Gesundheitsbote Bonn

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Vorbeugung Mit Erdbeeren gegen den Krebs Rauchende Mäuse haben durch die Beerenfrucht weniger Lungenkrebs | Seite 6

gesundheitsbote

B ONN

IHRE REGIONALE GESUNDHEITSZEITUNG

AUSGABE Bonn | Nr. 1 | 1. Jahrgang

inhalt Gesundheit

Wenn das Herz aus dem Takt gerät... Herzrhythmusstörungen können Schlaganfälle auslösen. Daher ist es wichtig, dass sie schnell entdeckt und behndelt werden. Seite 10

Jeder hat mal Bluthochdruck!

Bonn

Gesundheitskurse bei Ihnen vor Ort Zertifizierte Gesundheitskurse werden zum Teil von den Kassen unterstützt. Wir stellen Ihnen ein paar davon vor Seite 8

lebensgefühl

Mitgähnen bedeutet Sympathie Hegen Sie Sympathien für Jemanden, dann gähnen Sie automatisch mit, haben Forscher herausgefunden. Seite 15

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Treffpunkt für Fans facebook.com/gesundheitsbote Folgen Sie uns auf Twitter twitter.com/gesundheitsbote Regelmäßig für Sie gesundheitsbote.com/abo Nachrichten an uns info@gesundheitsbote.com

kostenlos

März 2012 | www.gesundheitsbote.com

Volkskrankheit Der Blutdruck wird verteufelt wie kaum etwas anderes. Ohne geht es aber nicht. Und Blutdruckanstiege haben ihren Sinn, werden aber meist ignoriert. SEITE 4/5

Michael Maicher HERAUSGEBER Gesundheitsbote

Vorwort

M

it dieser Ausgabe begrüßen wir zwei neue Standorte in Deutschland. Diese März-Ausgabe erscheint das erste Mal in Bonn und Garbsen. Herzlich Willkommen. Der Gesundheitsbote setzt damit sein Wachstum fort. In diesem Vorwort geht es aber nicht nur um steigende Auflagenzahlen, sondern auch um steigende Blutdruckwerte. Wo wir nur können, prügeln wir den Blutdruck in den Keller. Dabei brauchen wir ihn. Er sorgt dafür, dass im Gehirn genügend Sauerstoff ankommt, die Muskeln durchblutet werden und die Niere ihre Funktion ausüben kann. Natürlich sind dies nur einige wenige Funktionen. Belasten wir uns, dann ist es immer ein gutes Zeichen, wenn der Druck steigt. Allerdings nur in gewissen Grenzen. Auch wenn wir uns ärgern oder angespannt sind, steigt der Blutdruck. Das ist aber ein wichtiges Zeichen. Wir müssen mit Stress besser umgehen. Im klinischen Alltag erledigen das aber Medikamente, die unserer Ansicht nach viel zu früh eingesetzt werden. Die Vielfach geforderten Veränderungen des Lebensstils müssen zuerst wesentlich konsequenter umgesetzt werden. Ihr Michael Maicher


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auftakt

der gesundheitsbote

Gut gepolstert?

Aufgeschnappt

Im Alter besser mit Ăœbergewicht

Kaffee veringert Diabetes-Risiko

TEL AVIV. Anders als jĂźngere Men-

Kaffeetrinken erhÜht nicht das Risiko fßr Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen und ist zudem mit einem verminderten Risiko fßr Typ-2-Diabetes verbunden. Ein ähnlicher Zusammenhang deute sich auch fßr entkoffeinierten Kaffee an, so die Forscher.

schen profitieren Ăźber 85-jährige offenbar von Ăœbergewicht. Israelische Forscher haben 1349 Menschen im Alter von 75 bis 94 Jahre untersucht und bis zu 20 Jahre beobachtet, teilt die Universität in Tel Aviv mit.

Bei Ăœbergewichtigen, die Ăźber 85 Jahre als waren, war die Sterberate geringer als bei gleichaltrigen Unter- oder Normalgewichtigen. Die Ursache fĂźr dieses Phänomen ist allerdings unklar geblieben. Ă„ltere Menschen mit Ăœbergewicht sind allerdings bei StĂźrzen schlichtweg besser gepolstert. Daher erleiden Sie deutlich seltener Schenkelhalsfrakturen, konnten Forscher unlängst nachweisen (s.a. Gesundheitsbote, Ausgabe September 2011). Ob man 85-jährige noch zur Gewichtsabnahme drängen sollte, steht sowieso auf einem anderen Blatt.

IMPRESSUM Herausgeber: Michael Maicher (Arzt) Verlag: Der Gesundheitsbote Verlags-UG (haftungsbeschränkt) Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld Telefon 02338 / 872755 Fax 02338 / 872755 info@gesundheitsbote.com Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Michael Maicher Redaktion: Yvonne Motte Kontakt zur Redaktion: 02338 / 872755 redaktion@gesundheitsbote.com Anschrift: Redaktion gesundheitsbote Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld Druck: Rheinisch-Bergische Druckerei, ZĂźlpicher StraĂ&#x;e 10, 40549 DĂźsseldorf Telefon: 0211 / 505-0 Erscheinungsweise: alle zwei Monate kostenlos mit einer Gesamt-Auflage von 46.000 Exemplaren. ABO: 9,00 Euro inkl. 7% MwSt. fĂźr ein Jahr (6 Ausgaben) bei Belieferung alle 2 Monate. Die Redaktion Ăźbernimmt keine Haftung fĂźr unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen. Der Gesundheitsbote und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschĂźtzt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar. Alle Anbieter von Beiträgen, Fotos und Illustrationen stimmen der Nutzung in den Ausgaben des Gesundheitsboten im Internet, auf DVD sowie in Datenbanken zu.

Fragen Sie unseren Expertenrat!

„Mit einer Arthrose kann man auch auf‘s Laufband“ Mit einer Arthrose im Studio auf‘s Laufband? Ich leide unter einer beidseitigen Kniegelenksarthrose und mein Orthopäde mĂśchte die Gelenke ersetzen. Jetzt hat zunächst mein Hausarzt Rehasport empfohlen. In dem Studio mĂśchte ich gerne auch auf‘s Laufband. Ist das mĂśglich? Werner G., DĂźsseldorf Prinzipiell gesehen ist eine Arthrose keine richtige Erkrankung, auch wenn dies immer wieder suggeriert wird. Sie ist eine normale VerschleiĂ&#x;erscheinung im Alter. Das abgenutzte Knie verhält sich wie ein alter Motor. Er fährt noch, aber er muss gut geĂślt werden. Das Ă–len bei uns ist die Bewegung. Sie bringt frische FlĂźssigkeit ins Gelenk und so läuft es meist wieder wie geschmiert. Daher klagen Arthrose-Patienten auch Ăźber einen morgendlichen Anlaufschmerz, der nach Bewegung verschwindet. Bewegung ist die wichtigste Therapie der Arthrose. Viel SpaĂ&#x; also auf dem Laufband!

Antibiotikum bei Erkältung sinnvoll? Seit etwa zwei Wochen leide ich unter einer Erkältung mit ausgeprägtem Husten. Jetzt habe ich den Hausarzt auf ein Antibiotikum angesprochen, er hat es aber verweigert. Hat er Recht? Sabrina K., Neuhaus Nach Erkältungen kann der Husten oft noch ein paar Wochen anhalten.

gesundheitsbote gesundheitsbote Dies beunruhigt aber viele Patienten, so dass schnell die Forderung Soforthilfe Wir lieben nach einem Antibei Allergien! die Sonne! W biotikum laut wird. Das S dĂźrfte aber in den allerwenigsten Fällen hilfreich sein, eher sogar schädlich. Zum einen haben Antibiotika auch Nebenwirkungen. AuĂ&#x;erdem selektiert man mit einer Therapie resistente Keime, AntibiAusgabe nicht bekommen? Schreiben otika wirken dann im Sie uns per Mail oder per Post! schlimmsten Fall nicht mehr, wenn es darauf anterszucker bezeichnet wurde. Der kommt. Zu guter Letzt sind ErkälHbA1c-Wert wird in der Regel in tungen meist Viruserkrankungen, Prozent angegeben. Er gibt an, wie hier helfen Antibiotika nie. Bleibt der Husten aber weiter bestehen, su- viele Proteine mit Zucker verbunden und damit unwirksam sind. chen Sie am besten einen LungenStellvertretend wird das Hämoglofacharzt auf. Ein Ăźberempfindliches bin - also der rote Blutfarbstoff - fĂźr Bronchialsystem wie beim Asthma alle Proteine herangezogen, daher kann die Ursache sein. das „Hb“. Diese Verbindung lĂśst sich nicht und bleibt daher so lange bestehen wie die roten BlutkĂśrperHbA1c-Wert bei Diabetes: was chen leben, also rund 120 Tage. Da die roten Blutzellen aber tagtäglich bedeutet er? erneuert werden (und zwar nicht Ich leide unter einer Diabetes-Erkrankung komplett), kann man RĂźckschlĂźsse und mein Hausarzt spricht mich immer auf die Zuckerwerte der letzten Wowieder auf den HbA1c-Wert an, der zu chen ziehen. hoch sei. Er kĂśnne damit sehen, wie ich Die Redaktion behält sich KĂźrzungen von mich in den letzten Wochen verhalten Leserbriefen vor. Ein Anspruch auf habe. Stimmt das? Franziska B.., Naumburg eine VerĂśffentlichung besteht jedoch Ich gehe einmal davon aus, dass es nicht. Schreiben Sie an: sich bei Ihnen um einen Typ-2-DiDer Gesundheitsbote abetes handelt, der frĂźher als AlAm Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld. IHRE REGIONAL E GESUNDH

Allergien

Was tun bei Allergien? Welche Medikamente kĂśnnen helfen? 4/5

unsere Bakterien sind meist lasFreunde und Helfer, also sen Sie sie leben! 12/13

Mai 2011 Ausgabe 1 - kostenlos

DĂœ SS

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IHRE REGIONAL E GESUNDH

Essen und Trinken

Männlichkeit mit Oxytocin behandeln

VORWORT

Hormon Kriegen Männer das dann werOxytocin verabreicht, Männden sie einfĂźhlsam. Muss behandelt lichkeit mittlerweile ernst zu werden? Eine nicht ganz fand auf nehmende Diskussion und nach dem Internisten-Kon SEITE 15 greĂ&#x; statt.

Bewegung

Sex gefährdet Couch potatoes!

der sollte Wer sich wenig bewegt, zu nicht spontan versuchen, anzusetzen. HÜchstleistungen das Herz Dann nämlich kÜnnte gilt im Schaden nehmen. Das sexuelle ßbrigen auch fßr SEITE 12 Aktivitäten.

lokal

Beim Abnehmen unterstĂźtzen

amme der Die Bewegungsprogr inzwiFitness-Studios helfen beim schen vielen Menschen Präparate Abnehmen. Manche noch weikÜnnen den Erfolg Beispiel ter verbessern, wie zum SEITE 9 Fettbinder.

