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Die Inspiration zum Anime-Film „Liz und der blaue Vogel

DI E I N S P I R A T I O N Z U M A N L I Z U N D D E R I M E - F I L M B L A U E V O G E L

SCHRIFTSTELLERIN TAKEDA AYANO

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Die Autorin Takeda Ayano erzählt in ihrer Jugendroman-Serie „Sound! Euphonium“ (Hibike! Yūfoniamu) von der Jugend und charakterlichen Entwicklung von Oberschülern, die in einer Schul-Blaskapelle spielen. Ein Spin-off dieser Serie ist der Anime-Film „Liz und der blaue Vogel“, der weltweit große Erfolge feierte. Takeda Ayano gibt uns tiefere Einblicke in die Gefühle, die sie in ihre Werke steckt. (Text: Kei Okishima)

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Wie sind Sie zum Schreiben gekommen? Wie entsteht eine Geschichte bei Ihnen? Seit meiner Kindheit liebe ich Bücher, und ehe ich es mich versah, schrieb ich selbst Geschichten. In meiner Grundschulzeit mochte ich besonders Fantasy-Romane wie „Harry Potter“ und „Die Chroniken von Narnia“, also widmete ich mich ebenfalls diesem Genre. Meine Geschichten entstehen aus dem Wunsch heraus, über Gefühle zu schreiben, die ich im alltäglichen Leben finde. Das sind Emotionen wie: „Ich sollte glücklich sein, bin es aber nicht“, „Auch wenn ich es hasse, liebe ich es“, oder: „Ich will allein sein, doch dann bin ich einsam“. Wenn ich etwas finde, worüber ich schreiben will, nehme ich diese Emotionen als Grundlage für die Geschichte. Meine Leser sind in der Regel Teenager und junge Erwachsene, doch ich möchte eine Schriftstellerin sein, deren Werke von vielen Generationen gelesen werden.

Die Romanreihe „Sound! Euphonium“ war so erfolgreich, dass daraus Mangas und Animes entstanden sind.

Das habe ich wirklich nie zu träumen gewagt. Daher war ich überrascht, als solche Adaptionspläne zur Sprache kamen. Filme und Romane haben unterschiedliche Ausdrucksmethoden, deshalb überlasse ich den Profis die Arbeit. Sowohl „Sound! Euphonium“ als auch „Liz und der blaue Vogel“ sind hervorragende Werke. Es gibt so viele Differenzen zwischen Roman und Film, wie die Struktur oder das Verhalten und die Ausdrucksweise der Charaktere. Doch der größte Unterschied ist, dass die in den Romanen beschriebene Musik im Film tatsächlich Gestalt annimmt und das Publikum erreicht. Die Wettbewerbslieder in „Sound! Euphonium“ sind meist fiktive Stücke, daher hat die Produktionsfirma Kyoto Animation die Stücke basierend auf meinen Beschreibungen geschrieben. Wenn man Romane liest, dann wird die Musik in den Köpfen der Leser kreiert. Jedes Stück klingt je nach Interpretation anders und wenn dies verfilmt wird, dann gibt es am Ende die eine richtige Antwort, die mit den Zuschauern geteilt wird. So schränkt eine Verfilmung die Vorstellungskraft der Zuschauer sowohl im positiven als auch im negativen Sinne ein. Als Autorin freut es mich jedoch ungemein, diese einzigartigen Bilder mit so vielen Menschen teilen zu können.

In Ihren Geschichten scheint es keine negativen Elemente zu geben. Ist das möglicherweise Absicht?

Ja, ich habe den Figuren bewusst keine böswilligen Eigenschaften verliehen. Das liegt daran, dass die Kapellenmitglieder keine Intentionen haben, jemand anderem Steine in den Weg zu legen und so den Club zu ruinieren. In meinem Werk „Als Akane in den Himmel flog“ (sono hi, akane ha sora wo tonda) schreibe ich auch über böse Absichten. Je nach Schriftstück setze ich die Gefühle meiner Figuren bewusst ein.

