Projektmagazin "Basic Studies"

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BASIC STUDIES 1. + 2. SEMESTER New Design University St. Pรถlten Bachelorstudium Innenarchitektur + 3D-Gestaltung


BASIC STUDIES 1. + 2. SEMESTER Projektmagazin Entwurfsstudio; erstes Studienjahr 2013/2014 im Bachelorstudium Innenarchitektur & 3D- Gestaltung


VORWORT Es wird gesagt, dass allzu große Vertrautheit Verachtung erzeugt. Es wäre deshalb ein Leichtes gewesen das Bachelor-Innenarchitektur-Programm, das die New Design University St. Pölten von der Kingston University geerbt hat, auch im Anschluss an seinen Bildungsauftrag 2004 und dem Ende der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsförderungsinstitut Niederösterreich und Kingston fortzuführen. Entwicklung und daraus resultierende Änderungen sind ein fester Bestandteil von Design, und nirgendwo wird das offensichtlicher als im Beruf des Innenarchitekten in Österreich während des letzten Jahrzehnts: Heute steht die Umsetzung von ökologischen und soziologischen Auswirkungen von Design im Zentrum des Interesses. Dieser Wandel muss sich auch in der Ausbildung der künftigen Innenarchitektinnen und Innenarchitekten wiederfinden. Freilich wird die aktuelle Designausbildung nicht einfach nur durch die Änderungen des Berufs und der Gesellschaft geprägt. Pädagogen müssen auch ihre Art des Unterrichtens weiterentwickeln und modifizieren – basierend auf den Veränderungen ihrer Schülerinnen und Schüler. Studierende von heute unterscheiden sich erheblich von den Studierenden der letzten Jahre und Jahrzehnte. Das erste Studienjahr an der New Design University St. Pölten ist in der Innenarchitektur ein „multidisziplinäres“ Jahr, in dem vernetztes Denken geformt und gefördert wird. Der Kern des Studiums, das Entwurfsstudio, wird von technischen und künstlerischen Workshops in den Fächern CAD, Baukonstruktion, Materialkunde, Zeichnen, Modellbau und Formenforschung begleitet und unterstützt. Ich freue mich, Ihnen dieses (erste) Projektmagazin des ersten Jahrgangs im Bachelorstudium Innenarchitektur & 3D Gestaltung präsentieren zu dürfen. Mein besonderer Dank gilt meinen Kolleginnen und Kollegen in der Lehre: Thomas Gronegger, Steuart Mackenzie Harrison, Martina Küng Fürlinger, Philipp Metternich, Rolf Rauner, Martin Ritt, Christine Schwaiger, Dieter Spath, Judith Wagner und Manuel Weilguny. Die Projekte, die Sie auf den folgenden Seiten kennenlernen, fassen die Höhepunkte der Lehrplanentwicklung während der vergangenen zehn Jahre zusammen. NEIL HARKESS


PROJEKTÜBERSICHT Raum und Wahrnehmung 04

4 MODULE

Fotografie Basics

Raum & Wohnen Entwurf

05

OKT K

NOV

5 MODULE

DEZ

Urban and Interior

Raum & Wohnen R/A

07

08

JÄN

FEB

MÄR

Tragwerk als Raumerlebnis 06

02

Werkstatt Basics 01

SEM

MAI

10

03

1

APR

Mailand Exkursion

Von der Fläche zum Raum

Most Likely Workshop

09

2

SEM

JUN


SEM

1

ENTWURFSSTUDIO1


01

WERKSTATT BASICS Die Einführung Werkstatt ist ein 2 1/2 Tage dauernder, intensiver Einführungsworkshop, der die Studierenden anhand von praktischen Übungen im sicheren Umgang mit Werkzeugen und Maschinen gemäß der Sicherheitsvorschriften instruiert. Dies ist ein verpflichtender Kurs für alle Studierenden, um ihnen die Materialien und dessen Möglichkeiten näherzubringen.