Allergie Dem Schniefen und den tränenden Augen ein Ende. Was hilft sofort und was später? SEITE 4

LebensgefĂźhl

Die Milch macht‘s! Zumindest macht sie uns nicht wirklich krank. 14

Michael Maicher HERAUSGEBER Gesundheitsbote

INHALT

KongreĂ&#x;

DĂźsseldorf

EITSZEITU NG

Immunsystem

Mit jedem Schritt weniger Bauch. Und das mit Hilfe der Firma! 12

EITSZEITU NG

Sommergrippe

Mit einfachen Tipps kann man die Erkältung im Sommer vermeiden 3

Juli 2011 Ausgabe 2 - kostenlos

DĂœSS ELDO

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Burnout-Syndrom

Eine Viertelstunde täglich entspannen kann durchaus schon ausreichen 12

INHALT

COPD

Gehtraining kann Leben verlängern

Michael Maicher HERAUSGEBER Gesundheitsbote

Die sechs-Minuten Gehstrecke kann bei Lungenkranken viel Ăźber die Prognose der Erkrankung aussagen. SEITE 6

ann ist der Mann ein Mann? Ist Männlichkeit behandlungsDĂœSSELDORF behandelbedĂźrftig? Zumindest nderisch bar. Die Medizin ist erfi Da ist zum in neuen Krankheiten. rBeispiel die Milchzuckerunve Beim Schwimmen LaktoentzĂźnden träglichkeit oder fachlich: sich oft die äuĂ&#x;eren GehĂśrgänge. als Diagnoseintoleranz. Sie steht Wir sagen Ihnen, was Sie dagegen se in immer mehr Entlassbriefen tun kĂśnnen. eiSEITE 8 aus den Kliniken. Ist Ăźberhaupt worne Diagnostik durchgefĂźhrt SCHLAFEN Ăźberden? Und wenn ja, ist das Das wĂźrde haupt eine Krankheit? neuen zumindest Millionen von zum Patienten schaffen, in Afrika „HeiĂ&#x;e“ Nächte bescheren auch eiBeispiel. Sollte dann nicht Menschen Schlaflosigkeit.vielen bei ne Alkoholunverträglichkeit ein paar Vorbereitungen Mit Diaden in kann den meisten Menschen man auch im Sommer erholsam ist Meschlafen. gnosen stehen? Manchmal SEITE 15 Milchzudizin schon absurd. Eine ist 1. keine ckerunverträglichkeit keine wirkKrankheit und 2. auch t. Die Dosis liche Unverträglichkei www.gesundheitsbote.com beim Almacht eben das Gift. Wie zuviel dakohol eben. Wobei ein Treffpunkt fĂźr Fans nächsten von nicht einen Kater am facebook.com/gesundheitsbote auch langTag verursacht, sondern Folgen Sie uns auf Twitter zieht. fristige Schäden nach sich twitter.com/gesundheitsbote Sache meist Bei zuviel Milch ist die RegelmäĂ&#x;ig fĂźr Sie vorbei. nach ein bis zwei Stunden gesundheitsbote.com/abo DurchEin biĂ&#x;chen schmerzhafter Nachrichten an uns Prost! fall und das wars. Na dann, info@gesundheitsbote.com Ihr Michael Maicher

Tipps gegen entzĂźndete Ohren

So schlafen Sie im Sommer gut

VORWORT

LebensgefĂźhl Die Sonne nutzt uns deutlich mehr, als sie schadet. Wir zeigen die VorzĂźge des heiĂ&#x;en Planeten. SEITE 13

eit Mitte April hĂśr ich ständig mit jedem sonnigen Tag, dass der Sommer dieses Jahr nichts wird. Das ging den April so, den Mai, den halben Juni und den Juli. Bald ist der Sommer vorbei und wir haben ganz vergessen, dass der Sommer gut war. Offenbar fällt es uns schwer, einfach zu geniessen. Manchmal sind es einzelne Momente, die viel ausmachen. Eine Viertelstunde täglich abzuschalten kann helfen, ein BurnoutSyndrom zu vermeiden. Eine halbe Stunde Mittagsschlaf macht uns wieder fit. 15 Minuten Sonne bessern die Laune. Trotzdem machen wir uns lieber klar, was wir nicht hatten. Heute keine Sonne, morgen keine Zeit. Ăœbermorgen keine Gesundheit. Halten Sie doch mal mit dieser Ausgabe die Zeit an. Jetzt! Telefon aus, TĂźr abschliessen, 15 Minuten den Kopf auf den Tisch legen. Das kann manchmal Wunder bewirken. In dieser Ausgabe haben wir jetzt extra mehrere Seiten fĂźr das Thema LebensgefĂźhl reserviert. Das Thema soll eine grĂśĂ&#x;ere Rolle in der Medizin einnehmen. Damit lebt man nämlich besser. Ihr Michael Maicher


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der gesundheitsbote

Zweite Sprache kein Vorteil ERziehung Werden Kinder frühzeitig zweisprachig erzogen, dann profitieren

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Geburt

sie davon offenbar nicht. Vielmehr zeigt sich, dass sie Gleichaltrigen gegenüber benachteiligt sind.

Baby mit Alkohol im Blut

VANCOUVER. Wer seinen Nachwuchs

RIGA. Mit zwei Promille Alkohol im Blut ist in Litauen ein Baby zur Welt gekommen. Die Mutter habe bei der Entbindung 1,1 Promille intus gehabt, meldete die Nachrichtenagentur BNS. Das Neugeborene sei nach einer Alkoholvergiftung mittlerweile außer Lebensgefahr, teilten die Ärzte im Krankenhaus von Rokiskis (Rokischken) im Norden des baltischen EU-Landes mit. Die Frau, deren Alter genauso wie das Geschlecht des Säuglings nicht bekanntgegeben wurde, hat nach litauischen Medienberichten zwei weitere Kinder.

zweisprachig großzieht, tut ihm nach Erkenntnis von US-Forschern nicht nur Gutes an. Sprachen sind selbst für die Jüngsten kein Kinderspiel, warnte Professor Erika Hoff von der Florida Atlantic Universität auf einer Wissenschaftskonferenz in Vancouver. Bilinguale Kinder bräuchten länger als Gleichaltrige, um die Muttersprache zu erlernen, fand die Psychologin heraus. Mehrere Studien zeigten, dass diese Kinder in beiden Sprachen einen geringeren Wortschatz haben und sich mit der Grammatik schwerer tun. Das könne sie in Kindergarten und Schule benachteiligen, sagte Hoff. Die Lücke in der Grammatik schließe sich meist bis zum 9. oder 10. Lebensjahr, „das Vokabular holen manche Kinder selbst in dieser Zeit nicht nach.“ Hoff sprach im Rahmen einer Vortragsreihe über die Gründe und Risiken einer verzögerten Sprachentwicklung. Sechs bis acht Prozent aller Kleinkinder bräuchten länger, bis sie zu kommunizieren beginnen, unabhängig von Land und Kultur. Sprachwissenschaftler und Psychologen einiger US-Universitäten haben deshalb eine Liste von mehreren Dutzend Wörtern erstellt, die Kinder bei normaler Entwicklung

Kinder lernen Sprachen spielend, aber ganz so einfach ist offenbar doch nicht. Wachsen Sie zweisprachig auf, dann brauchen sie für die Muttersprache länger. im Alter von zwei bis zweieinhalb Jahren beherrschen sollten. Diese Liste wurde unter Berücksichtigung kultureller Eigenarten inzwischen

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Kinder brauchen länger, um die Muttersprache zu lernen auf knapp 70 weitere Sprachen übertragen, berichtete eine der Autorinnen, Nan Bernstein Ratner von

der Universität Maryland. Das Papier soll Eltern helfen, die linguale Entwicklung ihres Nachwuchses zu beurteilen und gegebenenfalls Hilfe zu suchen. Denn spätes Sprechen kann auch ein Syptom für andere Probleme sein, darunter Hör- und kognitive Störungen oder Autismus. Meistens handelt es sich bei den „Problemkindern“ nur um Spätentwickler, räumt Ratner ein. „Vier Fünftel von ihnen holen ihr anfängliches Sprachdefizit von aln lein nach.“

Antibiotika helfen der Nase nur selten Sind die Nebenhöhlen der Nase entzündet, dann helfen Antibiotika nicht besser als Scheinpräparate.

ST. LOUIS. Patienten mit akuter Entzündung der Nase und der Nasennebenhöhlen sollten selbst bei bakterieller Ursache nur in Ausnahmen mit Antibiotika behandelt werden, heißt es in den Leitlinien. Eine aktuelle Studie stützt diese Empfehlung. In der US-Studie wurden 166 Patienten mit eitrigem Nasensekret und Kiefer- oder Gesichtsschmerzen zehn Tage lang entweder täglich mit Amoxicillin oder einem Scheinpräparat (Placebo) behandelt. Patienten der Antibiotikagruppe wurden dadurch ihre Beschwerden nicht schneller los als Patienten der Placebogruppe. Die mit einer Skala gemessenen Symptome besserten sich in beiden Gruppen gleichermaßen. Auch im Hinblick auf Arbeitsunfähigkeits-

Schmerzt der Kiefer und das Gesicht beim Schnupfen, könnne die Nebenhöhlen betroffen sein.

tage, Rückfälle binnen 28 Tagen und Therapiezufriedenheit war das Antibiotikum dem Placebo nicht überlegen. Selbst bei Risikofaktoren wie Rauchen, lang anhaltenden oder schweren Symptomen, früher schon mal durchgemachten Nebenhöhlenentzündungen oder Asthma hatte das Antibiotikum keinen Nutzen. Die Medikamente sollten daher nicht bei dieser Erkrankung routinemäßige verordnet werden, auch wenn dies einige Patienten erwarteten, so die Forscher. Sie merken an, dass die Diagnose „akute Rhinosinusitis“, also die kombinierte Entzündung von Nase und Nebenhöhlen, in der Studie anhand von klinischen Kriterien gestellt worden war. Dabei seien sogar strengere Kriterien angelegt worden als üblich, meinen die Forscher. Antibiotika bringen daher Patienten mit akuter Nebenhöhlenentzündung - wenn überhaupt - nur einen geringen Nutzen, ist das Fazit n der Ärzte.

Kleinkinder

Ärzte warnen vor Bubble-Tea KÖLN. Das Modegetränk Bubble-Tea

ist nach Einschätzung von Kinderärzten gefährlich für Kleinkinder. Sie könnten sich leicht an den im Tee enthaltenen Kügelchen verschlucken, warnte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands in Köln. Bubble-Tea enthält erdnussgroße Stärkekügelchen von kaugummiartiger Konsistenz, die zusammen mit dem Getränk über einen dicken Strohhalm aufgesogen werden. Geraten die Kügelchen über die Luftröhre in die Lunge, können sie zu einer Lungenentzündung oder sogar zu einem Lungenkollaps führen. Die Ärzte forderten die zuständigen Behörden auf, Kleinkinder vor Bubble-Tea zu schützen. So müssten Warnhinweise auf die Gefahr hinweisen.


doktor minimed

der gesundheitsbote

Gesundheit

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Leben ESSen Bewegung

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Es sei nicht akzeptabel, dass in Kliniken jeden Monat so viele Menschen sterben, wie in einem Jumbojet sitzen kĂśnnten. Beim Thema Sicherheit gebe es im Flugverkehr klare Regeln - aber nicht im Gesundheitswesen.