In Japan gibt es mittlerweile das Problem, dass nicht mehr so japanweit bekannt, deshalb gibt es unzählige Teehäuser. Unsere viel gelesen wird. Spezialitäten sind Süßigkeiten und Soba-Nudeln, die Rückseite Als Schriftstellerin habe ich selbstverständlich den Wunsch, der japanischen 10-Yen-Münze zeigt sogar den in Uji befindlidass meine Romane gelesen werden. Ich bin froh, wenn so viele chen Byōdōin-Tempel. Es ist ein wunderschöner Ort und als ReiLeute den Manga oder Anime als Einstieg zu meinen Romanen seziel absolut zu empfehlen. nutzen. Ich mache mir immer Gedanken darüber, wie ich Leser gewinnen kann, aber worauf ich bei all meinen Werken gleicherWas sind Ihre Lieblingsautoren und –regisseure? maßen achte, sind faszinierende Dialoge. Aufregende, heitere, Meine japanischen Lieblingsautoren sind Wataya Risa und Tsutiefsinnige, leidenschaftliche, bedeutungslose, aber jimura Mizuki. Von deutschen Schriftstellern lese auch notwendige… Indem ich die Dialoge der ich gerne Werke von Goethe und Kafka. Mein Protagonisten auf interessante Weise erzähLieblingsregisseur ist Guy Ritchie. Ich mag le, möchte ich den Lesern ein tolles Leseprachtvoll inszenierte Produktionen, denn erlebnis bereiten. dort spüre ich eine Kraft, die ich in meiDer Film „Liz und der blaue Vogel“ Wenn ich etwas finde, nen Romanen nicht ausdrücken kann.

hat international große Erfolge erzielt. worüber ich schreiWaren Sie schon einmal in Deutschland?

Es macht mich sehr glücklich, dass „Liz und der blaue Vogel“ in ben möchte, nehme Noch nicht, aber an der Universität habe ich Deutschkurse belegt vielen verschiedenen Ländern gewürdigt wird. Das liegt vor allem ich diese Emotionen und viel über die deutsche Kultur gelernt. Ich liebe den Klang der an diesen zarten Momenten, die Kyoto Animation erschaffen hat, als Grundlage für Sprache, und mich interessierten diese Akzente, die es im Japanidie jeden Augenblick unerwartet zerbrechen können. Es ist ein wunmeine Geschichte. schen überhaupt nicht gibt. Wenn ich die Möglichkeit bekomme nach derschöner, sanfter, ein etwas einsamer Deutschland zu reisen, dann möchte ich und letztlich fantastischer Film. Von den mehr über das deutsche Studentenleben vielfältigen Gefühlen überwältigt zu werden, erfahren. Ich habe bisher nur in Japan gelebt, wenn man dieses Werk an verschiedenen Orten deshalb interessiere ich mich für die Bildungssysmit verschiedenen Menschen ansieht, ist eine großarteme anderer Länder. tige Sache. Ein Gefühl, in das sich „Zuneigung“ wie ein kleiner Derzeit gibt es keine Pläne, meine Werke auf Deutsch zu veröfStachel hineinbohrt, trägt jeder Mensch in sich. In meinen Rofentlichen, doch vielleicht ändert sich dies, wenn sich genug Fans manen legte ich einen starken Fokus auf solche Emotionen. dafür einsetzen.

„Liz und der blaue Vogel“ ist die Geschichte zweier Freundinnen. Hatten Sie in Ihrer Schulzeit auch eine solche innige Freundschaft mit jemandem?

In meiner Schulzeit hatte ich eine solche Freundschaft und sie ist auch heute noch meine beste Freundin. Sie hat damals meine Geschichten für mich gelesen. Selbstverständlich flechte ich manchmal eigene Erfahrungen in meine Geschichten ein. Zum Beispiel, dass mich eine Freundin, mit der ich mich gerade nicht gut verstand, morgens plötzlich begrüßte und mir die Antwort im Halse stecken blieb. Solche kleinen Erfolge und Misserfolge des Alltags bilden die Quelle für meine Geschichten.

Warum spielen die Romane in der Stadt Uji?

Ich wählte Uji, weil es meine Heimat ist. Ich liebe diese Stadt. Uji, als Teil der Präfektur Kyōto, ist berühmt für seine Tempel, Schreine und grünen Tee. Besonders die Gegend um die Uji-Brücke herum ist bei Touristen sehr beliebt. Ujis grüner Tee ist

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Es sollen regelmäßig Romane veröffentlicht werden, doch ich möchte meinen Horizont darüber hinaus, z.B. durch Manga, erweitern. Der Roman „Sound! Euphonium: Final Determination“ soll bald eine Anime-Adaption bekommen, darauf können sich deutsche Fans also schon einmal freuen.

TAKEDA AYANO

Geboren 1992 in der Präfektur Kyōto. 2013 war ihr Debütwerk „We Breathed Together Today“ (kyō, kimi to iki wo suru) Finalist der Japanese Love Story Awards. Der im selben Jahr erschienene Roman „Sound! Euphonium” erfreut sich großer Popularität und besitzt zahlreiche Fortsetzungen.

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