BETREUUNG Robert Riesenhuber

EINFÜHRUNG Holzbearbeitung Handhabung der Werkzeuge


02

MOST LIKELY WORKSHOP Was braucht es, um innerhalb von nur einem Arbeitstag ein 端ber zwei Meter hohes Totem aus Papier zu falten? Neben einem innovativen Auftraggeber, einer z端ndenden Idee und minuti旦sen Projekt-Vorbereitung vor allem viele begeisterte Menschen, die sich mit Hirn, Hand und Herz in den Produktions-Prozess einklinken. So geschah es im Rahmen eines Workshops der Design-Agentur MOSTLIKELY mit Studierenden des ersten Semesters des BA-Studiums Innenarchitektur & 3D Gestaltung und des Bachelors Manual & Material Culture der NDU.

youtube.com/Ein Totem f端r die Blickfang

BETREUUNG Wolfgang List Maik Perfahl

WORKSHOP Teamarbeit Gastvortrag Modellbau


03

VON DER FLÄCHE ZUM RAUM Innerhalb eines 5 Tage-Workshop untersuchten die Studenten unterschiedlichste Faltstrukturen auf ihre Eignung. Ziel war die Entwicklung von Raumbildern, Oberflächengestaltungen oder Tragstrukturen. Begonnen hat dieser Workshop mit einer Reproduktion der Struktur und deren Faltschemen. Diese bildete die Gestaltungsbasis und wurde infolge zu einem eigenständigen Objekt weiterentwickelt. Über regelmäßige und unregelmäßige, einfache bis komplexe Strukturen konnten sich die Studierenden ein konkretes Bild der Welt des Faltens machen und in ihre eigenen Vorstellungen und Ideen übersetzen.

BETREUUNG Rolf Rauner

WORKSHOP Einzelarbeit Gastvortrag Entwurfsprojekt


04

RAUM UND WAHRNEHMUNG Innenarchitektur schafft physische und atmosphärische Orte für Menschen. Struktur, Raumsystem, Raumabfolge, Körperbildung und Öffnungsverhalten sind wesentliche Eigenschaften für das Verständnis von Raum. Die integrale Anwendung dieser Themen ist die pragmatische Aufgabe der Innenarchitektur. In einer 5-wöchigen Übung werden in Form von Flächenelementen modellhaft Räumlichkeiten untersucht und entwickelt. Funktion und Nutzen der Anwendung ist abstrakt.

BETREUUNG Neil Harkess Manuel Weilguny

ENTWURFSPROJEKT Einzelarbeit Formfindung & Gestaltungsgrundsätze Modellbau CAD


05

FOTOGRAFIE BASICS Eine kurze Einführung in die grundlegenden Prinzipien der Fotografie gefolgt von einem Workshop, wo die Studierenden in zwei Gruppen aufgeteilt die Möglichkeit erhalten, diese soeben erlernten Grundprinzipien praktisch anhand von Bildern ihrer eigenen Modelle und Poster umzusetzen. Der zweite Teil beinhaltet eine Einführung in die fotografische Nachbearbeitung. Den Studierenden wurden anhand der zuvor getätigten Aufnahmen die elementaren Fertigkeiten erläutert, die sie benötigen, um die eigenen Bilder im Photoshop bestmöglichst darzustellen.

BETREUUNG Craig Dillon

EINFÜHRUNG Gasttutor Grundprinzipien der Fotografie Nachbearbeitung


06

TRAGWERK ALS RAUMERLEBNIS Kurzprojekt des 1. Semesters zur Vorlesung “Tragwerke” in Baukonstruktion und Materialkompetenz: Bögen sollten mit einer vorgegebenen Geometrie miteinander verspannt werden, so dass zwei oder mehr Bögen kraftschlüssig und stabil eine Einheit bilden. Die Raumnutzung ist frei wählbar und wird in einem ersten Schritt innerhalb der Gruppe definiert und kann von Mikrostrukturen bis zur Sport- und Musikhalle alles beinhalten. Ziel ist, mit dem Tragwerkselement einen Raum mit poetischer Raumqualität zu schaffen.

BETREUUNG Andreas Breuss

ÜBUNG Teamarbeit Unterstützend zu Therorievorlesung


07

URBAN AND INTERIOR Dieses Einstiegsprojekt hatte den Hintergrund, die Studierenden in die Grundlagen der Aufzeichnung, des Studiums und der Analyse eines bestehenden stadtINNENraumes mit Hilfe von Fotografien, Skizzen und anderer Methoden einzuführen. Es beabsichtigt weiters, das Bewusstsein für die Proportionen des Raumes, die Gewichtung der humanen Formen, die Verbindung zwischen Material und Funktion, zonale und funktionelle Abläufe und den Unterschied zwischen öffentlichen und privatem Raum zu wecken.