Thomas Isenberg frĂźher Gesundheitsexperte der Verbraucherzentrale Bundesverband in der Sendung „Hart, aber fair“

Manchmal muss der Blutdruck eben steigen von Michael Maicher

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in zu hoher Blutdruck wird als Zivilisationskrankheit bezeichnet. Er bringt uns nicht direkt um, erhĂśht aber unser Risiko, an einem Herzinfarkt, einer Herzschwäche, einem Schlaganfall und vielen anderen Krankheiten zu sterben. Die Weltgesundheitsorganisation hat deswegen Grenzwerte festgelegt, die uns sagen, ab wann unser statistisches Risiko steigt, unter den Folgen zu leiden. Liegt der Blutdruck in Ruhe Ăźber 140/90 mmHg, sprechen Mediziner von einer arteriellen Hypertonie. Dabei reicht es aus, dass einer der beiden Wert den Grenzwert erreicht. Akut bedrohlich wird es bei Werten von 230/130 mmHg, hierbei spricht man von einer hypertensiven Krise. Wenn keine akuten schwerwiegenden Schäden auftreten, muss der Druck innerhalb von 24 Stunden gesenkt werden. Bei schwerwiegenden Symptomen wie neurologischen Ausfällen - im Sinne eines Schlaganfalls - ist sofortiges Handeln geboten. Bei der Messung in Ruhe fängt auch schon die Problematik der Aussagekraft an. Idealerweise bedeutet Ruhe 10 Minuten sitzen. In der Arztpraxis sieht die Welt aber anders aus. Wartezeit treibt den Druck schon etwas in die HĂśhe, der WeiĂ&#x;kittelhochdruck und das Aufstehen tun ihr Ăźbriges. Unter WeiĂ&#x;kittelhochdruck verstehen Mediziner ein Phänom, das 30 Prozent aller Patienten befällt: der Respekt vorm Arzt. Punktum, wann besitzt der gemessene Blutdruck also eine vernĂźnftige Aussagekraft? Zum einen, wenn er wirklich in Ruhe und

Ăœberall wird einem eingetrichtert, dass ein zu hoher Blutdruck bekämpft werden muss. Dies ist aber nicht immer richtig. Es gibt viele GrĂźnde, warum der Druck steigen muss und manchmal zeigt er uns, dass wir gestresst sind.

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mit der Manschette in HerzhĂśhe gemessen wird. Zum anderen gibt ein deutlich erhĂśhter Wert Anlass zu sofortigem Handeln.

Was genau ist der Blutdruck ßberhaupt? Der Blutdruck besteht aus zwei Werten, dem systolischen und dem diastolischen Wert. Beide Werte werden in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule, so wurde er frßher gemessen) angegeben. Der diastolische Wert repräsentiert den peripheren Widerstand, quasi den

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Der erste Wert liegt immer deutlich Ăźber dem zweiten Wert. Widerstand, den es zu Ăźberwinden gilt. Dieser Widerstand wird Ăźber den Ă–ffnungszustand der BlutgefäĂ&#x;e reguliert. Sind sie eng gestellt, resultiert ein hoher Widerstand, also ein hoher diastolischer Blutdruckwert. Bei weit gestellten GefäĂ&#x;en zum Beispiel bei Hitze - passiert das Gegenteil. Der systolische Wert (also der erste Wert) muss folglich immer Ăźber dem diastolischen liegen, sonst gerät das Blut nicht in Bewegung, was einem Kreislaufstillstand gleich kommen wĂźrde. Um das Blut Ăźberhaupt in Bewegung zu setzen, reicht faktisch ein um 1mmHg hĂś-

herer Wert aus. Allerdings kann das Blut so nicht Ăźber 60 mal in der Minute in Bewegung gesetzt werden. Man kann sich das wie bei einem Eisenbahnwaggon vorstellen. Es gibt Menschen, die ihn Kraft ihrer zwei Hände in Bewegung setzen kĂśnnen. Ihre Kraft ist also minimal hĂśher als der Druck des Waggons auf die Schienen. Niemals reicht der Kraftunterschied dazu aus, den Waggon 60 mal in der Minute deutlich hin und her zu bewegen. Das Herz muss als mit dem ersten Blutdruckwert einen deutlich hĂśheren Druck aufbauen, damit unser Kreislauf in Schwung bleibt. Der Unterschied zwischen beiden Werten, also die Differenz, nennen die Mediziner Gradient. Er ist umso hĂśher, je mehr wir uns belasten. Denn bei kĂśrperlicher Anstrengung steigt auch natĂźrlicherweise der systolische Blutdruck. Das ist von der Natur auch so gewollt. Wäre es nicht so, wĂźrde uns bei jeder Belastung das passieren, was uns beim Aussteigen aus einer heiĂ&#x;en Badewanne passiert: uns wĂźrde schwarz vor Augen. Beim Wannenausstieg steigt durch die heiĂ&#x;e Haut der Blutdruck nicht stark genug an und unser Gehirn wird kurzzeitig nicht ausreichend durchblutet. Ein erhĂśhter Blutdruck ist also nicht immer krankhaft. Von einem krankhaft und vor allem chronisch erhĂśhtem Blutdruck, also der Krankheit „arterielle Hyperonie“,


doktor minimed

der gesundheitsbote

sprechen Ärzte, wenn in wiederholten Messungen, idealerweise nach einer 24-Stunden-Blutdruckmessung, die meisten Werte erhöht sind.

Was kann das für Ursachen haben? Hier unterscheidet man eine systolische von einer diastolischen Hypertonie. Gemischte Formen gibt es natürlich auch. Ist allein der erste Wert erhöht, also eine systolische Hypertonie, kommen als Ursachen körperliche Belastungen in Betracht und eine Schilddrüsenüberfunktion. Auch bei einem Infekt kann ein erhöhter Blutdruck resultieren. Zunehmend beobachtet man aber eine diastolische Hypertonie, in deren Folge - siehe Eisenbahnwaggon - natürlich auch der erste Wert steigen muss. Dafür gibt es zwei häufige Ursache. Je älter man wird, desto rigider werden die Gefäße. Sie

verkalken und verlieren ihre Elastizität. So können sie sich nicht mehr problemlos weitstellen. Es folgt ein erhöhter Widerstand, der sich im diastolischen Blutdruck ablesen läßt. Dieser steigt nämlich an. Aber

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Stress und Anspannung erhöhen den Blutdruck deutlich. die Kausalkette funktioniert auch umgekehrt. Der chronisch erhöhte Blutdruck läßt nicht nur das Herz deutlich mehr arbeiten, sondern schädigt auch direkt die Gefäße, so dass die Plaquebildung gefördert wird. So werden natürlich die Folgeschäden ersichtlich: Herzinfarkte,

Schalganfälle und natürlich eine Herzschwäche. Auch Stress und innere Anspannung erhöhen den Blutdruck merklich. Sind wir „verkrampft“, steigt unser Muskeltonus und damit der Widerstand. Eine stressbedingte Cortisol-Ausschüttung führt zusätzlich zu einem erhöhten Blutdruck. Diese Phänomen tritt sehr häufig auf. Jeder, der im Berufsleben steckt, kennt die Anspannung, die man am Blutdruck auch messen kann. Auf diese Problematik wird aber in der Medizin viel zu wenig eingegangen. Vielmehr werden medikamentöse Therapien forciert, obwohl eine Therapie der Ursache möglich ist. Für uns ist die Erhöhung des diastolischen Blutdruckwertes, insbesondere bei jungen Menschen, bis zum Beweis des Gegenteils stressbe-

genussvoll den blutdruck senken

Schokolade senkt den Blutdruck Australische Forscher bestätigen in einer neuen Studie, dass dunkle Schokolade tatsächlich den Blutdruck senken kann – zumindest etwas. Bei Hochdruckpatienten war der Effekt im Schnitt immerhin so hoch wie durch eine halbe Stunde Bewegung am Tag. Bei Probanden mit normalem Blutdruck zeigte sich dagegen keine Wirkung, schreibt ein Team um Dr. Karin Ried von der Universität von Adelaide. Als Vorbeugung gegen hohen Blutdruck eigne sich Schokolade daher nicht. Die Forscher hatten 13 Einzelstudien zum Thema Schokolade und Blutdruck zusammengefasst und analysiert. Bei den Hochdruckpatienten sank der systolische Blutdruck-Wert demnach im Mittel um 5 mmHG. Der gute Geist in Scho-

kolade und Kakao sind die Pflanzenstoffe Flavonoide. Sie weiten die Blutgefäße, was den Blutdruck senkt. Es sei allerdings fraglich, ob sich eine Kakao- und Schokoladendiät als langfristige Therapie bei Blutdruckpatienten eigne. So ist etwa Übergewicht ein bekannter Risikofaktor für Bluthochdruck.

Blutdrucksenkung auch durch schwarzen Tee Regelmäßiger Genuss von schwarzem Tee scheint die Gesundheit zu fördern. Australische Forscher haben jetzt in einer kontrollierten Studie festgestellt: Drei Tassen pro Tag wirken günstig auf den Blutdruck. In bisherigen Studien konnte schwarzer Tee als Blutdrucksenker nicht überzeugen. Möglicherweise waren diese Studien zu klein oder von

zu kurzer Dauer, vermutet ein Forscherteam um Dr. Jonathan M. Hodgson aus Perth. Seine Gruppe hat deshalb eine neue Studie konzipiert. Dafür sind 95 Probanden im Alter zwischen 35 und 75 Jahren ausgewählt worden, deren 24-Stunden-Blutdruckwerte weitgehend normal waren. Nach einer vierwöchigen Phase, in der alle Teilnehmer täglich drei Tassen schwarzer Tee, aufgebrüht aus Teeblättern, tranken, erfolgte die Aufteilung in die Gruppen. Die Hälfte der Probanden trank weiterhin täglich drei Tassen schwarzer Tee, die andere Hälfte bekam täglich drei Tassen eines im Geschmack und Koffeingehalt vergleichbaren Getränks vorgesetzt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe war der systolische 24-Stunden-Blutdruckwert nach drei Monaten um 2,7 mmHg niedriger. Beim diastolischen Wert betrug der Unterschied 2,3 mmHg.

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dingt. Stellen Sie bei sich also einen erhöhten zweiten Blutdruckwert fest, dann sollten Sie sich fragen, ob Sie zu stark unter Spannung stehen, um Lösungen für dieses Problem erarbeiten zu können.

