des Aussetzbetriebes wird so oft wiederholt, bis die Abnahmemenge oberhalb der unteren Zählereichgrenze liegt.

Bei Ausfall der elektrischen Energie oder bei Messbereichsverletzung eines Messsignals geht die elektronische Regelung ausser Betrieb und das Stellglied fährt zunächst selbsttätig in die sichere Geschlossenstellung, bis der Ausgangsdruck auf den pneumatischen Sollwert der pamin-Stufe abgefallen ist. Diese übernimmt die Regelfunktion automatisch und hält den Ausgangsdruck unabhängig vom Durchfluss konstant.

Beachten!

Ein Zählerschutz ist bei Übernahme des pneumatischen pamin-Reglers nicht mehr gegeben.

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Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638 Zeitlicher Verlauf der Prozeßgrößen bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen einer vierfach Override-Regelung, Gaszähler im Ausgangsbereich (RMG-Blatt Nr. (915.35))

qnRegelung

qn-Regelung qn-Regelung qn-Regelung

pamax -Regelung Xqn = Abnahme

Xqn > Abnahme

Xqn < Abnahme

pamin -Regelung Xqn = Abnahme

qBRegelung Xqb=WqB

pamax Regelung Xqn

Xqn = Abnahme

Xpa

WqB Xqn

Wqn

Abnahme

XqB

Xqn XqB XqnA Xpa

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= Normdurchfluss (Einspeisung in das Gasnetz) = Betriebsdurchfluss = Gasverbrauch im Netz = Ausgangsdruck (Netzdruck)

Xqn

Wqn

XqB

= Sollwert für Betriebsdurchfluss (Zählerschutz) WqB = Sollwert für Normdurchfluss Wqn Wpamax = Sollwert für max. Ausgang


Systembeschreibung der elektropneumatischen Regelung mit dem Regler RMG 638

SCS 2001

Messumformer

autom. Hilfsdruckstufe

24322

a

24367

Messleitung

Signale potentialfrei an SCS 2001 anschließen

* Durchfluss-Signale verzögerungsfrei ausführen ** Sollwertvorgabe über Einheitssignal oder optional über Profibus DP oder Modbus RTU)

Elektronische Betriebsführung mit Durchflußregelung qn, Zählerschutzregelung qBmax, Aussetzbetrieb qBmin, Ausgangsdruckregelung pamax und pamin mit pneumatischer Druckabsicherung

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