BETREUUNG Neil Harkess Dieter Spath

ENTWURFSPROJEKT Teamarbeit Analyse einer Bestandsituation Einstieg in Material und Funktion


SEM

2

ENTWURFSSTUDIO 2


08

RAUM UND WOHNEN RECHERCHE / ANALYSE Die Recherche und Analysephase erfolgte zu Semesterbeginn als Gruppenarbeit. Die gemeinsame Auseinandersetzung und die daraus entstehende intensive Diskussion war wichtiger Bestandteil dieser ersten Phase. Acht ausgewählte Wohnhäuser von Le Corbusier und Adolf Loos wurden von den Lehrenden an die Studierenden ausgegeben. Das zugewiesene Gebäude wurde analysiert wie auch ein weiteres architektonisches Arbeitsfeld des jeweiligen Architekten untersucht. Das Erforschen der konträren Entwurfshaltungen „Raumplan versus Plan libre“ wurde theoretisch erläutert. Um die räumliche Komplexität der Wohnhäuser zu verstehen, wurde die Aufgabe fächerübergreifend gelehrt. Das perspektivische Zeichnen der Innenräume wie auch das aufbereiten der CAD Pläne war räumliche Vorarbeit und Grundlage um die Häuser im Massstab 1:20 innerhalb eines intensiven Modellbauworkshops zu bauen.

5 MODULE Zeichenwerkstatt Kunst- und Kulturwissenschaft CAD Körperstudium Modellbau

ZUSÄTZLICH In-Design Workshop Portfolio Workshop

BETREUUNG Martina Küng Fürlinger Neil Harkess

Raum & Wohnen Entwurf 09

Raum & Wohnen R/A 08

ENTWURFSPROJEKT Teamarbeit Vorgegebene Projekte LOOS / LE CORBUSIER Vorlesungsübergreifendes Projekt

FEB

MÄR

APR

MAI

Mailand Exkursion 10

JUN


08

RAUM UND WOHNEN

ZEICHENWERKSTATT

BETREUUNG Martin Ritt

ZEICHENMODUL Analoge Fertigkeiten Perspektive im Raum


08

RAUM UND WOHNEN

RAUMPLAN VS. PLAN LIBRE 1 2 3 4 5 6 7 8

5

Le Corbusier Portr채t [art-portrait.livejournal.com/] Der Modulor [fondationlecorbusier.fr] Maison Domino [fondationlecorbusier.fr] Darstellung der baulichen Elemente; Villa La Roche [web.hszg.de] Anwendung des Modulors; Haus Ozenfant und Atelier [wikiarquitectura.com] Innenraum Villa Guiette [aefaup.com] Weissenhofsiedlung Nr.: 1 & 2 [stuttgart.de] Vers une architecture [fondationlecorbusier.fr]

4

1

3

6

2

9 10 11

Adolf Loss Portr채t [wikipedia.com] Raumplan anhand Villa Moller [socks-studio.com] Ebenen des Raumes anhand Villa M체ller

12 13 14

Buch: Ins Leere gesprochen [archive.org] Maison de Tristan Tzara [socks-studio.com] Innenraum Haus Moller [oekfprag.at]

[architecturality.wordpress.com/]

11

12

8

7

BETREUUNG Peter Stasny

THEORIEMODUL Architekturtheorie Kunst- und Kulturwissenschaft

13

10

9 14


08

RAUM UND WOHNEN

CAD

BETREUUNG Serdar Song端r

CAD MODUL Planerstellung Digitale Fertigkeiten


08

RAUM UND WOHNEN

KÖRPERSTUDIUM

BETREUUNG Judith Wagner

MODELLIERUNGSMODUL Proportionen des Körpers Maßstabsfiguren


08

RAUM UND WOHNEN

MODELLBAU

BETREUUNG Rolf Rauner Neil Harkess Martina K체ng F체rlinger Manuel Weilguny

MODELLIERUNGSMODUL Nachbauen der Wohnh채user LOOS / LE CORBUSIER Modellbaufertigkeiten


08

RAUM UND WOHNEN

NATÜRLICHES LICHT IM RAUM Bei diesem Workshop wurden in kürzester Zeit, mit einfachen Materialien und Tageslicht spannende Räume geschaffen. Aus zwei Kartonschachteln wurde ein fiktiver Raum gebaut, durch Öffnungen und Einbauten verändert und mit Maßstabsfiguren inszeniert. Die verwendeten Materialien durften keine „Objektfarbe“ aufweisen (weiß, schwarz, transparent, transluzent, spiegel), konnten aber durch „Strukturen“ (gefaltet, geknüllt, gerissen) verändert werden. Die Wirkung der natürlichen Lichtphänomene im Raum und die daraus resultierenden atmosphärischen Raumveränderungen wurden im Laufe des Tages analysiert und fotografisch dokumentiert.