Wie therapiert man den erhöhten Blutdruck? Medikamentöse Therapien sind sehr weit verbreitet. Es gibt aber eine Vielzahl andere therapeutische Möglichkeiten, die zudem noch die Lebensqualität erhöhen. Von den unten auf- Richtig messen geführten Maßnahmen abgesehen, führt Bewe- Messen Sie den Blutgung zu einer Senkung druck am besten im Sitzen. Die des Blutdrucks. Dies ist Manschetzum einen darauf zute, egal ob rückzuführen, dass eiHandgene belastete Muskulalenksmeßtur gut durchblutet ist, gerät oder wodurch der Widerdie klasstand sinkt. Zum ansische Vaderen führt Sport zum Stressabbau. Um der riante, gehört in Herzhöstressbedingten Blut- he. Liegt sie tiefer, wird druckerhöhung zu be- der Druck falsch zu hoch gegnen, muss man zwei angezeigt, liegt sie höher, Dinge beachten. Er- zeigt das Gerät niedrigere stens gilt es, Stress - so Werte. Ebenso sollte der weit möglich - zu ver- Blutdruck nach einigen meiden oder zumin- Minuten Ruhe gemessen dest zu reduzieren. Oft werden. reicht es aus, mit einer größeren Distanz an die Dinge heranzugehen. Zweitens muss man lernen, abzuschalten. Jeder braucht eine Auszeit, um die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Das Fernsehprogramm hilft dabei - unabhängig von der Qualität - nicht. Mehr denn je braucht man Ruhe, und wenn es nur dazu dient, den Blutdruck korn rekt zu messen.


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gesundheit

Rennrad-Tage

der gesundheitsbote

Mit Erdbeeren gegen Krebs Prävention - Jeden Tag ein paar Kilo Erdbeeren, damit können Raucher

Ladies-Days zu Pfingsten

möglicherweise ihr Lungenkrebsrisiko senken. Zumindest rauchende Mäuse konnten in einer Studie dadurch Tumoren entgehen.

Endlich mal Rennradfahren nur für und mit Mädels! Carmen ZieglmeierStreb, Fitnesscoach und begeisterte Amateursportlerin aus München, wird dich am langen PfingstWochenende zum genussvollen Rennradfahren ohne Druck und Raserei begleiten. Carmens Freund

SOFIA. Ach, wie schön wäre es doch

Guido Scheeren wird als einziger Mann mit von der Partie sein und das hat auch seinen Grund! Guido ist nämlich Radmechaniker beim belgischen Profiradteam Omega Pharma – Quick Step und wird in einem lockeren Workshop ein paar Basics wie Schlauchwechseln oder kleine Reparaturen für unterwegs erklären. Damit aber noch nicht genug. Sabine Schmidlechner, Gastgeberin vom Hotel Mohrenwirt, beschäftigt sich sehr mit dem Thema Yoga und deshalb bieten wir auch ein Eintauchen in die Welt des Yogas mit an. Für alle rennradfahrenden Mädels ist das Angebot genau das Richtige! Die unglaublich vielseitige Rennradregion SalzburgerLand – Salzkammergut bietet für jeden Typ eine geeignete Rennradstrecke an. Gemeinsam wird die Region per Rennrad erkundet. Spaß ist garantiert!!! Termin Ladies Days Rennradtage im Hotel Mohrenwirt: Pfingsten – 25. bis 28. Mai 2012

S

eit Jakob Schmidlechner den Triathlonsport für sich entdeckt hat wird nicht nur privat, sondern auch im TriathlonHotel Mohrenwirt am Fuschlsee bei Salzburg das Thema groß geschrieben. Als Finisher mehrerer Olympischen Distanzen und eines Ironman unterstützt er unsere Leser mit den Erfahrungen in seinem Heimrevier . www.mohrenwirt.at

für viele Raucher, würde beim Genuss der Zigaretten nicht latent die Angst vor dem Tumor in der Lunge mitschwingen. Diese Furcht lässt sich immerhin mit Beeren, Beerenextrakten oder Beerensäften bekämpfen. Denn füttert man kleine, rauchende Nager nur intensiv genug mit Beerenextrakt, hat der Tumor kaum eine Chance. In ihrer Studie ließen Forscher aus Sofia und Genua frisch geborene Mäuse jeden Tag eine Stunde lang Zigaretten rauchen. Dazu leiteten sie den Qualm von handelsüblichen bulgarischen Filterzigaretten der Marke „Sredetz“ in die Käfige von 330 Tieren. 60 Mäuse dienten als Kontrolle, sie bekamen nur frische, gefilterte Luft. Insgesamt konnten die Tiere vier Wochen dem Tabakkonsum frönen, was ihnen in den meisten Fällen aber nicht gut bekam. So wogen die rauchenden Nager nach einem Monat nur halb so viel wie ihre nicht rauchenden Artgenossen, zeigten vermehrt Zellschäden, Lungenemphyseme, Probleme mit den Lungengefäßen, Leberschäden und Blasenveränderungen. Etwa jede dritte Raucher-Maus entwickelte gutartige Lungentumoren. Bösartige Tumoren traten jedoch keine auf, dazu war die Expositionsdauer wohl zu gering oder der Mäusestamm nicht empfindlich genug, berichten die Forscher um Dr. Roumen Balansky. Ein großer Teil der Raucherschäden ließ sich nun vermeiden, wenn

Könnten Freunde werden: die Maus und die Erdbeere. Ob auch Menschen davon profitieren, muss noch in anderen Studien nachgewiesen werden. Schaden tut‘s jedenfalls nicht. die Mäuse mit Beerenextrakten gefüttert wurden. So bekam ein Teil der Nager nur Wasser zu trinken, das mit Extrakt der Schwarzen Eberesche (Aronia melanocarpa)

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Die Mäuse rauchten jeden Tag eine ganze Stunde lang. oder Erdbeerextrakt versetzt war, und zwar in Konzentrationen von 18 bis 35 Prozent über eine Zeit von sieben Wochen, also auch noch drei Wochen, nachdem der Qualm abgesetzt wurde. Die Beeren enthalten zahlreiche antioxidative, wachstumshemmen-

de und entzündungshemmende Substanzen, darunter Polyphenole und Anthocyane. Geschützt von solchen Wirkstoffen entwickelte nicht mehr jede dritte, sondern nur noch jede siebte rauchende Maus Lungentumoren, bei den rauchfreien Mäusen waren es etwa 5 Prozent. Doch das war nicht alles: Die Raucher-Mäuse mit Beerenextrakt waren auch etwas größer als Raucher ohne Extrakt. Natürlich lassen sich solche Ergebnisse nicht unbedingt auf Menschen übertragen, aber vielleicht finden sich ja bald genug freiwillige Raucher um eine Präventionsstudie zur Erdbeerdiät zu starten - an Sponsoren aus der Tabakindustrie dürfte es nicht n mangeln.

Viel trinken hilft gegen zweiten Schlaganfall Wer bereits einen Schlaganfall erlitten hat, sollte viel trinken, denn das verringert das Risiko eines Rückfalls.

MÜNSTER. Viel trinken, diese Empfehlung lässt sich aus dem Ergebnis einer Studie von der Medizinischen Fakultät der Universität Münster ableiten, die im „Journal of the Neurological Sciences“ veröffentlicht wurde. Die Arbeit stützt sich auf eine bereits in den 1990er Jahren durchgeführte Studie. Die 563 Teilnehmer hatten wenige Wochen zuvor einen Schlaganfall erlitten. Der eigentliche Zweck dieser Studie war, die Wirkung zweier Medikamente miteinander zu vergleichen,

Viel trinken ist für viele ältere Menschen eine Herausforderung, weil der Durst nachlässt.

die die Blutgerinnung hemmen. „Die Patienten wurden angehalten, möglichst viel zu trinken. Risiko um 25 Prozent niedriger In einem Trinkkalender strichen die Probanden für je 100 ml Flüssigkeit ein Kästchen ab - Kaffee und Alkohol zählten wegen ihrer entwässernden Wirkung nur zur Hälfte. Die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt: diejenigen, die durchschnittlich mehr als zwei Liter getrunken hatten und diejenigen, deren Konsum darunter lag. Dabei stellte sich heraus, dass die Rate der erneuten Schlaganfälle bei den „Vieltrinkern“ um 25 Prozent niedriger war. Die im Blut der Patienten gemessene Gerinnung untern mauerte den Befund.


Kühlung: Hilft beim Muskelkater am Besten Nach Kältebädern fühlen sich Sportler mit Muskelkater am wohlsten | Seite 9

gesundheitsmagazin Bonn Diabetiker brauchen Bewegung Je stärker die Symptome, desto weniger bewegen sich Diabetiker. Sportmediziner raten, sich speziellen Sportgruppen anzuschließen.

MÜNSTER. Dauerhaft erhöhte Blutzuckerspiegel schädigen die Nerven. Zwischen zehn und 20 Prozent aller Diabetiker sind daher von einer peripheren Neuropathie betroffen. Bewegung wirkt der Komplikation entgegen. „Doch je schwerer die Symptome sind, desto inaktiver werden die Patienten“, bedauert Professor Klaus Völker, Direktor des Instituts für Sportmedizin der Universität Münster. Wissenschaftler des Instituts haben zusammen mit Mitarbeitern einer diabetologischen Schwerpunktpraxis bei 73 Probanden den Einfluss von Neuropathie auf Bewegung untersucht. Die Hälfte davon litt an einer diabetischen Nervenerkrankung (Neuropathie).

Neuropathie steigert Sturzgefahr „Eine schwere Neuropathie beeinträchtigt den Gleichgewichtssinn. Dadurch erhöht sich die Sturzgefahr“, so der Sportmediziner in einer Mitteilung der Universität. Anschließend erhielten alle Teilnehmer einen Schrittzähler, mit dem sie eine Woche lang ihre Alltagsaktivität gemessen haben. Das Ergebnis: „Die Patienten mit

Vorschau

Darmkrebs: Sport statt Bettruhe Körperliche Aktivität kann nicht

nur vor Darmkrebs schützen, sie hat auch dann noch einen günstigen Effekt, wenn die Diagnose bereits gestellt ist. Die Lebensqualität steigt, und vieles spricht dafür, dass sich auch die Prognose verbessert. Darmkrebspatienten sollten ihre Zeit deshalb nicht im Bett, sondern auf dem Fahrrad oder im Fitness-Studio verbringen. Wer Sport treibt, lebt länger. Das gilt nicht nur für Gesunde. Es gilt insbesondere für Krebspatienten. Frauen mit Brustkrebs und Menschen beider Geschlechter mit Darmkrebs leben durch sportliche Aktivität länger. In der Gruppe mit Gleichgesinnten: jeder Anfang ist in der Gruppe leichter. schwerer Neuropathie waren fast zwei Drittel des Tages völlig inaktiv. Beim Rest der Zeit maßen wir eine nur leichte Aktivität“, berichtet Völker. „Die Betroffenen sitzen zu viel. Dabei geht es nicht um sportliche Höchstleistungen, sondern zunächst einmal darum, die Alltagsbewegung zu nutzen.“ Also: öfter spazieren gehen und den Aufzug links liegen lassen. Die gemessenen 5 000 Schritte am Tag seien zu wenig, betont der Experte. Zwischen 7 500 und 10 000 sollten es auf jeden Fall sein.

Vor dem Sport zum Arzt Völker empfiehlt Diabetikern Walken oder Schwimmen in einer

Gruppe, aber auch moderates Krafttraining. Wegen des Herz-KreislaufRisikos sollten Patienten ärztlich untersucht und beraten werden, bevor sie mit dem Training beginnen. „In Diabetes-Sportgruppen werden zudem sensomotorische Fähigkeiten trainiert. So dienen Übungen zum Ertasten von verschiedenen Untergründen dazu, den Gleichgewichtssinn zu schulen. Dadurch wird die Sturzgefahr vermindert“, so der Sportmediziner. In vielen Städten bieten Vereine und Fitnessstudios spezielle Sportn kurse für Diabetiker an. Infos zu Diabetikersportgruppen gibt es unter www.diabetes-sport.de

Lesen Sie in unserer Mai-Ausgabe ausführliche Berichte zum Thema Sport und Krebs!

IMPRESSUM Das Gesundheitsmagazin Bonn erscheint in jeder Ausgabe des Gesundheitsboten und wird von den lokalen Herausgebern finanziert. Herausgeber: B9! Fitness, Bonn Verlag: Der Gesundheitsbote Verlags-UG (haftungsbeschränkt) Am Heider Kopf 29, 58339 Breckerfeld duesseldorf@gesundheitsbote.com Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Michael Maicher Redaktion: Yvonne Motte


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gesundheitsmagazin

der gesundheitsbote

Wenn es im Knie knackt... Prävention Kann man aus Krepitationen im Kniegelenk auf bestimmte

strukturelle Schäden schließen? Die Ergebnisse einer aktuellen Studie sprechen jedenfalls nicht dafür.

Ihr AnsprechPartner Markus Klein Sie erreichen ihn im Studio B9! Fitness unter der Rufnummer 0228 / 2421424 oder unter bonn@gesundheitsbote.com.

Gesunde Kurse Montag, 20.00 Uhr Rückenfit Präventive Kurse unterstützen bei Rückenbeschwerden und verbessern Ihre Körperhaltung und Kondition.

Mittwoch, 20.00 Uhr Pilates & more Diese einzigartige Trainigsform stärkt besonders die Bauch-, Beckenboden- und Rückenmuskulatur und lässt die Tiefenmuskulatur arbeiten.

Freitag, 11.00 Uhr

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ann man aus Krepitationen im Kniegelenk auf bestimmte strukturelle Schäden schließen? Eine aktuelle Studie spricht nicht dafür. Radiologen von der Universität von Vancouver haben in einer Studie eine zufällige Stichprobe von 255 Personen mit Knieschmerzen untersucht. Die Probanden im Alter zwischen 40 und 79 Jahren litten seit mindestens zwölf Monaten an Schmerzen, die nicht auf eine entzündliche Gelenkerkrankung, eine Operation oder eine Verletzung zurückzuführen waren. Bei 180 von 255 Knien waren Krepitationen (eine Form des Knirschens) zu hören und zu tasten. Per Abtasten waren die Krepitationen in 44 beziehungsweise 48 Fällen dem inneren beziehungsweise äußeren Kompartiment des Knies und in 173 Fällen dem Bereich der Kniescheibe zuzuordnen. 38,4 Prozent aller Patienten hatten eine radiologisch nachweisbare Arthrose. Zwischen dem Stadium der Arthrose und dem allgemeinen Knirschen bestand ein deutlicherZusammenhang: Je stärker die Arthrose ausgeprägt war, desto häufiger waren auch Gelenkgeräusche.

Bei allen: morphologische Veränderungen des Knorpels Bei allen Patienten wurden per MRT morphologische Veränderungen

Knackt es im Knie, dann muss es kein Drama sein. Der Knorpel scheint zumindest nicht betroffen. Besteht ein Leidensdruck, dann sollte der Arzt aufgesucht werden. des Knorpels, der Menisken und der Kreuz- und Kollateralbänder sowie Osteophyten erfasst und mit den Krepitationen in Zusammenhang gebracht. Ein deutlich häufigeres Auftreten von Reibegeräuschen irgendwo im Kniegelenk konnte nur in Zusammenhang mit Meniskusrissen festgestellt werden. Dagegen war das Krepitusrisiko in allen drei Kompartimenten erhöht, wenn sich dort Osteophyten (Knochenanbauten) gebildet hatten. Im inneren Kompartiment waren die Geräusche außerdem mit Schä-

den des Seitenbandes assoziiert. Im Gegensatz zu früheren Studien ließ sich keine Verbindung zwischen Knirschen und Knorpelabbau nachweisen. Überraschenderweise ging ein Knorpelschaden im Knieglenk sogar mit einem verminderten Krepitusrisiko einher. Krepitationen im Kniegelenk können nach dieser Studie mit Schäden verschiedener Strukturen in Zusammenhang stehen. Um eine gewebsspezifische Pathologie zu entdecken, scheinen sie jedoch n nicht geeignet.

Gerätezirkel Der Kurs umfasst 60 Minuten Ganzkörpertraining an den Kraftgeräten zum Muskelaufbau oder zur Ausdauersteigerung. Mehr Kurse finden Sie unter www.b9-fitness.de

Nachrichten Kindergesundheit Humor hilft Heilen Bonn. „Humor hilft Heilen“, die Stiftung von Eckart von Hirschhausen unterstützt das St.-Marien-Hospital im Bemühen um die Gesundheit der Kinder. Jede Woche freuen sich die Kinder auf den Kinderstationen um eine Unterbrechung des Krankenhausalltags. Die Klinikclowns kommen zu Besuch. Das Projekt wird finanziert durch die Eckart von Hirschhausen Stiftung.

Fußballer nach Kopfball kurzzeitig gelähmt Was auf den ersten Blick wie eine Gehirnerschütterung aussieht, kann sich bei genauer Untersuchung als Bandscheibenvorfall erweisen.

RENNES. Ein Fußballspieler klappt nach einem Kopfball zusammen und kann sich nicht mehr bewegen. Etwa zehn Minuten später ist er allerdings fast schon wieder fit. Was zunächst nach einer Gehirnerschütterung aussah, erwies sich als Bandscheibenvorfall. Dass es beim Fußballspielen häufig rau zur Sache geht und so manch einer nach einem Foul am Boden liegen bleibt, um einen Freistoß herauszuschinden - das gehört praktisch zum Spiel dazu. Wenn ein Spieler jedoch plötzlich nicht mehr in der Lage ist, seine Arme und Beine zu bewegen, wird

es allerdings bedenklich. Genau dies ist einem 18-jährigen Mann passiert: Unmittelbar nach einem Kopfball brach er zusammen und war fast komplett gelähmt, nur den Kopf konnte er noch bewegen. Nach etwa zehn Minuten war der Spuk allerdings vorbei und der junge Mann hatte wieder die gewohnte

Kopfbälle sind von Medizinern nicht gern gesehen. Aber auch die Wirbelsäule leidet.

Kraft in Armen und Beinen. Er klagte allerdings über starke Schmerzen im Halswirbelbereich sowie Parästhesien an Schultern und Armen, berichten Dr. Sylma Diabira und Dr. Xavier Morandi aus Rennes in Frankreich. Die beiden Ärzte hatten den Fußballspieler nach der Einlieferung in ein Krankenhaus untersucht und konnten zu diesem Zeitpunkt bis auf die Missempfindungen keine weiteren neurologischen Defizite aufspüren. Sie veranlassten eine Magnetresonanztomografie und sahen in einer sagittalen T2 gewichteten Aufnahme eine verrutschte, fast vollständig kollabierte C3-C4Bandscheibe, die kräftig aufs Rückenmark drückte.

Der junge Mann musste sofort operiert werden und befindet sich längst wieder auf dem Weg der n Besserung.


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Kalte Bäder bei Muskelkater Prävention Gleich nach dem Sport ins kalte Wasser, das scheint tatsächlich

den drohenden Muskelkater etwas abzumildern. Eine schnellere Erholung der Muskeln lässt sich damit aber nicht erreichen.

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REHA-Sport

Rehasport vom Arzt verordnet

von Michael Maicher

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nzwischen gibt es viele Patentrezepte, um Muskelkater vorzubeugen, sie reichen von Dehnßbungen, Massage, prophylaktischer Einnahme antientzßndlicher Schmerzmittel ßber Kompressionsverbände bis hin zur Hydrotherapie. Allerdings sind nur wenige dieser Methoden in Studien ausreichend bewertet worden, und wenn, dann waren die Ergebnisse kaum aussagekräftig oder sprachen eher gegen einen Nutzen der Methode.

Baden im kalten Wasser FĂźr eine aktuelle Ăœbersicht haben nun Forscher aus GroĂ&#x;britannien eine Methode unter die Lupe genommen, die aus dem Profisport stammt und auch bei Amateursportlern immer beliebter wird: das Baden in kaltem Wasser. Dazu begeben sich die Athleten unmittelbar nach dem Sport in ein Becken mit Wasser, dessen Temperatur 15 Grad Celsius oder weniger beträgt. Ă„hnlich wie bei WeichteilVerletzungen soll die Kälte EntzĂźndungen hemmen, Schwellungen und Schmerzen lindern und auf diese Weise auch einem Muskelkater vorbeugen. Allerdings gibt es bislang kein etabliertes Protokoll, wie die Kältetherapie am besten anzuwenden ist. Einige Sportler schwĂśren auf drei kurze, einminĂźtige Bäder in 5 Grad kaltem Wasser mit Pausen von einer Minute, andere legen sich lieber eine Viertelstunde in ein 15 Grad kaltes Bad. Die Wissenschaftler um Bleakley haben insgesamt 17 Studien mit zusammen 366 Teilnehmern aufgespĂźrt, die Kaltwasserbäder mit keinen oder mit anderen MaĂ&#x;nahmen gegen Muskelkater verglichen. Die meisten der Teilnehmer waren untrainiert, die Ăœbungen erfolgten in der Regel in einer Art Fitnessstudio unter kontrollierten Bedingungen: Die Probanden mussten eine bestimmte Anzahl von Ăœbungen auf Fitnessgeräten absolvieren. Mal wurde nur ein Muskel, mal eine ganze Gruppe von Muskeln beansprucht, in acht Studien durften die Teilnehmer auch joggen und Rad fahren, auch hier unter kontrollierten Bedingungen. In jedem Fall waren die Ăœbungen so intensiv, dass anschlieĂ&#x;end ein Muskelkater blĂźhte. Bei den Kaltwasserbädern entschieden sich drei Viertel der Studien fĂźr einen Temperaturbereich von 10 bis 15 Grad Celsius, die Ăźbrigen fĂźr kälteres Wasser. Die Ergebnisse Kaltwasserbä-

Muskelkater entsteht insbesondere nach exzentrischer Muskelbelastung, also häufigen Wechsel der Bewegungsrichtung oder Bergablaufen. der im Vergleich zum Ausruhen: In 14 Studien waren Kaltwasserbäder bei Muskelschmerzen sowohl nach einem Tag wie auch nach zwei, drei und vier Tagen dem reinen Ausru-



Probanden fĂźhlten sich nach Bädern im kalten Wasser besser hen Ăźberlegen, wobei am dritten Tag der Unterschied am grĂśĂ&#x;ten war, am ersten Tag war er am geringsten. Allerdings erbrachten die einzelnen Studien sehr unterschiedliche Ergebnisse. Nach ihrem subjektiven Empfinden gefragt, schienen sich die Sportler mit Kaltwasser-Bädern auch

schneller zu erholen, objektive Messungen, etwa von Muskelspannung und -stärke, ergaben jedoch keine Unterschiede zwischen den Gruppen. Auch Biomarker fßr Muskelschäden und Entzßndungsprozesse zeigten keine deutlichen Unterschiede an.