BETREUUNG Phillip Metternich

STUDIE Gasttutor Einzelarbeit


09

RAUM UND WOHNEN ENTWURF Die fiktive Aufgabenstellung beschrieb für ein Pilotprojekt einer Wohnbaugenossenschaft Hofhäuser zu planen, durch welche neue Wege im verdichteten Wohnbau beschritten werden konnten. In eine vorgegebene Grundstückkubatur mit einer Grundgröße von 12x12m, welche 3-seitig durch eine 7,60m hohe Feuermauer geschlossen ist, musste ein Haus für maximal 4 Personen und einer Nettonutzfläche von mind. 110m2 entworfen werden. Die Studierenden wurden gefordert Gebäudeentwürfe zu entwickeln, welche durch ihre Dreidimensionalität überzeugen. Durch Raumschachtelung, Durchdringung und Stapelung sollte es gelingen spannende Raumbezüge, Raumproportionen und Lichtführungen zu schaffen, wie auch die Verbindung von Innen und Außen räumlich zu verknüpfen. Das Thema „privates Wohnen“ räumlich intelligent zu denken und die einzelnen Wohnnutzungen sinnvoll einzuplanen soll dabei dem Output entsprechen.

4 MODULE Entwurf Zeichenwerkstatt CAD Baukonstruktion

ZUSÄTZLICH Exkursion

BETREUUNG Martina Küng Fürlinger Neil Harkess Dieter Spath

Raum & Wohnen Entwurf 09

Raum & Wohnen R/A 08

ENTWURFSPROJEKT Einzelarbeit Eigenentwurf Vorlesungsübergreifendes Projekt

FEB

MÄR

APR

MAI

Mailand Exkursion 10

JUN


09

RAUM UND WOHNEN ENTWURF

ENTWURF

BETREUUNG Martina K端ng F端rlinger Neil Harkess Dieter Spath

ENTWURFSMODUL Konzeption Komposition Darstellung


09

RAUM UND WOHNEN ENTWURF

EXKURSION

BETREUUNG Andreas Breuss

FIELDTRIP Materialkenntnisse Fertigungsverfahren Bezug zur Wirtschaft


09

RAUM UND WOHNEN ENTWURF

ZEICHENWERKSTATT

BETREUUNG Martin Ritt

CAD MODUL Analoge Fertigkeiten Perspektive im Raum


09

RAUM UND WOHNEN ENTWURF

CAD

BETREUUNG Serdar Song端r EG

OG

DG

DETAIL

CAD MODUL Planerstellung Digitale Fertigkeiten

SCHNITT 1

SCHNITT 2

ANSICHT


09

RAUM UND WOHNEN ENTWURF

BAUKONSTRUKTION

BETREUUNG Andreas Breuss

MODELLIERUNGSMODUL Umsetzung von Ideen Konstruktion von Treppen


10

MAILAND EXKURSION Eine Gruppe von 70 Studenten der Studiengänge Bachelor Innenarchitektur und Bachelor Manual & Material Culture erkundeten den „Salone Internazionale del Mobile“ in Mailand. Im Vordergrund stand für die Studierenden die internationale Designvielfalt zu entdecken und sich kreativ inspirieren zu lassen.

BETREUUNG Christine Schwaiger Neil Harkess Martina Küng Fürlinger Dieter Spath Manuel Weilguny EXKURSION Designrecherche


IMPRESSUM New Design University St. Pölten, GWT Aus- und Weiterbildungs GmbH Mariazellerstr. 97, A-3100 St. Pölten April 2015 Redaktion: Martina Küng Fürlinger Layout: Manuel Weilguny Fotografie: Rainer Assler Alle Bilder und Informationen, wenn nicht anders vermerkt ist, sind Eigentum der New Design University St. Pölten. GWT Aus und Weiterbildungs GmbH www.ndu.ac.at www.newinteriorarchitecture.wordpress.com

Ein herzliches Dankeschön und Lob geht an die Studierenden des Bachelorstudiums Innenarchitektur und 3D- Gestaltung des Studienjahres 2013/2014!


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