Unterschiedliche Bäder verglichen

„„Viele Menschen mit chro-

Kaltwasserbäder im Vergleich zu Wechselbädern: In der Kontrollgruppe von fßnf Studien unterzogen sich die Studienteilnehmer einem Wechsel zwischen warmem und kaltem Wasser. Hier gab es weder bei Muskelschmerzen noch bei der subjektiv oder objektiv gemessenen Erholung zwischen den Gruppen Unterschiede.

nischen Krankheiten oder anderen kĂśrperlichen FunktionsstĂśrungen, z.B. der Muskeln und Gelenke, entscheiden sich fĂźr Rehasport im Verein, um den Erfolg ihrer Behandlung zu stĂźtzen. „„Rehasport wird auf Ihre individuellen kĂśrperlichen und gesundheitlichen BedĂźrfnisse abgestimmt. Die Qualität wird durch den Behindertensportverband, die betreuenden Ă„rzte und die qualifizierten Ăœbungsleiter sichergestellt. Art und Intensität des Rehabilitationssports wird anhand der Verordnung in enger Abstimmung zwischen den Ă„rzten und den zertifizierten Ăœbungsleitern bestimmt. „„Die Erfahrung zeigt, dass durch eine langfristig angelegte und aktiv ausgerichtete Betreuung eine deutliche Verbesserung der Beschwerden zu erzielen ist. „„Die Leistungen des RehaVitalisPlus e.V. sind von allen Kostenträgern anerkannt und die KostenĂźbernahme nach Bewilligung gesichert.

Kaltwasserbäder im Vergleich zu Warmwasserbädern: Daten von fßnf Studien zeigten bei Muskelschmerzen und Muskelkraft keine Unterschiede, die Kaltwasserbader fßhlten sich jedoch besser und schneller erholt. Kaltwasserbäder im Vergleich zu anderen Methoden: Einzelne Studien prßften Kaltwasserbäder gegen Kompressen, gegen Gymnastikßbungen oder wiederholte Kaltwasserbäder. In allen Studien gab es keine deutlichen Unterschiede zwischen den Gruppen bei den Muskelschmerzen.

Muskelkater kann zu erheblichen Schmerzen fĂźhren. Oft hilft eine KĂźhlung.

Fazit der Autoren: Kaltwasserbäder scheinen tatsächlich den Muskelkater nach Sport etwas abzumildern, dafĂźr sprechen die Ergebnisse eines groĂ&#x;en Teils der Studien. Ob Bäder in kaltem Wasser allerdings besser sind als andere MaĂ&#x;nahmen, lässt sich aus den bisherigen Untern suchungen nicht folgern.


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Wenn das Herz aus seinem Takt gerät... RhythmusstÜrungen am Herzen nehmen zu. Insbesondere leiden viele Menschen am chronischen Vorhofflimmern. Unbehandelt steigt das Risiko von Schlaganfällen erheblich.

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Von Michael Maicher

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ielen sind die folgenden Symptome geläufig: der Puls - getastet am Handgelenk - ist sehr unregelmäĂ&#x;ig, ein Takt ist nicht mehr erkennbar. Die Leistungsfähigkeit hat nachgelassen. Ein Vorhofflimmern ist wahrscheinlich. Flimmernde Herzen haben den Nimbus des Kardioversion Leidenschaftlichen, alWird versucht, den lerdings nur in HollyRhythmus durch eine woodfilmen. Geht es elektrische Stimulation um die Gesundheit, wiederdann sieht dies schon herzustel- anders aus. Flimmert len, dann die Herzkammer, dann spricht geht es im Bruchteil man von von Sekunden um Leeiner elek- ben und Tod. Flimmert trischen der Vorhof, dann droKardiover- hen Schlaganfälle. sion. Dabei defibrilliert Vorhofflimmern ist man in Narkose. Die Ereine inzwischen häufolgsquote ist dann am fige Erkrankung, die hĂśchsten, wenn das Vormit zunehmendem Alhofflimmern noch nicht ter und schwächer werallzu lange besteht. Sonst dendem Herzen imhelfen Medikamente mer häufiger auftritt. weiter. Der Vorhof erreicht dabei sehr hohe Frequenzen von Ăźber 300 Schlägen in der Minute. Da der Vorhof nur bei der FĂźllung der Herzkammer hilft, kann der Mensch dies Ăźberleben. Bei 300 Schlägen in der Minuten kann der Vorhof eigenständig kein Blut mehr auswerfen. Er zittert nur noch. Die Herzkammer muss somit alleine klar kommen und saugt das Blut beim Auswurf in die Aorta wie



Ein neu aufgetrenes Vorhofflimmern sollte zĂźgig behandelt werden, sonst droht ein Schlaganfall. ein Schwamm wieder aus den Venen. Da der Vorhof bei der FĂźllung nicht mehr hilft, verliert das Herz ungefähr 20% an Kraft. Dieser Verlust an Herzkraft ist fĂźr den Patienten aber fast schon von untergeordneter Bedeutung. Der Fluss des Blutes wird gestĂśrt, wodurch es im Vorhof zu Thrombenbildung kommen kann, warnen Kardiologen. Bildet sich ein Thrombus, so kann dieser in die linke Herzkammer gelangen und beim nächsten Auswurf in den Kreislauf befĂśrdert werden. Solche Thromben heiĂ&#x;en dann Embolus und kĂśnnen Embolien verursachen. Vorwiegen landen diese Emboli in GefäĂ&#x;en, die das Gehirn versorgen. Die Konsequenz ist dann ein Schlaganfall.

Ein weiteres Problem der hohen Schlagfrequenzen im Vorhof ist die Gefahr, dass die Frequenzen auf die

Die Diagnose wird durch ein Ruhe-EKG gesichert, manchmal braucht es auch ein 24Stunden-EKG.

Der Vorhof hilft nicht mehr bei der FĂźllung der Herzkammern Kammer Ăźbergeleitet werden. WĂźrde jeder Schlag des Vorhofs auf die Kammer Ăźbergeleitet werden, so wäre die Konsequenz ein Kammerflimmern. Hier wĂźrde das gesamte Herz zittern und der KĂśrper kann nicht mehr mit frischem Blut versorgt werden. Dies droht beim Vorhofflimmern aber in der Regel nicht. Trotzdem kĂśnnen so hohe Herzfrequenzen entstehen, die dem kranken Herzen Schaden zufĂźgen kĂśnnen. Daran hindert der sogenannte AV-Knoten den Vorhof. Er bremst die Ăœberleitung auf die Kammer. So wird meist noch eine normale Herzfrequenz erreicht, der Rhythmus ist aber absolut unregelmäĂ&#x;ig. Man spricht deswegen auch von einer absoluten Arrhythmie, die jeder Laie fĂźhlen kann, wenn er am Handgelenk den Puls ertastet.

Häufigste Ursache von Vorhofflimmern sind andere Erkrankungen des Herzens. Im jßngeren Lebensalter ist hier vornehmlich ein Defekt der Herzklappe zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer zu nennen (Mitralklappe), im hÜheren Lebensalter steht die koronare Herzerkrankung im Vordergrund. In 15 % der Fälle findet sich keine strukturelle Herzerkrankung, die Patienten sind also bis auf die RhythmusstÜrung vom Herzen her gesund. Man unterscheidet je nach Dauer der RhythmusstÜrung unterschiedliche Typen von Vorhof-

flimmern. Viele Menschen haben es nicht dauerhaft, sondern nur kurze Episoden. Man spricht hier von paroxysmalem Vorhofflimmern. Bleibt es dauerhaft bestehen, dann wird es als persistierendes Vorhofflimmern bezeichnet. Schaffen es selbst die Ăźblichen Therapien nicht, den normalen Rhythmus wiederherzustellen, so spricht man von persistierendem Vorhofflimmern.

Das Vorhofflimmern kann heute sehr gut behandelt werden. Wird es frĂźhzeitig festgestellt, dann ist sogar eine Heilung mĂśglich. Besteht das Vorhofflimmern erst kurze Zeit, dann kann versucht werden, medikamentĂśs oder durch gezielte elektrische Stimulation einen normalen Rhythn mus wiederherzustellen.

Vorhofflimmern Beim Vorhofflimmern ist die Anzahl der Schläge so deutlich erhĂśht (bis auf Ăźber 300/min.), so dass der Vorhof nur noch zuckt und bei der FĂźllung der Herzkammer nicht mehr helfen kann. Dadurch verliert das Herz 20% an Kraft. Der AVKnoten zwischen VorhĂśfen und Kammern bremst die schnelle Erregung, damit es zu keinem Kammerflimmern kommt. Beim Kammerflimmern zuckt die Herzkammer nur noch und es wird kein Blut mehr in den Kreislauf gepumpt. Therapeutisch verfolgt man zwei Ziele: eine Ăœberleitung der hohen Frequenzen auf die Kammer zu verhindern, also die Frequenz zu bremsen und Schlaganfälle verhindern, indem man die Blutgerinnung hemmt, so dass keine Gerinnsel im Vorhof entstehen kĂśnnen. Hierzu gibt man in der Regel Marcumar. Mit Dabigatran ist inzwischen ein neues Präparat auf dem Markt.



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LebensgefĂźhl

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Leben ESSen Bewegung

der gesundheitsbote

Stress schadet wie Rauchen Prävention Psychische Erkrankungen sind nach neuen Zahlen der Kasse

auf dem Vormarsch. Und: Stress am Arbeitsplatz ist fĂźr das Herz genauso schlecht wie Rauchen oder Bewegungsmangel. von Michael Maicher

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ie Zahl der Krankmeldungen bei der DAK Gesundheit steigen seit fĂźnf Jahren kontinuierlich. Vor allem psychische Erkrankungen sind nach neuen Zahlen der Kasse auf dem Vormarsch. Und: Stress am Arbeitsplatz ist fĂźr das Herz genauso schlecht wie Rauchen oder Bewegungsmangel. Hektik, Zeitdruck, Ăœberlastung und ständige Unterbrechungen der Arbeit lassen das Herz schneller schlagen, die EntzĂźndungswerte und der Spiegel von Stresshormonen wie Cortisol im Blut steigen. Arbeitnehmer, die permanent unter Stress stehen, schaffen es seltener, von Zigaretten loszukommen oder ihre Ernährung umzustellen.

Stress am Arbeitsplatz so schlimm wie Rauchen Die Autoren des DAK-Gesundheitsreports 2012 kommen zu dem Schluss: Stress am Arbeitsplatz ist als Herzinfarktrisiko genauso relevant wie Rauchen oder Bewegungsarmut. Diese Aussage ist wissenschaftlich fundiert, stellte Karl-Heinz Ladwig, Mental Health-Experte vom Deutschen Forschungszentrum fĂźr Gesundheit und Umwelt in Neuherberg bei der Vorstellung des Reports in Berlin fest.

Ă„rzte am Ende der Skala

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RegelmäĂ&#x;iger Genuss von schwarzem Tee scheint die Gesundheit zu fĂśrdern. Forscher haben jetzt in einer Studie festgestellt: Drei Tassen pro Tag wirken gĂźnstig auf den Blutdruck.

Archives of Internal Medicine 2012

In den vergangenen sechs Jahren sind laut Report die stationären Aufenthalte wegen Herzinfarkten nicht mehr gesunken. Deutlich rßckläufig sind jedoch die Einweisungen aufgrund von Angina Pectoris und chronischen Herzkrankheiten. Die Autoren fßhren dies auf den vermehrten Einsatz von Stents sowie auf die Zuwächse bei den Verordnungen von Cholesterinsenkern und ACE-Hemmern zurßck. MÜglicherweise ständen die psychosozialen Beanspruchungen mit den zunehmenden Krankschreibungen aufgrund psychischer Leiden in Zusammenhang, spekulierte Rebscher. Dieser Trend ist bei der DAK Gesundheit ungebrochen. Auch die AOKen und die Barmer GEK stellen diese Entwicklung bei ihren Versicherten fest. Der Anteil psychischer Erkrankungen an den Krankschreibungen bei der DAK ist 2011 von 12,1 auf 13,4 Prozent gestiegen. Damit hat sich dieser Wert in den vergangenen 15 Jahren mehr als verdoppelt. Insgesamt ist nach Angaben der DAK der Krankenstand unter den 6,6 Millionen Versicherten so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr. Tatsächlich steigt er seit fßnf Jahren kontinuierlich. Je 3,6 Prozent der vor allem in Verwaltungen tätigen Beschäftigten waren an jedem Tag 2011 krank gemeldet. Das waren 0,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Herbert Rebscher

sieht darin Anzeichen des demografischen Wandels. Die Belegschaften wßrden immer älter, sagte Rebscher.

Krankenstand kontinuierlich gestiegen Die durchschnittliche Dauer einer Krankschreibung bei psychischen Leiden liege bei 30 Tagen, sagte Rebscher. Dies sei ein Grund mehr fßr Betriebe, in das Betriebsklima, die Fßhrungskultur und familiengerechte Arbeitsplätze zu investieren, sagte Rebscher. Ein DAK-Versicherter war 2011 durchschnittlich 13,2 Kalendertage krankgeschrieben. Mehr als ein Fßnftel aller Krankentage entfielen auf Muskel-Skelett-Erkrankungen. 16,1 Prozent auf Erkrankungen des Atmungssystems. Verletzungen lagen mit 13,9 Prozent nur noch knapp vor den psychischen Leiden. Der Krankenstand in den Bereichen Bildung, Kultur und Medien lag mit 2,7 Prozent am niedrigsten. Die Üffentliche Verwaltung und das Gesundheitswesen hatten mit 4,2 beziehungsweise 4,1 Prozent die hÜchsten Krankenn stände.

Stress wird nicht nur die genannten Faktoren ausgelĂśst. Etwa neun Prozent der Beschäftigten sind darĂźber hinaus von „Gratifikationskrisen“ betroffen, heiĂ&#x;t es in dem Report. Dabei handelt es sich um ein gefĂźhltes Missverhältnis von Aufwand und Entschädigung bei der Arbeit. Arbeiter und Beamte fĂźhlten sich am häufigsten unterbezahlt oder vom Chef nicht wertgeschätzt, sagte Hans-Dieter Nolting vom Berliner IGES-Institut. Das Institut hatte mehr als 3000 Arbeitnehmer befragt. Am anderen Ende der Skala finden sich Ă„rzte und Freiberufler, die dies nur zu knapp vier Prozent so empfinden. „Je grĂśĂ&#x;er Selbstbestimmung und GestaltungsmĂśglichkeiten am Arbeitsplatz sind, um so weniger tritt das Problem auf,“ sagte DAK-Chef Herbert Rebscher. Dies sollten Unternehmen bei ihrem Gesundheitsmanagement berĂźcksichtigen, sagte Rebscher.

Psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch Mehr als 207.000 Herzinfarkte werden jährlich in Deutschland gezählt.

Stress am Arbeitsplatz belastet immer mehr Menschen und schadet dem KĂśrper genauso wie jahrelanger Zigarettenkonsum.


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Burn-out durch Facebook? Social Media Die Informationsflut der Social-Media-Netzwerke kann

erheblichen Stress verursachen, der sogar die Gesundheit gefährdet. Einfach mal „off“ sein kann schon entspannen.

Die Informationsflut durch Online-Netzwerke wie Facebook und Twitter kann Stress verursachen - nach Ansicht eines Experten sogar so sehr, dass die Gesundheit gefährdet ist. Es gebe zwar noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zu einem „Social-Media-Burn-out“, sagte der Psychologe Heiko Schulz von der Techniker Krankenkasse (TK) am Rande der Social Media Week in Hamburg. „Aufgrund von Erfahrungen“ spreche aber einiges dafür, dass eine übertriebene Nutzung zu einem Erschöpfungssyndrom beitragen könne. Wie genau sich der Informationsstress durch Hunderte Tweets, Statusmeldungen und Kontaktanfragen auswirkt, sei bislang zwar noch nicht in Studien erforscht worden, erklärte Schulz. Bei der Social Media Week wolle die TK von Nutzern hören, welche Erfahrungen sie machten. Der Begriff Burn-out ist unter Experten allerdings umstritten. Viele kritisieren, dass es sich um eine Modediagnose handle, hinter der sich psychische Erkrankungen wie Depressionen versteckten.

Gerade die „digital natives“ - also junge Nutzer, die im Internet zu Hause sind - seien potenziell gefährdet, sagte Schulz. „Ihnen fällt die

Bei Frauen und Männern fördern Ampullenkuren mit einem neuartigen Produkt das Haarwachstum.

Düsseldorf. Die häufigste Ursache bei Haarverlust ist mit rund 95 Prozent die androgenetische Alopezie. Deutlich seltener sind der diffuse Haarausfall, bei dem das Haar insgesamt lichter wird und dessen Ursache meist kaum zu diagnostizieren ist, sowie der kreisrunde Haarausfall. Obwohl manche Männer das schwindende Haupthaar als schicksalhaft hinnehmen, ist der Leidensdruck vieler Betroffener groß. Gegen lokale Therapien von Haarausfall wurde lange Zeit angeführt, dass von außen ohnehin nichts bis zur Haarwurzel vordringe. Dass dem nicht mehr so ist, zeigt ein neues Präparat, das sich neben Inhaltsstoffen wie Cystein, Ly-

Schwimmen senkt Blutdruck egelmäßig schwimmen eignet sich hervorragend, um bei untrainierten älteren Personen dem Bluthochdruck und der Atherosklerose vorzubeugen. Forscher fanden heraus, dass regelmäßiges Schwimmen den systolischen Blut-

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Keine körperliche Anstrengung, erschöpft aber psychisch: die Informationsflut, die durch Social-Media-Netzwerke noch verstärkt wird.

Informationsflut führt durchaus zu Erschöpfungszuständen

Grenzziehung zwischen Privat- und Berufsleben schwer, sie sind immer erreichbar“, wird er in der ÄrzteZeitung zitiert. Für Stress sorgten aber nicht die Sozialen Netzwerke allein - doch in Verbund mit Zeitdruck, wenig Kontrolle über die eigene Arbeit und ge-

sin und Glykoprotein speziell die Wirkung von aktiven pflanzlichen Stammzellen zu Nutze macht (Crescina® stem). Die Ampullenkuren gibt es in mehreren Stärken, teilt das Unternehmen Labo Cosprophar Suisse mit. Voraussetzung für die Wirkung sind Haarfollikel, die noch nicht vollständig verkümmert sind.

Die Glatze gilt als Männichkeitssymbol, trotzdem freuen sich wenige Männer darüber..

druck um etwa 10 mmHg nach unten bringt. Gleichzeitig bessert sich die Gefäßfunktion in beeindruckendem Ausmaß.

Buch Tipp

ringem Handlungsspielraum könne die ständige Informationsflut durchaus zu Erschöpfungszuständen führen.

Strategien entwickeln Um der Überlastung vorzubeugen, müsse jeder einzelne Strategien entwickeln, die über den üblichen Tipp „einfach mal abschalten“ hinausgingen, sagte Schulz. Auch der Arbeitgeber könne ein Bewusstsein für die Relevanz des Themas schaffen, etwa durch die Schulung von Führungskräften. n

Zwei Ampullen bringen mehr Haarpracht

Sportlich

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HAMBURG.

Junge Nutzer gefährdet

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Die Wirksamkeit des Präparates sei in mehreren Studien belegt worden, so das Unternehmen. In einer Praxisstudie hatten 25 Frauen und Männer mit leichter bis mittlerer androgenetischer Alopezie das Produkt über drei Monate angewendet. Ausgewertet wurden Ergebnisse von Haarzugtests, Bestimmungen des Haarwurzelstatus, Haardicke-Messungen und Befragungen. Die Ergebnisse: Die Lösung fördert physiologisches Wachstum und Haardicke. Eine weitere Praxisstudie mit 65 Personen mit androgenetischer Alopezie oder mit diffusem Haarausfall habe ebenfalls ergeben, dass sich der Anteil der Haare, die sich in der Ausfallphase befanden, deutlich verringerte - zugunsten der Haare in der Wachstumsphase. Für die Wirkung des Präparates sei keine Dauerbehandlung nötig, zwei achtwöchige n Kuren im Jahr reichten aus.

Buddha‘s Anleitung zum Glücklichsein

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ünf Hindernisse kennt der Buddhismus, die es auf dem Weg zu einem glücklichen Leben zu überwinden gilt: Zweifel, Unruhe, Trägheit, unstillbares Verlangen und Widerwillen. Wie wir diese zu Herausforderungen machen, zeigt uns das Buch von Marie Mannschatz. Buddhistische Psychologie wird hier ganz konkret auf den Alltag angewandt und mit vielen Beispielen und Übungen nachvollziehbar gemacht. Es finden sich viele Anregungen, wie wir mit Hilfe von Achtsamkeit aus eigener Erfahrung besser lernen können.. „Buddha‘s Anleitung zum Glücklichsein“ ist im GUVerlag erschienen und kostet 14,99 Euro.


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Kurios

Mit der Sauna zum Bierholen

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ollender Schwitzkasten: Ein pasionierter Saunagänger ist in Estland mit seinem umgebauten Schwitzbad zum Bierholen gefahren. Der nur mit einem Handtuch bekleidete 44-jährige montierte die Holzsauna kurzerhand auf ein Kettenlaufwerk, das er über

ein Schaltgetriebe lenkte, wie ein Video auf dem Internetportal „Delfi“ zeigte. Dann machte sich der Mann in Schrittgeschwindigkeit auf den knapp zwei Kilometer langen Weg durch den verschneiten Ort Virumaa im Süden des baltischen EU-Landes. Auf dem Weg zum Lebensmittelladen erntete er viele erstaunte Blicke der Dorfbewohner. „Ich werde bald 45, aber in mir steckt immer noch ein Kind“, begründete der Sauna-Fan seine ungewöhnliche Fahrt. Das Bier brauchte er nach eigenen Angaben für einen Aufguss.

Smartphones

Mit App Asthma kontrollieren

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atienten mit Asthma, die ihre Therapie kontrollieren und dokumentieren wollen, können dies jetzt mit der App „AsthmaCheck“. Der Patient kann mit wenigen Eingaben seine Krankheit im Blick behalten und bei Veränderungen frühestmöglich seinen Arzt aufsuchen. Außerdem soll die App die Kommunikation zwischen Arzt und Patient erleichtern, indem der Patient seinen Asthmaverlauf dem Arzt regelmäßig per E-Mail übermittelt. Die App ist erhältlich für Smartphones und iPad und wurde speziell von Lungenärzten entwickelt und vom UCB Atemwegs-Team unterstützt.

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Bekifft fahren ist gefährlich Sicherheit Offenbar gab es noch immer Zweifel: In einer Analyse von neun

Studien kommen kanadische Forscher zu dem Schluss, dass es sich mit einem cannabisvernebelten Gehirn nicht ganz so sicher fahren lässt. HALIFAX. Dass Cannabiskonsum vor oder gar beim Autofahren nicht immer gut gehen kann, hatten die Gesetzgeber in den meisten Ländern schon lange vermutet, denn fast überall ist es verboten, mit spürbaren oder nachweisbaren Mengen psychoaktiver Substanzen im Blut aufs Gaspedal zu drücken. Nun ist diese Annahme auch wissenschaftlich belegt: Kanadische Epidemiologen liefern jetzt überzeugende Hinweise, dass auch bekifftes Autofahren das Unfallrisiko erhöht, und zwar im Schnitt um das Doppelte. Für eine Analyse hatte das Team um Professor Mark Asbridge aus Halifax neun Studien mit knapp 50.000 Teilnehmern zu den Unfallgefahren nach Cannabiskonsum ausgewertet. In allen Studien ging es um Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten oder Toten.

Erhöhtes Unfallrisiko unter Cannabis In den meisten der Studien war der Cannabiswirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) im Blut von Fahrern untersucht worden, in einigen Studien verließen sich die Forscher auch auf Angaben aus Fragebögen, in denen Teilnehmer angeben durften, ob sie in den drei Stunden vor dem Unfall Joints geraucht hatten. Verglichen wurden die Daten dann etwa mit solchen aus Verkehrskontrollen, in denen nach Drogen am Steuer gefahndet wurde. Die Ergebnisse: Sieben von neun Studien fanden ein erhöhtes Unfallrisiko unter Cannabis, in zwei Stu-

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Vielleicht entspannter als so manch anderer Autofahrer. Oftmals aber zu entspannt, um sicher am Ziel anzukommen.

Fahrt mit Cannabis bedeutet doppelt so hohes Unfallrisiko dien schienen Verkehrsteilnehmer mit THC im Blut ihren Wagen allerdings sicherer zu manövrieren als nüchterne Fahrer. Insgesamt überwogen aber die Daten, nach denen die Fahrt unter Dope doch eher riskant ist. So ließ sich für den Trip mit Cannabis ein etwa doppelt so hohes Unfallrisiko berechnen wie für eine Fahrt ohne Drogen. Die Ergebnisse der einzelnen Studien variierten jedoch stark - in

einer Studie war das Unfallrisiko um den Faktor Sieben erhöht, in einer anderen nur um 36 Prozent. Wurde die Frage gestellt, wer schuld am Unfall war, dann reduzierten sich die Unterschiede: Cannabisfahrer waren dann etwa 65 Prozent häufiger Unfallverursacher als solche ohne Drogen. Die Daten, schreiben die Autoren der Analyse, bestätigen nun auch in der Praxis die Ergebnisse von Experimenten an Fahrsimulatoren. Diese Versuche hatten zuvor schon nahegelegt, dass der Joint am Steuer die psychomotorischen Fähigkeiten in einer Weise beeinflusst, wie sie mit sicherem Autofahren nicht zu vern einbaren ist.

Schlafmittelgebrauch erhöht Sterberisiko LONDON. Die Einnahme von Schlaftabletten ist mit einem deutlich erhöhten Sterberisiko sowie mit Krebserkrankungen assoziiert, berichten US-Forscher. Sie haben die Risiken bei mehr als 10.500 Menschen, die im Mittel über zweieinhalb Jahre Schlafmittel verordnet bekamen, untersucht. Ergebnis: Bei Patienten, die bis zu 18 Dosen im Jahr nahmen, war das Risiko zu sterben 3,5-fach höher als in einer Kontrollgruppe ohne Schlafmittel. Bei 18 bis 132 Dosen im Jahr war im Vergleich zu der Kontrollgruppe das Sterberisiko vierfach, bei mehr als 132 Dosen sogar fünffach erhöht. „Diese Zusammenhänge betrafen alle Altersgruppen, am stärksten

waren sie aber bei denjenigen zwischen 18 und 55 Jahren“, schreiben die Forscher. Sie betonen zudem, dass die Studie nicht zwingend Ursache und Wirkung aufzeigt - aber die Ergebnisse bestätigten ältere Studien, dass

Ist der Gebrauch schädlich ode eher die Ursache dafür? Die Antwort bleibt offen.

Schlaftabletten das Sterberisiko erhöhten. Auch die Gefahr an Krebs zu erkranken steigt der Studie zufolge mit der Einnahme von Schlafmitteln an: Bei denjenigen, die besonders häufig Pillen schluckten, erhöhte sich das Risiko einer Krebsdiagnose demnach um 35 Prozent. „Obwohl die Autoren nicht beweisen konnten, dass Schlafmittel einen vorzeitigen Tod verursachen, haben ihre Analysen viele andere mögliche Gründe ausgeschlossen“, kommentierte Trish Groves, der Chefredakteur des „British Medical Journal“, die Studie. Groves: „Deshalb werfen diese Ergebnisse wichtige Bedenken und Fragen über die Sicherheit von Beruhigungsmitteln n und Schlaftabletten auf.“


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Mitgähnen bedeutet Sympathie

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Fruchtbarkeit

Gemeinschaft: Ein einfacher Sympathie-Test. Wer beim Gähnen

mitgähnt, empfindet offenbar Sympathie, haben italienische Forscher herausgefunden. Je sympathischer, desto intensiver.

Machen Vitamine fruchtbarer?

PISA. Ein einfacher Sympathie-Test:

Hamburg. Mikronährstoffe könnten Frauen tatsächlich fruchtbarer machen, wie eine Analyse von 13 Studien zeigt. Harte Beweise dafür liegen aber noch nicht vor. Welchen Einfluss haben Vitamine und Spurenelemente auf die Fruchtbarkeit von Frauen? Ein Team von

Gähnen Sie! Wer innerhalb von fünf Minuten ebenfalls gähnt, ist Ihnen vielleicht am meisten gewogen. Denn Forscher aus Pisa haben herausgefunden: Ansteckendes Gähnen wird vorwiegend durch die emotionale Nähe zwischen Personen gesteuert und nicht durch Geschlecht oder Nationalität. Kinder fangen erst an mitzugähnen, wenn sie die Emotionen anderer wahrnehmen: ab etwa vier Jahren. Bei Menschen mit empathischen Störungen wie Autismus, ist ansteckendes Gähnen deutlich seltener, so die italienischen Forscher. In ihrer Studie beobachteten sie 109 Erwachsene in verschiedenen Ländern über in Jahr zwischen sechs Minuten und zwei Stunden. Sobald ein Proband gähnte (der Auslöser) registrierten sie alle Gähnepisoden derjenigen Personen, die in akustischem oder optischem Kontakt standen, und erfragten die sozialen Bezüge.

Kein Unterschied beim Geschlecht Resultat: Ansteckendes Gähnen wird bis zu 5 Minuten nach dem Auslöser hervorgerufen, wobei der Gipfel ungefähr 3 Minuten danach liegt.

Gähnen deutet offenbar nicht nur auf Langeweile hin, gähnt man nämlich mit, bekundet man seine Sympathie für den Anderen. Nur enge soziale Beziehungen ergaben sich als Vorhersageparameter für das Auftreten, die Häufigkeit und die Dauer des ansteckenden Gähnens. Die Wahrscheinlichkeit dieser Reaktion war am größten bei leiblichen Verwandten, dann kamen enge Freunde, am geringsten war sie bei entfernten Bekannten und Freunden. Damit falle das ansteckende Gähnen in die Kate-

gorie anderer Empathie-Parameter, die ebenfalls bei leiblichen Verwandten ausgeprägter sind als bei sonstigen Mitmenschen, schreiben die italienischen Wissenschaftler. Obwohl Frauen eine höhere Empathie nachgesagt wird, wirkten sich Parameter wie Geschlecht oder Nationalität nicht auf die Häufigkeit des ansteckenden Gähn nens aus.

SUDOKU Sudoku ist ein Logikrätsel, das Ziel ist es, ein 9x9-Gitter mit den Ziffern 1 bis 9 so zu füllen, dass jede Ziffer in jeder Spalte, in jeder Zeile und in jedem Block (3x3-Unterquadrat) genau einmal vorkommt. Das Rätsel wurde von dem Amerikaner Howard Garns erfunden. Erstmals 1979 unter dem Namen NumberPlace in einer Rätselzeitschrift veröffentlicht, wurde es erst ab 1986 in Japan populär, wo es auch seinen heutigen Namen Sudoku erhielt. Das linke Rätsel ist von mittlerer Schwierigkeit, das rechts daneben ist etwas leichter. Die Auflösung gibt‘s in der nächsten Ausgabe.

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Gynäkologen und Endokrinologen um Donata Grajecki von der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf ist dieser Frage im Zuge einer Analyse der vorhandenen Studienliteratur nachgegangen. Hiernach könnte es sein, dass Multivitaminpräparate mit den Vitaminen A, B1, B2, B6, B12, C, D3, E, Biotin, Pantothenat, Folsäure und Nikotinamid die Schwangerschaftsrate steigern. Vitamin B6 könnte die Wahrscheinlichkeit erhöhen, Multivitamine und Vitamin B6 könnten - ebenso wie nicht-tierisches Eisen - der Entwicklung einer Unfruchtbarkeit vorbeugen. Mehr als die Möglichkeit solcher Effekte war aber aus den 13 Studien nicht abzuleiten. Sowohl klinisch als auch methodisch war das Datenmaterial zu unterschiedlich für eine hochwertige Analyse im strengen Sinn.

Zuckerkrank

Diabetes durch Schlafmangel SAPPORO. Eine Schlafdauer von

fünf Stunden oder weniger lässt laut den Ergebnissen einer japanischen Studie das Diabetesrisiko der Betroffenen um den Faktor 5,4 steigen - verglichen mit Personen, die länger als sieben Stunden schlafen. Untersucht haben den Zusammenhang von Schlafqualität und Diabetesrisiko Forscher von der Universität Hokkaido.



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